Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Erfahrungen aus dem Betrieb der Forschungsbiogasanlage in Grub Chancen der Güllevergärung in kleinen Hofbiogasanlagen Ulm, 15.04.2015 Josef Schober Institut für Landtechnik und Tierhaltung Wirtschaftsdüngermanagement und Biogastechnologie Versuchsstation Grub Gesamtfläche 460 ha Landwirtschaftlich genutzte Fläche 400 ha davon Ackerland davon Dauergrünland davon Dauerkulturen 342 ha 50 ha 8 ha Forstwirtschaftliche Flächen 18 ha Hecken, Feldgehölze 11 ha Gebäude, Hofflächen, Feldwege 31 ha Tiergattung Anzahl weibliche Nachzucht 100 Milchkühe 125 Mastbullen 140 Schweine (Leistungsprüfung) 1.500 Mutterschafe 200 Lämmer 170 ILT 2a 17.04.2015 2 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Von der Planung bis zum Bau Öffentliche Ausschreibung Energiekonzept Grub Sept. 2013 Februar 2013 März 2012 Vorstellung der Anlagenkonzepte Spatenstich Okt. 2013 Zuschlag Fa. Novatech Volllastbetrieb Nov. 2013 10.07. 2014 Inbetriebnahme 20.07 2014 Okt. 2014 Abnahme der Anlage ILT 2a 17.04.2015 3 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Probleme beim Bau AwSV (Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen) Biogashandbuch Bayern 2.2.4.4 „Landwirtschaftliche Gärrestebehälter sind keine Güllebehälter“ Nachrüstung einer Leckageerkennung Nachrüstung Überfüllsicherung Umwallung abgedecktes Gärrestelager Fermenter Ausnahme Leckagepflicht: Güllebehälter der Baujahre 1992 bis 2012 Gärrest mit Substratanteil von mindestens 80 % Gülle Bodenplatte fugenlos hergestellt Auflagen: Wiederkehrende Prüfung der Behältereignung durch Sachverständigen Eigenüberwachung mit Dokumentation Dichtheit ist jährlich durch Grundwasseruntersuchung nachzuweisen Vorgrube ILT 2a 17.04.2015 4 Institut für Landtechnik und Tierhaltung BGA Grub Besonderheiten: • Eigenstromnutzung keine Einspeisung ins öffentliche Netz keine EEG-Vergütung • wärmeoptimierte Bauweise • Anpassung an Regelarbeitszeiten • Auslegung auf zukünftigen LastRegelbetrieb • Einbindung Spitzenlast-BHKW im Herbst 2015 • Einsatz von Zuckerrübenbrei ILT 2a 17.04.2015 5 Institut für Landtechnik und Tierhaltung BGA Grub Besonderheiten: • Eigenstromnutzung keine Einspeisung ins öffentliche Netz keine EEG-Vergütung • wärmeoptimierte Bauweise • Anpassung an Regelarbeitszeiten • Auslegung auf zukünftigen LastRegelbetrieb • Einbindung Spitzenlast-BHKW im Herbst 2015 • Einsatz von Zuckerrübenbrei ILT 2a 17.04.2015 6 Institut für Landtechnik und Tierhaltung BGA Grub ILT 2a 17.04.2015 7 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Anlagenkennzahlen Arbeitsausnutzungsgrad 96,6 % Jahresvolllaststunden 8464 h Relative Biogasausbeute FM 116 % Hydraulische Verweilzeit 57 Tage Verweilzeit im gasdichten Raum 192 Tage Raumbelastung 1,8 kg oTM/Tag Eigenstrombedarf 8,5 % Eigenwärmebedarf Fermenter 30 % Gülleanteil (EEG 2012) 78,8 % Gülleanteil (EEG 2014) 92,2 % 8 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Substratzusammensetzung • Gülle und Festmist in Menge und Qualität sehr heterogen • Substratmischung variiert je nach Wochentag ILT 2a 17.04.2015 9 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Substratzufuhr Vertikalmischer hoher Anteil an Schafmist Gärrestausbringung 09/10.03 ILT 2a 17.04.2015 10 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Täglicher Biogasertrag Gärrestausbringung 09/10.03 ILT 2a 17.04.2015 11 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Prozessbiologie ILT 2a 17.04.2015 12 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Eigenstromverbrauch BGA 8,6 % ILT 2a 17.04.2015 13 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Wärmeverfügbarkeit 2.758 kWh/d 1.919 kWh/d 839 kWh/d ILT 2a 17.04.2015 14 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Wärmeverfügbarkeit ILT 2a 17.04.2015 15 Institut für Landtechnik und Tierhaltung BHKW-Wirkungsgrad • Elektrischer Wirkungsgrad laut BHKW-Hersteller 35,7 % Laut DIN 3046-1: „beträgt die obere Grenzabweichung für den spezifischen Kraftstoffverbrauch +5% bei Nennleistung“ d. h. anstatt 40 Nm³/h 38 Nm³/h ŋel.= +2% Graphik: Tappen 17.04.2015 ILT 2a 16 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Störmeldungen Anzahl und Art der Störmeldungen ILT 2a 17.04.2015 17 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Zusammenfassung ● AwSV verhindert oftmals den Bau von Hofbiogasanlagen ● Qualität und Lagerdauer haben großen Einfluss auf die Gasausbeute ● Gärrestlager zu knapp bemessen ● keine biologischen Probleme trotz Futterwechsel (Hubraumanlage) ● tatsächliche Gaserträge liegen i. d. R. 10 % über den theoretischen Erträgen ● Eigenstromverbrauch hängt stark von Rührtechnik und deren Laufzeit ab ● Eigenwärmebedarf bei vollisolierten Fermentern hält sich in Grenzen ● Fehlende Wärmenutzung mindert die Gesamteffizienz der Anlage ● BHKW-Wirkungsgrade liegen meist 2 %-Punkte unter den Herstellerangaben ILT 2a 17.04.2015 18 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Haben Sie noch Fragen? j I Josef Schober [email protected] 08161/71-4113 Institut für Landtechnik und Tierhaltung Vöttinger Straße 36 85354 Freising ILT 2a 17.04.2015 19 Institut für Landtechnik und Tierhaltung
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