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04/2015
D 19067 · April 2015 · Einzelpreis 19,00 € · www.elektronik-industrie.de
Was Entwickler wissen müssen
HF/MIKROWELLEN
Vorteile von GaN in HF- und
Mikrowellenanwendungen
nutzen
34
MEDIZINELEKTRONIK
Die richtige CPU-Architektur
für Medical-Anwendungen
auswählen
44
AKTOREN
Sechs verschiedene Servocontroller mit einheitlicher
Funktionalität
56
VISA ODER IVI
Optimaler Gerätetreiber
für PXI-Hardware
12
An
ze
ige
Editorial
kühlen schützen verbinden
EDITORIAL
Designgehäuse
von Dr.-Ing. Achim Leitner
Drei Seelen wohnen, ach...
W
enn es um Medizinelektronik
geht, droht jedem Entwickler
eine Dreifachrolle: Wir alle
sind potenzielle Patienten sowie Beitragszahler in einer Krankenkasse. Mit der
Perspektive ändert sich auch manche
Bewertung: Während Entwickler und
Patient auf aktuelle und leistungsfähige
Diagnostik und Therapie hoffen, sperrt
sich der Beitragszahler gegen steigende
Ausgaben. Die Zulassungsverfahren spalten Entwickler, die jede Zulassung als
kostspielige Bürokratie erleben, und Patienten, die von jedem Medizinprodukt
maximal Sicherheit erwarten. Und eigentlich auch geprüfte Wirksamkeit.
In genau diese Richtung stößt ein Gesetzesentwurf, den der Bundestag am 5. März
in erster Lesung beraten hat: Das GKVVersorgungsstärkungsgesetz steht erwartungsgemäß in der Kritik, allerdings
fokussiert die Diskussion vor allem die
Versorgungslage im ländlichen Raum. Der
Entwurf sieht aber auch ein systematisches
Verfahren zur Methodenbewertung durch
den Gemeinsamen Bundesausschuss vor.
Krankenhäuser, die eine neue Methode
erbringen wollen, werden zur Teilnahme
an Erprobungsstudien verpflichtet.
Das alles klingt zunächst nach weiteren
Kosten für die Studien und kann nur dann
Geld sparen, wenn es unnötige Entwicklungen von vornherein verhindert. In dieser Logik wiederum schwingt die Gefahr
mit, Innovationen im Keim zu ersticken.
Genau davor warnt der Fachverband
Medizintechnik beim Industrieverband
Spectaris. Deren Leiter Marcus Kuhlmann
mahnt zu Augenmaß: „Die Ausgestaltung
der Nutzenbewertung [...] hat großen Einfluss auf die Rahmenbedingungen der
Hersteller für Forschung, Entwicklung und
Vertrieb. Es ist daher von größter Bedeutung, dass die gesetzlichen Regelungen
Verfahren ermöglichen, die praxistauglich
und verlässlich sind [...], mit Augenmaß.“
• Mehrwert durch modernes Design
• Funktioneller Gehäuseaufbau
• Stoßfeste Kunststoffabdeckungen
• Integrierte Dichtungen und Standfüße
• Beschriftung mittels Sieb- und digitalem
Eloxaldruck, Gravuren und YAG-Laser
• Spezielle Anfertigungen, Farben und
Bearbeitungen nach Kundenwunsch
Einfacher wird die Welt für die Entwickler
damit kaum. Für den technischen Teil des
Berufsbildes gibt die MedizinelektronikRubrik in dieser Ausgabe ab Seite 42 viele Tipps und Hinweise. Für die Rahmenbedingungen ist die Politik zuständig – die
sich hoffentlich gut beraten lässt.
[email protected]
42
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Wir stellen aus:
PCIM in Nürnberg
19. - 21. 05. 2015
Halle 9, Stand 611
April 2015
12
MÄRKTE + TECHNOLOGIEN
06
08
Top 5
08
10
News und Meldungen
RF- und Wireless-Technologietag
Trends, Herausforderungen und
Lösungen im Zeichen des IoT
Fachartikel des Jahres
In eigener Sache: Für diese
Themen interessiert sich die
Entwickler-Gemeinde
24
28
32
VISA oder IVI
Auswahl des optimalen Gerätetreibers
für PXI-Hardware
20
Von der Theorie zur Praxis
Prüfstand für 5G Massive MIMO
42
Mobiles Diagnosegerät
kann Leben retten
Ultraschalltechnik für die Schlaganfalldiagnostik
44
Altbewährt oder brandaktuell
Welche CPU-Architektur
ist die richtige?
47
Highlight
Melexis
48
Golfsport als Trendsetter
Entwicklungen in der
Wearable-IoT-Technik
52
Vibrationsarm und leise
auf den Zahn gefühlt
DC-Kleinstmotoren für eine
schmerzfreie Zahnwurzelbehandlung
Vorteile von GaN in HF- und
Mikrowellenanwendungen
L-Band-Galliumnitrid-Transistor
36
Effizienter wandeln
Breitbandige analoge Eingangsstufe
mit schnellem CT-Delta/Sigma-ADC
54
HF/EMV-Kamerasystem
Grafische Echtzeitvisualisierung
von HF-Emissionen
Power+Board-Bundles
Laborgeprüfte NetzteilMainboard-Kombination
55
Highlights
Intersil, ADL Embedded Solutions
40
Drahtlose Nachrichtentechnik
Tipps zur Auswahl von PXI-Testgeräten
Highlights
Alldaq, Hacker Datentechnik, Rosenkranz
Elektronik, Göpel Electronic
MEDIZINELEKTRONIK
34
MODULARE MESSTECHNIK
16
Symbiose dezentraler Messtechnik
X-Link-Technologie verbindet
M-CAN-Module und EthernetX-Module über einen Bus
HF-/MIKROWELLENTECHNIK
COVERSTORY
12
USB auf dem Weg zu einem
universellen Einsatz
Modulare Messgeräte in Kombination
mit PC und Software
Medical
44
4
Welche CPU-Architektur
ist die richtige?
Setzt man bei medizinischen
Geräten auf brandneue
CPU-Architekturen oder
sollte der Entwickler lieber
auf das bereits altbewährte
Design zurückgreifen?
elektronik industrie 04/2015
www.elektronik-industrie.de
PCB-Prototypen &
kleine Serien
56
00
AKTOREN
56
Gelungene Familienpolitik
Servocontroller mit einheitlicher
Funktionalität
59
Highlights
WEG, Trinamic, Physik Instrumente,
Freescale Semiconductor, Rohm
Semiconductor, Microsemi, Nanotec,
Elmo Motion, BEI Kimco Magnetics
63
Neue Produkte
RUBRIKEN
03
Editorial
Drei Seelen wohnen, ach...
66
66
Impressum
Inserenten-/Unternehmensverzeichnis
Pünktlich oder kostenlos
in allen Eilservices
Gratis
Perfekt kombiniert:
Ergänzend zum gedruckten Heft finden
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Fachartikel, News und
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Märkte + Technologien
Märkte + Technologien
Top 5
Top-FIVE
Hier präsentiert die Redaktion der elektronik industrie jeden Monat die Top 5 Artikel, News und Produkte der Elektronik-Entwicklung: Die Leser der Webseite www.all-electronics.de haben diese
Inhalte im vergangenen Monat am häufigsten aufgerufen. Wer
sich für weitere Informationen interessiert, gibt auf diesem Portal
die infoDIREKT-Kennziffer (zum Beispiel 599ei0412) in das Suchfeld ein. Übrigens finden Sie auf unserer Internetseite die Inhalte
der elektronik industrie seit dem Jahr 1999. Um immer auf dem
Laufenden zu sein, abonnieren Sie unseren Newsletter unter
www.all-electronics.de.de.
Artikel
1
Suche nach der idealen
Retrofitlampe
257ejl0215 2
Santox-Koffer schützt Tafelreliquiar und Vortragekreuz
3
LED-Sonderleuchten für Prüfaufgaben
4
Rezepte für optimales Schaltnetzteil-Layout
5
Ein Baustein für die Großflächenbeleuchtung der Zukunft
2
EBV vertreibt Samsung LEDs
3
LED-Hersteller Ledora sammelt eine Million
4
BMZ baut Industristandort Deutschland aus
5
Auszeichnung der meist gelesenen Fachartikel in 2014
2
Stabiler RDS(on) über die Temperatur und robust im Betrieb
3
Vergleichstests zwischen IGBTs und MOSFETs
4
Einfacher Umstieg von Kupfer auf optische Kabel
5
DC/DC-Wandler mit 120 W Ausgangsleistung
Standby-Lab
240ei0315 Santox
253ejl0215 IPF Electronic
603ei0215 Maxim Integrated
272ejl0215 Cooledge Lighting
NEWS
1
Drahtlose Board-to-Board
Kommunikation mit 12,5 GBit
652ei0315 IPMS
268ejl0215 EBV Elektronik
247ejl0215 Ledora
650ei0215 BMZ
699ei0315 Eigenbeitrag
PRODUKTE
1
6
SiC-MOSFETs: 1200 V / 40 A /
80 mΩ-Typen
622ei0215 elektronik industrie 04/2015
Eurocomp
647ei0315 Eurocomp
633ei0215 Cree
630ei0315 635ei0315 Samtec
Ericsson
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1925 wagte Verleger Dr. Alfred Hüthig (1900 – 1996) die Gründung eines Fachverlages. Und es wurde eine Erfolgsgeschichte.
Dr. Alfred Hüthig machte den nach ihm benannten Verlag zu einem der größten und erfolgreichsten Fachverlage in Deutschland.
Seit 1999 ist der Hüthig Verlag Teil der Mediengruppe Süddeutscher Verlag in München. Und auch heute zählt der Hüthig Verlag
mit seinem breiten Medien-Portfolio zu den größten Fachinformationsanbietern für Industrie und Elektrohandwerk.
Kontakt: [email protected], Tel. +49 (0) 6221 489-238, www.huethig.de
06.08.2014
16:49:22
Märkte + Technologien
RF- und Wireless-Technologietag
National Instruments und sein Platinum
Alliance Partner Noffz Technologies veranstalten am 24. Juni 2015 in Tönisvorst
einen Technologietag zum Thema RF- und
Wireless-Test. In informativen Technologie- und Anwendervorträgen werden die
neuesten Trends im Bereich RF-Chip-Testing, PXI-basierte Messgeräte, Adapterlösungen sowie standardisierte Komplettsysteme vorgestellt. Der parallel stattfindende Workshop bietet zusätzlich die
Möglichkeit, mehr über die Vorteile von
RF-Messtechnik auf Basis der PXI-Plattform zu erfahren und sich anhand praxis­
orientierter Übungen mit deren Handhabung vertraut zu machen.
Der Bereich RF-Test erfährt durch das
Internet der Dinge gerade in Deutschland
einen besonders starken Aufschwung. Er
ist besonders aus Anwendungen in der
Automobilindustrie wie E-Call, Network
Access Devices (NADs) und Telematics
Control Units (TCUs) sowie aus vielen
weiteren Wireless-Schnittstellen, wie beispielsweise in Smart Homes sowie auch
im Consumer-Bereich, nicht mehr wegzudenken. Folgende Themenschwerpunkte erwarten die Teilnehmer des RF- und
Wireless-Technologietags:
•Module Device Test
•Communication System Design
•RF Manufacturing Test
•Multi-DUT RF Test für Cellular- und
Connectivity-Anwendungen
•Non-Signaling Chip Testing
Die begleitende Ausstellung von Noffz,
National Instruments und deren Partnerfirmen gewährt einen tiefen Einblick in
erfolgreich realisierte Projekte und eingesetzte Technologien. Die Kombination
aus Fachvorträgen, Gesprächen und der
begleitenden Ausstellung bietet eine einmalige Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Networking. (ah)
n
Bild: National Instruments
Trends, Herausforderungen und Lösungen
im Zeichen des Internets der Dinge
Neueste Trends im Bereich RF-Chip-Testing,
PXI-basierte Messgeräte, Adapterlösungen sowie standardisierte Komplettsysteme werden
auf dem Technologietag vorgestellt.
infoDIREKT 697ei0415
Spectrum Systementwicklung
Fünf-Milliarden-Dollar-Fusion abgeschlossen
Messtechnikspezialist expandiert in die USA
Cypress und Spansion haben ihre
Fusion abgeschlossen. Die Transaktion erfolgte in einem steuerfreien Aktientausch mit einem Wert
von rund fünf Milliarden US-Dollar,
wobei das neue Unternehmen den
Namen Cypress trägt. T. J. Rodgers,
CEO und President von Cypress:
„Wir haben die Fusion schneller als
Mit der Eröffnung eines eigenen
US-Vertriebsbüros erweitert Spectrum Systementwicklung Vertrieb
und Support in den USA. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Großhansdorf bei Hamburg hat sich auf
den Bereich der High-Speed Digitizer und Generatoren spezialisiert
und bietet über 400 modulare Produkte an für die Industriestandards
PCIe, LXI und PXI. „Die Wichtigkeit
des US-Marktes steigt für uns kontinuierlich an, besonders mit den
kürzlich vorgestellten High-EndDigitizer-Produkten. Unsere USKunden sind in der Regel frühzeitig
bei neuen Technologien dabei und
suchen nach Produkten, die ihnen
einen technischen Vorsprung liefern. Modulare Messtechnik-Hardware und -Software benötigt dabei einen guten technischen und
anwendungsspezifischen Support“, so Gisela Hassler, Geschäftsführerin von Spectrum Systementwicklung zur Eröffnung des USVertriebsbüros. In den letzten beiden Jahren hat Spectrum eine An-
8
elektronik industrie 04/2015
gedacht abgeschlossen und kommen damit strategisch und finanziell schneller voran, als in der Roadmap geplant. Die neue Cypress ist
die weltweite Nummer drei der
Chiplieferanten für AutomotiveSpeicher und -MCUs.“
infoDIREKT 390AEL0415
Bild: Spectrum Systementwicklung
Cypress und Spansion
Philip Gregor, Vice President Sales
der Spectrum Instrumentation Corporation.
zahl von sehr schnellen und hochauflösenden PCIe-Digitizer-Karten
wie die M4i.445x-Serie mit 500
MSamples/s bei 14 Bit Auflösung
oder die M4i.223x-Serie mit 5
GSamples/s Abtastrate bei 8 Bit
Auflösung auf den Markt gebracht.
Das neue US-Vertriebsbüro in Warwick, New York State, bietet lokalen Verkauf, technischen und anwendungsspezifischen Support
und ist mit eigenen Demogeräten
ausgestattet.
infoDIREKT 640ei0415
www.elektronik-industrie.de
Bild: Mentor Graphics
Märkte + Technologien
Cadence und ARM
Infineon und Panasonic
Strategische Vereinbarung
zur IP-Interoperabilität
Dual Sourcing für selbstsperrende
600-V-GaN-Leistungsbausteine
Cadence Design Systems und ARM melden die Unterzeichnung einer umfassenden IP (Intellectual Property) -Interoperabilitätsvereinbarung. Die
mehrjährige Vereinbarung erlaubt einen gegenseitigen Zugriff auf relevante IP-Portfolios der Cadence IP Group und von ARM. Zusätzlich dürfen
laut der Vereinbarung beide Unternehmen Testchips mit Cadence-IP und
ARM-IP fertigen sowie Entwicklungsplattformen ihren Kunden zur Verfügung stellen. Durch die Möglichkeit des Tests der IP-Interoperabilität von
Halbleitern können Cadence und ARM die Leistung und Interoperabilität
von SoCs (System-on-Chip) optimieren, während gleichzeitig die Time-toMarket verkürzt wird. Die IP-Interoperabilitätsvereinbarung deckt bestehende und künftige ARM-Cortex-Prozessoren, ARM-Mali-GPUs, ARMCore-Link-System-IP, ARM-Artisan physische IP und ARM-POP-IP sowie
Cadence-Design-IP einschließlich Cores für PCI-Express, MIPI, USB, HDMI,
Display-Port, Ethernet, analog, DDR/LPDDR PHY und mehrere andere
Speicherchip- und Speicherprotokolle ab.
Infineon Technologies und die Panasonic Corporation haben eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung von Galliumnitrid-Bausteinen
(GaN) unterzeichnet. Diese basieren auf der selbstsperrenden GaN-auf-Silizium-Transistorstruktur von Panasonic, die in ein oberflächenmontierbares SMD-Gehäuse von Infineon integriert wird. In diesem Zusammenhang
hat Panasonic eine Lizenz für die selbstsperrende GaN-Transistorstruktur
an Infineon vergeben. Beide Unternehmen können nun auf der Grundlage
dieser Vereinbarung hochleistungsfähige GaN-Bausteine herstellen. Kunden profitieren damit von zwei möglichen Lieferquellen für GaN-Leistungsschalter in einem kompatiblen Gehäuse. Diese Möglichkeit gab es
bislang für keinen anderen GaN-on-Silicon-Baustein. Die beiden Partner
haben sich darauf verständigt, keine weiteren Vertragsdetails zu veröffentlichen. Muster eines Bausteins mit 600 V und 70 mΩ in einem DSOGehäuse (Dual Small Outline) wurden erstmalig im März auf der Applied
Power Electronics Conference and Exposition (APEC) vorgestellt.
infoDIREKT
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643ei0415
641ei0415
Mentor Graphics und EDMD Solutions
389-Millionen-Deal
Vertriebsabkommen über Elektronikdesignund Analyseprodukte unterzeichnet
Microsemi will Vitesse Semiconductor für
5,28 US-Dollar pro Aktie kaufen
Mentor Graphics und EDMD Solutions, ein Mitglied der CADCAM Group,
haben ein Distributionsabkommen geschlossen. Gemäß der Vereinbarung
wird EDMD Solutions die Leiterplattendesign-, Leistungselektronik- und Mechanik-Analyseprodukte von Mentor Graphics
in der Region vertreiben. Die
Kunden von EDMD erhalten mit
diesen Produkten Tools für die
Entwicklung von Leiterplatten,
Hochleistungsanalyse, Überprüfung der Design-for-Manufacturability (DFM) von Leiterplatten sowie die
thermische Analyse. Sie haben damit Zugriff auf Funktionen, die die Produktqualität verbessern, die Kosten senken sowie kürzere Designzyklen
ermöglichen. Die Software ergänzt die bestehende PLM-Produktpalette
(Product-Lifecycle-Management) der CADCAM Group um einen voll integrierten Elektronik- und Mechanikdesignprozess.
Die Microsemi Corporation, ein führender Anbieter von Halbleiterlösungen, gab heute bekannt, dass sie Vitesse Semiconductor für 389 Millionen US-Dollar erwerben will. Die amerikanische Vitesse hat sich auf
High-Performance-Ethernet-Chips konzentriert. Das Gebot von 5,28
US-Dollar pro Aktie durch ein Barangebot entspricht einem Aufschlag
von 36 % zum Vitesse-Schlusskurs am 17. März beziehungsweise 32 %
gegenüber dem 30-Tage-Durchschnitt der Schlusskurse. Im Vertrag enthalten ist aber auch eine Go-Shop-Klausel: Wenn sich binnen 45 Tagen
noch ein anderer Käufer findet, der mehr zahlen will, kann dieser zuschlagen. Microsemi hat im Jahr 2014 etwa 27 % des Umsatzes über Einnahmen im Bereich Verteidigung und Sicherheit generiert. Vitesse hingegen liefert Produkte für eine Reihe von Netzwerkausrüster wie Alcatel-Lucent, Cisco Systems, Ericsson und Hewlett-Packard. Beide Unternehmen haben ihren Firmensitz in Kalifornien (USA). Die Deutsche Bank
unterstützt Vitesse auf seinem Go-Shop-Verfahren, während die Bank of
America Merrill Lynch Microsemi die Fremdfinanzierung für diesen Erwerb bietet.
infoDIREKT
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642ei0415
100ei0415
Elektronikgehäuse
6,2 mm Baubreite - höchste Funktionalität!
Das kompakte Elektronikgehäuse KS 4460 von DOLD bietet höchste Funktionalität
bei geringstem Platzbedarf und Installationsaufwand im Schaltschrank. Durch spezielle
Aussparungen wurde die Einbauhöhe für elektronische Bauteile auf 5,1 mm maximiert.
Ein durchgängiges Gehäusesystem ermöglicht dem Entwickler eine beliebige Anreihung
von Modulen in Verbindung mit dem Tragschienenbus-System. Das unverwechselbare
Gehäuse gestattet ein Maximum an Design- und Beschriftungsmöglichkeiten.
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Bauelemente bis zu 5,1 mm Höhe verwendbar
Mehr Spielraum für Design, 4850 mm2 Leiterplattenfläche
Schnelle Montage der Gehäuseteile durch Verrasten
8 Schraubanschlüsse, wahlweise Federkraftanschlüsse
Verschiedene Einbaulagen der Leiterplatten möglich
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Bilder: Alfred Vollmer
V.l.n.r.: Frauke Meinel und Birgit Gulden
(Kunze Folien), Frank Henning (Hüthig), Bianca Aichinger (Recom), Achim Leitner (Hüthig), Christina Richter (Linear Technology)
und Thomas Stief (J+G Werbegesellschaft).
Fachartikel des Jahres
In eigener Sache: Für diese Themen interessiert sich die Entwickler-Gemeinde
Im Rahmen einer kleinen Feier überreichte der Hüthig-Verlag die begehrten Trophäen „Fachartikel des Jahres“
an die Preisträger von Kunze Folien, Linear Technology und Recom Power. Die Beiträge wurden von den LeAutor: Dr. Achim Leitner
sern des Online-Portals www.all-electronics.de im Jahr 2014 am häufigsten aufgerufen.
W
elches Thema, welches Produkt und welche Technologie
interessiert die ElektronikEntwickler derzeit? Als Verlag könnte
man seine Leser befragen, die Marktforschung bemühen, oder einen Blick in die
Web-Statistiken werfen. Genau das hat
1
10
der Hüthig-Verlag gemacht und per
Google Analytics untersucht, welche drei
Fachartikel aus der Elektronik-Entwicklung im Jahr 2014 auf all-electronics.de
am häufigsten abgerufen und gelesen
wurden. Das Webportal vereint die Themen und Beiträge der fünf Fachzeitschrif-
2
elektronik industrie 04/2015
ten Elektronik Industrie, Elektronik Journal (beide Elektronik-Entwicklung), Productronic (Elektronik-Fertigung), IEE
(Automatisierung) und Automobil-Elektronik. Das Portal richtet sich thematisch
auch an genau diesen Zielgruppen aus
und enthält unter anderem die komplet-
3
www.elektronik-industrie.de
ten Inhalte der Fachzeitschriften. Entsprechend waren alle drei ausgezeichneten Fachartikel neben dem Portal auch in
einer der Zeitschriften veröffentlicht.
Stellvertretend für den US-Amerikaner
Tony Armstrong nahmen Christina Richter (Inside Sales bei Linear Technology in
München) und Thomas Stief (J+G Werbegesellschaft) den Preis entgegen (Bild 2).
Platz 3
Auf dem dritten Rang landete Reinhard
Zimmermann von Recom mit seinem Beitrag „LED dimmen mit dem Dali-Bus“.
Online zu finden ist er unter der InfoDirekt-Nummer 206ejl0214; gedruckt
erschien er im Elektronik-Journal 02/2014
auf Seite 36. Er widmet sich der Frage, wie
man dimmbare LED-Treiber und die passenden Dimmer in der LED-Beleuchtung
kombiniert. Eine mögliche Lösung besteht
in der Installation eines Dali-Bussystems.
Damit lassen sich einzelne Räume komfortabler steuern und schalten. Außerdem
ist das System recht einfach in eine bestehende Verkabelung integrierbar.
Den Preis nahm Bianca Aichinger entgegen (Bild 3), sie ist ProduktmarketingManager bei Recom Power in Gmunden,
Österreich. Recom meldete den Erfolg auch
auf seiner Facebook-Seite.
Platz 2
Die Silbermedaille gebührt Tony Armstrong von Linear Technology mit dem Artikel „Steckerlose Batterieladung“. Online
führt der Info-Direkt-Code 501ei0414,
abgedruckt wurde er in der ElektronikIndustrie 04/2014, Seite 46. Es gibt Industrie- und Medizinprodukte, in denen die
drahtlose Ladetechnik über 1 cm ein „must
have“ in der Entwicklung ist. Bis heute gab
es für den Entwickler einige Grenzen, die
eine Realisierung und deren Erfolg verhinderten. Mit dem LTC4120 von Linear
Technology ändert sich das. Dieser IC, der
als Empfänger bis zu 1,2 cm für Ladezwecke überbrücken kann, ist eine einfache
und effiziente Lösung. Er könnte die Stecker aus den Geräten verbannen.
Platz 1
Mir den meisten Online-Lesern konnte
sich Kunze Folien den erste Platz sichern.
Wolfgang Reitberger-Kunze klärt in seinem Artikel auf über „Der Mythos vom
unkomplizierten LED-Wärmemanagement“. Die Info-Direkt-Nummer dazu lautet 501ejl0214. Der Beitrag erschien, wie
der Drittplatzierte auch, in der ElektronikJournal-Ausgabe 02/2014 (Seite 62). Das
Wärmemanagement beginnt beim Verständnis der realen Temperaturverhältnisse in der Sperrschicht im Halbleiter,
nicht nur an den Lötpunkten, und geht
weiter zur Auswahl eines geeigneten Thermal-Interface-Materials (TIM). Der Beitrag
gibt das entsprechende mathematischphysikalische Rüstzeug und vergleicht die
verfügbaren Materialien, um die Abwärme
aus der LED gezielt abzuführen und die
Lichtquelle länger strahlen zu lassen.
Den Preis nahmen Frauke Meinel (Prokuristin, Personal & Rechnungswesen)
und Birgit Gulden (Marketing und Corporate Design) von Kunze Folien entgegen
(Bild 1). Der Autor selbst war am Tag der
Preisverleihung zwar erkrankt, feierte kurz
darauf den Erfolg aber gemeinsam mit seinen Kollegen am Standort Oberhaching
(nahe München; Bild 4).
■
Autor
Dr. Achim Leitner
Chefredakteur all-electronics.de
infoDIREKT
699ei0315
2: Den zweiten Preis überreichten Frank
Henning und Achim Leitner an Christina
Richter (Linear Technology) und Thomas Stief.
3: Die Auszeichnung für Platz drei nahm
Bianca Aichinger für Recom Power entgegen.
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1: Frank Henning und Achim Leitner gratulieren Birgit Gulden und Frauke Meinel von
Kunze Folien zum ersten Platz.
4
UNSER ZEICHEN FÜR
UNABHÄNGIGKEIT
4: Burkhard Kunze und Wolfgang ReitbergerKunze feiern mit den Kollgen von Kunze Folien
den ersten Platz beim „Fachartikel des Jahres“.
Bilder: Pickering Interfaces
Modulare Messtechnik Coverstory
VISA oder IVI
Auswahl des optimalen Gerätetreibers für PXI-Hardware
Wichtiges Element eines typischen Testsystems sind Gerätetreiber zur Ansteuerung der Hardware. Sie bilden
die Ebene, die die Programmierumgebung mit der Hardware des Testsystems verbindet. Bei PXI ist es gemäß
der Spezifikation des PXI-Standards ein VISA-Treiber. Also ist für jedes PXI-Modul ein solcher Treiber verfügbar.
Demnach sollte hier keine Wahl zu treffen sein, oder doch? Ja und nein, lautet die salomonische Antwort.
Autor: Alan Hume
M
ess- und Stimulus-Hardware, Schaltsystemeinheit, Verkabelung, eventuell
eine Adapterschnittstelle, Prüflingsspannungsversorgung, externer PC oder alternativ ein
Embedded-Controller, sowie die Programmierumgebung sind die wesentlichen Komponenten eines
typischen Testsystems. Jede Komponente wird aufgrund von vorgegebenen Anforderungen wie Prüf-
12
elektronik industrie 04/2015
parameter, Abmessungen, Testdurchsatz und Budget ausgewählt. In dieser Liste fehlt jedoch als wichtiges Element der Gerätetreiber zur Ansteuerung der
Hardware.
Die IVI-Foundation hat einen intelligenteren Gerätetreiberstandard definiert, den viele Hersteller von
PXI-Instrumenten und Schaltlösungen zusätzlich
zum obligatorischen VISA-Layer (Virtual Instrument
www.elektronik-industrie.de
Modulare Messtechnik Coverstory
Eck-DATEN
Auf den folgenden Seiten wird der IVI-Treiber (Interchangeable Virtual Instrument) beschrieben und erläutert, wie er sich vom Standard-VISA-Treiber unterscheidet. Der Leser wird in die Lage versetzt, auf Basis seiner
Anwendung eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Software Architecture) unterstützen. Für zahlreiche
Awendungen bietet der IVI-Treiber Vorteile. Wie soll
man also die Entscheidung treffen?
Unter den meisten Betriebssystemen, einschließlich
Windows, kann der Benutzer nicht direkt mit der
Hardware, sondern nur über einen dafür speziell entwickelten Treiber kommunizieren. Der Kernel-Treiber
bietet einen Low-Level-Hardwarezugriff im KernelSpace und eine Schnittstelle im User-Space. Er verfügt
lediglich über eine sehr rudimentäre Low-LevelSchnittstelle. Ein weiteres Modul, das Application
Programming Interface (API) baut auf dem Kernel
auf und stellt eine Schnittstelle bereit, die dieses spezielle Modul besser steuern kann. Komplexere APIs
bauen auf der Low-Level-Ebene auf und bieten besonders zweckmäßige Schnittstellen an, um zusätzliche
Eigenschaften und Erweiterungen bereitzustellen.
Besonders zweckmäßige Schnittstellen
Ein Anwendungsprogramm kann über eine der verfügbaren APIs auf die Hardware zugreifen. Die Auswahl hängt von verschiedenen Faktoren wie Programmierumgebung, Kompatibilitätsanforderungen
oder persönlichen Vorlieben ab.
Bild 1 zeigt eine typische Auswahl möglicher Alternativen, von der Low-Level-Programmierung auf
Basis der Schnittstelle des Kernel-Treibers bis zu
APIs höherer Ebenen, die eine zunehmend bessere
Modellierung der Funktionalität der speziellen Hardware-Module bieten.
VISA ist ein Kernel-Treiber, der die Steuerung der
Hardware und das Management der Ressourcen
bereitstellt. Diese Low-Level- Schnittstelle bietet nur
rudimentäre I/O-Funktionalität zur Steuerung des
Hardware-Moduls. Auf dieser Ebene kann die Modulsteuerung sehr komplex sein und umfassende Kenntnisse über die Hardware erfordern. Nahezu jeder
Hersteller bietet eine Low-Level-API, die das spezielle Fachwissen über das Hardware-Modul abstrahiert
und dadurch die Programmieraufgabe erleichtert.
Viele Hersteller stellen auch einen IVI-Treiber
bereit (IVI steht für Interchangeable Virtual Instrument). Dieser bietet eine Higher-Level-API, die auf
dem Low-Level-Treiber aufsetzt und typischerweise der Branchen-Standardfunktionalität für den
Modultyp entspricht.
Es können mehr als die oben illustrierten Ebenen
beteiligt sein. In vielen Fällen gibt es einen Satz von
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Non-VISA-Treibern. Steht VISA, wegen Betriebssystem- oder Lizenzeinschränkungen nicht zur Verfügung, ist dies sehr hilfreich. VISA liegt nur bei einer
beschränkten Anzahl von Linux-Distributionen vor,
sodass der Anwender gezwungen ist, auf eine alternative Kernel-Schnittstelle zuzugreifen.
Der PXI-Standard fordert einen VISA-Schnittstellentreiber. Viele PXI-Module sind jedoch mit einer
Vielzahl verschiedenster Treiber ausgestattet, sodass
der Anwender den Treiber auswählen muss, der am
besten zu seiner Applikation passt. Zunehmend stehen IVI-Treiber zur Verfügung. Ausgelegt ist dieser
Treiber-Standard speziell auf Austauschbarkeit und
er ist für bestimmte Softwarewerkzeuge zwingend
erforderlich wie zum Beispiel bei der Switch-Executive von National Instruments. Dieses Tool bedient
nur Module, die über einen IVI-Switch-Class-Treiber
verfügen. In einigen Fällen haben die Anwender die
Möglichkeit, beim Entwurf eines Systems auf die Verwendung von VISA zu verzichten. In diesem Fall ist
es wichtig, sich beim Hersteller zu erkundigen, ob ein
geeigneter Treiber zur Verfügung steht.
Auf Austauschbarkeit ausgelegt
Ursprünglich von der VXI-Plug-and-Play-SystemAlliance entwickelt, wird der VISA-Standard inzwischen von der IVI-Foundation gepflegt. Das Ziel des
Standards besteht darin, eine Möglichkeit zu definieren, Instrumenten-Treiber zu entwickeln, die eine
hohe Interoperabilität zwischen Modulen verschiedener Hersteller aufweisen.
Der PXI-Standard befürwortet die Verwendung
des VISA-Standards. Zu seinen maßgeblichen Eigenschaften gehören:
• Der Standard erlaubt es, unterschiedliche Treiber
von verschiedenen Herstellern konfliktfrei auf demselben PXI-System zu installieren.
• Um die Interoperabilität sicherzustellen, wird ein
VISA-I/O-Layer für alle I/O-Funktionen eingesetzt.
• Es ist definiert, wie die Treiber geschrieben werden.
Bild 1: Dargestellt
sind die verschiedenen Programmierebenen von APIs.
Application
Program
Higher Level
API
User space
Lower Level API
Kernel Drive
Kernel space
Hardware
1
elektronik industrie 04/2015
13
Modulare Messtechnik Coverstory
User
IVI Driver
Bild 2: Der IVI-Treiber
reproduziert aus der
IVI-3.1-Spezifikation.
IVI
Specific Driver
Bild 3: Anwendung
des spezifischen,
Klassen-kompatiblen
IVI-Treibers, reproduziert aus der IVI-3.1Spezifikation.
GUI
Application
Program
IVI
Class-Compliant
Specific Driver
IVI ClassDriver
3
IVI Class
Driver
IVI
Custom
Specific Driver
IVI
Configuration
Store
IVI Class-Compliant
Specific Driver
2
Function Calls
•Ein Treiber, der die VISA-Spezifikation einhält,
Tabelle: Differenzierungsmerkmale von
IVI-Klassen-Treibern.
verwendet definierte Datentypen sowie definierte
Funktionsnamen.
•Er verkürzt den Einarbeitungsprozess in neue Instrumente und somit die Zeit, ein Testsystem zu
entwickeln.
Der IVI-Standard wird von der IVI-Foundation gepflegt. Ziel des IVI-Standards ist es, einen hohen
Grad der Austauschbarkeit und eine Instrumentensimulation bereitzustellen. IVI unterstützt sämtliche
wichtigen Plattformen wie PXI, AXIe und GPIB. Da
sich IVI auf höherer Ebene befindet, die einen LowLevel-Treiber für den Zugriff auf die Hardware verwendet, kann ihr Einsatz gegenüber anderen Treibern zu einer geringfügig niedrigeren Geschwindigkeit führen.
Die genannten Zielsetzungen der IVI-Foundation
dienen dazu, die Austauschbarkeit der Hardware zu
verbessern, durch:
•Vereinfachung der Aufgabe, ein Instrument durch
ein ähnliches Instrument zu ersetzen.
•Die Anwendungssoftware weiter zu nutzen, falls
Instrumente nicht mehr verfügbar sein sollten.
•Vereinfachung der Wiederverwendung von Programmcode von Designvalidierung bis Produktion.
IVI-Klassentreiber
Spezifischer, klassenkompatibler IVI-Treiber
Kundenspezifischer
IVI-Treiber
Inhärente
Fähigkeiten
Inhärente
Fähigkeiten
Inhärente
Fähigkeiten
Grundlegende
Klassenfähigkeiten
Grundlegende
Klassenfähigkeiten
Klassenerweiternde
Fähigkeiten
Herstellerdefinierte,
instrumentenspezifische
Funktionsfähigkeiten
14
elektronik industrie 04/2015
Herstellerdefinierte,
instrumentenspezifische
Funktionsfähigkeiten
GUI Access
Die Qualität verbessert sich durch die Einführung
von Richtlinien für den Test und die Verifizierung
von Treibern. Eine Verbesserung der Interoperabilität ist möglich durch:
•Bereitstellung eines strukturellen Rahmens, der es
Anwendern ermöglicht, Software von verschiedenen Lieferanten einfach zu integrieren.
•Bereitstellung eines standardisierten Zugriffs auf
Treiberfunktionalitäten wie Range-Checking und
State-Caching.
•Simulation von Instrumenten, um Software-Entwicklung auch dann zu ermöglichen, wenn die
Hardware (noch) nicht verfügbar ist.
•Umsetzung konsistenter Instrumentensteuerungen
in populären Programmierumgebungen.
Wie auch VISA, bietet IVI eine Möglichkeit, die Treiberentwicklung zu standardisieren, jedoch geht IVI
weit über die Möglichkeiten von VISA hinaus. Die
IVI-Spezifikationen beinhalten mehrere Instrumenten-Klassen-Definitionen. Jede Klasse verfügt über
eine Standard-Programmierschnittstelle, einschließlich Funktionsnamen und Datentypen. Durch den
richtigen Einsatz von IVI-Klassen-Treibern kann ein
Anwender ein hardwareunabhängiges System entwickeln, das heißt Instrumente lassen sich sehr leicht
durch ähnliche Instrumente anderer Hersteller ersetzen, ohne dass der Code des Anwenderprogramms
umgeschrieben werden müsste.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels sind
folgende Klassen spezifiziert:
•IVI-4.1: IviScope Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für Oszilloskope).
IVI-4.2:
IviDmm Class Specification (Diese Spezi•
fikation definiert die IVI-Klasse für Digitalmultimeter).
•IVI-4.3: IviFgen Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für Funktionsgeneratoren).
www.elektronik-industrie.de
Modulare Messtechnik Coverstory
•IVI-4.4: IviDCPwr Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für DC-Spannungsversorgungen).
•IVI-4.5: IviACPwr Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für AC-Spannungsversorgungen).
•IVI-4.6: IviSwtch Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für Schalter).
•IVI-4.7: IviPwrMeter Class Specification (Diese
Spezifikation definiert die IVI-Klasse für HF-Leistungsmesser).
•IVI-4.8: IviSpecAn Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI Klasse für Spektrumanalysatoren).
•IVI-4.10: IviRFSigGen Class Specification (Diese
Spezifikation definiert die IVI-Klasse für HF-Signalgeneratoren).
•IVI-4.12: IviCounter Class Specification (Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für Zähler/Zeitgeber).
•IVI-4.13: IviDownconverter Class Specification
(Diese Spezifikation definiert die IVI-Klasse für
Abwärts-Frequenzumsetzer).
•IVI-4.14: IviUpconverter Class Specification (Diese
Spezifikation definiert die IVI-Klasse für AufwärtsFrequenzumsetzer).
•IVI-4.15: IviDigitizer Class Specification (Diese
Spezifikation definiert die IVI-Klasse für FrequenzDigitalisierer).
Bei der Klassenspezifizierung sollte nicht vergessen
werden, dass die Klassendefinition keine anbieterspezifischen Eigenschaften beinhalten kann, sondern lediglich die Grundfunktionalität der Instrumentenklasse. Ebenso sind Leistungsunterschiede
wie Genauigkeit oder die Geschwindigkeit hier nicht
berücksichtigt. Für die Praxis ist es wichtig, sich die
Konsequenzen eines Wechsels von einem Modul auf
das eines anderen Herstellers bewusst zu machen,
dass sich diese unter Umständen nicht exakt identisch verhalten.
IVI-Treiber beinhalten eine integrierte Simulationsfähigkeit. Mittels dieser Simulation lassen sich
Anwendungen entwickeln, ohne, dass das Instrument tatsächlich vorhanden ist. Die Entwicklung
kann beginnen, bevor die Instrumente vorhanden
sind oder wenn sie noch bei anderen Anwendungen
genutzt werden.
wie sie zwischen den Mitgliedern der IVI-Foundation vereinbart worden sind. Eigenschaften, die ein
spezieller Lieferant anbietet und die nicht notwendigerweise bei Modulen anderer Lieferanten gegeben
sind, beinhaltet ein spezifischer IVI-Treiber (IVI
Specific driver). Untergruppen der IVI Specific Driver bilden die spezifischen, Klassen-kompatiblen
IVI-Treiber (IVI Custom Specific Driver). Ein IVIClass-Compliant-Specific-Driver bietet sowohl die
Klassen-Funktionalität, als auch eine zusätzliche
Lieferanten-spezifische Funktionalität.
Fähigkeiten zur Klassenerweiterung
Die meisten Spezifikationen enthalten optionale
Fähigkeiten zur Klassenerweiterung wie die ScannerFunktions-Gruppe in IviSwtch. Da sie optional sind,
ist nicht sichergestellt, dass alle Lieferanten diese
Fähigkeiten bieten. Ein Großteil der IVI-Treiber fällt
in die Gruppe der spezifischen, Klassen-kompatiblen IVI-Treiber (IVI Class-Compliant Specific Driver).
Das hat zur Bedeutung, dass der Treiber Klassenkompatibel ist, jedoch noch über zusätzliche Funktionalitäten verfügt, die über die Klassen-Definition
hinaus gehen.
Weiterhin ist es möglich, die Treiber mit einem C-,
einem COM- oder einem .NET-Interface auszustatten. Die meisten Entwicklungsumgebungen können
auf einen Treiber mit C-Interface zugreifen, viele
nutzen ein COM-Interface, wohingegen nur wenige
Entwicklungsumgebungen das .NET-Interface unterstützen.
Der IVI-Konfigurationsspeicher
Beim IVI-Treibermodell kommt dem IVI-Configuration-Store eine zentrale Rolle zu. Das Diagramm zeigt
die Beziehungen verschiedener Software-Elemente
im Rahmen der Nutzung des IVI-Systems.
Beim IVI-Konfigurationsspeicher handelt es sich
um eine XML-Datei, welche die Definitionen und die
Beziehung zwischen verschiedenen Aspekten eines
Moduls und seiner Software-Treiber enthält. Das IVISoftwaresystem bietet die Möglichkeit, über einen
Treiber auf den Speicher zuzugreifen. Um auf den
IVI-Konfigurationsspeicher zugreifen und diesen
manipulieren zu können, stehen spezielle Werkzeuge wie zum Beispiel der Measurement- und-Automation-Explorer (MAX) von National Instruments zur
Verfügung. (ah)
n
IVI-Treiberarchitektur
Ein IVI-Treiber hat inhärente Fähigkeiten implementiert, die im Dokument IVI-3. Inherent Capabilities
Specificaton definiert sind. Dabei kommt es nicht
darauf an, ob er auch einer Klassenspezifikation
entspricht. Ein IVI-Klassentreiber ist eine allgemeine, abstrakte Klasse, die die grundlegenden Eigenschaften von Instrumenten dieser Klasse definiert,
www.elektronik-industrie.de
Autor
Alan Hume
Software Manager bei Pickering Interfaces.
infoDIREKT 604ei0415
elektronik industrie 04/2015
15
Modulare Messtechnik
Tipps für
HF-
Prüfplätze
Bilder: Firma V - Fotolia.com
7
Drahtlose Nachrichtentechnik
Tipps zur Auswahl von PXI-Testgeräten
Neue Mehrwege- und Multifunktionsgeräte erfordern große Übertragungsbandbreiten, komplexe
Modulationsverfahren und mehrere Sende- und Empfangsketten. Das erhöht die Komplexität ganz
wesentlich und steigert die Anforderungen an die Tests zur Validierung der Produktfunktion. Der
Artikel beschreibt einige der typischen Herausforderungen beim HF-Gerätetest. Autorin: Nancy Sumida
E
inen vereinfachten typischen Produktionstest-Prüfplatz für Leistungsverstärker (Power Amplifier,
PA) zeigt Bild 1. Dieser Prüfplatz ermöglicht eine schnelle Entscheidung, ob der
Prüfling die Modulationsspezifikation bei
einem bestimmten Leistungspegel erfüllt
(Device Under Test, DUT). Ein VektorSignalgenerator (VSG) ist mit dem Prüfling über eine Schalt- und Signalaufbereitungs-Einheit verkabelt. Mit zunehmender Komplexität der Leistungsverstärker,
etwa um mehrere Betriebsmodi zu unterstützen, gestaltet sich die Messung auf-
16
elektronik industrie 04/2015
grund zusätzlicher Schalt- und Signalaufbereitungsstufen schwieriger.
Reduzierung der Testzeiten
Senkt man die Testzeit um nur wenige
Millisekunden, kann dies die Kosten massiv senken. Dürfen die Tests an Mehrwege-Geräten bei der Entwurfsvalidierung
Stunden oder gar Tage dauern, zählt im
Produktionstest jede Sekunde. In einem
typischen Prüfplatz ist auch die benötigte
Zeit, um den Signalgenerator so einzustellen, dass die modulierte Eingangsleistung
des Prüflings den erwünschten Ausgangs-
pegel ergibt, wichtig. Der dazu übliche
Servo-Test nutzt eine Regelschleife, um
den finalen Gewinn des Leistungsverstärkers zu bestimmen. Hat der Signalanalysator den Ausgangspegel des Prüflings
gemessen, errechnet sich die neue Ausgangsleistung aus der Differenz zwischen
gemessener und erwünschter Leistung.
Der Signalgenerator wird dann so eingestellt, dass eine korrekte Ausgangsleistung
des Prüflings sichergestellt ist. Erst wenn
der Ausgang des Prüflings den richtigen
Pegel liefert, dürfen die spezifizierten
Parameter getestet werden. Die Zeit zur
www.elektronik-industrie.de
Senkt man die Testzeiten um nur wenige
Millisekunden, kann
dies bereits die Kosten
massiv senken.
Die folgenden sieben Tipps helfen dem
Anwender, seine Entwicklung zu beschleunigen, den Testdurchsatz zu steigern
und die Testkosten zu senken.
TIPP 1: Gute Modulationseigenschaften
auch bei hohen Ausgangsleistungen des
Signalgenerators liefern dem Prüfling ein
Signal bestmöglicher Qualität.
Viele Leistungsverstärker erfordern,
dass das digital modulierte Eingangssignal
des Prüflings einen Leistungspegel von 0
Eck-DATEN
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Aktive PFC >0.95
ErP-konform (Standby < 0.3W)
UL/IEC/EN 60601 3rd Ed und CE
R
JAH E
Ge
Steigende Komplexität von HF-Komponenten in Geräten der drahtlosen Nachrichtentechnik erfordert mehr Funktionalität bei
gleichzeitig niedrigen Entwurfs- und Fertigungskosten. Die Wahl der Testgeräte-Hardund Software kann Leistung und Effizienz
des Entwicklungsprozesses und Fertigungskosten für Wireless-Produkte beeinflussen.
Sieben Tipps sollen den Teams in Entwurfsvalidierung und Produktionstest bei der
Wahl von Hard- und Software helfen, um die
Entwicklung zu beschleunigen, den Testdurchsatz zu steigern und die Testkosten
zu senken.
Lüfterlose Netzteile für
Medizintechnik
mit 2 MOPP
w
5
g
Ratschläge zur Auswahl modularer Testgeräte
bis +5 dBm aufweist. Um alle Verluste
sicher zu kompensieren empfiehlt sich ein
Signalgenerator, der Ausgangspegel von
mindestens +15 dBm liefern kann. Bild 3
zeigt die Messung des NachbarkanalLeistungsverhältnisses (Adjacent Channel
Power Ratio, ACPR) mit hohen Ausgangsleistungspegeln eines PXIe-Vektorsignalgenerators (VSG) mit sehr guten Modulationseigenschaften. Bei +10 dBm ist
wenig oder keine Abschwächung des
ACPR sichtbar und bei +15 dBm liegt der
Wert immer noch bei 60 dBc. Moderne
PXIe-VSGs können digital modulierte Signale mit bis zu +19 dBm Ausgangsleistung
und ±0,4 dB Pegelgenauigkeit liefern. Im
Ergebnis ist das ein Signal bestmöglicher
Qualität am Prüfling.
TIPP 2: Instrumente mit hoher Messgeschwindigkeit reduzieren die Testzeit und
senken die Testkosten.
Ein Signalgenerator mit kurzer Einstellzeit für Frequenz und Amplitude ermöglicht den schnellen Abgleich der modulierten Eingangsleistung, um die gewünschte Ausgangsleistung des Prüflings
zu erreichen. Lässt sich der Ausgangspegel des Signalgenerators nicht mittels
„List-Mode“ vorbestimmen, verringert
das schnelle Umschalten von Frequenz
und Amplitude – gemeinsam mit sehr guten Spezifikationen für Linearität, Wiederholgenauigkeit und Auflösung – wesentlich die Zeit zur Annäherung an die
korrekte Ausgangsleistung. Ein Signalanalysator, der Tests auf NachbarkanalLeistungsverhältnis (ACPR), Fehlervektorgröße (Error Vector Magnitude, EVM)
und Harmonische schnell und genau ausführen sowie in kurzer Zeit zwischen unterschiedlichen Messungen umschalten
kann, garantiert, dass die Genauigkeit
nicht der Geschwindigkeit geopfert wird.
Leistungsmessungen mit modernen
PXIe-Vektor-Signalanalysatoren (VSA)
werden in Echtzeit erfasst und als einzelner Messwert an das Applikationspro-
un
Justierung des Signalgenerators kann ein
großer Beitrag zur gesamten Testzeit sein
und die Testkosten steigern.
Moderne Wireless-Entwicklungen implementieren Mehrfachantennen-Techniken wie Carrier Aggregation (CA) und
Multiple Input Multiple Output (MIMO),
um Datendurchsatz und Zellenkapazität
zu steigern. Oft erfordert der Test dieser
Designs mehrere Signalgeneratoren und/
oder -analysatoren zur Simulation und
Analyse (Bild 2). Um simultanes Demodulieren und Analysieren mehrerer Datenströme in einem so komplexen Testaufbau zu ermöglichen, sind MehrkanalSynchronisierung und neue Messverfahren unumgänglich.
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Modulare Messtechnik
PA
Signalgenerator
RF Switching/
Signal
Conditioning
RF In
Bilder: Keysight Technologies
RF In
I/Q-Wellenformerzeugung
gramm übergeben. Im steuernden PC ist
eine Berechnung nicht mehr erforderlich.
Solche VSA ermöglichen Erfassungszeiten von 10 μs bis 1 ms. Kombiniert mit
der hohen Umschaltgeschwindigkeit für
die Leistungspegel des PXIe-VSG kann
die Schrittzeit für einen ServoschleifenLeistungstest unter 1 ms liegen. Der
erwünschte Ausgangssignalpegel wird
schneller erreicht und der Prüfdurchsatz
wird gesteigert.
TIPP 3: Eine flexible Plattform stellt verschiedene Geräte für das Testen über den
gesamten Lebenszyklus bereit.
DUT
RF Out
PA
RF Switching/
Signal
Conditioning
RF Out
Bild 1: Vereinfachtes Blockdiagramm eines
HF-Leistungsverstärker-Prüfplatzes.
In der Entwurfs- oder Validierungsphase des Produktentwicklungszyklus könnte eine Untersuchung des Verhaltens des
HF-Gerätes außerhalb der Nennbandbreite erforderlich sein. Alle Harmonischen
oder Störsignale, die das Gerät erzeugt,
können die Qualität des Ausgangssignals
beeinflussen.
Solche „Out-Of-Band“-Signale führen
teilweise zu Interferenzen im Drahtlosnetzwerk und zu Problemen mit der Normenkonformität. Der Einsatz von Signalgeneratoren mit höheren Frequenzbereichen zur Messung dieser Störsignale ist
Signalgenerator
Signalanalysator
Vektorsignalanalyse-Software
bereits in einem frühen Entwicklungsstadium sehr hilfreich.
Unterstützt das Gerät beispielsweise
die LTE-Bänder 40/41, möchte der Entwickler eventuell einen Signalanalysator,
der auch Harmonische bis 8,1 GHz oder
bis 19 GHz erfassen kann. Sobald das
Produkt in die Fertigung geht, reicht ein
kostengünstigeres Gerät mit niedrigerem
Frequenzbereich.
TIPP 4: Testgeräte mit identischer Software
von der Entwicklung bis zur Fertigung
garantieren konsistente und zuverlässige
Validierung der Ergebnisse.
RF In/Out
Software erzeugt mehrkanalige
Wellenform
Signalgenerator
Software zur Analyse von
mehrkanaligen Vektorsignalen
Signalanalysator
Signalanalysator
18
elektronik industrie 04/2015
MIMO-DUT
(Device
under
Test)
Bild 2: Blockdiagramm
eines MIMO-Prüfplatzes.
www.elektronik-industrie.de
WCDMA UL ACPR
ACPR [dBc]
TYPISCH RIGOL:
HIGH-END PERFORMANCE
LOW-END PREIS
Andere PXI Source 10 MHz Offset
Andere PXI Source 5 MHz Offset
PXIe VSG 10 MHz Offset
PXIe VSG 5 MHz Offset
Output Power [dBm]
Beim Einsatz von Labor- und PXI-Instrumenten für den Komponententest
sichert einheitliche Software mit identischen Messalgorithmen und -verfahren
konsistente und zuverlässige Ergebnisse.
So lassen sich beispielsweise Messungen
mit Laborgeräten schnell auf PXI-Instrumenten in einer Produktionstest-Umgebung validieren. Die Verfügbarkeit derselben Programmierbefehle und eine konsistente Benutzeroberfläche reduzieren die
Testentwicklungszeit.
TIPP 5: Testgeräte mit garantierten Spezifikationen ermöglichen eine bessere Integrität der Messungen.
Mangelhafte Messintegrität kann zu
Ausreißern oder „falschen Fehlern“ am
Prüfling führen, die Reparaturkosten steigern und verursachen höhere FertigungsGesamtkosten. Kalibrierung hat unmittelbaren Einfluss auf die Qualität der Messungen und sichert die Spezifikationen
eines Instruments. PXI-Instrumente lassen sich auf der Ebene einzelner Module
oder als Kombination mehrerer Module
zu einem Gerät, etwa einem PXIe-VSA,
kalibrieren. Werden ausschließlich einzelne Module kalibriert, ist es schwierig, Spezifikationen auf Instrumenten-Ebene zu
garantieren. Daher sollte das gewählte
Testgerät Kalibrierroutinen auf Instrumenten-Ebene bieten.
TIPP 6: Eine Testplattform mit minimalen
Systemausfallzeiten wählen.
Supportqualität und kurze Reparaturzyklen sind weitere kritische Faktoren.
Ungeplante Wartungen oder Gerätefehler
in der Produktion oder während kritischer
Phasen in der Entwicklung sind unter
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Bild 3: Nachbarkanal-Leistungsverhältnis (ACPR)
gemessen bei hoher Ausgangsleistung.
Umständen sehr kostspielig. Schon ein
einziges Testsystem, das unerwartet zum
Reparaturfall wird, kann verheerende Folgen für die Liefertreue haben. Hinzu kommen Kosten für Reparaturen, Neukalibrierung nach der Reparatur und erneute
Integration ins Testsystem. Man sollte
sicherstellen, dass das gewählte Gerät eine
hohe statistische Verfügbarkeit (Mean
Time Between Failures, MTBF), kurze
Reparaturzyklen und lange Gewährleistungsfristen aufweist.
TIPP 7: Eine Testplattfom sollte auf zukünftige Anforderungen skalierbar sein.
Die Bandbreiten in der drahtlosen Nachrichtentechnik steigen kontinuierlich,
Testsysteme müssen immer neuen Standards und Ansprüchen gerecht werden.
Die Wahl einer PXI- oder AXIe-Plattform,
die mit dieser Entwicklung Schritt hält,
hilft beim Aufbau eines zukunftssicheren
Testsystems. Eine Aktualisierungsmöglichkeit der Hardware mithilfe von Lizenzcodes als „Licence Key Upgrades“ ermöglicht es dem Anwender seine Instrumente lange auf dem neuesten Stand zu halten.
Stellen Sie sicher, dass sich Ihre Geräte
aktualisieren lassen, wenn sich Testanforderungen ändern. (hgh)
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Modulare Messtechnik
Von der Theorie zur Praxis
Prüfstand für 5G Massive MIMO (Multiple Input, Multiple Output)
Mit dem NI Massive MIMO Application Framework können Forscher MIMO-Prüfsysteme mit 128 Antennen erstellen. Die Systemdesignsoftware Labview und die SDR-Plattform (Software-Defined Radio) NI USRP RIO versetzt sie in die Lage, zügig Prototypen von großen Antennensystemen zu entwickeln, dank eines vereinfachten Entwicklungsprozesses für FPGA-basierte Logik und optimierter Verteilung der Verarbeitung. Autor: Erik Luther
unter Annahme der Kanalreziprozität. Diese ermöglicht die Verwendung von Kanalstatusinformationen, die von Uplink-Piloten
erhalten wurden, im Downlink-Precoder. Weitere Herausforderungen sind die Skalierung von Datenbussen und -schnittstellen
um mindestens eine Größenordnung sowie die verteilte Synchronisation vieler unabhängiger RF-Transceiver.
Für diese Herausforderungen bei Timing, Verarbeitung und
Datenerfassung ist die Prototypenerstellung von größter Bedeutung. Damit Forscher die Theorie validieren können, müssen sie
den Übergang von der Theorie zum Prüfstand bewältigen. Werden dafür reale Signalverläufe in realen Szenarien verwendet,
lassen sich Prototypen erstellen, mit denen die Machbarkeit und
Marktfähigkeit von Massive MIMO ermittelt werden kann.
1
Bilder: National Instruments
Kurzbeschreibung des Prototyps für Massive MIMO
Bild 1: Der Massive-MIMO-Prüfstand (Multiple Input, Multiple Output) an
der Universität Lund in Schweden basiert auf USRP RIO (a) mit einem benutzerdefinierten kreuzpolarisierten Array aus Patch-Antennen.
D
ie nächste Generation von Wireless-Datennetzwerken,
die sogenannte fünfte Generation oder 5G, muss Hindernisse bei heutigen Kommunikationssystemen aus
dem Weg räumen, etwa in Bezug auf die Netzwerkzuverlässigkeit, Erreichbarkeit, Energieeffizienz und Latenz. Massive MIMO
(Multiple Input, Multiple Output) ist ein vielversprechender Kandidat für die 5G-Technologie, denn es ermöglicht eine erhebliche
Geschwindigkeitssteigerung der Wireless-Datenübertragung
und höhere Zuverlässigkeit der drahtlosen Verbindungen, indem
es an der Basis-Transceiver-Station (BTS) mehr als 64 Antennen
verwendet. Die BTS-Architektur aktueller Standards nutzt maximal acht Antennen in einer in Segmente aufgeteilten Topologie.
Massive MIMO reduziert mit hunderten von Antennenelementen die gestreute Leistung, indem die Energie mithilfe von Vorcodierungstechniken auf die mobilen Endgeräte gerichtet wird.
Dadurch reduzieren sich die gestreute Leistung, und die Interferenzen mit anderen Nutzern.
Die vielen Antennenelemente bei Massive MIMO bringen
allerdings neue Herausforderungen mit sich. So benötigen die
anspruchsvollen Datennetzwerke auf Basis von LTE oder LTEAdvanced einen Overhead, der proportional zur Anzahl der
Antennen ist. Massive MIMO verwaltet Overhead für viele Antennen mithilfe von Zeitduplex zwischen Uplink und Downlink
20
elektronik industrie 04/2015
Zu einer kompletten Massive-MIMO-Anwendung gehören Hardund Software, die zum Erstellen eines vielseitigen, flexiblen und
gut skalierbaren Massive-MIMO-Prüfstands nötig sind. Dieser
ist zur echtzeitfähigen Kommunikation über Funkbänder in beide Richtungen in der Lage und stellt den Forschern die für sie
interessanten Bandbreiten zur Verfügung. Dank der NI-SDRs
(Software-Defined Radios) und der Systemdesignsoftware Labview ermöglicht die Modularität des MIMO-Systems eine Erweiterung bis hin zu einem Massive-MIMO-System mit 128 Antennen. Die flexible Hardware erlaubt die Verwendung in anderen
Konfigurationen, wenn sich die Anforderungen an die WirelessForschung weiterentwickeln.
Professoren der Universität Lund haben zusammen mit NI und
dem NI Massive MIMO Application Framework das weltgrößte
MIMO-System entwickelt. Es nutzt 50 USRP-RIO-SDRs und
realisiert eine Konfiguration mit 100 Antennen. Unter Verwendung von SDR-Konzepten entwickelten sie die Systemsoftware
und Bitübertragungsschicht mithilfe einer LTE-ähnlichen Bitübertragungsschicht und Zeitduplex für den mobilen Zugang.
Massive MIMO für Mobilfunkanwendungen besteht aus der
BTS und Endgeräten beziehungsweise mobilen Anwendern.
Eck-Daten
Der Artikel demonstriert eine mögliche Option zum Erstellen eines
Massive-MIMO-Systems für die 5G-Forschung. Die Infrastruktur von
PCI Express erfüllt die Anforderungen an den Durchsatz, die zum
Übertragen und Sammeln von I/Q-Signalen mit mehr als 15,7 GB/s an
Uplink und Downlink notwendig sind. Eine ausführlichere Version dieses Artikels finden Sie auf unserer Homepage www.all-electronics.de,
am einfachsten unter der infoDIREKT-Nummer.
www.elektronik-industrie.de
Bild 2: Flex-RIOModul PXIe-7976R.
2
Allerdings weicht es insofern von der konventionellen Topologie
ab, als dass eine große Zahl von BTS-Antennen für die simultane Kommunikation mit mehreren Endgeräten vorgesehen ist. Im
von NI und der Universität Lund entwickelten System nutzt die
BTS zehn Antennenelemente der Basisstation pro Endgerät,
sodass zehn Anwender gleichzeitig mit voller Bandbreite Zugriff
auf die Basisstation mit 100 Antennen haben.
In einem Massive-MIMO-System überträgt ein Satz Endgeräte gleichzeitig einen orthogonalen Pilotsatz an die TransceiverStation. Die von BTS empfangenen Uplink-Piloten können dann
der Berechnung der Kanalmatrix dienen. Im Zeitabschnitt für
den Downlink wird diese Kanalberechnung verwendet, um einen
Precoder für die Downlink-Signale zu berechnen. Im Idealfall
führt das dazu, dass jeder mobile Anwender einen störungsfreien Kanal mit der für ihn bestimmten Nachricht empfängt.
Obwohl mit dieser Architektur viele Konfigurationen möglich
sind, unterstützt das Massive MIMO Application Framework bis
zu 10 MHz Echtzeitbandbreite, die von 64 bis 128 Antennen
skaliert und mit mehreren unabhängigen Endgeräten genutzt
werden kann. Das verwendete LTE-ähnliche Protokoll bedient
sich einer schnellen Fourier-Transformation (FFT) mit 2048 Punkten und eines Slots von 0,5 ms. Der Zeitabschnitt von 0,5 ms
gewährleistet die ausreichende Kanalkohärenz und ermöglicht
die Kanalreziprozität in mobilen Testszenarien.
Seit über 15 Jahren entwickeln
wir toleranzausgleichende
B to B-Steckverbinder. Und Sie
kennen uns noch nicht?
IRISO Electronics ist international einer der
führenden Hersteller auf dem Gebiet der
Board to Board-Steckverbinder.
Als weltweit agierendes Unternehmen entwickeln und produzieren wir mit über 4.000
Mitarbeitern seit 1966 qualitativ hochwertige
Bild 3: USRP-RIOHardware.
Steckverbinder-Sortimente.
3
Wann lernen wir uns kennen?
FPC/FFC · Compression · B to B · LED · Socket
Pin Header · Interface I/O · Optical Fiber
ESD Protective · Small Terminal
4
Bild 4: PXIe1085-Chassis mit
18 Steckplätzen.
IRISO ELECTRONICS EUROPE GMBH
Zettachring 10 · D-70567 Stuttgart
www.elektronik-industrie.de
Tel.: +49 (0) 7 11 - 45 10 49 -0
[email protected] · www.iriso.de
Modulare Messtechnik
Bild 5: Octoclock-G-Modul.
5
Die Entwicklung eines Massive-MIMO-Systems setzt vier
Schlüsselattribute voraus:
•Flexible SDRs, die RF-Signale erfassen und übertragen,
•präzise Zeit- und Frequenzsynchronisation der Radio Heads,
•durchsatzstarker deterministischer Bus zum Übertragen und
Speichern großer Datenmengen,
•Hochleistungsverarbeitung für die Ausführung der Bitübertragungsschicht und Media Access Control (MAC) zur Erfüllung der Anforderungen an die Echtzeitleistung.
Das NI Massive MIMO Application Framework umfasst SDRs,
Module zur Taktverteilung, durchsatzstarke PXI-Systeme sowie
Labview und bietet eine robuste, deterministische Forschungsplattform für die Prototypenerstellung.
Software-Defined Radio USRP
Das SDR USRP RIO bietet einen integrierten 2×2-MIMO-Transceiver und einen leistungsstarken Kintex-7-FPGA für die schnellere Basisbandverarbeitung in einem 0,5-HE-Gehäuse für die
Rackmontage. Es wird über ein kabelgebundenes x4-PCIExpress-Modul an den Host-Controller angebunden und bietet
Daten-Streaming bis zu 800 MByte/s zum Desktop oder zum
PXI-Express-Host-Computer. USRP RIO basiert auf der Labview
RIO Architecture, welche die offene Systemdesignsoftware Labview mit Hochleistungs-Hardware kombiniert und die Entwicklung dadurch erheblich vereinfacht. Die enge Integration von
Hard- und Software mindert Schwierigkeiten bei der Systemintegration. Obwohl die NI-Software für das Application Framework komplett in Labview geschrieben wurde, kann auch IP aus
anderen Programmiersprachen integriert werden.
Das Massive MIMO Application Framework nutzt PXIe-1085,
ein PXI-Chassis mit 18 Steckplätzen, das mit der PCI-ExpressTechnologie der 2. Generation an jedem Steckplatz für durchsatzstarke Anwendungen mit niedriger Latenz sorgt. Eine Bandbreite von 4 GByte/s pro Steckplatz und eine Systembandbreite
von 12 GByte/s bietet das Chassis. Mehrere PXI-Chassis können
für Systeme mit höherer Kanalanzahl in verketteter oder sternförmiger Konfiguration kombiniert werden.
Das Massive MIMO Application Framework ergänzt den PXIFormfaktor mit Flex-RIO-FPGA-Modulen um flexible, leistungsstarke Verarbeitungsmodule, die mit dem Labview FPGA Module programmierbar sind. Das Flex-RIO-FPGA-Modul PXIe-7976R
kann im Stand-alone-Betrieb laufen und stellt einen großen und
anpassbaren Kintex-7-FPGA (410T) mit x8-PCI-Express-Busschnittstelle der 2. Generation für die Anbindung an die PXIExpress-Backplane bereit. Viele Flex-RIO-Adaptermodule im
Steckformat ermöglichen es, die I/O-Funktionalität der Plattform
um Hochleistungs-RF-Transceiver, Basisband-A/D- und -D/AWandler sowie Hochgeschwindigkeits-Digital-I/O zu erweitern.
Octoclock, das Modul für die Taktverteilung über acht Kanäle, von Ettus Research, ermöglicht Frequenz- und Zeitsynchronisation für bis zu acht USRP-Geräte, indem es eine externe
Referenz von 10 MHz und ein Signal mit einem Puls pro Sekunde (PPS) verstärkt, acht Mal splittet und über Leiterbahnen mit
abgestimmter Länge überträgt. Octoclock-G ergänzt mithilfe
eines integrierten GPS-getakteten Oszillators (GPSDO) eine
interne Zeit- und Frequenzreferenz. Ein Schalter auf dem Frontpanel ermöglicht dem Anwender, zwischen dem internen GPSDO und einer extern bereitgestellten Referenz zu wählen.
Labview bietet eine integrierte Werkzeugkette zur Verwaltung
von Hard- und Softwaredetails auf Systemebene, zum Darstellen
von Systeminformationen auf einer Benutzeroberfläche, zum
Entwickeln von Programmcode für Universalprozessoren, Echtzeitanwendungen und FPGAs sowie zum Verteilen von Programmcode auf einem Forschungsprüfstand. Mit Labview können Anwender auch andere Programmiersprachen integrieren.
Hard- und Software wird in einem Projekt verwaltet, sodass der
Forscher Programmcode auf alle Verarbeitungselemente verteilen und Prüfszenarien mit einer Umgebung ausführen kann.
Die Elemente der Hard- und Softwareplattform bilden gemeinsam einen Prüfstand, der sich von einigen wenigen bis hin zu
128 synchronisierten Antennen skalieren lässt. Das 128-Antennen-System umfasst 64 zweikanalige USRP-RIO-Geräte, die mit
vier PXI-Chassis in einer sternförmigen Architektur verbunden
sind. Mit den FPGA-Prozessoren und einem PXI-Controller
Bild 6: Ein Labview-Projekt
und Labview FPGA.
6
22
elektronik industrie 04/2015
www.elektronik-industrie.de
Modulare Messtechnik
Bild 7: Daten- und Verarbeitungsdiagramm von Massive MIMO.
7
sammelt das Master-Chassis auf Basis eines Quadcore-Prozessors
Intel i7-Daten für die zentralisierte Verarbeitung.
In Bild 7 nutzt der Master das Chassis PXIe-1085 als Hauptknoten zur Datensammlung und als Echtzeit-Engine für die
Signalverarbeitung. Es stellt 17 Steckplätze für I/O-Geräte,
Timing- und Synchronisationsmodule, Flex-RIO-FPGA-Karten
für die Echtzeit-Signalverarbeitung sowie für Erweiterungsmodule zur Anbindung an „Sub“-Chassis zur Verfügung. Eine Massive-MIMO-BTS mit 128 Antennen erfordert einen sehr hohen
Datendurchsatz, um I/Q-Signalevauf 128 Kanälen in Echtzeit zu
sammeln und zu verarbeiten. PXIe-1085 ist dafür gut geeignet,
da es die x8-PCI-Schnittstelle der 2. Generation unterstützt und
jeweils einen Durchsatz bis zu 3,2 GByte/s ermöglicht.
Sehr hoher Datendurchsatz
Im Steckplatz 1 des Master-Chassis agiert der Controller PXIe8135 RT beziehungsweise der Embedded-Computer als zentraler
Systemcontroller. Der PXIe-8135 RT umfasst einen Intel-Corei7-3610QE-Prozessor mit 2,3 GHz (bis zu 3,3 GHz im SingleCore-Turbo-Boost-Modus). Vier Schnittstellenmodule des Typs
PXIe-8384 (Steckplatz 1 bis 4) beherbergt das Master-Chassis,
um das Chassis Sub_n mit dem Master-System zu verbinden.
Die Verbindung zwischen den Chassis geschieht über MXI und
über x8-PCI-Express der 2. Generation. So stehen zwischen dem
Master und jedem Sub-Knoten bis zu 3,2 GByte/s zur Verfügung.
Weiterhin umfasst das System bis zu acht Flex-RIO-FPGAModule des Typs PXIe-7976R, um die Echtzeitanforderungen an
die Signalverarbeitung im Massive-MIMO-System abzudecken.
Die genannten Steckplätze liefern eine Beispielkonfiguration, in
der die FPGAs kaskadiert werden können, um die Datenverarbeitung von jedem der Sub-Knoten zu unterstützen. Alle FlexRIO-Module können über die Backplane Daten untereinander
und mit allen USRP-RIO-Geräten austauschen. Dabei beträgt
die Latenz nur 5 ms und der Durchsatz bis zu 3 GByte/s.
Timing und Synchronisation sind wichtige Aspekte aller Systeme, die eine große Anzahl von Funkgeräten einsetzen; daher
sind sie in einem MassiveMIMO-System kritisch. Das BTSSystem teilt einen gemeinsamen
10-MHz-Referenztakt und einen
digitalen Trigger zum Starten der
Erfassung oder Erzeugung auf
jedem Funkgerät, sodass die Synchronisation auf dem gesamten
System gewährleistet wird. Das
Timing- und Synchronisationsmodul PXIe-6674T mit OCXO
befindet sich im Steckplatz 10 des
Master-Chassis. Es erzeugt einen
äußerst stabilen und präzisen
10-MHz-Referenztakt (Genauigkeit 50 ppb) und liefert einen digitalen Trigger für die Synchronisation der Geräte mit dem Octoclock-G-Master-Modul für die
Taktverteilung. Das Octoclock-G liefert und puffert die 10-MHzReferenz (MCLK) und den Trigger (MTrig) an die OctoclockModule 1 bis 8, welche die USRP-RIO-Geräte versorgen.
Softwarearchitektur der BTS
Die Software für das Application Framework der Basisstation ist
dafür konzipiert, bestimmte Systemparameter zu erzielen. Dazu
wird die Verarbeitung der OFDM-Bitübertragungsschicht auf
die FPGAs in den USRP-RIO-Geräten und die Verarbeitung der
MIMO-Bitübertragungsschicht auf die FPGAs im PXI-MasterChassis verteilt. MAC-Funktionen höherer Ebene werden auf
dem Intel-basierten Universalprozessor im PXI-Controller ausgeführt. Diese Systemarchitektur ermöglicht die Verarbeitung
großer Datenmengen mit der für die Aufrechterhaltung der Kanalreziprozität nötigen niedrigen Latenz. Parameter für die Vorcodierung überträgt der Empfänger direkt an den Transmitter.
Beginnend bei der Antenne erfolgt die Verarbeitung der OFDMBitübertragungsschicht auf dem FPGA, sodass die rechenintensivste Verarbeitung nah an der Antenne stattfindet. Ergebnisse
der Berechnungen werden in der IP im MIMO-Empfänger kombiniert, wo die Kanalinformationen für Anwender und Subcarrier aufgeschlüsselt werden. Die berechneten Kanalparameter
werden zum MIMO-TX-Block übertragen, zur Vorcodierung. So
steht die Energie für die Rückverbindung an den einzelnen
Anwender zur Verfügung. Obwohl einige Aspekte des MAC auf
dem FPGA implementiert sind, findet der Großteil mit weiterer,
höherer Verarbeitung auf dem Universalprozessor statt. (ah) n
Autor
Erik Luther, Senior Product Marketing Manager, RF and SDR bei NI.
infoDIREKT 612ei0415
Modulare Messtechnik
1
2
USB auf dem Weg zu einem
universellen Einsatz
Modulare Messgeräte in Kombination mit PC und Software
Durch preiswerte und ausreichend schnelle, abgesetzte Schnittstellen wie USB und Ethernet sind Lösungen mit modularen Messgeräten in Kombination mit PC und Software möglich geworden. Die Messtechnik (I/O-Kanäle, Wandlung und so weiter) befindet sich hier auf
einem Modul, das zum Beispiel per USB extern an den PC angeschlossen wird. Die Möglichkeiten dieser Messgeräte veranschaulicht ein Beispiel mit Meilhaus-USB-Messgeräten.
B
ei USB-Messgeräten gibt die Hardware den Rahmen vor,
die Software bestimmt, zum Beispiel als virtuelles Instrument, das Benutzerinterface und die Funktionen. USBMessgeräte sind sowohl von der Software als auch von der Hardware so ausgelegt, dass sie ein klassisches Messinstrument
(Oszilloskope, Multimeter und weitere) nachbilden und ersetzen.
Immer mehr wird dabei die Flexibilität dieses Konzepts genutzt
und mehrere Funktionen integriert. Per Software-Updates
besteht zudem die Möglichkeit, Funktionen nachzurüsten oder
zu verbessern, das System veraltet also nicht so schnell.
Eck-DATEN
PC-USB-Oszilloskope haben sich als ernstzunehmende Alternative zu
Benchtop-Geräten etabliert, I/O-Boxen wie die Redlabs können in einfacheren Applikationen durchaus Messkarten ersetzen. Aber auch im
industriellen Echtzeit-Bereich lassen sich Geräte einsetzen, die eine eigene Prozessor-Intelligenz und neben USB noch viele weitere Schnittstellen zur Anbindung an den PC bieten. In der Kombination aus USBMessgerät, PC und Software ergeben sich viele Möglichkeiten.
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elektronik industrie 04/2015
Die Leistung solcher PC-Modular-Instrumente, beispielsweise aktueller Oszilloskope, steht den Benchtop-Geräten bis zu
einer gewissen Leistungsklasse in nichts mehr nach. So ist es
letztendlich den persönlichen Präferenzen des Anwenders überlassen, ob er die Haptik eines Benchtop-Gerätes oder die modulare PC-Lösung bevorzugt. Vor allem die Übertragungsgeschwindigkeit der USB-Verbindung bestimmt die Grenzen dieser durch
Software dominierten Lösungen. Da die Daten zur Darstellung
am PC erst per USB übertragen werden müssen, ergeben sich
hier Einschränkungen. Dank immer schnelleren Schnittstellen
wie USB 3.0 nähern sich die Gerätetypen in der Leistung zunehmend einander an.
Einfache USB-I/O-Boxen
Einfache USB-I/O-Boxen bieten I/O-Kanäle für allgemeine
Anwendungen. Sie stellen sozusagen die nächste Generation der
Messkarte dar, extern über USB abgesetzt. Daher sind die Eingänge meistens wie bei Messkarten für Spannungen in den gängigen Bereichen ±10 oder ±5 V ausgelegt. Für den Anschluss von
Sensoren ist die Signalanpassung für Temperatursensoren zum
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Modulare Messtechnik
3
4
Teil schon integriert oder extern erweiterbar. Wie bei den Messkarten vereinen die USB-I/O-Boxen oft Analogeingänge und
-ausgänge sowie digitale Steuerkanäle in einem Produkt.
Bekannte Vertreter dieser Kategorie sind die Serien Labjack
oder Redlab von Meilhaus Electronic. Die neusten Modelle der
Redlab-Modul-Serie sind Redlab-201 und Redlab-204. Bei einer
Abmessung von 118 × 83 × 29 mm³ bieten die kleinen Messboxen acht symmetrische Analogeingänge mit einem Bereich von
±10 V und einer Abtastrate von 100 kSamples/s (Redlab-201)
oder 500 kSamples/s (Redlab-204) bei einer Auflösung von 12 Bit.
Ein externer Triggereingang sowie ein A/D-Timer-Ausgang für
eine Synchronisierung stehen zur Verfügung. Acht TTL-DigitalI/O-Kanäle sind bitweise als Ein- oder Ausgänge programmierbar. Ein 32-Bit-Ereigniszähler mit maximal 1 MHz rundet die
Funktionen ab. Die Signale werden über Schraubklemmen angeschlossen. Mit dem PC werden die Module über USB 2.0 verbunden. Zum Software-Umfang gehört Tracer DAQ für das
Erfassen und Anzeigen. Es ist nicht erforderlich, selbst zu programmieren. Zudem gehört auch die Universal-Library mit
Treibern und Beispielen für gängige Entwicklungsumgebungen
unter Windows/.NET dazu.
USB-Datenlogger
Datenlogger – kurz Logger, Recorder oder auch Linienschreiber
– sind Geräte, die in Intervallen über eine bestimmte Zeit hinweg
Messwerte aufnehmen und aufzeichnen. Diese Messwerte lassen
sich dann zum Beispiel in einem Diagramm über die Zeit darstellen, ähnlich wie bei einem Linienschreiber. Eine der einfachsten Anwendungen ist die Langzeitmessung und Aufzeichnung
von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit. Im Idealfall umfasst
der Datenlogger sämtliche Komponenten für das Messen, Aufzeichnen und Speichern der Daten, und zum Teil auch den Sensor mit der Signalanpassung. Diese Geräte arbeiten stand-alone
und werden über USB lediglich konfiguriert und ausgelesen.
Viele Hersteller bezeichnen jedoch die Messvorrichtung alleine schon als Datenlogger, wenn zum Beispiel der PC oder Laptop
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Bild 1: Das USB-Messlabor Labjack T7 mit zusätzlichem
LAN/WLAN.
Bild 2: Die kompakten USB-Datenlogger von Pico arbeiten in Kombination mit einem PC und der Software.
Bild 3: USB-Messmodule der Serie Redlab-20x arbeiten
nach der Konfiguration autonom.
Bild 4: Die aktuelle Version des kompakten Pocketscopes bietet verbesserte Leistungsdaten.
per Software die Aufzeichnung der Daten übernimmt. So bietet
Meilhaus Electronic USB-Datenlogger von Pico, die in Kombination mit einem PC und der Software arbeiten. Sie erfassen zum
Beispiel Temperaturen von angeschlossenen Thermoelementen.
Andere Modelle, wie Geräte aus der Redlab-Serie, arbeiten nach
der Konfiguration über USB autonom und legen die erfassten
Daten auf einer Speicherkarte ab, die dann über USB ausgelesen
wird. Die Datenlogger-Serie ME-Xpert schließlich, die als Komplettgerät oder OEM-Karte erhältlich ist, erweitert das Prinzip
des reinen Datenloggers: Neben dem Aufzeichnen der Daten
ermöglichen diese Geräte dank zusätzlicher Digitalkanäle und
Prozessoreigenintelligenz unter anderem auch noch eine Reaktion auf die Messwerte, unabhängig vom PC.
USB-Oszilloskope als Alternative zu
Benchtop-Geräten
PC-USB-Oszilloskope haben sich mittlerweile als ernstzunehmende Alternative zu Benchtop-Geräten in den unterschiedlichen
Leistungsklassen etabliert. Meilhaus stellte bereits im Jahr 2002
die erste Version des USB-Oszilloskops Pocketscope vor. Die
aktuelle Version dieses kompakten Geräts kostet 378 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) und bietet verbesserte Leistungsdaten: So
erreicht das Scope jetzt Bandbreiten bis 5 MHz (Pocketscope 1
bisher 250 kHz) und Abtastraten bis 60 MSamples/s (bisher 1
MSample/s). Übernommen wurde das Gehäuse sowie die drei
elektronik industrie 04/2015
25
Bilder: Meilhaus Electronic
Modulare Messtechnik
bis zu 200 MHz, zwei oder vier analogen Kanälen und 16 digiBNC-Buchsen für Kanal A und B und ein umschaltbarer Triggertalen Kanälen bei den Mixed-Signal-Modellen (MSO) sowie
Eingang oder Kompensationsausgang. Die maximale EingangsSpeichern von 64 bis 512 MSamples ausgestattet sind. Sie bieten
spannung beträgt ±50 V. Durch die mitgelieferte Software für
eine Echtzeitabtastrate von bis zu 1 GSamples/s und verfügen
Windows kann das Pocketscope 2 als Oszilloskop, Datenlogger,
über eine USB-3.0-Schnittstelle und einen
Spektrumanalysator sowie als Volt- und
integrierten Generator für anwenderdefiFrequenzmeter arbeiten. An den PC oder
Die
Hardware
gibt
den
nierte Wellenformen (AWG). Der 512-​
Laptop wird das Gerät über USB 2.0 (fullRahmen vor, die SoftMSamples-Pufferspeicher lässt sich segspeed) angeschlossen. Es ist 116 × 30 × 100
mentieren, um bis zu 10.000 einzelne Welmm³ groß und wiegt ohne Kabel 160 g.
ware bestimmt das
lenformsegmente aus 50.000 Abtastungen
Bezüglich Leistung erweitert die CleBenutzerinterface und
zu erfassen, wobei die Rückstellzeit zwiverscope-Serie, die modulare PC-Oszildie Funktionen.
schen den einzelnen Segmenten weniger
loskope für USB oder Ethernet/LAN
als 1 µs beträgt. Weiterhin kann man das
umfasst, die Pocketscopes nach oben. Je
Oszilloskop so konfigurieren, dass es bei jedem Paket triggert
nach Modell beträgt die Auflösung 10, 12 oder 14 Bit bei
und die Lücken, die nicht von Interesse sind, überspringt.
100 MSamples/s Abtastrate und einer Bandbreite von 100 MHz.
Durch die nachrüstbaren Optionen sind die Geräte sehr flexibel.
So können acht Digitaleingänge für den Mixed-Signal-Betrieb
Zahlreiche erweiterte Funktionen
ergänzt werden.
Serienmäßig bieten die Oszilloskope zahlreiche erweiterte FunkEine neue Option ist der isolierte Signalgenerator CS701. Wahltionen wie die serielle Entschlüsselung von Bussignalen, Masweise lässt sich der Generator nachrüsten oder ab Werk integkengrenzprüfungen, Rechenkanäle und leistungsstarke Filter
rieren. Der Signal-Generator erzeugt Sinus-, Rechteck- und Dreiund sie verfügen über einen Spektrumanalysator. Zu den erweiecksignale. In 10-mV-Schritten zwischen 0 und 4 V (Spitzeterten Triggern zählen Impulsbreite, Intervall, Fenster, FensterSpitze) kann die Amplitude variieren. Der Offset ist in 10-mVimpulsbreite, Ebenen- und Fensteraussetzer, Runt-Impuls, variSchritten zwischen -4 und +4 V einstellbar und der Generator
able Hysterese und Logik. Für einen geringen Jitter, hohe Genaukann FSK- und PSK-moduliert werden. Außerdem sind Frequenzigkeit und eine Spannungsauflösung von einem LSB sorgt die
Sweeps möglich, die für Transfer-Response-Messungen mit dem
vollständig digitale Triggerung. MSO-Modelle (Mixed-SignalSpektrumanalysator im Cleverscope synchonisiert werden könOszilloskop) kombinieren diese Trigger mit Flanken- und Musnen. Der Frequenzbereich des Generators beträgt 0 bis 65 MHz
tertriggern an den digitalen Eingängen.
mit 14 Bit Auflösung. Mit maximal 4096 Samples bei 167,772 MHz
Zum weiteren Funktionsumfang zählen Farb-Persistenzmodi,
Abtastrate oder 4096 Samples bei 838,860 kHz Abtastrate arbeiautomatische Messungen mit Statistik, programmierbare Alartet die Erzeugung von Arbiträrsignalen. Bis 300 Veff, Class III
me und die Entschlüsselung von I2C-, UART/RS232-, SPI-, CANBus-, LIN-, Flexray- und I 2S-Signalen. Ein schneller Persistenzreicht die Isolation des Generators.
Das obere Ende des Leistungsbereichs markieren die Oszillomodus bietet eine Aktualisierungsrate von 100.000 Wellenformen
skope der Picoscope-Serie 3000D, die mit einer Bandbreite von
pro Sekunde, wobei für die Rechenkanäle jetzt auch konfigurierbare Filter verfügbar sind. Ein kostenloses
Software Development Kit (SDK) ermöglicht
die Steuerung der Oszilloskope über Industriestandard-Anwendungen und -Programmiersprachen. Beispielprogramme in C, C++,
Excel, Labview und Matlab enthält das SDK
und es kann mit jeder Programmiersprache
eingesetzt werden, die C-Aufrufkonventionen unterstützt. Picoscope-Software und
SDK sind mit Microsoft Windows XP bis Windows 8 kompatibel, Beta-Versionen gibt es
für Linux und Mac OS X. Beta-Treiber sind
für das ARM-basierte Beaglebone Black und
Raspberry Pi verfügbar.
USB-Automotive-Oszilloskope
5
Bild 5: Das Pico-8-Kanal-USB-Scope.
26
elektronik industrie 04/2015
Speziell für den Einsatz in der Automobilelektronik eignen sich die Automotive Picoscopes. Erhältlich sind sie als Zweikanalversion 4225 oder Vierkanalmodell 4425. CANund Flexray-Signale erfasst das Picoscope
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4425 mit bis zu 400 Millionen Abtastungen pro Sekunde. Intermittierende Probleme bleiben durch die Kombination eines
250 Millionen Messwerte tiefen Speichers pro Kanal und umfangreichen Triggerfunktionen nicht mehr unentdeckt. Leistungsfähige Zoom-Funktionen ermöglichen hohe Geschwindigkeiten
und lange Datenerfassungszeiten. Das Modell 4425 besitzt einen
Eingangsspannungsbereich von ±200 V, um steigende Einspritzdüsenspannungen direkt zu messen, ohne dafür Abschwächer
einsetzen zu müssen.
Wie bei allen Modellen der 4000-Serie werden die Signale mit
12 Bit Auflösung im Normalmodus und 16 Bit im EnhancedModus mit einem Fehler von ±1 % aufgenommen. Unabhängig
voneinander schwebende Eingänge, die man sich als vier separate Einkanal-Oszilloskope in einem Gehäuse vorstellen kann,
teilen sich alle dieselbe Zeitbasis und die Steuerfunktionen. Das
bedeutet, dass alle Eingänge im differenziellen Modus genutzt
werden können (zum Beispiel CAN-H- und CAN-L-Signale),
oder über nicht geerdete Komponenten wie 12-V-Einspritzdüsen
oder für den Test des Spannungsabfalls mit einem einzigen Ausgang eingesetzt werden können. Mit Connectdetect besitzt das
Modell 4425 eine Funktion, die feststellt, ob man an schwierig
zu erreichenden Orten auch eine gute Verbindung zwischen
Messgerät und Prüfling erreicht hat. Dazu wird der Zustand der
Verbindung auf dem Bildschirm und an der Front angezeigt. Das
Zweikanalmodell 4225 hat den gleichen Speicher und Leistungsfähigkeit wie das Vierkanalmodell aber geringere Kosten und
eignet sich damit auch für Werkstätten mit begrenztem Budget.
Internationale Messe und Konferenz
für Leistungselektronik, Intelligente
Antriebstechnik, Erneuerbare Energie
und Energiemanagement
Nürnberg, 19. – 21.05.2015
Mehr Power
für Elektronik –
PCIM Europe!
Basismodelle der USB-Scopes
Die Modelle der Picoscope-2000A-Serie runden die PicoscopeOszilloskope leistungsmäßig nach unten ab. Sie haben eine Abtastrate von 1 GSamples/s, einen einstellbaren Analog-Offset über
den gesamten Eingangsbereich hinweg und ein schnelles USBStreaming mit bis zu 1 MSamples/s zur Erfassung von Wellenformen mit bis zu 100 Millionen Abtastungen.
Als Standard-Signalgenerator mit programmierbarem SweepModus oder als voll funktionaler Generator für anwenderdefinierte Wellenformen mit 12 Bit und 20 MSamples/s lässt sich die
integrierte Signalquelle verwenden. Unter anderem bieten die
kompakten Zweikanal-Oszilloskope einen FFT-Spektrumanalysator, einen segmentierten Speicher für bis zu 48.000 Abtastungen bei schnellen Aufzeichnungen, Rechenkanäle, automatische Messungen, eine Persistenzanzeige in Farbe, erweiterte
digitale Triggerung, Maskengrenzprüfungen und serielle Entschlüsselung (CAN-Bus, LIN-Bus, Flexray, SPI, I 2C, I 2S, UART).
Im Lieferumfang ist ein kostenloses SDK mit Beispielcodes enthalten, mit dem es möglich ist, eigene Anwendungen in Sprachen
wie C, Microsoft Visual Basic, National Instruments Labview
und Mathworks Matlab zu entwickeln. Pico Technology liefert
kostenfreie Software-Aktualisierungen. (ah)
■
Ihr Marktplatz für
Leistungselektronik
Der Artikel beruht auf Unterlagen von Meilhaus Electronic.
infoDIREKT
603ei0415
Weitere Informationen unter +49 711 61946-0
[email protected] oder pcim-europe.com
Modulare Messtechnik
Symbiose dezentraler Messtechnik
X-Link-Technologie verbindet M-CAN-Module und Ethernet-X-Module über einen Bus
Mit der X-Link-Technologie steht Anwendern ein multifunktionales und dezentrales, automotive-taugliches
Messsystem zur Verfügung. Damit ist es gelungen, schnelle Ethernet-Messtechnik mit bewährter CAN-BusMesstechnik zeitsynchron über nur einen Bus zu verbinden und die Daten über die Standard-Ethernet-Schnittstelle des Rechners zu erfassen. Um eine komfortable Konfiguration und Messdatenanalyse vorzunehmen,
Autor: Harry Störzer
­bietet sich neben der Software IPEmotion auch das Ipetronik IPEaddon Inca 5 für Inca an.
Anwendungsbeispiel der X-Link-Technologie mit IPEmotion.
O
ptimierte und immer schnellere Entwicklungsprozesse
erfordern intelligente und flexible Messsysteme, die
sich in kürzester Zeit an unterschiedliche Messapplikationen anpassen lassen. Je nach Anwendung sind zusätzliche,
schnelle Messkanäle bis 40 kHz pro Kanal gefordert, kombiniert
mit Standardmesstechnik bis zu 1 kHz pro Kanal. Dabei sollte
die Systemlösung ebenso einfach konfigurierbar sein wie das
bestehende System. Zeitsynchronität vorausgesetzt, möchten
Anwender einen Workflow beibehalten und sich nicht in neue
Softwarepakete einarbeiten. Naheliegend wäre es, einen industriellen Ethernet-Bus automotive-tauglich zu machen. Markt-
Eck-Daten
Beim X-Link-System ist es dem Hersteller Ipetronik gelungen, bestehende Messtechnik mit zukünftigen Technologien im Sinne der Anwender zu kombinieren: Ob als Erweiterung, Integration oder als Basis
für ein Neusystem – X-Link sorgt nicht nur für einfaches, flexibles und
wirtschaftliches Messen, sondern deckt schon jetzt mögliche Investitionen für zukünftige Messapplikationen ab.
28
elektronik industrie 04/2015
analysen zeigten jedoch, dass sich diese Bussysteme dafür nur
bedingt eignen. Die Gründe dafür liegen in der eingeschränkten
Kanalabtastrate oder der eingeschränkten Bandbreite sowie in
der Tatsache, dass sich einzelne Geräte nicht konfigurieren lassen und die meisten Anwender ihre bereits vorhandenen Messkomponenten im neuen System weiterverwenden möchten.
Auf Standards setzen
Der neue Ipetronik-Systembus ist kein proprietäres Bussystem,
sondern vereint allgemeingültige Standards wie Ethernet, CAN,
IEEE1588 und XCP, die sich in der Automobilindustrie bereits
seit Jahren bewähren. Mit der X-Link-Technologie steht dem
Anwender ein dezentrales, automotive-taugliches Messsystem
zur Verfügung. Es ist gelungen, schnelle Ethernet-Messtechnik
mit bewährter und erprobter CAN-Bus-Messtechnik über nur
einen Bus zeitsynchron zu verbinden und die Daten über die
Standard-Ethernet-Schnittstelle des Rechners zu erfassen. Durch
die Symbiose der beiden Bussysteme in Verbindung mit IPEmotion als Softwarekomplettlösung oder als Erweiterung bestehender Motorapplikationssysteme (Inca, A2L) ist einfaches und
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Modulare Messtechnik
Anwendungsbeispiel der X-Link-Technologie
mit einer Fremdsoftware.
wirtschaftliches Messen möglich. Da es nur eine Kabelverbindung
gibt, sind keine zusätzlichen Hardwareschnittstellen erforderlich,
was eine schnelle, einfache und flexible Handhabung ermöglicht.
Mindestens eine der folgenden vier Forderungen sollte erfüllt
sein, wenn das Messsystem in ein bestehendes System integriert
wird oder als Basis eines neuen Systems dient:
•Software IPEmotion: Sie stellt die gesamte Kette an Softwareapplikationen zur Verfügung, von der Konfiguration unterschiedlicher Systeme über die Messwerterfassung und -darstellung bis
hin zur Analyse und zum Datenexport an Fremdapplikationen.
•Software Inca – IPEaddon Inca 5.0: Je nach Applikation existieren bereits über Jahre hinweg entwickelte Messschaltpläne,
umfangreiche Konfigurationen sowie Prozesse, die sich bei der
Fahrzeugentwicklung und -erprobung bewährt haben. Anwender setzen auf gängige und anerkannte Softwaretools, über die
sich beispielsweise parallel Steuergeräte bedienen und verstellen
lassen. Zeitsynchroner Zugriff über eine ES593 auf ETK sowie
direktes Tunneling über ES593 sind möglich.
•Steuergeräte-Applikationssoftware: Das X-Link-System unterstützt auch das Standard-XCPonEthernet-Protokoll und bietet
die Möglichkeit, die Module über ein Standard-A2L-File zu erfassen. Hier findet der gleiche Workflow statt, da dieselben Tools
wie für die Steuergeräteprogrammierung zum Einsatz kommen.
Das Messsystem verhält sich genau wie ein Steuergerät.
Eckwerte der X-Link-Technologie
• Abtastrate X-Modul pro Kanal: aktuell 40 kHz
• Abtastrate CAN-Modul pro Kanal: bis zu 2 kHz
• Synchronität der X-Geräte: < 400 ns
• Synchronität der CAN-Bus-Module in der X-Link-Kette: 1 ms
• Summenabtastrate CAN-Module: bis 26 kHz
• Summenabtastrate Gesamtsystem: bis 2,56 MSamples
• Übertragung der Messdaten via Ethernet per XCP-on-Ethernet UDP/IP
• Bis zu 40 X-Geräte pro System
• Übertragung der Messdaten über Ethernet inklusive 32-Bit-Zeitstempel
• X-Link per IEEE1588 synchronisiert
• X-Geräte zukünftig auch als reine CAN-Module einsetzbar
• X-Geräte mit parallelem CAN-Bus zum Datenmonitoring (10 Hz),
zum Beispiel über IPEhub2, oder zur einfachen Anbindung eines
Monitorings an die Prüfstandsoftware.
Anwendernutzen des X-Link-Systems
Konfiguration unter IPEmotion.
• Keine Einarbeitungszeit, da bekannte Softwarepakete einschließlich
der Steuergerät-Applikationssoftware direkt unterstützt werden.
• Investitionssicherheit, da die X-Module sowohl als Ergänzung als
auch als Ersatz für CAN-Module zur aktuellen Verwendung in
CAN-Bus-Applikationen dienen können.
• CAN-Bus-Fallback, etwa wenn am Prüfstand nur ein CAN-Interface
beziehungsweise eine Applikation zur Verfügung steht.
• Bestehende M-CAN-Module lassen sich im X-Link-System wie gewohnt weiterverwenden.
• Spezielle Interfaces sowie CAN-Karte, Ethernetschnittstelle und
Ethernet-Master sind nicht erforderlich.
• CAN-Monitoring bringt zusätzliche Sicherheit und Funktionalität,
besonders in Verbindung mit IPEhub2.
Konfiguration unter Inca mit IPEaddon Inca 5.
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elektronik industrie 04/2015
29
Modulare Messtechnik
Anwendungsbeispiel der X-Link-Technologie
über ein ES593-Steuergerät.
• Investitionssicherheit: Oftmals verfügen Anwender über ein
erprobtes Messsystem auf CAN-Bus-Basis, das der Zulieferer
pflegt und ausbaut. Die Toolchain hat sich hardware- und softwareseitig bewährt und soll weiterhin bestehen bleiben.
Standards als Voraussetzung für X-Link
Da für die X-Link-Technologie kein proprietäres System entwickelt wurde, sind keine zusätzlichen Hardwareschnittstellen
erforderlich, um die Ethernet- mit der CAN-Bus-Messtechnik
über nur einen Bus zeitsynchron zu verbinden. Die Systemlösung
setzt auf in der Automobilindustrie bewährte Standards auf:
• CAN: Seit Jahrzehnten ist CAN als Standard etabliert und weit
verbreitet. Spezielle Treiber sind nicht notwendig. Während eine
einfache, genormte Beschreibung über CANdb erfolgt, ist ein
direkter Anschluss von CAN-Bus-Modulen an alle bekannten
Messsoftwarepakete oder an den Prüfstand möglich.
• Ethernet: Ethernet hat nicht nur eine um den Faktor 50 höhere Performance als CAN, sondern auch eine hohe Marktakzeptanz in der Industrie. Ferner ist es im Automotive-Bereich zunehmend im Einsatz. Standardmäßig stehen bereits Protokolle wie
TCP/IP, FTP, HTTP, DHCP, WLAN sowie die Internetanbindung
zur Verfügung. Für das Ethernet ist keine zusätzliche Hardware
für den PC oder das Notebook erforderlich. Daisy Chaining ist
hierbei ohne Einschränkungen durchführbar.
• IEEE1588: Die präzise Zeitinformation ist besonders bei dezentral verteilten Systemen äußerst wichtig. Mit dem in der IEEE1588
definierten Precision Time Protocol (PTP) lassen sich über das
dezentrale System verteilte Systemuhren auf eine Genauigkeit
von circa 1 µs synchronisieren. Durch den bei Ipetronik entwiAbstrate/
Kanal
IPEmotion Inca
X-Plug-In
40 kHz
IPEaddon
Inca 5
CANape
(DAIO)
DIAdem
(DAC-XCPTreiber)
Einsatz und Nutzen der X-Link-Systemlösung
Über den Multiplattformtreiber steht neben IPEmotion und dem
X-Plug-in zusätzlich das IPEaddon Inca 5 für Inca zur Konfiguration und Messdatenanalyse zur Verfügung. Das universelle
Konzept des Treibers ermöglicht weitere Third-Party-Softwareapplikationen, die mit der gleichen Funktionalität und Performance ausgestattet werden können. Durch den Multiplattformtreiber lassen sich die Grenzen des Standard-XCP-Protokolls
(maximal 10 kHz pro Kanal) aufheben (Tabelle 1).
In der typischen Applikation mit Inca wird über ein ES593Steuergerät über die ETK-Schnittstelle appliziert, während sich
Prüfstand/SW
(mit SGSchnittstelle)
40 kHz
A2L
10 kHz
10 kHz
10 kHz
10 kHz
10 kHz
CANdb
2 kHz
2 kHz
2 kHz
2 kHz
2 kHz
Ipetronik Multiplattformtreiber
XCP Standard (XCPonEthernet)
Tabelle 1: Abtastraten pro Kanal bei verschiedenen Softwareapplikationen.
30
ckelten Multiplattformtreiber steht eine universelle Basis für die
unterschiedlichen Softwareplattformen bereit.
• XCP: Seit Jahren als Standard in der Kommunikation von Steuergeräten in der Automobilindustrie bewährt und ausgereift,
steht mit XCP ein universelles Interface bereit, über das sich vollkommen unabhängig von speziellen Treibern genormte Messdaten abgreifen lassen.
Das Messgerät verhält sich wie ein Steuergerät. In IPEmotion
erzeugte A2L-Files holen die Messdaten als genormte Datenpakete über DAQ-Listen ab. Damit ist eine einfache und universelle Anbindung an Applikationssoftwarepakete wie Inca, Canape, Diadem oder ATI-Vision sichergestellt. Durch die intelligente Verknüpfung dieser Standards setzen Anwender auf eine
Hardwareplattform auf, die je nach verwendeter Softwareapplikation bis zu 40 kHz Kanalabtastrate zur Verfügung stellt. Gleichzeitig lässt sich die bereits bestehende Ipetronik-CAN-Bus-Messtechnik im System mit verwenden.
elektronik industrie 04/2015
Mx-Sens2 mit acht schnellen Analog-Messeingängen.
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Modulare Messtechnik
Tabelle 2: Überblick über die
CAN- und X-Module.
CAN-Module
M-Thermo µ-Thermo M-RTD
M-Sens
X-Bus-Module
Voltage M-Thermo2 HV SIM-STG CANpressure Sx-STG Mx-SENS
M-CNT Multi DAQ High
Iso DAQ
Applikation
Treiber
IPEmotion
IPE-Multiplattformtreiber (PTP)
Inca 7.1
IPE Addon Inca 5
Beschreibungsdatei
A2L
CANape
Vector-Daio-Treiber
Diadem
NI-Ethernet-Treiber
Inca < 7.1
Beschreibungsdatei
CANdb
CANape
X
X
Diadem
X
X
Inca < 7.1
X
X
Zukünftig: X = X-Geräte im CAN-Mode.
Bilder und Tabellen: Ipetronik
Sx-STG-Modul zur Messdatenerfassung mit bis zu 40 kHz pro Kanal.
parallel unterschiedliche physikalische
Messgrößen zeitsynchron erfassen lassen.
Mithilfe des IPEaddon Inca 5 können
Awender dies effizient und schnell realisieren. Selbst die Besonderheiten der Hybrid- und Elektroantriebstechnologie sind
durch die Hochvoltmodule abgedeckt. Es ergeben sich damit vielfältige Kombinationsmöglichkeiten und Vorteile:
• Ein System für das Automotive-Umfeld.
• Eine Software-Toolchain für schnelle und Standard-CAN-BusMesstechnik.
• Die Einbindung der Module in bestehende Softwareapplikationen.
• Die X-Geräte sind auch als CAN-Teilnehmer nutzbar.
• Die X-Geräte verfügen über CAN-Monitoring.
• Eine sehr flexible Softwareanbindung je nach Erfordernissen
über den Multiplattformtreiber oder über die StandardBeschreibungsdateien A2L und CANdb.
Aktuell stehen die X-Geräte Mx-Sens2 und Sx-STG mit einer
Abtastrate von bis zu 40 kHz pro Kanal zur Verfügung. In der
nächsten Ausbaustufe soll Mx-SENS2 wesentlich höheren Abtastraten gerecht werden. Durch den eingesetzten Multiplattformtreiber können diese Abtastraten in Softwarepaketen zum Einsatz
kommen, für die ein entsprechender Treiber zur Verfügung steht.
Aufgrund genormter Schnittstellen beziehungsweise Treiber
kann das System an jedem PC oder Notebook und künftig am
Prüfstand oder Datenloggern eingesetzt werden. (ah)
■
Autor
Harry Störzer
Abteilungsleiter Applikation/Support bei Ipetronik.
infoDIREKT
601ei0415
Prototypen für 3D-Schaltungsträger
Neue Funktionalität durch räumlich angelegte Leiterbahnen auf Kunststoffkörpern (MID).
Der LPKF ProtoLaser 3D ermöglicht Entwicklern eine schnelle und flexible Herstellung von 3DPrototypen mit elektronischer Funktion. Erfahren Sie mehr unter: www.lpkf.de/protolaser3d
Hannover Messe: 13. – 17.04.2015, Halle 17, Stand E63
SMT in Nürnberg: 05. – 07.05.2015, Halle 7, Stand 144
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elektronik industrie 04/2015
31
Modulare Messtechnik
TABLET-OSZILLOSKOP
Die Tablet-Oszilloskope der T-Book-Serie
des chinesischen Herstellers Micsig (Vertrieb: Alldaq) sind weltweit die ersten ihrer
Art. Damit hält das intuitive und durchgängige Touch-Bedienkonzept, wie wir
es aus der Tablet-Welt kennen, Einzug im
Bereich der Digital-Speicheroszilloskope:
Bei den Tablet-Oszilloskopen der T-BookSerie können sämtliche Funktionen durch
Wischen und Tippen bedient werden,
außer der Einschalttaste gibt es keine
Knöpfe mehr. Das große 10,1-Zoll-Display
gewährleistet eine klare und übersichtliche Darstellung. Mit den kompakten
Abmessungen und einem Gewicht von
1,8 kg hat diese Serie auch auf kleinen
Labortischen Platz. Das LED-Display mit
widerstandsfähiger Glasoberfläche und
kapazitivem Touchscreen hat eine Auflösung von 1024 × 600 Pixeln.
Mit einer Waveform Capture Rate von
bis zu 250.000 wfms/s (Standard-Modelle)
beziehungsweise 500.000 wfms/s (A-
Modelle) verkürzt sich die Blindzeit gegenüber der Anzeigezeit erheblich. Erhältlich
sind die Modelle als Varianten mit zwei
oder vier Kanälen, mit 100/150/200 MHz
Bandbreite und einer Echtzeit-Abtastrate
von 1 GSample/s (Standard-Modelle) oder
2 GSamples/s (A-Modelle).
Die Speichererweiterung auf 90 Mpts
und die XY-Funktion zur Darstellung von
Lissajous-Figuren ist bei Alldaq stets vorinstalliert. Aus 31 automatischen Messmodi kann der Anwender wählen wie
Periode, Frequenz, Anstiegszeit, Abfallzeit, positive Pulsweite, negative Pulsweite, positives Tastverhältnis, negatives
Tastverhältnis, positiver Overshoot, negativer Overshoot, Maximalwert, Minimalwert, Delay-Trigger, Peak-to-Peak, Effektivwert, Cycle-Effektivwert, Mittelwert,
Cycle-Mittelwert, Amplitude, Burstdauer,
High-Pegel, Low-Pegel und einges mehr.
Cursor-Messungen sind ebenso möglich
wie FFT-Analyse; als Fenster-Funktionen
Bild: Alldaq
Intuitives und durchgängiges
Touch-Bedienkonzept
Bei den Tablet-Oszilloskopen der T-Book-Serie
können sämtliche Funktionen durch Wischen
und Tippen bedient werden.
stehen Rechteck, Hamming, Hanning und
Blackman-Harris zur Verfügung.
Am USB-Host-Anschluss (Typ A) kann
ein externer USB-Speicherstick, eine Maus
oder der mitgelieferte USB-Abgleich-Stick
für Tastköpfe angeschlossen werden. Ein
USB-Device-Anschluss (Typ Mini-B), ein
Masseanschluss und der Anschluss für die
Stromversorgung (+12 V DC) befinden sich
auf der rechten Seite des Gerätes. Der
Akku mit einer Kapazität von 13.000 mAh
reicht für eine Betriebsdauer von sieben
Stunden. (ah)
■
infoDIREKT
667ei0415
BUS- UND LOGIK ANALYSATOR
Analyse serieller Bussysteme
Bild: Hac
technik
ker Daten
Die Travel-Bus-Module von Hacker Datentechnik sind kombinierte 200-MHz-Busund Logikanalysatoren in einem Modul
und ausgelegt für die Analyse serieller
Bussysteme wie I²C, I²S, MDIO, PMBus,
PWM, LIN, SMBus, SPI, RS232, RS422,
RS485, USB1.1, CAN und Profibus. Mithilfe der direkten High-Speed-USB3.0-
32
elektronik industrie 04/2015
Übertragung benötigen die Module keinen
internen Analysespeicher sondern arbeiten direkt in das RAM des PCs. Damit
bieten sie einerseits die Möglichkeit der
Langzeitanalyse und andererseits ein sehr
günstiges Preis-/Leistungsverhältnis.
Analysedaten lassen sich gleichzeitig in
digitaler (Real-Time Data) und in grafi-
Die Travel-Bus-Module
sind kombinierte Bus und
Logikanalysatoren für die
Analyse von seriellen BusSystemen.
scher Form (Waveform Display) darstellen.
Der Travel-Bus TB1016B ist zusätzlich mit
einem Trigger-In/Out-Stack-Connector
ausgestattet und lässt sich in Verbindung
mit einem Travel-Scope-Oszilloskop zu
einem Multi-Signal-Oszilloskop erweitern. Ebenfalls über den USB-Port erfolgt
die Stromversorgung und gewährleistet
eine mobile und kompakte Lösung. Die
Travel-Bus-Software wurde von Acute zur
Vermeidung unnötiger Prozessorbelastung des PCs größtenteils als Firmware in
die Module integriert. Je nach Modell sind
diese für 199 Euro (+ MwSt.) oder 399 Euro
(+ MwSt.) erhältlich. Der Lieferumfang ist
komplett inklusive USB3.0-Kabel, Messleitungen und Prüfspitzen. (ah)
■
infoDIREKT
673ei0415
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Modulare Messtechnik
Vek torsignalgenerator
Hohe Ausgangspegel und spektrale Reinheit
Auch aus zweiter
Hand bietet der Vektorsignalgenerator
N5182A MXG die
Merkmale, die für
Tests in der Zukunft
wesentlich sind.
Bild: Rosenkranz Elektronik
Zugeschnitten auf den Einsatz in der Produktion von Mobilfunkkommunikationsgeräten und von Komponenten für die
drahtlose Kommunikation bietet der von
Rosenkranz Elektronik als Second-HandGerät vertriebene Vektorsignalgenerator
N5182A MXG in einem 19-Zoll-Einschub
mit nur 2 HE eine gute Kombination aus
hohem Ausgangspegel und Signalreinheit.
Zu den technischen Merkmalen zählen
der breite Frequenzbereich von 100 kHz
bis 6 GHz und ein hoher Ausgangspegel
von >+23 dBm bis 3 GHz unter Einsatz
eines schnell schaltenden elektronischen
Abschwächers. Bemerkenswert ist der
W-CDMA-Dynamikbereich von ≤ -73 dBc
bei einem Ausgangspegel von +5 dBm. Im
List-Mode bietet der Signalgenerator
schnelles gleichzeitiges Umschalten von
Frequenz, Amplitude und Wellenform.
Die Modulations- und Sweepmöglichkeiten sind umfangreich: AM, FM, øM und
Impulse, ASK, FSK, MSK, PSK, QAM
sowie Digital-Step- und List-SweepMode, in dem man eigene Sweeps defi-
nieren kann. Zu den Möglichkeiten der
Basisbandgeneration und Signalkreation
gehört eine 100 MHz interne I/Q-​Basis­
bandgeneration mit Echtzeitequalizer für
gute EVM-Performance. Des Weiteren bis
zu 64 MSample Playback-Speicher und
Speicher für bis zu 800 MSample. Das
Gerät kann Referenzsignale erzeugen wie
LTE, HSPA+, WiMAX, W-CDMA, WLAN,
DVB-H, DAB, MATLAB. Die Kombination mit flexiblen Signal-Kreations-Tools
wie Signal-Studio-Software und dem
niedrigen ACLR (-73 dBc bei +5 dBm für
ein Carrier-W-CDMA) macht den MXG
zu einer einfach einzusetzenden Lösung.
Folgende Möglichkeiten umfasst die Basisbandgeneration zusammen mit dem
N5106A PXB Basisbandgenerator und
Kanalemulator: Multi-Channel, Digital
I/O, MIMO Fading und RF zu RF Fading.
Zum Schnittstellenangebot gehören
100BaseT LAN, LXI Class-B, USB 2.0,
GPIB, SCPI und IVI-COM-Treiber. Der
Signalgenerator ist rückwärtskompatibel
mit ESG-, PSG-, 8648-Signalgeneratoren
und anderer Hersteller. Mit skalierbarer
HF- und Basisband-Leistung erfüllt er alle
Anforderungen an einen schnellen und
präzisen Test von HF-Geräten und Komponenten. Der Vektorsignalgenerator
N5182A ist bei Keysight noch gelistet für
29.699 Euro. Rosenkranz bietet das Gerät
aus zweiter Hand, aber erster Wahl, zu
einem Preis ab 12.998 Euro an. (ah)
n
infoDIREKT 668ei0415
Boundary Scan TAP-Transceiver im Rack-Format
Sichere Datenübertragungen
Durch 16 parallele Test Access Ports (TAP)
ermöglicht der Scanflex TAP-Transceiver
im 19-Zoll-Rack-Format von Göpel Electronic das Testen und Programmieren von
mehreren Units Under Test (UUT). Sowohl
in der Produktionslinie, als auch bei Applikationen mit größeren Distanzen zum Target wie zum Beispiel beim HASS/HALTStresstests lässt sich das platz- und stromsparende SFX-TAP16/G-RM-FXT einset-
Bild: Göpel
www.elektronik-industrie.de
zen. Der TAP-Transceiver bildet das Systeminterface zur UUT und wird von einem
zentralen Scanflex-Controller angesteuert.
Externe Testköpfe, welche eine sichere
Signalübertragung bei Entfernungen von
bis zu 4 m möglich macht, nutzt die
19-Zoll-Version mit 16 TAPs. Durch die
moderne Architektur werden sämtliche
Technologien zum Embedded System
Access (ESA) unterstützt. Mithilfe dieses
Boundary Scan TAPTransceiver im RackFormat bietet sichere
Datenübertragungen
und steigert Produktionseffektivität.
Verfahrens lassen sich Produktionstests,
Flash-Programmierung und PLD ohne
Einsatz von Nadeln oder Proben realisieren. Entwickelt wurde das SFX-TAP16/GRM-FXT speziell für sogenannte GangApplikationen. Bei dieser Methode werden
mehrere UUTs gleichzeitig getestet oder
programmiert. Dadurch lassen sich mit
nur einem System der Produktionsdurchsatz steigern und Investitionskosten in der
Massenproduktion senken.
Der TAP-Transceiver ist flexibel anpassbar an nahezu jede Umgebung und
Anwendung. Darüber hinaus ist es möglich, unterschiedliche Test- und Programmierstrategien des Embedded System
Access frei zu kombinieren. (ah)
n
infoDIREKT 672ei0415
elektronik industrie 04/2015
33
HF-/Mikrowellentechnik
Durchschlagsspannung
Betrieb bei hohen
Spannungen
Temperaturtoleranz
Blaue GaN-LED
Materialeigenschaften von GaN
Verlustleistung
Höhere Impedanz
Leistungsdichte
Vorteile für HF- und Mikrowellensysteme
Größere
Leistung
Größere
Bandbreite
Höhere
Effizienz
Geringere
Größe
Vorteile von GaN in HFund Mikrowellenanwendungen
L-Band-Galliumnitrid-Transistor
Der GaN-auf-SiC-Transistor von Macom mit einer Spitzenleistung von 650 W bietet hohe
Autor: Doug Carlson
Verstärkungsleistung, Effizienz und Robustheit von 1,2 bis 1,4 GHz.
G
aN ist ein III-V-Halbleitermaterial, das über physikalische Eigenschaften verfügt, die in HF- und Mikrowellenanwendungen Vorteile gegenüber älteren Technologien wie GaAs und LDMOS bieten. Zu diesen Eigenschaften
gehören die große Energiebandlücke, eine hohe elektrische Feldstärke, eine gute Wärmeleitfähigkeit und eine erhöhte Sättigungsgeschwindigkeit. Die große Energiebandlücke von GaN
wurde auf kommerziellen Märkten erstmals für die Massenproduktion von blauen Leuchtdioden (LED) genutzt, die bis dahin
Der MAGX001214-650L00
ist ein mit Gold
beschichteter,
vorangepasster
GaN-auf-SiliziumcarbidTransistor.
34
elektronik industrie 04/2015
nur Licht im roten und gelben Spektrum ausstrahlen konnten.
In Flachbildschirmen, Verkehrssignalanlagen und bei der Fahrzeugbeleuchtung haben diese hellen, blauen Dioden schnell eine
große Bandbreite neuer Anwendungen für sich erschlossen.
Vorteile von GaN
Auf ähnliche Weise bieten die wesentlichen Materialeigenschaften von GaN wichtige Leistungsvorteile für HF- und Mikrowellenanwendungen. Auf der einen Seite ermöglichen die sehr hohe
Temperaturtoleranz und die erhöhte Leistungsdichte von GaN
technische Konzepte, die sich für leistungsfähigere und räumlich
kleinere Lösungen in HF- und Mikrowellenanwendungen anbieten. Zusätzlich dazu schaffen die höhere elektrische Feldstärke
und die erheblich größeren Durchschlagsspannungen die Voraussetzung für den Betrieb bei größeren Spannungen, wodurch
sich die Impedanzfehlanpassung in Hochleistungsschaltungen
reduziert, was im Gegenzug zu einem verbesserten Schaltungsdesign für eine gesteigerte Leistungseffizienz und Lösungen mit
größerer Bandbreite führt.
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HF-/Mikrowellentechnik
Die Vorteile von GaN als Wide-Bandgap-Halbleiter in HF- und Mikrowellenanwendungen werden zunehmend erkannt und in der HF- und Mikrowellenindustrie wird GaN in verstärktem Maße für kommerzielle Anwendungen übernommen. Höhere Effizienz, größere Bandbreite, höhere Leistung und Lösungen mit weniger Platzbedarf eröffnen neue Anwendungen. Neueste Ergänzung im GaN-auf-SiC- und Si-Portfolio von
Macom ist der L-Band-GaN-Transistor MAGX-001214-650L00. Dieser
mit Gold beschichtete, vorangepasste GaN-auf-Siliziumcarbid-Transistor ist für impulsgesteuerte L-Band-Radaranwendungen optimiert.
Parameter
Einheiten
MAGX-001214-650L00
Frequenz
MHz
1200-1400
Pout (min.)
W
650
Verstärkung
dB
19,5
Effizienz
%
60
Impuls
µs
300
Tastverhältnis
%
10
Impulsabfall
db
0,3
Bilder und Tabelle: Macom
Eck-Daten
Typische Leistungsmerkmale des GaN-auf-SiC-Transistors von Macom.
Bei Radarsystemen der nächsten Generation kommen die
Systemvorteile von GaN deutlich zum Tragen. Entwickler von
Radarsystemen müssen Funktionalität und Leistung steigern
und die Größe verringern. Radarsysteme der nächsten Generation sollen mehrere Aufgaben erfüllen, wie Radarerkennung,
elektronisches Stören und Kommunikation. Die größere Bandbreite von GaN-Lösungen wird für neue Systeme entscheidend
sein, um die geforderte Mehrzweckfunktionalität zu erreichen.
Höhere Leistung und bessere Effizienz bei geringerem Platzbedarf werden ebenfalls wichtige Faktoren sein.
Macom bietet eine große Bandbreite gepulster und linearer
HF-GaN-Leistungstransistoren an: diskrete Geräte, Module und
Substratträger, ausgelegt auf einen Betriebsbereich von Gleichspannung bis hin zu 3,5 GHz. Macom verfügt über mehr als 60
Jahre Erfahrung in Standard- und maßgeschneiderten Lösungen
mit bipolaren MOSFET- und GaN-Technologien. GaN-auf-Siliziumcarbid-Produkte (SiC-Produkte), die als Transistoren und
Substrathalter angeboten werden, verwenden einen 0,5-MikronHEMT-Prozess und weisen bei Leistung, Verstärkung, Verstärkungskonstanz, Effizienz und Robustheit über hohe Betriebsbandbreiten gute Leistungsfähigkeit im HF-Bereich auf.
Der MAGX-001214-650L00 ist ein mit Gold beschichteter,
vorangepasster GaN-auf-Siliziumcarbid-Transistor, optimiert
für impulsgesteuerte L-Band-Radaranwendungen. Er garantiert
eine Spitzenleistung von 650 W mit einer Verstärkung von 19,5 dB
und einer Effizienz von 60 %. Auch weist er eine hohe Durchschlagspannung auf, die einen zuverlässigen und stabilen Betrieb
bei 50 V bei größeren Lastfehlanpassungen erlaubt. Das Bauelement wurde als Hochleistungseinheit mit Keramikflansch her-
Es gibt Spezialisten und Generalisten.
Ich brauche beides in einem.
Da rief ich Elektrosil an.
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gestellt und strengen Eignungs- und Zuverlässigkeitstests unterzogen. Innerhalb des Frequenzbereichs von 1200 bis 1400 MHz
arbeitet der Transistor mit einer mittleren Betriebsdauer bis zum
Ausfall (MTTF) von 5,3 × 106 Stunden (T J < 200 °C).
Vorteile in zivilen Radaranwendungen
Einer der Hauptvorteile des neuen GaN-Leistungstransistors ist
die hohe Leistung in einem einzelnen Transistor. L-Band-Radarsysteme können tausende von Watt Pulsleistung erfordern. Erreichen lässt sich diese Leistung durch die Kombination mehrerer
Leistungstransistoren zu einer Hochleistungsendstufe. Die hohe
Leistung des neuen L-Band-GaN-Produkts ermöglicht es, die
Größe der Lösung zu verringern, da für die Endstufe weniger
Transistoren verwendet werden. Weiterhin reduziert die höhere
Leistungsfähigkeit die Vorstufenanforderungen der Endstufe,
was die Anzahl der Komponenten und die erforderliche Leistung
verringert. Die hohe Effizienz mindert den Gesamtstromverbrauch
und der Betrieb bei 50 V und die höhere VSWR-Toleranz verbessern die Systemeffizienz durch Vorspannungsvorteile bei höherer Spannung ohne dabei Schäden zu riskieren, da GaN eine
höhere Durchschlagspannung aufweist. (ah)
n
Autor
Doug Carlson
Vice President of Strategy bei Macom.
infoDIREKT610ei0415
Komplexe Aufgabe, extreme Anforderungen,
kleine Serie? Wir stehen für individuell optimierte
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elektromechanische Baugruppen aus einer Hand.
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elektronik industrie 04/2015
35
Bild: xiaoliangge - Fotolia.com
HF-/Mikrowellentechnik
Effizenter wandeln
Breitbandige analoge Eingangsstufe mit schnellem CT-Delta/Sigma-ADC
Continuous-Time-Delta/Sigma-Wandler gelten seit Jahren als erste Wahl, wenn es um die Analog/Digital-Architektur geht, zumindest für Bereiche wie Audio oder Mobilfunk-HF-Eingangsstufen. Sie lassen sich gut integrieren, brauchen wenig Energie und helfen, Probleme auf Systemebene zu lösen. Bisher eigneten sie sich nur
für relativ niedrige Frequenzen/Bandbreiten und geringen Dynamikbereich. Neue Bausteine heben diese
Autor: Gabriele Manganaro
Grenzen nun auf.
C
ontinuous-Time-Delta/Sigma-Wandler (CT-DS-ADC)
sind zwar bei Entwicklern beliebt, eigneten sich bisher
aber nur für relativ niedrige Frequenzen, kleine Bandbreiten und geringe Dynamikbereiche. Als Mainstream-Lösung
für Anwendungen mit hoher Leistungsfähigkeit und hohen Frequenzen sind daher leistungsfähige Nyquist-Rate-Wandler
üblich, etwa Pipeline- und SAR-ADCs (Successive Approximation). Analog Devices hat nun viele der technologischen Ein-
36
elektronik industrie 04/2015
Eck-Daten
Dank einiger Innovationen in der IC-Technologie bietet Analog Devices
heute auch Continuous-Time-Delta/Sigma-Wandler an, die eine große
Dynamik und hohe Taktraten kombinieren. Mit dem AD6676 lassen
sich Kommunikationsinfrastrukturen und Messsysteme aufbauen. Sie
profitieren auch vom stabilen Betrieb bei starken In- und Out-of-BandInterferenzen.
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PCB-Steckverbinder
Mixer
Treiberverstärker
AntiAliasingFilter
Ob für Board-to-Board- oder Cable-toBoard-Verbindungen – Rosenberger
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FMC oder Micro-HF, aber auch in Standard-Serien wie SMA, QMA oder SMB.
Nyquist-RateWandler
a)
Mixer
ContinuousTime-Delta/
Sigma-Wandler
Bilder: Analog Devices
b)
Bild 1: Eine klassische heterodyne Empfangssignalkette für ein Kommunikationssystem, implementiert mit (a) einem herkömmlichen Konzept mit
Nyquist-Rate-Switched-Capacitor-ADC und (b) mit einem ContinuousTime-Delta/Sigma-ADC.
schränkungen überwunden: neue, schnelle ADCs auf CT-DSBasis erreichen eine wesentlich höhere Leistung sowie Stabilität
bei starken Interferenzen. Außerdem lassen sich Frequenzverläufe programmieren, womit sich in Systemen für die MobilfunkInfrastruktur und einigen hochleistungsfähigen MesstechnikAnwendungen eine Reihe wichtiger Probleme hinsichtlich der
Signalverarbeitung lösen lassen.
Zum besseren Verständnis stelle man sich zum Beispiel eine
klassische heterodyne Empfangssignalkette für ein Kommunikationssystem vor (Bild 1). Ein herkömmliches Konzept mit
einem schnellen Switched-Capacitor-A/D-Wandler zeigt Bild 1a.
Hier muss das vom Mischer erzeugte ZF-Signal gepuffert und
eventuell auch mit einem Treiberverstärker angehoben werden.
Der Nyquist-ADC benötigt einen Antialiasing-Filter (AAF), der
meist mit einem Oberflächenwellenfilter (Surface Acustic Wave,
www.elektronik-industrie.de
Die Vorteile sind vielfältig:
– sehr kleine Abmessungen
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bei Surface Mount-Steckverbindern
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elektronik industrie 04/2015
37
HF-/Mikrowellentechnik
SAW) oder einem mehrpoligen diskreten SMD-Filter implementiert wird. Abschließend erreicht das gewünschte ZF-Funksignal den ADC. Das Ausgangssignal mit der hohen Abtastrate fs (wobei fs/2 wesentlich größer als die Träger/ZF-Frequenz
ist) wird mithilfe eines für die Kommunikation entwickelten
ASICs weiter verarbeitet, eventuell noch gefiltert und auf das
Basisband heruntergewandelt.
Die gleiche Verarbeitungskette vereinfacht sich mit einem
CT-DS (Bild 1b). Der CT-DS weist einen resistiven Eingang auf,
der direkt vom Mischer getrieben werden kann und ohne Treiberverstärker auskommt. Darüber hinaus enthält der innere
Core des CT-DS einen CT-Analogfilter, der die AAF-Funktion
ausführt. Somit kommt man ohne den eingangsseitigen diskreten SAW/SMD-Filter aus. Ferner kann der CT-DS eine Bandpassfilterfrequenzcharakteristik aufweisen (Bild 2 zeigt ein
Beispiel tatsächlicher Messungen), die sich um die gewünschte ZF-Eingangsfrequenz zentrieren lässt und eine signifikante
Dämpfung außerhalb des Frequenzbands (Out-of-Band) aufweist. Ein solches Durchlassband wird überabgetastet, digitalisiert, digital gefiltert (Dezimationfilter) und hinunter auf das
Basisband gemischt, bevor es mit einer wesentlich niedrigeren
Datenrate (und mit geringerem Energieverbrauch) als im Fall
von Bild 1a an das DSP/ASIC gelangt.
Vorteile der Architektur
Die oben beschriebene Vereinfachung auf Systemebene ist das
direkte Ergebnis grundsätzlicher Architekturunterschiede zwischen CT DS und anderen schnellen ADC-Architekturen. Die
Vorzüge dieser Vereinfachung sind wesentlich. Der in Bild 1a
dargestellte Verstärker kann eine mit dem ADC selbst vergleichbare Leistung aufnehmen, wobei er meist das Grundrauschen
der Signalkette zusätzlich negativ beeinträchtigt. Üblicherweise
kann der AAF in Bild 1a nicht einfach integriert werden. Bei jeder
ZF-Wahl (und jedem Frequenzplan) muss der Entwickler ein
geeignetes Filter und eine spezifische Signalkettenimplementierung wählen. Erfahrene Systementwickler wissen sehr gut, dass
die Implementierung des Filters sehr zeitintensiv sein kann. Denn
mit unterschiedlichen Bauteilen mit identischer Filterfunktion
kann sich eine sehr unterschiedliche Linearität ergeben. Zurückzuführen ist dies auf das nichtlineare Zusammenspiel mit dem
Eingangsschaltkreis des Nyquist-ADC.
Im Gegensatz dazu wird in Bild 1b, wo der AAF-Filter fehlt
und der eingangsseitige Abtastschaltkreis durch den resistiven
Eingang des CT-DS ersetzt wird, die Filterfunktion durch den
CT-DS ausgeführt. Das Frequenzverhalten des CT-DS hat Analog Devices digital programmierbar ausgeführt. Daher können
Entwickler den gleichen CT-DS in mehreren Signalketten verwenden und digital auf die gewünschte Frequenz und Bandbreite abstimmen. Darüber hinaus vereinfacht und verkürzt
dies die Plattformentwicklung. In Summe erreicht die Signalkette in Bild 1b die gleiche Funktion und Leistungsfähigkeit mit
geringerem Energieverbrauch sowie einem kleineren Formfaktor wie in Bild 1a.
Implementierung
Eine Implementierung dieser Technologie findet man im AD6676
von Analog Devices (Bild 3). Es handelt sich dabei um ein integriertes ZF-Digitalisierungs-Subsystem mit eingebettetem,
abstimmbarem CT-DS. Dieses Bauteil weist einen sehr hohen
Dynamikbereich auf und bietet Funktionen wie digitale Filterung,
Abwärtswandlung (Down-Conversion), eine Möglichkeit der
automatischen Anpassung der Verstärkung (AGC, Automatic
Gain Control), integrierte Taktsynthesizer und eine serielle Ausgangsschnittstelle nach JESD204B. Die Mittenfrequenz (ZF) des
Durchlassbands lässt sich digital zwischen 70 und 450 MHz
abstimmen. Die Bandbreite ist mit variierender spektraler InBand-Rauschdichte zwischen 20 und 160 MHz programmierbar.
Aufgrund seiner Leistungsfähigkeit, entsprechend den Werten
im Datenblatt, eignet sich dieses Bauteil für breitbandige Mobilfunk-Infrastrukturen und Repeater sowie für Punkt-zu-PunktMicrowave-Equipment, Spektrumanalysatoren, Kommunikationsmessgeräte und viele weitere Anwendungen.
Info-KASTEN
Reale Messwerte eines schnellen Continuous-Time-Delta/Sigma-Wandler
Die Rauschbandbreite in Bild 2 beträgt 366,2 kHz. Der DS führt eine
Frequenzformung des Wandlungs-Quantisierungsrauschens durch,
­sodass es gering ausfällt (höherer Dynamikbereich) und innerhalb des
relevanten Durchlassbands liegt (während seine Leistung außerhalb
des Bandes höher ist). Die Kerbe (Notch) der Bandpass-Frequenz­
charakteristik ist im oberen Plot klar sichtbar (zentriert um 1 GHz und
75 MHz breit). Die überlagerte rot gestrichelte Linie repräsentiert die
korrespondierende Signalübertragungscharakteristik mit sichtbarer
Flachheit weit über das gewünschte Eingangsband. Der untere Plot
zeigt ein vergrößert dargestelltes Detail des 75 MHz breiten In-Bands.
Letzteres wird anschließend digital und mit sehr hoher Selektivität
­gefiltert und hinunter auf das Basisband gewandelt, bevor es an den
Ausgang des CT DS zurückgeführt wird. Dabei wird der Inhalt außerhalb des relevanten Bandes (Out-of-Band) – einschließlich des höheren Grundrauschens, der Verzerrungen außerhalb des Bandes sowie
der Out-of-Band-Blocker rechts und links des 75 MHz breiten Bandes
– unterdrückt.
38
elektronik industrie 04/2015
-
Bild 2: Experimentell digitalisierter Ausgang (blaue Kurve) eines Bandpass-CT-DS mit einer eingangsseitigen 1-GHz-Schwingung, einer auf
75 MHz eingestellten Bandbreite, zentriert um 1 GHz.
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HF-/Mikrowellentechnik
Bild 3: Das Blockschaltbild des AD6676 zeigt ein integriertes ZF-Digitalisierungs-Subsystem mit eingebettetem, abstimmbarem CT-DS.
Schlussbemerkung
Mit dem Einsatz von Continuous-Time-Delta/Sigma-Wandlern
können Entwickler die Signalkette vereinfachen und die Performance optimieren sowie die Flexibilität bei der Systementwicklung erhöhen und den Entwicklungsaufwand reduzieren.
Dank ihrer Vorteile haben sich diese Architekturen in vielen
Anwendungen etabliert, bei denen ein geringer Energieverbrauch und Mobilität im Vordergrund stehen. Dank einiger
Innovationen in der IC-Technologie können CT-DS jetzt auch
die hohen Anforderungen erfüllen, die an ADCs für Kommunikationsinfrastrukturen und Messsysteme bezüglich hoher
dynamischer Leistungsfähigkeit gestellt werden. Hierbei bleibt
der stabile Betrieb auch bei starken In- und Out-of-Band-Interferenzen erhalten.
Ein ZF-Subsystem mit eingebettetem schnellem CT-DS mit
programmierbarer Mittenfrequenz (ZF) in Kombination mit
digitalem Downsampling, nachfolgender angepasster Filterstufe und anderen integrierten Funktionen ergibt eine sehr flexible
und leistungsstarke Lösung für Software-Radio-Applikationen.
Ferner vereinfacht sich die Entwicklung auf Systemebene bei
zugleich höherer Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Signalkette. Zusätzlich lassen sich beim Einsatz von CT-DS Signalaufbereitungsblöcke, welche bei Mainstream-ADC-Technologie
verlangt werden, einsparen. (lei)
■
Autor
Gabriele Manganaro
Engineering Director, High Speed Data Converters
bei Analog Devices in Norwood, Massachusetts.
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HF-/Mikrowellentechnik
HF/EMV-Kamerasystem
Grafische Echtzeitvisualisierung von HF-Emissionen
Das HF/EMV-Kamerasystem Spectran RF View von Aaronia besteht pro „Pixel“ aus einer
komplexen Messeinheit. Diese setzt sich aus einem Spektrum-Analysator der SpectranRSA-Serie und einer angeschlossenen isotropen Breitband-Antenne zusammen, die per
Netzwerk an einen zentralen Server angeschlossen werden.
Bild: Aaronia
Das HF/EMV-Kamera­
system Spectran RF
View ermöglicht grafische Echtzeitvisualisierung von HF-Emissionen und EMV-Messungen.
B
eim HF/EMV-Kamerasystem Spectran RF
View sind die Antennen in gleichem Abstand
in einem X/Y-Raster angeordnet und die Messdaten (Pegel und/oder Frequenz) auf einer „Schachbrett-Darstellung“ auf dem Server wiedergegeben.
Dabei repräsentiert jedes Feld des Schachbrettes eine
Mess-einheit. Aus 64 Messeinheiten entsteht so zum
Beispiel eine HF-Kamera mit 8 × 8 Punkten, was einer
Auflösung von 64 Pixeln entspricht.
Diese recht gering anmutende Auflösung ermöglicht aber bereits erstaunlich detaillierte Vermessungen von Antennen-Ausbreitungs-Charakteristika
oder die grafische Darstellung der Emissionsausbreitung von Testgeräten bei einer EMV-Messung. So
spart man erheblich an Messzeit und erhält eine sehr
detailreiche Information über das Ausbreitungsverhalten aller Emissionen. Das System lässt sich beliebig skalieren, um sehr viel höhere Auflösungen zu
erreichen und es ist bereits erfolgreich bei einem füh-
40
elektronik industrie 04/2015
renden Telekommunikationsanbieter für Forschung
und Produkt-Evaluierung im Einsatz. Ein 32-PixelSystem, mit einer Bandbreite von 6 GHz gibt es bereits
für unter 100.000 Euro. Versionen mit bis zu 20 GHz
Bandbreite sind, gegen Aufpreis, ebenfalls erhältlich.
Auch eine Echtzeitversion, basierend auf der neuesten
Spectran-V5-Echtzeit-Spektrum-Analysator-Generation, ist demnächst am Markt verfügbar.
Geplant ist zudem die Erweiterung auf ein 3D-​
Kamera-System mit einer zusätzlichen Z-Achse, um
noch komplexere Informationen zu erhalten. Der Hardwareaufwand skaliert sich dann entsprechend. So
würden für einen Kubus von 6 × 6 × 6 Antennen bereits
216 komplette Messeinheiten benötigt. (ah)
n
Der Text basiert auf Unterlagen von Aaronia.
infoDIREKT620ei0415
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Medizinelektronik
Mobiles Diagnosegerät
kann Leben retten
Ultraschalltechnik für die Schlaganfalldiagnostik
Kommt es zu einem Schlaganfall, ist die exakte und schnelle Diagnose entscheidend, ob der Patient überlebt und ob möglicherweise Folgeschäden bleiben. Mit
einem neuartigen mobilen Diagnosegerät lässt sich bereits im Rettungswagen die
Autorin: Judith Balfanz
Entscheidung für die richtige Therapie fällen.
E
in Schlaganfall wird durch Störungen der
Blutversorgung des Gehirns verursacht und
zählt zu den häufigsten Erkrankungen in
Deutschland. Derzeit ist jedoch eine frühzeitige, differenzierte Diagnose des Schlaganfalls am Notfallort
oder im Rettungswagen nicht möglich. Die Diagnostik ist bisher nur durch die klinische Bildgebung, vor
allem durch Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) möglich. Diese
Untersuchungsmethoden sind zeitaufwendig, teuer
und vor allem an den festen Standort der diagnostischen Anlage gebunden. Mit einer mobilen Lösung
können Helfer schneller über die richtige Behandlung entscheiden, sodass sich nicht nur Folgeschäden
bei Überlebenden verringern lassen, sondern in der
Konsequenz auch erhebliche Einsparungen von
Behandlungs- und Pflegekosten zu erreichen sind.
Eck-Daten
Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in
Deutschland und oftmals Auslöser für mittlere und
schwere Behinderungen. Für das Überleben und die
Genesungs­chancen des Patienten ist daher die exakte
­Diagnose eines Schlaganfalls entscheidend. Mit einer
Technologieentwicklung von Sonovum und mit Unterstützung von Exceet Electronics ist zukünftig eine sichere
und schnelle Differenzierung zwischen einem Hirninfarkt
und einer Hirnblutung möglich.
Diagnoseproblem beim Schlaganfall
42
elektronik industrie 04/2015
Schlaganfall – die
richtige Diagnose
ist entscheidend.
Bild: Sonovum AG / Naeblys fotolia
Trotz intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit in den letzten Jahrzehnten steht die Schlaganfalldiagnostik vor großen Herausforderungen hinsichtlich einer eindeutigen und vor allem einer
schnellen Diagnose gegenüber. Zur genauen Diagnose eines Schlaganfalls führen Ärzte in der
Regel zeitaufwendige neurologische und internistische Untersuchungen des Kopfes mittels CT oder
MRT durch, denn bevor eine Therapie beginnt, muss
geklärt werden, ob die Ursache des Schlaganfalls ein
Hirninfarkt, das heißt ein Gefäßverschluss im Gehirn,
oder eine Hirnblutung ist. Eine sichere Differenzierung ist absolut entscheidend für die Heilungschancen des Patienten.
Im Falle eines Hirninfarktes muss innerhalb eines
Zeitfensters von vier bis fünf Stunden nach Gefäßverschluss eine medikamentöse Behandlung erfolgen,
um das Blutgerinnsel aufzulösen und den Erfolg der
Therapie zu gewährleisten. Bei einer Hirnblutung
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Medizinelektronik
hingegen kommt für die Behandlung nur ein neurochirurgischer Eingriff zur Entfernung der Blutung in
Frage. Diesen Aufwand und das enge Zeitfenster gilt
es zu optimieren.
Auf der Basis bewährter Ultraschalltechnik aus der
Industrie hat Sonovum einen mathematischen
Lösungsansatz entwickelt, der mithilfe von Exceet
Electronics nun in die Elektronik umgesetzt wird. In
der Industrie dient Ultraschalltechnik schon seit Langem als nicht bildgebende Methode zur Klassifizierung von Substanzen. Eine der häufigsten Anwendungen ist die Überwachung von Prozessen, vor allem
in der Bio- und Petrochemie und in der Pharmazie,
wobei die Anwendung sogenannter akustischer Interferometer weitverbreitet ist.
Mobiles Schlaganfalldiagnosegerät.
Dieses Verfahren und die daraus gewonnenen Messdaten macht sich das Entwicklerteam zunutze und
überträgt diese mit der neu entwickelten Technologie
erstmals auf die transkranielle Ultraschalldiagnostik
in der Medizintechnik. Verwendet wird ein multifrequentes Ultraschallsignal, das sich mit physiologischen Parametern wie Herzschlag, Blutdruck, Sauerstoffsättigung in einer charakteristischen Weise verändert. Die Auswertung der Messdaten erfolgt mithilfe hochpräziser mathematischer Methoden, sodass
der Arzt dadurch ein klares Resultat erhält, das er –
anders als beim bildgebenden Ultraschall – auch ohne
Spezialausbildung interpretieren kann. Es lässt sich
so ohne Zeitverzögerung bereits am Notfallort feststellen, ob der Zustand eines Patienten instabil wird.
Als weiteren Anwendungsfall können Anästhesisten
mithilfe dieser Technologie während eines medizinischen Eingriffes das Gehirn des Patienten in Echtzeit
beobachten. Bei auftretenden bedrohlichen Veränderungen kann der Arzt deutlich früher darauf reagieren, was die Sicherheit für den Patienten erhöht.
„Die Transmissions-Ultraschalldiagnostik lässt
präzise Rückschlüsse auf Zustand und Veränderungen
des Hirngewebes zu. Mit der neuen Technologie will
unser Entwicklerteam die bestehende Lücke in der
Frühphase der Schlaganfalldiagnostik schließen und
eine sinnvolle Ergänzung zu bildgebenden Verfahren
wie MRT und CT schaffen. Dieses mobile Diagnosegerät gestattet es dem Arzt, schon vor der Einlieferung
des Patienten in die Klinik schnell und zuverlässig
zwischen den Schlaganfallformen zu unterscheiden
und zeitnah die entsprechende Therapie einzuleiten“,
erläutert Miroslaw Wrobel, CTO von Sonovum.
Der Aufgabenschwerpunkt von Exceet Electronics
liegt in der Entwicklung der Elektronik und der serienreifen Herstellung eines solchen neuartigen Diagnosegerätes, das sowohl mobil in Rettungswagen als
auch stationär in der Klinik zum Einsatz kommen
www.elektronik-industrie.de
Bild: Sonovum
Multifrequentes Ultraschallsignal
kann. Mit der mobilen Lösung können Helfer schneller über die richtige Behandlung entscheiden und dazu
beitragen, dass Folgeschäden bei Überlebenden verringert und in der Konsequenz erhebliche Einsparungen von Behandlungs- und Pflegekosten erreicht
werden. Im Krankenhaus kann das SchlaganfallDiagnosegerät halbmobil – insbesondere auf Intensivstationen – zum Einsatz kommen. Hier ist zudem
eine Integration in die lokalen Datennetze möglich.
Sonovum strebt mit Unterstützung von Exceet noch
in 2015 das Zulassungsverfahren und die Produkteinführung für das neue Diagnosesystem an.
In einem weiteren Anwendungsfeld arbeiten die
Entwickler daran, die neuentwickelte Technologie im
Sinne eines neurologischen Monitorings, vergleichbar
mit einem EKG im Gehirn, nutzbar zu machen. Ein
derartiges kontinuierliches Patientenüberwachungssystem würde es erlauben, beispielsweise bei Patienten auf der Intensivstation bisher nicht identifizierte,
sogenannte „stumme“ Schlaganfälle, rechtzeitig zu
erkennen. (pet/ah)
n
Autorin
Judith Balfanz
Editorial Director der Exceet Group AG.
infoDIREKT608ei0415
elektronik industrie 04/2015
43
Medizinelektronik
Altbewährt oder brandaktuell
Welche CPU-Architektur ist die Richtige?
Bild: 123rf.com/Kirill Makarov
Setzt man beim Entwicklungsstart von medizinischen Geräten auf brandneue CPU-Architekturen oder sollte der Entwickler lieber auf das bereits altbewährte Design zurückgreifen?
Es gibt hier einige Aspekte, die beachtet werden müssen, um nicht letztendlich festzustelAutor: Konrad Zöpf
len, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Ä
ltere Medizingeräte sind meist
noch mit sehr vielen diskreten
Bauteilen und mit Ansammlungen von Logik-ICs aufgebaut. Unter
Berücksichtigung der in der Medizin
gestellten Anforderungen war die Entwicklung von Geräten meist sehr teuer
44
elektronik industrie 04/2015
und die Herstellkosten hoch. Zudem war
der Platzbedarf, um Schaltungen zu realisieren, enorm groß. Durch die immer
bessere Integrationsmöglichkeit von
Funktionen in die CPU lassen sich heute
viele Anforderungen oft ohne Zusatzaufwand umsetzen.
Medizingeräteentwicklungen haben
hinsichtlich der sehr aufwendigen und
kostspieligen Zulassungen äußerst hohe
Anforderungen an die Zuverlässigkeit und
Langzeitverfügbarkeit der eingesetzten
Komponenten. Gerade der CPU-Markt hat
mittlerweile eine rasante Fahrt aufgenomwww.elektronik-industrie.de
Optimal Effizient Ihr KleinserienSpezialist in der
Elektronikfertigung
Eck-DATEN
Brandneue CPU-Architekturen oder altbewährtes Design? Ein Experte aus dem Hause
TQ-Systems liefert hilfreiche Argumente für
die Entscheidungsfindung und kommt zu
folgendem Schluss: Durch die richtige Auswahl von bereits bewährten und langzeitverfügbaren CPU-Architekturen, die als Entwicklungsgrundlage für medizinische Anwendungen prädestiniert sind, wird nicht
nur Entwicklungszeit eingespart, sondern es
kann auch meist auf eine zuverlässige und
ausgereifte Softwareunterstützung aufgesetzt werden. Letztendlich wird das Entwicklungsrisiko deutlich minimiert und
bringt einen entscheidenden Vorteil.
men. Jedes Jahr locken die CPU-Hersteller
mit neuen und kostengünstigeren CPUVarianten. Diese werden durch die Weiterentwicklung der CPU-Cores sowie
durch neue Fertigungstechnologien immer
leistungsfähiger, sparsamer im Energieverbrauch und bieten zudem eine Vielzahl
von Schnittstellen, die bei der Umsetzung
der geplanten Applikation immer noch
besser unterstützen. Zudem erleichtern
Multicoresysteme, die immer häufiger zum
Einsatz kommen, die Skalierbarkeit der
Rechenleistung.
Faktor. Bei neuen Technologien locken in
erster Linie die vom Hersteller positiv
dargestellten neuen Eigenschaften, die
der Entwickler gerne nutzen möchte. Die
hohe Integration der CPUs verspricht
auch auf den ersten Blick einen schnellen
und dadurch kostengünstigen Entwicklungsverlauf. Gerade der Einkauf und das
Management sind davon oft sehr beindruckt. Ein weiterer Punkt ist der günstigere Preis der neuen CPU-Technologie,
der die Einschätzung, die richtige Auswahl getroffen zu haben, noch unterstützt.
Hinzu kommt noch das Argument, dass
eine neu auf den Markt gekommene CPU
länger verfügbar ist als eine CPU, die bereits
ein bis zwei Jahre auf dem Markt ist. Meistens vergehen bei Entwicklungen zwei Jahre bis ein Produkt zur Serienreife gelangt.
Bei einer CPU, die sich bei Entwicklungsbeginn bereits zwei Jahre auf dem Markt
befindet, sind beim Serienstart also bereits
vier Jahre vergangen. Für gewöhnlich
kommen dann bereits die ersten BauteilAbkündigungen.
Sonderkabelkonfektion
Muster und Kleinserien
ab 1 Stück
Was oft vergessen wird
Oft vergessen die Anwender bei der Auswahlbetrachtung jedoch wesentliche FakZuverlässig und langzeitverfügbar toren: Dazu zählt, dass neue Technologien
nicht immer positiv für den EntwicklungsDiese Faktoren empfinden auch Entwickverlauf sind. Häufig berücksichtigen sie
ler von Medizingeräten zunächst als posinicht, dass neue CPUs durch die steigentiv bei der Auswahl der CPU, um den sich
de Komplexität mit „Kinderkrankheiten“
ändernden Anforderungen des Marktes
behaftet sind. Bis
gerecht zu werden.
alle Fehler bekannt
Zeitdruck, KostenoptiNeue Technologien
sind, vergeht meist
mierung des Designs
wirken sich nicht
bis zu einem Jahr,
und erweiterter Funkimmer nur positiv
in dem sich Enttionsumfangs gehören
wickler auf Besonzu den größten Herauf den Entwickderheiten, die es
ausforderungen jedes
lungsverlauf aus.
beim Design mit
Entwicklers, der nach
einer neuen CPU
zunehmend härteren
zu berücksichtigen gilt, einstellen können.
Vorgaben des Produktmanagements ein
Dies bringt ein nicht vernachlässigbares
Gerät entwickeln soll. Zudem müssen die
Risiko für ein Redesign mit sich.
Geräte, gleichgültig, ob sie für stationäre
Ein wichtiger Faktor ist auch die zu den
oder mobile Anwendungen gedacht sind,
Prozessoren angebotene Software. Als
auch immer energieeffizienter werden.
Anwender einer kostenoptimierten Entwicklung geht man davon aus, dass die
Punkte, die es zu beachten gilt
angebotenen Schnittstellen auch von verIm Wesentlichen gibt es mehrere Punkte,
schiedenen Betriebssystemen je nach
die man beachten sollte. Zu Beginn einer
Anwendungsfall unterstützt werden. Da
Entwicklung ist das zunächst der zeitliche
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Bild: TQ
Medizinelektronik
Mit dem TQMa335L hat TQ ein kleines rechenleistungsstarkes Minimodul realisiert, das direkt mit dem Basisboard verlötet werden kann. Es basiert auf der
ARM-Prozessorfamilie AM335x von Texas Instruments.
die meisten CPU-Errata mit einem Software-Workaround gefixt werden, vergeht
meist auch hier noch einiges an Zeit. Bis
die Software die Hardware in einem angemessenen Umfang unterstützt, kann man
in Abhängigkeit der Komplexität mit bis
zu einem Jahr rechnen.
auswahl lässt sich hier wertvolle Entwicklungszeit einsparen. Der Einsatz von
Modulen spart nicht nur Entwicklungskosten, sondern minimiert auch deutlich
das Risiko. CPU-Module sind in der Regel
ausreichend qualifiziert und stellen dem
Anwender eine stabile Basis bei Hard- und
Software zur Verfügung.
Hoher Entwicklungsaufwand
Da die Stückzahlen bei Medizingeräten
für gewöhnlich nicht an die von Consumer-Stückzahlen heranreichen, ist die
individuelle Entwicklung jedes Systems
aufwendig. Entwicklungskosten können
bei einer falschen Entscheidung durch
nicht geplante Redesigns und höhere
Software­kosten auf ein Mehrfaches des
ursprünglich veranschlagten Wertes steigen. Dies geht dann nicht nur zu Lasten
des Produkterfolges, sondern verzögert
weiterhin den Markteintritt und beschert
Umsatzeinbußen.
Bei der Auswahl der CPU sollte man
daher insbesondere darauf achten, dass
diese langzeitverfügbar ist. Je länger eine
CPU verfügbar ist, desto besser ist auch
die Unterstützung der Software bezogen
auf die Hardware. Bei der richtigen Vor-
46
elektronik industrie 04/2015
Minimales Risiko
Meist kann ein neu entwickeltes Modul in
verschiedenen Applikationen eingesetzt
und das dabei gewonnene Wissen wiederverwendet werden. Somit fällt der Aufwand für den Entwicklungsprozess und
die Basisanpassung für die Software im
Unternehmen nur einmal an. Entwicklungsingenieure können sich also auf die
systemspezifischen Hard- und Softwareanforderungen konzentrieren.
rungen bieten die Hersteller den Anwendern ebenfalls Lösungsvorschläge an.
Diese versprechen eine schnelle Umsetzbarkeit für den Entwickler.
Die Intel-, Power-PC- und ARM-basierenden Modullösungen von TQ machen
sich die Vorteile von langzeitverfügbaren
Prozessoren zunutze und bieten dem
Anwender alle funktionellen ProzessorPins für den schnellen und unkomplizierten Entwicklungseinstieg. Zudem stehen
für die Module aller Architekturen verschiedene Softwarelösungen mit einer
umfassenden Schnittstellenunterstützung
sowie verschiedene Grafiklösungen bereit.
Ein ausgereiftes Obsoleszenz-Management von TQ sorgt für die notwendige
Langzeitverfügbarkeit aller eingesetzten
Systemkomponenten. (ah)
n
Wissen wiederverwenden
Autor
Ein Teil der CPU-Hersteller wirbt sogar
regelrecht mit Applikationsbeispielen für
den Medizinbereich. Hierbei erhält der
Anwender Blockdiagramme sowie Application Notes. Für die meisten applikationsspezifischen Schnittstellenanforde-
infoDIREKT609ei0415
Konrad Zöpf
Produktmanager für ARM-­
Produkte und Gesamtgeräte
bei TQ-Systems.
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Medizinelektronik
MEMS-BASIERTER DRUCKSENSOR
Messung des absoluten Drucks
in anspruchsvollen Umgebungen
Melexis präsentiert zwei neue Drucksensoren, die hohe Empfindlichkeit und Linearität bieten. Die Automotive-qualifizierten (AEC-Q100), diskreten MEMS-Sensoren (Micro-Electro-Mechanical System)
MLX90815 und MLX90816 messen den
absoluten Druck in anspruchsvollen
Umgebungen, wie sie beispielsweise in
der Medizintechnik gegeben sind. Für
Drücke zwischen 0 und 30 bar (absolut)
eignet sich der MLX90815; der MLX90816
für 30 bis 50 bar (absolut). Die maximale
Linearitätsabweichung beider Bausteine
beträgt 0,2 % FS. Die Empfindlichkeit des
MLX90815 liegt bei 1,5 mV/V/bar; die des
MLX90816 bei 0,5 mV/V/bar.
Das Sensorelement der beiden MEMSBausteine besteht aus einer piezoresistiven
Wheatstone-Brücke, die mit einer mikro-
Bild:
xis
Mele
Die Drucksensoren MLX90815
und MLX90816 für anspruchsvolle Umgebungen.
bearbeiteten Silizium-Druckmembran
verbunden ist. Wird Druck auf die Membran ausgeübt, ergibt sich eine Differenzspannungsänderung über den Ausgängen
der Wheatstone-Brücke, wenn eine Vorspannung an den Brückeneingängen
anliegt.
ZUVERLÄSSIGKEIT
DANK BESTER VERBINDUNGEN
Durch Sensorschnittstellen-ICs von
Melexis können der MLX90815 und der
MLX90816 unterstützt werden, um die
Aufbereitung des Ausgangssignals durchzuführen. Die Sensoren eignen sich
beispielsweise für verschiedene
Druckmessungen in Medizintechnik, in Fahrzeugen, sowie für industrielle Prozesssteuerungen. Jeder
Sensor bietet einen Betriebstemperaturbereich von -40 bis +150 °C und garantiert einen stabilen Betrieb unter rauen
Umgebungsbedingungen. Direkt in herkömmliche nicht-korrosive/nicht-aggressive Medien oder in ölgefüllte Sensormodule für höhere Robustheit lassen sich die
Bausteine verbauen. (ah)
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elektronik industrie 04/2015
47
Medizinelektronik
Als Armband:
USA = 42 %
Europa = 36 %
Am Schuh befestigt:
In die Kleidung eingenäht:
USA = 20 %
Europa = 12 %
USA = 19 %
Europa = 15 %
Bild 1: In Europa und den USA gilt
das Verbraucherinteresse hauptsächlich den sensorbestückten
Wearables in Armbandform.
Golfsport als Trendsetter
Entwicklungen in der Wearable-IoT-Technik
Marktindikatoren zeigen eindeutig eine Bereitschaft der Konsumenten für Wearable-Produkte
in Armbandform sowie das Zusammenwachsen mit dem Internet of Things (IoT). Welche
Trends sind vor diesem Hintergrund für Wearables zu erwarten? Überraschenderweise liefert
ausgerechnet der Golfsport eine einzigartige Perspektive der Trends in der Wearable-IoT-TechAutor: Damian Anzaldo
nologie für die kommenden drei bis fünf Jahre. D
Bilder: monicaodo - Fotolia.com
ie Zahl der Golfspieler beläuft sich weltweit auf rund 80
Millionen. Im Jahr 2016 wird Golf zu einer offiziellen
olympischen Sportart mit internationaler Beteiligung.
Abgesehen davon ist Golf ein gutes Fallbeispiel zur Vorhersage
der Trends im Bereich der Wearable-Produkte, denn das Marktpotenzial ist riesig, die Konsumenten verteilen sich über die ganze Welt und außerdem sind Golfer begeisterte Nutzer von Armband-Wearables.
Die Popularität von GPS-Golfuhren wie in Bild 2 zeigt deutlich
die Aufgeschlossenheit der Golfspieler für Wearable-Produkte.
Kennt man sich mit den wichtigsten Merkmalen dieser Sportart
aus, kann dies wertvolle Einblicke in die Trends auf dem Gebiet
der Wearable-Technik liefern. Im Golfsport gilt es viele sensori-
Bild 2: Fitness-Uhren zählen zu den populären Wearables für den
Consumer-Markt.
48
elektronik industrie 04/2015
sche Eingangsinformationen zu analysieren. Dementsprechend
ist die Integration analoger Sensoren ein wichtiger Trend im
Bereich der GPS-Golfuhren. Sensoren können dem Golfspieler
nämlich Informationen über die Umgebungsbedingungen und
die Schwungmechanik geben, womit sich die Leistung verbessern
lässt. Die Umgebungsbedingungen wiederum beeinflussen die
Flugbahn des Balls, die Schlaggenauigkeit und das Kontrollieren
der Schlagdistanz. Zu den relevanten Umgebungsparametern
gehören die Lufttemperatur, die Windrichtung, die Windgeschwindigkeit und die Höhe sowie Bodenerhebungen und die
Entfernung. Verbessern lässt sich die Schwungmechanik im Golf,
wenn Daten über das Tempo, das Timing und die Kraft des
Eck-Daten
Eine jüngst von Forrester Research herausgegebene Erhebung ergab,
dass 36 % der europäischen Konsumenten an einem Sensorarmband
interessiert sind. Darüber hinaus prognostiziert eine Marktstudie von
IHS Technology für Wearable-Produkte eine durchschnittliche jährliche Zuwachsrate von 18 % über einen Zeitraum von sechs Jahren auf
einen Stand von 135 Millionen Stück im Jahr 2019. Dem Cisco VNI Report des Jahres 2014 zum mobilen Daten-Traffic schließlich ist zu entnehmen, dass es bis zum Jahr 2018 nahezu 177 Millionen WearableProdukte mit Internetverbindung geben wird.
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Medizinelektronik
Laufweite
Spielfeld
Energiebedarf
20
20
2000
15
5,5
km
10
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5
15
18
Löcher
10
5
1500
2000
kcal
500
1000
elektronik industrie 04/2015
49
Medizinelektronik
Schwungs vorliegen. Erfasst werden die
Schwungdaten durch die Verarbeitung
von mehreren Freiheitsgraden mithilfe
von MEMS-Initialsensoren. Nicht
zuletzt sind die Sensoren nützlich, um
die körperliche Verfassung eines Spielers
zu überwachen.
Golfsport wird unter freiem Himmel bei
mäßig kalter bis sehr warmer Witterung
betrieben. Da man ihn zu Fuß ausüben
kann, ist er eine gesunde Tätigkeit. Die
Bewältigung einer Golfrunde über 18
Löcher entspricht in etwa einem 5,5-kmLauf und verbrennt bis zu 2000 kcal. Für
den engagierten Fußgänger sind Kraft
und Ausdauer die Voraussetzungen für
ein gutes Abschneiden. Dementsprechend sind Sensorinformationen über
die Exposition des Körpers gegenüber den Elementen und über
die körperliche Verfassung wichtige Eigenschaften für ein Wearable-Produkt. Beispiele für nützliche physiologische Parameter
sind die Herzfrequenz, die Körpertemperatur und der Wasserhaushalt. Ein kontinuierlich arbeitender Herzfrequenz-Monitor
auf Basis der Photoplethysmografie und unter Verwendung von
reflektiven optischen Sensoren kann Golfspieler vor Ermüdung
oder Überanstrengung warnen.
GPS-Sportuhren:
Trend zur Sensorintegration mit hoher Dichte
Ausgestattet mit diesen wichtigen Einsichten in entscheidende
Attribute dieser Sportart lassen sich die folgenden Trends für
GPS-Sportuhren umreißen:
•Integration von Arrays physiologischer Sensoren
•Integration von Umgebungssensor-Arrays
•Integration von Power-Management-Funktionen
•Integration der Cloud-Anbindung
IOT Sport Wearable Trends
Integration Trend
Physiological
Sensors
Sensor
Feature
Benefit
Optical Reflectance
Continuous heart rate
monitor, pulse oximetry
Optimize exercise intensity,
high altidue O2 saturation,
alert/prevent over exertion
Biopotential Electrode
Galvanic skin response
Hydration level,
alert/prevent dehydration
Resistance
Temperature Detector
Core and skin temperature
Alert/prevent heat stroke
9-Axis sensor fusion,
6 Degrees-of-Freedom (DOF)
Golf swing training metrics (tempo,
strength), activity tracker, orientation,
motion
Pressure
Altimeter
Compensate golf ball travel distance,
track/monitor altitude performance
Sun screen reminder,
alert/prevent sun overexposure
MEMS Gyroscope
MEMS Accelerometer
Magnetometer
Environmental
Sensors
Integration Trend
Power
Management
Cloud
Connectivity
Infrared Light Photo
Detector
Ultraviolet radiation monitor
Visible Light Photo
Detector
Ambient light sensing
Optimize display backlight setting
Resistance
Temperature Detector
Ambient temperature
Compensate golf ball travel distance
Application
Feature
Benefit
Power SoC
Efficient DC-DC conversion
Battery Management
Accurate fuel gauge, charging
Energy Harvesting
Ambient energy conversion
Extend operating time,
optimize battery capacity,
device miniaturization
Bluetooth
Wireless connectivity
Universal Serial Bus
Wired connectivity
Global Navigation
Location and ranging
elektronik industrie 04/2015
Bild 3: Die Analogintegration spielt eine zentrale Rolle für ein Wearable in
Form einer Sport-Armbanduhr, die mit IoT-Konnektivität und einer ganzen
Palette von Sensorfunktionen aufwartet.
Die Tabelle unten fasst die technischen Trends, die Produktfeatures und die Benutzervorteile von IoT-Wearables für den Sport
zusammen. Hervorzuheben ist der Trend zur Sensorintegration
mit hoher Dichte. Dieser auf dem Gebiet der Sport-Wearables
bestehende Trend wird nach analogen Halbleiter-Lösungen verlangen, die in der Lage sind, analoge Signale aus der realen Welt
(zum Beispiel Temperatur, Licht, Herzfrequenz, Bewegung und
Lage) exakt zu erfassen und zu interpretieren.
Darüber hinaus erwarten die Konsumenten, dass ein Gerät
möglichst lange mit einer Akkuladung auskommt. Eine GPSGolfuhr etwa muss mit einer extrem geringen Stromaufnahme
und präzisem Batteriemanagement arbeiten, um auf eine kontinuierliche Nutzungsdauer von zehn Stunden im AktivitätsModus und 30 Wochen im Armbanduhr-Modus zu kommen.
Der bei Wearable-Produkten bestehende Trend zu immer kompakteren, leichteren und komfortablen Bauformen verlangt nach
höchst energieeffizienten und hochintegrierten analogen Halbleiterlösungen, die nur ein Minimum an Fläche benötigen. Die
zahlreichen analogen Funktionen eines typisch nur 5 cm × 5 cm
× 1,5 cm messenden GPS-Wearables für den Sportbereich sind
in Bild 3 zu sehen.
Unternehmen wie Maxim Integrated stellen sich auf die Analogintegrations-Anforderungen der nächsten Generation ein,
damit die Konsumenten ihr Spiel mithilfe von Wearable-IoTInnovationen verbessern können. Deshalb kann man wohl davon
ausgehen, dass in Zukunft gesündere Golfer noch mehr Spaß
am Spiel haben und dabei gleichzeitig bessere Ergebnisse erzielen werden. (ah)
n
Autor
Damian Anzaldo
Principal Member of Technical Staff –
Field Applications bei Maxim Integrated.
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Accurate distance measurement
Tabelle: Dicht gepackte Sensorintegration ist ein entscheidender technologischer Trend für die nächste Generation von IoT-Wearables für den Sport.
50
Bild: Maxim Integrated
MEMS-Initialsensoren
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Datacomm
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Medizinelektronik
Vibrationsarm und
leise auf den Zahn gefühlt
DC-Kleinstmotoren für eine schmerzfreie Zahnwurzelbehandlung
Neue Erkenntnisse, Techniken und Systeme sorgen mittlerweile dafür, dass sich heute auch
schwierige Zahnwurzelbehandlungen erfolgreich und mit möglichst geringer Patienten­
belastung durchführen lassen. Dazu leistet die moderne Antriebstechnik mit DC-Kleinstan­
Autoren: Guiseppe Viggiani, Ellen-Christine Reiff
trieben einen wichtigen Beitrag.
U
nter Endodontie oder Endodontologie versteht man
einen Teilbereich der Zahnheilkunde. Mit am häufigsten sind Behandlungen des Wurzelkanals, die bei entzündeter Pulpa (Zahnnerv) den Zahn erhalten sollen und den
Patienten möglichst lange Zeit schmerzfrei machen. Der Zahnarzt entfernt unter Betäubung den Nerv, reinigt den Wurzelkanal
und verschließt ihn anschließend mit einer Füllung.
Eine erfolgreiche Behandlung der Zahnwurzel erfordert enormes Fachwissen, eine spezielle technische Ausstattung, beson-
dere Instrumente und Materialien, viel Zeit und sehr viel Fingerspitzengefühl vom behandelnden Zahnarzt. Das Pulpagewebe
muss dabei vollständig aus den Wurzelkanälen entfernt werden,
Eck-Daten
Der Artikel beschreibt die besonderen Anforderungen, die ein DCKleinstmotor für den Einsatz in einem Endo-Motorsystem für die
­Zahnwurzelbehandlung erfüllen muss.
Bild: Nouvag
Hat sich ein Zahn tief
entzündet, hilft oft
nur noch eine Wurzelbehandlung.
52
elektronik industrie 04/2015
www.elektronik-industrie.de
Medizinelektronik
Bild: Nouvag
Der TCM-Endo ist ein sehr kompaktes und benutzerfreundliches Gerät für die Endondontie.
ebenso wie Keime und nekrotisches Material. Die Kanalwände
gilt es zudem gleichmäßig zu bearbeiten, ohne Formveränderung
und ohne übermäßige Schwächung der Wurzel, damit die Füllung
möglichst lange hält. Laufen diese Arbeitsschritte optimal ab,
lassen sich Zähne erhalten, die vor noch nicht allzu langer Zeit
entfernt werden mussten.
Das Endo-Motorsystem TCM Endo R11, entwickelt von dem
schweizerischen Unternehmen Nouvag, erleichtert dem Zahnarzt
die sorgfältige Reinigung und Bearbeitung des Wurzelkanals.
Im Prinzip besteht das System aus drei Komponenten: der Steuereinheit, die auf einem übersichtlichen Display dem behandelnden Arzt alle wichtigen Informationen anzeigt, einem Fußpedal,
das als An- und Ausschalter fungiert und dem Handteil. Letzteres setzt sich zusammen aus dem Handstück mit der Antriebseinheit und einem davon angetriebenen Winkelstück mit auswechselbaren Feilen, das ein ergonomisches Arbeiten auch an
eher unzugänglichen Stellen ermöglicht.
Klein, leistungsstark und laufruhig
Ein geeigneter Antrieb für das Handstück musste zum einen
über kompakte Abmessungen sowie ein Drehmoment von 1 bis
5 mNm im Drehzahlbereich von 60 bis 500 min-1 verfügen. Um
ein präzises und konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen und
weder Arzt noch Patient unangenehmen Motor- und Getriebegeräuschen während der Behandlung auszusetzen, war ein vibrationsarmer und leiser Betrieb ebenfalls gefordert. Da der Zahnarzt in der Mundhöhle agiert, übertragen sich Schall und Vibrationen direkt in den Gehörgang und sind für den Patienten besonders deutlich zu hören und oft auch noch mit negativen Assoziationen verknüpft.
Geringes Trägheitsmoment, rastmomentfreier Lauf
Der Rotor dieser DC-Kleinstantriebe ist nicht auf einen Eisenkern
gewickelt, sondern er besteht aus einer freitragenden, in Schrägwicklung hergestellten Kupferspule. Dieser als Glockenanker
bezeichnete Rotor wiegt deshalb wenig, hat ein sehr geringes
Trägheitsmoment und einen rastmomentfreien Lauf. Dadurch
bieten die Motoren hohe Dynamik und präzisen Gleichlauf. Bei
Motoren mit kleiner Leistung haben sich die Edelmetall-Kommutierungssysteme zudem wegen ihres geringen Übergangswiderstands bewährt. Dank ihrer linearen Charakteristik lassen sich die
DC-Kleinstmotoren einfach regeln, und die entsprechende Ansteuerung ließ sich gut in die Steuerung des Systems integrieren.
Von diesen Eigenschaften können Anwender auch in vielen
anderen Anwendungen profitieren. Die Kleinstmotoren stehen
mit Durchmessern von 6 bis 22 mm zur Verfügung und werden
ergänzt durch eine umfangreiche Auswahl an Standardkomponenten wie hochauflösende Encoder, Präzisionsgetriebe und
Steuerungen. Für besondere Anforderungen lassen sie sich zudem
modifizieren. (pet/ah)
n
Autoren
Der edelmetallkommutierte DCKleinstmotor ist
äußerst laufruhig.
Guiseppe Viggiani
Area Sales Manager CH bei Faulhaber Minimotor.
Ellen-Christine Reiff
Mitarbeiterin im Redaktionsbüro Stutensee.
Bild: Faulhaber
www.elektronik-industrie.de
Als besonders geeignet für dieses Einsatzfeld erwiesen sich
DC-Kleinstmotoren von Faulhaber dank ihrer Laufruhe. Die
eingesetzten DC-Kleinstantriebe der Baureihe 1524 sind bei einem
Durchmesser von 15 mm lediglich 24 mm lang und ließen sich
dadurch gut in das Handstück des Endo-Systems integrieren.
Aufgrund ihrer hohen Leistungsdichte haben die Motoren ein
Gewicht von nur 18 g. Der Motor wurde mit einem zweistufigen,
sehr laufruhigen Stirnradgetriebe kombiniert, das ein Untersetzungsverhältnis von 11,9:1 aufweist und zusammen mit dem
Motor eine nur 33 mm lange Antriebseinheit ergibt.
infoDIREKT606ei0415
elektronik industrie 04/2015
53
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Medizinelektronik
Eine normgerechte Stromversorgung ist Grundlage
für eine erfolgreiche Zulassung des Medizingerätes
und essenziell für den Schutz des Bedienpersonals.
Power+Board-Bundles
Laborgeprüfte Netzteil-Mainboard-Kombination
Bicker Elektronik erweitert sein Power+Board-Programm um zwei Mainboard-Hersteller. Neben
den Industrie-Mainboards von Fujitsu aus deutscher Fertigung stehen nun auch Bundles mit Embedded-Mainboards von ASRock und Perfectron zur Verfügung.
D
as skalierbare Mainboard-Portfolio von Bicker umfasst
nun vier Formfaktoren: 3,5-Zoll-ECX, mITX, µATX und
ATX. Zudem erweitert Bicker sein Lieferprogramm um
zahlreiche Zubehör-Produkte wie Embedded-Prozessoren,
Industrie-RAM und Massenspeicher sowie Embedded-Module,
Mini PCIe-Erweiterungskarten, Kühlkörper und Lüfter.
Im Rahmen umfangreicher Tests im hauseigenen Labor werden
die Industrie- und Medizin-Netzteile in Verbindung mit ausgewählten Mainboards umfassend geprüft, um sicherzustellen,
dass die jeweiligen Kombinationen gut zusammen passen. Normalerweise müssen Entwickler von Embedded- und IPC-Systemen sehr viel Zeit in die Auswahl einer zuverlässigen NetzteilMainboard-Kombination und die anschließenden Testläufe
investieren. Mit den bereits getesteten Power+Board-Bundles
erhalten sie eine zuverlässige und langzeitverfügbare Lösung aus
einer Hand, mit der sie Zeit und Kosten sparen.
Auf der Website www.bicker.de ist beim jeweiligen Mainboard
eine Testmatrix mit Netzteil-Empfehlungen hinterlegt. Testreports
können die Entwickler für jede getestete Power+Board-Kombination anfordern. Unter anderem wird bei den Laborprüfungen
auf Basis des „Power Supply Design Guide“ das Einschaltverhalten und Start-Up-Timing aller Ausgangsspannungen, die
Einschaltstrom-Kennlinie, die Performance im Idle-Mode und
unter Burn-In-Bedingungen analysiert und dokumentiert. Zudem
wird das Systemverhalten bei statischer und dynamischer Nennbeziehungsweise Maximallast geprüft. Insbesondere stark
schwankende Lasten, verursacht durch das Mainboard selbst
oder andere Systemkomponenten, haben einen starken Einfluss
auf die Stabilität der Ausgangsspannungen eines Netzteiles.
54
elektronik industrie 04/2015
Bei medizinisch-elektrischen Geräten sind die normativen
Anforderungen an die Sicherheit in Form der IEC/EN 60601-1
3rd Edition sowie an das EMV-Verhalten (IEC/EN 60601-1-2)
besonders differenziert und umfangreich. Eine normgerechte
Stromversorgung ist Grundlage für eine Zulassung des Medizingerätes sowie essenziell für den Schutz von Bedienpersonal
(Means of Operator Protection MOOP) und Patient (Means of
Patient Protection MOPP). Selbst im Fehlerfall muss dieser Schutz
gewährleistet sein und kann nur durch Zusatzmaßnahmen
erreicht werden: Die vorgeschriebenen Abstände zwischen Leitern und elektrischen Komponenten (Luft- und Kriechstrecken)
sind bei MOPP um bis zu 60 Prozent größer als bei MOOP. Bei
medizinischen Netzteilen nach IEC/EN 60601-1 ist eine doppelte Isolierung (2 × MOPP) zwischen Primär- und Sekundärkreis
mit einer Durchschlagfestigkeit von 4 kVAC gefordert.
Bei Medizin-Netzteilen müssen beide eingangsseitigen ACNetzzuleitungen (AC Phase / AC Neutral) mit einer Feinsicherung
gegen Überlast und Kurzschluss abgesichert werden. Wegen der
größeren Abstände und der zusätzlichen Isolationsmaßnahmen
fallen medizinische Netzteile für Applikationen im Patientenumfeld physikalisch etwas größer aus als Standardnetzteile.
Gleichzeitig müssen medizinische Schaltnetzteile in verschiedensten Bauformen immer kleiner und effizienter werden. Heute lassen sich Wirkungsgrade mit über 90 % erreichen. (ah) n
Der Artikel beruht auf Presseunterlagen von Bicker Elektronik.
infoDIREKT
621ei0415
www.elektronik-industrie.de
Medizinelektronik
Für schnelles Schalten von Point-of-Load-Wandlern
Der synchrone Buck-/Abwärts-Schaltregler ISL8002B von Intersil stellt mit 2,7 bis
5,5 V Eingangsspannung bis zu 2 A Dauerstrom am Ausgang bereit. Seine 2 MHz
Schaltfrequenz sorgen für ein sehr gutes
Transientenverhalten, und die Hauptfunktionen – programmierbarer Soft-Start,
Ausgangs-Tracking und Sequenzierung
von FPGAs und Mikroprozessoren – erhöhen die Systemzuverlässigkeit für Pointof-Load-Wandler unter anderem in medizinischen Geräten, der Netzwerktechnik
und der Instrumentierung.
Zu den neuen Funktionen des ISL8002B
zählen zum Beispiel das Tracking des Ausgangs und die Ablaufsteuerung (Sequenzierung) von FPGAs und MPUs, die ein
richtiges Hoch- und Herunterfahren empfindlicher Versorgungsschienen gewähr-
leistet. Die Ausgangsschienen sind konfigurierbar für zufällige, ratiometrische oder
sequenzielle Einstellungen, um sicherzustellen, dass die internen ESD-Dioden der
FPGAs oder MPUs nicht vorgespannt
(biased) sind oder bei ansteigenden beziehungsweise abfallenden Ausgängen überlastet werden.
Die Unterspannungsabschaltung des
Reglers und weitere Schutz-/Stabilisierungsfunktionen (Überspannung, Überstrom, Unterspannung, negativer Strom,
Übertemperatur und Kurzschluss) schützen das System vor Schäden, wenn unerwünschte elektrische Störungen auftreten.
Und der einzigartige Schutz vor negativen
Strömen verhindert Schaltversagen. Durch
integrierte High-Side-PMOS- und LowSide-NMOS-MOSFETs mit niedrigem
Bild: Intersil
Synchroner Abwärtsregler
Der synchrone Abwärtsregler ISL8002B mit Ausgangs-Tracking und Sequenzierung ist unter anderem geeignet für medizinische Geräte.
RDS(on) erübrigt der Regler einen BootstrapKondensator und eine Diode. Sein hoher
Wirkungsgrad erlaubt den Einsatz kleiner
Induktivitäten, was den Platzbedarf der
Leiterplatte weiter verringert. Mit 2 mm ×
2 mm ist die Gehäusegröße des Reglers
sehr kompakt. (ah)
n
infoDIREKT 676ei0415
PCIe /104-Single-Board-Computer
SBC auf Basis der dritten Generation von
Intel-Core-i7-3517UE-Prozessoren
Bild:
ADL
Emb
e
dded
Solu
tions
SBC, basierend auf Intels Core-i73517UE-Prozessor der dritten Generation in Verbindung mit dem
QM67-PCH-Chipsatz.
ADL Embedded Solutions bietet
mit dem ADLQM67PC-3517UE eine LowPower-Erweiterung seiner PCIe/104-Single-Board-Computer (SBC) der ADLQM67PC-Familie an. Der SBC basiert auf
Intels Core-i7-3517UE-Prozessor der dritten Generation in Verbindung mit dem
QM67-PCH-Chipsatz. Die dritte Pro­
zessorgeneration integriert Intels HD4000-Grafikeinheit mit AVX2-Befehlssatz
(Advanced Vector Extensions) sowie den
Speichercontrollerfunktionen des traditionellen GMCH. Mit 1,7 GHz getaktet, hat
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der i7-3517UE-Prozessor eine
geringe Leistungsaufnahme
(Thermal Design Power, TDP)
von 17 W.
Weiterhin verfügt er über einen
digitalen 16-Bit-I/O-Port, separate
VGA-, LVDS,- HDMI- und DisplayPort-Schnittstellen sowie über einen
Arbeitsspeicher mit bis zu 8 GByte DDR31066/1333-DRAM. Darüber hinaus zeichnet er sich durch ein breites Schnittstellenangebot aus. Dazu gehören acht USB
2.0-, zwei RS232-COM- und zwei bootfähige Ethernet-LAN-Ports mit 10/100/​1000
MBit/s. Hinzu kommen Anschlüsse für
PS/2-Tastatur und -Maus, ein 7.1-KanalHD-Audio-Interface mit SPDIF-Ein-/Ausgängen, analoger Line-in/Line-out sowie
ein Bottom-Stacking-Typ-1-PCIe/104-
V2.01-Bus mit einem Durchsatz von 5 GT/s
(Gigatransfers/Sekunde). Weitere technische Merkmale sind ein Hardware-Monitor mit API, ADL, SST (System Sensor
Technology) und Watchdog-Timer.
Der 115 × 96 mm2 große SBC wird mit
einer Versorgungsspannung von 5, 12 oder
5 V suspensed betrieben. Er läuft unter
Microsoft-Betriebssystemen wie Windows
XP, Windows XPe, Windows 7, Compact
Embedded Support und Linux. Im Standardtemperaturbereich von -25 bis +75 °C
arbeitet er. Erhältlich ist auch eine Version
für den Temperaturbereich von -40 bis
+85 °C. Geeignet ist der SBC für robuste
Anwendungen, bei denen hohe Prozessorleistung mit geringem Batterie- oder
Stromverbrauch entscheidend sind. Durch
seine guten Grafikkfunktionen ist er auch
prädestiniert für tragbare Medizingeräte
der nächsten Generation. (ah)
n
infoDIREKT 678ei0415
elektronik industrie 04/2015
55
Aktoren
Gelungene
Familienpolitik
Servocontroller mit einheitlicher Funktionalität
Sechs verschiedene Servocontroller mit einheitlicher Funktionalität
bildet die Escon-Familie von Maxon. Sie unterscheiden sich durch
Leistung, Abmessungen und Anschlusstechnik und zeichnen sich
durch hohe Benutzerfreundlichkeit und ein breites AnwendungsAutorin: Anja Schütz
spektrum aus. Vorkonfektioniertes
Kabel für die
Inbetriebnahme.
D
ie kompakten, leistungsstarken 4-Quadranten-PWM-Servocontroller der Escon-Familie sind für die effiziente Ansteuerung von
permanentmagneterregten, bürstenbehafteten DCund BLDC-Motoren (bürstenlose DC-Motoren) mit
Hall-Sensoren bis etwa 700 W ausgelegt. Sie verfü-
Eck-Daten
Für mobile und verbrauchsoptimierte Anwendungen bieten die Escon-Servo­
controller mit ihrem sehr hohen Wirkungsgrad von 95 % gute Voraussetzungen
für unter­schiedlichste Anwendungsbereiche. Für den Betrieb sind keine zusätzlichen externen Filter oder Motordrosseln notwendig und für die Inbetriebnahme
stehen vorkonfektionierte Kabel als Zubehör zur Verfügung. Der Einsatztemperaturbereich erstreckt sich von -30 bis +81 °C.
56
elektronik industrie 04/2015
gen über sehr gute Reglereigenschaften und besitzen
einen schnellen digitalen Stromregler mit großer
Bandbreite für eine gute Motorstrom-/Drehmomentkontrolle. Driftfreies und dynamisches Drehzahlverhalten erlaubt einen Drehzahlbereich zwischen 0 und
150.000 min-1. Aus der hohen Abtastrate für den
Motorstrom und die Drehzahl resultiert die hohe
Bandbreite von Strom- und Drehzahlregler.
53,6 kHz beträgt die Abtastrate für den Motorstrom,
das heißt, der Stromregler wird im Zeitraster von
18,6 µs gerechnet, was bis zu fünf Mal schneller als
bei herkömmlichen Kontrollersystemen ist. Die Abtastrate für die Drehzahl beträgt 5,36 kHz, das bedeutet Tachospannung oder Inkrementalgeberzähler
werden etwa alle 186 µs erfasst. Im Ergebnis bewirken
www.elektronik-industrie.de
Aktoren
diese schnellen Abtastzeiten geringe Phasenverschiebungen im Strom- beziehungsweise Drehzahlreglerkreis, was letztlich diese hohe Bandbreite ermöglicht.
Umfangreiche Funktionalitäten mit frei konfigurierbaren digitalen und analogen Ein- und Ausgängen bieten die Escon-Servocontroller und sie sind
für dynamische Antriebslösungen mit hohen Anforderungen gut auf Maxon-Motoren abgestimmt. Sie
können in diversen Betriebsmodi (Drehzahlregler,
Drehzahlsteller, Stromregler) betrieben werden. Die
Ansteuerung erfolgt über einen analogen Sollwert,
der mittels analoger Spannung, externem oder internem Potentiometer, einem Fixwert oder mittels
PWM-Signal mit variablem Tastverhältnis vorgegeben werden kann.
Weitere Funktionalitäten sind beispielsweise die
drehrichtungsabhängige Freigabe (Enable) oder
Sperrung (Disable) der Endstufe oder das Beschleunigen und Abbremsen mittels definierter Drehzahlrampe. Durch einen digitalen Inkremental-Encoder
(2-Kanal mit/ohne Line-Driver), einen DC-Tacho
oder ohne Geber (I×R-Kompensation) lässt sich die
Drehzahl regeln.
Die kompakten, leistungsstarken 4-Quadranten-PWM-Servocontroller der Escon-Familie.
Diagnose-Werkzeug für Inbetriebnahme
und bei Störungen
Über eine USB-Schnittstelle wird der Servocontroller
mit dem PC verbunden und mittels der grafischen
Benutzeroberfläche Escon Studio einfach parametriert. Eine Vielzahl von Funktionen und bedienerfreundliche Assistenten sowie ein automatisches Verfahren zur Abstimmung der Regler helfen während
der Inbetriebnahme und bei der Konfiguration der
Ein- und Ausgänge, Überwachung, Datenaufzeichnung und Diagnose. In einer Betriebsart nicht benötigte Eingaben werden nicht extra abgefragt. Das
Resultat der Zuweisungen und die Verdrahtung des
Escon-Controllers lassen sich speichern und als Diagramm ausgegeben.
Escon Studio kann auch vom separat erhältlichen Escon-USB-Stick installiert werden.
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Aktoren
Tiefpass
Zweipunktglied
1
Ts + 1
X
Y
G (s)
Die Software ermöglicht es, Probleme bei der Inbetriebnahme und bei Störungen aufzudecken und zu
untersuchen. Das Diagnose-Werkzeug schlägt automatisch ein geeignetes Vorgehen zur Lösung des Problems vor. Es analysiert Controller, Motor, Drehzahlgeber sowie Sensoren zum Detektieren der Rotorposition. Besonders nützlich bei der Inbetriebnahme ist
die intelligente Überprüfung der Verdrahtung zwischen Controller und Motor. Vertauschte Signalleitungen und verwechselte Motorleitungen werden
erkannt und vom Diagnosewerkzeug mit Korrekturvorschlägen beantwortet. Damit lassen sich auch
Motoren mit unbekannten Daten und Anschlussbelegungen zuverlässig ohne zeitraubende Experimente an die Escon-Controller anschließen.
Systemidentifikation und Parameterberechnung durch Autotuning
Inbetriebnahme und Parametrierung der Reglerparameter gestalten sich häufig schwierig, da in der
Praxis ein A-priori-Wissen über die Parameter des
Systems, wie beispielsweise Massen, Reibungen und
weitere meist nicht vorhanden ist. Eine rechnerische
Bestimmung der Reglerparameter ist damit entweder
nicht möglich, oder umständlich und zeitaufwendig. Um
Umfangreiche Funktiodiese Problematik zu überwinden, bietet sich eine über Escon
nalitäten mit frei konfiStudio geführte Inbetriebnahgurierbaren digitalen
me an. Für den Stromregler
Ein- und Ausgängen.
werden die Stromreglerparameter ermittelt und für den
Drehzahlregler anschließend die Drehzahlreglerparameter automatisch bestimmt. Dieses Autotuning
ist ein modellbasiertes Selbsteinstellverfahren, das in
den zwei Hauptschritten Identifikation des Systems
und Berechnung der Reglerparameter erfolgt.
Im Frequenzbereich findet die Systemidentifikation statt. Ein Dauerschwingungsverfahren ermittelt
den Frequenzgang der Strecke. Ein in den Regelkreis
eingefügtes Zweipunktglied regt den nichtlinearen
Regelkreis, bei geeigneter Wahl der Parameter, zu
chrakteristischen Eigenschwingungen an.
Die Grundschwingungen am Eingang X und am
Ausgang Y der Strecke werden gemessen. Deren Verhältnis nach Betrag und Phase liefert einen Punkt des
elektronik industrie 04/2015
Bilder: Maxon Motor
1
Schleife zur Erzeugung der Dauerschwingung.
58
Strecke
gesuchten Frequenzgangs. Ein adaptiver Algorithmus
stellt die Verstärkung des Zweipunktgliedes automatisch so ein, dass eine stationäre Dauerschwingung
am Ausgang der Strecke Y eine bestimmte Amplitude erreicht. Stellt man die Zeitkonstante T des Tiefpasses passend ein, dann wird auch die Phasenverzögerung des Systems eingestellt. Mit Änderungen
von Verstärkung und der Zeitkonstanten lassen sich
verschiedene charakteristische Frequenzen vorgeben.
Dadurch erhält man weitere Werte nach Betrag und
Phase für die Rekonstruktion des Frequenzganges der
Strecke. Aus der so berechneten Übertragungsfunktion der Strecke lassen sich die Reglerparameter zum
Beispiel nach der Methode der Polvorgabe berechnen.
Per Knopfdruck kann man die passenden Regelparameter bestimmen. Die in der Praxis gewonnenen
Erfahrungen zeigen, dass dieses automatische Einstellverfahren auch bei sehr unterschiedlichen Streckeneigenschaften zuverlässig die passenden Reglerparameter liefert. Dazu kann der Anwender die Reglerparameter je nach Anforderung als „soft“ oder
„hard“ parametrieren. Die Einstellung soft führt zu
einem langsamen jedoch gut gedämpften Regelverhalten. Im Gegensatz dazu führt die Einstellung hard
zu einem wenig gedämpften aber schnellen Einschwingvorgang auf den Sollwert.
Schutz gegen Überspannung
Um sich gegen Überstrom, Übertemperatur, Unterund Überspannung, Spannungstransienten und Kurzschluss in der Motorleitung zu schützen, verfügen die
Escon-Servocontroller von Maxon Motor über diverse Schutzbeschaltungen. Ebenso haben sie geschützte digitale Ein- und Ausgänge sowie eine einstellbare Strombegrenzung zum Schutz von Motor und Last.
Der Motorstrom und die Ist-Drehzahl der Motorwelle lassen sich mittels einer analogen Ausgangsspannung überwachen. (ah/pet)
■
Autorin
Anja Schütz
Redakteurin bei Maxon Motor.
infoDIREKT
607ei0415
www.elektronik-industrie.de
Aktoren
Asynchronmotoren betreiben
Der dezentral konzipierte Frequenzum­
richter MW500 von WEG ist für den
Betrieb von Asynchronmotoren in einem
Leistungsbereich von 0,75 bis 7,5 kW aus­
gelegt und kommt für Netzspannungen
von 380 bis 400 V in drei Baugrößen (A:
1,1 bis 1,5 kW, B: 2,2 bis 4 kW und C: 5,5
bis 7,5 kW) beziehungsweise für 200 bis
240 V in einer Baugröße A von 0,75 bis
1,1 kW auf den Markt.
Die besonders robuste Gehäuseausaus­
führung in Schutzart IP66 beziehungswei­
se in Nema 4X erlaubt es, den Frequenz­
umrichter direkt auf dem Motorklemm­
kastenrahmen oder mittels Adapterplatte
an der Wand anzubringen. Damit kann
der Anwender den MW500 nahe dem
zu regelnden Motor installieren. Motor­
zuleitung und Schaltschrank sind somit
überflüssig.
Der MW500 unterstützt sowohl Span­
nungsvektorregelung (VVW) als auch U/f.
Auch eine hohe Überlast von 150 % für
60 s kann das Gerät alle zehn Minuten
tragen und in Umgebungstemperaturen
Bild: WEG
Umrichter zur Motor- und Wandmontage
Der dezentral konzipierte Frequenzumrichter
MW500 von WEG ist für den Betrieb von Asynchronmotoren in einem Leistungsbereich von
0,75 bis 7,5 kW ausgelegt.
bis 40 °C (Wandmontage) beziehungswei­
se 50 C (Motormontage) eingesetzt wer­
den. In der Standardversion verfügt der
MW500 über einen PID-Prozessregler und
eine integrierte SPS mit zahlreichen Pro­
grammierfunktionen. Im Gerät ist bereits
ein EMV-Filter gemäß EN 61800-3 integ­
riert, Ausführungen für die Kategorien C2
und C3 sind optional. Auch ein analoges
Drehzahlsollwert-Potentiometer ist im
Umrichter enthalten, mit dessen Hilfe sich
die Drehzahl eines Asynchronmotors
ohne die Notwendigkeit eines Bedienfelds
regeln lässt.
Wenn gewünscht, können Anwender
das Gerät jedoch über ein optionales in­
tegriertes Bedienfeld (HMI) – auch als
Ausführung mit Fernbedienung erhältlich
– intuitiv bedienen. Drei LEDs auf der
Oberseite des Umrichters zeigen die Zu­
stände Betriebsbereit, Alarm und Fehler
farblich an. Darüber hinaus lässt sich op­
tional auch noch ein Netztrennschalter für
eine einfache und sichere Wartung ein­
bauen. Eine spezielle Lackierung schützt
die Elektronikplatinen des Frequenzum­
richters MW-500 vor Staub, Feuchtigkeit
und Chemikalien. Der Umrichter ist cULund CE-zertifiziert. (ah)
n
infoDIREKT 658ei0415
Mit 3-Phasen-Gate-Treiber und B6-Powermodul
Kompakter Servo-Treiber-Chipsatz
Bild: Trinamic
Die B6-Brücken von Bosch passen
zu der BLDC-, PMSM-Gate-Treiber
Familie von Trinamic.
Die Kombination eines Gate-Treibers von
Trinamic und einer B6-Brücke von Bosch
ist ein Paket für industrielle BLDC- und
PMSM-Antriebe bis 1,5 kW. Der TMC­
6130-Treiber und der Brückenbaustein
MB0413A bilden zusammen ein Paket für
www.elektronik-industrie.de
Motorleistungen bis 1,5 kW
bei einer Versorgungsspan­
nung von 24 V f ü r a l le
Anwendungen, in denen die
verfügbare Leiterbahnfläche
limitiert ist und zum einen
eine gute Entwärmung sowie
eine geringe Verlustleistung gefordert
sind. Während diskret aufgebaute B6-​
Endstufen dieser Leistungsklasse erheb­
liche Kosten bei der Montage der Ent­
wärmung verursachen, können die Multi­
chip-Power-Packages von Bosch einfach
maschinell bestückt werden und im Nach­
gang durch die großen thermischen Kon­
taktflächen über einen rückseitig auf der
Platine montierbaren Kühlkörper oder
auch direkt über die Gehäuseflächen
zuverlässig gekühlt werden.
Kurze Leiterbahnlängen zu den Gates
und gut abgestimmte Gate-Treiber ermög­
lichen Designs mit deutlich niedrigerer
elektromagnetischer Abstrahlung als mit
diskreten Endstufen und ersparen so auf­
wändige EMV-Schutzbeschaltung.
Um ein schnelles Design-In zu ermög­
lichen, liefert Trinamic ein Evaluations-Kit
mit Desktop-Software zur Suche und
Optimierung der Parameter. (rao)
n
infoDIREKT
200ei0415
elektronik industrie 04/2015
59
Aktoren
Linearversteller
Präzise Positionierung
für 13 und 26 mm Stellweg
ysik
: Ph
Bild
Die Verstellerserie Q-545 von Physik Instrumente vereint hohe Kraft, kleine Bauform und präzise Positionierung für 13
und 26 mm Stellweg. Das Antriebsprinzip
der Linearversteller beruht dabei auf den
kompakten piezoelektrischen Trägheitsantrieben. Bei nur 45 mm Breite erreichen
die Linearversteller eine Kombination von
Kraft und Positioniergenauigkeit, die mit
konventionellen Antriebsprinzipien wie
DC- oder Schrittmotoren nicht möglich
ist. Die Halte- beziehungsweise maximale Vortriebskraft liegt bei 8 N, die maximale Geschwindigkeit beträgt 10 mm/s.
Da der Piezomotor im Stillstand selbsthemmend ist, muss er nicht bestromt werden und erwärmt sich nicht.
In seinem kompakten Bauraum enthält
der Q-545 Präzisionskomponenten wie
Kreuzrollenführungen mit Käfigzwangssteuerung, die eine hohe Ablaufgenauigkeit von ±50 µrad bei 13 mm Stellweg
ermöglichen.
Für den geregelten Betrieb sind die Versteller mit einem optischen Linearencoder
ausgestattet, der eine Auflösung von 1 nm
erreicht. Das Längenmesssystem ist wie
der Motor zentral zwischen den Führungen angeordnet. Das ermöglicht eine parallaxefreie Positionsmessung. In Kombination mit dem piezoelektrischen Trägheitsantrieb lassen sich so kleinste Schrittweiten von wenigen Nanometern stabil
und wiederholbar erzielen. Optional ist
die Q-545-Serie auch für Vakuumbedingungen bis 10-9 hPa erhältlich.
Die Positionsregelung der Q-545-Serie
ist auf schnelle Punkt-zu-Punkt-Bewegungen ausgelegt. Sie erfolgt über den
Motion Controller E-871. Über eine USBoder RS-232-Schnittstelle wird die Steuerung digital angesprochen und besitzt
zahlreiche Parameter zur optionalen Optimierung des Einschwingverhaltens. Aufgrund ihrer Vernetzbarkeit lassen sich bis
zu 16 Achsen gleichzeitig über eine Com-
nte
e
rum
Inst
Die kompakte Verstellerserie Q-545 ermöglicht
eine hohe Ablaufgenauigkeit von ±50 µrad bei
13 mm Stellweg.
puterschnittstelle ansteuern. Die schnelle
Inbetriebnahme und Systemkonfiguration
erfolgt über das im Lieferumfang enthaltene Programm PIMikromove. Eine Implementierung in bereits bestehende Umgebungen ist über Labview-Treiber und DLLs
möglich.
Für einen ungeregelten Betrieb steht die
Treiberelektronik E-870 zur Verfügung.
Diese Treiberelektronik ist ebenfalls speziell auf die Anforderungen von Trägheitsantrieben abgestimmt. Eine Endstufe kann
in einem Gerät bis zu vier Kanäle seriell
ansteuern, wodurch auch die Anschaffungskosten sehr gering gehalten werden
können. (ah)
n
infoDIREKT 664ei0415
MCU-Familie der K inetis-V-Baureihe
Designverbesserungen bei digitalen
Motorsteuerungen
Die Kinetis-KV5x-Mikrocontroller-Familie von Freescale Semiconductor nutzt das
Leistungspotenzial des ARM Cortex-M7-​
Kerns und ermöglicht Designverbesserungen bei digitalen Motorsteuerungen.
Der Umstieg auf Systeme mit digitaler
Steuerung und sicheren Netzwerkfunktionen eröffnet große Chancen für Energieeinsparung.
Im Kinetis-Mikrocontroller KV5x integriert finden sich ein IEEE-1588-EthernetController, ein Kryptografiebeschleuniger
mit Zufallsgenerator und eine Memory
Protection Unit. Da Motoren oft in sicherheitskritischen Umgebungen wie Prozesssteuerungen in der industriellen Fertigung
eingesetzt werden, können Entwickler mit
60
elektronik industrie 04/2015
solchen Funktionen neue Dienste über
die Infrastruktur des IoT implementieren,
gleichzeitig Systeme aber gegen fehlerhafte Eingangssignale schützen, die zu ungewünschten Betriebszuständen führen
könnten.
Im Herzen der KV5x-Produkte ist ein
240-MHz-ARM-Cortex-M7-Kern mit
Single-Precision-Floating-Point Unit. Der
Programmcode wird aus einem bis zu
1 MByte großen, auf dem Chip integrierten Flashspeicher über eine 256 Bit breite
Schnittstelle abgearbeitet, um CPU-Wait­
states zu minimieren. 128 kByte DTCMSpeicher (Data Tightly Coupled Memory)
und 64 kByte ITCM-Speicher (Instruction
TCM) sorgen für eine leistungsstarke und
deterministische Verarbeit ung und
gewähr­leisten sehr gute Echtzeitreaktionen auf Motorgeschwindigkeit und Positionsdetektion. Mit vier 12-Bit-Hochgeschwindigkeits-A/Ds, von denen jeder
5 MSample/s bewältigen kann, kann die
Kinetis KV5x MCU-Familie voll asynchrone Drehstrom-Motorsteuerungen mit zwei
dezidierten A/Ds und acht PWM-Kanälen
pro Motor unterstützen. Zwei E-FlexPWMs mit je zwölf Kanälen erlauben eine
Auflösung von 312 ps für die Ansteuerung
von bis zu acht Leistungsstufen in Halbbrückenkonfiguration in Leistungswandleranwendungen. (ah)
n
infoDIREKT 662ei0415
www.elektronik-industrie.de
Aktoren
Power-Module
Die IPM-Familie (Intelligent Power Module) von Rohm Semiconductor für energieeffiziente Antriebs- und WechselrichterAnwendungen besteht auf IGBT-basierten,
für den Low- oder High-Speed-Betrieb
optimierten Modulen sowie aus MOSFETbasierten IPMs, in denen der proprietäre
Super-Junction-MOSFET von Rohm mit
niedrigem Einschaltwiderstand zum Einsatz kommt. Entwickler von weißer Ware
und Industriemotoren erhalten hierdurch
eine Vielzahl kosteneffizienter Designoptionen. Die Palette umfasst 600-V-IGBTIPMs für 10, 15 und 20 A.
Anwendungen mit eingebauten Antrieben verlangen nach Kompaktheit, einem
hohen Integrationsgrad und Zuverlässigkeit. Darüber hinaus wird Langlebigkeit
unter rauen Umgebungsbedingungen
erwartet. Diese hochfunktionale IPMSerie vereint mehrere Bauelemente wie
etwa Gatetreiber, Bootstrap-Dioden,
IGBTs beziehungsweise MOSFETs, Frei-
laufdioden sowie verschiedene Schutzfunktionen in einem einzigen kompakten
HSDIP25-Gehäuse. Mit einer ganzen Reihe von proprietären Technologien und
Materialverbesserungen bieten die Bauelemente Eigenschaften, die die Stromüber wachung ermöglichen und der
Wärme­ableitung und dem zuverlässigen
Betrieb zugutekommen. Bei erhöhter
Nennleistung werden die Verluste deutlich
verringert, und dies bei niedriger ebenso
wie bei hoher Ausgangsleistung.
Dank ihrer SOI-Technologie (Siliconon-Isolator) zeichnen sich die Module
durch erhöhte Hochspannungsfestigkeit,
hohe Wärmeleitfähigkeit und einen geringen Leckstrom sowie Latch-up-Schutz
aus. Außerdem enthalten die ICs eine
umfassende Ausstattung an Schutzfunktionen wie etwa eine Strombegrenzung
für die Bootstrap-Diode, einen Unterspannungsschutz für die potenzialfreie Stromversorgung, einen Fehlerausgang, eine
Bild: Rohm
Hochleistungsfähige Schalt-Anwendungen
für Antriebe und Wechselrichter
Die IPM-Familie für Antriebs- und WechselrichterAnwendungen bietet viele Designoptionen.
Übertemperatur-Abschaltung und einen
Kurzschlussschutz. Zudem verfügen die
IGBT-Versionen über eine Freilaufdiode,
um Spannungsspitzen zu vermeiden.
Designer haben die Wahl zwischen verschiedenen Konfigurationen mit integriertem IGBT oder MOSFET. (ah)
n
infoDIREKT 660ei0415
IP-suite und referenzdesign
Vereinfachte Motorsteuerungsentwicklungen
Das Smartfusion2-SoC-FPGA-Entwicklungskit von Microsemi zur Steuerung
zweiachsiger Motoren wird sofort einsatzfähig geliefert. Zum Lieferumfang gehören
ein kompaktes Evaluation Board (Hardware), Zugang zu Microsemis verschlüsselter Motor-Control-IP und eine Lizenz
der Libero Gold Edition (Software) zum
unmittelbaren Beginn der Entwicklungsarbeiten. Das Kit beinhaltet eine modulare Smartfusion2-SoC-FPGA-Tochterkarte,
die den Anwendern die einfache Partitionierung ihrer Motorsteuerungslösung für
ausschließlich auf Hardware oder auf
Hardware/Software basierenden Implementierungen ermöglicht. Dabei kommen
die modulare Motorsteuerungs-IP-Suite
und die ARM Cortex M3 MCU in Smartfusion2 zum Einsatz.
www.elektronik-industrie.de
Gut geeignet ist das Starterkit für Kunden, die eine skalierbare mehrachsige
Motorsteuerung sowie eine höhere Leistungsfähigkeit als ein MCU/DSP-basiertes
Kit brauchen und noch zusätzliche Systemfunktionen in ein FPGA integrieren
müssen. Mit dem Entwicklungskit erhalten Anwender eine flexible Entwicklungsplattform zum Skalieren von Motor/Bewegungssteuerungslösungen für Standardund Premium-AC-Antriebe sowie für
kundenspezifische Schritt-/Servomotor­
applikationen.
Smartfusion2 mit Microsemis Motorsteuerungs-IP ermöglicht es, die CPU/
DSP-Verarbeitung in das FPGA auszulagern, um dadurch ein schnelleres Parallel
Processing zu erreichen. Die modulare
IP-Suite im FPGA erlaubt es, entweder
zwei BLDC/Schrittmotorkanäle mit dem
Motorsteuerungskit zu treiben (während
die IP bis auf sechs Achsen skalierbar ist)
oder die Motor-Leistungsfähigkeit auf
30.000 Umdrehungen pro Minute (min-1)
anzuheben.
Die internationale Energieagenur IEA
schätzt den Energieverbrauch von Elektro­
motoren auf einen Anteil von über 45 %
der gesamten elektrischen Energie. Vor
diesem Hintergrund ist es besonders vorteilhaft, dass SoC-FPGAs Smartfusion2
den Energieverbrauch aller Bauteile um
über 50 % senken und die statische Leistungsaufnahme gegenüber SRAM-basierten FPGAs um das Zehnfache reduzieren
können. (ah)
n
infoDIREKT 661ei0415
elektronik industrie 04/2015
61
Aktoren
Für Schrit t- und BLDC-Motoren bis zu 70 W Dauerleistung
Flexibel einsetzbare Steuerung für EC-Motoren
Speziell für kleine Schritt- und BLDCMotoren mit bis zu 70 W Dauerleistung ist
die Steuerung CL3-E von Nanotec konzipiert. Als offene Platine mit einer Größe
von nur 40 mm × 60 mm eignet sie sich
sehr für den Einsatz in der Laborautomatisierung, da sie eine breite Anzahl von
Anwendungen mit verschiedensten Motoren und Schnittstellen abdeckt.
Das reicht von Open-Loop-Schrittmotoren, die autonom auf digitale Eingänge
reagieren, bis hin zu hochdynamischen
BLDC-Motoren mit Encoder, die über das
CAN-Netzwerk interpoliert angesteuert
werden. Auch die neuentwickelte sensorlose Closed-Loop-A nsteuerung von
Schrittmotoren wird unterstützt. Mit einer
Betriebsspannung von 12 bis 24 V und 3
ec
not
: Na
Bild
Die Steuerung CL3-E ist für kleine Schritt- und
BLDC-Motoren mit bis zu 70 W Dauerleistung
konzipiert.
A Nennstrom sowie 6 A Spitzenstrom ist
diese kostengünstige Platine sehr gut
geeignet für Miniatur-BLDC-Motoren und
Schrittmotoren bis Baugröße Nema 23.
Die CL3-E ist über USB, CANopen oder
RS232- beziehungsweise RS485-Schnittstellen ansteuerbar und verfügt über fünf
Sehr gute Wärmeableitung
durch beweglichen Magneten
4 kW starker
Nano-Servo-Drive
62
elektronik industrie 04/2015
infoDIREKT 674ei0415
Miniatur-Voice-Coil-Aktor
Kleiner Servo-Drive mit 200 % Effizienzsteigerung
Mit nur 18 Gramm und weniger als 13 cm³
liefert der Nano-Servo-Drive Gold Twitter
von Elmo Motion bis zu 4000 W Nennleistung, bei Nennströmen bis 50 A und Versorgungsspannungen bis 196 VDC. Die
Kommunikation erfolgt über EtherCAToder CANopen-Schnittstellen in Echtzeit
und erlaubt einen Mehrachsbetrieb.
Zudem entspricht der Antrieb allen internationalen Standards in Bezug auf EMV
und funktionale Sicherheit (STO). Die Effizienz konnte um 200 % gesteigert, die Größe um 75 % verringert und die Leistungsdichte um 400 % erhöht werden.
Aufgrund seiner Robustheit ist es möglich, den Servo-Drive auf, neben oder im
Motor, sowie auf sich bewegenden Lasten,
zu montieren. So lässt sich hohe ServoPerformance sicherstellen sowie enorme
Kosten für Hardware und Verkabelung
einsparen. Er harmoniert mit jedem Servomotor, kann in Strom-, Geschwindigkeits- und allen Modi von Lageregelung
betrieben werden, für Single-, Dual-Loop-
Digitaleingänge, zwei Analogeingänge
sowie drei Digitalausgänge. Zusätzlich ist
es möglich, in der Programmiersprache
NanoJ erstellte Ablaufprogramme direkt
im Motorcontroller auszuführen. Die Programme werden über das Echtzeitbetriebssystem in 1-ms-Zyklen mit den digitalen Ein- und Ausgängen sowie den über
den Feldbus empfangenen Anweisungen
synchronisiert. So lassen sich einfache
Applikationen ohne übergeordnete Steuerung realisieren, außerdem entlastet dies
bei komplexen Anwendungen die übergeordnete Steuerung und verringert die Buslast. (ah)
n
und Gantry-Applikationen. Dabei werden
alle gängigen Gebersysteme unterstützt.
Der Gold Twitter Nano-Servo-Drive ist
für den Einsatz in komplexen Applikationen prädestiniert, die auf kleinstem Raum
hohe Regelungsgüte benötigen. Mit einer
Größe von 35 × 30 × 12,8 mm passt der
Antrieb auch in den kleinsten Bauraum,
selbst mit ungünstiger Entwärmung, da
der Servo-Drive mit der Fasst (Fast and
Soft Switching Technology) -Schalttechnologie von Elmo ausgestattet ist, die einen
Wirkungsgrad >99 % ermöglicht. (ah) n
Der kleine und dennoch leistungsstarke lineare
Voice-Coil-Aktor (VCA) Modell LAH04-10-000A L
ergänzt das umfassende Portfolio an Magnetaktoren mit Gehäuse in den Größen von 9,52 bis
60,95 mm Außendurchmesser von BEI Kimco
Magnetics. Alle Aktoren dieses Portfolios bieten
Kunden eine Vielzahl an Hubwegen und Spitzenkräften an, Spezifikationen lassen sich zudem auf vielerlei Art anpassen. Eine Spitzenkraft von nahezu 1,8 N bei einem Außendurchmesser von lediglich 9,52 mm erreicht der Aktor.
Mit einem Gesamtgewicht von 10,5 g erzeugt er
bei einem Hubweg von 4 mm eine Kraft, die
mehr als dem 20-fachen seines Gewichts entspricht. Seine geringe Größe und seine Bauart
mit Gehäuse ermöglichen eine einfache Montage in größenkritischen Anwendungen. Durch
seinen beweglichen Magneten bietet er zudem
eine sehr gute Wärmeableitung. Da sich der Magnet bewegt, während die Spule fest bleibt,
kann die von der Spulenbaugruppe erzeugte
Wärme effektiv abgeleitet werden. Die gute
Wärmeableitung und der Wegfall von beweglichen Drähten machen diesen VCA zu einer geeigneten Lösung für Anwendungen mit hohem
Lastspiel. Alle systembedingten Vorteile der
Voice-Coil-Technologie wie den Direktantrieb,
hysteresefreien Betrieb und hochpräzise Bewegunge bieten diese Voice-Coil-Aktorenn. Zu den
weiteren Vorteilen der Technologie zählen eine
hohe Beschleunigung, der Wegfall von Schaltvorgängen und eine ausgezeichnete Auflösung.
infoDIREKT 665ei0415
infoDIREKT 679ei0415
o
Bild: Elm
Mit nur 18 Gramm und weniger als 13 cm³ liefert
der Nano-Servoantrieb Gold Twitter von Elmo
bis zu 4000 W Nennleistung.
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Neue Produkte
D-Sub-Hauben und Steckverbinder
Schnelle und einfache Ver- und Entriegelung
Bild: Conec
E­ ine aufwändige Verschraubung der Haube
zum Gegenstecker ist nicht
mehr nötig. Die Steckverbinder sind mit integrierten, nicht verlierbaren Bolzen ausgestattet. Somit
wird eine Langzeitverbindung ohne sich lösende
Schrauben hergestellt.
Durch den hör- und spürbaren „Klick“, ist ­eine Verriegelung auch an
schlecht einsehbaren Geräteschnittstellen
schnell und sicher hergestellt. Verfügbar sind
die Snap-Lock-Hauben in schwarzem oder
metalli­siertem Kunststoff in den Gehäusegrö-
infoDIREKT651ei0315
13-Megapixel-CMOS-Bildsensor
Schalter für einen Frequenzbereich von
30 bis 6000 MHz
Kompakter Chip sorgt für geringere
Stromaufnahme
Schalter auf Halbleiterbasis haben gegenüber mechanischen Schaltern oft
Schwächen bei Isolation, im Frequenzbereich oder der Einfügungsdämpfung. Der Achtfachschalter von Telemeter Electronic vereint Vorteile von
elektromechanischen und Pin-Dioden-Schaltern. Der Halbleiterschalter deckt durch seine obere Grenzfrequenz von 6 GHz die gängigsten
kommerziellen Funkanwendungen
wie GSM, DECT, UMTS, LTE und
WLAN (IEEE 802.11a, b, g, h, n und ac)
ab und ist auch für Forschungs- und
allgemeine Laboranwendungen geeignet. Die besonders hohe Übersprechdämpfung erreicht fast die Werte
eines Koaxialrelais. Der Schalter hat Dämpfungswerte von mindestens
75 dB bis 1000 MHz und mindestens 65 dB über 1000 MHz. Bei der Standardausführung sowie beim Modell mit Terminierung beträgt die Einfügedämpfung maximal 3 dB. Bestückt sind die Schalter mit SMA-Anschlüssen.
Das VSWR beträgt 1,65 : 1. Sie sind nach MIL-Standard spezifiziert.
Toshiba Electronics Europe stellt mit dem T4KB3 einen 13-Megapixel-BSICMOS-Bildsensor (BSI: Backside Illumination) mit einem optischen Format
von 1/3,07 Zoll vor. Der Sensor ermöglicht die Videoaufnahme mit einer
Bildrate von bis zu 120 fps bei FullHD-Auflösung (1080p). Stromsparende Schaltkreise senken den Energieverbrauch gegenüber dem Vorgängermodell T4K82 um 53 %. Damit verbraucht der Bildsensor nur
200 mW oder weniger bei 30 fps und
vollem 13-Megapixel-Bildausgang.
Die Bildhelligkeit wird durch einen
Aufhell-Modus (Bright Mode) bis zu viermal erhöht. Ausgestattet ist der
Sensor mit 8 kBit OTP-Speicher (One Time Programmable). Außerdem lassen sich zwei Objektiv-Shading-Korrektureinstellungen speichern. Dies ermöglicht unterschiedliche Korrekturdaten für den Innen- und Außeneinsatz. Er misst 8,5 mm × 8,5 mm mit Autofokus und 6,7 mm × 6,7 mm mit
statischem Fokus.
infoDIREKT 650ei0415
Bild: Toshiba Electronics Europe
Achtfach-Halbleiterschalter
infoDIREKT 652ei0415
Für Baugruppen aus rostfreiem Stahl
Schwimmend gelagerte PEM-Einpressmuttern
Schwimmend gelagerte PEM-Einpressmuttern
für Baugruppen aus rostfreiem Stahl ermöglichen eine einfache Ausrichtung auf Passlöcher
und liefern damit mehr Design-Flexibilität bei
Anwendungen mit größeren Toleranzen. Die
Einpressbefestiger von Penn Engineering lassen
sich entweder mit nichtsichernden oder selbstsichernden Gewinden spezifizieren. Sie ermöglichen einen Ausgleich von bis zu 0,38 mm /
0,015 Zoll in alle Richtungen rund um das Zentrum. Das innovative Design der Elemente ermöglicht verbesserte Tragfähigkeit und besseren Halt in einer Baugruppe, da das aufnehmende Gewinde über die ganze Länge des Halteschafts reichen darf. Das Portfolio dieser Einpressbefestiger umfasst nichtsichernde Muttern
vom Typ A4 (mit freilaufendem lastführendem
Gewinde) und selbstsichernde Muttern vom Typ
www.elektronik-industrie.de
Bild: Penn Engineering
Bild: Telemeter Electronic
Conec hat sein Produktportfolio im Bereich
der D-Sub-Hauben um Snap-Lock-Varianten
ergänzt. Die Hauben sind mit einem Verriegelungssystem ausgestattet, welches eine
schnelle Ver- und Entriegelung ermöglicht.
ßen 1 bis 5. Je nach Polzahl sind sie mit zwei
oder drei Kabelausgängen gerade und seitlich
ausgestattet. Durch einen Nachrüstsatz sind
auch bestehende Schnittstellen mit einer
Snap-Lock-Haube kompatibel. Außerdem ermöglicht dieses System eine Haube-zu-HaubeVerbindung und es ist speziell für Anwendungen mit hohen Anforderungen an Vibrationsund Schockfestigkeit wie sie zum Beispiel im
Bahn- und Transportwesen gegeben sind, ausgelegt. Weitere Anwendungsfelder sind unter
anderem die Bereiche Antriebstechnik, Gehäuse-Geräteanschluss, Kommunikationstechnik
sowie die Steuerungstechnik. LA4 (mit sichernden Gewinde). Die verpressten
Elemente gewähren ein zuverlässiges Trageverhalten in rostfreiem Stahlblech mit Stärken ab
0,97 mm / 0,038 Zoll und Härtewerten von maximal HRB 88 auf der Rockwell-B-Skala. Beide
Typen sind in Gewindegröße M3 bis M5 beziehungsweise #4-40 bis #10-32 erhältlich. Die
PEM-Einpressmuttern lassen sich einfach in entsprechend dimensionierte Löcher mithilfe einer
Pemserter-Presse oder anderen Standardwerkzeugen installieren, die ausreichend Einpresskraft aufbringen. Dabei verankern sich die Einpressmuttern permanent in Position, wobei die
dem Befestiger gegenüberliegende Seite bündig bleibt. Damit werden sie zu einem festen
Bestandteil der Baugruppe aus rostfreiem Stahl.
Weiterhin weisen sie ein wiederverwendbares
und lastführendes Gewinde zur Aufnahme von
passenden Bauteilen auf und sie verfügen weiterhin über eine hohe Drehmoment- und Ausdrückfestigkeit. infoDIREKT 258ei0115
elektronik industrie 04/2015
63
Neue Produkte
Thermischer Schutz für Lithium-Akkus
Rücksetzbarer TCO-Baustein mit flachem Gehäuse
Bild: EKF
Bild: TE Circuit Protection
stein (Polymeric Positive Temperature Coefficient). In Batterieanwendungen bietet er einen
rücksetzbaren Übertemperaturschutz, der den
Akku abschaltet, wenn eine Störung erkannt
wird. Ist die Störung beseitigt, setzt sich der
Baustein automatisch zurück. Die MHP-TAM-Serie deckt verschiedene Öffnungstemperaturen
in einem Bereich von 72 bis 90 °C (typisch) ab,
die sich für den Batteriemarkt eignen. Sie sind
zudem als Niederstromvariante (ungefähr 6 A
bei 25 °C) oder als Hochstromversion (ungefähr
15 A bei 25 °C) erhältlich.
infoDIREKT 654ei0415
Flacher und leichter 21,5-Zoll-Panel-PC
2 A / 5,5 V für FPGA-PoL-Anwendungen
Industriesystem mit 10-Punkt-Multitouch
Eine besonders kompakte synchrone-Abwärts-Schaltregler-Lösung mit
2 A / 5,5 V speziell für den Einsatz in FPGA-PoL-Anwendungen (Point-ofLoad) führt SE Spezial-Electronic mit dem Sync Buck Regulatur ISL8002B
von Intersil im Programm. Output Tracking und Sequencing ermöglichen
einen sicheren Start-up und Shut-down in empfindlichen Multi-Rail-Systemen. Um zu gewährleisten, dass die internen ESD-Dioden der FPGAs oder
MPUs nicht vorgespannt oder während ansteigendem und abfallendem Output überlastet werden, sind
die Ausgänge der Bausteine in die
Betriebsmodi „ratiometric-start-up“,
„coincidental voltage tracking“ und
„output sequencing“ konfigurierbar.
Die Unterspannungs-Abschaltung
des ISL8002B und zahlreiche weitere
Schutz-/Stabilisierungs-Funktionen hinsichtlich Überspannung, Über- und
Unterstrom, negativem Strom, Übertemperatur und Kurzschluss schützen
das System beim Auftreten eines unerwünschten elektrischen Störereignisses zuverlässig vor Schäden. Dank des sehr guten Transientenverhaltens
und des hohen Integrationsgrades benötigt die komplette synchrone DC/
DC-Abwärtsregler-Lösung weniger als 65 mm² Montagefläche.
Plug-In Electronic bringt mit dem dünnen und sehr kompakten Panel-PC
MTC-2021 ein Industriesystem auf dem Markt, dass sich durch sein 21,5 Zoll
großes Projected-Capacitive-Multitouch-Display mit 10-Punkt-Multitouch
auszeichnet, welches auch mit Handschuhen zu bedienen ist. Dieser lüfterlose All-in-One-Panel-PC ist mit einem Full-HD-Display mit 1920 × 1080
Bildpunkten und im 16:9-Format
ausgestattet und wird von einem
verlustarmen Hochleistungs-IntelAtom-Quad-Core-E3845 als CPU betrieben. Die reichhaltigen Schnittstellen sind unter anderem zwei
GBit-Ethernet-LAN, drei USB, sechs
COM und acht GPIO mit einem optionalen 3G/4G/GPS/GPRS/Wi-Fi/
Blue­tooth-Modul. Der Betriebstemperaturbereich von 0 bis +50 °C, der weite Eingangsspannungsbereich von
9 bis 28 VDC, die kratzfeste Displayoberfläche (7 H) sowie die Ablesbarkeit
in hellem Sonnenlicht befähigen den Panel-PC für den Einsatz in besonders rauen industriellen Umgebungen und auch im Außenbereich. Zusätzlich schützt die nach Schutzart IP65 ausgelegte Frontblende des Rechners
sein Innenleben vor Spritzwasser sowie Schmutz und Staub.
Bild: Plug-In
Kompakter synchroner Abwärtsregler
infoDIREKT 655ei0415
infoDIREKT 651ei0415
Peripheriekarte für PICMG-Compact-PCI-Serial
Neu im Vertrieb von Nova Elektronik
XMC-Modulträger
SMD-Polymerkondensatoren von Teapo
Mit dem SK2-Session stellt EKF eine Peripheriekarte für PICMG-CompactPCI-Serial-Systeme vor, die als Träger für ein Mezzanine-Modul nach dem
XMC-Standard dient. XMC-Module sind
definiert durch die ANSI/VITA-Spezifikation 42 und gelten als Nachfolger der bekannten PMC-Module. Bei identischen
­Abmessungen verfügen XMC-Module jedoch über das PCI-Express-Interface. Der
SK2-Session verfügt über einen 4-Lane
5-Gbps-PCI-Express-Redriver für optimale
PCIe-Gen2-Signalintegrität. In jedem
PCIe-x1-versorgten Steckplatz einer Compact-PCI-Serial-Backplane läuft die Karte.
Abhängig vom eingesetzten XMC-Modul
wird für optimalen Durchsatz der Einsatz des SK2-Session in einem PCIex4-Slot empfohlen (zum Beispiel Compact-PCI-Serial Fat Pipe Slot).
Die SMD-Polymerkondensator-Serien VB (Low Profile) und VS (lange Lebensdauer, niedriger ESR) des taiwanesischen Herstellers Teapo gibt es mit
Werten von 39 bis 1200 µF und 2,5 bis 25 V Lebensdauern von 2000 oder
5000 Stunden bei 105 °C Lebensdauer.
Der Distributor Nova Elektronik hat die
Produkte ab Lager lieferbar, ebenso das
Entwicklerkit CSP-01. Fortschrittliche Applikationen stellen steigende Anforderungen an die Komponenten, zum Beispiel
exzellente elektrische und thermische Belastbarkeit, lange Lebensdauer, hohe Leitfähigkeit, niedriger ESR, extreme Temperaturen, geringe Erwärmung durch einen kleinen Innenwiderstand, geringe Verlustleistung, Nennkapazität unabhängig von Spannung und Temperatur. Genau für diese Aufgaben hat Teapo seine neuen SMD-Polymer­
konden­satoren optimiert.
infoDIREKT 653ei0415
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elektronik industrie 04/2015
Bild: Nova Elektronik
Bild: SE Spezial-Electronic
Die MHP-TAM-Bausteine von TE Circuit Protection besitzen ein sehr flaches Gehäuse (5,8 mm
× 3,85 mm × 1,15 mm maximal) und sind für eine hohe Betriebsspannung von 9 VDC ausgelegt.
Möglich sind zwei Strombelastbarkeiten sowie
mehreren Abschalttemperaturen. Der thermisch aktivierbare Mikrobaustein (TAM) ist eine
platzsparende Thermosicherung (TCO), die Entwicklern dabei hilft, die steigenden Anforderungen hinsichtlich der Spitzenströme bei Verbraucherprodukten zu erfüllen. Unter Verwendung
der Metall-Hybrid-PPTC-Technologie (MHP) vereint der MHP-TAM-Baustein einen Bimetallschutz in Parallelschaltung mit einem PPTC-Bau-
infoDIREKT 751ei0415
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Dynamische Regelkreis-Kompensation
600-V-GaN-Transistor
50-A-PoL-Gleichspannungswandler
Effiziente Wechselrichter bis zu 3 kW
Die aus digital geregelten 50-A-PoL-Gleichspannungswandlern (Point-ofLoad) bestehende Serie OKDx-T/50 von Murata Power Solutions können
aus einem nur 30,85 × 20,0 × 8,2 mm3 messenden Modul 50 A beziehungsweise 165 W bereitstellen. Die
Wandler sind in drei verschiedenen
Gehäuseformaten lieferbar und lassen sich mit PMBus-Befehlen konfigurieren und überwachen. In ihrem
Footprint entsprechen die PoLWandler der von Murata im September vorgestellten 40-A-Serie OKDxT/40, weisen aber eine um 25 % höhere Leistungsdichte auf. Zusätzlich zu den Features der 40-A-Serie zeichnet sich die neue Reihe durch eine dynamische Regelkreiskompensation
aus. Das nichtlineare Einschwingverhalten reduziert die Ansprechzeit und
die Abweichung der Ausgangsspannung.
Der 600-V-GaN-Transistor (Galliumnitrid) TPH3205WS von Transphorm mit
niedrigem R(on) und Quiet-Tab-Anschlusskonfiguration ermöglicht sehr effiziente Wechselrichter bis zu 3 kW und Stromversorgungen, die ohne parallele Transistoren auskommen. In
einem TO-247-Gehäuse verfügt der
Transistor über einen On-Widerstand von 63 mΩ, die maximale
Strombelastbarkeit beträgt 34 A.
Er nutzt das Quiet-Tab-Anschlusskonzept, das elektromagnetische
Störungen bei hohen Anstiegsgeschwindigkeiten (dv/dt) reduziert,
um geringe Schaltverluste und einen Hochgeschwindigkeitsbetrieb in
Netzteil- und Wechselrichterschaltungen zu ermöglichen. Der Baustein erweitert das EZ-GaN-Produktportfolio, das nun PV-Wechselrichter mit Leistungsstufen von einigen 100 W bis zu mehreren kW unterstützt.
infoDIREKT
Bild: Transphorm
Bild: Murata Power Solutions
Neue Produkte
infoDIREKT
642ei0115
656ei0415
Digitaler PWM/PFM-Universal-PMIC
Programmierbare Power-Technologie und vier Ausgänge
125 °C. Er liefert programmierbare LDO-Spannungen von 3,3, 2,8, 2,5 oder 1,8 V und 5-GPIOKonfigurationen für eine schnelle Systemintegration zum Beispiel für Fehlermeldungen oder
die Sequenzsteuerung. Wie der XRP7724 bietet
er einen Einfacheingang für 4,75 bis 5,5 V sowie
5,5 bis 25 V und vier Ausgänge für 0,6 bis 5,5 V.
Es ist ein Abwärtsschaltregler-Controller für
Schaltfrequenzen von 105 kHz bis 1,23 MHz mit
integrierten Gatetreibern und Zweifach-LDOAusgängen. An einem LDO sind vier Spannungswerte einstellbar. Er bietet Systemmonitoring, dynamische Steuerung und die Konfiguration mittels I2C-Interface.
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657ei0415
Performance-Oszilloskop
Investition
Tektronix zeigt 70-GHz-Echtzeit-Oszilloskop
Neue SMT-Linie
Beim Asynchronous Time Interleaving (ATI) getauften Ansatz laufen die
kompletten Eingangssignale durch zwei parallele und zeitversetzte Signalketten, statt sie einen hoch- und einen tieffrequenten Anteile aufzusplitten. Allein dadurch erhöht sich der Rauschabstand um 3 dB. Das nun
vorgestellte DPO70000SX erreicht eine Abtastrate von 200 GSample/s mit
einer Auflösung von
5 ps/Messpunkt und
erfasst damit Bandbreiten bis 70 GHz
mit einer Anstiegszeit unter 6 ps. Die
Empfindlichkeit
reicht von 100 mVFS
bis 300 mVFS. Als vertikales Rauschen
verzeichnet das Datenblatt 0,75 % bei 300 mVFS, das Jitter-Rauschen liegt
bei 100 fs. Die effektive Auflösung ENOB (Effective Number of Bits) beträgt
mehr als 4,8 Bit bei mehr als 200 mVFS und ist bei 100 mVFS immer noch
besser als 4,2 Bit. Als Rauschabstand werden 34 dB angegeben. Trotz der
aufwändigen Signalverarbeitung bleibt die Baugröße mit 3 HE im 19-ZollFormat sehr kompakt. Es ist zwar ein Display integriert, für die eigentliche
Messarbeit empfiehlt Tektronix aber einen externen Monitor, Maus und
Tastatur, oder den hauseigenen USB-Controller. Damit kann das Oszilloskop selbst näher am Testobjekt bleiben, was kürzere Kabellängen ermöglicht. Das Gerät lässt sich sogar kopfüber aufstellen: Dann liegen die Anschlüsse beider Oszilloskope sehr nahe beieinander, um mehrkanalige
Messungen zu verbessern. Weitere Details sind in der Online-Fassung zu
lesen und in der kommenden Ausgabe „Messtechnik + Sensorik“ unserer
Schwesterzeitschrift elektronik journal.
Der Fertigungsdienstleister Abatec hat 1,7 Millionen Euro in eine neue
SMT-Linie im österreichischen Mariapfarr (Salzburg) investiert. Damit
kann das Unternehmen nun Bauteile in den Größen von 0,3 × 0,15 mm2
(03015m) bis 200 × 125 × 25 mm3 realisieren. Durch die Kennzeichnung
an den Bauteilgurten lassen sich alle Bauteile der jeweiligen Baugruppe
zweifelsfrei zuordnen:
Die Rüst- oder Nachrüstverifizierung erfolgt softwareüberwacht – das soll Fehlbestückungen und
-rüstung ausschließen.
Was Ende 2013 mit dem
Austausch des ReflowLötofens (Typ: Rehm
VXP+ 734) begann, findet zwei Jahre später
durch die Installation
von drei weiteren Bestückungsautomaten (Typen: ASM Siplace SX1) seine Fortsetzung und
voraussichtlich im Jahr 2016 mit der Inbetriebnahme eines Lötpastendruckers sein vorläufiges Ende. Wesentliche Vorteile der neuen SMT-Linie sind unter anderem die deutlich bessere Bestückungsleistung
(Benchmark-Leistung 56.000 BE/h), kaum Stillstandzeiten durch schnelle
Vorrüstung und optimierte Rüstwechsel, die Selbstkalibrierung der Feeder und die optimale Austaktung der Bestückungsautomaten durch
hochflexible Bestückköpfe. Der neue Reflow-Ofen weist eine hohe Prozessstabilität auf und kann, falls erforderlich, die exakte Stickstoffzufuhr
der Lötung unter definierter Rest-Stauerstoff-Atmosphäre regeln.
infoDIREKT
www.elektronik-industrie.de
702ei0415
Bild: Abatec
Bild: Tektronix
Der von Eurocomp vertriebene Universal-PMIC
XRP77128 verwendet die programmierbare
Power-Technologie von Exar und bietet gegenüber dem XRP7724 zusätzliche Merkmale. Dazu
gehören ein DrMOS-Ausgang (optional) zur Ansteuerung von DrMOSFETs, eine verbesserte Regelung der Ausgangsspannungen auf ±12,5 mV
über den Betriebsspannungsbereich von -40 bis
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elektronik industrie 04/2015
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