Vergleichstest Ford Fiesta, Kia Rio, Peugeot 208, Renault Clio, VW Polo IM VERGLEICH FORD FIESTA 1.0 ECOBOOST: 100 PS, 0–100 km/h in 11,2 s, ab 15 650 Euro VW POLO 1.2 TSI: 90 PS, 0–100 km/h in 11,5 s, ab 16 775 Euro KIA RIO 1.4: 109 PS, 0–100 km/h in 12,0 s, ab 15 190 Euro 42 12/2014 Polo- PEUGEOT 208 82 VTi: 82 PS, 0–100 km/h in 14,3 s, ab 15 550 Euro RENAULT CLIO TCe 90: 90 PS, 0–100 km/h in 13,3 s, ab 15 090 Euro Mit neuem Infotainment und überarbeitetem Fahrwerk tritt der geliftete VW Polo 1.2 TSI mit 90 PS starkem Benziner zum KleinwagenVergleichstest an. Aber auch die Gegner schlafen nicht. Gelingt es diesmal Ford Fiesta, Kia Rio, Peugeot 208 und Renault Clio, den Seriensieger in Verlegenheit zu bringen? Turnier 12/2014 43 Vergleichstest F ünf Generationen, fast 14 Millionen Exemplare, seit fast 40 Jahren im Modellprogramm: Im Windschatten des Golf fährt der VW Polo seine eigene Spur des Erfolgs – kleiner, unauffälliger und einfacher. Es gibt keine Polo-Klasse, die so hieße, und schon gar keine Bücher schreibende Generation Polo, dazu ist er zu bescheiden. Er feiert sich am liebsten selbst, ganz zurückhaltend und leise als Vergleichstest-Seriensieger, ist zudem das Premiumauto und die Referenz in jener Klasse, die in Fachkreisen ganz unpoetisch B-Segment genannt wird. Und weil der Polo nun mal einem zögerlicheren Modellzyklus unterliegt als der Golf, sind auch seine Facelifts – im VWJargon Produktaufwertungen – gründlicher und wichtiger. Die jüngste Aufwertung hat den seit 2009 angebotenen Polo der fünften Generation, intern Typ 6R genannt, äußerlich kaum verändert. Die stärker akzentuierte Nase und die andere Grafik der Heckleuchten fallen nur Fachleuten auf. Feintuning auch bei den Antrieben, alle Motoren Die Design-Änderungen am gelifteten Polo, wie die Rückleuchten-Grafik, sind unauffällig 44 12/2014 4,9 l von einem Turbo-Dreizylinder mit nur 900 Kubik und 90 PS. Und falls Sie sich fragen, warum der Kia Rio hier nicht mit dem besser passenden 1,2-LiterBenziner mit 90 PS antritt: Zum Zeitpunkt des Vergleichstests war der Rio nur in der 109-PSVersion verfügbar. verbraucht der 208 auf der Normrunde – und damit 1,5 Liter weniger als der Kia Rio, der sich 6,4 Liter gönnt Durstiger Kia 1 ams-Messwerte auf Seite 49 wurden effizienter. Auch der 1.2 TSI mit 90 PS, der jetzt nach Norm nur noch 107 g/km CO2 ausstoßen soll. Der noch sparsamere TSI Bluemotion mit 95 PS kommt erst im Herbst. So trifft der produktaufgewertete Polo in diesem ersten Vergleichstest auf die üblichen Verdächtigen: den Ford Fiesta mit 100 PS starkem 1.0 EcoboostTurbo-Dreizylinder etwa und den Kia Rio mit 1,4 CVVT-Vierzylinder und 109 PS. Dazu gesellen sich die klassischen Konkurrenten aus Frankreich: der Peugeot 208 82 VTi mit 82-PSDreizylinder-Sauger und der Renault Clio TCe 90, angetrieben Genau 1200 Euro billiger wäre der Rio mit dem 19 PS schwächeren Triebwerk. So ist der kleine Koreaner – ein wenig überraschend – mal nicht das preiswerteste Auto im Test. In der SpiritAusstattung des Testwagens kostet er bereits 16 790 Euro. Die ist zwar recht gut bestückt, Klimaautomatik, Bluetooth oder elektrisch klappbare Spiegel sind beispielsweise an Bord; doch wer wirklich Wichtiges wie Navi oder Geschwindigkeitsregelanlage haben will, muss mit Technik- und Navipaket 710 und 990 Euro nachlegen. Derart gerüstet liegt er preislich etwa gleichauf mit dem Peugeot 208. Was nicht weiter bemerkenswert wäre, wenn der Kia entsprechend viel böte. Der 109 PS starke Benziner jedoch beweist in diesem Vergleich nur, dass die Ära der Saugmotoren zumindest in dieser Fahrzeugkategorie vorbei ist. Trotz aufwendiger variabler Ventilsteuerung (CVVT steht für Continuous Variable Valve Timing), erreicht der 1,4 Liter große Benziner nur recht mühsam die Fahrleistungen der kleineren und schwächeren Turbos von Fiesta und Polo. Zudem verbraucht der Kia dabei mehr Treibstoff. Sowohl im Testmittel als auch auf der Vergleichsrunde liegt er deutlich über den Mitbewerbern, ein Testverbrauch von 7,3 Litern ist in dieser Klasse einfach zu viel. Positiv am durstigen Vierzylinder: der ruhige Lauf. Im Falle des Testwagens, der mit dem 1990 Euro teuren Sport-Paket aufgehübscht ist, verliert sich auch dieser Vorzug: Der zum Paket gehörende Sportauspuff ist derart laut und dröhnig, dass von der angenehmen Lauf kultur praktisch nichts übrig bleibt. Dennoch hat der Rio auch gute Seiten, etwa die durchdachte Bedienung, das gute Raumangebot und die großzügigen Garan- Ford Fiesta Feines Fahrwerk, toller Motor, doch bescheidene Bedienung Verbrauch 6,3 l S/100 km Spitze 180 km/h Kofferraum 290–974 l Die Bedienung von Fahrzeugfunktionen und Infotainment ist sehr gewöhnungsbedürftig. Gut dagegen die Sitze, die jedoch für Großgewachsene etwas zu klein sind Der Einliter-Ecoboost-Motor ist Die Fondpassagiere leiden unter der knappen Kopffreiheit recht kultiviert und sparsam Das Ladeabteil ist klassenüblich, die Öffnung recht klein Mit guter Lenkung und agilem Fahrwerk überzeugt der Fiesta Kia Rio Gutes Raumangebot, durchdachtes Interieur, müder Motor Verbrauch 7,3 l S/100 km Spitze 183 km/h Kofferraum 288–923 l Kia orientiert sich bei der Bedienphilosophie an VW, nur das überfrachtete Lenkrad stört ein wenig. Die Sitze vorn sind zwar straff gepolstert, doch sehr bequem Der 1,4-Liter-Saugmotor kann in keiner Disziplin glänzen Das kleine Fenster beeinträchtigt das Raumgefühl im Fond Auch im Rio gibt es hinten keine ebene Ladefläche Das Handling leidet unter der gefühllosen Lenkung 12/2014 45 Vergleichstest tieleistungen. Für eine bessere Platzierung in diesem Vergleich ist das allerdings zu wenig. Leichtgewichtiger 208 Wie das mit dem Verbrauch besser geht, zeigt der Peugeot 208 mit seinem Dreizylinder-Sauger. Der ist zwar mit 82 PS das schwächste Triebwerk im Vergleich, zeigt aber, dass niedrige Verbräuche auch ohne teure Turbotechnik möglich sind. Mit 4,9 Litern bleibt er als Einziger unter der Fünf-Liter-Grenze und beweist, dass der ECE-Normverbrauch (beim 208: 4,5 l/100 km) kein realitätsferner Laborwert sein muss. Im Testmittel erweist sich das Peugeot-Triebwerk mit 6,4 Litern je 100 km ebenfalls als sparsam, liegt auf Augenhöhe mit den freilich leistungsstärkeren Motoren von Ford und VW. Die Schattenseite: Der turbolose 1,2-Liter-Dreizylinder reagiert nur zäh auf Gasbefehle, dreht unwillig hoch und ist bei den Fahrleistungen das Schlusslicht. Besonders bei den Elastizitätswerten ist das zu sehen: Von 80 bis 120 km/h im fünften Gang benötigt er rund 4,5 Se- 1049 kg wiegt der Peugeot, der Kia 100 kg mehr. Der Polo kommt hier etwas überraschend dem 208 am nächsten 2 ams-Messwerte auf Seite 49 kunden länger als der Polo. Oder in Prozenten ausgedrückt: 20 Prozent länger. Immerhin läuft der 208-Motor dabei ruhig und leise mit gut unterdrücktem, sonorem Dreizylinder-Knurren. Überhaupt erweist sich der Peugeot in diesem Test als unauffälliger Geselle, der locker mitschwimmt und sich in kaum einer Disziplin richtige Schwächen erlaubt. Bis auf zwei: Die Bedienung im Touchscreendominierten Cockpit ist extrem gewöhnungsbedürftig und undurchschaubar. Zwar hat der 208 – anders als andere PSAProdukte – extra Bedienknöpfe für die Klimaregelung, doch das Befummeln des trägen und unklar sortierten Berührschirms ist eine recht freudlose Angelegenheit. Ebenso lästig ist das kleine, unrunde Lenkrad, das nicht nur die Instrumente verdeckt, sondern auch viel zu tief platziert ist und so den Fahrer in eine seltsame, Van-ähnliche Sitzhaltung zwingt. Damit geht die zweite große Schwäche des Zwonullacht einher: das unruhige, übernervöse Fahrverhalten. Die Lenkung ist nämlich überdirekt und gefühllos, was zu hektischem Einlenken und häufigen Lenkkorrekturen führt. Agil und freudvoll geht jedenfalls anders, weshalb der Peugeot auch in diesem Test nicht an seinem französischen Rivalen vorbeikommt. Unaufgeregter Clio Als später Renault-5-Nachfolger genießt der Clio bei einigen Redaktionsmitgliedern einen kleinen Sympathiebonus, den die aktuelle Version allerdings mit leicht übertriebenen DesignAnstrengungen innen und außen etwas strapaziert. Objektiv kann man ihm da jedoch außer der schlechten Übersichtlichkeit und der mäßigen Bedienung über Touchscreen nicht viel vorwerfen. Damit spielt der Clio die Rolle des unaufgeregten Allrounders, der alles ganz gut kann, ohne jedoch irgendwo Begeisterung zu entfachen. Das gilt beispielsweise für das Fahrwerk, das sehr ordentlichen Federungskomfort bietet, ohne hier ganz an Polo und Fiesta heranzureichen. Dazu ist es zu unausgewogen. Kleine Unebenheiten etwa bügelt der Clio feinfühlig weg, bei Gröberem reagiert er mit deutlichen Karosseriebewegungen, die etwas Unruhe unter den Insassen verbreiten. Ansonsten ist der Clio ausgesprochen brav, untersteuert frühzeitig und regelt mit sehr eifrigem ESP jeglichen fahrerischen Übermut weg. Ähnlich unauffällig agiert der nur 900 Kubik große Dreizylinder-Turbo: Er läuft leise und ruhig, verbraucht bei vorsichtigem Gasfuß zudem recht wenig, bedient sich jedoch bei schnellerer Fahrt überraschend reichlich aus dem 45 Liter großen Tank. Peugeot 208 Sparsamer Antrieb, komplizierte Bedienung, ordentliches Fahrwerk Verbrauch 6,4 l S/100 km Spitze 175 km/h Kofferraum 285–1076 l Die Lenkrad- und Instrumenten-Anordnung im 208 missfällt den meisten Testfahrern, die vorderen Sitze sehen gut aus, sind aber etwas zu nachgiebig gepolstert Der VTi-Motor gibt sich unwillig, ist jedoch sehr sparsam 46 12/2014 Hinten ist der 208 für Erwachsene eher knapp geschnitten Der Peugeot hat eine kleine Ladeöffnung mit hoher Kante Das zackige Einlenken lässt den 208 nervös erscheinen Renault Clio Günstiger Preis, gute Ausstattung, komfortables Fahrwerk Verbrauch 7,0 l S/100 km Spitze 177 km/h Kofferraum 300–1146 l Die Instrumente sind schlecht ablesbar und die TouchscreenBedienung fummelig, die beiden vorderen Sitze dagegen angenehm und ausreichend groß Der 90 PS starke TCe-Motor gefällt durch seine Laufruhe Hinten missfällt im Clio die bescheidene Kopffreiheit Der Renault hat den größten Kofferraum im Test Zwar ist der Clio nicht sonderlich agil, doch sehr fahrsicher VW Polo Sorgfältige Verarbeitung, übersichtliches Interieur, hoher Preis Verbrauch 6,5 l S/100 km Spitze 184 km/h Kofferraum 280–952 l Zwar wurde mit dem neuen Infotainment die Bedienung nicht einfacher, bleibt jedoch übersichtlich. Die Sitze sind straff, doch bequem, fast auf Golf-Niveau Der TSI ist nicht so quirlig wie der Ford-Motor, doch leiser Die Sitzbank ist eher straff, die Kopffreiheit bescheiden Im Polo können auch die Sitzflächen vorgeklappt werden Komfortabel und handlich, das Polo-Fahrwerk ist top 12/2014 47 Vergleichstest Das penible Messen von Fahrleistungen, Bremswerten oder Fahrzeuggewichten gehört zum Pflichtprogramm eines Vergleichstests GULDES CONNECTIVITY-CHECK Radio und Navigation reichen nicht mehr: Die Generation Smartphone stellt hohe Ansprüche ans Infotainment F ür Kleinwagenhersteller keine einfache Aufgabe: Ihre Infotainment-Systeme müssen Tablet-PC-verwöhnte Jungfahrer überzeugen, dürfen aber nicht zu teuer sein, da sonst die Bestellungen gegen null gehen. Wie es geht, zeigt der Polo: Seine 170 Euro teure Mirror-Link-Funktion verwandelt schon das mittlere Radio Composition Media (530 Euro für Comfortline) in eine prall ausgestattete MultimediaZentrale. Apps vom angeschlossenen Handy (Google, Webradio, Musik-Player) können auf dem 6,5-Zoll-Touch- screen abgerufen werden, viele davon auch während der Fahrt. Da in Kürze eine Navi-App hinzukommen soll, macht MirrorLink gar den teuren Bordnavigator Discover Media überflüssig. Nur mit iPhones arbeitet Mirror-Link nicht zusammen. Den Routenführer hat das 490 Euro teure System im Peugeot 208 schon an Bord, wer weitere 250 Euro drauflegt, bekommt eine Connect-Box mit integrierter SIM-Karte für europaweit uneingeschränkten InternetZugang. Auf dem Sieben-ZollTouchscreen lassen sich dann unabhängig vom Fahrer-Handy zahlreiche Apps – vom LiveTraffic bis zum Spritpreisvergleich – darstellen. Die Bedienung geht jedoch nicht ganz so intuitiv von der Hand wie die des Polo. Damit liegt der Peugeot auf dem Niveau des Renault Clio, dessen 690 Euro teures R-Link-System ebenfalls über eine eigene SIM-Karte Internet-Apps wiedergibt. Die Navigation von TomTom informiert dann in Echtzeit über Staus, enthält jedoch nur Karten für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Weitere Länder lassen sich zwar installieren, das kostet jedoch extra. Karten für ganz Europa hat die 990 Euro teure Kia-Navigation an Bord, ebenso die üblichen Audio- und Freisprechfunktionen sowie eine Rückfahrkamera. Das Online-Zeitalter ist im Rio jedoch noch nicht angebrochen, was man vor allem am langsamen TMC-Staumelder merkt. Auch der Fiesta geht (noch) nicht ins Internet, sein 1630 Euro teures System bietet dafür die erweiterte Sprachsteuerung Sync für Telefon und Audio. Am meisten stören jedoch das kleine Fünf-Zoll-Display sowie die mit Knöpfen überladene Mittelkonsole. FAZIT FORD Die Sprachsteuerung ändert nichts am verstaubten Eindruck, den das System mit Mini-Display und wirrer Bedienung hinterlässt. 48 12/2014 KIA Das klassische Navigationsradio überzeugt mit großem Bildschirm, Rückfahrkamera und leichter Bedienung. Keine Online-Funktionen. PEUGEOT Cleveres Multimedia-System mit handyunabhängigem Internet-Zugang, jedoch etwas verschachtelter Bedienung. RENAULT Auch der Clio geht über eine SIMKarte ins Internet und lässt sich über Apps erweitern. Er geizt jedoch beim Kartenumfang. VW Das InfotainmentSystem im Polo überzeugt mit logischer Bedienung, vielen Funktionen und toller Smartphone-Integration. Munterer Fiesta Der kleine Ford ist so etwas wie der Ur-Gegner des VW Polo, kam 1976 auf den Markt und bleibt weltweit gesehen das erfolgreichere Auto, weit mehr als 15 Millionen Fiesta in sieben Generationen wurden seither gebaut. Unnützes FiestaWissen: Seinen Namen erhielt der Ford-Kleinwagen als Reverenz an das Produktionsland Spanien – und angeblich auch, weil Henry Ford II ein Freund von Alliterationen war. In Deutschland ist er dennoch die ewige Nummer drei hinter dem Polo, in diesem Test aber wird er Zweiter. Entscheidende Punkte verliert der Ford bei der Bedienung. Die wird auch nach längerer Eingewöhnung nicht besser, die Menüs sind verzwickt, eine logische Bedienphilosophie fehlt hier ebenso wie ein tauglicher Bildschirm. Das kleine Monitörchen auf der Mittelkonsole wirkt, verglichen mit den modernen TFT-Bildschirmen der Konkurrenz, so vorgestrig wie ein 35,1 m lautet der Clio-Kaltbremswert, nur Fiesta und Polo bremsen ähnlich gut, 208 und Rio fallen da etwas ab 3 ams-Messwerte auf dieser Seite grieseliger Röhrenfernseher neben einem brillanten Plasma-TV. Auch die Verarbeitungs- und Werkstoffqualität im Interieur reicht nicht ganz an den Klassenprimus aus Wolfsburg heran, doch angesichts des Preisunterschiedes mag das manch ein Interessent leichtherzig übersehen. Apropos Preis: Der relativiert sich etwas, wenn man in Betracht zieht, dass beim Fiesta selbst in der teuren Titanium-Ausstattung etwa ein Radio fehlt. Das gibt es dann im Cool&-Sound-Paket III zusammen mit Klimaautomatik statt manueller Kälteanlage für 1100 Euro. Sonst jedoch ist der TitaniumFiesta großzügig ausstaffiert, etwa mit Nebelscheinwerfern, LED-Tagfahrlicht und Leichtmetallrädern. Doch der Ford hat noch bessere Seiten: Der Ecoboost-Motor glänzt etwa mit angenehmer Lauf kultur, DATEN UND -MESSWERTE Fahrzeugtyp Ford Fiesta 1.0 EcoBoost Titanium Motorbauart/Zyl.-Zahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zul. kg Länge × Breite1) mm × Höhe Radstand mm Wendekreis l./r. m Gepäckraum l/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt l Innenbreite v./h. mm Innenhöhe v./h. mm Normsitzraum mm Testwagenbereifung Kraftübertragung Beschleunigung s 0 – 40 km/h 0 – 80 km/h 0 – 100 km/h 0 – 120 km/h 0 – 130 km/h 0 – 140 km/h 0 – 160 km/h 0 – 400 m Elastizität2) s 60 – 100 km/h (IV./V. Gang) 80 – 120 km/h (V./VI. Gang) Höchstgeschw. km/h Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer aus 100 km/h kalt beladen aus 100 km/h warm beladen aus 130 km/h kalt leer aus 100 km/h nass µ-split-Bremsweg Testverbrauch l/100 km min. (ams-Verbrauchsrunde) maximal Reichweite km NEFZ-Verbrauch l/100 km Stadt über Land gesamt Innengeräusch dB(A) bei 80 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h bei 160 km/h Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m ams-Wedelgasse ams-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit Ausfahrgeschwindigkeit Festkosten Steuer Haftpflicht Teilkasko3) Vollkasko4) Euro Unterhaltskst. im Monat5) Kia Rio 1.4 Spirit Reihe/3 Reihe/4 998 1396 74 (100) 80 (109) 6000 6300 170 bei 1400 137 bei 4200 Euro 5 Euro 5 99 124 1133/422 1149/451 3969 × 1722 4045 × 1720 (1998) × 1495 (1985) × 1455 2489 2570 10,6/10,7 11,2/11,4 290/974 288/923 550/900 450/1050 42 43 1410/1390 1395/1385 1010/920 1015/960 690 645 195/50 R 16 H 205/40 R 17 W Continental Dunlop PremiumContact 2 SP Sport Maxx Vorderradantrieb Vorderradantrieb Fünfganggetriebe Sechsganggetriebe Peugeot 208 82 VTi Allure Renault Clio TCe 90 Dynamique VW Polo 1.2 TSI Fresh Reihe/3 1199 60 (82) 5750 118 bei 2750 Euro 5 104 2 1049/481 3962 × 1739 (2004) × 1460 2538 11,1/11,2 285/1076 520/1150 50 1405/1380 1000/955 650 195/55 R 16 H Michelin Energy Saver Vorderradantrieb Fünfganggetriebe Reihe/3 898 66 (90) 5250 135 bei 2500 Euro 5 114 1127/461 4063 × 1732 (2010) × 1448 2589 11,1/11,0 300/1146 540/1200 45 1435/1370 1010/940 615 195/55 R 16 V Dunlop SP BluResponse Vorderradantrieb Fünfganggetriebe Reihe/4 1197 66 (90) 4800 160 bei 1400 Euro 6 107 1113/507 3972 × 1682 (1901) × 1461 2470 10,5/10,5 280/952 550/1100 45 1415/1375 1000/940 655 215/45 R 16 H Dunlop SP Sport Maxx Vorderradantrieb Fünfganggetriebe 2,5 7,5 11,5 16,7 20,2 24,8 40,6 17,9 2,9 7,7 11,2 16,5 19,7 23,5 36,2 18,0 2,7 7,7 12,0 17,1 20,9 26,0 40,5 18,1 3,2 9,4 14,3 20,6 26,0 32,3 55,0 19,3 2,7 8,8 13,3 18,8 23,3 28,6 45,6 18,7 11,9/16,8 19,4/– 180 13,2/17,0 19,0/25,9 183 13,1/20,7 23,1/– 175 11,6/18,8 21,7/– 177 36,4 36,4 36,7 63,0 44 102 6,3 5,3 8,8 666 Super 5,3 3,7 4,3 37,5 38,2 38,6 64,0 47 109 7,3 6,4 9,7 589 Super 6,7 4,5 5,3 37,5 37,1 37,8 65,0 41 107 6,4 4,9 8,9 781 Super 5,5 3,9 4,5 68 69 72 75 69 71 75 76 63,9/62,9 132,9/123,4 3 Euro Euro Euro 11,7/16,4 18,5/– 184 35,1 35,7 36,1 59,3 40 103 7,0 5,8 9,1 642 Super 6,2 4,2 4,9 36,4 37,8 37,8 63,3 44 107 6,5 5,3 8,8 692 Super 6,0 4,0 4,7 67 68 73 76 68 69 73 76 65 68 71 74 63,3/63,1 127,3/126,5 60,6/60,4 130,7/126,9 63,3/61,6 128,6/125,7 64,0/63,4 133,3/128,6 75 52 75 50 76 43 77 44 74 51 28,– 252,– 79,– 359,– 86,– 261,– 71,– 341,– 42,– 261,– 57,– 375,– 56,– 268,– 71,– 355,– 48,– 248,– 67,– 299,– 1 143,– 163,– 140,– 158,– 256,– 302,– 261,– 283,– 17 550,– 16 790,– 17 050,– 15 090,– Grundpreis Einparkhilfe hinten 450,– 6) • 250,– 290,– • • Geschwindigkeitsregelanlage 190,– 710,–7) Klimaautomatik 305,– • • 690,–7) Sitzheizung 255,– • 250,– 250,– 1) ohne (mit) Spiegel; 2) Für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 3) ohne SB; 4) mit 150 Euro SB; 5) ohne Wertverlust; 6) vorn und hinten; 7) Paket mit weiterem Inhalt; • = Serie; – = nicht lieferbar bei 15 000 km/Jahr bei 30 000 km/Jahr 4 155,– 281,– 18 700,– • • 320,– 415,–7) 12/2014 49 Vergleichstest williger Gasannahme und niedrigem Verbrauch. Und das Fahrwerk weiß mit ordentlichem Federungskomfort, feinfühliger Lenkung und agilem Fahrverhalten zu überzeugen. Ausgewogener Polo Dass es für den Fiesta auch diesmal nicht ganz an die Spitze gereicht hat, liegt an der überzeugenden Vorstellung des gelifteten VW Polo. Vermutlich hätte der Volkswagen diesen Vergleichstest auch vor dem Facelift gewonnen, doch jetzt wurde er noch ein wenig besser. Gerade diese Feinarbeit im Detail zeichnet ja oft Wolfsburger Produkte aus. Die Ingenieure drehen dort gern noch an Schrauben, die bei anderen Konkurrenten nach der Produktvorstellung vergessen werden. Um nicht in übertriebene Lobhudelei zu verfallen: Der Polo hat natürlich auch weniger gelungene Seiten. So ist die an den 18,5 s benötigt der VW im 5. Gang von 80 bis 120 km/h – Bestwert, dank des drehmomentstarken Turbomotors 4 aktuellen Golf angelehnte Touchscreen-lastige Bedienung nicht jedermanns Sache, das Lenkrad zudem mit Funktionen überladen. Und dass der Volkswagen das teuerste Auto dieses Quintetts ist, verwundert nicht wirklich. Sonst aber zeigt er einfach, wo gerade in dieser Fahrzeugklasse der Hammer hängt: Das beginnt mit dem sehr guten Raumangebot vorn, das wirklich selten den Wunsch nach mehr Auto auf kommen lässt. Etwa dann, wenn Passagiere und Gepäck mitsollen, dann wird das Platzangebot merklich knapper. An Antrieb und Fahrwerk gibt es wenig auszusetzen. Der 1.2-TSI-Motor wird ebenso in viel größere Konzernmodelle eingebaut, und zwar völlig zu Recht. Im Polo zeigt er hohe Laufkultur und knauserige Verbrauchswerte. Die guten Fahrleistungen bei vergleichsweise bescheidener Leistung sprechen ebenfalls für die saubere Abstimmung des Turbo-Direkteinspritzers. Das Fahrwerk schließlich federt auch ohne die optionalen Verstelldämpfer (Sport Select, 380 Euro) sehr ordentlich und ist zudem überaus fahrsicher. Was aber bei einem Polo kaum noch der Erwähnung bedarf. Er ist der Beste in diesem Test – doch mit Abstand der Teuerste. Text: Heinrich Lingner Fotos: Achim Hartmann ams-Messwerte auf Seite 49 ERGEBNISSE Fahrzeugtyp (Maximalpunktzahl) Karosserie Innenmaße Raumgefühl Kofferraum Zuladung Funktionalität Instrumente Rundumsicht Zusatzausstattung Qualitätsanmutung 1 Volkswagen Mit ebenso sparsamem wie kultiviertem und kräftigem Motor sowie dem fein abgestimmten Fahrwerk ist der Polo auch nach dem Facelift nicht zu schlagen, trotz seines recht hohen Preises. 2 Ford 4 Peugeot Der ewige Zweite bleibt sich wieder einmal treu. Motor und Fahrwerk des Fiesta sind auf Augenhöhe mit dem Polo, bei der Qualität hapert es etwas. Mit dem schlappen Dreizylinder und dem hektischen Fahrwerk kommt der 208 nicht über einen vierten Platz hinaus. Raumangebot und Verbrauch sind top. 3 Renault 5 Kia Mit komfortablem Fahrwerk und günstigem Preis schleicht sich der Clio nach vorn. Der durstige Motor und die mäßige Bedienung sind optimierbar. Der Rio enttäuscht mit polterigem Fahrwerk und trinkfreudigem Antrieb. Ein aufgeräumtes Cockpit und sieben Jahre Garantie sind einfach zu wenig. 8 8 12 8 8 7 9 4 10 9 8 12 8 8 7 8 4 11 8 8 12 9 8 6 9 4 11 9 9 12 8 8 9 8 3 11 (100) 84 74 75 75 77 8 6 5 9 6 5 2 5 3 5 4 4 11 4 3 6 6 5 3 6 3 5 4 4 6 4 3 8 7 5 3 6 4 5 4 4 9 4 5 7 5 5 3 5 3 5 4 4 9 4 4 9 5 4 2 4 3 5 3 3 Summe Fahrkomfort Summe Antrieb (100) 88 83 82 78 73 Summe Fahreigenschaften (10) (10) (5) (10) (20) (20) (20) (5) (100) 9 9 4 9 13 9 8 4 65 8 9 4 8 13 9 9 3 63 8 7 4 7 11 8 6 3 54 8 5 3 7 9 6 8 5 51 7 6 2 8 12 2 4 3 44 Summe Eigenschaftswertung Umwelt (15) (10) (10) (5) (10) (25) (15) (10) (100) (500) 13 9 8 5 5 24 13 9 13 9 8 5 4 24 13 9 10 8 8 5 3 23 12 7 11 7 8 5 3 21 10 7 8 7 8 4 2 19 10 8 passive Sicherheitsausstattung aktive Sicherheit Licht Bedienbarkeit Bremsweg kalt leer (100 km/h) Bremsweg nass leer (100 km/h) Bremsw. kalt beladen (100 km/h) Bremsw. warm bel. (100 km/h) Verzögerung aus 130 km/h Pedalgefühl µ-split-Stabilität µ-split-Bremsweg (15) (15) (10) (10) (10) (5) (5) (10) (5) (5) (5) (5) (100) 62 60 59 59 55 Federung leer Federung beladen Sitze vorn Sitze hinten Klimatisierung Innengeräusch-Messwerte* Geräuscheindruck (25) (15) (20) (10) (10) (10) (10) 22 13 18 8 7 10 10 22 13 16 7 7 10 8 20 12 17 7 8 9 9 19 11 16 7 7 10 8 17 9 17 8 7 9 6 Laufkultur Durchzugskraft Leistungsentfaltung Schaltung/Getriebeabstufung Beschl./Höchstgeschwindigkeit Elastizität Testverbrauch Reichweite Minimalverbrauch Emissionsverhalten Leergewicht Stand- und Fahrgeräusch* Summe Kosten Grundpreis* Ausstattung* Aufpreisgestaltung Wiederverkaufschancen Festkosten für 5 Jahre* Wart./Rep. 100 000 km* Kraftstoffkosten 100 000 km* Garantie Summe Gesamtwertung * 50 12/2014 8 8 12 10 9 9 10 5 13 Ford Renault Peu- Kia Rio Fiesta Clio geot 1.4 1.0 TCe 90 208 82 CVVT Ecob. VTI Summe Sicherheit Handling Lenkung Traktion/Wintertauglichkeit Geradeauslauf/Windempfindl. Wendekreis Fahrsicherheit leer Fahrsicherheit beladen Fahrdynamik FAZIT (10) (10) (15) (10) (10) (10) (15) (5) (15) VW Polo 1.2 TSI Bester erhält volle Punktzahl (20) (15) (10) (5) 86 385 85 365 76 346 72 335 66 315 13 13 8 5 13 14 9 5 12 13 9 4 15 14 10 4 10 12 9 4 (50) 39 41 38 43 35 (25) (10) (5) (10) (10) (15) (15) (10) 14 8 5 9 10 15 15 5 15 6 5 8 10 15 15 5 25 10 4 8 9 15 12 5 17 8 4 8 9 15 15 7 16 7 3 8 9 14 11 10 (100) (650) 81 505 79 485 88 472 83 461 78 428 1 2 3 4 5
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