Graz-Umgebung (606) Bezirksprofil WIBIS FACT SHEET | Autoren: Michael Kernitzkyi, Eric Kirschner, Raimund Kurzmann im Auftrag der A12 - Wirtschaft, Tourismus, Sport Infrastruktur :: Verkehr :: Information- und Kommunikation :: Papier Arbeit 31.12.2013 Beschäftigung 2014 GU Stmk. 145.660 1.215.246 2,7 % 0,8 % 2 Prognose 2013-2030 15,4 % 3,0 % 1 Anteil an der Bevölkerung 12,0 % Einwohner (EW) 2013 Trend 2009-2013 Unselbstständig Beschäftigte 2014 Unternehmen 2014 GU Stmk. 40.814 472.790 0,2 % 0,8 % Rang1 Trend 2013-2014 Trend Frauen 2013-2014 0,2 % 0,9 % 9 Trend Männer 2013-2014 0,2 % 0,7 % 9 1,2 % 10 8,4 8,5 6 Trend Ø 2010-2014 0,5 % Sterbequote2 9,0 9,7 11 8,6 % 4,7 2 Anteil an den Beschäftigten 2014 9,8 Katasterfläche [km2] 1.103 Flächenanteil Bundesland Einwohner / km2 Unternehmensneugründungen 2 47 % 32 % 6 74 2 Graz-Umgebung Männer 64,4 61,9 5 10 15 90+ Primär Sekundär Tertiär Gesamt Tourismus Arbeitsmarkt 2014 30-39 Arbeitslosenquote 20-29 9% 10-19 7% 0-9 5% 20 Steiermark Prognose Bevölkerungsanteile 2030 21,4 % 61,9 % 16,8% 2013 20,1 % 62,1 % 17,8% 2030 19,3 % 20 % unter 20 40 % 60 % 20 bis 64 23,8% 80 % 65 plus 100 % 2012 2013 2014 Stmk. Arbeitslosenquote 2014 5,5 % 7,9 % Arbeitslose 4.109 41.858 Frauen 1.761 17.601 Männer 2.348 24.257 88 24,6 % Großbetriebe (ab 250 Beschäftigte) 20 35,2 % Steiermark Graz-Umgebung 90 % 2010 23 2011 Anzahl der Nächtigungen 9.054 Trend 2010-2014 5.066 Anteil an den Nächtigungen Männer 342 3.988 90 886 Rang Frauen 39 408 4 Männer 50 478 Frauen 1.749 1.737 3 Nächtigungsdichte Arbeitslose nach Bildung 2014 GU Stmk. 1,7 % 3,0 % Pflichtschule 35,4 % 39,8 % Lehre bzw. Meisterprüfung 43,3 % 39,0 % 4,8 % 4,7 % keine abgeschlossene Bildung Fachschule ohne Matura Matura 9,5 % 8,4 % Universität, Akademie, FH 5,3 % 5,1 % Investitionen in Ihre Zukunft Kofinanziert von der Europäischen Union Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 2012 2013 2014 Tourismusindikatoren 2014 752 Stmk. Reihung der 13 steirischen Bezirke. Mit Ausnahme der Arbeits losenquote absteigend gereiht (höchster Wert entspricht Rang 1). 2 Geburten, Todesfälle und Wanderungen je 1.000 Einwohner. 3 Aufsteigend gereiht (niedrigster Wert entspricht Rang 1). Quellen: WIBIS Steiermark, AMS, HVSV, Statistik Austria, ÖROK, WK, Berechnungen und Darstellung JR-POLICIES. 24,9 % Mittelbetriebe (50-249 Beschäftigte) 409 2.328 1 477 Frauen Schulungsteilnehmer GU 5 15,3 % Kleinbetriebe (10-49 Beschäftigte) 95 % Rang 2.406 2.757 100,0 % 100 % 2011 Insgesamt 2.710 2.981 2.396 105 % Lehrstellensuchende Bruttomedianeinkommen 2013 in € Männer Stmk. 65.989 Kleinstbetriebe (1-9 Beschäftigte) 110 % 2010 2009 GU 8.520 Nächtigungsentwicklung (2010 = 100) GU 0% 2014 (vorl.) Tourismus 5 Graz-Umgebung 3% Steiermark 57,0 % 2013 Betriebe Beschäftigte4 67,9 40-49 0 2012 Betriebsstruktur 2014 50-59 5 2,0 2011 25,7 29,9 60-69 10 4,0 3,0 2010 70-79 Graz-Umgebung 543 Aktive Kammermitglieder 31.12.2014 Österreich 5,8 0,6 Steiermark 4,7 1,0 3,6 0,9 80-89 15 5,0 541 Unternehmensneugründungen 33,6 Frauen 6,0 Gründungsintensität je 1.000 Einwohner 6 132 628 606 604 Beschäftigungsstruktur 2014 Bevökerungspyramide 31.12.2013 20 640 620 600 580 560 540 520 500 480 16.401 6,7 % Anteil Dauersiedlungsraum 10 2 Geburtenquote2 Wanderquote2 Rang Gründungsintensität Demographie 2013 Wirtschaft Neugründungen Mensch GU Stmk. 461.251 11.413.788 0,6 % 5,9 % 4,0 % Rang 9 7 3,2 9,4 11 Auslastung der Betriebe 24,7 % 34,3 % 10 7 6 Nächtigungsanteil Ausländer 29,4 % 38,6 % Anteil Wintertourismus im Fremdenverkehrsjahr 38,6 % 44,9 % 7 Mittlere Aufenthaltsdauer 3,0 3,2 5 4 Anteil der Beschäftigten, welcher in der jeweiligen Betriebs größenk lasse tätig ist. Angaben beziehen sich mit Ausnahme des Anteils des Wintertourismus auf das Kalenderjahr. 6 Nächtigungen je Einwohner. 5 Stand: 27. Mai 2015 The InnovaTIon Company WIBIS FACT SHEET | Bezirksprofil Graz-Umgebung Mai 2015 Graz-Umgebung (606) »» Seit jeher bestehen intensive Verflechtungen zwischen Graz-Umgebung und der Stadt Graz. Die letzten Jahrzehnte waren deutlich von einem Suburbanisierungsprozess geprägt, wobei aktuell auch die Stadt Graz selbst wieder wächst. Die Bevölkerungsentwicklung im Umgebungsbezirk ist äußerst dynamisch. »» Graz-Umgebung ist nach Graz (Stadt) der zweitgrößte Arbeitgeberbezirk der Steiermark. Die Wirtschaftsstruktur ist mit einem Beschäftigungsanteil von 33,6 % nach wie vor vom Produktionssektor geprägt. Der industrielle Schwerpunkt liegt im Maschinenbau, in der Papierindustrie und im Bereich Elektrotechnik/Elektronik. Zudem stellt der Bezirk Infrastruktur für den Zentralraum Graz bereit. »» Das Einkommensniveau in Graz-Umgebung ist vergleichsweise hoch. Die Betriebsstruktur wird durch überproportionale Anteile von Kleinbetrieben und Mittelbetrieben dominiert. Touristisch ist der Bezirk vor allem Naherholungsgebiet der Stadt Graz, kann aber auch vom Geschäfts- und Kongresstourismus der Hauptstadt profitieren. ( ! ( ! Frohnleiten ( ! Liezen ( ! Bruck/Mur Leoben Hartberg Judenburg Gratkorn ( ! ( ! ( ! ( ! ( ! Voitsberg Murau ( ! Judendorf-Straßengel Weiz ( ! ( ! ( ! Graz Seiersberg !( Feldbach ( ! Feldkirchen bei Graz ( ! ( ! Autobahn/Schnellstraße Bundes-/Landesstraße Deutschlandsberg Kalsdorf bei Graz ( ! Leibnitz Eisenbahn ( ! ( ! Gewässer 0 15 30 60 Kilometer 0 2,5 5 10 Kilometer ( ! ± Allgemeine Beschreibung Graz-Umgebung entwickelte sich nach der Obersteiermark zum zweiten industriellen Zentrum der Steiermark. Im nördlichen Teil des Bezirks, in den Talweitungen entlang der Mur und im Gratkorner Becken, befinden sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts die großen Betriebe der Papier- und Zellstoffindustrie. Mit der Industrialisierung wuchs die Bevölkerung des Bezirks rasch an. Ein eigenes Zentrum entwickelte Graz-Umgebung jedoch nie, diese Funktion nimmt die Stadt Graz selbst ein. Die lang bestehende funktionale Trennung zwischen industrialisiertem Umland und der dienstleistungsorientierten Stadt Graz brach in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. So wurde das von der Industrie geprägte Andritz (Maschinenfabrik Andritz) und Liebenau (Puch-Werke) erst 1938 nach Graz eingemeindet. Neben einer klassischen Stadt-Umland-Beziehung bestehen negative Agglomerationsphänomene (Verkehr, Kaufkraft). Die Schaffung weitläufiger Gewerbe- und Einkaufszentren an der Stadtgrenze zieht Kaufkraft aus Graz (Stadt) ab. Mensch Im Norden prägt das zu den Zentralalpen gehörende steirische Randgebirge mit der über die Waldgrenze hinausragenden Gleinalpe den Bezirk Graz-Umgebung. Im Süden und Osten, im steirischen Alpenvorland, grenzt der Bezirk an seine Nachbarregionen Leibnitz und Weiz. Der nördliche Bezirksteil besitzt eine starke industrielle Basis, das südliche Alpenvorland und das weitläufige Grazer Feld sind hingegen weit dienstleistungsorientierter ausgerichtet. GrazUmgebung ist nach Graz-Stadt der einwohnerstärkste Bezirk der Steiermark. 145.660 Menschen bzw. 12,0 % der steirischen Wohnbevölkerung lebten 2013 im Bezirk. Graz-Umgebung ist dicht besiedelt, mit einer Gesamtfläche von 1.103 km² (6,7 % der 1 von 4 WIBIS FACT SHEET | Bezirksprofil Graz-Umgebung Mai 2015 Steiermark) wies der Bezirk 2013 mit Abbildung: Bevölkerungsprognose 2013/2030 132 Einwohnern je km2 die zweithöchste Einwohnerdichte in der Steiermark auf (Steiermark: 74 Einwohner je km²). -4,1 % Der Dauersiedlungsraum nahm 47 % -1,2 % der Fläche von Graz-Umgebung ein -6,5 % (Steiermark: 32 %). 1,1 % 2,1 % -4,6 % -7,9 % 15,4 % 6,2 % 1,3 % Steiermark: 3,0 % Österreich: 6,2 % 2,1 % Bevölkerungsprognose 2013/2030 2,0 % ,0 8, - 8 1 ,0 -1 5, 4 ,0 6,3 % -6 1 1 4, 6, ,0 1 -4 1 2, -2 0 ,0 0, -0 0 2, -1 ,9 -- 0 4, -- ,9 ,9 -3 -5 ,9 -- 6, in % -7 Ein eindeutiger Siedlungsschwerpunkt besteht nicht; zwei der drei größeren Gemeinden – Gratkorn (2013: 7.622 Einwohner) und die Stadt Frohnleiten (2013: 5.863 Einwohner) – befinden sich nördlich, das dienstleistungsorientierte Seiersberg (2013: 7.351Einwohner) liegt südlich. 0 5 10 20 30 40 50 Kilometer · Quelle: ÖROK (2010), Statistik Austria (2014), Darstellung JR-POLICIES. Die Einwohnerzahl des Bezirks entwickelte sich in den vergangenen Jahren äußerst dynamisch (Rang 2 nach der Stadt Graz). Zwischen 2009 und 2013 wuchs die Wohnbevölkerung um +2,7 % (Steiermark: +0,8 %). Der Bezirk profitiert allgemein von der Suburbanisierung. Im Jahr 2013 stand einem Anteil von 17,8 % an über 65-Jährigen (Steiermark: 19,5 %) ein Anteil von 20,1 % an unter 20-Jährigen gegenüber (Steiermark 18,6 %). Die Geburten-Sterbe-Bilanz war 2009 bis 2013 leicht negativ, die Wanderungsbilanzziffer – die Differenz aus Zu- und Abwanderung je 1.000 Einwohner – war mit 7,0 hoch (Graz (Stadt): 11,9, Steiermark: 3,0). Bis zum Jahr 2030 wird Graz-Umgebung voraussichtlich um +15,4 % wachsen, stärker als Graz (Stadt) und stärker als jeder andere Bezirk der Steiermark. Graz (Stadt) profitiert von nationaler und internationaler Wanderung, das Umland von interregionaler Migration. Im Bereich Schulen und Kinderbetreuung ist GrazUmgebung eng mit Graz Stadt verflochten. GrazUmgebung verfügt in erster Linie über Volksschulen. Der Bereich der höheren Schulen wird von Graz (Stadt) abgedeckt. Insgesamt zählte Graz-Umgebung im Schuljahr 2013/14 9.775 Schüler in 71 Schulen. Davon entfielen »» 5.608 (57,4 %) Schüler auf 48 Volksschulen, »» 1.177 (12,0 %) Schüler auf 13 Hauptschulen, »» 1.743 (17,8 %) Schüler auf 14 Neue Mittelschulen, »» 307 (3,1 %) Schüler auf 6 Polytechnische Schulen, »» 393 (4,0 %) Schüler auf 1 AHS Unterstufe, »» 176 (1,8 %) Schüler auf 1 AHS Oberstufe, »» 105 (1,1 %) Schüler auf 2 allgemeinbildende Schulen, »» 76 (0,8 %) Schüler auf 1 Berufsbildende mittlere Schule, »» 190 (1,9 %) Schüler auf 2 Sonstige Schulen. Im Schuljahr 2013/14 verfügte Graz-Umgebung weder über eine Sonderschule, noch eine Neue Mittelschule an einer AHS, noch eine Berufsschule oder berufsbildende (höhere) Schule. Die Wohnbevölkerung von Graz-Umgebung zwischen 25 und 64 Jahren ist – ähnlich Graz (Stadt) – gut gebildet. Mit einem Anteil von 11,5 % an Personen mit einem tertiären Bildungsabschluss – Universität bzw. Fachhochschule – wies der Bezirk 2012 den zweithöchsten Wert in der Steiermark auf (Graz: 26,6 %, Steiermark: 11,2 %). Der Anteil an Personen mit maximal Pflichtschulabschluss war mit 12,0 % der niedrigste in der Steiermark (16,1 %). Des Weiteren verfügten 43,8 % der Personen über einen Lehrabschluss (Steiermark: 41,0 %), 14,6 % über einen Abschluss einer Fachschule (Steiermark: 15,4 %), 14,3 % über eine Matura (Steiermark: 12,9 %) und 3,8 % über einen Kollegabschluss bzw. Abschluss einer hochschulverwandten Ausbildung (Steiermark: 3,5 %). Die Nord-Süd-Verbindung der Pyhrn Autobahn A9, die Wien mit Graz und Klagenfurt verbindende SüdAutobahn A2 sowie die Richtung Bruck-Mürzzuschlag entlang des Murtals verlaufende Brucker Schnellstraße S35 sorgen in Graz-Umgebung für überaus gute Erreichbarkeitsverhältnisse. Zudem ist der Bezirk durch die S-Bahn-Strecken ausgesprochen gut mit der Landeshauptstadt verbunden. sonstige 2 von 4 WIBIS FACT SHEET | Bezirksprofil Graz-Umgebung Arbeit 2014 zählte Graz-Umgebung im Schnitt 40.814 unselbstständig Beschäftigte. Graz-Umgebung war nach Graz (Stadt) (37,4 %) und vor Bruck-Mürzzuschlag (7,1 %) mit 8,6 % 2014 der zweitgrößte Arbeitgeberbezirk der Steiermark. Die Arbeitsplatzdichte war mit 28,0 Arbeitsplätzen je 100 Einwohner jedoch gering (Steiermark: 38,9). Die Wirtschaftsstruktur ist traditionell vom Produktionssektor geprägt (2014: Beschäftigungsanteil von 33,6 %, Steiermark: 29,9 %). im Dienstleistungsbereich waren 2014 65,5 % der unselbstständig Beschäftigten tätig (Steiermark: 69,1 %). In den Jahren 2010 bis 2014 stieg das Beschäftigungsniveau des Bezirkes jährlich um +0,5 % (Steiermark: +1,2 %). Dabei stieg die Beschäftigung der Frauen jährlich um +0,2 %, jene der Männer um +0,7 %. Der Beschäftigungsrückgang im Krisenjahr 2009 betrug -3,8 % (Steiermark ‑2,1 %). Dieser konnte aufgrund einer verhaltenen Dynamik 2010 (-0,1 %), 2011 (+0,3 %), 2012 (+1,0 %), 2013 (+0,5 %) und 2014 (+0,2 %) bislang nicht kompensiert werden. Der industrielle Schwerpunkt des Bezirks lag 2014 erneut im Maschinenbau (5,6 % der Beschäftigten), in der Papierindustrie (4,9 %) und im Bereich Elektrotechnik/Elektronik (4,1 %). Der Dienstleistungsbereich zeichnete sich 2014 erneut durch hohe Beschäftigungsanteile in den produktionsnahen Dienstleistungen, vor allem dem Bereich Verkehr und Lagerei (11,0 %; 19,5 % aller steirischen Beschäftigten in diesem Bereich), sowie in den erweiterten Wirtschaftsdiensten (12,5 %; 10,0 % aller steirischen Beschäftigten in diesem Bereich) aus. Zahlreiche Transportunternehmen bedienen den gesamten Zentralraum Graz, innerhalb der Wirtschaftsdienste sind vor allem die Bereiche der Arbeitskräfteüberlassung überproportional vertreten. Mai 2015 Wie in nahezu allen steirischen Bezirken entwickelte sich in den letzten fünf Jahren der Dienstleistungssektor (+1,8 % jährliches Beschäftigungswachstum) dynamischer als der Produktionssektor, wo sogar Beschäftigung abgebaut wurde (‑1,8 % jährlich). Träger des Wachstums im Dienstleistungssektor waren in erster Linie der Bereich Information und Kommunikation (+12,7 % jährlich) sowie die erweiterten Wirtschaftsdienste (+7,2 % jährlich). Im Gegensatz dazu baute das verarbeitende Gewerbe Beschäftigung ab (‑1,9 % jährlich). Das betraf vor allem den Bereich Möbel und sonstige Waren (‑10,3 % jährlich) sowie die Elektronik und Elektrotechnik (‑3,7 % jährlich). Die Kernbranche Maschinenbau konnte hingegen den Beschäftigungsbestand deutlich erhöhen (+8,9 % jährlich). Der Dienstleistungsbereich übernimmt immer mehr Aufgaben, die ursprünglich Teil des produzierenden Bereichs waren. Davon profitieren insbesondere die erweiterten Wirtschaftsdienste mit den Arbeitskräfteüberlassern. Graz-Umgebung weist intensive Pendelverflechtungen mit seinen umliegenden Bezirken auf. Einerseits mit der Stadt Graz selbst, andererseits mit Bezirken der südlichen Steiermark. Ausgependelt wird in erster Linie nach Graz und zu einem geringen Anteil auch nach Weiz. Eingependelt wird vorwiegend von Graz, Leibnitz, Deutschlandsberg und Voitsberg. 2014 betrug die Arbeitslosenquote 5,5 % (Steiermark: 7,9 %). Männer (5,9 %; Steiermark: 8,5 %) waren im Vergleich zu Frauen (5,0 %; Steiermark: 7,3 %) etwas stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Saisonalität in der Arbeitslosenquote war ausgesprochen niedrig. Die höchste Arbeitslosenquote bestand 2014 im Dezember mit 7,0 %, die niedrigste im Juni mit 4,9 %. 3 von 4 WIBIS FACT SHEET | Bezirksprofil Graz-Umgebung Mai 2015 Wirtschaft Das Einkommensniveau in Graz-Umgebung war 2013 vergleichsweise hoch. Das Bruttomedianeinkommen der in Graz-Umgebung beschäftigten Arbeitnehmer betrug 2.406 € (Steiermark: 2.328 €). Frauen verdienten 1.749 € (Steiermark: 1.737 €), Männer 2.710 € (Steiermark 2.757 €). Das Einkommen der Frauen war nach Graz und Leoben das dritthöchste in der Steiermark. Die Betriebsstruktur von Graz-Umgebung wird allgemein durch überproportionale Anteile von Kleinbetrieben (10-49 Beschäftigte) und Mittelbetrieben (50-249 Beschäftigte) dominiert. 2014 arbeiteten in Graz-Umgebung 24,9 % der Beschäftigten in Kleinbetrieben (Steiermark: 22,1 %), 24,6 % in Mittelbetrieben (Steiermark: 20,6 %). Großbetriebe waren mit einem Beschäftigungsanteil von 35,2 % im steirischen Vergleich (40,3 %) unterrepräsentiert. Leitbetriebe sind unter anderem die KNAPP Aktiengesellschaft und die Sappi Austria Produktions-GmbH & Co. KG. Je 1.000 Einwohner wurden 2014 4,3 neue Unternehmen gegründet, womit Graz-Umgebung leicht unter dem steirischen Durchschnitt von 4,6 lag. Im Jahr 2014 wurden 628 Unternehmen neu gegründet. Ohne Berücksichtigung der selbstständigen Personenbetreuung1 wies GrazUmgebung 441 Neugründungen bzw. 3,0 Gründungen je 1.000 Einwohner auf (Steiermark: 3,1). Angebot. Touristische Nächtigungen entfallen dabei vorwiegend auf Laßnitzhöhe (Luftkurort), Unterpremstätten (Schwarzl Freizeitzentrum) und Sankt Radegund bei Graz (Luftkurort). Quellen »» Teibenbacher (1999): Regionale Entwicklungsmuster. Demographische und sozio-ökonomische Modernisierung in den Politischen Bezirken der Steiermark zwischen 1850 und 1914. Leykam: Graz. »» Posch (1968): Vorgeschichte und Anfänge der Bezirkshauptmannschaften in der Steiermark. Erweiterter Festvortrag anläßlich der Hundertjahrfeier der steirischen Bezirkshauptmannschaften im Rittersaal des steirischen Landhauses in Graz am 11. Oktober 1968. Daten »» Arbeitsmarktservice Österreich AMS (2015): www.ams.at »» Hauptverband der Sozialversicherungsträger (2014): www.hauptverband.at »» ÖROK Bevölkerungsprognose (2010): http://www.oerok.gv.at/raum-region/daten-undgrundlagen/oerok-prognosen/ »» Statistik Austria (2015): www.statistik.at »» WIBIS Steiermark (2015): www.wibis-steiermark.at Graz-Umgebung zählte 2014 461.251 Nächtigungen (4,0 % der Steiermark). Das Sommerhalbjahr wurde dabei stärker frequentiert als das Winterhalbjahr, dem 38,6 % der Nächtigungen zuzurechnen waren. Bei den Nächtigungen überwogen 2014 inländische Gäste, ihr Anteil betrug 70,6 %. Im Vergleichszeitraum 2010 bis 2014 haben die Nächtigungszahlen nach einem deutlichen Rückgang zwischen 2011 und 2013 insgesamt lediglich um +0,6 % (Steiermark +5,9 %) zugenommen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im Jahr 2014 3,0 Tage. Der Bezirk ist Naherholungsgebiet der Stadt Graz, profitiert aber auch vom dortigen Geschäfts- und Kongresstourismus. Neben Erholungs- und Wanderurlauben rund um Wein und andere regionale landwirtschaftliche Produkte ergänzen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, beispielsweise die Wallfahrtskirche JudendorfStraßengel, das Freilichtmuseum in Stübing und die Tropfsteinhöhle der Lurgrotte, das touristische 1 Vorläufige Zahlen (Jänner 2015); Selbstständige Personenbetreuerinnen und -betreuer sorgen für die Betreuung von pflegebedürftigen Personen in privaten Haushalten. Die Grundlage hierfür wurde im Zuge der Legalisierung der privaten Hauspflege geschaffen und trat am 1. Juli 2007 in Kraft. 4 von 4
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