4 Stadtteil-Kurier „In English, please!“ NACHRICHTEN IN KÜRZE GLOCKE Konzert „Macht und Musik“ Altstadt (riri). Wie haben die Menschen zu Zeiten von Ludwig XIV. gelebt, was war ihnen wichtig und welche Musik haben sie gehört? Beim Familienkonzert „Macht und Musik“ am Sonntag, 10. Mai, 11 Uhr, im Kleinen Saal der Glocke an der Domsheide lädt das „Imperial Consort“ zu einer musikalischen Tour zu den europäischen Fürstenhöfen ein. Unter der Leitung von Susan Williams präsentieren Studierende aus Bremen und Den Haag eine abwechslungsreiche Kombination aus Konzert, Erzählung und Illustration. So entsteht ein vielschichtiges und lebendiges Bild des Barock, seiner höfischen Lebensformen und seiner Musik. Zu hören sein wird Musik aus Versailles, von der Hochzeit Leopolds I. am Wiener Hof, von der Charamela Real Lissabon, vom Dresdener Hof und von der Hofkapelle zu Kremsier. Der Eintritt kostet 14 Euro, für Kinder ab sechs Jahren sieben Euro, der Familienpass (zwei Erwachsene, zwei Kinder) 35 Euro. Karten gibt es unter Telefon 33 66 99 oder per E-Mail: [email protected]. ANZEIGE Sie haben die Wahl! Der Wahl-O-Mat zur Bürgerschaftswahl 2015 jetzt auf weser-kurier.de/wahlomat ADFC Frühlingsfest an der Radstation Bahnhofsvorstadt (riri). Zum „FahrradFrühling“ an der Radstation, Bahnhofsplatz 14 a, lädt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) für Sonnabend, 2. Mai, von 10 bis 14 Uhr ein. Besucher können Pedelecs und Cargo-Bikes ausprobieren, auf dem Gebraucht-Rad-Markt kaufen oder verkaufen sowie Fahrräder zum Schutz gegen Diebstahl codieren lassen. Zur Stärkung gibt es Kaffee und Kuchen. INNENSTADT Lange Einkaufsnacht Altstadt (fin). Am Sonnabend, 2. Mai, sind die Geschäfte in der Innenstadt bis Mitternacht geöffnet. Die Hauptlinien der Straßenbahnen verkehren wie gewohnt bis mindestens 19.30 Uhr im Zehn-MinutenTakt und bis Mitternacht alle zwanzig Minuten. Die Nachtlinien fahren in der Nacht auf den 3. Mai planmäßig bis um 1.30 Uhr alle halbe Stunde ab Hauptbahnhof und dann noch bis um 6.30 Uhr im Stundentakt. THEATER IM CITY 46 Improvisation aus einem Wort Bahnhofsvorstadt (xos). Alles beginnt mit einem einzigen Wort. Aus diesem entwickelt das Improtheater Bremen unter dem Namen „Flokati“ am Freitag, 1. Mai, um 20 Uhr im Theater im City 46, Birkenstraße 1, ein abendfüllendes Theaterstück. Die Karten kosten 15 Euro, ermäßigt zehn Euro, und können unter Telefon 95 79 92 90 oder online über www.improtheater-bremen.de vorbestellt werden. MENSCH, PUPPE! Die Prinzessin auf der Erbse Ostertor (riri). Im Figurentheater „Mensch, Puppe!“, Schildstraße 21, wird am Sonnabend und Sonntag, 2./3. Mai, jeweils um 15 Uhr das Märchen „Die Prinzessin auf der Erbse“ frei nach Hans Christian Andersen aufgeführt. Erwachsene zahlen acht, Kinder sechs Euro Eintritt. Die Familienkarte kostet 23 Euro. Geburtstagskinder haben freien Eintritt! DOMSHOF-PASSAGE Mister Ice Cream kommt Altstadt (riri). „Mister Ice Cream“, einen zaubernden Eismann aus Holland, können Bremerinnen und Bremer am Tag der langen Shopping-Nacht, Sonnabend, 2. Mai, in Aktion erleben. In der Zeit von 12 bis 18 Uhr wird er in der Domshof-Passage Zaubertricks vorführen, mit kühlen Köstlichkeiten jonglieren und Gratis-Eis an Passanten verteilen. KUNSTHAUS KUBO Kinder basteln Ufos Ostertor (riri). Im Kunsthaus Kubo, Beim Paulskloster 12, werden am Sonnabend, 9. Mai, von 14 bis 17 Uhr Raketen, Ufos, Sternenkreuzer und weitere Flugobjekte aus Karton und Styropor gebastelt. Es gibt noch freie Plätze für Kinder ab acht Jahren. Anmeldung unter Telefon 760 26 oder per E-Mail: [email protected]. DONNERSTAG 30. APRIL 2015 Graffiti, Backstage, Bakery und Sprachkurse – im Steintor und in Peterswerder hat sich einiges getan V ON L I A N E JA N Z Östliche Vorstadt. Bunt, stylisch und lecker – in der Geschäftswelt im Steintor und dem Peterswerder hat sich einiges verändert. Am auffälligsten sind die Graffiti bei Alnatura, das schon fertig ist, und an der Ecke Vor dem Steintor und Brunnenstraße, an dem noch gearbeitet wird. Für beide zeichnet die Agentur atx atworx von Adem Sahantürk verantwortlich. „Die Filiale wurde leider immer wieder Opfer von Vandalismus, die Fassade durch unkontrolliertes Graffiti und Aufkleber verschandelt“, sagt Katrin Walke aus der Abteilung Filialkommunikation von Alnatura. Professionelle Bilder gibt es schon viele im Viertel. Wo solche Werke die Wände zieren, wird nicht mehr wild geschmiert, denn ein Sprayer respektiert das Werk des anderen. Das sprach sich bis in die AlnaturaZentrale im hessischen Bickenbach rum, weshalb der Konzern auf die Bremer Spraykünstler zuging und sie mit dem Kunstwerk beauftragte. Eduard Kasper und Reemt Beyer haben drei Tage lang Obst auf die Fassade des Biosupermarktes und früheren Waschsalons gesprüht, während drinnen umgebaut wurde. Zunächst wurden die Schmierereien neutralisiert – dafür haben die Künstler einen Trick, den sie lieber für sich behalten. „Die Schmierereien kommen sonst irgendwann wieder vor“, sagt Adem Sahantürk. Mit der Fassadengestaltung gebe Alnatura auch ein Bekenntnis zum Standort im Steintor ab, betont Katrin Walke, „denn bislang gab es so etwas in der Alnatura-Geschichte noch nicht.“ Derzeit arbeitet Reemt Beyer mit weiteren Sprayern in der Brunnenstraße an zwei großen, bunten Vögeln an der Seitenfassade des Hauses, in dem sich derzeit noch Rossmann befindet. Die Filiale dort ist die kleinste Bremens. Schon länger ist ein größerer, seit einiger Zeit leerstehender ehemaliger Supermarkt Vor dem Steintor als neue Adresse im Gespräch – die Filiale würde dem Steintor dann erhalten bleiben. „Geplant ist der Umzug für das dritte Quartal des Jahres“, teilt Karina Klohs aus der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Konzerns mit. Weitere Details wolle das Unternehmen noch nicht bekannt geben. Rossmann hat das Wandbild allerdings nicht in Auftrag gegeben. Nähere Informationen zur Arbeit von atx artworx gibt es im Internet auf www.atx-artworx.de. Vor der Disko noch mal eben zum Friseur, neue Frisur, frisches Make-Up. Das geht bei „Backstage“, einem Salon, dessen Team von Hastedt ins Steintor gewechselt ist und sich einen neuen Namen gegeben hat. Eine Besonderheit: Vor dem Steintor 143 ist freitags bis 22 Uhr geöffnet. „Das haben wir Kollegen uns so ausgedacht“, sagt Salonleiterin Sarah Bruns. Im Viertel gibt es bereits viele Friseure, die bis 21 Uhr offen haben. Die zweite Besonderheit: Bei „Backstage“ arbeiten neben dem Chef, Friseurmeister Ünvan Özkoc, drei Friseure und Friseurinnen sowie zwei staatlich anerkannte Kosmetiker, die unter anderem auch medizinische Fußpflege anbieten. Nagelpilz oder eingewachsene Fußnägel können behandelt werden. Eine Kassenzulassung haben die Kosmetiker aber nicht, bezahlt wird bar. Und für kompliziertere Fälle sind Podologen zuständig. Die Kosmetikabteilung befindet sich im hinteren Bereich des Salons. Vorn bestimmen vor allem mit Lämpchen umrahmte Spiegel das Bild – deshalb auch der Name Backstage (englisch für den Bereich hinter der Bühne, zu dem auch die Maske und die Garderobe gehören). Die Fassade soll voraussichtlich noch wie eine Bühne gestaltet werden, damit sich Kundinnen und Kunden wie Star fühlen können. Montags ist der Salon geschlossen. Von dienstags bis donnerstags ist er von 10 bis 20 Uhr, freitags von 10 bis 22 Uhr und sonnabends von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Näheres unter 4379809. Spielerisch lernen: In kleinen Gruppen bringt Eda Koca in der Hamburger Straße Kindern Englisch bei. Die Sprachschule ist in den Räumen der GebärFOTOS: WALTER GERBRACHT densprachlehrerin Doris Geist untergebracht. Backstage: Kosmetikerin Anita Krakic behandelt Nadine Jamil. Roya Ashtiani hat sich selbstständig gemacht mit ihrer Bakery. Im Peterswerder hat Roya Ashtiani das Backwarengeschäft in der Hamburger Straße 33, neben Süß-Stoff, übernommen und dort ihre Bakery eröffnet. Zuvor war dort eine Filiale des Bremer Backhauses untergebracht, in der sie als Fachverkäuferin gearbeitet hat. Als ihr Chef den Laden schließen wollte, übernahm sie ihn, gestaltete ihn um und machte ihn zum Stehcafé. Insgesamt habe sie 17 Jahre lang in verschiedenen Bremer Bäckereien gearbeitet, sagt sie. „Und irgendwann hab ich gedacht, das mach ich selbst.“ Viele ihrer Backwaren werden vom Backhaus geliefert. „Ab und zu backe ich auch hausgemachte Sachen“, sagt die Chefin. Viel Zeit hat sie dafür nicht, denn sie steht allein im Laden, wenigstens so lange, bis er sich etabliert hat. Viele Stammkunden sind ihr erhalten geblieben. Den Namen habe sie bewusst auf Englisch gewählt, weil im Amerikanischen das Konzept der Bakery weiter gefasst sei, als das der deutschen Bäckerei. In Zukunft möchte sie auch Suppen und Snacks anbieten. Geöffnet ist die Bakery von montags bis dienstags von 6.30 bis 18 Uhr, sonnabends von 7.30 bis 13 Uhr und sonntags von 8 bis 11 Uhr. Schräg gegenüber hat sich ebenfalls etwas getan: Aus dem Restaurant „Schön“ ist das „Due Fratelli“ (Due Fratelli) geworden, ein stilsicher eingerichtetes Ristorante, in ist das „Due Fratelli“, Hamburger Straße 32, mittwochs bis sonnabends und montags von 12 bis 14.30 Uhr und von 18 bis 22.30 Uhr, sonntags von 14 bis 22 Uhr. Der Dienstag ist der Ruhetag des Restaurants. Etwas weiter östlich an der Hamburger Straße werden Vokabeln spielerisch gelehrt: Englisch für Kinder und Erwachsene bietet Eda Koca in der Hamburger Straße 179 an. Sie hat sich in der Gebärdensprachschule von Doris Geist eingemietet und vertritt dort das Konzept des international agierenden Mortimer English Club. Eda Koca ist zweisprachig mit Deutsch und Türkisch aufgewachsen, studierte Übersetzen und Dolmetschen in Englisch und Spanisch und bietet neben dem Englischunterricht auch weiterhin Übersetzungen an. Kinder unterrichtet sie hauptsächlich ab vier Jahre. Schüler können von ihr Nachhilfe bekommen oder sich auf Prüfungen vorbereiten. In Kindergruppen sind zwischen vier und sechs Mädchen und Jungen. „Die möchte ich nicht weiter füllen, weil der Unterricht dann nicht mehr effektiv wäre“, sagt Eda Koca, die Erwachsenen unter anderem auch Business English anbietet. Nähere Informationen zum Kursangebot von Eda Koca gibt es unter der Telefonnummer 69 54 72 94 oder via E-Mail über [email protected]. Mehr zum Konzept: www.mortimer-english.com. Reemt Beyer bei der Arbeit. Für Alnatura war es eine Deutschlandpremiere. Noch nicht fertig: Die Fassade an der Ecke Brunnenstraße. dem italienische Spezialitäten nach traditionellen Rezepten, aber auf zeitgemäße bis innovative Weise zubereitet werden. Die Karte wird wechseln, Tagesgerichte runden das kulinarische Angebot ab. Geöffnet Regionales Handwerk mit goldenem Untersetzer V ON JOS C HK A S C HM I TT Steintor. Mit dem „One Brewer Day“ hat das Getränkefeinkostgeschäft Brolters im Steintor Bremer Biertrinkern den Hamburger Gerstensaft schmackhaft gemacht: Simon Siemsglüß von der Buddelship Brauerei war Premierengast. Zielgruppe der Reihe sind Anhänger anspruchsvoller Bierkultur, aber auch solche, die es werden wollen. Beide Fraktionen kamen in Scharen zum Auftakt und waren beeindruckt von der Vielfalt der in kleinen Mengen handwerklich gebrauten Sorten. Über „eine richtig schöne Kneipenatmosphäre“ freut sich Christian Kammann hinter dem Verkaufstresen beim ersten „One Brewer Day“. Einen speziellen Ablauf gibt es nicht, nur eine Sondertheke mit Zapfhahn und eben den Brauer – der ist Programm. Er steht im Mittelpunkt, viele möchten sich mit ihm austauschen, einmal muss er sogar ein Autogramm schreiben. Und genau das ist das Konzept: „Brauer und Bier zum Anfassen“, erklärt Christian Kammann. Simon Siemsglüß und Brolters-Inhaber Frank Wolter sprechen beim Bier die gleiche Sprache. Ihr Ziel ist es, noch mehr Leute von guter Qualität zu überzeugen. Simon Siemsglüß (links) bringt Bremern Hamburger Craft Beer näher. FOTO: ROLAND SCHEITZ „Das geht persönlich am besten und nachhaltigsten“, meint der Brauer. Frank Wolter verkauft seit 15 Jahren Bier und sucht jetzt gezielt Kontakt zu Brauern. „Bier ist eine emotionale Sache“, sagt er, „der Bezug macht es aus. Da weiß ich, wo es hingeht und wen ich damit unterstütze.“ Simon Siemsglüß betreibt die Buddelship Brauerei als One-Man-Show. Am Vortag, als ihn Frank Wolter anrief, habe er gerade mit seinem Handy im Tank gesessen und geschrubbt, erzählt er. Er macht alles alleine, bis hin zum Ausliefern. Im Brolters zapft er nun auch selbst, diesmal sein Pils „Mitschnagger“. „Der Name soll meine Wertschätzung für Hamburg zeigen“, erklärt Simon Siemsglüß, „die Leute müssen sich nicht international umsehen, wenn es Gutes zu Hause gibt.“ Auch die Neugierde der Bremer scheint geweckt. Zwei Mal 30 Liter sollen ausgeschenkt worden sein. Gleichzeitig haben die Veranstalter ihr Anliegen vermittelt: „Aufwachen und den Biergenuss hinterfragen, statt einfach nur reinschütten“, sagt Simon Siemsglüß. Frank Wolter glaubt, dass gutes Bier besser ankommt als lautes Marketing, eine feste Zielgruppe kann er indes nicht bestimmen. „Das ist generationsübergreifend, allerdings sind erstaunlich viele Stammkunden ab 60 Jahren dabei.“ Selbst anspruchsvolle Weintrinker seien hin und weg und erwögen das Umsteigen auf Craft Beer. „Die Mehrheit ist durch austauschbare Industriebiere abgestumpft, wobei vieles der traditionellen Braukunst verschütt gegangen ist.“ Das ändere sich nun auch im Zuge bewussterer Ernährung. Klar, dass auch die Großen der Branche auf den Trend eingehen. Jüngst hat die ortsansässige Großbrauerei ihr Angebot aufgestockt, um anspruchsvolle Biertrinker anzusprechen. Diese Initiative findet Frank Wol- ter super, „weil Konsumenten im direkten Vergleich feststellen können, dass eine Großserie ,Pale Ale‘ niemals so gut sein kann, wie das liebe- und mühevolle Handwerk kleiner Brauereien.“ Dass Qualität koste, sei den Feinschmeckern bewusst. Eine Flasche „Spider Monkey“ für 12,49 Euro findet beispielsweise reißenden Absatz. Die auf 650 Stück limitiert Sorte von Buddelship ist in Zusammenarbeit mit einer Kaffeemanufaktur entstanden. „Kunden hören gerne Geschichten zum Bier, die die Industrie so gar nicht erzählen kann“, sagt Frank Wolter. Den ersten „One Brewer Day“ haben sie in der „Küche 13“ ausklingen lassen, wo es das Buddelship-Schwarzbier „Kohlentrimmer“ ins Sortiment geschafft hat. Im „Eisen“ am Sielwall ist der „Mitschnagger“ Bier des Monats. Normales Bier trinken die Craft Beer Freunde kaum noch. „Höchstens im Weserstadion“, sagt Christian Kammann, „aus Mangel an Alternativen.“ Nächster One Brewer Day im Brolters, Vor dem Steintor 140: Sonnabend, 4. Juli, mit dem Weltmeister der Biersommeliere, Oliver Wesseloh, von der Hamburger Kehrwieder Kreativbrauerei.
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