Gegründet 1872 als Correspondenz-Blätter des Allgemeinen ärztlichen Vereins von Thüringen THEMA: Psychosomatische Medizin II Wahl zur Kammerversammlung 2015/2019 Arzt und Recht – Die ärztliche Leichenschau – Was muss aus berufsrechtlicher Sicht beachtet werden? Info – Ärztliche Gutachtenerstellung in der Fahreignungsbegutachtung MediNetz Jena e.V. – Für die medizinische Versorgung von Papierlosen Kultur und Geschichte – Das unwillkommene Rot – Über Erröten und Erythrophobie Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Thüringen und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen 3/ 2015 Ärzteblatt Thüringen Inhaltsverzeichnis 3/2015 Impressum Ärzteblatt Thüringen 26. Jahrgang 2015, ISSN 0863-5412 Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Thüringen, Körperschaft des öffentlichen Rechts, und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, Körperschaft des öffentlichen Rechts. Editorial Und minder ist oft mehr 136 Herausgeber: Landesärztekammer Thüringen und Kassenärztliche Vereinigung Thüringen. Dr. med. Mathias Wesser (v.i.S.d.P. für Beiträge der LÄK Thüringen). Dr. med. Annette Rommel (v.i.S.d.P. für Beiträge der KV Thüringen). Nachrichten 137 Erscheinungsweise: Ein Band mit 11 Ausgaben pro Jahr zum 10. des Monats (die Ausgabe Juli/August erscheint als Doppelheft). Redaktion: Dr. phil. Ulrike Schramm-Häder (Redakteurin). Landesärztekammer Thüringen, Im Semmicht 33, 07751 Jena, Tel.: 03641-614 103, Fax: 03641-614 108, E-Mail: [email protected]. Zuschriften redaktioneller Art bitten wir nur an die Redaktion zu richten. Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung für unverlangt eingereichte Manuskripte, Besprechungsexemplare usw., für drucktechnische Fehler sowie für die Richtigkeit der Darstellung der veröffentlichten Zuschriften wissenschaftlicher und standesrechtlicher Art. Die darin geäußerten Ansichten decken sich nicht immer mit denen der Herausgeber. Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Der Nachdruck oder eine beliebige andere Verwertung sind nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber statthaft. Es werden nur unveröffentlichte Originalbeiträge angenommen. Die Redaktion behält sich Änderungen und Kürzungen ausdrücklich vor. Die Autoren verpflichten sich, urheberrechtlich geschütztes Material (Textzitate, Tabellen, Abbildungen, insbesondere Fotografien usw.), das sie in ihrem Beitrag verwenden, als solches kenntlich zu machen und die zitierte Quelle anzugeben. Sie werden von den Urheberrechteinhabern die Abdruckerlaubnis einholen und entsprechende Nachforschungen anstellen, so weit dies wirtschaftlich vertretbar ist. Hinweis: Für Angaben über Dosierungen und Applikationsformen in Beiträgen und Anzeigen können Redaktion, Herausgeber und Verlag keine Gewähr übernehmen. Verlag: Quintessenz Verlags-GmbH Ifenpfad 2–4, 12107 Berlin, Telefon: 030 76180-5 Telefax: 030 76180-680, www.quintessenz.de Geschäftsführung: Dr. h. c. H.-W. Haase / Dr. A. Ammann / C. W. Haase Anzeigenverwaltung Leipzig: Paul-Gruner-Str. 62, 04107 Leipzig, [email protected] Anzeigendisposition: Anne Gentzsch Telefon: 0341 710039-75, Telefax: 0341 710039-74 [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste 2015, gültig ab 1.1.2015. Abonnements: Bestellungen bitte an den Verlag. Abonnements gelten bis auf Widerruf oder auf Wunsch befristet. Kündigungen nur in schriftlicher Form mindestens 2 Monate vor Ablauf des Abonnements. Zeitschriftenpreise: Jahresabonnement: Inland � 117,00 (einschließlich Versand). Ausland: � 117,00 (zuzüglich Versand). Einzelheft: � 9,90 (zuzüglich � 2,50 Versand). Die Mitglieder der Landesärztekammer Thüringen erhalten die Zeitschrift unentgeltlich frei Haus geliefert. Der Bezugspreis ist mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Druck: Brühlsche Universitätsdruckerei GmbH & Co. KG, Am Urnenfeld 12, 35396 Gießen Das Ärzteblatt Thüringen wird auf chlorfrei gebleichtem, säurefreiem Papier gedruckt. Elektronische Voll text-Ausgabe: www.aerzteblatt-thuer.de Wahl Wahl der Kammerversammlung der Landesärztekammer Thüringen 2015/2019 Nutzen Sie Ihre Stimme und beteiligen Sie sich an der Wahl! Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten 141 142 Fachbeiträge Thema: Psychosomatische Medizin II - Die somatoforme Störung in der Praxis (nicht nur) des Hausarztes - Besonderheiten der psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlung der chronischen Schmerzstörung - Wie sehen Patienten die ambulante psychotherapeutische Versorgung in Deutschland? 153 156 163 Arzt und Recht Die ärztliche Leichenschau – Was muss aus berufsrechtlicher Sicht beachtet werden? 168 Info Ärztliche Gutachtenerstellung in der Fahreignungsbegutachtung MediNetz Jena e.V. – Für die medizinische Versorgung von Papierlosen Der Justizvollzug – ein attraktiver Arbeitsort für Ärzte 170 171 173 Thüringer Ärzte literarisch 174 Personalia Jubilare Nachruf auf Professor Dr. Gerhard Klumbies 175 176 Kultur und Geschichte Das unwillkommene Rot – Über Erröten und Erythrophobie 177 Tagungshinweise 179 Bekanntmachungen der Kassenärztlichen Vereinigung Bekanntmachungen der Beschlüsse des Zulassungsausschusses in Thüringen - Zulassungen - Ermächtigungen Bekanntmachung der Beschlüsse des Berufsausschusses für Ärzte in Thüringen – Zulassungen Beschlüsse des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Thüringen Ausschreibung Vertragsarztsitze 183 185 187 187 188 Hinweis: In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage der Deutschen Borreliose-Gesellschaft e.V. Für den Inhalt sind die Werbetreibenden verantwortlich. Wir bitten um freundliche Beachtung. Copyright © by Quintessenz Verlags-GmbH, 2015 Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 135 Kassenärztliche Vereinigung Thüringen Editorial „Und minder ist oft mehr...“ aus: Der Teutsche Merkur, 5. Band 1774, S. 4 Liebe Kolleginnen und Kollegen, diese Weisheit ist schon sehr alt, das Zitat stammt vom Weimarer Prinzenerzieher Christoph Martin Wieland (1733-1813). Wir alle können aus eigener Erfahrung bestätigen, dass auch heutzutage gern mal „zu viel des Guten“ getan wird. Was wir allerdings gar nicht mögen, sind pauschale Vorwürfe überflüssiger medizinischer Behandlungen an unsere eigene Adresse. Die vergleichsweise hohen statistischen Werte Deutschlands bei Arztkonsultationen, Hausbesuchen und Krankenhausfällen sind vor allem Ausdruck der politisch geförderten Anspruchshaltung der Bevölkerung auf ungebremste Inanspruchnahme aller Leistungsbereiche der ärztlichen Versorgung. Angesichts weiterer Leistungszusagen der Großen Koalition im Bund, die allen gesetzlich Versicherten zusätzlich eine Zweitmeinungs- und Vier-Wochen-Termingarantie gewähren will, wünscht man sich mehr klassische Bildung bei der politischen Elite. „Viel hilft viel“ ist ein häufiger Irrtum von Patienten. Es ist auch das falsche Rezept in der Politik, wenn die Ressourcen begrenzt sind. Im Alltag von Klinik und Praxis wird sich kein Arzt dem Verdacht eines Patienten aussetzen wollen, dass er ihm eine teure Untersuchung oder Behandlung allein mit der Begründung „weniger ist mehr“ vorenthält. Diskussionen über das Unterlassen von erwarteten Leistungen sind leichter zu führen, wenn man mit der vernunftgeleiteten Beschränkung auf das wirklich Nötige nicht allein dasteht. Zur Rückenstärkung einer klug reduzierten Auswahl ärztlicher Maßnahmen trägt die Initiative Choosing Wisely bei, die seit ihrem Start 2011 durch eine unabhängige Ärztestiftung in den USA weltweit von einer zunehmenden Zahl wissenschaftlicher Fachgesellschaften aufgegriffen wird. Keine andere Gesundheitskampagne hat in Fach- und Laienmedien mehr Beachtung erzielt. Die Idee der Gründer bestand darin, für jede Disziplin fünf evidenzbasierte Regeln gegen ihre häufigsten Fehlinanspruchnahmen zu propagieren. Einige Beispiele: Keine Hirnbildgebung bei einfacher Synkope ohne neurologische Ausfälle! Kein „Routine“-Labor! Keine Antibiose bei unkomplizierter akuter Sinusitis! Keine nutzlosen Vorsorge-Checks! In Deutschland finden sich derartige Negativempfehlungen bisher nur in fachbezogenen Leitlinien. Angesichts der politisch ausgerufenen Bekämpfung angeblicher Überversorgung ist es zu begrüßen, dass Fachexperten auch hierzulande öffentlich zum Arzt-Patient-Dialog über den Verzicht auf Sinnloses anregen wol- len. Beim bevorstehenden Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin wird dies ein Schwerpunktthema sein. Choosing Wisely bedeutet: Vernünftiges Auswählen. Ganz auf dieser Linie liegt es, dass Termine in Facharztpraxen nach medizinischer Dringlichkeit vergeben werden, so wie es die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und die AOK PLUS vorbildhaft für die GKV vertraglich vereinbart haben. Wer als Politiker trotz beschränkter Kapazitäten und gleichzeitig Leistungsansprüche unnötig ausweiten will, wird die fehlende Weisheit wohl erst beim Scheitern an der Wirklichkeit im Gesundheitswesen erlangen. Mit freundlichen Grüßen Ihr Dr. med. Thomas Schröter 2. Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung editorial Kassenärztliche Vereinigung Thüringen 136 Ärzteblatt Thüringen Nachrichten Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin in Gera PD Dr. Michael Kretzschmar ist Chefarzt des neu gegründeten Zentrums für Schmerz- und Palliativmedizin am SRH Wald-Klinikum Gera GmbH. Bisher leitete Dr. Kretzschmar das Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie. Von der neuen Struktur verspricht er sich eine engere Verzahnung beider Bereiche. Das Know-how der Schmerztherapie komme unmittelbar der Versorgung der Palliativpatienten zugute. Das SRH Wald-Klinikum verfügt über eine eigene Palliativstation mit zehn Betten. Zudem betreut das ambulante Palliativteam Ostthüringen in Zusammenarbeit mit Sozialverbänden, Pflegeeinrichtungen und Hausärzten Schwerstkranke in gewohnter Umgebung zu Hause. Allgemeinmedizin Dr. Marion Streu, Altenburg Thomas Kaufmann, Bad Salzungen Dr. Ralf Machulla, Bad Berka Frauenheilkunde und Geburtshilfe Kerstin Grünewald, Sonneberg Dr. Jessica Leitsmann, Gera Dr. Anja Höhndorf, Erfurt Yurii Salii, Gera Innere Medizin und Kardiologie Kays Same, Bad Berka Das Zentrum für Interdisziplinäre Schmerztherapie wurde im November 2011 gegründet. Aktuell werden zwanzig Betten vorgehalten. (gera/ush) Online-Veranstaltung von „Ärzte ohne Grenzen“ Ärzte ohne Grenzen lädt medizinisches Personal als auch technisch versierte Berufsgruppen zu kostenfreien Webinaren ein. Bei diesen Online-Veranstaltungen werden Mitarbeiter von ihren Projekterfahrungen im Ausland berichten und über die Möglichkeiten zur Mitarbeit informieren. Anschließend werden die Fragen der Teilnehmer beantwortet. Teilnehmen können sowohl ausgebildetes Personal als auch Personen, die sich noch in der Ausbildung befinden und sich über zukünftig in Frage kommende Arbeitsmöglichkeiten informieren möchten. Die nächste Veranstaltung findet am 18. März statt. Alle Information dazu sowie den Link zur Anmeldung finden Sie unter: https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/event/live-webinar-fuer-alle-berufsgruppen-1. Weitere Veranstaltungen und mehr Informationen finden Sie unter: http://www.aerzte-ohne-grenzen. de/events. Fachtagung der Klinischen Ethikkomitees am 17. März 2015, 13:00 – 17:00 Uhr, in der Landesärztekammer Thüringen Thema: „Der ärztlich assistierte Suizid“ Referenten: Dürfen Ärzte bei der Selbsttötung assistieren? Eine medizinethische Analyse. PD Dr. med. Jan Schildmann, M. A. Institut für Medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Ruhr-Universität Bochum Straf- und standesrechtliche Aspekte des ärztlich assistierten Suizids Rechtsanwalt Wolfgang Putz, München Akademie der Landesärztekammer Thüringen Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Jena Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Bestandene Facharztprüfungen: Januar 2015 Haut- und Geschlechtskrankheiten Vera Müller, Erfurt Neurologie Dr. Lena Wellmann, Bad Berka Dr. Katharina Anger, Gera Viszeralchirurgie Dr. Ulrike Rauchfuß, Jena BSc (Univ. Aden) Ali Ahmed Ali Hussein, Eisenach Neuer Vorstand der Kreisstelle Weimar Am 13. Januar 2015 fand im großen Saal der Kassenärztlichen Vereinigung die Kreisstellenwahlversammlung der Kreisstelle Weimar / Weimarer Land der Landesärztekammer für die Wahlperiode 2015/2018 statt. Zum Vorstand der Kreisstelle Weimar sind Professor Dr. Egbert Seidel, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Klinikum Weimar, als Vorsitzender und als Beisitzer Dr. Jörg Rauchfuß, Internist und Kardiologe am Klinikum Weimar, sowie Dipl.-Med. Ingo Menzel, niedergelassener Chirurg aus Weimar, gewählt worden. Zu den Aufgaben einer Kreisstelle der Landesärztekammer gehören unter anderem die Durchführung des örtlichen Schlichtungswesens, die Förderung der Zusammenarbeit des ambulanten und stationären Gesundheitswesens, die Beratung des Kammervorstandes in Fürsorgeangelegenheiten und die Förderung der Fortbildung in Zusammenarbeit mit der Akademie für ärztliche Fortund Weiterbildung. (kreis/ush) 137 Nachrichten Neuer Ärztlicher Direktor am St. Georg Klinikum Seit dem 1. Januar 2015 hat das St. Georg Klinikum in Eisenach einen neuen Ärztlichen Direktor. Dr. Lutz Bode, Chefarzt der Klinik für Neurologie, übernimmt das Amt von Dr. Klaus Bickel, der weiterhin als Chefarzt die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie leitet. Bode, 1949 in Eisenach geboren, hat zunächst Psychologie studiert und mehrere Jahre als Leiter einer großen Drogentherapieeinrichtung in Niedersachsen gearbeitet, bevor er sich der Medizin zugewendet hat. Nach dem Medizinstudium in Berlin folgten Stationen im Krankenhaus Bad Salzungen, in der Niederlassung und der Stroke Unit im Eisenacher Klinikum. Seit 2012 ist Dr. Bode Chefarzt der Klinik für Neurologie in Eisenach. Als Stellvertreter wurde Professor Dr. Heiko Wunderlich, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie, gewählt. (georg/ush) Nichtärztliche Praxisassistentin – Zusätzliches Kursangebot als Einstieg in die Qualifikation Am 14. März 2015 werden in der Landesärztekammer in Jena zusätzlich die Module A1 und A2 aus dem Curriculum zur Nichtärztlichen Praxisassistentin angeboten. Es stehen ausreichend Plätze zur Verfügung. Zielgruppe dieses Kursabschnittes sind Medizinische Fachangestellte, die neu in die Qualifikation einsteigen möchten und Teilnehmer, die bereits in der Qualifikation sind. Kontakt/Anmeldung: Landesärztekammer Thüringen, Stefan Heller Tel. 03641-614145 [email protected] Erinnerung an die Abgabe des Qualitätsberichts für alle Blut und Blutprodukte anwendenden Einrichtungen Nach § 21 Transfusionsgesetz (TFG) müssen bis zum 1. März eines jeden Jahres alle Blut und Blutprodukte anwendenden Einrichtungen dem PaulEhrlich-Institut (PEI) den Verbrauch der Blutprodukte des vorausgegangenen Kalenderjahres melden. Die „Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten RiLiBÄK (Hämotherapie) gemäß §§ 12 und 18 des Transfusionsgesetzes (TFG)“ regeln auch die Überwachung dieser Meldepflicht durch die Landesärztekammern. Diese Richtlinien (Änderungen und Ergänzungen vom 4. Mai 2010) sind für alle Ärztinnen und Ärzte verbindlich, die mit dem Gewinnen, Herstellen, Lagern, Abgeben oder In-Verkehr-Bringen von Blut, Blutbestandteilen oder Blutprodukten, der Durchführung von blutgruppenserologischen und weiteren immunhämatologischen Untersuchungen und der Anwendung von Blutprodukten und der entsprechenden Nachsorge befasst sind. Unverändert bleibt die Struktur der Qualitätssicherung in den Einrichtungen, die Blutprodukte anwenden: Das heißt für jede Behandlungseinheit ist ein Transfusionsbeauftragter, für jede Einrichtung ein Transfusionsverantwortlicher und für Einrichtungen mit Akutversorgung eine Transfusionskommission vorzuhalten. Der Verbrauch von Blutprodukten muss jährlich dem PEI als zuständiger Bundesoberbehörde gemeldet werden. Gemäß der RiLiBÄK haben die Träger transfundierender Einrichtungen im Benehmen mit der Kammer ärztliche Qualitätsbeauftragte für die Hämotherapie zu bestellen. Zu deren Aufgaben gehört auch die Überwachung ordnungsgemäßer jährlicher Verbrauchsmeldungen für Blutprodukte an das PEI und die Qualitätsberichte an die entsprechende Landesärztekammer. Auch Einrichtungen der Krankenversorgung, die gemäß RiLiBÄK keinen Qualitätsbeauftragten bestellen müssen, unterliegen in vollem Umfang der Meldepflicht. Ihre ärztlichen Leiter müssen selbst der überwachenden Kammer ihre Meldung an das PEI nachweisen. Wir erinnern alle entsprechenden Einrichtungen, ihrer Meldepflicht nachzukommen und den Qualitätsbericht zu übersenden, falls es noch nicht geschehen ist. Ansprechpartner und weitere Informationen: PEI: Tel.: 06103/77 0, E-Mail: [email protected] LÄK Thüringen: Qualitätssicherung Hämotherapie/ Beratungsstelle Ursula Liebeskind Tel.: 03641/614 102, E-Mail: [email protected] www.aerzteblatt-thuer.de 138 Ärzteblatt Thüringen Nachrichten KV Thüringen begrüßt Aufstockung der Niederlassungsförderung des Landes (Weimar) Zur beabsichtigten Aufstockung der Förderung der ärztlichen Niederlassung durch das Thüringer Gesundheitsministerium nimmt die 1. Vorsitzende des Vorstandes der KV Thüringen, Dr. Annette Rommel, Stellung: „Die KV Thüringen ist über die Absicht des Thüringer Gesundheitsministeriums, die Förderung der ärztlichen Niederlassung im ländlichen Raum auf eine Million Euro aufzustocken, sehr erfreut. Diese Förderung würde die jahrelangen umfangreichen Förderaktivitäten der Kassenärztlichen Vereinigung im Rahmen der Niederlassung von Ärzten sinnvoll ergänzen. Aus diesem Grund hatte die KV Thüringen sowohl zu Beginn der Koalitionsverhandlungen für eine neue Thüringer Landesregierung als auch in einem Schreiben an die neue Gesundheitsministerin den Wunsch geäußert, dass sich Thüringen über das bisherige Maß hinaus bei der Förderung ärztlicher Niederlassung im Land engagiert. Die KV Thüringen fördert die ambulante ärztliche Versorgung mit einem eigenen Sicherstellungsfonds und einem Strukturfonds. Der Gesamtumfang beträgt in diesem Jahr mehr als 3,5 Millionen Euro. Auch bei uns steht bei dieser Förderung, für die die Vertragsärzte im Land auf einen Teil ihres Honorars verzichten, die Gewinnung neuer Ärzte für die ambulante Versorgung im Mittelpunkt. Das Thüringer Gesundheitsministerium ist hier ein wichtiger Partner, vor allem bei der Zusammenarbeit in der von uns gemeinsam getragenen Stiftung zur Förderung ambulanter ärztlicher Versorgung in Thüringen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn die beabsichtigte Fördersumme Eingang in den Thüringer Landeshaushalt für 2015 finden würde. Die Zahl der offenen Hausarztsitze in Thüringen konnte durch die Aktivitäten aller Beteiligter in den vergangenen eineinhalb Jahren von 75 auf aktuell 57 gesenkt werden. Derzeit praktizieren im Land rund 1.650 Hausärzte. Ihrem Engagement und ebenso dem der Fachärzte ist es zu danken, dass in Thüringen kein Patient lange Wege zum Hausarzt in Kauf nehmen muss.“ (kv/ush) 23. Medizinisch-Juristisches Kolloquium Der alte Mensch in Klinik und Pflege 18. März 2015, 15:00 bis 19:00 Uhr, Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Ricarda Arnold, Jena Themen: - Sturzprävention und freiheitsentziehende Maßnahmen – Anspruch und Wirklichkeit - Möglichkeit der Diskussion eigener Fälle/Probleme Referenten: Dr. med. Ricarda Arnold, Jena, Dr. med. Anja Kwetkat, Jena, Ass. jur. Kristin Memm, Jena Anmeldung: Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung , Tel: 03641/614-144, [email protected] gebührenfrei, 5 Punkte (Kategorie A) Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 139 Nachrichten Aktuelle Ausstellung in der Landesärztekammer Fluss des Lebens. Die aktuelle Ausstellung in der Geschäftsstelle der Landesärztekammer zeigt Gemälde der Erfurterin Ellen C. Könnecke. Die gelernte Kartographin und Konstrukteurin begann 2010 mit ihren künstlerischen Arbeiten, die von der Verwendung verschiedener Materialien – neben Acryl, Marmormehl oder Lehm – in Mischtechnik gekennzeichnet sind. Farbe und Struktur sind die prägenden Elemente ihrer Bilder, die damit unmittelbar in den Raum hineinwirken. (ush) Chefarztwechsel und neue Strukturen Zentralklinik Bad Berka GmbH Doppelspitze in der Wirbelsäulenchirurgie Der bisherige alleinige Chefarzt PD Dr. Heinrich Böhm bleibt in der Zentralklinik Berka, wird jedoch in der Patientenversorgung sein Arbeitspensum reduzieren und sich mehr der Forschung und Ausbildung widmen. PD Dr. Böhm ist seit 1994 in der Zentralklinik Bad Berka tätig und gilt deutschlandweit als sehr erfahrener und innovativer Wirbelsäulenchirurg. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Behandlung von degenerativen Erkrankungen, Fehlstellungen und Tumo- ren der Wirbelsäule. Der Chefarzt entwickelte in den vergangenen Jahrzehnten selbst Operationstechniken und Implantate, die inzwischen weltweit angewendet werden. Der bisherige Leitende Oberarzt Dr. Mootaz Shousha wird Geschäftsführender Chefarzt und übernimmt das „Tagesgeschäft“ der Klinik. Seit 2004 widmet sich der gebürtige Ägypter an der Zentralklinik Bad Berka den Erkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten der Wirbelsäule. Seine medizinische Ausbildung absolvierte der 41-Jährige an der Universität Alexandria in Ägypten. In Deutschland promovierte er zum Dr. med. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Halswirbelsäulenchirurgie, minimal-invasive Eingriffe an Brustund Lendenwirbelsäule sowie die operative Behandlung von degenerativen Erkrankungen. Als Geschäftsführender Chefarzt will sich Dr. Shousha unter anderem auf „die optimale Patientenversorgung und die Weiterbildung junger Ärzte“ konzentrieren. Bitte informieren Sie uns über Veränderungen bei Chefarztpositionen und Abteilungsstrukturen in Ihrem Hause: Tel.: 03641/614-113, Fax: 03641/614-108, E-Mail: [email protected]. Erratum In die Rubrik Chefarztwechsel hat sich im letzten Heft auf der Seite 86 ein Fehler eingeschlichen. Oberarzt Christoph Micke … wurde … zum Leiter des Traumazentrums (nicht des Traumanetzwerks) ernannt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Zentralklinik Bad Berka 140 Ärzteblatt Thüringen Wahl Wahl der Kammerversammlung der Landesärztekammer Thüringen 2015/2019 Wahlfrist 12.3. bis 18.3.2015, 18:00 Uhr Nutzen Sie Ihre Stimme und beteiligen Sie sich an der Wahl! Liebe Kolleginnen und Kollegen, in diesem Frühjahr findet zum achten Mal seit Bestehen der Landesärztekammer die Wahl zum wichtigsten Gremium unserer ärztlichen Selbstverwaltung – zur Kammerversammlung – statt. Die Wahlunterlagen haben Sie per Post erhalten, und auf den folgenden Seiten werden alle Mitglieder der Landesärztekammer Thüringen, die sich zur Wahl stellen, präsentiert. Das künftige Parlament der Thüringer Ärzteschaft kann dann von Ihnen innerhalb des Zeitraumes vom 12. bis zum 18. März 2015 gewählt werden. Am 17. Juni wird die neu gewählte Kammerversammlung als Parlament der Thüringer Ärzteschaft konstituierend zusammentreten und für die nächsten Jahre die Arbeit der Landesärztekammer bestimmen. Sehr erfreulich finde ich, dass wir mehr als die doppelte Anzahl von Kandidaten für die vorgegebenen Sitze in der Kammerversammlung haben, so dass man von einer wirklichen „(Aus-) Wahl“ sprechen kann. Den Kolleginnen und Kollegen, die sich zur Wahl stellen, möchte ich an dieser Stelle meinen ganz herzlichen Dank dafür aussprechen, dass Sie bereit sind, ihre Freizeit für die Ausübung eines Ehrenamtes in unserer Ärztekammer zu opfern. Aber, so denke ich, es lohnt sich, hier mitzumachen, sich zu beteiligen. Die Selbstverwaltung ermöglicht es Ihnen, aktiv Ihren Beruf und Ihre Berufsausübung mitzugestalten. Denn in der Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Selbstverwaltung kann über Inhalt und Umfang der Weiterbildung, die Regeln ärztlichen Miteinanders, die Anforderungen an die ärztliche Fortbildung und die berufsrechtliche Ausrichtung selbst bestimmt beziehungsweise mitbestimmt werden. Das ist schließlich eine Möglichkeit, die nicht hoch genug wertgeschätzt werden kann. Gerade in meiner Generation, die einen massiven Wandel nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch in der Biographie erlebt und die ärztliche Selbstverwaltung mit aufgebaut haben, ist dieses Bewusstsein tief verankert und ich hoffe sehr, dass auch die jüngeren Kolleginnen und Kollegen die Chancen, die eine Selbstverwaltung bietet, schätzen und nutzen lernen. Nun noch einige Worte in eigener Sache. Für mich ist die Wahl zur Kammerversammlung etwas Besonderes: Es ist die erste Wahl seit Gründung der Institution Ärztekammer, bei der ich nicht antrete. Ein viertel Jahrhundert in der ärztlichen Selbstverwaltung – viele Jahre als Vizepräsident und acht als Präsident – waren eine spannende und manchmal auch herausfordernde Zeit. Aber ich denke, es ist Zeit für einen Wechsel – in meinem Leben und auch in unserer Ärztekammer. Es sollte Platz für jüngere Kolleginnen und Kollegen gemacht werden. Wir als Institution müssen an deren Lebens- und Arbeitswirklichkeit andocken, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Dazu bedarf es auch eines breiten Fundamentes. Deshalb bitte ich Sie herzlich, dass Sie durch Ihre aktive Beteiligung an der Wahl zur Kammerversammlung zum Erhalt unserer Selbstverwaltung beitragen. Nutzen Sie Ihre Stimme und beteiligen Sie sich an der Wahl! Ihr Dr. Mathias Wesser Präsident 141 Wahl Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten Abkürzungsverzeichnis: BAG = Berufsausübungsgemeinschaft GA = Gesundheitsamt GP = Gemeinschaftspraxis KKH/KH = Kreiskrankenhaus / Krankenhaus LRA = Landratsamt MVZ = Medizinisches Versorgungszentrum TG = Teilgebiet Kreislisten 142 Wahlkreis 1 Landkreis Eichsfeld Wahlkreis 2 Landkreis Nordhausen Wahlkreis 3 Wartburgkreis Wahlkreis 3 Wartburgkreis Dr. Schotte, Uwe Chirurgie Eichsfeld-Klinikum, Kleinbartloff OT Reifenstein Dr. Hesse, Martin Frauenheilkunde und Geburtshilfe Praxis Harztor/ Niedersachswerfen Rubisch, Claudia Praktischer Arzt Praxis Tiefenort Dr. Lichti, Gabriele Physikalische und Rehabilitative Medizin Klinikum Bad Salzungen, Bad Salzungen Wahlkreis 4 Unstrut-Hainich-Kreis Wahlkreis 4 Unstrut-Hainich-Kreis Wahlkreis 4 Unstrut-Hainich-Kreis Wahlkreis 6 Landkreis SchmalkaldenMeiningen Dr. Lange, Frank Innere Medizin, TG Hämatologie und Internistische Onkologie; HufelandKlinikum, Mühlhausen Dr. Klink, Holger Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Rehaklinik an der Salza, Bad Langensalza Dr. Miosge, Wolfgang Nervenheilkunde (Neurologie und Psychiatrie) Median-Klinik Bad Tennstedt, Bad Tennstedt Dr. Andrae, Jens Anästhesiologie HELIOS Klinikum Meiningen, Meiningen Ärzteblatt Thüringen Wahl Wahlkreis 6 Landkreis SchmalkaldenMeiningen Wahlkreis 6 Landkreis SchmalkaldenMeiningen Wahlkreis 7 Landkreis Gotha Wahlkreis 10 Ilm-Kreis Dr. Meinhardt, Alexander Innere Medizin Geriatrische Fachklinik „Georgenhaus“, Meiningen Dr. Roy, Sebastian Visceralchirurgie HELIOS Klinikum Meiningen, Meiningen Dipl.-Med. Lautenschläger, Sylvia Allgemeinmedizin Praxis Tambach-Dietharz Dr. Scheiber, Gerd Anästhesiologie Ilm-Kreis-Kliniken ArnstadtIlmenau, Ilmenau Wahlkreis 10 Ilm-Kreis Wahlkreis 11 Landkreis Weimarer Land Wahlkreis 11 Landkreis Weimarer Land Wahlkreis 13 Landkreis Saalfeld-Rudolstadt Friese, Steffen Innere Medizin Ilm-Kreis-Kliniken ArnstadtIlmenau, Arnstadt Dr. Glombitza, Joachim Innere Medizin / TG Pneumologie, Robert-KochKH Apolda, Apolda Prof. Dr. Lauer, Bernward Innere Medizin / TG Kardiologie, Zentralklinik Bad Berka, Bad Berka Dr. Wiegner, Jörg-Ulf Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie Praxis Saalfeld Wahlkreis 13 Landkreis SaalfeldRudolstadt Wahlkreis 13 Landkreis SaalfeldRudolstadt Wahlkreis 13 Landkreis SaalfeldRudolstadt Wahlkreis 14 Saale-Holzland-Kreis Dr. Wedel, Frank Innere Medizin / TG Pneumologie, Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“, Saalfeld Dr. Laßmann, Hendrik Innere Medizin / TG Pneumologie Praxis Saalfeld Dr. Knüpfer, Mechthild Innere Medizin Praxis Uhlstädt-Kirchhasel Dr. Wutzler, Uwe Psychotherapeutische Medizin ASKLEPIOS Fachklinikum Stadtroda, Stadtroda Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 143 Wahl 144 Wahlkreis 15 Saale-Orla-Kreis Wahlkreis 17 Landkreis Altenburger Land Wahlkreis 17 Landkreis Altenburger Land Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Dr. Dorow, Nils Allgemeinmedizin Praxis Neustadt/Orla Dr. Blase, Lutz Chirurgie Klinikum Altenburger Land, Altenburg Dr. Quart, Stefan Allgemeinmedizin BAG Treben Allin-Christian, Simone Innere Medizin und Angiologie BAG Erfurt Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Franke-Beckmann, Eivy Kinder- und Jugendmedizin Praxis Erfurt Dr. Reinsch, Ulrike Allgemeinmedizin BAG Erfurt Dr. Kentner, Peter Frauenheilkunde und Geburtshilfe Praxis Erfurt Dr. Gruner, Karsten Orthopädie und Unfallchirurgie, Katholisches KH Erfurt, Erfurt Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Wahlkreis 18 Stadt Erfurt Wahlkreis 19 Stadt Gera Wahlkreis 19 Stadt Gera dr. (MU Budapest) GroßeLeege, Hubertus Orthopädie und Unfallchirurgie, Praxis Erfurt Dr. Land, Irmtraud Innere Medizin / TG Pneumologie Praxis Erfurt Dr. Klemm, Anne Frauenheilkunde und Geburtshilfe GP Gera Dr. Müller, Jörg Augenheilkunde Praxis Gera Ärzteblatt Thüringen Wahl Wahlkreis 19 Stadt Gera Wahlkreis 20 Stadt Jena Wahlkreis 21 Stadt Suhl Wahlkreis 22 Stadt Weimar Dr. Melchert, Thomas Chirurgie GP Gera PD Dr. Wedding, Ulrich Innere Medizin / TG Hämatologie und Internistische Onkologie, Universitätsklinikum Jena, Jena Dr. Reichel, Uwe Allgemeinmedizin Praxis Suhl Dr. Rauchfuß, Jörg Innere Medizin und Kardiologie, Sophienund Hufeland-Klinikum, Weimar Wahlkreis 22 Stadt Weimar Wahlkreis 23 Stadt Eisenach Dipl.-Med. Menzel, Ingo Orthopädie und Unfallchirurgie Praxis Weimar Schrön, Steffen Innere Medizin BAG Eisenach * Für die Wahlkreise „5 Kyff häuserkreis“, „8 Landkreis Sömmerda“, „9 Landkreis Hildburghausen“, „12 Landkreis Sonneberg“ und „16 Landkreis Greiz“ haben sich keine Kandidaten für die Wahl der Kammerversammlung beworben; für den Wahlkreis 20 Stadt Jena haben sich keine weiteren Kandidaten beworben (insgesamt drei Sitze). Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 145 Wahl Landeslisten Liste 1 Ärztinnen und Ärzte aus den Thüringer Krankenhäusern Prof. Dr. Fünfstück, Reinhard; Innere Medizin / TG Nephrologie Sophien- und HufelandKlinikum, Weimar Dr. Repp, M.B.A., Michael Innere Medizin / TG Gastroenterologie Klinikum Altenburger Land, Altenburg Dr. Bode, Lutz Nervenheilkunde (Neurologie und Psychiatrie) St. Georg Klinikum Eisenach, Eisenach Prof. Dr. Seidel, MSc, Egbert; Physikalische und Rehabilitative Medizin Sophien- und HufelandKlinikum, Weimar Dr. Schröter, Thomas Innere Medizin BAG Weimar PD Dr. Hocke, Michael Innere Medizin, TG Gastroenterologie; HELIOS Klinikum Meiningen, Meiningen Dr. Weiß, Reginald Innere Medizin und Angiologie Praxis Bad Berka Univ.-Prof. Dr. Stallmach, Andreas; Innere Medizin / TG Gastroenterologie Universitätsklinikum Jena, Jena Dr. Masri-Zada, Antje Innere Medizin / TG Kardiologie BAG Gera Dr. Franke, MHBA, Christian; Innere Medizin / TG Pneumologie MVZ Sonneberg, Sonneberg Liste 2 Thüringer Internisten 146 Ärzteblatt Thüringen Wahl Liste 3 Fachärzte Thüringen Dr. Lundershausen, Ellen HNO-Heilkunde GP Erfurt Dr. Jordan, Andreas Augenheilkunde Praxis Jena Dr. Göckeritz, Stefan Urologie Praxis Jena Dr. Dittrich, Stephan Chirurgie; Privatpraxis Bad Lobenstein PD Dr. Jung, Kirsten Haut- und Geschlechtskrankheiten; BAG Erfurt Dr. Geßner, Christian Orthopädie BAG Erfurt PD Dr. Aschenbach, René Diagnostische Radiologie Universitätsklinikum Jena, Jena Dr. Becker, Sven Innere Medizin, gesamte Innere Medizin BAG Erfurt Dr. Köbele, Ralf Nervenheilkunde Praxis Jena Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 147 Wahl Liste 4 Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst / Sozialmedizin Dr. Blüher, Bernhard Öffentliches Gesundheitswesen i.R., Altenburg Dipl.-Med. Weise, Antje Allgemeinmedizin Stadtverwaltung Jena, Jena Dipl.-Med. Lein, Andrea Anästhesiologie LRA Gotha Dr. Maier, Helena Öffentliches Gesundheitswesen; LRA Wartburgkreis, Bad Salzungen Dipl.-Med. Francke, Ingrid Öffentliches Gesundheitswesen LRA Nordhausen, Nordhausen Dr. Wirsing, Melanie Anästhesiologie MDK Thüringen, Weimar Dr. Freyer, Antje Innere Medizin / TG Gastroenterologie MDK Thüringen, Weimar Dr. Bätzold, Verona Kinder- und Jugendmedizin MDK Thüringen, Weimar Dr. Schmieder, Michaela Haut- und Geschlechtskrankheiten MDK Thüringen, Suhl 148 Ärzteblatt Thüringen Wahl Liste 5 BDA – Berufsverband Deutscher Anästhesisten Dr. Schmidt, Falk Anästhesiologie Sophien- und HufelandKlinikum, Weimar Dr. Pfeiffer, Lutz Anästhesiologie Hufeland Klinikum, Mühlhausen Dr. Meinshausen, Eckhard Anästhesiologie HELIOS Klinikum Meiningen, Meiningen Dr. Rommel, Annette Allgemeinmedizin Praxis Mechterstädt Dipl.-Med. Vonau, Silke Allgemeinmedizin Praxis Nahetal Dr. Sakriß, Michael Allgemeinmedizin BAG Erfurt Dr. Heidt, Rita Allgemeinmedizin BAG Bad Salzungen Dipl.-Med. Schmidt, Kirsten Allgemeinmedizin BAG Kranichfeld Zapfe, Jürgen Allgemeinmedizin Praxis Oberweißbach Dr. Weidinger, Harald Innere Medizin Praxis Wiehe Dr. Bittrich, Hans-Jörg Kinder- und Jugendmedizin, TG Neonatologie HELIOS Klinikum Erfurt, Erfurt Liste 6 Thüringer Hausärzteverband Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 149 Wahl Liste 6 Thüringer Hausärzteverband Lipfert, Jens-Uwe Allgemeinmedizin BAG Wutha-Farnroda Liste 7 Psychosomatik und Psychotherapie Dr. Gruner, Beate Psychotherapeutische Medizin Praxis Weimar Dr. Süß, Holger Psychiatrie und Psychotherapie; Burg-Klinik Stadtlengsfeld, Stadtlengsfeld Dr. Mohr, Susanne Psychotherapeutische Medizin; Universitätsklinikum Jena, Jena Liste 8 Verband der Leitenden Orthopäden und Unfallchirurgen Thüringens Dr. Petereit, Uwe Orthopädie und Unfallchirurgie, Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“, Saalfeld 150 Dr. Müller, Wolf-Dieter Orthopädie m&i - Fachklinik Bad Liebenstein, Bad Liebenstein apl. Prof. Dr. Mückley, Thomas; Orthopädie und Unfallchirurgie HELIOS Klinikum Erfurt, Erfurt Ärzteblatt Thüringen Wahl Liste 9 Marburger Bund Lahmeyer-Birk, Andrea Kinder- und Jugendmedizin TG Kinderkardiologie; Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“, Saalfeld Dipl.-Med. Erbs, Lothar Chirurgie, TG Thoraxchirurgie; Zentralklinik Bad Berka, Bad Berka Dr. Neumeyer, Marco Anästhesiologie SRH Wald-Klinikum Gera, Gera Dr. Neubert, Melanie in Weiterbildung (Innere Medizin), Ilm-Kreis-Kliniken Arnstadt-Ilmenau, Arnstadt Dr. Feltz, Rüdiger Neurochirurgie HELIOS Klinikum Erfurt, Erfurt Dr. Goldberg, Constantin Anästhesiologie SRH Zentralklinikum Suhl, Suhl Maas, Kitty Haut- und Geschlechtskrankheiten; Südharz-Klinikum Nordhausen, Nordhausen Dr. Zigann, Torsten Frauenheilkunde und Geburtshilfe MVZ SRH Poliklinik Altenburg, Altenburg Hinweis des Wahlausschusses Dr. Flemming, Lars Chirurgie; Robert-Koch-KH Apolda, Apolda In Bezug auf die eingereichten Wahlbewerbungsunterlagen wird sowohl in der Veröffentlichung der Kandidatinnen und Kandidaten als auch in den Stimmzetteln das nach den in der Landesärztekammer vorliegenden Meldedaten jeweilige aktuell gekennzeichnete (Fach)Gebiet aufgeführt. gez. RA Matthias Zenker Leiter des Wahlausschusses Jena, den 9. Februar 2015 Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 151 Medizinische Fortbildungstage Thüringen – PROGRAMM 10. – 13.06.2015, Erfurt Fortbildungsveranstaltung der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung und der Landesärztekammer Thüringen Zeit: 10.06.2015, 14:00 – 17:00 Uhr Leitung: Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig, Berlin, Dr. med. Katrin Bräutigam, Berlin Intensivkurs Allgemeinmedizin für Allgemeinmediziner und zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung Zeit: 10.06. – 12.06.2015 Leitung: Dipl.-Med. Silke Vonau, Nahetal Früherkennung depressiver Störungen bei jüngeren und älteren Menschen und deren Behandlung Zeit: 10.06.2015, 14:00 – 17:00 Uhr Leitung: Dr. med. Udo Polzer, Stadtroda Gemeinsamer Hygienekongress mit den Ärztekammern Sachsen und Sachsen-Anhalt Update Hygiene 2015 Zeit: 11.06.2015, 09:00 – 16:00 Uhr Leitung: Prof. Dr. med. Margarete Borg- von Zepelin, Mühlhausen, Dr. med. Ute Helke Dobermann, Jena Medizin im Pflegeheim Zeit: 12.06.2015, 09:00 – 13:30 Uhr Leitung: Dr. med. Joachim Zeeh, Meiningen Fortbildungstag für Ärzte in Weiterbildung und alle Interessierten Eine Gemeinsame Veranstaltung des St. Georg Klinikum Eisenach, der Koordinierungsstelle Allgemeinmedizin und der Stiftung ambulante Versorgung Thüringen Zeit: 12.06.2015, 09:00 – 17:00 Uhr - „Youngster-Seminar“ - Hier referiert nicht der PROFESSOR!!! Besondere Kasuistiken aus dem Klinikalltag Leitung: Prof. Dr. med. Heiko Wunderlich, Eisenach - Gestaltungsspielräume in der ärztlichen Weiterbildung Leitung: Dr. med. Annette Rommel, Weimar, Dr. med. Mathias Wesser, Jena - Erfahrungen aus der Niederlassung/Praxis Leitung: Jörg Mertz, Weimarr Seminare/Kurse für Medizinische Fachangestellte/ mittleres medizinisches Personal/MTA Auffrischungskurs für Absolventen/innen der Fortbildungskurse zum Erwerb der Sachkunde gemäß Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) für die Aufbereitung von Medizinprodukten in Arztpraxen Zeit: 10.06.15, 15:00 – 18:30 Uhr Leitung: Prof. Dr. med. Wolfgang Pfister, Frank Cebulla, Jena QM-Beauftragte in der Arztpraxis Zeit: 11.06.15, 08:30 – 13:00 Uhr Leitung: Christel Mellenthin, Erfurt Schweigepflicht, Datenschutz und digitale Archivierung in der Arztpraxis Zeit: 11.06.15, 13:15 – 14:45 Uhr Leitung: Ass. jur. Nicole Frank, Weimar EBM für Ärzte und Praxispersonal – hausärztlicher Versorgungsbereich Zeit: 11.06.15, 15:00 – 16:00 Uhr Leitung: Steffen Göhring, Weimar Gebühr: 15,00 Euro Aktuelle Hinweise zum Verordnungsmanagement in der Vertragsarztpraxis Zeit: 11.06.15, 16:15 – 17:15 Uhr Leitung: Dr. med. habil. Editha Kniepert, Weimar Zusatzqualifikation Nichtärztliche Praxisassistentin für Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis (VERAH©) Zeit: 12. – 13.06.2015, Leitung: Dorothea Stula, Weimar AZUBI-Tag – Fortbildungstag für medizinische Fachangestellte in der Ausbildung Zeit: 13.06.15, 09:00 – 13:00 Uhr Leitung: Ingeborg Rogahn, Jena Das kleine 1x1 der Labordiagnostik – Fälle gemeinsam interpretieren Zu Einsatz und Aussagefähigkeit von Laboruntersuchungen Zeit: 12.06.2015, 14:00 – 17:00 Uhr Leitung: Dr. med. Joachim Pum, Prof. Dr. med. Günter Stein, Jena MTA – „Alles was Recht ist“ Seminar für Medizinisch-Technische-Assistenten Zeit: 11.06.15, 09:30 – 13:00 Uhr Leitung: Cornelia Dangrieß, Jena Was muss ich beachten, wenn ich meine Praxis abgeben will? Zeit: 12.06.2015, 14:00 – 16:00 Uhr Leitung: Ronald Runge, Weimar Pflegetagung – Neue Wege in der Pflege Zeit: 11.06.15, 09:00 – 16:00 Uhr Leitung: Marlene Stellenberger, Dipl. KS (univ.) Evelyn Voigt, Jena Plenarveranstaltung Seniorenvortrag Zeit: 13.06.2015, 13:30 – 14:30 Uhr Leitung: Prof. Dr. med. Gottwalt Klinger, Jena Leitliniengerechte Therapie unter Einbeziehung von Patientenerwartung und Wirtschaftlichkeit Zeit: 13.06.2015, 09:00 – 14:25 Uhr Leitung: Dr. med. Annette Rommel, Dr. med. Mathias Wesser, Prof. Dr. med. Reinhard Fünfstück, Prof. Dr. med. Heiko Wunderlich 152 Notfallseminar für das Praxisteam – mit praktischen Übungen Zeit: 13.06.2015, 09:00 – 12:00 Uhr Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena Reanimations-WB Team der KAI / Universitätsklinikum Jena Nähere Informationen über www.medizinische-fortbildungstage.org. Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Thema: Psychosomatische Medizin II Koordination: Dr. Uwe Wutzler, Stadtroda Schriftleitung: Prof. Dr. Michael Geyer, Erfurt Die somatoforme Störung in der Praxis (nicht nur) des Hausarztes Susanne Mohr Einleitung Nur etwa zehn Prozent aller Patienten, die mit somatoformen Störungen einen Arzt aufsuchen, werden irgendwann durch ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten behandelt, 90 Prozent verbleiben dagegen in der somatischen haus- und fachärztlichen Medizin. In Allgemeinarzt- beziehungsweise hausärztlichen Praxen werden zwischen 16 und 31 Prozent aller Konsultationen durch somatoforme Beschwerden verursacht (Kruse et al. 1999). Formen somatoformer Störungen Unter dem Begriff somatoforme Störungen sind eine Reihe von Erkrankungen zusammengefasst, die gekennzeichnet sind von der wiederholten Darbietung körperlicher Symptome unterschiedlichster Art verbunden mit hartnäckigen Forderungen der Patienten nach (wiederholten) medizinischen Untersuchungen und Maßnahmen. Typischerweise können auch negative Untersuchungsergebnisse oder Ergebnisse, die die Art und das Ausmaß der geklagten Symptome nicht schlüssig oder nicht ausreichend erklären, trotz wiederholter Versicherung des Arztes den Patienten nicht dauerhaft davon überzeugen und beruhigen. Die praxisbedeutsamsten Unterformen der somatoformen Störung sind die Somatisierungsstörung, bei der es sich um eine seltene Extremform mit multiplen wechselnden Beschwerden verschiedener Körperteile und Körpersysteme und mindestens zweijährigem Verlauf handelt Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang („mehr als 1 kg schwere Krankenakte“), die undifferenzierte Somatisierungsstörung als eine häufigere Variante mit Beschwerden über mindestens sechs Monate, die hypochondrische Störung, bei der die krankheitsbezogenen Ängste, z. B. an Krebs oder HIV zu leiden, im Vordergrund stehen, die somatoforme autonome Funktionsstörung, die verschiedene Funktionsstörungen vegetativ innervierter Organe(Systeme) wie z. B. HerzKreislauf-System, Verdauungssystem, Atmungssystem und Urogenitaltrakt (u.a. „Herzneurose“, „Reizdarm“, „Reizblase“) umfasst sowie die anhaltende somatoforme Schmerzstörung, bei der der Schmerz dominierendes Symptom ist. Dabei können ausreichende physiologische Erklärungen fehlen und emotionale Konflikte und psychosoziale Belastungen die Hauptrolle spielen. Es kann aber auch eine körperliche Störung den Ausgangspunkt bilden, und die psychosozialen Faktoren erhalten den Schmerz aufrecht oder verstärken ihn. Epidemiologie Im Bundesgesundheitssurvey (Wittchen et al. 2001) wird die 12-Monate-Prävalenz somatoformer Störungen mit elf Prozent angegeben. Damit gehören sie zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen überhaupt. In einer repräsentativen deutschen Bevölkerungsstichprobe (Hessel et al. 2005) sind die fünf häufigsten, das Wohlbefinden stark beeinträchtigenden und zu Arztkonsultationen führenden Beschwerden Rückenschmerzen (30 Prozent), Gelenkschmerzen (25 Pro- Dr. Susanne Mohr zent), Schmerzen in den Armen oder Beinen (20 Prozent), Kopf- oder Gesichtsschmerzen (19 Prozent) und „Sich aufgebläht fühlen“ (13 Prozent). Dabei berichtet mehr als die Hälfte der Befragten mindestens eine Beschwerde, ca. ein Drittel mindestens vier Beschwerden und jeder zehnte mehr als zehn Beschwerden. Jeder Deutsche hat zu einem beliebigen Zeitpunkt mindestens drei Körperbeschwerden. Der oft bestätigte Befund, dass sich Frauen kränker fühlen als Männer und deutlich mehr Körpersymptome angeben, findet sich in dieser Studie nicht mehr so ausgeprägt, wie in der Literatur beschrieben: Frauen geben (ohne typische geschlechtsspezifische Beschwerden) etwa vier und Männer knapp drei Beschwerden an. Brähler et al. (1999b) verweisen auf kulturelle Einflüsse, die die Geschlechtsabhängigkeit von Körperbeschwerden bestimmen. Sie konnten zeigen, dass sich zwischen 1975 und 1994 die Geschlechtseffekte mehr als halbiert haben und führen das auf Veränderungen sozialer Merkmale der Frauen (z.B. höheres Bildungsniveau, besserer Berufsstatus) zurück. Die hohe Prävalenz somatoformer Beschwerden ist eng assoziiert mit einer hohen Konsultationsfrequenz bei Ärzten 153 Fachbeiträge – Thema und einer großen Häufigkeit der Einnahme von Medikamenten. So waren 81 Prozent der Untersuchungspersonen, die mindestens ein somatoformes Symptom berichtet hatten, wegen dieser Beschwerden mindestens einmal beim Arzt, und immerhin mehr als jeder Fünfte suchte wegen der Symptome mehr als sechsmal einen Arzt auf (auch häufiger Arztwechsel, „Doctor hopping“, „Doctor shopping“, Mehrfach- beziehungsweise Überdiagnostik, unangemessene Behandlungen). Auch berichten fast zwei Drittel der Probanden mit mindestens einem somatoformen Symptom die Einnahme von Medikamenten (oft auch Selbstmedikation). Diese Zahlen decken sich mit internationalen epidemiologischen Erhebungen. Dass die Hälfte aller Personen mit mindestens einem somatoformen Symptom über eine Beschwerdedauer von mehr als zwei Jahren berichtet, weist auf die hohe Chronifizierungsneigung somatoformer Störungsbilder hin. Diese steht wiederum im Gegensatz zur extensiven Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, sodass der Schluss naheliegt, dass die Behandlung somatoformer Störungen zwar mit großem Einsatz, aber häufig störungsinadäquat erfolgt. Hier liegen Ursachen für längerfristige Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung. Mit höherem Alter steigt die Prävalenz somatoformer Beschwerden. Dieser Befund steht in Zusammenhang mit zunehmender Multimorbidität im Alter, die auch eine Vermehrung psychiatrischer und psychosomatischer Beschwerdebilder einschließt. Ätiopathogenetische Vorstellungen Ausgehend vom bio-psycho-sozialen Modell spielen verschiedene Faktoren komplex zusammen. Von biologischer Seite sind dies genetische Faktoren und organische Vorerkrankungen, die im Sinne einer Prädisposition wirken. Ebenso disponierend werden Erfahrungen von so genanntem „frühem Stress“ angesehen, worunter man Stresserfahrungen des kleinen Kindes in einer frühen Entwicklungsphase versteht. Missbräuchliche Übergriffe, wie auch Vernachlässigung der basalen Bedürfnisse des Kindes stel- 154 len Stressoren dar, die psychobiologisch über eine Daueraktivierung von Teilen des Limbischen Systems zu einer Schädigung des noch vulnerablen Stressverarbeitungssystems führen. Eine wichtige Rolle spielt auch das Modelllernen an kranken Familienmitgliedern. Im Erwachsenenalter werden somatoforme Störungen durch situativen Stress und familiäre und berufliche Konflikte ausgelöst. Die dabei veränderte Wahrnehmung innerer Körperzustände und -vorgänge („Interozeption“) wird als besorgniserregend bewertet und führt im weiteren Verlauf zu einer (angstgetönten) Erwartung und Verstärkung („somatosensorische Verstärkung“). Ein Teufelskreis mit Tendenz zur Chronifizierung entsteht. Die Aufmerksamkeit innerhalb der Familie beziehungsweise bei den Bezugspersonen verstärkt das Geschehen. Im psychodynamischen Verständnis entsteht eine „neurotische Scheinlösung“ ungelöster Konflikte, die im Rahmen der Möglichkeiten des Patienten nicht konstruktiv bewältigt werden konnten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei häufig die eingeschränkte Fähigkeit, diese Affekte überhaupt wahrzunehmen („Alexithymie“). Hinzu kommen soziale Faktoren als Auslöser oder aufrechterhaltende Faktoren, z. B. wirtschaftliche Faktoren und nicht zuletzt der sekundäre Krankheitsgewinn. An dieser Stelle seien schließlich auch sozio-kulturelle Faktoren wie z. B. die Struktur eines Gesundheitssystems erwähnt, in dem eher „Reparatur“ und Versorgung dominieren als Anreize zur Selbstverantwortung beziehungsweise Prävention und beim Vorgehen eher eine Betonung der apparativen Maßnahmen gegenüber den Gesprächsleistungen. mense Bedeutung auch als therapeutische Maßnahme. Im Vordergrund steht dabei die so genannte Simultandiagnostik als sicherster Weg in eine vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung, d. h., es werden von vornherein sowohl organische als auch psychosoziale Faktoren in ihrer wechselseitigen Verschränkung berücksichtigt und natürlich ein hinreichend sicherer Ausschluss organischer Ursachen der Beschwerden vorgenommen. Bei Verdacht auf eine somatoforme Störung sollte die Anamnese über das Leitsymptom hinaus erweitert werden: weitere aktuelle Beschwerden, bisheriger Verlauf der Beschwerden und Behandlung, Erfragen von Hinweisen auf psychische Beeinträchtigungen, aktuelle psychosoziale Belastungen und Auslösesituation, störungsunterhaltende Faktoren, Orientierung über den biografischen Werdegang. Die diagnostische Erfassung psychischer Faktoren sollte schon bei ersten Hinweisen darauf, dass die Beschwerden nicht ausreichend organisch begründbar sind, erfolgen und nicht erst nach Abschluss aller notwendigen organmedizinischen Untersuchungen. Zu beachten sind nicht ausdrücklich geäußerte Behandlungsanliegen: ein körperliches Beschwerdeangebot kann auch die „Eintrittskarte“ zur Erörterung anderer, zum Beispiel psychosozialer Anliegen („fakultative Somatisierung“) sein. Das Erfragen der Ursachenüberzeugung des Patienten gibt wichtigen Aufschluss über zu erwartende Interaktionsprobleme. Differentialdiagnostik zu psychischen Störungen Hausärztliche Diagnostik Der Hausarzt wird vom größten Teil der Patienten mit somatoformen Störungen als kompetentester professioneller Ansprechpartner betrachtet. So spielt er eine Schlüsselrolle bei der Diagnostik wie auch der Therapie und kann gleichzeitig mit der Art und Weise seines diagnostischen Vorgehens therapeutische Effekte erzielen. Bei keiner anderen Störung hat die diagnostische Vorgehensweise eine solch im- Die schwierigste Differentialdiagnose ist die depressive Störung, weil eine hohe Komorbidität zwischen beiden Krankheitsbildern besteht. Typische somatische Beschwerden der Depression sind Magen-Darm-Beschwerden, Appetitverlust, Schlaf- und Libidostörungen. Wenn diese Symptome ausschließlich während depressiver Phasen auftreten, so sind sie nur unter „depressiver Störung“ zu klassifizieren und entsprechend zu behandeln. Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Hausärztliche Therapie Die Mehrheit der Patienten, die sich keiner Therapie unterziehen, werden nach drei Jahren aufgrund ihrer Symptome länger oder dauernd arbeitsunfähig (Reid et al. 2003). Insofern sollte der Hausarzt klare Vorstellungen von den eigenen wie auch spezialärztlichen therapeutischen Möglichkeiten besitzen, entsprechende Ziele verfolgen beziehungsweise die Grenzen des eigenen Vorgehens klar abstecken. Dazu gehört auch ein transparentes Setting, d. h. eine dem Patienten vorher angekündigte, klare zeitliche Begrenzung einer Konsultation und keine Überlastung eines Termins. Nach einer gewissen Zeit sollte auch die Überprüfung der Effektivität des eigenen Vorgehens erfolgen und gegebenenfalls zusätzliche Beeinflussungsmöglichkeiten wie eine spezielle Psychotherapie erwogen werden. Drei wesentliche Teilziele können im Rahmen einer psychosomatischen Grundversorgung mit unterschiedlichen Mitteln verfolgt werden. 1. Teilziel sind die Entängstigung und Beruhigung sowie die Vermeidung übermäßiger Inanspruchnahme medizinischer Leistungen. Letztere kann allein durch die Vergabe regelmäßiger Arzttermine in zwei- bis dreiwöchentlichen Abständen unabhängig vom Symptomdruck (Arzttermine zeit- und nicht symp tomkontingent!) und der damit einhergehenden Entängstigung sowie der Vermeidung von Krankenhauseinweisungen um 50 Prozent gesenkt werden. Die bei jeder Konsultation notwendige sorgfältige Erfragung der Beschwerden sollte nicht mit dem Ziel erfolgen, sofortige Lösungen anzubieten (wichtig: dem Impuls zu raschem Handeln nicht nachgeben, nicht [mit-]agieren), sondern die Situation des Patienten zu verstehen. Dies ist – unter Bezug auf situative Auslöser, Verstärker oder Verminderer der Symptomatik – Ausgangspunkt für die Etablierung eines veränderten Krankheitsverständnisses, das psychosoziale Bedingungen integriert. Hier beginnt das 2. Teilziel, die Veränderung der Einstellung zur Symptomatik und Reduzierung des Beschwerdedrucks. Im Vordergrund stehen Aufklä- Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang rung und Psychoedukation. Gelingt es, dem Patienten durch Erweiterung seiner eigenen Krankheitsvorstellung ein biopsychosoziales Krankheitsmodell zu vermitteln, kann ein anderer Umgang mit der Symptomatik eingeübt werden. Der erlebbare Einfluss psychosozialer Probleme auf das Beschwerdebild führt weg von ihrer nur medizinischen Lösung. Jede Symptomänderung kann als Hinweis auf die Veränderung psychosozialer pathogenetischer Konstellationen dienen. Die Bewältigung anstehender beruflicher oder privater Herausforderungen auf der Grundlage realistischer Ziele, Vermeiden von Schonverhalten und eine gestufte körperliche Aktivierung können nun angegangen werden. Nach drei Monaten sollte eine erste gemeinsame Evaluierung des Erfolges mit dem Patienten erfolgen. In vielen Fällen wird das ärztliche Vorgehen im Rahmen der psychosomatischen Grundversorgung zur weitgehenden Besserung des Befindens geführt haben. Werden jedoch erhebliche persönlichkeitsstrukturelle oder neurotische Hindernisse ärztlicher Beeinflussung sichtbar, die im vorgegebenen Rahmen nicht therapeutisch angegangen werden können, sollte als 3. Teilziel die Motivierung des Patienten zur Psychotherapie und danach die Anbahnung der Kooperation mit dem ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten erfolgen, die zunächst in einer konsiliarischen Mitbeurteilung des Falles durch einen Fachpsychotherapeuten bestehen kann. Gelingt beiden der Aufbau einer solchen Motivation, kann eine Psychotherapie zusätzlich erfolgen. Sowohl für die kognitiv-behaviorale Therapie als auch für psychodynamische einzelund gruppentherapeutische Verfahren stehen umfänglich evidenzbasierte Methoden zur Verfügung. Steht der Schmerz als dominierendes Symptom im Mittelpunkt, kann die zeitlich begrenzte Gabe eines Antidepressivums erfolgen. Im weiteren schweren Verlaufsfalle sollte gemeinsam die Indikation zur (teil-)stationären Therapie überprüft werden. Zusammenfassung Entscheidend bei der Diagnostik und Therapie der somatoformen Störungen ist eine möglichst frühe Diagnosestellung, um die „Bahnung“ einer sinnvollen Therapie zu ermöglichen. Von zentraler Bedeutung ist dabei die rechtzeitige Erkennung der Problematik zur Einleitung einer (bio-psycho-sozialen) Simultandiagnostik, koordiniert durch den Hausarzt. Auf der Basis einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung kann nach der diagnostischen Phase so eine psychosomatische Grundversorgung eingeleitet werden, die im Bedarfsfalle eine Fachpsychotherapie hinsichtlich der Motivation vorbereitet und dann einbezieht. Nur so können oft jahrelange Verläufe mit Mehrfach- und Überdiagnostik, wiederholte unangemessene Behandlungen und umfangreiche Selbstmedikation verhindert werden. Außerdem kann so die häufige Komorbidität erkannt und ebenfalls adäquat behandelt werden. Die langen, umfangreichen diagnostischen und therapeutischen Bemühungen frustrieren meist Patienten wie Behandler, verursachen immense Kosten und befördern schließlich eine (iatrogene) Fixierung der Symptomatik. Gelingt dagegen die Motivation zur und rechtzeitige Einbeziehung der psychosozialen Medizin, kann ebenfalls rechtzeitig die Indikation zur (teil-)stationären Behandlung mit einer multimodalen Psychotherapie überprüft werden und können dann oft lange Fehlzeiten sowie Berentungen zumindest reduziert beziehungsweise verhindert werden. Im Universitätsklinikum Jena stehen die Möglichkeiten einer teilstationären Behandlung in der psychiatrischen Tagesklinik sowie einer stationären, tiefenpsychologisch orientierten Gruppenpsychotherapie (Arbeitsbereich Psychosomatik) und ein verhaltenstherapeutisches Behandlungsangebot (Station 3), beide in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, zur Behandlung zur Verfügung. Literatur bei der Verfasserin. Dr. med. Susanne Mohr Universitätsklinikum Jena Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Arbeitsbereich Psychosomatik Philosophenweg 3 07743 Jena 155 Fachbeiträge – Thema Besonderheiten der psychosomatischpsychotherapeutischen Behandlung der chronischen Schmerzstörung Uwe Wutzler Einleitung Schmerz zählt zu den häufigsten Symptomen, die einen Patienten zum Arzt führen: Jeder vierte Patient, der seinen Hausarzt aufsucht, leidet unter Schmerzen. Die häufigste Schmerzlokalisation ist der Rücken gefolgt von Nacken, Kopf, Gelenken und Gliedern. Nicht selten ist der Schmerz multilokulär oder generalisiert. Das akute Schmerzereignis, das durch ärztliche Diagnostik und einsetzende Therapie beherrscht werden kann, bereitet in der ärztlichen Versorgung weniger Schwierigkeiten. Problematisch ist die Versorgung chronischer Schmerzsyndrome, die einen starken Leidensdruck und eine Vielzahl von Diagnosen in die ärztliche Praxis mitbringen. Meist setzt erst nach fortschreitender Chronifizierung und einer Reihe frustraner Behandlungsversuche beim Behandler der Gedanke ein, dass allein die medikamentös-operative Therapie der Beschwerden nicht weiterführt. So vergehen im Durchschnitt sieben bis neun Jahre, bis ein Patient mit chronischen Schmerzen erstmalig einer psychosomatischen Abklärung und Diagnosestellung zugeführt wird. Dabei ist das Schmerzerleben immer auch das Resultat eines psychischen Verarbeitungsprozesses, der von sozia- len und biographischen Bedingungen geprägt wird. Die Internationale Fachgesellschaft IASP (International Association for the Study of Pain) definiert Schmerz deshalb als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potenzieller Gewebsschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen beschrieben wird.“ Eine Gewebeschädigung ist demnach nicht notwendig. Eine der wesentlichsten Schwierigkeiten bei der Inanspruchnahme einer notwendig erscheinenden psychosomatischpsychotherapeutischen Behandlung ist, dass die Patienten im Laufe ihrer Krankengeschichte die Vorstellung entwickelt haben, dass ihre Beschwerden rein organpathologisch begründet sind und sich nur beseitigen lassen, wenn die organische Ursache gefunden wird. Diese einseitige Ursachensuche wird leider nach wie vor von vielen Ärzten unterstützt (Abb. 1). Diagnostische Einordnung chronischer Schmerzen aus psychosomatischer Sicht Schmerzen, die trotz intensiver Diagnostik ohne adäquaten organischen Befund bleiben, mit psychischen Belastungen in Verbindung stehen und die Lebensqualität erheblich einschränken, finden sich außerordentlich häufig. In einer bevöl Ein Patient mit chronischem Schmerzsyndrom wird nach mehreren erfolglosen Behandlungsversuchen zur Abklärung in die psychotherapeutische Sprechstunde geschickt. Gleich zu Beginn des Gespräches legt er einen gefüllten Einkaufsbeutel mit Medikamenten auf den Tisch: „Sie werden mir doch nicht sagen wollen, dass ich mir meine Beschwerden einbilde! Schauen sie her, was mir meine Ärzte in den letzten zehn Jahren alles verschrieben haben.“ Abb. 1. 156 Dr. Uwe Wutzler kerungsrepräsentativen Umfrage in Deutschland von Hessel et al. (2005) klagten allein 6,2 Prozent aller Befragten über Rückenschmerzen, die die genannten Kriterien erfüllten. Dieser Befund wurde auch in anderen Studien bestätigt, sodass somatoforme Schmerzen neben Angststörungen und Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählen (Fröhlich et al., 2006, Hartkamp, 2002, Egle und Zentgraf, 2014). Der Anteil der Schmerzsyndrome, bei denen eine psychische Komponente am Ausmaß des Schmerzerlebens teilhat, ist aber weit größer, da Mischformen mit organischem und psychischem Anteil bei den genannten Statistiken nicht erfasst wurden. In Anlehnung an Egle und Zentgraf (2014) können chronische Schmerzsyndrome aus psychosomatischer Sicht in drei große Diagnosegruppen unterteilt werden: 1. Nozizeptive/neuropathische Schmerzen mit maladaptiver Krankheitsverarbeitung oder psychischer Komorbidität Chronische Erkrankungen, die durch die Organschädigung zu Schmerzen führen, sind immer mit Lebensveränderungen verbunden, die vom Patienten eine Anpassungsleistung erfordern. Komorbide psychische Erkrankungen wie depressive Syndrome, Persönlichkeitsstörungen, Angstoder Suchterkrankungen finden sich bei 25 bis 32 Prozent der Patienten. Zu den organischen Erkrankungen Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema gehören unter anderem die Rheumatoide Arthritis, der Morbus Bechterew, die Trigeminusneuralgie, aber auch Unfallfolgestörungen. 2. Funktionelle Schmerzsyndrome Die Schmerzen gründen sich hier auf eine Funktionsstörung ohne eine organpathologische Läsion. Hierzu zählen vor allem die sehr häufig vorkommenden muskuloskelettalen Schmerzen im Schulter-Nacken-Bereich oder im Bereich des unteren Rückens (F45.38) aber auch der Spannungskopfschmerz (G44.2) und das Fibromyalgiesyndrom (M79.7; Tabelle 1). Typischerweise gehen diese Schmerzen mit andauerndem psychosozialem Stress oder chronischer Anspannung/Überforderung einher. Anders als bei den somatoformen Schmerzsyndromen, bei denen häufige Arztkonsultationen mit Forderung nach Untersuchung und Behandlung für die Diagnose richtungsweisend sind, gehen diese Patienten nur selten beziehungsweise erst in letzter Instanz zum Arzt. Sie sind eher bestrebt Krankschreibungen zu vermeiden. 3. Psychische Störungen mit Leitsymptom Schmerz Zu dieser Gruppe gehören zum einen Schmerzzustände, die auf Grund der Überzeugung des Patienten, organisch krank zu sein, zu einer hohen Inanspruchnahme der ärztlichen Sprechstunde führen. Dem Drängen nach diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen stehen ein fehlender oder nicht ausreichend erklärender organischer Befund und frustrane medikamentös-operative Behandlungsversuche gegenüber (siehe dazu auch den Beitrag von Susanne Mohr über die Somatoforme Störung im vorliegenden Themenheft). Als Diagnosen sind hier die Anhaltende somatoforme Schmerzstörung (F45.40) und die Somatisierungsstörung (F45.0) zu nennen. Zum anderen kommt das Leitsymptom Schmerz auch bei depressiven (F32, F33), hypochondrischen (F45.2) oder dissoziativen (F44) Störungsbildern vor. Eine besondere Untergruppe sind Schmerzen, die im Rahmen Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Tabelle 1. Diagnostische Einordnung des Fibromyalgiesyndroms Das Fibromyalgiesyndrom ist durch folgenden Symptomkomplex definiert: � chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen ohne adäquaten organmedizinischen Befund � Schlafstörungen (u.a. fehlender erholsamer Schlaf, Morgensteifigkeit/Zerschlagenheit am Morgen) � rasche körperliche/geistige Erschöpfung (u.a. geringe Leistungsfähigkeit, Konzentrations- und Antriebsschwäche, Vergesslichkeit) Da eine somatische Ursachenzuschreibung und dysfunktionale Beziehungsmuster in der Arzt-Patienten-Beziehung nicht bei allen Fibromyalgiepatienten zu finden sind, kann das Fibromyalgiesyndrom nicht pauschal zu den somatoformen Störungen gerechnet werden. Es kann aber nach S3-Leitlinie als funktionelles Schmerzsyndrom klassifiziert werden (ICD-10: M79.70, „Sonstige Krankheiten des Weichteilgewebes“). einer Posttraumatischen Belastungsstörung (F43.1) auftreten können. Die Einschätzung, ob sich das aktuelle Schmerzerleben eines Patienten eher auf organpathologische oder auf psychische Faktoren zurückführen lässt, gestaltet sich in der Praxis oft außerordentlich schwierig. Es finden sich hauptsächlich Mischformen, die zum einen körperlich begründete Schmerzen anzeigen (z. B. einen Zustand nach Bandscheibenprotrusion) und zum anderen auch psychische Co-Faktoren nahelegen (z. B. erste depressive Beschwerden nach Arbeitsplatzverlust). Es sollte daher bei der Abklärung von Schmerzen immer eine gleichzeitige Abklärung von seelischen Belastungsfaktoren und von organpathologischen Prozessen erfolgen, um eine Chronifizierung zu verhindern. Die Differentialdiagnose kann durch die medikamentöse Behandlung erschwert sein. So können zum Beispiel die kognitiven Fähigkeiten eines Patienten durch die Langzeitgabe von Opiaten erheblich beeinträchtigt werden und paradoxer Weise zu einer verstärkten Wahrnehmung von Schmerzreizen führen („Opiat induzierte Hyperalgesie“, siehe dazu die Ausführungen bei Egle und Zentgraf, 2014). Sie kann zu Depressionen führen oder eine bestehende Depression verstärken. Die Langzeitgabe von Opiaten birgt weiterhin die Gefahr des Opiatmissbrauchs und der stoffgebundenen Abhängigkeit. Die Abklärung und Behandlungsplanung chronischer oder sich chronifizierender Schmerzen verlangen sowohl fundierte medizinische Fachkenntnisse als auch eine psychosomatisch-psychotherapeutische Expertise, mit der die Indikation und Prognose der verschiedenen medikamentös-psychiatrischen, psychotherapeutischen und psychosomatischen Behandlungsmöglichkeiten eingeschätzt werden können. Sie gehört zu den Kernkompetenzen des Facharztes für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, der für die Behandlungsplanung eine wegweisende Schnittstellenfunktion einnehmen kann (siehe dazu auch den Beitrag von Beate Gruner im Heft 2/2015). Die psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom Bislang gibt es für die Behandlung chronischer Schmerzen nur eine S1-Behandlungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DAGAM). Für spezielle Diagnosegruppen chronischer Schmerzen liegen aber bereits wissenschaftlich fundierte Leitlinien vor, die einen Behandlungskonsens mehrerer Fachgesellschaften beinhalten: � Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz (2013) � Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Fibromyalgiesyndroms; S3-Leitlinie (2012/2013) 157 Fachbeiträge – Thema � Chronischer Unterbauchschmerz der Frau; S2-Leitlinie (2009, gültig bis Jan. 2014), die gegenwärtig überarbeitet wird. In allen Konsenspapieren wird eine multimodale Behandlung empfohlen und dabei im Einzelnen die Anwendung medikamentöser, psychotherapeutischer, ergotherapeutischer, physio-, sport- und bewegungstherapeutischer Behandlungen, wie auch der Einsatz von Alternativen, wie Akupunktur oder speziellen Entspannungsverfahren ausgeführt. Die Zusammensetzung der verschiedenen Therapieverfahren sollte sich an der diagnostischen Einordnung des vorliegenden Schmerzsyndroms orientieren (Abb. 2). Die Integration der genannten Behandlungsverfahren zu einem synergistischen Behandlungskonzept gehört zu den wesentlichen Expertisen psychosomatischer Medizin. Aus fachspezifischer Sicht gäbe es daher zur Anwendung aller genannten Verfahren etwas zu sagen. An dieser Stelle soll nur auf zwei zentrale Behandlungsbausteine eingegangen werden: die Psychoedukation bei Patienten mit chronischen Schmerzen und die Besonderheiten ihrer psychotherapeutischen Behandlung. Psychoedukation Die meisten Patienten mit chronischen Schmerzen haben über einen langen Zeitraum medizinischer Untersuchungen, medikamentöser und z. T. operativer Behandlungsversuche ein einseitig körperorientiertes Erklärungsmodell erworben. Die Vermutung des Arztes, dass auch psychische Ursachen an der Schmerzentstehung und Chronifizierung Anteil haben, löst erfahrungsgemäß Kränkungs- und Enttäuschungsreaktionen aus, vor allem dann, wenn diese Vermutungen isoliert vermittelt und nicht mit einem entsprechenden Erklärungs- und Behandlungsangebot verknüpft werden. Die Aufklärung über das Zusammenspiel von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren am Schmerzerleben ist deshalb ein basaler Bestandteil jeder schmerztherapeutischen Behandlung. Sie hat zum Ziel, dass der Patient sein Erleben, sein Ver- 158 Abb. 2. Mögliche Zusammensetzung des psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungsplanes in Abhängigkeit von der diagnostischen Einordnung des vorliegenden Schmerzsyndroms halten und seine soziale Einbettung nach möglichen schmerzverstärkenden Zusammenhängen untersucht und es dadurch zu einer kognitiven Neubewertung des Schmerzgeschehens kommen kann. Schon allein die Neubewertung der Schmerzen kann zu einem deutlichen Nachlassen der Beschwerden führen. Psychoedukation setzt beim Behandler eine fundierte Kenntnis über die möglichen psychischen und sozialen Einflussfaktoren von Schmerzen voraus. Sie müssen dem Patienten so lebensnah und so konkret wie nur möglich dargestellt werden, damit er Parallelen zu seinem eigenen Erleben herstellen kann. Die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen werden anschließend Schritt für Schritt mit dem Patienten diskutiert, um ihn gezielt für weitere Therapiemaßnahmen zu motivieren. Die Psychoedukation sollte daher auch in einen Gesamtbehandlungsplan eingebettet sein und gezielt für weitere Behandlungsmaßnahmen motivieren. In Tabelle 2 wurden wichtige Themenkomplexe der Psychoedukation und eini- ge der davon abgeleiteten Therapiebausteine zusammengestellt. Mehr Informationen findet der interessierte Leser im Internet, zum Beispiel unter: www. schmerzpsychoedukation.de. Während die Psychoedukation bei der stationären multimodalen Schmerztherapie fester Bestandteil der schmerztherapeutischen Behandlung ist, wird eine strukturierte und fachärztlich geleitete Patientenschulung in Gruppen in der ambulanten Versorgung bislang kaum angeboten. Sie wird meist als Bestandteil der ambulanten Psychotherapie subsummiert, wobei häufig die fachliche Expertise dafür fehlt. Die ambulante psychotherapeutische Behandlung Die ambulante psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom findet hauptsächlich in einem von der Krankenkasse anerkannten psychotherapeutischen Verfahren statt. Der behandelnde Psychotherapeut muss im Richtlinienver- Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Weiterführende Therapiebausteine � Gate-Control-Theorie � Schmerzverarbeitung im Gehirn � Unterscheidung zwischen akutem und chronischem Schmerz � Wirkung und Nebenwirkung verschiedener Schmerzmedikamente � Erweiterte Anamnese, u.a.: - Welches Krankheitsmodell hat der Patient zur Erklärung seiner Schmerzen? Was denkt und wie reagiert er, wenn sich kein organpathologischer Befund erheben lässt? - Welche Erfahrungen hat der Patient mit medikamentösen und operativen Behandlungsversuchen? Einfluss kognitiver Bewertungen auf das Schmerzerleben: � Katastrophisieren vs. Beruhigen � Placebo vs. Nocebo � Erfassung der Einstellungen und Gedanken gegenüber dem Schmerz mittels Schmerztagebuch � Erlernen eines Entspannungsverfahrens � Erlernen der Gedankenstopp-Technik und positiver Selbstanweisungen bei destruktiven / entwertenden Gedankenschleifen Einfluss von Stimmungen und Gefühlen auf das Schmerzerleben � Schmerzverstärkung durch Ängste, depressive Verstimmung und Stress � Abmildern des Schmerzerlebens durch Freude und Hobbys � Ausbau einer fürsorglichen Einstellung sich selbst gegenüber: - Identifikation depressiver Symptome, von Ängsten und Stressoren, u.a. Selbstentwertung, Vermeidung körperlicher Bewegung, überzogene Leistungserwartungen - Erlernen von Imaginationstechniken zur Selbstwertstabilisierung, z. B. Reglementierung des Inneren Antreibers - Verbesserung des Pausenmanagements und Auf bau eines täglichen Belohnungssystems - Ausbau einer ressourcenorientierten Freizeitgestaltung � Anwendung eines Entspannungsverfahrens zur Stimmungsregulation und zur Förderung der Selbstachtsamkeit Soziale Integration und Schmerz Thema Schmerzverstärkung durch die Erfahrung sozialer Ausgrenzung und Ablehnung, weil im mittleren Bereich des Gyrus cinguli eine funktionelle Schnittstelle zwischen Schmerzwahrnehmung und Ausgrenzungserleben existiert. � Schmerzverstärkung durch Konflikte am Arbeitsplatz (z. B. Mobbing oder Arbeitsplatzverlust) oder in der Familie (z. B. Scheidung) � Schmerzprotektion durch ein Halt gebendes soziales Umfeld � Erfassung sozialer Belastungsfaktoren und Konflikte in der Biographie des Patienten parallel zur Entwicklung der Schmerzerkrankung � Einüben einer konstruktiven Konfliktklärung im Rollenspiel und Ermutigung zur Realisierung im sozialen Umfeld � Aufklärung über rechtliche Möglichkeiten zur Klärung von Arbeitsplatzkonflikten und die Aufgabe und Funktionen von Sozialämtern � Erarbeitung biographischer Hintergründe einer verminderten Konflikttoleranz � Erfassung und Ausbau positiv erlebter sozialer Kontakte � Entstehung von Schmerzen durch Traumata in der Kindheit und im Erwachsenenalter durch dissoziative Abspaltung sensorischer Wahrnehmungen � Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung � Auffinden von Triggern im Alltag des Patienten � Anwendung geeigneter Skills zur Spannungsregulation � Erlernen von stabilisierenden Imaginationstechniken, u.a. „Sicherer Innerer Ort“, „Tresorübung“ � Planung einer stationären und / oder ambulanten Traumatherapie Stimmungsmodulation des Schmerzerlebens Kognitive Bewertung Schmerzentstehung Zu vermittelnde Inhalte Traumagenese von Schmerzen Tabelle 2.Psychoedukation und ergänzende Therapieelemente. Die Tabelle benennt größere Themenkomplexe der Psychoedukation und führt davon abgeleitete Therapieinhalte für die weitere psychotherapeutische Behandlung aus. Es besteht dabei kein Anspruch auf Vollständigkeit. Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 159 Fachbeiträge – Thema fahren die Psychogenese der Erkrankung begründen und einen Behandlungsplan für das von ihm angewendete Psychotherapieverfahren (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder Verhaltenstherapie) erstellen. Die Indikation der Behandlung wird von einem Gutachter fachlich geprüft. Die ambulante psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom ist durch eine Reihe von Besonderheiten gekennzeichnet, die bei der Behandlungsplanung und Durchführung zu berücksichtigen sind: � Trotz des erheblichen Leidensdrucks sind die Patienten häufig einer psychotherapeutischen Behandlung gegenüber sehr ambivalent eingestellt. Es bedarf auf therapeutischer Seite einer Akzeptanz der zunächst geringen Motivation und Verständnis für die primär körperlich erlebte Symptomatik. Immer wieder sind psychoedukativ ausgerichtete Gespräche erforderlich, die dem Patienten mögliche psychosoziale Einflussfaktoren für seine aktuellen Beschwerden verständlich machen. � Auf Grund der eingeschränkten Leistungsfähigkeit sind für viele Patienten sozialmedizinische Fragestellungen wie Langzeitkrankschreibungen oder die Beantragung einer Erwerbsminderungsrente von hoher Relevanz. Dies kann zu Zielkonflikten für eine psychotherapeutische Behandlung führen, die sich an einer Verbesserung des Leidens orientierten. Möglicherweise bedarf es einer Präzisierung der Behandlungsindikation für die Psychotherapie im konkreten Fall unter Umständen auch mit begrenzter Zielsetzung, um ein erstes therapeutisches Bündnis herzustellen. � Die Einnahme von Medikamenten gehört für die meisten Patienten zum Behandlungsalltag. Grundsätzlich ist es erforderlich, die Einnahme von Analgetika auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen und das Nebenwirkungsprofil zu berücksichtigen. Voraussetzung ist ein fundiertes Wissen über die geläufigen Analgetika beim Therapeuten. 160 � Die Behandlung mit Opiaten verlangt grundsätzlich eine Einschätzung, ob eine Auswirkung auf die kognitiven Fähigkeiten des Patienten vorliegt und ob die Gefahr eines Missbrauchs oder einer Abhängigkeit gegeben ist. Nähere Informationen sind dazu in der Leitlinie zur Langzeitanwendung von Opioiden bei nicht tumorbedingten Schmerzen nachzulesen. � Unter Umständen muss eine Umstellung oder ein Absetzen der medikamentösen Behandlung vor Therapiebeginn erfolgen, für die der Patient zu motivieren ist und eine Absprache mit den behandelnden Ärzten erfolgen muss. Auch sollte schon bei der Behandlungsplanung mit dem Patienten besprochen werden, dass eine spätere Änderung der medikamentösen Behandlung mit dem Therapeuten zu besprechen ist, da sie Auswirkungen auf den therapeutischen Prozess haben kann. � Wegen der Komplexität der Schmerz entstehung verlangt die psychotherapeutische Behandlung von Schmerzpatienten häufig eine indikationsgerechte Einbeziehung traumatherapeutischer, körpertherapeutischer, psychoedukativer und imaginativer Techniken. Dies setzt wiederum eine fachliche Expertise bei der Anwendung dieser Verfahren voraus. � Bei chronischen Schmerzen sind häufig mehrere Ärzte und Professionen in die Behandlung des Patienten einbezogen. Auch kommt es im Verlauf häufig vor, dass organmedizinische Abklärungen, operative oder stationäre Behandlungsmaßnahmen oder eine Medikamentenumstellung erforderlich werden. Dies verlangt vom Psychotherapeuten ein fundiertes organmedizinisches Wissen u.a., um Behandlungsindikationen zu verstehen, medikamentöse Nebenwirkungen einzuschätzen und dem Patienten orientierend und erklärend zur Seite zu stehen. Es ist gegebenenfalls erforderlich, auch mit den anderen Behandlern in Kontakt zu treten, um sich über aktuelle Befunde zu informieren und abzusprechen. Bei schubförmigen Verläufen kann die psychotherapeutische Behandlung durch stationäre Behandlungsmaßnahmen unterbrochen werden oder bei Krisen höherfrequent erforderlich sein. Dies erfordert eine flexible Praxisorganisation. Die aufgezeigten Besonderheiten verdeutlichen, dass eine reguläre Richtlinientherapie in praxi nur schwer zu planen und durchzuführen ist. Sie erfordert vom Therapeuten sowohl eine fachärztliche Expertise als auch praktische Flexibilität bei der Durchführung der ambulanten psychotherapeutischen Behandlung. Der Beitrag von Beate Gruner im bereits vorliegenden Themenheft (Teil 1, Heft 2/2015) ergänzt die Ausführungen diesbezüglich. Die stationäre multimodale Schmerztherapie Die stationäre multimodale Schmerztherapie wird durch die OPS 8-918 als interdisziplinäre Behandlung definiert, bei der verschiedene Fachbereiche in einem inhaltlich und zeitlich determinierten Konzept integriert sind. Die auf einen Patienten zentrierte interdisziplinäre Absprache und Zusammenarbeit, die im ambulanten Sektor nur schwer realisiert werden können, ist hier ein wesentliches Prinzip. Alle Fachvertreter kommen wöchentlich zu gemeinsamen Teambesprechungen zusammen, um über den Stand der Diagnostik und der Behandlung zu beraten und sich miteinander über die weitere Therapie abzustimmen. In den Akutkrankenhäusern ist die stationäre multimodale Schmerztherapie meist in den organmedizinischen Fachbereichen etabliert. Sie finden dadurch bei den meisten Schmerzpatienten eine gute Akzeptanz, die sich auf Grund ihrer Selbstwahrnehmung körperlich und nicht psychisch krank fühlen und für eine Einweisung in psychiatrische oder psychosomatische Einrichtungen primär schwerer zu motivieren sind. Oftmals ist aber eine stationäre Schmerztherapie hilfreich, um eine umfassende somatische und psychische Diagnostik durchzuführen und den Patienten für eine weiterführende ambulante und/ oder stationäre psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung zu motivieren. In Tabelle 3 sind die durch die Nationale VersorgungsLeitlinie Kreuz- Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Tabelle 3.Indikation zur stationären multimodalen Schmerztherapie nach Nationaler VersorgungsLeitlinie Kreuzschmerz Eine stationäre multimodale Schmerztherapie wird empfohlen, wenn folgende Merkmale vorliegen: � Schmerzdauer ≥ 6 Wochen (Kriterium der Chronizität) � Alltagsrelevante Aktivitätseinschränkungen trotz leitliniengerechter Versorgung, z. B. bestehende Arbeitsunfähigkeit � Risikofaktoren zur Chronifizierung („Yellow flags“), v.a. - Depression oder arbeitsbezogener Disstress - Schmerzbezogene Kognitionen (z. B. Katastrophisieren) - Passives Schmerzverhalten (ausgeprägtes Schon- und Vermeidungsverhalten) Daneben werden folgende Indikationen ausgeführt: � Erfolglose Vortherapie � Änderung der Schmerzsymptomatik � Zunahme des Medikamentenverbrauches � Vorliegen psychosozialer Risikofaktoren, die an der Aufrechterhaltung der Erkrankung beteiligt sind � Häufige Inanspruchnahme des Versorgungssystems � Schmerzbedingende, schmerzverstärkende oder die Therapie erschwerende Komorbiditäten Findet die stationäre multimodale Schmerztherapie in einer Rehabilitationseinrichtung statt, steht bezüglich der Indikation die „gravierende Gefährdung oder eingetretene Minderung der Arbeits- und/oder Erwerbsfähigkeit“ im Mittelpunkt. schmerz vorgegebenen Indikationen für eine stationäre Schmerztherapie zusammengestellt. Sie kann orientierend auch für andere chronische Schmerzsyndrome herangezogen werden. Die Präsenz psychotherapeutischer Behandlungsbausteine ist in den meisten schmerztherapeutischen Krankenhausabteilungen gewährleistet. Allerdings ist dabei neben den Bausteinen zur Patientenschulung gewöhnlich nicht mehr als ein 30-minütiges Gespräch pro Woche mit einem Psychologen etabliert. Ein umfänglicheres psychosomatisch-psychotherapeutisches Behandlungskonzept, das den Patienten den psychosozialen Anteil ihrer Erkrankung und davon abgeleitete Therapieoptionen verständlich machen kann, ist meist nicht vorgesehen. In der Klinik für Neurologie des Asklepios Fachklinikums Stadtroda wird aus diesem Grund eine stationäre multimodale Schmerztherapie durchgeführt, die neben der schmerztherapeutischen und organmedizinischen Behandlung ein psychosomatisch-psycho- Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang therapeutisches Komplexprogramm beinhaltet. Der psychosomatisch-psychotherapeutische Anteil der stationären Komplexbehandlung ist hier wie folgt aufgebaut: Nach anfänglicher psychodiagnostischer Untersuchung und Indikationsstellung schließt sich eine Gruppenpsychotherapie in einer geschlossenen Gruppe an. Die Konzeption der Gruppentherapie orientiert sich an dem manualisierten Therapieprogramm der PISO-Studie, einer multizentrischen Studie zur Untersuchung psychosomatischer Interventionen somatoformer Störungen. Von einer vertieften Psychoedukation ausgehend, werden mit den Patienten einzelne relevante Themenbereiche und Konfliktfelder fokussiert bearbeitet und Möglichkeiten eines selbstfürsorglicheren Umgangs aufgezeigt. Der Gruppenprozess wird zusätzlich durch die Anwendung körper- und musiktherapeutischer Verfahren ergänzt. Parallel zum gruppentherapeutischen Prozess findet eine hochfrequente Einzeltherapie statt. Die Einzeltherapie ver- tieft zum einen die Erkenntnisse des Patienten aus der Gruppentherapie. Zum anderen können hier psychoedukative, traumatherapeutische, ressourcenaktivierende, verhaltenstherapeutische oder beziehungsdynamische Therapieelemente zur Anwendung kommen, wenn sie in der psychotherapeutischen Behandlung des Patienten erforderlich sind. Wenn in der stationären Einrichtung die fachärztlich psychosomatische Präsenz zum Aufbau einer psychosomatischpsychotherapeutischen Behandlungskonzeption fehlt, ist die Möglichkeit einer konsiliarischen Zusammenarbeit mit einem niedergelassenen Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie möglich. Beate Gruner zeigt in ihrem Beitrag zum Beispiel auf, dass ihre Zusammenarbeit mit der schmerztherapeutischen Einrichtung im Zentralklinikum Bad Berka sehr zum Wohle der Patienten etabliert wurde und einen gegenseitigen Gewinn bedeutet: Das Team gewinnt eine fachärztliche Expertise bei der differentialdiagnostischen Einordnung von Erkrankungen und der Indikationsstellung für eine weiterführende psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung und die Patienten haben eine Anlaufstelle für die Planung der weiteren fachspezifischen Behandlung. Zusammenfassung Die Diagnostik und Behandlung chronischer Schmerzsyndrome sind entsprechend den vorliegenden Leitlinien nicht mehr auf eine rein körperorientierte Therapie zu beschränken. Psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlungsverfahren bekommen einen zunehmend größeren Stellenwert. Eine fachärztlich psychosomatische Expertise kann hier wesentlich zur Verbesserung der Qualität in der Versorgung chronischer Schmerzpatienten beitragen. Durch die Tatsache, dass die wahrgenommenen Schmerzen auch von psychischen und sozialen Faktoren beeinflusst werden, sind eine entsprechende Befragung und eine am Patienten orientierte Psychoedukation zum frühest- 161 Fachbeiträge – Thema möglichen Zeitpunkt notwendig. Dies kann zu einer interessierten Haltung gegenüber psychotherapeutischen Verfahren beim Patienten führen. Ob ambulant oder stationär, die Diagnostik und Behandlung chronischer Schmerzpatienten ist ein interdisziplinäres und multimodales Geschehen. Dies verlangt eine Absprache aller an der Behandlung beteiligten Fachbereiche. Verwirrende und missverständliche Aussagen können so vermieden werden und der Patient bekommt eine Orientierung. Wünschenswert ist die Erhebung einer bio-psycho-sozialen Anamnese schon in einem möglichst frühen Stadium, am besten durch den Hausarzt. Da- durch ist eine frühe Weichenstellung möglich, einer Chronifizierung kann so entgegengewirkt werden. Die psychotherapeutische Behandlung setzt profunde organmedizinische Kenntnisse und eine flexible Praxisorganisation voraus. Häufig sind ergänzend zur Richtlinientherapie psychoedukative, traumatherapeutische, körpertherapeutische und imaginative Behandlungsbausteine notwendig. Die fachärztlich psychosomatische Expertise hält wesentliche Konzepte bereit, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert, die psychotherapeutische Behandlung an die Erfordernisse des Patienten anpasst und synergistische Ef- „Gerd Killian-Projektförderung“ 2015 auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler der Deutschen Herzstiftung e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie Die Deutsche Herzstiftung vergibt gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie im Jahr 2015 zum sechsten Mal die „Gerd Killian-Projektförderung“, dotiert mit 60.000 Euro. Eine Teilung der Förderung ist möglich. Bewerben können sich Ärztinnen und Ärzte bis zum Alter von 40 Jahren, die in Deutschland ein patientennahes Forschungsprojekt auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler durchführen. Die Projektdauer sollte zwei Jahre nicht überschreiten. Das Forschungsvorhaben darf nicht der Zusatz- oder Zwischenfinanzierung der Stelle des/der Antragstellers/Antragstellerin dienen. Anträge für die Vergabe der „Gerd Killian-Projektförderung“ 2015 sind mit tabellarischem Lebenslauf und der Einverständniserklärung der Klinik- beziehungsweise Institutsleitung sowie der Co-Autoren, mit deren Angabe zu ihren Arbeitsanteilen als PDF-Datei auf einem Datenträger bis spätestens 1. April 2015 (Poststempel) zu senden an: Deutsche Herzstiftung e.V., Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt am Main oder per E-Mail an [email protected]. Informationen zur Bewerbung sind abrufbar unter www.herzstiftung.de/ Gerd-Killian.php. Weitere Informationen sowie die Richtlinien sind zu erhalten von Valerie Popp (Tel.: 069/955128-119) oder im Internet unter www.herzstiftung.de und www.kinderkardiologie.org abrufbar. 162 fekte der einzelnen Behandlungsmaßnahmen hervorhebt. Literatur beim Verfasser. Dr. Uwe Wutzler Asklepios Fachklinikum Stadtroda Klinik für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Abteilung für Schmerztherapie der Klinik für Neurologie, Gerontopsychiatrie, Schmerztherapie und Schlafmedizin Bahnhofstraße 1a 07646 Stadtroda Tel.: 036428/561-234 Fax: 036428/561-343 E-Mail: [email protected] Q-Fieber-Ausbrüche in Deutschland: Herausforderung für den Hausarzt 2. Q-Fieber-Workshop 2015 Am 1. April 2015, 14:00 bis 17:00 Uhr, im Konferenzraum der Universitätslaboratorien, Erlanger Allee 101, 07747 Jena Wissenschaftliche Leitung: Dr. med. Katharina Boden, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin, Universitätsklinikum Jena E-Mail: [email protected] Themen: � Q-Fieber – eine Zoonose in den Schlagzeilen � Betroffenenbericht einer Besucherin eines Ökohofes � Klinik, Diagnostik und Epidemiologie des Q-Fiebers in Deutschland � Q-Fieber nach Zelltherapie – Erkrankungsfälle nach der Injektion fötaler Schafszellen � Forschungsergebnisse zum Q-Fieber aus Thüringen � Q-Fieber in Kenia Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www. zoonosen.net/Veranstaltungen/Veranstaltungende rZoonosenplattform/2ndWorkshoponQFever.aspx Fortbildungspunkte sind bei der Landesärztekammer beantragt. Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Wie sehen Patienten die ambulante psychotherapeutische Versorgung in Deutschland?1,2 Michael Geyer Einführung Psychotherapie ist in Deutschland seit 50 Jahren Bestandteil der kassenärztlichen Versorgung. Die so genannten Richtlinienverfahren Psychodynamische (tiefenpsychologisch fundierte und analytische) Psychotherapie und Verhaltenstherapie sind inzwischen evidenzbasiert und haben sich in zahlreichen experimentellen Studien als hochwirksam (Effektstärken zwischen 0,8 und 1,4) erwiesen. Eine durchschnittliche Psychotherapie benötigt etwa 35 Stunden (90 Prozent aller Behandlungen dauern zwischen 15 und 100 Std.), wobei sowohl in experimentellen („RCT“) als auch naturalistischen Studien ein eindeutiger Dosis-Wirkungs-Zusammenhang besteht: Je länger die Therapie, desto besser das Resultat. 2010 wurden für ambulante Psychotherapie in der Gesetzlichen Krankenversicherung 1,5 Milliarden Euro ausgegeben. (Zum Vergleich: für ambulante Psychopharmakotherapie wurden 2,6 Milliarden Euro gezahlt). Allerdings ist ein ausreichendes psychotherapeutisches Behandlungsangebot durchaus wirtschaftlich. Die KostenNutzen-Relation von Psychotherapie beziffert die Techniker Krankenkasse in ihrem Modellprojekt auf 3,26, d. h. jeder Euro, der in eine Psychotherapie investiert wird, führt innerhalb eines Jahres zu einer gesamtgesellschaftlichen Einsparung von zwei bis vier Euro (Wittmann et al. 2011). Die Tatsache, dass Personen, die persönliche Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht haben, ihre Behandlung meist als erfolgreich bewerten, kontrastiert zu der Erkenntnis, dass nur etwa zehn bis 20 Prozent der Psychotherapiebedürftigen überhaupt den Weg in eine professionelle wissenschaftliche Psychotherapie finden. In Thüringen ermittelt die Barmer Ersatzkasse in ihrer aktuellen Erhebung in der Allgemeinbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren (Gesundheitsreport 2014 Thüringen, Barmer GEK) einen Anteil von Personen in Höhe von 26,9 %, die sich wegen psychischer Störungen in ambulanter Behandlung befinden, was etwa 3 % unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Allerdings befinden sich nur 1,61% der Thüringer in der genannten Altersgruppe in antragspflichtiger Richtlinientherapie, was etwa der guten Hälfte des Bundesdurchschnittes entspricht. Die Inanspruchnahme von Psychotherapie ist also hochdefizitär und das Wissen um die Existenz psychosozialer Berufsgruppen wie auch die Akzeptanz ihrer Kompetenz sind in der Allgemeinbevölkerung immer noch relativ gering ausgeprägt. Aktuelle Untersuchungen (Albani et al. 2012) zeigen, dass es einem guten Drittel aller Erwachsenen peinlich wäre, wenn Nachbarn oder Freunde erfahren würden, dass sie eine Psychotherapie machten. Fast ebenso viele schließen eine Psychotherapie für sich selbst kategorisch aus. Darüber hin aus trüben Versorgungsmängel im länd- Zusammenfassende Darstellung einiger Ergebnisse der Studien von Albani, C., Blaser, G., Geyer, M., Schmutzer, G., Brähler, E. (2010): Ambulante Psychotherapie in Deutschland aus Sicht der PatientInnen. Teil 1: Versorgungssituation. Psychotherapeut, 55, 503–514, sowie (2011): Ambulante Psychotherapie in Deutschland aus Sicht der PatientInnen. Teil 2: Wirkungen. Psychotherapeut, 56, 51 - 60. Eine umfassende Darstellung von Studiendesign und Ergebnissen siehe dort! 2 Die Arbeitsgruppe Albani, Blaser, Geyer, Schmutzer, Brähler erhielt für diese Studie den Heigl-Preis für Psychotherapieforschung 2012. 1 Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Prof. Dr. Michael Geyer lichen Raum, generell lange Wartezeiten und Presseberichte über ethisches Fehlverhalten von Psychotherapeuten 3 das Bild guter psychotherapeutischer Versorgung. Angesichts einer keineswegs optimalen psychotherapeutischen Versorgung interessiert besonders die Frage, wie sich die Versorgungsrealität in Deutschland jenseits experimenteller Studien aus Sicht der Patienten, die Psychotherapie tatsächlich in Anspruch genommen haben, darstellt. Dazu sind Angaben der Patienten selbst zu ihrem Weg in die Behandlung, Anlässen, Dauer der ambulanten Psychotherapie und Einschätzung des Behandlungsergebnisses notwendig – unabhängig von Kostenträgern und Leistungserbringern. Um möglichst viele Patienten zu erreichen, wurde, anders als in den bisher durchgeführten Fragebogen-Untersuchungen, eine aktivere Rekrutierung mit Telefonanruf und telefonischem Interview gewählt. Um die Versorgungssituation in den neuen Bundesländern differenzierter abzubilden, sollte zudem ein – verglichen mit der deutschen Gesamtbevölkerung – überproportionaler Anteil Probanden aus den neuen Bundesländern rekrutiert werden. In der Zielgruppe der mindestens 18-Jährigen wurden zunächst insgesamt 46.686 Screening-Interviews durchgeführt. Aus diesen ergaben sich in der direkten Ab3 Zugunsten besserer Lesbarkeit wird auf die weibliche Form von Personen- und Berufsbezeichnungen verzichtet. 163 Fachbeiträge – Thema frage 3.424 Zielpersonen sowie auf Nachfrage 882 weitere Personen mit ambulanter psychotherapeutischer Behandlung im Haushalt. Insgesamt erklärten sich 1.913 Personen dazu bereit, an der Hauptstudie teilzunehmen. Tatsächlich konnten 1.212 Personen, die im Zeitraum der letzten sechs Jahre in ambulanter psychotherapeutischer Behandlung waren (n= 698) oder derzeit noch in ambulanter Psychotherapie sind (n = 514), telefonisch zu ihren Erfahrungen mit ihrer Behandlung befragt werden (Ausschöpfungsquote von 74 Prozent). Soziodemografische Merkmale von Psychotherapiepatienten Der bekannte Befund, dass Frauen häufiger Psychotherapie in Anspruch nehmen, bestätigt sich auch in der vorliegenden Erhebung – der Anteil von Patientinnen betrug 72 Prozent. Die Altersgruppe der 31- bis 44-Jährigen war bei den befragten Psychotherapiepatienten verglichen mit der Gesamtbevölkerung unter-, die der 45- bis 59-Jährigen überrepräsentiert. Der Anteil verwitweter oder geschiedener Befragter war deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung. Verglichen mit der gesamtdeutschen Bevölkerung hatten die Befragten insgesamt zwar ein höheres Bildungsniveau, aber ein deutlich geringeres durchschnittliches Einkommen. (Mehr als die Hälfte der befragten Patienten gaben ein monatliches Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro pro Person im Haushalt an). Anlässe ambulanter Psychotherapie (siehe auch die linke Spalte in Tabelle 1!) Erwartungsgemäß gab die Mehrzahl der Befragten (85 Prozent) depressive Beschwerden als Anlass für die ambulante Psychotherapie an, davon 24 Prozent Suizidalität. 63 Prozent der Befragten nannten Ängste, 54 Prozent psychosomatische Beschwerden, 26 Prozent Essstörungen, 14 Prozent süchtiges Verhalten, 16 Prozent Zwangsstörungen, 12 Prozent sexuelle Funktionsstörungen und 14 Prozent Persönlichkeitsstörun- 164 gen als Behandlungsanlass. 30 Prozent nahmen psychotherapeutische Hilfe wegen Problemen, mit einer körperlichen Erkrankung fertig zu werden, in Anspruch. Betrachtet man nur die einzelnen Beschwerden, wurden im Mittel 5,11 (S 2,86) Beschwerden genannt. Neun Prozent der Befragten gaben eine Beschwerde, 25 Prozent zwei Beschwerdegruppen, 41 Prozent drei, 21 Prozent vier und vier Prozent fünf Beschwerdegruppen an. 84 Prozent der Befragten schätzen ihren Zustand als „sehr schlecht“ oder „schlecht“ ein. (Auf einer 5-stufigen Skala von „1 = sehr schlecht“ bis „5 = sehr gut“ ergab sich ein Mittelwert von 1,72, S 0,80). Insgesamt gaben die Befragten zahlreiche und vielfältige Behandlungsanlässe und Probleme an, was die hohe Komorbidität psychischer Störungen verdeutlicht. Dass es sich dabei häufig um chronische und teilweise schwere Verläufe handelt, zeigt sich unter anderem darin, dass bereits 43 Prozent der Befragten eine psychotherapeutische Vorbehandlung hatten und 36 Prozent während der ambulanten Psychotherapie auch stationär psychiatrisch beziehungsweise psychosomatisch behandelt wurden. Therapieempfehlungen durch Ärzte und sonstige Personen 94 Prozent der Befragten baten andere Personen um Rat und Hilfe angesichts ihrer Störungen und Probleme. Wenn psychotherapiebedürftige Patienten andere Personen fragen, wie ihnen geholfen werden könne, wird am Ende nur jedem Zweiten eine Empfehlung für Psychotherapie gegeben. Während ein Viertel der angesprochenen Familienmitglieder zu Psychotherapie ermutigte, waren es gerade 13 Prozent der Freunde und Bekannten. Für 62 Prozent der Befragten war der Hausarzt Ansprechpartner für die seelischen Probleme, der dann, wenn er angesprochen wurde, in 33 Prozent eine Psychotherapieempfehlung und in 30 Prozent eine psychopharmakologische Behandlungsempfehlung gab. Heilpraktiker, Seelsorger, die Telefonseelsorge, Lehrer und Selbsthilfegruppen spielten als Ansprechpartner eine geringe Rolle und ermutigten auch kaum zu Psychotherapie, selbst wenn sie wegen der seelischen Probleme angesprochen wurden. Psychiater gaben den Betroffenen in 27 Prozent eine Ermutigung zur Psychotherapie, jedoch in 50 Prozent eine Empfehlung für Medikamente zur Behandlung der seelischen Beschwerden. Psychotherapieverfahren Die ambulante Psychotherapie wurde in 57 Prozent von Psychotherapeutinnen durchgeführt. 71 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Behandler zur Berufsgruppe der Psychologen, 25 Prozent zu der der Ärzte und vier Prozent zu einer anderen Berufsgruppe gehöre. Danach befragt, mit welcher psychotherapeutischen Methode der Befragte behandelt wurde beziehungsweise wird, nannten 47 Prozent der Befragten Verhaltenstherapie, 41 Prozent tiefenpsychologisch fundierte Therapie und fünf Prozent Analytische Psychotherapie. Bei der Verteilung der Sitzungszahl der beendeten Behandlungen zeigte sich, dass 55 Prozent der Behandlungen nach maximal 30 Stunden beendet waren (25 Std. Kurzzeittherapie, fünf probatorische Sitzungen), 78 Prozent nach maximal 60 Sitzungen (verhaltenstherapeutische Langzeittherapie inklusive erstem Verlängerungsschritt und tiefenpsychologisch fundierter Langzeitpsychotherapie) und 90 Prozent nach maximal 100 Sitzungen (tiefenpsychologisch fundierte Langzeittherapie). Behandlungsergebnisse aus der Sicht der Patienten Insgesamt wurde deutlich, dass die Befragten ihre ambulante Psychotherapie als ausgesprochen wirksam bezüglich der Beschwerden zu Therapiebeginn einschätzten (s. Tabelle 1). Damit bestätigen die Patienten im Wesentlichen die Ergebnisse experimenteller Studien im Hinblick auf die einzelnen Indikationen. Die Besserungsraten („viel“ und „etwas besser“) betrugen durchweg über 50 Prozent, außer bei Übergewicht (37 Prozent) und sexuellen Funktionsstörungen (44 Prozent). Die „Verschlechterungsraten“ lagen durchweg unter fünf Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Tabelle 1. Anlässe der ambulanten Psychotherapie und Behandlungsergebnis (Auswahl) Beschwerden/Anlass Hilfe zu suchen? In welchem Ausmaß half Ihnen die Behandlung bzgl. der Probleme, die Sie in Behandlung führten? (relative und absolute Häufigkeiten der Befragten) Beschwerden Anzahl Prozentualer Anteil der Befragten es wurde viel besser es wurde etwas besser alles blieb unverändert es wurde etwas/viel schlimmer ich bin nicht sicher/ weiß nicht Angstzustände 767 63,3 % Generelle Ängste 595 49,1 % 42,6 % (253) 43,6 % (259) 11,8 % (70) 1,5 % (9) 0,5 % (3) Panikattacken 333 27,5 % 50,6 % (167) 31,8 % (105) 14,8 % (49) 2,4 % (8) 0,3 % (1) Phobien 106 8,7 % 31,4 % (33) 39,0 % (41) 25,7 % (27) 1,0 % (1) 2,9 % (3) Prüfungsangst 69 5,7 % 24,6 % (16) 24,6 % (16) 40,0 % (26) 1,5 % (1) 9,2 % (6) Krankheitsängste 252 20,8 % 30,2 % (76) 39,3 % (99) 26,6 % (67) 3,2 % (8) 0,8 % (2) Depressive Störungen 1032 85,2 % Depressive Beschwerden 929 76,7 % 39,6 % (367) 43,4 % (402) 14,8 % (137) 2,0 % (18) 0,2 % (2) Suizidalität / Selbstmordgedanken 297 24,4 % 58,8 % (174) 21,6 % (64) 16,9 % (50) 2,4 % (7) 0,3 % (1) Schlechte Stimmung, Gereiztheit 536 44,2 % 33,9 % (181) 46,4 % (248) 17,2 % (92) 2,4 % (13) - Alkohol- oder Drogenprobleme 116 9,6 % 49,6 %(57) 26,1 % (30) 22,6 % (26) 1,8 % (2) - Andere Süchte (Spielen, Kaufen,...) 56 4,6 % 29,1 % (16) 32,7 % (18) 30,9 % (17) 7,3 % (4) - Magersucht 91 7,5 % 56,2 % (50) 30,3 % (27) 7,9 % (7) 4,5 % (4) 1,1 % (1) Bulimie, Ess-BrechSucht 45 3,7 % 51,1 % (23) 31,1 % (14) 15,6 % (7) 2,2 % (1) - Übergewicht 126 10,4 % 15,2 % (19) 21,6 % (27) 53,6 % (67) 9,6 % (12) - Psychosomatische Beschwerden 655 54,0 % 30,4 % (199) 38,5 % (252) 26,9 % (176) 3,7 % (24) 0,5 % (3) Sexuelle Funktions störungen 143 11,8 % 17,0 % (24) 27,0 % (38) 53,2 % (75) 2,8 % (4) - Probleme, mit körperlicher Erkrankung fertig zu werden 364 30,0 % 24,0 % (87) 39,1 % (142) 32,5 % (118) 3,6 % (13) 0,8 % (3) Traumatisches Ereignis im Leben 629 51,9 % 30,4 % (191) 43,9 % (276) 23,1 % (145) 1,7 % (11) 1,0 % (6) Persönlichkeitsstörung 169 13,9 % 38,1 % (64) 36,3 % (61) 23,2 % (39) 2,4 % (4) - Sexuelle Probleme 202 16,7 % 17,3 % (34) 31,6 % (62) 49,0 % (96) 1,5 % (3) 0,5 % (1) Sonstige Störungen Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 165 Fachbeiträge – Thema Prozent, außer bei Übergewicht (zehn Prozent) und „anderen Süchten“ (Spiel-, Kaufsucht sieben Prozent). Besonders hoch ist der Anteil der Befragten, die eine Besserung angaben, die wegen folgender Beschwerden eine ambulante Psychotherapie in Anspruch nahmen: generelle Ängste (86 Prozent), Panikattacken (82,4 Prozent), depressive Beschwerden, Traurigkeit (83 Prozent), schlechte Stimmung, Gereiztheit (80 Prozent), Trauer über den Verlust einer geliebten Person (72 Prozent), Suizidalität / Selbstmordgedanken (80 Prozent), Alkohol- oder Drogenprobleme (75 Prozent), Magersucht (86 Prozent), EssBrech-Sucht (82 Prozent) und Zwangshandlungen/-gedanken (78 Prozent). Dagegen wurden Prüfungsangst (40 Prozent), Übergewicht (54 Prozent) und sexuelle Funktionsstörungen (53 Prozent) aus der Sicht der Patienten eher nur „etwas gebessert“, was auch den Erfahrungen der Praxis entsprechen dürfte. Einfluss der Psychotherapie auf verschiedene Lebensbereiche Die Probanden wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala (1 = viel schlechter bis 5 = viel besser) einzuschätzen, wie die psychotherapeutische Behandlung neben der Symptomatik, die Anlass der Therapie war, die verschiedenen Lebensbereiche beeinflusste. Es zeigten sich für alle erfassten Lebensbereiche hohe positive Veränderungsraten (viel und etwas besser). Für die folgenden Bereiche war die Zustimmung, dass durch die Behandlung eine positive Veränderung erzielt wurde, besonders hoch: „Umgang mit alltäglichem Stress“ (70 Prozent, im Mittel 3,9), körperliches Wohlbefinden (67 Prozent, im Mittel 3,9), Lebensfreude (74 Prozent, im Mittel 4,1), Selbstwertgefühl / -vertrauen (69 Prozent, im Mittel 3,9), Besserung ihrer gedrückten Stimmungslage (79 Prozent, im Mittel 4,1). Etwa 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sich durch die Psychotherapie ihre Arbeitsfähigkeit und -produktivität verbessert hat. Ähnlich hoch wurde die Verbesserung der sozialen Fähigkeiten und Beziehungen bewertet (Fähigkeit, sich auf zwischen- 166 menschliche Beziehungen einzulassen 58 Prozent; Verständnis für andere Menschen 53 Prozent; Umgang mit anderen Menschen 56 Prozent). Die Zustimmung zu den Kategorien „es wurde etwas oder viel schlechter“ betrug für alle Bereiche weniger als fünf Prozent. weils 0,2 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass der Therapeut sexuelle Annäherungsversuche oder unangemessene sexuelle Bemerkungen machte. Auswirkungen der Psychotherapie auf die Inanspruchnahme anderer medizinischer Leistungen Die Ergebnisse können insofern nicht höchste Evidenz beanspruchen, als es sich um eine naturalistische Studie mit retrospektiver Datenerhebung, einer Begrenzung auf die Ebene des Patientenurteils und einer Interviewmethode, die vielleicht bestimmte Patientengruppen ausschließt, handelt. Andererseits besitzen derartige Ansätze eine von experimentellen Studien nicht erreichte Praxisrelevanz (externe Validität). Die telefonische Befragung durch eine unabhängige Institution ermöglicht maximale Anonymität und Unabhängigkeit der Befragten. Die vorliegenden Befunde bezüglich der zahlreichen Komorbiditäten psychischer Beschwerden und Probleme reflektieren Aspekte einer Versorgungsrealität und eines Versorgungsbedarfs, wie sie in RCT-Studien nicht abgebildet werden. Wie die Untersuchung zeigt, profitieren die meisten Patienten von Psychotherapie sehr gut auch im psychotherapeutischen Versorgungsalltag und die Therapeut-Patient-Beziehung wird flächendeckend beinahe idealtypisch geschildert. Die hier sichtbaren Hindernisse auf dem Weg zur ambulanten Psychotherapie geben allerdings Hinweise auf eine wesentliche Ursache der Unterversorgung in Form verschiedener Formen der Stigmatisierung durch das Umfeld. Weder Familie, Freunde oder Bekannte noch die Mehrzahl nichtärztlicher Berater und sonstiger Helfer ziehen Psychotherapie als Möglichkeit der Hilfe bei psychischen Störungen ernsthaft in Erwägung. Viele Patienten, die einen Weg in die Psychotherapie suchen, müssen ihn selbst finden, vermutlich häufig gegen offene und verdeckte Vorurteile. Die Patienten werden aber auch von ihren ärztlichen Behandlern, die häufig erste Ansprechpartner bei psychischen Erkrankungen sind, nur unzureichend „im System weitergeleitet“ („Gatekeeper“-Funktion). Hier dürfte es sich 52 Prozent der Befragten (n = 632) gaben an, dass die psychotherapeutische Behandlung ihre körperliche Gesundheit im Sinne einer Besserung beeinflusst hat. Zwei Prozent (n = 24) benannten eine Verschlechterung und 46 Prozent meinten, dass die Psychotherapie keinen Einfluss auf ihre körperliche Gesundheit hatte. Knapp 25 Prozent der Befragten gaben an, seltener Termine bei anderen Ärzten und Krankschreibungen in Anspruch zu nehmen, acht Prozent beziehungsweise fünf Prozent häufiger. 20 Prozent der Befragten hatte seit Beginn der Therapie seltener Klinik aufenthalte, vier Prozent häufiger. Einschätzung der Therapeuten durch die Patienten Die Patienten stellten ihren Psychotherapeuten überwiegend gute Beurteilungen aus und waren mit der Gestaltung der therapeutischen Beziehung in hohem Maß zufrieden. Auf die allgemeine Frage nach der Zufriedenheit mit dem Therapeuten antworteten 55 Prozent (n = 672), dass sie „sehr zufrieden“ und 34 Prozent (n = 406) dass sie „zufrieden“ waren. Acht Prozent (n = 92) waren „etwas unzufrieden“ und drei Prozent (n = 40) „sehr unzufrieden“. Diese Beurteilung drückt sich differenziert in Aussagen über ihren Psychotherapeuten aus, die den Probanden vorgelegt wurden (Tabelle 2). Es zeigten sich sehr hohe Zustimmungsraten über alle Items, die ein positives Arbeitsbündnis beziehungsweise die Voraussetzungen dafür beschreiben (unterstützendes, vertrauenswürdiges, zugewandtes, engagiertes Verhalten der Therapeuten, das Gefühl der Selbstbestimmtheit bezüglich der Themen auf Seiten der Patienten). Je- Diskussion und Fazit Ärzteblatt Thüringen Fachbeiträge – Thema Tabelle 2. Generelle Meinung über meinen Psychotherapeuten Welche der folgenden Aussagen treffen in Bezug auf Ihren Therapeuten/Ihre Therapeutin zu? Prozentualer Anteil der Befragten, die zustimmten Anzahl der Befragten, die zustimmten Ihr/e TherapeutIn war generell beruhigend und unterstützend. 92,3 % 1111 Sie konnten bestimmen, welche Themen in der Therapie zu besprechen sind? ja: 81,8 % teilweise: 13,2 % ja: 989 teilweise: 159 Es war leicht, Ihrem/r TherapeutIn zu vertrauen. ja: 86,7 % teilweise: 6,9 % ja: 1051 teilweise: 84 Ihr/e TherapeutIn ging Ihren Problemen auf den Grund. 89,1 % 1068 Ihr/e TherapeutIn kritisierte und kontrollierte Sie zu viel. 3,3 % 40 Ihr/e TherapeutIn machte unangemessene sexuelle Bemerkungen. 0,2 % 3 Ihr/e TherapeutIn machte sexuelle Annäherungsversuche. 0,2 % 2 Ihr/e TherapeutIn ist zu sehr mit dem Geldverdienen beschäftigt. 2,6 % 31 Ihr/e TherapeutIn reagiert abweisend auf Kritik oder Fragen. 4,8 % 58 Ihr/e TherapeutIn ist zu wenig engagiert. 8,3 % 100 Ihr/e TherapeutIn versuchte, Ihnen etwas einzureden. 6,4 % 78 Oder störte Sie nichts? 73,8 % 895 weniger um Stigmatisierungsprozesse als um psychodiagnostische und psychosomatische Defizite handeln. Neben der Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und psychotherapeutischer Behandlungen sind also nach wie vor verstärkte Anstrengungen zur Implementierung psychosomatischen Denkens und Handelns in der Primärversorgung notwendig, wofür auch eine entsprechende und angemessene Honorierung sichergestellt sein müsste. Literatur beim Verfasser. Prof. Dr. med. Michael Geyer Akademie für Psychotherapie Erfurt Fischmarkt 5, 99084 Erfurt E-Mail: [email protected] Interdisziplinäre Schmerzmedizin am UKJ 22. April 2015, 16:00 – 19:00 Uhr, Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Interdisziplinäre Schmerztagesklinik, Erlanger Allee 101, 07747 Jena Leitung: Prof. Dr. Ulrich Smolenski, Klinik für Physiotherapie · Prof. Dr. Winfried Meißner, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Jena Vortrag: 16:00 – 17:00 Uhr Interdisziplinäre Therapie chronischer Schmerzen und erste Ergebnisse zur Wirksamkeit aus der Interdisziplinären Schmerz-Tagesklinik Parallele Workshops: 17:30 – 19:00 Uhr 1. Bewegungstherapie/Ergotherapie/Physiotherapie bei chronischen Schmerzen 2. Psychotherapie bei chronischen Schmerzen 3. Spezifische Therapien bei chronischen Kopfschmerzen 4. Invasive Schmerztherapie: Möglichkeiten und Grenzen 5. Der Einsatz von Opioiden bei Nicht-Tumorschmerz: State of the Art Kontakt: Universitätsklinikum Jena, Interdisziplinäre Schmerztagesklinik Sekretariat: Tel. 03641/9-323153, Fax: 03641/9-323152 (Ambulanz), 03641/9-323337 (Tagesklinik), E-Mail: [email protected] Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 167 Arzt und Recht Die ärztliche Leichenschau – Was muss aus berufsrechtlicher Sicht beachtet werden? 168 Die Landesärztekammer Thüringen erhält immer wieder Beschwerden von Angehörigen oder Bestattungsinstituten über Unstimmigkeiten bei der Durchführung der ärztlichen Leichenschau. Dabei geht es vorrangig um solche Aspekte wie: � Die Leichenschau wurde nicht an der entkleideten Leiche durchgeführt. � Es wurde kein Totenschein übergeben, da der Personalausweis nicht gefunden wurde. � Der Totenschein wurde mit in die Praxis genommen und es wurde verlangt, dass er dort gegen Barzahlung abgeholt wird. � Der Arzt hat keinen Totenschein mitgeführt und konnte daher vor Ort keinen ausstellen. � Es wurde eine Pauschalrechnung erstellt. Aber auch Ärzte haben sich mit Fragen an die Kammer gewandt: � Hat jedes Bundesland seinen eigenen Totenschein und muss dieser auch verwandt werden usw. � Darf ich die Leichenschau auch bei Angehörigen durchführen? so genau wie möglich zu ermitteln, da dieser Anknüpfungspunkt für zahlreiche Rechtsfolgen ist. Darüber hinaus soll die Leichenschau so schnell wie möglich erfolgen, weil schon kurze Zeit nach dem Tod Veränderungen auftreten können, die die gebotenen Feststellungen erschweren können. Zudem ergibt sich die Verpflichtung zur unverzüglichen Leichenschau aus der besonderen Hilfeleistungspflicht der Ärzte, solange der Tod nicht festgestellt ist. Darüber hinaus fordert das Bestattungsgesetz, dass die Leichenschau sorgfältig an der unbekleideten Leiche vorzunehmen ist. Die Begründung zum Thüringer Bestattungsgesetz betont hierzu: „Das Entkleiden der Leiche ist dabei unverzichtbar, da sonst wichtige Anhaltspunkte für einen nicht natürlichen Tod übersehen werden können, beispielsweise Stichverletzungen oder Strommarken. Gerade dieser deutliche Hinweis ist notwendig, da es in der Praxis etwa aus falscher Rücksicht auf Angehörige nicht immer selbstverständlich ist, dass die Leiche entkleidet und eingehend untersucht wird.“ Aus diesem Grund sehen wir uns veranlasst, hier noch einmal die rechtlichen und berufsrechtlichen Regelungen zu erläutern. Antworten auf Fragen zur Leichenschau liefert das Thüringer Bestattungsgesetz (ThürBestG), insbesondere in § 5 (ärztliche Leichenschaufpflicht), § 6 (Durchführung der Leichenshau) und § 15 (Totenschein und Sektionsschein). Danach ist jeder approbierte Arzt zur Leichenschau verpflichtet und hat diese unverzüglich durchzuführen. Unverzüglich heißt ohne schuldhaftes Verzögern. Grund hierfür ist, dass die ärztliche Leichenschau in erster Linie dazu dient, festzustellen, ob die Person noch lebt oder bereits verstorben ist. Wurde der Tod festgestellt, ist der Todeszeitpunkt Gemäß § 15 Abs. 1 ThürBestG hat der Arzt unverzüglich nach Beendigung der Leichenschau den Totenschein auszustellen und dem zur Anzeige gegenüber dem Standesamt Verpflichteten zu übergeben. Aus dem Personenstandsgesetz (PStG) ergibt sich, dass eine Anzeige spätestens am dritten auf den Tod folgenden Werktag vorgenommen werden muss. Zur Anzeige sind verpflichtet 1. jede Person, die mit dem Verstorbenen in häuslicher Gemeinschaft gelebt hat, 2. die Person, in deren Wohnung sich der Sterbefall ereignet hat, 3. jede andere Person, die bei dem Tod zugegen war oder von dem Sterbefall aus eigenem Wissen unterrichtet ist. Eine Anzeigepflicht besteht nur, wenn eine in der Reihenfolge früher genannte Person nicht vorhanden oder an der Anzeige gehindert ist. Darüber hinaus kann auch von den Anzeigepflichtigen ein Bestattungsunternehmen zur Anzeige beauftragt werden. Bei Sterbefällen in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen sowie sonstigen Einrichtungen ist der Träger der Einrichtung zur Anzeige gegenüber dem Standesamt verpflichtet. Der Totenschein kann also im Heim hinterlegt werden. Die Anzeigeberechtigung der oben Genannten bleibt hiervon unberührt. Das Berufsgericht für Heilberufe beim Landgericht Nürnberg-Fürth hat in seinem Beschluss vom 10. November 2011, AZ.: BG-Ä 23/11 festgestellt: „Wenn der Arzt die Todesbescheinigung gegen Barzahlung in seiner Praxis abholen ließ, hat er zugleich gegen § 2 Abs. 2 Berufsordnung verstoßen, wonach der Arzt sein eigenes Interesse nicht über das Wohl des Patienten stellen darf, was auch für einen verstorbenen Patienten gilt.“ Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die regelhafte Mitnahme des Totenscheines in die Praxis nicht erlaubt ist. Außerdem handelt es sich bei der Übergabepflicht um eine Bringepflicht des Arztes. Es kann also nicht grundsätzlich verlangt werden, dass der Totenschein in der Praxis abgeholt wird. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Meldepflichtigen ist im Einzelfall sicherlich möglich, wenn dadurch nicht die Anzeige gegenüber dem Standesamt und die Bestattungsvorbereitungen behindert werden. Bestattungsrecht = Landesrecht Das Bestattungsrecht ist Landesrecht. Insofern hat jedes Bundesland seine eigenen Regelungen und Totenscheine. Für die Anwendung der entsprechenden Regelungen gilt das Territorialprinzip. Das heißt, es ist das Recht des Landes anzuwenden, in welchem der Tote verstorben ist oder aufgefunden wird. Bei grenzüberschreitender Tätigkeit ist dies unbedingt zu beachten. Da jeder approbierte Arzt verpflichtet ist, eine Leichenschau durchzuführen und Totenscheine auszustellen, obliegt Ärzteblatt Thüringen Arzt und Recht ihm auch die Pflicht, ausreichend Totenscheinformulare mit sich zu führen. Von der Durchführung einer Leichenschau bei Angehörigen ist abzuraten, um den Anschein mangelnder Objektivität zu vermeiden. Es gibt zwar in Thüringen keine Regelung, die dies unmittelbar verbietet. Sinn und Zweck der Leichenschau sind jedoch nicht nur die Feststellung des Todes und des Todeszeitpunktes, sondern auch die Gewinnung von zuverlässigen Daten für die Todesursachenstatistik u.ä., für die Wahrnehmung (mutmaßlicher) Interessen des Verstorbenen und seiner Hinterbliebenen insbesondere in den Bereichen des Erb-, Versicherungs- und Schadenersatzrechts, vor allem aber auch für das Erkennen fremdverschuldeter Todesfälle. Pauschalrechnungen unzulässig Pauschalrechnungen sind auch bei der Leichenschau unzulässig. Die Rechnungslegung hat nach der GOÄ zu erfolgen. Erfolgt keine Rechnungslegung nach GOÄ, so wird die Zahlung nicht fällig. Zur Abrechenbarkeit der ärztlichen Leichenschau haben wir bereits im Thüringer Ärzteblatt 2013, Heft 10 informiert. Die Höhe der abrechenbaren Gebühr hat sich leider bis heute nicht geändert. Insofern gibt der Artikel nach wie vor den aktuellen Sachstand wieder. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass das Verlangen eines Arztes, den Leichenschauschein nur Zug um Zug gegen Barzahlung herauszugeben, einen Berufsrechtsverstoß darstellt. (VG Gießen, Urteil vom 15. Februar 2010 – 21 K 1466/09) Die Identitätsfeststellung der Leiche muss nicht ausnahmslos an Hand des Personalausweises erfolgen. Zur Identitätsfeststellung genügt ein Dokument mit Lichtbild oder eine glaubhafte Zeugenaussage. Diese sollte dokumentiert werden (z. B. mit den Worten: „nach Aussage von …“). Allein der Fakt, dass der Personalausweis nicht vorlag, berechtigt jedenfalls nicht dazu, den Totenschein zurückzuhalten, wenn die Identität auf andere Weise festgestellt werden kann. Ebenso ist zu vermerken, wenn die Identifikation des Verstorbenen nicht möglich ist. Zuletzt ist noch darauf hinzuweisen, dass zur gewissenhaften Berufsaus- übung eines Arztes auch gehört, dass dieser Rücksicht auf die Trauer und die psychische Ausnahmesituation der Angehörigen bei der Durchführung der Leichenschau nimmt. Ein burschikoser Ton und ein grober Umgang mit den Angehörigen entsprechen nach Feststellung der berufsgerichtlichen Rechtsprechung nicht der gebotenen Pietät gegenüber den Verstobenen und deren Angehörigen. Hierbei wird nochmals betont, dass ein Arzt auch gegenüber schwierigen Patienten beziehungsweise deren Angehörigen sachlich aufzutreten und ein Mindestmaß an Höflichkeitsformen einzuhalten hat. Dies mag für viele eine Selbstverständlichkeit sein, ist aber immer wieder Gegenstand von Beschwerden. Sollten Sie weitere Fragen zu dem Thema Leichenschau haben, steht Ihnen die Rechtsabteilung der Landesärztekammer Thüringen oder auch Dr. Ricarda Arnold von der Gerichtsmedizin Jena jederzeit zur Verfügung. Dipl.-Jur. Sabine Butters Abteilungsleiterin der Rechtsabteilung der Landesärztekammer Tel.: 03641/614-210 Verein zur Förderung der Ambulanten Chirurgie e. V. 10. Geraer Symposium „Ambulante Chirurgie“ am 21. März 2015, 9:00 – 15:30 Uhr, im Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-Greiz, Schlossstraße 24, 07545 Gera Themen: - Konservative vs. Operative Therapie - Überfluss und Mangel in der Endoprothetik, anschließend Podiumsdiskussion - Fachgruppenübergreifendes perioperatives Management Wissenschaftliche Leitung: Dr. med. Matthias Hager, Chirurgische Gemeinschaftspraxis, Schmelzhüttenstraße 4, 07545 Gera Anmeldung: bis zum 17.03.2015 Tel.: 0365/8301560, Fax: 0365/8301561 E-Mail: [email protected] Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gp.chirurgie-gera.de – Aktuelles Die Veranstaltung wurde mit 7 Punkten der Kategorie A von der Landesärztekammer Thüringen zertifiziert. Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 169 Info Ärztliche Gutachtenerstellung in der Fahreignungsbegutachtung Aktuelle Fortbildung „Alkohol und Betäubungsmittel“ am 27. März 2015 Wer wegen Fahrens unter Alkohol- oder Rauschmitteleinfluss auffällig geworden ist, wendet sich für einen forensisch verwertbaren Beweis seiner Abstinenz oder der Änderung seines Trinkverhaltens an Ärztinnen und Ärzte, die nach Durchführung von Probensicherungen und entsprechender Labor untersuchung ein Gutachten abgeben. Damit das Ergebnis vor Gericht oder von einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle anerkannt wird, muss das gesamte Verfahren zu seiner Erstellung nach Anlage 15 Punkt 1 c der Fahrerlaubnisverordnung den anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen entsprechen. Die seit 1. Mai 2014 geltenden verbindlichen Voraussetzungen bezüglich der Qualifikation des Gutachters, aber auch die Anforderungen an die Planung eines Screening-Programms, die Probenentnahme, die Analytik und die Befundmitteilung, werden in der 3. Auflage des Fachwerkes „Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung – Beurteilungskriterien“, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie (DGVP) und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin (DGVM), ausführlich beschrieben. Die Fachgesellschaften haben eindringlich darauf hingewiesen, dass die persönliche Eignung des durchführenden Arztes von wesentlicher Bedeutung für die Praxis ist. Damit ergeben sich an Kontrollprogramme durchführende Ärzte konkrete Anforderungen: 1. Regelmäßige einschlägige Weiterbildung 2. Dokumentiertes und regelmäßig überprüftes System zur Qualitätssicherung 170 3. Fortbildung bzgl. Probenentnahme und Drogenanalytik für forensische Zwecke Punkt 1 und 2 waren auch in früheren Fassungen der CTU-Kriterien zwingende Voraussetzungen zur Durchführung von Abstinenznachweisen. Der Punkt 3 hingegen ist neu. Dies bedeutet praktisch, dass Abstinenznachweise ab dem 1. Mai 2014 von den Begutachtungsstellen für Fahreignung nur noch anerkannt werden, wenn der Kontrollprogramme durchführende Arzt eine entsprechende Qualifikation nachweisen kann. „Altfälle“ können noch nach den bisherigen Regelungen fortgeführt werden. Nach einer Mitteilung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur vom Mai 2014 kann die Durchführung eines MPU-Abstinenzprogrammes beziehungsweise die Probenentnahme verantwortlich durchgeführt werden durch die in der Anlage 4a Fahreignungsverordnung (FeV) aufgeführten Personen: Diese Ärzte benötigen keine weitere förmliche Qualifikation, müssen aber ihre Kenntnisse selbstverständlich im notwendigen Umfang regelmäßig aktualisieren. Link zur Fahrerlaubnisverordnung: www.gesetze-im-internet.de/fev_2010/ Die Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Thüringen bietet aktuell die Möglichkeit der Teilnahme an einer Fortbildung rund um alle Fragestellungen der Thematik im Rahmen eines Curriculums nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie und der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin an. Diese findet am 27. März 2015 in den Räumlichkeiten der Landesärztekammer Thüringen statt. Informationen und Anmeldungen unter: Landesärztekammer Thüringen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung Tel.: 03641/614-143, Fax 03641/614-149 E-Mail: schneider.akademie@ laek-thueringen.de Ass. jur. Dana Weber Rechtsreferentin der Landesärztekammer Tel.: 03641/614-126 Fax: 03641/614-119 E-Mail: [email protected] � Fachärzte mit verkehrsmedizinischer Qualifikation, die nicht zugleich der den Betroffenen behandelnde Arzt sein dürfen � Ärzte des Gesundheitsamtes oder andere Ärzte der öffentlichen Verwaltung � Ärzte mit der Gebietsbezeichnung „Facharzt für Rechtsmedizin“ � Ärzte mit der Gebietsbezeichnung „Arbeitsmedizin“ oder der Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ � Ärzte in einer Begutachtungsstelle für Fahreignung � Ärzte/Toxikologen in einem für forensisch/toxikologische Zwecke akkreditierten Labor Ärzteblatt Thüringen Info MediNetz Jena e.V. – Für die medizinische Versorgung von Papierlosen MediNetz Jena e.V. ist ein Netzwerk aus Studierenden, größtenteils Medizinstudentinnen und -studenten sowie Ärzten und Ärztinnen, die die medizinische Behandlung von Flüchtlingen und Migranten ohne Krankenversicherung in Thüringen vermitteln. Aus verschiedenen Gründen leben diese in Deutschland in der Illegalität. Einige sind nach Ablauf des Visums oder nach Beendigung des Studiums geblieben, einige der Familie gefolgt, andere sind politische oder Bürgerkriegsflüchtlinge und können oder wollen nach langer Zeit in Deutschland nicht in ihre Heimatländer zurückkehren. Laut Asylbewerberleistungsgesetz haben auch Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus ein Anrecht auf medizinische Versorgung bei akuten oder schmerzhaften Erkrankungen (§4) oder auf Leistungen, die zur Aufrechterhaltung der Gesundheit unerlässlich sind (§6). Diese festgeschriebene Minimalbehandlung ist nicht nur eine völlig unzureichende Gesundheitsversorgung, sie verstößt auch gegen das Menschenrecht auf Gesundheit (UN-Sozialpakt Art. 12). Um medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu können, müssen sich die Illegalisierten an das Sozialamt wenden, das wiederum laut §87 des Aufenthalts- gesetzes zur Meldung und Weiterleitung der persönlichen Daten an die Ausländerbehörde verpflichtet ist. Nicht selten droht dann die Abschiebung nach der medizinischen Behandlung. Hier setzt MediNetz an: Auf der Basis eines Beratungsgesprächs leiten wir die Patienten an niedergelassene Ärzte, Zahnärzte, Physiotherapeuten, Heilpraktiker, Psychologen, Hebammen oder Krankenhäuser, die mit uns zusammenarbeiten, weiter. Weil Deutschland eines der Schlusslichter in Europa in der medizinischen Versorgung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus ist, gibt es hierzulande mittlerweile 34 medizinische Beratungsstellen (Medibüros, Medinetze, Medizinische Flüchtlingshilfen). Das MediNetz Jena ist eines davon und das einzige in Thüringen. Wir arbeiten ehrenamtlich, nichtstaatlich, unentgeltlich und unabhängig von Parteien. Die aktuellen Mitglieder des MediNetz Jena: Hintere Reihe: Jan Kummerfeldt, Jannik Widon, Alexander Seltmann, John Fiedler, Dr. Silvia Bohne, Herbert Gaffga, Robert Spalthoff. Mittlere Reihe: Andrey Doroshev, Carolin Fleischmann, Thanh Tu Le, Aurelia Kimmig, Kara Wullenkord, Juliane Gebel, Jonas Loster. Vordere Reihe: Dr. Doina Schwarzer, Jakob Köster und Robert Klunker. Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 171 Info Gegründet haben wir uns 2011. Durch zwei Briefaktionen, mit denen wir insgesamt 4000 Kolleginnen und Kollegen, aber auch Psychotherapeuten oder Hebammen angeschrieben und für die Beteiligung an MediNetz geworben haben, konnten wir zahlreiche Interessenten gewinnen, um unseren Verein aktiv in der Patientenversorgung oder finanziell zu unterstützen. Wir freuen uns über nun insgesamt 25 Mitglieder und sechs Fördermitglieder sowie 55 uns unterstützende Ärzte, Psychotherapeuten, Physiotherapeuten und Hebammen. Wir treffen uns 14-tägig zur aktiven politischen und organisatorischen Vereinsarbeit und bieten neben unseren täglichen Telefonsprechstunden eine wöchentliche, persönliche Sprechstunde in Jena an. Diese findet montags von 16:00 bis 18:00 Uhr in den Räumlichkeiten unseres Kooperationspartners Refugio e.V. in der Wagnergasse 25 in Jena statt. Refugio e.V. ist ein Beratungs- und Therapiezentrum, das schwerpunktmäßig Flüchtlinge mit psychosozialen Problemen, psychischen Erkrankungen und Traumata therapeutisch behandelt, berät und ganzheitlich unterstützt. Patientenvermittlung Im vergangenen Jahr haben wir 20 Patientinnen und Patienten vermittelt. Besonders betroffen hat uns die Geschichte einer EU-Staatsbürgerin, die zur Entbindung ihres Kindes in ihr Heimatland zurückkehren musste – obwohl eine gültige Krankenversicherung im Heimatland bestand, welche normalerweise innerhalb der EU anerkannt werden muss und obwohl lange mit den hiesigen Krankenkassen und mit den Behörden ihres Heimatlandes verhandelt wurde. Außerdem wurde eine Patientin von uns gegen ausdrücklichen ärztlichen Rat einer mit uns kooperierenden Ärztin hochschwanger nach Norddeutschland überführt. Politische Arbeit In Anbetracht dieser unzureichenden medizinischen Versorgung bei oben genannten Fällen ist weiterhin eine politische Arbeit notwendig, um auf die Missstände in der medizinischen Versorgung Papierloser aufmerksam zu machen und dafür zu sorgen, dass jedem in Deutschland lebenden Menschen der Zugang zum Gesundheitssystem gewährleistet wird. Deshalb haben wir bundesweit mit mehreren MediNetzen (u.a. aus Berlin, Bremen, Kiel, Göttingen und Gießen) an einer Kampagne teilgenommen, die statt einer Novellierung des Asylbewerberleistungsgesetzes im November eine Abschaffung erreichen wollte. Darüber hinaus haben wir 2014 ein „Gesundheitskonzept für die Stadt Jena zur Versorgung von AsylbewerberInnen und Papierlosen“ veröffentlicht und im Stadtrat eingereicht. Dies wurde disku- tiert, das Sozialamt schloss sich daraufhin unserer Forderung einer Krankenkassenkarte für Asylsuchende an und richtete eine Anfrage an das Landesverwaltungsamt nach der Möglichkeit der Umsetzung seitens des Freistaates. Dieses äußerte sich zur Regierungszeit der schwarz-roten Koalition ablehnend. Im Koalitionsvertrag der rot-rot-grünen Regierung sind nun aber eine Krankenkassenkarte für Asylbewerber und ein anonymer Krankenschein für Papierlose vorgesehen. Wir werden weiterhin die Landesregierung an ihre Versprechen vor der Landtagswahl erinnern. Für weitere Interessierte und Mitstreiter bietet der 8. MediBüro-Bundeskongress, der vom 22. bis 25. Mai 2015 in Jena ausgerichtet wird, sicher eine gute Gelegenheit. Dazu laden wir herzlich ein. Mehr dazu auf der Homepage www.medinetzjena.de. Robert Klunker und Doina Schwarzer Kontakt: [email protected] www.medibueros.org Tel.: 0157/87623764 (tgl. 16:00 – 22:00 Uhr) Postadresse: medinetz jena e.V. c/o Fachschaft Medizin Nonnenplan 4 07743 Jena 15. Frühlingslesung Die Landesgruppe Thüringen im Bundesverband deutscher Schriftstellerärzte lädt herzlich ein zur am 28. März 2014, 15:30 Uhr, in der Eckermann-Buchhandlung Weimar, Marktstraße 4. Wie üblich lesen wir in bunter Folge Lyrik, Prosa, Aphorismen. Wir freuen uns auf unsere Zuhörer. Der Eintritt ist frei. Für die Landesgruppe Thüringen, Dr. Ulrike Zuber 172 Ärzteblatt Thüringen Info Der Justizvollzug – ein attraktiver Arbeitsort für Ärzte In Thüringen verbüßen in sechs Justizvollzugseinrichtungen (Arnstadt, Tonna, Gera, Hohenleuben, Suhl, Untermaßfeld) rund 1.800 Männer eine Freiheitsstrafe oder befinden sich in Untersuchungshaft. Während der Inhaftierung obliegt dem Freistaat auch die medizinische Betreuung (ambulant und stationär) der Gefangenen. In den letzten Jahren bekommen auch die Thüringer Justizvollzugseinrichtungen den (Fach-)Ärztemangel zunehmend zu spüren. Teilweise abhängig vom Standort der Hafteinrichtung wird es schwieriger, qualifizierte Ärzte für dieses recht ungewöhnliche Arbeitsfeld zu gewinnen. Daher arbeiten wir im Justizvollzug zunehmend mit Ärzten auf vertraglicher Basis. Aktuell benötigen wir ärztliche Unterstützung insbesondere für die allge- meinmedizinische Versorgung in den Justizvollzugseinrichtungen Arnstadt und Gera sowie für die psychiatrische Versorgung in der Jugendstrafanstalt Arnstadt. Der zeitliche Aufwand richtet sich zum einen nach der Größe der Vollzugseinrichtung beziehungsweise der Zahl der Inhaftierten. Zum anderen ist er abhängig von der Verfügbarkeit der Vertragsärzte, die ihre Arbeit im Vollzug oftmals als Nebentätigkeit ausüben. Hoch engagierte, selbständige und professionelle Mitarbeiter/innen in unseren Sanitätsdiensten garantieren einen flexiblen, teamorientierten Einsatz der Ärzte im Thüringer Justizvollzug. Zusammen mit einer bedarfsgerechten technischen und räumlichen Ausstattung bieten wir attraktive Rahmenbedingungen, die zudem eine gute Vereinbarung mit familiären Verpflichtungen ermöglichen. Wenn Sie sich als approbierte Ärztin oder als approbierter Arzt, gerne mit Zusatzqualifikation in der suchtmedizinischen Grundversorgung oder/und mit beruflicher Erfahrung in der Forensik, vorstellen können, auf Honorarbasis Inhaftierte engagiert medizinisch zu betreuen, geben wir Ihnen gerne nähere Informationen zum Aufgabenfeld und zum Anforderungsprofil. Ansprechpartnerin im Thüringer Justizministerium ist Referatsleiterin Doreen Tietz. Mehr Informationen zum Thüringer Justizvollzug finden Sie im Internet unter www.thueringen.de/th4/justizvollzug. Doreen Tietz Referatsleiterin Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz Abteilung 4, Justizvollzug Werner-Seelenbinder-Straße 5 99096 Erfurt Tel.: 0361/3795-430 Fax: 0361/3795-288 E-Mail: [email protected] 4. Geraer Frühjahrssymposium Schmerztherapie Schwerpunktthema „Ich habe Rücken …“ am 25. April 2015, 9:00 – 14:15 Uhr, Penta-Hotel, Gutenbergstraße 2a, 07548 Gera Wissenschaftliche Leitung: PD Dr. med. habil. Michael Kretzschmar, Zentrum Schmerz- und Palliativmedizin, SRH Wald-Klinikum Gera GmbH Programm: - - - - - - - - Einführung – Chronifizierungsmechanismen bei Rückenschmerz Rückenschmerz in der Praxis – die Sicht des Orthopäden Rückenschmerz in der Praxis – die Sicht des Schmerztherapeuten Minimal-invasive Therapieverfahren Der operierte Rücken schmerzt. Ist Neuromodulation (pharmakologisch, elektrisch) die Lösung? Was leistet die operative Wirbelsäulentherapie zur Schmerzlinderung – Indikationen und Kontraindikationen Multimodaler Therapieansatz bei chronischem Rückenschmerz Anstelle einer Zusammenfassung: „Ich habe Rücken…“ Information/Anmeldung: Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Birgit Richter Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin SRH Wald-Klinikum Gera GmbH Straße des Friedens 122, 07548 Gera Tel.: 0365/828-2941, Fax: 0365/828-2942 E-Mail: [email protected] 173 Thüringer Ärzte literarisch Thüringer Ärzte Foto: wandersmann_pixelio.de li t erarisch Es gibt so viel Schönes auf Erden wie wärs z.B. mit seiner Frau selig werden? Auch Schach spielen und lesen zu Hause wär eine gute Nervenpause Und wenn einer fragt, was tut er er sitzt wieder am Computer. Man könnte mal wieder in die Oper gehn oder auch sonntags auf dem Fußballplatz stehn Es ging auch mit Gymnastik und Schwimmen man dürfte sich auch der Bekannten entsinnen Und wenn einer fragt, was tut er? Er sitzt wieder am Computer. Auch zu einer Wanderung sollte man sich melden zurück zur Natur und darin schwelgen und das kann doch nicht schaden mal wieder mehr Kraft in den Waden Und wenn einer fragt, was tut er? Er sitzt wieder am Computer. Oder einfach auf einer Wiese sein sich wärmen lassen vom Sonnenschein Sich legen und in den Himmel sehn und mit den wandernden Wolken gehn und wenn einer dann fragt, was tut er? Natürlich, er sitzt wieder am Computer. Das PC Syndrom 174 Foto:Petra Bork, pixelio.de SR Dr. Siegfried Rothe, Friedrichroda Ärzteblatt Thüringen Personalia Jubilare im Kammerbereich im Monat März 2015* SR Dr. Ernst Strauß, Gera geb. am: 20.03.1920 Doz. Dr. Klaus Leistner, Jena geb. am: 03.03.1940 OMR Dr. Ingeborg Fengler, Saalfeld geb. am: 11.03.1922 Dr. Hans Dazer, Nordhausen geb. am: 04.03.1940 MR Dr. Werner Weidhaas, Saalfeld geb. am: 20.03.1925 Dipl.-Med. Ingrid Semeniuk, Jena geb. am: 06.03.1940 OMR Dr. Helmut Köhler, Bad Berka geb. am: 13.03.1927 OMR Dr. Eberhard Jüttner, Artern geb. am: 06.03.1940 Dr. Gudrun Pitzschke, Jena geb. am: 19.03.1929 Dr. Bernhard Linzer, Erfurt geb. am: 07.03.1940 SR Dr. Ingrid Gröber, Erfurt geb. am: 20.03.1929 MR Dr. Gertraud Medwed, Zella-Mehlis geb. am: 08.03.1940 OMR Prof. Dr. Dr. Dr. Werner Köhler, Jena geb. am: 24.03.1929 Dieter Brechling, Blankenhain geb. am: 09.03.1940 Dr. Rudolf Heiland; Bad Frankenhausen geb. am: 12.03.1930 Karin Schwella, Zeulenroda-Triebes geb. am: 09.03.1940 Dr. Erhard Lössl, Bad Liebenstein geb. am: 23.03.1930 Dr. Ursula Hädrich, Hermsdorf geb. am: 09.03.1940 SR Günther Petermann, Gotha geb. am: 02.03.1931 SR Dr. Sigrid Reß, Waltershausen geb. am: 11.03.1940 MR Dr. Günter Meyfarth, Sonneberg geb. am: 09.03.1931 SR Gustav-Adolf Söder, Neuhaus geb. am: 13.03.1940 Dr. Charlotte Krause, Jena geb. am: 11.03.1931 Prof. Dr. Horst von der Hardt, Körner geb. am: 13.03.1940 geb. am: 01.03.1932 MR Dr. Hans-Joachim Horny, Gößnitz geb. am: 14.03.1940 Dr. Erika Munder, Arnstadt geb. am: 11.03.1932 Dr. Detlev Schulze, Zeulenroda geb. am: 14.03.1940 Irmgard Hühne, Oberalba geb. am: 12.03.1932 Prof. Dr. Wolf Arnold, Suhl geb. am: 16.03.1940 Waltraud Eberhardt, Erfurt geb. am: 15.03.1932 Prof. Dr. Bernd Wiederanders, Jena geb. am: 16.03.1940 OMR Dr. Werner Keyling, Erfurt geb. am: 28.03.1932 Dr. Otto Seidel, Gera geb. am: 16.03.1940 OMR Dr. Ursula Krause, Weimar geb. am: 03.03.1933 Dr. Günter Fahr, Zella-Mehlis geb. am: 17.03.1940 Prof. Dr. Hans Peter Brandt, Erfurt geb. am: 08.03.1933 Dr. Ute Lienemann, Greiz geb. am: 19.03.1940 MR Dr. Erika Nöldner, Gera geb. am: 12.03.1933 Hans Nehrlich, Erfurt geb. am: 19.03.1940 SR Ingeborg Morgenroth, Jena geb. am: 13.03.1933 MR Dr. Lutz Gerlach, Münchenbernsdorf geb. am: 21.03.1940 SR Hans Reiner Engelhaupt, Erfurt geb. am: 25.03.1933 Luitgard Klöcker, Bad Liebenstein geb. am: 21.03.1940 MR Dr. Lothar Zech, Gotha geb. am: 03.03.1934 SR Dr./Med. Univ. Budapest Dieter Badel, Gotha geb. am: 22.03.1940 SR Dr. Helgard Pahn, Arnstadt geb. am: 08.03.1934 MR Prof. Dr. Gisela Adam, Jena geb. am: 24.03.1940 MR Dr. Ruth Streubel, Jena geb. am: 10.03.1934 Ursula Zimmer, Bad Berka geb. am: 24.03.1940 Dr. Ruth Roseburg, Arnstadt geb. am: 16.03.1934 SR Margot Braune, Tambach-Dietharz geb. am: 26.03.1940 Dr. Helene-Adelheid Herms, Erfurt geb. am: 16.03.1934 Dr. Peter Bachmann, Borgishain geb. am: 30.03.1940 Doz. Dr. habil. Lothar Diener, Gera geb. am: 21.03.1934 Dr. Annelies Lenke, Boilstädt geb. am: 30.03.1940 Reta Boeck, Niederdorla geb. am: 21.03.1934 Lothar Braune, Nordhausen geb. am: 31.03.1940 SR Fritz Preibsch, Gehren geb. am: 25.03.1934 Gerlinde Huch, Bad Salzungen geb. am: 31.03.1940 MR Dr. Karl-Heinz Haase, Starkenberg geb. am: 28.03.1934 MR Michael-Matthias Woytas, Erfurt geb. am: 03.03.1945 OMR Prof. Dr. Hans-Jürgen Schubert, Erfurt geb. am: 03.03.1935 Dr. Ulla Berger, Dornheim geb. am: 07.03.1945 MR Dr. Günther Bode, Gotha geb. am: 09.03.1935 Dr. Carmen Lewin-Stern, Erfurt geb. am: 09.03.1945 PD Dr. Manfred Mohorn, Jena Dr. Günter Lindig, Weimar geb. am: 11.03.1935 Hans-Joachim Nette, Lengenfeld unterm Stein geb. am: 13.03.1945 MR Dr. Harald Erbstößer, Bad Berka geb. am: 12.03.1935 Dr. Peter Fischer, Bonn geb. am: 16.03.1945 Dr. Christiane Küstner, Erfurt geb. am: 16.03.1935 Dr. Hans Tölkes, Wasungen geb. am: 18.03.1945 Dr. Eberhard Siegmund, Neustadt/Orla geb. am: 23.03.1935 Dr. Brigitte Grünwald, Ilmenau geb. am: 20.03.1945 Lothar Schmidt, Bad Lobenstein geb. am: 24.03.1935 Dr. Sigrid Halle, Eisenach geb. am: 23.03.1945 Dr. Christel Cöllen, Erfurt geb. am: 25.03.1935 Ina Schairer, Stadtroda geb. am: 28.03.1945 Dr. Jochen Retzlaff, Bad Liebenstein geb. am: 26.03.1935 Lonny Reitler, Hildburghausen geb. am: 27.03.1935 MR Dr. Herbert Pobering, Teistungen geb. am: 28.03.1935 Dr. Winfried Reuter, Steinbach geb. am: 01.03.1940 Dr. Helmut Bauer, Erfurt geb. am: 01.03.1940 Dr. Ingeburg Rollberg, Nordhausen geb. am: 01.03.1940 Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Wir gratulieren herzlich! Seit dem Jahr 2013 wurde der Veröffentlichungsmodus der Liste geändert. Es werden der 70. und 75. und ab dem 80. wieder jährlich die Geburtstage berücksichtigt. * 175 Personalia Nachruf auf Professor Dr. Gerhard Klumbies Professor Dr. Gerhard Klumbies wurde am 5. Dezember 1919 als Pastorensohn in Königsberg geboren. Der Beginn seiner persönlichen Entwicklung wurde durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges überschattet. Einsätze im Sanitätsdienst in Polen, Frankreich und Russland wechselten mit Perioden des Medizinstudiums in Königsberg ab. Seine erste Ehe war nur kurz, da die Partnerin letztlich durch eine kriegsbedingt nicht zu beherrschende Tuberkulose früh verstarb. Nach dem Ende des Krieges verschlug es ihn nach Jena. Zunächst half er Bombenschäden zu beheben, bevor er das Studium fortsetzen und 1946 mit dem Staatsexamen abschließen konnte. Im selben Jahr folgte die Promotion. Die Pflichtassistenz leistete er unter anderem in der Universitäts-Frauenklinik unter Professor Döderlein ab. Bald zeigte sich aber seine Vorliebe für die Innere Medizin. Dies führte ihn zu Professor Lommel an die Medizinische Universitäts-Poliklinik. Sein Interesse war sehr breit, zunehmend trat aber die Kardiologie in den Vordergrund. Seine Habilitationsschrift 1953 analysierte lagebedingte Veränderungen der P-Welle im EKG. Sehr früh kam die internistische Psychotherapie hinzu – eine Kombination, die die „MedPol“ weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt machte. Mehr als 200 Publikationen und mehrere Buchveröffentlichungen fanden internationale Anerkennung. 1957 erhielt er eine Dozentur und 1958 die Professur für Innere Medizin. 1972 wurde er zum Vorsitzenden der Gesellschaft für Innere Medizin der DDR gewählt, 1974 war er Präsident des Internistenkongresses in Leipzig. 1962 wurde Professor Klumbies die Leitung der Medizinischen Poliklinik übertragen. Dies geschah in einer sehr komplizierten Situation. Die Mitarbeiter 176 bangten um die weitere Existenz der Einrichtung. Sie standen hinter ihm und waren froh, dass sich auf diese Weise wieder eine klare Perspektive abzeichnete. Er nutzte diese Zeit, um aus der Männer- und Frauenambulanz eine modern gegliederte Einrichtung zu machen, in der alle internistischen Subspezialitäten ihre Heimstatt fanden. Seine Mitarbeiter und Studenten unterstützte er in ihrer Profilierung uneigennützig und nach besten Kräften. 82 Promotionen und sechs Habilitationen zeugen davon. Seine interessanten und lebendigen Vorlesungen fanden große Anerkennung bei den Studenten – nicht nur der Medizin. Er lebte ein optimales ArztPatienten-Verhältnis vor und lehrte uns den vertrauensvollen Umgang mit Kollegen. Seine Klinik war und blieb ein Zentrum der vertieften Diagnostik und Therapie für Hausärzte und ambulant tätige Internisten weit über Jena hinaus. Als Chef war er allen Vorbild und auch wegen seiner Toleranz und Warmherzigkeit geschätzt. Dies trug sehr zu einem besonderen Klima in der Klinik bei. Zahlreiche gesellige Veranstaltungen halfen dabei, und viele Mitarbeiter haben bis zu seinem Tode persönlich Kontakt gehalten. Mit seiner Emeritierung zeichnete sich die Vereinigung mit der Medizinischen Klinik ab. Durch die Gliederung in Subspezialitäten waren gute Voraussetzungen geschaffen, aber er förderte das Zusammenwachsen auch durch seine tolerante und großzügige Art. Zudem ging das Isotopenlabor an die Radiologie, und aus der allergologischen Abteilung entwickelte sich das Institut für Klinische Immunologie. Söhne Achim und Bernhard mit ihren Frauen, Enkel und Urenkel waren – wie er sagte „Die Freude am Abend eines erfüllten Lebens“. Als wir ihn am 5. Dezember 2014 anlässlich seines 95. Geburtstages besuchten, betonte er, wie seine Gattin ihn bei den nachlassenden körperlichen Fähigkeiten liebevoll unterstützte. Geistig war er völlig orientiert. Er zeigte uns eine umfangreiche Mappe mit photographischen Erinnerungen. Dies löste eine angeregte gemeinsame Diskussion über Vergangenes aus. Umso betroffener waren wir als wir erfuhren, dass er wenige Tage später friedlich eingeschlafen war. Unser tiefempfundenes Beileid gilt seiner Familie. Seine ehemaligen Mitarbeiter werden ihn immer in ehrendem Angedenken behalten. Lothar Jäger, Jena In Jena fand er mit Gisela Knauf eine neue Partnerin. Frau Klumbies war eine ideale Ehefrau, die ihn bei der beruflichen Entwicklung unterstützte und mit ihm das Zentrum der größer werdenden Klumbies-Familie bildete. Die beiden Ärzteblatt Thüringen Kultur und Geschichte Das unwillkommene Rot Über Erröten und Erythrophobie Roland Itterheim Wer wäre nicht schon einmal zur Unzeit errötet? Das Phänomen betrifft keineswegs nur vasolabile Personen. Unangenehm ist in jedem Fall die nicht dem Willen unterliegende und demzufolge nicht steuerbare Reaktion. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang die aus dem englischen Sprachgebrauch übernommene Differenzierung in die Begriffe Flushing und Blushing. Der Terminus Flushing umfasst vorwiegend die plötzliche Rötung des Gesichtes nach exogenen Stimuli wie körperlicher Anstrengung, reichlichem Alkoholgenuss, scharf gewürzten Speisen oder durch physiologische Mechanismen wie Hitzewallungen beim Menopausensyndrom. Die Zornesröte im Gefolge von Wutausbrüchen gehört ebenfalls zu dieser Kategorie. Dagegen dominieren beim Blu shing psychologische Faktoren in Form erhöhter ichbezogener Aufmerksamkeit und selbstbewertender Emotionen. Während ein solches Erröten von den meisten Menschen als marginales Ereignis empfunden wird, kann es sich bei Leichterrötern zu einer starken Belastung mit sozialen Konsequenzen entwickeln. Eingeschränkte Kontakte und Angst vor dem Erröten (Erythrophobie) können dann als manifeste Sozialphobie zu therapeutischer Intervention zwingen. Entgegen seiner Sichtbarkeit und Häufigkeit wurde Erröten relativ spät Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Kein Geringerer als Charles Darwin befasste sich damit in seinem vergleichenden Werk über den Ausdruck der Gemütsbewegungen bei Mensch und Tier1. Erröten ist nach ihm „die eigentümlichste und menschlichste aller Ausdrucksformen“. Er bezieht sich öfters auf seinen Landsmann Burgess, der 1839 eine diesbezügliche Abhandlung vorlegte2 und schon erkannte, dass Blu shing nicht durch physikalische Einwirkungen hervorgerufen werden kann, sondern „der Geist affiziert sein muss“. Darwin sammelte in großer Fülle historische und zeitgenössische Literaturbelege über das Erröten bei Personen aller Altersstufen und Kulturkreise. Das schließt auch anthropologische Befunde bei Naturvölkern ein. Junge Menschen sollen eher als ältere dazu neigen, Kleinkinder höchst selten, Frauen mehr als Männer. Leichterröten könnte möglicherweise genetische Ursachen haben. Geistig Behinderte sollen selten erröten. Viele nehmen das Blushing als lokalen Temperaturanstieg wahr. Intensives Erröten geht mitunter mit leichtem Tränenfluss einher. Herzfrequenz und Atmung werden beeinflusst. Seelenzustände, die Erröten herbeiführen, sieht Darwin in Schüchternheit, Schuldgefühl und Scham. Prinzipiell würden die „Selbstbeachtung in Bezug auf die Meinung anderer“ sowie „der Gedanke, was andere von uns denken“ die psychologische Grundsituation bilden. Eine schlüssige Theorie des Errötens bietet Darwin nicht an. Zehn Jahre nach dem Erscheinen von Darwins Buch veröffentlichte der renommierte Anatom, Physiologe und Pathologe Jakob Henle (1809 – 1885) eine Studie über das Erröten3 . Henle geht gegenüber Darwin über das rein Deskriptive hinaus, indem er die zugrunde liegenden physiologischen Prozesse aufklären will. Dass dem Erröten eine Bedeutung zukommt, ahnt er, wenn er meint „… unheimlich ist nur das Individuum, welches das Erröten verlernt hat.“ Ihn reizt die Entdeckung der Einflüsse auf Kreislauf und Nervensystem, die zur plötzlichen und örtlich begrenzten Dilatation der kutanen Gefäße führen. Henle unterscheidet bei den Anlässen zwischen „deprimierenden“ und „exzitierenden“ Affekten. Letztere bewirken eine gehobene Stimmung, beispielsweise Erröten nach Lob. Die weitaus größte Anzahl der Fälle lässt sich aber der ersten Gruppe zuordnen, spiegelt Angstzustände wider. Der Autor nennt die Angst, ein Geheimnis zu verraten oder die Angst, bei einer Unwahrheit ertappt zu werden. Natürlich konnte auch Henle keine allgemeingültigen Aussagen liefern. In der neurologischen Fachliteratur taucht der Begriff Erythrophobie 1897 auf. Von dem Psychiater Emil Kraepelin zu den Zwangsneurosen gerechnet, wird die Erythrophobie später zu den sozialen Phobien gestellt. Aus neuerer Zeit stammen zwei deutschsprachige Dissertationen zum Thema. Charles Mariauzouls (München 1996) 4 rückt die Beziehung zwischen Scham und Erröten in den Mittelpunkt und findet Zugang vor allem über die Kulturanthropologie, Psychologie und Soziologie. Er beklagt die dürftige Studienlage und will in erster Linie die Messbarkeit hinsichtlich Auslösung, Ausbreitung und Verlauf untersuchen. Der Scham schreibt er vorrangig eine selbstbewahrende Funktion im Sinne eines Schutzes der eigenen Persönlichkeit zu. Seltener kommt es durch das Erröten zu einer selbsterweiternden Haltung mit resultierender Leistungsmotivation. Das erste Auftreten des Errötens wird von den Untersuchern in unterschiedliche Phasen des Kindesalters gelegt, eine eindeutige Zunahme findet zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr statt. Darwin hatte das dritte Lebensjahr ausgemacht. Die therapeutischen Möglichkeiten sieht der Verfasser zum einen in präventiven Maßnahmen durch die Betroffenen (Ablenkung, kontrollierte Atmung u. a.), zum anderen in gezielter Psychotherapie und in hartnäckigen Fällen mit hohem Leidensdruck in der Durchtrennung der Sympathikusbahnen auf der Ch. Darwin: The expression of the emotions in man and animals. London 1872. T. Burgess: The physiology or mechanism of blushing. London 1839. 3 J. Henle: Ueber das Erröthen. Berlin 1882. 4 Ch. Mariauzouls: Psychophysiologie von Scham und Erröten. Diss., Ludwig-Maximilians-Universität München, 1996. 1 2 Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang 177 Kultur und Geschichte Höhe des 3. bis 5. Thoraxsegmentes (transthorakale Sympathektomie), allerdings mit Risiken für Komplikationen. Im empirischen Teil der Arbeit wurden optisch-apparative Messungen der Gesichtsfärbung, z. B. durch Spektralphotometer, und andere diffizile Analysen vorgenommen. Beim Erröten wurde ein Anstieg der mittleren Wangentemperatur um 0,17 °C bis 0,20 °C ermittelt. Am stärksten ist das Blushing im oberen Teil der Wange (Regio infraorbitalis) ausgeprägt. Es beginnt im Allgemeinen rund 15 Sekunden nach der auslösenden Situation und normalisiert sich nach etwa 35 Sekunden. An der TU Dresden ist die Psychologin Samia Härtling in Forschung und Lehre tätig. In ihrer Dissertation zur Erythrophobie5 liegt der Schwerpunkt auf den Behandlungswegen. Die Autorin definiert Blushing als soziales Erröten, gekennzeichnet durch Sozialphobie mit Vermeidungsverhalten. An situativen Auslösern werden mehrere Befindlichkeiten aufgeführt: Scham, Schüchternheit, Befangenheit, Peinlichkeit, Bescheidenheit. Das Gefühl, von Außenstehenden beobachtet und beurteilt zu werden, gar im Zentrum der Aufmerk5 S. Chaker (Härtling): Die Behandlung der Ery throphobie mittels verhaltenstherapeutischer Kurzzeitgruppentherapie. Diss., Technische Universität Dresden, 2011. samkeit zu stehen, setzt das Erröten und die Angst davor in Gang. Schon die Anwesenheit einer anderen Person kann die Reaktion bewirken, noch dazu, wenn jene dem/der Leidenden nicht gleichgültig ist. Wem fällt da nicht gleich Schillers „Lied von der Glocke“ ein, auch eine Fundgrube geflügelter Worte. Den aus der Fremde heimgekehrten Jüngling und seine Angebetete charakterisiert der Dichter so: „… Mit züchtigen, verschämten Wangen / Sieht er die Jungfrau vor sich stehn. / Da fasst ein namenloses Sehnen des Jünglings Herz … / Errötend folgt er ihren Spuren / Und ist von ihrem Gruß beglückt …“ Erröten als Sympathie- und Liebesindikator. Der englische Mediziner und romantische Poet John Keats (1795 – 1821) ist, vielleicht aus Erfahrung, vorsichtiger geworden. In dem Gedicht “Evas Apfel teilend“ lässt er sein Mädchen wissen: „Erröte nicht, erröte nicht! Was, sag, sollt ich sonst denken / Die leis errötend lächelt, wird / Bald ihren Kranz verschenken …“ Auch in Shakespeares „Romeo und Julia“ ist das Erröten präsent; Julia zu Romeo: „Du weißt, die Nacht verschleiert mein Gesicht, sonst färbte Mädchenröte meine Wangen / Um das, was du vorhin mich sagen hörtest.“ Härtling sieht außerdem eine „rehabilitierende Funktion“ des Errötens, eine Art nonverbales Schuldeingeständnis. Bereits Darwin hatte als eine moralische Ursache des Errötens die Schuld erwähnt. In jeder Requiem-Aufführung ist die kraftvolle Passage aus dem „Dies irae“ zu hören: „Ingemisco tamquam reus / culpa rubet vultus meus …“ Mit dem Inkarnat der Schuld und Scham hofft der angeklagte Sünder auf göttliche Vergebung. Als Gegenpol können aber auch Lob und freudige Überraschungen Erröten erzeugen. Auf einen Aufruf der Autorin meldeten sich in Dresden deutschlandweit über hundert freiwillige Teilnehmer/innen für ein Therapieprogramm, wobei die Frauenquote hoch war, jedoch keine geschlechtsspezifischen Unterschiede registriert werden konnten. Anhand von Fragebögen wurden Personen mit sozialer Phobie und dem Hauptsymptom Errötungsangst ausgewählt. Um generell die Wirksamkeit zu testen, wurde eine Pilotstudie vorgeschaltet. Die Kurzzeittherapie in kleinen Gruppen erstreckte sich über zwei Wochenenden und eine jeweils vierwöchige selbstgeleitete Übungsphase. Der Therapieerfolg war bei einer Katamnese von sechs beziehungsweise zwölf Monaten stabil. Doch weist die Verfasserin in Bezug auf die Rahmenbedingungen und Kosten der Erythrophobiebehandlung noch auf zahlreiche ungelöste Fragen hin. Dr. Dr. Roland Itterheim, Jena Mitgliederversammlung der Ärzteinitiative MEZIS e.V. "Mein Essen zahl` ich selbst – Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte" Im Rahmenprogramm finden in Kooperation mit dem Sächsischen Psychiatriemuseum e.V., Mainzer Straße 7, 04109 Leipzig auch zwei öffentliche Veranstaltungen statt. Freitag, 20.3.15, um 19 Uhr: Podiumsdiskussion „Wie käuflich ist die Medizin? Über den Einfluss der pharmazeutischen Industrie auf die medizinische Forschung und Praxis“ (Teilnehmer: Angela Spelsbert - Transparency International; Felix Hasler - Schweizer Pharmakologe und Medizinkritiker; Dr. Gisela Schott - AKdÄ; Prof. Dr. Thomas Lempert - Neurologe u. Chefarzt Schlosspark-Klinik Berlin). Samstag, 21.3.15, um 16 Uhr: Expertengespräch „Wie stärken wir in der deutschen Ärzteschaft eine Kultur der wissenschaftlichen Unabhängigkeit?“ (Teilnehmer: Chefredakteur des Deutschen Ärzteblatts Herr Maibach-Nagel, Geschäftsführer des Deutschen Ärzte-Verlags Herr Froitzheim, Vertreter des Fachausschusses für Transparenz und Unabhängigkeit in der Medizin der AKdÄ). Weitere Informationen finden Interessierte unter www.mezis.de. 178 Ärzteblatt Thüringen Tagungshinweise Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Thüringen Auskunft/Anmeldung: Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung der Landesärztekammer Thüringen Postfach 10 07 40, 07707 Jena Tel.: 036 41/6 14-1 42/3/4/5/6/8, Fax: 036 41/6 14-1 49 Internet: www.laek-thueringen.de E-Mail: [email protected] Informationen zur Fortbildungszertifizierung unter: www.laek-thueringen.de oder telef. 036 41/6 14-1 44/6/8 Interdisziplinär Akademie der Landesärztekammer Thüringen, Institut für Rechtsmedizin, Universitätsklinikum Jena 23. Medizinisch-Juristisches Kolloquium Der alte Mensch in Klinik und Pflege - Sturzprävention und freiheitsentziehende Maßnahmen – Anspruch und Wirklichkeit - Forensische Probleme der Fixation - „Was muss ich tun, um einen Sturz zu verhindern und wie weit darf ich gehen? – Sturzprävention im Spannungsfeld zwischen Fürsorgepflicht und Freiheitsentzug“ - Möglichkeit der Diskussion eigener Fälle/Probleme Referenten: Dr. med. Ricarda Arnold, Dr. med. Anja Kwetkat, Ass. jur. Kristin Memm, Jena Zeit: 18.03.2015 15:00 bis 19:00 Uhr gebührenfrei Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Ricarda Arnold, Jena Ω 5 Punkte, Kategorie A 23. Seminar Medizin in der Literatur Krankenzimmer Nr. 6 von Anton P. Tschechow Zeit: 08.04.2015 17:00 bis 18:30 Uhr gebührenfrei Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Prof. Dr. phil. Dietrich von Engelhardt, Karlsruhe 4. Thüringer Gerinnungstag - Begrüßung, PD Dr. med. Günter Syrbe, Jena Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang - Blutgerinnung und Immunsystem, Dr. med. Karim Kentouche, Jena - Antikoagulation bei Myeloproliferativen Erkrankungen, Dr. med. Kristina Schilling, Leipzig - Blutungen unter moderner antithrombotischer Therapie, Prof. Dr. med. Rüdiger Scharf, Düsseldorf - Der indikationsgerechte Einsatz von Antikoagulantien unter Beachtung von Nieren- und Leberfunktion, Dr. med. Karin Liebscher, Leipzig - Antikoagulantion im Kindes- und Jugendalter, PD Dr. med. Ralf Knoefler, Dresden - Thromboembolische Risiken bei Antikonzeption, Prof. Dr. med. Ekkehard Schleußner, Jena Zeit: 09.05.2015 09:30 bis 14:30 Uhr gebührenfrei Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: PD Dr. med. Günter Syrbe, Jena Ω 6 Punkte, Kategorie A Medizinische Fortbildungstage Thüringen 2015 Kurse und Seminare für Ärzte, MFA, Pflegepersonal, MTA Plenarveranstaltung „Leitliniengerechte Therapie unter Einbeziehung von Patientenerwartung und Wirtschaftlichkeit“, (13.06.2015) Zeit: 10.06.2015 bis 13.06.2015 Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 99084 Erfurt Leitung: Prof. Dr. med. Günter Stein, Jena, Prof. Dr. med. Heiko Wunderlich, Jena www.medizinische-fortbildungs tage.org Burnout-Prophylaxe für Ärzte Zeit: 14.11.2015 10:00 bis 18:00 Uhr Gebühr: 120 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dipl.-Theol. Torsten Klatt-Braxein, Berlin Ω 10 Punkte, Kategorie C Ärztliche Führung Ärztekammer Berlin Ärztliche Führung 2015 – ein praxisorientiertes Intensivprogramm Praxisseminar zum Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Typ2-Diabetes, die nicht Insulin spritzen Zeit: 30.09.2015 14:00 Uhr bis 02.10.2015 13:00 Uhr Gebühr: je 250 Euro Ort: Universitätsklinikum Jena, Bachstraße 18, 07743 Jena Leitung: Prof. Dr. med. Ulrich Alfons Müller, Jena Ω je 10 Punkte, Kategorie C nach dem Curriculum der Bundesärztekammer Termine: 16.04. – 18.04.15 Modul 1 Die Praxis des Führens 25.06. – 27.06.15 Modul 2 Führen als interaktiver Prozess 17.09. – 19.09.15 Modul 3 Veränderungsprozesse managen, Gesundheitspolitischer Rahmen, Betriebswirtschaftliche Steuerung 11.12.15 Modul 4 Transfer: Sicherung des eigenen Konzepts Veranstalter: Ärztekammer Berlin Ort: Berlin, Evangelische Bildung sstätte auf Schwanenwerder Leitung: Priv.-Doz. Dr. med. Peter Berchtold Anmeldung: Andrea Hofmann Tel.: 030/40806 1205 E-Mail: aerztliche-fuehrung@ aekb.de Praxisseminar zum Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Hypertonie Allgemeinmedizin Zeit: 13.11.2015 10:00 Uhr bis 14.11.2015 13:00 Uhr (Achtung geänderter Termin) Gebühr: 250 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Doz. Dr. med. habil. Reinhard Both, Jena Ω 17 Punkte, Kategorie C Intensivkurs Allgemeinmedizin für Allgemeinmediziner und zur Vorbereitung auf die Facharztprüfung Zeit: 10.06.2015 09:00 Uhr bis 12.06.2015 15:00 Uhr Gebühr: 300 Euro Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 99084 Erfurt Leitung: Dipl.-Med. Silke Vonau, Nahetal Ω 32 Punkte, Kategorie C Diabetologie Praxisseminar zum Behandlungs- und Schulungsprogramm für Patienten mit Typ2-Diabetes, die Insulin spritzen Zeit: 25.03.2015 14:00 Uhr bis 27.03.2015 13:00 Uhr Zeit: 28.10.2015 14:00 Uhr bis 30.10.2015 13:00 Uhr Zeit: 20.05.2015 15:00 Uhr bis 22.05.2015 13:00 Uhr Zeit: 02.12.2015 15:00 Uhr bis 04.12.2015 13:00 Uhr Gebühr: je 200 Euro Ort: Universitätsklinikum Jena, Bachstraße 18, 07743 Jena Leitung: Prof. Dr. med. Ulrich Alfons Müller, Jena Ω je 7 Punkte, Kategorie C EEG Klinische Elektroenzephalo graphie im Kindes- und Erwachsenenalter Teil 2 – Praxis und Klinik EKG EKG-Kurs mit praktischen Übungen mit Zusatzteil für Ihr Praxispersonal � Ärzte Grundlagen der EKG-Auswertung, Reizbildungsstörungen, Reizleitungsstörungen, Erregungsrückbildungsstörungen, Infarkt-EKG, Vorhof- und Kammerhypertrophie, Belastungs-EKG, SchrittmacherEKG, praktische Übungen in der Gruppe Gebühr: 200 Euro � Praxispersonal normales EKG, Ergometrie 179 Tagungshinweise Gebühr: bitte erfragen Zeit: 10.04.2015 bis 11.04.2015 Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Jana Boer, Erfurt Ω 25 Punkte, Kategorie C Langzeit-EKG-Kurs zum Erwerb des Qualifikationsnachweises gemäß § 135, Abs. 2 SGB V – Blended-LearningKurs – Präsenzteil Zeit: 06.11.2015 09:00 Uhr bis 07.11.2015 15:00 Uhr Gebühr: 320 Euro Ort: damago GmbH, Anger 19-20, 99084 Erfurt Leitung: Dr. med. Jana Boer, Erfurt Ω 38 Punkte, Kategorie K Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Ω 40 Punkte, Kategorie H Update Hygiene 2015 geeignet als Aktualisierungskurs für Hygienebeauftragte Ärzte und Krankenhaushygieniker laut Thüringer Hygieneverordnung Zeit: 11.06.2015 09:00 bis 16:00 Uhr Gebühr: 50 Euro Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 99084 Erfurt Leitung: Dr. med. Ute Helke Dobermann, Prof. Dr. med. Margarete Borg-von Zepelin Ω 8 Punkte, Kategorie A Impfen Ernährungsmedizin 13. Thüringer Impftag Strukturierte curriculare Fortbildung Ernährungsmedizin 100-StundenWarteliste Kompaktkurs – Teil 1: 20.04.2015 bis 25.04.2015 Teil 2: 14.09.2015 bis 18.09.2015 Gebühr: 1000 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Prof. Dr. med. Günter Stein, Jena Ω 100 Punkte, Kategorie H Humangenetik Qualifikation zur fachgebundenen genetischen Beratung gemäß § 7 Abs. 3 und § 23 Abs. 2 Nr. 2a GenDG Refresherkurs + Wissenstest Zeit: 26.03.2015 12:00 bis 18:30 Uhr Neurologen Zeit: 09.09.2015 12:00 bis 18:30 Uhr alle Fachgebiete Gebühr: je 100 Euro Ort: Institut für Humangenetik, Kollegiengasse 10, 07743 Jena Leitung: Dr. med. Isolde Schreyer, Jena Ω je 9 Punkte, Kategorie A Hygiene Hygienebeauftragter Arzt – 40-Stunden-Kurs (Modul I Krankenhaushygiene) Zeit: 01.06.2015 bis 05.06.2015 Gebühr: 500 Euro 180 Zeit: 20.06.2015 09:00 bis 16:00 Uhr gebührenfrei Ort: Kassenärztliche Vereinigung, Zum Hospitalgraben 8, 99425 Weimar Leitung: Prof. Dr. med. Wolfgang Pfister, Jena, Prof. Dr. med. Peter Wutzler, Erfurt Ω 8 Punkte, Kategorie A Curriculare Fortbildung Impfen zum Erwerb des Impfzertifikates Zeit: 21.11.2015 09:00 bis 18:00 Uhr Gebühr: 100 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Prof. Dr. med. Wolfgang Pfister, Jena Ω 12 Punkte, Kategorie A Kinder- und Jugendpsychiatrie Kinder- und Jugendpsychiatrischer Fortbildungstag Zeit: 12.09.2015 10:00 bis 13:00 Uhr gebührenfrei Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Ekkehart Englert, Erfurt Ω 4 Punkte, Kategorie A Kommunikation Der schwierige Patient Unterschiedliche Perspektiven für Arzt und Patient, Deeskalation – den richtigen Ton für laute und ungehaltene Patienten finden, Forderungen verstehen, Kompromisse finden, Umgang mit heimlichen Delegationen, Vielredner und „Vielwisser“ behutsam in die Schranken weisen, Adhärenz und Compliance herstellen, Regeln für das Besprechen „schlechter“ Nachrichten und Prognosen Zeit: 18.04.2015 10:00 bis 14:00 Uhr Gebühr: 65 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dipl.-Theol. Torsten Klatt-Braxein, Berlin Ω 4 Punkte, Kategorie A Laboratoriumsmedizin Fortbildungstag Laboratoriumsmedizin Labordiagnostik bei Fettstoffwechselstörung Zeit: 05.09.2015 09:00 bis 12:30 Uhr gebührenfrei Ort: Augustinerkloster, Augustinerstraße 10, 99084 Erfurt Leitung: Dr. med. habil. HansJürgen Wolff, Arnstadt Ω 4 Punkte, Kategorie A Notfallmedizin Kurs zum Erwerb der Fach kunde Leitender Notarzt Zeit: 22.06.2015 09:00 Uhr bis 26.06.2015 16:00 Uhr Gebühr: 800 Euro Ort: Hotel Dorotheenhof, Dorotheenhof 1, 99427 Weimar Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena Ω 40 Punkte, Kategorie H Notfälle sicher beherrschen – Teil 1 Zeit: 30.10.2015 bis 31.10.2015 Gebühr: 250 Euro Ort: Hotel Dorotheenhof, Dorotheenhof 1, 99427 Weimar Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena Ω 16 Punkte, Kategorie C Kompaktkurs Notfallmedizin zur Anerkennung der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin Zeit: 20.11.2015 08:00 Uhr bis 28.11.2015 18:00 Uhr Gebühr: 980 Euro Ort: Hotel Dorotheenhof, Dorotheenhof 1, 99427 Weimar Leitung: Dr. med. Jens Reichel, Jena Ω 80 Punkte, Kategorie H Organspende Akademien der Ärztekammern Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen in Zusammenarbeit mit der DSO Curriculum Organspende Mitteldeutschland � 16 Stunden Theorie (Teil A) � 8 Stunden Kriseninterventionsseminar (Teil B) � fakultative Teilnahme an der Organspende oder Praxistag bei der DSO Zeit: 25.06.2015 bis 27.06.2015 Gebühr: 350 Euro (Teil A-B) Ort: Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Doctor-Eisenbart-Ring 2, 39120 Magdeburg Anmeldung: Birgit Stahl, Akademie für medizinische Fort- und Weiterbildung der Ärztekammer Sachsen-Anhalt Tel.: 0391/60547730 E-Mail: [email protected] Ω 26 Punkte, Kategorie H Jahrestagung der Transplan tationsbeauftragten der DSO – Region Ost Zeit: 29.04.2015, 09:30 – 15:30 Uhr gebührenfrei Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Christa Wachsmuth, Leipzig Anmeldung: Heike Trepte, DSO Region Ost, Walter-Koehn-Str. 1a, 04356 Leipzig Tel.: 069/677 328-3001 Fax: 069/677 328-3099 E-Mail: [email protected] Ω beantragt Palliativmedizin Fallseminare Palliativmedizin zur Erlangung der Zusatzbezeichnung Restplätze Modul 1 – Zeit: 04.05.2015 bis 08.05.2015 Modul 2 – auf Anfrage Zeit: 16.11.2015 bis 20.11.2015 Gebühr: 500 Euro pro Modul Ort: Ursulinenkloster Erfurt, Ärzteblatt Thüringen Tagungshinweise Trommsdorffstraße 29, 99084 Erfurt Leitung: Dr. med. Sabine Sonntag-Koch, Erfurt, Dr. med. Beate Will, Bad Berka Ω 50 Punkte, Kategorie C pro Modul Basiscurriculum Palliativmedizin Zeit: 31.08.2015 10:00 Uhr bis 04.09.2015 13:00 Uhr Gebühr: 500 Euro Ort: Ursulinenkloster Erfurt, Trommsdorffstraße 29, 99084 Erfurt Leitung: Dr. med. Sabine Sonntag-Koch, Erfurt, Dr. med. Beate Will, Bad Berka Ω 40 Punkte, Kategorie A Psychosomatische Grundversorgung Psychosomatische GrundverWarteliste sorgung – 1. Teil – 20. – 21.03.2015 2. Teil – 12. – 13.06.2015 3. Teil – 25. – 26.09.2015 Gebühr: 750 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Antje Habenicht, Jena Ω 50 Punkte, Kategorie C Psychosomatische Grundversorgung Teil 1 – 24.04.2015 – 25.04.2015 Teil 2 – 28.08.2015 – 29.08.2015 Teil 3 – 23.10.2015 – 24.10.2015 Gebühr: 750 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Margit Venner, Jena Ω 50 Punkte, Kategorie H Kompaktkurs Psychosomatische Grundversorgung (inkl. 30 Warteliste Stunden Balint) – Teil 1 – 23.10. – 24.10.2015 Teil 2 – 20.11. – 21.11.2015 Teil 3 – 22.01. – 23.01.2016 Teil 4 – 12.02. – 13.02.2016 Teil 5 – 18.03. – 19.03.2016 Gebühr: 1400 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Frank Bartuschka, Jena Ω 50 Punkte, Kategorie H + Balint, Kategorie C Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Psychotherapie Transfusionsmedizin Curriculum Psychotherapie und Psychoanalyse in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychotherapie und Angewandte Psychoanalyse e. V. Refresherkurs für Transfusionsbeauftragte/Transfusionsverantwortliche Zeit: 17.04. bis 18.04.2015 – Seminar 75 Zeit: 05.06. bis 06.06.2015 – Seminar 76 Zeit: 03.07. bis 04.07.2015 – Seminar 77 Zeit: 25.09. bis 26.09.2015 – Seminar 78 Zeit: 23.10. bis 24.10.2015 – Seminar 79 Zeit: 27.11. bis 28.11.2015 – Seminar 80 gebührenpflichtig Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Margit Venner, Jena Ω 12 Punkte, Kategorie H Reisemedizin Curriculum Reisemedizinische Gesundheitsberatung Zeit: 01.07.2015 12:00 Uhr bis 04.07.2015 16:30 Uhr Refresher Reisemedizinische Gesundheitsberatung Zeit: 04.07.2015 09:00 bis 16:00 Uhr gebührenpflichtig Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Norbert Krappitz, Köln Anmeldung: Tel.: 0221/9345093 E-Mail: [email protected] Ω anerkannt Suchtmedizin 12. Suchtmedizinischer Fortbildungstag Update – Was gibt es Neues – 2015 Zeit: 19.09.2015 09:00 bis 14:00 Uhr gebührenfrei Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Katharina Schoett, Mühlhausen Ω 6 Punkte, Kategorie A Zeit: 15.04.2015 09:00 bis 16:30 Uhr Gebühr: 80 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Prof. Dr. med. Dagmar Barz, Bad Doberan Ω 9 Punkte, Kategorie A Ultraschall nach KBV- und DEGUMRichtlinie Kurssystem Interdisziplinäre Ultraschalldiagnostik Abdomen, Retroperitoneum (einschl. Niere), Schilddrüse sowie Thoraxorgane (ohne Herz) Extrakranielle hirnversorgende Gefäße Doppler- und Duplexsonographie Aufbaukurs Zeit: 06.11.2015 17:00 Uhr bis 08.11.2015 17:00 Uhr Gebühr: 380 Euro Ω 25 Punkte, Kategorie C Abschlusskurs Zeit: 06.11.2015 13:00 Uhr bis 07.11.2015 13:00 Uhr Gebühr: 280 Euro Ω 21 Punkte, Kategorie C Interdisziplinärer Grundkurs Dopplersonographie einschließlich farbcodierter Duplexsonographie des Abdomens, der extra- und intrakraniellen Gefäße sowie extremitätenversorgenden Arterien und Venen Zeit: 06.11.2015 17:00 Uhr bis 08.11.2015 17:00 Uhr Gebühr: 420 Euro Ω 30 Punkte, Kategorie C Abschlusskurs: 26.06.2015 10:00 Uhr bis 27.06.2015 Grundkurs: 24.09.2015 14:00 Uhr bis 27.09.2015 Gebühr: je 400 Euro (Grundkurs, Aufbaukurs), 300 Euro (Abschlusskurs) Ort: Eichsfeld Klinikum gGmbH Heiligenstadt, Windische Gasse 112, 37308 Heiligenstadt Leitung: Dipl.-Med. Ursula Oelke, Heiligenstadt Ω je 38 Punkte, Kategorie C Grundkurs, Aufbaukurs Ω 21 Punkte, Kategorie C Abschlusskurs Refresherkurs/Anwenderseminar extra- und intrakranielle farbcodierte Duplexsonograpie mit Muskel- und Nervensonographie zur Erlangung des Ultraschallzertifikates der DEGUM/DGKN 39. Thüringer Ultraschallkurse Jena zur Erlangung der Ultraschallzertifikate DEGUM/DGKN Fortbildungsseminar für Ärztinnen und Ärzte nach dem Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin gemäß CTU 2 zur 3. Auflage “Urteilsbildung in der Fahreignungsbegutachtung - Beurteilungskriterien” - Nachweis von Konsum, Konsumhäufigkeit und Konsumkontrolle - Anforderungen an Probennahme - Drogenanalytik für forensische Zwecke Zeit: 27.03.2015 09:00 bis 16:00 Uhr Gebühr: 125 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: PD Dr. rer. nat. Frank T. Peters, Jena Ω 8 Punkte, Kategorie A Veranstaltungsort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Dr. med. Reginald Weiß, Prof. Dr. med. Ulrich Sliwka, PD Dr. med. Tobias Bäumer, Dr. med. Josef Böhm, Dr. med. Thomas Schelle Aufbaukurs für Muskel- und Nervensonografie Teil 2 Zeit: 06.11.2015 09:00 bis 18:00 Uhr Gebühr: 250 Euro Ω 11 Punkte, Kategorie C Zeit: 07.11.2015 09:00 bis 18:00 Uhr Gebühr: 185 Euro Ω 12 Punkte, Kategorie C Verkehrsmedizin Alkohol und Betäubungsmittel 181 Tagungshinweise Praxispersonal Fortbildungscurriculum für Medizinische Fachangestellte „Nichtärztliche Praxisassistentin“ (Bausteine A1 – A2) – Einstiegskurs für die Qualifikation - Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen für die Tätigkeit der nichtärztlichen Praxisassistentin - Demographische Entwicklung in Deutschland und deren Einfluss auf die Epidemiologie Zeit: 14.03.2015 9:00 bis 15:30 Uhr Gebühr: 60 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Notfallseminar für Praxispersonal - Grundlagen - Kontrolle vitaler Funktionen - Erste Maßnahmen beim Ausfall vitaler Funktionen - Praktische Übungen – Notfalltipps Zeit: 18.03.2015 16:00 bis 20:00 Uhr Gebühr: 40 Euro Ort: MVZ FA-Zentrum Kaffeetrichter, Schillerstraße 25, 99096 Erfurt Leitung: Dr. med. Eberhard Müller, Erfurt Injektionstechniken Zeit: 25.03.2015 15:00 bis 18:00 Uhr Gebühr: 40 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Doreen Stedry, Greiz Nichtärztliche Praxisassistentin – Ergänzungskurs für VERAH® Zeit: 17.-18.04.2015 09:00 bis 16:00 Uhr – ausgebucht Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Zeit: 12.-13.06.2015 – ausgebucht 09:00 bis 15:30 Uhr Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 99084 Erfurt Gebühr: jeweils 210 Euro Leitung: Dorothea Stula, Weimar Inhalatoren und Spirometrie (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) - Lungenfunktionsdiagnostik – Methoden 182 - Spirometrie, Indikationen, Kontraindikationen, Durchführung, Hygieneanforderungen - Fehlermanagement - Restriktion/Obstruktion - Fallbeispiele - Inhalieren/Inhalatoren - Peak-Flow-Ampel Zeit: 24.04.2015 16:00 bis 18:30 Uhr Gebühr: 30 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Cindy Stark, Greiz Prüfungsvorbereitungskurs mit praktischen Übungen Zeit: 08.05.2015 09:00 Uhr bis 09.05.2015 16:00 Gebühr: 160 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Ingeborg Rogahn, Jena Ernährungsmedizin (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) Zeit: 08.05.2015 13:00 Uhr bis 09.05.2015 14:30 Uhr Zeit: 30.10.2015 13:00 Uhr bis 31.10.2015 14:30 Uhr Gebühr: je 160 Euro Ort: MEDIAN Ilmtalklinik Bad Berka, Turmweg 2a, 99438 Bad Berka Leitung: Stefanie Brettschneider, Jana Hoffmann, Bad Berka Koordination und Organisation von Therapie- und Sozialmaßnahmen/Strukturierte Schulungen (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) Teil 1: 09.05.2015 Teil 2: 30.05.2015 Teil 3: 19.09.2015 Gebühr: 200 Euro Ort: Kassenärztliche Vereinigung, Zum Hospitalgraben 8, 99425 Weimar Leitung: Christiane Maaß, Weimar Notfallmanagement (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) 1. Notfallsituationen 2. Notfallmanagement Zeit: 10.06.2015 08:30 bis 16:00 Uhr Zeit: 11.11.2015 08:30 bis 16:00 Uhr Gebühr: je 100 Euro Ort: MVZ FA-Zentrum Kaffee- trichter, Schillerstraße 25, 99096 Erfurt Leitung: Dr. med. Eberhard Müller, Erfurt Telemedizinische Grundlagen (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) Zeit: Teil 1: 10.06.2015 Teil 2: 11.06.2015 Ort: Kaisersaal, Futterstraße 15/16, 99084 Erfurt Zeit: Teil 1: 09.09.2015 Teil 2: 16.09.2015 Ort: Kassenärztliche Vereinigung, Zum Hospitalgraben 8, 99425 Weimar Gebühr: je 100 Euro Leitung: Dipl.-Inf. Sven Dickert, Weimar Hygienemanagement in der Arztpraxis 1. Gesetzliche Grundlagen der Hygiene 2. Grundlagen der Hygiene 3. Personalhygiene 4. Aufbereitung von Medizinprodukten Zeit: 23.09.2015 15:00 bis 19:00 Uhr Gebühr: 40 Euro Ort: Landesärztekammer, Im Semmicht 33, Jena Leitung: Frank Cebulla, Jena Medizinische Dokumentation/ Einsatz von Informationsund Kommunikationstechnologien (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) Zeit: 07.11.2015 09:00 bis 15:00 Uhr Zeit: 21.11.2015 09:00 bis 15:00 Uhr Gebühr: je 60 Euro Ort: Kassenärztliche Vereinigung, Zum Hospitalgraben 8, 99425 Weimar Leitung: Christiane Maaß, Weimar Die Veröffentlichungen zu den Veranstaltungen entsprechen dem Stand vom 18.02.2015, Änderungen vorbehalten. Alle gemeldeten Fortbildungsveranstaltungen in Thüringen finden Sie unter www.laek-thueringen.de. Wundpflege und Wundversorgung (anerkannt für das Fortbildungscurriculum „Nichtärztliche Praxisassistentin“) - Wundarten/-heilung/-verläufe einschätzen - Wundheilungsstörungen erkennen und Interventionsmaßnahmen durchführen - Wundversorgung durchführen und Verbandtechniken anwenden - Wundprophylaxe einschließlich druckreduzierender und -entlastender Maßnahmen durchführen - Wundbehandlung dokumentieren - Hebe- und Lagerungstechniken anwenden Zeit: 20.11.2015 09:00 bis 18:00 Uhr Zeit: 22.01.2016 09:00 bis 18:00 Uhr Gebühr: je 80 Euro Ort: REHA aktiv 2000, Platanenstraße 2, 07747 Jena Leitung: Silke Lange, Jena Ärzteblatt Thüringen Bekanntmachungen Zulassungsausschusses in Thüringen Zulassungen vom 20. Januar 2015 Beschäftigung einer angestellten Ärztin in einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V: Dipl.-Med. Sylvia Löffler, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, in der Filiale in Gera des MVZs III in Gera, – SRH Poliklinik Gera GmbH –, mit Wirkung vom 01.02.2015 Planungsbereich Heiligenstadt Planungsbereich Bad Salzungen Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes gemäß § 101 Abs. 1 Nr. 5 SGB V im Rahmen der Leistungsbegrenzung: Majid Al-Muchtar, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, bei Dr. med. Rita Heidt, Fachärztin für Allgemeinmedizin, in BAG mit Dipl.-Med. Evelyn Adolf, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Bad Salzungen, zum 01.01.2015 Planungsbereich Eisenach Verzicht auf die Zulassung: Dr. med. Hanna Patschger, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Eisenach, zum 16.01.2015 Planungsbereich Eisenach/ Wartburgkreis Beschäftigung einer angestellten Ärztin gemäß § 101 Abs. 1 Nr. 5 SGB V im Rahmen der Leistungsbegrenzung: Dr. med. Ullrich Zimmermann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Kaltennordheim, beschäftigt Dr. med. Katharina Biermann, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, mit Wirkung vom 01.04.2015 Planungsbereich Erfurt Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes gemäß § 95 Abs. 9 SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Dr. med. Hans-Hardo Janz, Facharzt für Augenheilkunde, bei Dr. med. Alexander Janz, Facharzt für Augenheilkunde, Erfurt, zum 20.01.2015 Beschäftigung von angestellten Ärztinnen gemäß § 103 Abs. 4 b SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Dr. med. Alexander Janz, Facharzt für Augenheilkunde, Erfurt, beschäftigt Susanne Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Janz, Fachärztin für Augenheilkunde, mit Wirkung vom 21.01.2015 Dr. med. Anke Frings, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Erfurt, beschäftigt Dr. med. Viola Frauke Serena Heier, Fachärztin für Innere Medizin/gesamte Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, mit Wirkung vom 21.01.2015 Verlegung der Tätigkeit eines angestellten Arztes: Dr. med. Detlef Wamhoff, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung – von der Filiale in Erfurt nach Erfurt, angestellt bei Dr. med. Jörg Lamster, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Nesse-Apfelstädt/OT Neudietendorf, mit Wirkung vom 01.01.2015 Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes gemäß § 95 Abs. 9 SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Dr. med. Detlef Wamhoff, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, in der Filiale in Erfurt, bei Dr. med. Jörg Lamster, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Nesse-Apfelstädt/OT Neudietendorf, zum 20.01.2015 Zulassung für einen hälftigen Versorgungsauftrag: Dipl.-Med. Rhony Bajohr, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Gebesee Zulassung: Marion Mechler, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Erfurt Planungsbereich Gera Beschränkung der Zulassung auf die Hälfte des Versorgungsauftrages: Dipl.-Med. Sylvia Löffler, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Gera, zum 31.01.2015 Zulassung: Dr. med. Constance Koch, Fachärztin für Allgemeinmedizin, Heiligenstadt, nach einer Ausschreibung gemäß § 103 Abs. 4 SGB V, mit Wirkung vom 01.02.2015 Planungsbereich Hildburghausen Verlegung eines Vertragsarztsitzes einschließlich der Verlegung der Tätigkeit eines angestellten Arztes I. Dipl.-Med. Kerstin Abe, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Hildburghausen, Verlegung nach Römhild, mit Wirkung vom 01.04.2015 II. Dipl.-Med. Kerstin Abe, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, Hildburghausen, Verlegung der Tätigkeit der angestellten Fachärztin für Neurologie, Ineta Cibere, von der Betriebsstätte Hildburghausen, nach Römhild, mit Wirkung vom 01.04.2015 Bekanntmachungen der KV Thüringen Bekanntmachungen der Beschlüsse des Planungsbereich Ilmenau Ende der Beschäftigung einer angestellten Ärztin gemäß § 101 Abs. 1 Nr. 5 SGB V im Rahmen der Leistungsbegrenzung: Doctora de Medicina (HfM Santiago de Cuba) Nuilkis Escalona Santana, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, in der Filiale Geschwenda, bei Dr. med. univ. Petra Ligwe, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Ilmenau, zum 31.01.2015 Beschäftigung einer angestellten Ärztin gemäß § 103 Abs. 4 b SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Dipl.-Med. Petra Baldauf, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Arnstadt, beschäftigt Doctora de Medicina (HfM San tiago de Cuba) Nuilkis Escalona Santana, 183 Bekanntmachungen der KV Thüringen Bekanntmachungen Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, in der Filiale in Gräfenroda, mit Wirkung vom 01.02.2015 Verzicht auf die Zulassung: Dr. med. Evelyn Cornelius, Praktische Ärztin, Gräfenroda, zum 01.07.2015 dizinisches Versorgungszentrum Nordhausen gGmbH –, zum 31.01.2015 Planungsbereich Pößneck Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes in einem MVZ: David Sammour, Facharzt für Strahlentherapie, im MVZ in Suhl, – SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –, zum 31.01.2015 Verzicht auf die Zulassung: Annelies Noske, Praktische Ärztin, Neustadt an der Orla, zum 31.12.2014 Planungsbereich Jena Beschäftigung einer angestellten Ärztin in einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V: Dr. med. Susanne Metz, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, im MVZ in Jena, – MVZet GmbH –, mit Wirkung vom 21.01.2015 Ende der Beschäftigung einer angestellten Ärztin in einem MVZ: Dipl.-Med. Isolde Schütze, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie, im MVZ in Jena – MVZet GmbH –, zum 31.12.2014 Beschäftigung einer angestellten Ärztin in einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V: Alrun Richter, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, im MVZ in Jena, – MVZet GmbH –, mit Wirkung vom 01.02.2015 Planungsbereich Kyffhäuserkreis Verzicht auf die Zulassung: Mechthild Brutscheck, Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Heldrungen, zum 30.06.2015 Planungsbereich Nordhausen Ende der Beschäftigung einer angestellten Ärztin in einem MVZ: Dr. med. Waltraud Ibe, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, im MVZ in Nordhausen, HELIOS Versorgungszentren GmbH –, zum 31.12.2014 184 gemäß § 103 Abs. 4 SGB V, mit Wirkung vom 01.02.2015 Planungsbereich Suhl/SchmalkaldenMeiningen Verzicht auf die Zulassung: Dr. med. Helga Kraensel, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Suhl, zum 31.03.2015 Zulassung: Dr. med. Martin Johannes Köhler, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Suhl, nach einer Ausschreibung gemäß § 103 Abs. 4 SGB V, mit Wirkung vom 01.04.2015 Planungsbereich Weimar Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes gemäß § 95 Abs. 9 SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Albrecht Werner, Facharzt für Allgemeinmedizin, bei Dr. med. Rolf-Christian Hänse, Praktischer Arzt, Weimar, zum 20.01.2015 Beschäftigung eines angestellten Arztes gemäß § 103 Abs. 4 b SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Dr. med. Rolf-Christian Hänse, Praktischer Arzt, Weimar, beschäftigt Dipl.Med. Sigurd Kempa, Facharzt für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, mit Wirkung vom 21.01.2015 Planungsbereich Thüringen Verzicht auf die Zulassung: Dr. med. Christina Müller, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Nordhausen, zum 31.01.2015 Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes in einem MVZ: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Jürgen Füller, Facharzt für Strahlentherapie, im MVZ III in Gera, – SRH Poliklinik Gera GmbH –, zum 31.01.2015 Zulassung: Dr. med. Waltraut Ibe, Fachärztin für Innere Medizin – hausärztliche Versorgung –, Nordhausen, nach einer Ausschreibung Ende der Beschäftigung einer angestellten Ärztin in einem MVZ: Emma Dederer, Fachärztin für Nuklearmedizin, im MVZ in Nordhausen, – Me- Beschäftigung eines angestellten Arztes in einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Jürgen Füller, Facharzt für Strahlentherapie, im MVZ in Suhl, – SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –, mit Wirkung vom 01.02.2015 Verzicht auf die Zulassung zugunsten einer Anstellung in einem MVZ: Dr. med. Jörg Pietrzik, Facharzt für Neurochirurgie, Mühlhausen, zum 31.03.2015 Beschäftigung eines angestellten Arztes in einem MVZ gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V: Dr. med. Jörg Pietrzik, Facharzt für Neurochirurgie, in der Betriebsstätte 2 des MVZs in Mühlhausen, – Hufeland MVZ GmbH –, mit Wirkung vom 01.04.2015 Verzicht auf die Zulassung zugunsten einer Anstellung in einem MVZ: Doz. Dr. sc. med. Hans-Joachim Schulz, Facharzt für Pathologie, Eisenach, zum 31.01.2015 Beschäftigung eines angestellten Arztes in einer Filiale eines MVZs gemäß § 103 Abs. 4 a SGB V: Doz. Dr. sc. med. Hans-Joachim Schulz, Facharzt für Pathologie, in der Filiale in Eisenach des MVZs in Jena, – Zentrum für ambulante Medizin – Uniklinikum Jena gGmbH , mit Wirkung vom 01.02.2015 Planungsbereich Mittelthüringen Übernahme eines hälftigen Vertragsarztsitzes: Dr. med. Enrico Schnabel, Facharzt für Anästhesioloige, in BAG mit Dipl.-Med. Frank Hampel, Facharzt für Anästhesiologie, Weimar, unter gleichzeitiger Verlegung des hälftigen Vertragsarztsitzes von Gotha nach Weimar, mit Wirkung vom 21.01.2015 Ärzteblatt Thüringen Bekanntmachungen Dr. med. Torsten Fuß, Facharzt für Innere Medizin/Angiologie, im MVZ in Suhl, – SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –, zum 31.12.2014 Planungsbereich Südwestthüringen Beschäftigung eines angestellten Arztes in einem MVZ gemäß §§ 36 und 37 der Bedarfsplanungs-Richtlinie: Volker Sesselmann, Facharzt für Innere Medizin/Angiologie, im MVZ in Suhl, – SRH Zentralklinikum Suhl GmbH –, mit Wirkung vom 21.01.2015 Ende der Beschäftigung eines angestellten Arztes in einem MVZ gemäß §§ 36 und 37 der Bedarfsplanungs-Richtlinie: Erweiterung einer Zulassung nach dem Ausnahmetatbestand §§ 36 und 37 der Bedarfsplanungs-Richtlinie: Bekanntmachungen der Beschlüsse des Zulassungsausschusses in Thüringen Ermächtigungen vom 20. Januar 2015 Planungsbereich Ilm-Kreis Erstermächtigungen: Dr. sc. med. Klaus Trümper, Facharzt für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Arnstadt: Die Erstermächtigung wird für die Dauer der Teilnahme an der vertragszahnärztlichen Versorgung wie folgt genehmigt: Besondere Untersuchungs- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Mund, Kiefer- und Gesichtschirurgie, einschließlich besonderer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden bei infraklavikulären Hautveränderungen unter besonderer Berücksichtigung der Lasertherapie, einschließlich der in diesem Zusammenhang notwendig werdenden Laborleistungen, jeweils auf Überweisung des behandelnden Vertragsarztes, ermächtigten Arztes, Arztes an zugelassenen Einrichtungen gemäß §§ 95 Abs. 1 und 311 SGB V und Arztes an sonstigen ermächtigten ärztlich geleiteten Einrichtungen und auf Anforderung des behandelnden Vertragszahnarztes. Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang Dr. med. Heiko Spank, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie – Spezielle Orthopädische Chirurgie –, – Chirotherapie –, Chefarzt der Orthopädischen Klinik am Marienstift Arnstadt: Die Erstermächtigung wurde bis zum 31.03.2017 wie folgt genehmigt: Konsiliarische orthopädische Leistungen, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden Facharztes für Orthopädie, Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie, Facharztes für Chirurgie und Facharztes mit der Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie. Planungsbereich Jena Verzicht auf einzelne Leistungen: Univ.-Prof. Dr. med. habil. Ekkehard Schleußner, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Jena: Dr. med. Thomas Karl Erich Bütof, Facharzt für Innere Medizin und Teilgebiet Gastroenterologie, Eisenach, mit Wirkung vom 21.01.2015 Der Zulassungsausschuss weist ausdrücklich darauf hin, dass die vorstehenden Beschlüsse teilweise noch der Rechtsmittelfrist unterliegen. Nähere Informationen über den detaillierten Leistungsumfang können über die zuständigen Regionalstellen erfragt werden. Verzicht auf Punkt 6. des Leistungskataloges: Planung der Geburtsleitung, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, mit Wirkung vom 20.01.2015. Bekanntmachungen der KV Thüringen Beschäftigung eines angestellten Arztes gemäß § 103 Abs. 4 SGB V – ohne Leistungsbegrenzung: Dr. med. Enrico Schnabel, Facharzt für Anästhesiologie, in BAG mit Dipl.-Med. Frank Hampel, Facharzt für Anästhesiologie, Weimar, beschäftigt Dr. med. Rainer Schreck, Facharzt für Anästhesiologie, mit Wirkung vom 21.01.2015 Erstermächtigungen: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Uwe Schneider, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe/Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Ltd. Oberarzt der Abteilung Geburtshilfe der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Jena: Die Erstermächtigung wurde bis zum 31.03.2017 wie folgt genehmigt: Planung der Geburtsleitung, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Dr. med. Tanja Groten, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe/Spezielle Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Oberärztin der Abteilung Geburtshilfe der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Jena: Die Erstermächtigung wurde bis zum 31.03.2017 wie folgt genehmigt: Planung der Geburtsleitung, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden 185 Bekanntmachungen der KV Thüringen Bekanntmachungen Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Priv.-Doz. Dr. med. Regine Augsten, Fachärztin für Augenheilkunde, Kommissarische Direktorin der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Jena: Die Erstermächtigung wurde bis zum 31.12.2015 wie folgt genehmigt: Besondere Untersuchungs- und Behandlungsmethoden auf dem Gebiet der Augenheilkunde, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden Facharztes für Augenheilkunde. Dr. med. Aimée Barbara Herzog, Fachärztin für Radiologie, Jena: Die Erstermächtigung wurde bis zum 31.03.2017 wie folgt genehmigt: Durchführung von Leistungen nach diversen GOP des EBM, zur unmittelbaren Inanspruchnahme durch den programmverantwortlichen Arzt sowie dessen Vertreters im Rahmen des MammographieScreening-Programms der Screening-Region 2 in Thüringen. Planungsbereich Weimar/ Weimarer Land Erstermächtigung: Dr. med. Sacha Tertio Wladimir Mann, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie – Spezielle Orthopädische Chirurgie – Notfallmedizin –, – Manuelle Medizin/ 186 Chirotherapie –, – Physikalische Therapie und Balneologie –, – Kinder-Orthopädie –, Leiter Department Orthopädie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Zentralklinik Bad Berka GmbH: Die Erstermächtigung wurde bis zum 31.03.2017 wie folgt genehmigt: Konsiliarische Beratung auf dem Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie, abzurechnen nach diversen GOP des EBM, jeweils auf Überweisung des behandelnden Facharztes für Chirurgie, Facharztes für Orthopädie und Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie. Planungsbereich Ostthüringen Erweiterung/Verlängerung: Priv.-Doz. Dr. med. habil. Kerstin Hoffmann, Fachärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie, Chefärztin der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Sophien- und Hufeland Klinikum Weimar gGmbH: Die Ermächtigung wurde um einige im Zusammenhang notwendig werdende Leistungen erweitert und gleichzeitig bis zum 31.03.2017 verlängert. Verlängerung: Ingrid Huck, Fachärztin für Innere Medizin und Teilgebiet Rheumatologie, Oberärztin der Abteilung Innere Medizin II an der Krankenhaus Waltershausen-Friedrichroda GmbH, Friedrichroda: Die Ermächtigung wurde im bisherigen Leistungsumfang bis zum 31.03.2017 verlängert. Dipl.-Med. Grim Kemper, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin – Kinder-Pneumologie –, Chefarzt der Kinderklinik an der Robert-Koch-Krankenhaus Apolda GmbH: Die Ermächtigung wurde um einige im Zusammenhang notwendig werdende Leistungen erweitert und gleichzeitig im bisherigen Leistungsumfang bis zum 31.03.2017 verlängert. Verlängerung: Dr. med. Wolfgang Strauß, Facharzt für Innere Medizin/Kardiologie, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin/Kardiologie, Internistische Intensivmedizin, Pneumologie an der Klinikum Altenburger Land GmbH, Altenburg: Die Ermächtigung wurde mit einem eingeschränkten Leistungsumfang bis zum 31.03.2017 verlängert. Planungsbereich Mittelthüringen Der Zulassungsausschuss weist ausdrücklich darauf hin, dass die vorstehenden Beschlüsse teilweise noch der Rechtsmittelfrist unterliegen. Nähere Informationen über den detaillierten Leistungsumfang können über die zuständigen Regionalstellen erfragt werden. Ärzteblatt Thüringen Bekanntmachungen Planungsbereich Erfurt Aufgrund des Verzichts auf die Zulassung von Dr. phil. Bettina Kiesler, Psychologische Psychotherapeutin, Erfurt, für einen hälftigen Versorgungsauftrag, wird Dipl.Psych. Ursula Jostock-Giese, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, für einen hälftigen Versorgungsauftrag für den Vertragsarztsitz Erfurt zugelassen. Im Übrigen bleibt der Bescheid des Zulassungsausschusses unberührt. Widerspruch von Dipl.-Psych. Ursula Jostock-Giese, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin für den Vertragsarztsitz Erfurt, gegen den Bescheid des Zulassungsausschusses in Thüringen vom 19.08.2014 (Thüringer Ärzteblatt 10/2014): Der Berufungsausschuss weist darauf hin, dass die vorstehenden Beschlüsse teilweise noch der Rechtsmittelfrist unterliegen. Nähere Informationen über den Leistungsumfang im Einzelnen können über die zuständigen KV-Regionalstellen erfragt werden. Berufungsausschusses für Ärzte in Thüringen Zulassungen Soweit durch den Berufungsausschuss für Ärzte Bescheide des Zulassungsausschusses für Ärzte aus früheren Sitzungen nicht geändert worden sind, wird von einer Veröffentlichung abgesehen. Sitzung vom 21. Januar 2015 Beschluss des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen in Thüringen vom 9. Dezember 2014 und 20. Januar 2015 Bezug nehmend auf die erfolgten Veröffentlichungen im Thüringer Ärzteblatt zur Versorgungsgradfeststellung entsprechend den Bestimmungen des SGB V, ergeben sich nunmehr nach den Sitzungen des Zulassungsausschusses für Ärzte am 9. Dezember 2014 und 20. Januar 2015 unter Berücksichtigung der Einwohnerzahlen nach dem letzten amtlichen Stand vom 31. Dezember 2013 folgende Veränderungen: Offen für zwei Vertragsarztsitze: Hausärzte Planungsbereich Altenburg In ehemals gesperrten Planungsbereichen, die partiell geöffnet wurden, sind Zulassungen nur bis zur Grenze der Überversorgung möglich. Der vollständige Antrag auf Zulassung für diese Vertragsarztsitze ist vom 10. März 2015 bis zum 21. April 2015 an die Geschäftsstelle Ausgabe 3/2015 26. Jahrgang des Zulassungsausschusses, Postfach 2019, 99401 Weimar, zu richten. Der Zulassungsausschuss berücksichtigt bei dem Auswahlverfahren nur die nach der Bekanntmachung fristgerecht und vollständig abgegebenen Zulassungsanträge. Unter mehreren Bewerbern entscheidet der Zulassungsausschuss nach pflichtgemäßem Ermessen unter Berücksichtigung folgender Kriterien: - berufliche Eignung, - Dauer der bisherigen ärztlichen Tätigkeit, - Approbationsalter, - Dauer der Eintragung in die Warteliste gemäß § 103 Abs. 5 Satz 1 SGB V, - bestmögliche Versorgung der Versicherten im Hinblick auf die räumliche Wahl des Vertragsarztsitzes, - Entscheidung nach Versorgungsgesichtspunkten (siehe z. B. Fachgebietsschwerpunkt, Barrierefreiheit). Weitere Änderungen: Hausärzte im Planungsbereich: Arnstadt: Offen für 1,0 Vertragsarztsitze Gera: Offen für 5,5 Vertragsarztsitze Gotha: Offen für 14,0 Vertragsarztsitze Ilmenau: Offen für 7,0 Vertragsarztsitze Pößneck: Offen für 1,5 Vertragsarztsitze Sömmerda: Offen für 4,0 Vertragsarztsitze Bekanntmachungen der KV Thüringen Bekanntmachungen der Beschlüsse des Augenärzte im Planungsbereich: Gotha: Offen für 3,0 Vertragsarztsitze Sperrung im Planungsbereich: Erfurt: Arztgruppe Hausärzte Schmalkalden: Arztgruppe Hausärzte gez. Erika Behnsen Vorsitzende des Landesausschusses Hinweis: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass der vorstehende Beschluss mit dem Zugang beim Zulassungsausschuss bereits seine Wirksamkeit erlangt hat. Bis zum Erscheinen dieser Ausgabe können bereits wieder Veränderungen in der Versorgungsgradfeststellung eingetreten sein. In Planungsbereichen, die partiell geöffnet wurden, sind Zulassungen nur bis zur Grenze der Überversorgung möglich. Nicole Frank Geschäftsführerin des Landesausschusses 187 Bekanntmachungen der KV Thüringen Bekanntmachungen Ausschreibung Vertragsarztsitze Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen schreibt auf Antrag gemäß § 103 (4) SGB V einen Vertragsarztsitz im gesperrten Planungsbereich zur Übernahme durch einen Nachfolger aus. Fachgebiet/Arztgruppe Planungsbereich Praxisform (EP*/BAG*) Bewerbungsfrist Schlüssel-Nr. Hausarzt1) (hälftiger Versorgungsauftrag) Saalfeld- Rudolstadt BAG 20.03.2015 02/03/15 Hausarzt1) Eisenach EP 31.03.2015 03/03/15 Hausarzt1) Apolda EP 31.03.2015 04/03/15 Kinder- und Jugendmedizin Kyffhäuserkreis EP 31.03.2015 05/03/15 Psychotherapie (hälftiger Versorgungsauftrag, Psychologische Psychotherapie) Erfurt EP 31.03.2015 06/03/15 Psychotherapie (Psychologische Psychotherapie, privilegierter Nachfolger vorhanden) Erfurt EP 31.03.2015 07/03/15 Psychotherapie (hälftiger Versorgungsauftrag, Kinder- und Jugendlichen Psychotherapie) Gotha EP 31.03.2015 08/03/15 Psychotherapie (Psychologische Psychotherapie, privilegierter Nachfolger vorhanden) Erfurt EP 31.03.2015 09/03/15 Psychotherapie (Psychologische Psychotherapie) Erfurt MVZ 31.03.2015 10/03/15 Psychotherapie (hälftiger Versorgungsauftrag, Psychologische Psychotherapie) Ilm-Kreis EP 31.03.2015 11/03/15 *) EP = Einzelpraxis; BAG = Berufsausübungsgemeinschaft Der formlosen Bewerbung sind folgende Unterlagen beizufügen: Antrag auf Zulassung, Auszug aus dem Arztregister, Lebenslauf, polizeiliches Führungszeugnis (Belegart O). Vollständige Bewerbungen richten Sie bitte an (hier erhalten Sie auch nähere Auskünfte): Kassenärztliche Vereinigung Thüringen, Postfach 20 19, 99401 Weimar. 1) 188 Die Nachbesetzung ist sowohl durch Allgemeinärzte/ Praktische Ärzte als auch durch Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung möglich, die die Teilnahme an der hausärztlichen Versorgung gewählt haben. Ärzteblatt Thüringen
© Copyright 2024 ExpyDoc