OH-generierende, pyroelektrische Oberflächen für die Desinfektion Dr. Annegret Benke / Technische Universität Dresden - Institut für Werkstoffwissenschaften, Dresden Oberflächen pyroelektrischer Materialien weisen bei thermischer Anregung eine antimikrobielle Wirksamkeit auf. Diese beruht auf der zellschädigenden Wirkung von reaktiven Sauerstoffspezies und insbesondere OH-Radikalen. Die Nutzung des pyroelektrischen Effektes ist ein gänzlich neuer Forschungsansatz für die Erzeugung reaktiver Spezies. Insbesondere dort, wo Temperaturwechsel zur Anregung der pyroelektrischen Materialien natürlich vorhanden sind, werden Einsatzmöglichkeiten für diese umweltfreundliche Methode der Keimreduktion gesehen. Am Beispiel von mit Palladiumclustern funktionalisiertem Bariumtitanat wird die pyroelektrisch angetriebene OH-Radikalerzeugung gezeigt. Die OH-Radikale werden mit zwei unabhängigen Methoden nachgewiesen: Fluoreszenzspektroskopie von 7-Hydroxycoumarin und Elektronenspinresonanz-Spektroskopie. Es wird ein Modell für die Erzeugung der reaktiven Sauerstoffspezies vorgeschlagen, das von der Bildung eines Schottky-Kontaktes zwischen Bariumtitanat und Palladium ausgeht und den Ladungstransfer zwischen beiden und den adsorbierten Abschirmladungen beschreibt.
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