SPERRFRIST: Samstag, 23.05.2015 05:00 Uhr PRESSEINFORMATION Fachbereich Handel Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Landesbezirk Bayern Die Streikwelle erfasst jetzt den mittelfränkischen Einzelhandel und Großhandel 22. Mai 2015 Beschäftigte legen am Pfingstsamstag die Arbeit nieder Telefon: 089/59977-1120 Telefax: 089/59977-1129 Nürnberg u.a., 23.05.2015. Die Streiks im bayerischen Handel werden auch am Pfingstsamstag fortgesetzt. Die Gewerkschaft ver.di ruft in den Tarifkonflikten im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel folgende Betriebe in den Ausstand: Marktkauf Nürnberg Plärrer, Marktkauf Nürnberg Wilhelmshavener Str., Marktkauf Nürnberg Mögeldorf, Kaufhof Nürnberg, real,- Nürnberg Virnsberger Str., real,- Schwabach, BVA (Edeka-Tochter), Kaufland Nürnberg Dianaplatz, Kaufland Burgthann, Esprit Men Store Nürnberg Karolinenstr., ZARA Nürnberg Karolinenstr., Karstadt Nürnberg an der Lorenzkirche, Karstadt Nürnberg Langwasser, H&M Schweinfurt und im Großhandel, Metro C+C Nürnberg Eibach und Metro C+C Nürnberg-Buch. Ihren Streik fortsetzen werden die Betriebe bei H&M Augsburg Willi-Brandt-Platz und Moritzplatz, München und Rosenheim sowie Memmingen. Ebenso setzen die Betriebe des AEZ, von Esprit in München, Massimo Dutti und ZARA München, Kaufland in Schweinfurt und im Großhandel und Metro C+C München-Pasing, ihren Streik am Samstag fort. „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Handel kämpfen in dieser Tarifrunde für den Respekt und die Anerkennung ihrer erbrachten Leistungen durch eine deutliche und spürbare Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen und die Verteidigung von existenzsichernden Arbeitsbedingungen und somit der Tarifverträge“, erklärt der für den Handel in Mittelfranken zuständige ver.di-Sekretär Manfred Wages die Situation. „Das letzte Angebot der Arbeitgeber von 1,5% macht die Beschäftigten im Einzelhandel zu Arbeitnehmern zweiter Klasse und verärgert die Beschäftigten. Denn sie leisten hervorragende Arbeit und verdienen Respekt und Anerkennung auch bei ihren Gehältern“, so Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer in Bayern „Die Gehälter im Handel reichen vielfach nicht zum Leben und zu allen Überfluss sind die Beschäftigten im Alter von Armut bedroht. Deshalb ist jeder Euro Entgelterhöhung so wichtig“, so Peter König, ver.di Streikleiter in Unterfranken. „Darüber hinaus finanziert jeder Euro Entgelterhöhung auch immer unser Sozialsystem, also Kranken-, Arbeitslosen-, Pflege- und Rentenversicherung und stützt damit die gesamte gesellschaftliche Entwicklung“, ergänzte Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Augsburg. „Menschen müssen nicht nur von ihrer Arbeit leben können, sie brauchen auch eine Absicherung für ihre Zukunft. Deshalb kämpfen wir“, so Victoria Sklomeit, ver.di Streikleiterin in München. Internetadresse: www.handel.bayern.verdi.de Mail: [email protected] ver.di kündigte weitere Streiks in den nächsten Tagen und Wochen an. Geplanter Ablauf in Nürnberg: Die Streikenden in Mittelfranken kommen ab 9.00 Uhr zur Streikversammlung ins KarlBröger-Zentrum. Von dort starten sie um 11.55 Uhr ihren Demonstrationszug über die Sandstraße (mit kurzem Stopp am ‚Haus des Handels‘), Frauentorgraben, Färberstraße, Dr. KurtSchumacher-Straße bis zum Kornmarkt. Am Nürnberger Gewerkschaftshaus endet so gegen 13.00 Uhr die Demonstration. Ihre Ansprechpartner: Manfred Wages, ver.di Streikleiter in Nürnberg Victoria Sklomeit, ver.di Streikleiterin München Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter Augsburg Peter König, ver.di Streikleiter in Schweinfurt Manuela Karn, ver.di Streikleiterin in Memmingen Hubert Thiermeyer, ver.di Verhandlungsführer Tel. 0171 / 6974682 Tel. 0160 / 8855968 Tel. 0171 / 4808882 Tel. 0171 / 4540007 Tel. 0160 / 90131802 Tel. 0170 / 3341345 Hintergrundinformation: Bei den ersten Tarifverhandlungen am 29.04.2015 für die über 300.000 vom Tarifvertrag betroffenen Beschäftigten im bayerischen Einzelhandel haben die Arbeitgeber ein erstes Angebot vorgelegt. Nach einem Nullmonat soll es 1,5 % mehr Entgelt geben. In 2016 soll es eine Einmalzahlung von 215 € anstatt einer Entgelterhöhung geben. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 21 Monate betragen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft geht mit einer Forderung von 5,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 140 Euro in die Verhandlungen. Die Ausbildungsvergütungen sollen 70 Euro angehoben werden. Im Kampf gegen prekäre Beschäftigung und den dramatischen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel soll wieder die Allgemeinverbindlichkeit der existenzsichernden Tarifverträge durch gesetzt werden. Vorausgegangen war eine breite Beschäftigtenbefragung im bayerischen Einzelhandel. Dort hatten 51 % angegeben, ihr Arbeitseinkommen reicht nicht aus und 45 % stimmen der Aussage zu, dass ihr Arbeitseinkommen reiche gerade so aus. Ebenfalls antworteten 50 % mit einem klarem „Nein“ auf die Frage, ob sie ihr Einkommen bezogen auf ihre Arbeitsleistung für angemessen halten. Weitere 42 % antworteten auf diese Frage mit einem „eher Nein“. Nur neun Prozent halten ihr Einkommen für angemessen.
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