Der Newsletter wird nicht korrekt angezeigt? Hier klicken und im Browser öffnen. Newsletter Nr. 37 7 Fragen an ein Mitglied: Andreas Schwarting Das architektonische Erbe Publikation Und sonst? Jung, dynamisch und noch kein WerkbundMitglied? Vorschläge per Mail an die Geschäftsstelle 7 Fragen an ein Mitglied Andreas Schwarting Haben Sie Vorschläge, wen wir für unsere nächste Ausgabe interviewen könnten? Mail an die Geschäftsstelle Das architektonische Erbe WOHNEN und die Architektur der Moderne 26. Februar 2016, Exkursion am 27. Februar 2016 Publikation Die Ästhetik der Platte Wohnungsbau in der Sowjetunion zwischen Stalin und Glasnost von Philipp Meuser mehr lesen... mehr lesen... 7 Fragen an Andreas Schwarting Wer: Andreas Schwarting Tätigkeit: Professor für Baugeschichte und Architekturtheorie an der HTWG Konstanz, daneben u. a. Vorstandsmitglied der KoldeweyGesellschaft für baugeschichtliche Forschung und von ICOMOS berufener Monitor für das BauhausWelterbe in Weimar und Dessau Wohnort: Konstanz und Karlsruhe seit wann im Werkbund: 2012 Andreas Schwarting 1. Woran arbeiten Sie im Moment? Am Nachlass des Architekten Hermann Blomeier – ein Absolvent des Dessauer Bauhauses unter Mies van der Rohe, der sich für ein Züricher Bauprojekt 1932 in Konstanz niederließ und insbesondere nach 1945 im süddeutschen Raum wichtige Bauprojekte wie etwa die BodenseeWasserversorgung in Sipplingen, die Fährhäfen in Konstanz und Meersburg oder Instituts- und Gewächshausbauten für die Universität Tübingen realisieren konnte. Blomeier war jedoch nicht nur als praktizierender Architekt von Bedeutung, sondern 1947 bis 1949 auch Herausgeber der Zeitschrift Bauen und Wohnen und maßgeblich bei der Gründung des Südbadischen Werkbundes 1947 in Konstanz und der Neugründung des Deutschen Werkbundes 1950 in Ettal beteiligt. 2. Was sind Ihre Inspirationsquellen? Für mich entsteht Inspiration in der Begegnung mit Neuem, Überraschendem und Ungewohntem. Dies kann im Gespräch mit Studierenden oder Kollegen genauso stattfinden wie in der Auseinandersetzung mit Architektur, bildender Kunst, Musik oder auch in der Natur. Hermann Blomeier: Bodensee-Wasserversorgung Sipplingen, „Quelltopf“ 1968 (Foto Heinz Kabus) 3. Erzählen Sie uns von einem Erlebnis, das Ihr Leben prägte Als Student in Karlsruhe hatte ich die Möglichkeit, über viele Jahre bei den Ausgrabungen in Pergamon (Türkei) mitzuarbeiten und habe später dort auf dem Burgberg gemeinsam mit Martin Bachmann ein museales Schutzgebäude über römischen Mosaiken entwerfen und realisieren können. Diese Verbindung von archäologischer Bauforschung und zeitgemäßer Architektur war für mich ein großer Glücksfall und macht deutlich, was eigentlich für alle Bauaufgaben gilt: Architektur entsteht immer in einem historischen Kontext und hat sowohl mit Zukunft als auch mit Geschichte zu tun! 4. Welches ist Ihr Lieblingsbuch oder was lesen Sie gerade? Gerade habe ich Der Trafikant von Robert Seethaler gelesen, der unter anderem die imaginäre Geschichte einer Begegnung und Freundschaft eines Jungen von einem Zeitungskiosk mit Siegmund Freud im Wien des Jahres 1938 erzählt, also zur Zeit vom „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Ein unprätentiöses und doch hintergründiges, kluges Buch nicht zuletzt über die Möglichkeit der Kommunikation über intellektuelle und gesellschaftliche Grenzen hinweg. Martin Bachmann, Andreas Schwarting: Schutzbau über römischen Mosaiken in Pergamon, 2004 (Foto Andreas Schwarting) Martin Bachmann, Andreas Schwarting: Schutzbau über römischen Mosaiken in Pergamon, 2004 (Foto Andreas Schwarting) 5. Welche zeitgenössische oder historische Persönlichkeit würden Sie gerne kennenlernen? Zum Beispiel Hinnerk Scheper, der von 1925 bis 1933 Leiter der Wandmalereiklasse im Bauhaus war und später Landeskonservator von Berlin wurde. Scheper entwarf nicht nur die Farb- und Oberflächengestaltung des Bauhausgebäudes in Dessau, sondern war auch für die Farbgestaltung von historischen Bauten verantwortlich – eine hochinteressante, einfühlsame und eindrucksvolle Persönlichkeit. Er war es übrigens, der bereits 1945 das Dessauer Bauhausgebäude auf eine Denkmalliste gesetzt und damit als einer der ersten die Frage nach dem Umgang mit dem Erbe der Moderne aufgeworfen hat – eine Frage, die auch mich seit meiner Tätigkeit bei der Stiftung Bauhaus Dessau umtreibt und die ich beispielsweise in einer von der Wüstenrot Stiftung finanzierten Publikation gemeinsam mit Monika Markgraf und Simone Oelker bearbeiten konnte, oder auch zusammen mit dem Fotografen Reinhard Matz in einem Buch über die Siedlung Dessau-Törten von Walter Gropius. 6. Was verbindet Sie mit dem Werkbund? Zunächst die Beschäftigung mit seiner Geschichte, mit den zwischen 1927 und 1932 entstandenen großartigen Siedlungen am Stuttgarter Weißenhof, in Brünn, Breslau, Zürich, Wien und Prag, die unsere Vorstellungen vom Wohnen nachhaltig geprägt haben. Die Idee eines Zusammenschlusses von Gestaltern mit Industrie und Handwerk ist jedoch heute wichtiger denn je, scheint doch gerade die Verlagerung vieler Aspekte der Arbeit, Freizeit und Kommunikation in den virtuellen Raum oftmals zu einer Verwahrlosung der gegenständlichen Welt zu führen. 7. Was erwarten Sie vom Werkbund? Ich wünsche mir, dass der Werkbund dazu beitragen kann, die Bedeutung einer menschenwürdigen und hochwertig gestalteten Lebensumwelt mehr und kompetenter in der gesamten Gesellschaft zu diskutieren und nicht nur auf fachlicher Ebene „unter uns“. Monika Markgraf, Simone Oelker, Andreas Schwarting: Denkmalpflege der Moderne. Konzepte für ein junges Architekturerbe, Stuttgart 2011 Reinhard Matz, Andreas Schwarting: Das Verschwinden der Revolution in der Renovierung. Die Geschichte der Gropius-Siedlung Dessau-Törten, Berlin 2011 zurück Das architektonische Erbe WOHNEN und die Architektur der Moderne 13. Karlsruher Tagung Freitag, 26. Februar 2016 und Exkursion am 27. Februar 2016 Versanstaltungsort: KIT – Karlsruher Institut für Technologie Fakultät für Architektur Hörsaal Fritz Haller / Gebäude 20.40 / EG Englerstraße 7 76131 Karlsruhe „WOHNEN“, eines der großen Themen der Architektur der Moderne, steht diesmal im Focus unseres internationalen Austauschs zum aktuellen Umgang mit der Architektur der Moderne. Es ist eines der wichtigsten Themen im gesamten 20. Jahrhundert geblieben, angefangen mit Wohnmodellen, Stadt- und Landschaftsplanungen der klassischen Moderne, Bauten der „Avantgarde“, den Einflüssen des CIAM bis hin zu aktuellen Tendenzen wie Passivhaustechnologien, Plusenergiehäuser und Smart Cities. „DIE MODERNE“ schuf zahlreiche Projekte mit Modellcharakter, Utopien, neue wissenschaftliche Disziplinen, neue Produktionsweisen und Organisationsformen und gewann Einfluss weltweit. Was ist in Zukunft architektonisches Erbe? Welche Werte, Funktion und Bedeutung hat es? Wie und was ist in Zukunft der angemessene Umgang? Diese 13. Karlsruher Tagung will Entwicklungen zur Architektur des Wohnens im 20. Jahrhunderts anhand einiger ausgewählter Beispiele diskutieren und aus unserer aktuellen Gegenwart, mit Blick in die nahe Zukunft werten. Über unseren aktuellen Erkenntnisstand hinaus geht es dabei um Zukunftsperspektiven, um aktualisierte Kriterien und um zukünftige Strategien für den Umgang mit Architektur der Moderne. Weitere Informationen Anmeldung zurück Publikation Die Ästhetik der Platte Wohnungsbau in der Sowjetunion zwischen Stalin und Glasnost von Philipp Meuser Der Wohnungsbau in der UdSSR zwischen 1955 und 1991 ist ein widersprüchliches Thema und wurde in der aktuellen Bauforschung bislang kaum beachtet. Anliegen und Anspruch dieser derzeit umfassendsten Forschungsarbeit zum Wohnungsbau in der Sowjetunion ist eine angemessene Würdigung dieses größten Bauprogramms der modernen Architekturgeschichte in den Chroniken des 20. Jahrhunderts. Neben der Einordnung des Massenwohnungsbaus in den bauhistorischen Kontext der Sowjetmoderne werden in dieser Untersuchung zehn gebäudekundliche Parameter zur Identifikation serieller Wohnbautypen definiert und am Beispiel von drei ausgewählten Städten in der ehemaligen Sowjetunion angewendet: Moskau, Leningrad und Taschkent. Insgesamt zeichnet Die Ästhetik der Platte ein neues Bild vom industriellen Wohnungsbau in der UdSSR, der nicht nur den Alltag von mehr als 170 Millionen Sowjetbürgern prägte, sondern auch das Erscheinungsbild vieler Städte zwischen Kaliningrad und Wladiwostok bis heute dominiert. Weitere Informationen zurück Und sonst? Wohnraum für alle! Werkbund Label 2016 Ideenwerkstatt Trägerschaft: Deutscher Werkbund Bayern e.V. Um Vorschläge wird gebeten. Webseite Formular mehr... mehr... zurück Input bitte: Projekte vorschlagen! Hier können Sie ein Projekt für den Werkbund brief vorschlagen. Bitte schicken Sie Ihren Vorschlag an: Mail an die Geschäftsstelle Deutscher Werkbund Gluckstraße 18 76185 Karlsruhe Tel.: 0721 552547 Es ist nicht unsere Absicht Ihnen unerwünschte EMails zu schicken. Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr empfangen wollen, klicken Sie bitte hier. Sollten Sie Verbesserungsvorschläge oder technische Schwierigkeiten haben, melden Sie sich bitte bei uns per E-Mail.
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