Aktuelle Marktübersicht

DZ PRIVATBANK
MARKTÜBERSICHT
Ausgabe 08/2015
Editorial
ANLEGER NUTZEN EINIGUNG IN GRIECHENLAND ZUM
EINSTIEG – KURSRUTSCH IN CHINA
abzulösen. In Folge erhöhte die EZB das Volumen der Notfallkredite
Das Handelsgeschehen an den internationalen Finanzmärkten sah
Institute sichergestellt wurde. Diese öffneten daraufhin wieder ihre
sich auch im Juli maßgeblich durch die zuspitzende Entscheidung
Pforten. Wegen des erneuten Kurseinbruchs an der chinesischen
in Griechenland beeinflusst. Zunächst zeigten sich die Anleger von
Aktienbörse erhielt die allgemeine Zuversicht gegen Ende der
dem klaren „Nein“ der Griechen zum Reformpaket geschockt.
Betrachtungsperiode abschließend jedoch erneut einen Dämpfer.
Daraufhin schwanden die Hoffnungen auf Verhandlungen über ein
So gingen in China die Aktienkurse in Reaktion auf enttäuschende
neues Hilfsprogramm. Die Wahrscheinlichkeit eines griechischen
Konjunkturdaten erneut kräftig auf Talfahrt. Begünstigt wurde der
Staatsbankrotts und eines Ausscheidens des Landes aus der Euro-
Kursverfall durch Medienberichte, nach denen der Internationale
zone wurden in Folge wesentlich höher eingeschätzt. Angesichts
Währungsfonds (IWF) die chinesische Regierung dazu gedrängt
der damit verbundenen Risiken für die griechischen Banken fror die
hatte, die massiven Stützmaßnahmen des Aktienmarktes größten-
Europäische Zentralbank das Volumen der Notfallkredite an den
teils zurückzunehmen. Speziell Privatanleger gerieten daraufhin
Finanzsektor des Landes ein. Die Finanzinstitute des Landes blieben
zeitweise regelrecht in Panik. Es wurde befürchtet, die schwache
daraufhin geschlossen. Es wurde erwartet, dass den griechischen
Konjunktur in China und die aus dem Börsencrash resultierenden
Banken in kurzer Frist die Barreserven ausgehen würden. Ein erster
Belastungen könnten über einen weiteren Verfall der Rohstoff-
Schritt in Richtung eines Grexits aus der europäischen Währungs-
preise insbesondere die asiatischen Volkswirtschaften mit in den
union wäre damit eingeleitet worden. Risikoanlagen gerieten in der
Abwärtsstrudel ziehen und letztendlich die Weltwirtschaft beein-
Folge bei entsprechenden Preisabschlägen unter erheblichen Ab-
trächtigen.
(ELA) an den griechischen Bankensektor, wodurch die Liquidität der
gabedruck. Neben den Entwicklungen in Griechenland ging auch
am chinesischen Aktienmarkt kam es hier zu einem beispiellosen
KEINE KLARHEIT ÜBER TERMIN DER
­US-LEITZINSWENDE
Kursrutsch. In nur drei Wochen fiel der Leitindex in Shanghai um
Trotz des sich ihrer Ansicht nach weiter aufhellenden Arbeitsmark-
30 Prozent. Volkswirte wiesen auf die mit einem Aktiencrash
tumfeldes blieb die US-Notenbank nach der Sitzung ihres Offen-
verbunden Gefahren für die Weltwirtschaft hin. Im weiteren
marktausschusses Hinweise über den Termin der Leitzinswende
Handelsverlauf hellte sich dann die Stimmung jedoch wieder auf.
schuldig. Zwar hatte die Vorsitzende der amerikanischen Zentral-
Die nach einer Marathonsitzung der Staats- und Regierungschefs
bank Yellen zuletzt erneut auf die hohe Wahrscheinlichkeit des
der Euroländer zustande gekommene Einigung mit Griechenland
Beginns der Leitzinswende in diesem Jahr hingewiesen, Experten
hatte große Erleichterung ausgelöst. Die Anleger nutzten das zwi-
zeigten sich aber weiter in hohem Maße uneins darüber, ob der
schenzeitlich bei Risikoanlagen erreichte niedrige Kursniveau zum
erste Zinsschritt nun bereits im September oder erst im Dezember
erneuten Einstieg und richteten ihre Portfolios wieder aggressiver
stattfinden werde. So seien Konjunkturdynamik und Inflations-
aus. Die Entscheidung der EU-Finanzminister, Griechenland nach
druck trotz Fortschritten ihrer Ansicht nach noch zu gering. Den
der parlamentarischen Verabschiedung der Reformpakete einen
Leitzins beließ die US-Notenbank erwartungsgemäß mit 0,25 Pro-
Überbrückungskredit zur Verfügung zu stellen, wurde ausnahmslos
zent unverändert auf seinem bisherigen Rekordtief.
von China Verunsicherung aus. Nach der monatelangen Kursrallye
begrüßt. Vereinbarungsgemäß nutzte Athen das Geld, eine im Besitz der Europäischen Zentralbank zur Tilgung anstehende Anleihe
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MARKTÜBERSICHT
FINANZMÄRKTE IM ÜBERBLICK
2 / 8
Finanzmärkte im Überblick
GELDMARKTRENDITEN IN % (QUELLE: THOMSON REUTERS)
31.07.2015
Ende 2014
Veränderung in
Basispunkten
52 Wochen Hoch
52 Wochen Tief
EUR
-0,02
0,08
-10
0,21
-0,02
GBP
0,58
0,56
2
0,58
0,55
CHF
-0,74
-0,06
-68
0,02
-0,96
Land
USD
0,31
0,26
5
0,31
0,23
JPY
0,10
0,11
-1
0,13
0,09
WÄHRUNGEN (QUELLE: THOMSON REUTERS)
31.07.2015
Ende 2014
Veränderung in %
52 Wochen Hoch
52 Wochen Tief
EUR/GBP
0,70
0,78
-10,3
0,81
0,69
EUR/CHF
1,05
1,20
-12,5
1,22
0,86
EUR/USD
1,10
1,21
-9,1
1,34
1,05
EUR/CAD
1,44
1,40
0,3
1,47
1,30
EUR/AUD
1,50
1,48
1,4
1,53
1,37
EUR/YEN
136
145
-6,2
150
126
31.07.2015
Ende 2014
Veränderung in
Basispunkten
52 Wochen Hoch
52 Wochen Tief
EUR 10 J
0,65
0,54
11
1,20
0,05
EUR 30 J
1,32
1,36
-4
2,10
0,41
GBP 10 J
1,88
1,76
12
2,65
1,34
CHF 10 J
-0,04
0,37
-41
0,56
-0,28
KAPITALMARKTRENDITEN IN % (QUELLE: THOMSON REUTERS)
USD 10 J
2,19
2,17
2
2,66
1,64
USD 30 J
2,91
2,75
16
3,39
2,22
31.07.2015
Ende 2014
Veränderung in %
52 Wochen Hoch
52 Wochen Tief
DJ EURO STOXX 50
3.600,69
3.146,43
14,4
3.836,28
2.789,63
Deutschland (DAX)
11.308,99
9.805,55
15,3
12.390,75
8.354,97
Frankreich (CAC 40)
5.082,61
4.272,75
19,0
5.283,71
3.789,11
England (FTSE 100 EOD)
6.696,28
6.566,09
2,0
7.103,98
6.182,72
Schweiz (SMI)
9.428,17
8.983,37
5,0
9.525,79
7.852,83
17.689,86
17.823,07
-0,7
18.351,36
15.855,12
AKTIENMÄRKTE (QUELLE: THOMSON REUTERS)
USA (Dow Jones)
USA (S&P 500)
2.103,84
2.058,90
2,2
2.134,72
1.820,66
Japan (Topix)
1.659,52
1.407,51
17,9
1.686,61
1.177,22
MSCI World
1.765,60
1.709,67
3,3
1.813,90
1.571,81
BASISPUNKT
Einheit für die Kurs- oder Renditeänderung eines Finanzinstruments. Ein Basispunkt entspricht dem hundertsten Teil eines Prozentpunktes.
Zum Beispiel entsprechen 53 Basispunkte 0,53 Prozentpunkten.
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MARKTÜBERSICHT
WIRTSCHAFTSDATEN IM ÜBERBLICK
3 / 8
Wirtschaftsdaten im Überblick
WACHSTUM WELTWEIT IN % (QUELLE: THOMSON REUTERS, EIGENE BERECHNUNGEN)
Region / Land
2013
2014
2014 Q4
2015 Q1
2015 Q2
-0,4
0,9
0,3
0,4
n.a.
USA
1,5
2,4
0,5
0,2
0,6
Japan
1,6
-0,1
0,3
1,0
n.a.
2013 Dezember
2014 Dezember
2015 April
2015 Mai
2015 Juni
Eurozone
0,8
-0,2
0,0
0,3
0,2
USA
1,5
0,8
-0,2
-0,0
0,1
Japan
1,6
2,4
0,6
0,5
0,4
2013 Dezember
2014 Dezember
2015 April
2015 Mai
2015 Juni
11,9
11,3
11,1
USA
6,7
5,6
5,4
5,5
5,3
Japan
3,7
3,4
3,3
3,3
3,4
Eurozone
INFLATIONSRATE, JÄHRLICH IN % (QUELLE: MOODY´S ANALYTICS)
Region / Land
ARBEITSLOSENRATE IN % (QUELLE: MOODY´S ANALYTICS)
Region / Land
Eurozone
11,1
11,1
EINZELHANDELSUMSÄTZE, REAL (SAISONAL BEREINIGT, ÄNDERUNG IN % GEGENÜBER VORJAHRESMONAT;
QUELLE: THOMSON REUTERS, EIGENE BERECHNUNGEN)
2013 Dezember
2014 Dezember
2015 April
Eurozone
Region / Land
0,2
3,2
2,6
2015 Mai
2,6
2015 Juni
n.a.
USA
1,7
2,1
1,4
2,3
1,2
Japan
0,9
-2,2
4,3
2,5
0,5
INDUSTRIEPRODUKTION (ÄNDERUNG IN % GEGENÜBER VORJAHRESMONAT; QUELLE: THOMSON REUTERS)
Region / Land
Eurozone
2013 Dezember
2014 Dezember
2015 April
1,5
0,6
0,7
2015 Mai
2015 Juni
1,3
n.a.
USA
2,3
4,6
2,1
1,5
1,3
Japan
5,6
-1,9
0,1
-2,3
0,4
2012 Q4
2013 Q4
2014 Q4
2015 Q1
2015 Q2
82,4
98,6
95,0
95,9
99,5
- Lagebeurteilung
76,6
84,1
91,6
91,6
95,3
- Erwartungen
87,7
112,3
98,2
100,0
103,5
81,6
98,2
93,9
90,4
93,0
Europa
80,6
109,7
101,0
108,7
120,4
Eurozone
81,7
114,7
102,3
112,7
129,2
Nordamerika
80,3
88,7
101,3
107,1
97,9
IFO-WELTWIRTSCHAFTSKLIMA (QUELLE: IFO-INSTITUT)
Region / Land
Weltwirtschaftsklima
Asien
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WÄHRUNGEN
4 / 8
Währungen
US-DOLLAR
Im Juli präsentierte sich der US-Dollar im Einklang mit den europäischen Stimmungsschwankungen ebenfalls in einer wechselhaften
US-DOLLAR
1,60
Verfassung. Neben den von der Griechenlandkrise anfänglich
1,50
ausgehenden Unsicherheiten profitierte der Greenback zunächst
1,40
von positiven US-Wirtschaftsdaten, die auf den September als
1,30
Termin für die Leitzinswende in den USA deuteten. Nachdem die
Vorsitzende der US-Notenbank jedoch keine Andeutung über den
1,20
Termin machte, kehrte sich der Trend wieder um. Letztendlich
1,10
legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 1,3 Prozent zu. Die
1,00
europäische Gemeinschaftswährung gab um nahezu 1,5 US-Cents
Aug 10
auf 1,0987 US-Dollar nach.
EUR in USD
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Aug 14
Quelle: Bloomberg
An der grundsätzlichen Dollar-Stärke dürfte sich in den nächsten
Monaten wenig ändern. Wie erwartet hat die Konjunktur in den
USA nach der Schwächephase zu Jahresbeginn im zweiten Quartal
mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent wieder
deutlich an Dynamik gewonnen. In den kommenden Monaten
ist von einer zusätzlichen Festigung des Konjunkturaufschwungs
auszugehen. Auf Sicht von 9 bis 12 Monaten dürfte sich das Bild
dann jedoch eintrüben. Die erste Zinserhöhung durch die amerikanische Zentralbank wird dann vollzogen sein und der Fokus wird
JAPANISCHER YEN
150,00
sich vermehrt auf die Europäische Zentralbank (EZB) verschieben.
140,00
Das sollte den US-Dollar tendenziell schwächen.
130,00
120,00
JAPANISCHER YEN
Der japanische Yen beendete den Handel im Berichtszeitraum
gegenüber dem Euro nur wenig verändert. Anfänglichen Terrain-
110,00
100,00
90,00
gewinnen vor dem Hintergrund des Aktiencrashs in China – die
Aug 10
Währung profitierte von ihrem Status als sicherer Hafen – folgte
EUR in JPY
Aug 11
Aug 12
Aug 13
wegen der Entspannung in der Griechenlandkrise ein nahezu
Aug 14
Quelle: Bloomberg
ebenso großer Rückschlag. Letztendlich gab die europäische
Gemeinschaftswährung um 0,35 auf 136,08 japanische Yen nach.
Mittelfristig sollte die japanische Währung aufgrund des mit zu
geringem Tempo verlaufenden Konjunkturaufschwungs, einer
erwarteten zusätzlichen Lockerung der Geldpolitik in Japan und
Diskussionen über ein Ende des EZB-Ankaufprogramms weiter an
Wert einbüßen.
SCHWEIZER FRANKEN
1,50
1,40
SCHWEIZER FRANKEN
1,30
Der Schweizer Franken sank wegen der Entspannung in der Grie-
1,20
chenlandkrise in der Betrachtungsperiode in der Gunst der Anleger.
In Folge sank die eidgenössische Währung gegenüber dem Euro
1,10
um 1,9 Prozent. Die europäische Gemeinschaftswährung legte
1,00
um 2,01 Rappen auf 1,0615 Schweizer Franken zu. Zwar lastet
0,90
zunächst noch ein latenter Aufwertungsdruck auf dem Schweizer
Aug 10
Franken, mittelfristig sollte die Währung jedoch weiter an Wert
EUR in CHF
verlieren.
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Aug 14
Quelle: Bloomberg
DZ PRIVATBANK
MARKTÜBERSICHT
ANLEIHEN
5 / 8
Anleihen
STAATSANLEIHEN
An den internationalen Rentenmärkten fielen die Kapitalmarktrenditen im Juli auf breiter Front. Während in den als sicher
angesehenen Ländern die Marktteilnehmer das zuvor gestiegene Renditeniveau vor dem Hintergrund der anhaltend geringen
RENDITEN VON STAATSANLEIHEN VON EUROLÄNDERN
8,0%
7,0%
6,0%
5,0%
Preissteigerungsraten für Engagements nutzten, sahen sich die
4,0%
Staatsanleihen in den europäischen Peripherieländern angesichts
3,0%
der positiven Entwicklungen in Griechenland hohem Anlageinte-
2,0%
resse ausgesetzt. So sorgten die weiter fallenden Rohstoffpreise
1,0%
dafür, dass der Preisdruck weiterhin geringer als geschätzt ausfiel.
0,0%
Aug 10
Das Offenlassen des Zeitpunktes der US-Leitzinswende trug zur
insgesamt positiven Entwicklung bei. Per saldo sanken die Ren-
Deutschland
Frankreich
diten der langlaufenden Staatsbonds in Deutschland und den
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Italien
Spanien
Aug 14
Quelle: Bloomberg
USA um fünf bzw. acht Basispunkte auf 0,65 und 2,19 Prozent.
In Italien und Spanien verringerte sich das Renditeniveau an den
dortigen Rentenmärkten um 0,54 bzw. 0,47 Prozentpunkte auf
1,77 sowie 1,84 Prozent. Die Kurse der entsprechenden Anleihen
legten entsprechend kräftig zu. In den nächsten Monaten werden
die Kapitalmarktrenditen in der Eurozone angesichts der anhaltenden Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) trotz ihrer
tendenziell aufstrebenden Tendenz niedrig bleiben. In den USA ist
hingegen wegen des sich kontinuierlich nähernden Zeitpunkts der
Leitzinswende mittelfristig von steigenden Zinsen auszugehen.
WERTENTWICKLUNG VON GEDECKTEN ANLEIHEN
UND UNTERNEHMENSANLEIHEN
35,0%
30,0%
25,0%
20,0%
PFANDBRIEFE UND UNTERNEHMENSANLEIHEN
Die Wertentwicklung von gedeckten Anleihen und Unterneh-
15,0%
10,0%
5,0%
mensanleihen war im Juli wieder deutlich positiv. Die Anleihen
0,0%
profitierten in erster Linie von dem allgemeinen Renditerückgang
-5,0%
Aug 10
bei Staatsanleihen. Im Zuge der allgemein guten Stimmung an den
Finanzmärkten haben sich die Bonitätsaufschläge zu Staatsanleihen
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Gedeckte Anleihen
Unternehmensanleihen
wieder eingeengt. Diese Einengung war bei nachrangigen Anleihen
Aug 14
Quelle: Bloomberg
und Anleihen aus dem Non-Investmentgrade am Größten. Wegen
des insgesamt positiven Konjunkturbildes und der expansiven
Geldpolitik der EZB erscheinen Unternehmensanleihen unverändert attraktiv. Des Weiteren besitzen Unternehmensanleihen noch
gewisse Chancen auf zurückgehende Bonitätsaufschläge. Demgegenüber haben gedeckte Anleihen einen Großteil ihrer möglichen
Einengung der Bonitätsaufschläge schon vollzogen.
RENDITEN VON SCHWELLENLÄNDERANLEIHEN
7,5%
7,0%
SCHWELLENLÄNDERANLEIHEN
6,5%
Auch Schwellenländeranleihen verzeichneten im Juli eine positive
6,0%
Wertentwicklung. Maßgeblich profitierten sie von dem allgemei-
5,5%
nen Renditerückgang bei Staatsanleihen. Die Bonitätsaufschläge zu
5,0%
Staatsanleihen haben sich allerdings etwas ausgeweitet. Mittelfris-
4,5%
tig bleiben Schwellenländeranleihen angesichts solider Fundamen-
4,0%
taldaten nach wie vor attraktiv. Zudem weisen sie im Niedrigzinsumfeld noch attraktive Renditen auf.
Aug 10
Aug 11
Aug 12
Emerging Markets (Lokalwährungen)
Emerging Markets (USD)
Aug 13
Aug 14
Quelle: Bloomberg
DZ PRIVATBANK
MARKTÜBERSICHT
AKTIEN
6 / 8
Aktien
USA
Die Kursentwicklung an den internationalen Aktienbörsen folgte
im Juli dem Auf und Ab der Risikoneigung der Anleger. So gaben
in den USA die Kurse der Beteiligungspapiere wegen der zunächst
eskalierenden Entwicklungen in Griechenland nach. Die anschlie-
S&P-500-INDEX
2.200
2.000
1.800
ßende Einigung löste dann jedoch eine kräftige Erleichterungsrallye
1.600
aus, in deren Folge die Handelsstände zum Auftakt des Betrach-
1.400
tungszeitraums sichtbar überwunden wurden. Die abschließend
1.200
von China ausgehende Verunsicherung sorgte jedoch dafür,
1.000
dass das Monatshoch nicht gehalten werden konnte. Letztend-
800
lich verzeichneten die Kurse am US-Aktienmarkt gemessen am
Aug 10
S&P-500-Index einen durchschnittlichen Zuwachs von 2,0 Pro-
S&P 500
Aug 11
Aug 12
Aug 13
zent. Dem US-Aktienmarkt fehlt momentan allerdings weiter die
Aug 14
Quelle: Bloomberg
Phantasie. Die Kursbewegungen sind immer noch hauptsächlich
liquiditätsgetrieben, fundamental verschlechtert sich das Umfeld
zusehends. Außerdem ist auffällig, dass Marktbewegungen in den
vergangenen Wochen in der Regel nur von einer geringen Zahl,
meist schwergewichtiger Aktien getragen worden sind. Es fehlt
also noch immer die nötige Marktbreite für einen überzeugenden
Aufschwung. Dies dürfte die Wall Street mehr und mehr anfällig
gegenüber Störeinflüssen machen, zumal die Bewertungen sowohl
im internationalen als auch im historischen Vergleich hoch sind. Wir
empfehlen deshalb weiterhin allenfalls selektive Engagements.
DJ-EURO-STOXX-50-INDEX
3.900
3.600
3.300
3.000
EUROZONE
2.700
In der Eurozone wies die Kursentwicklung der Aktien gemessen
2.400
am Euro-STOXX-50-Index zeitlich und richtungsmäßig in etwa den-
2.100
selben Verlauf auf. Allerdings profitierten die Kurse noch weitaus
1.800
stärker von der Einigung der Gläuber mit Griechenland. Die durch-
Aug 10
Aug 11
schnittliche Performance fiel mit einem Plus von 5,2 Prozent auf
DJ Euro Stoxx 50
Aug 12
Aug 13
3.600,69 Punkte gemessen am Euro-STOXX-50-Index ganze drei
Aug 14
Quelle: Bloomberg
Prozent höher als in den USA aus. Es ist gegenwärtig nicht davon
auszugehen, dass die Hausse an den europäischen Aktienmärkten
vorbei ist. Die Mehrzahl der Analysten ist ziemlich pessimistisch
und auch das europäische Investorenvertrauen war zuletzt rückläufig. Von allzu starkem Optimismus bzw. Euphorie kann derzeit
nicht gesprochen werden. Die aktuelle Konsolidierung bietet sich
daher zum Aufbau von europäischen Aktienengagements an.
TOPIX-INDEX
1.800
1.600
JAPAN
1.400
In Japan beendete der Aktienmarkt den Handel im Juli gemessen
1.200
am Topix-Index ebenfalls im Plus. Der Topix-Index kletterte um
2,6 Prozent auf 1.656,62 Punkte. Die Erholung der Konjunktur,
1.000
die expansive Geldpolitik sowie der weiter zur Schwäche neigen-
800
de japanische Yen sollten in den kommenden Monaten die Kurse
600
am Kabutocho beflügeln. Der gezielte Aufbau von Beständen in
Aug 10
Standardwerten erscheint sehr aussichtsreich, insbesondere mit
Topix
Schwerpunkt im Exportsegment.
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Aug 14
Quelle: Bloomberg
DZ PRIVATBANK
MARKTÜBERSICHT
ANDERE ANLAGEN
7 / 8
Andere Anlagen
GOLD
Der Goldpreis geriet im Juli kräftig unter die Räder. Die Feinunze
sackte um 6,6 Prozent bzw. 76,80 auf 1.095,40 US-Dollar ab.
GOLDPREIS
2.000
Unmittelbarer Auslöser des Preisrutsches war eine Meldung der
1.800
chinesischen Zentralbank, dass diese in den letzten sechs Jahren
1.600
ihre Goldreserven lediglich um 604 Tonnen und damit wesentlich
1.400
geringer als allgemein geschätzt aufstockte. Die Investoren zeigten
sich über das niedrige Ankaufsvolumen geschockt und reduzierten
entsprechend ihre Bestände. Die jüngste Enttäuschung reiht sich
darüber hinaus ein in eine längere Liste negativer Einflüsse, die
1.200
1.000
800
den Goldpreis zuletzt bereits belastet hatten. Dazu gehören ein
Aug 10
Aug 11
starker US-Dollar, geringe Inflationssorgen, die Entspannung in
Gold (USD je Feinunze)
Aug 12
Aug 13
Sachen Griechenland sowie die bevorstehende Leitzinswende in
Aug 14
Quelle: Bloomberg
den USA, welche über steigende Zinsen die Opportunitätskosten
einer Goldanlage erhöht. Zwar ist die zweite Jahreshälfte gewöhnlich durch eine positive Saisonalität gekennzeichnet und auch das
aus markttechnischer Sicht extrem überverkaufte Umfeld spricht
kurzfristig für eine Gegenbewegung, die genannten Negativargumente sollten jedoch auf Jahressicht die Oberhand behalten und
den Feinunzenpreis auf noch tiefere Niveaus abgleiten lassen.
KUPFERPREIS
11.000
KUPFER
10.000
Einen Preiseinbruch musste auch Kupfer hinnehmen. Angesichts
9.000
des Crashs am chinesischen Aktienmarkt und ebenfalls enttäu-
8.000
schender Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte, die Befürchtungen hinsichtlich der Wachstumsdynamik und damit auch der
7.000
Nachfrage nach Kupfer weckten, tauchte der Tonnenpreis des
6.000
Industriemetalls kräftig, das heißt um 9,8 Prozent bzw. 564,38 auf
5.000
5.219,45 US-Dollar ab. Da sich jedoch im zweiten Halbjahr 2015
Aug 10
Aug 11
Aug 12
eine globale Wachstumsbeschleunigung abzeichnet, dürfte sich
NYME-Kupfer-Future (USD je Tonne)
Aug 13
die weltweite Nachfrageentwicklung mit Blick auf das Jahresende
Aug 14
Quelle: Bloomberg
aufhellen. Bei einer sich verbessernden Nachfrage können dann
Angebotsstörungen zu einer Verschlechterung der Versorgungs­
lage und somit mittelfristig zu Kupferpreisaufschlägen führen.
ROHÖL
Für die Rohölpreise war der Juli ebenfalls kein guter Monat.
Gemessen an der europäischen Mischsorte Brent fiel der Preis
für das Barrel um 8,9 Prozent bzw. 5,22 auf 53,64 US-Dollar.
Auch hier dienten die Entwicklungen in China und entsprechende
ROHÖLPREIS (BRENT)
120,00
110,00
100,00
90,00
Sorgen vor einer rückläufigen Nachfrage bei einer weiterhin hohen
80,00
Fördermenge als Grund für den Einbruch. Auf mittlere Sicht sollte
70,00
eine Erholung der Rohölpreise einsetzten. Der Rohölmarkt wird
60,00
2016 die zurückkehrenden iranischen „Extra-Barrel“ – wegen
50,00
des fortgesetzt überdurchschnittlichen Wachstums der globalen
40,00
Rohöl-Nachfrage und der gleichzeitigen Stagnation des Non-OPEC-
Aug 10
Outputs (abnehmende US-Schieferölförderung) – recht friktionsfrei
Brent-Rohöl (USD je Barrel)
„verdauen“ können.
Aug 11
Aug 12
Aug 13
Aug 14
Quelle: Bloomberg
DZ PRIVATBANK
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L-2016 Luxembourg
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Redaktion:
Portfoliomanagement
Redaktionsschluss
31. Juli 2015