Die ärztliche Leichenschau

Gegründet 1872 als Correspondenz-Blätter
des Allgemeinen ärztlichen Vereins von Thüringen
THEMA:
Psychosomatische Medizin II
Wahl zur Kammerversammlung
2015/2019
Arzt und Recht –
Die ärztliche Leichenschau –
Was muss aus berufsrechtlicher
Sicht beachtet werden?
Info –
Ärztliche Gutachtenerstellung in
der Fahreignungsbegutachtung
MediNetz Jena e.V. – Für die medizinische Versorgung von Papierlosen
Kultur und Geschichte –
Das unwillkommene Rot –
Über Erröten und Erythrophobie
Offizielles Mitteilungsblatt der
Landesärztekammer Thüringen und der
Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen
3/ 2015
Ärzteblatt Thüringen
Inhaltsverzeichnis
3/2015
Impressum
Ärzteblatt Thüringen
26. Jahrgang 2015, ISSN 0863-5412
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer
Thüringen, Körperschaft des öffentlichen Rechts, und
der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Körperschaft des öffentlichen Rechts.
Editorial
Und minder ist oft mehr
136
Herausgeber: Landesärztekammer Thüringen und
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen.
Dr. med. Mathias Wesser
(v.i.S.d.P. für Beiträge der LÄK Thüringen).
Dr. med. Annette Rommel
(v.i.S.d.P. für Beiträge der KV Thüringen).
Nachrichten
137
Erscheinungsweise: Ein Band mit 11 Ausgaben pro
Jahr zum 10. des Monats (die Ausgabe Juli/August
erscheint als Doppelheft).
Redaktion: Dr. phil. Ulrike Schramm-Häder
(Redakteurin).
Landesärztekammer Thüringen, Im Semmicht 33,
07751 Jena, Tel.: 03641-614 103, Fax: 03641-614 108,
E-Mail: [email protected].
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur an die
Redaktion zu richten. Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für unverlangt eingereichte Manuskripte, Besprechungsexemplare usw., für drucktechnische Fehler sowie für die Richtigkeit der Darstellung der veröffentlichten Zuschriften wissenschaftlicher und standesrechtlicher Art. Die darin geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen der
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Die Mitglieder der Landesärztekammer Thüringen
erhalten die Zeitschrift unentgeltlich frei Haus geliefert. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag
abgegolten.
Druck: Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH &
Co. KG, Am Urnenfeld 12, 35396 Gießen
Das Ärzteblatt Thüringen wird auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem Papier gedruckt. Elektronische Voll­
text-Ausgabe: www.aerzteblatt-thuer.de
Wahl
Wahl der Kammerversammlung der Landesärztekammer Thüringen 2015/2019
Nutzen Sie Ihre Stimme und beteiligen Sie sich an der Wahl!
Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten
141
142
Fachbeiträge
Thema: Psychosomatische Medizin II
- Die somatoforme Störung in der Praxis (nicht nur) des Hausarztes
- Besonderheiten der psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlung
der chronischen Schmerzstörung
- Wie sehen Patienten die ambulante psychotherapeutische Versorgung in
Deutschland?
153
156
163
Arzt und Recht
Die ärztliche Leichenschau – Was muss aus berufsrechtlicher Sicht
beachtet werden?
168
Info
Ärztliche Gutachtenerstellung in der Fahreignungsbegutachtung
MediNetz Jena e.V. – Für die medizinische Versorgung von Papierlosen
Der Justizvollzug – ein attraktiver Arbeitsort für Ärzte
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Thüringer Ärzte literarisch
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Personalia
Jubilare
Nachruf auf Professor Dr. Gerhard Klumbies
175
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Kultur und Geschichte
Das unwillkommene Rot – Über Erröten und Erythrophobie
177
Tagungshinweise
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Bekanntmachungen der Kassenärztlichen Vereinigung
Bekanntmachungen der Beschlüsse des Zulassungsausschusses in Thüringen
- Zulassungen
- Ermächtigungen
Bekanntmachung der Beschlüsse des Berufsausschusses für Ärzte in
Thüringen – Zulassungen
Beschlüsse des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen
in Thüringen
Ausschreibung Vertragsarztsitze
183
185
187
187
188
Hinweis: In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Deutschen Borreliose-Gesellschaft e.V.
Für den Inhalt sind die Werbetreibenden verantwortlich. Wir bitten um freundliche Beachtung.
Copyright © by Quintessenz Verlags-GmbH, 2015
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
135
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
Editorial
„Und minder ist oft mehr...“
aus: Der Teutsche Merkur, 5. Band 1774, S. 4
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
diese Weisheit ist schon sehr alt, das Zitat
stammt vom Weimarer Prinzenerzieher
Christoph Martin Wieland (1733-1813).
Wir alle können aus eigener Erfahrung
bestätigen, dass auch heutzutage gern
mal „zu viel des Guten“ getan wird. Was
wir allerdings gar nicht mögen, sind pauschale Vorwürfe überflüssiger medizinischer Behandlungen an unsere eigene
Adresse. Die vergleichsweise hohen statistischen Werte Deutschlands bei Arztkonsultationen, Hausbesuchen und
Krankenhausfällen sind vor allem Ausdruck der politisch geförderten Anspruchshaltung der Bevölkerung auf ungebremste Inanspruchnahme aller Leistungsbereiche der ärztlichen Versorgung.
Angesichts weiterer Leistungszusagen
der Großen Koalition im Bund, die allen
gesetzlich Versicherten zusätzlich eine
Zweitmeinungs- und Vier-Wochen-Termingarantie gewähren will, wünscht
man sich mehr klassische Bildung bei
der politischen Elite. „Viel hilft viel“ ist
ein häufiger Irrtum von Patienten. Es ist
auch das falsche Rezept in der Politik,
wenn die Ressourcen begrenzt sind.
Im Alltag von Klinik und Praxis wird
sich kein Arzt dem Verdacht eines Patienten aussetzen wollen, dass er ihm eine
teure Untersuchung oder Behandlung
allein mit der Begründung „weniger ist
mehr“ vorenthält. Diskussionen über das
Unterlassen von erwarteten Leistungen
sind leichter zu führen, wenn man mit
der vernunftgeleiteten Beschränkung auf
das wirklich Nötige nicht allein dasteht.
Zur Rückenstärkung einer klug reduzierten Auswahl ärztlicher Maßnahmen
trägt die Initiative Choosing Wisely bei,
die seit ihrem Start 2011 durch eine unabhängige Ärztestiftung in den USA
weltweit von einer zunehmenden Zahl
wissenschaftlicher Fachgesellschaften
aufgegriffen wird. Keine andere Gesundheitskampagne hat in Fach- und Laienmedien mehr Beachtung erzielt. Die Idee
der Gründer bestand darin, für jede Disziplin fünf evidenzbasierte Regeln gegen
ihre häufigsten Fehlinanspruchnahmen
zu propagieren. Einige Beispiele: Keine
Hirnbildgebung bei einfacher Synkope
ohne neurologische Ausfälle! Kein
„Routine“-Labor! Keine Antibiose bei unkomplizierter akuter Sinusitis! Keine
nutzlosen Vorsorge-Checks!
In Deutschland finden sich derartige Negativempfehlungen bisher nur in fachbezogenen Leitlinien. Angesichts der politisch ausgerufenen Bekämpfung angeblicher Überversorgung ist es zu begrüßen, dass Fachexperten auch hierzulande
öffentlich zum Arzt-Patient-Dialog über
den Verzicht auf Sinnloses anregen wol-
len. Beim bevorstehenden Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin wird dies ein Schwerpunktthema sein. Choosing Wisely bedeutet: Vernünftiges Auswählen. Ganz
auf dieser Linie liegt es, dass Termine in
Facharztpraxen nach medizinischer
Dringlichkeit vergeben werden, so wie es
die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und die AOK PLUS vorbildhaft für
die GKV vertraglich vereinbart haben.
Wer als Politiker trotz beschränkter Kapazitäten und gleichzeitig Leistungsansprüche unnötig ausweiten will, wird die
fehlende Weisheit wohl erst beim Scheitern an der Wirklichkeit im Gesundheitswesen erlangen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. med. Thomas Schröter
2. Vorsitzender der Kassenärztlichen
Vereinigung
editorial
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
136
Ärzteblatt Thüringen
Nachrichten
Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin in Gera
PD Dr. Michael Kretzschmar ist Chefarzt des neu gegründeten Zentrums für
Schmerz- und Palliativmedizin am SRH
Wald-Klinikum Gera GmbH. Bisher leitete Dr. Kretzschmar das Zentrum für
Interdisziplinäre Schmerztherapie. Von
der neuen Struktur verspricht er sich
eine engere Verzahnung beider Bereiche. Das Know-how der Schmerztherapie komme unmittelbar der Versorgung
der Palliativpatienten zugute.
Das SRH Wald-Klinikum verfügt über
eine eigene Palliativstation mit zehn Betten. Zudem betreut das ambulante Palliativteam Ostthüringen in Zusammenarbeit mit Sozialverbänden, Pflegeeinrichtungen und Hausärzten Schwerstkranke
in gewohnter Umgebung zu Hause.
Allgemeinmedizin
Dr. Marion Streu, Altenburg
Thomas Kaufmann, Bad Salzungen
Dr. Ralf Machulla, Bad Berka
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Kerstin Grünewald, Sonneberg
Dr. Jessica Leitsmann, Gera
Dr. Anja Höhndorf, Erfurt
Yurii Salii, Gera
Innere Medizin und Kardiologie
Kays Same, Bad Berka
Das Zentrum für Interdisziplinäre
Schmerztherapie wurde im November
2011 gegründet. Aktuell werden zwanzig Betten vorgehalten.
(gera/ush)
Online-Veranstaltung von „Ärzte ohne Grenzen“
Ärzte ohne Grenzen lädt medizinisches
Personal als auch technisch versierte Berufsgruppen zu kostenfreien Webinaren
ein. Bei diesen Online-Veranstaltungen
werden Mitarbeiter von ihren Projekterfahrungen im Ausland berichten und
über die Möglichkeiten zur Mitarbeit
informieren. Anschließend werden die
Fragen der Teilnehmer beantwortet.
Teilnehmen können sowohl ausgebildetes Personal als auch Personen, die sich
noch in der Ausbildung befinden und
sich über zukünftig in Frage kommende
Arbeitsmöglichkeiten
informieren
möchten.
Die nächste Veranstaltung findet am
18. März statt. Alle Information dazu sowie den Link zur Anmeldung finden Sie
unter: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/event/live-webinar-fuer-alle-berufsgruppen-1. Weitere Veranstaltungen
und mehr Informationen finden Sie unter: http://www.aerzte-ohne-grenzen.
de/events.
Fachtagung der Klinischen Ethikkomitees
am 17. März 2015, 13:00 – 17:00 Uhr,
in der Landesärztekammer Thüringen
Thema: „Der ärztlich assistierte Suizid“
Referenten:
Dürfen Ärzte bei der Selbsttötung assistieren?
Eine medizinethische Analyse.
PD Dr. med. Jan Schildmann, M. A.
Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin,
Ruhr-Universität Bochum
Straf- und standesrechtliche Aspekte des ärztlich assistierten Suizids
Rechtsanwalt Wolfgang Putz, München
Akademie der Landesärztekammer Thüringen
Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Bestandene Facharztprüfungen:
Januar 2015
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Vera Müller, Erfurt
Neurologie
Dr. Lena Wellmann, Bad Berka
Dr. Katharina Anger, Gera
Viszeralchirurgie
Dr. Ulrike Rauchfuß, Jena
BSc (Univ. Aden) Ali Ahmed Ali Hussein,
Eisenach
Neuer Vorstand der Kreisstelle
Weimar
Am 13. Januar 2015 fand im großen Saal
der Kassenärztlichen Vereinigung die
Kreisstellenwahlversammlung
der
Kreisstelle Weimar / Weimarer Land der
Landesärztekammer für die Wahlperiode 2015/2018 statt. Zum Vorstand der
Kreisstelle Weimar sind Professor Dr.
Egbert Seidel, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Klinikum Weimar, als Vorsitzender und als
Beisitzer Dr. Jörg Rauchfuß, Internist
und Kardiologe am Klinikum Weimar,
sowie Dipl.-Med. Ingo Menzel, niedergelassener Chirurg aus Weimar, gewählt
worden.
Zu den Aufgaben einer Kreisstelle der
Landesärztekammer gehören unter anderem die Durchführung des örtlichen
Schlichtungswesens, die Förderung der
Zusammenarbeit des ambulanten und
stationären Gesundheitswesens, die Beratung des Kammervorstandes in Fürsorgeangelegenheiten und die Förderung der Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Akademie für ärztliche Fortund Weiterbildung.
(kreis/ush)
137
Nachrichten
Neuer Ärztlicher Direktor am St. Georg Klinikum
Seit dem 1. Januar 2015 hat das St. Georg
Klinikum in Eisenach einen neuen
Ärztlichen Direktor. Dr. Lutz Bode,
Chefarzt der Klinik für Neurologie,
übernimmt das Amt von Dr. Klaus Bickel, der weiterhin als Chefarzt die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie leitet. Bode, 1949 in Eisenach geboren, hat zunächst Psychologie studiert
und mehrere Jahre als Leiter einer großen Drogentherapieeinrichtung in Niedersachsen gearbeitet, bevor er sich der
Medizin zugewendet hat. Nach dem Medizinstudium in Berlin folgten Stationen im Krankenhaus Bad Salzungen, in
der Niederlassung und der Stroke Unit
im Eisenacher Klinikum. Seit 2012 ist
Dr. Bode Chefarzt der Klinik für Neurologie in Eisenach.
Als Stellvertreter wurde Professor Dr.
Heiko Wunderlich, Chefarzt der Klinik
für Urologie und Kinderurologie, gewählt.
(georg/ush)
Nichtärztliche Praxisassistentin
– Zusätzliches Kursangebot als
Einstieg in die Qualifikation
Am 14. März 2015 werden in der Landesärztekammer in Jena zusätzlich die
Module A1 und A2 aus dem Curriculum zur Nichtärztlichen Praxisassistentin angeboten.
Es stehen ausreichend Plätze zur Verfügung. Zielgruppe dieses Kursabschnittes sind Medizinische Fachangestellte,
die neu in die Qualifikation einsteigen
möchten und Teilnehmer, die bereits in
der Qualifikation sind.
Kontakt/Anmeldung:
Landesärztekammer Thüringen,
Stefan Heller
Tel. 03641-614145
[email protected]
Erinnerung an die Abgabe des Qualitätsberichts für alle Blut und Blutprodukte anwendenden
Einrichtungen
Nach § 21 Transfusionsgesetz (TFG)
müssen bis zum 1. März eines jeden
Jahres alle Blut und Blutprodukte anwendenden Einrichtungen dem PaulEhrlich-Institut (PEI) den Verbrauch der
Blutprodukte des vorausgegangenen Kalenderjahres melden. Die „Richtlinien
zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von
Blutprodukten RiLiBÄK (Hämotherapie) gemäß §§ 12 und 18 des Transfusionsgesetzes (TFG)“ regeln auch die
Überwachung dieser Meldepflicht durch
die Landesärztekammern.
Diese Richtlinien (Änderungen und Ergänzungen vom 4. Mai 2010) sind für
alle Ärztinnen und Ärzte verbindlich,
die mit dem Gewinnen, Herstellen, Lagern, Abgeben oder In-Verkehr-Bringen
von Blut, Blutbestandteilen oder Blutprodukten, der Durchführung von blutgruppenserologischen und weiteren immunhämatologischen Untersuchungen
und der Anwendung von Blutprodukten
und der entsprechenden Nachsorge befasst sind.
Unverändert bleibt die Struktur der
Qualitätssicherung in den Einrichtungen, die Blutprodukte anwenden: Das
heißt für jede Behandlungseinheit ist
ein Transfusionsbeauftragter, für jede
Einrichtung ein Transfusionsverantwortlicher und für Einrichtungen mit
Akutversorgung eine Transfusionskommission vorzuhalten.
Der Verbrauch von Blutprodukten muss
jährlich dem PEI als zuständiger Bundesoberbehörde gemeldet werden. Gemäß der RiLiBÄK haben die Träger
transfundierender Einrichtungen im
Benehmen mit der Kammer ärztliche
Qualitätsbeauftragte für die Hämotherapie zu bestellen. Zu deren Aufgaben gehört auch die Überwachung ordnungsgemäßer jährlicher Verbrauchsmeldungen für Blutprodukte an das PEI und die
Qualitätsberichte an die entsprechende
Landesärztekammer.
Auch Einrichtungen der Krankenversorgung, die gemäß RiLiBÄK keinen Qualitätsbeauftragten bestellen müssen,
unterliegen in vollem Umfang der Meldepflicht. Ihre ärztlichen Leiter müssen
selbst der überwachenden Kammer ihre
Meldung an das PEI nachweisen.
Wir erinnern alle entsprechenden Einrichtungen, ihrer Meldepflicht nachzukommen und den Qualitätsbericht zu
übersenden, falls es noch nicht geschehen ist.
Ansprechpartner und weitere
Informationen:
PEI:
Tel.: 06103/77 0, E-Mail: [email protected]
LÄK Thüringen:
Qualitätssicherung Hämotherapie/
Beratungsstelle Ursula Liebeskind
Tel.: 03641/614 102, E-Mail: [email protected]
www.aerzteblatt-thuer.de
138
Ärzteblatt Thüringen
Nachrichten
KV Thüringen begrüßt Aufstockung der Niederlassungsförderung
des Landes
(Weimar) Zur beabsichtigten Aufstockung der Förderung der ärztlichen Niederlassung durch das Thüringer Gesundheitsministerium nimmt die 1.
Vorsitzende des Vorstandes der KV Thüringen, Dr. Annette Rommel, Stellung:
„Die KV Thüringen ist über die Absicht
des Thüringer Gesundheitsministeriums, die Förderung der ärztlichen Niederlassung im ländlichen Raum auf
eine Million Euro aufzustocken, sehr
erfreut. Diese Förderung würde die jahrelangen umfangreichen Förderaktivitäten der Kassenärztlichen Vereinigung
im Rahmen der Niederlassung von Ärzten sinnvoll ergänzen. Aus diesem
Grund hatte die KV Thüringen sowohl
zu Beginn der Koalitionsverhandlungen
für eine neue Thüringer Landesregierung als auch in einem Schreiben an die
neue
Gesundheitsministerin
den
Wunsch geäußert, dass sich Thüringen
über das bisherige Maß hinaus bei der
Förderung ärztlicher Niederlassung im
Land engagiert.
Die KV Thüringen fördert die ambulante ärztliche Versorgung mit einem eigenen Sicherstellungsfonds und einem
Strukturfonds. Der Gesamtumfang beträgt in diesem Jahr mehr als 3,5 Millionen Euro. Auch bei uns steht bei dieser
Förderung, für die die Vertragsärzte im
Land auf einen Teil ihres Honorars verzichten, die Gewinnung neuer Ärzte für
die ambulante Versorgung im Mittelpunkt. Das Thüringer Gesundheitsministerium ist hier ein wichtiger Partner,
vor allem bei der Zusammenarbeit in
der von uns gemeinsam getragenen Stiftung zur Förderung ambulanter ärztlicher Versorgung in Thüringen. Wir
würden uns deshalb freuen, wenn die
beabsichtigte Fördersumme Eingang in
den Thüringer Landeshaushalt für 2015
finden würde.
Die Zahl der offenen Hausarztsitze in
Thüringen konnte durch die Aktivitäten
aller Beteiligter in den vergangenen eineinhalb Jahren von 75 auf aktuell 57 gesenkt werden. Derzeit praktizieren im
Land rund 1.650 Hausärzte. Ihrem Engagement und ebenso dem der Fachärzte ist es zu danken, dass in Thüringen
kein Patient lange Wege zum Hausarzt
in Kauf nehmen muss.“
(kv/ush)
23. Medizinisch-Juristisches Kolloquium
Der alte Mensch in Klinik und Pflege
18. März 2015, 15:00 bis 19:00 Uhr,
Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Ricarda Arnold, Jena
Themen:
- Sturzprävention und freiheitsentziehende Maßnahmen –
Anspruch und Wirklichkeit
- Möglichkeit der Diskussion eigener Fälle/Probleme
Referenten: Dr. med. Ricarda Arnold, Jena, Dr. med. Anja Kwetkat, Jena,
Ass. jur. Kristin Memm, Jena
Anmeldung: Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung ,
Tel: 03641/614-144, [email protected]
gebührenfrei, 5 Punkte (Kategorie A)
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
139
Nachrichten
Aktuelle Ausstellung in der Landesärztekammer
Fluss des Lebens.
Die aktuelle Ausstellung in der Geschäftsstelle der Landesärztekammer
zeigt Gemälde der Erfurterin Ellen C.
Könnecke. Die gelernte Kartographin
und Konstrukteurin begann 2010 mit
ihren künstlerischen Arbeiten, die von
der Verwendung verschiedener Materialien – neben Acryl, Marmormehl oder
Lehm – in Mischtechnik gekennzeichnet sind. Farbe und Struktur sind die
prägenden Elemente ihrer Bilder, die
damit unmittelbar in den Raum hineinwirken.
(ush)
Chefarztwechsel und neue Strukturen
Zentralklinik Bad Berka GmbH
Doppelspitze in der
Wirbelsäulenchirurgie
Der bisherige alleinige
Chefarzt PD Dr. Heinrich Böhm bleibt in
der Zentralklinik Berka, wird jedoch in der
Patientenversorgung
sein Arbeitspensum
reduzieren und sich mehr der Forschung und Ausbildung widmen. PD
Dr. Böhm ist seit 1994 in der Zentralklinik Bad Berka tätig und gilt deutschlandweit als sehr erfahrener und innovativer Wirbelsäulenchirurg. Zu seinen
Spezialgebieten zählen unter anderem
die Behandlung von degenerativen Erkrankungen, Fehlstellungen und Tumo-
ren der Wirbelsäule. Der Chefarzt entwickelte in den vergangenen Jahrzehnten selbst Operationstechniken und
Implantate, die inzwischen weltweit angewendet werden.
Der bisherige Leitende
Oberarzt Dr. Mootaz
Shousha wird Geschäftsführender Chefarzt und übernimmt
das „Tagesgeschäft“
der Klinik. Seit 2004
widmet sich der gebürtige Ägypter an der
Zentralklinik Bad Berka den Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten
der Wirbelsäule. Seine medizinische
Ausbildung absolvierte der 41-Jährige an
der Universität Alexandria in Ägypten.
In Deutschland promovierte er zum Dr.
med. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten
gehören die Halswirbelsäulenchirurgie,
minimal-invasive Eingriffe an Brustund Lendenwirbelsäule sowie die operative Behandlung von degenerativen Erkrankungen. Als Geschäftsführender
Chefarzt will sich Dr. Shousha unter
anderem auf „die optimale Patientenversorgung und die Weiterbildung junger
Ärzte“ konzentrieren.
Bitte informieren Sie uns über Veränderungen bei Chefarztpositionen und
Abteilungsstrukturen in Ihrem Hause:
Tel.: 03641/614-113, Fax: 03641/614-108,
E-Mail: [email protected].
Erratum
In die Rubrik Chefarztwechsel hat sich im letzten Heft auf der Seite 86 ein Fehler eingeschlichen.
Oberarzt Christoph Micke … wurde … zum Leiter des Traumazentrums (nicht des Traumanetzwerks) ernannt.
Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Zentralklinik Bad Berka
140
Ärzteblatt Thüringen
Wahl
Wahl der Kammerversammlung der Landesärztekammer
Thüringen 2015/2019
Wahlfrist 12.3. bis 18.3.2015, 18:00 Uhr
Nutzen Sie Ihre Stimme und beteiligen
Sie sich an der Wahl!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in diesem Frühjahr findet zum achten
Mal seit Bestehen der Landesärztekammer die Wahl zum wichtigsten Gremium unserer ärztlichen Selbstverwaltung – zur Kammerversammlung –
statt. Die Wahlunterlagen haben Sie
per Post erhalten, und auf den folgenden Seiten werden alle Mitglieder der
Landesärztekammer Thüringen, die
sich zur Wahl stellen, präsentiert. Das
künftige Parlament der Thüringer Ärzteschaft kann dann von Ihnen innerhalb des Zeitraumes vom 12. bis zum
18. März 2015 gewählt werden. Am 17.
Juni wird die neu gewählte Kammerversammlung als Parlament der Thüringer Ärzteschaft konstituierend zusammentreten und für die nächsten
Jahre die Arbeit der Landesärztekammer bestimmen.
Sehr erfreulich finde ich, dass wir
mehr als die doppelte Anzahl von Kandidaten für die vorgegebenen Sitze in
der Kammerversammlung haben, so
dass man von einer wirklichen „(Aus-)
Wahl“ sprechen kann. Den Kolleginnen und Kollegen, die sich zur Wahl
stellen, möchte ich an dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank dafür aussprechen, dass Sie bereit sind, ihre
Freizeit für die Ausübung eines Ehrenamtes in unserer Ärztekammer zu opfern. Aber, so denke ich, es lohnt sich,
hier mitzumachen, sich zu beteiligen.
Die Selbstverwaltung ermöglicht es Ihnen, aktiv Ihren Beruf und Ihre Berufsausübung mitzugestalten. Denn in der
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Selbstverwaltung kann über Inhalt und
Umfang der Weiterbildung, die Regeln
ärztlichen Miteinanders, die Anforderungen an die ärztliche Fortbildung
und die berufsrechtliche Ausrichtung
selbst bestimmt beziehungsweise mitbestimmt werden. Das ist schließlich
eine Möglichkeit, die nicht hoch genug
wertgeschätzt werden kann. Gerade in
meiner Generation, die einen massiven
Wandel nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in der Biographie
erlebt und die ärztliche Selbstverwaltung mit aufgebaut haben, ist dieses
Bewusstsein tief verankert und ich hoffe sehr, dass auch die jüngeren Kolleginnen und Kollegen die Chancen, die
eine Selbstverwaltung bietet, schätzen
und nutzen lernen.
Nun noch einige Worte in eigener Sache. Für mich ist die Wahl zur Kammerversammlung etwas Besonderes:
Es ist die erste Wahl seit Gründung der
Institution Ärztekammer, bei der ich
nicht antrete. Ein viertel Jahrhundert in
der ärztlichen Selbstverwaltung – viele
Jahre als Vizepräsident und acht als
Präsident – waren eine spannende und
manchmal auch herausfordernde Zeit.
Aber ich denke, es ist Zeit für einen
Wechsel – in meinem Leben und auch
in unserer Ärztekammer. Es sollte Platz
für jüngere Kolleginnen und Kollegen
gemacht werden. Wir als Institution
müssen an deren Lebens- und Arbeitswirklichkeit andocken, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können.
Dazu bedarf es auch eines breiten Fundamentes. Deshalb bitte ich Sie herzlich, dass Sie durch Ihre aktive Beteiligung an der Wahl zur Kammerversammlung zum Erhalt unserer Selbstverwaltung beitragen. Nutzen Sie Ihre
Stimme und beteiligen Sie sich an der
Wahl!
Ihr
Dr. Mathias Wesser
Präsident
141
Wahl
Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten
Abkürzungsverzeichnis:
BAG = Berufsausübungsgemeinschaft
GA = Gesundheitsamt
GP = Gemeinschaftspraxis
KKH/KH = Kreiskrankenhaus / Krankenhaus
LRA = Landratsamt
MVZ = Medizinisches Versorgungszentrum
TG = Teilgebiet
Kreislisten
142
Wahlkreis 1
Landkreis Eichsfeld
Wahlkreis 2
Landkreis Nordhausen
Wahlkreis 3
Wartburgkreis
Wahlkreis 3
Wartburgkreis
Dr. Schotte, Uwe
Chirurgie
Eichsfeld-Klinikum,
Kleinbartloff OT Reifenstein
Dr. Hesse, Martin
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
Praxis Harztor/ Niedersachswerfen
Rubisch, Claudia
Praktischer Arzt
Praxis Tiefenort
Dr. Lichti, Gabriele
Physikalische und
Rehabilitative Medizin
Klinikum Bad Salzungen,
Bad Salzungen
Wahlkreis 4
Unstrut-Hainich-Kreis
Wahlkreis 4
Unstrut-Hainich-Kreis
Wahlkreis 4
Unstrut-Hainich-Kreis
Wahlkreis 6
Landkreis SchmalkaldenMeiningen
Dr. Lange, Frank
Innere Medizin, TG
Hämatologie und Internistische Onkologie; HufelandKlinikum, Mühlhausen
Dr. Klink, Holger
Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie
Rehaklinik an der Salza,
Bad Langensalza
Dr. Miosge, Wolfgang
Nervenheilkunde (Neurologie und Psychiatrie)
Median-Klinik Bad
Tennstedt, Bad Tennstedt
Dr. Andrae, Jens
Anästhesiologie
HELIOS Klinikum
Meiningen, Meiningen
Ärzteblatt Thüringen
Wahl
Wahlkreis 6
Landkreis SchmalkaldenMeiningen
Wahlkreis 6
Landkreis SchmalkaldenMeiningen
Wahlkreis 7
Landkreis Gotha
Wahlkreis 10
Ilm-Kreis
Dr. Meinhardt, Alexander
Innere Medizin
Geriatrische Fachklinik
„Georgenhaus“, Meiningen
Dr. Roy, Sebastian
Visceralchirurgie
HELIOS Klinikum
Meiningen, Meiningen
Dipl.-Med. Lautenschläger,
Sylvia
Allgemeinmedizin
Praxis Tambach-Dietharz
Dr. Scheiber, Gerd
Anästhesiologie
Ilm-Kreis-Kliniken ArnstadtIlmenau, Ilmenau
Wahlkreis 10
Ilm-Kreis
Wahlkreis 11
Landkreis Weimarer Land
Wahlkreis 11
Landkreis Weimarer Land
Wahlkreis 13
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Friese, Steffen
Innere Medizin
Ilm-Kreis-Kliniken ArnstadtIlmenau, Arnstadt
Dr. Glombitza, Joachim
Innere Medizin / TG
Pneumologie, Robert-KochKH Apolda, Apolda
Prof. Dr. Lauer, Bernward
Innere Medizin / TG
Kardiologie, Zentralklinik
Bad Berka, Bad Berka
Dr. Wiegner, Jörg-Ulf
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
Praxis Saalfeld
Wahlkreis 13
Landkreis SaalfeldRudolstadt
Wahlkreis 13
Landkreis SaalfeldRudolstadt
Wahlkreis 13
Landkreis SaalfeldRudolstadt
Wahlkreis 14
Saale-Holzland-Kreis
Dr. Wedel, Frank
Innere Medizin / TG Pneumologie, Thüringen-Kliniken
„Georgius Agricola“, Saalfeld
Dr. Laßmann, Hendrik
Innere Medizin / TG
Pneumologie
Praxis Saalfeld
Dr. Knüpfer, Mechthild
Innere Medizin
Praxis Uhlstädt-Kirchhasel
Dr. Wutzler, Uwe
Psychotherapeutische Medizin
ASKLEPIOS Fachklinikum
Stadtroda, Stadtroda
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
143
Wahl
144
Wahlkreis 15
Saale-Orla-Kreis
Wahlkreis 17
Landkreis Altenburger Land
Wahlkreis 17
Landkreis Altenburger Land
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Dr. Dorow, Nils
Allgemeinmedizin
Praxis Neustadt/Orla
Dr. Blase, Lutz
Chirurgie
Klinikum Altenburger Land,
Altenburg
Dr. Quart, Stefan
Allgemeinmedizin
BAG Treben
Allin-Christian, Simone
Innere Medizin und
Angiologie
BAG Erfurt
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Franke-Beckmann, Eivy
Kinder- und Jugendmedizin
Praxis Erfurt
Dr. Reinsch, Ulrike
Allgemeinmedizin
BAG Erfurt
Dr. Kentner, Peter
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
Praxis Erfurt
Dr. Gruner, Karsten
Orthopädie und Unfallchirurgie, Katholisches
KH Erfurt, Erfurt
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Wahlkreis 18
Stadt Erfurt
Wahlkreis 19
Stadt Gera
Wahlkreis 19
Stadt Gera
dr. (MU Budapest) GroßeLeege, Hubertus
Orthopädie und Unfallchirurgie, Praxis Erfurt
Dr. Land, Irmtraud
Innere Medizin / TG
Pneumologie
Praxis Erfurt
Dr. Klemm, Anne
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
GP Gera
Dr. Müller, Jörg
Augenheilkunde
Praxis Gera
Ärzteblatt Thüringen
Wahl
Wahlkreis 19
Stadt Gera
Wahlkreis 20
Stadt Jena
Wahlkreis 21
Stadt Suhl
Wahlkreis 22
Stadt Weimar
Dr. Melchert, Thomas
Chirurgie
GP Gera
PD Dr. Wedding, Ulrich
Innere Medizin / TG
Hämatologie und Internistische Onkologie, Universitätsklinikum Jena, Jena
Dr. Reichel, Uwe
Allgemeinmedizin
Praxis Suhl
Dr. Rauchfuß, Jörg
Innere Medizin und
Kardiologie, Sophienund Hufeland-Klinikum,
Weimar
Wahlkreis 22
Stadt Weimar
Wahlkreis 23
Stadt Eisenach
Dipl.-Med. Menzel, Ingo
Orthopädie und
Unfallchirurgie
Praxis Weimar
Schrön, Steffen
Innere Medizin
BAG Eisenach
* Für die Wahlkreise „5 Kyff häuserkreis“, „8 Landkreis Sömmerda“, „9 Landkreis Hildburghausen“, „12 Landkreis Sonneberg“ und „16 Landkreis
Greiz“ haben sich keine Kandidaten für die Wahl der Kammerversammlung beworben; für den Wahlkreis 20 Stadt Jena haben sich keine weiteren
Kandidaten beworben (insgesamt drei Sitze).
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
145
Wahl
Landeslisten
Liste 1
Ärztinnen und Ärzte aus den Thüringer Krankenhäusern
Prof. Dr. Fünfstück,
Reinhard; Innere Medizin /
TG Nephrologie
Sophien- und HufelandKlinikum, Weimar
Dr. Repp, M.B.A., Michael
Innere Medizin / TG
Gastroenterologie
Klinikum Altenburger Land,
Altenburg
Dr. Bode, Lutz
Nervenheilkunde (Neurologie und Psychiatrie)
St. Georg Klinikum Eisenach, Eisenach
Prof. Dr. Seidel, MSc,
Egbert; Physikalische und
Rehabilitative Medizin
Sophien- und HufelandKlinikum, Weimar
Dr. Schröter, Thomas
Innere Medizin
BAG Weimar
PD Dr. Hocke, Michael
Innere Medizin, TG
Gastroenterologie; HELIOS
Klinikum Meiningen,
Meiningen
Dr. Weiß, Reginald
Innere Medizin und
Angiologie
Praxis Bad Berka
Univ.-Prof. Dr. Stallmach,
Andreas; Innere Medizin /
TG Gastroenterologie
Universitätsklinikum Jena,
Jena
Dr. Masri-Zada, Antje
Innere Medizin / TG
Kardiologie
BAG Gera
Dr. Franke, MHBA, Christian; Innere Medizin / TG
Pneumologie
MVZ Sonneberg, Sonneberg
Liste 2
Thüringer Internisten
146
Ärzteblatt Thüringen
Wahl
Liste 3
Fachärzte Thüringen
Dr. Lundershausen, Ellen
HNO-Heilkunde
GP Erfurt
Dr. Jordan, Andreas
Augenheilkunde
Praxis Jena
Dr. Göckeritz, Stefan
Urologie
Praxis Jena
Dr. Dittrich, Stephan
Chirurgie; Privatpraxis
Bad Lobenstein
PD Dr. Jung, Kirsten
Haut- und Geschlechtskrankheiten; BAG Erfurt
Dr. Geßner, Christian
Orthopädie
BAG Erfurt
PD Dr. Aschenbach, René
Diagnostische Radiologie
Universitätsklinikum Jena,
Jena
Dr. Becker, Sven
Innere Medizin,
gesamte Innere Medizin
BAG Erfurt
Dr. Köbele, Ralf
Nervenheilkunde
Praxis Jena
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
147
Wahl
Liste 4
Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst / Sozialmedizin
Dr. Blüher, Bernhard
Öffentliches Gesundheitswesen
i.R., Altenburg
Dipl.-Med. Weise, Antje
Allgemeinmedizin
Stadtverwaltung Jena, Jena
Dipl.-Med. Lein, Andrea
Anästhesiologie
LRA Gotha
Dr. Maier, Helena
Öffentliches Gesundheitswesen; LRA Wartburgkreis,
Bad Salzungen
Dipl.-Med. Francke, Ingrid
Öffentliches
Gesundheitswesen
LRA Nordhausen,
Nordhausen
Dr. Wirsing, Melanie
Anästhesiologie
MDK Thüringen, Weimar
Dr. Freyer, Antje
Innere Medizin / TG
Gastroenterologie
MDK Thüringen, Weimar
Dr. Bätzold, Verona
Kinder- und Jugendmedizin
MDK Thüringen, Weimar
Dr. Schmieder, Michaela
Haut- und Geschlechtskrankheiten
MDK Thüringen, Suhl
148
Ärzteblatt Thüringen
Wahl
Liste 5
BDA – Berufsverband Deutscher Anästhesisten
Dr. Schmidt, Falk
Anästhesiologie
Sophien- und HufelandKlinikum, Weimar
Dr. Pfeiffer, Lutz
Anästhesiologie
Hufeland Klinikum,
Mühlhausen
Dr. Meinshausen, Eckhard
Anästhesiologie
HELIOS Klinikum
Meiningen, Meiningen
Dr. Rommel, Annette
Allgemeinmedizin
Praxis Mechterstädt
Dipl.-Med. Vonau, Silke
Allgemeinmedizin
Praxis Nahetal
Dr. Sakriß, Michael
Allgemeinmedizin
BAG Erfurt
Dr. Heidt, Rita
Allgemeinmedizin
BAG Bad Salzungen
Dipl.-Med. Schmidt, Kirsten
Allgemeinmedizin
BAG Kranichfeld
Zapfe, Jürgen
Allgemeinmedizin
Praxis Oberweißbach
Dr. Weidinger, Harald
Innere Medizin
Praxis Wiehe
Dr. Bittrich, Hans-Jörg
Kinder- und Jugendmedizin, TG Neonatologie
HELIOS Klinikum Erfurt,
Erfurt
Liste 6
Thüringer Hausärzteverband
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
149
Wahl
Liste 6
Thüringer Hausärzteverband
Lipfert, Jens-Uwe
Allgemeinmedizin
BAG Wutha-Farnroda
Liste 7
Psychosomatik und Psychotherapie
Dr. Gruner, Beate
Psychotherapeutische
Medizin
Praxis Weimar
Dr. Süß, Holger
Psychiatrie und Psychotherapie; Burg-Klinik Stadtlengsfeld, Stadtlengsfeld
Dr. Mohr, Susanne
Psychotherapeutische
Medizin; Universitätsklinikum Jena, Jena
Liste 8
Verband der Leitenden Orthopäden und Unfallchirurgen Thüringens
Dr. Petereit, Uwe
Orthopädie und Unfallchirurgie, Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“,
Saalfeld
150
Dr. Müller, Wolf-Dieter
Orthopädie
m&i - Fachklinik Bad
Liebenstein, Bad Liebenstein
apl. Prof. Dr. Mückley,
Thomas; Orthopädie und
Unfallchirurgie
HELIOS Klinikum Erfurt,
Erfurt
Ärzteblatt Thüringen
Wahl
Liste 9
Marburger Bund
Lahmeyer-Birk, Andrea
Kinder- und Jugendmedizin
TG Kinderkardiologie;
Thüringen-Kliniken
„Georgius Agricola“,
Saalfeld
Dipl.-Med. Erbs, Lothar
Chirurgie,
TG Thoraxchirurgie;
Zentralklinik Bad Berka,
Bad Berka
Dr. Neumeyer, Marco
Anästhesiologie
SRH Wald-Klinikum Gera,
Gera
Dr. Neubert, Melanie
in Weiterbildung (Innere
Medizin), Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau,
Arnstadt
Dr. Feltz, Rüdiger
Neurochirurgie
HELIOS Klinikum Erfurt,
Erfurt
Dr. Goldberg, Constantin
Anästhesiologie
SRH Zentralklinikum Suhl,
Suhl
Maas, Kitty
Haut- und Geschlechtskrankheiten; Südharz-Klinikum Nordhausen, Nordhausen
Dr. Zigann, Torsten
Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
MVZ SRH Poliklinik
Altenburg, Altenburg
Hinweis des Wahlausschusses
Dr. Flemming, Lars
Chirurgie; Robert-Koch-KH
Apolda, Apolda
In Bezug auf die eingereichten Wahlbewerbungsunterlagen wird sowohl in der Veröffentlichung der Kandidatinnen und Kandidaten als auch in den Stimmzetteln das
nach den in der Landesärztekammer vorliegenden Meldedaten jeweilige aktuell gekennzeichnete (Fach)Gebiet aufgeführt.
gez. RA Matthias Zenker
Leiter des Wahlausschusses
Jena, den 9. Februar 2015
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
151
Medizinische Fortbildungstage Thüringen –
PROGRAMM
10. – 13.06.2015, Erfurt
Fortbildungsveranstaltung der Arzneimittelkommission der
Deutschen Ärzteschaft gemeinsam mit der Kassenärztlichen
Vereinigung und der Landesärztekammer Thüringen
Zeit: 10.06.2015, 14:00 – 17:00 Uhr
Leitung: Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Berlin,
Dr. med. Katrin Bräutigam, Berlin
Intensivkurs Allgemeinmedizin für Allgemeinmediziner und zur
Vorbereitung auf die Facharztprüfung
Zeit: 10.06. – 12.06.2015
Leitung: Dipl.-Med. Silke Vonau, Nahetal
Früherkennung depressiver Störungen bei jüngeren und älteren
Menschen und deren Behandlung
Zeit: 10.06.2015, 14:00 – 17:00 Uhr
Leitung: Dr. med. Udo Polzer, Stadtroda
Gemeinsamer Hygienekongress mit den Ärztekammern Sachsen
und Sachsen-Anhalt
Update Hygiene 2015
Zeit: 11.06.2015, 09:00 – 16:00 Uhr
Leitung: Prof. Dr. med. Margarete Borg- von Zepelin, Mühlhausen,
Dr. med. Ute Helke Dobermann, Jena
Medizin im Pflegeheim
Zeit: 12.06.2015, 09:00 – 13:30 Uhr
Leitung: Dr. med. Joachim Zeeh, Meiningen
Fortbildungstag für Ärzte in Weiterbildung und alle
Interessierten
Eine Gemeinsame Veranstaltung des St. Georg Klinikum Eisenach,
der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin und der Stiftung
ambulante Versorgung Thüringen
Zeit: 12.06.2015, 09:00 – 17:00 Uhr
- „Youngster-Seminar“ - Hier referiert nicht der PROFESSOR!!!
Besondere Kasuistiken aus dem Klinikalltag
Leitung: Prof. Dr. med. Heiko Wunderlich, Eisenach
- Gestaltungsspielräume in der ärztlichen Weiterbildung
Leitung: Dr. med. Annette Rommel, Weimar, Dr. med. Mathias
Wesser, Jena
- Erfahrungen aus der Niederlassung/Praxis
Leitung: Jörg Mertz, Weimarr
Seminare/Kurse für Medizinische Fachangestellte/
mittleres medizinisches Personal/MTA
Auffrischungskurs für Absolventen/innen der Fortbildungskurse
zum Erwerb der Sachkunde gemäß Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) für die Aufbereitung von Medizinprodukten in Arztpraxen
Zeit: 10.06.15, 15:00 – 18:30 Uhr
Leitung: Prof. Dr. med. Wolfgang Pfister, Frank Cebulla, Jena
QM-Beauftragte in der Arztpraxis
Zeit: 11.06.15, 08:30 – 13:00 Uhr
Leitung: Christel Mellenthin, Erfurt
Schweigepflicht, Datenschutz und digitale Archivierung in der
Arztpraxis
Zeit: 11.06.15, 13:15 – 14:45 Uhr
Leitung: Ass. jur. Nicole Frank, Weimar
EBM für Ärzte und Praxispersonal – hausärztlicher Versorgungsbereich
Zeit: 11.06.15, 15:00 – 16:00 Uhr
Leitung: Steffen Göhring, Weimar
Gebühr: 15,00 Euro
Aktuelle Hinweise zum Verordnungsmanagement in der Vertragsarztpraxis
Zeit: 11.06.15, 16:15 – 17:15 Uhr
Leitung: Dr. med. habil. Editha Kniepert, Weimar
Zusatzqualifikation Nichtärztliche Praxisassistentin für
Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis (VERAH©)
Zeit: 12. – 13.06.2015,
Leitung: Dorothea Stula, Weimar
AZUBI-Tag – Fortbildungstag für medizinische Fachangestellte
in der Ausbildung
Zeit: 13.06.15, 09:00 – 13:00 Uhr
Leitung: Ingeborg Rogahn, Jena
Das kleine 1x1 der Labordiagnostik – Fälle gemeinsam interpretieren
Zu Einsatz und Aussagefähigkeit von Laboruntersuchungen
Zeit: 12.06.2015, 14:00 – 17:00 Uhr
Leitung: Dr. med. Joachim Pum, Prof. Dr. med. Günter Stein, Jena
MTA – „Alles was Recht ist“
Seminar für Medizinisch-Technische-Assistenten
Zeit: 11.06.15, 09:30 – 13:00 Uhr
Leitung: Cornelia Dangrieß, Jena
Was muss ich beachten, wenn ich meine Praxis abgeben will?
Zeit: 12.06.2015, 14:00 – 16:00 Uhr
Leitung: Ronald Runge, Weimar
Pflegetagung – Neue Wege in der Pflege
Zeit: 11.06.15, 09:00 – 16:00 Uhr
Leitung: Marlene Stellenberger, Dipl. KS (univ.) Evelyn Voigt, Jena
Plenarveranstaltung
Seniorenvortrag
Zeit: 13.06.2015, 13:30 – 14:30 Uhr
Leitung: Prof. Dr. med. Gottwalt Klinger, Jena
Leitliniengerechte Therapie unter Einbeziehung von Patientenerwartung und Wirtschaftlichkeit
Zeit: 13.06.2015, 09:00 – 14:25 Uhr
Leitung: Dr. med. Annette Rommel, Dr. med. Mathias Wesser,
Prof. Dr. med. Reinhard Fünfstück, Prof. Dr. med. Heiko Wunderlich
152
Notfallseminar für das Praxisteam – mit praktischen Übungen
Zeit: 13.06.2015, 09:00 – 12:00 Uhr
Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena Reanimations-WB Team der
KAI / Universitätsklinikum Jena
Nähere Informationen über www.medizinische-fortbildungstage.org.
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Thema: Psychosomatische Medizin II
Koordination: Dr. Uwe Wutzler, Stadtroda
Schriftleitung: Prof. Dr. Michael Geyer, Erfurt
Die somatoforme Störung in der Praxis
(nicht nur) des Hausarztes
Susanne Mohr
Einleitung
Nur etwa zehn Prozent aller Patienten,
die mit somatoformen Störungen einen
Arzt aufsuchen, werden irgendwann
durch ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten behandelt, 90 Prozent
verbleiben dagegen in der somatischen
haus- und fachärztlichen Medizin. In Allgemeinarzt- beziehungsweise hausärztlichen Praxen werden zwischen 16 und 31
Prozent aller Konsultationen durch somatoforme Beschwerden verursacht
(Kruse et al. 1999).
Formen somatoformer Störungen
Unter dem Begriff somatoforme Störungen sind eine Reihe von Erkrankungen
zusammengefasst, die gekennzeichnet
sind von der wiederholten Darbietung
körperlicher Symptome unterschiedlichster Art verbunden mit hartnäckigen Forderungen der Patienten nach (wiederholten) medizinischen Untersuchungen
und Maßnahmen. Typischerweise können auch negative Untersuchungsergebnisse oder Ergebnisse, die die Art und
das Ausmaß der geklagten Symptome
nicht schlüssig oder nicht ausreichend
erklären, trotz wiederholter Versicherung
des Arztes den Patienten nicht dauerhaft
davon überzeugen und beruhigen. Die
praxisbedeutsamsten Unterformen der
somatoformen Störung sind die Somatisierungsstörung, bei der es sich um eine
seltene Extremform mit multiplen wechselnden Beschwerden verschiedener Körperteile und Körpersysteme und mindestens zweijährigem Verlauf handelt
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
(„mehr als 1 kg schwere Krankenakte“),
die undifferenzierte Somatisierungsstörung als eine häufigere Variante mit Beschwerden über mindestens sechs Monate, die hypochondrische Störung, bei der
die krankheitsbezogenen Ängste, z. B. an
Krebs oder HIV zu leiden, im Vordergrund stehen, die somatoforme autonome Funktionsstörung, die verschiedene
Funktionsstörungen vegetativ innervierter Organe(Systeme) wie z. B. HerzKreislauf-System, Verdauungssystem,
Atmungssystem und Urogenitaltrakt
(u.a. „Herzneurose“, „Reizdarm“, „Reizblase“) umfasst sowie die anhaltende somatoforme Schmerzstörung, bei der der
Schmerz dominierendes Symptom ist.
Dabei können ausreichende physiologische Erklärungen fehlen und emotionale
Konflikte und psychosoziale Belastungen
die Hauptrolle spielen. Es kann aber auch
eine körperliche Störung den Ausgangspunkt bilden, und die psychosozialen
Faktoren erhalten den Schmerz aufrecht
oder verstärken ihn.
Epidemiologie
Im Bundesgesundheitssurvey (Wittchen
et al. 2001) wird die 12-Monate-Prävalenz
somatoformer Störungen mit elf Prozent
angegeben. Damit gehören sie zu den
häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen überhaupt. In einer repräsentativen deutschen Bevölkerungsstichprobe
(Hessel et al. 2005) sind die fünf häufigsten, das Wohlbefinden stark beeinträchtigenden und zu Arztkonsultationen führenden Beschwerden Rückenschmerzen
(30 Prozent), Gelenkschmerzen (25 Pro-
Dr. Susanne Mohr
zent), Schmerzen in den Armen oder
Beinen (20 Prozent), Kopf- oder Gesichtsschmerzen (19 Prozent) und „Sich
aufgebläht fühlen“ (13 Prozent). Dabei
berichtet mehr als die Hälfte der Befragten mindestens eine Beschwerde, ca. ein
Drittel mindestens vier Beschwerden
und jeder zehnte mehr als zehn Beschwerden. Jeder Deutsche hat zu einem
beliebigen Zeitpunkt mindestens drei
Körperbeschwerden. Der oft bestätigte
Befund, dass sich Frauen kränker fühlen
als Männer und deutlich mehr Körpersymptome angeben, findet sich in dieser
Studie nicht mehr so ausgeprägt, wie in
der Literatur beschrieben: Frauen geben
(ohne typische geschlechtsspezifische
Beschwerden) etwa vier und Männer
knapp drei Beschwerden an. Brähler et
al. (1999b) verweisen auf kulturelle Einflüsse, die die Geschlechtsabhängigkeit
von Körperbeschwerden bestimmen. Sie
konnten zeigen, dass sich zwischen 1975
und 1994 die Geschlechtseffekte mehr
als halbiert haben und führen das auf
Veränderungen sozialer Merkmale der
Frauen (z.B. höheres Bildungsniveau,
besserer Berufsstatus) zurück.
Die hohe Prävalenz somatoformer Beschwerden ist eng assoziiert mit einer
hohen Konsultationsfrequenz bei Ärzten
153
Fachbeiträge – Thema
und einer großen Häufigkeit der Einnahme von Medikamenten. So waren 81 Prozent der Untersuchungspersonen, die
mindestens ein somatoformes Symptom
berichtet hatten, wegen dieser Beschwerden mindestens einmal beim Arzt, und
immerhin mehr als jeder Fünfte suchte
wegen der Symptome mehr als sechsmal
einen Arzt auf (auch häufiger Arztwechsel, „Doctor hopping“, „Doctor shopping“, Mehrfach- beziehungsweise Überdiagnostik, unangemessene Behandlungen). Auch berichten fast zwei Drittel der
Probanden mit mindestens einem somatoformen Symptom die Einnahme von
Medikamenten (oft auch Selbstmedikation). Diese Zahlen decken sich mit internationalen epidemiologischen Erhebungen.
Dass die Hälfte aller Personen mit mindestens einem somatoformen Symptom
über eine Beschwerdedauer von mehr als
zwei Jahren berichtet, weist auf die hohe
Chronifizierungsneigung somatoformer
Störungsbilder hin. Diese steht wiederum im Gegensatz zur extensiven Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, sodass der Schluss naheliegt, dass
die Behandlung somatoformer Störungen zwar mit großem Einsatz, aber häufig störungsinadäquat erfolgt. Hier liegen
Ursachen für längerfristige Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung.
Mit höherem Alter steigt die Prävalenz
somatoformer Beschwerden. Dieser Befund steht in Zusammenhang mit zunehmender Multimorbidität im Alter, die
auch eine Vermehrung psychiatrischer
und psychosomatischer Beschwerdebilder einschließt.
Ätiopathogenetische Vorstellungen
Ausgehend vom bio-psycho-sozialen Modell spielen verschiedene Faktoren komplex zusammen. Von biologischer Seite
sind dies genetische Faktoren und organische Vorerkrankungen, die im Sinne
einer Prädisposition wirken. Ebenso disponierend werden Erfahrungen von so
genanntem „frühem Stress“ angesehen,
worunter man Stresserfahrungen des
kleinen Kindes in einer frühen Entwicklungsphase versteht. Missbräuchliche
Übergriffe, wie auch Vernachlässigung
der basalen Bedürfnisse des Kindes stel-
154
len Stressoren dar, die psychobiologisch
über eine Daueraktivierung von Teilen
des Limbischen Systems zu einer Schädigung des noch vulnerablen Stressverarbeitungssystems führen. Eine wichtige
Rolle spielt auch das Modelllernen an
kranken Familienmitgliedern. Im Erwachsenenalter werden somatoforme
Störungen durch situativen Stress und
familiäre und berufliche Konflikte ausgelöst. Die dabei veränderte Wahrnehmung
innerer Körperzustände und -vorgänge
(„Interozeption“) wird als besorgniserregend bewertet und führt im weiteren Verlauf zu einer (angstgetönten) Erwartung
und Verstärkung („somatosensorische
Verstärkung“). Ein Teufelskreis mit Tendenz zur Chronifizierung entsteht. Die
Aufmerksamkeit innerhalb der Familie
beziehungsweise bei den Bezugspersonen verstärkt das Geschehen. Im psychodynamischen Verständnis entsteht eine
„neurotische Scheinlösung“ ungelöster
Konflikte, die im Rahmen der Möglichkeiten des Patienten nicht konstruktiv
bewältigt werden konnten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei häufig die eingeschränkte Fähigkeit, diese Affekte überhaupt wahrzunehmen („Alexithymie“).
Hinzu kommen soziale Faktoren als Auslöser oder aufrechterhaltende Faktoren,
z. B. wirtschaftliche Faktoren und nicht
zuletzt der sekundäre Krankheitsgewinn.
An dieser Stelle seien schließlich auch
sozio-kulturelle Faktoren wie z. B. die
Struktur eines Gesundheitssystems erwähnt, in dem eher „Reparatur“ und Versorgung dominieren als Anreize zur
Selbstverantwortung beziehungsweise
Prävention und beim Vorgehen eher eine
Betonung der apparativen Maßnahmen
gegenüber den Gesprächsleistungen.
mense Bedeutung auch als therapeutische Maßnahme. Im Vordergrund steht
dabei die so genannte Simultandiagnostik als sicherster Weg in eine vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung, d. h., es
werden von vornherein sowohl organische als auch psychosoziale Faktoren in
ihrer wechselseitigen Verschränkung
berücksichtigt und natürlich ein hinreichend sicherer Ausschluss organischer
Ursachen der Beschwerden vorgenommen.
Bei Verdacht auf eine somatoforme Störung sollte die Anamnese über das Leitsymptom hinaus erweitert werden: weitere aktuelle Beschwerden, bisheriger Verlauf der Beschwerden und Behandlung,
Erfragen von Hinweisen auf psychische
Beeinträchtigungen, aktuelle psychosoziale Belastungen und Auslösesituation,
störungsunterhaltende Faktoren, Orientierung über den biografischen Werdegang. Die diagnostische Erfassung psychischer Faktoren sollte schon bei ersten
Hinweisen darauf, dass die Beschwerden
nicht ausreichend organisch begründbar
sind, erfolgen und nicht erst nach Abschluss aller notwendigen organmedizinischen Untersuchungen. Zu beachten
sind nicht ausdrücklich geäußerte Behandlungsanliegen: ein körperliches Beschwerdeangebot kann auch die „Eintrittskarte“ zur Erörterung anderer, zum
Beispiel psychosozialer Anliegen („fakultative Somatisierung“) sein.
Das Erfragen der Ursachenüberzeugung
des Patienten gibt wichtigen Aufschluss
über zu erwartende Interaktionsprobleme.
Differentialdiagnostik zu psychischen
Störungen
Hausärztliche Diagnostik
Der Hausarzt wird vom größten Teil der
Patienten mit somatoformen Störungen
als kompetentester professioneller Ansprechpartner betrachtet. So spielt er eine
Schlüsselrolle bei der Diagnostik wie
auch der Therapie und kann gleichzeitig
mit der Art und Weise seines diagnostischen Vorgehens therapeutische Effekte
erzielen.
Bei keiner anderen Störung hat die diagnostische Vorgehensweise eine solch im-
Die schwierigste Differentialdiagnose ist
die depressive Störung, weil eine hohe
Komorbidität zwischen beiden Krankheitsbildern besteht. Typische somatische
Beschwerden der Depression sind Magen-Darm-Beschwerden, Appetitverlust,
Schlaf- und Libidostörungen. Wenn diese
Symptome ausschließlich während depressiver Phasen auftreten, so sind sie
nur unter „depressiver Störung“ zu klassifizieren und entsprechend zu behandeln.
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Hausärztliche Therapie
Die Mehrheit der Patienten, die sich keiner Therapie unterziehen, werden nach
drei Jahren aufgrund ihrer Symptome
länger oder dauernd arbeitsunfähig (Reid
et al. 2003). Insofern sollte der Hausarzt
klare Vorstellungen von den eigenen wie
auch spezialärztlichen therapeutischen
Möglichkeiten besitzen, entsprechende
Ziele verfolgen beziehungsweise die
Grenzen des eigenen Vorgehens klar abstecken. Dazu gehört auch ein transparentes Setting, d. h. eine dem Patienten
vorher angekündigte, klare zeitliche Begrenzung einer Konsultation und keine
Überlastung eines Termins. Nach einer
gewissen Zeit sollte auch die Überprüfung der Effektivität des eigenen Vorgehens erfolgen und gegebenenfalls zusätzliche Beeinflussungsmöglichkeiten wie
eine spezielle Psychotherapie erwogen
werden.
Drei wesentliche Teilziele können im Rahmen einer psychosomatischen Grundversorgung mit unterschiedlichen Mitteln
verfolgt werden.
1. Teilziel sind die Entängstigung und Beruhigung sowie die Vermeidung übermäßiger Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Letztere kann allein
durch die Vergabe regelmäßiger Arzttermine in zwei- bis dreiwöchentlichen Abständen unabhängig vom Symptomdruck (Arzttermine zeit- und nicht symp­
tomkontingent!) und der damit einhergehenden Entängstigung sowie der Vermeidung von Krankenhauseinweisungen
um 50 Prozent gesenkt werden. Die bei
jeder Konsultation notwendige sorgfältige Erfragung der Beschwerden sollte
nicht mit dem Ziel erfolgen, sofortige Lösungen anzubieten (wichtig: dem Impuls
zu raschem Handeln nicht nachgeben,
nicht [mit-]agieren), sondern die Situation des Patienten zu verstehen. Dies ist –
unter Bezug auf situative Auslöser, Verstärker oder Verminderer der Symptomatik – Ausgangspunkt für die Etablierung
eines veränderten Krankheitsverständnisses, das psychosoziale Bedingungen
integriert.
Hier beginnt das 2. Teilziel, die Veränderung der Einstellung zur Symptomatik
und Reduzierung des Beschwerdedrucks. Im Vordergrund stehen Aufklä-
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
rung und Psychoedukation. Gelingt es,
dem Patienten durch Erweiterung seiner
eigenen Krankheitsvorstellung ein biopsychosoziales Krankheitsmodell zu vermitteln, kann ein anderer Umgang mit
der Symptomatik eingeübt werden. Der
erlebbare Einfluss psychosozialer Probleme auf das Beschwerdebild führt weg
von ihrer nur medizinischen Lösung.
Jede Symptomänderung kann als Hinweis auf die Veränderung psychosozialer
pathogenetischer Konstellationen dienen.
Die Bewältigung anstehender beruflicher
oder privater Herausforderungen auf der
Grundlage realistischer Ziele, Vermeiden
von Schonverhalten und eine gestufte
körperliche Aktivierung können nun angegangen werden.
Nach drei Monaten sollte eine erste gemeinsame Evaluierung des Erfolges mit
dem Patienten erfolgen. In vielen Fällen
wird das ärztliche Vorgehen im Rahmen
der psychosomatischen Grundversorgung zur weitgehenden Besserung des
Befindens geführt haben.
Werden jedoch erhebliche persönlichkeitsstrukturelle oder neurotische Hindernisse
ärztlicher Beeinflussung sichtbar, die im
vorgegebenen Rahmen nicht therapeutisch angegangen werden können, sollte
als 3. Teilziel die Motivierung des Patienten zur Psychotherapie und danach die
Anbahnung der Kooperation mit dem
ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten erfolgen, die zunächst in einer konsiliarischen Mitbeurteilung des
Falles durch einen Fachpsychotherapeuten bestehen kann. Gelingt beiden der
Aufbau einer solchen Motivation, kann
eine Psychotherapie zusätzlich erfolgen.
Sowohl für die kognitiv-behaviorale Therapie als auch für psychodynamische einzelund gruppentherapeutische Verfahren
stehen umfänglich evidenzbasierte Methoden zur Verfügung. Steht der Schmerz
als dominierendes Symptom im Mittelpunkt, kann die zeitlich begrenzte Gabe
eines Antidepressivums erfolgen.
Im weiteren schweren Verlaufsfalle sollte
gemeinsam die Indikation zur (teil-)stationären Therapie überprüft werden.
Zusammenfassung
Entscheidend bei der Diagnostik und
Therapie der somatoformen Störungen
ist eine möglichst frühe Diagnosestellung, um die „Bahnung“ einer sinnvollen Therapie zu ermöglichen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die rechtzeitige
Erkennung der Problematik zur Einleitung einer (bio-psycho-sozialen) Simultandiagnostik, koordiniert durch den
Hausarzt. Auf der Basis einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung kann
nach der diagnostischen Phase so eine
psychosomatische
Grundversorgung
eingeleitet werden, die im Bedarfsfalle
eine Fachpsychotherapie hinsichtlich der
Motivation vorbereitet und dann einbezieht. Nur so können oft jahrelange Verläufe mit Mehrfach- und Überdiagnostik, wiederholte unangemessene Behandlungen und umfangreiche Selbstmedikation verhindert werden. Außerdem kann so die häufige Komorbidität
erkannt und ebenfalls adäquat behandelt
werden. Die langen, umfangreichen
diag­nostischen und therapeutischen Bemühungen frustrieren meist Patienten
wie Behandler, verursachen immense
Kosten und befördern schließlich eine
(iatrogene) Fixierung der Symptomatik.
Gelingt dagegen die Motivation zur und
rechtzeitige Einbeziehung der psychosozialen Medizin, kann ebenfalls rechtzeitig die Indikation zur (teil-)stationären
Behandlung mit einer multimodalen
Psychotherapie überprüft werden und
können dann oft lange Fehlzeiten sowie
Berentungen zumindest reduziert beziehungsweise verhindert werden.
Im Universitätsklinikum Jena stehen die
Möglichkeiten einer teilstationären Behandlung in der psychiatrischen Tagesklinik sowie einer stationären, tiefenpsychologisch orientierten Gruppenpsychotherapie (Arbeitsbereich Psychosomatik)
und ein verhaltenstherapeutisches Behandlungsangebot (Station 3), beide in
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, zur Behandlung zur Verfügung.
Literatur bei der Verfasserin.
Dr. med. Susanne Mohr
Universitätsklinikum Jena
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Arbeitsbereich Psychosomatik
Philosophenweg 3
07743 Jena
155
Fachbeiträge – Thema
Besonderheiten der psychosomatischpsychotherapeutischen Behandlung
der chronischen Schmerzstörung
Uwe Wutzler
Einleitung
Schmerz zählt zu den häufigsten Symptomen, die einen Patienten zum Arzt
führen: Jeder vierte Patient, der seinen
Hausarzt aufsucht, leidet unter Schmerzen. Die häufigste Schmerzlokalisation
ist der Rücken gefolgt von Nacken, Kopf,
Gelenken und Gliedern. Nicht selten ist
der Schmerz multilokulär oder generalisiert.
Das akute Schmerzereignis, das durch
ärztliche Diagnostik und einsetzende
Therapie beherrscht werden kann, bereitet in der ärztlichen Versorgung weniger
Schwierigkeiten. Problematisch ist die
Versorgung chronischer Schmerzsyndrome, die einen starken Leidensdruck
und eine Vielzahl von Diagnosen in die
ärztliche Praxis mitbringen. Meist setzt
erst nach fortschreitender Chronifizierung und einer Reihe frustraner Behandlungsversuche beim Behandler der
Gedanke ein, dass allein die medikamentös-operative Therapie der Beschwerden nicht weiterführt. So vergehen im Durchschnitt sieben bis neun
Jahre, bis ein Patient mit chronischen
Schmerzen erstmalig einer psychosomatischen Abklärung und Diagnosestellung zugeführt wird.
Dabei ist das Schmerzerleben immer
auch das Resultat eines psychischen
Verarbeitungsprozesses, der von sozia-
len und biographischen Bedingungen
geprägt wird. Die Internationale Fachgesellschaft IASP (International Association for the Study of Pain) definiert
Schmerz deshalb als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das
mit aktueller oder potenzieller Gewebsschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen beschrieben wird.“
Eine Gewebeschädigung ist demnach
nicht notwendig.
Eine der wesentlichsten Schwierigkeiten
bei der Inanspruchnahme einer notwendig erscheinenden psychosomatischpsychotherapeutischen Behandlung ist,
dass die Patienten im Laufe ihrer Krankengeschichte die Vorstellung entwickelt haben, dass ihre Beschwerden rein
organpathologisch begründet sind und
sich nur beseitigen lassen, wenn die organische Ursache gefunden wird. Diese
einseitige Ursachensuche wird leider
nach wie vor von vielen Ärzten unterstützt (Abb. 1).
Diagnostische Einordnung
chronischer Schmerzen aus
psychosomatischer Sicht
Schmerzen, die trotz intensiver Diagnostik ohne adäquaten organischen Befund
bleiben, mit psychischen Belastungen in
Verbindung stehen und die Lebensqualität erheblich einschränken, finden sich
außerordentlich häufig. In einer bevöl­
Ein Patient mit chronischem Schmerzsyndrom wird nach mehreren erfolglosen
Behandlungsversuchen zur Abklärung in die psychotherapeutische Sprechstunde
geschickt. Gleich zu Beginn des Gespräches legt er einen gefüllten Einkaufsbeutel
mit Medikamenten auf den Tisch: „Sie werden mir doch nicht sagen wollen, dass
ich mir meine Beschwerden einbilde! Schauen sie her, was mir meine Ärzte in den
letzten zehn Jahren alles verschrieben haben.“
Abb. 1.
156
Dr. Uwe Wutzler
kerungsrepräsentativen Umfrage in
Deutschland von Hessel et al. (2005)
klagten allein 6,2 Prozent aller Befragten über Rückenschmerzen, die die genannten Kriterien erfüllten. Dieser Befund wurde auch in anderen Studien
bestätigt, sodass somatoforme Schmerzen neben Angststörungen und Depressionen zu den häufigsten psychischen
Erkrankungen zählen (Fröhlich et al.,
2006, Hartkamp, 2002, Egle und Zentgraf, 2014). Der Anteil der Schmerzsyndrome, bei denen eine psychische Komponente am Ausmaß des Schmerzerlebens teilhat, ist aber weit größer, da
Mischformen mit organischem und psychischem Anteil bei den genannten Statistiken nicht erfasst wurden.
In Anlehnung an Egle und Zentgraf
(2014) können chronische Schmerzsyndrome aus psychosomatischer Sicht in
drei große Diagnosegruppen unterteilt
werden:
1. Nozizeptive/neuropathische Schmerzen mit maladaptiver Krankheitsverarbeitung oder psychischer Komorbidität
Chronische Erkrankungen, die durch
die Organschädigung zu Schmerzen
führen, sind immer mit Lebensveränderungen verbunden, die vom Patienten eine Anpassungsleistung erfordern. Komorbide psychische Erkrankungen wie depressive Syndrome,
Persönlichkeitsstörungen,
Angstoder Suchterkrankungen finden sich
bei 25 bis 32 Prozent der Patienten.
Zu den organischen Erkrankungen
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
gehören unter anderem die Rheumatoide Arthritis, der Morbus Bechterew, die Trigeminusneuralgie, aber
auch Unfallfolgestörungen.
2. Funktionelle Schmerzsyndrome
Die Schmerzen gründen sich hier
auf eine Funktionsstörung ohne
eine organpathologische Läsion.
Hierzu zählen vor allem die sehr
häufig vorkommenden muskuloskelettalen Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich oder im Bereich des
unteren Rückens (F45.38) aber auch
der Spannungskopfschmerz (G44.2)
und
das
Fibromyalgiesyndrom
(M79.7; Tabelle 1). Typischerweise
gehen diese Schmerzen mit andauerndem psychosozialem Stress oder
chronischer Anspannung/Überforderung einher. Anders als bei den
somatoformen Schmerzsyndromen,
bei denen häufige Arztkonsultationen mit Forderung nach Untersuchung und Behandlung für die Diagnose richtungsweisend sind, gehen
diese Patienten nur selten beziehungsweise erst in letzter Instanz
zum Arzt. Sie sind eher bestrebt
Krankschreibungen zu vermeiden.
3. Psychische Störungen mit Leitsymptom Schmerz
Zu dieser Gruppe gehören zum einen
Schmerzzustände, die auf Grund der
Überzeugung des Patienten, organisch krank zu sein, zu einer hohen
Inanspruchnahme der ärztlichen
Sprechstunde führen. Dem Drängen
nach diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen stehen ein fehlender oder nicht ausreichend erklärender organischer Befund und frustrane medikamentös-operative Behandlungsversuche gegenüber (siehe
dazu auch den Beitrag von Susanne
Mohr über die Somatoforme Störung
im vorliegenden Themenheft). Als
Diagnosen sind hier die Anhaltende
somatoforme
Schmerzstörung
(F45.40) und die Somatisierungsstörung (F45.0) zu nennen.
Zum anderen kommt das Leitsymptom Schmerz auch bei depressiven
(F32, F33), hypochondrischen (F45.2)
oder dissoziativen (F44) Störungsbildern vor. Eine besondere Untergruppe sind Schmerzen, die im Rahmen
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Tabelle 1. Diagnostische Einordnung des Fibromyalgiesyndroms
Das Fibromyalgiesyndrom ist durch folgenden Symptomkomplex definiert:
� chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen ohne adäquaten organmedizinischen Befund
� Schlafstörungen (u.a. fehlender erholsamer Schlaf, Morgensteifigkeit/Zerschlagenheit am Morgen)
� rasche körperliche/geistige Erschöpfung (u.a. geringe Leistungsfähigkeit,
Konzentrations- und Antriebsschwäche, Vergesslichkeit)
Da eine somatische Ursachenzuschreibung und dysfunktionale Beziehungsmuster in der Arzt-Patienten-Beziehung nicht bei allen Fibromyalgiepatienten
zu finden sind, kann das Fibromyalgiesyndrom nicht pauschal zu den somatoformen Störungen gerechnet werden. Es kann aber nach S3-Leitlinie als funktionelles Schmerzsyndrom klassifiziert werden (ICD-10: M79.70, „Sonstige
Krankheiten des Weichteilgewebes“).
einer Posttraumatischen Belastungsstörung (F43.1) auftreten können.
Die Einschätzung, ob sich das aktuelle
Schmerzerleben eines Patienten eher
auf organpathologische oder auf psychische Faktoren zurückführen lässt, gestaltet sich in der Praxis oft außerordentlich schwierig. Es finden sich hauptsächlich Mischformen, die zum einen
körperlich begründete Schmerzen anzeigen (z. B. einen Zustand nach Bandscheibenprotrusion) und zum anderen
auch psychische Co-Faktoren nahelegen
(z. B. erste depressive Beschwerden
nach Arbeitsplatzverlust). Es sollte daher bei der Abklärung von Schmerzen
immer eine gleichzeitige Abklärung von
seelischen Belastungsfaktoren und von
organpathologischen Prozessen erfolgen, um eine Chronifizierung zu verhindern.
Die Differentialdiagnose kann durch die
medikamentöse Behandlung erschwert
sein. So können zum Beispiel die kognitiven Fähigkeiten eines Patienten durch
die Langzeitgabe von Opiaten erheblich
beeinträchtigt werden und paradoxer
Weise zu einer verstärkten Wahrnehmung von Schmerzreizen führen („Opiat induzierte Hyperalgesie“, siehe dazu
die Ausführungen bei Egle und Zentgraf, 2014). Sie kann zu Depressionen
führen oder eine bestehende Depression
verstärken. Die Langzeitgabe von Opiaten birgt weiterhin die Gefahr des Opiatmissbrauchs und der stoffgebundenen
Abhängigkeit.
Die Abklärung und Behandlungsplanung chronischer oder sich chronifizierender Schmerzen verlangen sowohl
fundierte medizinische Fachkenntnisse
als auch eine psychosomatisch-psychotherapeutische Expertise, mit der die
Indikation und Prognose der verschiedenen
medikamentös-psychiatrischen,
psychotherapeutischen und psychosomatischen Behandlungsmöglichkeiten
eingeschätzt werden können. Sie gehört
zu den Kernkompetenzen des Facharztes für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie, der für die Behandlungsplanung
eine
wegweisende
Schnittstellenfunktion einnehmen kann
(siehe dazu auch den Beitrag von Beate
Gruner im Heft 2/2015).
Die psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit
chronischem Schmerzsyndrom
Bislang gibt es für die Behandlung
chronischer Schmerzen nur eine S1-Behandlungsempfehlung der Deutschen
Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DAGAM). Für spezielle
Diagnosegruppen chronischer Schmerzen liegen aber bereits wissenschaftlich
fundierte Leitlinien vor, die einen Behandlungskonsens mehrerer Fachgesellschaften beinhalten:
� Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz (2013)
� Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms; S3-Leitlinie (2012/2013)
157
Fachbeiträge – Thema
� Chronischer Unterbauchschmerz der
Frau; S2-Leitlinie (2009, gültig bis
Jan. 2014), die gegenwärtig überarbeitet wird.
In allen Konsenspapieren wird eine
multimodale Behandlung empfohlen
und dabei im Einzelnen die Anwendung
medikamentöser,
psychotherapeutischer, ergotherapeutischer, physio-,
sport- und bewegungstherapeutischer
Behandlungen, wie auch der Einsatz
von Alternativen, wie Akupunktur oder
speziellen Entspannungsverfahren ausgeführt. Die Zusammensetzung der verschiedenen Therapieverfahren sollte
sich an der diagnostischen Einordnung
des vorliegenden Schmerzsyndroms orientieren (Abb. 2).
Die Integration der genannten Behandlungsverfahren zu einem synergistischen Behandlungskonzept gehört zu
den wesentlichen Expertisen psychosomatischer Medizin. Aus fachspezifischer Sicht gäbe es daher zur Anwendung aller genannten Verfahren etwas
zu sagen. An dieser Stelle soll nur auf
zwei zentrale Behandlungsbausteine
eingegangen werden: die Psychoedukation bei Patienten mit chronischen
Schmerzen und die Besonderheiten ihrer psychotherapeutischen Behandlung.
Psychoedukation
Die meisten Patienten mit chronischen
Schmerzen haben über einen langen
Zeitraum medizinischer Untersuchungen, medikamentöser und z. T. operativer Behandlungsversuche ein einseitig
körperorientiertes Erklärungsmodell erworben. Die Vermutung des Arztes, dass
auch psychische Ursachen an der
Schmerzentstehung und Chronifizierung Anteil haben, löst erfahrungsgemäß Kränkungs- und Enttäuschungsreaktionen aus, vor allem dann, wenn diese
Vermutungen isoliert vermittelt und
nicht mit einem entsprechenden Erklärungs- und Behandlungsangebot verknüpft werden. Die Aufklärung über das
Zusammenspiel von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren am
Schmerzerleben ist deshalb ein basaler
Bestandteil jeder schmerztherapeutischen Behandlung. Sie hat zum Ziel,
dass der Patient sein Erleben, sein Ver-
158
Abb. 2. Mögliche Zusammensetzung des psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungsplanes in Abhängigkeit von der diagnostischen Einordnung des vorliegenden Schmerzsyndroms
halten und seine soziale Einbettung nach
möglichen schmerzverstärkenden Zusammenhängen untersucht und es dadurch zu einer kognitiven Neubewertung
des Schmerzgeschehens kommen kann.
Schon allein die Neubewertung der
Schmerzen kann zu einem deutlichen
Nachlassen der Beschwerden führen.
Psychoedukation setzt beim Behandler
eine fundierte Kenntnis über die möglichen psychischen und sozialen Einflussfaktoren von Schmerzen voraus. Sie
müssen dem Patienten so lebensnah
und so konkret wie nur möglich dargestellt werden, damit er Parallelen zu seinem eigenen Erleben herstellen kann.
Die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen werden anschließend Schritt für
Schritt mit dem Patienten diskutiert,
um ihn gezielt für weitere Therapiemaßnahmen zu motivieren. Die Psychoedukation sollte daher auch in einen Gesamtbehandlungsplan eingebettet sein
und gezielt für weitere Behandlungsmaßnahmen motivieren.
In Tabelle 2 wurden wichtige Themenkomplexe der Psychoedukation und eini-
ge der davon abgeleiteten Therapiebausteine zusammengestellt. Mehr Informationen findet der interessierte Leser
im Internet, zum Beispiel unter: www.
schmerzpsychoedukation.de.
Während die Psychoedukation bei der
stationären multimodalen Schmerztherapie fester Bestandteil der schmerztherapeutischen Behandlung ist, wird eine
strukturierte und fachärztlich geleitete
Patientenschulung in Gruppen in der
ambulanten Versorgung bislang kaum
angeboten. Sie wird meist als Bestandteil der ambulanten Psychotherapie subsummiert, wobei häufig die fachliche
Expertise dafür fehlt.
Die ambulante psychotherapeutische
Behandlung
Die ambulante psychotherapeutische
Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom findet hauptsächlich in einem von der Krankenkasse
anerkannten
psychotherapeutischen
Verfahren statt. Der behandelnde Psychotherapeut muss im Richtlinienver-
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Weiterführende Therapiebausteine
� Gate-Control-Theorie
� Schmerzverarbeitung im Gehirn
� Unterscheidung zwischen akutem und
chronischem Schmerz
� Wirkung und Nebenwirkung verschiedener
Schmerzmedikamente
� Erweiterte Anamnese, u.a.:
- Welches Krankheitsmodell hat der Patient zur Erklärung seiner Schmerzen? Was denkt und wie reagiert
er, wenn sich kein organpathologischer Befund
erheben lässt?
- Welche Erfahrungen hat der Patient mit medikamentösen und operativen Behandlungsversuchen?
Einfluss kognitiver Bewertungen auf das
Schmerzerleben:
� Katastrophisieren vs. Beruhigen
� Placebo vs. Nocebo
� Erfassung der Einstellungen und Gedanken gegenüber
dem Schmerz mittels Schmerztagebuch
� Erlernen eines Entspannungsverfahrens
� Erlernen der Gedankenstopp-Technik und positiver
Selbstanweisungen bei destruktiven / entwertenden
Gedankenschleifen
Einfluss von Stimmungen und Gefühlen auf
das Schmerzerleben
� Schmerzverstärkung durch Ängste, depressive Verstimmung und Stress
� Abmildern des Schmerzerlebens durch
Freude und Hobbys
� Ausbau einer fürsorglichen Einstellung sich selbst
gegenüber:
- Identifikation depressiver Symptome, von Ängsten
und Stressoren, u.a. Selbstentwertung, Vermeidung
körperlicher Bewegung, überzogene Leistungserwartungen
- Erlernen von Imaginationstechniken zur Selbstwertstabilisierung, z. B. Reglementierung des Inneren
Antreibers
- Verbesserung des Pausenmanagements und Auf bau
eines täglichen Belohnungssystems
- Ausbau einer ressourcenorientierten Freizeitgestaltung
� Anwendung eines Entspannungsverfahrens zur Stimmungsregulation und zur Förderung der Selbstachtsamkeit
Soziale Integration und Schmerz
Thema
Schmerzverstärkung durch die Erfahrung
sozialer Ausgrenzung und Ablehnung, weil im
mittleren Bereich des Gyrus cinguli eine
funktionelle Schnittstelle zwischen Schmerzwahrnehmung und Ausgrenzungserleben
existiert.
� Schmerzverstärkung durch Konflikte am
Arbeitsplatz (z. B. Mobbing oder Arbeitsplatzverlust) oder in der Familie (z. B.
Scheidung)
� Schmerzprotektion durch ein Halt gebendes
soziales Umfeld
� Erfassung sozialer Belastungsfaktoren und Konflikte in
der Biographie des Patienten parallel zur Entwicklung
der Schmerzerkrankung
� Einüben einer konstruktiven Konfliktklärung im
Rollenspiel und Ermutigung zur Realisierung im
sozialen Umfeld
� Aufklärung über rechtliche Möglichkeiten zur Klärung
von Arbeitsplatzkonflikten und die Aufgabe und Funktionen von Sozialämtern
� Erarbeitung biographischer Hintergründe einer verminderten Konflikttoleranz
� Erfassung und Ausbau positiv erlebter sozialer Kontakte
� Entstehung von Schmerzen durch Traumata
in der Kindheit und im Erwachsenenalter
durch dissoziative Abspaltung sensorischer
Wahrnehmungen
� Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung
� Auffinden von Triggern im Alltag des Patienten
� Anwendung geeigneter Skills zur Spannungsregulation
� Erlernen von stabilisierenden Imaginationstechniken,
u.a. „Sicherer Innerer Ort“, „Tresorübung“
� Planung einer stationären und / oder ambulanten
Traumatherapie
Stimmungsmodulation des Schmerzerlebens
Kognitive
Bewertung
Schmerzentstehung
Zu vermittelnde Inhalte
Traumagenese
von Schmerzen
Tabelle 2.Psychoedukation und ergänzende Therapieelemente.
Die Tabelle benennt größere Themenkomplexe der Psychoedukation und führt davon abgeleitete Therapieinhalte für die weitere psychotherapeutische Behandlung aus. Es besteht dabei kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
159
Fachbeiträge – Thema
fahren die Psychogenese der Erkrankung begründen und einen Behandlungsplan für das von ihm angewendete
Psychotherapieverfahren (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder Verhaltenstherapie) erstellen.
Die Indikation der Behandlung wird von
einem Gutachter fachlich geprüft.
Die ambulante psychotherapeutische
Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom ist durch eine
Reihe von Besonderheiten gekennzeichnet, die bei der Behandlungsplanung
und Durchführung zu berücksichtigen
sind:
� Trotz des erheblichen Leidensdrucks
sind die Patienten häufig einer psychotherapeutischen Behandlung gegenüber sehr ambivalent eingestellt.
Es bedarf auf therapeutischer Seite
einer Akzeptanz der zunächst geringen Motivation und Verständnis für
die primär körperlich erlebte Symptomatik. Immer wieder sind psychoedukativ ausgerichtete Gespräche erforderlich, die dem Patienten mögliche psychosoziale Einflussfaktoren
für seine aktuellen Beschwerden verständlich machen.
� Auf Grund der eingeschränkten Leistungsfähigkeit sind für viele Patienten sozialmedizinische Fragestellungen wie Langzeitkrankschreibungen
oder die Beantragung einer Erwerbsminderungsrente von hoher Relevanz. Dies kann zu Zielkonflikten für
eine psychotherapeutische Behandlung führen, die sich an einer Verbesserung des Leidens orientierten.
Möglicherweise bedarf es einer Präzisierung der Behandlungsindikation
für die Psychotherapie im konkreten
Fall unter Umständen auch mit begrenzter Zielsetzung, um ein erstes
therapeutisches Bündnis herzustellen.
� Die Einnahme von Medikamenten
gehört für die meisten Patienten zum
Behandlungsalltag. Grundsätzlich ist
es erforderlich, die Einnahme von
Analgetika auf ihre Wirksamkeit hin
zu überprüfen und das Nebenwirkungsprofil zu berücksichtigen. Voraussetzung ist ein fundiertes Wissen
über die geläufigen Analgetika beim
Therapeuten.
160
� Die Behandlung mit Opiaten verlangt
grundsätzlich eine Einschätzung, ob
eine Auswirkung auf die kognitiven
Fähigkeiten des Patienten vorliegt
und ob die Gefahr eines Missbrauchs
oder einer Abhängigkeit gegeben ist.
Nähere Informationen sind dazu in
der Leitlinie zur Langzeitanwendung
von Opioiden bei nicht tumorbedingten Schmerzen nachzulesen.
� Unter Umständen muss eine Umstellung oder ein Absetzen der medikamentösen Behandlung vor Therapiebeginn erfolgen, für die der Patient
zu motivieren ist und eine Absprache
mit den behandelnden Ärzten erfolgen muss. Auch sollte schon bei der
Behandlungsplanung mit dem Patienten besprochen werden, dass eine
spätere Änderung der medikamentösen Behandlung mit dem Therapeuten zu besprechen ist, da sie Auswirkungen auf den therapeutischen Prozess haben kann.
� Wegen der Komplexität der Schmerz­
entstehung verlangt die psychotherapeutische Behandlung von Schmerzpatienten häufig eine indikationsgerechte Einbeziehung traumatherapeutischer, körpertherapeutischer,
psychoedukativer und imaginativer
Techniken. Dies setzt wiederum eine
fachliche Expertise bei der Anwendung dieser Verfahren voraus.
� Bei chronischen Schmerzen sind
häufig mehrere Ärzte und Professionen in die Behandlung des Patienten
einbezogen. Auch kommt es im Verlauf häufig vor, dass organmedizinische Abklärungen, operative oder
stationäre Behandlungsmaßnahmen
oder eine Medikamentenumstellung
erforderlich werden. Dies verlangt
vom Psychotherapeuten ein fundiertes organmedizinisches Wissen u.a.,
um Behandlungsindikationen zu verstehen, medikamentöse Nebenwirkungen einzuschätzen und dem Patienten orientierend und erklärend zur
Seite zu stehen. Es ist gegebenenfalls
erforderlich, auch mit den anderen
Behandlern in Kontakt zu treten, um
sich über aktuelle Befunde zu informieren und abzusprechen. Bei
schubförmigen Verläufen kann die
psychotherapeutische Behandlung
durch stationäre Behandlungsmaßnahmen unterbrochen werden oder
bei Krisen höherfrequent erforderlich
sein. Dies erfordert eine flexible Praxisorganisation.
Die aufgezeigten Besonderheiten verdeutlichen, dass eine reguläre Richtlinientherapie in praxi nur schwer zu planen
und durchzuführen ist. Sie erfordert vom
Therapeuten sowohl eine fachärztliche
Expertise als auch praktische Flexibilität
bei der Durchführung der ambulanten
psychotherapeutischen Behandlung. Der
Beitrag von Beate Gruner im bereits
vorliegenden Themenheft (Teil 1, Heft
2/2015) ergänzt die Ausführungen diesbezüglich.
Die stationäre multimodale Schmerztherapie
Die stationäre multimodale Schmerztherapie wird durch die OPS 8-918 als interdisziplinäre Behandlung definiert, bei
der verschiedene Fachbereiche in einem
inhaltlich und zeitlich determinierten
Konzept integriert sind. Die auf einen Patienten zentrierte interdisziplinäre Absprache und Zusammenarbeit, die im
ambulanten Sektor nur schwer realisiert
werden können, ist hier ein wesentliches
Prinzip. Alle Fachvertreter kommen wöchentlich zu gemeinsamen Teambesprechungen zusammen, um über den Stand
der Diagnostik und der Behandlung zu
beraten und sich mitein­ander über die
weitere Therapie abzustimmen.
In den Akutkrankenhäusern ist die stationäre multimodale Schmerztherapie
meist in den organmedizinischen Fachbereichen etabliert. Sie finden dadurch
bei den meisten Schmerzpatienten eine
gute Akzeptanz, die sich auf Grund ihrer Selbstwahrnehmung körperlich und
nicht psychisch krank fühlen und für
eine Einweisung in psychiatrische oder
psychosomatische Einrichtungen primär schwerer zu motivieren sind. Oftmals ist aber eine stationäre Schmerztherapie hilfreich, um eine umfassende
somatische und psychische Diagnostik
durchzuführen und den Patienten für
eine weiterführende ambulante und/
oder stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung zu motivieren. In Tabelle 3 sind die durch die
Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuz-
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Tabelle 3.Indikation zur stationären multimodalen Schmerztherapie nach Nationaler VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz
Eine stationäre multimodale Schmerztherapie wird empfohlen, wenn folgende
Merkmale vorliegen:
� Schmerzdauer ≥ 6 Wochen (Kriterium der Chronizität)
� Alltagsrelevante Aktivitätseinschränkungen trotz leitliniengerechter Versorgung, z. B. bestehende Arbeitsunfähigkeit
� Risikofaktoren zur Chronifizierung („Yellow flags“), v.a.
- Depression oder arbeitsbezogener Disstress
- Schmerzbezogene Kognitionen (z. B. Katastrophisieren)
- Passives Schmerzverhalten (ausgeprägtes Schon- und Vermeidungsverhalten)
Daneben werden folgende Indikationen ausgeführt:
� Erfolglose Vortherapie
� Änderung der Schmerzsymptomatik
� Zunahme des Medikamentenverbrauches
� Vorliegen psychosozialer Risikofaktoren, die an der Aufrechterhaltung der
Erkrankung beteiligt sind
� Häufige Inanspruchnahme des Versorgungssystems
� Schmerzbedingende, schmerzverstärkende oder die Therapie erschwerende
Komorbiditäten
Findet die stationäre multimodale Schmerztherapie in einer Rehabilitationseinrichtung statt, steht bezüglich der Indikation die „gravierende Gefährdung
oder eingetretene Minderung der Arbeits- und/oder Erwerbsfähigkeit“ im Mittelpunkt.
schmerz vorgegebenen Indikationen für
eine stationäre Schmerztherapie zusammengestellt. Sie kann orientierend auch
für andere chronische Schmerzsyndrome herangezogen werden.
Die Präsenz psychotherapeutischer Behandlungsbausteine ist in den meisten
schmerztherapeutischen Krankenhausabteilungen gewährleistet. Allerdings ist
dabei neben den Bausteinen zur Patientenschulung gewöhnlich nicht mehr als
ein 30-minütiges Gespräch pro Woche
mit einem Psychologen etabliert. Ein
umfänglicheres psychosomatisch-psychotherapeutisches Behandlungskonzept, das den Patienten den psychosozialen Anteil ihrer Erkrankung und davon
abgeleitete Therapieoptionen verständlich machen kann, ist meist nicht vorgesehen. In der Klinik für Neurologie des
Asklepios Fachklinikums Stadtroda
wird aus diesem Grund eine stationäre
multimodale Schmerztherapie durchgeführt, die neben der schmerztherapeutischen und organmedizinischen Behandlung ein psychosomatisch-psycho-
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
therapeutisches Komplexprogramm beinhaltet.
Der psychosomatisch-psychotherapeutische Anteil der stationären Komplexbehandlung ist hier wie folgt aufgebaut:
Nach anfänglicher psychodiagnostischer Untersuchung und Indikationsstellung schließt sich eine Gruppenpsychotherapie in einer geschlossenen
Gruppe an. Die Konzeption der Gruppentherapie orientiert sich an dem manualisierten Therapieprogramm der
PISO-Studie, einer multizentrischen
Studie zur Untersuchung psychosomatischer Interventionen somatoformer Störungen. Von einer vertieften Psychoedukation ausgehend, werden mit den Patienten einzelne relevante Themenbereiche und Konfliktfelder fokussiert bearbeitet und Möglichkeiten eines selbstfürsorglicheren Umgangs aufgezeigt.
Der Gruppenprozess wird zusätzlich
durch die Anwendung körper- und musiktherapeutischer Verfahren ergänzt.
Parallel zum gruppentherapeutischen
Prozess findet eine hochfrequente Einzeltherapie statt. Die Einzeltherapie ver-
tieft zum einen die Erkenntnisse des
Patienten aus der Gruppentherapie.
Zum anderen können hier psychoedukative, traumatherapeutische, ressourcenaktivierende, verhaltenstherapeutische
oder beziehungsdynamische Therapieelemente zur Anwendung kommen,
wenn sie in der psychotherapeutischen
Behandlung des Patienten erforderlich
sind.
Wenn in der stationären Einrichtung die
fachärztlich psychosomatische Präsenz
zum Aufbau einer psychosomatischpsychotherapeutischen Behandlungskonzeption fehlt, ist die Möglichkeit einer konsiliarischen Zusammenarbeit
mit einem niedergelassenen Facharzt
für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie möglich. Beate Gruner zeigt
in ihrem Beitrag zum Beispiel auf, dass
ihre Zusammenarbeit mit der schmerztherapeutischen Einrichtung im Zentralklinikum Bad Berka sehr zum Wohle
der Patienten etabliert wurde und einen
gegenseitigen Gewinn bedeutet: Das
Team gewinnt eine fachärztliche Expertise bei der differentialdiagnostischen
Einordnung von Erkrankungen und der
Indikationsstellung für eine weiterführende psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung und die Patienten
haben eine Anlaufstelle für die Planung
der weiteren fachspezifischen Behandlung.
Zusammenfassung
Die Diagnostik und Behandlung chronischer Schmerzsyndrome sind entsprechend den vorliegenden Leitlinien nicht
mehr auf eine rein körperorientierte
Therapie zu beschränken. Psychosomatisch-psychotherapeutische
Behandlungsverfahren bekommen einen zunehmend größeren Stellenwert. Eine
fachärztlich psychosomatische Expertise kann hier wesentlich zur Verbesserung der Qualität in der Versorgung
chronischer Schmerzpatienten beitragen.
Durch die Tatsache, dass die wahrgenommenen Schmerzen auch von psychischen und sozialen Faktoren beeinflusst werden, sind eine entsprechende
Befragung und eine am Patienten orientierte Psychoedukation zum frühest-
161
Fachbeiträge – Thema
möglichen Zeitpunkt notwendig. Dies
kann zu einer interessierten Haltung
gegenüber psychotherapeutischen Verfahren beim Patienten führen.
Ob ambulant oder stationär, die Diagnostik und Behandlung chronischer
Schmerzpatienten ist ein interdisziplinäres und multimodales Geschehen.
Dies verlangt eine Absprache aller an
der Behandlung beteiligten Fachbereiche. Verwirrende und missverständliche
Aussagen können so vermieden werden
und der Patient bekommt eine Orientierung. Wünschenswert ist die Erhebung
einer bio-psycho-sozialen Anamnese
schon in einem möglichst frühen Stadium, am besten durch den Hausarzt. Da-
durch ist eine frühe Weichenstellung
möglich, einer Chronifizierung kann so
entgegengewirkt werden.
Die psychotherapeutische Behandlung
setzt profunde organmedizinische
Kenntnisse und eine flexible Praxisorganisation voraus. Häufig sind ergänzend
zur Richtlinientherapie psychoedukative, traumatherapeutische, körpertherapeutische und imaginative Behandlungsbausteine notwendig.
Die fachärztlich psychosomatische Expertise hält wesentliche Konzepte bereit,
die die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert, die psychotherapeutische
Behandlung an die Erfordernisse des
Patienten anpasst und synergistische Ef-
„Gerd Killian-Projektförderung“ 2015
auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler der Deutschen Herz­stiftung e.V.
und der Deutschen Gesellschaft für
Pädiatrische Kardiologie
Die Deutsche Herzstiftung vergibt gemeinsam mit der
Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie im Jahr
2015 zum sechsten Mal die „Gerd Killian-Projektförderung“,
dotiert mit 60.000 Euro. Eine Teilung der Förderung ist
möglich. Bewerben können sich Ärztinnen und Ärzte bis
zum Alter von 40 Jahren, die in Deutschland ein patientennahes Forschungsprojekt auf dem Gebiet der angeborenen
Herzfehler durchführen. Die Projektdauer sollte zwei Jahre
nicht überschreiten. Das Forschungsvorhaben darf nicht der
Zusatz- oder Zwischenfinanzierung der Stelle des/der
Antragstellers/Antragstellerin dienen.
Anträge für die Vergabe der „Gerd Killian-Projektförderung“
2015 sind mit tabellarischem Lebenslauf und der Einverständniserklärung der Klinik- beziehungsweise Institutsleitung
sowie der Co-Autoren, mit deren Angabe zu ihren Arbeitsanteilen als PDF-Datei auf einem Datenträger bis spätestens
1. April 2015 (Poststempel) zu senden an: Deutsche
Herzstiftung e.V., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main
oder per E-Mail an [email protected]. Informationen
zur Bewerbung sind abrufbar unter www.herzstiftung.de/
Gerd-Killian.php.
Weitere Informationen sowie die Richtlinien sind zu erhalten
von Valerie Popp (Tel.: 069/955128-119) oder im Internet
unter www.herzstiftung.de und www.kinderkardiologie.org
abrufbar.
162
fekte der einzelnen Behandlungsmaßnahmen hervorhebt.
Literatur beim Verfasser.
Dr. Uwe Wutzler
Asklepios Fachklinikum Stadtroda
Klinik für Psychotherapie und
Psychosomatische Medizin
Abteilung für Schmerztherapie der Klinik
für Neurologie, Gerontopsychiatrie,
Schmerztherapie und Schlafmedizin
Bahnhofstraße 1a
07646 Stadtroda
Tel.: 036428/561-234
Fax: 036428/561-343
E-Mail: [email protected]
Q-Fieber-Ausbrüche in Deutschland:
Herausforderung für den Hausarzt
2. Q-Fieber-Workshop 2015
Am 1. April 2015, 14:00 bis 17:00 Uhr,
im Konferenzraum der Universitätslaboratorien,
Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Wissenschaftliche Leitung:
Dr. med. Katharina Boden, Institut für Klinische Chemie und
Laboratoriumsmedizin, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: [email protected]
Themen:
� Q-Fieber – eine Zoonose in den Schlagzeilen
� Betroffenenbericht einer Besucherin eines Ökohofes
� Klinik, Diagnostik und Epidemiologie des Q-Fiebers in
Deutschland
� Q-Fieber nach Zelltherapie – Erkrankungsfälle nach der
Injektion fötaler Schafszellen
� Forschungsergebnisse zum Q-Fieber aus Thüringen
� Q-Fieber in Kenia
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www.
zoonosen.net/Veranstaltungen/Veranstaltungende
rZoonosenplattform/2ndWorkshoponQFever.aspx
Fortbildungspunkte sind bei der Landesärztekammer beantragt.
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Wie sehen Patienten die ambulante
psychotherapeutische Versorgung in
Deutschland?1,2
Michael Geyer
Einführung
Psychotherapie ist in Deutschland seit
50 Jahren Bestandteil der kassenärztlichen Versorgung. Die so genannten
Richtlinienverfahren Psychodynamische (tiefenpsychologisch fundierte und
analytische) Psychotherapie und Verhaltenstherapie sind inzwischen evidenzbasiert und haben sich in zahlreichen experimentellen Studien als hochwirksam
(Effektstärken zwischen 0,8 und 1,4)
erwiesen. Eine durchschnittliche Psychotherapie benötigt etwa 35 Stunden
(90 Prozent aller Behandlungen dauern
zwischen 15 und 100 Std.), wobei sowohl
in experimentellen („RCT“) als auch naturalistischen Studien ein eindeutiger
Dosis-Wirkungs-Zusammenhang besteht: Je länger die Therapie, desto besser das Resultat.
2010 wurden für ambulante Psychotherapie in der Gesetzlichen Krankenversicherung 1,5 Milliarden Euro ausgegeben. (Zum Vergleich: für ambulante
Psychopharmakotherapie wurden 2,6
Milliarden Euro gezahlt).
Allerdings ist ein ausreichendes psychotherapeutisches Behandlungsangebot
durchaus wirtschaftlich. Die KostenNutzen-Relation von Psychotherapie beziffert die Techniker Krankenkasse in
ihrem Modellprojekt auf 3,26, d. h. jeder
Euro, der in eine Psychotherapie investiert wird, führt innerhalb eines Jahres
zu einer gesamtgesellschaftlichen Einsparung von zwei bis vier Euro (Wittmann et al. 2011).
Die Tatsache, dass Personen, die persönliche Erfahrungen mit Psychotherapie
gemacht haben, ihre Behandlung meist
als erfolgreich bewerten, kontrastiert zu
der Erkenntnis, dass nur etwa zehn bis
20 Prozent der Psychotherapiebedürftigen überhaupt den Weg in eine professionelle wissenschaftliche Psychotherapie
finden. In Thüringen ermittelt die Barmer Ersatzkasse in ihrer aktuellen Erhebung in der Allgemeinbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren (Gesundheitsreport 2014 Thüringen, Barmer GEK) einen Anteil von Personen in Höhe von
26,9 %, die sich wegen psychischer
Störungen in ambulanter Behandlung
befinden, was etwa 3 % unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Allerdings befinden sich nur 1,61% der Thüringer in der
genannten Altersgruppe in antragspflichtiger Richtlinientherapie, was etwa
der guten Hälfte des Bundesdurchschnittes entspricht.
Die Inanspruchnahme von Psychotherapie ist also hochdefizitär und das Wissen um die Existenz psychosozialer Berufsgruppen wie auch die Akzeptanz
ihrer Kompetenz sind in der Allgemeinbevölkerung immer noch relativ gering
ausgeprägt. Aktuelle Untersuchungen
(Albani et al. 2012) zeigen, dass es einem guten Drittel aller Erwachsenen
peinlich wäre, wenn Nachbarn oder
Freunde erfahren würden, dass sie eine
Psychotherapie machten. Fast ebenso
viele schließen eine Psychotherapie für
sich selbst kategorisch aus. Darüber hin­
aus trüben Versorgungsmängel im länd-
Zusammenfassende Darstellung einiger Ergebnisse der Studien von Albani, C., Blaser, G., Geyer, M., Schmutzer, G., Brähler, E. (2010): Ambulante Psychotherapie in Deutschland aus Sicht der PatientInnen. Teil 1: Versorgungssituation. Psychotherapeut, 55, 503–514, sowie (2011): Ambulante Psychotherapie in Deutschland aus
Sicht der PatientInnen. Teil 2: Wirkungen. Psychotherapeut, 56, 51 - 60. Eine umfassende Darstellung von
Studiendesign und Ergebnissen siehe dort!
2
Die Arbeitsgruppe Albani, Blaser, Geyer, Schmutzer, Brähler erhielt für diese Studie den Heigl-Preis für Psychotherapieforschung 2012.
1
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Prof. Dr. Michael Geyer
lichen Raum, generell lange Wartezeiten
und Presseberichte über ethisches Fehlverhalten von Psychotherapeuten 3 das
Bild guter psychotherapeutischer Versorgung.
Angesichts einer keineswegs optimalen
psychotherapeutischen Versorgung interessiert besonders die Frage, wie sich die
Versorgungsrealität in Deutschland jenseits experimenteller Studien aus Sicht
der Patienten, die Psychotherapie tatsächlich in Anspruch genommen haben, darstellt. Dazu sind Angaben der
Patienten selbst zu ihrem Weg in die
Behandlung, Anlässen, Dauer der ambulanten Psychotherapie und Einschätzung des Behandlungsergebnisses notwendig – unabhängig von Kostenträgern und Leistungserbringern.
Um möglichst viele Patienten zu erreichen, wurde, anders als in den bisher
durchgeführten Fragebogen-Untersuchungen, eine aktivere Rekrutierung
mit Telefonanruf und telefonischem Interview gewählt. Um die Versorgungssituation in den neuen Bundesländern
differenzierter abzubilden, sollte zudem
ein – verglichen mit der deutschen Gesamtbevölkerung – überproportionaler
Anteil Probanden aus den neuen Bundesländern rekrutiert werden. In der
Zielgruppe der mindestens 18-Jährigen
wurden zunächst insgesamt 46.686
Screening-Interviews durchgeführt. Aus
diesen ergaben sich in der direkten Ab3
Zugunsten besserer Lesbarkeit wird auf die weibliche Form von Personen- und Berufsbezeichnungen
verzichtet.
163
Fachbeiträge – Thema
frage 3.424 Zielpersonen sowie auf
Nachfrage 882 weitere Personen mit
ambulanter psychotherapeutischer Behandlung im Haushalt. Insgesamt erklärten sich 1.913 Personen dazu bereit,
an der Hauptstudie teilzunehmen. Tatsächlich konnten 1.212 Personen, die im
Zeitraum der letzten sechs Jahre in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung waren (n= 698) oder derzeit noch
in ambulanter Psychotherapie sind (n =
514), telefonisch zu ihren Erfahrungen
mit ihrer Behandlung befragt werden
(Ausschöpfungsquote von 74 Prozent).
Soziodemografische Merkmale von
Psychotherapiepatienten
Der bekannte Befund, dass Frauen häufiger Psychotherapie in Anspruch nehmen, bestätigt sich auch in der vorliegenden Erhebung – der Anteil von Patientinnen betrug 72 Prozent. Die Altersgruppe der 31- bis 44-Jährigen war bei
den befragten Psychotherapiepatienten
verglichen mit der Gesamtbevölkerung
unter-, die der 45- bis 59-Jährigen überrepräsentiert. Der Anteil verwitweter
oder geschiedener Befragter war deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung.
Verglichen mit der gesamtdeutschen Bevölkerung hatten die Befragten insgesamt zwar ein höheres Bildungsniveau,
aber ein deutlich geringeres durchschnittliches Einkommen. (Mehr als die
Hälfte der befragten Patienten gaben
ein monatliches Nettoeinkommen von
unter 1.000 Euro pro Person im Haushalt an).
Anlässe ambulanter Psychotherapie
(siehe auch die linke Spalte in Tabelle 1!)
Erwartungsgemäß gab die Mehrzahl der
Befragten (85 Prozent) depressive Beschwerden als Anlass für die ambulante
Psychotherapie an, davon 24 Prozent
Suizidalität. 63 Prozent der Befragten
nannten Ängste, 54 Prozent psychosomatische Beschwerden, 26 Prozent Essstörungen, 14 Prozent süchtiges Verhalten, 16 Prozent Zwangsstörungen, 12
Prozent sexuelle Funktionsstörungen
und 14 Prozent Persönlichkeitsstörun-
164
gen als Behandlungsanlass. 30 Prozent
nahmen psychotherapeutische Hilfe wegen Problemen, mit einer körperlichen
Erkrankung fertig zu werden, in Anspruch. Betrachtet man nur die einzelnen Beschwerden, wurden im Mittel 5,11
(S 2,86) Beschwerden genannt. Neun
Prozent der Befragten gaben eine Beschwerde, 25 Prozent zwei Beschwerdegruppen, 41 Prozent drei, 21 Prozent
vier und vier Prozent fünf Beschwerdegruppen an. 84 Prozent der Befragten
schätzen ihren Zustand als „sehr
schlecht“ oder „schlecht“ ein. (Auf einer
5-stufigen Skala von „1 = sehr schlecht“
bis „5 = sehr gut“ ergab sich ein Mittelwert von 1,72, S 0,80). Insgesamt gaben
die Befragten zahlreiche und vielfältige
Behandlungsanlässe und Probleme an,
was die hohe Komorbidität psychischer
Störungen verdeutlicht. Dass es sich dabei häufig um chronische und teilweise
schwere Verläufe handelt, zeigt sich unter anderem darin, dass bereits 43 Prozent der Befragten eine psychotherapeutische Vorbehandlung hatten und 36
Prozent während der ambulanten Psychotherapie auch stationär psychiatrisch
beziehungsweise psychosomatisch behandelt wurden.
Therapieempfehlungen durch Ärzte
und sonstige Personen
94 Prozent der Befragten baten andere
Personen um Rat und Hilfe angesichts
ihrer Störungen und Probleme. Wenn
psychotherapiebedürftige Patienten andere Personen fragen, wie ihnen geholfen werden könne, wird am Ende nur
jedem Zweiten eine Empfehlung für
Psychotherapie gegeben. Während ein
Viertel der angesprochenen Familienmitglieder zu Psychotherapie ermutigte,
waren es gerade 13 Prozent der Freunde
und Bekannten. Für 62 Prozent der Befragten war der Hausarzt Ansprechpartner für die seelischen Probleme, der
dann, wenn er angesprochen wurde, in
33 Prozent eine Psychotherapieempfehlung und in 30 Prozent eine psychopharmakologische Behandlungsempfehlung gab. Heilpraktiker, Seelsorger,
die Telefonseelsorge, Lehrer und Selbsthilfegruppen spielten als Ansprechpartner eine geringe Rolle und ermutigten
auch kaum zu Psychotherapie, selbst
wenn sie wegen der seelischen Probleme angesprochen wurden. Psychiater
gaben den Betroffenen in 27 Prozent
eine Ermutigung zur Psychotherapie,
jedoch in 50 Prozent eine Empfehlung
für Medikamente zur Behandlung der
seelischen Beschwerden.
Psychotherapieverfahren
Die ambulante Psychotherapie wurde in
57 Prozent von Psychotherapeutinnen
durchgeführt. 71 Prozent der Befragten
gaben an, dass ihr Behandler zur Berufsgruppe der Psychologen, 25 Prozent
zu der der Ärzte und vier Prozent zu einer anderen Berufsgruppe gehöre.
Danach befragt, mit welcher psychotherapeutischen Methode der Befragte behandelt wurde beziehungsweise wird,
nannten 47 Prozent der Befragten Verhaltenstherapie, 41 Prozent tiefenpsychologisch fundierte Therapie und fünf
Prozent Analytische Psychotherapie.
Bei der Verteilung der Sitzungszahl der
beendeten Behandlungen zeigte sich,
dass 55 Prozent der Behandlungen nach
maximal 30 Stunden beendet waren (25
Std. Kurzzeittherapie, fünf probatorische Sitzungen), 78 Prozent nach maximal 60 Sitzungen (verhaltenstherapeutische Langzeittherapie inklusive erstem
Verlängerungsschritt und tiefenpsychologisch fundierter Langzeitpsychotherapie) und 90 Prozent nach maximal 100
Sitzungen (tiefenpsychologisch fundierte Langzeittherapie).
Behandlungsergebnisse aus der Sicht
der Patienten
Insgesamt wurde deutlich, dass die Befragten ihre ambulante Psychotherapie
als ausgesprochen wirksam bezüglich
der Beschwerden zu Therapiebeginn
einschätzten (s. Tabelle 1). Damit bestätigen die Patienten im Wesentlichen die
Ergebnisse experimenteller Studien im
Hinblick auf die einzelnen Indikationen. Die Besserungsraten („viel“ und
„etwas besser“) betrugen durchweg über
50 Prozent, außer bei Übergewicht (37
Prozent) und sexuellen Funktionsstörungen (44 Prozent). Die „Verschlechterungsraten“ lagen durchweg unter fünf
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Tabelle 1. Anlässe der ambulanten Psychotherapie und Behandlungsergebnis (Auswahl)
Beschwerden/Anlass
Hilfe zu suchen?
In welchem Ausmaß half Ihnen die Behandlung bzgl. der Probleme,
die Sie in Behandlung führten? (relative und absolute Häufigkeiten
der Befragten)
Beschwerden
Anzahl
Prozentualer
Anteil der
Befragten
es wurde viel
besser
es wurde
etwas besser
alles blieb
unverändert
es wurde
etwas/viel
schlimmer
ich bin
nicht
sicher/
weiß nicht
Angstzustände
767
63,3 %
Generelle Ängste
595
49,1 %
42,6 % (253)
43,6 % (259)
11,8 % (70)
1,5 % (9)
0,5 % (3)
Panikattacken
333
27,5 %
50,6 % (167)
31,8 % (105)
14,8 % (49)
2,4 % (8)
0,3 % (1)
Phobien
106
8,7 %
31,4 % (33)
39,0 % (41)
25,7 % (27)
1,0 % (1)
2,9 % (3)
Prüfungsangst
69
5,7 %
24,6 % (16)
24,6 % (16)
40,0 % (26)
1,5 % (1)
9,2 % (6)
Krankheitsängste
252
20,8 %
30,2 % (76)
39,3 % (99)
26,6 % (67)
3,2 % (8)
0,8 % (2)
Depressive Störungen
1032
85,2 %
Depressive
Beschwerden
929
76,7 %
39,6 % (367)
43,4 % (402)
14,8 % (137)
2,0 % (18)
0,2 % (2)
Suizidalität / Selbstmordgedanken
297
24,4 %
58,8 % (174)
21,6 % (64)
16,9 % (50)
2,4 % (7)
0,3 % (1)
Schlechte Stimmung,
Gereiztheit
536
44,2 %
33,9 % (181)
46,4 % (248)
17,2 % (92)
2,4 % (13)
-
Alkohol- oder Drogenprobleme
116
9,6 %
49,6 %(57)
26,1 % (30)
22,6 % (26)
1,8 % (2)
-
Andere Süchte (Spielen,
Kaufen,...)
56
4,6 %
29,1 % (16)
32,7 % (18)
30,9 % (17)
7,3 % (4)
-
Magersucht
91
7,5 %
56,2 % (50)
30,3 % (27)
7,9 % (7)
4,5 % (4)
1,1 % (1)
Bulimie, Ess-BrechSucht
45
3,7 %
51,1 % (23)
31,1 % (14)
15,6 % (7)
2,2 % (1)
-
Übergewicht
126
10,4 %
15,2 % (19)
21,6 % (27)
53,6 % (67)
9,6 % (12)
-
Psychosomatische
Beschwerden
655
54,0 %
30,4 % (199)
38,5 % (252)
26,9 % (176)
3,7 % (24)
0,5 % (3)
Sexuelle Funktions­
störungen
143
11,8 %
17,0 % (24)
27,0 % (38)
53,2 % (75)
2,8 % (4)
-
Probleme, mit körperlicher Erkrankung fertig
zu werden
364
30,0 %
24,0 % (87)
39,1 % (142)
32,5 % (118)
3,6 % (13)
0,8 % (3)
Traumatisches Ereignis
im Leben
629
51,9 %
30,4 % (191)
43,9 % (276)
23,1 % (145)
1,7 % (11)
1,0 % (6)
Persönlichkeitsstörung
169
13,9 %
38,1 % (64)
36,3 % (61)
23,2 % (39)
2,4 % (4)
-
Sexuelle Probleme
202
16,7 %
17,3 % (34)
31,6 % (62)
49,0 % (96)
1,5 % (3)
0,5 % (1)
Sonstige Störungen
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
165
Fachbeiträge – Thema
Prozent, außer bei Übergewicht (zehn
Prozent) und „anderen Süchten“ (Spiel-,
Kaufsucht sieben Prozent). Besonders
hoch ist der Anteil der Befragten, die
eine Besserung angaben, die wegen folgender Beschwerden eine ambulante
Psychotherapie in Anspruch nahmen:
generelle Ängste (86 Prozent), Panikattacken (82,4 Prozent), depressive Beschwerden, Traurigkeit (83 Prozent),
schlechte Stimmung, Gereiztheit (80
Prozent), Trauer über den Verlust einer
geliebten Person (72 Prozent), Suizidalität / Selbstmordgedanken (80 Prozent),
Alkohol- oder Drogenprobleme (75 Prozent), Magersucht (86 Prozent), EssBrech-Sucht
(82
Prozent)
und
Zwangshandlungen/-gedanken (78 Prozent). Dagegen wurden Prüfungsangst
(40 Prozent), Übergewicht (54 Prozent)
und sexuelle Funktionsstörungen (53
Prozent) aus der Sicht der Patienten
eher nur „etwas gebessert“, was auch
den Erfahrungen der Praxis entsprechen dürfte.
Einfluss der Psychotherapie auf
verschiedene Lebensbereiche
Die Probanden wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala (1 = viel schlechter bis 5 = viel besser) einzuschätzen,
wie die psychotherapeutische Behandlung neben der Symptomatik, die Anlass der Therapie war, die verschiedenen
Lebensbereiche beeinflusste.
Es zeigten sich für alle erfassten Lebensbereiche hohe positive Veränderungsraten (viel und etwas besser). Für die folgenden Bereiche war die Zustimmung,
dass durch die Behandlung eine positive
Veränderung erzielt wurde, besonders
hoch: „Umgang mit alltäglichem Stress“
(70 Prozent, im Mittel 3,9), körperliches
Wohlbefinden (67 Prozent, im Mittel
3,9), Lebensfreude (74 Prozent, im Mittel 4,1), Selbstwertgefühl / -vertrauen
(69 Prozent, im Mittel 3,9), Besserung
ihrer gedrückten Stimmungslage (79
Prozent, im Mittel 4,1). Etwa 50 Prozent
der Befragten gaben an, dass sich durch
die Psychotherapie ihre Arbeitsfähigkeit
und -produktivität verbessert hat. Ähnlich hoch wurde die Verbesserung der
sozialen Fähigkeiten und Beziehungen
bewertet (Fähigkeit, sich auf zwischen-
166
menschliche Beziehungen einzulassen
58 Prozent; Verständnis für andere
Menschen 53 Prozent; Umgang mit anderen Menschen 56 Prozent). Die Zustimmung zu den Kategorien „es wurde
etwas oder viel schlechter“ betrug für
alle Bereiche weniger als fünf Prozent.
weils 0,2 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass der Therapeut
sexuelle Annäherungsversuche oder
unangemessene sexuelle Bemerkungen
machte.
Auswirkungen der Psychotherapie
auf die Inanspruchnahme anderer
medizinischer Leistungen
Die Ergebnisse können insofern nicht
höchste Evidenz beanspruchen, als es
sich um eine naturalistische Studie mit
retrospektiver Datenerhebung, einer Begrenzung auf die Ebene des Patientenurteils und einer Interviewmethode, die
vielleicht bestimmte Patientengruppen
ausschließt, handelt. Andererseits besitzen derartige Ansätze eine von experimentellen Studien nicht erreichte Praxisrelevanz (externe Validität). Die telefonische Befragung durch eine unabhängige Institution ermöglicht maximale Anonymität und Unabhängigkeit der
Befragten. Die vorliegenden Befunde
bezüglich der zahlreichen Komorbiditäten psychischer Beschwerden und Probleme reflektieren Aspekte einer Versorgungsrealität und eines Versorgungsbedarfs, wie sie in RCT-Studien nicht abgebildet werden.
Wie die Untersuchung zeigt, profitieren
die meisten Patienten von Psychotherapie sehr gut auch im psychotherapeutischen Versorgungsalltag und die Therapeut-Patient-Beziehung wird flächendeckend beinahe idealtypisch geschildert.
Die hier sichtbaren Hindernisse auf
dem Weg zur ambulanten Psychotherapie geben allerdings Hinweise auf eine
wesentliche Ursache der Unterversorgung in Form verschiedener Formen
der Stigmatisierung durch das Umfeld.
Weder Familie, Freunde oder Bekannte
noch die Mehrzahl nichtärztlicher Berater und sonstiger Helfer ziehen Psychotherapie als Möglichkeit der Hilfe bei
psychischen Störungen ernsthaft in Erwägung. Viele Patienten, die einen Weg
in die Psychotherapie suchen, müssen
ihn selbst finden, vermutlich häufig gegen offene und verdeckte Vorurteile. Die
Patienten werden aber auch von ihren
ärztlichen Behandlern, die häufig erste
Ansprechpartner bei psychischen Erkrankungen sind, nur unzureichend
„im System weitergeleitet“ („Gatekeeper“-Funktion). Hier dürfte es sich
52 Prozent der Befragten (n = 632) gaben an, dass die psychotherapeutische
Behandlung ihre körperliche Gesundheit im Sinne einer Besserung beeinflusst hat. Zwei Prozent (n = 24) benannten eine Verschlechterung und 46
Prozent meinten, dass die Psychotherapie keinen Einfluss auf ihre körperliche
Gesundheit hatte. Knapp 25 Prozent der
Befragten gaben an, seltener Termine
bei anderen Ärzten und Krankschreibungen in Anspruch zu nehmen, acht
Prozent beziehungsweise fünf Prozent
häufiger. 20 Prozent der Befragten hatte
seit Beginn der Therapie seltener Klinik­
aufenthalte, vier Prozent häufiger.
Einschätzung der Therapeuten durch
die Patienten
Die Patienten stellten ihren Psychotherapeuten überwiegend gute Beurteilungen aus und waren mit der Gestaltung
der therapeutischen Beziehung in hohem Maß zufrieden. Auf die allgemeine
Frage nach der Zufriedenheit mit dem
Therapeuten antworteten 55 Prozent (n
= 672), dass sie „sehr zufrieden“ und 34
Prozent (n = 406) dass sie „zufrieden“
waren. Acht Prozent (n = 92) waren „etwas unzufrieden“ und drei Prozent (n =
40) „sehr unzufrieden“. Diese Beurteilung drückt sich differenziert in Aussagen über ihren Psychotherapeuten aus,
die den Probanden vorgelegt wurden
(Tabelle 2). Es zeigten sich sehr hohe
Zustimmungsraten über alle Items, die
ein positives Arbeitsbündnis beziehungsweise die Voraussetzungen dafür
beschreiben (unterstützendes, vertrauenswürdiges, zugewandtes, engagiertes
Verhalten der Therapeuten, das Gefühl
der Selbstbestimmtheit bezüglich der
Themen auf Seiten der Patienten). Je-
Diskussion und Fazit
Ärzteblatt Thüringen
Fachbeiträge – Thema
Tabelle 2. Generelle Meinung über meinen Psychotherapeuten
Welche der folgenden Aussagen treffen in Bezug auf Ihren Therapeuten/Ihre Therapeutin zu?
Prozentualer Anteil der
Befragten, die zustimmten
Anzahl der Befragten, die
zustimmten
Ihr/e TherapeutIn war generell beruhigend und unterstützend.
92,3 %
1111
Sie konnten bestimmen, welche Themen in der Therapie zu
besprechen sind?
ja: 81,8 %
teilweise: 13,2 %
ja: 989
teilweise: 159
Es war leicht, Ihrem/r TherapeutIn zu vertrauen.
ja: 86,7 %
teilweise: 6,9 %
ja: 1051
teilweise: 84
Ihr/e TherapeutIn ging Ihren Problemen auf den Grund.
89,1 %
1068
Ihr/e TherapeutIn kritisierte und kontrollierte Sie zu viel.
3,3 %
40
Ihr/e TherapeutIn machte unangemessene sexuelle Bemerkungen.
0,2 %
3
Ihr/e TherapeutIn machte sexuelle Annäherungsversuche.
0,2 %
2
Ihr/e TherapeutIn ist zu sehr mit dem Geldverdienen
beschäftigt.
2,6 %
31
Ihr/e TherapeutIn reagiert abweisend auf Kritik oder Fragen.
4,8 %
58
Ihr/e TherapeutIn ist zu wenig engagiert.
8,3 %
100
Ihr/e TherapeutIn versuchte, Ihnen etwas einzureden.
6,4 %
78
Oder störte Sie nichts?
73,8 %
895
weniger um Stigmatisierungsprozesse
als um psychodiagnostische und psychosomatische Defizite handeln. Neben
der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und psychotherapeutischer
Behandlungen sind also nach wie vor
verstärkte Anstrengungen zur Implementierung psychosomatischen Denkens und Handelns in der Primärversorgung notwendig, wofür auch eine entsprechende und angemessene Honorierung sichergestellt sein müsste.
Literatur beim Verfasser.
Prof. Dr. med. Michael Geyer
Akademie für Psychotherapie Erfurt
Fischmarkt 5, 99084 Erfurt
E-Mail: [email protected]
Interdisziplinäre Schmerzmedizin am UKJ
22. April 2015, 16:00 – 19:00 Uhr, Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,
Interdisziplinäre Schmerztagesklinik, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Leitung: Prof. Dr. Ulrich Smolenski, Klinik für Physiotherapie · Prof. Dr. Winfried Meißner, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena
Vortrag: 16:00 – 17:00 Uhr Interdisziplinäre Therapie chronischer Schmerzen und erste Ergebnisse zur Wirksamkeit aus der Interdisziplinären Schmerz-Tagesklinik
Parallele Workshops: 17:30 – 19:00 Uhr
1. Bewegungstherapie/Ergotherapie/Physiotherapie bei chronischen Schmerzen
2. Psychotherapie bei chronischen Schmerzen
3. Spezifische Therapien bei chronischen Kopfschmerzen
4. Invasive Schmerztherapie: Möglichkeiten und Grenzen
5. Der Einsatz von Opioiden bei Nicht-Tumorschmerz: State of the Art
Kontakt: Universitätsklinikum Jena, Interdisziplinäre Schmerztagesklinik
Sekretariat: Tel. 03641/9-323153, Fax: 03641/9-323152 (Ambulanz), 03641/9-323337 (Tagesklinik), E-Mail: [email protected]
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
167
Arzt und Recht
Die ärztliche Leichenschau –
Was muss aus berufsrechtlicher
Sicht beachtet werden?
168
Die Landesärztekammer Thüringen erhält immer wieder Beschwerden von
Angehörigen oder Bestattungsinstituten
über Unstimmigkeiten bei der Durchführung der ärztlichen Leichenschau.
Dabei geht es vorrangig um solche Aspekte wie:
� Die Leichenschau wurde nicht an der
entkleideten Leiche durchgeführt.
� Es wurde kein Totenschein übergeben, da der Personalausweis nicht
gefunden wurde.
� Der Totenschein wurde mit in die
Praxis genommen und es wurde verlangt, dass er dort gegen Barzahlung
abgeholt wird.
� Der Arzt hat keinen Totenschein mitgeführt und konnte daher vor Ort keinen ausstellen.
� Es wurde eine Pauschalrechnung erstellt.
Aber auch Ärzte haben sich mit Fragen
an die Kammer gewandt:
� Hat jedes Bundesland seinen eigenen
Totenschein und muss dieser auch
verwandt werden usw.
� Darf ich die Leichenschau auch bei
Angehörigen durchführen?
so genau wie möglich zu ermitteln, da
dieser Anknüpfungspunkt für zahlreiche Rechtsfolgen ist. Darüber hinaus
soll die Leichenschau so schnell wie
möglich erfolgen, weil schon kurze Zeit
nach dem Tod Veränderungen auftreten
können, die die gebotenen Feststellungen erschweren können. Zudem ergibt
sich die Verpflichtung zur unverzüglichen Leichenschau aus der besonderen
Hilfeleistungspflicht der Ärzte, solange
der Tod nicht festgestellt ist. Darüber
hinaus fordert das Bestattungsgesetz,
dass die Leichenschau sorgfältig an der
unbekleideten Leiche vorzunehmen ist.
Die Begründung zum Thüringer Bestattungsgesetz betont hierzu: „Das Entkleiden der Leiche ist dabei unverzichtbar,
da sonst wichtige Anhaltspunkte für einen nicht natürlichen Tod übersehen
werden können, beispielsweise Stichverletzungen oder Strommarken. Gerade
dieser deutliche Hinweis ist notwendig,
da es in der Praxis etwa aus falscher
Rücksicht auf Angehörige nicht immer
selbstverständlich ist, dass die Leiche
entkleidet und eingehend untersucht
wird.“
Aus diesem Grund sehen wir uns veranlasst, hier noch einmal die rechtlichen
und berufsrechtlichen Regelungen zu
erläutern.
Antworten auf Fragen zur Leichenschau
liefert das Thüringer Bestattungsgesetz
(ThürBestG), insbesondere in § 5 (ärztliche Leichenschaufpflicht), § 6 (Durchführung der Leichenshau) und § 15 (Totenschein und Sektionsschein). Danach
ist jeder approbierte Arzt zur Leichenschau verpflichtet und hat diese unverzüglich durchzuführen. Unverzüglich
heißt ohne schuldhaftes Verzögern.
Grund hierfür ist, dass die ärztliche Leichenschau in erster Linie dazu dient,
festzustellen, ob die Person noch lebt
oder bereits verstorben ist. Wurde der
Tod festgestellt, ist der Todeszeitpunkt
Gemäß § 15 Abs. 1 ThürBestG hat der
Arzt unverzüglich nach Beendigung der
Leichenschau den Totenschein auszustellen und dem zur Anzeige gegenüber
dem Standesamt Verpflichteten zu übergeben. Aus dem Personenstandsgesetz
(PStG) ergibt sich, dass eine Anzeige
spätestens am dritten auf den Tod folgenden Werktag vorgenommen werden
muss. Zur Anzeige sind verpflichtet
1. jede Person, die mit dem Verstorbenen in häuslicher Gemeinschaft gelebt hat,
2. die Person, in deren Wohnung sich
der Sterbefall ereignet hat,
3. jede andere Person, die bei dem Tod
zugegen war oder von dem Sterbefall
aus eigenem Wissen unterrichtet ist.
Eine Anzeigepflicht besteht nur, wenn
eine in der Reihenfolge früher genannte
Person nicht vorhanden oder an der Anzeige gehindert ist. Darüber hinaus
kann auch von den Anzeigepflichtigen
ein Bestattungsunternehmen zur Anzeige beauftragt werden. Bei Sterbefällen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie sonstigen Einrichtungen ist der Träger der Einrichtung zur
Anzeige gegenüber dem Standesamt
verpflichtet. Der Totenschein kann also
im Heim hinterlegt werden. Die Anzeigeberechtigung der oben Genannten
bleibt hiervon unberührt.
Das Berufsgericht für Heilberufe beim
Landgericht Nürnberg-Fürth hat in seinem Beschluss vom 10. November 2011,
AZ.: BG-Ä 23/11 festgestellt: „Wenn der
Arzt die Todesbescheinigung gegen Barzahlung in seiner Praxis abholen ließ,
hat er zugleich gegen § 2 Abs. 2 Berufsordnung verstoßen, wonach der Arzt
sein eigenes Interesse nicht über das
Wohl des Patienten stellen darf, was
auch für einen verstorbenen Patienten
gilt.“ Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die regelhafte Mitnahme des
Totenscheines in die Praxis nicht erlaubt
ist. Außerdem handelt es sich bei der
Übergabepflicht um eine Bringepflicht
des Arztes. Es kann also nicht grundsätzlich verlangt werden, dass der Totenschein in der Praxis abgeholt wird. Eine
entsprechende Vereinbarung mit dem
Meldepflichtigen ist im Einzelfall sicherlich möglich, wenn dadurch nicht
die Anzeige gegenüber dem Standesamt
und die Bestattungsvorbereitungen behindert werden.
Bestattungsrecht = Landesrecht
Das Bestattungsrecht ist Landesrecht.
Insofern hat jedes Bundesland seine eigenen Regelungen und Totenscheine.
Für die Anwendung der entsprechenden
Regelungen gilt das Territorialprinzip.
Das heißt, es ist das Recht des Landes
anzuwenden, in welchem der Tote verstorben ist oder aufgefunden wird. Bei
grenzüberschreitender Tätigkeit ist dies
unbedingt zu beachten.
Da jeder approbierte Arzt verpflichtet
ist, eine Leichenschau durchzuführen
und Totenscheine auszustellen, obliegt
Ärzteblatt Thüringen
Arzt und Recht
ihm auch die Pflicht, ausreichend Totenscheinformulare mit sich zu führen.
Von der Durchführung einer Leichenschau bei Angehörigen ist abzuraten,
um den Anschein mangelnder Objektivität zu vermeiden. Es gibt zwar in Thüringen keine Regelung, die dies unmittelbar verbietet. Sinn und Zweck der
Leichenschau sind jedoch nicht nur die
Feststellung des Todes und des Todeszeitpunktes, sondern auch die Gewinnung von zuverlässigen Daten für die
Todesursachenstatistik u.ä., für die
Wahrnehmung (mutmaßlicher) Interessen des Verstorbenen und seiner Hinterbliebenen insbesondere in den Bereichen des Erb-, Versicherungs- und Schadenersatzrechts, vor allem aber auch für
das Erkennen fremdverschuldeter Todesfälle.
Pauschalrechnungen unzulässig
Pauschalrechnungen sind auch bei der
Leichenschau unzulässig. Die Rechnungslegung hat nach der GOÄ zu erfolgen. Erfolgt keine Rechnungslegung
nach GOÄ, so wird die Zahlung nicht
fällig. Zur Abrechenbarkeit der ärztlichen Leichenschau haben wir bereits im
Thüringer Ärzteblatt 2013, Heft 10 informiert. Die Höhe der abrechenbaren
Gebühr hat sich leider bis heute nicht
geändert. Insofern gibt der Artikel nach
wie vor den aktuellen Sachstand wieder.
Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen,
dass das Verlangen eines Arztes, den
Leichenschauschein nur Zug um Zug
gegen Barzahlung herauszugeben, einen Berufsrechtsverstoß darstellt. (VG
Gießen, Urteil vom 15. Februar 2010 –
21 K 1466/09)
Die Identitätsfeststellung der Leiche
muss nicht ausnahmslos an Hand des
Personalausweises erfolgen. Zur Identitätsfeststellung genügt ein Dokument
mit Lichtbild oder eine glaubhafte Zeugenaussage. Diese sollte dokumentiert
werden (z. B. mit den Worten: „nach
Aussage von …“). Allein der Fakt, dass
der Personalausweis nicht vorlag, berechtigt jedenfalls nicht dazu, den Totenschein zurückzuhalten, wenn die
Identität auf andere Weise festgestellt
werden kann. Ebenso ist zu vermerken,
wenn die Identifikation des Verstorbenen nicht möglich ist.
Zuletzt ist noch darauf hinzuweisen,
dass zur gewissenhaften Berufsaus-
übung eines Arztes auch gehört, dass
dieser Rücksicht auf die Trauer und die
psychische Ausnahmesituation der Angehörigen bei der Durchführung der Leichenschau nimmt. Ein burschikoser Ton
und ein grober Umgang mit den Angehörigen entsprechen nach Feststellung
der berufsgerichtlichen Rechtsprechung
nicht der gebotenen Pietät gegenüber den
Verstobenen und deren Angehörigen.
Hierbei wird nochmals betont, dass ein
Arzt auch gegenüber schwierigen Patienten beziehungsweise deren Angehörigen
sachlich aufzutreten und ein Mindestmaß an Höflichkeitsformen einzuhalten
hat. Dies mag für viele eine Selbstverständlichkeit sein, ist aber immer wieder
Gegenstand von Beschwerden.
Sollten Sie weitere Fragen zu dem Thema Leichenschau haben, steht Ihnen die
Rechtsabteilung der Landesärztekammer Thüringen oder auch Dr. Ricarda
Arnold von der Gerichtsmedizin Jena
jederzeit zur Verfügung.
Dipl.-Jur. Sabine Butters
Abteilungsleiterin der Rechtsabteilung
der Landesärztekammer
Tel.: 03641/614-210
Verein zur Förderung der Ambulanten Chirurgie e. V.
10. Geraer Symposium „Ambulante Chirurgie“
am 21. März 2015, 9:00 – 15:30 Uhr, im Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-Greiz,
Schlossstraße 24, 07545 Gera
Themen:
- Konservative vs. Operative Therapie
- Überfluss und Mangel in der Endoprothetik, anschließend Podiumsdiskussion
- Fachgruppenübergreifendes perioperatives Management
Wissenschaftliche Leitung: Dr. med. Matthias Hager, Chirurgische Gemeinschaftspraxis, Schmelzhüttenstraße 4, 07545 Gera
Anmeldung:
bis zum 17.03.2015
Tel.: 0365/8301560, Fax: 0365/8301561
E-Mail: [email protected]
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gp.chirurgie-gera.de – Aktuelles
Die Veranstaltung wurde mit 7 Punkten der Kategorie A von der Landesärztekammer Thüringen zertifiziert.
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
169
Info
Ärztliche Gutachtenerstellung in der
Fahreignungsbegutachtung
Aktuelle Fortbildung „Alkohol und Betäubungsmittel“
am 27. März 2015
Wer wegen Fahrens unter Alkohol- oder
Rauschmitteleinfluss auffällig geworden ist, wendet sich für einen forensisch verwertbaren Beweis seiner Abstinenz oder der Änderung seines
Trinkverhaltens an Ärztinnen und Ärzte, die nach Durchführung von Probensicherungen und entsprechender Labor­
untersuchung ein Gutachten abgeben.
Damit das Ergebnis vor Gericht oder
von einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle anerkannt wird, muss
das gesamte Verfahren zu seiner Erstellung nach Anlage 15 Punkt 1 c der Fahrerlaubnisverordnung den anerkannten
wissenschaftlichen Grundsätzen entsprechen.
Die seit 1. Mai 2014 geltenden verbindlichen Voraussetzungen bezüglich der
Qualifikation des Gutachters, aber auch
die Anforderungen an die Planung eines Screening-Programms, die Probenentnahme, die Analytik und die Befundmitteilung, werden in der 3. Auflage des Fachwerkes „Urteilsbildung in
der Fahreignungsbegutachtung – Beurteilungskriterien“, herausgegeben von
der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) und der
Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM), ausführlich beschrieben.
Die Fachgesellschaften haben eindringlich darauf hingewiesen, dass die persönliche Eignung des durchführenden
Arztes von wesentlicher Bedeutung für
die Praxis ist.
Damit ergeben sich an Kontrollprogramme durchführende Ärzte konkrete
Anforderungen:
1. Regelmäßige einschlägige Weiterbildung
2. Dokumentiertes und regelmäßig
überprüftes System zur Qualitätssicherung
170
3. Fortbildung bzgl. Probenentnahme
und Drogenanalytik für forensische
Zwecke
Punkt 1 und 2 waren auch in früheren
Fassungen der CTU-Kriterien zwingende Voraussetzungen zur Durchführung von Abstinenznachweisen. Der
Punkt 3 hingegen ist neu.
Dies bedeutet praktisch, dass Abstinenznachweise ab dem 1. Mai 2014 von
den Begutachtungsstellen für Fahreignung nur noch anerkannt werden,
wenn der Kontrollprogramme durchführende Arzt eine entsprechende Qualifikation nachweisen kann. „Altfälle“
können noch nach den bisherigen Regelungen fortgeführt werden.
Nach einer Mitteilung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale
Infrastruktur vom Mai 2014 kann die
Durchführung eines MPU-Abstinenzprogrammes beziehungsweise die Probenentnahme verantwortlich durchgeführt werden durch die in der Anlage
4a Fahreignungsverordnung (FeV) aufgeführten Personen:
Diese Ärzte benötigen keine weitere
förmliche Qualifikation, müssen aber
ihre Kenntnisse selbstverständlich im
notwendigen Umfang regelmäßig aktualisieren.
Link zur Fahrerlaubnisverordnung:
www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/
Die Akademie für ärztliche Fort- und
Weiterbildung der Landesärztekammer
Thüringen bietet aktuell die Möglichkeit der Teilnahme an einer Fortbildung rund um alle Fragestellungen der
Thematik im Rahmen eines Curriculums nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie und der Deutschen Gesellschaft
für Verkehrsmedizin an. Diese findet
am 27. März 2015 in den Räumlichkeiten der Landesärztekammer Thüringen
statt.
Informationen und Anmeldungen
unter:
Landesärztekammer Thüringen
Akademie für ärztliche Fort- und
Weiterbildung
Tel.: 03641/614-143, Fax 03641/614-149
E-Mail: schneider.akademie@
laek-thueringen.de
Ass. jur. Dana Weber
Rechtsreferentin der Landesärztekammer
Tel.: 03641/614-126
Fax: 03641/614-119
E-Mail: [email protected]
� Fachärzte mit verkehrsmedizinischer Qualifikation, die nicht zugleich der den Betroffenen behandelnde Arzt sein dürfen
� Ärzte des Gesundheitsamtes oder
andere Ärzte der öffentlichen Verwaltung
� Ärzte mit der Gebietsbezeichnung
„Facharzt für Rechtsmedizin“
� Ärzte mit der Gebietsbezeichnung
„Arbeitsmedizin“ oder der Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“
� Ärzte in einer Begutachtungsstelle
für Fahreignung
� Ärzte/Toxikologen in einem für forensisch/toxikologische Zwecke akkreditierten Labor
Ärzteblatt Thüringen
Info
MediNetz Jena e.V. – Für die medizinische Versorgung von Papierlosen
MediNetz Jena e.V. ist ein Netzwerk aus
Studierenden, größtenteils Medizinstudentinnen und -studenten sowie Ärzten
und Ärztinnen, die die medizinische
Behandlung von Flüchtlingen und Migranten ohne Krankenversicherung in
Thüringen vermitteln. Aus verschiedenen Gründen leben diese in Deutschland in der Illegalität. Einige sind nach
Ablauf des Visums oder nach Beendigung des Studiums geblieben, einige
der Familie gefolgt, andere sind politische oder Bürgerkriegsflüchtlinge und
können oder wollen nach langer Zeit in
Deutschland nicht in ihre Heimatländer
zurückkehren.
Laut Asylbewerberleistungsgesetz haben
auch Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus ein Anrecht auf medizinische Versorgung bei akuten oder
schmerzhaften Erkrankungen (§4) oder
auf Leistungen, die zur Aufrechterhaltung der Gesundheit unerlässlich sind
(§6). Diese festgeschriebene Minimalbehandlung ist nicht nur eine völlig unzureichende Gesundheitsversorgung, sie
verstößt auch gegen das Menschenrecht
auf Gesundheit (UN-Sozialpakt Art. 12).
Um medizinische Hilfe in Anspruch
nehmen zu können, müssen sich die Illegalisierten an das Sozialamt wenden,
das wiederum laut §87 des Aufenthalts-
gesetzes zur Meldung und Weiterleitung der persönlichen Daten an die Ausländerbehörde verpflichtet ist. Nicht
selten droht dann die Abschiebung nach
der medizinischen Behandlung.
Hier setzt MediNetz an: Auf der Basis
eines Beratungsgesprächs leiten wir die
Patienten an niedergelassene Ärzte,
Zahnärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Psychologen, Hebammen oder
Krankenhäuser, die mit uns zusammenarbeiten, weiter. Weil Deutschland eines
der Schlusslichter in Europa in der medizinischen Versorgung von Menschen
ohne legalen Aufenthaltsstatus ist, gibt es
hierzulande mittlerweile 34 medizinische Beratungsstellen (Medibüros, Medinetze, Medizinische Flüchtlingshilfen).
Das MediNetz Jena ist eines davon und
das einzige in Thüringen. Wir arbeiten
ehrenamtlich, nichtstaatlich, unentgeltlich und unabhängig von Parteien.
Die aktuellen Mitglieder des MediNetz Jena: Hintere Reihe: Jan Kummerfeldt, Jannik Widon, Alexander Seltmann, John Fiedler, Dr. Silvia
Bohne, Herbert Gaffga, Robert Spalthoff. Mittlere Reihe: Andrey Doroshev, Carolin Fleischmann, Thanh Tu Le, Aurelia Kimmig, Kara Wullenkord, Juliane Gebel, Jonas Loster. Vordere Reihe: Dr. Doina Schwarzer, Jakob Köster und Robert Klunker.
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
171
Info
Gegründet haben wir uns 2011. Durch
zwei Briefaktionen, mit denen wir insgesamt 4000 Kolleginnen und Kollegen,
aber auch Psychotherapeuten oder Hebammen angeschrieben und für die Beteiligung an MediNetz geworben haben,
konnten wir zahlreiche Interessenten
gewinnen, um unseren Verein aktiv in
der Patientenversorgung oder finanziell
zu unterstützen. Wir freuen uns über
nun insgesamt 25 Mitglieder und sechs
Fördermitglieder sowie 55 uns unterstützende Ärzte, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten und Hebammen. Wir treffen uns 14-tägig zur aktiven politischen
und organisatorischen Vereinsarbeit
und bieten neben unseren täglichen Telefonsprechstunden eine wöchentliche,
persönliche Sprechstunde in Jena an.
Diese findet montags von 16:00 bis
18:00 Uhr in den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners Refugio e.V. in
der Wagnergasse 25 in Jena statt. Refugio e.V. ist ein Beratungs- und Therapiezentrum,
das
schwerpunktmäßig
Flüchtlinge mit psychosozialen Problemen, psychischen Erkrankungen und
Traumata therapeutisch behandelt, berät
und ganzheitlich unterstützt.
Patientenvermittlung
Im vergangenen Jahr haben wir 20 Patientinnen und Patienten vermittelt. Besonders betroffen hat uns die Geschichte einer EU-Staatsbürgerin, die zur Entbindung ihres Kindes in ihr Heimatland
zurückkehren musste – obwohl eine
gültige Krankenversicherung im Heimatland bestand, welche normalerweise
innerhalb der EU anerkannt werden
muss und obwohl lange mit den hiesigen Krankenkassen und mit den Behörden ihres Heimatlandes verhandelt wurde. Außerdem wurde eine Patientin von
uns gegen ausdrücklichen ärztlichen
Rat einer mit uns kooperierenden Ärztin hochschwanger nach Norddeutschland überführt.
Politische Arbeit
In Anbetracht dieser unzureichenden
medizinischen Versorgung bei oben genannten Fällen ist weiterhin eine politische Arbeit notwendig, um auf die Missstände in der medizinischen Versorgung Papierloser aufmerksam zu machen und dafür zu sorgen, dass jedem
in Deutschland lebenden Menschen der
Zugang zum Gesundheitssystem gewährleistet wird. Deshalb haben wir
bundesweit mit mehreren MediNetzen
(u.a. aus Berlin, Bremen, Kiel, Göttingen und Gießen) an einer Kampagne
teilgenommen, die statt einer Novellierung des Asylbewerberleistungsgesetzes
im November eine Abschaffung erreichen wollte.
Darüber hinaus haben wir 2014 ein
„Gesundheitskonzept für die Stadt Jena
zur Versorgung von AsylbewerberInnen
und Papierlosen“ veröffentlicht und im
Stadtrat eingereicht. Dies wurde disku-
tiert, das Sozialamt schloss sich daraufhin unserer Forderung einer Krankenkassenkarte für Asylsuchende an und
richtete eine Anfrage an das Landesverwaltungsamt nach der Möglichkeit der
Umsetzung seitens des Freistaates. Dieses äußerte sich zur Regierungszeit der
schwarz-roten Koalition ablehnend. Im
Koalitionsvertrag der rot-rot-grünen Regierung sind nun aber eine Krankenkassenkarte für Asylbewerber und ein anonymer Krankenschein für Papierlose
vorgesehen. Wir werden weiterhin die
Landesregierung an ihre Versprechen
vor der Landtagswahl erinnern.
Für weitere Interessierte und Mitstreiter
bietet der 8. MediBüro-Bundeskongress,
der vom 22. bis 25. Mai 2015 in Jena ausgerichtet wird, sicher eine gute Gelegenheit. Dazu laden wir herzlich ein. Mehr
dazu auf der Homepage www.medinetzjena.de.
Robert Klunker und Doina Schwarzer
Kontakt:
[email protected]
www.medibueros.org
Tel.: 0157/87623764
(tgl. 16:00 – 22:00 Uhr)
Postadresse:
medinetz jena e.V.
c/o Fachschaft Medizin
Nonnenplan 4
07743 Jena
15. Frühlingslesung
Die Landesgruppe Thüringen im Bundesverband deutscher Schriftstellerärzte
lädt herzlich ein zur
am 28. März 2014, 15:30 Uhr,
in der Eckermann-Buchhandlung Weimar, Marktstraße 4.
Wie üblich lesen wir in bunter Folge Lyrik, Prosa, Aphorismen. Wir freuen uns auf unsere Zuhörer.
Der Eintritt ist frei.
Für die Landesgruppe Thüringen, Dr. Ulrike Zuber
172
Ärzteblatt Thüringen
Info
Der Justizvollzug – ein attraktiver
Arbeitsort für Ärzte
In Thüringen verbüßen in sechs Justizvollzugseinrichtungen (Arnstadt, Tonna, Gera, Hohenleuben, Suhl, Untermaßfeld) rund 1.800 Männer eine Freiheitsstrafe oder befinden sich in Untersuchungshaft. Während der Inhaftierung obliegt dem Freistaat auch die
medizinische Betreuung (ambulant
und stationär) der Gefangenen.
In den letzten Jahren bekommen auch
die Thüringer Justizvollzugseinrichtungen den (Fach-)Ärztemangel zunehmend zu spüren. Teilweise abhängig
vom Standort der Hafteinrichtung wird
es schwieriger, qualifizierte Ärzte für
dieses recht ungewöhnliche Arbeitsfeld
zu gewinnen. Daher arbeiten wir im
Justizvollzug zunehmend mit Ärzten
auf vertraglicher Basis.
Aktuell benötigen wir ärztliche Unterstützung insbesondere für die allge-
meinmedizinische Versorgung in den
Justizvollzugseinrichtungen Arnstadt
und Gera sowie für die psychiatrische
Versorgung in der Jugendstrafanstalt
Arnstadt. Der zeitliche Aufwand richtet
sich zum einen nach der Größe der Vollzugseinrichtung beziehungsweise der
Zahl der Inhaftierten. Zum anderen ist
er abhängig von der Verfügbarkeit der
Vertragsärzte, die ihre Arbeit im Vollzug oftmals als Nebentätigkeit ausüben.
Hoch engagierte, selbständige und professionelle Mitarbeiter/innen in unseren
Sanitätsdiensten garantieren einen flexiblen, teamorientierten Einsatz der Ärzte
im Thüringer Justizvollzug. Zusammen
mit einer bedarfsgerechten technischen
und räumlichen Ausstattung bieten wir
attraktive Rahmenbedingungen, die zudem eine gute Vereinbarung mit familiären Verpflichtungen ermöglichen.
Wenn Sie sich als approbierte Ärztin
oder als approbierter Arzt, gerne mit Zusatzqualifikation in der suchtmedizinischen Grundversorgung oder/und mit
beruflicher Erfahrung in der Forensik,
vorstellen können, auf Honorarbasis Inhaftierte engagiert medizinisch zu betreuen, geben wir Ihnen gerne nähere
Informationen zum Aufgabenfeld und
zum Anforderungsprofil. Ansprechpartnerin im Thüringer Justizministerium
ist Referatsleiterin Doreen Tietz.
Mehr Informationen zum Thüringer
Justizvollzug finden Sie im Internet unter www.thueringen.de/th4/justizvollzug.
Doreen Tietz
Referatsleiterin
Thüringer Ministerium für Migration,
Justiz und Verbraucherschutz
Abteilung 4, Justizvollzug
Werner-Seelenbinder-Straße 5
99096 Erfurt
Tel.: 0361/3795-430
Fax: 0361/3795-288
E-Mail: [email protected]
4. Geraer Frühjahrssymposium Schmerztherapie
Schwerpunktthema „Ich habe Rücken …“
am 25. April 2015, 9:00 – 14:15 Uhr, Penta-Hotel, Gutenbergstraße 2a, 07548 Gera
Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. med. habil. Michael Kretzschmar, Zentrum Schmerz- und Palliativmedizin,
SRH Wald-Klinikum Gera GmbH
Programm: -
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Einführung – Chronifizierungsmechanismen bei Rückenschmerz
Rückenschmerz in der Praxis – die Sicht des Orthopäden
Rückenschmerz in der Praxis – die Sicht des Schmerztherapeuten
Minimal-invasive Therapieverfahren
Der operierte Rücken schmerzt. Ist Neuromodulation (pharmakologisch, elektrisch) die Lösung?
Was leistet die operative Wirbelsäulentherapie zur Schmerzlinderung – Indikationen und Kontraindikationen
Multimodaler Therapieansatz bei chronischem Rückenschmerz
Anstelle einer Zusammenfassung: „Ich habe Rücken…“
Information/Anmeldung:
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Birgit Richter
Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin
SRH Wald-Klinikum Gera GmbH
Straße des Friedens 122, 07548 Gera
Tel.: 0365/828-2941, Fax: 0365/828-2942
E-Mail: [email protected]
173
Thüringer Ärzte literarisch
Thüringer Ärzte
Foto: wandersmann_pixelio.de
li t erarisch
Es gibt so viel Schönes auf Erden
wie wärs z.B. mit seiner Frau selig werden?
Auch Schach spielen und lesen zu Hause
wär eine gute Nervenpause
Und wenn einer fragt, was tut er
er sitzt wieder am Computer.
Man könnte mal wieder in die Oper gehn
oder auch sonntags auf dem Fußballplatz stehn
Es ging auch mit Gymnastik und Schwimmen
man dürfte sich auch der Bekannten entsinnen
Und wenn einer fragt, was tut er?
Er sitzt wieder am Computer.
Auch zu einer Wanderung sollte man sich melden
zurück zur Natur und darin schwelgen
und das kann doch nicht schaden
mal wieder mehr Kraft in den Waden
Und wenn einer fragt, was tut er?
Er sitzt wieder am Computer.
Oder einfach auf einer Wiese sein
sich wärmen lassen vom Sonnenschein
Sich legen und in den Himmel sehn
und mit den wandernden Wolken gehn
und wenn einer dann fragt, was tut er?
Natürlich, er sitzt wieder am Computer.
Das PC Syndrom
174
Foto:Petra Bork, pixelio.de
SR Dr. Siegfried Rothe, Friedrichroda
Ärzteblatt Thüringen
Personalia
Jubilare im Kammerbereich im Monat März 2015*
SR Dr. Ernst Strauß, Gera
geb. am: 20.03.1920
Doz. Dr. Klaus Leistner, Jena
geb. am: 03.03.1940
OMR Dr. Ingeborg Fengler, Saalfeld
geb. am: 11.03.1922
Dr. Hans Dazer, Nordhausen
geb. am: 04.03.1940
MR Dr. Werner Weidhaas, Saalfeld
geb. am: 20.03.1925
Dipl.-Med. Ingrid Semeniuk, Jena
geb. am: 06.03.1940
OMR Dr. Helmut Köhler, Bad Berka
geb. am: 13.03.1927
OMR Dr. Eberhard Jüttner, Artern
geb. am: 06.03.1940
Dr. Gudrun Pitzschke, Jena
geb. am: 19.03.1929
Dr. Bernhard Linzer, Erfurt
geb. am: 07.03.1940
SR Dr. Ingrid Gröber, Erfurt
geb. am: 20.03.1929
MR Dr. Gertraud Medwed, Zella-Mehlis
geb. am: 08.03.1940
OMR Prof. Dr. Dr. Dr. Werner Köhler, Jena
geb. am: 24.03.1929
Dieter Brechling, Blankenhain
geb. am: 09.03.1940
Dr. Rudolf Heiland; Bad Frankenhausen
geb. am: 12.03.1930
Karin Schwella, Zeulenroda-Triebes
geb. am: 09.03.1940
Dr. Erhard Lössl, Bad Liebenstein
geb. am: 23.03.1930
Dr. Ursula Hädrich, Hermsdorf
geb. am: 09.03.1940
SR Günther Petermann, Gotha
geb. am: 02.03.1931
SR Dr. Sigrid Reß, Waltershausen
geb. am: 11.03.1940
MR Dr. Günter Meyfarth, Sonneberg
geb. am: 09.03.1931
SR Gustav-Adolf Söder, Neuhaus
geb. am: 13.03.1940
Dr. Charlotte Krause, Jena
geb. am: 11.03.1931
Prof. Dr. Horst von der Hardt, Körner
geb. am: 13.03.1940
geb. am: 01.03.1932
MR Dr. Hans-Joachim Horny, Gößnitz
geb. am: 14.03.1940
Dr. Erika Munder, Arnstadt
geb. am: 11.03.1932
Dr. Detlev Schulze, Zeulenroda
geb. am: 14.03.1940
Irmgard Hühne, Oberalba
geb. am: 12.03.1932
Prof. Dr. Wolf Arnold, Suhl
geb. am: 16.03.1940
Waltraud Eberhardt, Erfurt
geb. am: 15.03.1932
Prof. Dr. Bernd Wiederanders, Jena
geb. am: 16.03.1940
OMR Dr. Werner Keyling, Erfurt
geb. am: 28.03.1932
Dr. Otto Seidel, Gera
geb. am: 16.03.1940
OMR Dr. Ursula Krause, Weimar
geb. am: 03.03.1933
Dr. Günter Fahr, Zella-Mehlis
geb. am: 17.03.1940
Prof. Dr. Hans Peter Brandt, Erfurt
geb. am: 08.03.1933
Dr. Ute Lienemann, Greiz
geb. am: 19.03.1940
MR Dr. Erika Nöldner, Gera
geb. am: 12.03.1933
Hans Nehrlich, Erfurt
geb. am: 19.03.1940
SR Ingeborg Morgenroth, Jena
geb. am: 13.03.1933
MR Dr. Lutz Gerlach, Münchenbernsdorf
geb. am: 21.03.1940
SR Hans Reiner Engelhaupt, Erfurt
geb. am: 25.03.1933
Luitgard Klöcker, Bad Liebenstein
geb. am: 21.03.1940
MR Dr. Lothar Zech, Gotha
geb. am: 03.03.1934
SR Dr./Med. Univ. Budapest Dieter Badel, Gotha
geb. am: 22.03.1940
SR Dr. Helgard Pahn, Arnstadt
geb. am: 08.03.1934
MR Prof. Dr. Gisela Adam, Jena
geb. am: 24.03.1940
MR Dr. Ruth Streubel, Jena
geb. am: 10.03.1934
Ursula Zimmer, Bad Berka
geb. am: 24.03.1940
Dr. Ruth Roseburg, Arnstadt
geb. am: 16.03.1934
SR Margot Braune, Tambach-Dietharz
geb. am: 26.03.1940
Dr. Helene-Adelheid Herms, Erfurt
geb. am: 16.03.1934
Dr. Peter Bachmann, Borgishain
geb. am: 30.03.1940
Doz. Dr. habil. Lothar Diener, Gera
geb. am: 21.03.1934
Dr. Annelies Lenke, Boilstädt
geb. am: 30.03.1940
Reta Boeck, Niederdorla
geb. am: 21.03.1934
Lothar Braune, Nordhausen
geb. am: 31.03.1940
SR Fritz Preibsch, Gehren
geb. am: 25.03.1934
Gerlinde Huch, Bad Salzungen
geb. am: 31.03.1940
MR Dr. Karl-Heinz Haase, Starkenberg
geb. am: 28.03.1934
MR Michael-Matthias Woytas, Erfurt
geb. am: 03.03.1945
OMR Prof. Dr. Hans-Jürgen Schubert, Erfurt
geb. am: 03.03.1935
Dr. Ulla Berger, Dornheim
geb. am: 07.03.1945
MR Dr. Günther Bode, Gotha
geb. am: 09.03.1935
Dr. Carmen Lewin-Stern, Erfurt
geb. am: 09.03.1945
PD Dr. Manfred Mohorn, Jena
Dr. Günter Lindig, Weimar
geb. am: 11.03.1935
Hans-Joachim Nette, Lengenfeld unterm Stein
geb. am: 13.03.1945
MR Dr. Harald Erbstößer, Bad Berka
geb. am: 12.03.1935
Dr. Peter Fischer, Bonn
geb. am: 16.03.1945
Dr. Christiane Küstner, Erfurt
geb. am: 16.03.1935
Dr. Hans Tölkes, Wasungen
geb. am: 18.03.1945
Dr. Eberhard Siegmund, Neustadt/Orla
geb. am: 23.03.1935
Dr. Brigitte Grünwald, Ilmenau
geb. am: 20.03.1945
Lothar Schmidt, Bad Lobenstein
geb. am: 24.03.1935
Dr. Sigrid Halle, Eisenach
geb. am: 23.03.1945
Dr. Christel Cöllen, Erfurt
geb. am: 25.03.1935
Ina Schairer, Stadtroda
geb. am: 28.03.1945
Dr. Jochen Retzlaff, Bad Liebenstein
geb. am: 26.03.1935
Lonny Reitler, Hildburghausen
geb. am: 27.03.1935
MR Dr. Herbert Pobering, Teistungen
geb. am: 28.03.1935
Dr. Winfried Reuter, Steinbach
geb. am: 01.03.1940
Dr. Helmut Bauer, Erfurt
geb. am: 01.03.1940
Dr. Ingeburg Rollberg, Nordhausen
geb. am: 01.03.1940
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Wir gratulieren herzlich!
Seit dem Jahr 2013 wurde der Veröffentlichungsmodus der Liste geändert. Es werden der 70. und 75. und ab dem 80. wieder jährlich die Geburtstage berücksichtigt.
*
175
Personalia
Nachruf auf Professor Dr. Gerhard
Klumbies
Professor Dr. Gerhard Klumbies wurde
am 5. Dezember 1919 als Pastorensohn
in Königsberg geboren.
Der Beginn seiner persönlichen Entwicklung wurde durch den Ausbruch
des 2. Weltkrieges überschattet. Einsätze im Sanitätsdienst in Polen, Frankreich und Russland wechselten mit Perioden des Medizinstudiums in Königsberg ab. Seine erste Ehe war nur kurz,
da die Partnerin letztlich durch eine
kriegsbedingt nicht zu beherrschende
Tuberkulose früh verstarb.
Nach dem Ende des Krieges verschlug
es ihn nach Jena. Zunächst half er Bombenschäden zu beheben, bevor er das
Studium fortsetzen und 1946 mit dem
Staatsexamen abschließen konnte. Im
selben Jahr folgte die Promotion. Die
Pflichtassistenz leistete er unter anderem in der Universitäts-Frauenklinik
unter Professor Döderlein ab. Bald zeigte sich aber seine Vorliebe für die Innere
Medizin. Dies führte ihn zu Professor
Lommel an die Medizinische Universitäts-Poliklinik. Sein Interesse war sehr
breit, zunehmend trat aber die Kardiologie in den Vordergrund. Seine Habilitationsschrift 1953 analysierte lagebedingte Veränderungen der P-Welle im EKG.
Sehr früh kam die internistische Psychotherapie hinzu – eine Kombination,
die die „MedPol“ weit über die Grenzen
Deutschlands hinaus bekannt machte.
Mehr als 200 Publikationen und mehrere Buchveröffentlichungen fanden internationale Anerkennung. 1957 erhielt er
eine Dozentur und 1958 die Professur
für Innere Medizin. 1972 wurde er zum
Vorsitzenden der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR gewählt, 1974 war
er Präsident des Internistenkongresses
in Leipzig.
1962 wurde Professor Klumbies die Leitung der Medizinischen Poliklinik übertragen. Dies geschah in einer sehr komplizierten Situation. Die Mitarbeiter
176
bangten um die weitere Existenz der
Einrichtung. Sie standen hinter ihm
und waren froh, dass sich auf diese Weise wieder eine klare Perspektive abzeichnete. Er nutzte diese Zeit, um aus
der Männer- und Frauenambulanz eine
modern gegliederte Einrichtung zu machen, in der alle internistischen Subspezialitäten ihre Heimstatt fanden. Seine
Mitarbeiter und Studenten unterstützte
er in ihrer Profilierung uneigennützig
und nach besten Kräften. 82 Promotionen und sechs Habilitationen zeugen
davon. Seine interessanten und lebendigen Vorlesungen fanden große Anerkennung bei den Studenten – nicht nur der
Medizin. Er lebte ein optimales ArztPatienten-Verhältnis vor und lehrte uns
den vertrauensvollen Umgang mit Kollegen. Seine Klinik war und blieb ein
Zentrum der vertieften Diagnostik und
Therapie für Hausärzte und ambulant
tätige Internisten weit über Jena hinaus.
Als Chef war er allen Vorbild und auch
wegen seiner Toleranz und Warmherzigkeit geschätzt. Dies trug sehr zu einem besonderen Klima in der Klinik
bei. Zahlreiche gesellige Veranstaltungen halfen dabei, und viele Mitarbeiter
haben bis zu seinem Tode persönlich
Kontakt gehalten.
Mit seiner Emeritierung zeichnete sich
die Vereinigung mit der Medizinischen
Klinik ab. Durch die Gliederung in Subspezialitäten waren gute Voraussetzungen geschaffen, aber er förderte das Zusammenwachsen auch durch seine tolerante und großzügige Art. Zudem ging
das Isotopenlabor an die Radiologie, und
aus der allergologischen Abteilung entwickelte sich das Institut für Klinische
Immunologie.
Söhne Achim und Bernhard mit ihren
Frauen, Enkel und Urenkel waren – wie
er sagte „Die Freude am Abend eines
erfüllten Lebens“. Als wir ihn am 5. Dezember 2014 anlässlich seines 95. Geburtstages besuchten, betonte er, wie
seine Gattin ihn bei den nachlassenden
körperlichen Fähigkeiten liebevoll unterstützte. Geistig war er völlig orientiert.
Er zeigte uns eine umfangreiche Mappe
mit photographischen Erinnerungen.
Dies löste eine angeregte gemeinsame
Diskussion über Vergangenes aus.
Umso betroffener waren wir als wir erfuhren, dass er wenige Tage später friedlich eingeschlafen war.
Unser tiefempfundenes Beileid gilt seiner Familie. Seine ehemaligen Mitarbeiter werden ihn immer in ehrendem Angedenken behalten.
Lothar Jäger, Jena
In Jena fand er mit Gisela Knauf eine
neue Partnerin. Frau Klumbies war eine
ideale Ehefrau, die ihn bei der beruflichen Entwicklung unterstützte und mit
ihm das Zentrum der größer werdenden
Klumbies-Familie bildete. Die beiden
Ärzteblatt Thüringen
Kultur und Geschichte
Das unwillkommene Rot
Über Erröten und Erythrophobie
Roland Itterheim
Wer wäre nicht schon einmal zur Unzeit
errötet? Das Phänomen betrifft keineswegs nur vasolabile Personen. Unangenehm ist in jedem Fall die nicht dem
Willen unterliegende und demzufolge
nicht steuerbare Reaktion. Hilfreich ist
in diesem Zusammenhang die aus dem
englischen Sprachgebrauch übernommene Differenzierung in die Begriffe
Flushing und Blushing. Der Terminus
Flushing umfasst vorwiegend die plötzliche Rötung des Gesichtes nach exogenen Stimuli wie körperlicher Anstrengung, reichlichem Alkoholgenuss,
scharf gewürzten Speisen oder durch
physiologische Mechanismen wie Hitzewallungen beim Menopausensyndrom.
Die Zornesröte im Gefolge von Wutausbrüchen gehört ebenfalls zu dieser Kategorie. Dagegen dominieren beim Blu­
shing psychologische Faktoren in Form
erhöhter ichbezogener Aufmerksamkeit
und selbstbewertender Emotionen.
Während ein solches Erröten von den
meisten Menschen als marginales Ereignis empfunden wird, kann es sich bei
Leichterrötern zu einer starken Belastung mit sozialen Konsequenzen entwickeln. Eingeschränkte Kontakte und
Angst vor dem Erröten (Erythrophobie)
können dann als manifeste Sozialphobie
zu therapeutischer Intervention zwingen.
Entgegen seiner Sichtbarkeit und Häufigkeit wurde Erröten relativ spät Gegenstand wissen­schaftlicher Untersuchungen. Kein Geringerer als Charles Darwin befasste sich damit in sei­nem vergleichenden Werk über den Ausdruck
der Gemütsbewegungen bei Mensch
und Tier1. Erröten ist nach ihm „die eigentümlichste und menschlichste aller
Ausdrucksformen“. Er bezieht sich öfters auf seinen Landsmann Burgess, der
1839 eine diesbezügliche Abhandlung
vorlegte2 und schon erkannte, dass Blu­
shing nicht durch physikalische Einwirkungen hervorgerufen werden kann,
sondern „der Geist affiziert sein muss“.
Darwin sammelte in großer Fülle historische und zeitgenössische Literaturbelege über das Erröten bei Personen aller
Altersstufen und Kulturkreise. Das
schließt auch anthropologische Befunde
bei Naturvölkern ein. Junge Menschen
sollen eher als ältere dazu neigen, Kleinkinder höchst selten, Frauen mehr als
Männer.
Leichterröten könnte möglicherweise
genetische Ursachen haben. Geistig Behinderte sollen selten erröten. Viele nehmen das Blushing als lokalen Temperaturanstieg wahr. Intensives Erröten geht
mitunter mit leichtem Tränenfluss einher. Herzfrequenz und Atmung werden
beeinflusst. Seelenzustände, die Erröten
herbeiführen, sieht Darwin in Schüchternheit, Schuldgefühl und Scham.
Prinzipiell würden die „Selbstbeachtung
in Bezug auf die Meinung anderer“ sowie „der Gedanke, was andere von uns
denken“ die psychologische Grundsituation bilden. Eine schlüssige Theorie
des Errötens bietet Darwin nicht an.
Zehn Jahre nach dem Erscheinen von
Darwins Buch veröffentlichte der renommierte Anatom, Physiologe und Pathologe Jakob Henle (1809 – 1885) eine
Studie über das Erröten3 . Henle geht
gegenüber Darwin über das rein Deskriptive hinaus, indem er die zugrunde
liegenden physiologischen Prozesse aufklären will. Dass dem Erröten eine Bedeutung zukommt, ahnt er, wenn er
meint „… unheimlich ist nur das Individuum, welches das Erröten verlernt hat.“
Ihn reizt die Entdeckung der Einflüsse
auf Kreislauf und Nervensystem, die zur
plötzlichen und örtlich begrenzten Dilatation der kutanen Gefäße führen. Henle unterscheidet bei den Anlässen zwischen „deprimierenden“ und „exzitierenden“ Affekten. Letztere bewirken
eine gehobene Stimmung, beispielsweise Erröten nach Lob. Die weitaus größte
Anzahl der Fälle lässt sich aber der ersten Gruppe zuordnen, spiegelt Angstzustände wider. Der Autor nennt die
Angst, ein Geheimnis zu verraten oder
die Angst, bei einer Unwahrheit ertappt
zu werden. Natürlich konnte auch Henle
keine allgemeingültigen Aussagen liefern.
In der neurologischen Fachliteratur
taucht der Begriff Erythrophobie 1897
auf. Von dem Psychiater Emil Kraepelin
zu den Zwangsneurosen gerechnet,
wird die Erythrophobie später zu den
sozialen Phobien gestellt.
Aus neuerer Zeit stammen zwei
deutschsprachige Dissertationen zum
Thema. Charles Mariauzouls (München
1996) 4 rückt die Beziehung zwischen
Scham und Erröten in den Mittelpunkt
und findet Zugang vor allem über die
Kulturanthropologie, Psychologie und
Soziologie. Er beklagt die dürftige Studienlage und will in erster Linie die Messbarkeit hinsichtlich Auslösung, Ausbreitung und Verlauf untersuchen. Der
Scham schreibt er vorrangig eine selbstbewahrende Funktion im Sinne eines
Schutzes der eigenen Persönlichkeit zu.
Seltener kommt es durch das Erröten zu
einer selbsterweiternden Haltung mit
resultierender Leistungsmotivation. Das
erste Auftreten des Errötens wird von
den Untersuchern in unterschiedliche
Phasen des Kindesalters gelegt, eine eindeutige Zunahme findet zwischen dem
11. und 14. Lebensjahr statt. Darwin hatte das dritte Lebensjahr ausgemacht.
Die therapeutischen Möglichkeiten sieht
der Verfasser zum einen in präventiven
Maßnahmen durch die Betroffenen (Ablenkung, kontrollierte Atmung u. a.),
zum anderen in gezielter Psychotherapie und in hartnäckigen Fällen mit hohem Leidensdruck in der Durchtrennung der Sympathikusbahnen auf der
Ch. Darwin: The expression of the emotions in man and animals. London 1872.
T. Burgess: The physiology or mechanism of blushing. London 1839.
3
J. Henle: Ueber das Erröthen. Berlin 1882.
4
Ch. Mariauzouls: Psychophysiologie von Scham und Erröten. Diss., Ludwig-Maximilians-Universität München, 1996.
1
2
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
177
Kultur und Geschichte
Höhe des 3. bis 5. Thoraxsegmentes
(transthorakale Sympathektomie), allerdings mit Risiken für Komplikationen.
Im empirischen Teil der Arbeit wurden
optisch-apparative Messungen der Gesichtsfärbung, z. B. durch Spektralphotometer, und andere diffizile Analysen
vorgenommen. Beim Erröten wurde ein
Anstieg der mittleren Wangentemperatur um 0,17 °C bis 0,20 °C ermittelt. Am
stärksten ist das Blushing im oberen
Teil der Wange (Regio infraorbitalis)
ausgeprägt. Es beginnt im Allgemeinen
rund 15 Sekunden nach der auslösenden
Situation und normalisiert sich nach
etwa 35 Sekunden.
An der TU Dresden ist die Psychologin
Samia Härtling in Forschung und Lehre
tätig. In ihrer Dissertation zur Erythrophobie5 liegt der Schwerpunkt auf den
Behandlungswegen. Die Autorin definiert Blushing als soziales Erröten, gekennzeichnet durch Sozialphobie mit
Vermeidungsverhalten. An situativen
Auslösern werden mehrere Befindlichkeiten aufgeführt: Scham, Schüchternheit, Befangenheit, Peinlichkeit, Bescheidenheit. Das Gefühl, von Außenstehenden beobachtet und beurteilt zu
werden, gar im Zentrum der Aufmerk5
S. Chaker (Härtling): Die Behandlung der Ery­
throphobie mittels verhaltenstherapeutischer Kurzzeitgruppentherapie. Diss., Technische Universität
Dresden, 2011.
samkeit zu stehen, setzt das Erröten und
die Angst davor in Gang.
Schon die Anwesenheit einer anderen
Person kann die Reaktion bewirken,
noch dazu, wenn jene dem/der Leidenden nicht gleichgültig ist. Wem fällt da
nicht gleich Schillers „Lied von der Glocke“ ein, auch eine Fundgrube geflügelter Worte. Den aus der Fremde heimgekehrten Jüngling und seine Angebetete
charakterisiert der Dichter so: „… Mit
züchtigen, verschämten Wangen / Sieht
er die Jungfrau vor sich stehn. / Da fasst
ein namenloses Sehnen des Jünglings
Herz … / Errötend folgt er ihren Spuren /
Und ist von ihrem Gruß beglückt …“ Erröten als Sympathie- und Liebesindikator. Der englische Mediziner und romantische Poet John Keats (1795 – 1821)
ist, vielleicht aus Erfahrung, vorsichtiger
geworden. In dem Gedicht “Evas Apfel
teilend“ lässt er sein Mädchen wissen:
„Erröte nicht, erröte nicht! Was, sag,
sollt ich sonst denken / Die leis errötend
lächelt, wird / Bald ihren Kranz verschenken …“
Auch in Shakespeares „Romeo und Julia“ ist das Erröten präsent; Julia zu Romeo: „Du weißt, die Nacht verschleiert
mein Gesicht, sonst färbte Mädchenröte
meine Wangen / Um das, was du vorhin
mich sagen hörtest.“
Härtling sieht außerdem eine „rehabilitierende Funktion“ des Errötens, eine
Art nonverbales Schuldeingeständnis.
Bereits Darwin hatte als eine moralische
Ursache des Errötens die Schuld erwähnt. In jeder Requiem-Aufführung
ist die kraftvolle Passage aus dem „Dies
irae“ zu hören: „Ingemisco tamquam
reus / culpa rubet vultus meus …“ Mit
dem Inkarnat der Schuld und Scham
hofft der angeklagte Sünder auf göttliche Vergebung. Als Gegenpol können
aber auch Lob und freudige Überraschungen Erröten erzeugen.
Auf einen Aufruf der Autorin meldeten
sich in Dresden deutschlandweit über
hundert freiwillige Teilnehmer/innen
für ein Therapieprogramm, wobei die
Frauenquote hoch war, jedoch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede registriert werden konnten. Anhand von
Fragebögen wurden Personen mit sozialer Phobie und dem Hauptsymptom Errötungsangst ausgewählt. Um generell
die Wirksamkeit zu testen, wurde eine
Pilotstudie vorgeschaltet. Die Kurzzeittherapie in kleinen Gruppen erstreckte
sich über zwei Wochenenden und eine
jeweils vierwöchige selbstgeleitete
Übungsphase. Der Therapieerfolg war
bei einer Katamnese von sechs beziehungsweise zwölf Monaten stabil. Doch
weist die Verfasserin in Bezug auf die
Rahmenbedingungen und Kosten der
Erythrophobiebehandlung noch auf
zahlreiche ungelöste Fragen hin.
Dr. Dr. Roland Itterheim, Jena
Mitgliederversammlung der Ärzteinitiative MEZIS e.V.
"Mein Essen zahl` ich selbst – Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte"
Im Rahmenprogramm finden in Kooperation mit dem Sächsischen Psychiatriemuseum e.V., Mainzer Straße 7, 04109 Leipzig
auch zwei öffentliche Veranstaltungen statt.
Freitag, 20.3.15, um 19 Uhr: Podiumsdiskussion „Wie käuflich ist die Medizin? Über den Einfluss der pharmazeutischen
Industrie auf die medizinische Forschung und Praxis“ (Teilnehmer: Angela Spelsbert - Transparency International; Felix Hasler
- Schweizer Pharmakologe und Medizinkritiker; Dr. Gisela Schott - AKdÄ; Prof. Dr. Thomas Lempert - Neurologe u. Chefarzt
Schlosspark-Klinik Berlin).
Samstag, 21.3.15, um 16 Uhr: Expertengespräch „Wie stärken wir in der deutschen Ärzteschaft eine Kultur der wissenschaftlichen Unabhängigkeit?“ (Teilnehmer: Chefredakteur des Deutschen Ärzteblatts Herr Maibach-Nagel, Geschäftsführer
des Deutschen Ärzte-Verlags Herr Froitzheim, Vertreter des Fachausschusses für Transparenz und Unabhängigkeit in der
Medizin der AKdÄ).
Weitere Informationen finden Interessierte unter www.mezis.de.
178
Ärzteblatt Thüringen
Tagungshinweise
Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung
der Landesärztekammer Thüringen
Auskunft/Anmeldung:
Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung
der Landesärztekammer Thüringen
Postfach 10 07 40, 07707 Jena
Tel.: 036 41/6 14-1 42/3/4/5/6/8, Fax: 036 41/6 14-1 49
Internet: www.laek-thueringen.de
E-Mail: [email protected]
Informationen zur Fortbildungszertifizierung unter:
www.laek-thueringen.de oder telef. 036 41/6 14-1 44/6/8
Interdisziplinär
Akademie der Landesärztekammer
Thüringen, Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Jena
23. Medizinisch-Juristisches
Kolloquium
Der alte Mensch in Klinik und
Pflege
- Sturzprävention und freiheitsentziehende Maßnahmen – Anspruch und Wirklichkeit
- Forensische Probleme der
Fixation
- „Was muss ich tun, um einen
Sturz zu verhindern und wie weit
darf ich gehen? – Sturzprävention im Spannungsfeld zwischen
Fürsorgepflicht und Freiheitsentzug“
- Möglichkeit der Diskussion
eigener Fälle/Probleme
Referenten: Dr. med. Ricarda
Arnold, Dr. med. Anja Kwetkat,
Ass. jur. Kristin Memm, Jena
Zeit: 18.03.2015
15:00 bis 19:00 Uhr
gebührenfrei
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Ricarda Arnold,
Jena
Ω 5 Punkte, Kategorie A
23. Seminar Medizin in der
Literatur
Krankenzimmer Nr. 6 von
Anton P. Tschechow
Zeit: 08.04.2015
17:00 bis 18:30 Uhr
gebührenfrei
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Prof. Dr. phil. Dietrich
von Engelhardt, Karlsruhe
4. Thüringer Gerinnungstag
- Begrüßung, PD Dr. med. Günter
Syrbe, Jena
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
- Blutgerinnung und Immunsystem, Dr. med. Karim Kentouche,
Jena
- Antikoagulation bei Myeloproliferativen Erkrankungen, Dr. med.
Kristina Schilling, Leipzig
- Blutungen unter moderner
antithrombotischer Therapie,
Prof. Dr. med. Rüdiger Scharf,
Düsseldorf
- Der indikationsgerechte Einsatz
von Antikoagulantien unter
Beachtung von Nieren- und
Leberfunktion, Dr. med. Karin
Liebscher, Leipzig
- Antikoagulantion im Kindes- und
Jugendalter, PD Dr. med. Ralf
Knoefler, Dresden
- Thromboembolische Risiken bei
Antikonzeption, Prof. Dr. med.
Ekkehard Schleußner, Jena
Zeit: 09.05.2015
09:30 bis 14:30 Uhr
gebührenfrei
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: PD Dr. med. Günter Syrbe,
Jena
Ω 6 Punkte, Kategorie A
Medizinische Fortbildungstage
Thüringen 2015
Kurse und Seminare für Ärzte,
MFA, Pflegepersonal, MTA
Plenarveranstaltung „Leitliniengerechte Therapie unter Einbeziehung von Patientenerwartung und
Wirtschaftlichkeit“, (13.06.2015)
Zeit: 10.06.2015 bis 13.06.2015
Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16,
99084 Erfurt
Leitung: Prof. Dr. med. Günter
Stein, Jena, Prof. Dr. med. Heiko
Wunderlich, Jena
www.medizinische-fortbildungs­
tage.org
Burnout-Prophylaxe für Ärzte
Zeit: 14.11.2015
10:00 bis 18:00 Uhr
Gebühr: 120 Euro
Ort: Landesärztekammer, Im
Semmicht 33, Jena
Leitung: Dipl.-Theol. Torsten
Klatt-Braxein, Berlin
Ω 10 Punkte, Kategorie C
Ärztliche Führung
Ärztekammer Berlin
Ärztliche Führung 2015 –
ein praxisorientiertes Intensivprogramm
Praxisseminar zum Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Typ2-Diabetes, die nicht Insulin
spritzen
Zeit: 30.09.2015 14:00 Uhr bis
02.10.2015 13:00 Uhr
Gebühr: je 250 Euro
Ort: Universitätsklinikum Jena,
Bachstraße 18, 07743 Jena
Leitung: Prof. Dr. med. Ulrich
Alfons Müller, Jena
Ω je 10 Punkte, Kategorie C
nach dem Curriculum der
Bundesärztekammer
Termine:
16.04. – 18.04.15 Modul 1
Die Praxis des Führens
25.06. – 27.06.15 Modul 2
Führen als interaktiver Prozess
17.09. – 19.09.15 Modul 3
Veränderungsprozesse managen,
Gesundheitspolitischer Rahmen,
Betriebswirtschaftliche Steuerung
11.12.15 Modul 4
Transfer: Sicherung des eigenen
Konzepts
Veranstalter: Ärztekammer Berlin
Ort: Berlin, Evangelische Bildung­
sstätte auf Schwanenwerder
Leitung: Priv.-Doz. Dr. med. Peter
Berchtold
Anmeldung: Andrea Hofmann
Tel.: 030/40806 1205
E-Mail: aerztliche-fuehrung@
aekb.de
Praxisseminar zum Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit
Hypertonie
Allgemeinmedizin
Zeit: 13.11.2015 10:00 Uhr bis
14.11.2015 13:00 Uhr (Achtung
geänderter Termin)
Gebühr: 250 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Doz. Dr. med. habil.
Reinhard Both, Jena
Ω 17 Punkte, Kategorie C
Intensivkurs Allgemeinmedizin für Allgemeinmediziner
und zur Vorbereitung auf die
Facharztprüfung
Zeit: 10.06.2015 09:00 Uhr bis
12.06.2015 15:00 Uhr
Gebühr: 300 Euro
Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16,
99084 Erfurt
Leitung: Dipl.-Med. Silke Vonau,
Nahetal
Ω 32 Punkte, Kategorie C
Diabetologie
Praxisseminar zum Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Typ2-Diabetes, die Insulin spritzen
Zeit: 25.03.2015 14:00 Uhr bis
27.03.2015 13:00 Uhr
Zeit: 28.10.2015 14:00 Uhr bis
30.10.2015 13:00 Uhr
Zeit: 20.05.2015 15:00 Uhr bis
22.05.2015 13:00 Uhr
Zeit: 02.12.2015 15:00 Uhr bis
04.12.2015 13:00 Uhr
Gebühr: je 200 Euro
Ort: Universitätsklinikum Jena,
Bachstraße 18, 07743 Jena
Leitung: Prof. Dr. med. Ulrich
Alfons Müller, Jena
Ω je 7 Punkte, Kategorie C
EEG
Klinische Elektroenzephalo­
graphie im Kindes- und
Erwachsenenalter
Teil 2 – Praxis und Klinik
EKG
EKG-Kurs mit praktischen
Übungen mit Zusatzteil für Ihr
Praxispersonal
� Ärzte
Grundlagen der EKG-Auswertung,
Reizbildungsstörungen, Reizleitungsstörungen, Erregungsrückbildungsstörungen, Infarkt-EKG,
Vorhof- und Kammerhypertrophie,
Belastungs-EKG, SchrittmacherEKG, praktische Übungen in der
Gruppe
Gebühr: 200 Euro
� Praxispersonal
normales EKG, Ergometrie
179
Tagungshinweise
Gebühr: bitte erfragen
Zeit: 10.04.2015 bis 11.04.2015
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Jana Boer, Erfurt
Ω 25 Punkte, Kategorie C
Langzeit-EKG-Kurs zum Erwerb des Qualifikationsnachweises gemäß § 135, Abs. 2
SGB V – Blended-LearningKurs – Präsenzteil
Zeit: 06.11.2015 09:00 Uhr bis
07.11.2015 15:00 Uhr
Gebühr: 320 Euro
Ort: damago GmbH, Anger 19-20,
99084 Erfurt
Leitung: Dr. med. Jana Boer, Erfurt
Ω 38 Punkte, Kategorie K
Ort: Landesärztekammer, Im
Semmicht 33, Jena
Ω 40 Punkte, Kategorie H
Update Hygiene 2015
geeignet als Aktualisierungskurs
für Hygienebeauftragte Ärzte und
Krankenhaushygieniker laut
Thüringer Hygieneverordnung
Zeit: 11.06.2015
09:00 bis 16:00 Uhr
Gebühr: 50 Euro
Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16,
99084 Erfurt
Leitung: Dr. med. Ute Helke
Dobermann, Prof. Dr. med.
Margarete Borg-von Zepelin
Ω 8 Punkte, Kategorie A
Impfen
Ernährungsmedizin
13. Thüringer Impftag
Strukturierte curriculare Fortbildung Ernährungsmedizin
100-StundenWarteliste
Kompaktkurs –
Teil 1: 20.04.2015 bis 25.04.2015
Teil 2: 14.09.2015 bis 18.09.2015
Gebühr: 1000 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Prof. Dr. med. Günter
Stein, Jena
Ω 100 Punkte, Kategorie H
Humangenetik
Qualifikation zur fachgebundenen genetischen Beratung
gemäß § 7 Abs. 3 und
§ 23 Abs. 2 Nr. 2a GenDG
Refresherkurs + Wissenstest
Zeit: 26.03.2015
12:00 bis 18:30 Uhr Neurologen
Zeit: 09.09.2015
12:00 bis 18:30 Uhr alle Fachgebiete
Gebühr: je 100 Euro
Ort: Institut für Humangenetik,
Kollegiengasse 10, 07743 Jena
Leitung: Dr. med. Isolde Schreyer,
Jena
Ω je 9 Punkte, Kategorie A
Hygiene
Hygienebeauftragter Arzt –
40-Stunden-Kurs (Modul I
Krankenhaushygiene)
Zeit: 01.06.2015 bis 05.06.2015
Gebühr: 500 Euro
180
Zeit: 20.06.2015
09:00 bis 16:00 Uhr
gebührenfrei
Ort: Kassenärztliche Vereinigung,
Zum Hospitalgraben 8,
99425 Weimar
Leitung: Prof. Dr. med. Wolfgang
Pfister, Jena, Prof. Dr. med. Peter
Wutzler, Erfurt
Ω 8 Punkte, Kategorie A
Curriculare Fortbildung
Impfen zum Erwerb des
Impfzertifikates
Zeit: 21.11.2015
09:00 bis 18:00 Uhr
Gebühr: 100 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Prof. Dr. med. Wolfgang
Pfister, Jena
Ω 12 Punkte, Kategorie A
Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Kinder- und Jugendpsychiatrischer Fortbildungstag
Zeit: 12.09.2015
10:00 bis 13:00 Uhr
gebührenfrei
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Ekkehart Englert,
Erfurt
Ω 4 Punkte, Kategorie A
Kommunikation
Der schwierige Patient
Unterschiedliche Perspektiven für
Arzt und Patient, Deeskalation –
den richtigen Ton für laute und
ungehaltene Patienten finden, Forderungen verstehen, Kompromisse
finden, Umgang mit heimlichen
Delegationen, Vielredner und „Vielwisser“ behutsam in die Schranken
weisen, Adhärenz und Compliance
herstellen, Regeln für das Besprechen „schlechter“ Nachrichten und
Prognosen
Zeit: 18.04.2015
10:00 bis 14:00 Uhr
Gebühr: 65 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dipl.-Theol. Torsten
Klatt-Braxein, Berlin
Ω 4 Punkte, Kategorie A
Laboratoriumsmedizin
Fortbildungstag Laboratoriumsmedizin
Labordiagnostik bei Fettstoffwechselstörung
Zeit: 05.09.2015
09:00 bis 12:30 Uhr
gebührenfrei
Ort: Augustinerkloster,
Augustinerstraße 10, 99084 Erfurt
Leitung: Dr. med. habil. HansJürgen Wolff, Arnstadt
Ω 4 Punkte, Kategorie A
Notfallmedizin
Kurs zum Erwerb der Fach­
kunde Leitender Notarzt
Zeit: 22.06.2015 09:00 Uhr bis
26.06.2015 16:00 Uhr
Gebühr: 800 Euro
Ort: Hotel Dorotheenhof,
Dorotheenhof 1, 99427 Weimar
Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena
Ω 40 Punkte, Kategorie H
Notfälle sicher beherrschen –
Teil 1
Zeit: 30.10.2015 bis 31.10.2015
Gebühr: 250 Euro
Ort: Hotel Dorotheenhof,
Dorotheenhof 1, 99427 Weimar
Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena
Ω 16 Punkte, Kategorie C
Kompaktkurs Notfallmedizin
zur Anerkennung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
Zeit: 20.11.2015 08:00 Uhr bis
28.11.2015 18:00 Uhr
Gebühr: 980 Euro
Ort: Hotel Dorotheenhof,
Dorotheenhof 1, 99427 Weimar
Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena
Ω 80 Punkte, Kategorie H
Organspende
Akademien der Ärztekammern
Sachsen-Anhalt, Thüringen und
Sachsen
in Zusammenarbeit mit der DSO
Curriculum Organspende
Mitteldeutschland
� 16 Stunden Theorie (Teil A)
� 8 Stunden Kriseninterventionsseminar (Teil B)
� fakultative Teilnahme an der
Organspende oder Praxistag bei
der DSO
Zeit: 25.06.2015 bis 27.06.2015
Gebühr: 350 Euro (Teil A-B)
Ort: Ärztekammer Sachsen-Anhalt,
Doctor-Eisenbart-Ring 2,
39120 Magdeburg
Anmeldung: Birgit Stahl,
Akademie für medizinische
Fort- und Weiterbildung der
Ärztekammer Sachsen-Anhalt
Tel.: 0391/60547730
E-Mail: [email protected]
Ω 26 Punkte, Kategorie H
Jahrestagung der Transplan­
tationsbeauftragten der DSO –
Region Ost
Zeit: 29.04.2015, 09:30 – 15:30 Uhr
gebührenfrei
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Christa
Wachsmuth, Leipzig
Anmeldung: Heike Trepte, DSO
Region Ost, Walter-Koehn-Str. 1a,
04356 Leipzig
Tel.: 069/677 328-3001
Fax: 069/677 328-3099
E-Mail: [email protected]
Ω beantragt
Palliativmedizin
Fallseminare Palliativmedizin
zur Erlangung der Zusatzbezeichnung
Restplätze
Modul 1 –
Zeit: 04.05.2015 bis 08.05.2015
Modul 2 – auf Anfrage
Zeit: 16.11.2015 bis 20.11.2015
Gebühr: 500 Euro pro Modul
Ort: Ursulinenkloster Erfurt,
Ärzteblatt Thüringen
Tagungshinweise
Trommsdorffstraße 29,
99084 Erfurt
Leitung: Dr. med. Sabine
Sonntag-Koch, Erfurt,
Dr. med. Beate Will, Bad Berka
Ω 50 Punkte, Kategorie C pro
Modul
Basiscurriculum
Palliativmedizin
Zeit: 31.08.2015 10:00 Uhr
bis 04.09.2015 13:00 Uhr
Gebühr: 500 Euro
Ort: Ursulinenkloster Erfurt,
Trommsdorffstraße 29,
99084 Erfurt
Leitung: Dr. med. Sabine
Sonntag-Koch, Erfurt, Dr. med.
Beate Will, Bad Berka
Ω 40 Punkte, Kategorie A
Psychosomatische
Grundversorgung
Psychosomatische GrundverWarteliste
sorgung –
1. Teil – 20. – 21.03.2015
2. Teil – 12. – 13.06.2015
3. Teil – 25. – 26.09.2015
Gebühr: 750 Euro
Ort: Landesärztekammer, Im
Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Antje Habenicht,
Jena
Ω 50 Punkte, Kategorie C
Psychosomatische Grundversorgung
Teil 1 – 24.04.2015 – 25.04.2015
Teil 2 – 28.08.2015 – 29.08.2015
Teil 3 – 23.10.2015 – 24.10.2015
Gebühr: 750 Euro
Ort: Landesärztekammer, Im
Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Margit Venner,
Jena
Ω 50 Punkte, Kategorie H
Kompaktkurs Psychosomatische
Grundversorgung (inkl. 30
Warteliste
Stunden Balint) –
Teil 1 – 23.10. – 24.10.2015
Teil 2 – 20.11. – 21.11.2015
Teil 3 – 22.01. – 23.01.2016
Teil 4 – 12.02. – 13.02.2016
Teil 5 – 18.03. – 19.03.2016
Gebühr: 1400 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Frank Bartuschka, Jena
Ω 50 Punkte, Kategorie H + Balint,
Kategorie C
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Psychotherapie
Transfusionsmedizin
Curriculum Psychotherapie
und Psychoanalyse in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Psychotherapie und Angewandte Psychoanalyse e. V.
Refresherkurs für Transfusionsbeauftragte/Transfusionsverantwortliche
Zeit: 17.04. bis 18.04.2015 –
Seminar 75
Zeit: 05.06. bis 06.06.2015 –
Seminar 76
Zeit: 03.07. bis 04.07.2015 –
Seminar 77
Zeit: 25.09. bis 26.09.2015 –
Seminar 78
Zeit: 23.10. bis 24.10.2015 –
Seminar 79
Zeit: 27.11. bis 28.11.2015 –
Seminar 80
gebührenpflichtig
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Margit Venner,
Jena
Ω 12 Punkte, Kategorie H
Reisemedizin
Curriculum Reisemedizinische
Gesundheitsberatung
Zeit: 01.07.2015 12:00 Uhr bis
04.07.2015 16:30 Uhr
Refresher Reisemedizinische
Gesundheitsberatung
Zeit: 04.07.2015
09:00 bis 16:00 Uhr
gebührenpflichtig
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Norbert Krappitz,
Köln
Anmeldung:
Tel.: 0221/9345093
E-Mail: [email protected]
Ω anerkannt
Suchtmedizin
12. Suchtmedizinischer
Fortbildungstag
Update – Was gibt es Neues –
2015
Zeit: 19.09.2015
09:00 bis 14:00 Uhr
gebührenfrei
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Katharina
Schoett, Mühlhausen
Ω 6 Punkte, Kategorie A
Zeit: 15.04.2015
09:00 bis 16:30 Uhr
Gebühr: 80 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Prof. Dr. med. Dagmar
Barz, Bad Doberan
Ω 9 Punkte, Kategorie A
Ultraschall nach
KBV- und DEGUMRichtlinie
Kurssystem Interdisziplinäre
Ultraschalldiagnostik Abdomen, Retroperitoneum (einschl. Niere), Schilddrüse sowie
Thoraxorgane (ohne Herz)
Extrakranielle hirnversorgende
Gefäße Doppler- und Duplexsonographie
Aufbaukurs
Zeit: 06.11.2015 17:00 Uhr bis
08.11.2015 17:00 Uhr
Gebühr: 380 Euro
Ω 25 Punkte, Kategorie C
Abschlusskurs
Zeit: 06.11.2015 13:00 Uhr bis
07.11.2015 13:00 Uhr
Gebühr: 280 Euro
Ω 21 Punkte, Kategorie C
Interdisziplinärer Grundkurs
Dopplersonographie einschließlich farbcodierter Duplexsonographie des Abdomens, der extra- und
intrakraniellen Gefäße sowie
extremitätenversorgenden
Arterien und Venen
Zeit: 06.11.2015 17:00 Uhr bis
08.11.2015 17:00 Uhr
Gebühr: 420 Euro
Ω 30 Punkte, Kategorie C
Abschlusskurs:
26.06.2015 10:00 Uhr bis
27.06.2015
Grundkurs: 24.09.2015 14:00 Uhr bis
27.09.2015
Gebühr: je 400 Euro (Grundkurs,
Aufbaukurs), 300 Euro (Abschlusskurs)
Ort: Eichsfeld Klinikum gGmbH
Heiligenstadt, Windische Gasse
112, 37308 Heiligenstadt
Leitung: Dipl.-Med. Ursula Oelke,
Heiligenstadt
Ω je 38 Punkte, Kategorie C
Grundkurs, Aufbaukurs
Ω 21 Punkte, Kategorie C
Abschlusskurs
Refresherkurs/Anwenderseminar extra- und intrakranielle
farbcodierte Duplexsonograpie
mit Muskel- und Nervensonographie zur Erlangung des
Ultraschallzertifikates der
DEGUM/DGKN
39. Thüringer Ultraschallkurse
Jena zur Erlangung der
Ultraschallzertifikate
DEGUM/DGKN
Fortbildungsseminar für
Ärztinnen und Ärzte nach dem
Curriculum der Deutschen
Gesellschaft für Verkehrsmedizin
gemäß CTU 2 zur 3. Auflage
“Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung - Beurteilungskriterien”
- Nachweis von Konsum,
Konsumhäufigkeit und
Konsumkontrolle
- Anforderungen an Probennahme
- Drogenanalytik für forensische
Zwecke
Zeit: 27.03.2015
09:00 bis 16:00 Uhr
Gebühr: 125 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: PD Dr. rer. nat. Frank T.
Peters, Jena
Ω 8 Punkte, Kategorie A
Veranstaltungsort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Dr. med. Reginald Weiß,
Prof. Dr. med. Ulrich Sliwka,
PD Dr. med. Tobias Bäumer,
Dr. med. Josef Böhm,
Dr. med. Thomas Schelle
Aufbaukurs für Muskel- und
Nervensonografie Teil 2
Zeit: 06.11.2015
09:00 bis 18:00 Uhr
Gebühr: 250 Euro
Ω 11 Punkte, Kategorie C
Zeit: 07.11.2015
09:00 bis 18:00 Uhr
Gebühr: 185 Euro
Ω 12 Punkte, Kategorie C
Verkehrsmedizin
Alkohol und Betäubungsmittel
181
Tagungshinweise
Praxispersonal
Fortbildungscurriculum
für Medizinische Fachangestellte „Nichtärztliche
Praxisassistentin“
(Bausteine A1 – A2) – Einstiegskurs für die Qualifikation
- Rechtliche Grundlagen und
Rahmenbedingungen für die
Tätigkeit der nichtärztlichen
Praxisassistentin
- Demographische Entwicklung in
Deutschland und deren Einfluss
auf die Epidemiologie
Zeit: 14.03.2015 9:00 bis 15:30 Uhr
Gebühr: 60 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Notfallseminar für
Praxispersonal
- Grundlagen
- Kontrolle vitaler Funktionen
- Erste Maßnahmen beim Ausfall
vitaler Funktionen
- Praktische Übungen – Notfalltipps
Zeit: 18.03.2015
16:00 bis 20:00 Uhr
Gebühr: 40 Euro
Ort: MVZ FA-Zentrum
Kaffeetrichter, Schillerstraße 25,
99096 Erfurt
Leitung: Dr. med. Eberhard Müller,
Erfurt
Injektionstechniken
Zeit: 25.03.2015
15:00 bis 18:00 Uhr
Gebühr: 40 Euro
Ort: Landesärztekammer, Im
Semmicht 33, Jena
Leitung: Doreen Stedry, Greiz
Nichtärztliche Praxisassistentin
– Ergänzungskurs für
VERAH®
Zeit: 17.-18.04.2015
09:00 bis 16:00 Uhr – ausgebucht
Ort: Landesärztekammer, Im
Semmicht 33, Jena
Zeit: 12.-13.06.2015 – ausgebucht
09:00 bis 15:30 Uhr
Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16,
99084 Erfurt
Gebühr: jeweils 210 Euro
Leitung: Dorothea Stula, Weimar
Inhalatoren und Spirometrie
(anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“)
- Lungenfunktionsdiagnostik
– Methoden
182
- Spirometrie, Indikationen,
Kontraindikationen, Durchführung, Hygieneanforderungen
- Fehlermanagement
- Restriktion/Obstruktion
- Fallbeispiele
- Inhalieren/Inhalatoren
- Peak-Flow-Ampel
Zeit: 24.04.2015
16:00 bis 18:30 Uhr
Gebühr: 30 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Cindy Stark, Greiz
Prüfungsvorbereitungskurs
mit praktischen Übungen
Zeit: 08.05.2015 09:00 Uhr bis
09.05.2015 16:00
Gebühr: 160 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Ingeborg Rogahn, Jena
Ernährungsmedizin (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche
Praxisassistentin“)
Zeit: 08.05.2015
13:00 Uhr bis 09.05.2015 14:30 Uhr
Zeit: 30.10.2015
13:00 Uhr bis 31.10.2015 14:30 Uhr
Gebühr: je 160 Euro
Ort: MEDIAN Ilmtalklinik
Bad Berka, Turmweg 2a,
99438 Bad Berka
Leitung: Stefanie Brettschneider,
Jana Hoffmann, Bad Berka
Koordination und Organisation
von Therapie- und Sozialmaßnahmen/Strukturierte Schulungen (anerkannt für das
Fortbildungscurriculum
„Nichtärztliche Praxisassistentin“)
Teil 1: 09.05.2015
Teil 2: 30.05.2015
Teil 3: 19.09.2015
Gebühr: 200 Euro
Ort: Kassenärztliche Vereinigung,
Zum Hospitalgraben 8,
99425 Weimar
Leitung: Christiane Maaß,
Weimar
Notfallmanagement
(anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“)
1. Notfallsituationen
2. Notfallmanagement
Zeit: 10.06.2015
08:30 bis 16:00 Uhr
Zeit: 11.11.2015 08:30 bis 16:00 Uhr
Gebühr: je 100 Euro
Ort: MVZ FA-Zentrum Kaffee-
trichter, Schillerstraße 25,
99096 Erfurt
Leitung: Dr. med. Eberhard Müller,
Erfurt
Telemedizinische Grundlagen
(anerkannt für das
Fortbildungscurriculum
„Nichtärztliche Praxisassistentin“)
Zeit: Teil 1: 10.06.2015
Teil 2: 11.06.2015
Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16,
99084 Erfurt
Zeit: Teil 1: 09.09.2015
Teil 2: 16.09.2015
Ort: Kassenärztliche Vereinigung,
Zum Hospitalgraben 8,
99425 Weimar
Gebühr: je 100 Euro
Leitung: Dipl.-Inf. Sven Dickert,
Weimar
Hygienemanagement in der
Arztpraxis
1. Gesetzliche Grundlagen der
Hygiene
2. Grundlagen der Hygiene
3. Personalhygiene
4. Aufbereitung von Medizinprodukten
Zeit: 23.09.2015
15:00 bis 19:00 Uhr
Gebühr: 40 Euro
Ort: Landesärztekammer,
Im Semmicht 33, Jena
Leitung: Frank Cebulla, Jena
Medizinische Dokumentation/
Einsatz von Informationsund Kommunikationstechnologien (anerkannt für
das Fortbildungscurriculum
„Nichtärztliche Praxisassistentin“)
Zeit: 07.11.2015
09:00 bis 15:00 Uhr
Zeit: 21.11.2015
09:00 bis 15:00 Uhr
Gebühr: je 60 Euro
Ort: Kassenärztliche Vereinigung,
Zum Hospitalgraben 8,
99425 Weimar
Leitung: Christiane Maaß,
Weimar
Die Veröffentlichungen zu den Veranstaltungen entsprechen dem Stand
vom 18.02.2015, Ände­­rungen vorbehalten. Alle gemeldeten Fortbildungsveranstaltungen in Thüringen finden
Sie unter www.laek-thueringen.de.
Wundpflege und Wundversorgung (anerkannt für das
Fortbildungscurriculum
„Nichtärztliche Praxisassistentin“)
- Wundarten/-heilung/-verläufe
einschätzen
- Wundheilungsstörungen
erkennen und Interventionsmaßnahmen durchführen
- Wundversorgung durchführen
und Verbandtechniken
anwenden
- Wundprophylaxe einschließlich
druckreduzierender und
-entlastender Maßnahmen
durchführen
- Wundbehandlung dokumentieren
- Hebe- und Lagerungstechniken
anwenden
Zeit: 20.11.2015
09:00 bis 18:00 Uhr
Zeit: 22.01.2016
09:00 bis 18:00 Uhr
Gebühr: je 80 Euro
Ort: REHA aktiv 2000,
Platanenstraße 2, 07747 Jena
Leitung: Silke Lange, Jena
Ärzteblatt Thüringen
Bekanntmachungen
Zulassungsausschusses in Thüringen
Zulassungen vom 20. Januar 2015
Beschäftigung einer angestellten Ärztin in
einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V:
Dipl.-Med. Sylvia Löffler, Fachärztin für
Kinder- und Jugendmedizin, in der Filiale
in Gera des MVZs III in Gera, – SRH Poliklinik Gera GmbH –, mit Wirkung vom
01.02.2015
Planungsbereich Heiligenstadt
Planungsbereich Bad Salzungen
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes gemäß § 101 Abs. 1 Nr. 5 SGB V im
Rahmen der Leistungsbegrenzung:
Majid Al-Muchtar, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, bei
Dr. med. Rita Heidt, Fachärztin für Allgemeinmedizin, in BAG mit Dipl.-Med.
Evelyn Adolf, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Bad Salzungen, zum 01.01.2015
Planungsbereich Eisenach
Verzicht auf die Zulassung:
Dr. med. Hanna Patschger, Fachärztin für
Allgemeinmedizin,
Eisenach,
zum
16.01.2015
Planungsbereich Eisenach/
Wartburgkreis
Beschäftigung einer angestellten Ärztin
gemäß § 101 Abs. 1 Nr. 5 SGB V im Rahmen der Leistungsbegrenzung:
Dr. med. Ullrich Zimmermann, Facharzt
für Kinder- und Jugendmedizin, Kaltennordheim, beschäftigt Dr. med. Katharina
Biermann, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, mit Wirkung vom
01.04.2015
Planungsbereich Erfurt
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes gemäß § 95 Abs. 9 SGB V – ohne
Leistungsbegrenzung:
Dr. med. Hans-Hardo Janz, Facharzt für
Augenheilkunde, bei Dr. med. Alexander
Janz, Facharzt für Augenheilkunde, Erfurt, zum 20.01.2015
Beschäftigung von angestellten Ärztinnen
gemäß § 103 Abs. 4 b SGB V – ohne Leistungsbegrenzung:
Dr. med. Alexander Janz, Facharzt für Augenheilkunde, Erfurt, beschäftigt Susanne
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Janz, Fachärztin für Augenheilkunde, mit
Wirkung vom 21.01.2015
Dr. med. Anke Frings, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung
–, Erfurt, beschäftigt Dr. med. Viola
Frauke Serena Heier, Fachärztin für Innere Medizin/gesamte Innere Medizin –
hausärztliche Versorgung –, mit Wirkung
vom 21.01.2015
Verlegung der Tätigkeit eines angestellten
Arztes:
Dr. med. Detlef Wamhoff, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung
– von der Filiale in Erfurt nach Erfurt, angestellt bei Dr. med. Jörg Lamster, Facharzt
für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Nesse-Apfelstädt/OT Neudietendorf, mit Wirkung vom 01.01.2015
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes gemäß § 95 Abs. 9 SGB V – ohne
Leistungsbegrenzung:
Dr. med. Detlef Wamhoff, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung
–, in der Filiale in Erfurt, bei Dr. med. Jörg
Lamster, Facharzt für Innere Medizin –
hausärztliche Versorgung –, Nesse-Apfelstädt/OT Neudietendorf, zum 20.01.2015
Zulassung für einen hälftigen Versorgungsauftrag:
Dipl.-Med. Rhony Bajohr, Fachärztin für
Allgemeinmedizin, Gebesee
Zulassung:
Marion Mechler, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Erfurt
Planungsbereich Gera
Beschränkung der Zulassung auf die Hälfte des Versorgungsauftrages:
Dipl.-Med. Sylvia Löffler, Fachärztin für
Kinder- und Jugendmedizin, Gera, zum
31.01.2015
Zulassung:
Dr. med. Constance Koch, Fachärztin für
Allgemeinmedizin, Heiligenstadt, nach
einer Ausschreibung gemäß § 103 Abs. 4
SGB V, mit Wirkung vom 01.02.2015
Planungsbereich Hildburghausen
Verlegung eines Vertragsarztsitzes einschließlich der Verlegung der Tätigkeit eines angestellten Arztes
I.
Dipl.-Med. Kerstin Abe, Fachärztin für
Neurologie und Psychiatrie, Hildburghausen, Verlegung nach Römhild, mit Wirkung vom 01.04.2015
II.
Dipl.-Med. Kerstin Abe, Fachärztin für
Neurologie und Psychiatrie, Hildburghausen, Verlegung der Tätigkeit der angestellten Fachärztin für Neurologie, Ineta
Cibere, von der Betriebsstätte Hildburghausen, nach Römhild, mit Wirkung vom
01.04.2015
Bekanntmachungen der KV Thüringen
Bekanntmachungen der Beschlüsse des
Planungsbereich Ilmenau
Ende der Beschäftigung einer angestellten
Ärztin gemäß § 101 Abs. 1 Nr. 5 SGB V im
Rahmen der Leistungsbegrenzung:
Doctora de Medicina (HfM Santiago
de Cuba) Nuilkis Escalona Santana, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche
Versorgung –, in der Filiale Geschwenda,
bei Dr. med. univ. Petra Ligwe, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Ilmenau, zum
31.01.2015
Beschäftigung einer angestellten Ärztin
gemäß § 103 Abs. 4 b SGB V – ohne Leistungsbegrenzung:
Dipl.-Med. Petra Baldauf, Fachärztin für
Kinder- und Jugendmedizin, Arnstadt, beschäftigt Doctora de Medicina (HfM San­
tiago de Cuba) Nuilkis Escalona Santana,
183
Bekanntmachungen der KV Thüringen
Bekanntmachungen
Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, in der Filiale in Gräfenroda, mit Wirkung vom 01.02.2015
Verzicht auf die Zulassung:
Dr. med. Evelyn Cornelius, Praktische
Ärztin, Gräfenroda, zum 01.07.2015
dizinisches Versorgungszentrum Nordhausen gGmbH –, zum 31.01.2015
Planungsbereich Pößneck
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes in einem MVZ:
David Sammour, Facharzt für Strahlentherapie, im MVZ in Suhl, – SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –, zum 31.01.2015
Verzicht auf die Zulassung:
Annelies Noske, Praktische Ärztin, Neustadt an der Orla, zum 31.12.2014
Planungsbereich Jena
Beschäftigung einer angestellten Ärztin in
einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V:
Dr. med. Susanne Metz, Fachärztin für
Haut- und Geschlechtskrankheiten, im
MVZ in Jena, – MVZet GmbH –, mit Wirkung vom 21.01.2015
Ende der Beschäftigung einer angestellten
Ärztin in einem MVZ:
Dipl.-Med. Isolde Schütze, Fachärztin für
Neurologie und Psychiatrie, im MVZ in
Jena – MVZet GmbH –, zum 31.12.2014
Beschäftigung einer angestellten Ärztin in
einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V:
Alrun Richter, Fachärztin für Psychiatrie
und Psychotherapie, im MVZ in Jena, –
MVZet GmbH –, mit Wirkung vom
01.02.2015
Planungsbereich Kyffhäuserkreis
Verzicht auf die Zulassung:
Mechthild Brutscheck, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Heldrungen,
zum 30.06.2015
Planungsbereich Nordhausen
Ende der Beschäftigung einer angestellten
Ärztin in einem MVZ:
Dr. med. Waltraud Ibe, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung
–, im MVZ in Nordhausen, HELIOS
Versorgungszentren GmbH –, zum
31.12.2014
184
gemäß § 103 Abs. 4 SGB V, mit Wirkung
vom 01.02.2015
Planungsbereich Suhl/SchmalkaldenMeiningen
Verzicht auf die Zulassung:
Dr. med. Helga Kraensel, Fachärztin für
Haut- und Geschlechtskrankheiten, Suhl,
zum 31.03.2015
Zulassung:
Dr. med. Martin Johannes Köhler, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Suhl, nach einer Ausschreibung gemäß § 103 Abs. 4 SGB V, mit Wirkung
vom 01.04.2015
Planungsbereich Weimar
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes gemäß § 95 Abs. 9 SGB V – ohne
Leistungsbegrenzung:
Albrecht Werner, Facharzt für Allgemeinmedizin, bei Dr. med. Rolf-Christian
Hänse, Praktischer Arzt, Weimar, zum
20.01.2015
Beschäftigung eines angestellten Arztes
gemäß § 103 Abs. 4 b SGB V – ohne Leistungsbegrenzung:
Dr. med. Rolf-Christian Hänse, Praktischer Arzt, Weimar, beschäftigt Dipl.Med. Sigurd Kempa, Facharzt für Innere
Medizin – hausärztliche Versorgung –,
mit Wirkung vom 21.01.2015
Planungsbereich Thüringen
Verzicht auf die Zulassung:
Dr. med. Christina Müller, Fachärztin für
Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Nordhausen, zum 31.01.2015
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes in einem MVZ:
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Jürgen Füller,
Facharzt für Strahlentherapie, im MVZ III
in Gera, – SRH Poliklinik Gera GmbH –,
zum 31.01.2015
Zulassung:
Dr. med. Waltraut Ibe, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung
–, Nordhausen, nach einer Ausschreibung
Ende der Beschäftigung einer angestellten
Ärztin in einem MVZ:
Emma Dederer, Fachärztin für Nuklearmedizin, im MVZ in Nordhausen, – Me-
Beschäftigung eines angestellten Arztes in
einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V:
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Jürgen Füller,
Facharzt für Strahlentherapie, im MVZ in
Suhl, – SRH Zentralklinikum Suhl
GmbH –, mit Wirkung vom 01.02.2015
Verzicht auf die Zulassung zugunsten einer Anstellung in einem MVZ:
Dr. med. Jörg Pietrzik, Facharzt für
Neurochirurgie,
Mühlhausen,
zum
31.03.2015
Beschäftigung eines angestellten Arztes in
einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V:
Dr. med. Jörg Pietrzik, Facharzt für Neurochirurgie, in der Betriebsstätte 2 des
MVZs in Mühlhausen, – Hufeland MVZ
GmbH –, mit Wirkung vom 01.04.2015
Verzicht auf die Zulassung zugunsten einer Anstellung in einem MVZ:
Doz. Dr. sc. med. Hans-Joachim Schulz,
Facharzt für Pathologie, Eisenach, zum
31.01.2015
Beschäftigung eines angestellten Arztes in
einer Filiale eines MVZs gemäß § 103 Abs.
4 a SGB V:
Doz. Dr. sc. med. Hans-Joachim Schulz,
Facharzt für Pathologie, in der Filiale in
Eisenach des MVZs in Jena, – Zentrum
für ambulante Medizin – Uniklinikum
Jena gGmbH , mit Wirkung vom
01.02.2015
Planungsbereich Mittelthüringen
Übernahme eines hälftigen Vertragsarztsitzes:
Dr. med. Enrico Schnabel, Facharzt für
Anästhesioloige, in BAG mit Dipl.-Med.
Frank Hampel, Facharzt für Anästhesiologie, Weimar, unter gleichzeitiger Verlegung des hälftigen Vertragsarztsitzes von
Gotha nach Weimar, mit Wirkung vom
21.01.2015
Ärzteblatt Thüringen
Bekanntmachungen
Dr. med. Torsten Fuß, Facharzt für Innere
Medizin/Angiologie, im MVZ in Suhl, –
SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –,
zum 31.12.2014
Planungsbereich Südwestthüringen
Beschäftigung eines angestellten Arztes in
einem MVZ gemäß §§ 36 und 37 der Bedarfsplanungs-Richtlinie:
Volker Sesselmann, Facharzt für Innere
Medizin/Angiologie, im MVZ in Suhl, –
SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –, mit
Wirkung vom 21.01.2015
Ende der Beschäftigung eines angestellten
Arztes in einem MVZ gemäß §§ 36 und 37
der Bedarfsplanungs-Richtlinie:
Erweiterung einer Zulassung nach dem
Ausnahmetatbestand §§ 36 und 37 der
Bedarfsplanungs-Richtlinie:
Bekanntmachungen der Beschlüsse des
Zulassungsausschusses in Thüringen
Ermächtigungen vom 20. Januar 2015
Planungsbereich Ilm-Kreis
Erstermächtigungen:
Dr. sc. med. Klaus Trümper, Facharzt für
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Arnstadt:
Die Erstermächtigung wird für die Dauer
der Teilnahme an der vertragszahnärztlichen Versorgung wie folgt genehmigt:
Besondere Untersuchungs- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der
Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie,
einschließlich besonderer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden bei
infraklavikulären Hautveränderungen
unter besonderer Berücksichtigung der
Lasertherapie, einschließlich der in diesem Zusammenhang notwendig werdenden Laborleistungen, jeweils auf Überweisung des behandelnden Vertragsarztes, ermächtigten Arztes, Arztes an zugelassenen Einrichtungen gemäß §§ 95
Abs. 1 und 311 SGB V und Arztes an sonstigen ermächtigten ärztlich geleiteten
Einrichtungen und auf Anforderung des
behandelnden Vertragszahnarztes.
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
Dr. med. Heiko Spank, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie – Spezielle
Orthopädische Chirurgie –, – Chirotherapie –, Chefarzt der Orthopädischen Klinik am Marienstift Arnstadt:
Die Erstermächtigung wurde bis zum
31.03.2017 wie folgt genehmigt:
Konsiliarische orthopädische Leistungen,
abzurechnen nach diversen GOP des
EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden Facharztes für Orthopädie,
Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie, Facharztes für Chirurgie und
Facharztes mit der Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie.
Planungsbereich Jena
Verzicht auf einzelne Leistungen:
Univ.-Prof. Dr. med. habil. Ekkehard
Schleußner, Facharzt für Frauenheilkunde
und Geburtshilfe, Direktor der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe am
Universitätsklinikum Jena:
Dr. med. Thomas Karl Erich Bütof, Facharzt für Innere Medizin und Teilgebiet
Gastroenterologie, Eisenach, mit Wirkung
vom 21.01.2015
Der Zulassungsausschuss weist ausdrücklich darauf hin, dass die vorstehenden Beschlüsse teilweise noch der Rechtsmittelfrist unterliegen. Nähere Informationen
über den detaillierten Leistungsumfang
können über die zuständigen Regionalstellen erfragt werden.
Verzicht auf Punkt 6. des Leistungskataloges: Planung der Geburtsleitung, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden
Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, mit Wirkung vom 20.01.2015.
Bekanntmachungen der KV Thüringen
Beschäftigung eines angestellten Arztes
gemäß § 103 Abs. 4 SGB V – ohne Leistungsbegrenzung:
Dr. med. Enrico Schnabel, Facharzt für
Anästhesiologie, in BAG mit Dipl.-Med.
Frank Hampel, Facharzt für Anästhesiologie, Weimar, beschäftigt Dr. med.
Rainer Schreck, Facharzt für Anästhesiologie, mit Wirkung vom 21.01.2015
Erstermächtigungen:
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Uwe Schneider,
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe/Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Ltd. Oberarzt der Abteilung Geburtshilfe der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Jena:
Die Erstermächtigung wurde bis zum
31.03.2017 wie folgt genehmigt:
Planung der Geburtsleitung, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils
auf Überweisung des behandelnden
Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Dr. med. Tanja Groten, Fachärztin für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe/Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin,
Oberärztin der Abteilung Geburtshilfe der
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Jena:
Die Erstermächtigung wurde bis zum
31.03.2017 wie folgt genehmigt:
Planung der Geburtsleitung, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils
auf Überweisung des behandelnden
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Bekanntmachungen der KV Thüringen
Bekanntmachungen
Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Priv.-Doz. Dr. med. Regine Augsten, Fachärztin für Augenheilkunde, Kommissarische Direktorin der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Jena:
Die Erstermächtigung wurde bis zum
31.12.2015 wie folgt genehmigt:
Besondere Untersuchungs- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Augenheilkunde, abzurechnen nach diversen
GOP des EBM, jeweils auf Überweisung
des behandelnden Facharztes für Augenheilkunde.
Dr. med. Aimée Barbara Herzog, Fachärztin für Radiologie, Jena:
Die Erstermächtigung wurde bis zum
31.03.2017 wie folgt genehmigt:
Durchführung von Leistungen nach diversen GOP des EBM, zur unmittelbaren
Inanspruchnahme durch den programmverantwortlichen Arzt sowie dessen Vertreters im Rahmen des MammographieScreening-Programms der Screening-Region 2 in Thüringen.
Planungsbereich Weimar/
Weimarer Land
Erstermächtigung:
Dr. med. Sacha Tertio Wladimir Mann,
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie – Spezielle Orthopädische Chirurgie
– Notfallmedizin –, – Manuelle Medizin/
186
Chirotherapie –, – Physikalische Therapie
und Balneologie –, – Kinder-Orthopädie –,
Leiter Department Orthopädie der Klinik
für Orthopädie und Unfallchirurgie an
der Zentralklinik Bad Berka GmbH:
Die Erstermächtigung wurde bis zum
31.03.2017 wie folgt genehmigt:
Konsiliarische Beratung auf dem Gebiet
der Orthopädie und Unfallchirurgie, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden
Facharztes für Chirurgie, Facharztes für
Orthopädie und Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Planungsbereich Ostthüringen
Erweiterung/Verlängerung:
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Kerstin
Hoffmann, Fachärztin für Phoniatrie und
Pädaudiologie, Chefärztin der Klinik für
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar
gGmbH:
Die Ermächtigung wurde um einige im
Zusammenhang notwendig werdende
Leistungen erweitert und gleichzeitig bis
zum 31.03.2017 verlängert.
Verlängerung:
Ingrid Huck, Fachärztin für Innere Medizin und Teilgebiet Rheumatologie, Oberärztin der Abteilung Innere Medizin II an
der Krankenhaus Waltershausen-Friedrichroda GmbH, Friedrichroda:
Die Ermächtigung wurde im bisherigen
Leistungsumfang bis zum 31.03.2017 verlängert.
Dipl.-Med. Grim Kemper, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin – Kinder-Pneumologie –, Chefarzt der Kinderklinik an der
Robert-Koch-Krankenhaus Apolda GmbH:
Die Ermächtigung wurde um einige im
Zusammenhang notwendig werdende
Leistungen erweitert und gleichzeitig im
bisherigen Leistungsumfang bis zum
31.03.2017 verlängert.
Verlängerung:
Dr. med. Wolfgang Strauß, Facharzt für
Innere Medizin/Kardiologie, Chefarzt der
Klinik für Innere Medizin/Kardiologie,
Internistische Intensivmedizin, Pneumologie an der Klinikum Altenburger Land
GmbH, Altenburg:
Die Ermächtigung wurde mit einem eingeschränkten Leistungsumfang bis zum
31.03.2017 verlängert.
Planungsbereich Mittelthüringen
Der Zulassungsausschuss weist ausdrücklich darauf hin, dass die vorstehenden Beschlüsse teilweise noch der Rechtsmittelfrist unterliegen. Nähere Informationen
über den detaillierten Leistungsumfang
können über die zuständigen Regionalstellen erfragt werden.
Ärzteblatt Thüringen
Bekanntmachungen
Planungsbereich Erfurt
Aufgrund des Verzichts auf die Zulassung
von Dr. phil. Bettina Kiesler, Psychologische Psychotherapeutin, Erfurt, für einen
hälftigen Versorgungsauftrag, wird Dipl.Psych. Ursula Jostock-Giese, Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeutin, für einen
hälftigen Versorgungsauftrag für den Vertragsarztsitz Erfurt zugelassen.
Im Übrigen bleibt der Bescheid des Zulassungsausschusses unberührt.
Widerspruch von Dipl.-Psych. Ursula
Jostock-Giese, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin für den Vertragsarztsitz Erfurt, gegen den Bescheid
des Zulassungsausschusses in Thüringen vom 19.08.2014 (Thüringer Ärzteblatt 10/2014):
Der Berufungsausschuss weist darauf hin,
dass die vorstehenden Beschlüsse teilweise
noch der Rechtsmittelfrist unterliegen. Nähere Informationen über den Leistungsumfang im Einzelnen können über die
zuständigen KV-Regionalstellen erfragt
werden.
Berufungsausschusses für Ärzte in Thüringen
Zulassungen
Soweit durch den Berufungsausschuss
für Ärzte Bescheide des Zulassungsausschusses für Ärzte aus früheren Sitzungen nicht geändert worden sind, wird von
einer Veröffentlichung abgesehen.
Sitzung vom 21. Januar 2015
Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und
Krankenkassen in Thüringen
vom 9. Dezember 2014 und 20. Januar 2015
Bezug nehmend auf die erfolgten Veröffentlichungen im Thüringer Ärzteblatt
zur Versorgungsgradfeststellung entsprechend den Bestimmungen des SGB V,
ergeben sich nunmehr nach den Sitzungen des Zulassungsausschusses für Ärzte
am 9. Dezember 2014 und 20. Januar
2015 unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen nach dem letzten amtlichen
Stand vom 31. Dezember 2013 folgende
Veränderungen:
Offen für zwei Vertragsarztsitze:
Hausärzte
Planungsbereich Altenburg
In ehemals gesperrten Planungsbereichen, die partiell geöffnet wurden, sind
Zulassungen nur bis zur Grenze der
Überversorgung möglich. Der vollständige Antrag auf Zulassung für diese Vertragsarztsitze ist vom 10. März 2015 bis
zum 21. April 2015 an die Geschäftsstelle
Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang
des Zulassungsausschusses, Postfach
2019, 99401 Weimar, zu richten. Der Zulassungsausschuss berücksichtigt bei
dem Auswahlverfahren nur die nach der
Bekanntmachung fristgerecht und vollständig abgegebenen Zulassungsanträge.
Unter mehreren Bewerbern entscheidet
der Zulassungsausschuss nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung folgender Kriterien:
- berufliche Eignung,
- Dauer der bisherigen ärztlichen
Tätigkeit,
- Approbationsalter,
- Dauer der Eintragung in die Warteliste gemäß § 103 Abs. 5 Satz 1 SGB V,
- bestmögliche Versorgung der
Versicherten im Hinblick auf die
räumliche Wahl des Vertragsarztsitzes,
- Entscheidung nach Versorgungsgesichtspunkten (siehe z. B. Fachgebietsschwerpunkt, Barriere­freiheit).
Weitere Änderungen:
Hausärzte im Planungsbereich:
Arnstadt: Offen für 1,0 Vertragsarztsitze
Gera: Offen für 5,5 Vertragsarztsitze
Gotha: Offen für 14,0 Vertragsarztsitze
Ilmenau: Offen für 7,0 Vertragsarztsitze
Pößneck: Offen für 1,5 Vertragsarztsitze
Sömmerda: Offen für 4,0 Vertragsarztsitze
Bekanntmachungen der KV Thüringen
Bekanntmachungen der Beschlüsse des
Augenärzte im Planungsbereich:
Gotha: Offen für 3,0 Vertragsarztsitze
Sperrung im Planungsbereich:
Erfurt: Arztgruppe Hausärzte
Schmalkalden: Arztgruppe Hausärzte
gez. Erika Behnsen
Vorsitzende des Landesausschusses
Hinweis:
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass
der vorstehende Beschluss mit dem Zugang beim Zulassungsausschuss bereits
seine Wirksamkeit erlangt hat. Bis zum
Erscheinen dieser Ausgabe können bereits
wieder Veränderungen in der Versorgungsgradfeststellung eingetreten sein.
In Planungsbereichen, die partiell geöffnet
wurden, sind Zulassungen nur bis zur
Grenze der Überversorgung möglich.
Nicole Frank
Geschäftsführerin des Landesausschusses
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Bekanntmachungen der KV Thüringen
Bekanntmachungen
Ausschreibung Vertragsarztsitze
Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen schreibt auf Antrag gemäß § 103 (4) SGB V einen Vertragsarztsitz im gesperrten Planungsbereich zur Übernahme durch einen Nachfolger aus.
Fachgebiet/Arztgruppe
Planungsbereich
Praxisform
(EP*/BAG*)
Bewerbungsfrist
Schlüssel-Nr.
Hausarzt1) (hälftiger Versorgungsauftrag)
Saalfeld- Rudolstadt
BAG
20.03.2015
02/03/15
Hausarzt1)
Eisenach
EP
31.03.2015
03/03/15
Hausarzt1)
Apolda
EP
31.03.2015
04/03/15
Kinder- und Jugendmedizin
Kyffhäuserkreis
EP
31.03.2015
05/03/15
Psychotherapie (hälftiger Versorgungsauftrag, Psychologische Psychotherapie)
Erfurt
EP
31.03.2015
06/03/15
Psychotherapie (Psychologische Psychotherapie, privilegierter Nachfolger vorhanden)
Erfurt
EP
31.03.2015
07/03/15
Psychotherapie (hälftiger Versorgungsauftrag, Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie)
Gotha
EP
31.03.2015
08/03/15
Psychotherapie (Psychologische Psychotherapie, privilegierter Nachfolger vorhanden)
Erfurt
EP
31.03.2015
09/03/15
Psychotherapie (Psychologische Psychotherapie)
Erfurt
MVZ
31.03.2015
10/03/15
Psychotherapie (hälftiger Versorgungsauftrag, Psychologische Psychotherapie)
Ilm-Kreis
EP
31.03.2015
11/03/15
*) EP = Einzelpraxis; BAG = Berufsausübungsgemeinschaft
Der formlosen Bewerbung sind folgende Unterlagen beizufügen: Antrag auf Zulassung, Auszug aus dem Arztregister, Lebenslauf, polizeiliches Führungszeugnis (Belegart O). Vollständige Bewerbungen richten Sie bitte an (hier erhalten Sie auch nähere Auskünfte): Kassenärztliche Vereinigung Thüringen,
Postfach 20 19, 99401 Weimar.
1)
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Die Nachbesetzung ist sowohl durch Allgemeinärzte/ Praktische Ärzte als auch durch Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung möglich, die die Teilnahme an der hausärztlichen Versorgung gewählt haben.
Ärzteblatt Thüringen