Die schlechte Nachricht zu erst: Die Eversburger Volleyballherren haben sich nach über 20 Jahren aufgelöst. Mit einem dritten Platz in der Oberliga und einem Durchschnittsalter von über 37 Jahren ergibt sich aber ein durchaus rundes Bild. In den letzten fünf Jahren spielten die Herren in der Oberliga recht erfolgreich. In den letzten drei Jahren waren die Volleyballer für die Regionalliga entweder direkt aufstiegsberechtigt oder hätten eine Relegation spielen dürfen. Das kam für die Mehrheit der Mannschaft aber nie in Frage. Der zeitliche Aufwand für die Spieler, die Kosten für den Verein und der Blick auf die Altersstruktur der Mannschaft sowie fehlende weitere Mannschaften im Verein sprachen eindeutig dagegen. Kurios ist, dass die Volleyballer Anfang der 90er Jahre schon mal in der Oberliga spielten. Die äußerst erfolgreichen Jahren auf Bezirksebene waren mehr geprägt durch physische, denn durch technische Größe. Mit Kalli Luker, Hartmut Specht, Detlef Kip und Thomas Riepenhoff standen immer Spieler mit über 1,90 m Körpergröße auf dem Feld. Ergänzt wurde die Truppe durch (damals) wieselschnelle Spieler wie Ralf Igelbrink, Peter Köhler oder Hans-Peter Törner. So gelang der Aufstieg in die Oberliga der frühen 90er. Dort standen ungewohnt weite Fahrten auf dem Programm und das Niveau war spürbar höher. Dennoch schaffte die eingespielte Mannschaft im ersten Jahr einen sicheren siebten Platz im Mittelfeld. Damit waren sowohl Relegation und damit natürlich auch der Abstieg abgewendet. „Welch’ ein Erfolg“, dachten die Volleyballer. Doch wie in jedem Jahr änderte der Verband irgendetwas. Eine grundlegende Reform der Spielklassen bescherte den niedersächsischen Volleyballern die Verbandsliga. Dabei wurde die Oberliga in zwei Hälften geteilt. Der obere Teil blieb in der Oberliga, die untere Hälfte spielte in der Verbandsliga. So wurden die Eversburger als oberer Teil der unteren Hälfte Gründungsmitglieder der Verbandsliga. Mannschaften stiegen auf und stiegen ab, aber die Eversburger blieben drin und waren nach einigen Jahren die letzte noch verbliebene Mannschaft seit Einführung der Verbandsliga. „Wenn Du über dem SVE stehst, steigst Du nicht ab“, hörte man einige Spieler und Trainer sagen, die die Verbandsliga gut kannten. Nach einigen Jahren und vielen guten Platzierungen gelang schließlich im Frühjahr 2001 der Aufstieg in die Oberliga. Damit wurde ein großes sportliches Ziel erreicht. Der Volleyballfreund, dem es am wichtigsten war, hatte die Mannschaft aber ein paar Monate vorher verlassen. Ernesto Valdebenito, der die Mannschaft zehn Jahre trainiert hatte, träumte jahrelang vom Aufstieg in die Oberliga. Mit viel Einsatz und südamerikanischer Pünktlichkeit wurde die Mannschaft trainiert und das Ziel anvisiert. Wenn um 13 Uhr Abfahrt zum Spiel angesetzt war, lag er gerne noch auf dem Carport und schraubte irgendetwas fest oder ging mit seinem Hund Gassi. Nachdem er in seine chilenische Heimat zurückgekehrt war, gelang der Aufstieg. Das erste Jahr in der Oberliga schlossen die Volleyballer mit einem siebten Platz, gewannen aber die Relegation ohne Probleme und blieben so der Oberliga erhalten. In den nächsten Jahren standen ein vierter, erster, vierter und dritter Platz zum Saisonabschluss zu Buche. Wurden die letzten Jahre durch die Trainer Jörg Hinsken und Ernesto Valdebenito geprägt, so war es doch die unermüdliche und sehr engagierte Aufbauarbeit von Wolf-Rüdiger Rink, der in den 80er Jahren den Grundstein sowohl für die Herren- als auch die Damenmannschaft im SV Eversburg gelegt hatte.
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