1 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer – Familienunternehmen und zentrale Herausforderungen des Mittelstands Lehrstuhl für Internationales Management Nürnberg 2015 © von Prof. Dr. Dirk Holtbrügge (2012). Jeglicher Missbrauch wird strafrechtlich verfolgt. Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 2 Abgrenzung: Familienunternehmen • Zum Begriff der Familienunternehmen bietet die Literatur eine Vielzahl von Definitionsversuchen an. Eine anerkannte Definition besteht derzeit nicht. Gleichzeitig ist aber eine Gleichsetzung mit dem Begriff Mittelstand aufgrund der bereits erläuterten Charakteristika abzulehnen. • Als maßgeblich für das Vorliegen eines Familienunternehmens kann der Einfluss in einer oder beiden Funktionen der 1) Eigentumsfunktion und der daraus abgeleiteten Kontrolle und/oder 2) Managementfunktion und der direkten Einflussnahme gelten. • Deshalb wird die Betrachtung um die beiden Aspekte „Besitzstruktur“ und „Leitungsstruktur“ erweitert. Diese stellen nach Gutenberg (1962) die konstitutiven Dimensionen eines jeden Unternehmens dar. Quelle: Becker et al. 2010 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 3 Familienunternehmen in Deutschland Quelle: Stiftung Familienunternehmen 2014 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 4 Schlüsselfaktoren erfolgreicher Familienunternehmen 1) Werte und Ziele • Langfristigkeit: Generation statt Quartal • Nicht einseitig finanziert (Profit, Wachstum) • Kontinuität • Sicherung der unternehmerischen Unabhängigkeit (Vorgabe: anzustrebende Eigenkapitalquote) • Verantwortung für Familie, Mitarbeiter, Heimatregion 2) Wettbewerbs-Strategie • Hohe Marktstellung in Nischenmärkten • Kalkulierte Regelbrüche: - Aldi erfindet Discount; - Fielmann dominiert mit Kette; - Douglas hochwertige Filialen (Parfüm, Bad, Schmuck, Kleidung), - Ratiopharm-Generika • Inhaber-Bonus wird offensiv ausgespielt Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 5 Schlüsselfaktoren erfolgreicher Familienunternehmen 3) Finanzielle Führung • „Haben kommt vor Halten“ • Restriktive Ausschüttung: „Firma geht vor“ • Familiäre Einschränkungen (lange Bindungsfristen, reduzierte Abfindungen, Andienungspflichten, Ehevertrag, …) 4) Management und Unternehmensführung • Längere Verweildauer des Führungspersonals • Besetzung Führungsspitzen • 50 % Familienmitglieder (SMS, Haniel, Burda) • 50 % familienfremde Manager (Porsche, Freudenberg) • Starke Bindung und Leistungsmotivation durch identitätsstiftende Merkmale, die emotionalen Mehrwert stiften: - Unternehmertum, - regionale Akzeptanz, - Dienstleistungen durch family-office, • Gefühl der „Gesellschaft etwas zurückzugeben“: Familienstiftung) Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 6 Probleme von Familienbetrieben Führungskräfte und Eigentümer von Familienbetrieben berichten laut einer Umfrage zu … … 62%, dass es Familienunternehmen an professionellen Strukturen / transparenten Prozessen bei der Rekrutierung von Führungskräften fehlen. … 63%, dass Streitigkeiten innerhalb der Familie Entscheidungen im Unternehmen negativ beeinflussen. … nur 34%, dass eine professionelle Nachfolgerplanung im Unternehmen existiert. Des weiteren wird häufig ... … an unwirtschaftlichen Traditionen festgehalten (z.B. bei Unternehmensanwälten, Steuerberatern, Sponsoring, etc.). … unzureichend zwischen privaten Interessen und denen des Unternehmens unterschieden. Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 7 Zentrale Herausforderungen des Mittelstands Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 8 Veränderung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen Globalisierung der Märkte und des Wettbewerbs Steigende gesetzliche Anforderungen Umgang mit komplexen Finanzierungsformen Erhöhte Wettbewerbsintensität durch Sättigung der Märkte Mittelständische (Familien)unternehmen: Effekte werden durch limitierte Ressourcen zusätzlich verstärkt Rasante Technologieentwicklung Zunehmend komplexe, dynamische und interdependente Informationsflüsse Geschwindigkeit des Wandels reduziert die Reaktionszeiten Outsourcing verringert dir Kontrolle innerhalb der Wertkette Quelle: nach Schäffler 2009 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 9 Limitierende Ressourcen mittelständischer (Familien)Unternehmen 1. Knappe Eigenkapitalausstattung und hohe Schwierigkeiten bei der Kreditaufnahme für notwendige Investitionen 2. Problematische Stellung gegenüber Großunternehmen im Wettbewerb um erfahrene Mitarbeiter/ Führungskräfte 3. Geringe Risikoverteilungschancen durch sehr fokussiertes Produktangebot Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 10 1. Begrenzte Ressource: Kapital • Traditionelle Sicht mittelständischer Unternehmen: Einheit von Eigentum, Risiko und Unternehmensführung eigentümerorientierte Führungsstruktur • Wunsch nach weitreichender wirtschaftlicher Unabhängigkeit • knappe Kapitalausstattung aufgrund skeptischer Haltung gegenüber Fremdkapitalgebern • häufig vernachlässigte Substanzerhaltung schränkt Möglichkeiten einer Innenfinanzierung ein • In der Regel nicht emissionsfähig und daher bei der Außenfinanzierung früher auf Kreditinstitute beschränkt Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 11 Unternehmensbewertung - Abschläge auf den Unternehmenswert Kategorie Kennzeichen des Unternehmens Risikozuschlag in % 1 Etabliertes Geschäft, gute Marktposition, gutes Management, stabile Erträge in der Vergangenheit, vorhersehbare Zukunft 6-10% 2 Genauso wie Kategorie 1, jedoch ist die Branche wettbewerbsintensiver 11-15% 3 Unternehmen in sehr wettbewerbsintensiven Bereichen, mit wenig Eigenkapital und wenig erfahrenem Management, aber mit guten Erfolgen in der Vergangenheit 16-20% 4 Kleine Unternehmen, die von den Kenntnissen weniger Personen abhängen, oder große Unternehmen in starkzyklischen Branchen mit geringer Vorhersehbarkeit 21-25% 5 Kleine personenbezogene Dienstleistungsunternehmen mir einem einzelnen Eigentümer-Unternehmer 26-30% Quelle: Schäffler 2009 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 12 Nachteile der Familienunternehmen gegenüber Großunternehmen bei der Fremdfinanzierung Hohe Kosten: geringere Finanzierungsvolumina sowie geringes Gewicht der gesamten Bankverbindung führen i.d.R. zu überproportionalen Kosten Risikosituation: aufgrund schwacher Diversifikation von Produkten/Märkten/ Innovationen wird interner Risikoausgleich erschwert; zudem erhöhtes Forderungsausfallrisiko u.a. infolge geringer Markmacht. Verhandlungsmacht: fehlende Marktmacht aufgrund geringer Nachfragevolumina und niedrigen Bekanntheitsgrades Informationsmängel: KMU erhalten nur eingeschränkte Beratung und haben i.d.R. keine vollständige Übersicht über die Vielfalt der Finanzierungsalternativen Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 13 2. Begrenzte Ressource: Mitarbeiter und Führungskräfte • Ausschlaggebend für erfolgreiche und innovative Tätigkeit: Qualifikationsniveau und Erfahrung der Mitarbeiter. • Mittelständischen Unternehmen fehlen oft Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen, um Potenziale, besonders Auslandsmarktpotenziale, erkennen und nutzen zu können (keine Stabsabteilungen u.ä. auf Grund knapper Human-Ressourcen) • Informationsdefizite und mangelnde Erfahrung mit Auslandsmärkten sowie Fehlen von spezialisierten Fach- und Führungskräften für das Auslandsgeschäft sind Nachteile, die ein Marktengagement im Ausland erschweren und behindern können. • Erschwerte Anwerbung geeigneter Kandidaten wegen: − geringem Bekanntheitsgrad − häufig unattraktive Standorte − direktem Wettbewerb mit MNUs, deren „Global Player“-Image die Akquisition erleichtert Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 14 Imageprobleme von mittelständischen Unternehmen Rang Fast 95% aller Absolventen im Bereich Wirtschaftswissenschaften in Deutschland streben eine Karriere bei einer Großunternehmung an. Lediglich 5% können sich einen Berufseinstieg bei einer KMU vorstellen. Zu den attraktivsten Großunternehmen zählen: Das Ranking des trendence Graduate Barometer 2014 Business Edition zeigt die beliebtesten Arbeitgeber bei Studierenden der Richtung Wirtschaftswissenschaften. Befragt wurden insg. 35.000 Studierende. www.deutsclands100.de Arbeitgeber % 1 BMW Group 12,5 2 Audi 12,3 3 Volkswagen 8,6 4 Deutsche Lufthansa 7,5 5 Porsche 7,4 6 Daimler 6,5 7 Google 6,4 8 Bosch 6,3 9 adidas 6,0 10 Siemens 5,6 11 PwC 4,6 12 EY 4,3 13 Auswärtiges Amt 3,8 13 BASF 3,8 13 KPMG 3,8 16 Deutsche Bank 3,6 17 Apple 3,5 18 McKinsey & Company 3,4 19 Unilever 3,1 20 BCG 3,0 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 15 Standorte bedeutender mittelständischer Unternehmen Unternehmen (Standort) Betz (Reutlingen) Branche/Produkt Unternehmen (Standort) Branche/Produkt Spedition Liebherr (Ehringen) Baumaschinen Präzisionswaagen Harman Becker (Karlsbad) Automotive ebm-papst (Mulfingen) Luft- und Antriebstechnik Müller-Weingarten (Weingarten) Pressen Eissmann (Bad Urach) Automotive Putzmeister AG (Aichtal) Baumaschinen ElringKlinger (Dettingen) Automotive Ritter (Waldenbuch) Schokolade Erlau AG (Oberkochen) Schneeketten Rösch GmbH (Tübingen) Spitzenwäsche Fackelmann (Hersbruck) Haushaltgeräte Scheufelen (Lenningen) Papierfabrik Befestigungssysteme Schwörer (Oberstetten) Fertighäuser Dialyse-Systeme WMF (Geislingen) Haushaltgeräte Nähnadeln Storopack (Metzingen) Verpackung Beschläge Weleda AG (Schwäbisch Gmünd) Naturmittel Bizerba (Balingen) Festo (Esslingen) Gambro (Hechingen) Groz-Beckert (Albstadt) Häfele (Nagold) Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 16 Attraktive Arbeitgeber im Mittelstand: Das Beispiel Brose Gründung eines Handelshauses für Automobilteile und Flugzeugmaterial in Berlin durch Max Brose 4. März 1908. Gründung des Metallwerks Max Brose & Co. in Coburg durch Max Brose und Ernst Jühling 14. Juni 1919 Fokus (2014): Produkte Fensterheber: Türsysteme: Sitzverstellungen: Schließsysteme: Marktposition Weltmarktführer (Marktanteil 28%) Weltmarktführer (Marktanteil 30%) Marktführer in Europa (Marktanteil 50%) Position 3 in Europa (Marktanteil 10%) Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 17 Kundenstruktur bei Brose Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 18 Kundenstruktur bei Brose Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 19 Umsatzentwicklung bei Brose bis 2014 Quelle: Brose 2014 Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 20 Die neue Brose Arbeitswelt Die Kosten gesenkt, die Effizienz gesteigert und die Motivation der Beschäftigten erhöht - dies ist der Brose Gruppe mit dem innovativen und intelligenten Konzept "Neue Brose Arbeitswelt" gelungen. Die Kernelemente des Organisationsmodells sind ein mobiles Möblierungssystem mit Desk-Sharing, eine schnelle Breitband-Kommunikationstechnologie, variable Arbeitszeit, eine ergebnisorientierte anstelle anwesenheitsorientierter Vergütung sowie ein Paket innovativer Sozialleistungen Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 21 3. Geringe Risikoverteilungschancen im Mittelstand • Die knappe finanzielle und personelle Ausstattung haben direkte Auswirkungen auf die Produktpalette der Unternehmen. z.B. können in Schlüsselpositionen und Kernfunktionen wie der F&E nicht die notwendigen Kapazitäten aufgebaut werden. • Meist ist das Produktangebot durch eine sehr starke Fokussierung gekennzeichnet. Eingeschränkte Risikoverteilungschancen • Eine Strategie der Kostenführerschaft sowie eine Differenzierungsstrategie können mittelständische Unternehmen unter diesen Ausgangsbedingungen nicht realisieren. Notwendigkeit der Schwerpunktsetzung. Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 22 3. Geringe Risikoverteilungschancen im Mittelstand Die Größe bestimmt maßgeblich das Produktangebot und damit die Risikoverteilungschancen der mittelständischen Unternehmen! Schwerer Stand der Unternehmen bei dem Wunsch die Nischenstellung zu verlassen: Ertragskraft der Unternehmen reicht auf Grund der engen Produktpalette meist nicht aus, um Neuinvestitionen in Produkterweiterungen im gewünschten Maße selbst finanzieren zu können. Kredite notwendig Kreditinstitute schreckt aber die begrenzte Risikoverteilungschance der Unternehmen meist von einer Kreditvergabe ab. Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 23 3. Geringe Risikoverteilungschancen im Mittelstand • Vorgehensweise von mittelständischen Unternehmen: − Konzentration auf Schwerpunkte − Verfolgung einer Nischenstrategie • Strategie konzentriert alle Aktivitäten eines Geschäftsfeldes auf bestmögliche Erfüllung bestimmter Kundenbedürfnisse, einer spezifischen Kundengruppe, in einem bestimmten Produkt-/Marktsegment • Maßgeschneiderte Bedienung eines bestimmten Segmentes einer Branche unter bestmöglichem Ausschluss der Konkurrenz • Leistungspalette ist durch sehr hohe Differenzierung charakterisiert Qualitative Distanzierung von der Konkurrenz • Positionierung über das differenzierte Produktangebot mit einer sehr hohen Leistungstiefe Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 24 Konsequente Nischenentwicklung: Das Beispiel Groz-Beckert Group Groz-Beckert ist Weltmarktführer im Bereich Industrienadeln. Das Unternehmen beschäftigt weltweit ca. 6.300 Mitarbeiter und hat 2009 ca. 400 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Marktdefinition „Wo auch immer wir uns befinden: unser Alltag ist geprägt von Textilien. Sei es in Mode und Bekleidung, Sport- und Freizeit, im Automobil, zuhause oder unterwegs bei Transport- und Verpackungstextilien, sei es bei Filzen für die Papierproduktion, bei textilen Lösungen für die Medizin, im Straßen-, Brücken- und Deichbau, in Netzen für den Fischfang. Aber auch bei nicht gerade alltäglichen Anwendungen begegnen wir Textilien in den unterschiedlichsten Formen, z.B. in Windkraftrotoren oder Fahrzeugkarosserien aus Karbon, im Boots- und Schiffbau, ja sogar hoch oben in der Luft oder im Weltraum.“ Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 25 Konsequente Nischenentwicklung: Das Beispiel Groz-Beckert Group „Auf jede Anforderung bei Werkzeugen für die Textilindustrie gerüstet zu sein - das ist Groz-Beckert. Heute, morgen, in Zukunft“ Seit über 150 Jahren begleitet Groz-Beckert die Maschinenbauer der Textilindustrie. Dabei hat sich Groz-Beckert vom reinen Hersteller von Strick- und Wirkmaschinenteile zum bedeutendsten Systemanbieter von Präzisionsteilen im textilen Sektor entwickelt. Schritt für Schritt wurden die Geschäftsfelder Nähmaschinen- , Filz- und Strukturierungs - sowie Teppichmaschinenteile erschlossen. „Der Erfolg unserer Kunden ist die Triebfeder für unser Streben nach Perfektion. Unsere Maxime: höchste Produktqualität , schnelle Verfügbarkeit, erstklassiger Service.“ Zahlreiche Innovationen und Patente, der jahrzehntelange Dialog mit Maschinenbauern, Forschungsinstituten und Universitäten , die weltweite Präsenz mit einem dichten Vertriebsnetz in über 150 Ländern sichern den Erfolg des Unternehmens. Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 26 Konsequente Nischenentwicklung: Das Beispiel Groz-Beckert Group PRODUKTE „Ungezählt ist die Anzahl von Nadeln und Präzisionsteilen, die Groz-Beckert für die Maschinenbauer der Textilindustrie und deren Kunden in über 150 Jahren gefertigt hat. Bekannt ist jedoch das Resultat, das sich aus der Summe dieser historisch einmaligen Erfahrungswerte ergibt: ein einzigartiges Know-how in Konstruktion, Fertigung und Marketing.“ Rund 60.000 verschiedene Nadeln und Präzisionsteile sind derzeit im Programm. Und jedes Jahr entwickelt und konstruiert die Ideen-Schmiede des Unternehmens weit über 500 neue Produkttypen für viele Bereiche der Textilindustrie. So wird sichergestellt, dass Groz-Beckert auch künftig als Vorreiter für Nadeln- und Präzisionsteile die dynamische Entwicklung im Maschinenbau begleitet. Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann 27 Wettbewerbsnachteile aufgrund geringer Risikoverteilungschancen Ursachenkomplexe Wettbewerbsnachteile Angebotsstruktur: • Steigende F&E Kosten bei kürzeren Technologielebenszyklen • begrenzte Ressourcen zur Erbringung marktorientierter und serviceorientierter Leistung • höheres Leistungsrisiko • kürzerer Lebenszyklus einer Marktnische • begrenzte Zielgruppendifferenzierung Unternehmensressourcen: • begrenzte Kapitalausstattung/ begrenzte Kostendegression • qualitativ und quantitativ begrenzte Personalressourcen • Überlastung der Führungsspitze • begrenzte Angebots-/Nachfragemacht • begrenzte Marktübersicht Grundlagen für die Internationalisierung mittlerer Weltmarktführer Prof. Dr. Helmut Haussmann
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