PROGRAMM « Hymne an die Nacht » P A N D O R E Dominique Metzlé, Bass-Bariton Denis Chevrier, Flöten Anna Marcisz, Virginal PROGRAMM Jacob van EYCK (um 1590-1657) Die Nachtigall (le rossignol) Für Flöte solo Heinrich SCHÜTZ (1585-1672) Ich liege und schlafe (Ps 3, 5-8) Kleines Geistliches Konzert für Bass und Cembalo Unico-Wilhelm van WASSENAER (1692-1766) Sonate in G-moll Für Flöte und Cembalo Grave-Allegro-Adagio-Giga : Presto Antonio VIVALDI (1678-1741) Motette « Clarae stellae, scintillate » R.V. 625 Für Bariton, Flöte und Cembalo Aria-Recitativo-Aria-Alleluia Concerto « La Notte » op 10 n°2 en G Moll Für Flöte und Cembalo Largo-Fantasmi presto-Largo-Presto Largo (il sonno)-Allegro §§§§§§§§§§§§ Jean-Philippe RAMEAU (1683-1764) Suite in A Für Cembalo Prélude-Allemande-Courante-Gigue François COUPERIN (1668-1733) Première Leçon de Ténèbres, pour le Mercredy Sainct (erste Klagelieder für den Mittwoch der Karwoche) Für Solostimme und Basso Continuo A propos de Ténèbres Als Couperin mit der Komposition der Leçons begann, reihte er sich in eine lange Liste von Komponisten, die seit dem 15. Jahrhundert die bewundernswerten Texte der Klagelieder des Jeremiah vertonten. Nur wenige seien genannt wie Palestrina, Allegri, Cristobal de Morales, Lassus, Viadana, Durante et in Frankreich : Guillaume Bouzignac, Marc-Antoine Charpentier, Michel Delalande, Nicolas Bernier. Diese „Leçons“ (oder Lesungen) wurden in der österlichen Liturgie während der Messoffizien der Kartage: Mittwoch, Gründonnerstag und Karfreitag gelesen. Dabei hatte sich seit Anfang des 9. Jahrhunderts der Brauch entwickelt, jeweils eine Kerze nach der anderen am Ende jedes Offiziums auszulöschen als Symbol für das Leiden und den Tod Christi. Das Wort „Ténèbres“ (Dunkelheit) fügte sich zum Wort „Lektionen“. Die Klöster waren die einzigen Orte, wo die « Ténèbres“ gesungen wurden und da in der Karwoche die Oper geschlossen blieb, pilgerte das Pariser Publikum zu den umliegenden Klöstern, um dort die Opernsänger mit den neuesten Klagevertonungen zu hören. Die musikalische Struktur der „Lektionen“ folgt genau dem Text aus dem Buch der Klagelieder im Alten Testament, hebräischer Buchstabe (Aleph, Beth, Ghimel, Daleth, He…) und Vers im Wechsel. Diese Buchstaben des hebräischen Alphabets erlauben den Musikern erstaunlich kunstvolle Melodien, die auf einer Silbe gesungen werden. Die Fantasie Couperins scheint grenzenlos zu sein. Sein Können zeigt sich auch in der Unterstützung der Klage: er weiß abwechselnd zu animieren, zu erflehen, Mitleid hervor zu rufen, den Schmerz herauszuschreien, ganz in der rhetorischen Tradition seiner Epoche. Durch bewusste Dissonanzen der Akkorde betont er ein Wort, durch die chromatische Aneinanderreihung der Töne unterstreicht und intensiviert er den dramatischen Charakter des Textes. In diesen „ersten Klageliedern für den Mittwoch der Karwoche“ setzt Couperin jeweils zwischen der kunstvollen Koloratur des Buchstaben und dem eigentlichen Vers eine „petite pause“, ein Innehalten, in der man eine der Kerzen auslöschte. Der Basso continouo vermischt den französischen und italienischen Geschmack, dehnt wie ein zartes Band gleiche Noten, hält an für schwere Seufzer, antwortet auf die Stimme, akzentuiert und schweigt bei den Kadenzen. Eine äußerst präzise Bezifferung begleitet den Bass und leitet der Flöten und das Cedmbalo bei der improvisierten Begleitung. DM Heinrich SCHÜTZ Ich liege und schlafe (psalm 3 : 5-8) =========yyyy Ich liege und schlafe, und erwache, denn der Herr hält mich. Ich fürchte mich für viel Hunderttausenden die sich umher wider mich’legen. Auf, Herr, und hilf mir, mein Gott. Denn du schlägest alle meine Feinde auf den Backen und zerschmetterst der Gottlosen Zâhne. Bei dem Herren findet man Hilfe und deinen Segen über dein Volk, Sela. Antonio VIVALDI Clarae stellae Aria Clarae stellae, scintillate Et splendorem novum date Huius diei tanto splendore, Tanto fulgori. Arie Oh helle Sterne strahlet, Und gebet neuen Glanz Dem Glanz und der Herrlichkeit Dieses Tag. Mundus vivat in laetitias Et mox habeat suas delicias Tantae pompae suo decori. Lasset die Welt in Jubel leben Und möge sie sich freuen In ihrer ganzen Pracht. Recitativo Coeli repleti iam novo splendore plaudunt in tanta die, et simul terra arridit tota In tam solemni pompa. Dum festum celebratur Almae Visitationis Gaudeat etiam cor meum Mariam laudando Et collaudando Deum. Recitativ Die Himmel sind erfüllt von neuem Glanz, Und frohlocken zu diesem grossen Tag, Und zugleich lacht die ganze Erde In ihrer ganzen Pracht. Während des Festes Der Ehrwürdigen Heimsuchung, Soll auch mein Herz frohlocken, Und Maria preisen Und Gott preisen. Aria Nunc iubilare, Semper laetare Gaudio immenso Anima mea. Arie Frohlocke nun, Oh meine Seele, En joie immense, Sei ewig glücklich! Et sit tibi iubilando, Et sit tibi memorando Jubilando, memorando, Mundi et cordis alma spes Und in Jubel Und Andacht, Bewahre Hoffnung Für die Welt und das Herz. . Si non es laetitia plena Tantae pompae aura serena Sit dulcedo tuae maestitiae, Et in te solum sint mille deliciae. Und bist du nicht von Glück erfüllt, Mögen Glanz und Pracht Deine Trauer versüssen und Tausend Herrlichkeiten dich beglücken! Alleluia ! Halleluja ! François COUPERIN Première Leçon de Ténèbres Incipit Lamentatio Jeremia Prophetae : Beginn der Klage des Propheten Jeremia : ALEPH- Quomodo sedet sola civitas populo : facta est quasi vidua domina gentium : princeps provinciarum facta est sub tributo. ALEPH- Wie verlassen liegt die Stadt, die einst voll Menschen war; zur Witwe ist gleichsam geworden : die Herrin über die Völker! die Gebieterin über die Länder ist tributpflichtig geworden! BETH- Plorans pluravit in nocte et lacrimae ejus : non est consulatur eam ex omnibus charis ejus :omnes amici ejus spreverunt eam, et facti sunt ei inimici. BETH- Sie weint und weint die ganze Nacht, und die Tränen laufen ihr über die Wangen; es ist keiner da, der sie tröstet, keiner von all ihren Lieben; all ihre Freunde verschmähen sie, und sind ihr zu Feinden geworden. GHIMEL- Migravit Judas propter afflictionem, et multitudinem servitutis : habitavit inter gentes, nec invenit requiem : omnes persecutores ejus apprehenderunt eam inter angustias. GHIMEL- Juda ist weggezogen, fliehend vor Elend und harter Knechtschaft; sie wohnt unter den Völkern und findet keine Ruhe; all ihre Verfolger haben sie eingeholt in ihrer Not. DALETH- Via Sion lugent, eo quod non sint qui veniant ad solemnitatem :omnes portae ejus destructae ; sacerdotes gementes :virgines ejus squalidae et ipsa oppressa amaritudine. DALETH- Die Straßen nach Sion trauern, weil keiner mehr zu den Festen kommt, alle ihre Tore sind zerstört; ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sind betrübt, und sie selbst ist überwältigt von Bitterkeit. HÊ- Facti sunt hostes ejus in capite inimici ejus locupletati sunt : quia Dominus locutus est super eam propter multitudinem iniquatem ejus : parvuli ejus ducti sunt in captivitatem ante faciem tribulantis. HÊ- Ihre Widersacher sind obenauf, ihre Feinde haben sich an ihr bereichert; denn der Herr hat wider sie gesprochen wegen ihrer vielen Sünden; ihre Kinder wurden in Gefangenschaft geführt, hergetrieben vor dem Bedränger. Jerusalem, Jerusalem, convertere ad Dominum Deum tuum. Jérusalem, Jérusalem, kehre um zum Herrn, deinem Gott. LUDWIG XIV im Ballett « Die Nacht » Das Ensemble P A N D O R E ist ein Zusammenschluss von Sängern und Instrumentalisten, das sich die Verbreitung des Repertoires europäischer Kammermusik des Barock und des Mittelalters zum Ziel gesetzt hat. Dominique Metzlé, Bassbariton Nach einem Biologiestudium widmet er sich dem Gesang und studiert bei Jill Feldmann und Michel Laplénie, bevor er sich einer Ausbildung als Solist an den Masterklassen in Versailles (mit V. Rosza, E. Erikson, M. Isepp, N. Lee) unterzieht und ein Diplôme Supérieur de Musique Ancienne am Conservatoire Supérieur de Paris erwirbt. Zahlreiche Konzerte und Produktionen mit W. Christie, J.C. Malgloire, M. Laplénie,… folgen. Interpretationsmeisterkurse mit C. Watkinson, Max Van Egmond ou Montserrat Figueras. 1991 gründet er das Ensemble P A N D O R E und nimmt an der französischen Konzertreihe "Monuments en Musique" teil. Er arbeitet als Stimmpädagoge, organisiert regelmäßig Stimmbildungsfortbildungskurse. Die Teilnahme an staatlichen Festivals ermöglicht ihm eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Stimme in mittelalterlichen Räumen. In Paris war er bei der Aufführung sämtlicher Bach Kantaten zu hören, mit dem Orchestre de la Bastille bei den „Kindertotenliedern“ von G. Mahler und zuletzt bei der „Winterreise von F Schubert begleitett von dem Pianisten Laurent Paatz. Er ist Beauftragter des Rectorat de Paris für die Verbreitung Alter Musik im schulischen Umfeld. Denis CHEVRIER, Blockflöten Ausgezeichnet mit dem Prix d’excellence du CNR de Paris, unterrichtet Denis Chevrier als Professor für Blockflöte an den Konservatorien Vitry/Seine und MaisonsLaffitte. Er konzertiert regelmäßig als Solist in verschiedener Besetzung mit einem Repertoire, das sich vom Barock bis zur Gegenwart erstreckt, Kammermusik (Les Heureux Moments) oder Orchester (Création au festival d ‘Automne de Paris). Er ist der Leiter der « Musique en Béarn ». Anna MARCISZ, Cembalo Als Musikpädagogin mit Schwerpunkt Chordirigat (Nationalkonservatorium in Krakau) wendet sie sich dem Cembalospiel zu und erhält ebenda ein Diplom mit Auszeichnung bei B.Gizbert-Studnicka. Während ihres Studiums wird sie zwei Mal mit dem prestigeträchtigen Preis des polnischen Kultusministeriums ausgezeichnet. Sie studiert bei Jacques Ogg in Den Haag und nimmt an zahlreichen Meisterkursen teil: Jos van Immerseel, Kenneth Gilbert, Robert Köhnen.... Sie ist die bevorzugte Solistin des Kammerorchesters von Tarnau und konzertiert mit der « Sinfonietta Cracovia », la « Capella Cracoviensis », la « Camerata Cracovia » sowie als Chorsängerin bei den « Cantores Cracoviensis ». In Frankreich ist sie die Cembalistin der Ensembles "Pandore" und "Les Heureux Moments", Schließlich arbeitet sie als Chorpädagogin mit Kindern und Erwachsenen in der Gegend südlich von Paris, im Arpajonais. SOMMERT OURNE E PA NDOR E 2015 Mit Dominique METZLÉ, Bass-Bariton, Denis CHEVRIER, Blockflöten, Anna MARCISZ, Cembalo, Die BAC H-DY NA ST IE « Eine Fa milie nähnlic hkeit » 13. Juli, um 21 Uhr, LE-BOIS-PLAGE-EN-RÉ (17) 16. Juli, um 21 Uhr, LUÇON (85) 17. Juli, um 21 Uhr, Ste HERMINE (85) 19. Juli, um 17 Uhr, RÉJAUMONT (32) 22. Juli, um 21 Uhr, ORDAN-LARROQUE (32) 23. Juli, um 21 Uhr, MOIRAX (47) 26. Juli, um 17 Uhr, ND de GARAISON (65) 29. Juli, um 20.30 Uhr, CHATEAUDOUBLE (26) 2. August, um 21 Uhr, LES CONTAMINES-MONTJOIE (74) 3. August, um 21 Uhr, ARGENTIÈRE (74) 4. August, um 21 Uhr, MEGÈVE (74) 6. August, um 20 Uhr, MIRABEL-AUX-BARONNIES (26) 7. August, um 21 Uhr, AUBAIS (30) 9. August, um 21 Uhr, LA VINZELLE (12) RUH M UND EITE LKEIT « Kirchliche Musik am Hofe des Sonnenkönigs » 30. Juli, um 20.30 Uhr, MENS (38) 2. August, um 17 Uhr , VOIRON (38) 15. Oktober, um 21 Uhr , PARIS (75) Contacts : D. METZLÉ 10 rue St Antoine 75004 PARIS Tél : 01-42-71-37-85 / 06-87-04-99-08 E-mail portable: [email protected] - Site : www.pandore-prod.fr
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