Bezirksprofil Deutschlandsberg (603)

Deutschlandsberg (603)
Bezirksprofil
WIBIS FACT SHEET | Autoren: Michael Kernitzkyi, Eric Kirschner, Raimund Kurzmann
im Auftrag der A12 - Wirtschaft, Tourismus, Sport
L ändlicher Bezirk mit industrieller Tradition :: Elektronik und Fahrzeugbau
Arbeit
31.12.2013
Beschäftigung 2014
DL
Stmk.
Einwohner (EW) 2013
60.466
1.215.246
Trend 2009-2013
-0,6 %
0,8 %
5
Prognose 2013-2030
2,0 %
3,0 %
6
Anteil an der Bevölkerung
5,0 %
Geburtenquote2
8,5
Sterbequote2
Wanderquote2
Katasterfläche [km2]
Flächenanteil Bundesland
Unselbstständig
Beschäftigte 2014
11
8,5
10,4
Unternehmen 2014
DL
Stmk.
18.453
472.790
Rang1
5
9,7
6
2,4
4,7
5
864
16.401
Rang
300
Trend 2013-2014
0,8 %
0,8 %
7
Trend Frauen 2013-2014
0,8 %
0,9 %
6
Trend Männer 2013-2014
0,8 %
0,7 %
6
Trend Ø 2010-2014
1,5 %
1,2 %
3
Anteil an den
Beschäftigten 2014
3,9 %
41 %
32 %
7
Einwohner / km2
70
74
8
Deutschlandsberg
49,2
64,4
90+
50-59
Primär
Sekundär
Tertiär
Tourismus
Arbeitslosenquote
20-29
9%
10-19
7%
0-9
5%
20
Steiermark
2013
19,2 %
2030
17,4 %
0%
18,1%
61,6 %
19,3%
56,0 %
20 %
unter 20
40 %
60 %
20 bis 64
2012
2013
Stmk.
Rang
7,3 %
7,9 %
Arbeitslose
1.898
41.858
787
17.601
1.110
24.257
34,0 %
Steiermark
Deutschlandsberg
90 %
2010
53
2011
Anzahl der Nächtigungen
Anteil an den Nächtigungen
168
3.988
55
886
Insgesamt
2.263
2.328
6
Männer
26
478
Frauen
1.680
1.737
5
Nächtigungsdichte
Arbeitslose nach Bildung 2014
DL
keine abgeschlossene Bildung
Stmk.
2,3 %
3,0 %
Pflichtschule
33,7 %
39,8 %
Lehre bzw. Meisterprüfung
49,1 %
39,0 %
4,6 %
4,7 %
Fachschule ohne Matura
Matura
7,6 %
8,4 %
Universität, Akademie, FH
2,9 %
5,1 %
Investitionen in Ihre Zukunft
Kofinanziert von der Europäischen Union
Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
2012
2013
2014
Tourismusindikatoren 2014
Männer
408
Reihung der 13 steirischen Bezirke. Mit Ausnahme der Arbeits­
losenquote absteigend gereiht (höchster Wert entspricht Rang 1).
2 Geburten, Todesfälle und Wanderungen je 1.000 Einwohner.
3 Aufsteigend gereiht (niedrigster Wert entspricht Rang 1).
Quellen: WIBIS Steiermark, AMS, HVSV, Statistik Austria, ÖROK,
WK, Berechnungen und Darstellung JR-POLICIES.
6
Trend 2010-2014
29
1
17,4 %
Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte)
9.054
Frauen
6
32
5.066
Rang
2.757
29,0 %
Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte)
242
Stmk.
2.658
264
410
DL
Männer
19,6 %
Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte)
Frauen
Schulungsteilnehmer
Lehrstellensuchende
Bruttomedianeinkommen 2013 in €
100,0 %
1.421
100 %
2014
Arbeitslosenquote 2014
Männer
100 %
1.723
110 %
2011
Frauen
26,6%
80 %
65 plus
Stmk.
65.989
Kleinstbetriebe (1-9 Beschäftigte)
120 %
2010
61,3 %
DL
3.589
Nächtigungsentwicklung (2010 = 100)
3%
Prognose Bevölkerungsanteile 2030
20,5 %
2014
(vorl.)
Tourismus 5
Deutschlandsberg
DL
2009
2013
Gesamt
Arbeitsmarkt 2014
30-39
Steiermark
Deutschlandsberg
2012
Betriebe Beschäftigte4
67,9
40-49
15
2011
25,7
60-69
10
2,0
2010
Betriebsstruktur 2014
45,0
5
3,0
50
0
70-79
0
4,0
100
Aktive Kammermitglieder 31.12.2014
Österreich
5,8 0,6
Steiermark
4,7 1,0
3,8 1,9
80-89
5
150
11
29,9
Männer
10
5,0
200
Beschäftigungsstruktur 2014
Bevökerungspyramide 31.12.2013
15
6,0
271
269
256
218
Unternehmensneugründungen
10
Anteil Dauersiedlungsraum
20
269
250
Gründungsintensität je 1.000 Einwohner
5,3 %
Frauen
Unternehmensneugründungen
Gründungsintensität
Demographie 2013
Wirtschaft
Neugründungen
Mensch
DL
Stmk.
179.585
11.413.788
5,1 %
5,9 %
1,6 %
Rang
7
12
3,0
9,4
Auslastung der Betriebe
19,2 %
34,3 %
13
Nächtigungsanteil Ausländer
20,5 %
38,6 %
10
Anteil Wintertourismus im
Fremdenverkehrsjahr
32,7 %
44,9 %
11
Mittlere Aufenthaltsdauer
3,0
3,2
5
6
13
4
Anteil der Beschäftigten, welcher in der jeweiligen Betriebs­
größen­k lasse tätig ist.
Angaben beziehen sich mit Ausnahme des Anteils des
Wintertourismus auf das Kalenderjahr.
6 Nächtigungen je Einwohner.
5
Stand: 27. Mai 2015
The InnovaTIon Company
WIBIS FACT SHEET | Bezirksprofil Deutschlandsberg
Mai 2015
Deutschlandsberg (603)
»»
In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich der Bezirk von einem industrialisierten Agrarbezirk hin zu
einem Industriebezirk. Die regionalen wirtschaftlichen Schwerpunkte liegen heute im Bereich Elektronik/
Elektrotechnik und im Fahrzeugbau.
»»
Die regionale Wirtschaftsstruktur ist traditionell vom Produktionssektor geprägt und weist mit 49,2 %
der Beschäftigten den höchsten Wert unter den steirischen Bezirken auf. Der Dienstleistungssektor ist
unterrepräsentiert. Das Einkommensniveau im Bezirk Deutschlandsberg liegt, trotz des hohen Anteils des
Produktionssektors, leicht unter dem steirischen Durchschnittseinkommen.
»»
Touristisch erschlossen ist hauptsächlich das steirische Hügelland. Vor allem Tagestouristen aus den
umliegenden Bezirken nutzen die attraktiven touristischen Angebote rund um die Schilcher Weinstraße.
(
!
Lannach
Stainz
(
!
Liezen
Bruck/Mur
Leoben
Frauental an der Laßnitz
Hartberg
(
!
Deutschlandsberg
Judenburg
(
!
(
!
Groß Sankt Florian
Weiz
Voitsberg
Murau
Graz
Wies
Feldbach
(
!
Autobahn/Schnellstraße
Bundes-/Landesstraße
Deutschlandsberg
Leibnitz
Eisenbahn
Gewässer
0
15
30
60 Kilometer
0
2,5
5
10 Kilometer
±
Allgemeine Beschreibung
Der Bezirk Deutschlandsberg kann auf eine lange
landwirtschaftliche, aber auch industrielle Tradition
zurückblicken. Mit dem Erstarken der Eisen- und
Stahlindustrie entlang der Mur-Mürz-Furche gewann
der Kohlebergbau ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch
in Deutschlandsberg zunehmend an Bedeutung. Die
Zahl der Industriebetriebe blieb jedoch bis ins 20.
Jahrhundert überschaubar. Ab der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts entwickelte sich Deutschlandsberg
zu einem vorwiegend industriellen Bezirk. In den
1960er bis 1970er Jahren nahm die Bedeutung
der Landwirtschaft in der Region infolge von
Betriebsansiedlungen zugunsten des sekundären
Sektors ab.
Aktuell zählt Deutschlandsberg innerhalb der
Steiermark mit fast 50 % (Wert 2014) den höchsten
Anteil an Beschäftigten im sekundären Sektor.
Klare regionale Spezialisierungsmuster sind in
den Bereichen Elektronik/Elektrotechnik, aber
auch im Fahrzeugbau erkennbar. Darüber hinaus
gewinnt der Weinbau seit den 1980er Jahren in
den Gebirgsrandfluren zunehmend an Bedeutung,
wobei die Region vor allem für ihren SchilcherWein bekannt ist. Touristisches Potential bieten die
steirische Weinstraße sowie die Burg Lonsperch,
wobei in der Region der Tagestourismus während des
Sommerhalbjahres vorherrscht.
Mensch
Das steirische Randgebirge nimmt in etwa die Hälfte
der Fläche Deutschlandsbergs ein (Bezirksfläche: 864
km²; 5,3 % der Steiermark). Besiedelt sind vor allem die
Täler der Osthälfte des Bezirks bzw. das außeralpine
Hügelland. Die traditionell kleinstrukturierte
Landwirtschaft prägt auch nach der weitgehenden
Industrialisierung der Wirtschaft den Bezirk. Die
zahlreichen meist kleinen Gemeinden sind über den
1 von 4
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gesamten Bezirk verteilt. In den tiefer gelegenen
östlichen Talböden überwiegt der Ackerbau, im
Hügelland wird Wein angebaut. Das Mittelgebirge
ist heute überwiegend forstwirtschaftlich geprägtes
Bergland, Viehwirtschaft wird nur noch vereinzelt
betrieben.
2013 nahm der Dauersiedlungsraum 41 % der
Fläche Deutschlandbergs ein (Steiermark: 32 %).
Die Bevölkerungsdichte lag mit 70 Einwohnern je
km² leicht unter dem Steiermark-Durchschnitt (74
Einwohner je km²).
Der Bezirk Deutschlandsberg zählte 2013
60.466 Einwohner bzw. 5,0 % der steirischen
Wohnbevölkerung. In der gleichnamigen Bezirkshauptstadt lebten 8.186 Menschen bzw. rund 13,5
% aller Einwohner Deutschlandsbergs. Ein klarer
Siedlungsschwerpunkt ist im Bezirk nicht vorhanden,
weitere grö­ßere Ansiedlungen finden sich in Lannach
(2013: 3.337 Einwohner), Frauental an der Laßnitz
(2.888), Groß Sankt Florian (2.891), und Stainz (2.587).
Die Bevölkerungsentwicklung in Deutschlandsberg
stagniert seit 2001 bzw. war in den vergangenen
Jahren von 2009-2013 leicht rückläufig (-0,6 %;
Steiermark: +0,8 %).
Im Jahr 2013 stand einem Anteil von 19,3 % an über
65-Jährigen (Steiermark: 19,5 %) ein Anteil von 19,2 %
an unter 20-Jährigen gegenüber (Steiermark 18,6 %).
Bis 2030 wird mit einem Bevölkerungsplus von +2,0 %
gerechnet. Deutschlandsberg wird weniger schnell
überaltern als die klassischen Industriebezirke der
Mur-Mürz-Furche. Allerdings war die GeburtenSterbe-Bilanz je 1.000 Einwohner in den Jahren 2009
bis 2013 im Durchschnitt mit -2,1 (Steiermark: -1,3)
negativ, die Wanderungsbilanz je 1.000 Einwohner
betrug im Vergleichszeitraum +0,4.
Insgesamt zählte Deutschlandsberg im Schuljahr
2013/14 7.385 Schüler in 50 Schulen. Davon entfielen
»»
2.240 (30,3 %) Schüler auf 29 Volksschulen,
»»
1.034 (14,0 %) Schüler auf 9 Hauptschulen,
»»
1.069 (14,5 %) Schüler auf 9 Neue Mittelschulen,
»»
86 (1,2 %) Schüler auf 2 Polytechnische Schulen,
Mai 2015
»»
440 (6,0 %) Schüler auf 1 AHS Oberstufe,
»»
75 (1,0 %) Schüler auf 2 sonstige allgemeinbildende
Schulen,
»»
1.510 (20,4 %) Schüler auf 1 Berufsschule,
»»
316 (4,3 %) Schüler auf 6 Berufsbildende mittlere
Schulen,
»»
26 (0,4 %) Schüler auf 1 Sonstige berufsbildende
Schule,
»»
589 (8,0 %) Schüler auf 2 Berufsbildende höhere
Schulen.
Im Schuljahr 2013/14 verfügte Deutschlandsberg
weder über eine AHS Unterstufe noch über eine
Sonderschule noch über eine Neue Mittelschule an
einer AHS.
Die Wohnbevölkerung von Deutschlandsberg
zwischen 25 und 64 Jahren wies 2012 mit 46,0 %
einen überdurchschnittlichen Anteil an Personen
mit abgeschlossener Lehre aus (Steiermark:
41,0 %). Der allgemein hohe Anteil von Personen
mit abgeschlossener Lehre entspricht dabei der
Wirtschaftsstruktur, die vom produzierenden Bereich
geprägt ist. 16,7 % der Menschen zwischen 25 und
64 Jahren verfügten 2012 maximal über einen
Pflichtschulabschluss (Steiermark: 16,1 %), 16,3 %
über einen Abschluss einer Fachschule (Steiermark:
15,4 %), 11,1 % über eine Matura (Steiermark:
12,9 %) und 3,3 % über einen Abschluss eines Kollegs
oder einer hochschulverwandten Ausbildung. Niedrig
ist hingegen mit 6,5 % der Anteil der Menschen mit
tertiärem Bildungsabschluss (Steiermark: 11,2 %).
Im Westen wird Deutschlandsberg durch die Koralpe
begrenzt, im Süden durch den Radlberg. Obwohl
keine direkte Autobahnanbindung des Großteiles
des Bezirkes gegeben ist, sind gut ausgebaute
Landstraßen sowie eine Zugverbindung nach Graz
vorhanden. Gut erreichbar ist der Nachbarbezirk
Leibnitz, aber auch der Zentralraum Graz, hier kommt
es zu erheblichem Pendelaufkommen. Mit dem Bau
der Koralmbahn wird sich die Erschließung des Bezirks
wesentlich verbessern. Die Verkehrsanbindung an das
benachbarte Slowenien und in Richtung Kärnten ist
für weite Teile des Bezirks lediglich über Gebirgspässe
gegeben.
2 von 4
WIBIS FACT SHEET | Bezirksprofil Deutschlandsberg
Mai 2015
Arbeit
0
0
0
0
2
0,
5,
0,
5,
9,
2014
zählte
Deutschlandsberg Abbildung: Anteil der Beschäftigten im Produktionssektor
18.453 unselbstständig Beschäftigte
(NACE B-F)
(3,9 % der steirischen Beschäftigten).
Die
Arbeitsplatzdichte
war
mit
30,5 Arbeitsplätzen je 100 Einwohner
46,0 %
unterdurchschnittlich
(Steiermark:
35,8 %
38,9). Die regionale Wirtschaftsstruktur
36,1 %
ist traditionell vom Produktionssektor
36,0 %
geprägt.
Deutschlandsberg
wies
46,6 %
41,1 %
2014 in diesem Bereich mit 49,2 %
33,5 %
33,6 %
der Beschäftigten den höchsten Wert
16,4 %
36,1
%
unter den steirischen Bezirken auf. Der
Dienstleistungssektor war mit einem
Steiermark: 29,9 %
Österreich: 25,7 %
32,0 %
Beschäftigungsanteil von 48,8 % im
Anteil der Beschäftigten im Produktionssektor (B-F)
49,2 %
Gegenzug unterrepräsentiert.
2014, in %
34,7 %
-4
45
,1
-4
40
,1
-4
,1
-3
35
,1
30
14
,0
-3
In den Jahren 2010 bis 2014
·
import arcpy, os.path
konnte inmxd = arcpy.mapping.MapDocument("CURRENT")
Deutschlandsberg ein Quelle: WIBIS Steiermark (2015), Darstellung JR-POLICIES.
print os.path.dirname(mxd.filePath)
Beschäftigungswachstum
von
Kartenordner = 'Grafiken'
durchschnittlich
+1,5 % jährlich realisiert werden. Linie die Glasindustrie (+5,0 % jährlich) sowie der
Grafikname = 'Anteil der Beschaeftigten im Produktionssektor (B-F)_2014'
Frauen (+1,3 %
jährlich)
und Männer (+1,7 % jährlich) Fahrzeugbau (+2,8 % jährlich). Die Elektrotechnik- und
arcpy.mapping.ExportToPDF(mxd, os.path.dirname(mxd.filePath) + "\\" + Kartenordner + "\\" + Grafikname + ".pdf")
os.path.dirname(mxd.filePath) + "\\" + Kartenordner + "\\" + Grafikname + ".emf")
profitierten arcpy.mapping.ExportToEMF(mxd,
im
gleichen
Ausmaß.
Deutschlandsberg Elektronikbranche verlor hingegen an Beschäftigung
del mxd
war aufgrund des hohen Beschäftigungsanteils (‑0,4 % jährlich).
im Produktionssektor überproportional von den
Auswirkungen der Wirtschaftskrise betroffen. 2009 Weite Teile Deutschlandbergs sind nicht an das
verzeichnete der Bezirk einen Beschäftigungsrückgang überregionale Verkehrsnetz angeschlossen, weder
von -5,1 % (Steiermark -2,1 %). Dies war nach Bruck- im Individualverkehr noch im öffentlichen Verkehr.
Mürzzuschlag (-5,7 %) und Leoben (-5,7 %) der höchste Dennoch ist der Bezirk eine klare Auspendelregion.
Wert unter den steirischen Bezirken. Nur langsam Zahlreiche Personen aus dem Bezirk arbeiten
konnte dieser Beschäftigungsrückgang ausgeglichen außerhalb ihres Wohnbezirks, vorwiegend in Graz
werden (2008: 18.439 Beschäftigungsverhältnisse). und Graz-Umgebung. In den Bezirk selbst wird kaum
2014 wies die Beschäftigung in Deutschlandberg mit eingependelt.
+0,8 % im Vorjahresvergleich einen durchschnittlichen
Zuwachs auf.
Die Arbeitslosenquote war 2014 mit 7,3 % im industriell
geprägten Deutschlandsberg etwas niedriger als der
Deutschlandsberg wies auch 2014 klare regionale Durschnitt (Steiermark: 7,9 %). Die Arbeitslosenquote
Spezialisierungsmuster in den Bereichen Elektrotechnik der Frauen betrug 6,6 % (Steiermark: 7,3 %), jene
und Elektronik (9,2 % Beschäftigungsanteil) sowie der Männer 7,8 % (Steiermark: 8,5 %). Hinsichtlich
im Fahrzeugbau (8,2 %) auf. Zudem verfügte der des formalen Bildungsniveaus der Arbeitslosen wies
Bezirk über überproportionale Beschäftigungsanteile Deutschlandsberg mit 49,1 % einen hohen Anteil an
im Bereich Gummi und Kunststoffwaren (2,7 %) Arbeitslosen mit abgeschlossener Lehrausbildung bzw.
sowie in der Glasindustrie (3,5 %). Knapp 33 % der Meisterprüfung auf. Die Saisonalität ist traditionell
gesamtsteirischen Beschäftigten im Bereich Pharmazie hoch, doch geht diese vielmehr auf niedrige
wurden 2014 in Deutschlandsberg verzeichnet. Sommerwerte zurück. Die höchste Arbeitslosenquote
Der Beschäftigungsanteil im Beherbergungs- und bestand 2014 im Januar mit 10,5 %, die niedrigste im
Gaststättenwesen ist vergleichsweise gering (3,1 %).
Juni mit 5,4 %.
0
5
10
20
30
40
50 Kilometer
Wachstumsträger in den Jahren 2010 bis 2014 waren
innerhalb des verarbeitenden Gewerbes in erster
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Mai 2015
Wirtschaft
Das Einkommensniveau im Bezirk Deutschlandsberg lag
2013, trotz des hohen Anteils des Produktionssektors,
leicht unter dem steirischen Durchschnitt – es
errechnete sich ein Bruttomedianeinkommen von
2.263 € (Steiermark: 2. 328 €). Im regionalen Vergleich
lag das Bruttomedianeinkommen Deutschlandbergs
klar unter dem Einkommensniveau der obersteirischen
Industrieregionen aber auch deutlich über jenem
der südsteirischen von Dienstleistungen und
Landwirtschaft geprägten Bezirke.
Die geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede
sind beträchtlich, Männer verdienten 2013
durchschnittlich 2.658 € (Steiermark: 2.757 €), Frauen
nur 1.680 € (Steiermark: 1.737 €). Zwei wesentliche
Faktoren kommen hier zum Tragen: zum einen der hohe
Beschäftigungsanteil der Männer in der Industrie (wo
überdurchschnittlich bezahlt wird), zum anderen ein
höherer Anteil an Teilzeitbeschäftigungsverhältnissen
von Frauen aufgrund einer überwiegend traditionellen
Arbeitsteilung im Bereich Haushalt und Familie.
Die Wirtschaftsstruktur ist im Unterschied zu den
Bezirken der Mur-Mürz-Furche, die einen ähnlich hohen
Anteil an Beschäftigten im produzierenden Bereich
aufweisen, weniger durch Großbetriebe geprägt.
2014 waren lediglich 34,0 % der in Deutschlandsberg
Beschäftigten in Betrieben mit mehr als 250
Beschäftigten tätig (Steiermark: 40,3 %). Leitbetriebe
sind die MAGNA Powertrain AG & Co KG und die
EPCOS OHG. Unterdurchschnittlich vertreten waren
2014 auch die Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte) mit
17,4 % der Beschäftigten (Steiermark: 21,2 %). Vielmehr
weist Deutschlandsberg einen überdurchschnittlich
hohen Anteil an Kleinbetrieben (10-49 Beschäftigte)
auf, der 2014 bei 29,0 % lag (Steiermark: 22,1 %). In
Kleinstbetrieben (1-9 Beschäftigte) arbeiteten 2014
19,6 % der Arbeitnehmer.
Im Fremdenverkehr des Bezirks kommt lediglich
dem Sommertourismus eine gewisse Bedeutung
zu. Nächtigungen werden vorwiegend entlang
der Schilcher Weinstraße gezählt. Zudem bietet
die Burg Lonsperch touristisches Potential. Die
Nächtigungsdichte war 2014 mit 3,0 Nächtigungen je
Einwohner gering (Steiermark: 9,4). Tagesgäste rund
um die Weinstraße machen das Gros der touristischen
Aktivitäten aus.
2014 wurden insgesamt 179.585 Nächtigungen gezählt
– was einem Anteil von 1,6 % an allen Nächtigungen
in der Steiermark entsprach. Nach einem deutlichen
Nächtigungsplus in den Jahren 2011 und 2012, waren
2013 und auch 2014 Rückgänge zu verzeichnen. Im
Schnitt stiegen die Nächtigungszahlen von 2010 bis
2014 um +5,1 %.
Quellen
»»
Teibenbacher
(1999):
Regionale
Entwicklungs­muster.
Demographische und sozio-ökonomi­sche Modernisierung in
den Politischen Bezirken der Steiermark zwischen 1850 und
1914. Leykam: Graz.
»»
Posch
(1968):
Vorgeschichte
und
Anfänge
der
Bezirkshauptmannschaften in der Steiermark. Erweiterter
Festvortrag anläßlich der Hundertjahrfeier der steirischen
Bezirkshauptmannschaften im Rittersaal des steirischen
Landhauses in Graz am 11. Oktober 1968.
Daten
»»
Arbeitsmarktservice Österreich AMS (2015):
www.ams.at
»»
Hauptverband der Sozialversicherungsträger (2014):
www.hauptverband.at
»»
ÖROK Bevölkerungsprognose (2010):
http://www.oerok.gv.at/raum-region/daten-und-grundlagen/
Nach einem vorübergehenden Rückgang der
Gründungsintensität im Jahr 2011 erreichte diese in
den letzten Jahren ein stabiles Niveau: 2014 kam es
zu 4,5 Gründungen je 1.000 Einwohner (Steiermark:
4,6). Insgesamt wurden 271 Unternehmen neu
gegründet. Ohne Berücksichtigung der selbstständigen
Personenbetreuung1 wies Deutschlandsberg mit 174
Neugründungen eine Gründungsintensität von 2,9
Gründungen je 1.000 Einwohner auf (Steiermark: 3,1).
oerok-prognosen/
»»
Statistik Austria (2015): www.statistik.at
»»
WIBIS Steiermark (2015):
www.wibis-steiermark.at
1 Vorläufige Zahlen (Jänner 2015); Selbstständige Personenbetreuerinnen und -betreuer
sorgen für die Betreuung von pflegebedürftigen Personen in privaten Haushalten. Die
Grundlage hierfür wurde im Zuge der Legalisierung der privaten Hauspflege geschaffen
und trat am 1. Juli 2007 in Kraft.
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