Ausstellungsvorschau bis 2016

Ausstellungen in Wien
Exhibitions in Vienna
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Ausstellungen, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, werden nur im Beginnmonat angeführt. Die in dieser Vorschau
angeführten Öffnungszeiten können sich ändern. Die genauen Besuchszeiten sowie die entsprechenden Feiertagsregelungen
entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsprogramm, das am 15. des Vormonats erscheint.
Exhibitions lasting for more than a month are recorded here only once in the month in which they begin. The opening hours
mentioned in the preview might be changed. The exact opening hours and the special regulations for holidays are listed in the
monthly programme published on the 15th of the previous month.
März / March 2016
Bis / until 6. 3. 2016
Olafur Eliasson – Baroque Baroque
Wie kein anderer seiner Generation inszeniert der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson seit über zwei Jahrzehnten die körperliche
und materielle Erfahrung künstlerischer Werke und stellt dabei unsere Sehgewohnheiten nachhaltig infrage. Eliasson bedient sich der Verfahrensweisen von Wissenschaft, Psychologie und Architektur, um mittels Bewegung, Projektion, Schatten und Spiegelung das Verhältnis
zwischen Realität, Wahrnehmung und Repräsentation eindringlich sichtbar und erlebbar zu machen. „Natürliche“ Materialien – wie Wasser,
Luft, Nebel, Licht oder Eis – erzeugen einnehmende Umwelten, in denen Besucherinnen und Besucher gleichzeitig Akteure seiner Kunst sind.
In der umfassenden Einzelausstellung werden Schlüsselwerke aus zwei bedeutenden internationalen Sammlungen sowie neu kommissionierte
Arbeiten präsentiert.
Winterpalais des Prinzen Eugen, 1., Himmelpfortgasse 8, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 6. 3. 2016
Essl Art Award CEE 2015
Mit dieser Ausstellung gibt das Essl Museum einen breiten und vielschichtigen Einblick in die junge Kunstszene Zentral- und Südosteuropas
und führt damit eine Ausstellungsschiene fort, die bereits 2005 ihren Anfang nahm.
Essl Museum, 3400 Klosterneuburg bei Wien, An der Donau-Au 1, Tel. 02243-37050 – www.essl.museum
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 28. 3. 2016
Stefan Sagmeister. The Happy Show
Nach 13 Jahren widmet das MAK Stefan Sagmeister, dem „Großmeister des Grafikdesigns”, erneut eine inspirierende Präsentation. In The
Happy Show teilt Stefan Sagmeister seine Glückserfahrungen, die er durch Meditation, Sport und Aufputschmittel gemacht hat. Er fragt nach
dem Glück und bietet an, durch interaktive und multimediale Unterstützung, auch das eigene Glücksgefühl zu steigern.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 28. 3. 2016
100 Beste Plakate 14. Deutschland Österreich Schweiz. / 100 Best Posters 14: Germany Austria Switzerland
Bereits zum zehnten Mal bietet das MAK die Plattform für den Wettbewerb der hundert spannendsten Umsetzungen im wohl heißesten
Medium der visuellen Alltagskultur: dem Plakat.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 28. 3. 2016
Die Geschichte Europas erzählt von seinen Theatern / The History of Europe – told by its theatres
Sechs europäische Theatermuseen haben gemeinsam eine Ausstellung konzipiert, die in Warschau, Kopenhagen, Wien, München, Ljubljana
und London zu sehen sein wird. Die Ausstellung beleuchtet in neun Abteilungen und mit über 120 Exponaten, wie sich die Geschichte Europas von der Antike bis zur Gegenwart in den Theater der verschiedenen Epochen widerspiegelt. Nicht Kriege und Machtkämpfe stehen daher
im Zentrum, sondern die wechselseitigen Einflüsse über alle Grenzen hinweg, die Entwicklung der Gesellschaft, Religion, Nation, Technik
und Ästhetik, Demokratie – also all das, was Europa geprägt hat und weiter prägt.
Theatermuseum, 1., Lobkowitzplatz 2, Tel. 512 88 00 – www.theatermuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 28. 3. 2016
Die Universität. Eine Kampfzone / The University – a Battlefield
Wien um und nach 1900: Wissenschaft und Forschung wird von zahlreichen jüdischen Protagonisten vorangetrieben. Auch erste jüdische
Wissenschaftlerinnen erkämpfen sich den Weg auf die bis dahin ausschließlich männlich dominierte akademische Bühne. Ihre Projekte, ihre
Erfolge – darunter Nobelpreise, sind heute zum Teil im akademischen Bewusstseins verankert. Weniger bekannt sind die ihnen verweigerten
Professuren, der damit zusammenhängende braindrain vor 1938 sowie ihre Vertreibung und Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus
Stand / Last update: 29.2.2016
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bzw. ihre neuen Karrieren im Exil. Dieses Spannungsfeld zwischen Wiener Moderne und Faschismus ist einer von mehreren Schwerpunkten
eines groß angelegten Ausstellungsprojekts zum 650. Jahr des Bestehens der Universität Wien, das erstmals einen umfassenden Einblick in die
Beziehungsgeschichte zwischen Jüdinnen und Juden und den Universitäten Mitteleuropas, insbesondere Wiens, vermittelt.
Jüdisches Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 535 04 31 – www.jmw.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo–Fr, So 10–18 Uhr / Mon–Fri, Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 28. 3. 2016
Hans Robert Pippal
Hans Robert Pippal (1915–1998) ist vielen vor allem durch seine charmanten Wien-Ansichten bekannt. Mit großer Leidenschaft widmete sich
der vielleicht „Wienerischste“ österreichische Maler des 20. Jahrhunderts seiner Heimatstadt. Pippal hielt sowohl repräsentative Straßen und
Gebäude, wie die Ringstraße, die Staatsoper, den Stephansdom oder den Graben fest, als auch stimmungsvolle Ansichten der Wiener Außenbezirke. Wie kaum ein anderer verstand er es, die Atmosphäre der Stadt, die sich nach Tages- und Jahreszeit verändert, einzufangen. Pippals
breites Themenspektrum umfasst neben den berühmten Wien-Bildern auch Portraits und Figurenstudien, religiöse Motive und Stillleben.
Daneben finden sich in seinem Oeuvre auf Reisen nach Italien und Frankreich entstandene Veduten und Stadtansichten. Hier ließ sich Pippal
ganz von der Leichtigkeit und frischen Farbigkeit eines Henri Matisse oder Raoul Dufy inspirieren.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 3. 4. 2016
Meisterwerke im Fokus: Gerhart Frankl. Rastlos / Masterpieces in Focus: Gerhart Frankl – Restless
Obwohl Gerhart Frankl in der Kunst der österreichischen Moderne kein Unbekannter ist und aufgrund seiner mehrmonatigen Aufenthalte
bei Anton Kolig in Kärnten oft im Zusammenhang mit dem Nötscher Kreis Erwähnung findet, wird seinem Werk, das Tradition und Moderne verbindet, noch zu wenig Beachtung geschenkt. Frankl, bekennender Cézanne-Verehrer, war ein rastlos Suchender im Formalen, ein
sensibler wie von ständigen Zweifeln geplagter Künstler. So finden sich zahlreiche stilistische Sprünge in dem eigenständig weiterentwickelten
Œuvre des Autodidakten. Zurückgenommene expressionistische Lösungen stehen neben unruhigen und freieren; kubistische Ansätze nebst
reduzierter Formensprache, die an abstrakten Momenten nicht spart. Einen Höhepunkt erreichte Frankls Kunst in seinen formauflösenden,
immateriellen Arbeiten alpiner Thematik.
Belvedere, Oberes Belvedere, 3., Prinz-Eugen-Straße 27, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 3. 4. 2016
Lutz Bacher – Dike Blair
In ihrer mehr als 40-jährigen Laufbahn hat Lutz Bacher ein höchst heterogenes Werk geschaffen, das sich jeder Kategorisierung entzieht. Die
US-amerikanische Künstlerin, die seit Beginn ihrer Karriere unter dem männlichen Pseudonym agiert, arbeitet konzeptuell in verschiedenen Medien. In Fotografien, skulpturalen Arrangements, Videos, Soundarbeiten und raumgreifenden Installationen nutzt Bacher Bilder und
Gegenstände, die im kollektiven Gedächtnis verankert und daher leicht abrufbar sind: zum Beispiel Pressefotos von Personen des öffentlichen
Lebens, die durch mehrfaches Kopieren ein ästhetisches Eigenleben entwickeln oder Fundstücke aus Altwarenläden, die sie als objets trouvés
und Readymades in ihre Installationen integriert, oder stark abgenutzte Baseball-Bälle, Murmeln und Sand. / Seit Anfang der 1980er-Jahre
arbeitet Dike Blair konsequent an einer zeitgenössischen Interpretation von Landschaftsdarstellungen und Stillleben, die er in Gouachetechnik ausführt. Seit den 1990er-Jahren schafft er darüber hinaus Skulpturen, die oft im Dialog mit der Malerei entstehen und im Gegensatz zur
Malerei eine abstrakte Umsetzung seiner Auseinandersetzung mit formalen Fragen präsentieren. Blair lässt sich oft von der Atmosphäre von
Bars inspirieren – viele seiner Stillleben zeigen Cocktails, Zigaretten und Aschenbecher.
Secession, 1., Friedrichstrasse 12, Tel. 587 53 07 – www.secession.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 24. 4. 2016
Blühendes Gift. Zur feministischen Appropriation des österreichischen Unbewussten / Prosperous Poison. On the Feminist Appropriation of the Austrian Unconscious
Kuratiert von Studierenden und Lehrenden des Programms Master in Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien: Mirela
Baciak, Maren Blume, Diedrich Diederichsen, Marius Ertelt, Jannik Franzen, Leander Gussmann, Ipek Hamzaoglu, Tatiana Kai-Browne, Ruth
Lang, Sarah Lehnerer, Dominik Mayer, Linnéa Meiners, Inka Meissner, Natalie Ofenböck, Matteo Patti, Florian Pochlatko, Constanze Ruhm,
Juliane Saupe, Flora Schausberger, Angela Strohberger, Alain Volpe, Sara Wahl, Michael Wonnerth-Magnusson. Mit Arbeiten aus der mumok
Sammlung, die heute rund 10.000 Werke von etwa 1.600 Künstler_innen umfasst. „Carte Blanche“ für die Studierenden des Programms Master in Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien: Auf zwei Ebenen zeigt das mumok ab 10. September 2015 ihren Blick auf
die Werke der Sammlung nach 1945. Fünf Themenschwerpunkte – Taking Pictures of the Boys, Imitating the Imitations of the Imitators, Love,
Taking Care: Capitalistic Yoga and Anger Issues und Schlachten Material Prothesen – entwerfen ein Vexierbild aus einander überlagernden
Ausstellungen, die in der Sammlung vorgefundene Themen zuspitzen oder zerstreuen.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 8. 5. 2016
Always, Always, Others. Unklassische Streifzüge durch die Moderne / Always, Always, Others. Non-Classical Forays into Modernism
Parallel zu und in Verbindung mit ihrer Einzelpräsentation verantwortet die Künstlerin Ulrike Müller gemeinsam mit mumok Kuratorin
Manuela Ammer die Neuaufstellung der Werke der klassischen Moderne aus der mumok Sammlung. Ausgehend von Müllers Beschäftigung
mit den Körperbildern und Identitätsentwürfen alternativer künstlerischer Praktiken der 1960er- und 1970er-Jahre, wird der Formenkanon
der klassischen Moderne auf seine gegenwärtigen Potenziale hin befragt. Durch Konfrontationen von Hauptwerken der Sammlung mit selten
gezeigten Beständen wird das Verhältnis von Abstraktion und Figuration, von kanonisch und nicht-kanonisch neu perspektiviert.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 8. 5. 2016
Provoke. Zwischen Protest und Performance – Fotografie in Japan 1960–1975 / Provoke. Between Protest and Performance – Photography
in Japan 1960–1975
Das zwischen 1968 und 1969 in drei Ausgaben erschienene japanische Fotomagazin Provoke gilt als einzigartige Verdichtung künstlerischer
Bestrebungen der Nachkriegszeit. In einer weltweit ersten Ausstellung widmet sich die Albertina der komplexen Entstehungsgeschichte des
Magazins und präsentiert einen repräsentativen Querschnitt durch die fotografischen Strömungen Japans der 1950er bis 1970er Jahre. Mit
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rund 200 Objekten vereint die Schau Arbeiten der einflussreichsten japanischen Fotografen, darunter Daidō Moriyama, Yutaka Takanashi,
Takuma Nakahira, Shomei Tomatsu und Nobuyoshi Araki. Vor dem Hintergrund der massiven Protestbewegungen in Japan zu dieser Zeit
entstanden ihre Bilder an einem historischen Wendepunkt zwischen gesellschaftlichem Zusammenbruch und der Suche nach einer neuen
Identität Japans. Ihre Fotografien sind sowohl Ausdruck des politischen Umbruchs als auch der Erneuerung vorherrschender ästhetischer
Normen. Die Ausstellung ist eine Koproduktion zwischen Albertina, Fotomuseum Winterthur, Le Bal Paris und Art Institute of Chicago.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 16. 5. 2016
O.R. Schatz & Carry Hauser. Im Zeitalter der Extreme / O.R. Schatz & Carry Hauser. In an Age of Extremes
Zwei Wiener Künstler zwischen den Weltkriegen, zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit, zwischen Malerei und Buchkunst.
Mit Otto Rudolf Schatz (1900–1961) und Carry Hauser (1895–1985) sind zwei bedeutende österreichische Maler zu entdecken, die lange
im Schatten von berühmten Zeitgenossen wie Kokoschka standen. Vorrangig im Bereich der Grafik tätig, wurden sie international wenig
ausgestellt. Kriege, Exil und politische Systemwechsel prägten ihre Biografien. Im Dialog zwischen Schatz und Hauser erschließt sich das
breite Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen vom Expressionismus und Kubismus über die Neue Sachlichkeit bis hin zum Realismus der
Nachkriegsjahre. Die Ausstellung unternimmt eine Gegenüberstellung zweier widersprüchlicher Künstler, deren Werk ein turbulentes halbes
Jahrhundert spiegelt.
Wien Museum Karlsplatz, 4., Karlsplatz, Tel. 505 87 47 – www.wienmuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 22. 5. 2016
Peter Piller „Belegkontrolle“ / Anita Witek
Mit Peter Piller und Anita Witek präsentiert das KUNST HAUS WIEN in zwei Einzelausstellungen künstlerische Positionen, die Fotografien
als Werkstoff verstehen und als Material verarbeiten. Das Zurückgreifen auf vorhandenes Bildmaterial – Gebrauchsfotografie und Alltagsbilder, die sie vorwiegend aus Magazinen und Zeitungen entnehmen – eint Piller und Witek in ihrer künstlerischen Praxis. Allerdings sichten
und befragen beide Künstler das Bildmaterial in jeweils verschiedener Weise und nach unterschiedlichen Kriterien. Durch die Übertragung
der Bilder in neue Kontexte und Arrangements – durch Addition bei Piller und Dekonstruktion/Montage bei Witek – gelingt es beiden den
omnipräsenten Bilderkosmos unserer Gegenwart in fulminanter Art und Weise zu analysieren.
KUNST HAUS WIEN, 3., Untere Weissgerberstrasse 13, Tel. 712 04 95 – www.kunsthauswien.com
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m.
Bis / until 22. 5. 2016
One, No One and One Hundred Thousand
One, No One and One Hundred Thousand ist eine Ausstellung, die von den literarischen Strategien der Gruppe Oulipo und deren „Werkstatt
potentieller Literatur“ inspiriert ist. Für Raymond Queneau, einer ihrer Gründer, bestand das Ziel darin, neue Strukturen mathematischer
Natur und neue künstliche Verfahren für die Literatur zu entwickeln: Requisiten für die Inspiration und Hilfsmittel für Kreativität. One, No
One and One Hundred Thousand versteht sich als „Maschine“, die weitere Ausstellungen produziert. Neun Künstler/innen wurden beauftragt, neue Werke zu entwickeln, die dann von den Besucher/innen der Ausstellung im Raum arrangiert werden können. Eröffnet wird die
Ausstellung mit dem Vorschlag des Kurators zur Präsentation der Werke. Danach sind die Besucher/innen eingeladen, ihre eigene Ausstellung
zu installieren. Von jedem Arrangement wird ein Foto gemacht, das selbst Teil der Ausstellung wird.
Künstler/innen: Darren Bader, Jason Dodge, Phanos Kyriacou, Adriana Lara, Jonathan Monk, Marlie Mul, Amalia Pica, Lina Viste Grønli,
Martin Soto Climent
Kunsthalle Wien Karlsplatz, 4., Karlsplatz/Treitlstarsse, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
Bis / until 29. 5. 2016
Abstract Loop Austria – Marc Adrian, Richard Kriesche, Helga Philipp, Gerwald Rockenschaub
Ab Dezember präsentiert das 21er Haus. Museum für zeitgenössische Kunst in einer Gruppenausstellung Werke von vier österreichischen
Künstlern: Marc Adrian, Richard Kriesche, Helga Philipp und Gerwald Rockenschaub. Grundlegend für die konstruktive, konkrete Kunst der
Nachkriegszeit in Österreich waren die radikalen Ideen des Aufbruchs in die Moderne (Wiener Kreis, Zwölftonmusik), eine Abkehr von den
figurativen Tendenzen des österreichischen Expressionismus und die generelle Idee eines Neuanfangs nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Die Entwicklung der konstruktiven, konkreten Kunst in Österreich vollzog sich u. a. im internationalen Kontext der Künstlerbewegung Neue
Tendenzen in Zagreb, die zwischen 1961 und 1973 wegweisende Zusammenkünfte und Ausstellungen organisierte, an denen Adrian, Kriesche
und Philipp teilnahmen. Im Jahr 1967 fand dann auf Initiative von Werner Hofmann die wegweisende internationale Ausstellung Kinetika im
heutigen 21er Haus statt. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen mit Adrian, Kriesche und Philipp die Anfänge der konstruktiven, konkreten
Kunst bzw. der Op-Art in Österreich. Inhaltlich rücken die Frage nach einer (neuen) Rolle des Betrachters und seiner Wahrnehmung sowie
die Untersuchung der Beschaffenheiten der Oberflächen und Strukturen von Kunstwerken in den Mittelpunkt. Unter postmodernen Vorzeichen in der Neo-Geo-Bewegung der 1980er-Jahre in Wien – hier von Gerwald Rockenschaub – wurden diese Fragen wieder aufgegriffen.
Dabei zeigt sich, wie das gemeinsame Interesse an neuen gestalterischen Elementen und Ideen wie Bewegung, Zeit, Strukturen und Wahrnehmungs- bzw. Rezeptionsbedingungen zu ganz unterschiedlichen künstlerischen Strategien geführt hat – bis heute.
21er Haus, 3., Arsenalstrasse 1, Info: Belvedere, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mi, Do 11–21, Fr–So 11–18 Uhr / Wed, Thu 11 a.m.–9 p.m., Fri–Sun 11 a.m.–6 p.m.
Bis / until 5. 6. 2016
Johann Peter Krafft – Maler eines neuen Österreich / Johann Peter Krafft – Painter of a New Austria
In den Sälen des Oberen Belvedere fallen zwei Werke von Johann Peter Krafft (Hanau bei Frankfurt am Main 1780 – Wien 1856) ins Auge,
die unterschiedlicher kaum sein könnten: das eindringliche, Individualität und Alter betonende Porträt von Franz Wessely von 1810 und das
drei Jahre später entstandene monumentale Gemälde Der Abschied des Landwehrmannes. Mit letzterem schafft Krafft ein Propagandabild
par excellence, das an Popularität seinesgleichen sucht und zugleich zum Initialwerk der Wiener Biedermeiermalerei wird. Doch Krafft bleibt
beim einmal Erreichten nicht stehen. Anfangs als Porträtist und Maler griechischer Mythologien tätig, verschreibt er sich um 1810 dem
Historienbild, das in seinem Oeuvre einen signifikanten Wandel durchläuft. Auf der einen Seite stehen Darstellungen etwa der Schlacht bei
Aspern, auf der anderen anekdotische Motive, besonders aus dem Leben Kaiser Franz’ I. Nicht mehr das herausragende historische Ereignis
ist das Thema, sondern der Moment, in dem der Kaiser sich volksnah und volkstümlich gibt. Dies ist in dem kleinen Gemälde der Fall, in dem
Franz I. dem Sarg eines Armen folgt, was auf eine wahre Begebenheit zurückgeführt wird, aber zugleich als Hinweis auf die Pietas Austriaca,
die Frömmigkeit des Hauses Habsburg, zu verstehen ist. Krafft ist jedoch nicht auf den “Maler des Kaiser” zu beschränken. Er bleibt auch dem
Porträtfach treu, malt das bürgerliche, gelehrte und adelige Wien. Darüber hinaus tritt er uns als Familienvater, als Direktor der kaiserlichen
Veranstaltungsdatenbank mit Details, Tipps, Links: events.wien.info
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Gemäldegalerie wie als Restaurator des Belvedere-Gartens entgegen. Durch und mit den Augen eines Künstlers entsteht so das Gesamtbild
einer Epoche.
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 12. 6. 2016
Josef Frank. Against Design
Die Ausstellung zeigt Hauptwerke des 1885 in Baden bei Wien geborenen und 1967 in Stockholm verstorbenen Josef Frank, der zu den
bedeutendsten österreichischen ArchitektInnen und angewandten KünstlerInnen des 20. Jahrhunderts gehört. Mit seinen hervorragenden
Entwürfen für Textilien und Möbel zählt Frank auch zu den GestalterInnen der Moderne, denen das internationale Design bis heute wichtige
Impulse verdankt.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Ausstellungshalle, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Bis / until 19. 6. 2016
Balthus – Balthasar Klossowski de Rola
Im Frühjahr 2016 zeigt das Bank Austria Kunstforum Wien erstmals in Österreich eine Retrospektive zum Werk Balthasar Klossowski de
Rolas, genannt »Balthus« – eine Ausstellung, die Balthus’ Werk von seiner ersten Auseinandersetzung mit dem Quattrocento über seine
Arbeiten im Umkreis von Surrealismus und neuer Sachlichkeit zwischen Frankreich, dem deutschsprachigen Raum und Italien bis hin zu den
Einflüssen und der Beschäftigung mit der Ostasiatischen Kunst in seinem späteren Werk verankern soll. Balthus, der die Gegenständlichkeit
nie in Frage gestellt hat, und der abseits der Entwicklung aller Avantgarden seinen eigenen Stil der »anderen Moderne« gepflegt hat, soll in
diesem Projekt anhand seiner wichtigsten Themen verstanden werden: die Landschaft im Gegensatzpaar von Stadtlandschaft und pastoraler
Natur, das Porträt zwischen klassischem Bildnis und Mehrfigurenbild, letztlich der weibliche Akt, wechselnd zwischen intimen Darstellungen
der Toilette und komplexen Kompositionen im Interieur.
Bank Austria Kunstforum Wien, 1., Freyung 8, Tel. Tel. 537 33 26 – www.kunstforumwien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr, Fr 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m., Fri 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 26. 6. 2016
Chagall bis Malewitsch. Die Russischen Avantgarden / From Chagall to Malevich. The Russian Avant-Gardes
Die Russische Avantgarde zählt zu den spannendsten Kapiteln der Kunst des 20. Jahrhunderts. Künstler wie Michail Larionow, Natalia
Gontcharowa, Kasimir Malewitsch, Wassily Kandinsky oder Marc Chagall werden weltweit geschätzt und stets mit großem Publikumserfolg
ausgestellt. Vielfach existiert in der westlichen Kunstgeschichte jedoch immer noch ein vereinfachtes Bild von einer homogenen russischen
Avantgarde. Die Albertina führt ab dem 26. Februar 2016 die tatsächliche Vielfalt der Kunst dieser Epoche vor Augen: 140 Meisterwerke
demonstrieren die grundverschiedenen Stile, Gestaltprinzipien und ästhetischen Ideen, die sich nicht nur in den gleichzeitig entstandenen
Werken verschiedener Künstler finden, sondern teilweise auch innerhalb ein und desselben Künstleroeuvres.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Bis / until 22. 1. 2017
Rendezvous. Meisterwerke aus der Sammlung Essl / Rendezvous. Masterpieces from the Essl Collection
Oft entsteht aus einem Rendezvous eine der ganz großen Geschichten. Agnes und Karlheinz Essl hatten 1959 in New York ihr erstes Rendezvous und wurden sofort ein Paar. In den folgenden Monaten erlebten sie in der aufregenden Kunstmetropole ihre ersten Begegnungen mit
der zeitgenössischen Kunst. Aus diesen Rendezvous in Museen und Galerien New Yorks entwickelte sich ihre Liebe zur Kunst, die zu einer
Leidenschaft wurde. Bis heute bauen die beiden in über 40 Jahren ihre einzigartige Sammlung österreichischer und internationaler Kunst auf
und wurden zum bekanntesten Sammlerpaar des Landes. In der Ausstellung Rendezvous, der großen Sammlungspräsentation 2016, haben
zentrale Werke und künstlerische Positionen aus der Sammlung Essl ein Stelldichein. Max Weiler etwa mit Cecily Brown, Martha Jungwirth
mit Asger Jorn oder Kurt Kocherscheidt mit Antoni Tàpies. Die Ausstellung beginnt mit einem Rendezvous in New York, geht weiter ins
Paris der fünfziger Jahre, wo die jungen Österreicher Arnulf Rainer und Maria Lassnig eine Liaison haben. Die damals aktuell rezipierten
fernöstlichen Philosophien der Reduktion beeinflussen nicht nur sie sondern auch Hans Bischoffshausen und Friedensreich Hundertwasser.
Zu entdecken gibt es zahlreiche weitere aufregende, zärtliche, ungewöhnliche und überraschende Begegnungen. Ein besonderes Highlight ist
das Blind Date. Im Wechsel von zwei Monaten suchen Freunde der Sammlung Essl unabhängig voneinander zwei Werke im Depot aus und
lassen diese im Ausstellungsraum aufeinandertreffen.
Essl Museum, 3400 Klosterneuburg bei Wien, An der Donau-Au 1, Tel. 02243 37050 – www.essl.museum
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
3. 3. 2016 – 30. 1. 2017
Spettacolo Barocco. Triumph des Theaters / Spettacolo Barocco! Theatre‘s Triumph
Keine Kunstform war so geeignet, die spektakulären Schaueffekte des Barock wirkungsvoll umzusetzen, wie das Theater. Mit Festzügen,
prunkvollen Opernaufführungen und opulenten Rossballetten setzten sich Herrscher des 17. und 18. Jahrhunderts in Szene. Innovative
Künstler schufen dafür Ausstattungen, die bis heute überwältigen. Das Theatermuseum besitzt zahlreiche Arbeiten dieser Meister der Illusion
und zeigt viele von ihnen zum ersten Mal: von schnell hingeworfenen Skizzen bis hin zu farbenprächtig ausgeführten Präsentationsblättern.
Theatermuseum, 1., Lobkowitzplatz 2, Tel. 512 88 00 – www.theatermuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
4. 3. – 16. 5. 2016
Körper, Psyche und Tabu. Wiener Aktionismus und die frühe Wiener Moderne / Body, Psyche, and Taboo. Vienna Actionism & Early
Vienna Modernism
2016 wirft das mumok einen frischen Blick auf einen seiner Sammlungsschwerpunkte, den Wiener Aktionismus, und setzt diesen in Bezug zu
seinen nicht minder radikalen Vorläuferpositionen im eigenen Land. Zahlreiche österreichische Museen und Sammlungen unterstützen das
Projekt mit großzügigen Leihgaben und ermöglichen die Zusammenkunft von Künstler_innen der Kunst des frühen 20. Jahrhunderts mit den
Wiener Aktionisten: Die Spannbreite reicht von Inkunabeln der Jahrhundertwende aus dem benachbarten Leopold Museum über die großzügige Unterstützung mit Arbeiten aus der Albertina, dem Belvedere und dem Österreichischen Theatermuseum, dessen berühmte Nuda Veritas
(1899) von Gustav Klimt zu sehen sein wird, bis hin zu bedeutenden Ergänzungen aus dem Wien Museum sowie dem an der Universität für
angewandte Kunst Wien beheimateten Kokoschka-Archiv, der Sammlung Friedrichshof und weiteren Leihgaben aus österreichischem Privatbesitz. Mit Körper, Psyche und Tabu als zentralen, titelgebenden Begriffen verdeutlicht die Präsentation ideengeschichtliche, inhaltliche und
gestalterische Zusammenhänge zwischen dem Wiener Aktionismus und den künstlerischen Entwicklungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
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Werken von Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler, den Skandalkünstlern der 1960er-Jahre, werden Arbeiten
ihrer ebenfalls umstrittenen Kollegen vom Jahrhundertanfang – von Gustav Klimt über Richard Gerstl und Oskar Kokoschka bis zu Koloman
Moser, Max Oppenheimer und Egon Schiele – gegenübergestellt.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
4. 3. – 22. 5. 2016
Hawser/Hofer
Ab 4. März 2016 zeigt das mumok zwei junge Künstlerinnen, die beide den Nostalgiebegriff in der Gegenwart kritisch reflektieren und mit
ihren für das mumok entwickelten Arbeiten neu bewerten. Kathi Hofer in Bezug auf ihre eigene Familiengeschichte und eine damit verknüpfte österreichische Modeerscheinung: Hofer (* 1982 in Hallein) entstammt jener Salzburger Familie, die bis 2000 Walkjanker „Made in
Austria“ herstellte. Deren zeitlose Eleganz überlebte 50 Jahre immer neuer Trends und technologischer Innovation und fehlte in keinem Kleiderschrank internationaler Stars oder im Portfolio angesagter Modehäuser und Fashionmagazine – darunter fanden sich die Schauspielerin
Grace Kelly, der Schriftsteller Ernest Hemingway und der Pariser Modedesigner Kenzo. Auch Eloise Hawser (* 1985 in London) beschäftigt
sich mit längst als obsolet geltenden Objekten und Dingen, die sie unter neuen Vorzeichen in den Kontext zeitgenössischer Kunst einschleust.
Ausgangspunkt ihrer Arbeit für das mumok ist die mittlerweile aus dem Gebrauch geratene Kinoorgel, die aufgrund ihrer Komplexität häufig
nicht aus ehemaligen Lichtspielhäusern entfernt wurde und daher in der Regel als Designelement in den neuen Gebrauchskontext integriert wird. Die Arbeiten beider Künstlerinnen werden in einem gemeinsamen Setting auf der Ebene –2 im mumok ausgestellt. Zusammen
formulieren sie einen Vorschlag, wie künstlerisch mit historischen oder biografischen Fragmenten umgegangen werden kann, ohne sich in
Anachronismen zu verlieren: Hofer und Hawser setzen die vorgefundenen Fragmente der Vergangenheit versiert ein, um sie in der Gegenwart
mit neuer Bedeutung zu versehen.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue-Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
8. 3. – 11. 9. 2016
Feste feiern. 125 Jahre – Jubiläumsausstellung / Celebration! 125 Years – Anniversary Exhibition
Das Kunsthistorische Museum feiert 2016 ein Jubiläum: Vor 125 Jahren, am 17. Oktober 1891, wurde das neu errichtete Gebäude an der
Wiener Ringstraße eröffnet. Aus diesem Anlass findet eine große Sonderausstellung zum Thema „Festkulturen“ statt, an der sich alle Sammlungen des Hauses beteiligen und die durch Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen bereichert wird. Dargestellt werden
verschiedene Aspekte jener Festkulturen, die sich in Europa vom Spätmittelalter und der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert bei Hof, in der
Stadt und auch in ländlichen Kontexten herausgebildet haben. Im Zentrum der Ausstellung steht das Festmahl mit Essen, Trinken, Tanzen
und Musizieren, und zwar insbesondere mit Blick auf habsburgische Residenzen. Die anschließenden Räume werden Festen auf öffentlichen
Plätzen gewidmet sein (etwa Einzügen und Turnieren), die anlässlich von Krönungen, Hochzeiten, Geburtstagen, aber auch zur Zeit des Karnevals, bei Kirchweihen oder auf Märkten abgehalten wurden und durch Verkleidungen und Rollenspiele die Gesetze des Alltags vorübergehend außer Kraft setzten.
Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 525 24 0 – www.khm.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Juni–August: täglich 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / June–August: daily 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
9. 3. – 26. 6. 2016
Oswald Oberhuber – Eine Werkschau / Oswald Oberhuber – A Retrospective
Im Frühjahr 2016 präsentiert das 21er Haus des Belvedere eine umfangreiche Werkschau zu Oswald Oberhuber, einem der prägendsten Vertreter der österreichischen Kunst. Die Ausstellung zeigt Werke von den späten 1940er-Jahren bis heute.
21er Haus, 3., Arsenalstrasse 1, Info: Belvedere, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mi, Do 11–21, Fr–So 11–18 Uhr / Wed, Thu 11 a.m.–9 p.m., Fri–Sun 11 a.m.–6 p.m.
10. 3. – 19. 6. 2016
Klimt, Kupka, Picasso und andere. Formkunst / Klimt, Kupka, Picasso and others. Form Art
Mit der Ausstellung Kubismus – Konstruktivismus – Formkunst wird auf den Nährboden verwiesen, der von 1900 an einen ganzen Stammbaum miteinander verwandter Kunst hervorgebracht hat. Die Schau zeigt erstmals jene Vorbedingungen auf, welche eine wesensähnliche
Kunst in der Donaumonarchie bedingten und nachhaltig zur Entstehung einer ungegenständlichen Kunst führten. Von außen betrachtet ergeben sich beispielsweise zwischen der Wiener Formkunst und dem Prager Kubismus keine offensichtlichen Zusammenhänge, da beide zeitlich
leicht versetzt ihre jeweilige charakteristische Ausprägung fanden. Dennoch zeigen sich bei näherer Betrachtung gemeinsame Grundlagen.
Diese Kontinuitäten und Besonderheiten in der Kunst der Donaumonarchie werden in der Ausstellung intensiv beleuchtet und erhalten durch
die Einbeziehung der zeitgenössischen Ausbildung und Pädagogik ihren geistesgeschichtlichen Hintergrund zurück. Hierauf basierend können die Zusammenhänge zwischen der Kunst und den Künstlern der Donaumonarchie, die bisher als Einzelpositionen – wie etwa František
Kupka – oder Sonderentwicklungen – wie die Formkünstler der Wiener Secession, des Prager Kubismus oder des Wiener Kinetismus – interpretiert wurden, aufgezeigt werden. Der ganzheitliche Anspruch und die Reduktion des künstlerischen Ausdrucks auf die Form bilden hierbei
die Beziehungspunkte zwischen den in Wien tätigen Formkünstlern und dem tschechischen Kubismus. Nicht nur die Secessionisten, auch die
Prager Kubisten pflegten die Kunst in alle Lebensbereiche hineinzutragen. Die Affinität der Prager Kubisten zum französischen Kubismus lässt
sich auf dieser Grundlage nicht nur mit der bewussten Opposition zu Wien sowie mit einem Generationenwechsel erklären, sondern auch mit
der Auffassung von Fläche und Form, die in den frühen Arbeiten von Pablo Picasso oder Georges Braque angewendet wird.
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
10. 3. – 21. 8. 2016
In den Prater! Wiener Vergnügungen seit 1766 / Meet me at the Prater! Viennese Pleasures since 1766
Mit dem 7. April 1766 überließ Joseph II. das bis dahin kaiserliche Jagdgebiet Prater der breiten Öffentlichkeit. Der 250. Jahrestag dieses Ereignisses bietet eine gute Gelegenheit, den Fokus auf die abwechslungsreiche Pratergeschichte zu richten. In seinen Anfängen war der Prater ein
naturbelassenes, zentrumsnahes Gebiet, das Freiräume für spektakuläre Massenevents wie etwa szenische Feuerwerke und Ballonflugexperimente bot. Noch im 18. Jahrhundert siedelten sich gastronomische Betriebe an (Limonadenstände, Imbissbuden, Gasthäuser und Kaffeehäuser entlang der Hauptallee). 1801 wurde das Panorama eröffnet, in dem man inmitten eines riesigen Rundgemäldes die Illusion hatte, in einer
fremden Stadt zu sein, und im Circus Gymnasticus konnte man Kunstreitervorführungen beiwohnen. Mit der „Praterregulierung“ im Vorfeld
der Weltausstellung 1873 begann die eigentliche Blütezeit des Wiener Praters. Phantasievolle Neuerungen wie der Blumenkorso oder der
Vergnügungspark „Venedig in Wien“ auf der Kaiserwiese trugen das Ihre dazu bei, den Prater imagemäßig weiter aufzuwerten. Die Rotunde
und das 1897 errichtete Riesenrad wurden zu neuen Wahrzeichen Wiens. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Unterhaltungsangebote im
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Prater zunehmend bescheidener. Bis zum Brand der Rotunde 1937 fanden dort zwar noch sportliche Großereignisse und die ersten Ausstellungen der Wiener Messe statt, aber alles in allem wurde der Prater sachlicher und nüchterner – die Zeit der üppigen Feste und spektakulären
Veranstaltungen war mit den flächendeckenden Zerstörungen 1944/45 definitiv vorbei.
Wien Museum Karlsplatz, 4., Karlsplatz, Tel. 505 87 47 – www.wienmuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
10. 3. – 17. 5. 2016
Zoom! Architektur und Stadt im Bild / Zoom! Picturing Architecture and the City
Die Architektur der Gegenwart steht hinsichtlich ihrer Aufgabenfelder in einem radikalen Wandel und Architekturfotografie spielt als Medium der Vermittlung und Präsentation zwischen ArchitektInnen, AuftraggeberInnen sowie einer breiten Öffentlichkeit eine zentrale Rolle.
Angesichts der fortschreitenden globalen Urbanisierung, der wachsenden Probleme durch Migration und sozialer Ungleichheit wenden sich
auch immer mehr FotografInnen den Realitäten zu, die daraus für die Wohn-, Arbeits- und Lebenswelten der Menschheit resultieren. Die
Ausstellung des Architekturmuseums der TU München wird in leicht verkleinerter Form für das Az W übernommen. „Zoom!“ zeigt Fotografien und Videoarbeiten von dreizehn internationalen FotografInnen der Gegenwart, die sich jenseits einer auf Repräsentation von Architektur
zielenden Fotografie auf die Darstellung von Spuren der gegenseitigen Wechselbeziehung von Gesellschaft und Architektur konzentrieren.
Sie liefern wichtige Informationen darüber, wie die Bauten funktionieren, wenn die Baufirmen das Gelände verlassen haben, oder wie sich
Stadt- und Dorfstrukturen durch die BewohnerInnen und deren soziale und kulturelle Prägung oder wirtschaftliche Faktoren verändern.
Im Nebeneinander der Aufnahmen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten – von Italien bis Mexico und China – werden Brüche und
Gemeinsamkeiten sichtbar. Gezeigt werden Fotografien und Videoarbeiten von Roman Bezjak, Peter Bialobrzeski, Stefan Canham und Rufina
Wu, Livia Corona, Nicoló Degiorgis, Jörg Koopmann, Eva Leitolf, Myrzik und Jarisch, Stefan Olàh, Julian Röder, Simona Rota, Andreas Seibert und Fabian Vogl.
Az W – Architekturzentrum Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 522 31 15 – www.azw.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m.
11. 3. – 27. 11. 2016
Der ewige Kaiser. Franz Joseph I. 1830–1916 / The Eternal Emperor. Franz Joseph I. 1830–1916
2016 jährt sich zum 100. Mal der Todestag von Kaiser Franz Joseph I. Er war eine öffentliche Figur von Kindheit an und wurde bis zu seinem
Tod zur wohl am meisten abgebildeten Person des 19. Jahrhunderts. Vor allem seine Regierungsjubiläen und der 80. Geburtstag führten
zu einer Explosion der Bildproduktion: Sein scheinbar zeitloses Gesicht war nun allgegenwärtig, es war das einzig bindende Symbol des
zerfallenden Habsburgerreiches. Heute befinden sich mehr als 10.000 Fotografien, Grafiken und andere Lebensdokumente Franz Josephs in
der Österreichischen Nationalbibliothek, darunter auch Zeichnungen und Schulaufsätze des jungen Erzherzogs. Ergänzt werden die Bestände
u. a. durch Briefe aus dem Nachlass seiner Freundin Katharina Schratt. Die große Ausstellung „Der ewige Kaiser“ präsentiert im Prunksaal
die Höhepunkte dieser umfangreichen Sammlung und zeigt zugleich, wie wichtig die Bilder seiner Person für die politische Propaganda und
die Entstehung des Habsburg-Mythos waren. Eine Installation mit 86 Franz-Joseph-Porträts aus 86 Lebensjahren wird dies eindrücklich
vor Augen führen. Zudem werden die erst 2015 entdeckten originalen Abschiedsbriefe von Mary Vetsera aus Mayerling mit dem Kuvert des
Kronprinzen Rudolf zum ersten Mal öffentlich gezeigt.
Österreichische Nationalbibliothek – Prunksaal, 1., Josefsplatz 1, Tel. 534 10 0 – www.onb.ac.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–Fr 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / Tue–Fri 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Juni–September: täglich 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / June–September: daily 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
11. 3. – 29. 5. 2016
The Promise of Total Automation
Heute sind wir Menschen nicht mehr die Einzigen, die im globalen Netzwerk verbunden sind. Auch Maschinen und Dinge kommunizieren
ohne die Vermittlung menschlicher Agenten miteinander und mit ihrer Umwelt. Durch diese Autonomie beginnen technische Geräte und
Dinge – wie rituelle Artefakte bereits vor ihnen – ein Eigenleben zu führen und die traditionelle Trennung zwischen Subjekt und Objekt in
Frage zu stellen. Haben uns technische Objekte, die ursprünglich dafür entworfen wurden, unsere Wünsche zu erfüllen, bereits versklavt bzw.
werden sie dies in Zukunft tun? Oder eröffnen sie im Gegenteil neue Wege des Denkens, Handelns und Produzierens? Das Versprechen der
vollständigen Automatisierung war der Schlachtruf des Fordismus. Was wir heute als Technologie (und Technik) bezeichnen, ist jedoch eine
Apparatur, die für Produktion, Kommunikation, Kontrolle und die Optimierung des Körpers, also für die Kolonialisierung und Rationalisierung von Raum, Zeit und Bewusstsein instrumentalisiert wird.
Künstler/innen: Athanasios Argianas, Zbyněk Baladrán, Thomas Bayrle, James Benning, Bureau d’Etudes, Steven Claydon, Tyler Coburn,
Philippe Decrauzat & Alan Licht, Harry Dodge, Juan Downey, Cécile B. Evans, Judith Fegerl, Melanie Gilligan, Peter Halley, Channa Horwitz,
Geumhyung Jeong, Barbara Kapusta, Běla Kolářová, Nick Laessing, Tobias Madison & Emanuel Rossetti, Benoît Maire, Daria Martin, Régis
Mayot, Wesley Meuris, Henrik Olesen, Julien Prévieux, Magali Reus, u.a.
Kunsthalle Wien MuseumsQuartier, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
16. 3. – 27. 11. 2016
Franz Joseph 1830–1916
Am 21. November 2016 jährt sich zum 100. Mal der Todestag Kaiser Franz Josephs, der die Habsburgermonarchie 68 Jahre lang regierte.
Mit 18 Jahren zur Herrschaft gekommen, wurde er zunehmend zu einem Symbol der Donaumonarchie und ihres Zusammenhaltes. Seine
Politik allerdings ließ viele Probleme dieses komplizierten Staates ungelöst und trug damit auf lange Sicht zu deren Scheitern bei. Die sozialen,
nationalen und politischen Spannungen wurden im Rückblick auf die franzisko-josephinische Epoche vom Glanz des Kaisertums überdeckt.
Die Ausstellung setzt sich durchaus kritisch mit der Person des Kaisers auseinander. Sie stellt die Person des Monarchen in den Mittelpunkt,
klammert aber die Politik, die ein wichtiger Bestandteil der Funktion des Herrschers war, nicht völlig aus. Die große Sonderausstellung ist in
mehrere Themenbereiche gegliedert. Sie wird von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. in Kooperation mit der Kaiserlichen Wagenburg Wien und der Bundesmobilienverwaltung organisiert und findet an vier Standorten in Wien und Niederösterreich statt.
- Schloss Schönbrunn: Mensch & Herrscher / Man & Monarch
Im Schloß Schönbrunn steht Franz Joseph als Mensch und Herrscher im Mittelpunkt. Dieser Teil der Ausstellung widmet sich der Person
Franz Joseph: Seinen Vorfahren und Nachkommen, seiner Kindheit und Erziehung und den großen einschneidenden Ereignissen seines
Lebens: Die Thronbesteigung 1848, seine Verlobung und Ehe mit Prinzessin Elisabeth in Bayern – besser bekannt als Sisi –, der Ausgleich mit
Ungarn und dessen Folgen sind Thema in den eindrucksvoll gestalteten Sonderausstellungsräumen im Erdgeschoß von Schloß Schönbrunn
(Bergl-, Weißgoldzimmer und Kronprinzenappartement, täglich 9–17 Uhr / daily 9 a.m.–5 p.m., www.schoenbrunn.at)
- Kaiserliche Wagenburg Wien: Repräsentation & Bescheidenheit / Majesty & Modesty
In der Kaiserlichen Wagenburg Wien wird vor allem anhand von Kutschen und Kleidern, die der Monarch persönlich benutzte, die Inszenierung des kaiserlichen Images im Spannungsfeld von opulenter Repräsentation und Bescheidenheit in den Fokus gerückt. Zusätzlich werden
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mit Hilfe erhaltener Prunkwägen, prachtvoller Pferdegeschirre, erlesener Festkleider und nobler Hoflivreen drei bedeutende zeremonielle
Ereignisse aus dem langen Herrscherleben vor Augen geführt: die Hochzeit des Kaisers mit Elisabeth in Bayern (1854), seine Krönung in
Ungarn (1867) und seine feierliche Bestattung (1916). Letztere gab damals vielen Beobachtern das Gefühl, dass nicht nur ein langgedienter
Monarch, sondern gleichzeitig auch ein ganzes Zeitalter zu Grabe getragen wurde. (Täglich 9–17 Uhr / daily 9 a.m.–5 p.m.,
www.kaiserliche-wagenburg.at)
- Hofmobiliendepot: Fest & Alltag / Festivities & Everyday Life
Im Hofmobiliendepot ∙ Möbel Museum Wien, einer der größten Möbelsammlungen der Welt, sind Fest und Alltag das zentrale Thema. Die
bescheidenen persönlichen Ansprüche des Menschen Franz Joseph stehen in strengem Gegensatz zum prunkvollen Lebensstil, den seine bürokratische Pflichterfüllung ihm auferlegte. Große Festlichkeiten und aufwendig organisierte Reisen waren Teil seines Herrscherlebens. Den
Beginn setzt das dramatische Attentat 1853 auf den jungen Kaiser. Man wusste dieses Ereignis geschickt zur Aufbesserung des kaiserlichen
Images zu nutzen, das durch die Revolution von 1848 stark gelitten hatte. Den Abschluss bildet ein kritischer Blick auf das Nachleben und den
Mythos Franz Josephs in verschiedenen Medien (z.B. im damals noch sehr neuen Medium Film) und den „Kaiserkult“ von 1918 bis in die Gegenwart. Dem technischen Fortschritt seiner Zeit ist es zu verdanken, dass Franz Joseph zum ersten Kaiser in „Bild und Ton“ wurde. (Täglich
10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., www.hofmobiliendepot.at)
- Schloss Niederweiden (NÖ): Jagd & Freizeit / Hunting & Recreation
In Schloss Niederweiden im Marchfeld, unweit des Landsitzes von Prinz Eugen von Savoyen – Schloss Hof – gelegen, widmet sich die Ausstellung dem Thema Jagd und Freizeit. Schon seit früher Jugend zeigte Franz Joseph – neben der Leidenschaft für alles Militärische – auch eine
große Liebe zum Reiten und zur Jagd. Diese war ein traditionell adeliges Vergnügen, das besonders im Hause Habsburg seit Jahrhunderten
das Freizeitvergnügen par excellence darstellte. Neben der persönlichen Beziehung Franz Josephs zum „Weidwerk“ wird ein Überblick über
die habsburgischen Jagdgebiete, insbesondere die Entdeckung des Salzkammergutes mit Bad Ischl und den umliegenden Jagdrevieren gegeben. Jagdgesellschaften und ihre politische Bedeutung sowie die große Jagdleidenschaft anderer Habsburger – Kronprinz Rudolf, Thronfolger
Franz Ferdinand, usw. – sind ebenso Thema wie die Jagdverwaltung und die Aufzeichnungen der „Strecke“, die im Falle Franz Josephs, nicht
zuletzt durch sein langes Leben, besonders umfangreich war. (Täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., www.schlosshof.at)
Info: www.franzjoseph2016.at
18. 3. – 19. 6. 2016
Anselm Kiefer. Die Holzschnitte / Anselm Kiefer. The Woodcuts
Anselm Kiefer (geb. 1945 in Donaueschingen, lebt und arbeitet in Paris) ist einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit. Mit einer ersten
umfassenden Retrospektive zeigt die Albertina über 30 monumentale Hauptwerke seiner berühmten Holzschnitte und präsentiert wichtige
Bildzyklen und Themengruppen Kiefers, wie die Wege der Weltweisheit: Die Hermannsschlacht, die Rhein-Bilder und Brunhilde: Grane. Kiefers Werk zeugt von seiner intensiven Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, Kulturgeschichte und Mythologien. Eine individuelle Collage-Technik, zahlreiche malerische Überarbeitungen und experimentelle Materialien und Techniken machen jedes Werk zu einem für
sich stehenden Unikat, das aber inhaltlich wie formal vielschichtig mit seinen Bildwelten vernetzt bleibt.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
18. 3. – 26. 6. 2016
Fürstenglanz. Die Macht der Pracht / Princely Splendour. The Power of Pomp
Die Ausstellung thematisiert barocke Sammellust und nimmt die Umwandlung des Winterpalais von Prinz Eugen in ein modernes Museum zum Anlass für einen historischen Rückblick zum Thema Fürstenglanz, barocke Galerien und die Kunst der Ordnung. Den Kern der
Ausstellung bilden die fürstlichen Sammlungskataloge der großen europäischen Barockgalerien, welche vom Fürstenruhm ihrer Schöpfer
kündeten und sich zugleich zum Ursprung der modernen Kunst- und Ausstellungskataloge entwickelten. Sie dokumentieren fürstliches
„Schöner-Wohnen“, geben Einblicke in die Konzepte barocker (Re-)Präsentation und vermitteln epochentypische Aspekte im Umgang mit
Ordnungssystemen, Öffentlichkeit und der Zurschaustellung von Artefakten. Flankiert werden die originalen Sammlungskataloge von Porträts der sammelnden Fürsten und ausgewählten Gemälden aus deren Kollektionen. Die Ausstellung geht diesem Phänomen erstmals in einer
gesamteuropäischen Perspektive nach und wirft einen vergleichenden Blick auf die wichtigsten fürstlichen Sammler des Barock.
Winterpalais des Prinzen Eugen, 1., Himmelpfortgasse 8, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m.
April 2016
6. 4. – 4. 9. 2016
Body & Soul
Welches Bild haben wir heute von unserem Körper und von Sexualität? Die westliche Gesellschaft hat ihr Verhältnis zum Körper im 20. Jahrhundert grundlegend revolutioniert, neu definiert aber auch problematisiert. Diese Entwicklungen haben sich naturgemäß auch in der Kunst
wiedergespiegelt, insbesondere in der Zeit nach 1945. Auf scheinheilige Sexualmoral und Verdrängungsmentalität im Nachkriegsösterreich
trafen subkulturelle Avantgarden mit deutlich widerständigem Impetus. Der auch heute noch für viele verstörende Wiener Aktionismus zählt
mittlerweile zu einer der bedeutendsten Leistungen österreichischer Kunst. Mit der Ausstellung Body & Soul wird der in der Sammlung Essl
stark vertretene Themenkomplex Körper und Körperlichkeit in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang bis zur Gegenwart gestellt.
Der eigene Körper kann als Ausdrucksfläche seelischer Zustände und Empfindungen fungieren, wie bei Maria Lassnigs body awarenes
paintings, kann Metapher für Metaphysisches sein oder, wie bei Marc Quinns Skulptur Allison Lapper, Schönheit abseits gesellschaftlicher
Normierung thematisieren. Körperlichkeit kann aber auch Bedrohung sein, wie die aggressive männliche Präsenz in Biljana Djurdjevics‘
Reflexion des Balkan Krieges zeigt.
Essl Museum, 3400 Klosterneuburg bei Wien, An der Donau-Au 1, Tel. 02243 37050 – www.essl.museum
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
7. 4. – 30. 6. 2016
Rück – Blick: Kinetika 1967
Zeitgleich zu Abstract Loop Austria werden Aspekte der einflussreichen Ausstellung Kinetika von 1967 rekonstruiert. Vor fast fünfzig Jahren
fand im 20er Haus im Schweizergarten initiiert von Direktor Werner Hofmann die Ausstellung Kinetika statt. Internationale Künstler zeigten
in Wien ihre Werke, die damals allgemein als Op-Art bzw. als kinetische Kunst bezeichnet wurden. Es war die Zeit der künstlerischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen zu den Themen menschliche Wahrnehmung, Bewegung und transmediale Eigenschaften von Kunst. Vertreten waren in der Wiener Ausstellung Künstler wie Josef Albers, Hartmut Böhm, Gianni Colombo, Toni Costa, Marcel
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Duchamp, Günter Fruhtrunk, Richard Paul Lohse, Heinz Mack, François Morellet, Jesús Raphael Soto, Victor Vasarely oder Ludwig Wilding –
und eben auch die österreichischen Künstler Marc Adrian, Richard Kriesche und Helga Philipp. Es war auch die Zeit international beachteter
Ausstellungen wie The Responsive Eye in New York, Trigon in Graz oder Neue Tendenzen in Zagreb, die eine neue Auseinandersetzung mit
den Grundstrukturen der Kunst in den Mittelpunkt rückten. Die analytische Herangehensweise an Fragen der Struktur, des Intervalls, der Serie sowie des Zufalls in Kunst, Literatur, Musik und Film wurde in Kinetika beispielhaft thematisiert. Die historische Referenz und Befragung
jener Ausstellung ist der Kern unserer Präsentation, die als Einführung in die zeitgleich laufende Ausstellung Abstract Loop Austria dient und
den internationalen Aspekt der damals weniger beachteten österreichischen Konkreten Kunst von Marc Adrian, Richard Kriesche und Helga
Philipp hervorhebt.
21er Haus, 3., Arsenalstrasse 1, Info: Belvedere, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mi, Do 11–21, Fr–So 11–18 Uhr / Wed, Thu 11 a.m.–9 p.m., Fri–Sun 11 a.m.–6 p.m.
8. 4. – 12. 6. 2016
Erwin Bohatsch
Erwin Bohatsch (geboren 1951, in Mürzzuschlag, Steiermark) zählt zu den bedeutendsten österreichischen Künstlern seiner Generation. Die
Albertina würdigt das vielseitige Schaffen des Künstlers, welches bereits seit den 1980er Jahren internationale Anerkennung findet, nun mit einer Personale. Bohatschs Werk ist geprägt vom steten Pendeln zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, zwischen Farbe und Nichtfarbe
sowie zwischen Linie und Fläche. Es umkreist die bis heute brisante Frage nach der Aktualität von Malerei. Die Ausstellung stellt die neuesten
Arbeiten des Künstlers repräsentativen Beispielen aus den vergangenen Jahrzehnten gegenüber und erschließt ein facettenreiches Kaleidoskop
von vier Dekaden seines einzigartigen und konsequenten künstlerischen Schaffens.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
8. 4. – 4. 7. 2016
Wilhelm Lehmbruck. Retrospektive
Wilhelm Lehmbruck (1881–1919) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Leopold Museum
widmet dem einflussreichen Erneuerer und Wegbereiter der modernen europäischen Bildhauerkunst eine erste umfassende Retrospektive in
Österreich, bestehend aus rund 50 Skulpturen sowie zirka 90 Gemälden, Zeichnungen und Radierungen.
Leopold Museum, im MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 70 – www.leopoldmuseum.org
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18, Do 10–21 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Juni–August: täglich 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / June–August: daily 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
8. 4. – 5. 9. 2016
Berlinde de Bruyckere. Suture
Die belgische Künstlerin Berlinde De Bruyckere (geb. 1964) zählt mit ihren eindrücklichen Skulpturen, die den menschlichen Körper in seiner rohen Schönheit und Verletzlichkeit in den Fokus rücken, zu den international bekanntesten Bildhauerinnen der Gegenwart. In scheinbar
zeitlosen Figuren setzt sich De Bruyckere mit existenziellen Fragestellungen von Leben und Tod sowie Schmerz und Leid auseinander und
betont die Verankerung der menschlichen Existenz im fleischlichen Körper. Die erste umfassende Einzelausstellung der Künstlerin in Wien
– die durch die Präsentation zentraler Arbeiten und Werkserien aus den letzten zwei Jahrzehnten besticht – gleicht damit einer Interpretation
allgemein menschlicher Erfahrungswerte über die Darstellung von Leiblichkeit. Zusätzlich bildet das Leopold Museum, mit seinem Fokus
auf Kunst der Wiener Moderne, einen einmaligen Resonanzraum für die Personale: Denn vergleichbar den Bestrebungen von De Bruyckere
trachteten auch die Künstler der Wiener Moderne danach, »das Fleisch zu erkennen« (Werner Hofmann) und gingen hierbei »vom Figurativen in die Defiguration«, um »Leben und Tod, Eros und Thanatos, Lustprinzip und Todestrieb zu verschränken.« (Jacques Le Rider).
Leopold Museum, im MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 70 – www.leopoldmuseum.org
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18, Do 10–21 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Juni–August: täglich 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / June–August: daily 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
13. 4. – 2. 10. 2016
Stars of David. Wien – New York – Hollywood
Barbra Streisand, Bob Dylan, Billy Joel, Neil Diamond, Amy Winehouse, Paul Simon, Leonard Cohen, Lou Reed oder Matisyahu, das sind
nur einige Namen von Künstlerinnern und Künstlern, die Musikgeschichte geschrieben haben. Die „heimliche“ Hymne der USA, „God Bless
America“, aber auch „White Christmas“ stammen von Irving Berlin, einem Sohn jüdischer Einwanderer aus Weißrussland. Jüdische Musikerinnen und Musiker prägten das Musik-Business des 20. und 21. Jahrhundert und leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Unterhaltungskultur. „Stars of David“ thematisiert unterschiedliche Genres, porträtiert wesentliche Exponenten und geht zurück bis in die Zeit der k.u.k.Monarchie, wo wesentliche Wurzeln dieser (Musik-) Geschichte zu finden sind. Am Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine wechselseitige
Beeinflussung der Unterhaltungsmusik in den USA und in Europa: Die europäischen Immigranten brachten ihre musikalischen Traditionen
nach Amerika und die amerikanische Musik fand Eingang in die europäische Unterhaltungskultur. Erst durch die Emigration vieler jüdischer
KünstlerInnen aus Europa in der Zeit des Nationalsozialismus hat sich nach 1945 die kreative Innovation eindeutig in den angloamerikanischen Raum verschoben, da die meisten in Hollywood erfolgreichen Emigranten nicht nach Europa zurückkehrten. Ihre Musik ist wieder
nach Europa zurückgekehrt – alle Genres vom Musical, über die Filmmusik bis hin zu Jazz, Rock und Pop sind heute internationale Kategorien. Die Ausstellung zeigt dies anhand der wichtigsten Komponisten und Interpreten: Musical-Komponisten von George Gershwin über
Jerome Kern bis zu Leonard Bernstein und Steven Sondheim, landeten Kassenschlager am Broadway oder in Hollywood und schufen Klassiker der Filmmusik, viele wurden mit Oscars, Grammys ausgezeichnet. Vor allem im Jazz avancierten jüdische Musiker wie Benny Goodman,
Artie Shaw, Stan Getz oder John Zorn zu Szene-Ikonen. In Rock und Pop, in Punk und Rap stachen Gruppen wie Kiss, die Ramones und die
Beastie Boys hervor. Neben den internationalen Stars werden die israelische, französische und Wiener Szene beleuchtet: Von Serge Gainsbourg bis hin zu den Sabres um Edek Bartz, Geduldig und Thiman oder Arik und Timna Brauer.
Jüdisches Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 535 04 31 – www.jmw.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo–Fr, So 10–18 Uhr / Mon–Fri, Sun 10 a.m.–6 p.m.
13. 4. – 4. 9. 2016
Mode-Utopien. Haute Couture in der Grafik / Fashion Utopias. Haute Couture in the Graphic Arts
Die Ausstellung belegt anhand zahlreicher Entwurfszeichnungen, Ornamentstiche, illustrierter Bücher, Plakate und Zeitschriften aus der
MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung, dass die Haute Couture keine Erfindung des 21. Jahrhunderts ist. „Gehobene Schneiderei“ und
kostbare Accessoires sind bereits seit der frühen Neuzeit en vogue – das veranschaulichen Blätter aus dem 16. Jahrhundert, etwa von Jost Amman, Wenzel Hollar und Jacques Callot, und später Petitots Mascarade à la Grecque [Maskerade im griechischen Stil] sowie Watteaus Figures
de modes [Modebilder] und erste Zeitschriften mit ihren überbordenden Modebildern wie die Élégance Parisienne oder ihr deutsches Pendant Journal des Luxus und der Moden. Als Schüler des Begründers der Haute Couture war Paul Poiret einer der ersten Modeschöpfer dieses
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Genres. Anlässlich seines Wienbesuchs hatte er 1911 Kontakt mit der Wiener Werkstätte und war von deren Textilien begeistert. Entwürfe
von Dagobert Peche, Eduard Wimmer-Wisgrill und Maria Likarz zeigen die gegenseitige Inspiration, die in dem Mappenwerk Mode Wien
1914/15 gipfeln. Das Schaffen dieser KünstlerInnen demonstriert die Lust am Entwerfen zwischen Utilität und Mode-Utopie.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
14. 4. – 18. 9. 2016
Gezeichnete Moderne. Rudolf Weiss. Ein Schüler Otto Wagners / Drafting Modernism. Rudolf Weiss, a Student of Otto Wagner
Im Jahr 2014 gelangten mehr als 200 Zeichnungen und Pläne aus dem Nachlass des Architekten Rudolf Weiss (1890–1980), einem der letzten
Schüler Otto Wagners, als Schenkung des Freundesvereins in die Sammlungen das Wien Museum. Die Zeichnungen zählen zum Besten, das
sich aus Wagners legendärer Meisterschule an der Wiener Akademie der bildenden Künste erhalten hat. Im wichtigsten Architektur-Labor
seiner Zeit wurde die Moderne, wie sie in Wien verstanden wurde, im Medium der Zeichnung visualisiert und durch Publikationen weltweit
verbreitet. Die Arbeiten des exemplarischen Wagnerschülers Weiss spannen den Bogen von den effektvoll inszenierten Entwürfen der Wagnerschule über ländliche Wohnhäuser bis in die 1950er-Jahre, als er zur Unterstützung seiner Lehre an der HTL in Mödling eine eindrucksvolle Baustilgeschichte zeichnete.
Wien Museum Karlsplatz, 4., Karlsplatz, Tel. 505 87 47 – www.wienmuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
20. 4. – 26. 6. 2016
L’Exposition Imaginaire
Die Digitalisierung der Gegenwart schreitet voran: Wir haben keine Hifi-Anlagen mehr, sondern einen Account bei Spotify. Wir schaffen unsere Fernseher ab, denn wir haben ein Abo bei Netflix. Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Videos bei der Online-Plattform vimeo einem
globalen Publikum zur Verfügung. Ausstellungsansichten von Museen und Galerien sind auf Websites wie Contemporary Art Daily jederzeit
abrufbar. Die physische Präsenz des Kunstwerks an einem bestimmten Ort scheint angesichts der weltweiten Zirkulation von Reproduktionen dieses Werks zunehmend unwichtiger zu werden. Wie aber gehen Ausstellungshäuser mit dieser Tendenz zur Dematerialisierung um?
L’Exposition Imaginaire ist keine Ausstellung, sondern ein Projekt, das sich dieser Fragestellung in unterschiedlichen Formaten annimmt.
Was wäre, wenn die Ausstellung nur eine imaginäre Form hätte – wie das berühmte Imaginäre Museum von André Malraux, das allein aus
Reproduktionen bestand und Werke aus aller Welt, die so nie zusammentreffen könnten, in einen Dialog stellte? Das die Kunstbetrachtung
aus ihrer Ortsgebundenheit herauslöste? Heute hat das Internet die Funktion übernommen, Abbildungen von Kunstwerken, Videos und virtuelle Ausstellungsbesuche immer und überall zur Verfügung zu stellen. Ist das der Anfang vom Ende der Ausstellung? Oder der Anfang eines
Neubeginns, eines ganz neuen Formats? L’Exposition Imaginaire ist ein Symposium, ein Filmprogramm, eine Vortragsreihe, eine Ausstellung
der anderen Art. Ein Experiment, das die schwindende Bindung der Kunst an das Hier und Jetzt als konstruktive Herausforderung sieht.
Kunsthalle Wien MuseumsQuartier, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
20. 4. – 2. 10. 2016
Kay Walkowiak. Forms in Time
In seiner für das MAK entwickelten Einzelausstellung FORMS IN TIME stellt der Künstler Kay Walkowiak Fragmente einer subjektiven Phänomenologie der (idealen) Form ins Zentrum seiner Betrachtung. Seit mehreren Stipendienaufenthalten in Japan, Indien und China hat er ein
besonderes Interesse für die Formensprache und Kultur dieser Länder entwickelt und arbeitet u.a. fortlaufend an einer 2013 begonnenen Serie
von Arbeiten zu Le Corbusiers Planstadt Chandigarh, die als prototypische gescheiterte urbane Utopie die Grenzen der „zeitlosen Moderne“
vor Augen führt. Die Frage nach der Zeitlosigkeit von Form lotet Walkowiak anhand der bipolaren kulturgeschichtlichen Geisteshaltungen
des „Ostens“ und des „Westens“ aus. In einer vielschichtigen Zusammenstellung von neuen, filmischen und skulpturalen Arbeiten nähert
sich Walkowiak mit seiner Installation Fragen zu einem historisch und soziokulturell geprägten Umgang mit wiederkehrenden Grundtypen
geometrischer Formen an und hinterfragt deren funktionale Setzung als Projektionsflächen zeitloser Utopien.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
21. 4. – 31. 10. 2016
Five Truths. Shakespeares Wahrheit und die Kunst der Regie
Wie unterscheiden sich die Regiestile von fünf der einflussreichsten europäischen Theaterpraktiker des 20. Jahrhunderts? Wie würden Konstantin Stanislawski, Antonin Artaud, Bertolt Brecht, Jerzy Grotowski oder Peter Brook die berühmte Wahnsinnsszene der Ophelia aus Shakespeares »Hamlet« inszenieren? Für ihre Installation hat Katie Mitchell diese eine Szene mit ein und derselben Schauspielerin im Stil dieser fünf
maßgeblichen Regisseure inszeniert und gefilmt.
Theatermuseum, 1., Lobkowitzplatz 2, Tel. 512 88 00 – www.theatermuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
22. 4. – 19. 6. 2016
Oliver Laric – Gerald Domenig – James Lee Byars
Oliver Laric verbindet in seiner Arbeit digitale Techniken mit analogen, den virtuellen Raum mit dem Physischen, Hochkultur mit Phänomenen digitaler Populärkultur und – auf ungewöhnliche und faszinierende Weise – Kunst- und Kulturgeschichte mit der Welt der Binärcodes.
Den Antagonismus zwischen analoger und digitaler Kunst löst Laric, indem er beide ganz selbstverständlich miteinander verbindet.
Die bevorzugten Medien des in Frankfurt am Main lebenden österreichischen Künstlers Gerald Domenig sind die Fotografie, die Zeichnung
und das Schreiben (der Text). Bereits seit den 1970er-Jahren arbeitet er mit diesen Mitteln und hat ein umfassendes Oeuvre geschaffen, das
durch formale Strenge und thematische Offenheit gekennzeichnet ist. In Hinblick auf eine Konstruktion von Wirklichkeit setzt der Künstler
Zeichnung und Fotografie quasi diametral entgegengesetzt ein.
Die Ausstellung Perfect Moments. Ideentausch mit Gerhard Johann Lischka von James Lee Byars (1932 Detroit – 1997 Kairo) ist als Hommage an einen der außergewöhnlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts konzipiert, der als Performer und Visionär die Grenze zur Immaterialität kontinuierlich auslotete und dabei sein Umfeld mit Briefen aller Art bedachte. Gezeigt werden Dokumente, Objekte und Ephemera
des Künstlers aus der Sammlung Marianne Milani (Bern), die das virtuose Denken James Lee Byars’ anhand seines Dialogs mit dem Berner
Künstlerphilosophen Gerhard Johann Lischka darstellen.
Secession, 1., Friedrichstrasse 12, Tel. 587 53 07 – www.secession.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
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27. 4. 2016 – 2. 4. 2017
Josiah McElheny
Im Rahmen seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Österreich beschäftigt sich der in New York lebende Künstler Josiah McElheny (geboren 1966) mit Fragen der Wiener Moderne im Kontext der MAK-Sammlung. Mit seinem interdisziplinären Projekt The Ornament
Museum skizziert McElheny einen idealen Pavillon und das Modell einer Institution im Zeichen der Psychologie von Kunst, Architektur und
Performance.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
29. 4. – 5. 9. 2016
Theodor von Hörmann. Von Paris zur Secession / Theodor von Hörmann. From Paris to the Secession
Theodor von Hörmann (1840–1895) war einer der ungewöhnlichsten und eigenständigsten Künstlerpersönlichkeiten des späten 19. Jahrhunderts. Das Leopold Museum präsentiert erstmals eine umfassende Ausstellung des österreichischen Künstlers, die anhand ausgewählter Werke
seinen Weg vom Realisten zum Impressionisten nachvollziehbar macht.
Leopold Museum, im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 70 – www.leopoldmuseum.org
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18, Do 10–21 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Juni–August: täglich 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / June–August: daily 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Mai / May 2016
4. 5. – 7. 11. 2016
Um Himmels Willen. Kirchliche Gewänder aus der Zeit Maria Theresias / Good Heavens! Ecclesiastical Vestments from the Teign of Empress Maria Theresia
In der Geistlichen Schatzkammer befindet sich ein bedeutender Bestand liturgischer Textilien aus dem 18. Jahrhundert, der aus konservatorischen Gründen nicht dauerhaft präsentiert werden kann. Er geht vor allem auf die reichen Stiftungen Kaiser Karls VI. (1685–1740) und seiner
Gemahlin Elisabeth Christine (1691–1750) sowie ihrer Tochter Maria Theresia (1717–1780) zurück. Vielfach verwendete man für die Herstellung der liturgischen Gewänder kostbare Gewebe aus Frankreich oder Italien, die mit Stickereien zusätzlich gehöht wurden. Auch kaiserliche
Gewänder wurden bisweilen zu Ornaten umgearbeitet. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Vielfalt und die hohe Qualität der Textilien
in der Kaiserlichen Schatzkammer Wien.
Kaiserliche Schatzkammer, 1., Hofburg, Schweizerhof, Tel. 525 24 0 – www.khm.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
4. 5. – 25. 9. 2016
Robert La Roche. Personal View
Eine autobiografische Ausstellung über den Doyen des österreichischen Brillendesigns und den Aufbau von Robert La Roche als erfolgreiche,
kosmopolitische Marke in der Modewelt. Die mit WerberInnen, KünstlerInnen und FotografInnen entwickelten Kampagnen sind Zeitdokumente einer Wiener Kreativszene im Aufbruch. La Roches Originalbrillen – von den 1970er Jahren bis zum Verkauf der Markenrechte Ende
der 1990er – erfreuen sich heute als Vintage-Modelle größter Beliebtheit.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
11. 5. – 4. 9. 2016
Meisterwerke im Fokus: Max Kurzweil / Masterpieces in Focus: Max Kurzweil
Im Frühjahr 2016 widmet sich das Belvedere dem Schaffen eines außergewöhnlichen Künstlers der Wiener Secession. Maximilian Kurzweil
wurde 1867 im mährischen Bisenz (Bzenec) in eine Industriellenfamilie geboren, was ihm ein finanziell sorgloses Künstlerdasein ermöglichte.
Nach Studien in Wien und Paris lernte er 1894 in der bretonischen Hafenstadt Concarneau, wo er von da an gewöhnlich die Sommermonate
verbrachte, seine spätere Frau kennen. Neben Genrebildern des bretonischen Landlebens entstanden bald auch seine bekannten impressionistischen Hafen- und Landschaftsbilder. Sein Oeuvre umfasst jedoch erstaunlich qualitätvolle Beispiele aller avantgardistischen Strömungen
seiner Zeit, von Naturalismus und Impressionismus über symbolistische Arbeiten bis hin zu einer bemerkenswert frühen Beschäftigung mit
dem Expressionismus. Dieser besonderen Offenheit hinsichtlich neuer künstlerischer Impulse steht eine eingehende Auseinandersetzung mit
den Tiefen der menschlichen Psyche gegenüber. Vor allem in den zahlreichen Aktbildern und Frauenporträts wird Kurzweils problematische,
zwischen Depression und Leidenschaft schwankende Persönlichkeit sichtbar, die sich schließlich unter dem Eindruck der Ereignisse des Ersten Weltkriegs fatal auswirken sollte: Getrennt von seiner in Frankreich verbliebenen Frau und unglücklich verliebt in seine Schülerin Helene
Heger nahm er sich 1916 gemeinsam mit dieser das Leben.
Belvedere, Oberes Belvedere, 3., Prinz-Eugen-Straße 27, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m.
Ab / from 11. 5. 2016
Neuaufstellung MAK-Schausammlung Asien / Reinstallation MAK Permanent Collection Asia
Im Februar 2014 wurde die MAK-Schausammlung Asien in einem gemeinsam mit dem japanischen Künstler Tadashi Kawamata erarbeiteten
gestalterischen Konzept eröffnet. Es war von Anfang an vorgesehen, Kawamatas modular aufgebaute Raumkomposition von 2014 nach rund
zwei Jahren neu zu gestalten. Nach einem nun überarbeiteten Raumkonzept von Kawamata werden die Vitrinenmodule neu zusammengestellt, auch zahlreiche Objekte aus der Asiensammlung des MAK werden ausgetauscht. Zu einem großen Teil wird die Tradition von Form
und Dekor thematisiert.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
12. 5. 2016 – 5. 3. 2017
Wir Wegbereiter. Pioniere der Nachkriegsmoderne / We Pioneers. Trailblazers of Postwar Modernism
Ab 12. Mai 2016 richtet das mumok im Rahmen der Ausstellung Wir Wegbereiter. Pioniere der Nachkriegsmoderne den Fokus auf zwei
charismatische Persönlichkeiten des Kunst- und Kulturlebens nach 1945: Viktor Matejka und Werner Hofmann. Als wichtige Impulsgeber
im Wien der Nachkriegszeit sind beide eng mit dem mumok verbunden. Hat Werner Hofmann den Grundstock der Sammlung angelegt,
verdankt das mumok Viktor Matejka eines seiner Archive.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Veranstaltungsdatenbank mit Details, Tipps, Links: events.wien.info
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Juni–August / June–August 2016
3. 6. – 2. 11. 2016
Martin Parr. Retrospektive
In seinem Interesse an kulturellen Traditionen, Eigenheiten und Ritualen ist der Brite Martin Parr (geb. 1952) einer der einflussreichsten dokumentarisch arbeitenden Fotografen der Gegenwart. Das Alltägliche und Absurde liegen in diesem Werk stets dicht beieinander. Zuspitzungen, Pointen und Klischees schrecken Parr nicht: Mit seinem von trockenem Humor getragenen, direkten Blick ist er einer der unverhohlensten Chronisten unserer Zeit. Martin Parrs fotografischer Blick auf die Gesellschaft und seine spezifische Ästhetik hat viele seiner Kolleginnen
und Kollegen im Bereich der Fotografie, aber auch in der Bildenden Kunst nachhaltig beeinflusst. Martin Parr lebt in Bristol und ist seit 1994
Mitglied der renommierten Fotoagentur Magnum, der er aktuell als Präsident vorsteht. Neben der eigenen Fotografie widmet Parr sich dem
Sammeln von Fotobüchern und Editieren von Büchern über Fotobücher, dem Kuratieren von Fotofestivals und -ausstellungen und vielem
mehr. Bisher sind bereits mehr als 80 Publikationen zu seinem Werk erschienen. Das KUNST HAUS WIEN widmet ihm 2016 seine erste
Retrospektive in Österreich.
KUNST HAUS WIEN, 3., Untere Weissgerberstrasse 13, Tel. 712 04 95 – www.kunsthauswien.com
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m.
4. 6. – 6. 11. 2016
Painting 2.0 – Malerei im Informationszeitalter / Painting 2.0: Expression in the Information Age
Die Ausstellung Painting 2.0: Malerei im Informationszeitalter stellt das ungebrochene Interesse an zeitgenössischer Malerei und die stete
Expansion digitaler Technologien in einen überraschenden historischen Zusammenhang: Sie zeichnet nach, wie sich bereits seit dem Beginn
des Informationszeitalters in den 1960er-Jahren die fortschrittlichsten Ansätze der Malerei in produktiver Reibung mit der Massenkultur und
ihren medialen Bedingungen entwickeln. Vom Aufkommen des Fernsehens bis zur sogenannten Internetrevolution ist es der Malerei stets gelungen, jene Mechanismen zu integrieren, die ihren Tod zu bedeuten schienen. Mit über 200 Kunstwerken von mehr als 100 Künstler_innen
erzählt Painting 2.0 diese facettenreiche Geschichte der Malerei von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Die Malerei erweist sich dabei
als eine Praxis, die – entgegen kanonischer Erzählungen – vor einer sich zunehmend mediatisierenden Lebenswelt nicht zurückschreckt,
sondern ihre Herausforderungen vielmehr zu verhandeln sucht. Eine treibende Kraft dieser Entwicklung ist die Kollision der visuellen Codes
des Spektakels mit den Spuren malerischer Expressivität. Painting 2.0 zeigt auf, dass die expressive Geste immer wieder mit dem Begehren
verknüpft war, die virtuelle Welt des Informationszeitalters an den Erfahrungsraum des menschlichen Körpers rückzubinden. In der avancierten Malerei der letzten 50 Jahre sind die vermeintlichen Oppositionen von Humanem und Technischem, von Analogem und Digitalem aufs
Engste miteinander verquickt.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
4. 6. – 2. 10. 2016
Pakui Hardware. Vanilla Eyess
Neringa Černiauskaitė (* 1984 in Klaipeda, Litauen) und Ugnius Gelguda (* 1977 in Vilnius, Litauen) firmieren seit 2014 als Künstler_innenduo unter dem Label Pakui Hardware. Ihr Name leitet sich her von Pakui, dem extrem schnellen Bediensteten der hawaiianischen Fruchtbarkeitsgöttin Haumea. Während deren Kinder der Legende nach aus den unterschiedlichen Fragmenten ihres Körpers geboren wurden, war
Pakui dafür bekannt, dass er an einem Tag sechs Mal die hawaiianische Insel Oahu umrunden konnte. Die auf Fragmentierung und Beschleunigung basierende Fruchtbarkeitssymbolik dieses Mythos bildet für Pakui Hardware einen Bezugspunkt für die Thematisierung aktueller
körper- und gesellschaftsrelevanter Dynamiken, wie sie durch technologische Neuerungen angefacht werden. An der Wall Street flimmern
tagtäglich unendliche Zahlenkolonnen über den Schirm. Sie verwandeln den Kapitalfluss in rein virtuelle Transaktionen, während mobile
Technologien in allen Lebensbereichen immer wieder neue Hightechsensationen in rekordverdächtigem Tempo hervorbringen. Hinter dieser
von Virtualisierung und entmaterialisierten Visionen der Zukunft gekennzeichneten Wirklichkeit lassen die zwei Künstler_innen immer
wieder deren unheimliche und letztlich unberechenbare Auswirkungen sichtbar und spürbar werden. Das Interesse der beiden richtet sich
insbesondere auf die Beziehung zwischen Technologie und Ökonomie. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Frage, wie diese Wechselwirkung
unsere tatsächliche, physisch-körperliche Realität verändert und dabei die Trennlinie zwischen natürlicher und künstlicher Welt verwischt.
“In all our projects, we test the real vs. the fake or the real vs. the more real—in a sense that we attempt to create a specific twist where this
distinction is troubled.” (Pakui Hardware)
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
8. 6. – 18. 9. 2016
Andrea Büttner. Bettler und iPhones / Andrea Büttner. Beggars and iPhones
Andrea Büttner beschäftigt sich in technisch-medial vielfältigen Formulierungen mit nonverbalen Artikulationen des Menschen, die einem
(Spannungs-)Verhältnis zwischen Innenleben und äußeren, sozialen und kulturellen Kontexten entspringen. Eines ihrer Hauptinteressen
gilt körpersprachlichen Gesten und Haltungen, die, in Bild-Zeichen übersetzt, weit über den Zeitpunkt ihres Entstehens hinaus les- und
verstehbar bleiben, wie z.B. Gestiken des sich Beugens, Verhüllens oder Hände Ausstreckens. So reduziert Büttner etwa Ernst Barlachs Figur
der Verhüllten Bettlerin aus dem Jahr 1919 über das prämodernistische Medium des Holzschnitts auf deren primäre Ausdrucksträger. Trotz
der damit erfolgten mehrfachen „Abstraktion“ und der Historizität des Vor-Bilds bleibt deren Inhalt verständlich. Eine neue, massenhaft
angewandte „Geste“ ist die des manuellen Berührens von Touchscreens. In ihren iPhone etchings verwandelt Büttner die vom Gerät aufgezeichneten, für die User unsichtbar bleibenden Berührungsspuren in großformatige Farb-Prints, die an informelle bzw. „gestische“ Malerei
oder Zeichnung erinnern. In ihrer Stereoscopic slide show from the Whitehouse collection (mosses and field trips) hinwiederum sind zwei
Personen zu sehen, die sich in unterschiedlichen Posen – sich beugend, am Boden kriechend – forschend mit dem unter ihnen befindlichen
Wiesengrund befassen. Dabei kommt auch ein Potenzial des Fallens und Laufenlassens zum Ausdruck, das Andrea Büttner prinzipiell als ein
Mittel der Überwindung und Unterwanderung von Grenzen der Form, der Stabilität und Autorität dient.
Kunsthalle Wien Karlsplatz, 4., Karlsplatz/Treitlstarsse, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
9. 6. – 30. 10. 2016
Chapeau! Eine Sozialgeschichte des bedeckten Kopfes / Tip of the Hat! A Social History of the Covered Head
Neben der praktischen Funktion des Schutzes vor Wind und Wetter war und ist die Kopfbedeckung das offensichtlichste visuelle Zeichen
und das stärkste Statement der Kleidung. Als Revolutionshut grenzte sich 1848 der Kalabreser- vom reaktionären Zylinderträger ab. Die
Sozialdemokraten erkämpften die Arbeiterrechte in Arbeitermützen und auch der austrofaschistische Ständestaat hatte seine Hüte. Die
Kopfbedeckung trennte noch im 20. Jahrhundert Konservative von Liberalen, die politische Linke von der Rechten. Vermummungsverbote
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bei Demonstrationen sowie die Kopftuchdebatte zeigen, dass die Bedeckung und Verhüllung des Kopfes noch immer Thema des politischen
Diskurses sind. Die Ausstellung vereint diese Aspekte zu einer Sozialgeschichte des bedeckten Kopfes. Sie zeigt Kopfbedeckungen und ihre
TrägerInnen sowie deren Verankerung in der Wiener Stadtgesellschaft vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein Großteil der Exponate
stammt aus der europaweit bedeutenden Modesammlung des Wien Museums.
Wien Museum Karlsplatz, 4., Karlsplatz, Tel. 505 87 47 – www.wienmuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
9. 6. – 19. 8. 2016
Europas beste Bauten. Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur – Mies van der Rohe Award 2015 / Europa‘s Best
Buildings. The European Prize for Contemporary Architecture – Mies van der Rohe Award 2015
Der Mies van der Rohe Award, heute einer der wichtigsten und prestigeträchtigsten Preise für Architektur im europäischen Wettbewerb,
wurde 1987 von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und der Fundació Mies van der Rohe – Barcelona, ins Leben
gerufen. Alle zwei Jahre wird der mit insgesamt 80.000 EUR (Hauptpreis: 60.000 EUR, Emerging Architect-Preis: 20.000 EUR) dotierte Preis
ausgelobt und vergeben. Sein Hauptanliegen ist die Anerkennung und Würdigung herausragender Verdienste im Bereich der Architektur
innerhalb Europas. Es werden Projekte ausgezeichnet, deren innovativer Charakter als Orientierung, wenn nicht sogar als Manifest für die
Entwicklung zeitgenössischer Architektur dient. Der Preis versteht sich auch als Förderung des Berufsstandes an sich und als Ermutigung
für ArchitektInnen am Beginn ihrer Karriere. Beide Preise – Hauptpreis und Sonderauszeichnung „Emerging Architect“ – werden für eine
außergewöhnliche Leistung in konzeptueller, technischer und baulicher Hinsicht verliehen. Aus den 420 von europäischen Institutionen und
internationalen ExpertInnen nominierten Projekten wurden 2015 fünf FinalistInnen ausgewählt – die hochkarätige Jury überzeugen konnte
schließlich die vom spanischen Architekturbüro Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga errichtete Philharmonie in Stettin. Mit dem „Emerging
Architect Special Mention Award“ wurde ARQUITECTURA-G für das Haus Luz in Cilleros, Spanien ausgezeichnet.
Az W – Architekturzentrum Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 522 31 15 – www.azw.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m.
15. 6. – 2. 10. 2016
Friedrich Kiesler. Lebenswelten / Friedrich Kiesler. Life Visions
Friedrich Kieslers (1890–1965) transdisziplinäres künstlerisches Konzept beeinflusste nicht nur die internationale Architektur- und Kunstszene über Jahrzehnte, sondern stößt auch heute noch auf größtes Interesse in der zeitgenössischen Kreativszene. Die umfangreiche Ausstellung
bringt das ganzheitliche Schaffen in Malerei und Skulptur, Architektur und Design, Theater und Film zur Anschauung und stellt seine Theorie
des Correalismus ebenso zur Diskussion wie seine innovative Ausstellungspraxis.
KünstlerInnen: Leonor Antunes, Celine Condorelli, Verena Dengler, Lili Reynaud-Dewar, Apolonija Sustersic, Rirkrit Tiravanija
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
17. 6. – 30. 10. 2016
Wer hat Angst vor Fotografie? Der Umgang mit dem neuen Medium von Makart bis Klimt / Who’s Afraid of Photography? Approaches to
the New Medium from Makart to Klimt
Die Erfindung der Fotografie 1839 löste bei Künstlern Faszination und Schrecken zugleich aus: Hatten beispielsweise Porträtmaler zu Recht
Angst vor einem drastischen Rückgang ihres Geschäfts, entdeckten andere rasch die zahlreichen Möglichkeiten, die ihnen das neue Medium
eröffnete. Sie benutzten es, um ihre Werke in billigen Reproduktionen unter die Leute zu bringen und auf demselben Weg Kenntnis von den
neuesten Trends im internationalen Kunstgeschehen zu erlangen. Doch auch als Erinnerungsstützen oder direkte Vorlagen wurden Fotografien bald unentbehrlich. Viele Maler lernten, selbst mit der Kamera umzugehen, oder beschäftigten Berufsfotografen, die hier eine spezielle
Marktnische vorfanden. Auf Reisen, im Atelier und im Kunstunterricht wurde unermüdlich fotografiert – ernsthaft oder zum Spaß –, was
Lichtbilder hervorbrachte, die sich von den Konventionen weit entfernten. Die Ausstellung eröffnet ein Thema, das an ein Tabu rührt – war es
den Zeitgenossen sehr wohl bekannt gewesen, dass Maler von Hans Makart bis zu den Mitgliedern von Gustav Klimts Künstler- Kompagnie
eine ausgesprochene Vorliebe für die Fotografie hatten, man sie auch in der Akademie in Wien betrieb und sammelte, redete man nach 1900
nicht mehr offen darüber. Der spielerische und kreative Umgang mit dem Medium, der bisher üblich gewesen war, ging genau zu dem Zeitpunkt verloren, als die Wiener Secession erstmals Lichtbilder als eigenständige Kunstwerke ausstellte. Maler als Fotografen und Fotosammler
zu entdecken eröffnet uns einen Blick in eine bisher ungeahnte Bilderwelt.
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
24. 6. – 9. 10. 2016
Jim Dine. Selbstportraits / Jim Dine. Self-Portraits
Jim Dine zählt neben Andy Warhol und Roy Lichtenstein zu den gefeierten Stars der amerikanischen Popart. Die Albertina zeigt 100 faszinierende Selbstporträts, eine repräsentative Auswahl aus der großzügigen Schenkung des Künstlers, und präsentiert Dine in außergewöhnlicher
wie auch selbstkritischer Haltung. Die Werkgruppe der Selbstbildnisse, die seit den 1950er Jahren entstanden ist, erlaubt einen eigenständigen,
intensiven und überraschenden Dialog mit Künstler und Werk. Dine experimentiert mit vielseitigen Techniken und Materialien und thematisiert dabei Jugend und Alter, Intimität und Extraversion sowie Serialität und Kreativität auf dem Papier. Die Selbstportraits ermöglichen neue
Einblicke in ein Schaffen, das man schon zu kennen glaubte.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
29. 6. – 16. 10. 2016
Beton
In den 1950er und 1960er Jahren galt Beton als Inbegriff der Moderne. Sogar ein eigener, auf das Material Beton bezogener Baustil etablierte
sich, der so genannte Brutalismus (benannt nach dem französischen Wort für Sichtbeton: béton brut). Brutalistische Architektur zeichnet
sich nicht nur durch eine expressive Verwendung von Beton aus, sondern auch durch eine deutliche soziale Komponente. Sie steht für sozialen Wohnungsbau, für kommunale Bildungseinrichtungen, für Kulturzentren, für Universitäten. Diese Architektur zielte explizit auf eine
Veränderung der Gesellschaft ab; sie ist gewissermaßen Form gewordene Utopie. Heute sind viele Gebäude der damaligen Zeit vom Abriss
bedroht und ihre Zielsetzung gilt als gescheitert. Angesichts dieser dystopisch verfärbten Moderne arbeitet die bildende Kunst noch einmal
ihre ursprünglichen Ideen heraus, ihre Euphorie, aber auch ihr Scheitern. Nicht aus nostalgischer Sehnsucht heraus, sondern als Erinnerung
daran, dass Architektur einmal mehr war als nur umbauter Raum und Beton nicht nur ein Baustoff ist, sondern ein historisch wie ideologisch
aufgeladenes Material.
Künstler/innen: Tom Burr, Isa Genzken, Liam Gillick, Tobias Zielony, u. a.
Kunsthalle Wien MuseumsQuartier, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
Veranstaltungsdatenbank mit Details, Tipps, Links: events.wien.info
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1. 7. – 9. 10. 2016
Sünde und Secession. Franz von Stuck in Wien / Sin and Secession. Franz von Stuck in Vienna
Franz von Stucks skandalöse erotische Gemälde, allen voran Die Sünde, waren nicht allein aufgrund der Motivwahl umstritten und populär,
auch Stucks Bildauffassung und seine stringente Gestaltung des Erscheinungsbildes der 1892 gegründeten Münchner Secession setzten Maßstäbe. Letztere wirkte sich vorbildhaft auf die 1897 gegründete Wiener Secession aus. Stucks vielfältige Beziehungen zu Wien wurden nur in
wenigen Essays, vorwiegend im Zusammenhang mit Gustav Klimt, berücksichtigt. Dies ist überraschend, hatte Stuck doch schon 1892 seine
erste umfassende monografische Ausstellung eben im Wiener Künstlerhaus. Stuck, ein Jahr jünger als Gustav Klimt, war ein shooting star seiner Zeit und schon früh mit der bei Gerlach in Wien ab 1882 verlegten Mappe Allegorien und Embleme und den 1886 erschienenen Karten
& Vignetten bekannt geworden. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, Franz von Stucks grafisches, malerisches und plastisches Werk sowie
die von ihm verwendete Fotografie ganzheitlich und ineinander verschränkt zu betrachten sowie die vielfachen Wirkungen seines Schaffens
auf die Wiener Kunst zu untersuchen. Damit schließt die Schau eine Lücke und beleuchtet das Fin de Siècle in Wien in neuer Weise mit seiner
befruchtenden Verknüpfung zu Münchens Malerfürsten Franz von Stuck.
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
1. 7. – 28. 8. 2016
Vincent Fecteau – Manon de Boer
Die abstrakten Skulpturen des amerikanischen Künstlers Vincent Fecteau widersetzen sich einer einfachen Beschreibung. Aus alltäglichen
Materialien wie Papiermaché, Karton, Magazinbildern und Farbe schafft er komplexe Objekte, in denen Räume zusammen- und zugleich
auseinanderfallen. In ihrer eigenständigen Ästhetik wirken sie ebenso barock-ornamental wie futuristisch-erotisch.
Die niederländische Künstlerin Manon de Boer arbeitet vorwiegend mit dem Medium Film. Das Medium selbst ist auch Gegenstand ihrer
künstlerischen Auseinandersetzung, wenn de Boer beispielsweise das Verhältnis von Bild und Ton immer wieder neu auslotet und dabei die
Macht der Bilder und deren Wahrheitsanspruch hinterfragt. Die persönliche Erzählung dient de Boer ebenso wie die musikalische Interpretation als Gegenstand und Methode ihrer filmischen Porträts.
Secession, 1., Friedrichstrasse 12, Tel. 587 53 07 – www.secession.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
14. 7. – 20. 11. 2016
Ai Weiwei. transformation – translocation
Ai Weiwei (* 1957) ist ein chinesischer Konzeptkünstler, Bildhauer, Architekt und Kurator. Mit seiner Kunst und der gezielten Verwendung
von Social Media übt er Kritik am Regime in seiner Heimat. Sein Ruhm als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der internationalen
Kunstwelt spiegelt sich in zahlreichen Einzelausstellungen wider, die innerhalb des vergangenen Jahrzehnts gezeigt wurden, u. a. im Haus der
Kunst, München (2009), im Mori Art Museum, Tokio (2009), in der Turbine Hall der Tate Modern, London (2010), im Martin-Gropius-Bau,
Berlin (2014), und in der Royal Academy of Arts, London (2015). Architektur ist eine der vielen Sprachen, die Ai Weiwei als Träger seiner
Botschaften verwendet. Auf Wien angesprochen, reagiert er mit philosophischem Wissen über Ludwig Wittgenstein und begeistert sich für
das vom berühmten Philosophen für seine Schwester Margarethe 1926 bis 1928 geplante Wiener Stadtpalais. Die klare Struktur diente Ai
Weiwei als Vorbild für sein Pekinger Studio. Architektur schafft Identifikation, unabhängig davon, ob es sich um den 1958 für die Weltausstellung in Brüssel errichteten Österreich-Pavillon, das heutige 21er Haus, oder um den Ahnentempel einer bedeutenden chinesischen Familie
aus der späten Ming-Dynastie handelt. Beiden außerordentlichen Bauwerken ist eigen, dass sie später abgetragen und mit neuen Funktionen
aufgeladen wurden. Im 21er Haus werden die Pavillons ab 29. Juni einen kraftvollen Dialog eingehen und im Zusammenspiel mit weiteren
Werken Ai Weiweis Translozierung und Transformation zum Thema machen.
21er Haus, 3., Arsenalstrasse 1, Info: Belvedere, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mi, Do 11–21, Fr–So 11–18 Uhr / Wed, Thu 11 a.m.–9 p.m., Fri–Sun 11 a.m.–6 p.m.
15. 7. – 13. 11. 2016
Nathalie Du Pasquier
Die Künstlerin und Designerin Nathalie Du Pasquier ist Autodidaktin, blickt aber auf eine lange Karriere als Produktgestalterin zurück. Sie
war Gründungsmitglied von Memphis, einem einflussreichen postmodernen Design- und Architekturkollektiv unter der Leitung von Ettore
Sottsass. Während dieser Zeit entwarf sie grafische Oberflächenstrukturen für zahlreiche Textilien und Teppiche sowie Objekte und Möbel.
Ihr Design ist von afrikanischen Textilmustern, den Wiener Werkstätten und dem britischen Arts and Crafts Movement beeinflusst. Seit 1987
widmet sich Du Pasquier der Malerei, obwohl sie gelegentlich noch als Designerin arbeitet. Die meisten ihrer Bilder schildern die Beziehung
zwischen Formen, Objekten und Räumen. Die Ausstellung stellt aktuelle Gemälde und Entwürfe aus der Memphis-Zeit in einen Dialog. Es ist
die erste umfassende Ausstellung Du Pasquiers in einer internationalen Institution.
Kunsthalle Wien MuseumsQuartier, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
September 2016
7. – 25. 9. 2016
Elegius-Preis 2016 – Schmuck in Österreich / Elegius Award 2016 – Jewelry from Austria
Die Ausstellung präsentiert ausgewählte und prämierte Körperschmuckstücke und Schmuckobjekte österreichischer KünstlerInnen, die einen
Überblick über die gegenwärtige österreichische Schmuckszene geben.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
8. 9. – 27. 11. 2016
Martin Kippenberger, T.Ü. (Titel überflüssig) / Martin Kippenberger, T.Ü. (Title Superfluous)
Martin Kippenberger (geboren 1953 in Dortmund, gestorben 1997 in Wien) ist einer der wichtigsten und gleichzeitig umstrittensten Künstler
des 20. Jahrhunderts. »Selbstdarsteller «, »enfant terribl«, »Kunst-Punk«, »Bürgerschreck«, »Ausnahmekünstle« – die Etiketten, die Kippenberger aufgedrückt bekommen hat, sind so zahlreich wie inhaltsleer, immer jedoch konzentrieren sie sich auf die außergewöhnliche Persönlichkeit des Künstlers. Eine Lesart die derart stark an die Künstler-Biografie gebunden ist, stellt eine stark vereinfachte und nicht unproblematische Herangehensweise an eine Kunst dar, die jede Kategorisierung verlacht, deren einziges wirkliches Prinzip vielleicht sogar dies ist:
Anti-Kategorie. So meinte Kippenberger bereits 1979 lakonisch: »Bitteschön, man kann mich einordnen. – Wenn’s demjenigen gelingt.«
Bank Austria Kunstforum Wien, 1., Freyung 8, Tel. Tel. 537 33 26 – www.kunstforumwien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr, Fr 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m., Fri 10 a.m.–9 p.m.
Veranstaltungsdatenbank mit Details, Tipps, Links: events.wien.info
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Anfang September – Anfang November / Beginning of September – Beginning of November 2016
Thea Djordjadze – Yto Barrada
Thea Djordjadze schafft raumgreifende Installationen, die sie stets als direkte Reaktion auf den sie umgebenden Raum in situ entwickelt.
Als Ausgangspunkt erkundet die georgische Künstlerin erst die jeweils spezifischen Qualitäten eines Ausstellungsraums und transformiert
mit ihren Arbeiten auf subtile Weise die Wahrnehmung und mögliche Lesarten der räumlichen Gegebenheiten. Aus Alltagsmaterialien wie
Textilien, Stahl, Glas, Gips, Schaumstoff, Holz und Pappmaché produziert sie skulpturale Objekte. Präsentiert in sorgfältig komponierten
Arrangements, die mitunter auch Fundstücke, Malerei und Zeichnungen umfassen, erinnern die Installationen an häusliche oder funktionale
Situationen.
Secession, 1., Friedrichstrasse 12, Tel. 587 53 07 – www.secession.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
15. 9. 2016 – 15. 1. 2017
Sex in Wien. Lust. Kontrolle. Ungehorsam / Sex in Vienna. Desire. Control. Transgression
Sex ist eine Konstante menschlichen Daseins. Aber Formen, Darstellungen und die individuelle und gesellschaftliche Bewertung von Sex
haben sich im Laufe der Geschichte geändert – und nie nachhaltiger als im Prozess der Urbanisierung. Die Stadt schuf Freiräume, die neue
Formen der Sexualität, Praktiken wie Identitäten erst möglich gemacht haben; das städtische Umfeld versprach Anonymität, Auswege aus
sozialer Kontrolle und die Erfüllung sexueller Wünsche. Gleichzeitig erlaubte die Stadt neue Anordnungen der Überwachung und erfand
neue Wege der Disziplinierung und Kategorisierung von Sexualität. Aber weder moralische Predigt, wissenschaftliche Systematisierung noch
polizeiliche Kontrolle schafften es, zu züchtigen, was in den Schlafzimmern, in geheimen Räumen und in dunklen Ecken der Stadt seinen
uneinsichtigen Platz gefunden hatte. Die Ausstellung „Sex“ entwirft eine sexuelle Topographie der Stadt Wien. Sie zeigt, welche Räume die
Stadt welchen Personengruppen für welche Formen von Sex zu bieten hatte und heute bietet. Und sie zeigt, welche Gruppen jeweils versuchten und versuchen, diese Räume zu erweitern oder einzuschränken. Und sie erzählt, wie sich die sexuelle Topographie der Stadt unter dem
Einfluss neuer Medien, neuer Formen der Kommerzialisierung von Sexualität und sich wandelnder rechtlicher und sozialer Normen bis in die
Gegenwart immer wieder verändert hat.
Wien Museum Karlsplatz, 4., Karlsplatz, Tel. 505 87 47 – www.wienmuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
16. 9. 2016 – 8. 1. 2017
Vom Ende zum Anfang: Seurat, Signac, Matisse und Picasso. Stationen und Sonderwege des Pointillismus von 1886 bis 1930 / From End
to Beginning: Seurat, Signac, Matisse und Picasso. Pointillism: Developments an Individual Tendencies
Die streng komponierten und an Leuchtkraft und Farbintensität kaum zu überbietenden Werke des Pointillismus faszinieren bis heute. Die
Albertina widmet der bahnbrechenden Kunstrichtung eine umfassende Ausstellung und zeigt, wie der Pointillismus mit präziser Ordnung,
bewusst angelegten Kompositionen und intensiven Farbkontrasten von Paris und Brüssel ausgehend Europa eroberte und schließlich der
Malerei der Moderne und der Abstraktion den Weg bahnte. 100 ausgewählte Werke – Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen – von Seurat und
Signac, van Rysselberghe, Toorop, Klimt, Matisse, Picasso und Klee entführen in die wohldurchdachte Welt von Farben und Punkten.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
23. 9. 2016 – 9. 1. 2017
Fremde Götter. Stammeskunst im Kontext der Moderne / Foreign Gods. Tribal Art in the Context of Modernism
Von Pablo Picasso ist die Aussage überliefert, wonach er erst angesichts der afrikanischen Masken im Pariser Musée d’Ethnographie erkannt
habe, »um was es in der Malerei wirklich geht«. Die Exponenten der expressionistischen Künstlergruppe »Brücke« schöpften aus den Beständen der Völkerkundemuseen Inspirationen für ihre eigenen Schnitzereien und statteten ihre Ateliers als exotische Refugien aus. Oft übersahen
sie jedoch bei ihrer Suche nach einem ekstatischen Naturzustand, dass auch und gerade den Objekten der Stammeskunst strenge Gestaltungsprinzipien zugrunde liegen. Die Dadaisten inszenierten sich mitunter als »wilde« Maskenträger und verhöhnten den Habitus des europäischen Kulturmenschen. Für die Surrealisten waren die Kunst und die Mythen Ozeaniens Medien zur Erkundung verborgener Reiche des
Unbewussten. In vielfacher Hinsicht war die Rezeption der Kunst der »Naturvölker« nicht nur ein formaler Gegenentwurf zum bürgerlichen
Geschmack, sondern auch Symptom der tiefen Sehnsucht nach einer Lebensreform. Als kultursoziologisches Phänomen besonderer Art wird
in der Schau die Begeisterung der klassischen Moderne für »primitive« Kunstformen zusätzlich durch Beispiele des postkolonialen Diskurses
in der zeitgenössischen Kunst reflektiert und hinterfragt.
Leopold Museum, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 70 – www.leopoldmuseum.org
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18, Do 10–21 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
28. 9. 2016 – 5. 2. 2017
100 Beste Plakate 15. Deutschland Österreich Schweiz. / 100 Best Posters 15: Germany Austria Switzerland
Jedes Jahr stellen sich GrafikdesignerInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz der Herausforderung, vor einer international renommierten Fachjury zu bestehen. Erneut ist das MAK Plattform für die hundert prägnantesten Umsetzungen und zeigt damit internationale
Trends im Bereich des Grafikdesigns auf.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Oktober / October 2016
6. 10. 2016 – 20. 3. 2017
Das Ende der Architektur. Die letzten 50 Jahre / The End of Architecture. The Last 50 Years
Anlässlich des Abschieds von Gründungsdirektor Dietmar Steiner proklamiert das Archiekturzentrum Wien „das Ende der Architektur“.
Stehen wir heute tatsächlich vor dem end¬gültigen Ende der Architektur – wie dies Rem Koolhaas 2009 an der Columbia University verkündete? Ein Rückblick scheint nötig, um den gegenwärtigen Wendepunkt zu benennen. Ausgangspunkt – also den Anfang des Endes – stellt das
Scheitern der Moderne dar, das die Architektur in eine profunde Krise gestürzt hat. Zwölf ausgewählte „Referenz-Inseln“ beleuchten in der
Alten Halle des Az W individuelle Geschichten, Ereignisse und Schwerpunkte, die von mehreren chronologischen Erzählsträngen gerahmt
werden. Obwohl jede Insel eine eigenständige Geschichte erzählt, spannt die Ausstellung einen inhaltlichen Bogen über die Architektur der
letzten fünfzig Jahre. Ohne die Vorgabe einer bestimmten Wegführung können die BesucherInnen neue Verflechtungen aufspüren, festgefahrene Positionen hinterfragen und neue Pfade der Architekturrezeption beschreiten. Als eigenständige Ausstellung in der Neuen Halle des Az
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W widmet sich eine dreizehnte Insel dem heutigen Zustand der Architektur. Sie beleuchtet eine Vielzahl von gegenwärtigen Entwicklungen in
der Architektur und macht diese durch ihre Bezüge zur Vergangenheit begreifbar. Die Ausstellung ist Aufarbeitung wie Abrechnung und eng
mit der Biografie von Dietmar Steiner verknüpft. Sie spiegelt das in Wien reflektierte Architekturweltgeschehen der letzten 50 Jahre subjektiv
wider und will so den heutigen Zustand der Architektur kontextualisieren. Das „Ende“ wird seit 50 Jahren ausgerufen, aber es liegt in den
Händen der AkteurInnen, das Geschehen zu beeinflussen.
Az W – Architekturzentrum Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 522 31 15 – www.azw.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m.
11. 10. 2016 – 29. 1. 2017
Edmund de Waal – During the Night
In einer berühmten Zeichnung dokumentierte Albrecht Dürer 1525 einen seiner Alpträume – das »Traumgesicht« bildet den Ausgangspunkt
der Ausstellung: Gemälde und Kunstkammerstücke aus den ständigen Sammlungen des KHM werden von Edmund de Waal (»Der Hase mit
den Bernsteinaugen«) neu zusammengestellt. Nun kreisen sie, gezielt in Dissonanzen zueinander gebracht, um Begriffe wie Angst, Alptraum,
Verunsicherung und Untergang.
Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 525 24 0 – www.khm.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
12. 10. 2016 – 29. 1. 2017
Shunga. Erotische Kunst aus Japan / Shunga. Erotic Art from Japan
Shunga (Frühlingsbilder) sind in Ostasien seit Langem verbreitet und zeugen von einer anderen Einstellung zu Sexualität und Erotik, als sie
uns in Europa anerzogen wurde. Alle großen japanischen Ukiyo-e-Künstler haben erotische Bilder geschaffen, die zwar von der Regierung
verboten waren, jedoch unter der Hand und unsigniert verkauft wurden und über 30 Prozent des Marktes ausmachten. Shunga sind Teil der
hoch entwickelten Populärkultur Japans. Die Ausstellung präsentiert 150 erotische Farbholzschnitte – Leihgaben der Leopold Privatsammlung, ergänzt durch Drucke aus der Sammlung des MAK.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
14. 10. 2016 – 29. 1. 2017
Kapsch Contemporary Art Prize
Erstmalig verleihen die Kapsch AG und das mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien 2016 den Kapsch Contemporary Art
Prize. Im Rahmen der Kapsch Contemporary Art Challenge ausgelobt, richtet er sich an junge Künstler_innen mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Österreich. Den Nachwuchstalenten wird dadurch ein erster Auftritt vor internationalem Publikum ermöglicht. Neben einem
Preisgeld in Höhe von 5000 Euro erhält der / die Preisträger_in eine Einzelausstellung im Herbst 2016 sowie eine dazu erscheinende Publikation. Zusätzlich wird eine Arbeit des / der Preisträgerin von der Kapsch Group für die Sammlung des mumok angekauft. Auf Vorschlag von
zehn internationalen Kunstexpert_innen können sich heuer 20 ausgewählte Künstler_innen um den Preis bewerben. Eine Jury unter Vorsitz
von mumok Direktorin Karola Kraus, bestehend aus Georg Kapsch, CEO der Kapsch Group, Eva Birkenstock, Kuratorin Kunsthaus Bregenz,
Yilmaz Dziewior, Direktor Museum Ludwig sowie Stephanie Weber, Kuratorin für zeitgenössische Kunst im Lenbachhaus München, wählt im
Frühjahr 2016 aus allen Einreichungen eine_n Preisträger_in des Kapsch Contemporary Art Prize aus.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
19. 10. 2016 – April 2017
Die bessere Hälfte. Jüdische Künstlerinnen bis 1938 / The Better Half: Jewish Women Artists Before 1938
Die Rahmenbedingungen für Wiener Künstlerinnen waren vor 1938 denkbar schlecht. Umso erstaunlicher ist es, wie viele Frauen sich in
diesem Metier durchsetzen konnten. Ein großer Teil von ihnen kam aus assimilierten jüdischen Familien. Malerinnen wie Tina Blau, Broncia
Koller, Marie Louise von Motesiczky oder die Keramikerinnen Vally Wieselthier und Susi Singer haben ihren Platz in der Kunstgeschichte gefunden. Doch viele andere sind – zu Unrecht – in Vergessenheit geraten, wie die Bildhauerin Theresa Feodorowna Ries, die Malerinnen Grete
Wolf-Krakauer und Helene Taussig oder die Malerin und Graphikerin Lili Rethi. Die Ausstellung stellt 40 Künstlerinnen vor und zeichnet
deren außergewöhnliche Ausbildungs- und Karrierewege nach, die vom Kampf um Anerkennung in einer männlich dominierten Kunstszene
erzählen, aber auch von vielversprechenden Karrieren, die durch das Exil unterbrochen oder in den Vernichtungslagern des Nationalsozialismus für immer beendet wurden. Eine Ausstellung mit vielen Wiederentdeckungen.
Jüdisches Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 535 04 31 – www.jmw.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo–Fr, So 10–18 Uhr / Mon–Fri, Sun 10 a.m.–6 p.m.
19. 10. 2016 – 19. 2. 2017
Patrycja Domanska
Die Ausstellungsreihe ANGEWANDTE KUNST. HEUTE möchte größere Sichtbarkeit für in Österreich lebende und arbeitende AbsolventInnen der Universität für angewandte Kunst Wien aus den Bereichen Design, Architektur und medienübergreifende Kunst schaffen. Die
Designerin Patrycja Domanska beobachtet den sozialen Wandel, zieht Inspiration aus kulturellen Hintergründen und Fragen, Konventionen
und Tabus.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
21. 10. 2016 – 22. 1. 2017
Kunst für alle. Der Farbholzschnitt in Wien um 1900 / Art for All. The Colour Woodblock Print in Vienna ca. 1900
Mit einer Ausstellung zum Farbholzschnitt um 1900 widmet sich die Albertina einem der ältesten Druckverfahren der Welt, das im späten 19.
Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Besonderen Anteil daran hatten Künstler der Wiener Secession wie Carl Moll, Emil Orlik und Kolo Moser, die der Technik zu neuen Höhen verhalfen. Neben formalen Neuerungen wie der Stilisierung von Flächen und Linien und dem Einsatz
von Farbkontrasten, die wesentlich für die Entwicklung einer modernen Bildsprache waren, beleuchtet die Schau auch die gesellschaftspolitische Dimension des Farbholzschnitts, der durch seine Reproduzierbarkeit und leichte Verfügbarkeit zur „Kunst für alle“ wurde.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
21. 10. 2016 – 30. 1. 2017
Poetiken des Materials / The Poetics of the Material
Die Ausstellung »Poetiken des Materials« versammelt sechs in Wien lebende Künstlerinnen und Künstler. Ihre Werke zeichnen sich nicht nur
durch die Breite der in ihnen aufscheinenden Bezüge zu unterschiedlichen kulturellen Diskursen, Formen der Narration und RepräsentatioVeranstaltungsdatenbank mit Details, Tipps, Links: events.wien.info
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nen von Geschichte(n) aus, sondern ebenso durch die Auffächerung der von ihnen verwendeten Medien und Materialien. Künstler(innen):
Benjamin Hirte, Sonia Leimer, Christian Mayer, Mathias Pöschl, Anne Schneider, Misha Stroj
Leopold Museum, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 70 – www.leopoldmuseum.org
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo, Mi–So 10–18, Do 10–21 Uhr / Mon, Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
21. 10. 2016 – 12. 2. 2017
Biedermeier Extended. Waldmüller und die Malerei seiner Zeit / Biedermeier Extended. Waldmüller and the Painting of his Time
Die Ausstellung widmet sich der Malerei zwischen 1830 und 1860, also der Kunst einer Zeitspanne, die noch im Biedermeier beginnt, aber
weit über diese Epoche hinausreicht. Anhand einer Auswahl repräsentativer Werke soll die hervorragende Entwicklung der Malerei in diesen
Jahrzehnten aufgezeigt werden, zugleich wird damit dem Publikum nahegebracht, dass sich die Kunst eigenständig herausbildete und nicht
an die historische Epoche Biedermeier gebunden war. Der Beginn der Ausstellung mit der Kunst der 1830er-Jahre soll das hohe Niveau der
österreichischen respektive Wiener Malerei belegen. Davon ausgehend findet die künstlerische Ausformung schließlich in den 1850er-Jahren
zu einem neuen Höhepunkt. Die Werke aus diesem Jahrzehnt verdichten ein letztes Mal alle maltechnischen und kompositorischen Erkenntnisse und führen die Malerei zu neuer Blüte. Die meisten Darstellungen dieser Zeit erinnern an ein letztes Aufwallen an der Schwelle zu einer
neuen Stilepoche und sind demzufolge von enormer Ausdruckskraft. Die Ausstellung konzentriert sich auf die „profane“ Malerei, also auf
Themen, die das tägliche Leben spiegeln: Porträts, Landschaften, Genrebilder im weitesten Sinn. Im Zentrum der Ausstellung steht Wien,
wobei vor allem Ferdinand Georg Waldmüller geehrt werden soll. Waldmüller wird vielerorts fälschlicherweise als „Maler der Biedermeierzeit“ bezeichnet, ungeachtet dessen, dass seine bekanntesten Arbeiten in den Jahren nach 1848 entstanden sind. Eine Auswahl seiner späten
Werke wird daher den Kern der Ausstellung bilden. Daneben soll anhand weniger ausgewählter Werke auf Parallelen zu oder Wechselwirkungen mit anderen europäischen Kunstmetropolen hingewiesen werden. Einen weiteren Schwerpunkt wird die Wohnkultur bilden, speziell die
Möbelproduktion, die in diesen Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht hat. Eine Auswahl von Einrichtungsgegenständen soll auf den
Stilwandel vom Biedermeier zum Zweiten Rokoko hinweisen, zusätzlich soll damit ein Vergleich zwischen den ausgestellten Objekten und
den in den Gemälden abgebildeten Möbeln ermöglicht werden.
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
25. 10. – 30. 11. 2016
eyes on – Monat der Fotografie Wien / eyes on – Month of Photography
Eyes On – Monat der Fotografie Wien ist Österreichs größtes Fotofestival, das seit 2004 biennal stattfindet. Der November 2016 steht wieder
ganz im Zeichen der Fotografie und macht Wien einen Monat lang zur Fotohauptstadt. Das Spektrum der Ausstellungen reicht von historischer Fotografie über zeitgenössische Kunstfotografie bis hin zu wissenschaftlicher Dokumentarfotografie oder der Fotografie von Alltagsgegenständen. Museen, Galerien und Kunsträume sind ebenso beteiligt, wie temporäre über ganz Wien verstreute Ausstellungsorte.
Info & Detailprogramm: www.monatderfotografie.at
26. 10. – 11. 12. 2016
Firma Goldscheider. Wiener Keramik 1885–1938 / The Goldscheider Company. Viennese Ceramics 1885–1938
Die 1885 gegründete Firma Friedrich Goldscheider hat über drei Generationen hinweg mehr als 10 000 verschiedene Keramikmodelle hervorgebracht. Das MAK besitzt durch zwei bedeutende Schenkungen einen umfassenden Bestand an Figuren, Masken und Kunstkeramiken
und nützt die Ausstellung zur Präsentation dieser populären Position in der Geschichte der Wiener Keramik.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
26. 10. – 18. 12. 2016
Preis der Kunsthalle Wien 2016 / Kunsthalle Wien Prize 2016
Der Preis der Kunsthalle Wien war von 2002 bis 2014 ein gemeinsames Projekt der Universität für angewandte Kunst Wien und der Kunsthalle Wien und wurde jährlich an eine/n Absolvent/in des Instituts für Bildende und Mediale Kunst vergeben. Nachdem diese Kooperation 2015
ausgeweitet wurde, wird auch dieses Jahr der Preis wieder an je eine/n Absolventen/in der Universität für angewandte Kunst Wien und der
Akademie der bildenden Künste Wien vergeben.
Kunsthalle Wien Karlsplatz, 4., Karlsplatz/Treitlstarsse, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
November 2016
1. 11. 2016 – 15. 1. 2017
Meisterwerke im Fokus: Tina Blau / Masterpieces in Focus: Tina Blau
Einhundert Jahre nach ihrem Tod ehrt das Belvedere die Malerin Tina Blau mit einer Ausstellung im Rahmen der Reihe Meisterwerke im
Fokus. Die Ausstellung zeigt Hauptwerke aus allen Phasen von Tina Blaus Laufbahn neben bisher kaum bekannten Werken, die im Zuge der
Recherchen zum neuen Werkverzeichnis der Künstlerin wiedergefunden werden konnten. Die 1845 als Tochter eines jüdischen Arztes geborene Wienerin ist zu den erfolgreichsten Landschaftsmalerinnen ihrer Zeit zu zählen. Schon als 15-Jährige erhielt sie privaten Malunterricht,
mit 16 unternahm sie ihre erste Studienreise nach Siebenbürgen. Nach ihrer Studienzeit in Wien und München war sie ab 1870 maßgeblich
an der Entwicklung des sogenannten „österreichischen Stimmungsimpressionismus“ beteiligt. Ausgedehnte Aufenthalte in Ungarn, Holland, Italien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz erschlossen ihr die aktuellsten Anregungen der europäischen Malerei ebenso wie die
unzähligen Motive, an denen sie ihr Können schulte. So ergibt sich das Bild einer erstaunlich modern denkenden Malerin, die nicht nur als
Mitbegründerin und Lehrerin der Kunstschule für Frauen und Mädchen, sondern vor allem als mutige und unabhängige Persönlichkeit eine
enorme Vorbildwirkung für die nächsten Generationen junger Künstlerinnen entfaltete.
Belvedere, Oberes Belvedere, 3., Prinz-Eugen-Straße 27, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m.
9. 11. 2016 – 5. 3. 2017
Hubert Scheibl
Im Zentrum der Ausstellung in der Orangerie des Unteren Belvedere steht eine der neuesten Werkserien von Hubert Scheibl, einem der
wesentlichen Maler Österreichs. Scheibl gilt unter den österreichischen Künstlerinnen und Künstlern seiner Generation als herausragender
Vertreter einer abstrakt-sensiblen, gestenreichen Malerei sowie als gewissenhafter Zeichner und Fotograf. In einem dialogischen Nebeneinan-
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der von großformatigen Gemälden und Rauminstallationen unterschiedlicher Dimension entfaltet sich durch die Transformation des Künstlers die Architektur der Orangerie zu einem geheimnisvollen Labyrinth aus Räumen und Bildern. Die für Scheibl charakteristischen großen
abstrakten Leinwände lösen sich im Verlauf eines Parcours, der unsere Wahrnehmung und Erfahrung der Bildfläche ins Wanken bringt,
zunehmend auf. Scheibls überwältigend sinnliche und gestische Arbeiten lassen uns die räumlichen Gegebenheiten der Orangerie anders
wahrnehmen und transformieren bzw. modifizieren auf diese Weise das traditionelle Verhältnis zwischen Raum und Betrachter/in. Von 1976
bis 1981 studierte Scheibl bei Max Weiler und Arnulf Rainer an der Akademie der bildenden Künste in Wien, ab Mitte der 1980er-Jahre begann er international auszustellen, wobei seine Arbeit als wichtige Reaktion auf den damals populären Neoexpressionismus anerkannt wurde.
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
11. 11. 2016 – 19. 2. 2017
Film-Stills
Film-Stills sind sowohl visuelle Spuren des Films als auch eigenständige fotografische Bildformen. Während Dreharbeiten auf Filmsets
aufgenommen, basieren sie auf einem aufwändigen Verfahren, bei dem FotografInnen Filmszenen eigens für die Fotokamera reinszenieren.
In einer umfassenden Ausstellung widmet sich die Albertina erstmals diesem hybriden Genre und zeigt 150 Film-Stills der 1910er bis 1970er
Jahre, wodurch ein Querschnitt durch unterschiedliche Strömungen der Foto- und Filmgeschichte, wie Piktorialismus, Expressionismus oder
Neorealismus ermöglicht wird. Anhand von Bildern regulärer Standfotografen, aber auch von Magnum Mitgliedern, wie Henri Cartier-Bresson und Ernst Haas, werden drei Aspekte der intermedialen Bezüge dieses Genres besonders hervorgehoben: Die von Brüchen und Kopplungen gekennzeichneten Schnittstellen zwischen Fotografie und Film, die Funktion von Standbildern sowie ihr künstlerischer Mehrwert werden
beleuchtet.
Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 534 83 – www.albertina.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
11. 11. 2016 – 5. 2. 2017
Florian Hecker. Halluzination, Perspektive, Synthese / Florian Hecker. Hallucination, perspective, synthesis
Bildende Kunst und (elektronische) Musik bilden bei Florian Hecker eine Einheit. Skulpturale Elemente können zugleich Soundquellen sein
oder der Modifizierung, Verstärkung und Lenkung akustischer Sensationen im Raum dienen. Hecker wird für die Kunsthalle Wien eine
eigene „synthetische“ Komposition erstellen. Seine synthetischen Arbeiten eröffnen eine Grauzone zwischen verschiedenen Konventionen
musikalischer Psychologie und Psychoakustik, einen Bereich, in dem die Kohärenz der Erfahrung durchbrochen wird. In dieser Zone können
Objekte an mehreren Plätzen zugleich existieren, Ereignisse sich im Raum verwischen, der Strom von Erfahrungen auseinanderstreben, zusammenlaufen oder sich fragmentieren. Wie bei den Ausstellungen von Tony Conrad oder Charlemagne Palestine erwartet den/die Besucher/
in ein synästhetisches Abenteuer: der Versuch, Klang sichtbar und fühlbar zu machen.
Kunsthalle Wien MuseumsQuartier, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
18. 11. 2016 – 23. 4. 2017
Peter Dressler. Retrospektive
Der 2013 verstorbene Fotokünstler Peter Dressler (*1942 in Kronstadt, Rumänien) zählt zu den wichtigsten Vertretern der inszenierten
Fotografie und hat zur Entwicklung der Fotografie als künstlerisches Medium in Österreich – auch durch seine Tätigkeit als Lehrender an der
Akademie der Bildenden Künste in Wien u.a. als Assistent von Friedensreich Hundertwasser – maßgeblich beigetragen. Das KUNST HAUS
WIEN zeigt in Kooperation mit dem Fotohof Salzburg und Camera Austria Graz eine umfangreiche Ausstellung seiner Werke und gibt Einblick in das herausragende fotografische und filmische Werk des Künstlers.
KUNST HAUS WIEN, 3., Untere Weissgerberstrasse 13, Tel. 712 04 95 – www.kunsthauswien.com
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m.
24. 11. 2016 – 5. 2. 2017
Robert Haas
Robert Haas (1898 Wien – 1997 New York) gehört zu den wichtigsten Vertretern des Fotojournalismus im Österreich der Zwischenkriegszeit.
Neben seiner Tätigkeit als Grafiker erlernte er von 1930 bis 1932 die Fotografie bei der Wiener Atelierfotografin Trude Fleischmann. In den
1930 Jahren war er als Fotograf für österreichische und internationale Medien tätig. In Wien entstanden berührende Alltags- und Sozialreportagen, aber auch Porträts, Sachaufnahmen, Werbung, Landschafts- und Architekturaufnahmen sowie technische Dokumentationen. Ab
1936 war er mehrere Jahre lang als offizieller Pressefotograf der Salzburger Festspiele tätig. Obwohl die Fotografien von Robert Haas seiner
Zeit in Wien große Verbreitung fanden, ist er heute – völlig zu Unrecht – in Vergessenheit geraten, nicht zuletzt, weil er 1938 als Jude aus
Wien fliehen musste. Er flüchtete über London nach New York, wo er seine berufliche Laufbahn vor allem als Graphic Designer fortführte.
Auch in den USA fotografierte er weiterhin Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Das Wien Museum konnte kürzlich den Fotonachlass
von Robert Haas erwerben. In einer Ausstellung werden seine Fotografien erstmals im großen Umfang einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Wien Museum Karlsplatz, 4., Karlsplatz, Tel. 505 87 47 – www.wienmuseum.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
25. 11. 2016 – 18. 4. 2017
Július Koller
Július Koller (1933–2007) gilt als einer der zentralen Künstler der Nachkriegszeit in Osteuropa. Das mumok zeigt ab 25. November 2016 die
bisher größte Retrospektive des slowakischen Künstlers. Sie umfasst sein gesamtes Schaffen seit den frühen 1960er-Jahren. Für das Unterfangen haben die drei Kurator_innen, Daniel Grúň, Kathrin Rhomberg und Georg Schöllhammer das mit dem Werk eng verwobene Archiv
erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet, wodurch die enorme Dimension seines Oeuvres in voller Größe erkennbar wird. Auf diesem Weg
bietet die Personale auch eine Neubewertung dieser Symbolfigur der europäischen Nachkriegskunst, deren Bedeutung sich erst in den letzten
Jahren immer deutlicher abzeichnet und international wahrgenommen wird. Kollers Werk, das sich historisch unter anderen Bedingungen
und mit gänzlich verschobenen Bezugssystemen als die sogenannte Westkunst entwickelt, sowie sein auf die Gesellschaft gerichteter Anspruch
haben in der letzten Dekade weltweit die Arbeit einer jungen KünstlerInnengeneration beeinflusst.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
25. 11. 2016 – 18. 4. 2017
Konstruktion_Reflexion. Werke aus der Sammlung Gertraud und Dieter Bogner im mumok / Construction_Reflection. Works from the
Gertraud and Dieter Bogner Collection at mumok
2007 übergaben Gertraud und Dieter Bogner dem mumok eine der kompromisslosesten Schenkungen in der Geschichte des Hauses. Mit
mehr als 100 Bildern, Skulpturen und Objekten sowie 300 Zeichnungen, Gouachen, Druckgrafiken, Autografen, Künstler_innenbüchern
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und Archivalien handelt es sich auch um die bisher größte zusammenhängende Donation. Seither wird dieser Sammlungskomplex von dem
Wiener Sammlerpaar laufend ergänzt. Auf Einladung des mumok entwickeln Gertraud und Dieter Bogner, aus diesem Fundus schöpfend,
unter dem Titel Konstruktion_Reflexion eine Ausstellung, die einen spezifisch inhaltlich orientierten Blick auf die Werke wirft. Die Auswahl
umfasst Werke aus den letzten 50 Jahren. Zunächst gekennzeichnet durch geometrische Abstraktion und systematisch-konstruktive
Gestaltungsverfahren, wurde die Sammlung bald durch konzeptuelle und medienreflexiv ausgerichtete Positionen ergänzt. Entgegen Trends
der Zeit spielte für Gertraud und Dieter Bogner stets der „Inhalt“ als Kategorie konstruktiv-abstrakter Kunst eine zentrale Rolle. Mit Konstruktion_Reflexion aktualisieren sie diese Fragestellung mit Blick auf die in den Werken selbst angedachten und bislang verborgenen
Verbindungslinien. Insofern verstehen die Kurator_innen die Sammlungspräsentation als Beitrag zur aktuell geführten Diskussion über
eine mögliche „Politik der Form“. Form und Inhalt werden dabei als weder voneinander noch von ihren soziokulturellen und gesellschaftsgeschichtlichen Bedingungen abtrennbare Größen begriffen. Obwohl figurative und narrative Darstellungsformen umgangen werden,
lassen sich aus dieser Perspektive dennoch gesellschaftlich und politisch relevante Inhalte abbilden. Konstruktion_Reflexion schafft auf der
Eingangsebene des mumok ein lebendig-sinnliches Zusammentreffen von Installationen, Bildern, Videos, Fotos, Texten und Publikationen,
geschaffen von Marc Adrian, Robert Adrian X, Heinz Gappmayr, Dan Graham, Jenny Holzer, Alfredo Jaar, Stanislav Kolíbal, František Lesák,
Richard Paul Lohse, David Maljkovic, Dorit Margreiter, Helmut Mark, Dóra Maurer, François Morellet, museum in progress, Hermann Josef
Painitz, Peter Sandbichler, Jorrit Tornquist, Peter Weibel, Heimo Zobernig u. a. m.
MUMOK – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 525 00 – www.mumok.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mo 14–19 Uhr, Di–So 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr / Mon 2 p.m.–7 p.m., Tue–Sun 10 a.m.–7 p.m., Thu 10 a.m.–9 p.m.
Ende November – Ende Jänner / End November 2016 – End January 2017
Francis Alÿs – Avery Singer
Die Ausstellung von Francis Alÿs im Hauptraum der Secession ist die erste Einzelausstellung des Konzeptkünstlers in Österreich, der mit
seiner Teilnahme an der documenta 13 und Einzelausstellungen im MoMA in New York und in der Tate Modern in London zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart zählt. In der Secession zeigt Alÿs eine neue Filmproduktion zusammen mit einer Serie von 111 postkartengroßen Gemälden, die seine Ideen sowie die Entwicklung seines Werks in den letzten Jahrzehnten reflektiert.
Mit der amerikanischen Künstlerin Avery Singer stellt die Secession eine junge Malereiposition vor, die Referenzen auf Kunstgeschichte und
Zeitgenossenschaft ebenso selbstverständlich in ihr Werk integriert wie die medialen Bedingungen und Mechanismen des Digitalen. Avery
Singers großformatige Bilder kennzeichnet eine formal und semantisch ausgeklügelte Widersprüchlichkeit. Ihre Motive thematisieren häufig
jene Prozesse der Banalisierung, die man mit den Stereotypen des Kunstbetriebs assoziiert und die KünstlerInnenkarieren als nostalgische,
kommerziell konstruierte Fantasie eines bohemehaften Ausdrucks erscheinen lassen: die ritualisierten Verhaltensweisen bei Atelierbesuchen,
Konventionen des Ausstellens, Bedingungen der eigenen Kunstproduktion, aber auch Happenings und Partys.
Secession, 1., Friedrichstrasse 12, Tel. 587 53 07 – www.secession.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di–So 10–18 Uhr / Tue–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Dezember / December 2016
2. 12. 2016 – 12. 2. 2017
CS Leigh. The Camera Never Lies (Even When I Do)
Christian Leigh ist eine in Vergessenheit geratene Figur der Kunstszene der 1980er und 1990er Jahre. Es gibt kaum Bilder von ihm und seinen
Ausstellungen, obschon er zwischen 1987 und 1993, als der zeitgenössische Kunstmarkt seinen ersten Boom erlebte, als einer der schillerndsten unter den freien Kuratoren galt. Alle von ihm kuratierten Ausstellungen adaptierten Titel von Hitchcock-Filmen: Spellbound, Vertigo,
Rope und Psycho. Christian Leigh organisierte die große Gruppenausstellung zur Eröffnung der Galerie Thaddaeus Ropac in Paris und
schrieb für Artforum. Unter ihm als Redakteur und Herausgeber des Magazins veröffentlichten u.a. Dennis Cooper und Jack Bankowsky ihre
ersten Texte. 1993 kuratierte er schließlich eine Ausstellung mit dem Titel I Love You More Than My Own Death auf der Venedig Biennale.
Kurz nach der Eröffnung verließ er die Kunstwelt und startete unter dem Namen CS Leigh eine Karriere als Filmemacher. Anerkennung
erlangte er mit den Filmen Prozess mit Beatrice Dalle und Guillaume Depardieu sowie I was Jack Goldstein. In Musik, Performance und Film
hat er seitdem mit Stars wie Marianne Faithfull, Suede, John Cale, Leos Carax, Guillaume Dustan, Humbert Balsan, Cat Power, Katja Golubeva, Amy Winehouse und Thurston Moore zusammengearbeitet.
Kunsthalle Wien MuseumsQuartier, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 521 89 0 – www.kunsthallewien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 11–19 Uhr, Do 11–21 Uhr / daily 11 a.m.–7 p.m., Thu 11 a.m.–9 p.m.
7. 12. 2016 – 26. 3. 2017
Georgia O‘Keeffe
Georgia O’Keeffe hat sich als mythische Figur und Malerin der erotisch konnotierten floralen Bilder und körperbezogenen Landschaften in
die Kunstgeschichte eingeschrieben. In den USA ist sie eine Kunstikone, am Kunstmarkt führt sie mittlerweile die Rankings der teuersten
Künstlerinnen an. In der bis dato größten europäischen O’Keeffe-Ausstellung steht das malerische OEuvre von den künstlerischen Anfängen
um 1915 bis zum Spätwerk der 1970er-Jahre im Fokus. Die Bilder sind zum Großteil in den US-amerikanischen, kaum aber in europäischen Museen und Sammlungen vertreten. Für Wien diese Retrospektive eine sensationelle Premiere: O’Keeffes modernistisches Frühwerk
der 1910er-Jahre zählt zu den herausragenden Beiträgen der Abstraktion in der Gefolgschaft von Wassily Kandinsky und Frantisek Kupka. Emotionalität, Unbewusstes, symbolistisch Ornamentales und Organik stehen im Zentrum. Die im folgenden Jahrzehnt entstandenen
Blumen-Bilder zählen zu den populärsten und eindringlichsten Sujets ihres gesamten Werks: Orchideen und exotische Pflanzen im Close Up
mit weiblich-erotischer Formensprache. O’Keeffes New York-Arbeiten schildern sowohl die Industrialisierung in den 1920er-Jahren als auch
das gigantomanische Wolkenkratzerprojekt Manhattan: »I think of the City going up«. Die Künstlerin thematisiert in ihren Hochhausbildern
den modernen dynamischen vertikalen Blick. Ein weiterer Schwerpunkt der Schau liegt auf der Zeit, welche die Künstlerin in New Mexico
verbracht hat, wo sie sich ab 1930 permanent niederlässt.
Bank Austria Kunstforum Wien, 1., Freyung 8, Tel. Tel. 537 33 26 – www.kunstforumwien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr, Fr 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m., Fri 10 a.m.–9 p.m.
7. 12. 2016 – 26. 3. 2017
Franz West & Co.
Erstmals in Österreich rückt die Winterausstellung im 21er Haus Arbeiten des bedeutenden österreichischen Künstlers Franz West (1947–
2012) ins Zentrum, die in Kooperation mit anderen großen Künstlerinnen und Künstlern entstanden sind, darunter Mathis Esterhazy,
Marina Faust, Douglas Gordon, Richard Hoeck, Sarah Lucas, Michelangelo Pistoletto, Rudolf Polanszky, Anselm Reyle und Heimo Zobernig
u.a.m. Die Schau folgt Wests Auffassung von Kunst als partizipatorischem Akt und seinem Interesse an Gegenüberstellungen verschiedener
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künstlerischer Standpunkte in kollaborativen Prozessen. Wests enorm einflussreiche Adaptives [Passstücke], frühe skulpturale Arbeiten ab
1974, sollten als erweiternde Stützen, Prothesen oder Gewächse an den Körper angelegt werden. Auch seine späteren Arbeiten, darunter seine
Sitz- und Möbelstücke sowie die grellbunten Aluminiumskulpturen, luden zu Partizipation und Interaktion ein. Im Laufe seines Lebens schuf
West aus der Kombination von Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen, oft auch unter Einbeziehung von Werken anderer Künstlerinnen
und Künstlern, immer wieder neue Lesarten. Der bislang umfassendste Fokus auf diesen wichtigen und innovativen Aspekt innerhalb der
künstlerischen Praxis von Franz West unterstreicht dessen singuläre Stellung in der gegenwärtigen Kunstproduktion.
21er Haus, 3., Arsenalstrasse 1, Info: Belvedere, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Mi, Do 11–21, Fr–So 11–18 Uhr / Wed, Thu 11 a.m.–9 p.m., Fri–Sun 11 a.m.–6 p.m.
14. 12. 2016 – 9. 4. 2017
Handwerk. Tradiertes Können in der digitalen Welt / Handicraft. Traditional Skills in the Digital Age
Die Ausstellung handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt spannt den Bogen von der Historie zu aktuellen europäischen Perspektiven des Handwerks. Sie beleuchtet das nachhaltige, ressourcenschonende Potenzial des Handwerks, zeigt neue Entwicklungen an der
Schnittstelle zu digitalen Technologien und präsentiert meisterliche Werkstücke aus verschiedenen Sparten. Live-Werkstatt mit 20 verschiedenen HandwerkerInnen.
MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1., Stubenring 5, Tel. 711 36 0 – www.mak.at
Öffnungszeiten / Opening hours: Di (MAK NITE) 10–22 Uhr, Mi–So 10–18 Uhr / Tue (MAK NITE) 10 a.m.–19 p.m., Wed–Sun 10 a.m.–6 p.m.
Jänner – Dezember / January – December 2017
15. 3. – 29. 11. 2017
Maria Theresia 1717–1780
Zum 300. Geburtstag Maria Theresias startet am 13. März 2017 eine umfassende Jubiläumsausstellung zum Leben und Wirken einer der bedeutendsten Herrscherpersönlichkeiten der europäischen Geschichte. Maria Theresias Regentschaft dauerte vierzig Jahre, von 1740 bis 1780.
Nach turbulenten Jahren zu Beginn ihrer Herrschaft erlebte die Habsburgermonarchie eine Blütezeit: Auf dem Gebiet der Staatsverwaltung
und der Außenpolitik stellte Maria Theresia, die Tochter Karls VI., Weichen, welche die weitere Entwicklung der Monarchie entscheidend beeinflussen sollten. Obwohl die Regentin persönlich den Idealen der Aufklärung skeptisch gegenüberstand, gilt diese Epoche bis heute als Reformperiode, in der die habsburgischen Länder einen deutlichen Modernisierungsschub erfuhren. Die höfische Repräsentation erlebte unter
Maria Theresia einen letzten Höhepunkt vor der Nüchternheit des Josephinismus und dem Untergang des Ancien Régime mit der Französischen Revolution. Die Idealisierung Maria Theresias als große „Landesmutter“ setzte nicht erst nach ihrem Tod ein. Dank ihrer 16 Kinder galt
sie schon während ihres Lebens als ein „Denkmal ihrer selbst“. Die Ausstellung durchleuchtet das Bild der Herrscherin als „Familienmensch“
und setzt sich mit den oft reichlich komplizierten Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern auseinander. Auch die Schattenseiten der
energischen Regentin werden thematisiert. Ihre Intoleranz gegenüber anderen Konfessionen, die Entstehung des „Mythos Maria Theresia“
und ihre Verklärung zur positiven Identifikationsfigur der habsburgischen Dynastie werden einer kritischen Betrachtung unterzogen.
An fünf verschiedenen Standorten in Wien und Niederösterreich werden unterschiedliche Themenschwerpunkte in Szene gesetzt:
Schloß Schönbrunn: Kunst und höfisches Leben
Kaiserliche Wagenburg Wien: Frauenpower und Lebensfreude
Hofmobiliendepot ∙ Möbel Museum Wien: Familie und Vermächtnis
Schloss Hof: Bündnisse und Feindschaften
Schloss Niederweiden: Modernisierung und Reformen
Schloß Schönbrunn und Kaiserliche Wagenburg Wien: täglich 9–17 Uhr / daily 9 a.m.–5 p.m.
Hofmobiliendepot, Schloss Hof, Schloss Niederweiden: täglich 10–18 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m.
4. 5. – 16. 7. 2017
James Welling: Metamorphosis
James Welling (*1951, Hartford/Connecticut) gilt als einer der wegweisenden Vertreter der internationalen zeitgenössischen Fotografie.
Seine von Experiment und radikaler Stilvielfalt geprägte Arbeit entfaltet sich in den Grenzbereichen zwischen Fotografie und Malerei, Film,
Architektur, Bildhauerei und Tanz. Während James Wellings Arbeiten durch die wichtigsten Museen der USA touren, war er in Europa
bislang selten zu sehen. Die Ausstellung »Metamorphosis« im Bank Austria Kunstforum Wien setzt in den 1970er-Jahren an und präsentiert
eine Auswahl von Wellings Bildserien, die den fundamentalen Wandel der Fotografie in den letzten Jahrzehnten reflektieren. Die ästhetischen
und konzeptuellen Grundlagen des Mediums auslotend, springt Wellings Fotografie fortlaufend vom Abbild zum Material, vom Prozess zum
Resultat, von Körperlichkeit zu Reproduktion, und wieder zurück.
Bank Austria Kunstforum Wien, 1., Freyung 8, Tel. Tel. 537 33 26 – www.kunstforumwien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–19 Uhr, Fr 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–7 p.m., Fri 10 a.m.–9 p.m.
Juni – Dezember / June – December 2017
Elisabeth von Ungarn
Sisi Museum, 1., Hofburg, Michaelerkuppel – www.hofburg-wien.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 9–16.30 Uhr / daily 9 a.m.–4.30 p.m.
Jänner – Dezember / January – December 2018
Februar – Mai / February – May 2018
Austria 1918
in Kooperation mit Tate Modern, London
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Veranstaltungsdatenbank mit Details, Tipps, Links: events.wien.info
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Juni – September / June – September 2018
Schiele
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Oktober 2018 – Februar 2019 / October 2018 – February 2019
Klimt im internationalen Kontext
in Kooperation mit dem Van Gogh Museum, Amsterdam
Belvedere, Unteres Belvedere, 3., Rennweg 6, Tel. 79 557 – www.belvedere.at
Öffnungszeiten / Opening hours: täglich 10–18, Mi 10–21 Uhr / daily 10 a.m.–6 p.m., Wed 10 a.m.–9 p.m.
Alle Angaben ohne Gewähr / All information subject to alteration
Aktuell im Internet: events.wien.info
Redaktion: Mag. Maria Paula Palma Caetano, Renate Walli
WienTourismus, Invalidenstrasse 6, 1030 Wien, Tel. +43 1 211 14, [email protected], www.wien.info
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