connections 48

CONN CTIONS 48
Die digitale Revolution
Seite 4
Jungfraujoch: Installation
unter Extrembedingungen
Seite 34
Kat. 6A EL im neuen
24 Port-Panel
Seite 14
WLAN richtig vorbereitet
Seite 30
050.6083
Editorial
Veränderungen
nachhaltig begegnen
Geschätzte Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner
Die neuste Ausgabe unserer Kundenzeitschrift CONNECTIONS beinhaltet
wiederum eine Reihe von Berichten über
neue Produkte von R&M, Trends in der
Kommunikationswelt und über Projekte
mit namhaften Kunden wie Lösungen
für die neue SBB Betriebszentrale in
­Olten, den Jachthafen Marina Port Vell
in Barcelona, die neue Formel-1-Rennstrecke in Sotschi, die zweitgrösste
IKEA-Filiale in Australien, den ersten
Wolkenkratzer von Sofia, um nur einige
zu nennen. Die Focus-Story befasst sich
mit der digitalen Revolution, die unsere
Gesellschaft nachhaltig beeinflusst. Die
rasante Zunahme des Datenvolumens
auf der g
­anzen Welt wird in diesem
­Artikel auf eindrückliche Weise erläutert.
Veränderungen und Chancen
Die Geschäftsfelder, in denen R&M tätig
ist, haben sich stark gewandelt. Heute
werden wesentlich mehr projektbezogene, kundenspezifische Kommunika­
tionslösungen realisiert als noch vor ein
paar Jahren. Auch auf der technischen
Seite sind richtungsweisende Entwicklungen im Gang. Um diesen Umständen
gerecht zu werden, ist ein hohes Mass
an Flexibilität erforderlich.
2 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Der adäquate Umgang mit Veränderungen ist in unserem Unternehmen mittlerweile tief verankert. Die Internatio­
nalisierung von R&M nahm vor vielen
Jahren ihren Anfang und hat sich bewährt. Wir sind heute ein global tätiges
Unternehmen, das mit klaren Vorgaben
durch den Hauptsitz in der Schweiz geführt wird. Ohne unsere angestammte
Kultur und unsere Unternehmenswerte
zu vernachlässigen, werden wir die weitere Internationalisierung vorantreiben.
Noch näher beim Kunden, noch direkter
am Markt und noch schneller in der Um­
setzung vor Ort. Unsere firmeninternen
Netzwerke und Prozesse agieren dynamisch und grenzübergreifend.
Währungsdruck absorbieren
Nach einem erfolgreichen Jubiläumsjahr
2014 stehen neue Herausforderungen
an. Es geht darum, international konkurrenzfähig zu bleiben, ohne die Kernwerte
unserer Marke – Qualität, Innovation und
Kundennähe – zu vernachlässigen. Die
aktuell starke Aufwertung des Schweizer Frankens zwingt exportorientierte
Schweizer Unternehmen wie R&M, entsprechend zu reagieren. Bereits 2011
musste ein grösserer Währungsdruck
absorbiert werden, was wir mit ge­
zielten Massnahmen erfolgreich um­
setzen konnten. Wir verfügen heute
über ein ausgewogenes Supply Chain
Management mit verschiedensten lo­
kalen Standorten, das vor Ort schnell
und wettbewerbs­
fähig agieren kann.
Basierend auf diesen Erfahrungen werden wir die Interna­
tionalisierung von
R&M weiter vorantreiben.
050.6084
Nach dreizehn Jahren Tätigkeit als
CFO von R&M habe ich mich entschieden, in die Holdingebene der Reichle-­
Firmengruppe zu wechseln. Seit dem
1. April 2015 bin ich für die finanziellen
Belange der Familien­
holding verantwortlich und unterstütze die Inhaber
Martin und Peter Reichle bei der Weiterentwicklung der Firmengruppe. Meine
Nachfolge als CFO bei R&M hat Patrick
Steiner, seit vielen Jahren erfolgreicher
Leiter Rechnungswesen und Controlling, angetreten. Ich wünsche ihm viel
Erfolg in dieser neuen Aufgabe.
Für Ihr Vertrauen in unser Unternehmen
und die nachhaltige Zusammenarbeit
möchte ich mich herzlich bedanken.
Freundliche Grüsse
Martin Gasser | CFO
Inhaltsverzeichnis
Focus
Success
4
Die digitale Revolution
News
FM45 jetzt auch als
Kat. 6A Stecker
Kat. 6A EL
im neuen 24 Port-Panel
KombiMODUL
passt in 19" Racks
11
14
19
Muffen-Programm
von AFS übernommen
19
Mehr Funktionen für
R&MinteliPhy
23
Mehr Potenzial im
Heimnetzwerk
26
Schweizerische Bundesbahnen
Topmoderne Netzwerkinfra­struktur Huntsman-Zentrale in Basel
mit neuem Kat. 6A EL Modul
­ausgerüstet
24
Bayer CropScience, Indien
Pflanzenschutzunter­nehmen
wählt zukunfts­sicheres Netzwerk
10
Schachenmann + Co. AG,
Basel,
setzt auf Kat. 6A EL
25
Capital Fort
Business Center, Sofia
Ein Fort mit hohem Anspruch
12
Daman, Abu Dhabi,
rüstet neuen Hauptsitz
mit ­Netzwerk-Verkabelung
von R&M aus
28
Ericsson, Indien
Beste Verkabelungslösung
32
Jungfraubahnen
Management AG, Schweiz
Installation unter
Extrembedingungen
34
18
Formel-1-Rennstrecke, Sotschi
R&M im neuen S
­ ochi Autodrom
38
20
Marina Port Vell, Barcelona
Erstklassige R&M-­Infrastruktur
für Gäste auf hoher See ­
40
DTEK, Ukraine,
vertraut auf überzeugende
Verkabelungs­lösungen von R&M
15
Swisscom (Schweiz) AG
Rechenzentrum
Bern-Wankdorf: Ausgezeichnet
16
IKEA, Australien
Modulare Lösungen von R&M
für die zweitgrösste Filiale
in Australien
Warsaw Spire, Polen
Eleganter Skyscraper strahlt
über Warschau
Impressum:
CONNECTIONS 48 | April 2015
8
Trends
Bild Titelseite:
Eine hochgradig vernetzte Welt kann nur mit
einer verlässlichen Infrastruktur f­ unktionieren.
Mit 10 Gigabit
zum Arbeitsplatz
22
Künftige
100 Gbit/s-Technologien
39
Herausgeber:
Reichle & De-Massari AG, Binzstrasse 32,
CHE-8620 Wetzikon, Schweiz, www.rdm.com
E-CONNECTIONS: www.connections.rdm.com
Faseroptik:
Blick in die Zukunft
27
30
Kampf der Systeme um
40GBASE-T
42
Redaktionsteam:
Erica Monti (Redaktions­leitung),
[email protected],
Dr. Peter Cristea, Bernward Damm,
René Eichenberger, Andreas Rüsseler
WLAN richtig vorbereitet
Inhaberseite
Gesamtauflage: 13 000 Exemplare
Glossar
der Übertragungstechnik
WLAN Wave2:
Die bestimmenden Parameter
33
CONNECTIONS erscheint zweimal jährlich
und kann beim Herausgeber bestellt werden.
Nach­druck mit Erlaubnis der Redaktion
gestattet.
Paketverlust –
der Performance-Killer
36
Layout: inch, Wetzikon, Natalie Schnetzler
Druck: Uhl-Media GmbH, D-Bad Grönenbach
43
Atmen
CONN CTIONS
4I2015–48
I 3
Focus
Die digitale Revolution
Weltweit spricht man von einer neuen industriellen Revolution – der digitalen Revolution.
Immer mehr Gegenstände, die uns umgeben, kommunizieren via Internet pausenlos
miteinander. Das führt zu einer rasanten Zunahme des Datenvolumens. Wer Daten- und
Kommunikationsnetze plant, installiert und betreibt, darf in den nächsten Jahren
folglich mit Marktwachstum rechnen.
Im Jahr 2022 werden weltweit 14 Mil­
liarden Geräte mit Datennetzen verbunden sein – mehr als doppelt so viele wie
heute. So die Schätzungen von Machina
Research und Bosch Software Innovations, die auf Auswertungen zahlreicher
Evaluationen und Expertenanalysen basieren. Die Gartner Group prognostiziert
sogar 26 Milliarden vernetzte Geräte.
Zu den bekanntesten Dingen, die vernetzt werden, zählen Autos: Sie stehen
heute schon in Interaktion mit ihren In-
sassen und werden bald mit Ampeln,
Strassensensoren und anderen Autos
kommunizieren. In Gebäuden werden
Sensoren die Thermostate mit Stromzählern und Gebäudesteuerungen verbinden. In der Logistik geben RFID-Tags
Auskunft darüber, was in Verpackungen,
auf Paletten und in Containern steckt.
Moderne Kücheneinrichtungen mit intelligenten Kühlschränken und Mikrowellen nutzen schon heute die Kommunikation mit dem Internet. Und weil jedes
dieser Geräte eine eigene IP-Adresse
haben wird, spricht man vom Internet
der Dinge (Internet of Things, IoT).
Hypervernetzung
Hinzu kommen Milliarden von Smartphones, Tablets und Computern, die nahezu ständig online sind. Nach Studien
der OECD wird ein durchschnittlicher
Familienhaushalt 2022 rund 50 internetfähige Geräte nutzen – fünfmal mehr als
heute. Die Zukunftsforscher von Z_punkt
in Köln haben dafür den Begriff Hypervernetzung geprägt.
Fünf Tipps für die Netzwerkplanung im IoT-Zeitalter
Eine hochgradig vernetzte Welt kann nur mit
einer verlässlichen Infrastruktur funktionieren.
Dazu einige Kriterien und Orientierungshilfen
für die Planung und die Produktfunktionen. Sie
basieren auf der jahrzehntelangen Erfahrung
von R&M im Aufbau von Weitverkehrsnetzen
sowie bei der Installation von lokalen Datennetzen und strukturierten Gebäudeverkabelungen:
n Die Infrastrukturen sollten standardisiert und
Die kabelgebundene Infrastruktur sollte so
weit wie möglich vorangetrieben werden, da
Funksysteme allein nicht alles leisten können. Glasfaser-Netzwerke bieten die meisten
Perspektiven und die grösste Performance.
Aufgrund der Nachfrage nach lokaler Mobi­
lität müssen Funknetze aber gleichermassen
gestärkt werden bzw. die kabelgebundenen
Netzwerke müssen auf eine optimale Funkabdeckung hin geplant und vorbereitet werden.
Handgriffen an neue Situationen anpassen lassen. Sie sollten zudem einfach skalierbar sein.
So müssen Netzbetreiber stets nur das beschaffen und installieren, was am Markt Erfolg
verspricht und Wachstum ermöglicht.
n
4 I
CONN CTIONS
durchgängig sein. Sie müssen ältere Generatio­
nen der Netzwerktechnik einbinden. Ethernet,
TCP/ IP und RJ45 sind Lösungen, die noch lange
im Einsatz sein werden. Auch die verschiedenen DSL- und PON-Generationen der Breitband­
anbieter werden noch eine Weile nebenein­an­
der existieren und sollten unterstützt werden.
n Verteilerplattformen sollten sich mit wenigen
Die Verkabelungs- und Anschlusstechnik
sollte selbsterklärend und reparaturfreundlich
konstruiert sein. Auch ungeübte Installateure
sollten sie intuitiv beherrschen können, da
nicht überall Spezialisten verfügbar sind.
n
Eine hohe Produktqualität, fehlerfreie In­
stallation, eine permanente Verfügbarkeit und
verlustfreie Signalübertragung reduzieren die
Betriebs- und Wartungskosten der Netze. Die
Total Cost of Ownership bleiben kalkulierbar.
Die Netze werden für die kommenden Generationen aufgebaut und müssen entsprechend
langlebig ausgelegt werden.
n
4I2015–48
050.6085
090.7144
050.6083
Aus Sicht von Netzwerkplanern sind
dies interaktive Systeme, die ständig
drahtlos oder kabelgebunden kommunizieren. So entstehen intelligente Organismen, die teilweise autonom in Echtzeit arbeiten. Es handelt sich aber auch
um heterogene Systeme, da in der Entwicklungsphase dieser Geräte oftmals
noch gar nicht klar ist, mit welchem
­Gegenüber diese künftig kommunizieren werden. Netzwerktechniker müssen
also weitsichtig planen und dabei verlässliche Infrastrukturen schaffen, die
dem künftigen Datenwachstum langfristig standhalten.
Denn rechnet man die Daten für die
­Videoübertragung heraus, besteht heute schon mehr als 20 % des Internet-­
Datenverkehrs aus der Kommunikation
zwischen Geräten und Maschinen, so
der Tenor verschiedener Studien. Jährlich steigt der IP-Datenverkehr laut ­Cisco
Visual Networking Index um 21 %. Die
Kommunikation zwischen Maschinen
im IoT nimmt sogar um 84 % zu.
schen 50 Cent und ein paar Dollar.
Zudem schreitet die Miniaturisierung
­
voran. Kleinste Chips können schon
ganze Webserver aufnehmen. So entstehen Innovationen wie Datenbrillen
oder Wearables – digitale Systeme am
Handgelenk oder in der Kleidung.
Die Vernetzung geht weiter
Aus mehreren Gründen ist damit zu
rechnen, dass die Vernetzung und damit
das Marktwachstum anhalten. Geräte
intelligent, d. h. mit Sensorik und Embedded Software aufzurüsten, wird immer kostengünstiger. Multifunktio­
nale
Mikrosensoren kosten nur noch zwi-
Auch die Grundlage für die Vernetzung
ist mittlerweile grenzenlos: Das neue
­Internetprotokoll IPv6 kann 340 Sex­til­
lionen (1 Sextillion ist 1036 oder eine
1 mit 36 Nullen) IP-Adressen vergeben.
Damit kann jede Mülltonne, jede Ver­
packung und jedes Kleidungsstück ein
Teil des Internets werden.
050.6086
Das eröffnet verschiedenen Wirtschaftszweigen ein enormes Potenzial für die
kommenden Jahre. IT-Entwickler beispielsweise müssen die Verbindungs­
logik für die neuen Geräte schaffen und
Monitoring- und Sicherheitsfunktionen
einbauen. Crisp Research schätzt das
globale Marktpotenzial allein in der ITBranche auf rund 160 Milliarden Euro
bis Ende 2016.
Das Internet der Dinge bringt unzählige
Ansätze für neue Produkte und Services
hervor. Chancenreiche Marktsektoren
sind industrielle Fertigung und Waren­
logistik, intelligente Gebäude und Smart
CONN CTIONS
4I2015–48
I 5
050.5523
050.6089
050.5590
Kompetent in die IoT-Ära starten
R&M hat jahrzehntelange Erfahrungen mit
dem Aufbau von Weitverkehrs- und Zugangsnetzen sowie bei der Ausrüstung von lokalen
Datennetzen und strukturierten Gebäudeverkabelungen. Diese Erfahrung ist insbesondere
bei ambitionierten Projekten gefragt. Beispiele:
das Limmatfeld in Zürich, Telal und Madinaty in
Ägypten, die Hügelstadt Lavasa in Indien und
die Traumstadt Serena del Mar in Kolumbien.
Durchgängige, flexible und konvergente Verkabelungslösungen sind gefragt. Das Resultat
aus den vielfältigen Projekterfahrungen ist die
Fokussierung auf fünf Handlungsfelder:
Cities sowie Versorgung und Energie.
Hinzu kommen Automobilwirtschaft und
Verkehrswesen, öffentliche Sicherheit,
Landwirtschaft, Medizin und Gesundheitswesen. Prognosen besagen, dass
sich 2022 rund um das Internet of Things
weltweit ein Umsatz von annähernd
600 Milliarden Euro erzielen lassen wird.
Fünf Handlungsfelder
In diesem komplexen Umfeld ist es für
Planer, Installateure und Betreiber öffentlicher und privater Netze eine grosse
nBreitbandige
Abdeckung der Fläche
zwischen Maschinen
nKommunikation in Megacities
nKonvergenz der Netze in interaktiven
Arbeitswelten
nSmart Grids, Smart Buildings und
­Energiemanagement
nKommunikation
Die R&M-Teams wissen, wie man alte und
neue Netze und Medien zusammenführt. Das
macht R&M zum kompetenten Infrastrukturpartner für die Ära des Internet of Things. Die
Technologie- und Produktentwicklung richtet
ihre Tätigkeiten konsequent an den Erfordernissen des IoT aus. R&M-Lösungen sind erste
Wahl, wenn es darum geht, nahtlose und dauer­
Herausforderung, den Überblick zu behalten. Sie können jedoch auf fünf
­wichtige Handlungsfelder fokussieren,
die R&M aufgrund eigener Marktuntersuchungen identifiziert hat:
n Ubiquitous Intelligence: Die Digi­
talisierung wird allgegenwärtig (ubiquitous) sein. Das erfordert leistungsfä­
hige, flächendeckende Internetzugänge
und Datennetzwerke. Mit Funktechnik
allein ist das nicht zu realisieren. Im Hintergrund gibt es immer eine leistungs­
050.6090
Machina Research und Bosch haben fünf Schlüsselmärkte identifi­
ziert, die in wenigen Jahren 80 % des potenziellen Umsatzvolumens
des Internet of T
hings erwirtschaften werden: industrielle Fertigung,
Smart Cities, Versorger, Auto und Verkehr, intelligente Gebäude.
Grafiken: © Bosch Software Innovations GmbH
6 I
CONN CTIONS
4I2015–48
haft zuverlässige Verbindungen zwischen den
kleinsten «Dingen» und den grössten Rechenzentren herzustellen.
Mit seiner Expertise in Installation, Projektplanung und Beratung (Consulting) verhilft R&M
den Partnern im Markt zu ökonomisch ausgewogenen, leistungsfähigen und nachhaltigen
Netzwerkinfrastrukturen. Trainings-, Zertifizierungs- und langfristige Garantieprogramme
von R&M unterstützen Installateure, Planer,
Netzbetreiber und Anwender beim Aufbau und
Betrieb der IoT-Infrastrukturen. Die Partner
werden so zu kompetenten Enablern, um im
Trend zur Digitalisierung mit Überblick agieren
zu können.
fähige Verkabelung. Daher ist künftig bei
jeder Baumassnahme, bei jeder technischen Anschaffung zu beachten, ob ausreichend Netzwerkanschlüsse zur Ver­
fügung stehen. Vielleicht weiss man bei
der Planung noch nicht, wozu sie verwendet werden. Aber Steckverbindungen können schnell knapp werden.
n Machine-to-Machine-(M2M-)Kommunikation: In autonomen Systemen
kommunizieren Maschinen künftig vermehrt untereinander. Produktionsleiter
050.6091
Der Datenverkehr im Internet of T
hings kann nach Schätzungen
von Machina Research und Bosch in 2022 auf 4 Mio. Terabytes
anwachsen. Die meisten Daten werden durch Anwendungen in
Smart Cities erzeugt.
müssen autonome Fertigungsanlagen
auf der anderen Seite der Erde in Echtzeit übers Internet überwachen und
­gegebenenfalls steuern können. Jedes
Paket, jede Palette, jedes Produkt wird
mit einem interaktiven Chip ausgestattet sein, der Status, Funktion und Ziel
kommuniziert. Daher müssen Netzwerke durchgängig und hoch belastbar sein.
Ideal wäre, das einheitliche, bewährte
Ethernet / IP-Konzept möglichst konsequent einzusetzen, um Medienbrüche
im Informationsfluss zu vermeiden.
n Kommunikation in Megacities:
­Viele Menschen leben künftig in hochverdichteten Agglomerationen (siehe
CONNECTIONS No. 47). Sie wollen
­un­unterbrochen an jedem Aufenthaltsort Online-Dienste nutzen, sei es zum
Ar­beiten oder zum Vergnügen, Videos
übertragen, Nachrichten verfolgen oder
Wohnungen fernüberwachen. Die Mobilfunkprovider müssen ihre Funkzellen
auf wenige Hundert Meter Durchmesser
komprimieren und die Basisstationen
mit leistungsstarken Backhaul-Glasfaser­
netzen verbinden. Unabhängig davon
wächst der Wunsch der Stadt­bewohner
nach Glasfaseranschlüssen mit GigabitGeschwindigkeit bis zur Wohnung und
zum Arbeitsplatz.
In neu entstehenden Siedlungen kann
die entsprechende Verkabelung von
vornherein mit einbezogen und komplett neu aufgebaut werden. In mehreren namhaften Projekten konnte R&M
die Investoren dabei begleiten, ganzheitliche Infrastrukturen professionell zu
planen und schlüssig aufzubauen. Zwei
Beispiele: Lavasa in Indien und Telal El
Alamein in Ägypten.
In historisch gewachsenen Städten sind
die Herausforderungen ungemein grös­
ser. Will man hier Netze für den IoT-­
Bedarf ausbauen und unterhalten, muss
die Verkabelungstechnik hochgradig anpassungsfähig sein. Man kann die Netze
nur sukzessive aufrüsten. Von der Planung über die Logistik bis zur Installa­
tion sind enorme Flexibilität und vorausschauendes Denken erforderlich. R&M
hält auch für diese Herausforderungen
die entsprechenden Expertisen und Verkabelungslösungen bereit.
n Kommunikation in interaktiven
­Arbeitswelten: Berufstätige arbeiten
immer öfter im Home-Office und unterwegs mit mobilen Geräten. Geschützte
Highspeed-Verbindungen zwischen Wohnung, Büro, Auto und Sportstätte gestatten Wissensarbeitern eine flexiblere
Gestaltung ihrer Tätigkeit. Kollaboratives
Arbeiten rund um die Welt und simultanes Engineering in virtuellen Teams werden alltäglich. Das reduziert Reisen und
Kosten massgeblich.
050.6092
In Bürogebäuden und auf dem Firmencampus erwarten die Nutzer allerdings
völlige Bewegungsfreiheit für Geräte und
Applikationen. Dazu müssen Schranken
zwischen Mobilfunk, WLAN und sons­
tigen Netzzugängen fallen. Konvergenz
und Datenbündelung sind angesagt.
Heterogene Netzwerke (HetNets) werden multiple Breitbandzugänge anbieten müssen. Verdichtete WLAN Access
Points benötigen Rückhalt durch eine
leistungsfähige Verkabelung (siehe Trendberichte auf Seite 30 und 33).
n Smart Grids und Smart Buildings:
Die Ressourcen der Erde sind begrenzt.
Der Verbrauch von Wasser, Energie und
Rohstoffen lässt sich durch intelligente Fernsteuerung bedeutend effizienter
managen.
Stromnetze werden zu Smart Grids,
indem sie digitale Steuersignale und
­
Verbrauchsdaten zwischen Gebäuden,
Verteilerstationen und Kraftwerken übermitteln. Auch dies erfordert engmaschige, verlässliche Kommunikationsinfrastrukturen – einschliesslich der nötigen
Verkabelung. n
050.5583
Andreas Rüsseler | CMO
[email protected]
050.5584
Dr. Peter Cristea | Head of
Technology & Pre-Development
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 7
Success
v. l. n. r.: Peter Meier, R&M Schweiz;
Jürg Lauber, Projektleiter SBB Infrastruktur
Telecom; Hanspeter Digel, Projektleiter
SBB Infrastruktur Telecom; Franco Suppa,
­Bereichsleiter Installationen swisspro AG;
Beat Stucki, R&M Schweiz.
050.6093
Topmoderne
Netzwerkinfra­struktur
bei den Bundesbahnen
Pünktlich, präzise, zuverlässig …
Die Qualität der Schweizerischen ­Bundesbahnen (SBB) ist legendär.
Vier Betriebszentralen helfen, die Leistungsfähigkeit der Bahn
weiter zu steigern. Das Beispiel der Betriebszentrale Mitte in Olten zeigt,
wie hoch die Anforderungen ans Netzwerk sind.
Seit Jahrtausenden ist Olten ein wich­
tiger Kreuzpunkt für Transporte über die
Alpen und für den Verkehr entlang der
Schweizer Gebirgsnordseite. Im Eisenbahnzeitalter hat die Bedeutung noch
zugenommen. Als Schienenverkehrsknoten zwischen Basel, Bern, Zürich
und den grossen Alpentunneln spielt
­Olten für die SBB eine zentrale Rolle.
Deshalb lag es nahe, hier eine der
vier neuen Betriebszentralen zu bauen,
die den Schweizer Bahnverkehr in den
nächsten 100 Jahren immer leistungs­
fähiger machen sollen. In den vier neuen­
Betriebszentralen konzentriert die SBB
8 I
CONN CTIONS
4I2015–48
bis 2016 alle Aufgaben des täglichen
Bahnbetriebs: Disposition, Operation,
Steuerung, Überwachung und Kundeninformation. Sie ersetzen mehr als 100
Fernsteuerzentren und Bahnhöfe.
Nachhaltigkeit dank
25-Jahr-Systemgarantie
Der Neubau einer so bedeutenden Eisenbahnverkehrs-Betriebszentrale verlangt
weitsichtige Planung und spezifische
Systemlösungen. «Die Betriebszentrale
in Olten ist für eine Nutzungsdauer von
80 Jahren ausgelegt», sagt Projektleiter
Jürg Lauber. Die Technik innerhalb des
Gebäudes wird zum Teil nach fünf Jah-
050.6094
ren, häufig aber erst nach 20 Jahren erneuert. «Für die Verkabelung setzen wir
eine Halbwertszeit von 20 Jahren an»,
so Hanspeter Digel, Projektmanager für
die Informations- und Kommunikationstechnik.
Die 25-Jahr-Systemgarantie von R&M
übertrifft diese Vorgabe. Die Wahl des
Lieferanten für die Kupfer- und Glas­
faserinfrastruktur erfolgte aber auch aufgrund der Kompatibilität zu Installationen an anderen Standorten. Hanspeter
Digel: «So ist eine dauerhafte und wirtschaftliche Verfügbarkeit aller Verkabelungskomponenten gewährleistet.» Zudem konnte die Ersatzteillagerung mit
der R&M-Lösung vereinfacht werden.
Wartungsfreundlich
Die Wartungsfreundlichkeit des Netzwerks war ein weiteres Kriterium bei
der Evaluation. Da der Bahnbetrieb rund
um die Uhr unterbrechungsfrei funktionieren muss, müssen bei Änderungen
oder Servicearbeiten an der Verkabelung
jegliche Fehlerquellen ausgeschlossen
sein. Alle Elemente sollen sich in­tuitiv,
transparent und ohne grossen Werkzeugeinsatz handhaben lassen.
«Wartungsarbeiten müssen künftig vermehrt auch tagsüber und unter der
­Woche – also bei Hochbetrieb – statt­fin­
050.6095
050.6096
R&M-Systemlösung für Betriebszentrale Olten
Die SBB-Betriebszentralen sind hochkomplexe Anlagen zur überregionalen
Steuerung des Schweizer Schienen­
verkehrs. Entsprechend aufwändig ist
die Verkabelung für die Fernsteuerung
der Signale und Weichen sowie IT und
Kom­munikationstechnik. Dabei spielt
die Betriebssicherheit eine zentrale
Rolle. Die Anforderungen zum Schutz
des Bahnbetriebs sind so hoch wie bei
Rechen­zentren. Die Infrastruktur der
Betriebszentrale Mitte in Olten mit
Rechner­räumen, 180 Serverschränken,
Verteilern und ­Anschlussleitungen ist
redundant ausgelegt. Backbone- und
Access-Ebene des Datennetzes ­basieren
auf einer ­Glasfaserverkabelung. Eine
Kupferver­kabelung verbindet die Rechner­
räume mit den Frontend-Geräten im
Kontrollraum. Die Telekommunikation
ist in die Ethernet / IP-­Vernetzung
­integriert.
den können», sagt Jürg Lauber. Die Qualität, Schnellmontagetechnik und Mo­
dularität der R&M-Systeme seien dabei
besonders hilfreich. Das bestätigt auch
Franco Suppa von der swisspro AG, die
für die Installation verantwortlich war.
Massgeschneiderte Spezial­
anfertigungen
Spezialanfertigungen für den Kommandoraum im obersten Geschoss der Betriebszentrale standen ebenfalls auf
der Anforderungsliste der SBB. Hier
steuern bis zu 100 Mitarbeitende den
Zug­verkehr im Schweizer Mittelland. An
­ihren Kommandotischen gibt es nur Eingabegeräte und Monitore. Die Rechner
sind – wie auch Server, Switches und
sonstige Aktivgeräte – auf separaten
Stockwerken untergebracht, um Lärm
und Abwärme am Arbeitsplatz zu vermeiden.
SBB Betriebszentrale Olten
In keinem anderen Land der Welt wird häu­
figer Bahn gefahren als in der Schweiz. Die
SBB steuert in ihrem landesweiten Schienennetz die Weichen und Signale für täglich rund
10 000 Züge. Diese transportieren pro Tag rund
eine Million Menschen und ca. 200 000 Tonnen
Güter. Damit die Züge sicher an ihre Ziele gelangen, sind täglich eine halbe Milliarde Schalt­
vorgänge in den Stellwerken nötig. ­Allein für
eine Zugfahrt von Zürich nach Bern braucht
es mehr als 200 000 störungsfreie Schaltvorgänge.
Die neue Betriebszentrale Mitte in Olten ging
nach zweijähriger Bauzeit im November 2014
in Betrieb. Die SBB hat hier rund CHF 100 Mio.
investiert. Der Neubau ist Teil einer langfristigen, seit 2006 initiierten Planung, die den Bahnverkehr der Schweiz optimieren soll, damit das
Verkehrswachstum der Zukunft professionell
bewältigt werden kann.
In Olten wird der Bahnbetrieb zwischen Basel,
Bern und Luzern sowie auf den Strecken zu
den beiden Alpentransversalen Gotthard- und
Lötschberg-Tunnel gesteuert. Mehr als 3000
Weichen und 2900 Signale werden bedient.
Herzstück der Betriebszentrale ist der Kommandoraum mit bis zu 100 Arbeitsplätzen.
Um dies realisieren zu können, mussten
die Tische mit kompakten Boxen aus­
gerüstet werden, die mehrere Anschlüsse vereinen. R&M entwickelte innert
kürzester Zeit eine passende Einheit
­unter Verwendung des Kat. 6A Moduls.
«Diese gemeinsame spezifische Lö-
050.6097
Unter anderem wurden installiert:
Arbeitsplatzerschliessung:
4000 Links mit 250 km Kat. 7 Kabel
und 8000 Kat. 6A Modulen
Backbone: 600 VARIOline Glasfaser­
kabel mit 12 bzw. 24 Fasern, einund beidseitig vorkonfektioniert
Verteiler: VS83 Buchten für 19"
mit Schwenkrahmen
1000 Kupfer- und 500 Glasfaser-­
Patchkabel
050.6098
050.6099
sungsfindung war für uns von grossem
Nutzen», betont Hanspeter Digel. Die
Zusammenarbeit mit R&M sei beispielhaft und sehr innovativ. n
090.6099
090.6343
Peter Meier | R&M Schweiz
[email protected]
Beat Stucki | R&M Schweiz
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 9
Success
ches und kundenfreundliches Handling,
Topqualität der Produkte und die Sicherheitslösungen aus dem Portfolio.
050.6100
Pflanzenschutzunter­nehmen
wählt zukunfts­sicheres Netzwerk
Bayer CropScience zählt zu den weltweit führenden Unternehmen in den
Bereichen Saatgut- und Pflanzenschutz und nicht landwirtschaftlicher
Schädlingsbekämpfung.
Der Fokus des innovativen Unternehmens mit langer Tradition in Forschung
und Entwicklung liegt im Pflanzenschutz, in der Biowissenschaft und den
Umweltwissenschaften. Das Unternehmen bietet sowohl eine herausragende
Produktpalette wie auch einen umfassenden Kundenservice für die moderne,
nachhaltige Landwirtschaft und nicht
landwirtschaftliche Anwendungen.
Bayer CropScience benötigte ein zukunftssicheres Netzwerk, ausgelegt für
einen Betrieb von 15 bis 20 Jahren und
basierend auf einer passiven Infrastruktur mit langer Lebensdauer, im Einklang
mit der Unternehmensphilosophie einer
nachhaltigen und weitsichtigen Planung.
Für die Projektumsetzung stand nicht
viel Zeit zur Verfügung, erforderlich waren eine äusserst präzise Planung und
eine effiziente, schnelle und einfache Installation.
High Performance Network
­Connectivity (HPNC)
Für das IT-Team von Bayer CropScience
stand fest, dass die Verkabelung von
R&M die Antwort auf alle Netzwerk­
anforderungen war. Die R&M-Netzwerk­
lösung ist platzsparend, zukunftssicher
und bietet hervorragende Übertragungseigenschaften. Ausserdem überzeugten
den Kunden weitere Faktoren wie einfa-
10 I
050.6101
CONN CTIONS
4I2015–48
R&M stellte für Bayer CropScience eine
Kat. 6A UTP-Lösung mit Kupferkabeln,
geschirmten Komponenten und sechs­
adrigen Multimode-Glasfaserkabeln inklusive Komponenten bereit. Mit dem
Netzwerk von R&M sicherte sich das
Unternehmen High Performance Network Connectivity und unterbrechungsfreie Verbindungen.
«R&M hat uns zu einem
sicheren Netzwerk mit höheren
Übertragungskapazitäten
­verholfen.»
Jagannath Patil, Leiter IT Operations
bei Bayer CropScience
Zusammen mit dem R&M-Planungsund Installationsteam konnte die Verkabelung innerhalb von nur zwei Monaten
bis ins letzte Detail koordiniert und implementiert werden. Bayer CropScience
ist beeindruckt von der R&M-Lösung und
wird die Zusammenarbeit bei künftigen
Projekten fortsetzen.
Jagannath Patil, Leiter IT Operations bei
Bayer CropScience: «R&M hat uns zu
einem sicheren Netzwerk mit höheren
Datenübertragungskapazitäten verholfen. Auf die Lösung von R&M können
wir uns verlassen und haben die Gewissheit, dass sie zukunftssicher ist.» n
090.6622
Rajesh Rajan | R&M Indien
[email protected]
News
FM45 jetzt auch als
Kat. 6A Stecker
Kat. 6A ist die «Zauberformel» für höchste Performance
in der RJ45-Kupferanschlusstechnik.
R&M hat mit den Kat. 6A Anschlussmodulen demonstriert,
dass sich diese anspruchsvolle Technologie mühelos
im Feld installieren lässt. Jetzt folgt die Kat. 6A Lösung
für Steckverbinder.
Der neu entwickelte FM45 Kat. 6A lässt
sich ebenfalls vor Ort auf der Baustelle
mit wenigen Handgriffen beschalten. Die
Konfektionierung erfordert kein Spezialwerkzeug. Hochkarätige Schneidklemmtechnik von R&M und das intuitive EasyLock-Beschaltungskonzept vereinfachen
die fehlerfreie Montage auf revolutionäre
Weise.
Hochkarätige Schneidklemmtechnik­
von R&M und das intuitive
­Easy-Lock-Beschaltungskonzept
vereinfachen die fehlerfreie
Montage­auf revolutionäre Weise.
Mit dem FM45 Kat. 6A können Installateure und Anwender in nahezu jeder
Umgebung vollwertige Kat. 6A / Class EA
Channel herstellen. Der feldmontierbare
Kat. 6A Stecker erfüllt restriktionsfrei alle
Anforderungen für den Netzwerkbetrieb
mit 10 Gigabit Ethernet. So lassen sich
zum Beispiel 10G-Channels als sogenannte Bulkhead Connection installieren – auch bekannt unter dem Begriff
Switch-Link. Die Installation erfüllt die
Spezifikationen der ISO / IEC 24702 für
lokale Datennetze in Industrieanlagen.
Weitere klassische Einsatzgebiete des
Feldsteckers sind die strukturierte Gebäude- und Büroverkabelung oder anspruchsvolle Heimnetzwerke.
090.7296
ten FM45-Familie an. Dazu zählen Farbcodierung, IP-Schutz und die Kompati­
bilität mit handelsüblichen geschirmten
und ungeschirmten Kabeln bis 8 mm
Durchmesser.
Der Feldstecker erfüllt in der Grund­
version die Anforderungen der Schutzklasse IP20 und in der geschirmten
­Version alle Anforderungen der Schutzklasse IP67. Eine robuste Rundtülle
schützt beim IP67-Typ vor dem Eindringen von Staub und Flüssigkeiten. Der
FM45 Kat. 6A kann in den Umgebungsklassen 2 und 3 nach der MICE-Matrix
(ISO / IEC 24702) eingesetzt werden. n
Ein grosser Vorteil der feldmontierbaren
Lösungen ist der Gewinn an Flexibilität:
Steckverbindungen lassen sich an be­
liebigen Stellen platzieren. Kabel kann
man nach individuellen Bedürfnissen verlegen und verbinden. Hinzu kommt die
unübertroffene Funktionssicherheit der
FM45 Stecker von R&M.
Die Schneidklemmtechnik (Insolation
Displacement Contact, IDC) von R&M
basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung.
Verzinnte Schneidklemmen gewähr­
leisten eine langzeitstabile, gasdichte,
zugfeste, vibrations- und korrosionsgeschützte Beschaltung der Kupferadern.
R&M-Schneidklemmen weisen Über­
tragungswerte auf, die viermal besser
sind als die Anforderungen der Norm
IEC 60352-4. Und sie können zwanzigmal wiederbeschaltet werden.
Den neuen FM45 Kat. 6A bietet R&M mit
allen Leistungsmerkmalen der bewähr-
090.6168
Hermann Christen
Market Development Manager
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 11
Success
Ein Fort
mit hohem Anspruch
Sofia verfügt ab Juli 2015 über seinen ersten
Wolkenkratzer: Das Capital Fort Business Center
wird mit 126 Metern Höhe ein neuer Blickfang
in der bulgarischen Hauptstadt sein.
Das Capital Fort Business Center in
­Sofia ist mit einer Höhe von 126 Metern
der erste Wolkenkratzer Bulgariens und
damit ein besonders prestigeträchtiger
Bau. Als Investor fungiert das Unternehmen Fort Noks, das am bulgarischen
Immobilienmarkt stark positioniert ist.
Für Capital Fort arbeitete Fort Noks mit
renommierten Partnern zusammen, die
in ihren jeweiligen Bereichen für Spitzenleistungen bekannt sind.
Neuer Blickfang
Das Business Center besteht aus zwei
Elementen – einem Hauptturm und einem etwa halb so hohen Bürogebäude.
Insgesamt wurde so eine Gesamtnutzfläche von rund 80 000 Quadratmetern
erzielt. Dazu kommt eine zweigeschossige Tiefgarage, die 750 Fahrzeugen
Platz bietet. Capital Fort liegt direkt an
einer der wichtigsten Verkehrsverbindungen in die Innenstadt Sofias – mit
seinem 28 Stockwerke aufragenden
Turm hat es somit gute Chancen, sich
zu einem neuen­Wahrzeichen der bul­
garischen Hauptstadt zu entwickeln.
Vielfältige Nutzung
Die beiden Gebäude des Business
Centers bieten neben umfangreichen
­
Büroflächen ein breites Programm an
Service-Einrichtungen. Dazu zählen beispielsweise ein Finanzzentrum, Konferenzbereiche, Restaurants und FastFood-Anbieter mit Wintergarten, Geschäfte, ein Fitness-Center, ein spezieller
Kinderbereich und ein Schönheitssalon.
050.6102
12 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Unsichtbare Stärke
Ziel des Investors war es, ein in jeder
Hinsicht überragendes Projekt zu verwirklichen. Was die sichtbare Höhe des
Hauptgebäudes betrifft, ist ihm dies
­jedenfalls gelungen. Ein Business Center dieser Dimension muss sich je-
doch auch durch eine unsichtbare Stärke ­auszeichnen: erstklassige technische
­Infrastruktur. Allen voran die Datenverkabelung muss in Sachen Sicherheit,
Schnelligkeit und Verlässlichkeit über
­jeden Zweifel erhaben sein.
Beste Verkabelung
Fort Noks benötigte daher einen Partner, der kompetente Beratung, besten
Service und hochwertigste Produkte in
allen Projektphasen bieten kann: von
der Konzeption und Planung über die
Realisierung bis zur Lieferung, Installa­
tion und Gewährleistung. Mit R&M fand
Fort Noks einen Partner, der diesen Ansprüchen vollumfänglich gerecht wird.
Dabei konnte R&M auf das erfolgreiche
Referenzprojekt Business-Park Sofia verweisen.
Auffällige Architektur
Für Architektur und Umsetzung vertraute der Projektentwickler auf das inter­
national tätige britische Ingenieurbüro
Atkins. Mit seinen knapp 14 000 Mit­
arbeitern weltweit zeichnet Atkins für
renommierte Gebäude wie das Burj Al
Arab in Dubai und das Bahrain World
­Trade Center verantwortlich. Atkins beauftragte die beiden bulgarischen Unternehmen A&A Architects sowie Lindner
Immobilien Management mit der örtlichen Bauausführung.
Die R&M-Lösung
Real10-Verkabelung
S/FTP 4P 750 MHz LSZH «light»
Fiber Optic OS2 mit 12 bzw. 24 Fasern
Modul Real10 C6, 100 × RJ45/S
Fiber Optic Adapter SC Duplex PC
U-Box
19" Communication Racks
050.6103 / 050.6104
Die grösste Herausforderung aus Sicht der Datenverkabelung
lag bei der Komplexität des Gebäudes: Die vielen unterschiedlichen
Nutzerbereiche wie Büroflächen, Shopping-Mall, Bankfilialen etc.
stellten jeweils spezifische Anforderungen an die Infrastruktur.
R&M lieferte eine massgeschneiderte Lösung, exakt abgestimmt auf die
Bedürfnisse des Kunden und der verschiedenen Nutzer.
Hohe Komplexität
Die grösste Herausforderung aus Sicht
der Datenverkabelung lag bei der Komplexität des Gebäudes: Die vielen unterschiedlichen Nutzerbereiche wie Büroflächen, Shopping-Mall, Bankfilialen etc.
stellten jeweils spezifische Anforderungen an die Infrastruktur. R&M lieferte
eine massgeschneiderte Lösung, exakt
abgestimmt auf die Bedürfnisse des
Kunden und der verschiedenen Nutzer.
Dabei war die langjährige Erfahrung des
lokalen R&M-Teams in Beratung und
Projektplanung besonders hilfreich.
Volle Flexibilität
R&M realisierte eine klassische Topo­
logie mit einem Fiber-Optic-Backbone
und einer geschirmten horizontalen
10G­BASE-­T-Kupferverkabelung. Die Lö-
Videoüberwachung, Feueralarm und andere. Das Konzept entspricht somit der
Norm EN 50173-6 (Information Technology – Generic Cabling Systems – Part 6:
Distributed Building Services).
Capital Fort wird im zweiten Quartal
2015 e
­ röffnet. Basierend auf dieser renommierten Referenz plant R&M, die
sung basiert auf dem 3-Connector-­ erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem
Investor Fort Noks fortzuführen und
Modell mit U
­ -Boxes als Verteilern (Con­
weitere grosse Kunden in Bulgarien zu
solidation Points). Die U-Box ist eine
gewinnen. n
uni­
verselle Installationsplattform für
die Verteilung von Kommunikations-,
Daten- und Stromverkabelung im Doppelboden und bringt Flexibilität in die
­Büroverkabelung. Die Boxes wurden in
Abstimmung auf die unterschiedlichen
Gebäudebereiche jeweils passend konfiguriert. Das Konzept mit Consolidation
Points bietet den Nutzern grösstmög­
liche Flexibilität, falls sich die Zahl der
benötigten Arbeitsplätze oder sonstige
Anforderungen ändern.
Beste Aussichten
Die R&M-Verkabelung dient ausserdem
als Basis für Anwendungen mit geringer
Stromspannung wie Zugangskontrolle,
050.6105
Lyubomir Alipiev | R&M Bulgarien
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 13
News
050.6170
Kat. 6A EL im neuen
24 Port-Panel
In Rekordzeit ein lokales Datennetz aufbauen, das sich für die Anwendung
von 10 Gigabit Ethernet eignet? Mit dem neuen Kat. 6A EL Modul und dem ebenfalls
neuen 24 Port-Panel Kat. 6A gelingt das sicher.
Für Installateure ist eine schnelle Mon­
tage ebenso wichtig wie die Funktio­
nalität und die Qualität der Produkte.
Darum setzt R&M alles daran, Instal­
lationsprozesse zu beschleunigen und
zu optimieren. Ein grosser Schritt auf
diesem Weg war die Entwicklung des
RJ45 Anschlussmoduls Kat. 6A EL. Die
2014 vorgestellte Innovation hat sich
­bereits bewährt (siehe Referenzberichte
auf Seite 24 und 25) und erfreut sich
steigender Nachfrage.
Die Easy-Lock-(EL-)Mechanik reduziert
die Konfektionierung auf wenige Hand­
griffe. Testinstallationen haben ergeben,
dass sich ein Kat. 6A EL Modul in we­
Soll ein Projekt noch reibungsloser und
schneller umgesetzt werden, kombiniert
man das Modul mit dem 24 Port-PCPanel Kat. 6A. Ein Handgriff genügt und
das Modul sitzt fest im Rangierfeld.
Die adapterlose Einrast-Technik verkürzt
den Montageprozess auf Rekordzeit. Ein
weiterer Faktor für zeitsparende Instal­
lation: Bei geschirmter Verkabelung wird
der Schirm automatisch kontaktiert.
Diese 1HE Plattform mit einzeiliger An­
ordnung der Steckplätze ist ebenfalls
eine Neuentwicklung von R&M. Sie wur­
de für die strukturierte Büro- und Gebäu­
deverkabelung der 10-Gigabit-Ära und
für heutige Installationsanforderungen
konstruiert. Die Einbautiefe von 100 mm
lässt Installateuren viel Platz im 19" Ver­
teilergestell und ermöglicht zudem den
Einbau in kleinen 19" Wandschränken,
was die Kabelführung vereinfacht und
die schnelle Übersicht erleichtert.
090.7222
14 I
niger als einer Minute mit einem paar­
geschirmten Kabel beschalten lässt.
Um die Beschaltung noch komfortabler
und schneller ausführen zu können, bie­
tet R&M ein neues Beschaltungswerk­
zeug an. Durch eine Hebelbewegung
wird der Beschaltungsblock bequem
und präzise ins Modulgehäuse gescho­
ben. Die Kontaktierung der Adern in den
Schneidklemmen gelingt einfach und
ohne grossen Kraftaufwand.
CONN CTIONS
4I2015–48
Das 24 Port-PC-Panel Kat. 6A lässt sich
mit dem automatisierten InfrastrukturManagementsystem R&MinteliPhy kom­
binieren. Die Steckplätze sind durchge­
hend nummeriert. Durch die einsetzbaren
Labels lassen sich die Panels individuell
beschriften und durch die Farbcodierun­
gen aus dem R&M Sicherheitssystem
lassen sich Leitungen und Dienste op­
tisch unterscheiden. Dadurch gewinnen
Anwender und Administratoren mehr
Zeit, denn sie haben jederzeit die volle
Übersicht über alle Ports.
Trotz beschleunigter Installation dürfen
Betriebssicherheit und Performance nicht
zu kurz kommen. Die Kombina­tion von
Kat. 6A EL Modul und 24 Port-Panel
Kat. 6A übertrifft – bei sachgerechter
Montage – sämtliche von der Norm ISO / IEC 11801 Class EA geforderten Para­
meter. Die Verkabelungsanlage ist somit
fit für 10 Gigabit Ethernet. n
050.5769
Christian Schär | Product Manager
[email protected]
Success
DTEK vertraut auf überzeugende Verkabelungs­
lösungen von R&M
050.6106
DTEK ist das grösste Energieunternehmen der Ukraine und beschäftigt
aktuell rund 140 000 Mitarbeitende. Die Distanzen zwischen den einzelnen
über das ganze Land verstreuten Niederlassungen betragen oft mehrere
Hundert Kilometer.
«Heute ist die IT eigenständiger
Businesspartner bei DTEK.
So können IT-Lösungen entwickelt­
und implementiert werden, die
nachhaltig zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen. Entscheidend ist,
dass diese Lösungen auf einem
soliden Fundament basieren.»
Sergey Detyuk, CIO bei DTEK
liden Fundament basieren.» Die strukturierten Verkabelungslösungen von R&M
mit dem Schweizer Qualitätsstandard
werden beim Aufbau einer langfristigen
Strategie zur Entwicklung des Energiegiganten DTEK eine massgebliche Rolle
spielen.
050.6107
In Anbetracht des Geschäftsumfangs
und der teils jahrzehntealten Bausubstanz an den verschiedenen Standorten
wurde der Aufbau einer modernen Netzwerkinfrastruktur immer dringlicher und
Die R&M-Lösung
Kat. 5e RJ45/u Module
Kat. 5e RJ45/s Module
Kat. 6 RJ45/s Real10 Module
Kat. 5e U/UTP Kabel
Kat. 6A S/FTP Kabel
FO-Kabel (Singlemode)
FO-Kabel (Multimode)
entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens. DTEK plant
den kompletten Austausch der internen
Infrastruktur von über 30 Tochterunternehmen im Kohle- und Kraftwerksektor
bis 2025.
Die Energieholding wurde als fortschrittlichste IT-Gesellschaft der Ukraine ausgezeichnet. Sergey Detyuk, CIO bei
DTEK: «Heute ist die IT eigenständiger
Businesspartner bei DTEK. So können
IT-Lösungen entwickelt und implementiert werden, die nachhaltig zur Erhöhung der Wett­
bewerbsfähigkeit des
­Unternehmens beitragen. Entscheidend
ist, dass diese Lösungen auf einem so-
R&M-Produkte wurden bereits bei verschiedenen Modernisierungsprojekten
des Konzerns installiert. Die Schweizer
Verkabelung kam unter anderem in den
Hauptsitzen in Kiew und Donetsk, in der
Kohleverarbeitung von Dobropilskaya
und dem thermischen Kraftwerk von
Burstyn zum Einsatz. Darüber hinaus
wird für den Aufbau eines firmeneigenen Rechenzentrums die Installation
­eines strukturierten Verkabelungssystems mit Einsatz von R&M-Komponenten in Betracht gezogen. n
050.5683
Vladyslav Ritskyi | Business Development Director, Synergia SE, Ukraine
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 15
Success
Swisscom Rechenzentrum
Bern-Wankdorf: Ausgezeichnet
Ausgezeichnet mit dem Watt d’Or ist das neue Rechenzentrum
der Swisscom in Bern-Wankdorf, das erste nach Tier IV zertifizierte
­Rechenzentrum der Schweiz und eines der vorbildlichsten in Europa.
Die gesamte Kupferverkabelung ist von R&M.
Bisher brachte man den Berner Stadtteil Wankdorf mit exklusiven Messen
der Bernexpo oder populären Spielen
im Stade de Suisse in Verbindung. Seit
September 2014 kann das Quartier mit
einem weiteren Highlight internationalen Ranges aufwarten: dem neuen Rechenzentrum der Swisscom. Es gilt als
eines der modernsten Rechenzentren
Europas und ist vorbildlich in puncto
­Sicherheit, Verfügbarkeit und Effizienz.
v. l. n. r.: Jürg Gerber, R&M Schweiz;
Roland Probst, Bereichsleiter Region Bern
swisspro NW AG; Thomas Gygax,
Data Center Hardware Services
Swisscom (Schweiz) AG; Rudolf Anker,
Head of Data Center Management
­Swisscom (Schweiz) AG.
050.6173
16 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Ein neues Kühlkonzept bringt die Anlage
auf einen PUE*-Spitzenwert von 1.2.
Mit anderen Worten: 84 % der eingesetzten Energie fliessen tatsächlich in
die IT-Leistung. Der europäische Durchschnitt liegt mit einem PUE von 1.95
­etwas über 50 %. Kühlung und Lüftung
beanspruchen nur 8 % des Stromverbrauchs – fast fünfmal weniger als der
europäische Durchschnitt.
Hinter der gesamten Planung stand
der ökologische Grundgedanke der
Swisscom. Das Rechenzentrum betreibt
keine Kältekompressoren. Es kühlt mit
Aus­
senluft und im Sommer mit der
­Verdunstung von gesammeltem Regenwasser. Die Abwärme heizt die Häuser im angrenzenden Wohngebiet. Die
unterbrechungsfreie Stromversorgung
läuft nicht über Batterien, deren Her­
stellung und Entsorgung die Umwelt
belasten, sondern über Generatoren
mit Schwungmasse, sogenannte «NoBreak-Anlagen». Den Strom bezieht
Swisscom aus erneuerbaren Quellen.
Erstes Tier-IV-RZ der Schweiz
Rudolf Anker, Head of Data Center
­Management und Projektleiter bei der
Swisscom, freut sich mit seinem Team
über die Anerkennung: «Als erstes Rechenzentrum der Schweiz erhielten wir
nicht nur die Tier-IV-Zertifizierung des
050.6171
Uptime Instituts für höchste Ausfall­
sicherheit, sondern auch den Watt d’Or
in der Kategorie erneuerbare Energien.»
Mit diesem Preis hat das Schweizerische Bundesamt für Energie im Januar
2015 die Swisscom AG als Bauherrn
und die RZintegral AG für die Planung
des Rechenzentrums ausgezeichnet.
Das neue Rechenzentrum beherbergt aktuell rund 5000 Server, auf denen etwa
10 000 Kundensysteme laufen. Sicher­
Swisscom Rechenzentrum
Bern-Wankdorf
Bauherr: Swisscom Immobilien AG
Planung: RZintegral AG
Installation: swisspro NW AG
Gebäudevolumen: 54 000 m³
IT-Nutzfläche: 4000 m²
Wirkungsgrad: 84 %, PUE* = 1.2
Unterbrechungsfreie Stromversorgung
mit No-Break-Anlagen
(Schwungmassenbetrieb)
Inbetriebnahme: September 2014
Infrastruktur:
4 Module mit je 600 kW Nutzleistung,
ausbaubar auf 7 Module;
auf ca. 5000 Servern laufen aktuell
ca. 10 000 Kundensysteme.
Kühlung:
Umluft, Abwärme-Nutzung, Regenwasser-Verdunstung
*PUE, Power Usage Effectiveness =
Quotient aus bezogener Gesamtleistung
geteilt durch die für die IT benötigte Leistung
050.6172
heit gibt unter anderem der Verbund
mit dem Rechenzentrum Zollikofen, in
dem die Daten und Prozesse gespiegelt
sind.
­ eneration zu jeder Zeit und an jedem
G
Standort installieren können. Da darf
uns die Netzwerkstruktur nicht einschränken.»
Hohe Anforderungen an die Betriebs­
sicherheit paart Swisscom mit der
­nötigen Flexibilität. Thomas Gygax, Data
Center Hardware Services der Swisscom (Schweiz) AG in Bern, sagt: ­«Wir
müssen verschiedenste Servertypen
der heutigen wie auch der nächsten
Durchdachte Netzwerkstruktur
Die Struktur des neuen HDB (Hybrid
­Delivery Bus) entspricht einer Full-MeshTopology im Core-Bereich und einer
Baum-Topology im Access-Bereich. Die
Access-Switches befinden sich in einem
zentralen Wire Center.
050.6174
050.6175
So kann jedes Rack zentral angebunden und überall jedes Netz zur Verfügung gestellt werden. Diese zentrale
Lösung verlangt «viel Kupfer», wie
­Thomas Gygax­sagt. Tatsächlich wurden
im S
­wisscom Rechenzentrum 11 500
Links mit 23 000 Kat. 6A Modulen
und rund 280 Kilometer Kat. 7A AWG
22 Kupfer-Datenkabel von R&M installiert bzw. verlegt. Ausgerollt würde dies
die Distanz Genf – Bern – Zürich abbilden.
Die Wahl fiel auf die R&M High-DensityLösung, weil diese unübertroffen ist.
R&M konnte ­jedoch nicht nur mit dem
48 Port-HD-Panel punkten. Für Swisscom zählten auch Normkonformität,
Qualität und die Erfahrungen aus bis­
herigen Projekten. R&M hat in diesem
Zusammenhang ­
innert kürzester Zeit
auch eine indivi­
duelle Nummerierung
für die Modul­halter entwickelt.
Auch für den Installateur war das Projekt
von grosser Bedeutung. Laut Roland
Probst, Bereichsleiter Region Bern der
swisspro NW AG, war die hochgradig
verdichtete Infrastruktur «eine Herausforderung und nicht branchenüblich».
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
«Die Fehlerquote war praktisch bei null»,
bemerkt Roland Probst abschliessend.
Zufrieden ist auch Thomas Gygax mit
den Messergebnissen im Short Range
und mit den Reserven über längere
Strecken: «Durch die zentrale Anbindung kann es sein, dass ein Server-Rack
acht bis zehn Meter vom Wire Center
entfernt steht. Auch auf diesen Strecken brauchen wir natürlich eine absolut saubere Signalübertragung.» n
090.5795
Jürg Gerber | R&M Schweiz
[email protected]
CONN CTIONS
050.6176
4I2015–48
I 17
Success
090.7198
Modulare Lösungen von R&M für die
zweitgrösste IKEA-Filiale in Australien
IKEA ist renommierter Hersteller von «Ready-to-Assemble»-Möbeln und der weltweit grösste Möbelhändler.
Das schwedische Unternehmen besitzt 361 Filialen auf der ganzen Welt, die alleine im vergangenen Jahr
von 821 Millionen Kunden besucht wurden.
050.6108
In Sydney wird im Mai 2015 die mit
28 500 Quadratmetern zweitgrösste der
acht australischen IKEA-Filialen eröffnet.
Die gesamte Anlage mit Ausstellungsräumen, Markthalle, Restaurant mit 450
Sitzplätzen, Spielbereich für Kinder und
Parkplatz für 818 Fahrzeuge umfasst
76 000 Quadratmeter.
R&M erhielt gemeinsam mit dem Partner JCB Communications den Zuschlag
für die Lieferung des neuen Kat. 6A EL
Moduls und weiterer Produkte. Das Projekt in Sydney musste innerhalb eines
engen Zeitrahmens abgewickelt werden. CRS, einer der wichtigsten australischen Distributoren von R&M, konnte
die Zeitvorgaben mit einem gut geplanten Logistikprozess einhalten.
18 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Da IKEA die räumliche Aufteilung der
Filialen mehrmals jährlich ändert und
­
an neue Produkte anpasst, muss das
­IT-Team auf entsprechend flexible Netzwerkinfrastrukturen zugreifen können.
Die von JCB Communications und R&M
angebotene Lösung basiert auf in der
Decke installierten Sammelpunkten, die
das Umdekorieren der Ausstellungs­
räume problemlos ermöglichen.
Dazu lieferte R&M Kat. 6A EL Module sowie U / UTP LSZH Kabel für mindestens
1200 Anschlüsse in den Räumlichkeiten
der Filiale. Mit den Staubschutzabdeckungen (bei allen Anschlussmodulen
von R&M integriert) sind die Anschlüsse gut geschützt und funktionieren absolut zuverlässig. Die Verbindungen zwi-
schen den einzelnen Schränken wurden
als hochmoderne Plug-and-Play-MTPLösungen ausgeführt.
«Das neue Kat. 6A EL von R&M war
für unsere Mitarbeitenden kinderleicht
zu installieren. Die Modularität und das
nahtlose Zusammenspiel der einzelnen
Produkte waren eine echte Offen­
barung. Wir sind mehr als glücklich,
dass wir die Installation bei der knappen
Zeitvorgabe so problemlos geschafft
­haben», freut sich Mathew Capon, Projektleiter bei JCB Communications. n
050.6110
050.6109
Laurie Katsidis | R&M Australien
[email protected]
News
KombiMODUL passt in 19" Racks
Erweiterte Einsatzmöglichkeiten für das KombiMODUL aus dem
ODF SCM Programm von R&M: Die neue Lösung der Kombi- und der reinen
Spleisslösung eignet sich für den ­Einbau in 19" Infrastrukturen.
Im SpleissMODUL lassen sich bis zu
1152 gespleisste Faserverbindungen
und im KombiMODUL bis zu 576 SFF (Small-Form-Factor-) bzw. 288 BFF (Big-Form-Factor-)Steckverbindungen und
576 Spleissverbindungen unterbringen.
Das Gehäuse belegt im 19" Schrank
hierbei lediglich zehn Höheneinheiten,
was im Vergleich zu herkömmlichen 1HE
Patch-Lösungen eine höhere Packungsdichte von 17 % bzw. 8 Faser­abschlüsse
pro Höheneinheit bedeutet. Schnellmon­
tagetechnik vereinfacht den modularen
Ausbau durch werkzeugfreies Nachrüs-
ten der SCM-Kassetten und der Patch­
einschübe. Zu den Anwendungsmöglichkeiten zählen Verteiler in grösseren
Gebäuden, in Rechenzentren oder Vermittlungsstellen und in Stras­senkabinen.
Das zweigeteilte Gehäuse bietet Platz
für beliebige Kombinationen von Spleissund Patch-Einheiten aus der Single-­
Circuit-Management-(SCM-)Systemfamilie. Eine Spleiss-Einheit nimmt bis zu
96 SCM-Kassetten für die Separation
von Teilnehmern oder Bündeladerkabeln
auf. In die Patch-Einheit passen bis zu
090.7240
zwölf Einschübe für alle marktüblichen
Kupplungstypen. Ebenso bietet R&M
Einschübe für Splitter- und CWDM-­
Lösungen. Verschiedene Bestückungsvarianten stellt R&M auch als vorkon­fek­
tionierte Lösung zur Verfügung. n
090.5789
Patrick Schilter | Product Manager
[email protected]
Muffen-Programm übernommen
R&M hat 2014 den indischen Partner Advanced Fiber Systems Pvt. Ltd. (AFS)
erfolgreich in die Gruppe integriert. Jetzt folgt der nächste Schritt:
Das bewährte Muffen-Programm von AFS wird ein Teil der weltweit
­verfügbaren Lösungen für Glasfasernetze.
Auf dem indischen Markt gilt AFS als
Lieferant qualitativ hochwertiger FiberOptic-Produkte für öffentliche Netze. Der
Partner in Bangalore hat mehr als zehn
Jahre Erfahrung in der Fertigung von
Spleissmuffen. Im Verbund mit R&M
wird das bewährte und standardkon­
forme AFS-Sortiment nun international
angeboten. Unter der Bezeichnung GSCSpleissmuffen rundet es das R&M-­
Portfolio ab.
050.6111
Die GSC-Muffen gibt es in drei Grössen
mit 4 bis 12 Kassetten für 96 bis 288
Spleiss-Verbindungen. Der Biegeradius
entspricht internationalen Standards.
Eine Überlängenablage für Bündeladern
ist integriert. Die robusten Kunststoff­
gehäuse sind mit und ohne Ventil verfügbar. Sie sind für die Installation an Masten, Wänden und im Schacht ausgelegt.
R&M liefert die Muffen installations­
bereit aus. Zum Lieferumfang gehören
Schrumpf-Spleissschutz und Schrumpfschläuche für den ovalen und die vier
runden Ports. n
050.6112
Sepp Tschümperlin | Product Manager
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 19
Success
050.6113
050.6114
Am Europe Square im Herzen von Warschau kristallisiert sich die Geschichte
des modernen Europa. Hier strebt mit
dem Warsaw Spire eines der vorbildlichsten Bürohochhäuser in den Himmel. Der zentrale Turm wird insgesamt
220 Meter hoch sein, wenn er Ende
2015 fertiggestellt ist. Die Aussenfas­
sade – eine taillierte, zweiteilige Glasschale – schwingt sich spiralförmig in
die Höhe.
Kraftvolles Wahrzeichen
Die Architekten des belgischen Büros
Jaspers-Eyers wollten für den Bauherren Ghelamco nicht nur einen weiteren
Bürokomplex der A-Klasse planen. Sie
wollten einen neuen, metropolitanen
Lebensraum schaffen – eine einzigartige Architektur, die effektives Arbeiten,
Business, Kommunikation, technische
Innovationen und städtisches Leben
harmonisch kombiniert. Es wurde eine
energiesparende und klimaschonende
Bauweise gewählt. Die Gebäudetechnik
soll die höchsten Umweltschutz-Krite­
rien der BREEAM-Zertifizierung erfüllen,
so das Ziel der Investoren.
Ghelamco und eine Gruppe von vier
­polnischen Banken investieren gemeinsam rund 250 Mio. Euro in das Projekt.
Das grösste Investitionsvolumen, das
20 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Eleganter Skyscraper
strahlt über Warschau
Polens höchstes Bürogebäude – der Warsaw Spire –
ist mehr als eine architektonische Meisterleistung.
Der elegante Skyscraper bringt die aufstrebende Energie
des Landes perfekt zum Ausdruck. Auch die Verkabelungs­lösung für den ersten Mieter ragt über alles hinaus.
bisher auf dem polnischen Immobilienmarkt bewegt wurde.
Das Ergebnis ist ein kraftvolles Wahr­
zeichen für das moderne Polen und
den dynamischen Wirtschaftsraum Ostmitteleuropa. Der zentrale Turm mit den
gläsernen Schalen wird 220 Meter hoch
sein und 49 Etagen haben. Die beiden
Nebengebäude sind 55 Meter hoch und
haben 15 Etagen. Der Komplex bietet
insgesamt 100 000 Quadratmeter Fläche für Büros, Gastronomie, Geschäfte,
Technikräume und vieles mehr. Warsaw
Spire zählt damit zu den grössten derzeit im Bau befindlichen Bürokomplexen
Europas.
Die Terrasse zwischen den Gebäuden
mit ihren Grünanlagen und Brunnen
steht der Warschauer Bevölkerung als
öffentlicher Raum zur Verfügung – auch
das ist neu für einen Bürokomplex dieser Grössenordnung.
Mehr Informationen über das Projekt:
http://warsawspire.pl/
Zentrale für Europas
Grenzschutz
Zum Ensemble gehören die zwei 55
Meter hohen Nebengebäude B und C,
die als Kreissegmente mit dem ovalen
Turm in ihrer Mitte korrespondieren. Der
erste Mieter im Haus B ist Frontex, die
Grenzschutz-Agentur der Europäischen
Union (EU). Sie hat hier im Herbst 2014
ihr neues Headquarter einschliesslich
Rechenzentrum eingerichtet.
Für die Infrastruktur ihrer 14 600 Qua­
dratmeter Bürofläche auf zehn Etagen
suchte Frontex eine multifunktionale
Verkabelungslösung. Sie musste vor
­allem den Hochsicherheits-Anforderungen der Grenzschutz-Agentur entsprechen. Im Rechenzentrum sollte viel
Platz für Server sein, weshalb eine verdichtete, qualitativ hochwertige paralleloptische Verbindungstechnik gefordert
wurde.
Die Wahl fiel auf das aktuelle Portfolio
von R&M. Schon das bisherige Headquarter war von R&M ausgerüstet worden, sodass Frontex mit den Produkten
vertraut war. In reibungsloser Team­
arbeit gelang es, die Installation professionell und fristgerecht in den Neubau
zu integrieren. Der Warschauer R&M-­
Installationspartner Techlab konnte einmal mehr sein Know-how unter Beweis
stellen.
In reibungsloser Teamarbeit
gelang es, die Installation
­professionell und fristgerecht in
den Neubau zu integrieren.
Grund für die besonderen Anforderungen an das Datennetz: Frontex koordiniert rund um die Uhr hochsensible Kontroll- und Überwachungsaufgaben an
den EU-Aussengrenzen, insbesondere
in Ost- und Südeuropa. Darüber hinaus
bündelt die Agentur Trainings und die
Das Netzwerk für Frontex
Das Netzwerk im Headquarter der europäischen Grenzschutz-Agentur Frontex basiert auf dem
neuesten Kupfer- und Glasfaser-Portfolio von R&M. Besonders die High-Density-Produkte sowie
die MPO-, LC-Duplex- und Kat. 6A Anschlusslösungen tragen zum sicheren Betrieb bei. Ziel war es,
ein Netzwerk aufzubauen, das zehn Jahre völlig unterbrechungsfrei funktioniert und die vielfäl­
tigen Aufgaben der Agentur reibungslos unterstützt. Unter anderem muss täglich eine immense
Flut an Nachrichten, Daten, Bildern und Videos verarbeitet werden.
050.6115
Die R&M
Data Center Lösung
150 FiberModul HD mit
MPO-Anschlüssen, OM4- und
OS2-Glasfaserverkabelung
30 FiberModul HD mit LC-DuplexAnschlüssen und Spleiss-­
Verbindungen
170 MPO-Kabel
45 HD Panel mit Kat. 6A Modulen
130 Trunk-Kabel
mit Kat. 6A Anschlüssen
Die R&M
Office Cabling Lösung
180 km Kupferkabel Kat. 6A
160 HD Panel Kat. 6A
3000 Kat. 6A Outlets
500 LC-Duplex Outlets mit OM4
80 FiberModul HD mit LC-Duplexund Spleiss-Verbindungen
3 km Glasfaserkabel OM4 und OS2
500 vorkonfektionierte
Glasfaserkabel für Outlets
­ rbeit der Grenzpolizei der EU-Staaten.
A
Sie betreibt Krisenvorsorge, datenbankgestützte Risikoanalysen und vor allem
Sicherheitsforschung – mit dem Ziel, die
Grenzüberwachung zu automatisieren
und Europa besser vor illegaler Einwanderung zu schützen. n
050.6116
Über Frontex:
http://frontex.europa.eu/
Andrzej Kałe˛cki | R&M Polen
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 21
Trends
Je höher die spektrale Bandbreite und
je komplexer das Modulationsverfahren,
umso kleiner werden die Amplituden­
schritte, die ein Empfänger am Ende der
Leitung unterscheiden muss. Je kleiner
der Unterschied zwischen einer 1 oder 0,
desto empfindlicher die Über­tragung
gegen Störungen von aussen
( IL = Insertion Loss, Einfügedämpfung).
050.6080
Mit 10 Gigabit zum Arbeitsplatz
10GBASE-T macht vor der horizontalen Büroverkabelung nicht halt: Schon 2016 könnte 10 Gigabit Ethernet über
Kupferkabel bei Neuinstallationen zum Standard werden. Was müssen Planer und Endkunden beachten?
Laut einer IEEE-Umfrage dauert es
durchschnittlich vier Jahre, bis sich ein
verabschiedeter Ethernet-Standard in
der Rechenzentrums-Kernschicht durchsetzt. Und es dauert rund sieben Jahre,
bis er im Backbone der Büroverkabelung gängig wird. Nach zehn Jahren hält
der Standard Einzug in die horizontale
Büroverkabelung. Für 10GBASE-T nach
IEEE 802.3an, verabschiedet 2006, sagt
die Erfahrung eine breite Verwendung
im Büroumfeld innerhalb der nächsten Jahre voraus. Doch es steht nicht
nur theoretisch der Durchbruch bevor:
Aktueller Treiber für 10-Gbit / s-Installa­
tionen ist der neue WLAN-Standard
IEEE 802.11ac, der bis 7 Gbit / s spezifiziert ist (siehe Beitrag auf Seite 42). Weitere Anwendungen sind zu erwarten.
Daher sollten heute im Bürobereich
10-Gigabit-taugliche Kat. 6A Verkabelungen installiert werden. So ist sichergestellt, dass die Büroverkabelung über
ihre typische lange Lebensdauer hinweg
alle kommenden Anwendungen unterstützt.
22 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Strengere Spielregeln
Bei der Planung und Investitionsentscheidung gilt es einiges zu beachten:
Gegenüber früheren Übertragungstechnologien hat 10GBASE-T zwar Geschwindigkeitsvorteile, der Nachteil ist jedoch
die Empfindlichkeit gegenüber Störungen. 10GBASE-T reagiert etwa hundertmal sensibler als 1000BASE-T auf Störungen von aussen. Zusammen mit dem
Wegfall von zuvor eingebauten Systemreserven wird dies die «Spielregeln» der
Installation nachhaltig verändern.
Neue Parameter werden wichtig:
n Transverse Conversion Loss (TCL),
die Umwandlung einer symmetrischen
Spannung in eine Gleichtaktspannung
an der Einspeisestelle selbst. TCL kann
durch Modenumwandlung zusätzliches
Nahnebensprechen (NEXT) verursachen
– ein Effekt, den die Normen bisher
nicht berücksichtigten.
n Cable Dynamics, die Reduktion der
Datenrate durch Veränderungen der
Übertragungseigenschaften bei Bewegung der Kabel. Berüchtigt ist der Effekt,
wenn Server auf dem Schlitten bewegt
werden und dadurch eine automatische
Rücksetzung der Datenrate oder gar ein
Reboot verursacht wird. Auch im Büroumfeld gibt es täglich Situationen, in
­denen Kabel bewegt werden.
R&M ist Vorreiter bei der Erkundung
­dieser Effekte und führend in der Entwicklung 10GBASE-T-tauglicher Verkabelungslösungen. Sie erfüllen erweiterte
Qualitätsanforderungen und bieten gros­
se Reserven, damit sich die beschrie­
benen Effekte nicht auswirken.
Normenkonformität ist eine zwingende
Voraussetzung. Das reicht bei widrigen
Rahmenbedingungen allerdings nicht
aus, um 10-Gigabit-Funktionalität zu garantieren. Planer und Endkunden sollten
auf Lösungen mit Reserve zurückgreifen. R&M bietet sie, geschirmt (STP)
oder ungeschirmt (UTP), mit der einzigartigen WARP-Technologie. n
050.5749
Matthias Gerber
Market Manager Office Cabling
[email protected]
News
Mehr Funktionen für R&MinteliPhy
Die neuste Generation der Software für das Netzwerk­monitoringsystem R&MinteliPhy
erweitert das Funktionsspektrum massiv. Auch sehr grosse Infrastrukturen lassen sich
noch einfacher und übersichtlicher verwalten.
090.6933
Die neue Version R&MinteliPhy 3.0 bringt
weitere Fortschritte für das Automatisierte Infrastruktur-Management (AIM).
Herausragende Merkmale sind die Multisite-Funktion, die Anbindung an geo­
grafische Informationssysteme und die
­grafischen Reports.
Die Multisite-Funktion unterstützt die
zentralisierte Verwaltung und Überwachung mehrerer Standorte. So haben
Netzwerkadministratoren und -techniker
die Infrastruktur in allen Filialen eines
050.6118
050.6117
Unternehmens im Griff, ohne vor Ort
sein zu müssen. Sie können Arbeits­auf­
träge online an entfernte Standorte senden. Das Personal vor Ort wird entlastet.
Der Zeitaufwand für viele Servicefahrten entfällt. Die Anbindung der entfernten Standorte erfolgt über verschlüs­
selte Standard-Internetverbindungen.
R&MinteliPhy 3.0 lässt sich mit öffent­
lichen oder privaten geografischen In­
formationssystemen (GIS) verknüpfen.
Die Kopplung erfolgt direkt zu den
GIS-Servern. So können vorhandene
­
digi­
talisierte Karten und andere orts­
bezo­gene Daten wiederverwendet werden. Zudem lässt sich die Geografie in
allen Details dokumentieren. Der Netzausbau kann direkt auf den digitalen
Karten geplant werden. Das erleichtert
die Orientierung und die professio­
nelle Dokumentation von Campus- und
FTTH-Netzwerken. Eine nachhaltige und
exakte Administration des Netzwerks
ist damit sichergestellt.
Erweitert wurden die grafischen Reportfunktionen des Netzwerkmonitoring­
systems. Alle Reports sind frei konfi­
gurierbar, sodass Anwender sich genau
die Informationen zusammenstellen können, die für sie von Bedeutung sind.
­Flexible Charting-Funktionen zeigen alle
wichtigen Parameter auf einen Blick an
und grafische Darstellungen von Zeit­
folgen erlauben Trendanalysen. n
050.5558
Reinhard Burkert | Product Manager
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 23
Success
090.7224
Huntsman-Zentrale in Basel
mit neuem Kat. 6A EL Modul ausgerüstet
Das Büro- und Laborgebäude von Huntsman in Basel erhielt das erste Netzwerk,
das komplett auf dem neuen Kat. 6A EL Modul von R&M basiert. Pionierleistungen haben
an diesem Standort Tradition.
Chemie-Innovationen aus Basel haben
die Welt der Technik in den letzten 277
Jahren rasant vorangebracht. HightechKlebstoffe halten Autos, Flugzeuge und
nahezu alles zusammen. Epoxidharze
schützen Mikroelektronik und riesige
Anlagen der Energieversorgung. Farben
Um die vielfältigen Aktivitäten – insbesondere Entwicklung, Marketing, Vertrieb, Supply Chain – am traditionsreichen Chemie-Standort zu konsolidieren,
legt Huntsman alle in Basel ansässigen
Divisionen und Abteilungen zusammen.
Ein zentrales Büro- und Laborgebäude
wurde bis Anfang 2015 entsprechend
neu ausgerüstet. Seit Jahren arbeitet
Huntsman bei der Gebäudeverkabelung
mit dem ortsansässigen Installationspartner Schachenmann + Co. AG zusammen.
050.6119
«Für uns kam in diesem Fall nur das
aktuelle Kat. 6A EL Modul von R&M
­
infrage – kombiniert mit geschirmten
­
050.6120
24 I
und Spezialkunststoffe isolieren Fassaden oder optimieren Textilien und Sportgeräte. Viele Basler Pionier-Entwicklungen sind mit den Namen Ciba-Geigy,
Sandoz und Novartis verbunden, wovon
spezifische Bereiche vor zehn Jahren
in die amerikanische Huntsman Gruppe
­integriert wurden.
CONN CTIONS
4I2015–48
Kat. 7 Kabeln. Das passte hundertprozentig zu den Anforderungen des Kunden», berichten Projektleiter Markus
Kempf und der operative Leiter Rainer
Helm von Schachenmann (siehe nebenstehenden Bericht).
Die Vorgaben waren durchaus anspruchsvoll: Innerhalb eines strikten Zeit- und
Kostenrahmens sollte eine neue strukturierte Gebäudeverkabelung installiert
werden, welche ältere Komponenten integriert. Sie sollte ultra­schnelles Internet, Voice over IP und Cloud-Computing
unterstützen.
«Die Konsolidierung der Divisionen an
einem Standort war auch für uns eine
Herausforderung. Aber mit der Verka­
belungslösung von R&M und der Ausführung durch die Firma Schachenmann
wurde genau die Infrastruktur geschaffen, die wir heute brauchen», bestätigen
Franco Bizzini, Head of Facility Management bei Huntsman und sein IT-Kollege
Julio Giganto. n
050.6121 bis 050.6126
Schachenmann
setzt auf Kat. 6A EL
«Wenn wir wählen können, bevorzugen wir R&M-Lösungen und für Büround Gebäudeverkabelungen ab jetzt das Kat. 6A EL Modul!» Ein klares
Bekenntnis des Basler Installationsunternehmens Schachenmann + Co. AG
nach dem Huntsman-Projekt.
Erstmals hat ein zertifizierter Installa­
tionspartner von R&M das innovative
Kupfer-Anschlussmodul Kat. 6A EL in einem grösseren Umfang verbaut (siehe
nebenstehenden Bericht). Die Erfahrungen begeisterten Projektleiter Markus
Kempf und den operativen Leiter Rainer
Helm von Schachenmann + Co. AG (ein
Unternehmen der Schweizer BurkhalterGruppe). Beide sind fortschrittliche In­
stallateure mit jahrzehntelanger Berufserfahrung.
v. l. n. r.: Rainer Helm, operativer Leiter;
Markus Kempf, Projektleiter
Schachenmann + Co. AG
050.6127
«Das Modul ist selbsterklärend», resümiert Rainer Helm. Nach einer kurzen
Instruktion auf der Baustelle kann man
es ohne weitere Schulung sofort konfektionieren. Im Basler Pilotprojekt übernahm das Nachwuchstalent Yannick
Kempf die komplette Installationsarbeit.
Der 23-Jährige ist Lernender Telema­
tiker im dritten Lehrjahr und hat hun­
derte Module in wenigen Tagen fehlerfrei aufgeschaltet.
Für die Konfektionierung der geschirmten Kat. 6A EL Module wird ausser einer
Parallelzange kein spezielles Werkzeug
benötigt. Markus Kempf beschreibt den
Arbeitsgang: Man muss lediglich die
Adern einlegen und abschneiden, die
Drahtführung in die Buchse schieben,
den Beschaltungsdeckel zudrücken und
den Klemmring schliessen. Fertig ist der
Anschluss! Bevor das Modul geschlossen wird, kann man noch kurz kontrol­
lieren, ob richtig installiert wurde. «Das
trägt zur hohen Sicherheit bei», sagt der
Installateur.
Die Schneidklemmtechnik sorgt für
eine sichere Beschaltung. Aufgrund der
Farbkennzeichnung liegen die Adern
­immer in den richtigen Kontakten und
der Klemmring erspart den Kabel­
binder. Die geschirmte Variante erdet
sich auto­matisch beim Schliessen des
Klemmrings. «Der Zeitgewinn bei der
Mon­­tage spielt eine grosse Rolle. Und
selbst Monteure, die grosse Hände haben, können das Modul spielend leicht
konfektionieren», so die Erfahrung von
Rainer Helm.
Auch die Messresultate überzeugten
die Gebäudeverkabelungs-Experten von
Schachenmann. Markus Kempf: «Wir
haben im Februar 2015 beim Projekt­
abschluss alle Links gemessen. Die Signalqualität und die Dämpfungsbudgets
waren mit Werten zwischen 4,2 und
7,8 dB hervorragend. Nachbesserungen
waren nicht mehr nötig. Die In­stallation
entspricht genau den Wünschen und
Anforderungen des Kunden.» n
050.6128
Paolo Iazurlo | R&M Schweiz
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 25
News
050.6129
050.6130
050.6131
050.6132
Mehr Potenzial
im Heimnetzwerk
Die zweite Generation der R&M Multimediadose ist auf dem Markt. Sie erweitert
die Potenziale moderner Heimnetzwerke und öffnet den Weg zu neuen Anwendungen.
Montage und Wechsel einzelner Komponenten gelingen jetzt noch einfacher.
Ob Twisted-Pair-Kupferverkabelung mit
RJ45-Anschlüssen oder Koaxial-Verkabelung – in jedem Fall sind Installationen in privaten Wohnungen steigenden
Anforderungen ausgesetzt. Die Anwender wollen auch zu Hause immer schnel­
lere Onlinedienste in Anspruch nehmen.
Und sie benötigen mehr Bandbreite für
Audio, Video, HDTV, Spiele, Cloud-Services und das Internet of Things (IoT).
Konsequenterweise hat R&M das Home­
wiringsystem (HWS) und die Multi­media­
dose weiterentwickelt.
Die Multimediadose 2.0 lässt sich nun
noch einfacher als ihr Vorgängermodell
installieren. R&M hat die Montagetechnik optimiert. Das spart Zeit und Kosten.
Die Anschlussblöcke für die RJ45- und
Koax-Verbindungen sind nun getrennt.
Die Module werden von vorne ein- und
ausgebaut. Das bedeutet: Bei einem
Modulwechsel bleibt die Dose in der
Wand. Installateure können Service­
aufgaben bequemer und schneller erledigen.
26 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Die Multimediadose 2.0
lässt sich nun noch einfacher
als ihr Vorgängermodell
installieren. R&M hat
die Montagetechnik o­ ptimiert.
Das spart Zeit und Kosten.
Ethernet ist möglich. Fazit: Kunden werden die einmal installierte Dose über
Jahrzehnte hinweg verwenden können.
Ein weiterer Vorteil der Multimediadose
2.0: Sie lässt sich kurzerhand von einer
Stichdose in eine Schlaufendose verwandeln. Dazu nimmt man lediglich den
Endwiderstand heraus. n
Die Dose deckt die aktuelle 1200-MHzNorm und auch die kommende 1650MHz-Generation ab. So bleibt sie langfristig nutzbar. Die Koax-Seite erfüllt
zudem die Anforderungen des Stan­
dards MoCA 2.0, der den Betrieb von
HDTV und 3D TV über Koax-Verkabelung definiert. Bei einer Anpassung der
Dämpfung oder einem Wechsel von der
Zwei-Loch- zur Drei-Loch-Variante muss
lediglich die Frontseite ausgewechselt
werden.
Die RJ45-Seite kann alle R&M Anschlussmodule von Kat. 5u bis Kat. 6A EL
aufnehmen. Die Module werden mit
wenigen Handgriffen ein- und ausgebaut. Das Heimnetzwerk lässt sich also
jederzeit den Bedürfnissen der Kunden
anpassen. Sogar die spätere Umrüstung
auf ein Highspeed-LAN mit 10 Gigabit
050.6133
Bruno Ritter | Product Manager
[email protected]
Trends
Faseroptik: Blick in die Zukunft
Können Glasfasern noch mehr leisten? Die 40. ECOC öffnete den Blick in eine spannende Zukunft.
Neue Multimodefasern­erweitern das Spektrum nutzbarer Wellenlängen. TWDM bringt eine Leistungsexplosion
in die Zugangsnetze.
System
TWDM-PON (primär)
PtP-WDM (optional)
Datenrate
pro Wellenlänge (λ)
bei 4 Wellenlängen
Downstream 40G (10 G × 4 λ)
Downstream 40G (10 G × 4 λ)
Downstream 10G(2,5 G × 4 λ)
Split-Verhältnis
1 : 256
Entfernung
40 km (ohne Repeater)
Koexistenz
alle bisherigen PONs (inkl. Video)
Dienste
Versorgung von privaten Teilnehmern und Wohnungen,
geschäftliche Anwendungen, Mobilfunk-Backhaul u. a.
Upstream 40G (10 G × 4 λ)
Upstream 10G(2,5 G × 4 λ)
Upstream 10G(2,5 G × 4 λ)
050.6134
Die NG-PON2-Spezifikationen nach ITU-T.
Neuigkeiten zu Multimodefasern
Multimodefasern werden hauptsächlich
in Rechenzentren und zur Campusverkabelung eingesetzt. Bisherige Multimode­
fasern der Typen OM3 und OM4 sind für
eine Lichtwellenlänge von 850 nm op­
timiert. Sie eignen sich kaum zur Hochgeschwindigkeits-Übertragung bei anderen Wellenlängen. Die Erweiterung
des nutzbaren Spektrums auf 950 nm
ist nötig, um mit CWDM (Coarse Wave­
length Division Multiplexing) Übertragungen nach dem künftigen 400-GbEStandard zu ermöglichen.
Auf der 40. ECOC (European Conference
on Optical Communications), die im
September 2014 in Cannes stattfand,
wurden neuartige Breitband-Multimode­
fasern vorgestellt. Sie decken die ge-
Kanal-Nr.
Wellenlängenbereich (nm)
1
850 – 870
2
875 – 895
3
900 – 920
4
925 – 950
CWDM-Kanäle der neuen BreitbandMultimodefasern. Es sind Übertragungs­
raten von 400 Gbit / s möglich. Quelle: ITU-T
wünschten Wellenlängen-Bereiche ab
und sind obendrein voll kompatibel mit
den bestehenden Standards 40GBASESR4 (Übertragungslänge für OM4: 150 m,
bzw. für OM3: 100 m) und 100GBASESR4 (Übertragungslänge für OM4: 100 m,
bzw. für OM3: 70 m).
NG-PON2 kommt
In passiven optischen Zugangsnetzen
werden wegen der langen Übertragungsstrecken Singlemodefasern eingesetzt.
PONs werden künftig durch TWDM
– eine Kombination von Zeit- und Wellenlängen-Multiplex – eine enorme Leistungsentfaltung erfahren. Auch das ist
eine Kernaussage der 40. ECOC. Vier
Wellenlängen werden jeweils 10 Gbit / s
downstream, vier weitere jeweils 2,5
Gbit / s upstream übertragen. Der Wellenlängenplan sieht 1556 – 1603 nm für
downstream und 1524 – 1544 nm für up­
stream vor. Ein guter Kompromiss, um
die Koexistenz mit G-PON, XG-PON1
und Video-Übertragung zu gewährleisten und einen schrittweisen Ausbau zu
NG-PON2 zu ermöglichen.
die TWDM-Downstream-Signale. Die
Herausforderung wird sein, abstimm­
bare Sender und Empfänger zu annehm­
baren Kosten herzustellen. Das Konzept
unterstützt zudem die Überlagerung von
bis zu acht Wellenlängen für Punkt-zuPunkt-Verbindungen (PtP-WDM). Damit
können schnelle, latenzarme Kanäle für
zusätzliche Dienste im Verteilernetz bereitgestellt werden.
Die Standardisierung des physikalischen
Layers wurde mit ITU-T G.989.1 und
G.989.2 Ende 2014 abgeschlossen, während die Spezifikation des Protokoll­layers
(TC) in G.989.3 noch in Arbeit ist. Erste
kommerzielle NG-PON2-Netze könnten
schon 2015 oder 2016 in Betrieb gehen.
n
050.5752
Ein weiterer Aspekt: TWDM upstream
wirkt als Raman-Quelle verstärkend auf
Dr. Verena Cerna | R&D Engineer
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 27
Success
050.6135
R&M Middle East, Turkey & Africa hat ein umfassendes Projekt für Daman, den führenden
Krankenversicherer im Mittleren Osten, ausgeführt. Es umfasst eine ü­ berzeugende
­Büroverkabelungs-Lösung im 18-stöckigen neuen Hauptsitz in Abu Dhabi.
Mit der aktuellen Installation verfügt
der Krankenversicherungs-Spezialist über
eine Netzwerkinfrastruktur auf dem
neusten Stand der Technik, die ihm Einsatz und Nutzung der modernsten IT-­
Anwendungen und -Dienstleistungen ermöglicht.
Daman erbringt KrankenversicherungsDienstleistungen für mehr als 2,4 Mil­
lionen Kunden in den Vereinigten Ara­
bischen Emiraten. Das Unternehmen
ist Partner einer Vielzahl wichtiger Or­
ganisationen und multinationaler Unternehmen in unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen wie Öl- und Gasindustrie,
Luftfahrt, Energie, Bauwesen, Finanzwirtschaft und Medien. Das 2006 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz
in Abu Dhabi verfügt über eine breite
Palette an Versicherungslösungen im Gesundheitsbereich für Private und Unternehmen. Es verwaltet das öffentliche
28 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Gesundheitsprogramm Thiqa für Bürger
der Vereinigten Arabischen Emirate sowie den Abu Dhabi Basic Plan für einkommensschwache Zuwanderer.
Durch das schnelle Wachstum von
­Daman in der Region wurde der Bezug
eines neuen Hauptsitzes erforderlich.
Aufgrund früherer Erfahrungen mit den
führenden Verkabelungslösungen von
R&M in den über die Golfstaaten verteilten Büros und Niederlassungen war der
Versicherer von den Vorteilen der R&MProdukte überzeugt. Daman unterstreicht
besonders die unerreichte Schweizer
Qualität, die Zuverlässigkeit und umfassende Modularität.
«Wir führten bereits eine sehr gute
Partnerschaft mit R&M und sind von der
Qualität der Produkte und der Profes­
sionalität des Teams rundum überzeugt.
Als es um die Installation der Verkabe-
lungsinfrastruktur als Rückgrat der gesamten IT in unserem neuen Hauptsitz
ging, stand die Zusammenarbeit mit
R&M ausser Frage», erklärt Pradeep
Ghosh, Projektberater IT bei Daman.
«Wir führten bereits eine
sehr gute Partnerschaft mit R&M
und sind von der Qualität
der Produkte und der
Professionalität des Teams
rundum überzeugt.»
Pradeep Ghosh, Projektberater IT bei Daman
Bisher setzte der Versicherer auf die
Kat. 6 Lösung von R&M. Im neuen
Hauptsitz stieg jedoch die Nachfrage
nach Bandbreite. Dies verlangte nach
einer Lösung, die eine Anschlussleis­
tung von 10 GbE problemlos erlaubte.
Man entschied sich für die Kat. 6A ISO-
Daman rüstet neuen
Hauptsitz in Abu Dhabi
mit nachhaltiger
­Netzwerk-Verkabelung
von R&M aus
050.6136
Lösung von R&M anstelle der häufig
verwendeten TIA - Kat.- 6A. Den hohen
Anforderungen des Projekts entsprechend garantiert die stringentere ISO / IEC-11801-Norm der EA-VerbindungsKlasse höhere Leistungsfähigkeit, Qualität und Zuverlässigkeit. Die Kat. 6A
Lösung von R&M bietet Daman ein
­
über­legenes Leistungsspektrum, ausser­
ordentliche Sicherheitsmargen bei der
Signalübertragung und enorme Reserven für anspruchsvolle Applikationen.
Ein bemerkenswerter Vorteil liegt in
der Unterstützung von Übertragungsfrequenzen bis zu 650 MHz, eine signifikante Steigerung gegenüber den in der
Kat. 6A Norm spezifizierten 500 MHz.
Daman entschied sich bei der BackboneAnbindung für eine OM3-FO-Verkabelung von R&M, die sich bestens für die
Bedürfnisse der gegenwärtigen 10-GbEApplikationen eignet, dem Versicherer
aber auch die reibungslose Migration
zu 40 GbE oder gar 100 GbE erlauben
wird. Das Unternehmen scheute keine
Kosten und wählte für die Büros eine
Doppelboden-Architektur. Die Modularität der R&M-Verkabelungslösung erwies
sich dabei als wertvolle Investition.
«Wir verfügen nun über ein System, das
unsere Erwartungen bezüglich Leistung
und Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht
übertrifft. R&M hat ein solides Fundament realisiert, auf dem wir nun rasch
Applikationen installieren und unsere
Dienstleistungen gezielt und zuverlässig
ausbauen können», zeigt sich Pradeep
Ghosh zufrieden.
Bereit für R&MinteliPhy
Daman wollte die Zukunftsfähigkeit des
neuen Verkabelungssystems sicherstellen. Die Gesamtlösung wurde im Hinblick auf die Einführung der R&Minteli­
Phy-Technologie zum Automatischen
Infrastruktur-Management (AIM) in der
nächsten Phase des Projekts geplant
und ausgeführt. Diese Technik wird die
laufende Überwachung sämtlicher Kabelverbindungen ermöglichen. Sie erlaubt
eine vereinfachte automatische Verwaltung der gesamten Verkabelungsinfrastruktur und bietet einen unerreichten
Sicherheitslevel, indem unerlaubte Verbindungen sofort entdeckt werden. In
dieser nächsten Phase wird Daman
von den Vorteilen des zukunftssicheren
Designs profitieren, das R&M seinen
Produkten mitgibt. R&MinteliPhy kann
jederzeit nachträglich eingebaut werden, da es die Standard-Patchpanels
und -Patchcords von R&M verwendet.
Es ist zudem zu Panels mit hoher Be­
stückungsdichte kompatibel. Damit ermöglicht es Daman die reibungslose
­Mi­gration von 10 GbE auf 40 / 100 GbE
ohne Eingriff in die Struktur der Datenschränke oder Auswechslung der AIMKomponenten.
Dank der Installation durch einen zertifizierten R&M Partner profitiert Daman
ausserdem von der 25-Jahr-Systemgarantie, die R&M auf die gesamte Installation gewährt. n
090.5799
Mohammed Riyaz
R&M Middle East, Turkey & Africa
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 29
Trends
WLAN richtig vorbereitet
Für zuverlässige drahtlose Kommunikation ist eine sorgfältig geplante kabelgebundene
Infrastruktur unverzichtbar. Die Argumente dafür sind nicht aus der Luft gegriffen.
Der mobile Datenempfang über WLAN
gehört in modernen Gebäuden mittlerweile zum Standard. Laut einer Erhebung der International Data Corpora­
tion (IDC) wuchs das Marktsegment
der drahtlosen Unternehmensnetze im
dritten Quartal 2014 um 9,7 % gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres.¹ Mit IEEE 802.11ac, dem neuen
Standard für drahtlose lokale Netze, ist
ein weiterer Schub zu erwarten. Dieses
WLAN «Wave2» wird noch schnellere
Datenverbindungen mit einer Datenrate
bis maximal 7 Gigabit pro Sekunde ermöglichen (siehe Glossar auf Seite 33).
Daher stellt sich die Frage: Braucht man
im Büro bald keine feste Verkabelung
mehr? Doch, denn auch WLAN Access
Points werden in der Regel über eine
strukturierte Verkabelung erschlossen.
Ausserdem gibt es gute Gründe, nicht
alle Kommunikation über die Luft ab­
zuwickeln. Die maximale WLAN-Datenrate teilen sich alle Netzwerkteilnehmer
einer Funkzelle. Das bremst den Verkehr. Ausserdem ist die maximale Rate
in der Praxis kaum zu verwirklichen. Der
Datenverkehr über Kabel ist in der Regel
schneller, zuverlässiger und lässt sich
besser schützen als im WLAN. Bei geschäftskritischen Anwendungen ist die
kabelgebundene Übertragung darum zu
bevorzugen.
Dennoch gehört WLAN zur Ausstattung
eines modernen Bürogebäudes. Wer
allerdings damit rechnet, Verkabelung
­
sparen zu können, wird bei realistischer
Planung feststellen: Eine flächendeckende WLAN-Abdeckung führt eher
zu mehr Kabeleinsatz. Die Verkabelung
050.6137
Wabenstruktur nach EN 50173-6, Anhang B. SO = Service Outlet.
Der Abdeckungsradius einer Funkzelle wird zukünftig deutlich unter
zwölf Metern liegen.
30 I
CONN CTIONS
4I2015–48
fürs WLAN ist nämlich ein separates,
zur Arbeitsplatzverkabelung koexistentes Netzwerk im Gebäude, dessen Anschlüsse an den für Access Points optimalen Stellen installiert werden sollten,
z. B. an der Decke.
Geeignete Verkabelung wählen
Bei modernen WLAN-Produkten (nach
IEEE 802.11ac) entsteht auf der Kabelseite ein Datenratenbedarf von mehr
als 1 Gbit / s. Access Points müssen deshalb entweder mit mehreren 1000BASE-­
T-Ports angeschlossen werden, was den
Verkabelungsaufwand entsprechend erhöht, oder mit einem 10GBASE-T-Anschluss.
Eine mögliche Zwischenlösung bietet
die neu angekündigte Übertragungstechnologie NBASE-T, die 2,5 Gbit / s oder
050.6140
Abdeckungsgrad einer einzelnen Funkzelle. Für den Arbeitsplatz
direkt unter dem Access Point sind die Feldstärkenverhältnisse
optimal, um eine maximale Datenrate zu garantieren. Den Daten­
durchsatz bremsen die vielen mässig versorgten Arbeitsplätze.
WLAN Access Point mit R&M Security
System: «Patch Guard» zum Verhindern des
unbefugten Aussteckens des RJ45 Steckers.
090.6621
5 Gbit / s über Kat. 5 / 6 ermöglicht. Langfristig reicht aber auch das wohl nicht
aus, denn parallel wird bei IEEE bereits
802.11ax diskutiert, was die mögliche
Datenrate nochmals vervielfachen soll.
Bei Neuinstallationen sollte man keine
Kompromisse eingehen und diese für
10GBASE-T auslegen. Immerhin hat die
Verkabelung in der Regel die mehrfache
Lebensdauer jedes Endgeräts. Und dafür gibt es bereits bewährte Technik:
Kat. 6A. Hier ist R&M führend.
Wabenstruktur richtig planen
Die WLAN-Planung erfolgt häufig erst
nach Fertigstellung der Verkabelungs­
infrastruktur, weil die Details der Nutzung erst spät im Projektablauf definiert
werden oder sie sich ändern. Es gilt
also, zunächst eine möglichst flexible
Basisinfrastruktur für das WLAN bereitzustellen.
Bewährt hat sich eine Verkabelung, die
sich am Prinzip der Wabenstruktur nach
EN 50173-6 ², Anhang B, orientiert. Dabei­
wird der Raum, der durch das WLAN abgedeckt werden soll, in regelmässigen
Abständen mit RJ45-Dosen z. B. an der
Decke für den späteren Anschluss der
090.2305
Access Points ausgerüstet. Entscheidend für die Zukunftssicherheit dieser
Verkabelung ist die Wahl des richtigen
Wabenradius, der sich an der Zellen­
grösse der WLANs orientiert. Neben
dem künftigen Technologiewandel gilt
es, Einflussfaktoren wie Arbeitsplatzverdichtung und Nutzungsänderungen zu
berücksichtigen. Deshalb ist es wichtig,
Installationen auf lange Sicht zu planen
und den Wabenradius entsprechend
klein zu wählen.
Bei der heute üblichen kapazitätsbasierenden WLAN-Planung werden viele
kleine Funkzellen vorgesehen. Man betreibt sie mit entsprechend geringerer
Leistung, um Interferenzen mit Nach­
barzellen zu vermeiden und eine hohe
Datenrate pro Teilnehmer sicherzustellen. Der in der Norm vorgesehene
­Wabenradius von maximal 12 m bzw.
der daraus resultierende Abstand zwischen Access Points von 21 m muss
als überholt angesehen werden. WLANHersteller geben heute Empfehlungen
für den Abstand von Access Points im
Arbeitsplatzbereich von 14 m ( Waben­
radius: 8 m). Tendenz weiter sinkend.
Mit einer Verkabelung nach EN 50173-6
mit geeignetem Wabenradius werden
die Voraussetzungen für eine schnelle,
kostengünstige, flexible und bedarfs­
orientierte WLAN-Implementation geschaffen. n
Referenzen
¹http://www.cablinginstall.com/articles/
2014/11/idc-enterprise-wlan-growth.html,
Stand 19. Januar 2015
² EN 50173-6:2013 Informationstechnik –
Anwendungsneutrale Kommunikations­
kabelanlagen – Teil 6: Verteilte Gebäude­
dienste
050.5749
Matthias Gerber
Market Manager Office Cabling
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 31
Success
Beste Verkabelungslösung
für Ericsson in Indien
050.6143
Ericsson, gegründet 1876 mit Hauptsitz in Stockholm, ist weltweit
führender Anbieter von Zubehör, Software und Dienstleistungen für
Telekombetreiber rund um den Globus.
Das Unternehmen ist in über 180 Ländern aktiv. Rund 40 % des weltweiten
Mobilfunkverkehrs erfolgt mit EricssonProdukten. Das Patentportfolio des Unternehmens umfasst mehr als 35 000
Patente und gehört zu den bedeutendsten der Branche. Auch in Indien weist
Ericsson eine signifikante Präsenz auf
– mit Telekommunikationsgeräten und
Dienstleistungen für mehrere Netzbetreiber im Land.
R&M erhielt den Auftrag, für die neuen
Einrichtungen und Testlabore von Ericsson in indischen Grossstädten wie Bangalore, Kalkutta und Gurgaon eine Kat. 6
Verkabelungslösung mit Rangierkabeln,
Anschlussmodulen, Installationskabeln,
Frontplatten, OM3-Multimode-Kabeln,
Ericsson weitet seine
Geschäftstätigkeiten auf
mehrere Standorte in Indien aus
und baut dabei weiterhin
auf Lösungen von R&M.
Für Ericsson kam nur eine qualitativ
hochstehende strukturierte Verkabelung
infrage, die das Netzwerk des Unternehmens entlasten und langfristig reibungslos funktionieren würde. Die Kriterien Qualität und Langlebigkeit waren
von zentraler Bedeutung.
Höchste Qualität und
grosser Komfort
Nach gründlicher Evaluierung gab das
Ericsson-Team den Zuschlag für den
Aufbau der Verkabelungsinfrastruktur für
das Testlabor an R&M, da dessen Lösung auf einem zukunftssicheren Netzwerk basierte, das künftige Ausbau­
pläne unterstützt. Ericsson war von der
Qualität, dem schnellen Aufbau und dem
einfachen Handling der R&M-Lösung
überzeugt. R&M realisierte das Projekt
termingerecht und erfolgreich.
090.0008
32 I
Singlemode-Glasfaserkabeln und Zubehör zu liefern. Die Bestellungen erfolgten gestaffelt, insgesamt wurden total
52 000 Knotenpunkte installiert.
CONN CTIONS
4I2015–48
Mit der R&M Systemgarantie von 25
Jahren können künftige Telekommuni­
kationsangebote in den Testlabors von
Ericsson professionell und störungsfrei
erforscht werden. Die R&M-Lösung
­ermöglicht Ericsson den Betrieb eines
­flexiblen Hochleistungsnetzwerks, das
eine verlustfreie Datenübertragung garantiert.
Ericsson weitet seine Geschäftstätig­
keiten auf mehrere Standorte in ­Indien
aus und baut dabei weiterhin auf Lösungen von R&M. Die Zusammenarbeit mit
dem R&M Verkaufs- und Technikteam
wurde stark intensiviert. n
090.6096
Pankaj Bhardwaj | R&M Indien
[email protected]
Trends
Glossar
der Übertragungstechnik
WLAN Wave2: Die bestimmenden Parameter
Der WLAN-Standard IEEE 802.11ac wurde 2014 ratifiziert. Erste Produkte
sind verfügbar, nutzen aber noch nicht das ganze Potenzial. Welche Parameter
sind wichtig, um die Möglichkeiten von «Wave2» auszuschöpfen?
Anders als kabelgebundene Medien
­haben WLAN-Technologien keine festen
Datenraten. Vielmehr wird die Performance durch die Parameter Frequenzbereich, Bandbreite, SNR, Guard Interval und Spatial Streams beeinflusst. Sie
hängt nicht nur von der Umgebung und
der Installation ab, sondern auch von
den Fähigkeiten der Access Points und
der Endgeräte.
Frequenzbereich: WLAN-Technologien
nutzen lizenzfreie Frequenzbereiche.
Während WLANs nach dem VorgängerStandard 802.11n im 2,4-GHz- und op­
tio­nal im 5-GHz-Band arbeiteten, ist bei
802.11ac die Unterstützung beider Bänder für alle Geräte Pflicht. Das 5-GHz-
Band ist breiter und weniger stark belegt
als das 2,4-GHz-Band. Bei 5 GHz ist die
Reichweite kürzer, sodass das Spektrum besser wiederbelegt werden kann.
Bandbreite: Ein einzelner WLAN-Kanal
kann unterschiedliche Bandbreiten haben. Bei 802.11 sind es im 2,4-GHz-Band
20 MHz und 40 MHz, im 5-GHz-Band
20 MHz, 40 MHz, 80 MHz und optional 160 MHz. In einer interferenzfreien
Umgebung erlauben breitere Kanäle höhere Datenraten. Allerdings stehen bei
gros­sen Bandbreiten für andere Access
Points weniger nicht überlappende Kanäle zur Verfügung. Schmalere Kanäle
sind günstiger als breite, aber miteinander interferierende Kanäle.
Datenraten für verschiedene 802.11ac-Konfigurationen
MCS
Niedrigste ­Datenraten,
Mb/s
Kanal 20 MHz, ein SS
langes GI
0
6,5
Bandbreite
des Kanals
Spatial
Streams
kurzes GI
langes GI
7,2
1
13,0
14,4
2
19,5
21,7
3
26,0
28,9
4
39,0
43,3
5
52,0
57,8
6
58,5
65,0
7
65,0
72,2
8
78,0
86,7
9
86,7
96,3
Höchste Datenraten,
Mb/s
Kanal 160 MHz, acht SS
468,0
× 2 für 2 SS
SNR (Signal-to-Noise Ratio): Der Störabstand entscheidet über das Modu­
lationsverfahren, das die Geräte unter­
einander «aushandeln». Modulationsverfahren, die viele Bit pro Zeiteinheit
übertragen, bieten hohe Datenraten,
sind aber störempfindlich. 802.11ac
­unterstützt zwischen 1 bit / Symbol bei
BPSK (binäre Phasenmodulation) bis
8 bit / Symbol bei 256-QAM (QuadraturAmplituden-Modulation). Die Modula­
tions­
verfahren sind mit MCS 0 bis
MCS 9 (Modulation and Coding Scheme)
bezeichnet.
Guard Interval: Eine Wartezeit zwischen zwei Aussendungen, um störende Echos abklingen zu lassen. Der Standardwert liegt bei 800 ns; in Kanälen
mit kurzen Echos ist es möglich, auf
400 ns zu wechseln.
Spatial Streams: Mit mehreren Sendeund Empfangsantennen lässt sich
gleichzeitig auf derselben Frequenz,
aber dennoch interferenzfrei kommunizieren. Die Zahl der Spatial Streams erhöht die mögliche Datenrate. n
kurzes GI
520,0
939,0
1040,0
× 3 für 3 SS
1404,0
1560,0
× 2,1 für 40 MHz
× 4 für 4 SS
1872,0
2080,0
× 4,5 für 80 MHz
× 5 für 5 SS
× 9,0 für 160 MHz
2808,0
3120,0
3744,0
4160,0
× 6 für 6 SS
4212,0
4680,0
× 7 für 7 SS
4680,0
5200,0
5616,0
6240,0
6240,0
6933,3
× 8 für 8 SS
050.6144
MCS: Modulation and Coding Scheme (Modulationsverfahren); SS: Spatial Stream (Signalstrom);
GI: Guard Interval (Schutzintervall). Quelle: IEEE, Aruba Networks und andere
050.5774
Dr. Jan Kupec | R&D Engineer
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 33
Success
Jungfraujoch: Installation
unter Extrembedingungen
Das Jungfraujoch – auch Top of Europe genannt – ist um
050.6145
eine Pioniertat reicher. Seit 2014 ist die Kommunikations­
infrastruktur der Schweizer Tourismus-Attraktion komplett
digitalisiert. Das Verkabelungsprojekt auf 3454 Meter
Höhe war für die Installateure ein extremes Abenteuer.
050.6146
Wie erweitert man das bestehende
Hochleistungsnetzwerk der Jungfraubahnen in Europas höchstgelegenem
Bahnhof? Und wie schafft man das unter verschärften al­pi­nen Bedingungen?
Urs Berger und sein Installationsteam
von der Brunner + Imboden AG haben
diese abenteuerliche Herausforderung
im April 2014 erfolgreich gemeistert –
unterstützt durch R&M und weitere
Partner.
Seitdem kann die Destination zwischen
den Gipfeln von Eiger, Mönch und Jungfrau alle Kommunikations- und Informationsaufgaben übers Internetprotokoll
betreiben. All over IP war das Ziel der
Neuinstallation der LAN-Verkabelung,
die von der Jungfraubahnen Management AG in Auftrag gegeben worden
war. Hunderttausende Touristen aus
­aller Welt, die jährlich mit der Zahnradbahn auf die Plattform fahren und die
Berg- und Gletscherwelt bestaunen,
können nun auch «on Top of Europe»
die Vor­züge des digitalen Zeitalters ge­
nies­sen.
Alpine Sensation geschaffen
Es waren mutige Schweizer Arbeiter
und Ingenieure, die vor mehr als 100
Jahren eine alpine Sensation schufen:
Sie bohrten sieben Kilometer Tunnel
durch das Felsmassiv des Eigers und
bauten eine elektrisch betriebene Zahnradbahn, die auf der Gesamtstrecke von
9,34 Kilometern 1400 Höhenmeter überwindet. Der Zürcher Oberländer Indus­
trielle Adolf Guyer-Zeller, Initiator und
­Investor der Jungfraubahn, konnte sich
v. l. n. r.: Jürg Gerber, R&M Schweiz;
Urs Berger, Brunner + Imboden AG;
Heiri Früh, Jungfraubahnen Management AG
bei der Eröffnung am 1. August 1912
über eine Pionierleistung in der Eisenbahngeschichte freuen. Schon im ersten Betriebsjahr kamen 75 Prozent mehr
Fahrgäste als prognostiziert.
Bis heute haben die Jungfraubahn und
die Aussichtsplattform auf dem Jungfraujoch ihre magische Anziehungskraft
bewahrt. Um die Attraktivität weiter zu
steigern, veranlasste die Jungfraubahnen Management AG seit 2012 einige
Umbauten. Der Besucherstrom kann
jetzt über einen neuen Weg im Berg
zwischen Bahnhof, Sphinx-Halle und
Eis­palast besser fliessen – «Alpine Sensation» nennt sich der Erlebnisrund-
Das Netzwerk der Jungfraubahn
050.6147
34 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Im Rahmen der Modernisierung der Jungfraujoch-Bergstation wurde auch die Netzwerkinfrastruktur den heutigen Bedürfnissen angepasst – ganz nach dem Credo «All over IP». Alle elektronischen Geräte laufen über das lokale Datennetz. Vor Ort wurden 100 Telefon- und 200 LAN-­
Anschlüsse neu installiert. Die R&M-Verkabelungslösung umfasst mehr als 5000 Anschlüsse für
Bahnen, Skilifte, Sessellifte und die touristische Infrastruktur. Eine Glasfaserverkabelung dient
bereits seit dem Jahr 2000 als Backbone. Sie stammt ebenfalls von R&M (siehe CONNECTIONS
No. 22). Das Jungfraujoch ermöglicht Zugang zu den Mobilfunknetzen von drei Providern. Sogar
im Bahntunnel ist die Funkverbindung garantiert. Ein neuer, zweistöckiger Technikraum dient als
Zentrale für die Kommunikationsinfrastruktur. Er ist mit 20 Netzwerkschränken und Verteiler­
räumen verbunden.
Anfahrt dauerte jedes Mal fast vier
Stunden. Seine Haupt­aufgabe bestand
darin, die Mit­arbeiter zu coachen und zu
motivieren – etwa so, wie Adolf GuyerZeller vor über 100 Jahren seine Leute
während der 16-jährigen Bauzeit zum
Durchhalten motivieren musste.
Schweizer Ingenieurkunst – Schweizer Nachhaltigkeit
Die Jungfraubahn ist ein Paradebeispiel für die mutige, wegweisende und perfekte Schweizer Ingenieurkunst. Ihr Initiator war der erfahrene Industrielle, Finanzexperte und Textilhändler Adolf GuyerZeller aus dem Zürcher Oberland, ganz in der Nähe von Wetzikon, wo R&M seinen Hauptsitz hat.
Die Idee dazu hatte der mutige Pionier im Alter von 54 Jahren während einer Bergwanderung. Er
gewann den Bieterwettstreit und liess im Sommer 1896 die Bauarbeiten beginnen. Am 1. August 1912,
dem Schweizer Nationalfeiertag, wurde die Bahn eröffnet. Infos siehe www.jungfrau.ch.
Auf dem Jungfraujoch, auf 3454 Metern über Meereshöhe, befinden sich heute neben dem Bahnhof und einer Forschungsstation je zwei Restaurants für Individual- und Gruppenreisende. Die
Gruppenrestaurants mit Sicht auf die Gletscher können für Seminare mit bis zu 240 Personen
­genutzt werden. Zur Aussichtsplattform Sphinx auf 3571 Metern gelangt man mit einem Lift.
­Weitere ­Attraktionen sind der Eispalast, die beiden Erlebniswelten Alpine Sensation und Snow
Fun sowie der Lindt Swiss Chocolate Heaven des Schweizer Schokoladenherstellers Lindt
& Sprüngli.
Nachhaltigkeit wurde auf dem Jungfraujoch schon immer grossgeschrieben. Man ist bestrebt,
Natur und Umwelt so schonend wie möglich zu behandeln. Solarzellen liefern die elektrische
Energie. Die Gebäudeabwärme wird zu 100 % wiederverwendet. Der Wasserbedarf liegt bei 11 Mio.
Litern pro Jahr. Schmelzwasser deckt fast die Hälfte des Bedarfs. Frischwasser wird durch eine
isolierte Druckwasserleitung nach oben gepumpt und mit dem Schmelzwasser vermischt. Das
Abwasser wird über eine 20 km lange Leitung nach Grindelwald geführt und dort gereinigt.
gang. Weiter wurden die Restaurants
erweitert. Und im Rahmen des Projekts
wurde auch die Netzwerkinfrastruktur
den heutigen Bedürfnissen angepasst.
Extreme Arbeitsbedingungen
Die Herausforderungen bei diesem Verkabelungsprojekt dürfen als einzigartig
gelten. Die Jungfraubahn selbst diente
als Transportfahrzeug für das Baumaterial. Weil die Bahn nur knappe Transportkapazitäten zur Verfügung stellen kann,
mussten 80 Prozent der Installationsarbeiten im engen Zeitraum von acht Wochen zwischen Mitte Februar und Mitte
April 2014 bewältigt werden. Eine raue
Zeit – es war Winter mit ex­tremen Wetterlagen und Stürmen, die Geschwindigkeiten von 200 km / h erreichten.
Eine perfekt abgestimmte Logistik war
von entscheidender Bedeutung. Geplan-
Die Jungfraubahnen Management AG
war nach der Installationsarbeit voll des
Lobes. Elektro-Telematiker Heiri Früh:
«Produkte, Beratung und Serviceleistungen von R&M waren einwandfrei und
wurden den speziellen Projektanforderungen jederzeit gerecht. Die Installa­
tion war unter den gegebenen Umständen eine grosse Heraus­forderung. Die
Platzverhältnisse vor Ort sind extrem
knapp. Der Installations­
partner Brunner + Imboden hat diesen Job sehr gut
gemacht.» Weitere Projekte wie eine
Sky Lounge sind bereits in ­Planung. n
te Lieferzeiten und Liefermengen mussten präzise eingehalten werden. Zum Teil
wurde das Installationsmaterial wetterfest verpackt in Zwischenlagern aus­ser­
halb der Gebäude bereitgestellt.
Das Personalmanagement war eine
­genauso grosse Herausforderung. Die
Arbeitskraft des menschlichen Körpers
verringert sich auf 3454 Meter Höhe um
rund 25 P
­rozent gegenüber Meeres­
höhe. Dies musste bei der Planung entsprechend berücksichtigt werden.
Die Installateure arbeiteten regelmäs­sig
an vier Tagen im Zwei-Schicht-Betrieb
und übernachteten in Gruppenräumen
auf dem Jungfraujoch. Da waren Kollegialität und Teamgeist gefordert. Urs
Berger, Projektleiter Brunner + Imboden AG, besuchte die Baustelle min­
destens einmal pro Woche – allein seine
090.5795
Jürg Gerber | R&M Schweiz
[email protected]
090.6099
Peter Meier | R&M Schweiz
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 35
Trends
Paketverlust – der Performance-Killer
Rechenzentren befinden sich derzeit im Sturm des virtualisierten Computing.
Ihre Netzwerke müssen sich schnell weiterentwickeln, um neuen Ansprüchen gerecht
zu werden. Damit steigen die Anforderungen an die Verkabelung.
Neben dem klassischen Datenverkehr
zwischen Client und Server kommunizieren die Server im Rechenzentrum
nun verstärkt untereinander. Wenn eine
Übertragungsstrecke zu einem physischen Server in dieser anspruchsvollen­
Umgebung ihre Leistungsvorgaben nicht
erfüllt, wirkt sich das auf alle virtuellen
Maschinen und Anwendungen aus, die
auf dem Server laufen. Bitfehler­und
­Datenpaketverluste können dramatische
Auswirkungen nach sich ziehen. Die Ver-
kabelung ist dabei – neben Routern und
Switches – einer der wichtigsten Fak­
toren, die Durchsatz und Latenz beeinflussen.
Beispiel: Gehen wir von einem Server
mit einer 10G-Netzwerkkarte, einem
HPNC-Lösung von R&M beweist Spitzenleistung bei 40 /100 GbE
Die Leistungsfähigkeit von Netzwerken lässt sich durch Vermeidung von
Paketverlusten steigern. Auch die Verkabelung muss dazu einen Beitrag
leisten. Und sie ist dazu durchaus in der Lage, wie Benchmarktests von
R&M zeigen.
R&M hat 2014 die High-Performance-Network-Connectivity-(HPNC-)Lösung für Rechenzentren in Zusammenarbeit mit Xena Networks einer
strengen Prüfung unterzogen. Dabei ging es um den Betrieb mit 40 Gigabit
Ethernet (GbE). Im April 2015 demonstrierte R&M ausserdem den ersten
voll funktionsfähigen Link mit 100 GbE, der nach neuesten Standards als
4×25-Gigabit-Strecke aufgebaut worden war.
Im 40G-Bit-Error-Rate-Test (BERT) ging es um die Übertragungsqualität
einer 600 Meter langen Verkabelungsstrecke, die über 16 Stunden hinweg betrieben wird. Verwendet wurde paralleloptische Verbindungstechnik von R&M: OM4-Multimode-Fasern und zehn MTP ® ¹-Steck­ver­
050.6148
BER-Testaufbau für 40GBASE-SR4 mit 600 m OM4-Verkabelung
und zehn MTP ®-Steckerpaaren.
36 I
CONN CTIONS
4I2015–48
bindungen. Als 40GBASE-SR4-Transceiver dienten zufällig ausgewählte
Module des Typs QSFP+ Gen2 des Herstellers Finisar ².
Das Testergebnis kommt einem Weltrekord gleich: null Paketverluste.
R&M spezifizierte deshalb 330 Meter über OM3-Verkabelung und 600 Meter über OM4-Verkabelung mit je vier MTP ®-Verbindungen. Damit können Rechenzentren Übertragungsstrecken aufbauen, die über die derzeit in IEEE 802.3ba 40GBASE-SR4 spezifizierten 100 Meter für OM3 bzw.
150 Meter für OM4 hinausgehen.
Im Vergleich zum Einsatz von Singlemode-Verkabelung auf der 600Meter-Strecke können etwa 60 % der typischen Investitionskosten gespart werden.
¹ MTP ® ist eine eingetragene Marke von US Conec.
² Finisar ist eine eingetragene Marke der Finisar Corporation.
050.6151
Testergebnis: Maximaldurchsatz gemäss RFC 2544 mit 40 Gbit / s
Leitungsrate und Null-Verlusttoleranz für 150 Meter und
600 Meter lange OM4-Übertragungsstrecken.
050.6154
MPO / MTP Steckverbinder von R&M.
®
050.6155
Trunkkabel von R&M mit
MPO / MTP ® Steckverbindern.
10G-Ethernet-Netzwerk mit drei Hops
und einem weiteren Server mit einer
10G-Netzwerkkarte aus. Die Anwendung überträgt Daten mit den folgenden TCP-Einstellungen:
n Bandbreite = 10 Gbit / s
nTCP-Fenster = 375 kB
nmax. Segmentgrösse = 1460 Byte
nVerzögerung = 0,3 ms RTT
Der aus diesen Einstellungen resultierende Durchsatz lastet das 10G-Netzwerk vollständig aus. Gehen nur 0,1 %
der Datenpakete verloren, fällt der
Durchsatz auf 1 Gbit / s – ein Zehntel der
tatsächlich verfügbaren Netzwerkbandbreite!
Gesendete Datenpakete, die der Empfänger nicht unmittelbar quittiert, werden vom Absender erneut gesendet. In
einem Umfeld mit virtualisierten Rechnern können Datenpaketverluste und die
damit einhergehenden Retransmission
Timeouts zu Reaktionszeiten des Systems von mehr als einer Sekunde führen. Sicherlich ein inakzeptabler Zustand.
Bitfehler bleiben oft unentdeckt
Oft bleiben die «Bremsen» unentdeckt.
Die Techniker testen ihre Installationen
zwar auf Einhaltung der projektierten
Netzwerkanforderungen. Einzelne optische Messungen wie IL- und RL- Messungen erfassen und integrieren das
Prüfsignal meist über einen Zeitraum
von 300 Millisekunden. Die optischen
Impulse einer 10-, 40- oder 100-GigabitEthernet-Anwendung sind dagegen nur
Aktuelle Trends in der
Rechenzentrums-Verkabelung
n
n
n
n
Migration zu
10, 25, 40, 100 Gigabit Ethernet
Ausbau der paralleloptischen
­Verbindungstechnik
Wandel von Three-Tier- zu
Maschenstrukturen
Einführung von Leaf-Spine- oder
Fat-Tree-Netzen, Network Fabrics
Treibende Kräfte für den Wandel
in Rechenzentren
n
Virtualisierung
n
Private Cloud
n
Mobile Working
n
Video on Demand
n
Software & Storage as a Service
n
Social Media
n
Filesharing
n
Online-Colaboration
n
Voice over IP
n
Unified Communication
n
Video-Conferencing
n
High-Frequency-Trading
100 Pikosekunden lang – 3 Milliarden
Mal kürzer. Konventionelle Testmethoden erfassen daher keine optischen Phänomene wie Reflexions- oder Modenrauschen, die auf Bit-Ebene stattfinden.
Hierzu werden bei R&M zusätzlich BERT(Bit-Error-Rate-Test-)Messungen durchgeführt.
090.7146
High Performance Network Connectivity
(HPNC) – für R&M ein wesentlicher Faktor
für den Erfolg von Rechenzentren im
Zeitalter von Cloud und Virtualisierung.
Schlechte Qualität der Stecker,
Glasfasern oder Kabelverlegung
Höhere Einfüge- und Rückfluss­
dämpfung, erhöhtes Moden- und
Reflexionsrauschen
Zusätzliche Intersymbolinterferenz
Höhere Bitfehlerrate
Erhöhter Datenpaketverlust
(Framefehler bei Fiber Channel)
Weitere Sendewiederholungen
(und Timeouts bei Fiber Channel)
Geringerer Datendurchsatz / erhöhte ­Latenz
Erhöhte Überlastungsanfälligkeit
Verschlechterung der Netzwerkleistung
Die Ursache-Wirkungs-Kette zeigt den
Zusammenhang zwischen der Qualität der
Verbindungstechnik und der Netzwerk­
leistung.
werk-Verbindungstechnik zu vermeiden.
Diesen Anspruch verfolgt R&M mit dem
High-Performance-Network-Connectivity(HPNC-)Programm. n
Zentrale Schlussfolgerung: Letztlich
muss man alles dafür tun, Bitfehler und
Paketverluste auch aufseiten der Netz090.6098
Siehe dazu das Whitepaper
«Einführung in High Performance Network Connectivity» auf
http://www.rdm.com/en/desktopdefault.aspx/tabid-207/333_read-6175/
Dr. Thomas Wellinger
Market Manager Data Center
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 37
Success
R&M im neuen
­Sochi Autodrom
Die neue russische Formel-1-Rennstrecke wurde unter Einhaltung aller
Anforderungen direkt am Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2014
erbaut, im Olympischen Park in Sotschi.
Am 20. September 2014 wurde der
­Sochi Autodrom offiziell eröffnet. Entwickelt und gebaut von einem hochprofessionellen Team erfüllt die Rennstrecke
alle internationalen Vorgaben. Die ersten Rennen fanden vom 10. bis 12. Oktober 2014 statt und mit ihnen kam die
Formel 1 zurück nach Russland, erstmals seit der Zeit vor der Revolution.
An der Professional MotorSport World Expo
2014 in Köln gewann der Sochi Autodrom den
Award für die beste Rennstrecke des Jahres.
Ein Vertreter des Siegerteams und der Vorsitzende der Jury kommentierten die Anlage.
Hermann Tilke, Streckenplaner und Konstrukteur Sochi Autodrom: «Eine derartige Herausforderung hatte wohl keiner der Beteiligten
zuvor erlebt. Es ging um den Bau eines grossen Formel-1-Projekts innerhalb eines riesigen
Olympia-Projekts. Am Ende arbeiteten wir alle
als Team und wurden gute Freunde.»
Sergey Krylov, stellvertretender Direktor Sochi
Autodrom: «Ich möchte allen danken, die mithalfen, den Sochi Autodrom zu realisieren und
den Formel-1-Grand-Prix nach Russland zurückzubringen. Vor dem Bau des Sochi Autodroms musste der Motorsport in Russland
­lange ohne Weltklasse-Rennstrecken auskommen.»
050.6157
38 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Die Strecke gleicht dem Stadtkurs
Homebush in Sydney, Schauplatz der
V8-Supercar-Meisterschaft und des
Sydney-500-Rennens. Der Chefarchi­
tekt des Projekts, Hermann Tilke, deutscher Ingenieur und Erbauer zahlreicher Formel-1-Rennstrecken, bezeichnet
die Strecke selbst für erfahrene Piloten als äusserst anspruchsvoll, da Geschwindigkeiten von bis zu 300 km / h
auf geraden Abschnitten und von bis
zu 200 km / h in Kurven erreicht werden. Die Strecke ist 5848 Meter lang,
13 – 15 Meter breit und weist 18 Kurven
auf. Die Tribünen bieten Sitzplätze für
42 000 Personen.
Eine der zentralen Herausforderungen
bestand im Aufbau multimedialer Einrichtungen, die es den Zuschauern ermöglichen, die Atmosphäre überall auf
der Anlage hautnah mitzuerleben. Dutzende von Kameras und Hunderte von
Kommentatoren müssen als ein vollständig integriertes Ganzes funktio­
nieren.
Das Multimediasystem weist 45 Kilometer Glasfaserkabel und 150 Kilometer
Kupferkabel auf. Es wurden über 200
Distribution Points installiert, wodurch
8000 optische Verbindungen und 2500
Kat. 6 Verbindungen zur Verfügung stehen. Das Netzwerk gewährleistet die
nötige Stufe an Zugriffs- und Daten­
sicherheit und unterstützt ausserdem
alle ­
Aufgaben und Funktionen der in­
formationstechnischen und technologischen Dienstleistungen.
050.6156
Izabella Andrianova, Generaldirektorin
für Aussenbeziehungen und Unternehmensangelegenheiten bei Stroi International (Bauunternehmen, das den Sochi
Autodrom errichtete): «R&M-Produkte
sind bekannt für ihre Qualität und ihre
technischen Eigenschaften. Die Serviceleistungen, die von den russischen Partnern geleistet wurden, waren extrem
wichtig, da sie den künftigen Erfolg des
Projektes sicherstellen. Aus einer Reihe
von starken Konkurrenten wählten wir
die Firma RdM Distribution aus – der
russische Partner des Herstellers R&M.»
n
050.6158
Izabella Andrianova und Niki Lauda,
dreifacher Formel-1-Weltmeister.
Mehr Informationen finden Sie hier:
sochiautodrom.ru/en/
050.6159
Ruslan Chistyakov | RdM Distribution
[email protected]
Trends
050.6160
Künftige
100-Gbit/s-Technologien
Schneller, dichter, preiswerter: Besonders im Rechen­zentrum verlangt
der steigende Datenverkehr bessere optische Ethernet-Lösungen.
Die neue Norm IEEE 802.3bm ebnet den Weg dahin.
IEEE 802.3bm spezifiziert die physika­
lische Schicht für die optische Über­
tragung mit 40 Gbit / s und 100 Gbit / s
(100GBASE-SR4). Die Veröffentlichung
der Norm wird per Frühjahr 2015 erwartet. 100GBASE-SR4 sieht eine Übertragung über vier Multimode-Fasern in jeder
Richtung mit jeweils 25 Gbit /s vor. So lassen sich Fasern verwenden, die bereits
für 40GBASE-SR4 nach IEEE 802.3ba
verlegt wurden. Die Reichweiten: 70 m
bei OM3- und 100 m bei OM4-Fasern.
Das Gigabit-Ethernet-Link-Modell nach
IEEE dient als Basis für die Ermittlung
der Leistungsbilanz und Performance.
Der optische Link ist die Strecke zwischen den PMD-Interfaces (TP1 bis TP4
in der Grafik). Anhand des Modells lassen sich wesentliche Parameter berech-
nen wie Einfügedämpfung, Systemreserve und sonstige leistungsmindernde
Effekte. Damit sind auch relevante physikalische Effekte wie chromatische und
modale Dispersion, Intersymbol-Inter­
ferenz (ISI), Modenverteilungsrauschen
(MPN), Extinktionsverhältnis, relatives
Intensitätsrauschen (RIN) und Modenrauschen (MN) berücksichtigt.
Neu: CAUI-4 Interface
Mit dem IEEE-P802.3bm-Entwurf wurde ein neues 100G Attachment Unit
­Interface eingeführt, das CAUI-4 heisst.
Es definiert die Schnittstellen zwischen
den Host-IC und dem optischen Trans­
ceiver-Modul für die Chip-to-Chip- / Chipto-Module-Anwendungen. Die vier op­
tischen Kanäle bilden hierbei die vier
elektrischen Kanäle direkt ab.
FEC auch bei Multimode
Bei rauschbehafteten Kommunikationskanälen reduziert die Vorwärtsfehlerkorrektur die Übertragungsfehler (Forward
Error Correction, FEC). Dazu wird das
Signal auf der Senderseite mit Redundanz (zusätzlicher Information) codiert.
Auf der Empfängerseite lässt sich dadurch eine bestimmte Anzahl von Fehlern entdecken und eliminieren.
Im 100-Gbit / s-Ethernet der nächsten
Generation wird FEC auch die leis­
tungsarme und preiswerte MultimodeLösung bis 100 m unterstützen. So wird
beispielsweise das FEC-Verfahren RS
(528, 514, 7, 10) die Leistungsbilanz der
100GBASE-SR4- und CAUI-4-Verbindungen um 2,25 dB bzw. 4,19 dB verbessern. Als Bezugswert gilt die Bitfehlerhäufigkeit von 10 – ¹² – ohne komplexe
Modulationsverfahren.
Das Zusammenspiel zwischen Optik
und Elektronik ist wichtig bei der weiteren Verbesserung der Performance hin
zu 100-Gbit / s-Ethernet. R&M hat hierzu
die nötigen Kompetenzen. n
Referenzen
www.ieee802.org/3/bm/
PMD: Physical Medium Dependent
PMA: Physical Medium Attachment
MDI: Medium Dependent Interface
TP: Test Point
CDR: Clock Data Recovery
Quelle: IEEE
050.5584
050.6161
Dr. Peter Cristea | Head of
Technology & Pre-Development
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 39
Success
Erstklassige
R&M-­Infrastruktur
für Gäste auf hoher See ­
an der Marina Port Vell
Die Marina Port Vell, ein Weltklasse-Anlegehafen für Superjachten, liegt mitten
im Zentrum von Barcelona. Ursprünglich gebaut für die Olympischen Spiele 1992,
wurde der Hafen jüngst für mehrere Millionen Euro umgebaut und bietet jetzt
148 Jachten von bis zu 140 Metern Länge Platz.
Die Fünf-Sterne-Infrastruktur lässt es
Jachtbesitzern, Gästen, Kapitänen und
Bootscrews in Sachen Sicherheit, Komfort und Unterhaltung an nichts fehlen. Die Marina Port Vell ist eine der
­wenigen Innenstadt-Marinas der Welt;
Barcelona, Katalonien und viele unvergleichliche Plätze am und im Mittelmeer
liegen in unmittelbarer Nähe, gleichzeitig kann das Grossstadtflair genossen
werden.
40 I
CONN CTIONS
4I2015–48
«Die Produktpalette von R&M
erfüllt sämtliche Projekt­
anforderungen. Qualität und
­Funktionalität unter schwierigen
Bedingungen und knappen
­Platzverhältnissen sind garantiert.»
Francisco Escane, Technischer Leiter der IEAISA
Die Salamanca Group besitzt die Ma­
rina-Konzession bis 2036. Eine hervor­
ragende IT-Infrastruktur sowie ein nach
den neusten Standards funktionierendes Datennetzwerk sind unabdingbar,
um die Wünsche der Kunden bedarfs­
gerecht erfüllen zu können. Die dafür
verwendeten Produkte müssen unterschiedlichsten Wetterbedingungen sowie Umwelteinflüssen wie z. B. Sand­
rück­ständen bedingungslos standhalten.
Raue Umgebung
Von der zuständigen Ingenieurfirma mit
dem Projekt beauftragt wurden die
CLAMASA Industrial Engineering und
die IEAISA, eine etablierte Ingenieur- und
Dienstleistungsfirma sowie langjährige
R&M Partnerin mit Fokus auf Integra­
tion, Implementierung, Verwaltung und
Unterhalt von Kommunikationssystemen
und Netzwerken.
Die IEAISA erarbeitete einen Projekt­vor­
schlag mit R&M-Produkten, die für ihre
Funktionalität auch in anspruchs­
voller
Umgebung bekannt sind. Raúl Mata
­López, Wirtschaftsingenieur, Projektverantwortlicher und seit einigen Jahren
qualifizierter R&M Partner, wurde dabei
von Francisco Escane, Technischer Leiter
IEAISA, unterstützt. In enger Zusammenarbeit konzipierten die beiden Fir-
050.6164
men eine Infrastruktur, mit der die gewünschten IT-Dienstleistungen am Hafen
realisiert werden konnten. «Die Produktpalette von R&M erfüllt sämtliche Projektanforderungen. Qualität und Funktio­
nalität unter schwierigen Bedingungen
und knappen Platzverhältnissen sind
WARUM R&M?
Beste Produkte
für raue Umgebungen
Gute Kundenbeziehungen
Anpassungsfähig in der Installation
­ arantiert. Als uns CLAMASA Industrial
g
Engineering die Anforderungen der Marina spezifizierte, war schnell klar, dass
wir dafür R&M-Produkte einsetzen wollten», erklärt Francisco Escane.
Beste Lösungen
Insbesondere erforderte der geplante
Ausbau des Dienstleistungsangebotes
eine IP-Verbindung zu den Jachten,
einen­IP67-Anschluss auf jedem Schiff
und eine salzresistente Kupferverkabelung für die übergreifende Infrastruktur
mit einem Glasfaser-Backbone zur Abdeckung aller Dienste.
Einrichtungen, wo die Kabel den Namen
des Hafens tragen, vermitteln den Kunden eine ausgesprochene Exklusivität.
Die gesamte Infrastruktur basiert auf
­einer geschirmten Kat. 6A Lösung, die
den herausfordernden Umwelteinflüssen absolut standhalten kann. Mit der
kompletten Verkabelungslösung von
R&M ist die Marina Port Vell perfekt gerüstet und kann ihren Hochsee-Kunden
hochkarätige technologische Dienstleistungen bieten. n
Kundenspezifische Produkte
Es wurde eine Carril-DIN-Kupfer- / Glas­
faserlösung installiert, damit die Kabel in
speziell für enge Platzverhältnisse konzipierte Kabinen geführt werden konnten. Ausarbeitung und Installation der
Glasfaserkabel bis zur Kabine erforderten erhebliche Basisarbeiten.
Die neue Gesamtinfrastruktur ist ein
­Luxus-Endprodukt – von den Jachten,
die aus der ganzen Welt in der Marina
Port Vell eintreffen, bis zu den installierten Kabeln an jedem einzelnen Liegeplatz. Erstklassiger Kundenservice und
090.6620
Miguel Ángel Santos | R&M Iberia
[email protected]
CONN CTIONS
050.6165
4I2015–48
I 41
Trends
Kampf der Systeme um 40GBASE-T
Auf dem Weg zu 40GBASE-T beginnt jetzt eine heisse Phase.
Schon in diesem Jahr will die IEEE-Gruppe 802.3bq ihren neuen Standard
verabschieden. Aber welche A
­ nschlusstechnik macht das Rennen?
aussetzt, während Class II drei unterschiedliche Steckgesichter erlaubt, die
auf den mit Kat. 7A eingeführten Stecksystemen ARJ45®, GG45® und Tera®
aufbauen werden.
Diese drei Stecksysteme sind weder
untereinander noch mit RJ45 kompa­
tibel. Dies bringt den Anwender in ein
Dilemma. Da die überwältigende Mehrheit der Geräteports weiterhin RJ45
nutzen wird, wird eine Class-II-Verkabelung Hybrid-Patchkabel voraussetzen.
050.6166
Die Ecksteine für 40GBASE-T sind bereits erkennbar. Der Fokus liegt auf
der Rechenzentrumsinfrastruktur, die in
den nächsten Jahren zwangsläufig zu
40 Gigabit Ethernet migrieren wird. Die
nötige Kapazität liesse sich zwar mit
Glas­faser- oder Twinax-Verkabelung darstellen. Doch traditionelle Twisted-­PairKupfer­
verkabelung bleibt die kosten­
günstigere und flexiblere Lösung – be­
vorzugt mit dem universellen, handlichen
RJ45-Format für die Anschlusstechnik.
Folgerichtig steht nun 40GBASE-T auf
der ­
Tagesordnung. Die IEEE spezifiziert einen Übertragungskanal mit zwei
Steckverbindungen, der auf 30 Meter
beschränkt ist.
Die Fachwelt ist sich weitgehend einig,
dass man den Channel bei zwei Steckverbindungen auf 30 Meter beschränkt.
42 I
CONN CTIONS
4I2015–48
Die Übertragungsfrequenz soll auf
1600 MHz hochgeschraubt werden – mit
Spielraum bis 2000 MHz. Die Organisationen IEEE, ISO / IEC und TIA arbeiten
parallel an Spezifikationen für Klassen,
Kategorien, Channel und Stecker. Sie
werden zum Teil unterschiedliche Parameter definieren, insbesondere für das
Nebensprechen – mit entsprechenden
Konsequenzen für die Channel-Performance.
Im Zentrum der aktuellen Debatte steht
die künftige Kategorie 8. Bei TIA wird
darunter alles zusammengefasst. Bei
ISO / IEC differenziert man: Class-I-Kanal
mit Kat. 8.1 Komponenten und Class-IIKanal mit Kat. 8.2 Komponenten. Der
Unterschied zwischen Class I und Class II
liegt in der Tatsache, dass Class I den
bekannten und zuverlässigen RJ45 vor-
Fazit aus Sicht von R&M:
Es gibt eigentlich keine Alternative­
zu universellen, hochwertigen
RJ45-Lösungen.
Fazit aus Sicht von R&M: Es gibt eigentlich keine Alternative zu universellen,
hochwertigen RJ45-Lösungen. Vorerst
bleibt RJ45 die Nummer eins – auch für
40GBASE-T. n
090.6098
Dr. Thomas Wellinger
Market Manager Data Center
[email protected]
Inhaberseite
Kennen Sie das Gefühl,
nach einer stressigen Zeit wieder
einmal so richtig d­ urchzuatmen,
Zeit für sich zu haben,
zu entspannen?
050.6167
Atmen
Es gibt kein Leben ohne Atmung. Der
Mensch atmet täglich mehrere tausend
Mal und dies zumeist unbewusst. Der
Atem zeigt sich voll und tief bei Freude,
er stockt bei Angst und Schrecken und
ist eng mit dem Nervensystem verbunden. Wenn Schmerzen und belastende
Lebensumstände, Hektik oder innere
Konflikte über längere Zeit anhalten,
­gerät der Atem aus dem Gleichgewicht.
Kennen Sie das Gefühl, nach einer
stressigen Zeit wieder einmal so richtig
durchzuatmen, Zeit für sich zu haben, zu
entspannen? Ein wunderbares Gefühl
der Freiheit und Erholung.
Unbewusster Atemstillstand
Kürzlich geriet mein Atem ins Stocken,
als vor mir ein Skifahrer mit einer
Schneelawine mitgerissen wurde. Glücklicherweise ist der Vorfall glimpflich abgelaufen, aber das Gefühl des schock­
artigen Atemstillstandes ist mir bis
heute stark bewusst.
Bewusste Grenzerfahrung mit
reduzierter Atmung
Grenzerfahrungen bei der Atmung machen beispielsweise auch erfahrene
Tiefseetaucher ohne Sauerstoff. Sie tauchen 185 m tief und bleiben während
mehr als 8 Minuten unter Wasser –
ohne zu atmen. Andere erklimmen die
höchsten Berge der Welt ohne Sauerstoff und erfahren dabei oftmals einen
Höhenrausch, der mit Halluzinationen
verbunden sein kann. Bei diesen Grenz­
erfahrungen schaltet unser Gehirn auf
Sparflamme und der Körper auf Über­
lebensmodus.
Der Atem Indikator
Heute haben wir mit EKGs, MRIs,
­Röntgenuntersuchungen eine Vielfalt
an Messuntersuchungen, die unseren
Gesundheitszustand dokumentieren.
Ohne diese fortschrittlichen Methoden
in Abrede zu stellen, sollten wir nach
Möglichkeit aber auch auf unsere körpereigenen Messgeräte hören. Das einfachste und günstigste Messgerät, das
wir jederzeit zur Verfügung haben, ist
unser Atem. Ein sehr sensibles Mess­
instrument, das sowohl kurzfristiges
wie auch langfristiges Unwohlsein auf
seine Art kundgibt.
Der unbeschwerte Atem
Ich wünsche Ihnen, Ihren Atem als persönlichen Sensor zu erleben. Und zudem auch viele Momente des tiefen
und unbeschwerten Atmens, die sich in
Glücksmomenten zeigen. n
050.6168
Martin Reichle | Mitinhaber,
Vizepräsident des Verwaltungsrats
[email protected]
CONN CTIONS
4I2015–48
I 43
www.rdm.com
Um den Informationsbedürfnissen unserer Leserinnen
und Leser optimal gerecht zu werden, gibt es CONNECTIONS
seit einigen Jahren auch als E-Magazin.
Hier finden Sie laufend weiter gehende Informationen und
Links zu den Themen des gedruckten Magazins, auch in Form
von Videomaterial und Bildstrecken – in Deutsch und Englisch.
www.connections.rdm.com/de/connections
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