Beispiele aus der Beraterpraxis von Uwe Frevert Verein zur Förderung der Autonomie Behinderter Fachbereich: Persönliche Budget / Assistenz Tel.: 0561 – 72885 – 162 eMail: [email protected] 1 R.A. mit stark ausgeprägter spastischer Behinderung [email protected] 2 R.A. mit stark ausgeprägter spastischer Behinderung statt WfbM Assistenz am Außenarbeitsplatz • im Spätsommer beim überörtlichen SHT beantragt • weder ein Bedarf ermittelt noch eine schriftliche Zielvereinbarung über Verwendung und Einsatz der Finanzmittel erarbeitet • aber das Geld wird ausbezahlt [email protected] 3 R.A. mit stark ausgeprägter spastischer Behinderung statt WfbM Assistenz am Außenarbeitsplatz • örtlicher SHT regelt trägerübergreifendes Budget ab Januar - Assistenzkosten - Fahrtkosten - Kosten für Lifter - Aufwendungen für Finanzverwaltung - Zimmer in Kassel [email protected] 4 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig 5 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig hatte sich vom Pflegedienst gelöst (Arbeitgebermodell) • Antrag im Frühjahr beim Integrationsamt - geringe Kosten für Arbeitsassistenz - Zusammenarbeit bestimmte die Wahl der Beauftragten 6 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig hatte sich vom Pflegedienst gelöst • positiver Bescheid im November [email protected] 7 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Besonderheiten der Zielvereinbarung: fünf beteiligte Kostenträger: - AOK Pflegekasse - Sozialamt - AOK Krankenkasse - Integrationsamt - Deutsche Rentenversicherung Bund 8 [email protected] E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Besonderheiten der Zielvereinbarung: • Gutscheine der Pflegeversicherung mit Kooperationsvertrag vgl. § 35a SGB XI "Sachleistungen (...) dürfen nur in Form von Gutscheinen zur Verfügung gestellt werden, die zur Inanspruchnahme von zugelassenen Pflegeeinrichtungen (...) berechtigen." 9 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Besonderheiten der Zielvereinbarung: • jährliche Dynamisierung des Gesamtbudgets mit dem Index der Grundlohnsummensteigerung des Vorjahres nach § 71 Abs.3 SGB V [email protected] 10 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Besonderheiten der Zielvereinbarung: • unverbrachtes Budget wird einer Schwankungsreserve zugeführt, die bis zur Höhe von 1,5 Monatsbudgets aufgebaut wird [email protected] 11 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig die Schwankungsreserve: • Lohnfortzahlung bei Krankenhausaufenthalt der behinderten Person • Gelder zur Einarbeitung neuer Assistenten • Schulungsmaßnahmen für Assistenten • doppelte Ausgaben im Urlaubsfall des Berechtigten (Unterkunft der Assistenten etc.) • Finanzielle Anreize für Assistenten an Sonn- und Feiertagen 12 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Besonderheiten der Zielvereinbarung: • Rückführung überschüssiger Finanzmittel, d.h. Überzahlung wird jährlich im Januar verrechnet [email protected] 13 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Besonderheiten der Zielvereinbarung: • ungekürztes pauschales Pflegegeld in Höhe von 728,- € wird ausbezahlt (gemäß § 64 Abs.3 bzw. § 66 Abs.2 SGB XII) [email protected] 14 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig pauschales Pflegegeld nach § 64 SGB XII: • Lohnbuchhaltung • Beratung, Schulung und Training für den behinderten Arbeitgeber • Regieaufwendungen für Telefon, EDV, Porto etc. [email protected] 15 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig Zusammenfassung: • Gutscheine der Pflegeversicherung mit Kooperationsvertrag, vgl. § 35a SGB XI • Dynamisierung des Gesamtbudgets • Schwankungsreserve für 1,5 Monate • Rückführung überschüssiger Finanzmittel • ungekürztes pauschales Pflegegeld [email protected] 16 E.K. Muskeldystrophie, Beatmung, Elektrorollstuhl und ist berufstätig die Musterzielvereingarung: Warum und wie? zugehörige Dokumente: http://www.isl-ev.de/ bzw.: http://www.isl-ev.de/index.php?option=com_content&view=article&id=702:01122006-beispielhafte-zielvereinbarung-zum-persoenlichen-budget&catid=35:assistenz--budget&Itemid=423&lang=de Im Krankenhaus: http://www.forsea.de/projekte/Krankenhaus/kh_start.shtml [email protected] 17 F.U. körperbehindert u. berufstätig [email protected] 18 F.U. körperbehindert u. berufstätig für Elektrorollstuhl bis zu 35% Ersparnis für die AOK Hessen • in der Vergangenheit bereits Geldleistung von der AOK für Elektrorollstuhl erhalten • Antrag nach Bewilligung der Sachleistung auf ein Persönliches Budget • mündliche Ablehnung, aber das Geld wurde nach 3 Monaten gemäß § 13 Abs.3 SGB V (Kostenerstattung für selbstbeschafftes Hilfsmittel) ausbezahlt 19 F.U. körperbehindert u. berufstätig für Elektrorollstuhl bis zu 35% Ersparnis für die AOK Hessen • im Sommer negativer Bescheid zum PB: "sollte Leistung als Persönliches Budget angesehen werden, entfällt die Nachzahlungsverpflichtung" • Widerspruch mit ausführlicher Begründung bis heute kein Widerspruchsbescheid zum PB 20 F.U. körperbehindert u. berufstätig für Elektrorollstuhl bis zu 35% Ersparnis für die AOK Hessen • alle Rechnungen wurden beglichen, daher kein Grund zur Klage • für Reparaturen wurde auf Sanitätshäuser verwiesen • Registriernummer mit Aufkleber "Eigentum der AOK Hessen" 21 F.U. körperbehindert u. berufstätig für Elektrorollstuhl bis zu 35% Ersparnis für die AOK Hessen • Zollbehörde ermittelt nicht weiter • Nachzahlung über 4.000,-- € für Zoll und Einfuhrumsatzsteuer nicht abgeführt [email protected] 22 Beschäftigungsmodelle neben der WfbM sollen erhalten bleiben S.S. [email protected] 23 S.S. mit so genannter "geistiger Beh." verschiedene Beschäftigungsmodelle sollen nach der Schule neben der WfbM erhalten bleiben und persönliche Unterstützerin soll im Sinne des "Betreuten Wohnen" weiterhin tätig sein • Antrag auf ein Persönliches Budget nach der Schule im Sommer • überörtlicher SHT (LWV) leitet Antrag an Agentur für Arbeit weiter 24 S.S. so genannter "geistige Beh." • Agentur teilt im „Beratungsgespräch“ mit, dass nur die WfbM finanziert werden kann und Gelder unter gar keinen Umständen anders ausgegeben werden dürfen • Eltern müssten persönlich regelmäßig (oft) Rechenschaft ablegen (scheinbarer Einschüchterungsversuch verfehlte seine Wirkung nicht) 25 S.S. so genannte "geistige Beh." positiv bleibt zu bewerten: • WfbM ermöglicht die Fortführung der bisherigen Beschäftigungsmodelle • ein Antrag auf ein Persönliches Budget statt WfbM erübrigte sich • überörtlicher SHT genehmigt Budget für "Betreutes Wohnen" mit eigener Unterstützerin 26 H.M. & F.T. so genannte "geistige Beh." wollen Anbieter des "Betreuten Wohnen" wechseln und bei der Auswahl des unterstützenden Personals mitentscheiden • sehr schlechte Erfahrungen mit Leistung des "Betreuten Wohnens" • im Herbst Antrag auf Persönliches Budget • Überörtlicher SHT (LWV) teilte so gleich mit, dass der Leistungsumfang um 11% gekürzt wird • in der Budgetkonferenz wurde "eine Person ihrer Wahl" abgelehnt 27 H.M. & F.T. so genannte "geistige Beh." wollen Anbieter des „Betreuten Wohnen“ wechseln • Bewilligung des PB im Winter mit einer Leistungskürzung um ca. 50% • keine gute Qualitätssicherung in der ZV über bisherige Fachleistungsstunden • keine Aussage wo, welche vergleichbaren Fachleistungsstunden eingekauft werden können • keine Aussage zu sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung der Unterstützer etc. 28 Beratungstelefon des Bundesverbandes ISL e.V. Tel.: 0180 5 4747 12 14 Cent pro Minute [email protected] 29 Literatur: 1. Persönliches Budget - Beispiele und Tipps: http://www.isl-ev.de/index.php?option=com_remository&Itemid=436&func=fileinfo&id=51&lang=de 2. Modularisierung von Leistungen im JobBudget http://www.jobbudget.org 3. BMAS Bericht 416 http://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Forschungsberichte/Forschungsberichte-Teilhabe/fb-fb416-endbericht-bmas-gss.html 4. BMAS Bericht 433 http://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/Forschungsberichte/Forschungsberichte-Teilhabe/fb433.html 5. korrigierte UN-Behindertenrechtskonvention: http://www.netzwerk-artikel-3.de/index.php?view=article&id=93:international-schattenuebersetzung 6. Bericht von 78 Organisationen der Behindertenhilfe: http://www.brk-allianz.de/attachments/article/93/beschlossene_fassung_final_endg-logo.pdf 7. Entwurf zur Reform der Teilhabeleistung: http://www.teilhabegesetz.org 30
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