Magazin der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven 03.2015 Wirtschaft an Strom und Meer Marketing und Werbung Exklusiv: EU-Kommissar Günther Oettinger Innovativ: Neue Kochschule im Klimahaus Informativ: Neue Seminare gegen den Stress www.bremerhaven.ihk.de Anzeige medien[plan]tage® müller ditzen ag VERANSTALTUNGEN IM MÄRZ UND APRIL 2015 (Auszug) SEMINARE | VORTRÄGE Information und Anmeldung: www.medienplantage.de 2 10. / 11.03. 9.30 – 17.30 h KOMPAKTSEMINAR PHOTOSHOP Dieser zweitägige Workshop schult Sie in allen wichtigen Bildbearbeitungstechniken. Er wendet sich an Anwender, die schon erste Erfahrungen in Photoshop haben und nun in die professionelle Bildbearbeitung einsteigen möchten. Dozentin: Maike Jarsetz Ort: Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5 28195 Bremen 12.03. 9.30 – 17.30 h PHOTOSHOP FÜR FORTGESCHRITTENE Auch routinierte Photoshop-Anwender können von anderen Herangehensweisen, neuen Techniken und produktionssteigernden Tricks profitieren. Dieser Tag bringt Sie auf den Stand aktuellster Korrektur-Techniken. Dozentin: Maike Jarsetz Ort: Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5 28195 Bremen 13.04. 9.30 – 17.30 h RESPONSIVE WEBDESIGN – WORKFLOW, KONZEPTION, KUNDENFÜHRUNG Ziel dieses Seminars ist es, Kunden besser beraten zu können, Angebote verlässlicher zu kalkulieren und die Teamarbeit zu optimieren. Sie lernen alle Aspekte des Responsive Designs kennen, ohne dabei zu tief in die technischen Details einzusteigen. Dozent: Jonas Hellwig, kulturbanause Ort: Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5 28195 Bremen 16.04. 9.30 – 17.30 h INDESIGN FÜR DIE BUCH- UND ZEITSCHRIFTENPRODUKTION Sie haben bereits Flyer oder ähnlich einfache Produkte in InDesign erstellt und möchten sich jetzt an umfangreiche Dokumente wie Bücher, Zeitschriften oder Kataloge heranwagen? Dann ist dieses Seminar genau richtig für Sie! Dozentin: Antoinette Rozema, Müller Ditzen AG Ort: Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5 28195 Bremen 20.04. 9.30 – 17.30 h STRATEGIEN FÜR EFFIZIENTES KORREKTURLESEN Kann man Korrekturlesen lernen? Ja, man kann! Im Seminar gehen wir der Frage auf den Grund: Warum nehmen wir Fehler nicht wahr, obwohl wir sie sehen? Dozent: Andreas Düpmann, besser Korrektur lesen Ort: Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5 28195 Bremen 20.04. 18 – 21 h EFFIZIENT FREISTELLEN IN PHOTOSHOP Das Freistellen von Bildmotiven gilt allgemein als lästige Fleißaufgabe innerhalb der Bildbearbeitung. Zudem sind unprofessionell erstellte Freistellungen sofort erkennbar. Umso wichtiger, die Techniken sicher zu beherrschen, die ein effizientes und professionelles Vorgehen ermöglichen. Referent: Uli Staiger, die licht gestalten Ort: Alte Schnapsfabrik, KARTON (Erdgeschoss) Am Deich 86 28199 Bremen 27.04. 9.30 – 17.30 h SACHTEXTE REDIGIEREN Wie man Sachtexte leicht verständlich und lesenswert macht, wird im Seminar »Sachtexte redigieren« vermittelt. Lernen Sie, Inhalte klar und verständlich zu transportieren. Auch mit wenig Text können Sie beeindrucken! Dozent: Andreas Düpmann, besser Korrektur lesen Ort: Haus der Wissenschaft Sandstraße 4/5 28195 Bremen 29.04. 18 – 21 h DIE RENAISSANCE DER INFORMATIONSGRAFIK Infografiken sind nicht neu, werden aber immer beliebter. Der Grund liegt darin, dass sie schnell, sachlich und wertneutral informieren können. In seinem Vortrag erläutert Jan Schwochow den Entstehungsprozess verschiedener Informationsgrafiken und analysiert gute und schlechte Beispiele dieses Kommunikationsmittels. Referent: Jan Schwochow, Golden Section Graphics Ort: Müller Ditzen AG Hoebelstraße 19 27572 Bremerhaven Weitere Veranstaltungen finden Sie auf www.medienplantage.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Inhalt Der Spruch ist alt und platt, aber wahr: „Wer nicht wirbt, der stirbt.“ Ohne Investitionen in Werbung und Marketing sind Unternehmer auch anno 2015 wohl kaum in der Lage, erfolgreich zu sein. Allerdings sind die Möglichkeiten in den vergangenen Jahren viel größer und vielfältiger geworden. Hier passgenau die richtigen, auf die eigene Firma zugeschnittenen Entscheidungen zu treffen, ist oft nicht leicht und verlangt oftmals professionelle Unterstützung. Das Thema Werbung und Marketing ist äußerst facettenreich. Einige Inspirationen bringen wir in dieser Ausgabe von WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER. Und weil die Digitalisierung Werbung und Marketing verändert, eignet sich an dieser Stelle auch mein ausdrücklicher Hinweis auf den Exklusiv-Meinungsbeitrag von EU-Kommissar Oettinger . Auf den sind wir ein wenig stolz. Ich wünsche Ihnen eine angenehme, nutzbringende Lektüre! Ihr Michael Stark, Hauptgeschäftsführer 6 Marketing | Werbung Trends und Innovationen Digitale Wirtschaft EU-Kommissar Oettinger exklusiv Regionale Wirtschaft Schwerpunktthema Marketing | Werbung Kompetenzzentrum Marketing-Club Bremen 7 Kommunikation im Marketing Impulsgeber-Reihe gestartet Corporate Social Responsibility Bremen ist vorbildhaft 8 10 IHK aktiv Verkehrspolitik Mitgliederversammlung Pro A20 e.V. 18 24 25 Gesundheit Neue IHK-Seminare 26 Aus- und Weiterbildung Karriere als Tourismusfachwirt 27 19 Wirtschaftsjunioren 20 Metropolregion Bremen 03.2015 26 Service 17 Lateinamerika Exportmarkt Kolumbien 14 Neue Seminare gegen Stress Lebensmittelwirtschaft Neues Forum startet Öffentliche Verwaltung Elektronische Rechnung kommt Energiemanagement Druck auf Unternehmen wächst Gesundheit Literatur Kammerbörse Internationales Unternehmenspraxis Werbung und Marketing darf keinen Unternehmer kalt lassen. Mehr ab Seite 6. 16 Anforderungen an die Wirtschaft Exklusiv-Beitrag von Günther Oettinger 12 13 Zum Titelbild Kochschule im Klimahaus Leuchtturm-Projekt für Schulen Ausbildung Unterstützung für Betriebe DIHK-Schwerpunktthema Wirtschaft an Strom und Meer 12 Titelfoto: © Rawpixel | Fotolia.com Liebe Leserinnen und Leser! Grenzmanagement Auszeichnung für Bremerhaven Sprecher im Interview Netzwerk Bremerhaven stärken 32 Neues aus Berlin und Brüssel 33 Infoseiten 22 Kulturtipps Ausblick 4.2015 | Impressum 34 35 3 Namen und Nachrichten Das Wirtschaftsressort hat den Masterplan Industrie 2015 vorgestellt, der den Masterplan Industrie 2010 fortschreibt. Er will den politischen Leitfaden für eine zukunftsfähige Industriepolitik liefern und dazu beitragen, dass die Wettbewerbsfähigkeit im Land Bremen gefördert wird. In dem Papier werden unter anderem die zentralen Kennziffern der Industrie im Land Bremen zusammengefasst. Demnach belief sich die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe 2013 auf rund 4,7 Milliarden Euro. Damit wird ungefähr ein Fünftel der wirtschaftlichen Leistung in Bremen in der Industrie erwirtschaftet. Mit der Fortschreibung des Masterplans Industrie werden die zuvor neun Handlungsfelder auf sechs konzentriert. Diese sind: Industriestandort profilieren; Innovation, Technologie, Forschung; Industriepolitik und Energiewende zukunftsorientiert gestalten; Industriellen Mittelstand stärken; Fachkräftebedarf begegnen; Rahmenbedingungen gestalten und Infrastrukturen schaffen. Nachweis: Bremerhavener Dock GmbH Masterplan Industrie 2015: Konzentration auf sechs Handlungsfelder Lohn für überdurchschnittliches Engagement: Die Bremerhavener Dock GmbH bekam das neue Zertifikat ISO 50001:2011. Unser Bild zeigt Thomas Schilling, Dirk Harms und Qualitätsmanager Detlef Krämer von der Bremerhavener Dock GmbH (v.l.n.r.). Über die kontinuierliche Stärkung der Cluster – auch in Zusammenarbeit mit den norddeutschen Ländern hinaus – werden die für das Land Bremen relevanten Branchen (Luft- und Raumfahrt; Automobil; Offshore-Windenergie; Maritime Wirtschaft und Schiffbau; Ernährung; Stahl- und Maschinenbau) in den Fokus genommen. Etablieren eines effizienten Energiemanagements helfen soll. Nach Angaben von Dirk Harms hat Bredo aktuell im Bereich der Hauptenergieverbräuche unter anderem eine Umrüstung der Dockbeleuchtung von Natriumdampflampen und Quecksilberdampflampen mit bisher 1.000 Watt Leistung auf effiziente LED-Strahler mit 136 Watt vorgenommen. Neben der Elektrizität ist die Druckluft eine der teuersten Energieformen, die in einem Werftbetrieb zum Tragen kommen. Hier wurde ein neuer, frequenzgesteuerter Kompressor angeschafft, der die alte Technik ablöst. ❱ www.wirtschaft.bremen.de ❱ www.bredo.de Zertifizierung für Bremerhavener Dock: Vorreiter bei ISO 50001:2011 AWI-Weichenstellung für die Zukunft: Polarflugzeuge kommen nach Bremen Als einem der ersten Werftbetriebe überhaupt wurde der Bremerhavener Dock GmbH offiziell das neue Zertifikat ISO 50001:2011 überreicht. Bredo-Geschäftsführer Dirk Harms nahm es von Thomas Schilling als Vertreter der Klassifikationsgesellschaft DNV-GL entgegen. Bredo arbeitet bereits seit zehn Jahren nach den Standards der ISO 9001:2008 „Qualitätsmanagement“ und ISO 14001:2004 „Umweltmanagement“. Die ISO 50001 ist eine 2011 entstandene weltweit anerkannte Norm der International Organization for Standardization (ISO), die Unternehmen beim 4 Die Forschungsflugzeuge Polar 5 und Polar 6 verlegen ihren Heimatflughafen von Bremerhaven nach Bremen. Einen entsprechenden Mietvertrag hat das AlfredWegener-Institut (AWI) mit dem Flughafen Bremen geschlossen. Mietbeginn ist am 1. Oktober 2015. Hintergrund: Der Regionalflughafen Bremerhaven stellt mit dem Bau des Offshore-Terminals Bremerhaven seinen Betrieb ein, weil die Fläche Teil der TerminalGesamtplanung sein wird. Auch in Bremerhaven zeichnet sich ein weiterer Baustein in der Zusammenarbeit mit dem AWI ab. Hier wurde ein Letter of Intent über die Vermietung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Deutschen See in der Klußmannstraße in Geestemünde an das Alfred-Wegener-Institut unterzeichnet. Die 2.800 Quadratmeter Fläche kann das AWI nach Abschluss notwendiger Sanierungsmaßnahmen im zweiten Quartal 2017 nutzen. ❱ www.awi.de Quartiersmeisterei „Alte Bürger“: Arbeit ist bis 2020 gesichert „Perspektive 2020 – Fortführung Quartiersmeisterei Alte Bürger“ – unter diesem Projektnamen soll die Arbeit des Quartiersmanagements in der Kultur- und Kneipenmeile der Seestadt bis 2020 fortgesetzt werden. Der Magistrat stellt dafür 1,2 Millionen Euro bereit. Finanziert werden sollen die Projektkosten über das Europäische Förderprogramm für regionale Entwicklung (EFRE) und die Ko-Finanzierung des Amtes für kommunale Arbeitsmarktpolitik, des Kulturamtes und des Jobcenters. Für die Umsetzung der Projektmaßnahmen ist das Arbeitsförderungszentrum afz als Trägergesellschaft verantwortlich. Durch eine weiterführende Bürgerbeteiligung, die Netzwerkarbeit mit der Werbegemeinschaft sowie kulturellen und sozialen Institutionen, Hauseigentümern und Anwohnern sollen im Projekt „Perspektive 2020 – FortfühWirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Namen und Nachrichten rung Quartiersmeisterei“ weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht werden, um die „Alte Bürger“ aufzuwerten und wieder zu einem kulturellen und sozialen Mittelpunkt des urbanen Lebens in der Seestadt zu machen. Geld von der Metropolregion: 60.000 Euro für regionale Projekte Die Metropolregion Nordwest fördert mehrere regionale Kooperationsprojekte mit insgesamt mehr als 60.000 Euro. Das hat der Vorstand der Metropolregion Nordwest beschlossen. Eine Förderung erhalten die Herbstkonferenz des Clusters Automotive Nordwest e.V., mit der die erfolgreiche Vernetzung von Akteuren der Automobilbranche ausgebaut werden soll, und die 5. Regionalkonferenz Logistik der Metropolregion Nordwest, bei der in diesem Jahr innovative und ressourcenschonende Logistikkonzepte im Mittelpunkt stehen. Außerdem wird das Projekt „Leben Mittendrin“ der Samtgemeinde Barnstorf unterstützt, mit dem ein interkommunaler Austausch zu den Themen Ortskerne-Aufwertung im ländlichen Raum und Entwicklung bedarfsgerechter Wohnangebote initiiert werden soll. Das ebenfalls geförderte Projekt „Aktualisierung Metropolplaner“ dient einem effektiven interkommunalem Informationsaustausch. Denn das Online-Kartenwerk der Metropolregion enthält die Regionalen Raumordnungsprogramme (RROP) der Landkreise und die Flächenutzungspläne (FNP) der kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie der Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven. Kaiserschleuse in Bremerhaven: Ab Juni wieder zur Verfügung Die Kaiserschleuse soll der Schifffahrt im Juni wieder zur Verfügung stehen. Das hat bremenports mitgeteilt. Die Hafenanlage war im vergangenen Herbst gesperrt worden, nachdem Taucher der Hafengesellschaft bei einer Routinekontrolle eine Verformung der Unterwagenschienen am Außenhaupt festgestellt hatten. Derzeit steuern Seeschiffe ihre Liegeplätze im abgeschleusten Teil des Überseehafens Bremerhaven ausschließlich über die Nordschleuse an. ❱ www.bremenports.de Hochschule Bremerhaven: Ritzenhoff wird neuer Rektor Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff übernimmt am 1. September das Amt des Rektors der Hochschule Bremerhaven. Er wird Nachfolger von Prof. Josef Stockemer, der im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand treten wird. Als entscheidendes Ziel seiner künftigen Arbeit nannte es Ritzenhoff, die sehr gute Profilierung und den bedeutenden Ausbildungsbeitrag der Hochschule am Meer für Ehrenurkunden In Anerkennung langjähriger Mitarbeit wurde an folgende Betriebsangehörige eine Ehrenurkunde der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven überreicht: 25 Jahre 15. 2. 2015 Ralf Schrader Technologisches Beratungs- und Entwicklungslabor IBEN GmbH Die Kammer spricht als Vertreterin der Bremerhavener Wirtschaft den Jubilaren auch an dieser Stelle ihre Glückwünsche aus. Ansprechpartnerin Ehrenurkunden Frau Markiewicz, Telefon 92460-26 E-Mail: [email protected] die regionale Wirtschaft fortzuführen. Seit 2001 fungiert der 49-jährige als Konrektor für Studium, Lehre und Forschung. ❱ www.hs-bremerhaven.de ❱ www.metropolregion-nordwest.de Als erste Station der Informationstour zum Thema „Ausbildung.Garantiert“ hat Wirtschaftssenator Martin Günthner das Förderzentrum U25 „KOMPASS“ in Bremerhaven besucht. Zielgruppe dieser Einrichtung sind Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren, die ALG II beziehen. Sie sollen von hier aus einen Weg in Ausbildung oder Erwerbstätigkeit finden. Zu den Arbeitsschwerpunkten von KOMPASS zählen unter anderem die intensive und ganzheitliche sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung der jungen Menschen sowie berufliche Orientierung in zahlreichen Bereichen, darunter Handel und Büro. ❱ www.kompass-bremerhaven.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Nachweis: Nordsee GmbH Info-Tour „Ausbildung.Garantiert“: Günthner besucht „KOMPASS“ Neue Firmenzentrale für Nordsee GmbH: Baubeginn im Frühjahr Im Herzen des Bremerhavener Fischereihafens wird die Nordsee GmbH ihre neue Firmenzentrale errichten, nachdem die alte in der Seestadt an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Geplant ist ein Gebäude, das es auf eine Fläche von 3.500 Quadratmetern bringt und 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Platz bietet. Das Traditionsunternehmen, das sich als „europäischer Kompetenz- und Qualitätsfüh- rer in der Fisch-Systemgastronomie“ sieht, will das Bauvorhaben im Frühjahr 2016 abgeschlossen haben – und somit im Jahr des 120-jährigen Bestehens, das groß gefeiert werden soll. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2015 vorgesehen. Die Nordsee GmbH mit 394 Standorten in Europa gilt mit den drei Standbeinen Einzelhandel, Restaurants und Snacks als Marktführer der Fisch-Systemgastronomie in Europa. Der Umsatz lag 2013 bei knapp 350 Millionen Euro. ❱ www.nordsee.com 5 Schwerpunktthema Marketing | Werbung Werbung und Marketing haben viele Gesichter und sind in ständiger Bewegung. Klassischere Werbung über die Print-Kanäle oder Rundfunk und Fernsehen hat nach wie vor ihre Existenzberechtigung. Aber zu dieser kommen die Potenziale hinzu, die der Online-Bereich und die voran schreitende Digitalisierung der Wirtschaft bieten. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER gibt einige Tipps und Anregungen für erfolgreichere Werbung und schlagkräftigeres Marketing. Foto: Nachweis: Olivier Le Moal | Fotolia.com 6 Schwerpunktthema Marketing | Werbung Marketing-Club Bremen Kompetenzzentrum für alle mit Marketing Befassten Der Club verfügt auch über eine Geschäftsstelle in Bremerhaven. Der Marketing-Club Bremen, der auch Bremerhaven abdeckt und hier über eine Geschäftsstelle verfügt, hat sein Programm für die erste Jahreshälfte 2015 vorgelegt. Unter anderem beschäftigt sich Peter A. Ströll, Geschäftsführer der Naming-Agentur Nambos Köln, am 19. März um 18.30 Uhr im Atlantic-Hotel an der Galopprennbahn in Bremen mit juristischen Aspekten von Markennamen in Theorie und Praxis. Am 24. März wird um 18 Uhr im Theater in Bremen das Thema „Kulturmarketing – Das Spannungsfeld zwischen Kunst und Ökonomie“ beleuchtet. Nach einem Vortrag des kaufmännischen Geschäftsführers Michael Helmbold vom Theater Bremen und einer Bühnenbegehung schließt sich ein gemeinsamer Besuch der komischen Oper „Der Liebestrank“ an. diskutiert werden. Wer neu nach Bremen, Bremerhaven und Umgebung zieht, findet hier gesellschaftliche Kontakte und neue Anknüpfungspunkte. Der Marketing-Club Bremen, der Mitglied im Deutschen Marketingverband ist, bietet seinen Mitgliedern ein Programm mit mehr als 40 Veranstaltungen jährlich und die Teilnahme an Workshops, Marketingcamps, Marketing After Work oder nationalen Tagungen als Plattform für eine vielfältigen Informationsaustausch und Wissenstransfer. Seit 2000 verleiht der Marketing-Club Bremen jährlich den Innovations-Preis „Highlight“. Der ging 2014 an das Konzept „Fiedlers anno 1906“ der H.-J. Fiedler Meeresdelikatessen GmbH aus Bremerhaven. 2011 war ebenfalls ein Bremerhavener Unternehmen Preisträger: Ausgezeichnet wurde das Havenhostel. Am 13. Mai besuchen Mitglieder des Marketing-Clubs die Zentrale der Lloyd Shoes GmbH in Sulingen und das Werk. Für den 15. Juni ist ein Vortrag von Dr. Jens Thiemer, Vice President Marketing Communications Mercedes Benz Cars, geplant. Und am 18. Juni stellt sich der bekannte Marken-Forscher Professor Dr. Christoph Burmann aus Bremen den Fragen eines kleinen Kreises von Club-Mitgliedern. Professor Burmann ist auch Mitglied des Beirates des Marketing-Clubs. Für Juli ist beispielsweise außerdem eine exklusive Präsentation der neuen Ausstellungs- und Veranstaltungsbereiche im Fischereihafen Bremerhaven vorgesehen. Prokurist Sebastian Gregorius von der FischereihafenBetriebsgesellschaft (FBG) wird die Führung übernehmen. Der Marketing-Club Bremen mit rund 300 Mitgliedern richtet sich an alle, die mit Marketing und marktorientierter Unternehmensführung betraut sind – ob nun erfahrene Führungskräfte oder Nachwuchs. Er sieht sich als das Kompetenzzentrum, in dem aktuelle Entwicklungen und neue Trends im Marketing Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Nachweis: Anheuser-Busch InBev Deutschland GmbH & Co KG Plattform für Infos und Wissenstransfer Weltweit bekannte Marke aus Bremen: Beck’s ist ein gutes Beispiel für eine Markenbildung mit internationaler Durchschlagskraft. Die Geschäftsstelle Bremerhaven befindet sich in der „Bürger“ 57 und ist telefonisch unter 0471 9489123 oder per E-Mail unter: [email protected] erreichbar. Michael Arzenheimer von der Nordsee-Medienverbund GmbH in Bremerhaven führt die Geschäfte sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven. ❱ www.marketingclub-bremen.de 7 Schwerpunktthema Marketing | Werbung Nachweis: Schimanke Eröffnete die Veranstaltungsreihe: Jörg Riedel lud die Anwesenden ein, selbst Geschichten für ihr Unternehmen und ihre Produkte zu entwerfen. Kommunikation Storytelling: Geschichten statt Werbe-Phrasen Referat von Jörg Riedel vor dem neu gegründeten Arbeitskreis „Impulsgeber“ der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven. „Impulsgeber“ – so nennt sich ein neuer Arbeitskreis der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven. In insgesamt fünf Vorträgen nimmt er in diesem Jahr Instrumente in den Bereichen Kommunikation, Strategieentwicklung, Personalentwicklung und Vertrieb in den Blick. Den ersten Aufschlag machte Jörg Riedel aus Bremen mit einem Referat zum Thema „Storytelling“. Vor rund 40 Interessierten erläuterte er, wie Unternehmen diese Methode für ihre Kommunikation mit Kunden nutzen können. Der Diplom-Pädagoge und Betriebswirt ist bereits seit 1998 als Trainer, Publizist und Texter tätig. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit: Riedel schreibt Reden für Politiker und Unternehmer. Bremerhaven wie Phönix aus der Asche Beim Storytelling werden Wissen und Botschaften in eine Metapher verpackt. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass lebendig erzählte Geschichten den Zuhörer beziehungs8 weise potenziellen Kunden besser ködern können als nüchterne Informationen. Storytelling macht sich das so genannte narrative Gedächtnis des menschlichen Gehirns zu nutze Dieses behält Fakten dann am besten, wenn diese mit Sinn -mit einer Geschichte- verknüpft sind. Der Referent erläuterte: „Die Behauptung, dass der Kunde im Mittelpunkt der Arbeit eines Unternehmens steht, ist erst einmal eine beliebte, aber leere Worthülse. Beim Storytelling geht es darum, diese auch mit Leben zu füllen.“ Trotz des Potentials der Methode warnte Riedel in Bremerhaven jedoch vor einem inflationären Erzählen von Geschichten. Die Methode müsse sorgfältig und behutsam eingesetzt werden, befand er. Jörg Riedel: „Eine Geschichte muss sich von anderen unterscheiden und braucht eine klare Botschaft. Diese muss zum Unternehmen, das sie erzählt, und dessen strategischen Zielen passen.“ Doch Storytelling ist nach Überzeugung des Experten nicht nur ein Instrument für die externe Kommunikation, sondern auch für unternehmensinterne: „Wenn zum Beispiel die Mitarbeiter eines Unternehmens an vielen verschiedenen Standorten und in größerer Entfernung voneinander arbeiten, fehlt oft ein gemeinsamer Ort, der alle miteinander verbindet.“ Dann könne eine Geschichte identitätsstiftend wirken, so Riedel. Auch die Entwicklung Bremerhavens innerhalb der letzten Jahre verknüpfte Jörg Riedel mit der Methode des Storytellings: „Viele Unternehmen sind selbst in schwereren Zeiten nicht weggegangen, sondern haben den Standort mitgestaltet. Und das hat sich gelohnt.“ Das sei eine Geschichte, die ein Unternehmen erzählen könne. Riedel fühlte sich dabei an eine berühmte Geschichte erinnert – die des Phönix aus der Asche. Eva Siegfried Weitere Veranstaltungen des Arbeitskreises Impulsgeber: www.wj-bremerhaven.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Schwerpunktthema Marketing | Werbung Corporate Social Responsibilty Gutes tun und unbedingt darüber reden CSR passt in die Zeit. Unternehmen können damit ihr Image dauerhaft positiv aufladen. „Gutes tun und drüber reden“ – von diesem Sprichwort lassen sich die Unternehmer leiten, die sich der Corporate Social Responsibilty (CSR) verschrieben haben. Und das werden immer mehr. Auch im Land Bremen wächst die Gruppe der CSR-Verfechter. Corporate Social Responsibilty ist gemeint, wenn Unternehmer gesellschaftliche Verantwortung nachhaltig, ökologisch, sozial und ökonomisch wahrnehmen - und das über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Eine richtige Durchschlagskraft mit „Nährwert“ für die Unternehmer hat das erst bei offensiver Vermarktung. Zu den Handlungsfeldern von CSR zählen zum Beispiel die faire Behandlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein schonender und effizienter Umgang mit natürlichen Ressourcen ebenso wie das Wahren der Menschenrechte und das Achten der Verbraucherinteressen sowie positive Beiträge für das Gemeinwesen vor Ort. Wie genau diese und ähnliche Handlungsfelder mit Leben erfüllt werden, bleibt den Unternehmen überlassen. Das richtet sich nach ihren Besonderheiten, der jeweiligen Branche und den Erfordernissen des Marktes. Vorstellbar ist vieles. Denn CSR ist bewusst offen und weit ausgelegt. CSR-Aktionsplan für Deutschland ist beschlossen Unternehmer, die CSR-Maßnahmen entwickeln und umsetzen wollen, können sich intensiver Unterstützung sicher sein. Die kommt unter anderem von der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), dem Bundesverband der deutschen Industrie (BDI), dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Zentralverband des deutschen Handwerks (ZdH). Bei BDA, BDI, DIHK und ZdH läuft die Rückendeckung für CSR-freundliche Unternehmen auf der gemeinsamen Homepage www.csrgermany. de zusammen, die voller Informationen und Praxis-Tipps steckt. CSR ist außerdem längst in der Politik angekommen. Der Bund nimmt sich des Themas zum Beispiel über das Internet-Portal www.csr-in-deutschland.de an. Betreut wird es vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Das Portal ist ein Mosaikstein der „Nationalen Strategie zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen“. Dieser CSR-Aktionsplan für Deutschland wurde im Oktober 2010 vom Bundeskabinett beschlossen. Neben manchen anderen Punkten legt er sich auf ein Beratungs- und Coachingpro- gramm für kleine und mittlere Unternehmen, Forschungs-Anreize für die Hochschulen und eine stärkere Ausrichtung öffentlicher Ausschreibungen und Beschaffungen an ökologischen und sozialen Kriterien fest. Zwar sieht die Bundesregierung in ihrem CSR-Aktionsplan eine gesetzlich geregelte Zertifizierung kritisch und strebt sie nach eigenen Worten auch nicht an. Aber bekannt ist, dass innerhalb der Europäischen Union über verbindliche Regelungen ernsthaft diskutiert wird. Diese sind also perspektivisch nicht ausgeschlossen. Im Oktober 2011 hatte die EU-Kommission einen ersten eigenen Aktionsplan vorgelegt. Als herausragendes Ziel des „Aktionsplans CSR“ wird ein Bewusstseinswandel propagiert, der letztlich die Marktwirtschaft stärken soll. Fazit: Wenn sich Unternehmen für das Gemeinwohl einsetzen, dann fördert das die Akzeptanz von Wirtschaft in der Gesellschaft und hat einen großen Einfluss auf ein positives Unternehmerbild in der Öffentlichkeit. „Nebenbei“ tut das dem Image des einzelnen Unternehmens gut, was übrigens auch die Fachkräfte-Suche erleichtert. Thomas Klaus ANZEIGE Nur ein Einkommensteuerbescheid Kostenfreie Sondertilgungen Online Sofortentscheidung Jetzt beantragen auf: barclaycard-selbstaendige.de Persönliche Beratung: 0800 11 33 441 (kostenlos Mo–Fr 8–20 Uhr) Repräsentatives Kreditbeispiel nach § 6a PAngV: Nettodarlehensbetrag 10.000 Euro, Laufzeit 60 Monate, Gesamtbetrag 11.684,31 Euro, Effektiver Jahreszins 6,49 %, Sollzins (gebunden) 6,30 %, Bearbeitungskosten: keine. Diese Aktion richtet sich an Neukunden, die zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses weder einen bestehenden Kredit karten noch Kreditvertrag mit Barclaycard haben. Schwerpunktthema Marketing | Werbung Wörtlich genommen: Vereins-Ikone und CSR-Manager Klaus-Dieter Fischer, bis 2014 Präsident des SV Werder Bremen, präsentiert die CSR-Marke „Werder bewegt“. Der Sportverein beschäftigt sogar eine eigene CSR-Direktorin. Fördermittel und mehr Leistungspaket für KMU mit viel Inhalt Landesweites Projekt „unternehmen CSR“: Bremen ist Vorreiter. Das Bundesland Bremen gilt in Deutschland als CSR-Vorreiter, und das nicht zuletzt wegen des Projektes „unternehmen CSR“. Das richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen. Getragen wird das Projekt von der „initiative umwelt unternehmen“, dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, dem Fachgebiet Nachhaltiges Management der Universität Bremen und dem Zentrum für Multimedia in der Lehre. Gemeinsam haben sie ein Paket geschnürt. Sein Inhalt sind vor allem der Arbeitskreis CSR-Hanse, ein differenziertes Beratungs- und Förderprogramm sowie eine virtuelle Akademie. Der Arbeitskreis CSR-Hanse soll den Erfahrungsaustausch der beteiligten Unternehmen ermöglichen: Mitarbeiten dürfen nur Unternehmen, die bereits CSR-Aktivitäten nachweisen können. In Zusammenarbeit mit 10 dem Fachgebiet Nachhaltiges Management der Universität Bremen steuert die virtuelle Akademie Lernvideos bei, die die einzelnen Handlungsfelder aufzeigen. Weitere Elemente des Projektes „unternehmen CSR“ sind Betriebsbesuche durch Beraterinnen und Berater sowie Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Werder Bremen prescht voran In puncto Fördermittel verweist das Umweltressort auf ein eigens aufgelegtes Programm. Bis zu 60 Prozent der Kosten für das Erarbeiten einer CSR-Strategie können übernommen werden. Einer der CSR-Vorreiter im Bundesland Bremen und darüber hinaus ist der SV Werder Bremen. Der Verein hat im März 2012 als erster Bundesligist eine eigene CSR-Marke eingeführt und beschäftigt seit Herbst 2013 eine eigene Direktorin für CSR-Management: Anne-Kathrin Laufmann ist Absolventin des neuen Zertifikatsstudienganges „CSR-Manager (IHK)“. Das Motto der CSR-Marke des SV Werder Bremen lautet: „Werder bewegt – lebenslang“. Das ist das Dach für die bestehenden Initiativen, Projekte und Aktionen aus den Bereichen soziales, ökologisches und ökonomisches Engagement. Sechs Themenfelder werden von zwölf prominenten Botschaftern repräsentiert. Mittlerweile wird bereits mit mehreren hundert Institutionen aus den Bereichen Bildung, Betreuung und Wirtschaft kooperiert. Thomas Klaus ❱ www.umwelt-unternehmen.bremen.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Schwerpunktthema Marketing | Werbung Curry-Reise um die Welt Mit Freddy Nimmersatt immer dem Geschmack nach Schon der Geruch des Gewürzes Curry lässt bei zahlreichen Menschen im Alltag die schönen Erinnerungen an den letzten Urlaub in Indien oder der Karibik aufkommen. Diese menschliche Eigenschaft nutzen Touristiker bewusst und entwickeln daraus Marketingstrategien beispielsweise zum Buchen des nächsten Urlaubs. Wie genau das sogenannte „Sensorische Marketing“ funktioniert, lernten jetzt Studierende der Hochschule Bremerhaven im Rahmen des gleichnamigen Seminars kennen. Unter der Leitung von Kirsten Buchecker gab es aber nicht nur trockene Theorie, wie Nahrungsmittel eingesetzt werden können. Die 25 Studierenden begaben sich außer- dem praktisch auf eine Curryreise rund um die Welt. „Wir haben die Geschichte von Freddy Nimmersatt erfunden und machen uns mit ihm sozusagen auf die Suche nach dem besten Curry der Welt“, so die Studierenden bei ihrer Abschlusspräsentation. Ziel : Die Studierenden sollen die Wirkung erfahren, die Lebensmittel aufgrund ihres Geruchs bei Menschen bewirken. Aber sie sollen sich auch mit den Besonderheiten der Länder, der Bevölkerung und deren Vorlieben beschäftigen. So servierten die Studierenden der Bachelorstudiengänge Cruise Tourism Management und Lebensmitteltechnologie/-wirtschaft ihren Kommilitonen Curryspeisen aus den Niederlanden, England, Afrika, Indien Asien und der Karibik. Mit Messer und Gabel gerüstet, präsentierten sie zunächst die erfundenen Erlebnisse von Freddy und was er auf seiner Reise mit dem Gewürz Curry erlebte. Im Anschluss testeten sie die landesspezifische Köstlichkeit. „Für Touristiker wie Lebensmitteltechnologen ist es im späteren Beruf von Vorteil zu wissen, wie die Sinne funktionieren“, betont die Dozentin Kerstin Buchecker. „Wir haben Curry gerochen, geschmeckt, gefühlt und die unterschiedlichen Farbgebungen der landesspezifischen Sorten gesehen“. ❱ www.hs-bremerhaven.de ANZEIGE Klartext reden, etwas anpacken, keine halben Sachen machen – mit uns schillernd aus dem Schwarm der Marktbegleiter herausstechen! Illustration: © iStockphoto /shuoshu Nachweis: SV Werder Bremen Studierende der Hochschule Bremerhaven entwickeln Marketingkonzept mit dem Gewürz Curry. DRUCKER BEI DIE FISCHE! Müller Ditzen AG | Hoebelstraße 19 | 27572 Bremerhaven-Fischereihafen 186x121_IHK-Magazin_nm.indd 1 Wirtschaft an Strom und Meer 27.02.15 13:30 03.2015 11 DIHK-Schwerpunktthema Anforderungen an die digitale Wirtschaft „KMU profitieren besonders von der Digitalisierung“ Ein Exklusiv-Beitrag von Günther Oettinger für WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER. Nachholbedarf bei Arbeitnehmern Ohne einen digitalen Binnenmarkt werden sich auch viele neue Technologien langsamer durchsetzen. Eine permanente Fernüberwachung eines herzkranken Patienten, die im Auslandsurlaub durch roaming-Gebühren zum unbezahlbaren Luxus wird; ein Ferndiagnosesystem für installierte Industriemaschinen, dessen Informationen nur verspätet vom ausländischen Netz übertragen werden; ein Cloud Computing Anbieter, der Rechenzentren in 28 Mitgliedsländern eröffnen muss, um Datenschutzanliegen Rechnung zu tragen: dies sind nur ein paar Beispiele, wie Innovationen ohne digitalen Binnenmarkt gebremst werden können. Daher arbeiten wir an Gesetzesinitiativen, die genau diese nationalen Silos aufbrechen – an einer Reform des Urheberrechtes und der Verabschiedung der Telekommunikations-Richtlinie. Zu einem funktionierenden digitalen Binnenmarkt gehört aber auch ein flächende12 ckendes Hochgeschwindigkeitsinternet. Deswegen wollen wir einen Teil des von der EU neu aufgelegten 315-Milliarden-Euro-Investitionsprogramms für den Breitbandausbau verwenden und dabei auch bestimmte Standards vorschreiben, wie etwa die Geschwindigkeit. Das andere sine qua non sind Arbeitnehmer, die mit den neuen Technologien umgehen können. Und auch hier hat Europa Nachholbedarf. Während die Nachfrage nach Digitalprofis steigt, stagniert die Zahl der Berufsanfänger. Zwar ist Deutschland in dieser Hinsicht seit einigen Jahren eine positive Ausnahme, aber angesichts der demographischen Entwicklungen Deutschlands sollte es die Hände nicht in den Schoß legen. Renaissance für das verarbeitende Gewerbe Wenn wir es schaffen, für einen wirklichen digitalen Binnenmarkt auf der Grundlage eines weit verbreiteten Hochgeschwindigkeitszugangs zu sorgen und den Arbeitnehmern ausreichend digitale Fähigkeiten zu vermitteln, dann werden wir in Europa von der nächsten digitalen Innovationswelle, dem industriellen Internet, noch mehr profitieren als von der Entstehung des rein digitalen Internets. Das verarbeitende Gewerbe ist auch heute noch das Rückgrat der europäischen Wirtschaft mehr als in den USA, in Deutschland mehr als in Europa. Die Europäische Union hat die Wichtigkeit der Industrie erkannt und visiert eine Steigerung des Anteils an der Bruttowertschöpfung auf 20 Prozent an. Dies geht natürlich nur mit neuen industriellen Technologien, nicht mit der Rückkehr zu Altbewährtem. 3-D Drucker sind ein Beispiel, wie die digitale Technologie dem verarbeitenden Gewerbe zu einer Renaissance verhelfen kann. Für den Mittelstand gilt dies umso mehr – nur 14 Prozent der Mittelständler verkaufen auch per Internet und noch ein kleinerer Prozentsatz online ins Ausland. Dabei könnten gerade die KMU von der Digitalisierung profitieren: neue Märkte, Einsparungen von Kosten durch Produktions- und andere Prozesse. Daher fördern wir unter dem Namen „ICT Innovation for Manufacturing SMEs” Projekte, bei denen teilnehmende Unternehmen mit digitalen Methoden experimentieren können. „Digitale Wirtschaft" und „Industrie/Mittelstand" sind keine Gegensätze. Heute sind sie vereinbar, morgen werden sie untrennbar sein. Nachweis: Etienne Ansotte Kaum ein anderer Bereich entwickelt sich so rasend schnell wie die digitale Wirtschaft: Vor einem Jahr noch hatte kaum jemand vom Taxi-Wettbewerber Uber oder vom HotelSubstitut Air B'n'B gehört. Heute kennt die Online-Dienste jedes Kind. Höhere Effizienz, schnelleres Anpassen an Verbrauchererwartungen und so gut wie keine zusätzlichen Kosten für neue Kunden geben ihnen die entscheidenden Wettbewerbsvorteile. Wenn Europa – und auch Deutschland – diese Entwicklung beeinflussen will und auch hierzulande Online-Dienste fördern möchte, braucht es eine aktive Politik, eine digitale Agenda. Dass innovative digitale Dienste Rahmenbedingungen einhalten und Steuern zahlen, sollte selbstverständlich sein. Aber in erster Linie müssen wir einen wirklich digitalen Binnenmarkt schaffen. Digitale Dienste entwickeln sich nicht, wenn sie an jeder EUGrenze gebremst werden. Ein bekannter musicstreaming Anbieter hat fünf Jahre gebraucht, um in der ganzen EU auf dem Markt zu sein. ZUM AUTOR: Günther Oettinger ist seit 2014 EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Davor war er (seit 2010) als EUKommissar für Energie tätig gewesen. Von 2005 bis 2010 amtierte der CDUPolitiker als Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 DIHK-Schwerpunktthema Informationen zu ZUGFeRD Elektronische Rechnungen werden kommen Die Europäische Kommission hat dafür den Weg frei gemacht. Wie kann eine Rechnung mit ZUGFeRD erstellt werden? Das ZUGFeRD-Format richtet sich insbesondere an die IT- und SoftwareBranche. Viele Anbieter von Buchhaltungs- und ERP-Software unterstützen ZUGFeRD bereits und werden ihre Angebote entsprechend erweitern, so dass die Erstellung von ZUGFeRD-Rechnungen im Rahmen der bisher bekannten Buchhaltungs- beziehungsweise ERP-Software erfolgen kann. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass hierfür keine Investitionskosten im klassischen Sinne auf die Nutzer zukommen, sondern das Angebot in Form eines Softwareupdates erfolgt. Selbstverständlich kann ZUGFeRD auch in eigene, unternehmensspezifische Lösungen integriert werden. Für wen ist ZUGFeRD gedacht? Ein Ziel von FeRD ist es, dass in Zukunft elektronische Rechnungen genauso einfach empfangen und versandt werden können wie Papierrechnungen. Dies bedeutet auch, dass der Austausch elektronischer Rechnungen ohne vorherige Absprache möglich ist. Das stellt den entscheidenden Unterschied – abgesehen vom ausgetauschten Datenvolumen – zu EDI-Verfahren und Branchenlösungen dar, die bilaterale Vereinbarungen voraussetzen. Die Zielgruppe von ZUGFeRD sind demnach insbesondere kleine und kleinste Unternehmen, die sowohl Rechnungssender als auch -empfänger sein können und die nur wenige Rechnungen pro Jahr an verschiedene Geschäftspartner stellen. Wenn die Partner aber strukturierte Rechnungsdaten verlangen, um sie automatisiert weiterverarbeiten zu Was sind die Vorteile einer elektronischen Rechnung? Dass die elektronische Kommunikation Vorteile hat, wird nicht mehr bestritten und dass der elektronische Austausch von Daten im Geschäftsverkehr weiter zunehmen wird, auch nicht mehr. Insofern führt auch an der elektronischen Rechnung kein Weg vorbei. Speziell für die Rechnung gibt es Zahlen aus der öffentlichen Verwaltung, wonach sich die Kosten für eine Papierrechnung in Höhe von 25 Euro auf 7 Euro für eine elektronische Rechnung reduzieren lassen (ähnliche Zahlen aus der Wirtschaft: von 23 Euro auf 5,90 Euro). Bei schätzungsweise 32 Milliarden Rechnungen, die in Deutschland jedes Jahr verschickt werden, ist somit nicht nur die Portoersparnis ein schlagendes Argument, sondern vor allem der Arbeitsaufwand für Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 können, kommt es dank ZUGFeRD zu spürbaren Erleichterungen. das Erstellen und Weiterverarbeiten der Rechnungsdaten. Denn es geht nicht so sehr um das Dokument Rechnung an sich. Viel wichtiger sind die darin enthaltenen Daten und die mit der automatisierten Verarbeitung verbundene Optimierung der Prozesse. Unter dieser Prämisse lohnen sich auch geringe Investitionskosten in die IT, um elektronische Rechnungen erstellen zu können. Weitere, nicht monetäre Vorteile der elektronischen Rechnung, wie zum Beispiel die höhere Qualität der Daten und ökologische Aspekte, seien an dieser Stelle nur erwähnt. Nachweis: AWW e.V. Mit der Richtlinie 2014/55/EU des Europäischen Parlaments und des Rates über die elektronische Rechnungsstellung bei öffentlichen Aufträgen schafft die Kommission die Grundlage für ein einheitliches, europäisches Rechnungsformat in der öffentlichen Verwaltung. Die Mitgliedstaaten müssen sicherstellen, dass öffentliche Auftraggeber elektronische Rechnungen empfangen und verarbeiten können. Dies gilt zwar zunächst nur für die öffentliche Verwaltung. Gleichwohl soll die Norm auch für die Verwendung im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen geeignet sein. In Deutschland gibt es bereits ein einheitliches Datenformat für den Austausch elektronischer Rechnungen, auf das sich Wirtschaft und öffentliche Verwaltung im „Forum elektronische Rechnung Deutschland“ (FeRD) verständigt haben. FeRD ist die nationale Plattform von Verbänden, Ministerien und Unternehmen zur Förderung der elektronischen Rechnung in Deutschland. Sie wurde 2010 von der Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung e.V. (AWV) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums gegründet. Wie geht es weiter? Die elektronische Rechnung ist ein Teil der Digitalisierung im Geschäftsleben, mit anderen Worten: sie kommt. Es wird in Deutschland keine gesetzliche Verpflichtung zur Verwendung elektronischer Rechnungen geben – bis auf eine Ausnahme: Öffentliche Auftraggeber müssen zukünftig elektronische Rechnungen akzeptieren. Hierfür lässt die EU-Kommission in den nächsten Jahren einen technischen Standard erarbeiten. Inwieweit er mit dem deutschen ZUGFeRD kompatibel sein wird, bleibt abzuwarten. Allerdings wird im Normierungsauftrag ZUGFeRD als Referenz ausdrücklich erwähnt. Somit bestehen gute Chancen, dass ZUGFeRD auch in Europa als Standard anerkannt wird. Carolin Klas Die Autorin ist Diplom-Kauffrau und Referentin bei der AWV – Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung. Dort betreut sie den Fachausschuss „Internationale Handelsverfahren und Fragen der elektronischen Kommunikation“. Klas ist auch für das „Forum elektronische Rechnung Deutschland“ (FeRD) zuständig. ❱ www.awv-net.de 13 Unternehmenspraxis Energiemanagement-Systeme Neues Gesetz erhöht den Handlungsdruck auf Unternehmen IHK Bremerhaven informiert am 12. März zusammen mit der Handelskammer Bremen. Energiemanagement-Systeme und EnergieAudits werden in der Wirtschaft immer wichtiger. Unternehmen, die sich mit dieser Thematik noch nicht oder noch nicht ausreichend beschäftigt haben, geraten immer mehr ins Hintertreffen. Der entsprechende Handlungsdruck wird durch das Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen (EDL-G) weiter erhöht. Das EDL-G soll im März in Kraft treten. Es verpflichtet alle Unternehmen, die nicht ANZEIGE Ihnen Wir liefern f Vorrat Wärme au Koopmann-Jindelt Heizoel-Handel und Spedition GmbH www.koopmann-jindelt.de Schleusenstraße 1 · 27568 Bremerhaven Tel. 0471 / 4 40 12 (0-24 Uhr) Stadtkontor Böttcherstraße 9 · 28195 Bremen Tel. 0421 / 32 00 77 (0-24 Uhr) Barlachweg 19 · 28355 Bremen Tel. 0421 / 32 00 77 (0-24 Uhr) Heizoel Service-Ruf 0800 5667626 Ihr Energie-Berater für Bremerhaven und umzu. 14 unter die KMU-Definition der EU fallen, zu regelmäßigen Energieaudits. Diese Verpflichtung müssen die betroffenen Unternehmen erstmalig bis zum 5. Dezember 2015 erfüllt haben. Mindestens alle vier Jahre muss sich dann ein weiteres Energie-Audit anschließen. Bei der Überprüfung eines Unternehmens durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) genügt bis zum 31. Dezember 2016 der Nachweis über den Beginn der Einrichtung eines Managementsystems nach § 8 Absatz 3 EDL-G (neu). Dieser Nachweis erfolgt durch die Abgabe einer schriftlichen oder elektronischen Erklärung der Geschäftsführung. Das Unternehmen verpflichtet sich in dieser Erklärung, ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder ein Umweltmanagementsystem nach ENE RGI E H ANDE L GMBH EMAS einzuführen. Die Einführung eines solchen Systems gilt als begonnen, wenn für IE ISO 50001 ein Managementsystem ENERGnach mindestens die energetische Bewertung nach Nummer 4.4.3 derSNorm M ist. TROerfolgt Für ein Umweltmanagementsystem nach EMAS muss es mindestens ERDGASzur Erfassung, Dokumentation und Analyse eingesetzter Energieträger gekommen sein – einschließlich einer Neuer Bestandsaufnahme der Energieströme Hafen und Energieträger und der Schleusenstraße 1 Ermittlung wichBremerhaven tiger 27568 Kenngrößen in Form von absoluten Telefon (04 71) 4 40 13 und prozentualen Einsatzmengen (inklusive monetärer Einheiten). Stadtkontor Über Energiemanagement, EDL-G und Böttcherstraße 9 EMAS informiert die IHK Bremerhaven am 28195 Bremen 12. März (siehe den nebenstehenden Kasten). Barlachweg 19 28355 Bremen Telefon (04 21) 32 00 78 Veranstaltung der IHK Bremerhaven und der Handelskammer Bremen: Wie Energiemanagement die Energiekosten senkt „Energiemanagement – Energiekosten systematisch senken“ – das ist der Titel einer gemeinsamen Veranstaltung von IHK Bremerhaven und Handelskammer Bremen am 12. März in Bremerhaven. Sie findet von 14 bis 17 Uhr im IHKGebäude an der Friedrich-Ebert-Straße 6 statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich. Während der Veranstaltung am 12. März führt ein Vertreter der Deutschen Energie-Agentur (dena) in die Struktur und die einzelnen Bausteine der Managementsysteme ein. Außerdem berichten ein Beratungsunternehmen und ein Betrieb über die Erfahrungen mit Energiemanagementsystemen aus Sicht des Zertifizierers und des Zertifizierten. Nähere Informationen gibt Umweltund Energiereferentin Franziska Kaufmann unter Telefon 0471 9246015 oder per E-Mail unter: kaufmann@ bremerhaven.ihk.de Anmeldungen werden erbeten unter 0471 9246017 oder per E-Mail unter: [email protected] Nachrüstung von Dieselfahrzeugen: Staatlicher Zuschuss für Partikelfilter [email protected] www.koopmann-jindelt.de Auch 2015 fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit Rußpartikelfiltern. Wer für den Einbau bis zu 0800 260 Euro erhalten möchte, stellt beim BAFA online einen Antrag. Service-Ruf 5667626 Förderfähig ist die Nachrüstung in Pkw, die erstmalig vor dem 1. Januar 2007 zugelassen wurden, in leichten Nutzfahrzeugen Ihrsowie Energie-Berater für bis 3,5 Tonnen mit Erstzulassung vor dem 17. Dezember 2009. Bremerhaven und umzu. ❱ www.bafa.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Nachweis: pattilabelle | Fotolia.com Unternehmenspraxis Hohe Umweltbelastung mindern: In einem Zeitraum von 60 Jahren sollen die Kohlenstoffdioxid-Emissionen auf einen Bruchteil des Ausgangswertes gesenkt werden. Bei der Zielverfolgung unterstützt den Senat ein Wissenschaftlicher Beirat. Klimaschutz- und Energiegesetz für Bremen ANZEIGE Treibhausgas-Emissionen sollen weiter sinken Ihnen Wir liefern E NE RGI E H ANDE L G MB H f Vorrat Wärme au Landesenergieprogramm wird ersetzt. Koopmann-Jindelt Der Bremer Senat hat das Bremer Klimaschutz- und Energiegesetz beschlossen. Es sieht vor, dass die Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden sollen. Dabei werden die Emissionen der Stahlindustrie nicht berücksichtigt. Das Gesetz orientiert sich darüber hinaus an dem Leitziel der Industrieländer: Diese wollen die Treibhausgas-Emissionen der Industrieländer bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 senken. Der Senat wird verpflichtet, für die Jahre 2030 und 2040 zu gegebener Zeit geeignete quantitative Zwischenziele festzulegen. Nach der Verabschiedung durch die Bürgerschaft hat Bremen dann als viertes Bundesland ein Klimaschutzgesetz. Als geeignete Handlungsstrategien für Bremen werden in dem Gesetz insbesondere die sparsame Energieverwendung, eine steigende Energieeffizienz, die verstärkte Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung und Heizoel-Handel und Spedition GmbH Abwärme sowie das intensivere Nutzen von www.koopmann-jindelt.de erneuerbaren Energien benannt. Das Land Bremen sowie Bremerhaven die Städte Bremen Schleusenstraße 1 · 27568 undTel. Bremerhaven werden verpflichtet, inner0471 / 4 40 12 (0-24 Uhr) halb eines Jahres energetische Anforderungen Stadtkontor an ihre öffentlichen Gebäude festzulegen und Böttcherstraße · 28195 Bremen anzuwenden. Im9Rahmen der Bauleitplanung undTel.beim Abschluss von städtebaulichen 0421 / 32 00 77 (0-24 Uhr) Verträgen sollen die Ziele und HandlungsstraBarlachweg 19 · 28355 Bremen tegien des Gesetzes künftig verstärkt berückTel. 0421 / 32 00Die 77 (0-24 Uhr)Städte werden sichtigt werden. beiden verpflichtet, ihre Ziele und Strategien zum Klimaschutz in städtebaulichen Konzepten zu beschreiben. Ebenso wird eine Anpassungsstrategie an den Klimawandel zur Pflicht, in die beide Städte einbezogen werden sollen. Das Klimaschutzund 5667626 Energieprogramm Service-Ruf 0800 ersetzt das Landesenergieprogramm. Es soll alleIhr vier Jahre fortgeschrieben und der BürEnergie-Berater für gerschaft vorgelegt werden. Ein WissenschaftBremerhaven und umzu. licher Beirat wird installiert. Heizoel ENERGIE STROM ERDGAS Neuer Hafen Schleusenstraße 1 27568 Bremerhaven Telefon (04 71) 4 40 13 Stadtkontor Böttcherstraße 9 28195 Bremen Barlachweg 19 28355 Bremen Telefon (04 21) 32 00 78 [email protected] www.koopmann-jindelt.de Service-Ruf 0800 5667626 Ihr Energie-Berater für Bremerhaven und umzu. 15 Regionale Wirtschaft Bildung Kochen mit Genuss und Klimaschutz Im Klimahaus 8° Ost wurde die „Frosta-Kochschule“ eröffnet. Bis zu 200 Schulklassen aus Norddeutschland sollen pro Jahr in der neu errichteten Frosta-Kochschule im Klimahaus 8° Ost unterrichtet werden. Die Schule ist auf 120 Quadratmetern mit vier Kochfeldern auf zwei Kochinseln und großzügig dimensionierten Arbeitsflächen ausgestattet. Auch all das notwendige Zubehör fehlt nicht. Die Leitung der Kochschule hat die Diplom-Ökotrophologin Monika Frieling übernommen. Sie möchte vor allem Klassen von der vierten bis zur sechsten Jahrgangsstufe willkommen heißen. Auf die ist das pädagogische Konzept zugeschnitten. „Gesundes Essen weder aufwändig noch teuer“ Ihren Namen verdankt die Schule ihrem Hauptsponsor, der Frosta AG. Deren Vortandsvorsitzender Felix Ahlers erläutert: „Wir wollen vermitteln, dass gesundes Essen weder besonders aufwändig in der Zubereitung noch eine Frage des Geldbeutels ist.“ In erster Linie sollen Gerichte kreiert werden, die sich mit regionalen, saisonalen, preiswerten und leicht verfügbaren Zutaten umsetzen lassen. Deshalb erfahren die Kinder Grundlegendes über die Herkunft, den Anbau und die Saison von Obst, Gemüse und Gewürzen. Zusatzstoffe sollen außen vor bleiben. Zum Schluss des Kurses decken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam den Tisch und genießen das selbst zubereitete Gericht. Zu jedem Kurs in der Kochschule gehört ein Besuch des Klimahauses, in dem das Thema Essen eine große Rolle spielt. Arne Dunker, Chef der Klimahaus-Betriebsgesellschaft, führt aus: „Wir zeigen bei diesen speziellen Führungen, wie und wovon sich die Menschen in anderen Regionen der Welt ernähren. Und wir beschreiben den engen Zusammenhang zwischen Kochen und Klimawandel.“ Laut Arne Dunker lernen die kleinen Köche zu verstehen, dass ihre Entscheidung bei der Lebensmittelauswahl Konsequenzen hat – und das nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und das Klima auf der ganzen Welt. 16 Leuchtturm-Projekt für Deutschland: Mit der Gründung der Kochschule erregen die Klimahaus-Verantwortlichen bundesweite Aufmerksamkeit. Gerechnet wird mit bis zu 200 Schulklassen pro Jahr. Übrigens: Wo vormittags Kinder den Kochlöffel schwingen, können nachmittags und abends Erwachsene kochen. Zielgruppe dieses Angebotes sind Firmen, Vereine und private Feiern. Der Hintergrund für die Frosta-Kochschule liegt nach Auffassung von Arne Dunker auf der Hand: Das Ernährungsverhalten in der Bundesrepublik habe sich negativ verändert. Der greifbare Bezug zu Lebensmitteln sei verloren gegangen. So wüssten immer weniger Kinder, dass Essen ursprünglich nicht aus Tüten oder Dosen stamme; der Unterschied zwischen frischen Zutaten und dem Essen aus Plastikverpackungen, Dosen oder Tüten sei ihnen unbekannt. Zugleich sind nach den Erkenntnissen Dunkers immer mehr Kinder darauf angewiesen, dass sie ihr Mittagessen in einer Kindertagesstätte, in einem Hort oder in der Schule bekommen. Arne Dunker beklagt: „Eltern und andere Erwachsene können dem Nachwuchs vielfach nicht mehr vermitteln, wie köstlich frisch und ohne Zusatzstoffe zubereitete Speisen sind. Väter und Mütter finden häufig keine Zeit, um sich und ihren Kindern eine liebevoll zubereitete, frische Mahlzeit zu kochen.“ Dass öffentliche Institutionen wie Kindertagesstätten, Horte und Schulen diese Lücken nicht unbedingt schließen können, machte der Bremerhavener Schulstadtrat Michael Frost bei der Einweihung der Frosta-Kochschule klar. Zum Beispiel müssten Kochkurse in Zeiten knapper öffentlicher Ressourcen entweder stark eingeschränkt oder dem freiwilligen Engagement von Eltern- und Schulfördervereinen überlassen werden. Um so wichtiger ist die Gründung der Frosta-Kochschule, die es in dieser Form kein zweites Mal in deutschen Landen gibt. Die Verbraucherschutzorganisation Slow Food bezeichnete sie bereits als „LeuchtturmProjekt für Deutschland“. Thomas Klaus Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Regionale Wirtschaft Frühbucherrabatt noch bis zum 31. März Neues Forum für die Lebensmittelwirtschaft Nachweis: Klimahaus | Heumer Nachweis: VRD | Fotolia.com Am Internet kommt der Handel schon lange nicht mehr vorbei. Auch die Lebensmittelwirtschaft steht aktuell vor der Herausforderung, dass sie über das virtuelle Netz Kunden binden und neue Märkte und Nischen erobern muss. Hier setzt das neu initiierte Lebensmittelforum Bremerhaven thematisch an. Zu seiner Auftaktveranstaltung am 28. Mai rückt es das Thema „Online-Marketing und Online-Handel: Chancen und Risiken für die Lebensmittelwirtschaft“ in den Vordergrund. Die eintägige Fachveranstaltung im Bremerhavener Forum Fischbahnhof beleuchtet Trends und Innovationen in der Lebensmittelwirtschaft. Sie bietet allen Akteuren einen kompakten Rahmen für neue Erkenntnisse, fachliche Diskussionen und gegenseitigen Austausch. Insgesamt neun hochkarätige Fachvorträge über das Foodshopping in der Zukunft, das Experiment Amazon Fresh, Herausforderungen der Handelslogistik oder über die Zukunft des digitalen Marketings stehen auf dem Programm. Ergänzt wird es von einer Podiumsdiskussion und Best PracticeBeispielen aus dem In- und Ausland. Der Lebensmittelexperte und Fernsehjournalist Werner Prill moderiert die Veranstaltung. Nachweis: kasto | Fotolia.com Auftaktveranstaltung des Lebensmittelforums Bremerhaven am 28. Mai Potentiale erkennen und Risiken vermeiden: Das Forum informiert über aktuelle Entwicklungen im Bereich Online-Marketing und Online-Handel. Einmal jährlich Netzwerken Veranstaltet wird das Lebensmittelforum Bremerhaven von der Bremerhavener Wirtschaftsförderungsgesellschaft BIS in Kooperation mit dem Forschungsinstitut ttz Bremerhaven und dem Verband Nahrungs- und Genussmittelindustrie Bremen e. V. (NaGeB). Die Veranstaltung soll jährlich in Bremerhaven stattfinden und überregional den Fisch- und Lebensmittelstandort noch bekannter machen sowie seine Kompetenzen und Standortvorteile herausstellen. „Informieren und Netzwerken steht bei unserer neuen Veranstaltungsreihe im Vordergrund“, sagt Nils Schnorrenberger Geschäftsführer der BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförde- rung und Stadtentwicklung. Schnorrenberger weiter: „In dem sich rasant veränderndem Geschäftsfeld von Online-Marketing und Online-Handel liegen für die Nahrungsmittelwirtschaft große Chancen, aber auch Risiken. Hierüber werden wir uns austauschen und diskutieren.“ Noch bis zum 31. März 2015 können sich Interessierte zu einem vergünstigten Preis (Early Bird) anmelden. Statt 230 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer liegt der Frühbucherpreis bei 180 Euro. Die Veranstaltung wird von der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fischereifonds unterstützt. ❱ www.lebensmittelforum-bremerhaven.de Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Nord GmbH, Niederlassung Bremen 28357 Bremen, Haferwende 7 Tel. 04 21 / 2 76 58-0 Regionale Wirtschaft Für die Anbindung der Häfen unverzichtbar: Für die Küstenautobahn spricht unter anderem, dass sie für den Waren- und Gütertransport von den Häfen in das Hinterland eine tragende Rolle spielt. Das haben Praktiker und Interessenvertreter der Hafenwirtschaft und der Logistikbranche immer wieder unterstrichen. Unser Foto zeigt den Tiefwasserhafen Jade Weser Port in Wilhelmshaven. Förderverein Pro A20 e.V. „A20 kommt in den Vordringlichen Bedarf“ Mitgliederversammlung des Vereins in Bremerhaven. Wasser auf die Mühlen der A 20-Befürworter hat Enak Ferlemann gegossen: Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium war einer der Teilnehmer der Mitgliederversammlung des Fördervereins Pro A 20 e.V., und dort betonte er: „Um eine Aufstockung der Küstenautobahn in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans mache ich mir keine Sorgen. Dieses Projekt kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in diese höhere Kategorie.“ Seine zuversichtliche Einschätzung begründete der Staatssekretär neben der weit voran geschrittenen Planung mit den Kriterien des Bundes für bevorzugte Verkehrsprojekte – und diese würden von der A 20 vollauf erfüllt. Diese Maßstäbe sind Ferlemann zufolge das Schließen von Lücken im Autobahnnetz, das Beseitigen von Engpässen, die Hafenhinterlandanbindung und eine Funktion als europäische Magistrale. Enak Ferlemann rechnet damit, dass der neue Bundesverkehrswegeplan Ende des laufenden Jahres vorgelegt werden kann. 18 Projekt-Planung kommt gut voran Vereinsvorsitzender Emanuel Schiffer hatte die Mitgliederversammlung eröffnet. In seinem Rückblick auf 2014 stellte er heraus, dass der Verein die Veranstaltungsreihe „10 x 11,3 km“ fortgesetzt hat und das auch für 2015 plant. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe wird an wechselnden Orten innerhalb des Planungsraumes der A 20 für die Vorzüge der Küstenautobahn informiert. Zielgruppe sind dieses Mal Unternehmer aus dem Handwerk. 2014 wurden drei Veranstaltungen organisiert und 2015 sollen es vier sein – die nächste am 21. April in Rastede mit Björn Thümler, dem Vorsitzenden der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion. Außerdem unterstützte der Förderverein die Marketingkampagne der Initiative „Küstenroute“, bei der mit Plakaten länderübergreifend für die A 20 plädiert wird, und trug einen Parlamentarischen Abend in Berlin mit. Der sei mit 150 hochkarätigen Gästen überdurchschnittlich gut besucht gewesen, so Schiffer. Darüber hinaus führte der Verein 2014 zahlreiche Hintergrundgespräche mit Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik und gab viermal einen umfangreichen InfoBrief heraus. Der Rechenschaftsbericht des Vereinsvorsitzenden Schiffer wurde von der Landtagsabgeordneten Astrid Vockert ergänzt, die Vorsitzende des Parlamentarischen Beirates des Fördervereins ist. Astrid Vockert berichtete von zahlreichen Anfragen im Niedersächsischen Landtag. Zum Abschluss der Mitgliederversammlung klärte Maren Quast über den aktuellen Planungsstand auf. Nach Darstellung der stellvertretenden Leiterin des Geschäftsbereiches Stade der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr geht es mit der Planung der Küstenautobahn voran. So wird für 2016 mit Anträgen für Planfeststellungsverfahren auf weiteren Abschnitten gerechnet. Thomas Klaus ❱ www.pro-a20.com Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Regionale Wirtschaft Konkrete Unterstützung und Informationen „Markt der Möglichkeiten“ hilft Ausbildungsbetrieben Mit der Ausbildung junger Menschen nehmen Industrie und Handel eine gesamtgesellschaftlich enorm wichtige Funktion wahr. Doch Ausbildungsbetriebe brauchen dabei Hilfe und Unterstützung. Einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Unterstützungsangebote bietet der „Markt der Möglichkeiten“ am 21. März von 12 bis 15 Uhr auf der Bremerhavener Havenplaza zwischen Klimahaus und Mediterraneo. Zum Unterstützungsbedarf gehören unter anderem die individuellen Beratung, Hilfen für Auszubildende mit Lernproblemen und nicht zuletzt die finanzielle Förderung für Unternehmen. Informationen rund um das Thema Ausbildung und Förderung halten unter anderem die Experten der Agentur für Arbeit, der Wirtschaftsverbände und Wirtschaftsinstitutionen – darunter auch die IHK Bremerhaven – und der Berufsschulen bereit. Außerdem sind erfahrene Ausbildungsbetriebe vertreten. Sie beantworten Fragen und geben praktische Tipps rund um das Thema Ausbildung. Hintergrund der Veranstaltung: Ausbildungsbetriebe ermöglichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen den optimalen Start ins Berufsleben, sichern ihren eigenen Nachwuchs und stärken nicht zuletzt den gesamten Wirtschaftsstandort. Trotzdem gibt es auf dem regionalen Ausbildungsmarkt in Bremerhaven nach wie Nachweis: Jörn Buchheim | Fotolia.com Nachweis: Seaports Veranstaltung am 21. März in den Havenwelten. Begehrter Nachwuchs: Unternehmen brauchen interessierte und engagierte Auszubildende. Die IHK und andere Interessenvertretungen der Wirtschaft helfen den Firmen bei der Suche und bei möglichen Schwierigkeiten in der Praxis. vor eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage. Obwohl in der Statistik die Zahlen der offenen Ausbildungsstellen und der jugendlichen Bewerber nahe beieinander liegen, finden viele junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Die Ursachen dafür werden oft leidenschaftlich diskutiert. Viele Unter- nehmen kritisieren ein niedriges Bildungsniveau und eine mangelnde Ausbildungsreife der Jugendlichen und bilden deshalb nicht aus – obwohl sie dringend junge Fachkräfte benötigen. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile eine breite Palette von UnterstützungsAngeboten für Ausbildungsbetriebe. ANZEIGE L Kupferschmiede L Rohrleitungsbau L Heizungsbau L Sanitäre Anlagen L Elektroanlagenbau J.H.K. Anlagenbau und Service GmbH & Co. KG L Stahlbau L Kessel-, Apparateund Behälterbau Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Labradorstraße 5 · 27572 Bremerhaven Telefon 0471 9721-0 · Fax 0471 9721-103 www.jhk.de 19 Internationales Exportmarkt Drehkreuz Kolumbien Interview mit Thomas Voigt, dem Geschäftsführer der AHK Kolumbien. Zur Person Thomas Voigt ist seit 2010 Geschäftsführer der AHK Kolumbien in Bogotá. Zuvor war er als Geschäftsführer der AHK Venezuela, als Leiter des Referats AHK-Finanzen im Bereich International im DIHK, als stellvertretender Geschäftsführer der damaligen AHK USA-West in Los Angeles sowie als Unternehmensberater in Berlin tätig. Über Kolumbien BIP/Kopf, in USD, 2014*: 8.394,1 Wirtschaftswachstum, 2014 in %, real*: 4,8 Beziehungen zu Deutschland, Januar bis November 2014 Dt. Einfuhren, in Mio. Euro: 1.373,7 Dt. Ausfuhren, in Mio. Euro: 1.621,2 Hermes Länderkategorie, 2014: 4 Ease of Doing Business 2015: 34 von 189 Ländern Quellen: GTAI 2014, World Bank Group, Destatis * Schätzung Über Kolumbien Gründungsjahr: 1935 Standorte: Bogotá und Medellín Kontakt: Thomas Voigt E-Mail: [email protected] Telefon: +57 (1) 651 3777 20 Im letzten Jahr wurde Kolumbien von der Bundesregierung als eines von sechs TopExportmärkten definiert. 2015 führt es das Weltbank-Ranking der wirtschaftsfreundlichsten Staaten Latein- und Südamerikas an: Dank staatlicher Infrastrukturausgaben, zahlreicher Freizonen und seinem Zugang zu Pazifik und Atlantik ist Kolumbien für deutsche Unter-nehmen sehr attraktiv. Mit Thomas Voigt, Geschäftsführer der AHK Kolumbien, sprechen wir über den aktuellen Boom, die Zukunft und Sicherheitslage des Landes. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER Die Bank HSBC geht davon aus, dass Kolumbien 2050 zu den 30 größten Volkswirtschaften der Welt zählt. Ist das Land der Hoffnungsträger Latein- und Südamerikas? VOIGT Viele Länder Latein- und Südamerikas entwickeln sich wirtschaftlich gut, aber keines so gut wie Kolumbien: 2014 ist das Bruttoinlandsprodukt um 4,8 Prozent gewachsen, mehr als das Doppelte der Gesamtregion. Die Inflation liegt bei gerade einmal 3,6 Prozent – nur in Peru ist es weniger. Kolumbien entwickelt sich mit seiner großen Stabilität, dem beträchtlichen Binnenmarkt und seiner starken Volkswirtschaft als Drehkreuz für die gesamte Region und zieht damit andere Länder mit. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER Geht die positive Exportentwicklung auch auf das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kolumbien zurück, das im August 2013 in Kraft trat? VOIGT Der aktuelle Boom geht noch nicht auf das Abkommen zurück; dafür sind eineinhalb Jahre zu kurz. Aber wir erkennen Veränderungen. Zwar sehen wir mit Sorge die Zunahme nichttarifärer Handelshemmnisse von Seiten Kolumbiens, an deren Behebung wir zusammen mit der EU-Kommission arbeiten. Vor allem aber sehen wir die Vorteile wie sinkende Zölle, was deutsche Unternehmen gegenüber amerikanischen wettbewerbsfähiger macht, und wir sehen ein stark wachsendes Interesse an Europa und Deutschland. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER Bei Kolumbien denken viele zuerst an Rebellen, Farc und Drogenanbau. Wie ist die Sicherheitslage für Mitarbeiter und Investitionen? VOIGT Die Realität hat mit dem Image Kolumbiens aufgrund seiner Vergangenheit wenig zu tun. Natürlich ist Kolumbien nicht Mitteleuropa. Die Sicherheitslage hat sich aber extrem gebessert und ist fast überall deutlich besser als in vielen lateinamerikanischen Ländern, gerade in den Großstädten: Die Drogenkartelle wurden weitestgehend zerschlagen, die Guerilla in entlegene Landesteile zurückgedrängt. Gerade in den Großstädten und wirtschaftlichen Zentren sind Investition und Mitarbeiter sicher. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER Die AHK Kolumbien feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen. Auf welchen Erfolg sind Sie besonders stolz? VOIGT Vor allem darauf, dass wir sehr hohes Vertrauen genießen und als zuverlässiger Partner akzeptiert sind. Die AHK war seit ihrer Gründung immer vor Ort, in stabilen wie in turbulenten Zeiten. Auch dieses Vertrauen hat dazu geführt, dass die deutsch-kolumbianischen Wirtschaftsbeziehungen hervorragend sind, Deutschland einer der wichtigsten Wirtschaftspartner Kolumbiens ist und wir über 300 Mitglieder haben. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER Eine relativ neue Dienstleistung in Ihrem Angebot ist der Aufbau einer virtuellen Präsenz in Kolumbien. Was genau ist das? VOIGT Eine fantastische Dienstleistung für Firmen, die in den Markt eintreten wollen, ohne gleich mit eigener Vertriebsstruktur und Personal einzusteigen. Wir bieten diese Präsenz: Mit festen Ansprechpartnern, einer Adresse, eigener Telefonnummer. Wir beantworten Anfragen zu vereinbarten Themen, vermitteln Kontakte für weitergehende Fragen, gehen für Unternehmen auf Messen oder halten Präsentationen. Kurzum: Wir tun alles, was eine Vertriebsabteilung machen würde. Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Internationales Konferenzen und Foren für Außenhandelsprojekte: Global Business Markets vom 13.–17. April in Hannover Unternehmen sind also präsent, ohne vor Ort zu sein und können den Markt so erst einmal für sich testen. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEERVOIGT Beenden Sie bitte folgenden Satz: „Export nach und Investitionen in Kolumbien lohnen sich, weil … VOIGT Kolumbien mit fast 50 Millionen Einwohnern derzeit ein Wirtschaftswunder erlebt, das fast mit dem Europas in den 50er Jahren nach dem 2. Weltkrieg vergleichbar ist.“ Weitere Informationen zum weltweiten Netzwerk der Deutschen Auslandshandelskammern, die an 130 Standorten in 90 Ländern vertreten sind, stehen im Internet unter ❱ www.ahk.de. Ihre Dienstleistungen zum Markteinstieg und -ausbau bieten die AHKs unter der Servicemarke DEinternational an. Informationen dazu im Internet unter Die Global Business & Markets ist die Internationale Leitmesse der Hannover Messe für Investitionen, wirtschaftliche Entwicklung und Joint Ventures. Der Ausstellungsbereich der Außenwirtschaftsplattform umfasst sechs Hallen mit insgesamt rund 4.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Internationalisierungsstrategien, Ansiedlungsprojekte sowie Investitionen im In- und Ausland stehen im Vordergrund der Messe, ihrer zahlreichen Vorträge, Konferenzen und Fachforen. Länderschwerpunkte sind: USA, Japan, die Golfregion, Lateinamerika, Afrika, Europa sowie die BRIC-Staaten. Wichtiges Thema ist auch die zunehmende Digitalisierung der Industrie. ❱ www.hannovermesse.de ❱ www.DEinternational.de ANZEIGE Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 21 Nachweis: Schimanke Metropolregion | Bremen Ehrung in der Industrie- und Handelskammer: Andreas Heuer (Leiter Zollamt Bremerhaven) nimmt die Auszeichnung von Rudolf Erb (Bundesfinanzdirektion Nord) entgegen. Zoll Bremerhavener Grenzmanager ausgezeichnet Leiter des Zollamts Bremerhaven durch Weltzollorganisation geehrt Der 26. Januar ist der Weltzolltag und mit einer Tradition verbunden. Denn an ihm zeichnet die Brüsseler Weltzollorganisation (WZO) jährlich weltweit Zollbeamte für ihre besonderen Verdienste aus. Auf Vorschlag des Bundesministeriums für Finanzen wurde 2015 Andreas Heuer, seit zehn Jahren Leiter des Zollamtes Bremerhaven, mit der hohen Auszeichnung bedacht. Der WZO, die ihren Sitz in der belgischen Hauptstadt Brüssel hat, gehören 179 nationale Zollverwaltungen an. Neben dem Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität sind ein Vereinfachen der Zollformalitäten und des internationalen Handels Aufgaben der Weltzollorganisation. In diesem Jahr hat die WZO den Weltzolltag dem koordinierten Grenzmanagement gewidmet und Zöllner geehrt, die sich gerade auf diesem Gebiet ausgezeichnet haben – so wie Andreas Heuer. 22 „Auszeichnung für alle 250 Zöllner“ Erst jüngst zeigten die Ergebnisse einer Langfrist-Analyse des Statistikamtes Nord die rasante Entwicklung, die der Hafen in Bremerhaven genommen hat: Innerhalb von 20 Jahren wuchs dieser um 261 Prozent und damit schneller, als jeder andere deutsche Hafen. Rund sechs Millionen TEU Container werden dort jährlich umgeschlagen. Entsprechend groß sind die logistischen Herausforderungen der Zöllner bei der täglichen Arbeit. Ziel sei stets die ebenso risikoorientierte wie schnelle Abfertigungspraxis und damit größtmögliche Effizienz der Handels- und Reiseströme. Das erklärte Rudolf Erb, Leiter der Zentralen Facheinheit Zölle des Bundesfinanzdirektoriums Nord, bei der Ehrung. Dabei müssten die Interessen der Beteiligten – darunter die Terminalbetreiber, andere Behörden und die ansässige Hafenwirtschaft – koordiniert werden. Diese Tätigkeit könne nur mit Verhandlungsgeschick bewältigt werden, wie Erb in seiner Laudatio auf Heuer betonte. Auch die unter dessen Leitung praktizierte „Vorweggenommene Abfertigung“ habe sich bewährt; das effiziente Abfertigungsverfahren stelle einen Standortvorteil für die Wirtschaft dar. Rudolf Erb meinte: „Auf die Arbeit des Zollamts Bremerhaven sind wir stolz. Ich will zwar nicht sagen, dass wir auf diese Auszeichnung schon gewartet haben. Auf jeden Fall ist sie aber gerechtfertigt.“ Bescheiden gab sich Leiter Andreas Heuer. Er befand: „Das ist meinem Verständnis nach eine Auszeichnung für alle 250 Zöllnerinnen und Zöllner hier am Standort Bremerhaven.“ Eva Siegfried Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Metropolregion | Bremen Gesundes Altern ServiceQualität Deutschland „Q“ im Land Bremen Alle Älteren erreichen Nächste Seminare im April und Oktober Präventionsnetzwerk AEQUIPA startet Zielgruppe: Kleine und mittlere Unternehmen Körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Baustein für gesundes Altern. Das Präventionsnetzwerk AEQUIPA will das gesunde Altern fördern und hat nun in der Metropolregion BremenOldenburg im Nordwesten seine Arbeit aufgenommen. Ziel: Es soll herausgefunden werden, welche Bewegungsmaßnahmen unter welchen Voraussetzungen Die nächsten Seminar-Termine der Koordinierungsstelle ServiceQualität Deutschland im Land Bremen stehen fest. Am 16. und 17. April 2015 findet ein Seminar im Ringhotel Munte in Bremen statt; Dozentin ist Lydia Albers. Und am 29. und 30. Oktober 2015 doziert Oliver Becker in den Räumen der IHK in Bremerhaven. Die Kosten liegen bei 295 Euro netto; Seminarunterlagen und Seminarverpflegung sind eingeschlossen. Kleinen und mittleren Firmen im Hotel-, Gastronomie- und Tourismusbereich sowie Dienstleistungsunternehmen will die Initiative ServiceQualität Deutschland ein einfaches System bieten, mit dem die Qualität des Betriebes kontinuierlich optimiert und die Kundenzufriedenheit erhöht werden kann. Von der Initiative geprüfte Betriebe dürfen sich durch das Qualitätssiegel „Q“ ausweisen und setzen damit ein Zeichen, dass sie an Weiterbildung interessiert sind, an der Servicequalität gearbeitet haben und diese nachhaltig verfolgen. Mit Hilfe eines so genannten Q-Seminars können unter anderem Mitarbeiter mit Führungsverantwortung ausgebildet und Qualitätsprozesse im Unternehmen in Gang gesetzt werden. Die Seminare sind praxisorientiert aufgebaut, damit die Vielzahl von Werkzeugen, Beispielen und Vorlagen direkt in dem Betrieb umgesetzt werden kann. Weitere Informationen: Sabine Haertel, Koordinierungsstelle ServiceQualität Deutschland im Land Bremen bei der Wirtschaftsförderung Bremen, Telefon 0421 9600-516, E-Mail: [email protected] Verein Gesundheitswirtschaft Nordwest e.V. ist ebenfalls aktiver Projektpartner. Fördermittel kommen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Verschiedenste Bevölkerungsgruppen erreichen Nachweis: AOK Ein starkes Augenmerk liegt auf der gesundheitlichen Chan- In Bewegung bleiben: Das ist für junge Menschen wichtig, aber sollte auch für ältere ein Thema sein. ❱ www.q-deutschland.de ANZEIGE in der Altersgruppe 65plus am sinnvollsten sind. AEQUIPA hat einen Förderzeitraum von zunächst drei Jahren. Koordiniert wird es vom LeibnizInstitut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. An AEQUIPA sind fünf Hochschulen und zwei Forschungsinstitute beteiligt. Konkret umfasst das Netzwerk Forschungspartner der Universitäten Bremen und Oldenburg, der Jacobs University Bremen, der TU Dortmund, der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, des OFFIS – Institut für Informatik Oldenburg und des BIPS. Der Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 cengleichheit. Die Maßnahmen sollen verschiedenste Bevölkerungsgruppen ansprechen und erreichen. Damit solche Angebote für eine verbesserte körperliche Aktivität in der Region nachhaltig verankert werden, will das Netzwerk Akteure und Institutionen aus den Bereichen Stadtplanung und Gesundheit miteinander verbinden. Koordinator des Projektes ist Professor Dr. Hajo Zeeb. Der Experte ist Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am BIPS. ❱ www.bips-institut.de Am Lunedeich 161 27572 Bremerhaven Tel. 0471 972200 www.hzt.de 23 Service Bremerhaven 2015, rund 144 Seiten, 19,90 Euro ISBN 978-3-944552-48-4 Carl-Schünemann-Verlag, Bremen Jeder Stadtteil Bremerhavens hat seinen besonderen Charme und jede Veränderung hat das Stadtbild gestaltet. In Bremerhaven gibt es viele Ecken, die von der bewegten Geschichte der Stadt erzählen. In dem neuen Bildband „Bremerhaven“ haben Autor Marco Butzkus und Fotograf Helmut Gross, der auch für WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER tätig ist, das Traditionelle und gleichzeitig das Moderne der Seestadt eingefangen. Unverfälschte Aufnahmen zeigen Bremerhaven, wie es wirklich ist: frisch aufpoliert, streckenweise romantisch, charmant und hier und da auch etwas dreckig. Das Buch mit den eindrucksvollen Fotografien aus vielen Perspektiven und „nordisch plietschen“ Bildunterschriften auf Deutsch und Englisch erscheint im April 2015. Mini-Jobs, Aushilfen, Teilzeit 2015 2015, 405 Seiten, 47,80 Euro ISBN 978-3-08-317615-2 Stollfuß Medien, Bonn Das Buch will Unternehmern dabei helfen, ein für ihre Belange passendes Beschäftigungsverhältnis aus steuerlicher, sozialversicherungsrechtlicher und arbeitsrechtlicher Sicht zu finden. Neben der Darstellung der relevanten Beschäftigungsverhältnisse klärt ein umfassendes Lexikon Einzelfragen. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind Lohnund Kirchensteuer, Vermögensbildung, Sozialversicherung und Arbeitsrecht sowie Beschäftigungsalternativen und Gestaltungsmodelle. Als Autoren haben sich Andreas Abels von der AOK Rheinland, Dietmar Besgen, Richter am Arbeitsgericht a.D., Oberamtsrat Wolfgang Deck und Oberkirchenrat Dr. Rainer Rausch betätigt. Arbeitsrecht in der täglichen Praxis Ein Leitfaden für Führungskräfte aus der Praxis für die Praxis 2015, 178 Seiten, A5-Format, 39 Euro ISBN 978-3-8169-3196-6 expert-Verlag, Renningen Das Arbeitsrecht ändert sich ständig und wird immer unübersichtlicher. Das Buch „Arbeitsrecht in der täglichen Praxis“ von Dr. Cornelia Stapff will die komplexe Materie auch für Nichtjuristen aufbereiten. Die Autorin ist Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht; seit vielen Jahren ist sie als Trainerin an der IHK-Akademie Feldkirchen Westerham tätig. Der erste Teil stellt die rechtlichen Grundlagen dar, während der zweite Teil Tipps zur unternehmensinternen Kommunikation enthält, aber auch Strategien zur Vorgehensweise bei der Trennung von Mitarbeitern sowie zum Umgang mit dem Betriebsrat. Abgerundet wird das Werk durch diverse Checklisten. ABC des GmbH-Geschäftsführers 2015 2015, 568 Seiten, 62,80 Euro ISBN 978-3-08-316009-0 Stollfuß-Medien, Bonn Alle wichtigen Fragen rund um den GmbHGeschäftsführer sollen in diesem Buch von A bis Z umfassend, nachvollziehbar und praxisnah dargestellt werden. Der Ratgeber bietet wichtige Informationen zu gesellschafts-, steuer-, sozialversicherungs- und strafrechtlichen Aspekten rund um die Tätigkeit des GmbH-Geschäftsführers. Von besonderer Bedeutung ist die ausführliche Behandlung möglicher Haftungsrisiken des GmbH-Geschäftsführers, zum Beispiel vor Eintragung der Gesellschaft oder im Insolvenzfall. Die Hauptautoren des Buches sind der Rechtsanwalt und Wirtschaftsjurist Dr. Andreas Masuch und der Steuerberater, DiplomKaufmann und Wirtschaftsprüfer Gerhard Meyer. Schnellübersicht Sozialversicherung 2015 Beitragsrecht 2015, 288 Seiten, 45,80 Euro ISBN 978-3-08-314503-5 Stollfuß-Medien, Bonn Der Ratgeber informiert umfassend über die beitragsrelevanten Aspekte. Neben den Grundlagen der Beitragsberechnung aus laufendem Arbeitsentgelt werden auch Sonderfälle sowie beitragsrechtliche Besonderheiten einzelner Beschäftigungsverhältnisse dargestellt. Autor ist Manfred Geiken, Oberverwaltungsrat bei der AOK Rheinland/Hamburg. ANZEIGEN Schlosserei und Automatiktürservice 24 Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Service Schnellübersicht Sozialversicherung 2015 Melderecht 2015, 335 Seiten, 45,80 Euro ISBN 978-3-08-314115-0 Stollfuß-Medien, Bonn Kernstück dieses Ratgebers ist eine Übersicht, mit der die wesentlichen Personenkreise in allen Beschäftigungsvarianten beurteilt werden können – und zwar, was sozialversicherungsrechtliche Fragen einer Versicherungspflicht beziehungsweise Versicherungsfreiheit angeht. Entscheidungsdiagramme liefern schnelle Antworten zu den Praxisfragen. Autor ist Manfred Geiken, Oberverwaltungsrat bei der AOK Rheinland/Hamburg. Basiswissen Business-Analyse Probleme lösen, Chancen nutzen 2015, 336 Seiten, 19,99 Euro ISBN 978-3-86881-574-0 Münchner Verlagsgruppe/ Redline-Verlag, München Jedes Unternehmen hat Ziele, die es am Markt erreichen will – und für deren perfekte Umsetzung müssen Prozesse, Organisation und IT genau aufeinander abgestimmt sein. Doch welche konkreten Probleme entstehen daraus? Wie lässt sich die Unternehmensstrategie bis auf die Projektebene übersetzen? Welche Lösung ist für den Unternehmensbedarf am besten geeignet? Genau diese Fragen zu beantworten, ist die Aufgabe des Business-Analysten. Ingrid und Peter Gerstbach erklären, was eine erfolgreiche Business-Analyse ausmacht und welche Tools sie bereit hält. In ihrer praktischen Einführung mit zahlreichen Grafiken bieten sie fundiertes und methodisches Rüstzeug, um die komplexen Anforderungen im Alltag zu meistern. Und sie liefern die Basis für jeden Business-Analysten. Ingrid Gerstbach ist Wirtschaftspsychologin und Unternehmensberaterin mit dem speziellen Fokus auf Design Thinking und Innovationsmanagement. Sie unterstützt Konzerne bei Veränderungen. Peter Gerstbach ist Business-Analyst, Unternehmensberater, Trainer und Coach. Praxishandbuch Start-up-Management 2014, 205 Seiten, 24,99 Euro ISBN 978-3-527-50707-8 Wiley-Verlag, Weinheim Gründer wollen ihre Idee verwirklichen. Gelingt der Schritt in die Selbstständigkeit und erfolgt auch noch ein gewisses Wachstum, scheint der Erfolg vorprogrammiert. Doch dieser Schein trügt oft, weil gerade der Umgang mit unternehmerischem Wachstum und die Entwicklung des Start-ups hin zu einem „richtigen“ Unternehmen für viele Unternehmen eine unlösbare Aufgabe darstellt. Im „Praxishandbuch Start-up-Management“ stellt Professor Dr. Erik Strauß, Lehrstuhlinhaber des Dr. Werner JackstädtStiftungslehrstuhls für Controlling und Unternehmenssteuerung an der Universität Witten/Herdecke, die wesentlichen Schritte zur Professionalisierung eines Start-ups dar. Seine Ausführungen basieren auf einer Feldstudie mit 20 Unternehmen und mehr als 70 Interviews. Dabei erläutert Erik Strauß nicht nur die Grundsätze und Kernthesen einer erfolgreichen Existenzgründung. Durch Beispiele zeigt er jungen Gründern wesentliche Gefahren auf und liefert ihnen Ideen und Inspiration. KAMMERBÖRSE Kooperationen/Existenzgründungen ❱ HBB 618 Werden Sie jetzt Partner bei einem besonders stark wachsenden Netzwerk von Marketing- und Bürodienstleistungsspezialisten mit über 140 Partnern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gesucht sind Existenzgründer und bereits Selbstständige, die von der optischen sowie qualitativen Größe des Verbundes und erfolgreich etablierten Strukturen profitieren werden. Sie arbeiten als Partner im Bereich Büroorganisation bzw. Beratung (z.B. als Buchhalter(in), Betriebswirt(in) IT-Berater(in) etc.) und/oder im Fachgebiet Marketing bzw. Werbung (als Designer(in), Texter(in), Werbekaufmann/frau etc.) unter dem Schutz einer eingetragenen Marke. Sie nutzen den professionellen Marktauftritt und die überregionale Vermarktung des Netzwerkes, egal ob Sie sich haupt- oder nebenberuflich einbringen möchten. Minimieren Sie Ihr persönliches Risiko, da keine Einstiegsgebühr verlangt wird und öffentliche Förderungen möglich sind. ❱ HBB 627 Fachgeschäft für Sicherheit und Fachwerkstatt für Gartengeräte ganz oder in Teilen an Nachfolger abzugeben. Geeignet für Existenzgründer/Filialbetrieb. Betrieb seit 40 Jahren am Standort (1b-Lage/ nähe Einkaufszentrum/eigener Parkplatz). Großer/vielfältiger Kundenstamm. Gemietete Räume, Warenbestand, Maschinen, 2 Kundendienstfahrzeuge zu übernehmen. Gut ausgebildetes/eingearbeitetes Personal für Ladengeschäft/Verkauf. Sie haben Eigenkapital, handwerkliches und technisches Verständnis und Grundkenntnisse in kaufmännischem Denken und Handeln? Dann bitte melden! Antwort unter Angabe der Chiffre-Nummer an die IHK Bremerhaven, Brigitta Rydzy Telefon 0471 92460-17, Fax 0471 92460-92, E-Mail: [email protected] Weitere Börsenangebote unter: ❱ www.nexxt-change-online.org ANZEIGE Gut beraten Sachverständigengutachten BImSchG-Verfahren Betriebsbeauftragte für Abfall Gefahrgutbeauftragte Seit 1996 Heiko Lederhaus Andreas Wilkens Geschäftsführende Gesellschafter Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Abfallwirtschaft Müllkontor GmbH Am Lunedeich 110 B Bremerhaven 0471 – 700 42 20 [email protected] Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Sicher entsorgen Sonderabfälle Asbest Kontaminierte Böden Verbrauchte Strahlsande Rückbau Gebäudeschadstoffe Arbeiten in kontaminierten Bereichen Verkauf von Big Bags 25 Nachweis: Techniker-Krankenkasse IHK aktiv Gegen Stress ist niemand machtlos: Es sind eine Reihe von Entspannungs- und Entstressungs-Techniken bekannt, die die Hektik und Überbeanspruchung am Arbeitsplatz abmildern können. Mit dem Thema Stress und seiner Bewältigung befasst sich die IHK Bremerhaven intensiv. Gesundheit Damit der Stress im Rahmen bleibt IHK-Seminare „Stressfrei führen“, „Jetzt bin ich dran“ und „Nervenstark – Tag für Tag“. Die IHK Bremerhaven bietet in den kommenden Monaten drei besondere Seminare an, die dem Erhalt der seelischen und körperlichen Gesundheit von Unternehmern und ihren Mitarbeitern dienen. Anmeldungen sind bereits jetzt möglich. Selfcare für Führungskräfte „Stressfrei führen – sich selbst und andere“ – diesem Thema kommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Seminars am 23. Juni von 9 bis 17 Uhr in den Räumlichkeiten der IHK auf die Spur. Unter der Anleitung der Diplom-Psychologin und Stresstrainerin Petra Gudehus werden sie für die Zusammenhänge zwischen Führungsverhalten und Gesundheit sensibilisiert. Sie bekommen Informationen über Stress und Stressreaktionen, erfahren viel über Belastungsreduzierung und Ressourcenaufbau sowohl bei Führungskräften als auch bei Mitarbeitern – und sie werden mit den Grundlagen gesundheitsgerechter Führung vertraut gemacht. Diese sind Anerkennung, Interesse, Kommunikation und Transparenz. Das Seminar kostet 220 Euro inklusive Unterlagen, Getränken und Imbiss. Anmeldeschluss ist der 13. Juni. 26 Am 25. November von 9 bis 16.30 Uhr wird in den Räumlichkeiten der IHK Bremerhaven das Seminar „Jetzt bin ich dran – Selfcare für Führungskräfte“ abgehalten. Zielgruppe sind Führungskräfte und Unternehmer. Als Referentin wurde die Diplom-Psychologin und Stresstrainerin Petra Gudehus gewonnen. Das Seminar ist in sechs Themenbereiche aufgeteilt. Zuerst werden allgemeine Informationen zum Thema Herausforderungen, Stress und Reaktionen gegeben. Danach geht es unter der Überschrift „Erholung – aber richtig“ um die Möglichkeiten der Erholung, die Kunst der Pause und das Schaffen von Ruhe-Oasen im Alltag. Weitere Seminarelemente widmen sich dem Erkennen persönlicher Ressourcen nach dem Motto „Was tut mir gut?“, einem Genusstraining und Lösungsstrategien für den Feierabend: Dabei stehen die Fragen im Mittelpunkt, wie sich mehr Sport und Bewegung in das Leben bringen lässt, wie Abschalten nach der Arbeit gelingen kann und wie erholsamer Schlaf klappt. Das Seminar endet mit dem Erarbeiten eines individuellen Programms, mit dem die eigenen Ressourcen gestärkt werden sollen. Die Teilnahme kostet 220 Euro inklusive Unterlagen, Getränke und Imbiss. Anmeldeschluss ist der 15. November. Richtiger Umgang mit akuter Belastung „Nervenstark – Tag für Tag“ – so ist ein Seminar am 9. Dezember von 9 bis 17 Uhr in den Räumlichkeiten der IHK Bremerhaven betitelt. Die Referentin Judith Hartmann – eine Gesundheitswissenschaftlerin und Stresstrainerin – will alle Menschen ansprechen, die selbst etwas gegen die wachsenden Herausforderungen in Beruf und Freizeit unternehmen wollen. Nach allgemeinen Informationen zum Thema Stress will die Referentin dabei helfen, dass persönliche Stressverstärker erkannt und verändert werden. Außerdem vermittelt Judith Hartmann den Zusammenhang zwischen Stress und körperlichen Beschwerden. Vorhandene Fähigkeiten zur Stressbewältigung sollen erkannt und eingesetzt sowie ein breites Repertoire an Bewältigungstechniken kennengelernt werden. Weitere Informationen und Kontakt: Petra Niecznick, Telefon 0471 92460-57, E-Mail: [email protected] Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 IHK aktiv Neuer Vorbereitungslehrgang Karriere machen als Geprüfter Tourismusfachwirt Die IHK und die wisoak machen künftige Touristik-Führungskräfte fit. sind sie zum Erkennen aktueller Anforderungen der Touristik in der Lage; diese werden mit Hilfe von Lösungsmodellen verarbeitet. Förderung durch die NBank möglich Der Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung zum/zur Geprüften Tourismusfachwirt/ in umfasst 550 Unterrichtsstunden. Hinzu kommen 20 Stunden Prüfungsvorbereitung. Unterrichtet wird in berufsbegleitender Form, und das über einen Zeitraum von ungefähr eineinhalb Jahren. Als Unterrichtszeiten wurden zwei Abende in der Woche von 18.15 bis 21.30 Uhr sowie der Sonnabend alle 14 Tage von 8 bis 13 Uhr festgelegt. Unterrichtsort sind die Räumlichkeiten der wisoak Bremerhaven in der Barkhausenstraße. Die Lehrgangskosten betragen 3.270 Euro zuzüglich Prüfungsgebühren. Weil der Vor- bereitungslehrgang den Anforderungen des Meister-Bafögs entspricht, fördert die NBank unter Umständen. Zur Prüfung ist zugelassen, wer a) eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem dreijährigen anerkannten Ausbildungsberuf der Tourismuswirtschaft und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis, b) eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung n einem anderen kaufmännischen oder verwaltenden anerkannten Ausbildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis, c) eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf und danach mindestens dreijährige Berufspraxis oder d) eine mindestens fünfjährige Berufspraxis nachweist. Weitere Informationen: Sabrina Kück, IHK Bremerhaven, Telefon 0471 92460-55, E-Mail: [email protected] Nachweis: Bremerhaven Erleben GmbH Ab dem 22. April 2015 bietet die IHK Bremerhaven in Zusammenarbeit mit der wisoak Bremerhaven einen Vorbereitungslehrgang auf die Prüfung zum/zur „Geprüften Tourismusfachwirt/in“ an. Hierfür gibt es noch freie Plätze. Mit dem Angebot reagiert die Kammer auf die wachsende Bedeutung der Tourismuswirtschaft für den Wirtschaftsstandort Bremerhaven und für die Metropolregion. Eine Informationsveranstaltung zu dem Lehrgang findet am 23. März um 18 Uhr bei der wisoak Bremerhaven statt. Um telefonische Anmeldung wird gebeten. Geprüfte Tourismusfachwirte übernehmen eigenverantwortlich Fach- und Führungsaufgaben im mittleren Management der Tourismuswirtschaft und vermitteln gleichzeitig umfassendes Marketingwissen. Sie sollen ihre Region und die Angebote der Unternehmen noch erfolgreicher vermarkten. Außerdem Tourismus-Magnet Bremerhaven: Wenn im Sommer wieder das Windjammer-Festival „Sail“ stattfindet, wird die Popularität Bremerhavens internationale Ausmaße annehmen. Das ist zwar nicht ganzjährig der Fall, aber Bremerhavens Bedeutung als touristisches Ziel wächst. Die Fachwirte-Ausbildung der IHK dockt auch an diese Entwicklung an. Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 27 Nachweis: Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde IHK aktiv Gelegenheit zum Austausch: IHK-Präsident Hans-Christoph Seewald im regen Gespräch mit Andreas, Linda und Dennis Haack (Haack Tischlerei GmbH, Bad Bederkesa). IHK war Mitveranstalter Nachfolger machen Mut zur Übernahme 120 Besucher beim vierten Forum zur Unternehmensnachfolge im Haus des Handwerks. Was motiviert junge Fachkräfte dazu, (m) einen Betrieb zu übernehmen? Unter dieser Leitfrage hatten die Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde, die IHK Bremerhaven, die Weser-Elbe Sparkasse sowie die Volksbank Bremerhaven-Cuxland zur vierten Folge ihrer gemeinsamen Veranstaltungsreihe zum Thema Unternehmensnachfolge eingeladen. Rund 120 Unternehmer und potenzielle Übernehmer waren der Einladung in das Haus des Handwerks gefolgt. Nachdem bei den ersten drei Folgen Informationen für Unternehmer, die ihre Firma in jüngere Hände übergeben möchten, im Mittelpunkt gestanden hatten, ging es dieses Mal um Informationen für mögliche Nachfolger. Der Abend wurde von Thomas Thier moderiert, dem Vorsitzenden des Bundesverbandes freier Berater – Die KMU-Berater. Die große Bedeutung des Themas betonte Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatsse28 kretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie: „Finden Unternehmen keine geeigneten Nachfolger, drohen im schlimmsten Fall die Schließung und damit der Verlust von Arbeitsplätzen.“ Deshalb unterstütze die Bundesregierung Unternehmen bei der Suche nach Nachfolgern und helfe Existenzgründern bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit. Das passiert zum Beispiel mit der Internetplattform „nexxt-change“, Finanzierungshilfen und einem Gründercoaching-Programm. Gute Berater erforderlich Unternehmensberater Sascha Marquardt sprach in seinem Vortrag die zwei wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensübernahme an. Zum einen müssten die persönlichen Voraussetzungen stimmen. Wer ein Unternehmen übernehme, müsse über kaufmännische Kenntnisse verfügen oder entsprechende Partner ins Boot holen, Durchhaltewillen sowie soziale Kompetenz und natürlich Berufserfahrung haben. Noch wichtiger seien aber das Potenzial und die Marktstellung des Unternehmens. Diese gelte es genau zu analysieren. Ihre ganz persönlichen Erfahrungen bei der Übernahme einer Firma schilderten die Unternehmer Rolf Treusch (Rotek GmbH & Co. KG), Thomas Kleinert (Kleinert GmbH & Co KG) und Martin Rüter (Havenbäcker GmbH). Dabei zeigte sich, dass, je nach Unternehmen, ganz unterschiedliche Fragestellungen und Herausforderungen entstehen können. Drei Punkte erwähnten aber alle drei: Erstens brauche man für eine gelungene Übernahme gute Berater, zweites müsse man die Mitarbeiter mitnehmen und drittens sollte man das Unternehmen auch als Nachfolger weiterentwickeln. Oliver Brandt Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 IHK aktiv IHK Bremerhaven und Handelskammer Bremen Gemeinsamer Jahresbericht der Kammern vorgelegt. Für das Land Bremen zeichnet sich 2015 ein moderateres Wirtschaftswachstum ab. Grundsätzlich sind die Erfolgsaussichten für die bremische Wirtschaft positiv, aber das moderatere Wachstum wird sich negativ auf die Personalnachfrage auswirken. Das geht aus dem gemeinsamen Jahresbericht der IHK Bremerhaven und der Handelskammer Bremen hervor, der in der Hansestadt vorgestellt wurde und dieser Ausgabe von WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER beiliegt. Handelskammer-Präses Christoph Weiss und Hans-Christoph Seewald, Präsident IHK Bremerhaven, sowie die beiden Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger (Bremen) und Michael Stark (Bremerhaven) mahnten bei der Vorstellung des Berichtes unter anderem einen wirtschaftsfreundlicheren Kurs der künftigen bremischen Landesregierung an. Der müsse sich zum Beispiel in einer besseren verkehrlichen Anbindung Bremens und einer grundlegenden Strukturreform der öffentlichen Verwaltung niederschlagen. Touristische Anziehungskraft stärken Als wichtige Zukunftsaufgabe bezeichnete HandelskammerHauptgeschäftsführer Dr. Fonger die Fachkräftesicherung und eine bessere Willkommenskultur für ausländische Fach- und Führungskräfte. Fonger wörtlich: „Wir müssen vor allem die Chancen von Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Zuwanderung sehen.“ Daher sei es richtig, dass im neuen Ausbildungspakt – den Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung 2014-2017 – diesem Thema mehr Gewicht gegeben wurde. Das müsse die politische Arbeit der kommenden Jahre auf diesem Gebiet leiten, sagte Matthias Fonger. Angesichts der hohen touristischen Bedeutung des Landes Bremen sprach sich Michael Stark für eine Stärkung der touristischen Anziehungskraft des Landes aus. „Für 2014 sind mehr als zwei Millionen Übernachtungen im Bundesland Bremen zu verzeichnen“, sagte er. Wichtig sei künftig ein touristisches Gesamtkonzept, in dem die Modernisierung bestehender touristischer Leuchttürme eine wichtige Rolle spiele. Insbesondere komme es darauf an, den Anteil ausländischer Gäste und Besucher an beiden Standorten signifikant zu steigern und bestehende Wachstumspotenziale konsequent zu nutzen. 2015 ist aus Sicht der Präsidenten auch für die beiden Kammern ein entscheidendes Jahr. Nachdem die rechtlichen Schritte für das Zusammengehen der Kammern Bremen und Bremerhaven 2014 vollzogen wurden, konzentriere sich die Arbeit 2015 darauf, schon jetzt in einzelnen Bereichen eng zusammenzuarbeiten. Der Zusammenschluss erfolgt verbindlich zum 1. Januar 2016. Die letzte IHK-Vollversammlung wird im Herbst 2015 gewählt. Nachweis: yulyla | Fotolia.com Moderateres Wirtschaftswachstum zeichnet sich ab Lieb und teuer: Besonders häufig kommen beim Transport IT-Produkte abhanden. IHK-Veranstaltung am 31. März Transportsicherheit und Transportdiebstähle Jedes Jahr werden in Europa rund 200.000 Fahrzeuge und Ladungen beziehungsweise Frachtgut im Wert von 10 bis 15 Milliarden Euro gestohlen. Zahlreiche Studien gehen davon aus, dass die indirekten Verluste durch so genannte Kollateralschäden etwa viermal so hoch sind. Vor diesem Hintergrund laden die IHK Bremerhaven, die Handelskammer Bremen und die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum für den 31. März ab 17 Uhr zu einer Veranstaltung zum Thema Transportsicherheit und Transportdiebstähle nach Bremerhaven ein. Ort ist der Raum Klipper im Gebäude der IHK an der Friedrich-Ebert-Straße. Bis 20 Uhr sind vor allem drei Referate geplant. Nach der Begrüßung durch IHK-Geschäftsführer Wilfried Allers spricht Kriminalhauptkommissar Waldemar Lorenz vom Landeskriminalamt Niedersachsen über die Problematik und Präventionsmaßnahmen. Anschließend beleuchtet Kapitän Thomas Ziehn, Leiter Risiko Service/Kriminalitätsabwehr bei der Köln Asssekuranz, Transportrisiken aus Sicht eines Transportversicherers. Abschließend richtet Marcel Frings, Chief Representative der TimoCom Soft- und Hardware GmbH, den Fokus auf die Frachtenbörse. Er klärt darüber auf, wie sich Betrüger schnell enttarnen und seriöse von unseriösen Angeboten trennen lassen. Die Veranstaltung endet mit einem Get together. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung aber erforderlich. ANZEIGE 29 Nachweis: Schimanke IHK aktiv Ein paar Jahrhunderte Prüfer-Erfahrung versammelt: Die Verabschiedeten stellen sich mit IHK-Präsident Hans-Christoph Seewald (vordere Reihe, links) und IHK-Geschäftsführer Martin Johannsen (vordere Reihe, 3. von links) der Fotografin. Ehrenamt Verdiente Prüfer verabschiedet IHK ehrt Prüfer- und sucht Nachfolger. Rund 85 Prüfungsausschüsse und jährlich mehr als 800 Prüfungen – im Kammerbezirk Bremerhaven sind die fast 500 Prüferinnen und Prüfer sehr gefragt und gefordert. 60 von ihnen wurden nun von IHK-Präsident HansChristoph Seewald und IHK-Geschäftsführer Martin Johannsen im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet. Oft über viele Jahrzehnte hinweg haben sich die jetzt ausgeschiedenen Prüferinnen und Prüfer ehrenamtlich in der beruflichen Aus- und Weiterbildung engagiert; der Dienstälteste unter ihnen war sogar mehr als 40 Jahre im Amt. Freude an Amt und Verantwortung Mit dem Prüfer-Amt ist eine große Verantwortung verbunden. Und die kennt auch HansChristoph Seewald, der selbst 30 Jahre lang Prüfungen abgenommen hat. Nach seiner Überzeugung müssen die Prüfer nicht nur fachlich immer auf dem aktuellen Stand sein, 30 sondern brauchen außerdem ein besonderes Gespür für die Prüfungssituation und Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Prüflingen. „Eine Stresssituation zu entschärfen und sich auf die jungen Menschen einzustellen – das bringt große Freude“, sagte der IHK-Präsident in seiner Rede während der Feierstunde. Das Heranbilden und Fördern des beruflichen Nachwuchses sei nicht nur ein starker Eckpfeiler der Selbstverwaltung der Wirtschaft, sondern leiste zusätzlich einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. In der Übernahme des Prüferamtes durch qualifizierte Fachleute aus der Berufspraxis und aus den berufsbildenden Schulen sieht Seewald eine der entscheidenden Voraussetzungen für das Funktionieren des dualen Ausbildungssystems und der praxisorientierten Weiterbildung, die auf ihm aufbaut. Schließlich sei Deutschland durch die Verbindung von Theorie und Praxis in der Berufsausbildung ein Vorbild in der ganzen Welt. „Einen Zuwachs an eingetragenen Ausbildungsverhältnissen können im ganzen Bundesgebiet nur wenige Kammern verzeichnen“, stellte Seewald fest. Die IHK Bremerhaven zählt zu diesen Kammern. Im vergangenen Jahr erreichte sie ein Plus auf rund 700 neue Ausbildungsplätze. Damit zeigte sich der Präsident sehr zufrieden. Doch er forderte gleichzeitig weitere Anstrengungen von Politik und Wirtschaft. Vor allem die hohe Zahl der Ausbildungsabbrecher gelte es durch gemeinschaftliche Anstrengungen deutlich zu reduzieren. Die Industrie- und Handelskammer freut sich über Fachkräfte, die als Prüfer tätig werden möchten. Weitere Informationen und Kontakt: Sabine Meyer, IHK Bremerhaven, Telefon 0471 92460-50, E-Mail: [email protected] Eva Siegfried Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Konzepte zur Abwärmenutzung: Beratung zu 80 Prozent förderfähig Stiftung der Deutschen Wirtschaft: Unterstützung für frisch gebackene Abiturienten Die Deutsche Energie-Agentur (dena) rät kleinen und mittleren Unternehmen mit hohem Prozesswärmebedarf zu einer Energieberatung mit Fokus auf Abwärmenutzung. Denn die Beratungskosten sind bis zu 80 Prozent förderfähig. Die Bundesregierung bezuschusst erstmals das Erstellen von Konzepten zur Abwärmenutzung im Rahmen einer geförderten Energieberatung, um auch in KMU besser Abwärmepotenziale zu erschließen. Entsprechende Anträge können über das Förderprogramm „Energieberatung im Mittelstand“ beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden. ❱ www.dena.de Mit dem Jahreswechsel beginnt für den Abiturjahrgang 2015 die heiße Prüfungsphase. Viele Jugendliche sind sich jedoch noch unsicher, wie es nach der Schule für sie weitergeht. Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) stellt verschiedene kostenlose Unterstützungsangebote für Eltern und ihre Kinder bereit, die aus den Erfahrungen des gemeinnützigen Förderprogramms „Studienkompass“ entwickelt wurden. Im Zentrum stehen dabei die kostenlose Broschüre „Fit für die Zukunft – AbiturientInnen in die Welt von morgen begleiten“ und der „Elternkompass“ als eine kostenlose Beratung rund um das Thema Stipendien. ❱ www.studienkompass.de Pflicht zur Beschäftigung Schwerbehinderter: Meldepflicht läuft Ende März aus Studie zur Kartenzahlung: Bargeldlose-Welt ist möglich Private und öffentliche Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen (beschäftigungspflichtige Arbeitgeber) sind gesetzlich verpflichtet, auf mindestens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu verpflichten. Arbeitgeber, die dieser Vorgabe nicht nachkommen, müssen eine Ausgleichsabgabe unterschiedlicher Höhe zahlen. Zur Überwachung der Erfüllung der Beschäftigungspflicht im Kalenderjahr 2014 müssen die beschäftigungspflichtigen Arbeitgeber bis spätestens 31. März 2015 der für ihren Sitz zuständigen Agentur für Arbeit ihre Beschäftigungsdaten anzeigen. Das Programm REHADATElan ermöglicht die Abgabe der Anzeige in elektronischer Form. Auch Arbeitgeber ohne Unterlagen von der Arbeitsagentur sind anzeigepflichtig. ❱ www.arbeitsagentur.de Wenn es um das Bezahlen geht, sind die Deutschen gut aufgestellt: So haben 81 Prozent mindestens zwei Bezahlkarten in ihrer Geldbörse und 37 Prozent tragen im Durchschnitt mindestens 50 Euro Bargeld bei sich. Der Hang zum elektronischen Geld wächst dabei stetig. In Zukunft können sich 58 Prozent sogar eine Welt ganz ohne Bargeld vorstellen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der EuroKartensysteme. 34 Prozent der Befragten sehen sich zudem in zehn Jahren häufiger moderne Bezahlverfahren wie die KontaktlosTechnologie nutzen. Die Vorteile von kontaktlosem Bezahlen werden vor allem in der bequemen Bezahlung, im passenden Bezahlen kleiner Beträge und in der erhöhten Geschwindigkeit gesehen. ❱ www.eurokartensysteme.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Nachweis: Butzkus Kurz und wichtig „Offshore“: Verdoppelter Offshore-Zubau im Vergleich zum Vorjahr: Offshore-Windenergie entwickelt sich, allen Verzögerungen und Rückschlägen zum Trotz, positiv. Zahlen zum OffshoreMarkt: Wichtiger Gigawatt-Meilenstein Der deutsche Offshore-Windenergiemarkt hat den wichtigen Gigawatt-Meilenstein erreicht. Zum 31. Dezember 2014 speisten in der deutschen Nord- und Ostsee insgesamt 258 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.049,2 Megawatt Strom ein. Das ermittelte die Deutsche WindGuard. Demnach gingen auf See 142 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 528,9 Megawatt neu ans Netz. Damit Scharff.indd 1 hat sich der Zubau im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Neben den auf See angeschlossenen Windenergieanlagen wurden 2014 weitere 268 Anlagen mit 1.218,1 Megwatt Leistung bereits vollständig errichtet, speisten jedoch zum Jahresende noch nicht ins Netz ein. Die Gesamtleistung der 285 zum Ende 2014 errichteten, aber noch nicht angeschlossenen OffshoreWindanlagen beträgt 1.303,1 Megawatt. Außerdem stehen insgesamt 220 Fundamente für weitere Anlageninstallationen bereit. ❱ www.windguard.de ANZEIGE Alle Reinigungen im und am Gebäude • Büro- und Sozialraumreinigung • Fußbodenreinigung • Industriereinigung A. W. Scharff GmbH • Fassadenreinigung Rudloffstraße 111/Halle 8 • Markisenreinigung 27568 Bremerhaven • Glasreinigung Telefon 0471 46172 • Transparentreinigung Telefax 0471 40548 [email protected] • Teppichreinigung www.aw-scharff.de 31 17.05.11 11:21 Wirtschaftsjunioren WJ-Sprecher Tim Czarnetzki Das Netzwerk in Bremerhaven stärken WJ-Sprecher Czarnetzki ist Geschäftsführer der Fernwärme Nord GmbH. Bundesländern Wärmeversorgungsanlagen und erstellen jährlich eine große Anzahl an Heiz- und Nebenkostenabrechnungen für Hausverwaltungen und Vermieter. Die Anlagen müssen regelmäßigen Überprüfungen und Sichtkontrollen unterzogen werden. Da muss man persönlich vor Ort sein, um die Mitarbeiter bei Ihrer Arbeit vor-Ort zu unterstützen. Somit bin ich viel unterwegs. Darüber hinaus bin ich verantwortlich für das operative Geschäft, die technische und kaufmännische Leitung und das Personalmanagement. Nachweis: Die Photo-Linse Tim Czarnetzki (27) ist in diesem Jahr Sprecher der Wirtschaftsjunioren. Er ist Geschäftsführer im vor über 30 Jahren gegründeten Familienunternehmen, der Fernwärme Nord GmbH. Vor dem Einstieg in die Fernwärme Nord studierte Tim Czarnetzki Ingenieurwesen für Anlagenbetriebs- und Versorgungstechnik mit der Spezialisierung auf die technische Gebäudeausrüstung in Bremerhaven. Freut sich auf die neue Aufgabe: Tim Czarnetzki, Vorstandsmitglied und Sprecher der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven. Tim, du arbeitest in der Geschäftsführung eures Familienunternehmens Fernwärme Nord GmbH und bist nun auch Sprecher der Wirtschaftsjunioren. Da ist sicher Organisationstalent gefragt? Das stimmt, Arbeitstage mit mehr als zehn Stunden kommen schon mal vor. Zum Glück hat unser Betrieb ein Team, welches mich enorm entlastet und Mitarbeiter, auf die ich mich verlassen kann. Was gehört zu deinen Aufgaben in eurem Betrieb? Als Energieanlagenbetreiber und Messstellendienstleister betreiben wir in mehreren 32 Welche Ziele verfolgst du als Sprecher im Jahr 2015? Das Motto für dieses Jahr lautet „WJGemeinsam“. Es sollen mehr arbeitskreisübergreifende Projekte stattfinden und somit das Netzwerk in Bremerhaven gestärkt werden. Die Idee dahinter ist, mehrere engagierte und kreative Köpfe zusammenzubringen, die an einem gemeinsamen Projekt arbeiten. Gemeinsam werden Ziele gesetzt und gemeinsam sollen diese auch erreicht werden. Durch erfolgreiche Projekte können auch zusätzlich potentielle Gäste auf die Wirtschaftsjunioren aufmerksam gemacht werden, was zu weiteren Potenzialen führen wird. Du möchtest in diesem Jahr erstmalig einmal monatlich ein Treffen anbieten, an welchem auch Nicht-Mitglieder teilnehmen können. Wie soll dieses Treffen aussehen und wer soll sich angesprochen fühlen? Der Grundgedanke ist, neuen Gästen die Hürde des Gastantrages zu nehmen und bereits vorher in einer lockeren Atmosphäre bei einem Mittagessen mit den Wirtschaftsjunioren in Kontakt zu kommen. Die Einladungen zu diesen Treffen sollen durch persönliche Ansprache aktiver Mitglieder erfolgen. Kommen wir zum Thema Fachkräftemangel: Als Geschäftsführer weißt du, dass es sehr schwierig ist ohne gutes Personal einen Betrieb zu leiten. Wie wichtig ist für dich Teambuilding und die persönliche Identifikation mit dem Unternehmen? Im Vordergrund steht die sehr gute Verein- barkeit zwischen Familie und Beruf. So wie der firmeneigene 24h-Notdienst für unsere Anlagen. Früher mussten diensthabende Mitarbeiter bei einer Störmeldung natürlich auch an Feiertagen zur Störungsbeseitigung in die Anlagen fahren. Heute können sie dank moderner Technik vieles von Ihrem Tablet PC steuern, sogar von zu Hause aus, ohne an Feiertagen oder Familienfeiern rausfahren zu müssen. Persönlicher Kontakt zu weit entfernten Mitarbeitern und persönliche Gespräche sind ebenfalls sehr wichtig. Vielerorts fehlt dieser Kontakt. Dadurch baut man eine Bindung und Identifikation mit dem Unternehmen auf. Vielen Dank Tim – und viel Erfolg als Sprecher im neuen Jahr! Dr. Eduard Arendt Arbeitskreis Marketing/Kommunikation Erstes Hansedating: WJ Bremerhaven zu Gast bei den WJ Pinneberg Im Januar fand das erste Hansedating statt. Die Veranstaltung dient der Vernetzung der WJ-Kreise im Hanseraum. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich in Pinneberg über vergangene und zukünftige Projekte auszutauschen und beim gemeinsamen Kochabend Kontakte zu knüpfen. Das Ziel, mehr Austausch und Wissen-Transfer zwischen den Hanseraum-Kreisen zu erreichen, wurde also voll erfüllt und weitere Impulse für die eigene Kreisarbeit gewonnen. Wir freuen uns auf die Gastgeberrolle, wenn wir im März die WJ Schwerin in Bremerhaven begrüßen dürfen. Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Neues aus Berlin und Brüssel Erleichterungen bei Reverse-Charge-Verfahren Berlin. Das Reverse-Charge-Verfahren, bei dem die Umsatzsteuerschuld auf den Unternehmerkunden übergeht, konnte für Metalllieferungen entschärft werden. Hierfür und für weitere Entlastungen im Jahressteuergesetz hatten sich die Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft unter Federführung des DIHK eingesetzt. Die geplante Ausweitung des Reverse-Charge-Verfahrens auf Metalle zum 1. Oktober 2014 verunsicherte viele Betriebe. Jetzt gibt es eine Übergangsfrist bis zum 30. Juni 2015. Außerdem fand eine Nachjustierung des Metallkatalogs statt. Dabei fielen unter anderem Waren für den Endverbrauch, wie etwa Aluminiumfolie, aus dem Anwendungsbereich. Nähere Infos unter: http://www.gesetze-im-internet.de/ ustg_1980/anlage_4_86.html One in, one out – Abbauregel soll kommen Berlin. Das Eckpunktepapier der Bundesregierung zum Bürokratieabbau sieht die Einführung der sogenannten „One in, one out“-Regel vor. Sie besagt, dass für jede belastende eine entlastende gesetzliche Maßnahme beschlossen werden muss. Der DIHK hatte eine solche Regel als Ersatz für ein konkretes Abbauziel gefordert. In der Diskussion sind eine Umsetzung rückwirkend zum 1. Januar 2015 und eine breite Anwendung auf Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 E rbschaftssteuer: Bundesregierung berücksichtigt Forderungen der Wirtschaft Berlin. Die vom Bundesverfassungsgericht geforderten Neuregelungen bei der Erbschaftssteuer sollen zügig und auf keinen Fall rückwirkend in Kraft treten. Damit geht die Bundesregierung auf zentrale Forderungen des DIHK ein. DIHK-Präsident Eric Schweitzer hatte sich vehement dafür eingesetzt, „dass die Unternehmen beim Thema Erbschaftssteuer baldmöglichst wissen, wo sie stehen.“ Mit der gebotenen Sorgfalt müsse in den kommenden Monaten Rechtssicherheit geschaffen werden. Schweitzer betonte: „Ansonsten befürchten wir negative Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen und Arbeitsplätze.“ Nachweis: Thinkstock by Getty Images Berlin. Seit dem 1. Januar 2015 gilt der Mindestlohn und schon jetzt ist klar: Er bringt erhebliche Rechtsunsicherheit und bürokratische Belastungen für die Unternehmen mit sich. Dies gilt zum Beispiel für Haftungsfragen und Regelungen bei Praktika sowie für die umfangreichen und aufwändigen Aufzeichnungspflichten, selbst wenn die gezahlten Löhne weit über dem Mindestsatz von 8,50 Euro liegen. Eric Schweitzer, DIHKPräsident, stellt fest: „Das passt alles nicht zum erklärten Willen der Bundesregierung, die Bürokratiebelastungen für die Wirtschaft nicht weiter zu steigern.“ Nun stellt Bundeskanzlerin Angela Merkel in Aussicht, die Probleme bis Ostern zu überprüfen. Hier sind nach Auffassung des DIHK eine offene und ehrliche Evaluation sowie schnelle Anpassungen nötig. Nachweis: Thinkstock by Getty Images Mindestlohn: Schnelle Anpassung notwendig das nationale Recht – also ohne diverse Ausnahmen wie in Großbritannien, dem Mutterland von „One in, one out“. Dieser Stopp der Belastungen ist ein wichtiger Zwischenschritt beim Bürokratieabbau! Tür für Fracking muss offen bleiben Berlin. Mit einer eigenen Stellungnahme zum „Fracking-Gesetz“ hat sich der DIHK in den laufenden Gesetzgebungsprozess eingeschaltet. Nach sorgfältiger Abwägung spricht er sich dafür aus, die Technologie – mit Rücksicht auf den Umwelt- und Gewässer- schutz – weiter zu erproben. Damit stellt er sich grundsätzlich hinter den Referentenentwurf, sieht allerdings noch Verbesserungsbedarf: So sollen insbesondere der Arbeitsauftrag der unabhängigen Expertenkommission näher bestimmt und die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung für Erkundungen von einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalls abhängig gemacht werden. EU-Investitionsinitiative konkretisieren Brüssel. „Die EU-Kommission muss zügig klären, welche Kriterien für die Projektauswahl gelten“, forderte DIHK-Präsident Eric Schweitzer mit Blick auf den Europäischen Fonds für Strategische Investitionen. Die 315 Milliarden Euro schwere EU-Initiative war zentrales Thema eines Gesprächs zwischen Schweitzer und dem Vizepräsidenten der EUKommission, Jyrki Katainen. Gleichzeitig bot der DIHK-Präsident die Unterstützung der IHK-Organisation an, wenn es darum geht, die Unternehmen zu informieren und bei der Projektauswahl zu unterstützen. 33 Kleiner Querschnitt aus Theater, Musik, Literatur und anderen Kultur-Facetten Foto: Philipp Horak Jeannette Schocken Preis 2015: Schriftsteller Roth erhält Auszeichnung Der Jeannette Schocken Preis ist in Deutschland einzigartig. Anders als bei anderen Literaturpreisen, wird das Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro nicht von der Kommune, von Banken oder einem großen Wirtschaftsunternehmen gestiftet, sondern einzig und allein durch Spenden der Bremerhavener Bürgerinnen und Bürger aufgebracht. In diesem Jahr wird der österreichische Schriftsteller Gerhard Roth ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war sein Buch „Orkus“. Die Auszeichnung wird von Bremerhavener Bürgerinnen und Bürgern alle zwei Jahre in mahnender Erinnerung an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten, aber auch an das Schicksal all jener Verfolgten vergeben, für die Bremerhaven oftmals die letzte Station auf der Flucht in das Exil war. Die diesjährige Preisverleihung findet am 17. Mai (Sonntag) um 11 Uhr im Historischen Museum statt und ist öffentlich. Historisches Museum Bremerhaven: Zwei Konzerte für Klassik-Musik-Fans Ausstellung „Ernst“ noch bis 19. März: Ungewöhnliche Kunst aus Kinderhand Auf zwei Kammerkonzerte im Historischen Museum Bremerhaven können sich alle Freunde klassischer Musik freuen. Am 23. März (Montag) um 20 Uhr gibt das Philharmonische Orchester Bremerhaven ein Konzert. Unter der Überschrift „Ein Barock-Experiment: Alte Musik – Neue Instrumente“ bringen Judith Gebauer (Violoncello) und Tomoyo Ueda (Marimbaphon) Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Francesco Geminiani und Arcangelo Corelli zu Gehör. Am 27. April (Montag) um 20 Uhr will ebenfalls das Philharmonische Orchester Bremerhaven das Publikum unterhalten. Der Abend ist mit „Musik für Streicher“ überschrieben. Diese Musiker sind dabei: Peter Vardanian (Violine I), Alexander Egon (Violine II), Janusz Kurianowicz (Viola), Mircea Ioenescu (Violoncello) und Susanne Eisele (Kontrabass) Die Galerie Goethe45 verbindet verschiedene Welten über Kunst im Lehe Quartier. Wichtiges Element ist die Ausstellung „Ernst!“ mit Artwork von Schülerinnen und Schülern überwiegend aus der fünften und sechsten Jahrgangsstufe der Schule am Ernst-Reuter Platz. Die Ausstellung ist noch bis zum 19. März, dienstags bis sonntags, von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Im Prozess der künstlerischen Gestaltung und handwerklichen Umsetzung entdeckten die Kinder oft neue Energien und Fähigkeiten bei sich. Gezeigt werden 45 Arbeiten. Den Kindern stand die Lehrerin Christiane Lakowsky zur Seite. Die Ausstellung wurde vom Stadtplanungsamt aus Mitteln der „Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden“ gefördert. Schul- und Kulturdezernent Michael Frost lobte bei der Ausstellungseröffnung den gekonnt unkonventionellen Ansatz bei der Umsetzung des Lehrplans. ❱ w ww.historischesmuseum-bremerhaven.de 34 Mein KULTURTIPP für Bremerhaven Seit 1875 prägt die Christuskirche das Bild von Bremerhaven-Geestemünde. Obwohl im 19. Jahrhundert gebaut, knüpft ihr Baustil an frühere Epochen an. Die Besinnung auf die Gotik sollte dazu dienen, sich an der Glaubensstärke des Mittelalters aufzurichten und diese erneuet aufleben zu lassen. Ein Besuch lohnt aber nicht nur aus architektonischen oder historischen Gründen, sondern auch aus musikalischen. Die ev.-luth. Kirche ist regelmäßig Veranstaltungsort für Orgelkonzerte, Kammermusik, Oratorienkonzerte der Chorgruppen und Aufführungen von Musicals der Kinder- und Jugendchöre. Auch das Bremerhavener Kammerorchester gestaltet dort zwei Konzerte im Jahr. Am 22. März um 17 Uhr findet das erste im Jahr 2015 statt. Das Klavier übernimmt die Leiterin des Kammerorchesters, Kreiskantorin Eva Schad, die Solovioline spielt Riechie Balke. Zu hören sind dann Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Christian Bach und Antonio Vivaldi. Die Musik passt zur altehrwürdigen Christuskirche und gewinnt durch die Atmosphäre noch mal dazu. ❱ Tim Czarnetzki ist Sprecher der Wirtschaftsjunioren Bremerhaven und Geschäftsführer der Fernwärme-Nord GOP-Varieté-Theater in Bremen: Nach „plüfoli“ kommt „Match“ auf die Bühne Foto: Frank Wilde KULTURTIPP Nachweis: Photo-Linse Infoseite Auch für viele Bremerhavenerinnen und Bremerhavener ist ein Besuch im GOP-Varieté-Theater in Bremen längst eine Art vergnügliche Pflicht geworden, sobald dort ein neues Programm läuft. Noch bis zum 15. März ist in dem Theater in der Überseestadt die Show „plüfoli“ zu sehen. „plüfoli“ ist die Fortführung der Show „la folie“, die in den GOP-VarietéTheatern in der Bundesrepublik zu den beliebtesten und erfolgreichsten Showproduktionen gehört. Versprochen wird eine Traumwelt voller Poesie, Überraschungsmomenten und akrobatischer Höchstleistungen. Nach „plüfoli“ kommt vom 19. März bis 10. Mai die Show „Match“ auf die Bühne. In einer Beschreibung seitens der Theaterleitung heißt es: „Die Luft vibriert vor unbekümmerter Vitalität. Begnadete Artisten toben über die Bühne und inspirieren sich gegenseitig mit verrückten Ideen, persönlichen Höchstleistungen und überschäumender Lebensfreude.“ Nach „plüfoli“ und „Match“ folgen noch vier weitere Showproduktionen in diesem Jahr. Jeden zweiten Monat wechseln die Programme im GOP. Stets sind sie mit handverlesenen Weltklassekünstlern besetzt. ❱ www.variete.de Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Infoseite | Impressum Impressum Foto: Thomas Abe Herausgeber Industrie- und Handelskammer Bremerhaven Fon 0471 92460-0 · Fax 0471 92460-90 Postfach 100540, 27505 Bremerhaven Friedrich-Ebert-Straße 6, 27570 Bremerhaven E-Mail: [email protected] Internet: www.bremerhaven.ihk.de ISSN 1616-6434 Verlag Geschäftsidee von Ex-Bankvorstand: Mit Geschäftsbrief-Kultur eigene Marke stärken Geschäftsbriefe sind oft ebenso vernachlässigte wie unterschätzte Botschafter der Unternehmensmarke. Das meint Sylke Schröder, die sich jetzt mit ihrem „BriefStudio“ selbstständig gemacht hat. Diese Firma will sich auf zwei Geschäftsfelder konzentrieren – Briefdesign und Briefseminare. Beide Angebote richten sich an Unternehmen und letzteres auch an Seminaranbieter. Beim Briefdesign geht es vor allem um die „schweren Brocken“. Das sind Briefe, mit denen sich Büromenschen schwer tun, wie zum Beispiel die Antwort auf eine Beschwerde, die Ankündigung einer Preiserhöhung oder ein Brief bei einer drohenden Krise. „Meine Erfahrung zeigt, dass ein empfindsamer Brief ähnlich wirkt wie eine Friedenspfeife“, sagt die Gründerin, die ein weiteres Betätigungsfeld im Erstellen und Überarbeiten von Briefvorlagen sieht. Sylke Schröder – bis 2014 Vorstand für Kommunikation bei der Ethikbank – erläutert: „Jeder Brief, den ich lese, klickt in meinem limbischen System auf Plus oder Minus. Wir können uns dieser Wirkung nicht entziehen, auch im Geschäftsleben nicht. Aber wir können uns bewusst werden, dass jeder Brief etwas über den Schreiber und sein Unternehmen aussagt.“ Entweder empfänden wir, was wir lesen, als angenehm und stimmig, oder es fühle sich nicht gut an. Wer das erkennt, ist nach Auffassung von Sylke Schröder mit seinem Unternehmen schon auf dem Weg zu einer Briefkultur, die die eigene Marke stärkt. ❱ www.briefstudio.de AUSBLICK 04 | 2015 Vorschau auf die April-Ausgabe des IHK-Magazins Wirtschaft an Strom und Meer Die internationale Norm für Qualitätsmanagement ISO 9001 wird seit Juni 2012 überarbeitet und löst im Herbst 2015 die Version aus 2008 ab. Damit kommen auf die bereits zertifizierten Unternehmen zahlreiche Änderungen zu. Sie haben erheblichen Einfluss auf Organisation und Prozesse. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER berichtet. Die Bauwirtschaft ist eine wichtige Branche, aber in der Öffentlichkeit hat sie nicht die Aufmerksamkeit, die ihr zusteht. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER befasst sich mit der Bauwirtschaft, ihrer Situation im Land Bremen und in Bremerhaven sowie mit ihren drängendsten Themen. Im Herbst wird die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven gewählt. Zum letzten Mal vor der Bildung der Landeskammer Bremen am 1. Januar 2016 bestimmen die Unternehmer in der Seestadt ihre Interessenvertreter. WIRTSCHAFT AN STROM UND MEER nennt Einzelheiten. Fotos: ISO: Coloures-pic – Fotolia.com | www.gg24.de – Fotolia.com | Robert Kneschke – Fotolia.com Wirtschaft an Strom und Meer 03.2015 Müller Ditzen AG Hoebelstraße 19, 27572 Bremerhaven Postfach 290248, 27532 Bremerhaven Fon 0471 9798-100 (Zentrale) · Fax 0471 9798918 E-Mail: [email protected] Redaktion Michael Stark, IHK Bremerhaven (verantwortlich) Eva Siegfried, Fon 0471 92460-27 E-Mail: [email protected] Thomas Klaus, Redaktionsbüro · www.klaus-presse.de Wirtschaftsjunioren Tim Czarnetzki, Fon 0471 92460-22 Namentlich ausgewiesene Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet, dennoch können Herausgeber, Redaktion und der Verlag keine Haftung für die Richtigkeit übernehmen. Sämtliche Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Einer Verwertung (Vervielfältigung und Verbreitung, Speicherung, Einspeisung in Datennetze, Nachdruck o. ä.) ist nur innerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts und mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet. Anzeigen Müller Ditzen AG Anzeigenverkauf ■ Peter Schlieper Fon 0471 9798972 · Fax 0471 9798918 E-Mail: [email protected] Anzeigenverwaltung ■ Gabriele Husmann Fon 0471 97989-102 · Fax 0471 9798918 E-Mail: [email protected] Anzeigenpreise Anzeigentarif Nr. 33, gültig ab 1.1.2014 Anzeigenschluss: 10. des Vormonats Erscheinungsweise 10 u jährlich bis zum 10. des Erscheinungsmonats Doppelausgaben Dezember/Januar; Juli/August Druckauflage 4. Quartal 2014 3.857 Exemplare (ivw-geprüft) Druck und Verarbeitung Müller Ditzen AG Hoebelstraße 19, 27572 Bremerhaven Gestaltung: Martina Fiedler „Wirtschaft an Strom und Meer“ ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer Bremerhaven und wird Kammerzugehörigen im Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne Bezugsgebühr geliefert. Jahresabonnement 17,00 Euro · EVP: 1,70 Euro _______ Beilagenhinweis IHK-Eigenbeilagen Willenbrock Fördertechnik GmbH & Co. KG 35 Meine Versicherung ist bärenstark. Wir sind stolzer Pate von Lale aus dem Zoo am Meer.
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