Der Reissberg 1799

Die Bebauung des Greizer
Reißberges bis 1960
• Historische Fotos bzw. Malerei
verschiedener Autoren aus den Jahren
1799 bis 1915 und eigene Fotos
• Zusammengestellt von Dr. Karl Schlegel
Greiz, im Januar 2013
Bild 001
Der Reißberg vor 1799
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Gemälde - Sommerpalais und
Oberes Schloss
Im Hintergrund links der Reißberg
Es sind nur Felder und Feldwege
auf dem Reißberg zu erkennen
Quelle: Staatl. Bücher – und
Kupferstichsammlung Greiz,
Postkarte Nr. 95,
unbekannter Zeichner, Deckfarben,
vor 1799
Bild 002
Greizer Gasanstalt, Foto von 1865
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Das Foto zeigt das Gelände der
heutigen Energieversorgung
zwischen August – Bebel – Str. und
Mollbergstraße
Oberhalb der Oberen Silberstraße,
am Pohlitzberg, sind vier
Feldscheunen zu sehen
Am Horizont links erkennt man zwei
Feldscheunen auf dem Reißberg
Quelle: „Greiz in alten Ansichten“
von Georg Herz, Seite 56
Europäische Bibliothek, 1991
Bild 003
Greiz vom Tryffleberg um 1875
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Auf diesem Foto sieht man
zwischen Oberem Schloss und
Stadtkirche den Reißberg- außer
einer Feldscheune ist keine
Bebauung zu erkennen.
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Quelle: Archiv Heinrich Fritz, Greiz
Bild 004
Blick vom Pulverturm
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Das Foto ist vor 1894 entstanden, da man
am mittleren Horizont die Pohlitzer Kirche
noch nicht erkennen kann. Man sieht das
Krümmetal und den Weg, der unterhalb der
heutigen Friedhofsgrenze entlang geht. Die
unterhalb des Weges befindliche Scheune
wurde während des Baues der
Abwasserleitung für das Neubaugebiet
Reißberg – Pohlitz in den 1970er Jahren
abgerissen, die drei Scheunen oberhalb des
Friedhofsweges befanden sich auf dem
Gelände des heutigen Friedhofs und
wurden bei dessen Einrichtung entfernt, die
Scheune am oberen Bildrand rechts
(Feldscheune zu Plietzens Gut gehörend)
ist während des Straßenbaues Gerhard –
Hauptmann – Str., Ende der 1970er Jahre
abgerissen worden.
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Foto: Heinrich Fritz, Greiz,
Archiv Irmgard Weise
Bild 005
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Erstes Haus auf dem Reißberg
Das erste Wohnhaus auf dem Reißberg war die Villa Wagner, erbaut in den 1890er Jahren. Die
Wasserversorgung erfolgte mittels Brunnen und Windrad (links neben der Villa). Hinter der linken
Grundstücksecke ist Plietzens Feldscheune zu sehen, unterhalb des Obstgartens das heutige
Friedhofsgelände. Blick vom Pulverturm.
Quelle: Archiv Irmgard Weise
Bild 006
Villa Wagner
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Die Villa Wagner um 1900.
Heute ist das Grundstück mit
„Hermann – Löns – Str. 17“
bezeichnet.
Das Foto ist von der Löns–Straßen
– Seite aus aufgenommen.
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Quelle: Archiv Irmgard Weise
Bild 007
1904 wurde der Christliche Arbeiterverein
gegründet
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Nach der Gründung des „Christlichen Arbeitervereins zu Greiz“ im Jahre
1904 wurde am 15. 11. 1905 ein Grundstück auf dem Reißberg erworben,
auf dem Kleingärten eingerichtet wurden (Heute „Gartenverein Reißberg
04“). 1907 wurde das oben gezeigte Unterkunftshaus eingeweiht. Ein
Bauverein ermöglichte Vereinsmitgliedern den Bau von Häusern. So
entstanden ab 1910 die ersten Wohnhäuser in der Theodor-Körner-Straße.
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Quelle: R. Stöhr, Greizer Heimatkalender 2004, Seite 217 bis 223
Bild 008
Postkarte vom alten Reißberg
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DiePostkarte muss kurz nach 1914 herausgegeben worden sein. Die Erweiterung des 04Vereinsheims erfolgte 1914. Die Theodor-Körner-Straße ist bis auf Grundstück Nr. 5 bebaut,
teilweise sind Häuser in der Goethestraße und Uhlandstraße errichtet. Die Jahn-Turnhalle Ecke
Feldweg / Fritz-Reuter-Str. steht seit 1913.
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Quelle: Archiv Gäbelein
Bild 009
Villa Pucher
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Kurz vor 1900 ist auch die Pucher‘sche Villa am Rande des Reißbergs
gebaut worden (Feldweg Nr. 23), hier in Bildmitte zu sehen. Sie befindet
sich zwischen Feldweg und dem unteren Teil der Uhlandstraße
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Foto: Dr. Karl Schlegel 2010
Bild 010
Krankenhaus
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Ein weiteres Gebäude am
Rande des Reißbergs, das
alte Krankenhaus, entstand
im Jahre 1893
(Wichmannstraße 12a)
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Foto: Dr. Karl Schlegel 2007
Bild 011
Villa Liborius
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Die Villa Liborius (Bildmitte mit Fachwerkgiebel) wurde 1908 erbaut. Sie befindet sich an
der Kreuzung Benndorfstr. / Uhlandstr./ Fritz-Reuter-Str. (Fritz-Reuter-Straße Nr.7).
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2012
Bild 012
Villa Schütte
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Die Villa Schütte befindet sich
am Rand des Reißberges –
Richtung Stadtpark
(Rilkestraße Nr. 1).
Sie wurde 1912 erbaut.
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Foto: Dr. Karl Schlegel 2007
Bild 013
Sonnenhöhe
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Der 1888 gegründete Naturheilverein pachtete 1897 ein Grundstück auf dem
Reißberg (es liegt zwischen Otto-Güther-Straße und Uhlandstraße). Es wurde ein
zentraler Festplatz, umringt von Gartenlauben angelegt, 1900 ist eine
Unterkunftshalle gebaut worden, die später zur Gaststätte erweitert wurde (das
flache, helle Gebäude, Bildmitte rechts ist der Überrest). 1909 hat man ein Luftbad
(Liegewiese und Duschen) eröffnet. Heute ist es ein Kleingartenverein mit Namen
„Sonnenhöhe“.
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2012
Bild 014 und 015
Interessante Lauben in der Sonnenhöhe
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Der Gartenverein „Sonnenhöhe“
feiert im Jahre 2013 sein 125.
Jubiläum. Die abgebildeten Lauben
stammen noch aus der Gründerzeit.
Man kann sie von der Otto-GütherStraße aus sehen. Bestehen und
Aussehen der Anlage ist Otto
Güther, einem Greizer Pädagogen,
zu verdanken.
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Quellen: K.M. Löser, Greizer Heimatkalender
2013, S. 183-187,
I. Müller-Uri, Heimatbote Nr.09/2008 , 54.Jg.,
S. 08-12
Fotos: Dr. Karl Schlegel, 2011
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Bild 016
Bergfrieden
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Gegenüber der Villa Schütte
entstand das Restaurant
„Bergfrieden“ mit Saal und
großem Garten. Es war das
Vereinsheim des
Militärvereins (Veteranen und
Reservisten des Ersten
Weltkrieges), bezeichnet ist
das Grundstück mit UhlandStraße 1 (Das helle Gebäude
rechts in Bildmitte).
Nach 1945 wurde es zum
Kindererholungsheim
umgebaut und ist bis in die
1980er Jahre genutzt worden.
Zur Zeit steht es leer.
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2010
Bild 017
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Karte vom Reißberg
Ausschnitt aus Messtischblatt 123 „Reichenbach-Greiz“, 1907,überarbeitet 1920
1-Villa Wagner, 2-Windrad in Wagners Grundstück, 3-Gärten Christl. Arbeiterverein,
4-Plietzens Feldscheune Nähe Uhlandstraße, 5-Villa Pucher, 6-Sonnenhöhe,
7-Stadtpark.
Bild 018
Alter Reißberg, Gesamtansicht
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Die Bebauung des Reißberges erstreckte sich bis in die 1930er Jahre.
Wesentliche Veränderungen gab es danach bis 1976 nicht. Von der
Jugendherberge (Obertannendorf) aus ergibt sich das obere Bild.
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2010
Bild 019
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Blick auf den Reißberg 1
Das Foto ist von einem Kran aus aufgenommen, der auf dem Festplatz der Sonnenhöhe
anlässlich des Sommerfestes am 12. 7. 2008 aufgestellt war. Im Vordergrund sieht man die
Gärten des Vereins, begrenzt von Häusern der Otto-Güther-Straße. Links ist der Stadtpark und
im Hintergrund sieht man den neuen Teil des Krankenhauses.
Foto: Dr. Karl Schlegel
Bild 020
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Blick auf den Reißberg 2
Aufnahmestandort wie Bild 019. Am östlichen Ende der Sonnenhöhe schließt der Reißbergplatz
an. In der Mitte: Häuser der Schubertstraße; diagonal von links Mitte bis zum rechten Rand:
Häuser der Hermann-Löns-Straße, Im Vordergrund links: Häuser der Otto-Güther-Straße.
Foto: Dr. Karl Schlegel, 2008
Bild 021
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Blick auf den Reißberg 3
Aufnahmestandort wie Bild 19. Häuser des Reißbergplatzes und der Benndorfstraße. Im rechten
Winkel dazu: Theodor-Körner-Str. und dahinter Hermann-Löns-Str.
Foto: Dr. Karl Schlegel, 2008
Bild 022
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Reißbergplatz
Im Zentrum des alten Reißberges liegt der fast quadratische Reißbergplatz. Hier spielten die
Kinder und Jugendlichen Fußball, bis er in den 1970er Jahren zum „Abenteuerspielplatz“
umgestaltet wurde.
Foto: Dr. Karl Schlegel, 2009
Bild 023
Gartenverein „Hermann Löns“
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Am nördlichen Rand des
Reißbergs entwickelte sich
insbesondere in den 1970er
Jahren der Kleingartenverein
„Hermann Löns“. Er erstreckt
sich von West nach Ost von
der Krankenhausgrenze bis
zum Friedhofsweg an
Wagners Grundstück und
von Süd nach Nord von der
Hermann-Löns-Straße bis
zum Steilhang am Friedhof.
Das Vereinsheim ist die
Gaststätte „Blaue Maus“
(Bildmitte, oben).
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2010
Bild 024
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Wohnungsbau nach 1945
Von 1945 bis 1969 wurden nur vereinzelt neue Häuser in Greiz gebaut. Um 1950 sind in der
Hermann-Löns Straße die beiden „Intelligenzhäuser“ (Nr. 13 und Nr. 15) errichtet worden (im
Bild: links neben der Villa Wagner). Die darin befindlichen Wohnungen wurden vorwiegend an
Ärzte und Pädagogen vergeben. Am Ende der Otto-Güther-Straße (auf diesem Bild nicht zu
sehen) entstand ein Mehrfamilienhaus (in Bild 19, direkt am Stadtpark) auf dem Gelände des
Spielplatzes des Kindergartens „Neuer Weg“ (Der Kindergarten bekam in der Leonhardtstraße
einen neuen Spielplatz). Sonst wurden in dieser Zeit ca. 10 Eigenheime auf dem Reißberg
gebaut.
Foto: Dr. Karl Schlegel, 1960
Bild 025
Der Nordhang des Reißberges heute
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Der Blick vom Pulverturm auf den Reißberg (gleicher Standort wie bei Bild 005)
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2010
Handel und Handwerk auf dem Reißberg
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Friseur Brendel Benndorfstraße 5
Bäckerei Hänig Benndorfstraße 7
Schuhmacher Reißmann Benndorfstraße 9
Lebensmittelladen Wachter und Wäschemangel
Benndorfstraße 11
Milchladen Zehmisch
Benndorfstraße 15
Fleischerei Rahmig
Uhlandstraße 8
Lebensmittelladen Müller Uhlandstraße 10
Lebensmittelhandel Brandt und Wäschemangel
Hermann – Löns - Str. 28
Gärtnerei Siebert
Schubertstraße 2
Schlosserei Zeiner
Benndorfstraße 2
Töpferin Weise Hermann – Löns - Str. 17
Holzbildhauer und Drechsler Roth Hermann – Löns - Str. 36
Bildhauerin Höhn
Hermann – Löns - Str. 19
Tischlerei Zehmisch
Benndorfstraße 15
Tischlerei Ritter Feldweg 30
Gärtnerei Deeg Feldweg 36
Holz - und Kohlehandel Zöller, danach Peter, gegenüber Th.-Körner-Str.6 später
Fuhrunternehmen und Altstoffhandel Goldack
Alle diese Reißbergunternehmen existieren nicht mehr
Bild 026 und 027
Arbeiten von Annemarie Höhn
Die Bildhauerin Annemarie
Höhn schuf die Büsten von
Goethe und Schiller für den
Goethepark, wo sie bis zur
Errichtung der
Vogtlandhalle standen.
Infolge der Neugestaltung
der Umgebung sind sie
dicht neben der Halle
wieder aufgestellt worden.
Fotos: Dr. Karl Schlegel, 2013
Bild 028 und 029
Arbeiten von Irmgard Weise
Die Töpfermeisterin
Irmgard Weise schuf
neben hochwertiger
Gebrauchskeramik
zahlreiche künstlerisch
wertvolle Keramikfiguren
in ihrer Werkstatt in der
Villa Wagner.
Fotos: Dr. Karl Schlegel, 2011
Bild 030
Arbeit von Karl Roth
• Der Holzbildhauer Karl
Roth stellte die Gedenktafel
für Hauptmann von
Westernhagen in seiner
Werkstatt in der HermannLöns-Straße her.
• Die Tafel auf dem
Westernhagenplatz war im
Laufe der Jahre stark
verwittert und ist
originalgetreu restauriert
worden.
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Foto: Dr. Karl Schlegel, 2013
Bild 031 und 031a Wäschemangel
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Eine Wäschemangel, wie sie
heute noch in der Bäckerei
Söllner, Goethestraße 28, in
Betrieb ist, gehörte auch
zum Lebensmittelgeschäft
Wachter in der
Benndorfstraße 11 und zum
Lebensmittelhandel Brandt
in der Hermann-Löns-Str. 28
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Fotos: Dr. Karl Schlegel, 2011
Bild 032
Wohnhaus von Gotthold Roth
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In diesem Haus, in der Theodor-Körner-Straße 7, hat der Greizer Heimatdichter
Gotthold Roth von den 1930er Jahren an bis zu seinem Tod 1955 gewohnt.
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Foto: Dr. Karl Schlegel, Januar 2013