Einladung+Programm_Fachtag_Ankommen-in

EINLADUNG
zum Fachtag „Ankommen in Deutschland –
Zusammenarbeit in der Kommune für geflüchtete Kinder und Jugendliche“
Wann:
Wo:
Montag, 20. April 2015, 9.15 bis 16.00 Uhr
Bremische Bürgerschaft (Am Markt 20, 28195 Bremen)
Die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen, die ohne Eltern flüchten mussten, sind
teilweise traumatisch. Doch sie sind nicht nur „die Flüchtlinge“, sondern vor allem Kinder
und Jugendliche. Sie haben das Recht, einfach nur junge Menschen zu sein. Sie brauchen
Geborgenheit, wollen nach ihren Wünschen gefragt werden, suchen Anerkennung für das,
was sie können, möchten lernen, spielen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Der
Weg dorthin ist nicht einfach.
Angekommen in Deutschland, sind es vor allem Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
sowie soziale Träger, die die Kinder und Jugendlichen willkommen heißen und bei ihren
ersten Schritten begleiten. Dabei ist die Zusammenarbeit vieler Akteure vor Ort gefragt: von
den Mitarbeitenden der unterschiedlichen Ämter und Behörden über Ärzte und
pädagogische Fachkräfte bis hin zu Einrichtungen der Kultur und des Sports. Hauptamtliches
und zivilgesellschaftliches Engagement sind groß.
Was muss ein neues kommunales Unterstützungsprogramm leisten, um Sie in Ihrer Arbeit für
und gemeinsam mit unbegleiteten, aber auch begleiteten Kindern und Jugendlichen
bestmöglich zu unterstützen? Wie können Akteure der öffentlichen Hand, freie Träger und
Zivilgesellschaft so miteinander arbeiten, dass geflüchtete Kinder und Jugendliche in
Deutschland gut aufwachsen können? Wie kann die lokale Bevölkerung aktiv einbezogen
werden?
Wir laden Sie herzlich ein, mögliche Antworten auf diese Fragen auszutauschen und zu
diskutieren – im Rahmen des Fachtags „Ankommen in Deutschland“ am 20. April in Bremen.
Ihre Erfahrungen, Expertise und Anliegen sind gefragt, damit ein neues bundesweites
Programm bei der Gründung wirksamer Bündnisse vor Ort unterstützen kann.
Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bis Montag, 13. April 2015 an unter
https://inkongress.de/ankommen/.
Bei Fragen wenden sie sich gerne an:
Catharine Bade, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, 030/25 76 76-830,
[email protected]
Das Veranstaltungsprogramm und eine Wegbeschreibung finden Sie auf den folgenden
Seiten.
Wir freuen uns auf Sie!
Mit freundlichen Grüßen
Judith Strohm
Bereichsleitung
Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gemeinnützige GmbH
Tempelhofer Ufer 11
10963 Berlin
VORLÄUFIGES PROGRAMM
zum Fachtag „Ankommen in Deutschland –
Zusammenarbeit in der Kommune für geflüchtete Kinder und Jugendliche“
Stand: 31.03.2015
Wann:
Montag, 20. April 2015, 9.15 bis 16.00 Uhr
Wo:
Bremische Bürgerschaft (Am Markt 20, 28195 Bremen)
Moderation: Daniel Finger, rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg
Ab 9.30
Uhr
Ankommen und kleiner Imbiss
10.00 Uhr
Begrüßung
Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, Bremen
Dr. Heike Schmid-Obkirchner, Bundesministerium für Familie, Soziales, Frauen
und Jugend
Dr. Heike Kahl, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
10.45 Uhr
Arbeitsphase I
1. Workshop
Kinder mit Fluchtgeschichte in Kindertageseinrichtungen –
Gemeinsam eine Sprache finden und kooperieren
Immer mehr Kitas öffnen sich für Kinder aus asylsuchenden Familien. Die
Herausforderungen kreisen in diesen Einrichtungen vor allem um Themen, wie
Spracherwerb, kulturelle Vielfalt, den Umgang mit traumatisierten Kindern,
gesetzliche Grundlagen und interkulturelle Öffnung der Kommunen. Mit der
Integration von Kindern aus Flüchtlingsfamilien wirken Kitas gezielt in den
Sozialraum hinein und befördern die kommunale Willkommenskultur. Der
Workshop bietet Raum für den Erfahrungs- und Wissensaustausch aus der KitaPraxis.
Mit: Dr. Galina Putjata, Dozentin, Universität Münster, Institut für
Erziehungswissenschaft, Arbeitsgruppe Interkulturelle Erziehungswissenschaft;
Renate Meyer-Mölleringhof, Kinder- und Familienzentrums Carl-SeveringStraße, Bremen-Vahr (angefragt)
Moderation: Axel Möller, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung,
Willkommenskitas, Dresden
2. Workshop
Im Doppelpass erfolgreich – Willkommensbündnisse im Fußball
Die Bedeutung von lokalen Willkommensbündnissen für die Flüchtlingsarbeit
wächst. Welche Chancen und Probleme begegnen dabei Sportvereinen, die
sich für Flüchtlinge engagieren? Welche Partner brauchen solche
Kooperationen? Welche Dialogformen sind für die lokale Vernetzung
erfolgsversprechend? Welche Rolle spielen Kommune und Verwaltung? Der
Workshop widmet sich diesen Fragestellungen interaktiv. Perspektiven von
Spiel, Sport und Bewegung für geflüchtete Kinder und Jugendliche sollen
erarbeitet, gute Praxisbeispiele und Erfolgstaktiken im Hinblick auf
zivilgesellschaftliche Kooperationen vorgestellt werden. Mittendrin: das Projekt
Spielraum von Werder Bremen.
Mit: Söhnke Vosgerau, Autor der Handreichung „Willkommen im Verein.
Fußball mit Flüchtlingen“; Michael Arends, Werder Bremen, CSR-Management,
Lebenslang aktiv – Lebenslang tolerant (angefragt)
Moderation: Barbara Hellbach, Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und
Frauen, Referat Junge Menschen in besonderen Lebenslagen, Bremen
3. Workshop
Projekt "Kinder im Exil" –
Grenzen und Möglichkeiten von Gastfamilienkonzepten
Das Bremer Modellprojekt "Kinder im Exil" begleitet aktuell 20 Pflegefamilien,
die unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei sich aufgenommen haben.
Dabei geht es um weit mehr als die Unterbringung junger Menschen. Sie leben
in einem familiären Rahmen, lernen die deutsche Sprache und Kultur sehr
schnell kennen und können eine Perspektive für ihr eigenes Leben entwickeln.
Denn der Großteil dieser Jugendlichen wird absehbar in Deutschland bleiben.
Der Workshop präsentiert erste Erfahrungen aus dem Modellprojekt und gibt
Einblick in das Leben einer Gastfamilie.
Mit: Monika Krumbholz und Eva Rhode, PiB – Pflegekinder in Bremen gGmbH,
Projekt "Kinder im Exil"; Pflegefamilie aus dem Projekt, Bremen
Moderation: N.N.
4. Vortrag und Diskussion
Lebenswelten geflüchteter Kinder, Jugendlicher und ihrer Familien
in Deutschland
Im Fokus der Aufmerksamkeit lag in den letzten Jahren vor allem die Situation
unbegleiteter Minderjähriger. Weniger stark im Bewusstsein waren Kinder und
Jugendliche, die mit ihren Angehörigen nach Deutschland kommen. Diese
Gruppe ist zahlenmäßig deutlich größer und die Altersstruktur ist eine andere.
Zum Teil sind die Lebenswelten von minderjährigen Flüchtlingen ohne
erwachsene Begleitung und Flüchtlingskindern in Familien unterschiedlich;
zum Teil sind die Herausforderungen aber auch ähnlich. Denn es geht in erster
Linie um Kinder und Jugendliche. Der Vortrag gibt Einblick in die
Lebenssituation geflüchteter Kinder und Jugendlicher in Deutschland.
Beleuchtet wird, an welchen Stellen bereits viel Wissen vorhanden ist und wo
noch Expertise aufgebaut werden muss, um Kinderrechte und Kindeswohl für
alle zu gewährleisten.
Mit: Uta Rieger, UNHCR, Nürnberg
Moderation: N.N., Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
12.15 Uhr
Mittagspause
13.15 Uhr
Arbeitsphase II
1. Workshop
Kein Mensch passt in eine Schublade –
Vorurteilsbewusste Arbeit als Zeichen von Professionalität
Gerade in der Arbeit mit vulnerablen Gruppen ist es besonders wichtig, kritisch
und reflektiert mit eigenen und gesellschaftlichen Bildern und Vorurteilen
umzugehen. Die Integration und Teilhabe geflüchteter Menschen braucht
neben passenden strukturellen Rahmenbedingungen auch ein
vorurteilsbewusstes und diskriminierungskritisches Handeln, insbesondere der
Bildungsinstitutionen und der Verwaltung. Der Workshop zeigt, wie Ansätze der
vorurteilsbewussten Arbeit zur Qualifizierung von Mitarbeitenden in der
Kommune und in pädagogischen Einrichtungen systematisch angeboten
werden können, um die Qualität der Arbeit mit geflüchteten Kindern und
Jugendlichen zu verbessern.
Mit: Jetti Hahn, Prozessbegleiterin Deutsche Kinder- und Jugendstiftung und
Fachstelle Kinderwelten (u.a.), Berlin
Moderation: N.N., Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
2. Workshop
Koordinieren statt improvisieren – Wie Kommunen die Integration von jungen
Flüchtlingen als Gemeinschaftsaufgabe gestalten
Um Flüchtlingen in der Kommune gute Zukunftschancen zu geben, müssen
Ämter miteinander und mit Einrichtungen, Verbänden und Institutionen in den
Stadtteilen zusammenarbeiten. Wie kann man diese komplexen Prozesse
koordinieren? Wie können die unterschiedlichen Akteure zusammengebracht
werden, damit die Situation junger Flüchtlinge schnell verbessert werden kann?
Mit: Dr. Petra Kodré, Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen,
Bremen (angefragt); Irene Armbruster, Bürgerstiftung Stuttgart (angefragt);
Gerhard Behrens, Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration,
Hamburg (angefragt)
Moderation: Marja Sabaß und Julia Nast, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung,
Transferagenturen für Großstädte, Bremen
3. Workshop
Good Governance in der Kommune –
Wie organisiert man eigentlich einen Bürger-Dialog?
Um junge Flüchtlinge in der Kommune zu integrieren, bedarf es einer offenen,
toleranten Gesellschaft. Doch wie organisiert man einen schwierigen
gesellschaftlichen Diskurs, um die Unterstützung der Öffentlichkeit zu
bekommen? Welche Formate sind geeignet, welche Themen sollten in der
Öffentlichkeit diskutiert werden? Erfahrene Vertreterinnen und Vertreter aus
Kommunen und Beratungsprojekten berichten, wie sie Bürgerinnen und Bürger
einbeziehen, das Engagement fördern, Ängste aufgreifen und sich so auch
rechtextremistischen Tendenzen entgegen stellen
Mit: Jessica Jagusch, Ortsamt Horn-Lehe, Runder Tisch „Flüchtlinge in HornLehe“, Bremen; N.N., pro aktiv gegen rechts – Mobile Beratung in Bremen und
Bremerhaven (angefragt), Stefan Müller, Jugendamt Sonneberg,
Modellkommune im Programm „Demokratie leben!“ (angefragt);
Moderation: Dr. Lutz Liffers, Deutsche Kinder- und Jugendstiftung,
Transferagenturen für Großstädte, Hamburg/Bremen
4. Vortrag & Diskussion
Lehren aus dem politischen Einsatz für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
für die Arbeit mit Flüchtlingskindern im Familienkontext
Mit: Johanna Karpenstein, Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige
Flüchtlinge, Berlin
Moderation: N.N., Deutsche Kinder- und Jugendstiftung
15.00 Uhr
Podiumsgespräch
Gemeinsam vor Ort – Wie gelingt die Kooperation zwischen Verwaltung und
Zivilgesellschaft für junge Flüchtlinge?“
Dr. Heidemarie Rose, Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen,
Abteilung Junge Menschen, Bremen
Jörg Freese, Deutscher Landkreistag
Libuse Cerna, Vorsitzende des Bremer Rates für Integration
Irene Armbruster, Geschäftsführerin Bürgerstiftung Stuttgart (angefragt)
N.N., Jugendliche ohne Grenzen (angefragt)
16.00 Uhr
Ende der Veranstaltung