Universität zu Köln - Philosophische Fakultät

Universität zu Köln
Universität zu Köln • Albertus-Magnus-Platz • 50923 Köln
Philosophische Fakultät
Der Dekan
Prof. Dr. Stefan Grohé
Nachruf auf Prof. Dr. Hubert Wurmbach
Telefon: +49 221 470-2212
Telefax: +49 221 470-5133
E-Mail: [email protected]
http://phil-fak.uni-koeln.de/2034.html
Das Englische Seminar I der Universität zu Köln trauert um Professor Dr. Hubert
Wurmbach, der am 5. Juni 2015 im Alter von 76 Jahren verstorben ist.
Prof. Wurmbach war nach seinem philologischen Studium an der Universität Kiel
zunächst dort von 1965 bis 1969 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Prof.
Rudolf Germer. Er folgte seinem akademischen Lehrer dann an die Universität Tübingen,
wo er weitere vier Jahre als Assistent tätig war und 1972 seine Promotion abschloss. Von
1972 bis 1982 bekleidete er dieselbe Funktion am Englischen Seminar der Universität zu
Köln und habilitierte sich dort 1978. Es schlossen sich diverse Lehrstuhlvertretungen an
den Universitäten Köln, Mannheim, Münster und Germersheim an.
In Forschung und Lehre deckte Prof. Wurmbach ein breites anglistisches und
amerikanistisches Spektrum ab, das vom Drama des elisabethanischen Zeitalters über die
Lyrik der Romantik und des Viktorianismus bis hin zum amerikanischen
Transzendentalismus und Drama insbesondere Arthur Millers reichte. Seine Dissertation
– eine Studie zum mystischen Element in William Wordsworths Lyrik und Poetologie –
lieferte bedeutsame Impulse für die Ideengeschichte der englischen Romantik. Mit seiner
Habilitationsschrift zu Christopher Marlowes Tamburlaine-Dramen legte er eine zu ihrer
Zeit methodisch höchst aktuelle strukturalistische Dramenanalyse vor. Ein
Forschungsprojekt zur englischen Naturlyrik, das ihn die letzten Jahre beschäftigt hatte,
konnte er leider nicht mehr abschließen.
Prof. Wurmbach war nicht nur in der universitären Forschung und Lehre verwurzelt,
sondern war auch mit Leib und Seele Lehrer. Nach seinem Referendariat, das er 1983 bis
1984 absolvierte, trat er eine Stellung als Gymnasiallehrer am Aloysiuskolleg in Bonn-Bad
Godesberg an, hielt aber über mehr als zehn Jahre hinweg mittels Lehraufträgen engen
Kontakt zur Universität. Auch durch seine fortdauernde Prüfungstätigkeit unterstützte er
das Institut maßgeblich.
1996 fand er schließlich den Weg zurück an die Universität und wurde am Englischen
Seminar I als außerplanmäßiger Professor zum Studienrat im Hochschuldienst berufen.
Ihm oblag die Koordination der Fachdidaktik am Englischen Seminar, die sich gerade in
seiner aktiven Zeit entscheidend wandelte und die er als schulerfahrener
Hochschullehrer mit einer besonderen Kompetenz selbst vertrat. Unzählige
Staatsarbeiten, oft an der Schnittstelle zwischen englischer Literaturwissenschaft und
Fachdidaktik, sowie zahlreiche Promotionen hat Prof. Wurmbach mit großem
persönlichen Interesse und Engagement betreut. Im Rahmen der letzten von ihm
betreuten Promotionen hat er noch im vergangenen Jahr Disputationen mit
abgenommen. Durch seine warmherzige, zupackende und kommunikative Art, gepaart
mit einem beeindruckenden literaturwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen
Wissen, hat er sich das Vertrauen und die Bewunderung nicht nur seiner Studierenden,
sondern auch seiner Kolleginnen und Kollegen erworben. Prof. Wurmbach wird uns als
ein stets einsatzbereiter, inspirierender und für die Interessen des Instituts und der
Studierenden leidenschaftlich engagierter Wissenschaftler und akademischer Lehrer in
Erinnerung bleiben.
Make me thy lyre, even as the forest is:
What if my leaves are falling like its own!
The tumult of thy mighty harmonies
Will take from both a deep, autumnal tone,
Sweet thoughts in sadness. Be thou, Spirit fierce,
My spirit! Be thou me, impetuous one!
Percy Bysshe Shelley: from “Ode to the West Wind” (1819)
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