Publication - IHK Ostwestfalen zu Bielefeld

www.ostwestfalen.ihk.de | Ausgabe MAI 2015
OSTWESTFÄLISCHE
WIRTSCHAFT
Magazin der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld
17. J U N I
14. Internationale
IHK-Begegnungswoche
OSTWESTFALEN
MEETS CHINA
15.–19. Juni 2015
Sieben Veranstaltungen rund um das China-Geschäft
in Bielefeld, Herford, Gütersloh und Paderborn
Idee & Information
Dienstleistung | Outsourcing
DIE WELT IM SINN.
Unsere Teams „Internationales Geschäft“ und „Zins- und Währungsmanagement“
am Flughafen Paderborn-Lippstadt
Internationales Geschäft mitten in der Heimat
Die ostwestfälische Wirtschaft ist längst auf den Weltmärkten zu Hause. Und deshalb sind wir es
als Hausbank auch. Ob Auslandszahlungsverkehr, Dokumentengeschäft , Lösungen für die internationale Handelsfinanzierung, Spezialwissen über Länder, Zahlungs- und Lieferbedingungen
oder ein aktives Währungsmanagement, um Import- und Exportgeschäfte abzusichern – unsere
Teams „Internationales Geschäft“ und „Zins- und Währungsmanagement“ begleiten Sie und
Ihre Mitarbeiter persönlich, schnell und zuverlässig mit Fachwissen und langjähriger Erfahrung
ins Ausland. Und dies tun sie nicht von Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf aus. Unsere Spezialisten arbeiten unmittelbar an Ihrer Seite und erschließen gemeinsam mit Ihnen neue Wachstumsmärkte vom Standort „Heimat“ aus, in Paderborn, Höxter, Detmold und Bielefeld. Nähe
schafft mehr denn je Vertrauen – erst recht im internationalen Geschäft .
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Standpunkt
„Nur mal schnell die Welt retten“ –
Die Herausforderungen des Klimawandels
als Chance begreifen.
Wolf D. Meier-Scheuven,
IHK-Präsident
Die globale Staatengemeinschaft steht unter Druck, denn Endes dieses Jahres soll auf der
Weltklimakonferenz in Paris ein neues Klimaschutzabkommen verabschiedet werden. Es geht
um viel, wie namhafte Klimaforscher immer wieder betonen. Zuletzt war ein international
renommierter Klimaexperte zu Gast in Bielefeld.
Anlässlich des fünften IHK-Umweltforums sprach Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, über die
Auswirkungen des globalen Klimawandels auf die Wirtschaft. Edenhofer skizzierte die Entwicklung der vor allem in den vergangenen 40 Jahren stark gestiegenen CO2-Emissionen.
Damit einher geht ein weltweiter Temperaturanstieg, den es zu begrenzen gilt. Der Klimaforscher stellte heraus, dass alle Beteiligten so schnell wie möglich handeln müssen, wenn
sie dem Temperaturanstieg erfolgreich entgegenwirken wollen.
Doch welche Maßnahmen sind aus den Worten des Experten abzuleiten? Die Unternehmen
in Ostwestfalen sind bereits seit langem sehr aktiv in Sachen Umwelt- und Klimaschutz
unterwegs. Sie arbeiten tagtäglich daran, ihre betrieblichen Prozesse zu optimieren, beispielsweise um Energie einzusparen. Und sie sind auch Netzwerker und beteiligen sich an Ökoprofit-Projekten, Lernenden Energienetzwerken oder dem Azubiwettbewerb Energiescouts OWL.
Alles zur Verbesserung der eigenen Leistungsfähigkeit und somit auch zur Entlastung des
angespannten Weltklimas. Und genau das ist der entscheidende Punkt. Nur wenn global an
einem Strang gezogen wird, besteht eine echte Chance zur Reduzierung der Emissionen.
Die Wirtschaft wird ihren Teil dazu beitragen, die Situation zu verbessern. Denn darin besteht
nicht nur ein Nutzen für das Weltklima, sondern auch die Chance, das Marktpotenzial der
ohnehin gut aufgestellten deutschen Umwelttechnikindustrie weiter auszubauen. Aber bitte
nicht im nationalen – oder gar regionalen – Alleingang, ohne die Entwicklungen anderer
Volkswirtschaften auf unserem Globus im Blick zu haben und sie auf diesem Weg mitzunehmen.
OWi 05.2015 | 01
inhalt
01Standpunkt
04Kompakt
n OWi Regional
17 Stadt Bielefeld
22 Kreis Gütersloh
24 Kreis Herford
28 Kreis Höxter
30 Kreis Minden-Lübbecke
32 Kreis Paderborn
n Standortpolitik
34 Ostwestfalens Unternehmen kritisieren
Umsetzung des Mindestlohns
36 IHK-Umfrage zur Digitalisierung offenbart
Herausforderungen für die Wirtschaft
36 Verbraucherpreisindex
37 Tag der Weltmarktführer
in Ostwestfalen-Lippe
41 Viele Menschen – viele Chancen
n Existenzgründung und
Unternehmensförderung
43 Vertriebsweg Handelsvertretung –
Handelsvertreter als externe Spezialisten
für den Warenabsatz
43 Start von „Ausgezeichnet
Familienfreundlich im Kreis Herford“
n Aus- und Weiterbildung
44 Plädoyer für die duale Berufsausbildung
n Innovation und Umwelt
50 Kabellos zum Geschäftserfolg
51 „Start-ups erproben neue
Geschäftsmodelle“
52 Umweltverbandsklagen:
Das richtige Maß finden
53 Globaler Klimawandel und
Stadtentwicklung: Welche Chancen
bieten sich der Wirtschaft?
n International
54 „Frankreich befindet sich in einer
intensiven Phase der Umstrukturierung“
56NRW-Unternehmer sprechen sich
in Brüssel für TTIP aus
56 Tipps & Termine
n Recht und Steuern
57 Mehr Geld mit dem Minijob verdienen
58 „Fit für den Erfolg“
17. J U N I
IH
OSTW
ME
58 Termin
Sie
n Wirtschaftsjunioren
59 Professor Rüdiger Kabst:
„Im Erfolg liegt die Gefahr“
60 Taschen voller Ideen
n Anzeigenthema
65Idee & Information
Dienstleistung | Outsourcing
45 Wider den „Akademisierungswahn“
61 Servicebörse
46 Beteiligung an der beruflichen
Weiterbildung in OWL gestiegen
62Vorschau
63Impressum
46 Kurz vorgestellt
64Kulturseite
47 Schon heute die Fachkräfte von
morgen sichern – Ihre Anzeige
im IHK-Ausbildungsstellenatlas
76Unternehmerporträt
47 Tipp
48 Seminare, EDV, Lehrgänge, Fit in die
Ausbildung
Ostwestfalens Unternehmen
kritisieren Umsetzung des
Mindestlohns
Ostwestfalens Unternehmen sind überwiegend unzufrieden mit der derzeitigen
Umsetzung des Mindestlohngesetzes –
zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der IHK Ostwestfalen zu
Bielefeld.
> 34
02 | OWi 05.2015
TiteltHema
14. IHK-Begegnungswoche „Ostwestfalen
meets China“
06 Chinas wirtschaftspolitischer
Richtungswechsel
14. Internationale
HK-Begegnungswoche
WESTFALEN
EETS CHINA
15.–19. Juni 2015
08 „Gefährdung des geistigen
Eigentums ist nach wie vor eines
der dringendsten Themen“
10 „China – für mich das andere Asien“
11 Tipp
12 „Der chinesische Konsument wird immer anspruchsvoller: Gefragt ist hohe
Qualität zu einem kompetitiven Preis“
14 Ostwestfälische Unternehmen
erfahren im China-Geschäft
16 Meinung
eben Veranstaltungen rund um das China-Geschäft
in Bielefeld, Herford, Gütersloh und Paderborn
Viele Menschen –
viele Chancen
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des
Deutschen Handwerks (ZDH) geben die
„Berliner Erklärung“ zur Debatte um verstärkte Einwanderung nach Deutschland
heraus.
> 41
„Frankreich befindet sich
in einer intensiven Phase
der Umstrukturierung“
Der französische Nachbar ist für
deutsche Unternehmen von zentraler
Bedeutung. Im Interview spricht Jörn
Bousselmi, Hauptgeschäftsführer der
AHK Frankreich, über die wirtschaftliche
Lage des Landes.
> 54
OWi 05.2015 | 03
kompakt
Leineweber-Markt kehrt zurück
Foto: Bielefeld Marketing
Am letzten Mai-Wochenende steht die Bielefelder Innenstadt wieder kopf. Der Leineweber-Markt kehrt nach einem Jahr Pause
zurück – 2014 fand anstelle des Leinewebers
der NRW-Tag statt. Zur Rückkehr hat sich
Veranstalter Bielefeld Marketing für die tollen Tage von Freitag, 29., bis Sonntag, 31.
Mai, ein abwechslungsreiches Programm
einfallen lassen. Auf sechs Bühnen und vier
Aktionsflächen präsentierten mehr als 1.000
Akteure Live-Musik, Kleinkunst, Comedy,
Theater und Sport. Fahrgeschäfte bieten alles
vom Adrenalinkick bis zur Kirmesnostalgie.
Dazu gibt es viele Angebote für Familien mit
Kindern. Das komplette Programm kann im
Internet abgerufen werden:
www.bielefeld.jetzt/leinewebermarkt
■
Erbschaftsteuer-Gutachten: Verschonung großer Betriebe möglich
Das Bundesverfassungsgerichtsurteil von Dezember 2014 lässt es zu, auch große Familienunternehmen ohne Rückgriff auf das private Vermögen von der Erbschaftsteuer zu
verschonen. Zu diesem Ergebnis kommt ein
aktuelles Gutachten des Steuerrechtlers KarlGeorg Loritz. Der Inhaber des Lehrstuhls für
Bürgerliches Recht, Arbeits- und Steuerrecht
an der Universität Bayreuth hatte im Auftrag
von DIHK und BDI die gesetzgeberischen Entscheidungsspielräume untersucht, auch große
Unternehmen in die Verschonungsregelungen
im Erbschaftsteuergesetz einzubeziehen. „Das
Gutachten bestätigt, dass unser Vorschlag ein
Statistik Des Monats
Weniger Exporte in die Eurozone. Die deutsche Wirtschaft ist
eng mit der Wirtschaft der europäischen Partner verknüpft.
Deutschland hat im Jahr 2014
Waren im Wert von 917 Milliarden Euro importiert. Weit über
die Hälfte (58,2 Prozent) stammten aus der EU, über 38 Prozent
aus den 17 Euro-Partnerländern.
Ebenso gewichtig sind die EU
bzw. die Eurozone auf der Kundenseite: Deutschland lieferte
im selben Zeitraum 58 Prozent
seiner Ausfuhren in die EU; 36,6
Prozent gingen in die Eurozone.
Allerdings geht der Anteil deutscher Waren, die in die Eurozone exportiert werden, zurück. Im
Jahr 1993, als der EU-Binnenmarkt eingeführt wurde, gingen
fast 48 Prozent in die Länder, die
der Eurozone (Stand Ende 2014)
angehörten. 2005 waren es noch
■
knapp 45 Prozent.
04 | OWi 05.2015
praxisgerechter und zugleich verfassungsfester
Weg ist“, betont DIHK-Präsident Eric Schweitzer. Kriterien wie die Übertragung innerhalb der
Familie, starke gesellschaftsvertragliche Bindungen und die persönliche Haftung der Erben
seien geeignet, das Bedürfnis einer Verschonung von der Erbschaftsteuer nachzuweisen.
„Ich empfehle Herrn Schäuble deshalb, unser
Modell zu übernehmen“, so Schweitzers Appell. „Es stellt sicher, dass unsere weltweit einmalige Unternehmenslandschaft, die gerade in
Krisenzeiten die Arbeitsplätze gesichert hat, in
der nächsten Generation erhalten bleibt.“ ■
Bürokratieabbau: „One
out“ nicht vergessen
Die Bundesregierung legt scheinbar Tempo
vor mit dem Bürokratieentlastungsgesetz,
zeigt aber bei wichtigen Punkten kaum Bewegung. So ist „One in, One out“ als zentrale
Forderung des DIHK für einen Belastungsstopp
zwar eine Innovation, allerdings wird sie nur
halbherzig umgesetzt. So bleibt der enorme
Bürokratieaufwand beim Mindestlohn außen
vor und andere Maßnahmen aus dem Koalitionsvertrag können weiterhin ausgenommen
werden. Auch beim Thema Steuerbürokratie
bleibt die Regierung zaghaft. DIHK-Präsident
Eric Schweitzer: „Die Bundesregierung muss
sich bei jedem Gesetz künftig entscheiden:
Will sie beim Bürokratieabbau wirklich etwas
bewegen oder nur so tun, als ob.“
■
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das Gute in NRW.
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OWi 05.2015 | 05
titelthema
Chinas wirtschaftspolitischer
Richtungswechsel
China befindet sich im Umbruch. So sind neue Ambitionen der Führung zu spüren,
die Wirtschaft des Landes im Inneren und nach außen weiter zu öffnen: Marktkräfte
und Deregulierung heißen die neuen Leitlinien der Kommunistischen Partei Chinas.
Trotz der Abkühlung des chinesischen
Wirtschaftswachstums bleibt das Reich der
Mitte ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Unternehmen. Vor allem in einzelnen
Bereichen des Maschinenbaus und der Automobilwirtschaft hat sich China zum größten
Markt der Welt entwickelt. So kletterte die
Volksrepublik 2014 bei den deutschen Abnehmerländern auf Rang vier. 2013 war sie
noch auf Rang fünf zu finden.
Das von der Regierung vorgegebene Wachstumsziel von real 7,5 Prozent für das Jahr
2014 wurde mit 7,4 Prozent nicht erreicht.
Auch in Zukunft soll sich die Steigerung des
Bruttoinlandsprodukts (BIP) bis 2020 laut
Conference Board und Weltbank nur noch
zwischen 5,5 und 7,0 Prozent bewegen. China muss umdenken und hat damit bereits
begonnen. Das alte, auf Exporten und Investitionen aufbauende Entwicklungsmodell
kann nicht mehr das nötige Wachstum generieren, um Arbeitsplätze und Wohlstand
zu sichern und sozialen Unruhen vorzubeugen. Es bedarf umfangreicher Reformen, um
neue Wachstumstreiber erschließen zu können.
Dies hat auch die chinesische Regierung erkannt. Die Ende 2013 beschlossene Reformagenda sieht vielschichtige Reformen mit
06 | OWi 05.2015
ambitionierten Zielen bis 2020 vor. Marktkräfte und Deregulierung werden dabei in
den Mittelpunkt gerückt. Mit der Außenhandels- und Investitionsreform sollen die Regularien für ausländische Investitionen erleichtert und an die für Heimische angenähert werden. Auf Basis der Reform der Agrarpolitik ist geplant, die Landwirtschaft effizienter zu gestalten und die Urbanisierungsbestrebungen schneller voranzutreiben. So will die Regierung die strikte Wohnsitzkontrolle (Hukou) lockern, die Migranten
vom Land bisher wenig Zugang zu sozialen
Leistungen im urbanen Raum ermöglicht.
Für Wohlstand und soziale Sicherung in den
Städten können Reformabsichten in den Bereichen (Berufs-)Bildung, Kranken- und Arbeitslosenversicherung, Altersvorsorge sowie im Gesundheitssystem identifiziert werden. Die Umsetzung dieser Vorhaben dürfte
den Binnenkonsum weiter antreiben, den
zurzeit noch die mangelhafte Absicherung
gegen soziale Risiken belastet.
Besonders interessant für den deutschen
Handel mit China sind die Umweltschutzanstrengungen des Landes. Die starke Umweltbelastung durch die rapide Industrialisierung
der letzten Jahrzehnte beeinträchtigt die Gesundheit der Bevölkerung und beginnt sogar
zu einer Gefahr für Chinas Wachstum zu
werden. Ein Hauptaugenmerk der neuen Reformanstrengungen liegt daher auf der Verbesserung des Umweltmanagements für eine
nachhaltige Entwicklung. Besonders der zunehmenden Luftverschmutzung wurde der
Kampf angesagt, aber auch Energieeffizienz
spielt eine zunehmende Rolle, beispielsweise
in der Stadtplanung und im Verkehr.
Ferner verfolgt China die Absicht, eine innovative zukunftsorientierte Wirtschaft zu
schaffen, die Wachstum durch technologischen Fortschritt sicherstellt. Chinas verarbeitende Industrie befindet sich auf dem
Weg zu höherwertigen Produkten, die der
deutschen Wirtschaft zunehmend Konkurrenz machen. Zudem kann auf Grund steigender Löhne ein Digitalisierungs- und Automatisierungstrend in der Industrie beobachtet werden. 2014 bot China den größten
Markt für Industrieroboter. Unter den führenden internationalen Patentanmeldern
finden sich auf den vordersten drei Plätzen
bereits zwei chinesische Firmen aus der Informations- und Telekommunikationsindustrie. Deutschland wird bei der Modernisierung der Wirtschaft als Partner geschätzt.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass das
Jahr 2015 unter das Motto der deutsch-chinesischen Innovationspartnerschaft gestellt
wurde.
Während die jüngsten Reformbemühungen
neue Geschäftschancen in aufstrebenden
Zukunftsbranchen bereithalten, beeinträchtigen die zunehmenden chinesischen Freihandelsabkommen die deutsche Wettbewerbsfähigkeit im Reich der Mitte. Für immer mehr Länder, mittlerweile auch auf
dem europäischen Kontinent, fallen die
Handelsbeschränkungen mit China. So
konnten beispielsweise die schweizerischen
Maschinenbauexporteure 2014 ein hohes
Wachstum im Handel mit China erzielen.
Deutsche Lieferanten haben hier mangels
Freihandelsabkommen zum Teil das Nachsehen. Zudem verschaffen die Abkommen
chinesischen Unternehmen in Drittmärkten
Wettbewerbsvorteile gegenüber Firmen aus
der Bundesrepublik. Daher ist es für die
deutsche Wirtschaft in Zukunft noch bedeutender, sich in China und der Region
durch herausragende Waren und Dienstleistungen besser zu positionieren.
2014 entfiel mehr als ein Viertel der deutschen Exporte ins Reich der Mitte auf
Kraftfahrzeuge und -Teile (28,2 Prozent).
Rund ein weiteres Viertel stellten Maschinenausfuhren (24,8 Prozent). Darauf folgte
wertmäßig die Ausfuhr von Elektrotechnik
(12,1 Prozent) und chemischen Erzeugnissen (8,8 Prozent). 5,7 Prozent der Ausfuhren verteilten sich auf Mess- und Regeltechnik. Ein Wegfallen der tarifären Handelsbeschränkungen mit China würde vor
allem deutschen Kfz-Herstellern zugute-
kommen. Der Zollsatz für Kraftfahrzeuge
beträgt zurzeit 25 Prozent und auch auf
-Teile werden zehn Prozent erhoben. Flugzeuge und Teile davon werden mit ein bis
fünf Prozent verzollt. Für deutsche Medikamente erhebt China drei bis sechs Prozent
und für Mess- und Regeltechnik bis zu sieben Prozent. In dieser Hinsicht punkten die
chinesischen Freihandelspartner.
Trotz der Benachteiligung bewerten deutsche Unternehmen ihre Aussichten in China
laut Umfrage der AHK positiv. Auf dem
Weg zur größten Volkswirtschaft bleibt das
Reich der Mitte auch in Zukunft ein wichtiger Markt für den deutschen Mittelstand.
So stiegen 2014 gemäß chinesischem Statistikamt die deutschen Einfuhren um 10,7
Prozent, obwohl die gesamten Importe der
Volksrepublik um 0,6 Prozent abnahmen.
Auch wenn Deutschland weiterhin in Teilen
der traditionellen Branchen wie Maschinenbau, Kfz und Chemie stark bleibt, müssen sich die Unternehmen auf veränderte
Nachfragestrukturen einstellen und mit
mehr Wettbewerb rechnen.
> Lisa Flatten, Germany Trade & Invest ■
Foto: ©toa555/Fotolia
Nach mehr als einem Jahr können bereits
größere Fortschritte bei der Umsetzung der
Reformen festgestellt werden, auch wenn
manchen Fachleuten die Veränderungen
nicht schnell und tief genug gehen. Ausländische Firmen in China ziehen bislang eine
gemischte Bilanz. Sie begrüßen erleichterte
Registrierungsanforderungen, weniger Bürokratie und effizientere Zollabwicklung,
doch beklagen sie weiterhin Probleme beim
Schutz geistigen Eigentums, bei der Rechtssicherheit, beim Zugang zu einigen Märkten und bei der Gleichbehandlung gegenüber heimischen Firmen. Während sich die
chinesische Gesetzgebung recht fortschrittlich gestaltet, hapert es noch häufig an ihrer Umsetzung. Gerade für kleinere deutsche Unternehmen ist die Lösung der Probleme aber wichtig, um leichter auf dem
chinesischen Markt Fuß zu fassen.
hintergrund
Fakten zur VR China:
Einwohner, Mio.*2014: 1.367,5
Bruttoinlandsprodukt (BIP),
Mrd. US$* 2014: 10.355
2015: 11.285
BIP Wachstum, %* 2014: 7,4
2015: 6,8
Außenhandel, Mrd. US$* 2014:
Einfuhr 1.960; Ausfuhr 2.343
Wichtigste Lieferländer,
Anteil %* 2014: Korea (Rep.) 9,7
Japan 8,3; USA 8,1; Taiwan 7,8;
Deutschland 5,4
Wichtigste Abnehmerländer,
Anteil %* 2014: USA 16,9;
Hongkong, SVR 15,5; Japan 6,4;
Korea (Rep.) 4,3; Deutschland 3,1
Ease of Doing Business 2015,
Rang 90 von 189 Ländern
*) Schätzung bzw. Prognose
Quellen: IWF, Chinese Customs, Weltbank
OWi 05.2015 | 07
titelthema
„Gefährdung des geistigen Eigentums ist
nach wie vor eines der dringendsten Themen“
Produktpiraterie, Arbeitsrecht und Wanderarbeiter oder Fachkräftemangel –
das Chinageschäft wirft viele rechtliche Fragen auf. Dr. Nils Wigginghaus,
Rechtsanwalt und Leiter der Kompetenzgruppe Internationales, betreut für die
Kanzlei BRANDI den Kooperationsstandort in Peking. Im Interview nennt er die
wichtigsten Probleme.
Herr Dr. Wigginghaus, in den vergangenen
Jahren beherrschten die Themen Produktpiraterie und Patentverletzung die Schlagzeilen zum Chinageschäft. Wie nehmen Sie die
aktuelle Situation wahr?
Dr. Wigginghaus: Gefährdung des geistigen
Eigentums ist neben mangelnder Transparenz politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen nach wie vor eines der dringendsten Themen im Chinageschäft. Auch
die Entwicklung, dass immer mehr chinesische Unternehmen diese Dinge beklagen ist
nicht neu, nimmt aber zu. Der Fachkräftemangel droht aber, diesen Themen den Rang
abzulaufen. Die aktuelle Verlangsamung der
Wirtschaftsentwicklung könnte das Problem
beim Schutz geistigen Eigentums aber wieder verschärfen.
Die chinesische Regierung will massiv in Umweltschutztechnologien investieren. Wie
können deutsche Firmen davon profitieren
und auf welche Vertragsbesonderheiten
müssen sie sich einstellen?
Dr. Wigginghaus: Umwelttechnologien sind
beratungsintensiv, insbesondere, weil bei
chinesischen Unternehmen oftmals das Verständnis dafür fehlt, wie diese Technologien
bei Produktion und Verkauf der eigenen
Produkte helfen können. Man braucht also
gute Leute und in der Regel auch eine rechtliche Präsenz vor Ort. Das Thema ist stark
politisch getrieben, daher braucht man auch
ein Verständnis für die Funktionsweise des
Staatsapparates.
Stichwort Arbeitsrecht und Wanderarbeiter:
Was müssen ostwestfälische Firmen in China
berücksichtigen, wenn sie Mitarbeiter einstellen?
Dr. Wigginghaus: Das Arbeitsrecht gilt auch
für Wanderarbeiter. Die wahren Probleme
im Bereich Personal liegen aber in der Rekrutierung von Fachkräften. Die wenigen
Guten sind anspruchsvoll und teuer.
Foto: ©Trueffelpix/Fotolia
Wie können sich Firmen vorm „Whistleblowing“ durch ihre Mitarbeiter schützen?
Dr. Wigginghaus: Der Bereich Personal wird
immer bedeutsamer. Dazu gehört auch, dass
ihm mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. Das betrifft den Bereich vertraglicher Vorsorge, aber auch viele andere, „weiche“ Faktoren. Die Unternehmen sollten den
Mitarbeitern Gründe über das Finanzielle
hinaus bieten, bei dem Unternehmen zu
bleiben: Mentoring, Familienunterstützung,
ein gesunder Arbeitsplatz, Fortbildung – das
sind Dinge, die für die chinesischen Arbeitnehmer wichtiger werden und sie an das
Unternehmen binden.
08 | OWi 05.2015
China entwickelt sich vom quantitativen zum
qualitativen Produktionsstandort – welche
rechtlichen Implikationen ergeben sich daraus für Verträge und Patentangelegenheiten?
Dr. Wigginghaus: China ist auf dem Weg zu
einem qualitativen Standort – aber noch
lange nicht dort. Auf dem Weg dorthin werden – auch die rechtlichen – Rahmenbedin-
nagement zu betreiben. Dazu gehört insbesondere eine Vorabprüfung unternehmerischer und rechtlicher Risiken und sodann
eine rechtlich sorgsame Vertragsgestaltung.
> Heiko Stoll ■
gungen besser. Es gibt bessere und klarere
Gesetze, ohne dass wir jedoch ansatzweise
von einem Standard sprechen können, der
unserem entspricht. Bis dahin bleibt es das
größte Problem gerade des Mittelstandes,
mit seinen begrenzten Mitteln Risikoma-
Zur Person
Dr. Nils Wigginghaus ist Rechtsanwalt und
Notar am Standort von BRANDI Rechtsanwälte in Gütersloh. Er ist Leiter der Kompetenzgruppe Internationales und betreut
den Kooperationsstandort von BRANDI in
Peking. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit
liegt in der Vertragsgestaltung und der
Prozessbegleitung im Handels- und Gesellschaftsrecht. In diesem Bereich lehrt er
auch im Rahmen eines Gemeinschaftsstudiengangs der Universität Konstanz und
der Humboldt Universität Berlin.
Foto: BRANDI
Die Menschenrechtssituation in China ist
kritisch, das Internet wird zensiert, Künstler
erhalten Hausarrest. Wirkt sich dieses zivilgesellschaftlich rigide System auf wirtschaftliche Investitionen aus?
Dr. Wigginghaus: Definitiv. Es gibt in China
keine nennenswerte unternehmerische Aktivität, die nicht der Genehmigung oder der
sonstigen Mitwirkung des Staates bedarf.
Hier nimmt der Staat Einfluss, steuert und
in manchen Fällen verhindert er so auch gewollt wirtschaftliche Aktivitäten.
Dr. Nils Wigginghaus
OWi 05.2015 | 09
titelthema
„China – für mich das andere Asien“
Fanny Schmidt hat schon viel von der Welt gesehen. Vor rund drei Jahren hat die
Betriebswirtin ihren Mann nach Shanghai begleitet und dort für ein halbes Jahr gelebt.
Ein persönlicher Erfahrungsbericht.
Foto: privat
Der Rucksack ist schon wieder gepackt.
Morgen geht es für Fanny Schmidt und ihren Mann Mario für vier Wochen in den Urlaub. Nach Indonesien. Das Ehepaar reist
gerne und viel, bevorzugt nach Asien. Dennoch war die Reise, die die beiden im September 2011 antraten, eine andere, eine besondere. Mario Schmidt, als Key-AccountManager Asia Pacific bei einem metallver-
Auszeit: Die Betriebswirtin Fanny Schmidt aus Minden hat
ein halbes Jahr in Shanghai gelebt.
10 | OWi 05.2015
arbeitenden Unternehmen in der Region tätig, sollte für ein halbes Jahr die ShanghaiNiederlassung seines Arbeitgebers betreuen.
Fanny Schmidt, die als Betriebswirtin bei
der Fricke Abfülltechnik GmbH & Co. KG in
Minden arbeitet, erinnert sich: „Meine erste
Sorge war, wie meine Vorgesetzten auf die
Nachricht reagieren würden, dass ich vorhabe, ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen.
Ich saß quasi zwischen den Stühlen. Auf der
einen Seite mein Job, auf der anderen Seite
mein Mann. Für uns war jedoch klar, dass
eine so lange Trennung nicht infrage kam.
Zum Glück waren meine Arbeitgeber sehr
verständnisvoll und ich konnte in der Zeit
unbezahlten Urlaub nehmen. Dafür bin ich
ihnen bis heute dankbar.“
Vorbereitet auf die „Auszeit“ hätten sie und
ihr Mann sich nichts besonders, erzählt die
heute 39-Jährige: „Wir haben ja unsere
Wohnung behalten und für den Zeitraum
hätte es sich auch nicht gelohnt, die Autos
oder Versicherungen abzumelden.“ Bedingt
durch ihre zahlreichen Reisen und ihre
Freude an Fremdsprachen, habe sie in dieser
Hinsicht keine Ängste gehabt: „Obwohl ich
denke, dass ich ein Talent für Sprachen
habe, habe ich Sprachkurse belegt, aber chinesisch lernt man so nicht“, so ihre Erfahrung. Geholfen hätten ihr China-Seminare,
die die IHK-Akademie Ostwestfalen anbietet
und die sich unter anderem mit dem Thema
Interkulturelle Beratung beschäftigen (siehe
Tipp Seite 11). Ihre Motivation, mit ihrem
Mann nach China zu gehen, beschreibt
Schmidt so: „Leben kann man überall auf
der Erde, zumindest für eine Weile. Offen
muss man sein, über den Tellerrand schauen
und Lust auf die Welt haben. Nicht immer
diesen schlauen Spruch zitieren ‚lebe jeden
Tag als wäre es dein letzter‘, sondern MACHEN.“
Gewohnt haben Fanny Schmidt und ihr
Mann in Pudong, einem Stadtteil von
Shanghai, in einem so genannten Condominium, einer Apartmentanlage. Die Wohnung
dort befand sich im 26. Stock eines Wolkenkratzers. „Das war eine typische Wohnanlage für Ausländer oder gut situierte Chinesen, in die man nur durch eine Schranke mit
uniformierten Pförtnern gelangt“, erzählt
Schmidt. Am meisten habe ihr anfangs zugesetzt, dass es keinerlei Gemeinschaft gegeben habe, keinerlei Kontakt zu Nachbarn:
„Es war ein Kommen und Gehen“, beschreibt
sie die Situation. Generell sei man in China
viel auf sich allein gestellt und es sei sehr
schwierig, Kontakte zu knüpfen: „Es ist einfach so, dass die Chinesen sehr zurückhaltend und teilweise auch ignorant sind.“
Über eine Freundin sei es ihr gelungen, eine
Chinesin zu finden, die ihr zwei Mal pro
Woche Sprachunterricht gegeben habe:
„Man ist gezwungen, ein paar Brocken Chinesisch zu sprechen. Es ist ein Irrglaube,
dass man mit Englisch weiterkommt. Ich
habe oftmals erlebt, dass auf der Straße niemand auf meine Frage reagiert hat, sondern
einfach den Kopf gesenkt hat und weitergegangen ist“, berichtet Schmidt.
Ihr ursprünglicher Plan, sich in China einen
Job zu suchen, sei an bürokratischen Hürden
gescheitert, erzählt die gebürtige Berlinerin.
Um die Zeit dennoch gut zu nutzen, habe sie
Parks, Museen und Ausstellungen besucht,
sich kulturelle Highlights angesehen: „Mir
persönlich hat die Zeit dort gut getan, ich
Foto: ©R.M. Nunes/Fotolia
konnte mal einen Gang runter schalten und
dem Alltagsstress entfliehen, ich war ja nun
quasi eine Hausfrau. Eine ganz neue Erfahrung für mich“, bekennt Schmidt. Um möglichst viel vom Leben in Shanghai mitzubekommen, habe sie regelmäßig eingekauft,
um so ihr Chinesisch zu verbessern und
auch, um in Kontakt mit Chinesen zu kommen, zum Beispiel mit Verkäuferinnen: „Das
hat eine ganze Weile gedauert, denn die Chinesen würden von sich aus nie den ersten
Schritt tun.“ Daher hätten sie und ihr Mann
während ihrer Zeit in China häufig Besuch
von Freunden aus Deutschland bekommen
oder Kollegen eingeladen: „Man kommt zu
seinen Wurzeln zurück, gerade wenn es
sonst keine Möglichkeit gibt, neue Bekanntschaften zu schließen“, glaubt Schmidt. Zu
zwei Chinesinnen habe sie eine Freundschaft
aufbauen können: „Die beiden arbeiten für
eine deutsche Firma und haben aufgrund ihres Jobs ein Gespür dafür, wie Europäer ticken. Wir haben noch immer Kontakt“, freut
sich die 39-Jährige.
Auch wenn Fanny Schmidt sich als Globetrotterin bezeichnen würde – die Zeit in China habe ihr vor allem eines gezeigt: „Es ist
anstrengend, 24 Stunden am Tag Englisch
oder Chinesisch zu sprechen, da man seine
Gefühle und Emotionen nun mal am besten
in seiner Heimatsprache ausdrücken kann.
Und irgendwann merkt man, dass man heimische Speisen wie etwa deutsches Brot
vermisst, denn irgendwann mag man keinen
Reis mehr essen. Dann kocht man sich wieder heimische Gerichte.“ Um all ihre Erlebnisse festzuhalten, habe sie begonnen, einen
Blog zu schreiben und so einige Dinge
„skurrile, lustige aber auch ernste“ zu verarbeiten. Besonders positiv sind Schmidt die
Wochenenden in Erinnerung geblieben. Ob
Hongkong, Peking und der Besuch der Chinesischen Mauer dort – diese Kurztrips hätten ihr und ihrem Mann viel Spaß gemacht.
„Trotz allem, auch trotz einiger negativer Erfahrungen, die ich nicht verschweigen möchte, habe ich das halbe Jahr als eine schöne
Zeit erlebt. Es waren spannende und interessante Monate. Auch die Unterstützung seitens des Arbeitgebers meines Mannes war
sehr hilfreich.“ Ob sie ihren Mann nochmal
begleiten würde? Fanny Schmidt gibt ohne
zu Zögern zu: „Abgesehen davon, dass sich
diese Frage derzeit nicht stellt, käme für mich
ein längerer Aufenthalt nicht infrage. Es gibt
nichts, das alles andere wettmachen würde.
Man darf auch nicht vergessen, dass China
ein autoritärer Staat ist und die Freiheiten
des Einzelnen erheblich eingeschränkt sind –
das reicht von gesperrten Internetseiten bis
hin zu uniformierten Aufpassern an jeder
Ecke. Auf Dauer wäre das nicht das Leben,
das ich gerne führen möchte. Man ist dort
nicht frei, das merkt man auch den Menschen an. Da ich selbst in der DDR aufgewachsen bin, gibt es zu viele Parallelen. Für
mich ist China nicht das Traumland, sondern
das andere Asien.“ Wie ihr Asien aussieht?
„Unser Favorit sind die freien Länder in Südostasien, dorthin wird es uns immer wieder
ziehen.“ > Silke Goller
■
tipp
Interkulturelle Beratung und Coaching
„Der chinesische Kompass zeigt nach Süden,
die Nachnamen stehen vor den Vornamen
– vieles ist so anders als bei uns“, weiß Katja Schröder, Diplom-Übersetzerin für Chinesisch und Thailändisch. Durch langjährige
kaufmännische
Tätigkeiten
in
verschiedenen Positionen in deutschen und
chinesischen Unternehmen sowie durch
zahlreiche Auslandsaufenthalten hat sich
die Dozentin umfangreiche Kenntnisse über
China angeeignet. Ihre Agentur „Sprachen
und Beratung“ bietet interkulturelle ChinaSeminare an, für Gruppen, Einzelpersonen
oder auch Familien. „Ob Sie Geschäftsbeziehungen zu China haben oder aufbauen
möchten oder Ihre Mitarbeiter entsenden –
eine interkulturelle Beratung hilft, Missverständnisse zu vermeiden und gibt Sicherheit“, so die Expertin, die unter anderem für
die IHK-Akademie Ostwestfalen zu Bielefeld
tätig ist. Ob Sprachgrundlagen, Landeskunde, interkulturelle Aspekte oder Tisch-Etikette – die von ihr angebotenen Themen
sind vielfältig. „Viele wissen zum Beispiel
nicht, dass der bei uns übliche Händedruck
zur Begrüßung in China nicht gerne gesehen
wird. Auch empfiehlt es sich, Visitenkarten
dem Gegenüber mit beiden Händen zu übergeben. Zudem heißt Ja nicht Ja, sondern
drückt nur aus, dass man verstanden habe.
Einverstanden sind die Chinesen deshalb
nicht“, nennt Schröder einige Fettnäpfchen,
in die man treten kann. Zudem seien Zusagen häufig vorläufig und es werde gern nachverhandelt: „Die bei uns geltende Mentalität
‚Ein Wort ist ein Wort‘ gilt dort nicht, was
natürlich zu negativen Gefühlen auf beiden
Seiten führen kann. Meiner Ansicht nach sind
auch Grundkenntnisse in der Sprache wichtig, denn das Bemühen wird von den Chinesen anerkannt.“
Besonders für Familienangehörige, aber auch
für Entsendete von Firmen, sei es häufig
schwierig, sich in China einzuleben: „Mit
einem interkulturellen Training beugen Sie
dem Kulturschock vor und erhalten das Wissen und die Werkzeuge für eine souveräne
Begegnung mit der anderen Kultur“, sagt
Schröder. Dazu gehörten das Erlernen von
Schriftzeichen, Vorstellungsfloskeln oder
die Frage nach dem Weg.
Die Asien-Affinität von Katja Schröder
kommt nicht von ungefähr. Bis zum Alter
von sieben Jahren hat sie mit ihren Eltern in
Thailand gelebt. Zudem seien Sprachen
„einfach ihr Ding“ sagt die Trainerin über
sich selbst. Privat verbringt sie noch heute
häufig Urlaube in Asien. Was man von der
anderen Kultur lernen kann? Da muss die
Dozentin nicht lange überlegen: „Wir Deutschen gehen oft gehetzt durchs Leben. Den
entspannteren Gang in Asien könnten wir
adaptieren. Auch die Chinesen arbeiten viel
und hart, aber ihr Tempo im Alltag ist ruhiger. Zudem haben sie viel Freude am Essen und zelebrieren ihre Mahlzeiten. Das ist
mir, die ich selber gerne koche, sehr sympathisch.“ > gosi
KONTAKT
Katja Schröder Beratung und Sprachen
Tel.: (0 52 42) 96 80 37
E-Mail:
[email protected]
OWi 05.2015 | 11
titelthema
„Der chinesische Konsument wird immer anspruchsvoller:
Gefragt ist hohe Qualität zu einem kompetitiven Preis“
Worauf sollten Unternehmen beim Markteintritt unbedingt achten?
Regner: Auf den Schutz ihres geistigen Eigentums. Gibt es Patente, Gebrauchsmuster, Marken und dergleichen, die vielleicht
schon in der Heimat geschützt sind, jedoch
nicht in China. Auch empfiehlt sich eine
Analyse, inwieweit bestehende Angebote
unmittelbar für den chinesischen Markt geeignet sind oder noch der lokalen Anpassung bedürfen.
Wie entwickelt sich der Markt für Konsumund Investitionsgüter?
Regner: Beide Märkte werden immer anspruchsvoller. Die Konsumenten haben in
den Jahren der Marktöffnung viele westliche Produkte ausprobiert. Sie kennen sich
immer besser aus und wollen hohe Qualität zu einem kompetitiven Preis. Mit ‚zwei-
12 | OWi 05.2015
zur person
Foto: AHK Greater China
Herr Regner, für welche Unternehmen lohnt
sich ein Engagement in China besonders und
wie findet man die richtige Marktnische?
Regner: Eine Frage, die wir am Mittwoch,
17. Juni, mit Unternehmern und weiteren
Experten auf dem Greater China Day in
Bielefeld diskutieren werden. Die dortige,
umfangreiche Diskussion kann ich nicht ersetzen, doch mir vielleicht einige Stichworte
erlauben. Unternehmen der Umwelttechnologie stehen nach wie vor hoch im Kurs, oft
besetzen die Deutschen hier schon Marktnischen, die sich auch in China auftun.
Ebenso werden wir oft zu vielfältigen, mit
dem Management von Industriezonen verbundenen Dienstleistungen gefragt; China
ist auch auf dem Weg zu sich verstärkender
Binnennachfrage weiter auf Auslandsinvestitionen angewiesen und die Regionen sowie Metropolen konkurrieren stark untereinander um Investoren. Darüber hinaus gibt
es Chancen in vielen anderen Bereichen. Die
Unternehmen mögen sich fragen: Habe ich
Angebote, das im Lande intensiv vorangetriebene Industrial Upgrade zu unterstützen? Kann ich dem immer anspruchsvolleren chinesischen Konsumenten Besonderes
bieten?
Oliver Regner (47) ist
seit 2011 Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied der
AHK Greater China,
Guangzhou. Regner
studierte Rechtswissenschaften an den
Universitäten Trier und Cardiff. Während
seines Rechtsreferendariates nahm er ein
Ergänzungsstudium an der Hochschule
für Verwaltungswissenschaften in Speyer
auf. Zunächst arbeitete er als Justiziar/
Abteilungsleiter Recht, Personal und Verwaltung bei der Touristik-Kooperation
RCE GmbH in Memmingen. Daran
schloss sich eine Tätigkeit als Teamleiter
Recht und Standortförderung bei der IHK
Villingen-Schwenningen an. Von 2009
bis 2011 war Regner stellvertretender Delegierter/Geschäftsführer der Delegation
der Deutschen Wirtschaft in Vietnam,
bevor er die Geschäftsführung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Guangzhou übernahm. Zu seinen Aufgaben
zählt die jährliche Organisation des Wirtschaftskongresses Greater China Day.
ter Wahl‘ lassen sie sich nicht abspeisen.
Bei den Investitionsgütern geht es viel um
hochwertige Technologien. Dabei ist auch
Automatisierung immer mehr gefragt, auch
wenn das dann in der Umsetzung in den
Betrieben eine zumeist sehr anspruchsvolle
Aufgabe ist.
Worin bestehen die neuen Herausforderungen für mittelständische Firmen aus
Deutschland, die in China aktiv werden
möchten?
Regner: Der chinesische Markt hat sich zwar
in der Vergangenheit stark geöffnet. Es gibt
aber auch viele neue Einschränkungen, die
gerade Mittelständler treffen, die über keine
so umfänglichen Analysen und Vernetzungen verfügen wie Großunternehmen. Gerade
dort, wo die Chinesen glauben, eine gute ei-
gene Marktstärke erreicht zu haben, können
Marktzugangshindernisse auftauchen. Unter
als sicherheits- oder gesundheitsrelevante
bezeichneten Vorgaben werden Einschränkungen vorgenommen. Die AHKs in Greater China helfen, sich in diesem Dickicht an
immer neuen Herausforderungen zurecht zu
finden. Ein immer akuter werdendes Problem sind im Übrigen auch langsame oder instabile Internetzugriffe. Viele Websites sind
in China nicht bzw. nicht mehr zugänglich.
Wie finden Unternehmen Personal und vor
allem wie halten sie es? Den Chinesen eilt
der Ruf voraus, nicht besonders loyal gegenüber ihren Arbeitgebern zu sein.
Regner: Sie sprechen den Dauerbrenner unter den Herausforderungen an. Wir befragen
deutsche, in China engagierte Unternehmen
regelmäßig nach ihren wichtigsten Themen
vor Ort, und da steht das Personalthema jedes Mal ganz oben. Immer mehr Unternehmen versuchen, bereits im Ausbildungsbereich anzusetzen mit einem Herantreten an
die Berufsschulen oder Universitäten oder
dem Angebot von Weiterqualifizierung im
eigenen Bereich für Personal, das sich für
das Unternehmen entscheidet. Auch wir
haben hierzu Projekte aufgelegt. Beim Halten von Personal bringen die Unternehmen
häufig gerade auch bekannte deutsche Tugenden ein: guten Ruf, Wertschätzung und
respektvolle Behandlung der Mitarbeiter,
Zusatzleistungen im Bereich Ausbildung,
Verpflegung, Unterkunft etc. So kommt
man, zumindest ein Stück weit, vom rein
monetären Vergleich und Anspruch weg.
Warum sollten Firmen am Greater China Day
teilnehmen?
Regner: Um noch mehr und vertiefte Einblicke zu den von ihnen gestellten und die Unternehmen drängende Fragen zu erhalten.
Dies gerade vor dem Hintergrund starker
aktueller politischer Anpassungsprozesse
und Eingriffe, welche sich auch intensiv auf
die Wirtschaft auswirken.
> Silke Goller
■
„
„
In Sachen Jeans und Mode sind wir die Profis.
In Sachen Import und Devisen verlassen wir uns
lieber auf die Profis der Sparkasse Herford.
Frank Eickmeier, Geschäftsführer Jeans Fritz,
hier mit seinem Kundenberater Ingo Schramm
Sparkasse ist, wenn
die Tür zur Welt immer offen steht.
Zum Beispiel mit dem umfangreichen Angebot im internationalen Geschäft
OWi 05.2015 | 13
titelthema
Ostwestfälische Unternehmen erfahren
im China-Geschäft
„Ostwestfalen meets China“ ist für die Region kein Wunschtraum, sondern gelebte
Wirklichkeit. Zahlreiche ostwestfälische Unternehmen sind bereits seit vielen
Jahren in China aktiv. Drei Beispiele von vielen.
Für die Hörmann-Gruppe, Steinhagen, ist
China längst kein unbeschriebenes Blatt
mehr. Sie ist mit zwei Produktionsstandorten in China vertreten: In Peking werden
Türen, in Tianjin Industrietore produziert.
Außerdem existieren 14 Niederlassungen
vor Ort, die den Vertrieb für China und die
gesamte Asien-Pazifik-Region übernehmen.
„Im Jahr 1998 haben wir dort unseren ersten Vertriebsstandort eröffnet, zwei Jahre
später, im April 2000, folgte die Eröffnung
des ersten Werkes“, erklärt Martin J. Hörmann, persönlich haftender Gesellschafter
der Hörmann Gruppe, die besondere ChinaHistorie. „Für uns ist das ein wichtiger
Schritt gewesen, um unsere Marktposition
in China weiter zu stärken. Wir produzieren
dort aber ausschließlich für den chinesi-
schen Markt und einige weitere asiatische
Länder.“
Grundsätzlich blicken die Steinhagener auf
sehr erfolgreiche Jahre zurück, in denen das
Engagement stetig ausgebaut werden konnte. Derzeit befindet sich die Baubranche in
China allerdings in einer Krise, die auch
Hörmann zu spüren bekommt. „Insgesamt
hat sich die Infrastruktur in China verbessert, was sich wiederum auch auf unsere eigenen Vertriebsstrukturen positiv ausgewirkt hat“, findet Martin J. Hörmann rückblickend. Andererseits habe sich der Wettbewerb in China verschärft. China sei kein
„Billiglohnland“ mehr. Hörmanns Pläne für
die Zukunft sind dennoch ambitioniert.
„Wir sind nach China gegangen, um in Chi-
na zu bleiben“, stellt der persönlich haftende Gesellschafter unmissverständlich klar.
„Der Binnenmarkt wird sich weiter entwickeln und uns die Gelegenheit geben, unsere
Position zu stärken. Gleichzeitig wollen wir
weiterhin aus China heraus die gesamte Asien-Pazifik-Region bedienen.“
Und was sind die Besonderheiten im ChinaGeschäft? Worauf muss man sich einstellen?
Vor allem habe er gelernt, dass Geduld besonders wichtig und gefragt sei. In den Verhandlungen seien die Chinesen sehr ausdauernd. Während der Deutsche eher auf einen
schnellen Abschluss eines Geschäftes hinarbeite, zelebriere der Chinese die Verhandlungen. Hörmann: „Das kann sich oft über
Tage oder sogar Wochen hinziehen.“
Foto: Hörmann
Sehr erfahren im China-Geschäft ist auch
die Wemhöner Surface Technologies GmbH
& Co. KG, Herford. Das Unternehmen produziert Maschinen und Anlagen für die Veredelung von Holzwerkstoffen, die dann beispielsweise in der Möbelindustrie verwendet
werden. „Die ersten Anlagen aus Deutschland haben wir bereits 1986 verkauft“, erinnert sich Firmenchef Heiner Wemhöner an
die Anfänge. „Bis etwa 2001/02 gab es jedes
Jahr gute Geschäfte, die dann aber zum Erliegen kamen. Der Grund: billiger lokaler
Nachbau.“ Daraufhin entstand die Idee einer
eigenen Fertigung in China. Im Jahr 2005
wurde in der Stadt Changzhou 165 Kilometer nordwestlich von Shanghai ein Landnutzungsrecht für 50 Jahre erworben. 2007
konnte dann die von dem Bielefelder ArchiProduziert seit 2000 in China: Die Hörmann-Gruppe.
14 | OWi 05.2015
Und wie hat sich das Engagement im Laufe
der letzten Jahre entwickelt? „Positiv“, antwortet Heiner Wemhöner kurz und knapp.
„Ab 2010 haben wir dort schwarze Zahlen
geschrieben und kontinuierlich neue Mitarbeiter eingestellt. Gegenwärtig beschäftigen
wir circa 180 – mit weiter steigender Tendenz.“ Deshalb hegen die Herforder auch
schon Expansionspläne. In Kürze wird der
Grundstein für ein zweites Werk gelegt, das
im Frühjahr 2016 die Produktion aufnehmen soll. Wemhöner: „Ich sehe in China für
die nächsten Jahre einen steigenden Bedarf
für Maschinen und Anlagen wie wir sie
bauen. Der Automationsanteil wird steigen
und das erhöht unsere Wettbewerbsfähigkeit zu rein chinesischen Anbietern. China
produziert schon heute die meisten Möbel in
der Welt und das wird auch noch so bleiben.“
Foto: Wemhöner
tekten Heinrich Martin Bruns geplante Fabrik eingeweiht werden. Im Jahr 2010 erfolgte schon die erste Produktionsflächen-Erweiterung. Zwei Jahre später war die endgültige Ausbaustufe erreicht. Wemhöner
fertigt in Changzhou Maschinen und Anlagen für die Veredelung von Holzwerkstoffen
und beliefert im Wesentlichen die Möbelindustrie und deren Zulieferer. Der Exportanteil aus China heraus beträgt zurzeit etwa 35
Prozent.
Endgülte Ausbaustufe erreicht: Wemhöner plant zweites Werk in China.
Die Hartmann International GmbH & Co. KG,
Paderborn, startete vor 15 Jahren in China
mit dem Import- und Export-Geschäft. Der
Logistik-Dienstleister bediente sich zunächst deutscher Seehafenspediteure, um
die Waren seiner Kunden überwiegend in
Containern nach Deutschland zu verschiffen, berichtet Bernhard Dillhage, Leitung
Air & Sea bei Hartmann. Seit 2005 besteht
ein Joint-Venture mit einem privaten chinesischen Logistikunternehmen. „Über die
Jahre hinweg entstand ein hervorragender
konstruktiver und direkter Kontakt mit den
Chinesen und wir konnten unseren Prozessablauf deutlich optimieren“, bewertet
Dillhage diesen Schritt. „Unsere chinesischen Partner gleichen uns in vieler Hinsicht“, so seine Erfahrung. Sie seien sehr
geschäftstüchtig und wüssten, dass man nur
durch gute Qualität und kostenoptimierte
Prozesse langfristige Kundenbeziehungen
aufbauen könne. Dillhage: „Durch die Vielzahl an Produkten sowohl im Import als
auch im Export gibt es Riesenchancen für
OWi 05.2015 | 15
titelthema
Logistikanbieter, obwohl die Anforderungen
sich auch permanent verändern. Das kann
natürlich mal stressig werden, macht aber
auch den Reiz für diesen Trade aus.“
chen. Es gehöre auch etwas Glück dazu.
Dillhage: „Für die Vorbereitung auf den chinesischen Markt gibt es eine Vielzahl an
Anbietern und man sollte sich ein für sich
Hartmann möchte die bisherigen Aktivitäten
in Zukunft weiter verfolgen und ausbauen.
Eine neue Variante im Geschäft mit den Asiaten: Eine kleine Anzahl an Sendungen ließen die Paderborner mit der Bahn von China nach Deutschland transportieren – der
neuen „Seidenstraße“, wie einige Fachblätter diese Transportlösung schon tituliert haben. „Hartmann International möchte hier
nicht den Anschluss verpassen und den
Kunden von eigenen Erfahrungen berichten,
nicht aus zweiter Hand“, nennt Bernhard
Dillhage den Beweggrund, der auch für die
China-Aktivitäten insgesamt stehen kann.
Auf die Frage, worauf man sich im ChinaGeschäft einstellen muss, findet man auch
bei Hartmann eine klare Antwort. Man müsse sich seine Partner sehr sorgfältig aussu-
Möchte den Anschluss an das China-Geschäft nicht verpassen: Der Logstik-Dienstleister Hartmann International.
Foto: Hartmann International
geeignetes Angebot heraussuchen – das
lohnt sich auf jeden Fall. Hier unterstützt
auch die IHK ihre Mitglieder perfekt!“
> Volker Pieper
■
Meinung
Harald Grefe, stv. IHK-Hauptgeschäftsführer
China – Und was
kommt dann?
Das Auslandsgeschäft war die vergangenen
25 Jahre Treiber für Umsatz und Beschäftigung. Auch in Ostwestfalen. Während die
Inlandsumsätze kaum stiegen, verdreifach-
16 | OWi 05.2015
te sich das Auslandsgeschäft! Der EU- Binnenmarkt, diverse EU-Erweiterungen, die
Einführung des Euro, Handelserleichterungen und eine global funktionierende Logistik haben die Exportumsätze in die Höhe
getrieben. Und viele neue Märkte öffneten
sich der Marktwirtschaft und ausländischen
Lieferanten. Vor allem China hat sich auf den
Weg gemacht und es in einer beispiellosen
Erfolgsstory auf die Siegertreppchen der
Weltwirtschaft gebracht: Exportweltmeister,
zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, Fabrik
der Welt. Was aber kommt dann? Von den
einst so gepriesenen BRIC-Staaten hat nur
China die Hoffnungen erfüllt. Brasilien
schafft es nur schwer, sich der Weltwirtschaft
zu öffnen. Russland hat sich politisch isoliert
und Indien wird von der Bürokratie und der
fehlenden Infrastruktur ausgebremst. Aber
es gibt auch Lichtblicke. Die ASEAN-Staaten haben sich im Windschatten von China
prächtig entwickelt und sind eines intensiveren Blickes wert. In vielen wichtigen
europäischen Staaten sind Optimismus und
Wachstum zurückgekehrt und vor allem die
USA sind dabei, zu alter Stärke zurückzufinden. Die Aussichten dort sind glänzend.
Auch mit Hilfe des aktuell schwachen Euros, der unsere Produkte in vielen Regionen
der Welt preiswerter und damit wettbewerbsfähiger macht. Es gibt sie doch noch,
die Wachstumsmärkte. Man muss nur genauer hinsehen. Und man wird sich wohl
mit bescheideneren Wachstumsraten zufrieden geben müssen.
■
OWi Regional
Stadt Bielefeld
Meinung
Thomas Niehoff, IHK-Hauptgeschäftsführer
Ein Märchen?
Leider kein Märchen!
Es war einmal ein alteingesessenes Familienunternehmen, dem wurde schon bei seiner Umsiedelung vor vielen, vielen Jahren
ein Grundstück versprochen, falls es einmal zu einer Erweiterung kommen sollte.
Diese Fläche wurde, wie es sich gehört, im
Bebauungsplan auch ausgewiesen.
Nun begab es sich, dass einige Jahre ins
Land gingen. Das Unternehmen blieb bei
seinen Erweiterungsabsichten. Unterdessen schlief auch die Natur nicht und lies
Bäume wachsen. Fauna und Flora entwickelten sich und es entstand ein offenkundiger Konflikt zwischen dem, was
einmal geplant war und dem, was nun auf
natürliche Weise entstanden war.
Wieder wurden Gespräche geführt, Alternativen gewälzt und das Unternehmen
hatte immer das Vertrauen, dass die Stadtväter sicher eine Lösung finden würden,
denn die Erweiterung war ja immer wieder
besprochen worden. Keiner konnte sagen,
er hätte es nicht gewusst!
Aber plötzlich, man glaubt es kaum, wurde dem Unternehmen die Erweiterung auf
der vorgesehenen Fläche untersagt – ohne
eine echte Alternative anzubieten. Auch
sonst war keine andere Fläche verfügbar,
denn die Branche, zu der das Unternehmen gehört, wurde in anderen Gebieten
explizit ausgeschlossen. Nun wird das
Unternehmen außerhalb Bielefelds investieren und die Stadt guckt finanziell
in die Röhre. Ein schönes Märchen über
Wirtschaftsförderung – wenn es denn
eines wäre!
■
Dr. Oetker plant die Akquisition
der Conditorei Coppenrath & Wiese
Bielefeld. Die Dr. August Oetker KG beabsichtigt die Akquisition der Conditorei Coppenrath & Wiese GmbH & Co. KG mit Sitz in
Osnabrück. Die Transaktion steht unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung. Durch
die geplante Akquisition der Conditorei Coppenrath & Wiese trete Dr. Oetker in den Markt
für tiefgekühlte Torten, Kuchen und Backwaren ein. In diesem Marktsegment belege Coppenrath & Wiese eine führende Marktposition. Das Unternehmen produziere ausschließlich in Deutschland und beschäftige an den
Standorten in Mettingen und Osnabrück über
2.000 Mitarbeiter.
Dr. Oetker bestätigt die vom Betriebsrat von
Coppenrath & Wiese mit den Alteigentümern noch im vergangenen Jahr vereinbarte
Beschäftigungsgarantie. Über den genauen
Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. „Für Dr. Oetker ist die geplante Akquisition von Coppenrath & Wiese ein
historischer Meilenstein der Unternehmensgeschichte und bedeutet den Markteintritt in
für uns bisher nicht bearbeitete Segmente.
Wir sind hoch erfreut, dass wir mit Coppenrath & Wiese ein Unternehmen in die OetkerGruppe aufnehmen können, das als Familienunternehmen hervorragend zu den Werten,
Zielen und der Strategie von Dr. Oetker passt.
Wir sprechen die gleiche Sprache“, kommentiert Richard Oetker, persönlich haftender
Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, das
Akquisitionsvorhaben.
Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen
die Erfolgsgeschichte von Coppenrath &
Wiese fortschreiben und über eine verstärk-
te Internationalisierung weitere Wachstumschancen erschließen. Coppenrath & Wiese
werde als eigenständiges Unternehmen in die
Oetker-Gruppe eingebunden. „Die Entscheidung zum Verkauf der Conditorei Coppenrath
& Wiese ist uns nicht leicht gefallen. Wir sind
sehr stolz auf die Leistungen, die unsere Mitarbeiter in den vergangenen Jahren erbracht
haben. Aber wir sind sicher, dass wir mit Dr.
Oetker den richtigen Partner für die weitere
Entwicklung von Coppenrath & Wiese gefunden haben. Dr. Oetker ist ein verlässliches,
erfolgreiches und traditionsbewusstes Familienunternehmen, bei dem die Mitarbeiter im
Mittelpunkt stehen und das sich langfristigem
Wachstum verschrieben hat“, sagte Brigitte
Coppenrath von Coppenrath & Wiese.
Das Sortiment des in 1975 gegründeten Familienunternehmens umfasse unter anderem
Sahne-Torten, gebackene Kuchen, Blechkuchen, Sahne-Rollen und -Schnitten, Strudel,
Minigebäck sowie tiefgekühlte Brötchen und
Baguettes.
■
JUBILÄen
50
Korte & Co., Inh. Sven Maas e. K.,
im April
Fruchthaus Christel Sprick,
am 13. April
25
John Guest GmbH, am 1. April
T.S. Team-Software GmbH,
am 12. April
mediaCom Lünstroth GmbH,
am 1. April
Zahlen & fakten
180.000
Ostwestfalen: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
2013
160.000
140.000
2014
120.000
100.000
80.000
60.000
40.000
20.000
0
Stadt Bielefeld
Kreis Gütersloh
Kreis Herford
Kreis Höxter
Kreis Minden-Lübbecke Kreis Paderborn
OWi 05.2015 | 17
OWi Regional
Stadt Bielefeld
Bielefeld. Seidensticker verschlankt die inländische Organisation in diversen Zentralabteilungen und will mit gesteigerter
Profitabilität den Fokus stärker auf den
qualitativen Ausbau des Marken-, Private
Label- und Lizenzgeschäfts richten. Bisher
in Bielefeld beheimatete Bereiche wie Atelier, Musterkleberei und Schnitterstellung
werden zukünftig durch die eigene Produktionsstätte in Vietnam abgedeckt. Dafür sei
bereits in den vergangenen Jahren massiv in
Parallelstrukturen in Asien investiert worden. Zudem übernehme ein externer Dienstleister demnächst das Vorordergeschäft der
Logistik, um hier sowohl Prozess- als auch
Strukturkosten zu optimieren. Demnach
sind von den Anpassungsmaßnahmen rund
70 Mitarbeiter am Firmensitz in Bielefeld
betroffen, teilt das Unternehmen in einer
Pressemitteilung mit. Um für die von der
Neuausrichtung betroffenen Mitarbeiter
die Konsequenzen so sozialverträglich wie
möglich zu gestalten, sei die Gründung einer Transfergesellschaft vereinbart worden.
„Um unsere Unternehmensgruppe leistungsstark für die Zukunft zu machen, und die
Wettbewerbsfähigkeit zu optimieren, ist
es für uns unerlässlich, die Strukturen zu
verschlanken, Kompetenzen zu verlagern
und uns in Europa noch stärker auf unsere
Marken- und Geschäftsausweitung und am
Ende den Endverbraucher zu fokussieren.
Klares Ziel der Umstrukturierungen ist es,
unser qualitatives Wachstum stärker zu beschleunigen“, so der geschäftsführende Gesellschafter Gerd Oliver Seidensticker. Erst
kürzlich hat das Bielefelder Bekleidungs-
Foto: Seidensticker
Seidensticker verlagert Zentralabteilungen nach Vietnam
Neuer Standort: 2,5 Millionen US-Dollar hat Seidensticker in eine neue Produktion
in Indonesien investiert. Auf
3.000 Quadratmetern produzieren rund 350 Mitarbeiter
Business-Hemden.
unternehmen 2,5 Millionen US-Dollar in
seine neue Produktionsstätte in Semarang,
Indonesien, investiert. Auf 3.000 Quadratmeter seien optimale Bedingungen für
die Herstellung der Business-Hemden von
Seidensticker für 350 Mitarbeiter entstanden. Daneben würden hier die komplette
Arbeitsvorbereitung, das lokale Merchandising inklusive Verschiffung sowie die
Buchhaltung abgedeckt. Der Standort verfüge zudem über eine eigenständig geführte
Personal-Abteilung. „Wir haben uns in Indonesien ein zweites Standbein neben Vietnam geschaffen, das sich erfreulicherweise
sehr gut entwickelt. Aufgrund des ständig
steigenden Produktions-Volumens planen
wir bis Ende 2015 bereits mit 500 Mitarbeitern in Semarang“, sagt CFO/COO Martin Friedrich. In den vergangenen sieben
Jahren habe das Bielefelder Unternehmen
insgesamt rund zehn Millionen US-Dollar
in eigene Produktionen investiert und dabei
über 2.000 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Damit habe Seidensticker in die hohe Qualität seiner Produkte und gegen den Trend in
höchste Sozialstandards in Asien investiert.
„Die positive Entwicklung der Auftragslage spiegelten die aktuellen Zahlen des Geschäftsjahres 2014/2015 bis zum Ende des
dritten Quartals wider. Über zehn Prozent
sei der Gesamtumsatz der Bielefelder im
9-Monats-Vergleich auf 131,4 Millionen
Euro (Vorjahr: 119 Millionen Euro) angestiegen. Die Traditionsmarke Seidensticker
habe erneut deutlich zugelegt und sei mit
rund zwölf Prozent im Vergleich zu den
ersten drei Quartalen des vorherigen Geschäftsjahres gewachsen.
■
beeinflusste. Gemeinsam mit seinem Bruder
Gerd baute er als Pionier der BekleidungsBranche die Hemdenfertigung in Fernost
aus und etablierte das ostwestfälische Traditionshaus als international agierendes
Unternehmen mit weltweiter Bekanntheit.
35 Jahre verantwortete er mit seinem Bruder die Geschicke der Firma Seidensticker.
Darüber hinaus engagierte er sich für zahlreiche kulturelle und ehrenamtliche Projekte und pflegte fast 50 Jahre lang Mitgliedschaften in Landes- und Fachverbänden der
Bekleidungsindustrie. Von 1970 bis 1994
gehörte Seidensticker der Vollversammlung
der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld an.
Seit 2003 führen sein Sohn Frank Seidensticker und sein Neffe Gerd Oliver Seidensticker die Unternehmensgruppe.
Walter Seidensticker hinterlässt seine Frau
Sigrid, seine beiden Kinder Nicole Seidensticker-Delius und Frank Seidensticker sowie vier Enkelkinder.
■
Foto: Unternehmensgruppe Seidensticker
PERSONALIE
Im Alter von 85 Jahren
ist der Bielefelder Unternehmer Walter Seidensticker verstorben.
Einst prägte sein Vater
und
Firmengründer
Walter
Seidensticker
sen. den Ausspruch:
Walter Seidensticker †
„Alles, was ich anfasste, wurde zu Hemden.“ Ein Credo, das sein
Sohn aus tiefster Überzeugung weitertrug
und das sein gesamtes berufliches Wirken
18 | OWi 05.2015
Galeria Kaufhof Bielefeld nicht im
neuen Einkaufscenter ECE vertreten
Bielefeld. Die Verhandlungen zwischen dem Center-Betreiber City
Passage Bielefeld und der GALERIA Kaufhof GmbH über die Zukunft
der Galeria Kaufhof-Filiale am Standort sind gescheitert. In dem geplanten neuen innerstädtischen Einkaufscenter wird das Warenhausunternehmen ab Januar 2016 nicht mehr vertreten sein. „Wir wären
sehr gerne in Bielefeld geblieben“, erklärt Rolf Boje, Geschäftsführer
Verkauf, Marketing und Einrichtung. „Die Filiale ist heute profitabel und bei den Bielefeldern beliebt. Es war deshalb nie vorgesehen,
diesen Standort aufzugeben. Letzten Endes erlauben die neu angebotenen Rahmenbedingungen hinsichtlich der Flächen und der Mieten
zukünftig keinen wirtschaftlichen Betrieb der Filiale am Standort.“
Für die Kunden der Bielefelder Filiale ändere sich zunächst nichts.
Sie könnten sich auch in den kommenden Monaten weiterhin auf
die bewährte Qualität in der Beratung sowie auf die umfassende
Produktauswahl verlassen. Für die 111 Mitarbeiter der Filiale und
15 Mitarbeiter des DINEA-Restaurants würden jetzt kurzfristig die
Verhandlungen zwischen Unternehmen und Arbeitnehmervertretern
über Sozialplan und Interessenausgleich beginnen. Zu den Optionen
gehörten die Weitervermittlung in andere Filialen, Abfindungsregelungen sowie die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Agentur
für Arbeit.
Die zur METRO GROUP gehörende GALERIA Kaufhof GmbH mit Sitz
in Köln ist nach eigenen Angaben europaweit eines der führenden
Warenhausunternehmen. Die GALERIA Kaufhof GmbH betreibt aktuell in Deutschland 104 Warenhäuser und 16 Sporthäuser sowie
16 Warenhäuser in Belgien. Im Geschäftsjahr 2013/14 erzielte das
Unternehmen mit rund 21.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 3,1
Milliarden Euro.
■
Diamant Software mit „Software
Hosted in Germany“ ausgezeichnet
Bielefeld. Der Bielefelder Softwarehersteller Diamant Software ist
vom Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) mit dem Gütesiegel
„Software Hosted in Germany“ für besonders sichere, per Internet
nutzbare Software ausgezeichnet worden. „Das Siegel zeigt, dass
die Software und Daten in Deutschland gehosted werden und somit
deutsches Recht – vor allem das deutsche Datenschutzrecht – gilt“,
betont Dr. Oliver Grün, Präsident des Bundesverbands IT-Mittelstand.
Mit „Diamant/3“ im Shared Hosting biete Diamant Software, spezialisiert auf Rechnungswesensoftware, eine neue Dienstleistung an:
Der Anbieter übernehme den gesamten Softwarebetrieb im Rechenzentrum – Unternehmen nutzten die Software als Service aus dem
Internet und zwar zeit- und standortunabhängig. Das Funktionsspektrum lasse sich passend zur IT-Strategie beliebig skalieren, die
entsprechenden Lizenzen könnten entweder gekauft oder gemietet
werden. Die Daten aus dem Rechnungswesen lagerten nach deutschem Datenschutzrecht in einem ausfallsicheren, zertifizierten Rechenzentrum innerhalb Deutschlands, wo sie einem täglichen Backup unterzogen würden.
■
OWi 05.2015 | 19
OWi Regional
Stadt Bielefeld
itelligence AG startet mit 40 Prozent
Umsatzwachstum ins erste Quartal
Bielefeld. Die itelligence AG startet mit einem
Umsatzwachstum von 40 Prozent in das neue
Geschäftsjahr. Im ersten Quartal 2015 stiegen die Umsatzerlöse entsprechend auf 160,4
Millionen Euro nach 114,6 Millionen Euro
im Vorjahreszeitraum. Diese Steigerung ist
sowohl auf organisches Wachstum (19,8 Prozent) als auch auf die im vergangenen Jahr
übernommenen Gesellschaften (20,2 Prozent)
zurückzuführen. In den Umsatzerlösen enthalten sind damit auch die Umsätze der GISA
GmbH von 22,5 Millionen Euro.
Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der
itelligence AG: „Das Umsatzwachstum im
ersten Quartal war ein erster guter und wichtiger Schritt für 2015. Unser Ziel bleibt es,
im Gesamtjahr um mehr als zehn Prozent zu
wachsen und dafür haben wir bereits eine exzellente Grundlage gelegt. Wir sehen uns gerade international hervorragend aufgestellt,
um den erfolgreichen Kurs der vergangenen
Jahre fortzusetzen.“ Mit Blick auf die geographische Verteilung konnte itelligence erneut einen besonders starken Umsatzanstieg
im größten Segment Deutschland/Österreich/
Schweiz (DACH) verzeichnen. Hier wuchs der
Umsatz um +57,7 Prozent auf 75,4 Millionen
Euro nach 47,8 Millionen Euro im Vorjahr.
Das Segment USA zeigte mit einem Wachstum um 44,2 Prozent eine ebenfalls sehr gute
Entwicklung und erzielte Umsatzerlöse in
Höhe von 32,3 Millionen Euro nach 22,4 Millionen Euro im Vorjahr. Das Segment Asien
erreichte im ersten Quartal 2015 Umsätze in
Höhe von 2,3 Millionen Euro nach 1,6 Millionen Euro (+43,8 Prozent) im Vorjahrzeitraum.
Auch die Erträge konnte die itelligence AG
deutlich verbessern: So stieg das EBIT in den
ersten drei Monaten 2015 auf 4,9 Millionen
Euro (Vorjahr: 1,7 Millionen Euro). Das EBITA
(Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisationen) belief sich nach den ersten drei Monaten auf 6,5 Millionen Euro nach 2,5 Millionen
Euro im Vorjahr. Für das Gesamtjahr 2015
geht der Vorstand von einem Umsatzwachstum auf mehr als 600 Millionen Euro aus. Bei
den Erträgen soll eine EBIT-Marge von über
fünf Prozent erreicht werden. Der IT-Komplettdienstleister itelligence beschäftigt über
4.100 Mitarbeiter in 22 Länder. 2014 erzielte
das Unternehmen einen Gesamtumsatz von
556,8 Millionen Euro.
■
BOGE Kompressoren setzt auf weltweite
Vernetzung von Mitarbeitern
Bielefeld. Das mittelständische Familienunternehmen BOGE Kompressoren mit Sitz in
Bielefeld gehört eigenen Angaben zufolge
zur internationalen Spitze der Druckluftbranche. Die weltweite Ausrichtung des Maschinenbauspezialisten spiegele sich auch in der
Personalstrategie wider: BOGE setze auf eine
internationale Personalarbeit – ausgerichtet
auf Qualifikation, persönliche Weiterentwicklung und Know-how-Transfer. Die bewusst
und kontinuierlich ausgebaute Internationalisierung habe sich als entscheidender Faktor
für den Unternehmenserfolg erwiesen: BOGE
beschäftigt heute rund 630 Mitarbeiter und
vertreibt seine Produkte und Dienstleistungen in weltweit mehr als 120 Ländern. Heute würden bei BOGE vakante Positionen auf
allen Hierarchiestufen international besetzt.
So sei mit Gavin Monn ein Manager aus
den USA in der Geschäftsleitung von BOGE
20 | OWi 05.2015
vertreten. Ricarda Fleer, Prokuristin und
Kaufmännische Leiterin, übernahm beispielsweise für einige Monate interimsweise die
Geschäftsführung von BOGE Italia. Bei ihrer
Rückkehr brachte die Managerin die italienische Studentin Maddalena Gamna mit in die
Bielefelder Unternehmenszentrale. Zuvor war
Gamna für die italienische BOGE-Tochter im
Controlling beschäftigt und stach dort durch
besondere Qualifikationen hervor. Dies veranlasste BOGE, die Studentin einer Mailänder
Eliteuniversität in die Zentrale zu holen und
individuell zu fördern. „Die länderübergreifende Besetzung von Fachpositionen zielt
darauf ab, unsere internationale Ausrichtung
zu beschleunigen, internationale Denkmuster
bei den Mitarbeitern zu festigen und dafür
zu sorgen, dass der Blick über den Tellerrand
zum Normalzustand wird“, erläutert Thorsten
Meier, Geschäftsführer von BOGE. ■
Christinen Brunnen erhält „Landesehrenpreis für Lebensmittel NRW 2015“
Bielefeld. Mit dem „Landesehrenpreis für Lebensmittel des Landes Nordrhein-Westfalen
2015“ hat Johannes Remmel, Minister für
Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes, den
Bielefelder Christinen Brunnen, Tochterunternehmen der Gehring-Bunte GetränkeIndustrie GmbH, ausgezeichnet. Für Christinen Brunnen nahm Geschäftsführer Carsten
Thomas Heß den Preis entgegen: „Für uns ist
der Landesehrenpreis NRW Ausdruck breiter öffentlicher Anerkennung für Christinen
Brunnen und unser auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Konzept. Daran werden wir auch
künftig festhalten.“ Denn nur konsequentes,
transparentes und für den Verbraucher nachvollziehbares Engagement zur Erhaltung der
Mineralwasser-Qualität versetze sein Unternehmen langfristig in die Lage, „am Ende uns
allen, unserer Gesundheit und der Erhaltung
unserer Lebensgrundlagen zu dienen.“ Die
Einführung von Bio-Mineralwasser, dessen
Qualität und Reinheit 2014 von der Qualitätsgemeinschaft Biomineralwasser e.V. durch
das Bio-Siegel bestätigt worden sei, sei deshalb ein folgerichtiger Schritt gewesen. Nach
den strengen Richtlinien der Qualitätsgemeinschaft müsse Biomineralwasser höchste
Anforderungen an die mikrobiologische und
chemische Reinheit erfüllen und setze Maß-
stäbe für das ökologische und soziale Engagement des Abfüllers. „Mit dem Landesehrenpreis stellen wir die hohe Produktqualität von
nordrhein-westfälischen Lebensmitteln in den
Vordergrund. Die Gewinner betonen dabei
besonders ihre regionalen Wurzeln. Denn
der Landesehrenpreis soll ja auch dazu dienen, nordrhein-westfälische Produkte über
die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen. Dazu gehört neben der besonderen Produktqualität aber auch, tarifgerechte Löhne
zu zahlen, jungen Menschen Perspektiven zu
bieten und Verantwortung für die Umwelt zu
übernehmen“, erläuterte Minister Johannes
Remmel in seiner Laudatio.
■
Das Bielefelder KompetenzNetz e.V. hat einen
neuen Vorstand. Nach zehn Jahren stellte
Thorsten Grabbe sein Amt zur Verfügung, ab
sofort führt Wilhelm Heidbrede den Verein.
An der Seite des neuen ersten Vorsitzenden
sind ab sofort Karin Friederich-Wellmann als
stellvertretender Vereinsvorstand sowie ein
neuer, dreiköpfiger Beirat tätig. Mit dem
Führungswechsel vollziehe der Wirtschaftsverein einen Neustart und führe gleichfalls
die langjährige Tätigkeit von Grabbe fort.
Heidbrede, Geschäftsführer der KfU-Unternehmensberatung und Partner der „Offensive
Mittelstand“, betont: „Mit unseren breiten
Foto: KompetenzNetz e.V.
PERSONALIE
Der neu gewählte KompetenzNetz-Vorstand: Karin
Friederich-Wellmann, 2. Vorsitzende, Wilhelm Heidbrede,
1. Vorsitzender, sowie Andreas Herden, Michael Fredebeul
und Reinhold Kruse als Beiratsmitglieder (von links).
Dienstleistungsangeboten aus nahezu allen
Geschäftsbereichen denken und arbeiten wir
jeden Tag für den Mittelstand in OWL. Mein
Ziel ist es, unseren Netzwerkgedanken kontinuierlich auszubauen.“ Das KompetenzNetz
e.V., 2005 gegründet, verfügt über 20 Dienstleister, die fachkundige Unterstützung von
der Unternehmensgründung über die kompetente Außendarstellung, von der Personalbeschaffung bis hin zur Finanzoptimierung
bieten. Wirtschafts-, Steuer- und Rechtsberatung sowie PR- oder IT-Dienstleistungen,
Coaching und vieles mehr ergänzen das Angebot des Netzwerkes.
■
OWi 05.2015 | 21
OWi Regional
kreis gütersloh
Scheckübergabe von 20.000 Euro an die DKMS
Michael Kaiser, IHK-Referent für kaufmännische
Ausbildung, Kreis Gütersloh
„AusBildung“ wird was
„AusBildung“ wird was: Nämlich Fachkräfte für die regionale Wirtschaft! Um
neue Unternehmen für die Ausbildung
zu gewinnen und frühere Ausbildungsunternehmen wieder an eine Ausbildung
heranzuführen, haben IHK, Agentur für
Arbeit und das Jobcenter des Kreises
Gütersloh gezielt Unternehmen direkt
bei Besuchen vor Ort angesprochen. Oft
entstanden interessante Gespräche über
Hemmnisse wie Ausbildungskosten,
den Ausbilderschein und die „Jugend
von heute“. Aber auch über die immer
schwieriger werdende Alternative, geeignete Fachkräfte (teuer) auf dem Arbeitsmarkt zu finden; über Möglichkeiten wie
Ausbildung in Kooperation mit anderen
Betrieben und Teilzeitausbildung; über
die vielen positiven Eigenschaften, die
Jugendliche der Generation Y mit in die
Ausbildung bringen können. Informationen erhielten die Betriebe über die doch
geringen bürokratischen Hürden und Hilfen beim Einstieg in die Ausbildung und
die vielfältige Unterstützung bei Problemen. Einigen ist in den Gesprächen bewusst geworden: Ausbildung sichert die
Zukunft des Betriebes. Und es ist wichtig, Verantwortung für die Zukunft der
Jugendlichen und damit für die Region
insgesamt zu übernehmen.
Im Kreis Gütersloh ist die Zahl der eingetragenen Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr zurückgegangen. Darum:
Bilden auch Sie aus! Wir alle unterstützen
Sie dabei! ■
Foto: GERRY WEBER International AG
Meinung
Spenden für den guten
Zweck: Ingrid Seipolt nimmt
den Scheck für die Deutsche
Knochenmarkspenderdatei von
Ralf Weber (Mitte) und Olaf
Dieckmann entgegen.
de eines passenden Spenders besiegen. Ein
Halle. Ralf Weber, Vorstandsvorsitzender
Mensch mit der gleichen regionalen Herder GERRY WEBER International AG und
kunft wie die des Patienten ist oft besser als
Olaf Dieckmann, Vorsitzender des BetriebsSpender geeignet, als ein Mensch mit einer
rates, überreichten einen Scheck in Höhe
anderen regionalen Abstammung. Durch
von 20.000 Euro an die DKMS Deutsche
die Registrierung bei der DKMS können wir
Knochenmarkspenderdatei, vertreten durch
schneller einen passenden Spender für BlutIngrid Seipolt. Mit dieser Spende soll die
krebspatienten finden.“ Am 13.05.2015 finRegistrierung von Stammzellenspendern fidet in der Zentrale der GERRY WEBER Innanziert werden. „Wir freuen uns, dass die
ternational AG eine Aktion zur Registrierung
GERRY WEBER International AG zur Erweineuer Stammzellenspender statt. Die GERRY
terung der DKMS-Registrierungsdatei einen
WEBER International AG ist ein nach eigeBeitrag leisten kann. Wir möchten allen
nen Angaben
weltweit operierender
Ostwestfalen:
sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte
(30.06.), Konzern,
Mitwirkenden
für die zahlreiche
Beteiligung
Vergleich
2013
derzuvier
Markenfamilien unter einem Dach
an der Aktion für die DKMS unseren
Dank2014
180.000
vereint: GERRY WEBER, TAIFUN, SAMOON
aussprechen. Auf dieses Ergebnis können alle
2013
160.000
by GERRY WEBER und HALLHUBER. Vermit Recht stolz sein“, sagt Weber.
140.000
kauft werden die Produkte weltweit in naheDie Spendensumme setzt sich aus den Erlö2014
120.000
zu 1.000 eigenen Stores und Verkaufsflächen
sen des GERRY WEBER Weihnachtsmarktes
100.000
(davon 219 HALLHUBER), über 2.800 Shop2014 und aus der großen Weihnachtstombo80.000
flächen, 281 Franchise Stores sowie Markenla zusammen sowie aus weiteren Mitteln, die
60.000
Onlineshops in neun Ländern. Im Geschäftsvom Vorstand der GERRY WEBER Internati40.000
jahr 2013/14 erzielte die im MDAX notierte
onal AG bereitgestellt wurden. Für die DKMS
20.000
GERRY WEBER Gruppe einen Konzernumnahm Ingrid Seipolt den Scheck entgegen:
0
satz
nach Kreis
Vorlage
vorläufiger
Zahlen von
„Blutkrebspatienten
können
die
Krankheit
Kreis Paderborn
Kreis Höxter
Kreis Gütersloh
Kreis Herford
Minden-Lübbecke
Stadt Bielefeld
852,1 Millionen Euro (ohne HALLHUBER). ■
häufig nur mithilfe einer Stammzellenspen-
Zahlen & fakten
Kreis Gütersloh: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
60.000
2013
50.000
2014
40.000
30.000
20.000
10.000
0
22 | OWi 05.2015
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Gütersloh/Berlin. Zur Förderung der Männeremanzipation würdigt das Familienunternehmen Mestemacher zum zehnten Mal
Männer mit dem „MESTEMACHER PREIS
SPITZENVATER DES JAHRES“. „Partnerschaft und geschlechterdemokratische Beziehungen sind für Spitzenväter selbstverständlich. Sie brechen sich keinen Zacken aus der
Krone, weil sie die Partnerin bei deren Karriere unterstützen und für die Kinder da sind“,
betont die Initiatorin des Gleichstellungspreises, Prof. Dr. Ulrike Detmers. Die Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe und Mitglied
der Unternehmensleitung ist Professorin am
Fachbereich Wirtschaft der FH Bielefeld. Als
Frauenrechtlerin setze sie sich seit über zehn
Jahren für Männeremanzipation und die gesetzliche Frauenquote ein.
Die mit je 5.000 Euro dotierten Preise gingen
in diesem Jahr an Muhittin Demir, Münster,
und Norman Heise, Berlin. Einen Sonderpreis
in Höhe von 2.500 Euro wurde an das „Team
ehrenamtlicher Väterbeauftragter der Charité
– Universitätsmedizin Berlin“ verliehen. Muhittin Demir arbeitet als HNO-Facharzt in der
Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie an
der Uniklinik Münster. Für jedes seiner drei
Kinder sei er in die Elternzeit übergewechselt,
damit seine Frau Selvi Copur-Demir jeweils
nach der Geburt der drei Söhne ihr Studium
fortsetzen konnte.
Foto: Mestemacher/Agentur Baganz
Mestemacher kürt zum zehnten Mal „Spitzenvater des Jahres“
Spitzenväter geehrt: René Greif mit Sohn Alexander; Dr. Jan-Peter Siedentopf mit Söhnen Kasimir und Gustav, Prof. Dr. Ulrike
Detmers, Initiatorin Mestemacher-Preis, Gesellschafterin und Mitglied der zentralen Unternehmensleitung, MestemacherGruppe, Muhittin Demir, Norman Heise mit Söhnen Kendrick und Jared bei der 10. Verleihung des Mestemacher Preises
„Spitzenvater des Jahres 2015“ im Hotel InterContinental Berlin (von links).
Wegen der Kindererziehung und seines starken ehrenamtlichen Engagements in der Kinder- und Jugendarbeit übt Norman Heise eine
Teilzeittätigkeit aus. Heise ist Vater zweier
Söhne, die Mutter der beiden Söhne, Christine Schulze, ist leitende medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin und arbeite
in Vollzeit. Heise sei seit 2003 im IT-Bereich
selbständig, seit 2004 führe er in Teilzeit als
Betriebsleiter einen Getränkegroßhandel. Der
Sonderpreis ging an das „Team ehrenamtli-
cher Väterbeauftragter der Charité – Universitätsmedizin Berlin“. Das fünfköpfige Team
arbeite hauptberuflich in den Bereichen ärztlicher Dienst, Pflege und Verwaltung. „Eine
wichtige Rolle der Väterbeauftragten der
Charité sehe ich in der Propagierung von
Elternzeit auch für Väter in leitenden Positionen und sehe mich hierin durch die ideelle
Unterstützung der Leitungsebene der Charité bestärkt“, sagte Dr. Jan-Peter Siedentopf
stellvertretend für das Team.
■
Deutsche Bank in Gütersloh 2014 mit Entwicklung „sehr zufrieden“
Gütersloh. Die Deutsche Bank in Gütersloh
blickt sehr zufrieden auf das Geschäftsjahr
2014. „Wir haben unsere Marktposition hier
in Gütersloh und der Region auf hohem Niveau und in einem wettbewerbsintensiven
Umfeld eindrucksvoll behauptet“, sagte Filialdirektor Marc Brinkhoff. Prägende Themen
seien 2014 die niedrigen Zinsen, schwankende Märkte, aber auch die verbreitete
Zuversicht der Privat- und Firmenkunden
gewesen. Angesichts von Null-Zinsen für
risikoarme Anlagen kehrten 2014 mehr und
mehr Kunden an die Kapitalmärkte zurück –
und bauten auf das Wertpapier-Know-how
der Bank. So verbuchte das Geldinstitut
im dritten und vierten Quartal des vergangenen Jahres laut Brinkhoff den höchsten
Volumenszuwachs in der Geschichte ihres
Privatkundengeschäfts. Zugleich habe sich
das Mittelstandsgeschäft erfolgreich entwickelt. Die Neuaufstellung Ende 2013 zeige
erste sichtbare Erfolge: „So haben wir 2014
im breiten Mittelstand, um den sich viele Institute intensiv bemühen, unter dem Strich
rund 10.000 neue Geschäfts- und Firmenkunden hinzugewonnen. Gute Nachrichten
auch von der Kerndisziplin des Firmenkundengeschäfts: Die Kreditvergabe durch die
Deutsche Bank stieg um fast zehn Prozent“,
erläuterte Brinkhoff.
2014 war für das Privat- und Firmenkundengeschäft der Deutschen Bank in Gütersloh ein Jahr starken Wachstums. Das
Geschäftsvolumen stieg Ende vergangenen
Jahres auf 775 Millionen Euro – ein neuer
Höchststand (+12,9 Prozent). Das Depotvo-
lumen in Gütersloh kletterte auf rund 270
Millionen Euro – ein Plus von zwölf Prozent. Das Baufinanzierungsvolumen lag in
Gütersloh bei 167 Millionen Euro, 1,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Zum Jahresende 2014 betreute die Deutsche Bank im
Stadtgebiet Gütersloh über 20.000 Privatund Firmenkunden.
■
JUBILÄen
50
Gerry Weber Retail GmbH,
Halle, am 1. März
25
Rolko Kohlgrüber GmbH,
Borgholzhausen, am 1. April
EVS-electronic GmbH,
Gütersloh, am 20. April
OWi 05.2015 | 23
OWi Regional
kreis herford
Poggenpohl gewinnt „Superbrands Germany
Award 2014/2015“
Foto: Poggenpohl
Meinung
Erland Wippermann, Bünde
Schöne neue Welt
Im „Internet der Dinge“ sollen die Dinge
zukünftig Zeit und Ort melden, Zustand
und Wirkung. Das sei ein Fortschritt, wird
behauptet. Aber die Dinge melden auch
unseren Umgang mit ihnen. Das lustige
Fitness-Armband ist nur ein Vorgeschmack, die Blackbox im Auto und anderswo ist startklar. APPs als Domina: Die
Dinge verändern unser Verhalten, wir
passen uns den Algorithmen an, sogar
vorauseilend.
Im Venetien des 18. Jahrhunderts nutzte
man die „Bauta“ zur zeitweisen Anonymisierung bei politischen und anderen
Geschäften. Die Träger wurden mit Siôra
Maschera angesprochen und genossen
einen ehrenwerten Ruf. Der Umgang mit
der Bauta war reglementiert, Missbrauch
wurde geächtet. Aber die Anonymisierung war echt.
Mit den sprechenden Dingen heute ist
Anonymisierung, auch zeitweise, ausgeschlossen. Ausschalten bringt ebenso
wenig wie Verweigerung, denn auch das
erzeugt Daten, die interpretiert werden.
Verantwortung und Moral sind dann in
Makros vorinstalliert, wir müssen uns
darum nicht mehr kümmern. Was als ehrenwert gelten soll, bestimmt der, der die
Algorithmen beherrscht.
Wenn Unternehmer dem hohen Wert von
Freiheit das Wort reden und andererseits
die sprechenden Dinge vorantreiben,
müssen Sie auch den Ausweg aus dieser
Zwickmühle aufzeigen!
■
180.000
Ostwestfalen: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
2013
160.000
140.000
2014
120.000
100.000
80.000
60.000
Preisverleihung:
Stephen Smith, Chairman der internationalen Superbrands Organisation, Christiane Danielsmeyer, Director
40.000
Marketing
20.000 Poggenpohl, Manfred Junker, Head of Design Poggenpohl, und Eamonn Sadler, CEO Superbrands (von links).
0
Kreis Paderborn
Kreis Höxter Kreis Minden-Lübbecke
Kreis Gütersloh
Kreis Herford
Stadt Bielefeld
Herford.
51 herausragende
Produktund
zum
sechsten Mal wurde das Gütesiegel
Unternehmensmarken haben jetzt die Aus„Superbrands Germany“ verliehen. Eine
zeichnung „Superbrands Germany Award
internationale Fachjury bewertete 1.250
2014/2015“ gewonnen, darunter der KüProdukt- und Unternehmensmarken nach
chenhersteller
Poggenpohl
aus
Herford.
Kriterien wie
Markenführung,
Marktwert,
Kreis Gütersloh: sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte
(30.06.),
Damit gehört das Unternehmen
bereits
Image,
Beständigkeit und Kundenbindung.
Vergleich 2014
zu 2013
60.0005. Mal in Folge zu den stärksten deutzum
„Superbrands sind Evergreens und keine
2013
schen
kurzlebigen Hits. Sie sind wie Leuchttürme“,
50.000 Marken. Aus der Hand von Eamonn
Sadler, CEO Superbrands, nahmen Chrisbringt es Jurymitglied Dietrich Schulze2014
van
40.000
tiane Danielsmeyer, Director Marketing
Loon auf den Punkt. Poggenpohl hat in die30.000
Poggenpohl
und Manfred Junker, Head of
sem Jahr bereits mehrere wichtige Preise geDesign
wonnen. Für die Küchenarchitektur „P’7350
20.000 Poggenpohl, die begehrte Trophäe
entgegen. „Wir freuen uns sehr über diese
Design by Porsche Design Studio“ erhielt
10.000
erneute Auszeichnung. Sie belegt den bedas Herforder Unternehmen den Innovati0
ständigen
Wert
der
Marke
Poggenpohl,
die
„PLUS
X
sowie die
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Sc tukenDesignpreise „Good
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den
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Wer
S
Wie
zeptanz genießt“, so Danielsmeyer. Bereits
und „Interior Innovation Award“.
■
Zahlen & fakten
35.000
Kreis Herford: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
2013
30.000
25.000
2014
20.000
15.000
10.000
5.000
0
de
Bün
24 | OWi 05.2015
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Röd
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Spe
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Vlot
Foto: Ahlers AG
Ahlers verzeichnet leichtes Umsatzminus
Führen den Bekleidungshersteller Ahlers: Dr. Stella A.
Ahlers, Vorsitzende des Vorstands und Dr. Karsten Kölsch,
Vorstand, Ahlers AG.
Herford. Der Umsatz des Ahlers Konzerns
ist im ersten Quartal 2014/15 um 7,2 Prozent auf 67,7 Millionen Euro (Vorjahr 73,0
Millionen Euro) gesunken, wie das Modeunternehmen jetzt mitteilte. Allerdings sei der
Vorjahresumsatz durch frühe Auslieferung
stark erhöht. Verglichen mit dem Umsatz des
Quartals 2012/13 (66,8 Millionen Euro) lagen die Umsätze 2014/15 um rund eine Million Euro höher. Für den Umsatzrückgang
wesentlich seien der verzögerte und reduzierte Warenversand nach Russland und in
die Ukraine sowie reduzierte Auslieferungen
an den letzten großen Private Label-Kunden.
Die Umsätze im Heimatmarkt Deutschland
hätten sich im Branchenvergleich dagegen
positiv entwickelt. Die Umsätze im eigenen Einzelhandel seien um 3,9 Prozent gewachsen und machten 10,2 Prozent vom
Gesamtumsatz aus (Vorjahr 9,0 Prozent).
Dynamisch habe sich das eCommerce-Geschäft entwickelt, das ein Plus von 31 Prozent erzielte. Durch die Gewinnung weiterer
Pierre Cardin-Lizenzrechte für Frankreich,
Belgien und Spanien wuchsen die Umsätze
dort um 1,5 Millionen Euro. Auch in Polen
habe Ahlers ein Plus von fünf Prozent erzielen können. Die Rohertragsmarge lag mit
52,3 Prozent leicht über Vorjahresniveau
(51,8 Prozent), weil das schwach kalkulierte
Private Label-Geschäft zurückgegangen sei.
Die betrieblichen Aufwendungen lagen im
ersten Quartal 2014/15 zusammen bei 30,2
Millionen Euro und damit etwa auf dem Niveau des Vorjahres (Q1 2013/14: 30,3 Millionen Euro). Das Umsatzminus habe im ersten
Quartal 2014/15 zu einem Ergebnisrückgang
im EBIT vor Sondereffekten von 30,7 Prozent auf 5,2 Millionen Euro (Q1 2013/14: 7,5
Millionen Euro) geführt. Das Konzernergebnis habe sich in ähnlichem Maß von 4,9 Millionen Euro auf 3,5 Millionen Euro (–28,6
Prozent) reduziert.
Das Eigenkapital lag am Quartalsstichtag
2015 mit 114,7 Millionen Euro leicht über
dem Vorjahr (114,1 Millionen Euro). Aufgrund gestiegener Forderungen und Vorräte
bei stabilen Verbindlichkeiten aus Lieferung
und Leistung sank die Eigenkapitalquote
trotz des gestiegenen Eigenkapitals auf weiter sehr solide 58,2 Prozent (Vorjahr 60,5
Prozent).
Die Prognose von Ahlers für das Geschäftsjahr 2014/15 sei unverändert. Erwartet werden stabile bis leicht rückläufige Umsätze
und Ergebnisse.
■
OWi 05.2015 | 25
OWi Regional
kreis herford
Häcker Küchen baut Kapazitäten aus und erhöht Produkt- und Prozessqualität
ten und Korpussen könne so erhöht werden.
Eine weitere Investition in Höhe von 8,5
Millionen Euro wurde bei der Firma IMA
Klessmann getätigt. Von dem im Nachbarort
Lübbecke ansässigen Unternehmen werden
drei vollautomatisierte Losgröße-1-Fertigungszellen zur Produktion von Möbelteilen
wie Korpusseiten, Abdeckböden, Wangen
und Nischenverkleidungen in den nächsten
15 Monaten an Häcker ausgeliefert und installiert. Aktuell fertigt Häcker 770 Küchen
pro Tag. Um das bisherige Wachstum und
den weiteren Produktionsausbau personell
abzudecken, wurde die Belegschaft von
1.100 auf 1.200 Mitarbeiter erhöht. „Auch
hier wird unser Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern in den nächsten Jahren noch weiter steigen“, sagt Dirk Krupka.
■
Foto: Häcker Küchen
Rödinghausen. Häcker Küchen befindet sich
auf einem kontinuierlichen Wachstumskurs
– erstmalig wurde 2014 die Umsatzmarke
von 400 Millionen Euro überschritten, teilte das Unternehmen jetzt mit. Um diesen
erfolgreichen Weg auch in Zukunft beizubehalten, investiert das Unternehmen regelmäßig in den Ausbau der Fertigung. Im vergangenen Jahr wurden zwei neue Anlagen
für die Korpusfertigung der Produktlinie
„systemat“ in Werk 2 in Betrieb genommen.
Außerdem wurde in die Kleinteilkommissionierung investiert, um auch hier die Fehlerquote auf ein Minimum zu reduzieren.
Für 2015 und 2016 seien Investitionen in
Höhe von rund 20 Millionen Euro geplant.
Dirk Krupka, Geschäftsführer Bereich Technik und Verwaltung, betont: „Das Wichtigs-
Plant Investitionen in
die Fertigung:
Dirk Krupka, Geschäftsführer Bereich Technik
und Verwaltung.
te beim Ausbau unserer Kapazitäten und der
Automatisierung der Fertigung ist die kontinuierliche, qualitative Verbesserung und
Beherrschbarkeit unserer Prozesse.“ Knapp
zwölf Millionen Euro würden in die Automatisierung des Werks 3 investiert, in dem
die Produktlinie classic hergestellt werde.
Die Kapazitäten für die Fertigung von Fron-
René Scherer hat die
Marketing-Leitung der
steute
Schaltgeräte
GmbH & Co. KG übernommen. Er folgt auf
Georg Töpler, der nach
32 Berufsjahren bei
steute in den RuheRené Scherer
stand
verabschiedet
wurde. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit bei steute war René Scherer unter anderem als Produktmanager für den Geschäftsbereich Steuerungstechnik verantwortlich.
Anschließend übernahm er den neu gegründeten Bereich „E-Marketing“, in dem er u. a.
für den Internet-Auftritt von steute sowie
das Customer Relationship Management
(CRM) verantwortlich war.
■
Der Hermes-Fulfilment-Standort Löhne bekommt einen neuen Betriebsleiter: Roland
Ewert. Der 44-Jährige löst Ralf Kemper (58)
ab, der sich nach fast 30 Jahren im operativen Geschäft künftig ins Privatleben zurückziehen möchte.
Der Standort Löhne ist auf die logistische
Abwicklung von Möbeln, weißer Ware wie
Kühlschränke und Waschmaschinen sowie
brauner Ware wie Fernseher spezialisiert.
Darüber hinaus werden auch in den Bereichen Mode, Beauty und Kleinelektrogeräte
für verschiedene Kunden der E-CommerceBranche die Warehousing- und Retourenprozesse übernommen. Aktuell entsteht in
Löhne ein neues Logistikzentrum mit einer
Bruttogrundfläche von rund 100.000 Quadratmetern. Die Immobilie soll einen Großteil
der in der Region verteilten Betriebsstätten
unter einem Dach konzentrieren.
Roland Ewert, seit dem 1. Oktober 2014 in
Löhne, sieht einer seiner wichtigsten Aufgaben darin, neue Mandanten für den Standort Löhne zu gewinnen. Außerdem stünden
nach Fertigstellung des Logistikzentrums
die Konzentration der Betriebsstätten und
der Umzug in die neue Immobilie an.
■
Führungswechsel bei Hermes
Fulfilment in
Foto: Hermes Fulfilment
Foto: steute
PERSONALIEn
Löhne: Roland
Ewert (rechts) ist
der Nachfolger
von Ralf Kemper
als Betriebsleiter.
Anzeigenverkauf
Lars Brockmann
Tel. 05231/911-197
[email protected]
Anke Schwarzer
Tel. 05231/911-195
[email protected]
26 | OWi 05.2015
Anzeige
Stärken Sie Ihren
Mitarbeitern den Rücken!
„Gesunde Mitarbeiter sind
zufriedene Mitarbeiter.
Es lohnt sich, in die Gesundheit
der Belegschaft zu investieren!“
Dr. Dorina Böhm
Geschäftsführerin MicroDissect GmbH
Rückenprävention: Nur was für die „Großen“?
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer von
kleinen und mittleren Betrieben sind der Meinung: Nur große Unternehmen können sich Maßnahmen zur Rückenprävention leisten. Doch sie
irren sich. Rückenprävention muss weder teuer
noch aufwendig sein. Nachhaltige Erfolge lassen
sich schon mit Bordmitteln erzielen. Wie das geht,
zeigt die Präventionskampagne „Denk an mich.
Dein Rücken“. Hier erhalten insbesondere kleine
und mittlere Betriebe konkrete Hilfestellung und
finden alle erforderlichen Informationen und
Materialien, um die Rückengesundheit ihrer
Belegschaft zu fördern – praktisch, kompakt und
auf die betrieblichen Bedürfnisse zugeschnitten.
Ein Tag für die Gesundheit
Ein Angebot, das bereits zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland
wahrgenommen haben. So wie Dr. Dorina Böhm.
Die Geschäftsführerin der Firma MicroDissect
aus dem hessischen Herborn verknüpfte einen
Erste-Hilfe-Kurs für ihre 20 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit einem Gesundheitstag zum
Thema Rücken. Dazu lieh sie sich kostenfrei Veranstaltungsmodule der Präventionskampagne,
darunter ein Koordinations-Parcours mit fünf
verschiedenen Übungsstationen. Zudem konnte
sie eine Trainerin aus ihrem Fitness-Studio dazu
gewinnen, eine kostenlose Gymnastikstunde
durchzuführen. „Die Resonanz war durchweg
positiv“, berichtet Dorina Böhm. „Wir haben im
Anschluss sogar eines der Module aus dem
Koordinations-Parcours selbst angeschafft. Es
steht nun im Pausenraum und wird sehr häufig
genutzt.“ Für sie steht fest: „Die Aktion werden
wir künftig regelmäßig wiederholen.“
Gute Argumente für die Rückenprävention!
Studien belegen: Nicht (nur) das Gehalt entscheidet heute über die Zufriedenheit von Beschäftigten. Sicherheit und Gesundheit wissen
Beschäftigte ebenfalls zu schätzen! Mit passenden Präventionsangeboten, zum Beispiel zur
Rückengesundheit, können sich gerade kleine
und mittlere Unternehmen von Wettbewerbern
abheben. Zudem sorgen sie für mehr Gesundheit
im Betrieb. Dies wirkt sich für alle positiv aus:
Denn gesunde Beschäftigte sind zufriedene Beschäftigte. Und zufriedene Beschäftigte arbeiten
mit mehr Engagement und sind seltener krank.
Gute Argumente also für die Rückenprävention!
Denk an mich. Dein Rücken
In der Präventionskampagne „Denk an mich.
Dein Rücken“ arbeiten die Berufsgenossenschaften, Unfallkassen, ihr Spitzenverband
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
(DGUV), die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und die Knappschaft zusammen.
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OWi 05.2015 | 27
OWi Regional
Ostwestfalen: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
kreis höxter
180.000
2013
160.000
140.000
2014
120.000
100.000
Sechs
Unternehmen als „Familienfreundliches
80.000
Unternehmen
im Kreis Höxter“ zertifiziert
60.000
Foto: GfW
Meinung
40.000
20.000
0
Jürgen Behlke, Geschäftsführer IHK und Zweigstellenleiter Paderborn + Höxter
Herrschaft
der Ökologie
Ein Teil der „Nahrung“ der Wirtschaft ist
die Mobilität. Da wo die Verkehrsinfrastruktur gut ist und auch hohe Datenübertragungsraten in die Netze möglich sind,
prosperiert die Wirtschaft. Natürlich sind
dies nicht die einzigen „Nahrungsquellen“,
aber schon sehr bedeutsame.
Die Wirtschaft wiederum ernährt viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit
ihren Familien. Wird der Wirtschaft ein
Teil dieser Nahrung – wie beispielsweise
durch den Stillstand bei der Ertüchtigung
der B 64 bei Godelheim und Ottbergen –
entzogen, ist dieses Öko-System (von Ökonomie!) gefährdet.
Würde die B 64 sofort verlegt, würde dies
den Lebensraum der Schlingnatter gefährden. Ein Dilemma? Unsere Gesetze sind
hier nicht auf der Seite der Wirtschaft und
der Menschen. Hier herrscht die Ökologie,
der Mensch verliert.
Es ist durch die Verantwortlichen alles zu
tun – natürlich unter Berücksichtigung
der Gesetzeslage, aber unter Ausnutzung
aller Ermessensspielräume – dass die
Umsiedlung dieser Schlingnattern zügig
vonstatten geht und wir dann wieder
den Menschen und die Wirtschaft in den
Fokus unseres Handelns bekommen! ■
Kreis Gütersloh
Stadt Bielefeld
Kreis Höxter
Kreis Herford
Kreis Minden-Lübbecke Kreis Paderborn
Kreis Gütersloh: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
60.000
2013
Freuen
50.000sich über die erfolgreiche zweite Zertifizierungsrunde „Familienfreundliches Unternehmen im Kreis Höxter“:
Die Teilnehmer und Organisatoren setzen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
2014
40.000
Kreis Höxter. Wieder erhalten sechs Unterund „Zeit für Pflege – H. Rochell GmbH“,
30.000
nehmen das Zertifikat „Familienfreundliches
Brakel/Willebadessen. „Familienfreundlich20.000
Unternehmen
im Kreis Höxter“. Dadurch
keit ist ein Standortfaktor im Kreis Höxter.
werden
Familienfreundlichkeit zahlt sich aus und
10.000 sie für ihre familienorientierten Maßnahmen ausgezeichnet. Seit Januar haben
spart Arbeitgebern echte Kosten“, sagt GfW0
k-Kreis Höx- Geschäftsführer
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der Begleitung
der Gesellschaft Wfür
reagieren
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Wirtschaftsförderung (GfW) und des Komperer Mitarbeiter? Und was bieten sie ihnen an,
tenzzentrums Frau und Beruf OWL auf den
um den Job und die Aufgaben in der Familie
Weg gemacht. Die Betriebe in einer Größe
hinzubekommen? Das sind die zentralen Fravon 16 bis 280 Beschäftigten hatten sich in
gen“, erläutert Gabriele Hanke, ProjektleiteKreis Herford: sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte (30.06.),
Workshops zu familienfreundlichen Maßrin vom Kompetenzzentrum Frau und Beruf
Vergleich 2014 zu 2013
nahmen
informiert und ihre Erfahrungen
OWL, das bei der OWL GmbH angesiedelt ist.
35.000
2013
ausgetauscht.
Während einer BetriebsbegutAuch in Zukunft sind jährliche Zertifizie30.000
achtung durch die Unternehmensberaterin
rungsrunden geplant. Der unabhängige Jury
25.000
2014
Alexandra Wachendorfer wurde überprüft,
gehören an: Michael Stolte, GfW Höxter, Dr.
20.000
welche Maßnahmen die Unternehmen ihren
Claudia Auinger, IHK Ostwestfalen, Holger
15.000
Beschäftigten zur Erleichterung der VereinBenninghoff, Kreishandwerkerschaft Höxter10.000
barkeit von Familie und Beruf ermöglichen
Warburg, Helga Hölscher, Bündnis für Fami5.000
und
welche sie für die Zukunft planen. Das
lie Stadt Höxter, Oliver Verhoeven, RegionalSiegel0 erhalten Ahrens Haustechnik, Ottberagentur OWL, Sabine Laudage, Gleichstele
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Driburg, Integ GmbH, Bad Driburg, KnappWiese, DGB und Gewerkschaft NGG. Konschafts-Klinik, Bad Driburg, Stadt Brakel
takt: Gabriele Hanke, Tel. 05271 9743-21. ■
Zahlen & fakten
Kreis Höxter: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
12.000
2013
10.000
2014
8.000
6.000
4.000
2.000
0
Bad
28 | OWi 05.2015
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Foto: Sägewerk Weber
Sägewerk Weber:
Moderne Technik und effizientere Organisation sparen Holz und Energie
Hat investiert: Lutz Schällig spart mit dem neuen computergestützten Mess-, Regel- und Speichersystem rund 20
Prozent Energie, gleichzeitig steigt die Holzverarbeitungsleistung von 80 Festmeter auf bis zu 120 Festmeter pro Tag.
Das Einsparpotenzial durch die verbesserten Maschinenlaufzeiten und höhere Materialausbeute betragen bis zu
250.000 Euro pro Jahr.
Brakel. Mit einer neuer Anlagensteuerung sowie einer effizienteren Prozess- und Arbeitsplatzgestaltung hat das Sägewerk Weber aus
Brakel seinen Material- und Energieeinsatz
nachhaltig verringert.
Das Sägewerk Weber fertigt aus Fichten und
Lärchen-Stämmen Bretter und Kanthölzer für
Verpackungen. In der Produktion kam es immer wieder zu hohen Ausschussquoten. Das
Unternehmen suchte deshalb Ansätze, um
seine Ressourceneffizienz zu verbessern.
„Über die Volksbank Paderborn-HöxterDetmold kamen wir 2011 erstmals mit den
Experten der Effizienz-Agentur NRW in
Kontakt“, erinnert sich Lutz Schällig, Eigentümer des Sägewerks. „Eine Initialberatung
der Agentur identifizierte erste Effizienzpotenziale in der Produktion.“ Beratungspartner
im Projekt war das Institut für wirtschaftliche
und technologische Unternehmensführung
(IWT) an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe
in Lemgo. 1999 hatte Schällig das Sägewerk
übernommen, nachdem die Anlage rund ein
halbes Jahr nicht in Betrieb war. Heute beschäftigt der Maschinenbau-Ingenieur sechs
Mitarbeiter und bildet zwei junge Erwachsene
zu Holzbearbeitungsmechanikern aus. Den
Jahresumsatz gibt er mit knapp zwei Millionen Euro an. Um weitere Ressourceneffizienz-Maßnahmen zu planen und umzusetzen,
nutzte Schällig auch das Netzwerk „Logistik- und Produktionsoptimierung in Netzwerken“ (LoopiN). Das von der EFA und der IHK
Ostwestfalen initiierte und vom IWT koordinierte Projekt erarbeitete von 2010 bis 2012
Ansätze zur Steigerung der Materialeffizienz
in der Holz- und Möbelindustrie. Die angelieferten Stämme werden im Sägewerk durch
eine Gattersäge zu Brettern verarbeitet. „Die
Beratung deckte auf, dass die veraltete Steuerung der Anlagen Grund für die hohen Ausschussquoten war“, erklärt Heike Wulf vom
Regionalbüro Bielefeld der Effizienz-Agentur
NRW. „Als Ergebnis der Analyse installierte
das Unternehmen ein modernes computergestütztes Mess-, Regel- und Speichersystem.
Dieses ermöglicht eine umfangreichere Vermessung des Holzes. Dadurch erhöhte sich die
Holzausbeute um vier Prozent.“
Da nun weniger Holz für die gleiche Ausbringungsmenge geschnitten werden muss, verringern sich auch die Maschinenlaufzeiten.
Verschiedene Arbeitsabläufe konnten darüber hinaus effizienter gestaltet werden. Auch
konnte der Materialfluss der Sägenebenprodukte optimiert werden, so dass heute deutlich weniger Reinigungsarbeiten anfallen und
die Verfügbarkeit der Sägelinie erhöht werden
konnte.
Das Ergebnis: Heute verarbeitet der Betrieb
bis zu 120 Festmeter Holz täglich – zuvor waren es 80 Festmeter pro Tag. Insgesamt senkte
der Betrieb durch das Maßnahmenpaket seinen Energieverbrauch um mindestens 20 Prozent, was etwa 35.000 kWh entspricht. Durch
die effizientere Ressourcennutzung werden
600 Festmeter Holz im Wert von rund 42.000
Euro pro Jahr eingespart.
„Das Einsparpotenzial durch bessere Maschinenlaufzeiten und Materialausbeute von etwa
250.000 Euro pro Jahr konnte bereits zu 80
Prozent gehoben werden“, so Schällig. „Maßgeblich für uns ist jedoch die wirtschaftliche
Perspektive für das Unternehmen, das sich
aus der verbesserten Kostenstruktur und der
geringeren Belastung der Mitarbeiter ergibt.“
Das Sägewerk Weber nutzte im Vorfeld der
Umsetzung auch die Finanzierungsberatung
der Effizienz-Agentur NRW. Die Agentur
begleitete das Unternehmen während der
Antragstellung und Abrechnung. Das Säge-
werk erhielt für die Anlagensteuerung einen
Zuschuss in Höhe von 22.110 Euro aus dem
Förderprogramm progres.nrw des nordrheinwestfälischen Umweltministeriums. Insgesamt investierte Schällig 152.000 Euro in die
Umsetzung. Ausschließlich durch die Rohstoffeinsparungen ergibt sich eine Amortisationszeit von etwa drei Jahren.
■
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OWi 05.2015 | 29
kreis minden-lübbecke
Meinung
Katja Amaral, IHK Ostwestfalen
Tue Gutes und
sprich darüber!
„Employer Branding“ ist der neudeutsche
Begriff für den Aufbau und die Pflege von
Unternehmen als Arbeitgebermarke. Ziel
ist es, sich angesichts eines zunehmenden
Personal- und Fachkräftemangels sowie
Talentwettbewerbs vieler Branchen und
Unternehmen, gegenüber Mitarbeitern
und möglichen Bewerbern als attraktiver
Arbeitgeber zu positionieren, um so einen
positiven Beitrag zur Mitarbeitergewinnung und -bindung zu leisten. Hierzu
gehört für ein Unternehmen die Formulierung, Kommunikation und schließlich
auch die Einlösung von Leistungsversprechungen für aktuelle und künftige Arbeitnehmer. Wichtig ist dabei zunächst die
authentische Herausstellung der Einzigartigkeit beziehungsweise von Alleinstellungsmerkmalen des Arbeitsgebers sowie
die externe als auch vor allem die interne
Kommunikation und das tatsächliche „Leben“ einer positiven Unternehmenskultur
nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich
darüber!“ So können bestehende Mitarbeiter sogar als Botschafter der eigenen
Unternehmensleistungen fungieren und
neue Interessenten locken. Vor allem in
eher ländlich strukturierten Regionen, wie
Minden-Lübbecke, in denen potenzielle
Arbeitnehmer und Auszubildende tendenziell in Ballungszentren abwandern,
müssen die Unternehmen sich unbedingt
angewöhnen, über Gutes auch zu sprechen. ■
IMA Klessmann überzeugt mit dickem Umsatzplus
Lübbecke. Mit einem Umsatzplus von 30 Prozent – der Umsatz stieg auf 160 Millionen
Euro (2013: 123 Millionen Euro) – beendete
die IMA Klessmann GmbH das Geschäftsjahr
2014. Auch die Auftragsbücher seien gut gefüllt: der Auftragsbestand betrug Ende 2014
80,1 Millionen Euro (2013: 77 Millionen
Euro) – ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. Dabei sei die Auftragslage auch
in 2014 durch das Projektgeschäft beflügelt
worden. Die Realisierung komplexer Anlagen
zur prozesssicheren, verketteten Produktion
sei nach wie vor eine der großen Stärken des
Lübbecker Herstellers von Fertigungsanlagen
für die holzbearbeitende Industrie und das
Handwerk. Speziell Anlagen zur flexiblen,
automatisierten Fertigung varianten- und
formenreicher Möbelteile in großer Farbvielfalt und höchster Qualität seien gefordert gewesen – und die nationale wie internationale
Nachfrage steige weiter. IMA begegne diesem
Trend mit Anlagen für die verkettete, automatisierte Losgröße-1-Fertigung und habe
seine Marktführerschaft auf diesem Sektor
weiter ausbauen können. „Diese Technik
macht inzwischen in allen Leistungsklassen
80 Prozent unseres Umsatzes aus, Tendenz
weiter steigend. Die aktuellen Diskussionen
rund um das ‚Internet der Dinge‘ und ‚Industrie 4.0‘ trieben diese Entwicklung weiter voran“, erklärt Rüdiger Schliekmann, geschäftsführender Gesellschafter der IMA Klessmann
GmbH. Auch im Ausland seien die Geschäfte
für IMA sehr positiv verlaufen. Die ausgesprochen erfreulichen Entwicklungen auf
dem US-amerikanischen und dem asiatischen
Markt hätten die Defizite im Russland-Ge-
Positive Geschäftsentwicklung: Rüdiger Schliekmann,
geschäftsführender Gesellschafter der IMA Klessmann
GmbH (rechts), freut sich über volle Auftragsbücher.
schäft mehr als kompensieren können.
In allen Leistungsklassen entwickele und realisiere IMA gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern Projekte entlang der Wertschöpfungskette der Holzverarbeitung – von der
Platte bis zum fertigen Möbel. „Das vergangene Jahr hat die Entwicklung in diese Richtung
auch bestätigt“, erklärt Schliekmann, „viele
Neukunden, die in der Vergangenheit vor allem auf Einzelmaschinen produzierten, gaben
in 2014 ganze Produktionsanlagen bei uns in
Auftrag.“ Die positive Geschäftsentwicklung
schlage sich auch im IMA-Mitarbeiterbestand
nieder: Dieser stieg weltweit um 54 auf insgesamt 900 Beschäftigte, davon 735 am Standort Lübbecke. Mit 18 neuen Auszubildenden
liege die Zahl der Lehrlinge insgesamt bei 72
und damit leicht über Vorjahresniveau. Neben
dem Hauptsitz in Lübbecke gehören Serviceund Vertriebsgesellschaften in West- und Osteuropa, den USA, Kanada, Russland, Singapur
und China zur IMA Gruppe. Das Unternehmen
ist seit November 2005 Teil der ADCURAM
Group AG.
■
Zahlen & fakten
Kreis Minden-Lübbecke: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
40.000
2013
35.000
30.000
2014
25.000
20.000
15.000
10.000
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IMA Klessmann
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Foto: Gauselmann
Gauselmann: Geschäfte im Ausland legen deutlich zu
Espelkamp. Die familiengeführte Gauselmann Gruppe – unter der Führung der beiden Gesellschafter Paul und Armin Gauselmann sowie sechs weiterer Vorstände – hat
das Geschäftsjahr 2014 nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. Stark negativ hätten sich gesetzliche Restriktionen für
das gewerbliche „kleine“ Spiel im Kernmarkt
Deutschland ausgewirkt, die jedoch durch
ein prosperierendes Auslandsgeschäft in
nahezu allen Geschäftsfeldern ausgeglichen
werden konnten. Das Geschäftsvolumen des
Unternehmens – inklusive aller Gruppenunternehmen – mit ihrem Markenzeichen der
„lachenden Merkur-Sonne“ sei nach den
ersten vorläufigen Geschäftszahlen um rund
fünf Prozent auf über 1,9 Milliarden Euro
gestiegen. Damit einher gehe die positive
Entwicklung des voll konsolidierten Umsatzes, der auf 1,3 Milliarden Euro anwachsen
werde – über 90 Millionen Euro mehr als
im Vorjahr.
„Das Unternehmensergebnis ist trotz aller
Restriktionen noch zufriedenstellend. Auch
wenn wir unser Ziel von zehn Prozent Um-
satzrendite unter den aktuellen Umständen
nicht erreichen können, so liegt es immerhin über fünf Prozent“, so Paul Gauselmann, Gründer und Vorstandssprecher der
Gauselmann Gruppe.
Kritisch stehe er den aktuellen gesetzlichen
Rahmenbedingungen in Deutschland gegenüber, darunter verlängerte Sperrzeiten,
Einlasskontrollsysteme oder Nichtraucherschutzgesetze. Viele Kunden nutzten daher
Glücksspielangebote aus dem Internet. „Als
Konsequenz verstärken wir unsere Aktivitäten auf Märkten im Ausland, wie zum
Beispiel Großbritannien oder Spanien. Dort
konnten wir uns bereits gut etablieren“, so
Gauselmann weiter. Ermöglicht worden sei
die erfolgreiche Entwicklung des Auslandsgeschäfts in 2014 durch Investitionen in
Höhe von 180 Millionen Euro sowie durch
die Schaffung zahlreicher neuer Arbeitsplätze. Insgesamt stieg die Zahl der Beschäftigten um rund 300 auf gut 8.500 Mitarbeiter.
„Die gesetzliche Lage lässt weder die Entstehung neuer Arbeitsplätze noch größere
Investitionen in Deutschland zu. Unser Weg
Der Gauselmann-Vorstand: (1. Reihe) Armin Gauselmann,
Paul Gauselmann, Vorstandssprecher, (2. Reihe) Dr. Werner
Schroer, Technik, (3. Reihe) Manfred Stoffers, Marketing,
Kommunikation und Politik, Jürgen Stühmeyer, MerkurVertrieb, (4. Reihe) Dieter Kuhlmann, Spielothek-Säule,
(5. Reihe) Alexander Vleeming, Finanzen, Alexander Martin,
Neue Medien (von links).
ins Ausland ist sozusagen zwingend gesetzlich vorgeschrieben“, so Paul Gauselmann.
Das Eigenkapital des 1957 gegründeten Familienunternehmens stieg 2014 erstmals auf
über 600 Millionen Euro, was einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent entspreche.
■
Buschjost GmbH wird IMI Precision Engineering
Bad Oeynhausen. Die Buschjost GmbH,
nach eigenen Angaben anerkannter Spezialist in der Entwicklung und Produktion von
Prozessventilen, tritt seit kurzem als IMI
Precision Engineering auf. Grund dafür sei
eine strategische Neuausrichtung des britischen Mutterkonzerns IMI plc: Durch die
Umstrukturierung in drei neue Geschäftsbereiche würden vorhandene Technologien, Ressourcen und Erfahrungen gebündelt
und für die gesamte Gruppe zugänglich
gemacht. Der Austausch von Best Practice
und Innovationen werde auf diese Weise
noch effizienter angeregt und gefördert.
Gemeinsam mit weiteren Schwesterfirmen
bilde Buschjost den Geschäftsbereich IMI
Precision Engineering und trete nun auch
unter diesem Namen auf. Der Firmensitz
an der Detmolder Straße in Bad Oeynhausen werde so zu einem deutschen Standort
des internationalen Geschäftsbereiches.
Der Name Buschjost habe aber auch in Zukunft Bestand: Zum einen bleibe „Buschjost
GmbH“ weiterhin die rechtliche Bezeich-
nung des Unternehmens. Zum anderen
entstehe die Produktmarke „IMI Buschjost“,
unter der zukünftig ein Großteil der Produkte der Buschjost GmbH vertrieben werde. „Trotz zahlreicher Veränderungen und
einer verstärkten internationalen Ausrichtung ist und bleibt Bad Oeynhausen unser
Entwicklungs- und Produktionsstandort.
Wir verlassen uns auf altbekannte Gesichter und erhalten alle Arbeitsplätze“, betont
Oliver Wehking, Geschäftsführer Buschjost
GmbH.
Am Standort Bad Oeynhausen entstehen
seit mehr als 80 Jahren Prozessventile für
flüssige und gasförmige Medien. Die Produktpalette reiche von Magnet- und Regelventilen über fremdfluidbetätigte Ventile
bis hin zu kundenspezifischen Systemlösungen. Zu den Einsatzgebieten zählten
vor allem der Maschinen- und Anlagenbau, die Fahrzeug- und Grundstoffindustrie
sowie die Bereiche Energieerzeugung und
Umweltschutz. Von der Membran bis zum
Magneten entstünden alle wesentlichen
Komponenten der IMI Buschjost-Produkte
in eigenen Fertigungsstätten. IMI Precision
Engineering ist ein international führender
Hersteller und Systemanbieter im Bereich
der pneumatischen Antriebs- und Steuerungstechnik. Mehr als 6.000 Mitarbeiter
vertreten das Unternehmen mit Produktionsstätten weltweit und bieten gleichzeitig
mit einem Vertriebs- und Servicenetz in 75
Ländern Vor-Ort-Service. IMI Precision Engineering ist ein Unternehmensbereich der
britischen IMI plc mit einem Jahresumsatz
von rund 1,7 Milliarden britischen Pfund.
Technologiezentren befinden sich in den
USA, Deutschland, Großbritannien und
China.
■
JUBILÄen
25
Brunkow GmbH & Co. Tiefbau KG,
Hüllhorst, am 1. April
BioTrop Wintergärten GmbH,
Petershagen, am 10. April
OWi 05.2015 | 31
OWi Regional
kreis paderborn
paragon-Tochter Voltabox schließt strategische
Partnerschaft mit Triathlon Batterien
Meinung
Delbrück. Die paragon-Tochter Voltabox
Deutschland GmbH hat eine strategische
Partnerschaft mit der Triathlon Batterien
GmbH, Glauchau, für den europäischen
Markt abgeschlossen. Kern der exklusiven
Vereinbarung sei die Lieferung von Lithium-Ionen-Batterien für den Bereich Intralogistik, also beispielsweise für elektrisch betriebene Gabelstapler oder fahrerlose Transportsysteme, teilt das in Delbrück ansässige
Unternehmen mit. Triathlon sei bereits heute in Deutschland ein führender Anbieter
von herkömmlichen Blei-Batterien für diesen Markt und wolle diese Position durch
die Voltabox Hochleistungs-Lithium-IonenBatterien weiter ausbauen. Damit erschließe
Dr. Claudia Auinger, IHK Ostwestfalen
Familienorientierte
Personalpolitik
PERSONALIEn
Fotos (2): Fastec
Der Wettbewerb um gute Fachkräfte greift
nun auch im Kreis Paderborn um sich.
Immer häufiger können Unternehmen die
ausgeschriebenen Stellen nicht adäquat
besetzen. Auf dem Ausbildungsmarkt
zeigt sich ein ähnliches Bild. In Zeiten,
in denen sich der Arbeitsmarkt vom
Anbieter- zum Nachfragermarkt entwickelt, ist es wichtig, neue – häufig auch
unkonventionelle – Wege zu gehen, um
als attraktiver Arbeitgeber in der Region
wahrgenommen zu werden. Es geht darum, den Menschen mit seiner individuellen Erwerbsbiographie in den Mittelpunkt
der Betrachtung zu stellen. Im Sinne einer
lebenszyklusorientierten Personalpolitik
gewinnt die Vereinbarung von Beruf und
Familie klar an Bedeutung. Für die jungen Menschen der Generation Y hat die
Ausgewogenheit zwischen Beruf und Familie sehr hohen Stellenwert. Um diesen
Erwartungen zu begegnen, bedarf es einer
familienorientierten Personalpolitik. Dabei
geht es nicht zwingend darum, ausgefeilte
Konzepte zu entwickeln. Häufig sind es
kleine Maßnahmen, die dazu beitragen,
ein Unternehmen familienfreundlicher
werden zu lassen. Die Palette von möglichen Maßnahmen ist groß. Das Repertoire
reicht von Kinderbetreuungszuschüssen,
über Home-Office bis hin zu Familienfesten. Wichtig ist nur, damit zu starten,
um für den Arbeitsmarkt als Unternehmen
attraktiver zu werden!
■
sich Voltabox nach der strategischen Partnerschaft mit Vossloh-Kiepe für Elektrobusse nun ein zweites großes Marktsegment.
Das Umsatzvolumen in den kommenden
fünf Jahren liegt nach Einschätzung von
paragon im zweistelligen Millionen-EuroBereich.
Die im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutsche Börse AG in Frankfurt
a.M. notierte paragon AG entwickelt, produziert und vertreibt Lösungen im Bereich
der Automobilelektronik. Zum Portfolio des
Direktlieferanten der Automobilindustrie
zählen Produkte in den Geschäftsbereichen
Sensoren, Akustik, Cockpit, Elektromobilität
und Karosserie-Kinematik. ■
(MES) hinzu. Der 38-jährige Rasch und der
39-jährige Dauner waren zuletzt bei der FORCAM GmbH als Account Manager tätig. Die
Branchenexperten werden gemeinsam das
Kreis Minden-Lübbecke: sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte
(30.06.),
Vertriebsbüro Süd
leiten. Die FASTEC
GmbH
Vergleich 2014
2013
(40zuMitarbeiter)
entwickelt Softwarelösungen
40.000
zur Optimierung von Produktionsprozessen
2013
35.000
Nikolai Dauner
Marcus Rasch
sowie Consulting-Dienstleistungen und bietet
30.000
die Inbetriebnahme inklusive Schulung an.
2014 ■
25.000
Nikolai
Dauner und Marcus Rasch verstärken
20.000
das Vertriebsteam der FASTEC GmbH, PaderStefan Würz (47) ist als Projektmanager für die
15.000
born. Mit ihnen gewann das Paderborner ITHR-Strategieberatung der Lurse AG, Salzkot10.000
Unternehmen, das nach eigenen Angaben inten, tätig. Mit dem international erfahrenen,
5.000
novative Softwarelösungen für Produktionsauf die Vergütung von Vorständen und oberen
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betriebe entwickelt,
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mit Blangjähriger
Berufserfahrung speziell im
LursePo das reCompensation-Team
am Standort
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„Manufacturing Execution System“-Bereich
Frankfurt weiter aus, teilt Lurse mit. ■
Zahlen & fakten
80.000
Kreis Paderborn: sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (30.06.),
Vergleich 2014 zu 2013
2013
70.000
60.000
2014
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
32 | OWi 05.2015
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Foto: DLG
International FoodTec Award 2015
in Silber für Döinghaus
Ausgezeichnet: Die Döinghaus cutting and more GmbH
& Co. KG gehört mit zu den
Preisträgern des „International
Beratung, Planung, Bauausführung
FoodTec Award“.
Knigge
…macht erfolgreich!
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www.wirkung-ohne-worte.de
nicht nur auf die Qualität der Schnitte, sondern auch auf die Standzeit der Messer sowie
den erforderlichen Reinigungsaufwand aus.
Der International FoodTec Award wird in
dreijährigem Turnus vergeben. Er wird von
der DLG in Kooperation mit folgenden Fachund Medienpartnern verliehen: der European
Federation of Food Science and Technology
(EFFoST) und der Anuga FoodTec, den im
Deutschen Fachverlag, Frankfurt a.M., erscheinenden Fachzeitschriften „Fleischwirtschaft“ und „Fleischwirtschaft international“,
den im Verlag Th. Mann, Gelsenkirchen, erscheinenden Fachzeitschriften „European
Dairy Magazine“ und „Deutsche Milchwirtschaft“, der im Bücker Fachverlag, Bad Breisig, erscheinenden Fachzeitschrift „FOOD Lab
– Qualitätsmanagement, Analytik und Nachhaltigkeit“, der im DLG-Verlag erscheinenden
Fachzeitschrift „DLG-Lebensmittel“ sowie der
im LT Food Medien-Verlag, Hamburg, erscheinenden Fachzeitschrift „Lebensmitteltechnik“.
■
Geroldstraße 16 | 33098 Paderborn
Salzkotten. Die Döinghaus cutting and more
GmbH & Co. KG aus Salzkotten wurde von
der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft
(DLG) zusammen ihren Partnern auf der Anuga FoodTec, der internationalen Fachmesse
für Lebensmittel- und Getränketechnologie in
Köln, mit dem International FoodTec Award
in Silber ausgezeichnet. Der Preis wurde in
diesem Jahr an 18 Innovationsprojekte aus
der internationalen Lebensmittel- und Zulieferindustrie verliehen. Jeweils neun Innovationen erhielten den International FoodTec
Award in Gold und den in Silber. Zu den
Preisträgern gehören Unternehmen aus Dänemark, Kanada, den Niederlanden, Österreich
und Deutschland, teilt die DLG mit.
Döinghaus erhielt die Auszeichnung für seinen „Universal Ultraschall Schneider“. Das
saubere und exakte Schneiden von Käse stelle
eine besondere Herausforderung dar. Hier
biete sich das Schneiden unter Anwendung
von Ultraschall an, bei dem als Sonotroden
bezeichnete Schneidwerkzeuge mit Hilfe von
Ultraschall zum Schwingen gebracht werden.
Aufgrund des schnellen Vibrierens arbeiteten
Schneidesonotroden mit einem deutlich geringeren Anpressdruck als herkömmliche
Messer, so dass Verformungen oder Beschädigungen der Produkte weitgehend vermieden
werden. Vorteilhaft sei weiterhin, dass sich
aufgrund der ständigen Schwingungen kaum
Produktreste an die Klingen anhaften und
diese verschmutzen könnten. Das wirke sich
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OWi 05.2015 | 33
Standortpolitik
Ostwestfalens Unternehmen kritisieren
Umsetzung des Mindestlohns
Ostwestfalens Unternehmen sind überwiegend unzufrieden mit der derzeitigen
Umsetzung des Mindestlohngesetzes – zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Umfrage der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK).
Foto: ©SZ-Designs/Fotolia
Demnach beurteilen 58 Prozent der befragten Unternehmen die derzeitige Umsetzung als „schlecht“ (35 Prozent) oder „sehr
schlecht“ (23 Prozent), lediglich elf Prozent
bewerten die Einführung als „sehr gut“ oder
„gut“.
An der Umfrage beteiligten sich 537 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen.
Deutlich schlechter (69 Prozent, schlecht/
sehr schlecht) bewerten die von der Einführung des Mindestlohns besonders stark betroffenen Branchen die Umsetzung des Gesetzes, zu denen beispielsweise das Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe, das
34 | OWi 05.2015
Baugewerbe sowie das Gaststätten- und
Beherbergungsgewerbe zählen. Bemängelt
werden insbesondere der hohe Bürokratieaufwand und unzureichende Informationen
zur Anwendung des Gesetzes. „Allein die
IHK ist in den vergangenen Monaten mit
hunderten Anfragen zu dem Thema konfrontiert worden. Die konkrete Umsetzung
und viele offene Fragen dazu spiegeln sich
in der negativen Bewertung wider“, sagt
IHK-Präsident Wolf D. Meier-Scheuven. Dabei hätten die Unternehmen mit einem generellen Mindestlohn weniger ein Problem
als vielmehr mit dessen Umsetzung. Denn
immerhin jeder zweite befragte Unternehmer beurteilt die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns mit „sehr gut“ (18
Prozent) oder „gut“ (32 Prozent). Ablehnend
äußern sich 23 Prozent. „Viele Betriebe und
Branchen bezahlen ihre Mitarbeiter ohnehin
bereits besser als es der Mindestlohn verlangt. Jetzt kommen noch Dokumentationsund Aufzeichnungspflichten hinzu. Der Gesetzgeber sollte hier dringend noch einmal
nachbessern, denn das Gesetz zeigt bereits
jetzt negative Auswirkungen“, so der IHKPräsident. So benennen 42 Prozent der Unternehmen die Mehrbelastung durch die Do-
Beurteilung der Einführung eines Mindestlohns und der
Umsetzung (Angaben in %)
Voraussichtliche Maßnahmen auf die Einführung eines
Mindestlohns (stärker betroffene Branchen, Mehrfachantworten)
40%
35%
30%
Lohnerhöhungen
28%
25%
20%
28%
21%
Kürzung von Sonderzahlungen
18%
15%
8%
2%
sehr gut
gut
neutral
schlecht
sehr schlecht
Personalabbau
19%
Bestimmte Leistungen können nicht mehr erbracht,
bzw. Produkte nicht mehr hergestellt werden
11%
Standortverlagerung 0%
33%
Keine Maßnahmen
Wie beurteilen Sie ganz allgemein eine Einführung eines branchenübergreifenden, flächendeckenden
Mindestlohns in Deutschland?
Wie beurteilen Sie die derzeitige Umsetzung des Mindestlohngesetzes?
kumentations- und Aufzeichnungspflichten
als „erheblich“, weitere 27 Prozent als
„spürbar“. Die derzeitige Grenze für eine
Aufzeichnungspflicht, ein verstetigtes regelmäßiges Brutto-Monatsentgelt von 2.958
Euro, erachtet die Mehrheit der betroffenen
Unternehmen als zu hoch (61 Prozent).
Die so genannte Auftraggeberhaftung bei
der Beschäftigung von Subunternehmen
kennen zwar 78 Prozent der befragten Unternehmen, gut informiert über die Regelungen fühlen sich aber die wenigsten. Denn 83
Prozent antworteten mit „nein“ auf die Frage „Fühlen Sie sich von der Bundesregie-
20%
Verringerte Investitionen
9%
10%
0%
32%
Preiserhöhungen
23%
15%
5%
34%
Verkürzung der Arbeitszeit
35%
32%
32%
0%
rung bezüglich der Haftungsregelung ausreichend informiert?“. Inhaltlich beurteilen
61 Prozent der Unternehmen die Haftungsregelung als „schlecht“ (27 Prozent) oder
„sehr schlecht“ (34 Prozent).
Gefragt nach den Auswirkungen des Mindestlohns auf ihr Unternehmen rechnen 21
Prozent mit starken Auswirkungen, weitere
24 Prozent gehen von weniger starken Auswirkungen für ihren Betrieb aus, 32 Prozent
von keinen Auswirkungen. Innerhalb der
stärker betroffenen Branchen rechnen 36
Prozent mit sehr starken Auswirkungen.
Gut jeder dritte Betrieb dieser Branchen (34
10%
20%
30%
40%
Prozent) will auf das Mindestlohngesetz mit
einer Verkürzung der Arbeitszeit der Betroffenen reagieren, 32 Prozent wollen die
Entlohnung erhöhen. Dies bringt aber auch
Preiserhöhungen mit sich (28 Prozent).
Zum Nachteil der betroffenen Mitarbeiter
drohen Kürzungen von Sonderzahlungen
(21 Prozent) oder Personalabbau (19 Prozent). Auch gesamtwirtschaftlich dürfte die
Einführung negative Effekte mit sich bringen: So wollen 20 Prozent ihre Investitionen verringern und elf Prozent sehen sich
nicht mehr in der Lage, bestimmte Dienstleistungen zu erbringen.
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Standortpolitik
IHK-Umfrage zur Digitalisierung offenbart Herausforderungen für die Wirtschaft
„Erst dann lassen sich neue Anwendungen
und Dienstleistungen rund um die ‚Industrie
4.0‘ realisieren.“
Politik und Gesellschaft ein stärkeres Bewusstsein für die nötigen Infrastrukturen
entwickeln“, betont Bayer.
In den meisten Regionen NRWs sei derzeit
zwar eine Grundversorgung gewährleistet;
vor allem im ländlichen Raum und in einigen städtischen Gewerbegebieten gebe es
jedoch auch unterversorgte Bereiche. Dort
fehlten insbesondere leistungsfähige Breitbandanbindungen. Fast jeder dritte vor allem der kleinen und mittelständischen Betriebe sieht der Umfrage zufolge in einem
unzureichenden Breitbandanschluss derzeit
eine Bremse für die eigene Geschäftstätigkeit und die weitere Digitalisierung. Viele
beschränken daher ihr Betätigungsfeld,
wechseln den Standort oder planen eine
Verlagerung. „Um die Trends der Digitalisierung in NRW nutzen zu können, müssen
Viele Unternehmen beschäftige auch die
Frage, wie sich in einer digitalen Welt geschäftskritische Informationen vor Verlust
und unerlaubtem Zugriff schützen lassen.
Hinzu kommen der Umfrage zufolge rechtliche Unsicherheiten, etwa im Online-Handel,
beim Datenschutz oder beim Vertrags- und
Urheberrecht. Zudem fehle es zahlreichen
Betrieben an ausreichend qualifiziertem
Personal. Qualifizierungsbedarf bestehe bei
IT-Sicherheit, Prozess-Know-how und Prozessgestaltung. „Eine zügige Weiterentwicklung der notwendigen dualen Ausbildungsberufe und der Weiterbildungsabschlüsse ist
daher dringend zu prüfen“, sagt Bayer. ■
2014
2010 = 100
Januar105.9
Februar106.4
März106.7
April106.5
Mai106.4
Juni106.7
Juli107.0
August107.0
September107.0
Oktober106.7
November106.7
Dezember106.7
2015
2010 = 100
Januar105.5
Februar106.5
März107.0
Foto: ©santiago silver/Fotolia
Der digitale Wandel erfasst die deutsche
Wirtschaft in vollem Umfang. Das belegen
die Ergebnisse einer Online-Umfrage, die
der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) veröffentlicht hat. Bundesweit geht jedes vierte Unternehmen von der
Schaffung zusätzlicher Stellen aufgrund der
Digitalisierung aus. Entsprechende Beschäftigungsimpulse gibt es vor allem in den Bereichen Kommunikation, Industrie und
Handel. Die IHK NRW als Vereinigung der
16 Industrie- und Handelskammern in
Nordrhein-Westfalen weist auf Herausforderungen hin, mit denen sich die Wirtschaft
konfrontiert sieht: „Um von der Digitalisierung profitieren zu können, muss der flächendeckende Anschluss an das Breitbandnetz gegeben sein“, sagt Michael F. Bayer,
Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen und
industriepolitischer Sprecher von IHK NRW:
Verbraucherpreisindex
2013
2010 = 100
Januar104.5
Februar105.1
März105.6
April105.1
Mai105.5
Juni105.6
Juli106.1
August106.1
September106.1
Oktober105.9
November106.1
Dezember106.5
Quelle: Statistisches Bundesamt, alle Angaben ohne Gewähr
36 | OWi 05.2015
Weltmarktführer werden und bleiben
Tag der
WelTmarkTführer
in Ostwestfalen-lippe
TOP-Themen
Digitalisierung / Industrie 4.0
Herausforderungen der Internationalisierung
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Spitzenleistungen durch Kooperationen
Vorträge u.a. von:
Garrelt Duin,
Minister für Wirtschaft,
Energie, Industrie, Mittelstand
und Handwerk des Landes
Nordrhein-Westfalen
Dr. Eckhard Scholz,
Vorsitzender des
Markenvorstands,
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Dr. Markus Miele,
Geschäftsführender
Gesellschafter,
Miele & Cie. KG
Dr. h. c. August Oetker,
Vorsitzender des Beirats,
Dr. August Oetker KG
Tag der Weltmarktführer in Ostwestfalen-Lippe
23. Juni 2015, Stadthalle Bielefeld
www.weltmarktfuehrer-tag.de/owl
Veranstalter:
OWi 05.2015 | 37
Willkommen bei Weltfirmen und
„Hidden Champions“!
Ostwestfalen-Lippe ist eine der wirtschaftsstärksten Regionen in Deutschland. Zwei Faktoren tragen besonders
zur wirtschaftlichen Prosperität in der Region bei: Zum einen bilden eine Vielzahl an Familienunternehmen das
Herzstück der ostwestfälischen Wirtschaft, zum anderen punktet Ostwestfalen mit einer besonderen Vielfalt an
Branchen, die auf technologische Veränderungen flexibel und innovativ reagiert. Ein hervorragender Beleg dafür
ist, dass Ostwestfalen mit „it‘s OWL - Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“ den Zuschlag beim
Spitzenclusterwettbewerb der Bundesregierung erhalten hat und damit zur Königsklasse der Technologieregionen in Deutschland zählt.
Insgesamt beheimatet Ostwestfalen-Lippe viele innovative und weltweit tätige Großunternehmen wie Bertelsmann, Claas, Dr. Oetker, Miele und beispielsweise Phoenix Contact. Zudem sind es die zahlreichen „Hidden
Champions“, die den wirtschaftlichen Charakter der Region prägen: kleine und mittlere Unternehmen, hochinnovativ und äußerst erfolgreich, die in ihren Nischen häufig Weltmarktführer sind.
Daher ist es nur eine logische Konsequenz, dass am 23. Juni in Bielefeld der „Tag der Weltmarktführer in
Ostwestfalen-Lippe“ stattfindet. Die behandelten Themen Digitalisierung / Industrie 4.0, Internationalisierung
wie auch Nachhaltigkeit sind Megatrends, die die Wirtschaft aktuell beschäftigen. Zudem können Sie die
Region, ihre Weltfirmen und ihre „Hidden Champions“ an diesem Tag hautnah erleben. Die WirtschaftsWoche,
Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt und die Industrie- und Handelskammern Ostwestfalen zu
Bielefeld sowie Lippe zu Detmold laden Sie dazu herzlich ein.
Wolf D. Meier-Scheuven
Ernst-Michael Hasse
Präsident der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
Präsident IHK Lippe zu Detmold
Unterstützer
Sponsoren / Aussteller:
Tag der Weltmarktführer in Ostwestfalen-Lippe, 23. Juni 2015
8.00 - 9.00
Einlass und Begrüßungskaffee
9.00 - 9.30
Eröffnung durch
Wolf D. Meier-Scheuven,
Präsident,
IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
Franz Rother,
Mitglied der
WirtschaftsWoche-Redaktion
Garrelt Duin,
Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und
Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen
38 | OWi 05.2015
Digitalisierung / Industrie 4.0
9.30 - 10.00
Hans Beckhoff,
Geschäftsführer,
Beckhoff Automation GmbH & Co. KG
10.00 - 10.30
Zukunftsfähiges Geschäft durch digitales Marketing
Mobile ist keine Technologie, sondern Konsumentenverhalten
Die richtigen Menschen mit den richtigen Botschaften erreichen
Mit Bewegtbild die eigene Marke formen
Arne Henne,
SMB Program Manager EMEA,
Facebook
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
11.00 - 11.30
Vertrauen ist nachhaltigkeit, nachhaltigkeit ist Vertrauen
Nachhaltige Unternehmensführung als Basis aller
Entscheidungsprozesse
Die Ökonomische Dimension als Fundament
Der Mensch im Mittelpunkt der Unternehmensführung
Dr. h. c. August Oetker,
Vorsitzender des Beirats,
Dr. August Oetker KG
11.30 - 12.00
Auf dem Weg zur ökologischen nummer 1
Die Umweltstrategie des Volkswagen Konzerns
Ziele, Handlungsfelder und Strukturen
Ganzheitliche Betrachtung von Umweltwirkungen
Wolfram Thomas,
Konzernbeauftragter für Umwelt, Energie
und neue Geschäftsfelder, Volkswagen AG
12.00 - 12.30
Die Entwicklung nachhaltiger leichter nutzfahrzeuge für
den gewerblichen Mittelstand
Änderungen der globalen Rahmenbedingungen für den
urbanen Verkehr
BEVs werden zunehmend attraktiver für innerstädtischen
Waren- und Dienstleistungsverkehr
Produktentwicklungen werden zu nachhaltigen
Transportlösungen
Dr. Eckhard Scholz,
Vorsitzender des Markenvorstands,
Volkswagen Nutzfahrzeuge
12.30 - 13.30
Lunchpause, Networking und Besuch der Fachausstellung
Herausforderungen der
Internationalisierung
13.30 - 14.00
Die Weltwirtschaft sieben Jahre nach der großen Finanzkrise
Wie gesund ist die Weltwirtschaft?
Welche Länder, welche Branchen sind die Wachstumstreiber?
Welche Chancen bieten sich für deutsche Unternehmen?
Dirk Heilmann,
Managing Director,
Handelsblatt Research Institute
14.00 - 14.30
Von Gütersloh in die Welt mit…
überzeugenden Produkten
richtigen Strategien
und dem passenden Team
14.30 - 15.30
PODiuMSDiSkuSSiOn:
Chancen und Herausforderungen der internationalisierung
Moderation:
Franz Rother, Mitglied der WirtschaftsWoche-Redaktion
Teilnehmer:
Dirk Heilmann, Managing Director, Handelsblatt Research Institute
Dr. Markus Miele, Geschäftsführender Gesellschafter, Miele & Cie. KG
Martin kannegiesser, Inhaber der Herbert Kannegiesser GmbH
15.30 - 16.00
Kaffeepause, Networking und Besuch der Fachausstellung
16.00 - 16.30
Wirtschaftssanktionen gegen Russland und ihre Folgen
Wladimir Michailowitsch Grinin,
Botschafter
der Russischen Föderation
16.30 - 17.00
Der Mittelstand im internationalen Wettbewerb –
„Hidden Champions“ als Weltmarktführer
Industrie 4.0: Innovationsfreude und -kraft als Motor der
internationalen Wettbewerbsfähigkeit
Spitzencluster „it’s OWL“: nationales Netzwerk zur nachhaltigen
Entwicklung von Zukunftstechnologien
Paneuropäische Netzwerke: Chancen und Aufgaben von
grenzübergreifenden Kooperationen in Politik und Wirtschaft
Dr. Peter köhler,
Vorstandsvorsitzender,
Weidmüller-Gruppe
Spitzenleistungen durch Kooperationen
17.00 - 17.30
Spitzenleistungen durch kooperationen
Lieferantenmanagement
Beispiele am Innovationsträger 918 Spyder
Erfolgsfaktoren
Dr.-ing. Frank-Steffen Walliser,
Leiter Motorsport und GT-Fahrzeuge,
Porsche AG
17.30 - 17.45
Zusammenfassung des Tages
Ab 17.45
Get-together und Networking
Dr. Markus Miele,
Geschäftsführender Gesellschafter,
Miele & Cie. KG
OWi 05.2015 | 39
PROGRAMM
10.30 - 11.00
Kaffeepause, Networking und Besuch der Fachausstellung
Tag der
WelTmarkTführer
in Ostwestfalen-lippe
23. Juni 2015, Stadthalle Bielefeld
www.weltmarktfuehrer-tag.de/owl
Fax-Anmeldung: +49 (0) 69 / 24 24 - 4799
n Ja, hiermit melde ich mich / melden wir uns zum Tag der Weltmarktführer in Ostwestfalen-Lippe am 23. Juni 2015 in Bielefeld
zum Preis von € 1.290,- zzgl. MwSt. p. P. an.
n Ja, ich bin / wir sind Mitglied der IHK Ostwestfalen / IHK Detmold und melde mich / melden uns zum Tag der Weltmarktführer in Ostwestfalen-Lippe
am 23. Juni 2015 in Bielefeld zum Vorzugspreis von € 500,- zzgl. MwSt. p. P. an. (Mitgliedschaft wird durch IHK geprüft)
n Bitte informieren Sie uns unverbindlich über Ausstellungs- und Sponsoringmöglichkeiten.
M-WMO-OWI
1. Name
Vorname
Position
Abteilung
Telefon*
Fax
Kontakt:
Management Forum der
Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH
Eschersheimer Landstraße 50
60322 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 70
Fax: +49 (0) 69 / 24 24 - 47 99
E-Mail: [email protected]
Internet: www.managementforum.com
E-Mail*
* Mit der Angabe meiner E-Mail-Adresse und Telefonnummer erkläre ich mich einverstanden, dass mich Management Forum
und die Handelsblatt-Gruppe über diese und weitere Angebote per E-Mail/telefonisch informieren.
Zimmerreservierung:
Hotel Bielefelder Hof
Am Bahnhof 3, D-33602 Bielefeld
Tel.: +49(0)521-5282-0
EZ: 105,- € inkl. Frühstück
[email protected]
Firma
Straße
PLZ
Ort
2. Name
Vorname
Position
Abteilung
Telefon*
Fax
Das Hotel Bielefelder Hof hält bis zum 18.05.2015 ein begrenztes Zimmerkontingent für Sie bereit. Bitte nehmen Sie die Reservierung direkt im
Hotel unter Berufung auf den „Tag der Weltmarktführer“ vor.
E-Mail*
* Mit der Angabe meiner E-Mail-Adresse und Telefonnummer erkläre ich mich einverstanden, dass mich Management Forum
und die Handelsblatt-Gruppe über diese und weitere Angebote per E-Mail/telefonisch informieren.
3. Name
Vorname
Position
Abteilung
Telefon*
Fax
E-Mail*
– 15%
* Mit der Angabe meiner E-Mail-Adresse und Telefonnummer erkläre ich mich einverstanden, dass mich Management Forum
und die Handelsblatt-Gruppe über diese und weitere Angebote per E-Mail/telefonisch informieren.
-
Datum
40 | OWi 05.2015
Termin und Ort:
23. Juni 2015
Stadthalle Bielefeld
Willy-Brandt-Platz 1, 33602 Bielefeld
Unterschrift
Kongressgebühr/Anmeldebedingungen (Auszug aus den AGB):
Bitte nehmen Sie die Anmeldung auf dem nebenstehenden Vordruck
vor. Die Gebühr beträgt 1.290,- € zzgl. MwSt. p. P. Nehmen mehr als
zwei Personen aus einem Unternehmen am Kongress teil, gewähren
wir ab dem dritten Teilnehmer 15% Preisnachlass. Die Kongressgebühr
enthält die Tagungsgetränke und das Mittagessen. Nach Eingang Ihrer
Anmeldung erhalten Sie eine Anmeldebestätigung und Rechnung. Der
Rechnungsbetrag ist innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Rechnung
fällig, sofern kein anderes Zahlungsziel auf der Rechnung ausgewiesen
ist. Bei schriftlicher Stornierung der Anmeldung wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von € 50,- erhoben, wenn die Absage spätestens bis
26. Mai 2015 schriftlich bei Management Forum eingeht. Bei Nichterscheinen des Teilnehmers bzw. einer Abmeldung nach dem 26. Mai
2015 wird die gesamte Teilnahmegebühr fällig. Selbstverständlich ist eine
Vertretung des angemeldeten Teilnehmers möglich. Der Veranstalter behält sich Referenten- sowie Themenänderungen vor.
Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Management
Forum. Die AGB sind einsehbar unter www.managementforum.com/agb.
Datenschutz:
Sie können der Verarbeitung oder Nutzung Ihrer Daten für Zwecke der
Werbung jederzeit bei der Management Forum der Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH, Eschersheimer Landstraße 50, 60322 Frankfurt am Main,
Telefon: +49 (0)69/24 24 - 47 70, Telefax: +49 (0)69/24 24 - 47 99, E-Mail:
[email protected] (verantwortlich i.S.d. BDSG) widersprechen.
Registrierung:
Der Kongresscounter ist jeweils eine Stunde vor Kongressbeginn zur
Registrierung geöffnet. Als Ausweis für die Kongressteilnahme gelten
Namensschilder, die Ihnen am Veranstaltungstag gemeinsam mit den
Tagungsunterlagen am Kongresscounter ausgehändigt werden.
Standortpolitik
Viele Menschen – viele Chancen
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband
des Deutschen Handwerks (ZDH) geben die „Berliner Erklärung“ zur Debatte um
verstärkte Einwanderung nach Deutschland heraus.
■ Beschäftigung von Mitarbeitern mit Mig-
Deutschland ist ein Einwanderungsland.
Das zeigen die in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Zahlen von zugezogenen
ausländischen Staatsbürgern. Das zeigt die
wachsende Zahl von bereits dauerhaft eingewanderten Menschen mit einem Migrationshintergrund. Diese neuen Mitbürger helfen Deutschland, die Auswirkungen des demografischen Wandels zumindest abzufedern. Deutschland braucht eine arbeitsmarktorientierte Einwanderung, um auch
zukünftig Wohlstand und Wachstum zu
schaffen. Doch es geht um mehr. Offenheit
und Toleranz sind unabdingbare Voraussetzungen für ein friedliches Miteinander und
machen Deutschland zu einem Land, das
attraktiv zum Leben und Arbeiten ist. Einwanderung stellt das Zusammenleben aber
auch vor Herausforderungen – etwa dort,
wo verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Örtliche Netzwerke und Dialogforen
bieten den richtigen Rahmen, um zu informieren und etwaige Vorbehalte gegenüber
ausländischen Mitbürgern abzubauen.
Foto: ©william87/Fotolia
Die mittelständisch geprägte deutsche Wirtschaft und das Handwerk spielen eine
Schlüsselrolle für eine erfolgreiche Integration in Arbeit und Gesellschaft. DIHK und
ZDH unterstützen die vielfältigen Integrationsanstrengungen der Unternehmen. Darüber hinaus werben sie bei Politik, Behörden,
Bildungseinrichtungen und anderen relevanten gesellschaftlichen Akteuren für eine
gelebte Willkommenskultur. Die beiden Organisationen tragen auf vielfältige Weise
zur Integration bei:
■ Beteiligung an zahlreichen lokalen oder
regionalen Initiativen und Netzwerken
zur Integration von Zuwanderern und
Menschen mit Migrationshintergrund;
rationshintergrund, die Ansprechpartner
für potenzielle Auszubildende, ausländische Fachkräfte oder Existenzgründer
sind;
■ Unterstützung von Unternehmen bei der
Suche nach ausländischen Fachkräften
auch über die Dienstleistungsangebote
der Auslandshandelskammern und Bereitstellung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten gezielt für Personen
mit Migrationshintergrund;
■
Prüfung und Anerkennung ausländischer
Bildungsabschlüsse mittels Feststellung
ihrer Gleichwertigkeit mit deutschen Qualifikationen.
Zur Flankierung des Engagements der Wirtschaft für eine Willkommenskultur und zur
besseren Nutzung der Chancen bei der Integration, ist aus Sicht von ZDH und DIHK
Folgendes notwendig:
■ Sprache als Schlüssel zur Integration.
Bund und Länder sind gefordert, drohende Förderlücken für berufsbezogene
Deutschkurse für ausländische Fachkräfte
zu schließen. Darüber hinaus sind
Deutschsprachkurse für Asylbewerber zu
einem möglichst frühen Zeitpunkt intensiver zu fördern.
■ Anerkennung von Qualifikationen weiter
optimieren. Nicht nur ausländische Fachkräfte, auch Asylbewerber müssen bei der
Identifizierung ihrer Berufserfahrung sowie der Anerkennung ihrer Abschlüsse
besser unterstützt werden. Unsicherheiten
bei der Anwendung der Landesgesetze
müssen beseitigt und das Anerkennungsgesetz des Bundes bekannter gemacht
werden.
■
Rasche Integration in den Arbeitsmarkt.
Die Vielzahl an Aufenthaltstiteln, komplexe und unbekannte Verfahren erschweren
die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit für
ausländische Fachkräfte. Dringend erforderlich sind administrative Erleichterungen, vor allem eine bessere Abstimmung
der beteiligten Institutionen. Gleichzeitig
müssen die Zugangsoptionen zum deutschen Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte verbessert und verstärkt kommuniziert werden. So haben betrieblich Qualifizierte aus Drittstaaten nur dann Zugang
zum deutschen Arbeitsmarkt, wenn sie einen Mangelberuf vorweisen, der auf der
Positivliste steht. Die Erfahrung zeigt aber,
dass diese Liste zu eng ist. Sie muss erweitert werden. Ferner ist es nötig, das gesamte Zugangsverfahren zum deutschen Arbeitsmarkt von der Visabeantragung bis
zur Arbeitsaufnahme zu verkürzen und
transparenter zu gestalten.
■ Bessere Ausbildungsbedingungen. Der Zugang junger Menschen zu einer beruflichen Ausbildung muss erleichtert werden.
Für Drittstaatsangehörige sollte die VorOWi 05.2015 | 41
Standortpolitik
rangprüfung zumindest für solche Mangelberufe entfallen, in denen schon heute
Lehrstellen unbesetzt bleiben. Auch für
ausländische Studierende, die ihr Studium abbrechen, sollte der Weg in eine duale Ausbildung vereinfacht werden.
Ebenso müssen Asylbewerber und geduldete Ausländer, die eine Ausbildung in
Deutschland aufgenommen haben, diese
auch abschließen und wenn möglich anschließend beschäftigt werden können.
Unternehmen brauchen Planungssicherheit, damit sie die Früchte ihres Engagements auch ernten können.
■ Asylverfahren beschleunigen. Trotz der
jüngsten Verbesserungen bei der Verfah-
42 | OWi 05.2015
rensdauer sowie bei der gesetzlichen Wartezeit zur Arbeitsaufnahme brauchen wir
weitere Anstrengungen, denn die Wartezeit stellt die Asylbewerber und die Unternehmen vor große Unsicherheiten.
■ Möglichkeiten für eine Beschäftigung in
Deutschland besser kommunizieren. Für
die bereits umfänglichen vorhandenen
Möglichkeiten für sowohl hoch als auch
beruflich qualifizierte ausländische Fachkräfte, eine Beschäftigung in Deutschland
aufzunehmen, muss im Ausland verstärkt
geworben werden.
■ Willkommens- und Begleitstrukturen ausbauen. Schließlich sollten vermehrt kommunale Welcome Center als Erstanlauf-
stelle für ausländische Fachkräfte eingerichtet werden. Ebenfalls können Mentoren in den Unternehmen ausländische
Mitarbeiter im Arbeitsalltag oder darüber
hinaus unterstützen. Deutschland verfügt
bereits über insgesamt gute Rahmenbedingungen sowohl für den Zuzug ausländischer Fachkräfte als auch Asylsuchende. Gemeinsam mit der Politik wollen wir
daran arbeiten, die aufgezeigten weiteren
Verbesserungsansätze zu realisieren. Zu
diesem Zweck wollen wir gemeinsam mit
allen gesellschaftlichen Akteuren an einem Strang ziehen – für eine erfolgreiche
Integration, für eine starke Wirtschaft, für
eine offene Gesellschaft.
■
Existenzgründung und Unternehmensförderung
Vertriebsweg Handelsvertretung –
Handelsvertreter als externe Spezialisten für den Warenabsatz
Investitionsgüter-, Hightech- und Zulieferindustrie im B2B-Bereich liege der Fokus
auf dem persönlichen Verkauf.
Ein Alleinstellungsmerkmal des selbständigen Vertriebs sei der umfassende Marktüberblick durch mehrere Vertretungen – im
Durchschnitt vertreten Handelsvertretungen
4,6 Unternehmen. Durch ihre breite Aufstellung erhalten Handelsvertreter Informationen über die Konkurrenten und die Märkte
insgesamt. Im Gespräch erfahren sie, welche
Bedürfnisse Kunden und deren Abnehmer
haben. Dadurch könnten sie ihren vertretenen Unternehmen Impulse und Anregungen
aus der täglichen Praxis geben.
■
Foto: ©Stefan Körber/Fotolia
Die schnelle technologische Entwicklung,
die Umstrukturierung der Märkte und der
intensive Wettbewerb in allen Branchen
stellt Unternehmen vor große Herausforderungen – auch im Vertrieb. Hinsichtlich des
Kostendrucks spricht viel für das Outsourcing des Vertriebs an externe Vertriebspartner. Eine Möglichkeit, Vertriebsfunktionen
auszugliedern, ist die Einschaltung von
Handelsvertretungen, sagt die Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für
Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e.V.
Handelsvertreter sind externe Vertriebsspezialisten, die Geschäfte für ein anderes
Unternehmen vermitteln oder sie in dessen
Namen abschließen. Gerade im B2B-Bereich
spielten sie eine große Rolle. Sie vermitteln Waren zwischen Unternehmen auf allen Wirtschaftsstufen und in nahezu allen
Branchen. Der von Handelsvertretungen in
Deutschland vermittelte Warenumsatz beläuft sich auf etwa 178 Milliarden Euro im
Jahr.
Ein Plus im externen Vertrieb ist die Vergütung. Handelsvertretungen werden erfolgsabhängig – in der Regel durch eine Provision, also einem bestimmten Prozentsatz
vom vermittelten Umsatz – vergütet. Damit
entfällt für die Unternehmen der gesamte
Fixkostenblock.
Weitere Vorteile sind die konkreten Leistungen, die Handelsvermittlungen anbieten.
Zur Kerntätigkeit, der reinen Vermittlung
Persönliche Kundenbeziehung: Das ist die größte Stärke
von Handelsvertretern.
von Waren, kommen vielfältige Dienstleistungen hinzu, beispielsweise Beschaffung
von Informationen, technische Beratung
und Entwicklungsarbeiten, Reklamationsbearbeitung, Führung eines Auslieferungslagers und vieles mehr.
Darüber hinaus ist die persönliche Kundenbeziehung die größte Stärke von Handelsvertretungen. Insbesondere bei beratungsund erklärungsbedürftigen Produkten in der
tipp
Unternehmen, die sich für den Vertriebsweg der Handelsvertretung interessieren,
können sich am Freitag, 26. Juni, in einem
Webinar über den „Vertriebsweg Handelsvertretung - Handelsvertreter als externe
Spezialisten für den Warenabsatz“ informieren. Das Webinar ist ein Online-Seminar, das sich Teilnehmer bequem über das
Internet anschauen können. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, auch
Fragen an den Referenten zu stellen. Die
Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen
über: https://attendee.gotowebinar.com/
register/7536065156765449986
Start von „Ausgezeichnet Familienfreundlich im Kreis Herford“
Familienfreundlichkeit ist ein Standortfaktor, der zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Vereinbarkeit von Beruf und
Familie wird sowohl für ortsansässige als
auch für potenziell zuziehende Fachkräfte
in der Entscheidung für oder gegen einen
Arbeitsplatz immer wichtiger. Unternehmen
in der Region sind daher gefordert, eine familienorientierte Personalpolitik zu etablieren. Um im Wettstreit um gute Fachkräfte
ganz vorn zu liegen, bedarf es zudem der
engen Zusammenarbeit mit den Kommunen, die die Rahmenbedingungen für die
Familienfreundlichkeit setzen. Mit der Initiative „Ausgezeichnet Familienfreundlich
im Kreis Herford“ sollen Unternehmen im
Kreis Herford, die eine familienfreundliche
Unternehmenspolitik betreiben, ausgezeichnet werden. Kooperationspartner der Initiative sind der Kreis Herford und Vertreter
aus Wirtschaft und Verwaltung, sowie Arbeitnehmer- und Elternvertretungen. Noch
bis Montag, 15. Juni, können sich Unternehmen aus dem Kreis für die Auszeichnung
bewerben. Nach Ende der Bewerbungsfrist
wird die Jury anhand eines Kriterienkata-
logs über die Auszeichnungswürdigkeit entscheiden. „Dies ist eine tolle Möglichkeit,
sich als familienfreundliches Unternehmen
am Arbeitnehmermarkt zu positionieren“,
sagt Claudia Auinger, Referatsleiterin Wirtschaftsförderung bei der Industrie- und
Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld.
Die vollständigen Bewerbungsunterlagen
stehen als Download auf den IHK-Internetseiten zur Verfügung: www.ostwestfalen.
ihk.de. Fragen zum Wettbewerb beantwortet
Dr. Auinger, Tel.: 05251 1559-12, E-Mail:
[email protected].
■
OWi 05.2015 | 43
aus- und weiterbildung
Plädoyer für die duale Berufsausbildung
Die IHK hat die 52 besten Absolventen ihrer Weiterbildungsprüfungen aus dem
vergangenen Jahr geehrt – von insgesamt 1.900 Prüfungen. In seinem Festvortrag
warnte Philosoph Nida-Rümelin vor einem ausschließlich auf kognitives Lernen
zugeschnittenen Bildungsbegriff.
Vor über 300 Gästen im Bielefelder Ringlokschuppen zeichneten IHK-Präsident
Wolf D. Meier-Scheuven und IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff die erfolgreichen Absolventen des Jahres 2014 jeweils
mit einer Ehrenurkunde und einem Präsent
aus. Meier-Scheuven wandte sich direkt an
die erfolgreichen Absolventen: „Wer sich
– wie Sie – berufsbegleitend weitergebildet
hat, zeigt ein hohes Maß an Engagement
und Zielstrebigkeit.“
Im Vorjahr haben die Prüfungsausschüsse
der IHK insgesamt über 800 Weiterbildungsprüfungen sowie über 1.100 Ausbilderprüfungen abgenommen, dank der 470 Prüfe-
rinnen und Prüfer, die die IHK allein in der
Weiterbildung unterstützen. Die gefragtesten Weiterbildungsprüfungen waren neben
Fremdsprachen Abschlüsse für Handelsfachwirte, Bilanzbuchhalter, Wirtschaftsfachwirte, zudem für Industriemeister Metall und Elektrotechnik sowie für Logistikmeister.
Mit Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin begrüßte
der IHK-Präsident einen der bekanntesten
und renommiertesten politischen Philosophen Deutschlands als Festredner im Ringlokschuppen. Eine Kontroverse löste dieser
aus, als er sich in der Bildungsdebatte zu
Wort meldete und den Trend einer zuneh-
Ausgezeichnete Leistung: Die IHK-Weiterbildungsbesten aus dem Jahr 2014.
44 | OWi 05.2015
menden Akademisierung deutlich kritisierte,
während die berufliche Bildung in Deutschland zunehmend vernachlässigt werde (siehe Interview). Nida-Rümelin: „Ein Bildungssystem muss sich an der Vielfalt von Begabungen, Interessen, Berufs- und Lebenswegen und an den Bedingungen der Lebenswelt orientieren.“
Neben den Besten mit ihren Angehörigen
haben auch zahlreiche Prüfungsausschussmitglieder, Dozenten, Vertreter von Unternehmen, Bildungsträgern, Schulen und
Hochschulen dieses „Highlight“ besucht. ■
„Wider den „Akademisierungswahn“
Herr Professor Nida-Rümelin, „Gefährdet die
Akademisierung die berufliche Bildung?“,
lautete der Vortragstitel bei der diesjährigen
Weiterbildungsbestenehrung. Ihr Fazit?
Nida-Rümelin: Die Überlagerung der demografischen Schrumpfung und der Akademisierung, insbesondere seit 2007 – zuletzt 57
Prozent Studienanfängerquote –, droht in
der Tat die berufliche Bildung an den Rand
zu drängen und, wenn dieser Trend anhielte,
ernsthaft zu beschädigen.
Die OECD bemängelt, dass die Studienanfängerquote in Deutschland mit 46 Prozent
immer noch unter dem OECD-Durchschnitt
liegt. Müsste es deshalb nicht „mehr Studium“ statt „mehr Ausbildung“ heißen?
Nida-Rümelin: In diesen 46 Prozent sind die
Deutschen, die im Ausland studieren, nicht
eingerechnet, aber selbst wenn man es täte,
läge diese Quote immer noch unter derjenigen anderer Länder, wie etwa Großbritannien oder Korea. Diese Vergleiche sind jedoch
irreführend, da fast alle anderen westlichen
Industrieländer kein System der beruflichen
Bildung, zumal keines im dualen System,
aufweisen, während Deutschland, Österreich
und die Schweiz attraktive nicht-akademische Wege in den Beruf anbieten.
Das Interesse am Modell der dualen Ausbildung steigt – zumindest außerhalb Deutschlands. Wie kann zukünftig sichergestellt
werden, dass die berufliche Bildung auch in
der Bundesrepublik ein Erfolgsmodell bleibt?
Nida-Rümelin: Die kann nur sichergestellt
werden, wenn der Akademisierungswahn
abebbt, das heißt die Vorstellung, dass
möglichst viele Berufsausbildungen an die
Hochschulen verlagert werden sollten, dass
die Quote der Studierenden die Qualität eines Bildungssystems wiedergibt, dass nur
das Studium eine zukunftsfeste Berufsausbildung darstelle. Wir sollten die besonderen Stärken des deutschen Bildungssystems
fördern und nicht abwracken, und zu diesen
gehört zweifellos die Fachlichkeit und das
duale System. Anpassung an internationale
Trends ist nur dort sinnvoll, wo diese gegenüber dem eigenen Modell von Vorteil
sind. Im Bereich der beruflichen Bildung
ist es aber genau umgekehrt: Der internationale Trend zur Akademisierung führt zu
hoher Jugendarbeitslosigkeit – unterdessen
liegt die OECD bei rund 20 Prozent also dem
doppelten der deutschen, österreichischen
oder schweizerischen Quote.
Wie kann die Wertigkeit der beruflichen Bildung in Deutschland sichergestellt werden?
Nida-Rümelin: Zu dieser Wertigkeit gehört
zweifellos auch die Bezahlung in nichtakademischen Berufen. Teilweise liegt diese,
wie bei Technikern und Meistern, deutlich
über der von Absolventen geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Studienfächer, in anderen Bereichen aber ist diese
Bezahlung so niedrig, dass man geradezu
von einer Stigmatisierung sprechen muss,
etwa im Bereich der pflegenden Berufe oder
Engagierter Vortrag: Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin
im Gaststättengewerbe. Wer klagt, dass in
diesen Bereichen zu wenige und zu schlecht
qualifizierte Arbeitskräfte seien, der muss
zunächst seine Vergütungssysteme überprüfen. Das gilt in besonderem Maße für den
öffentlichen Dienst, etwa bei der Vergütung
von Erzieherinnen.
Wo sehen Sie Verbesserungspotenzial?
Nida-Rümelin: Die berufliche Bildung muss
sich verbreitern und vertiefen, wenn sie in
der Konkurrenz mit akademischer Bildung
bestehen will. Sie muss auch für diejenigen,
die vom Gymnasium kommen, interessante Bildungsinhalte an den Berufsschulen
vermitteln, sie muss Allgemeinbildung,
einschließlich einer Fremdsprache, größere Aufmerksamkeit widmen, und sie muss
in bestimmten Bereichen die Fähigkeit, mit
wissenschaftlichen und technologischen
Neuerungen umzugehen, stärker fördern.
Vor allem aber müssen wir unser Bildungsverständnis vertiefen: Bildung ist nicht nur
die Förderung kognitiver, sondern auch
handwerklicher und technischer, ästhetischer und gestalterischer, sozialer und ethischer Kompetenzen. Das gilt für alle staatlichen Bildungseinrichtungen, auch für die
Gymnasien. > Dietmar Mann, IHK
■
OWi 05.2015 | 45
aus- und weiterbildung
Beteiligung an der beruflichen Weiterbildung
in OWL gestiegen
„Im vergangenen Jahr beteiligten sich deutlich mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer
an den Kursen und Seminaren der wirtschaftsnahen Weiterbildung in OWL als
im Vorjahr“, fasst Regina Westerfeld, Geschäftsführerin des Bildungswerks der ostwestfälisch-lippischen Wirtschaft (BOW) e.
V., die Entwicklung des vergangenen Jahres
zusammen. Die jüngste BOW-Jahresstatistik
zeige an, dass die Anzahl der Teilnehmer in
2014 um 7,4 Prozent gestiegen ist, so Westerfeld weiter. In diesem Zeitraum beteiligten sich 33.372 Beschäftigte überwiegend
hiesiger Unternehmen an 2.640 Kursen und
Seminaren in den BOW-Mitgliedseinrichtungen. „Wir führen dieses Ergebnis einerseits auf eine gestiegene Weiterbildungsbereitschaft der Arbeitnehmer und andererseits auf das gestiegene Engagement der
Unternehmen im Rahmen der Beseitigung
des Fachkräftemangels zurück“, führt BOWGeschäftsführerin Ute Horstkötter-Starke
aus. Darüber hinaus wurde die Entwicklung
auch über die gute Finanzierung der Bildungsschecks des Landes Nordrhein-Westfalen und über die Bildungsprämien des
Bundesministeriums etabliert.
Das BOW ermittelt jährlich die Statistiken zur wirtschaftsnahen Weiterbildung in
OWL. 35 Prozent der durchgeführten Kurse
fanden als Firmenschulungen in Unternehmen statt. Die abschlussbezogenen Ausund Weiterbildungen besuchten 15 Prozent
(5.901) der gesamten Teilnehmenden, dazu
gehörten beispielsweise auch die Vorbereitungskurse auf Meisterprüfungen im Handwerk und in der Industrie. Diese Seminare
würden gut angenommen, da sie zusätzlich gefördert werden und einen positiven
Karriereweg ermöglichen. Im vergangenen
Jahr stieg die Anzahl der Studierenden im
wirtschaftsnahen Bereich um 20 Prozent
auf nun 4.188 Teilnehmer. Ein starker Rückgang (27 Prozent) an Kursen zeigte sich im
Bereich der öffentlich finanzierten Maßnahmen, die sich überwiegend an Arbeitsuchende richten.
Das BOW ist der größte freiwillige Zusammenschluss wirtschaftsnaher Verbände und
Bildungseinrichtungen in OstwestfalenLippe. Mitglieder sind die Industrie- und
Handelskammern Ostwestfalen und Lippe,
die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe
zu Bielefeld, alle Kreishandwerkerschaften
in der Region, die Arbeitgeber- und Unternehmerverbände, Bildungsträger wie AGW,
Minden, DEKRA- und TÜV NORD Akademie, Bielefeld, MACH 1, Herford, sowie FHM
Präsentieren den BOW-Jahresbericht 2014: Die BOWGeschäftsführerinnen Ute Horstkötter-Starke (links) und Regina Westerfeld.
und HBZ Brackwede aus Bielefeld, die IHKAkademie Ostwestfalen sowie das InBIT Institut, b.i.b., FHdW und tbz aus Paderborn.
Mit 27 Mitgliedseinrichtungen vertritt das
BOW wirtschaftsnahe bildungspolitische Interessen, macht sich für die Fachkräfteentwicklung stark und sorgt für Transparenz
in der beruflichen Weiterbildung durch die
Veröffentlichung aller Kurse und Seminare
der BOW-Mitgliedseinrichtungen.
■
Restaurantfachleute
Restaurantfachleute empfangen Gäste im
Restaurantbereich, empfehlen Speisefolgen
und Getränke, servieren diese, stellen die
Rechnung aus und kassieren. Sie arbeiten
im Service, führen selbstständig eine Station, wirken bei der Ausrichtung von Veranstaltungen und Festlichkeiten mit und sorgen für deren reibungslosen Ablauf. In
Büroorganisation und -kommunikation
kennen sie sich aus und beherrschen Werbung und Verkaufsförderung. Restaurantfachleute arbeiten auch in Gaststätten, auf
Schiffen, in Bewirtschaftungsbetrieben von
Kongresshallen und Kantinen oder in
Dienstleistungsbetrieben wie Catering und
Party-Service. Dort sind sie im Servicebereich, im Gastraum und an der Bar tätig.
46 | OWi 05.2015
Foto: DEHOGA, Reiner Pfisterer
kurz vorgestellt
Konkurrenzdruck und wachsende Ansprüche der Kunden sorgen für ständige Neuerungen im Hotel- und Gastgewerbe. Entwicklungen im Bereich der Ausstattung
und Küchentechnik sowie zusätzliche Angebote in Wellness-Einrichtungen erfordern
eine stete Weiterbildung der Restaurantfachleute. Gezielte Weiterbildungsmaßnahmen ebnen oftmals den Weg zu einem
beruflichen Aufstieg. In der Regel sind einige Jahre Berufserfahrung erforderlich. Hier
bieten sich Weiterbildungsabschlüsse zum/
zur Restaurantmeister/-in oder Betriebsleiter/-in Hotel/Gaststätten/Fremdenverkehr
an. Wer über die erforderliche Zugangsberechtigung verfügt, kann ein Hochschulstudium anstreben.
> Peter Gelhar, IHK
■
Schon heute die Fachkräfte von morgen sichern –
Ihre Anzeige im IHK-Ausbildungsstellenatlas
Die Zahl der Schulabgänger sinkt stetig, die
Qualifikationen entsprechen immer seltener
den Anforderungen der Betriebe. Daher ist
es heute umso entscheidender, die Besten
eines Jahrgangs auf sich aufmerksam zu
machen und selbst auszubilden. Seit vielen Jahren hat sich dafür der IHK-Ausbildungsstellenatlas bewährt. Er wird in allen
Schulen der Region verteilt, vielfach weitergegeben und wegen der umfangreichen
Zusatzinfos gerne als Unterrichtsmaterial
genutzt. Seien Sie mit dabei und sichern Sie
sich mit einer kostenpflichtigen Anzeige die
größtmögliche Resonanz!
Gaby Aßmann, Merkur Druck GmbH & Co.
KG, Detmold, berät Unternehmen in allen
Fragen rund um die Anzeigen im IHK-Ausbildungsstellenatlas: Tel. 05231 6192-464,
E-Mail: [email protected].
Die Anzeigenpreisliste erhalten Unternehmen im Sekretariat Berufliche Bildung der
IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Tel. 0521
554-241, E-Mail: [email protected].
■
tipp
Bewerbungsfrist für den „IHK Bildungspreis“
läuft: Ab sofort können sich Unternehmen
für den „IHK Bildungspreis“ bewerben. Seit
2014 verleihen IHK-Organisation und Otto
Wolff-Stiftung den „IHK Bildungspreis“. Im
Mittelpunkt steht dabei die betriebliche Bildung als ein erfolgreicher Karriereweg und
als eine Antwort auf den immer größer
werdenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften. Ziel des „IHK Bildungspreises“ soll
auch sein, dem Perspektivwechsel von mehr
Quantität hin zu mehr Qualität in der Beruflichen Bildung Rechnung zu tragen. Durch
den Preis soll das vielseitige Bildungsengagement der Unternehmen beworben, „Leuchttürme“ bekannt gemacht und gefördert werden. Ausgezeichnetes Engagement wird so
zum Vorbild und der Transfer guter Konzepte auf andere Unternehmen wird unterstützt. Der „IHK Bildungspreis“ bietet damit
auch eine Plattform zum Austausch und
Netzwerken untereinander – insbesondere
vor dem Hintergrund, die Attraktivität von
beruflicher beziehungsweise betrieblicher
Bildung zu steigern.
www.ihk-bildungspreis.de
OWi 05.2015 | 47
aus- und weiterbildung
09.00–17.00 Uhr
Dagmar Feiler
Aus Anfragen mehr Aufträge generieren
Bielefeld, 18.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Hans Peter Berg
200 1
Seminare
Annette Pieper
Tel.: 0521 554-246
Ziel- und Zeitmanagement
für Auszubildende
Bielefeld, 08.05.2015
13.00–17.00 Uhr
Gabriele Goldbach
Zollwissen für Einsteiger/-innen
Bielefeld, 08.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Dieter Stöckner
Prozessregelung mit Qualitätsregelkarten
Bielefeld, 18.05.2015–20.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Peter Keijzers
480 1
100 1
200 1
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
rechtssicher gestalten
Bielefeld, 08.05.2015
09.00–12.30 Uhr
Prof. Dr. Jörg-Dieter Oberrath
120 1
Ihr guter Draht zur Presse: So präsentieren
Sie Ihr Unternehmen in den Printmedien
Bielefeld, 11.05.2015
09.00–17.00 Uhr
200 1
Detlef Passeick
Exporttechnik 1: Grundlagen des Exports
Bielefeld, 12.05.2015
09.00–16.30 Uhr
Dr. Ralf Ruprecht
200 1
Mit Mitarbeitenden und Kundschaft
bewusst kommunizieren
Bielefeld, 12.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Marcus Rübbe
200 1
Einkaufs-/Lieferantencheck und Inkasso in
EU-/Nicht-EU-Staaten
Bielefeld, 13.05.2015
09.00–16.30 Uhr
Bestle Guido, Andrea Papendieck,
Anton Ross
230 1
Führen, ohne Chef/Chefin zu sein – Wie
Führung ohne Weisungsbefugnis gelingt
Bielefeld, 13.05.2015
48 | OWi 05.2015
230 1
Exporttechnik 2: Abwicklung von Exportgeschäften einschließl. Binnenmarkt (EU)
Bielefeld, 19.05.2015
09.00–16.30 Uhr
200 1
Dr. Ralf Ruprecht
Erfolgsfaktor Verkaufsinnendienst –
Sieger im harten Wettbewerb
Bielefeld, 19.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Hans Peter Berg
200 1
Management und Führung: Betriebswirtschaft
Bielefeld, 20.05.2015–21.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Dr. Frank Schreiner
460 1
AutoCAD Anwendungspraxis
Bielefeld, 20.05.2015–22.05.2015
09.00–16.30 Uhr
Referententeam1.170 1
Elektrotechnisch unterwiesene Person (EUP)
gemäß Berufsgenossenschaftsvorschrift
Bielefeld, 20.05.2015–22.05.2015
09.00–16.30 Uhr
Werner Reiss
400 1
Reklamationen persönlich, telefonisch,
schriftlich positiv behandeln
Bielefeld, 21.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Jutta Borchers
200 1
BWL für (Management-)Assistentinnen
Bielefeld, 26.05.2015–27.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Dr. Uwe Aschendorf
460 1
Management und Führung: Personalauswahl
und -entwicklung
Bielefeld, 28.05.2015–29.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Marion Recknagel
460 1
Moderne Geschäftskorrespondenz: Briefe,
E-Mails, Texte kundenorientiert formulieren
Paderborn, 01.06.2015
09.00–17.00 Uhr
Dr. phil. Jürgen F. E. Bohle
200 1
Autodesk Inventor Aufbauwissen
Bielefeld, 01.06.2015–02.06.2015
09.00–16.30 Uhr
Referententeam780 1
Warenursprung – Lieferantenerklärung/EUR:
Bedeutung, Regeln, Konsequenzen
Minden, 08.06.2015
09.00–17.00 Uhr
200 1
Marc Scheffels
Betriebliche Gesundheitsförderung
Bielefeld, 10.06.2015
09.00–17.00 Uhr
Christian Krause
230 1
IHK Businessplan-Workshop
Minden, 11.06.2015–18.06.2015
08.30–16.00 Uhr
Volker Schröder
150 1
Teamfähigkeit und soziale Kompetenz –
Die Auszubildenden von heute sind die
Führungskräfte von morgen
Bielefeld, 12.06.2015
13.00–17.00 Uhr
100 1
Gabriele Goldbach
EDV
Stefanie Pohl
Tel.: 05251 1559-30
PowerPoint professionell –
Unternehmensdaten kombinieren und
ansprechend präsentieren
Bielefeld, 18.05.2015–20.05.2015
08.30–13.30 Uhr
Birgit Fischer
370 1
Access 2010 Kleingruppentraining
Paderborn, 19.05.2015–20.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Karl-Heinz Bollen
290 1
Kompaktwissen PowerPoint 2010
Minden, 19.05.2015–20.05.2015
09.00–17.00 Uhr
Referententeam210 1
Lehrgänge
Annette Pieper (BWL)
Tel.: 0521 554-246
Uwe Lammersmann (Technik)
Tel.: 0521 554-139
Angebote weiterer Träger, die auf eine IHKAbschlussprüfung vorbereiten: www.wis.ihk.de
Grundlagen der Ladungssicherung
Bielefeld, 08.05.2015–26.06.2015
08.00–16.00 Uhr
Referententeam495 1
fit in die Ausbildung
Gunnar Utech
Tel.: 0521 554-110
Benimm ist „in“
Bielefeld, 08.05.2015
Minden, 29.05.2015
jeweils 08.30–16.30 Uhr
Dörte Tykwer
Lernen lernen
Gütersloh, 09.05.2015
Minden, 12.06.2015
jeweils 09.00–16.30 Uhr
Stephanie Staks
Englisch für technische Berufe
Gütersloh, 11.05.2015–15.06.2015
17.00–19.30 Uhr
Referententeam24 1
jeweils 16 1
jeweils 16 1
Englisch für kaufmännische Berufe
Gütersloh, 11.05.2015–15.06.2015
17.00–19.30 Uhr
Referententeam24 1
Englisch für kaufmännische Berufe
Bielefeld, 22.05.2015–20.06.2015
15.00–17.15 Uhr
Douglas Hallam
Englisch für technische Berufe
Paderborn, 21.05.2015–16.06.2015
17.30–20.45 Uhr
Douglas Hallam
24 1
Englisch für technische Berufe
Bielefeld, 22.05.2015–20.06.2015
15.00–17.15 Uhr
Douglas Hallam
24 1
Grundlagen Mathematik
für kaufmännische Berufe
Paderborn, 22.05.2015–23.06.2015
17.00–20.15 Uhr
Franz-Xaver Lühnen
24 1
24 1
OWi 05.2015 | 49
innovation und umwelt
Kabellos zum Geschäftserfolg
Die Bielefelder WiTech GmbH revolutioniert die Energie- und Datenübertragung im
Büro und darüber hinaus.
Innovation erfordert Mut – und den hatte
Jörg Euskirchen, Mitgründer und Geschäftsführer der WiTech GmbH bewiesen: Er
reagierte als Unternehmer der Büromöbelbranche auf einen Aufruf der FraunhoferGesellschaft, die einen Praxispartner für
eine revolutionäre Technologie suchte.
Das Fraunhofer Institut für Elektronische
Nanosysteme (ENAS) hatte von seiner Paderborner Zweigstelle aus die Suche forciert
und ist hier in Ostwestfalen auf den innovationsfreudigen Unternehmer getroffen.
Schnell fanden Geschäftsmann Jörg Euskirchen und ENAS-Wissenschaftler Dr. Christian Hedayat eine gemeinsame Basis.
Bei der Technologie handelt es sich um ein
kabelloses System, das in der Lage ist, die
Stromversorgung, zum Beispiel von Laptops, Tablet-PCs und Smartphones zu übernehmen und zusätzlich noch eine sichere
Datenübertragung und Vernetzung gewährleisten kann.
Der Markt dafür ist beachtlich, denn die
Zahl der mobilen elektronischen Geräte
wächst stetig. Durch die Fortschritte in der
Halbleiter und Mikrotechnologie ist es mög-
50 | OWi 05.2015
lich geworden, den Funktionsumfang zu
vergrößern bzw. die Baugröße wesentlich zu
verkleinern. Jedoch stellt die Energieversorgung portabler Geräte immer noch eine Herausforderung dar. Für die Kommunikation
existieren bereits verschiedene drahtlose
Schnittstellen. Die Energieversorgung wird
jedoch meist durch einen Akku oder einen
Steckkontakt hergestellt.
In dem Forschungsprojekt hat ENAS zusammen mit der Deutschen Post AG, dem Fraunhofer IZM, der Universität Paderborn sowie
weiteren Partnern ein System entwickelt,
welches die Übertragung der erforderlichen
Energie bei gleichzeitiger Kommunikation
per Daten sicherstellt.
Im Forschungsgebiet Wireless Smart Systems wird daran gearbeitet, die Effizienz
und Reichweite einer drahtlosen Energieübertragung zu verbessern. Besonders die
vorgeschriebenen Grenzwerte in der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV)
schränken die Energieübertragung ein. Nur
durch den Einsatz eines emissionsreduzierten Aufbaus ist eine Anwendung in unmittelbarer Nähe zu Personen möglich.
Stellt eine große Herausforderung dar:
Die Energieversorgung portabler, elektronischer Geräte.
Durch die drahtlose Schnittstelle entstehen
wesentliche Vorteile:
■ Freie Positionierung der Geräte ohne aufwendige Verkabelung
■
Betrieb unter widrigen Umgebungseinflüssen, wie Wasser, Staub etc.
■ Vermeidung von Abrissfunken und transienten Störungen bei der Kontaktierung
■ Ausschluss von Fehlbedienung durch Benutzer bei der Inbetriebnahme, einheitliche Versorgungsschnittstelle
■ Keine mechanischen Kontakte und somit
kein Verschleiß bzw. Begrenzung der
Steckzyklen
■ Überwachung und Begrenzung der Leistungsaufnahme
„Im Oktober 2012 wurde die SUPA wireless
GmbH gegründet“, erläutert Jörg Euskirchen. „Das Ziel des Start-up-Unternehmens
war, die Technologie in marktreife Produkte
zu überführen.“ „SUPA ist die kabellose Infrastruktur der Zukunft für die Daten- und
Energieversorgung mobiler Endgeräte“,
meint Dr. Christian Hedayat.
Die Stromversorgung der Geräte erfolgt
nach dem Prinzip der elektrischen Induktion. Das System besteht daher aus einer Sender- und einer Empfängereinheit. Die Sendereinheit wird nicht sichtbar in oder unter
Flächen integriert und überträgt über eine
Antennenstruktur sowohl den Strom als
auch Daten an das jeweilige mit einem SUPA-kompatiblen Empfänger ausgestattete
Endgerät, wie zum Beispiel Smartphones
oder Notebooks. „Der entscheidende Vorteil
der Technologie gegenüber anderen am
Markt befindlichen Lösungen besteht in der
freien Positionierbarkeit des Endgerätes auf
der entsprechend ausgestatteten Fläche und
der verfügbaren Sendeleistung, die auch
leistungsstarke Notebooks dauerhaft mit
Energie versorgen kann“, sagt der Geschäftsführer.
„Im letzten Juli trat der erste Investor unserer Gesellschaft bei“, freut sich Jörg Euskirchen. „Wir nutzen die Gelegenheit und haben uns umbenannt: WiTech steht für ‚Wireless Technology‘.“
Mit neuem Namen geht die Erfolgsgeschichte weiter: Die „Steckdose der Zukunft“ ist
eine von drei Innovationen, die in Hamburg
für den Gründerpreis „Invention“ nominiert
wurden. Hunderte von Start-ups aus ganz
Deutschland hatten innovative Produktentwicklungen und Geschäftsideen für den
vom Jungunternehmerverband BJU und der
„Welt“-Gruppe ausgeschriebenen Wettbewerb eingereicht.
Ab Juni sind für Entwickler EvaluierungsKits erhältlich, mit deren Hilfe sie die Technologie in die mobilen Endgeräte bringen
können. Das können neben IT-Geräten auch
Powertools sein, die in der Industrie Anwendung finden. Je länger das Gründerteam an
der Technologie arbeitet, desto mehr Ideen
entwickelt das kreative Team, so ist zum
Beispiel eine Anwendung in der Diskussion,
mit deren Hilfe Kameras an Gabelstaplern
das Navigieren auf engem Raum erleichtern,
Strom und Bilddaten werden natürlich
drahtlos übertragen.
„Dennoch benötigen wir noch einige Partner für Finanzierung, Weiterentwicklung
und Produktion“, erklärt der Geschäftsführer und macht sich weiter auf die Suche.
> Uwe Lück, IHK
■
„Start-ups erproben neue Geschäftsmodelle“
Vor welchen Herausforderungen stehen
Start-ups allgemein?
Seel: Für Start-ups gilt besonders, dass sie
aufgrund ihrer knappen Ressourcenausstattung mit zusätzlicher Unsicherheit belastet
sind, weil schon relativ kleine Fehlentscheidungen der Gründer gegebenenfalls fatale
Folgen für das Unternehmen haben könnten. Nicht zu unterschätzen sind jedoch
auch Stärken wie kurze Entscheidungswege,
geringe Bürokratie und hohe Flexibilität.
Wie sehen die Voraussetzungen für Startups in Ostwestfalen aus?
Seel: Funktionierende Netzwerke und eine
lebendige Innovationskultur durch die differenzierte Hochschullandschaft sind gute
Voraussetzungen für den erfolgreichen Start
eines Start-ups.
Was fehlt in Ostwestfalen für eine gelingende Start-up-Kultur?
Seel: Der Hemmschuh ist die Finanzierung –
es fehlt eine „Risikokultur“.
Woran scheitern Start-ups?
Seel: Jenseits der viel diskutierten Gründerstorys wird gerne vergessen, dass viele
Start-ups gar nicht erst zum Erfolg kommen.
Die Gründe dafür finden sich in klaffenden
Finanzierungslücken, in falschen Geschäftspartnern oder der fehlenden Erfahrung.
Haben Sie für Start-up-Interessenten drei
„Geling-Tipps“?
Seel: 1. Businessplan erstellen, 2. Finanzierungsmöglichkeiten ausschöpfen, 3. Beratung einholen.
■
zur person
Foto: FHM
Herr Seel, Start-ups genießen momentan
viel Aufmerksamkeit. Was unterscheidet sie
von klassischen Existenzgründungen?
Seel: Der klassische Existenzgründer setzt
auf ein bekanntes Geschäftsmodell und
sucht nur noch einen Markt, beispielsweise Restaurants oder Franchisenehmer. Ein
Start-up sucht dagegen nicht nur seinen
Markt, sondern sucht und erprobt ein ganz
neues Geschäftsmodell.
Prof. Bernd Seel ist Leiter des Institutes
für Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge (IUG) an der privaten,
staatlich anerkannten Fachhochschule
des Mittelstands (FHM) mit Hauptsitz in
Bielefeld.
Ich, Detlef B., mittelständischer Unternehmer aus Ostwestfalen, ...
Jedes Vermögen erzählt eine Geschichte.
Meine lesen Sie hier ➢
www.c-vm.com
OWi 05.2015 | 51
innovation und umwelt
Umweltverbandsklagen: Das richtige Maß finden
Das Klagerecht für Umweltverbände erhitzt
seit Jahren die Gemüter. Genehmigungsverfahren für große Infrastrukturvorhaben
und Industrieinvestitionen werden zunehmend durch Verbandsklagen verzögert oder
komplett verhindert. Beispiele sind Klagen
gegen die für die Schifffahrt notwendigen
Vertiefungen von Elbe und Weser, gegen
neue Höchstspannungsleitungen oder gegen Investitionen in Kohlekraftwerke. Nach
Auffassung der Europäischen Union soll die
Einhaltung umweltschützender Vorschriften
in Deutschland künftig noch umfassender
eingefordert werden können, als dies bisher
der Fall ist.
Unterschiedliches Verständnis von Klagerechten in Europa
Der mangelhafte Vollzug von Umweltvorschriften in osteuropäischen Staaten war
der Grund für die Einführung großzügiger
Klagerechte: In Europa wird jedem Einzelnen ein weiter Zugang zu den Gerichten
gewährt, wenn es um den Schutz der Umwelt geht. Ohne den Nachweis einer eigenen Betroffenheit kann jeder Klage erheben
und beanstanden, dass Umweltvorschriften
missachtet worden seien. Dies übernehmen
in der Praxis vor allem die Umweltverbän-
52 | OWi 05.2015
de. In Deutschland dagegen existiert traditionell ein Verwaltungsprozessrecht, das nur
den direkt Betroffenen ein Klagerecht gibt,
den Gerichten dann aber eine umfassende
Prüfung der Rechtmäßigkeit der Verwaltungsentscheidung auferlegt. Deshalb fällt
es dem deutschen Gesetzgeber grundsätzlich schwer, Klagemöglichkeiten unabhängig von einer Betroffenheit zu gewähren
und damit die europäischen Vorgaben ordnungsgemäß umzusetzen.
Planungssicherheit für Unternehmen schaffen
Erweiterte Klagemöglichkeiten haben eine
wirtschaftspolitische Dimension: Investitionen werden von Unternehmen nur geplant, wenn sie im vorgesehenen Zeitfenster verwirklicht werden können. Allein die
Möglichkeit einer weitreichenden Umweltverbandsklage schreckt schon ab, Großvorhaben anzugehen. Denn die ohnehin schon
zeitaufwendigen Genehmigungsverfahren
können durch lange Gerichtsverfahren verzögert werden und am Ende eines langen
Instanzenzugs erst nach Jahren beim Europäischen Gerichtshof enden. So viel Zeit,
Geld und Motivation hat in der Regel kein
Unternehmen. Auch die Umsetzung wich-
tiger Infrastrukturprojekte wird durch Umweltverbandsklagen hinausgeschoben und
deutlich verteuert.
Umweltrecht vollzugsfähiger machen
Die Klagen von Umweltverbänden haben oft
gute Erfolgsaussichten. Dies liegt vor allem
an der Überforderung von Planern und Behörden durch ein komplexes, sich ständig
änderndes und daher Fehler produzierendes Umweltrecht. Zahlreiche Infrastrukturplanungen sind in den letzten Jahren vor
allem an den unklaren Anforderungen des
Naturschutzrechts gescheitert. Aus Sicht der
Wirtschaft ist es deshalb besonders wichtig,
dass die Politik bei der jetzt anstehenden
Anpassung des deutschen Rechts den jeweils berechtigten Interessen – Einhaltung
der Umweltschutzanforderungen und zügige Realisierung von Vorhaben – ausgewogen Rechnung trägt. Nur das Verbandsklagerecht zu erweitern, wird dieser Aufgabe
nicht gerecht. Erforderlich ist eine grundsätzliche Debatte über die bessere Vollzugsfähigkeit von Umweltrecht, Professionalität
bei den Genehmigungsbehörden und eine
Fokussierung der gerichtlichen Kontrolle.
> Dr. Katja Frey, DIHK
■
Foto: Schüco International KG
Globaler Klimawandel und Stadtentwicklung:
Welche Chancen bieten sich der Wirtschaft?
Diskutierten die Auswirkungen des Klimawandels
für die Wirtschaft beim
IHK-Umweltforum: Wolf D.
Meier-Scheuven, Andreas
Engelhardt, Sabine Nallinger
und Prof. Dr. Ottmar Edenhofer (von links).
Ende dieses Jahres soll auf der Weltklimakonferenz in Paris ein neues Klimaschutzabkommen verabschiedet werden. Wie und
unter welchen Bedingungen die Wirtschaft
zur Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen wird – und damit Marktchancen
ergreifen kann – war Thema des IHK-Umweltforums jüngst in Bielefeld.
Die Auswirkungen des globalen Klimawandels beeinflussen das wirtschaftliche
Handeln zunehmend. Hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik diskutierten deshalb anlässlich des
IHK-Umweltforums, welche Möglichkeiten
sich aus diesen Herausforderungen für die
Stadtentwicklung und Gebäudeplanung ergeben. Genauso entscheidend für den gemeinsamen Erfolg: der Beitrag der Wissenschaft und die Rahmenbedingungen, die die
Politik zur Erreichung dieses Zieles liefert.
„Das Thema Umweltschutz spielt nicht nur
für ostwestfälische Unternehmen eine wichtige Rolle“, sagte Wolf D. Meier-Scheuven,
Präsident der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK), bei seiner Begrüßung. Denn bei allem Bekenntnis
zum globalen Klimaschutz dürfe man die
Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen nicht aufs Spiel setzen: „Wir brauchen
am Standort Deutschland die sprichwörtliche Luft zum Atmen“, so Meier-Scheuven.
Den Beitrag der Industrie beschrieb Andreas Engelhardt, persönlich haftender und geschäftsführender Gesellschafter der Schüco
International KG: „Das Sparen von Energie
ist ein Weltthema jenseits aller konjunk-
turellen Hochs und Tiefs. Ziel von Schüco
ist es, energieeffiziente Gebäude mit Fenstern, Türen und Fassaden nachhaltig so zu
gestalten, dass sie den individuellen Bedürfnissen der Nutzer in allen Klimazonen
gerecht werden und eine weitere Erderwärmung verhindern.“
Zum gemeinsamen Erfolg könne die Wissenschaft beitragen, „wenn sie den Entscheidungsträgern alle möglichen Handlungsoptionen zur Verfügung stellt“, lautet
die Kernthese von Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Edenhofer vertritt die These,
dass die Wissenschaft nicht alternativlose
Sachzwänge aufzeigen sollte, sondern den
Entscheidern in Politik und Wirtschaft detailliert untersuchte Lösungsmöglichkeiten
mit Anforderungen, Folgen und Risiken an
die Hand geben solle.
Mitveranstalter des Umweltforums im
Schüco Competence Center Bielefeld ist
die Stiftung 2°– Deutsche Unternehmer
für Klimaschutz. Deren Vorständin Sabine
Nallinger beklagt, dass „das ewige Hin und
Her bei den steuerlichen Anreizmechanismen für die energetische Gebäudesanierung
zu Vertrauensverlusten bei Unternehmen,
Handwerksbetrieben und Hausbesitzern
führt“. Desto wichtiger sei es, „einen Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik zu eröffnen. Denn damit unternehmerischer Klimaschutz zum Selbstläufer
wird, brauchen wir eindeutige politische
Signale“.
■
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Lars Brockmann
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OWi 05.2015 | 53
international
„Frankreich befindet sich in einer intensiven
Phase der Umstrukturierung“
Der französische Nachbar ist für deutsche Unternehmen von zentraler Bedeutung.
Seit 1975 werden in kein anderes Land mehr deutsche Exporte geliefert als in die
sechstgrößte Wirtschaftsnation der Erde. Im Interview spricht Jörn Bousselmi, Hauptgeschäftsführer der AHK Frankreich, über die deutsch-französischen Beziehungen
und die wirtschaftliche Lage des Landes.
54 | OWi 05.2015
zur person
Foto: Thomas Voigt
Seit 60 Jahren ist die AHK Frankreich vor
Ort. Sehen Sie in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit einen Schlüssel für die heutigen guten deutsch-französischen Beziehungen?
Bousselmi: Die Wirtschaft geht häufig voran und bereitet so den Boden für eine intensive, politische Zusammenarbeit. Es gibt
wohl keine zwei weiteren Länder, die so
eng wirtschaftlich und politisch verbunden
sind. Beide Staaten sind gegenseitig ihre
bedeutendsten Handelspartner, deutsche
Unternehmen sind die wichtigsten europäischen Investoren in Frankreich. Wie eng
die Kooperationen und Verbindungen sind,
unterstreicht auch der deutsch-französische
Wirtschaftspreis, den die AHK in ihrem
Jubiläumsjahr im Dezember zum dritten
Mal verleiht.
Jörn Bousselmi ist Hauptgeschäftsführer
der AHK Frankreich in Paris. Seinen beruflichen Werdegang begann er als juristischer Berater und Rechtsanwalt in Berlin. Seit 1997 arbeitet er für das
weltweite Netzwerk der Deutschen Auslandshandelskammern, zunächst in Tunesien und dann in Marokko.
Frankreich leidet unter hoher Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichem Stillstand und einem
hohen Haushaltsdefizit. Ist auf den Partner
Frankreich zukünftig noch Verlass?
Bousselmi: Ja, absolut! Frankreich leidet
aktuell unter den gleichen Problemen wie
andere europäische Länder auch. Aber es
gibt keinen Stillstand. Frankreich befindet
sich vielmehr in einer intensiven Phase der
Umstrukturierung, in der die Rahmenbedingungen für die künftige Wettbewerbsfähigkeit gesetzt werden. Natürlich sind aus diesen langfristig wirkenden Reformansätzen
keine kurzfristig beobachtbaren Ergebnisse
zu erwarten. Ich bin aber zuversichtlich,
dass Frankreich und seine Partner von diesen Entwicklungen profitieren werden.
Welche weiteren Sektoren haben aus Ihrer
Sicht das größte Potenzial?
Bousselmi: Das größte Potenzial sehe ich
in der Digitalisierung ganzer Industriebereiche. Aber auch die Umwelt- und Medizintechnologien sowie der Wasser- und Abwasserbereich werden weiter an Bedeutung
gewinnen. Insbesondere das großangelegte
französische Energie- und Energieeffizienzprogramm bietet gute Chancen für deutsche
Unternehmen. Daneben gibt es natürlich
weiterhin die Sektoren Automobil, Luft-
fahrttechnik, Chemie und Maschinenbau,
in denen Deutschland traditionell stark ist.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Frankreich ist
mit über 25 Prozent so hoch, dass schon
von der „Génération précaire“ die Rede ist.
Könnte das deutsche duale Berufsausbildungssystem als Vorbild dienen?
Bousselmi: Es dient als Inspiration, gerade jetzt, denn Frankreich reformiert seine
gesamte Berufsausbildung. Wir als AHK
unterstützen das zum Beispiel mit dem
zweiten deutsch-französischen Berufsausbildungstag: Wir fragen ab, wie Angebot
und Nachfrage sind und was die Unternehmen und die Politik erwarten und beitragen
wollen. Außerdem haben wir ein Programm
ins Leben gerufen, bei dem Geisteswissenschaftler ein Jahr lang eine Wirtschaftsausbildung erhalten. 90 Prozent werden anschließend direkt übernommen.
Beenden Sie bitte folgenden Satz: „Frankreich ist ein lohnender Investitions- und Exportmarkt, weil...“
Bousselmi: ...das Land der größte Absatzmarkt für Deutschland ist, mit positiven
Aussichten in der Bevölkerungsentwicklung, gut ausgebildeten Arbeitskräften,
hoher Innovationskraft und einer hervorragenden Zuliefer- und Infrastruktur.
■
hintergrund
Foto: ©Ilyes Laszlo/Fotolia
In Paris-Saclay soll nach dem Vorbild des
Silicon Valleys eine der weltweit größten
Forschungs- und Entwicklungslandschaften
entstehen. Wie sehen Sie die Chancen deutscher Unternehmen, daran mitzuwirken?
Bousselmi: Frankreich setzt stark auf Forschung und Entwicklung, auf Innovation
im Hightech-, IT-, Kommunikations- und
Umweltbereich. Das sind die Grundlagen
für Paris-Saclay, wo 19 Forschungs- und
Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten.
Wir als Kammer beobachten den Prozess
sehr genau und analysieren, wie die Bedarfe
sind und wer bereits vor Ort ist. Deutsches
Know-how wird sehr geschätzt, weshalb
wir gute Chancen sehen, dass sich deutsche
Unternehmen im europäischen und weltweiten Wettbewerb beweisen werden.
Frankreich
BIP/Kopf, in EUR, 2013*: 31.300
Wirtschaftswachstum, 2014 in Prozent,
real*: 0,3
Beziehungen zu Deutschland 2014:
Deutsche Einfuhren, in Millionen Euro:
67.552,5
Deutsche Ausfuhren, in Millionen Euro:
102.066,7
Hermes-Länderkategorie, 2014: 0
Ease of Doing Business 2015:
31 von 189 Ländern
Quellen: GTAI 2014, Destatis
*Schätzung
AHK
Gründungsjahr: 1955
Standorte: Paris und Berlin
Kontakt: Jörn Bousselmi
E-Mail:
[email protected]
Tel.: +33 (0) 40 58 35 35
OWi 05.2015 | 55
international
NRW-Unternehmer sprechen sich in Brüssel für TTIP aus
Unter der Überschrift „Die neuen Freihandelsabkommen mit Nordamerika – Mehr Wachstum durch TTIP, CETA & Co.?“ diskutierten
50 Unternehmensvertreter aus NRW mit EUPolitikern in Brüssel über die Bedeutung und
wirtschaftsnahe Umsetzung der transatlantischen Freihandelsabkommen. Diese sind für
die exportorientierte nordrhein-westfälische
Wirtschaft von großer Bedeutung, denn erfolgreiche Abschlüsse hätten eine Annäherung und gegenseitige Anerkennung von
Standards sowie den Abbau von Zöllen zur
Folge. Nordrhein-Westfalen war – noch vor
Baden-Württemberg und Bayern – mit einer Summe von über 180 Milliarden Euro
Foto: ©Sangoiri/Fotolia
auch 2014 wieder Export-Bundesland Nummer 1. Etwa 100.000 Unternehmen sind in
NRW international aktiv und profitieren vom
weltweiten Handel. Die USA sind zwar für
die NRW-Wirtschaft bereits der fünftgrößte
Export- und achtgrößte Importmarkt, das
Potenzial ist aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Impulse, unter anderem durch
ein TTIP-Abkommen, wären von unschätzbarem Wert für NRW-Unternehmen. Eingeladen zum Gedankenaustausch nach Brüssel
hatte IHK NRW, an dem Treffen beteiligten
sich 50 Unternehmensvertreter aus den Wirtschaftsausschüssen der 16 nordrhein-westfälischen Industrie- und Handelskammern. ■
tipps & TERMINE
IHK-Veranstaltungsreihe „Geschäfte im
Ausland“ am 5. Mai: Trotz eines neuen Allzeithochs mit rund 14,4 Milliarden Euro
an Auslandsumsätzen bremsten die globalen Krisenherde und die in Teilen Europas
schwache Konjunktur den deutschen Export im Jahr 2014 zuletzt doch deutlich.
Rund elf Milliarden Euro setzten die deutschen Exporteure weniger um als Anfang
des Jahres erwartet. Unternehmen, die international erfolgreich sein wollen, brauchen deshalb kompetente Beratung und
Unterstützung. Mit ihrer kostenfreien Veranstaltungsreihe „Geschäfte im Ausland“
informiert die IHK über ihr Leistungsspektrum und bietet gleichzeitig ein Forum
zum Erfahrungsaustausch. Am Dienstag,
5. Mai, ist die IHK mit ihrer Veranstaltungsreihe zu Gast bei der BOPLA Gehäuse
Systeme GmbH, Bünde. Beginn ist um 14
Uhr. Drei Unternehmen berichten über ihre
individuellen Markteintrittsstrategien und
stellen dar, wie sie erfolgreich den Markt
erschlossen haben. Die Teilnehmerzahl ist
begrenzt, eine Anmeldung erforderlich:
Sara Rüweler, Tel.: 0521 554-161, E-Mail:
[email protected].
56 | OWi 05.2015
Vereinigte Arabische Emirate & SaudiArabien – Aktuelle Rechtsthemen und Interkulturelle Aspekte der Zusammenarbeit:
Liefer- und Handelsvertreterverträge, Niederlassungsrecht, Entsendungs- und lokale
Arbeitsverträge sowie der gewerbliche
Rechtsschutz sind Inhalte dieser Veranstaltung am Dienstag, 2. Juni, von 9.30 bis
17.00 Uhr im Ostwestfalen-Saal der IHK in
Bielefeld. Doch Geschäfte werden mit Menschen gemacht. Beleuchtet werden deshalb
auch die interkulturellen Aspekte der Zusammenarbeit – denn was nützt ein Vertrag,
wenn man sich nicht verträgt? Das Teilnahmeentgelt beträgt 220,– Euro, Referenten
sind Dr. Gabi Kratochwil, CrossCultures,
Frechen | Köln, und Christoph Keimer,
Rechtsanwälte Schlüter, Graf & Partner,
Dortmund | Dubai. Das Thema Freihandelszonen in den Vereinigten Arabischen Emiraten erläutert Nadia Rinawi von der Ras Al
Khaimah Free Trade Zone Authority, Düsseldorf | Ras Al Khaimah, V.A.E.
4. Personalbörse INTERNATIONAL: Fachpersonal für das internationale Geschäft
Transferveranstaltung mit Vorträgen, Personalbörse mit Fachkräften und Studierenden, Einzelgespräche
Donnerstag, 7. Mai
14.00–18.00 Uhr
IHK Ostwestfalen
kostenlos
Die Schweiz: rein rechtlich gesehen
Entsendung, Mehrwertsteuerpflicht, Rechnungsstellung, Meldeverfahren
Mit Dr. Marion Hohmann-Viol, Leiterin
der Rechts- und Steuerabteilung, stellvertretende
Direktorin,
Handelskammer
Deutschland Schweiz, Zürich
Mittwoch, 20. Mai
10.00–13.00 Uhr
IHK Ostwestfalen
110,– Euro
KONTAKT
Sara Rüweler, IHK
Tel.: 0521 554-161
E-Mail: [email protected]
recht und steuern
Mehr Geld mit dem Minijob verdienen
Die 450-Euro-Entgeltgrenze kann unter bestimmten Voraussetzungen überschritten
werden, ohne dass das Arbeitsverhältnis sozialversicherungspflichtig wird. Allerdings
gelten strenge Kriterien.
Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung
liegt dann vor, wenn das Arbeitsentgelt regelmäßig im Monat 450 Euro nicht überschreitet. Dazu ist bei Beschäftigungsbeginn
vorausschauend ein Zwölf-Monats-Zeitraum zu betrachten. Der Arbeitgeber hat
dabei zu prüfen, ob die Einnahmen aus dem
Beschäftigungsverhältnis innerhalb des
Jahreszeitraums 5.400 Euro übersteigen. Ist
dies der Fall, handelt es sich von Anfang an
nicht um einen Minijob, sondern um ein
versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis.
Bei einem geschätzten Jahresarbeitsentgelt
von unter 5.400 Euro handelt es sich um
eine geringfügig entlohnte Beschäftigung.
Stellt sich diese Prognose, infolge unvorhersehbarer Umstände, als falsch heraus, ist
der Beschäftigte ab dem Zeitpunkt der Feststellung umzumelden, in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis.
Für den Zeitraum vor der Feststellung bleibt
es bei der ursprünglich getroffenen versicherungsrechtlichen Beurteilung. Überschreitet das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt den Betrag von 450 Euro, so
tritt vom Tag des Überschreitens an Versicherungspflicht ein. Für den Fall, dass sich
eine dauerhafte Änderung im zeitlichen
Umfang Beschäftigungsverhältnis ergibt, ist
eine neue Zwölf-Monats-Prognose vorzunehmen. Der Einfachheit halber kann aber
auch zu Beginn jeden Kalenderjahres eine
Prognose zur Ermittlung des regelmäßigen
Arbeitsentgelts vorgenommen werden.
Eine Besonderheit besteht bei gelegentlichen und unvorhersehbaren Überschreitungen der monatlichen Arbeitsentgeltgrenze
von 450 Euro. Dies führt nicht zur Versicherungspflicht. Als gelegentlich gilt dabei ein
Zeitraum von insgesamt bis zu drei Monaten innerhalb eines Zeitjahres.
Die Ausnahmeregelungen gelten nur dann,
wenn die monatliche Verdienstgrenze von
450 Euro infolge unvorhersehbarer Umstände überschritten wird. Ein erhöhter Arbeitseinsatz ist beispielsweise dann unvorhersehbar, wenn der Grund dafür im krankheitsbedingten Ausfall eines anderen Arbeitnehmers liegt.
Zahlungen wie zum Beispiel vertraglich geregelte Weihnachts- oder Urlaubsgelder
hingegen sind immer vorhersehbar und
müssen folglich bereits bei der Ermittlung
des regelmäßigen monatlichen Arbeitsentgelts berücksichtigt werden.
Somit kann es in Einzelfällen zur Überschreitung der monatlichen Arbeitsentgeltgrenze
von 450 Euro und der jährlichen Arbeitsentgeltgrenze von 5.400 Euro kommen. Die
Höhe des Arbeitsentgelts in dem Monat, in
dem die Entgeltgrenze unvorhersehbar überschritten wird, ist irrelevant. Der Jahreszeitraum der Prüfung endet in diesen Fällen
nämlich mit Ablauf des Monats, in welchem
die 450 Euro überschritten werden.
In Ausnahmefällen darf die Entgeltgrenze
auch in mehr als drei Monaten innerhalb ei-
nes Zeitjahres überschritten werden. Voraussetzung ist dann aber, dass in dem vom
Arbeitgeber gewählten Jahreszeitraum für
die Ermittlung des regelmäßigen Arbeitsentgelts die Verdienstgrenze von 5.400 Euro
nicht überschritten wird und die Überschreitung unvorhersehbar war.
Insgesamt ist bei der Anwendung der Ausnahmeregelung Zurückhaltung geboten.
Werden bei einer Betriebsprüfung Unregelmäßigkeiten festgestellt, drohen Nachforderungen und Bußgeldzahlungen.
> Maximilian Rudolphi, IHK
■
Web-link
www.minijobzentrale.de
Foto: ©the rock/Fotolia
Mit den ersten Sonnenstrahlen im Jahr
steigt auch die Besucherfrequenz in Eisdielen und Biergärten. Viele der Saisonkräfte
arbeiten als so genannte Minijobber, bessern die Studienkasse auf oder wollen für
den Urlaub dazuverdienen. Wird eine Aushilfe unerwartet krank, können andere Minijobber einspringen und mehr arbeiten –
ohne dass daraus ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis entsteht.
Minijobber: Die 450 Euro Entgeltgrenze darf in bestimmten
Fällen überschritten werden.
OWi 05.2015 | 57
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„FIT FÜR DEN ERFOLG“
Der Citymaster 600 ist ein echter Profi unter den knickgelenkten und multifunktionalen Geräteträgern. Er ist mit
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In der Veranstaltungsreihe „FIT FÜR DEN
ERFOLG“ erhalten Jungunternehmerinnen
und -unternehmer die erforderlichen rechtlichen Grundlagen für eine erfolgreiche Tätigkeit. Die Reihe richtet sich an Jungunternehmer ohne Vorkenntnisse und beinhaltet drei
Module:
„Fit für…
I. …Internet und Werbung“
07.05.2015, 15 bis 17 Uhr Paderborn
03.09.2015, 15 bis 17 Uhr Bielefeld
Sie möchten Werbung schalten. Was ist zu
beachten, um Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht zu vermeiden? Welche Besonderheiten gelten bei der Gestaltung einer Homepage? Durch diese Veranstaltung erfahren
Sie, welche rechtlichen Grenzen Ihrer Werbung gesetzt werden.
II. …Minijobber & Co.“
11.05.2015, 15 bis 17 Uhr Paderborn
01.09.2015, 15 bis 17 Uhr Bielefeld
Wenn Sie erstmalig Mitarbeiter einstellen
wollen, müssen Sie einige Spielregeln des
Arbeitsrechts beachten. In diesem Zusammenhang tauchen wichtige Fragen auf: Wie
schließe ich einen Arbeitsvertrag ab? Was
muss ich über Arbeitszeiten, Probezeit und
Urlaub wissen? Wie kann ein Arbeitsverhältnis wieder beendet werden? Wir geben Ihnen
die nötigen Informationen über die Grundlagen des Arbeitsrechts und helfen Ihnen, sich
auf Ihre Rolle als Arbeitgeber einzustellen.
III. …das Finanzamt – das Steuer-ABC“
19.05.2015, 15 bis 17 Uhr Paderborn
14.09.2015, 15 bis 17 Uhr Bielefeld
Wie wird der steuerpflichtige Gewinn ermittelt? Welche Angaben müssen Ihre Rechnungen enthalten? Wann sind Sie umsatzsteuerpflichtig? Was sollte beim Antrag auf
Umsatzsteuerbefreiung beachtet werden?
Dieser Veranstaltungsteil soll Ihnen die für
Ihre Tätigkeit erforderlichen steuerrechtlichen Grundkenntnisse vermitteln.
Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist
kostenfrei.
KONTAKT
Kerstin Seitz, IHK
Tel.: 0521 554-160, Fax: 0521 554-420
E-Mail: [email protected]
termin
IHK-Informationsveranstaltung „Gewährleistung, Garantie und Produkthaftung“:
Die Haftungsrisiken für Warenmängel haben in den vergangenen Jahren erheblich
an Umfang und Bedeutung zugenommen.
Im Haftungsfall sind die Kosten oft erheblich. Doch wann haftet ein Unternehmen
eigentlich aus Gewährleistung, Garantie
oder nach dem Produkthaftungsgesetz? In
der IHK-Veranstaltung werden die Voraussetzungen für Gewährleistung und Garantie und die immer wieder missverstandenen Unterschiede zwischen diesen
Haftungsgrundlagen erläutert. Auch werden die Grundzüge der Produkthaftung
diskutiert. Unternehmen erhalten zahlreiche konkrete Informationen, um bei Re-
58 | OWi 05.2015
klamationen und allen sonstigen Haftungsfragen die betriebliche Entscheidung
auf rechtlicher Grundlage schnell und sicher zu treffen und dadurch langwierige
Streitigkeiten zu vermeiden und Kosten zu
sparen. Referent ist Rechtsanwalt Dr. Walter Felling aus Soest. Die für Mitglieder der
IHK Ostwestfalen zu Bielefeld kostenfreie
Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 6.
Mai, von 16.00 bis 18.00 Uhr in der IHK in
Bielefeld, Ostwestfalensaal.
KONTAKT
Kerstin Seitz, IHK
Tel.: 0521 554-160
Verbindliche Anmeldungen auch unter
www.ostwestfalen.ihk.de
wirtschaftsjunioren
Professor Rüdiger Kabst: „Im Erfolg liegt die Gefahr“
Der Arbeitskreis Unternehmertum der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter hatte
beim Dinnerclub-Gespräch jüngst Professor Rüdiger Kabst zu Gast. Der Inhaber des
Lehrstuhls für International Business an der
Universität Paderborn beobachtet erfolgreiche Unternehmen und deren weitere Entwicklung. „Die Gefahr im Erfolg liegt einfach darin, dass Unternehmen sich nach der
harten Arbeit auf ihrem Erfolg mehr oder
weniger ausruhen, beziehungsweise sich
dann weniger um Innovationen bemühen,
die den nächsten Erfolg auslösen könnten“,
so Kabst. Dabei führte er Beispiele von ihm
sehr geschätzten Unternehmen an, die trotz
weltweiten Erfolges heute in ihren angestammten Märkten kaum noch eine Rolle
spielen: Nokia mit seinen Mobiltelefonen,
Sony mit seinem Erfolgsprodukt, dem damals besten Walkman und Kodak Eastman
mit der Entwicklung der Polaroid-Kamera,
die ebenfalls ein völlig neues Produkt auf
dem Markt darstellte.
„Man wird immer nur für die Erfolge der
Vergangenheit gelobt. Wirklich durchschlagende und gute Produkte auf den Markt zu
bringen, erfordert eine lange Entwicklung
und harte Arbeit.“ Nach dem Erfolg mache
sich häufig eine gewisse Erschöpfung im
Unternehmen bemerkbar. Man ruhe sich erst
einmal aus. Häufig ginge es dann – insbesondere bei den Führungskräften – nur noch
darum, ob der Dienstwagen ebenbürtig zu
dem des Kollegen sei und ob man nun das
Eckbüro mit dem höheren Status beziehen
könnte. Das System „Unternehmen“ werde
zusehends träge und es etabliere sich schleichend eine Kultur der Sicherheit. Innovationen fänden nur noch minimal statt. Es fehle
die Durchsetzungskraft, eine echte Revolution für ein neues Produkt anzuzetteln, weiß
Kabst.
Das liege unter anderem an einer nicht
vorhandenen Fehlerkultur in Deutschland.
„In den USA gehen Produkte oft mit einer
Marktreife von 80 Prozent auf den Markt“,
so Kabst. Dass ein innovativer Unterneh-
Fordert stärkeres Entrepreneurship: Professor Rüdiger Kabst (Mitte) war auf Einladung von Christian Hafer, Leiter Arbeitskreis
Unternehmertum, sowie Felix Hagelüken, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter, zu Gast beim DinnerclubGespräch.
mer häufiger scheitere, als dass er Erfolge
aufweise, sei in der amerikanischen Kultur
kein Stigma. Eine Entwicklung wie das Bezahlsystem PayPal wäre sonst wohl nicht
möglich gewesen. Nach drei gescheiterten
Unternehmensgründungen und einem vierten Unternehmen, das soeben überlebensfähig war, kreierte Max Levchin PayPal und
traf damit genau das Bedürfnis der Kunden.
Sicheres Bezahlen im Internet war endlich
möglich.
Rüdiger Kabst ist davon überzeugt, dass dies
in Deutschland nicht realisierbar gewesen
wäre: „Das hätten schon allein die Banken
nicht mitgemacht. Levchin hätte hier wohl
kein Kapital zusammengebracht.“ Kabst
sieht aber auch eine Gefahr darin, dass in
Deutschland inkrementelle Veränderungen
bei Produktinnovationen an der Tagesordnung seien. Damit sei die schrittweise Fortentwicklung von Produkten gemeint: von
der Version 2.0 zu 2.1 zu 2.2 und so fort.
„Das funktioniert so lange, bis ein Branchenfremder mit einer neuen – oft aus dem
Querdenken entstandenen – Idee auf dem
Markt kommt und alles Bisherige in den
Schatten stellt“, weiß der Experte. Hierbei
handele es sich häufig um die Arbeit von
Start-up-Unternehmen, die schneller agieren könnten, als große, etablierte Konzerne.
Kabst appelliert an die Unternehmer, Fehler
zuzulassen, denn Innovationen seien das
wichtigste Element im Unternehmen, um
langfristig erfolgreich zu sein: „Mitarbeiter
müssen ermutigt werden, innovativ sein zu
dürfen und keine Angst vor Fehlern zu haben. Heute sind Karrierepfade im Unternehmen so gelegt, dass man maximal einmal
scheitern kann.“ Anschließend dürfe nichts
mehr schiefgehen, so seine Kritik.
Oft sei es auch so, dass es revolutionäre Ideen von Mitarbeitern gar nicht über die Hürden der Hierarchie-Ebenen schafften. Noch
schlimmer sei es allerdings, wenn Führungskräfte die Ideen von Mitarbeitern als ihre
eigenen verkauften, um selbst Karriere zu
machen. „Das fördert nicht gerade die Lust
bei Mitarbeitern, selbst kreativ zu sein“, ist
sich Kabst sicher. Er fordert daher stärkeres
Entrepreneurship in den deutschen Unternehmen: unternehmerisches Denken, höhere
Geschwindigkeit, Querdenken und das Zulassen von disruptiven Innovationen seien
die Schlüssel für lange Marktfähigkeit. ■
OWi 05.2015 | 59
wirtschaftsjunioren
Foto: WJ Ostwestfalen
Taschen voller Ideen
In Halfars Welt der Taschen: Wirtschaftsjunioren mit Vorstandssprecher Sebastian Ernst (vorne rechts).
Bei einem Besuch der Halfar System GmbH in
Bielefeld überzeugten sich die Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen (WJO) davon, wie sich
mit einem klar umrissenen Markenprofil
auch in wettbewerbsintensiven Märkten erfolgreich Geschäfte machen lassen. Halfar
stellt Werbetaschen und Taschen für technische Produkte her. Das vor 25 Jahren gegründete und zur JCK Holding gehörende
Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeiter am Standort Bielefeld, wo die Taschen
entworfen, konzipiert und als Prototyp gefertigt werden. Die Serienproduktion hat Hal-
60 | OWi 05.2015
far nach Tschechien, Rumänien und China
ausgelagert. Vertrieben werden die Produkte europaweit. Geschäftsführer und Gründer
Armin Halfar, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Ehefrau Kathrin Stühmeyer
leitet, stellte drei wesentliche Faktoren für
den Geschäftserfolg in den Fokus: ein klares Markenprofil, kreatives Design und absolute Qualität. Hinzu kommt bei Halfar eine
Strategie, die Kernleistungen am Standort
Deutschland mit verlängerten Werkbänken
für die Fertigung in kostengünstigen Ländern
Osteuropas und Asiens kombiniert. Den be-
sonderen Servicegedanken erfuhren die WJO
auch daran, dass es sich die Mitarbeiter von
Halfar nicht nehmen ließen, den gesamten
Maschinenpark vorzuführen.
„Die Unternehmensstrategie zeigt das klare
Bekenntnis zum Standort Deutschland, obwohl lohnkostenbedingt im Ausland produziert wird“, findet Sebastian Ernst, Vorstandssprecher der Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen. „Das kann ein Modell auch für andere
Unternehmen sein, die Abwanderungsgedanken hegen, aber sich der sozialen Verantwortung stellen wollen“, so Ernst abschließend.■
servicebörse
Unternehmensbörse
Ziel der Börse ist die Kontaktanbahnung
zwischen Unternehmern, die einen Nachfolger oder einen aktiven Teilhaber suchen
und Interessenten, die eine Unternehmensnachfolge anstreben.
Inserate oder Zuschriften, deren vorwiegender Zweck akquisitorisch ist, die nur
den Verkauf, Vermietung oder Verpachtung
von Immobilien, Inventar oder von Gesellschaftsmänteln zum Inhalt haben und Werbebriefe jeglicher Art, sowie die Suche nach
Franchisepartnern, die keinen Nachfolgebezug haben, werden weder veröffentlicht
noch an Chiffren weitergeleitet. Ebenfalls
ausgeschlossen sind rein finanzielle Beteiligungen. Zu diesem Zweck ist die IHK
berechtigt, die Zuschriften vor Weiterleitung zu überprüfen. Sofern Sie an einer
Anzeige interessiert sind, reichen Sie uns
bitte schriftlich und unter Bezugnahme auf
die entsprechende Chiffre-Nummer Ihre
Bewerbungsunterlagen ein. Wenn Sie eine
Anzeige aufgeben möchten, melden Sie
sich bitte bei uns. Weitere Informationen
sowie die AGBs finden Sie auf unserer
Homepage: http://www.ostwestfalen.ihk.
de/starthilfe/unt-nachfolge
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33602 Bielefeld
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Das hier angebotene Sortiment reicht von
Schreibwaren, über den allgemeinen Schulbedarf, Geschenkartikel, Bürobedarf, sowie
einem Online- und DPD-Shop. Aufgrund der
großen Beliebtheit des Betriebs und seiner
qualifizierten Beratung verfügt das Schreibwarengeschäft über einen großen Stammkundenanteil, der durch positive Mund-zuMund-Propaganda stetig wächst. An dem
Standort sind mehrere Schulen ansässig, was
als weiterer Vorteil gesehen werden kann.
Eine Einarbeitungszeit, sowie Vorstellung bei
der Kundschaft, wird auf Wunsch von dem
Inhaber zugesichert. Die Grundstücksgröße
beträgt 752 m² und das Gebäude wurde seit
dem Bau in 1910 mehrfach renoviert und
kernsaniert, sodass es sich in einem guten
Zustand befindet. Im ersten Stockwerk steht
für den Erwerber eine Inhaberwohnung auf
130 m² mit einem zusätzlichen Dachgarten
zur Nutzung bereit. Eine weitere vermietete
Wohnung befindet sich im zweiten Stockwerk und wurde erst 2012 komplett renoviert.
Der Verkauf erfolgt ausschließlich aus Altersgründen. Bei Interesse geben Sie bitte unsere
Referenz-Nummer 331437-lv an.
BI-UA-037/14 – Groß- und Einzelhandelsunternehmen im Bereich Heizung, Sanitär und
Fliesen. Seit 1999 befindet sich dieses erfolgreich geführte Unternehmen in NRW. Auf
einer Fläche von 300 m² werden den Kunden und Wiederverkäufern anschaulich verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt und den
Endkunden „Komplettlösungen“ angeboten.
Es werden bekannte Herstellerprodukte aus
ganz Europa vertrieben und der Inhaber hat
ein Netzwerk von Subunternehmen aufgebaut, welche die anstehenden Arbeiten in den
jeweiligen Bereichen nach seinen Vorgaben
bei den Kunden ausführen. Eine langjährig
aufgebaute Kundendatei wird geführt und an
den Unternehmensnachfolger weitergegeben.
Des Weiteren wird eine qualifizierte Einarbeitung auf Wunsch zugesichert. Bekannt ist der
Betrieb für seine Kundenbetreuung und das
technische Know-how. Neukunden werden
meist durch positive Mund-zu-Mund-Propaganda zufriedener Kunden hinzugewonnen.
Der Erwerber kann sich auf einen Betrieb mit
gutem Ruf und großen Stammkundenanteil
freuen, ohne weitere Investitionen tätigen zu
müssen. Die Grundstücksgröße beträgt 1.500
m². Beide Gebäude wurden 1998/99 erbaut.
Gebäude I wird gewerblich genutzt. Eine Kel-
lerfläche ist vorhanden und im Erdgeschoss
befinden sich die Verwaltung und das Lager.
Der erste Stock bietet Platz für eine ständig
wechselnde Ausstellung. Gebäude II ist eine
„Luxusimmobilie“, welche privat genutzt
werden kann. Hier ist ebenfalls eine Kellerfläche vorhanden und im Erdgeschoss befinden sich Wohnzimmer mit Kamin, Küche
mit Einbauküche, Gäste-WC und das Schlafzimmer mit anschließendem hochwertigen
Bad. Im ersten Stock finden Sie vier weitere
Zimmer, sowie ein Bad/WC. Im Anschluss
an das Privathaus befindet sich noch eine
Doppelgarage. Bei Interesse geben Sie bitte
unsere Referenz-Nummer 331407 an.
BI-UA-017/15 – IT-Systemhaus sucht Nachfolger. Schwerpunkt des Hauses liegt in der
Anwendungsentwicklung für die mittelständische Wirtschaft. Vom Einzelplatz bis zum
Netzwerk, in Hardware und Software, erstellen wir für die Bedürfnisse unserer Kunden
zugeschnittene Lösungen. In Bereichen wie
Warenwirtschaft und Produktion, Messdatenerfassung und Logistiksteuerung, sind
wir seit mehr als 15 Jahren spezialisiert. Wir
binden unsere neuen Systeme bei Bedarf an
bestehende Software an (zum Beispiel die
Finanzbuchhaltung) und integrieren kundenspezifische elektronische Peripherie (zum Beispiel Sensorik, Fließbänder, Waagen).
BI-UA-018/15 – Kleine Wäscherei und Heißmangel aus Alters- und Krankheitsgründen
zu verkaufen. Fester Kundenstamm vorhanden. Immobilie kann mit erworben werden.
BI-UA-019/15 – Der geschäftsführende Gesellschafter eines kleinen Personalvermittlungs- und Zeitarbeitsunternehmen mit viel
Potenzial, in der Region Westfalen-Lippe,
sucht wegen Wohnortwechsel einen Nachfolger (Veräußerung 100 Prozent der Gesellschaftsanteile). Der Gründer des Unternehmens ist bereit, dem Nachfolger in einem
Übergangszeitraum beratend zur Seite zu
stehen. Das Unternehmen ist geeignet für
Interessenten zur Existenzgründung oder zur
Filialerweiterung. Der Einsatz der Mitarbeiter
erfolgt hauptsächlich in Industrie- und Handwerksunternehmen der Region.
■ Mitglied im Interessenverband Deutscher
Zeitarbeitsunternehmen
■ Unbefristete Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung der Bundesagentur für Arbeit
OWi 05.2015 | 61
servicebörse
■ Die GmbH wird frei von Verbindlichkeiten
Drucksachen
Industriedienstleistungen
übergeben
■ Umsatz über 500.000 Euro
Vermögensgegenstände: Gesamter Geschäftsbetrieb mit den notwendigen Zulassungen
und der gekauften Software, sowie dem gesamten Inventar.
Entwicklungspotenzial: Durch intensivere
Vermarktung und verstärkte Kundenakquise
ist der weitere Ausbau des Geschäftsbetriebes
relativ einfach zu gewährleisten. Verkaufskonditionen: Verhandlungsbasis. Bei Interesse senden Sie uns bitte ein Kurzexposé Ihrer
Berufstätigkeit.
BI-UA-021/15 – Naturkosmetik-Fachgeschäft zu verkaufen. Das gut eingeführte
Naturkosmetik-Fachgeschäft befindet sich
in Innenstadtlage von Minden. Das traditionelle Einzelhandelsunternehmen verfügt über
einige Exklusivverträge mit Depotpartnern.
BI-UA-022/15 – Langjähriges Maler- und
Putzergeschäft im Kreis Gütersloh mit Kleingeräten, Gerüsten, Maschinen, Firmenfahrzeuge etc., aus Altersgründen abzugeben.
Regaltechnik
Außerhalb des IHK-Gebiets (bitte direkt die
angegebene IHK anschreiben):
Industrie- und Handelskammer Lippe zu
Detmold, Leonardo-da-Vinci-Weg 2,
32760 Detmold
Kristina Jülicher
E-Mail: [email protected]
LIP-UA-609 – Kleines Café mit Süßwarenverkauf in der Fußgängerzone von Lemgo
(1A-Lage) sucht Nachfolger. Anmietung einer
Wohnung im 1. und 2. OG möglich.
LIP-UA-610 – Lotto-Tabak-Zeitschriften-Geschäft sowie Kaffee-Treff, gutgehend, sucht
aus Altersgründen Nachfolger.
LIP-UA-611 – Alteingesessener Imbissbetrieb
in Lemgo aus Altersgründen zu verkaufen.
Gute Parkmöglichkeiten, gute Verkehrsanbindung. Zu der Immobilie gehören zwei
Wohneinheiten.
BI-UN-317 – Unternehmensnachfolge im
Bereich Dienstleistungen, Produktion, Vertrieb – keine Versicherungen – gesucht. Suche Seniorunternehmer, der sein Lebenswerk
62 | OWi 05.2015
mit mir weiterführen möchte. Übernahmemöglichkeit. Biete einschlägige Erfahrungen
in der Produktion, im Betriebsmanagement,
Vertrieb, in der Aus- und Weiterbildung,
Betriebsorganisation, Personalführung. Umfangreiche handwerkliche und kaufmännische Erfahrungen; zzt. Geschäftsführer im
Vertrieb.
Nachfragen:
BI-UN-030/13 – Wir sind ein erfolgreiches
mittelständisches Produktionsunternehmen
(Branche: Kunststoffspritzguss, Metallverarbeitung, Konfektionierung/Montage) mit
Sitz in Bielefeld und suchen ein ebenfalls
mittelständisches Unternehmen zur Übernahme oder auch zur aktiven Beteiligung
mit dem Ziel der späteren Übernahme. Wir
sind in unserem Markt seit Jahrzehnten sehr
erfolgreich und wollen damit ein zweites
Standbein schaffen. Wir sind bereit und
auch in der Lage, eine größere Investition
zu tätigen. Gesucht werden Lohnfertiger oder
Produktionsunternehmen mit eigenem Produkt beziehungsweise einer eigenen Marke.
Die Technologie darf sich an den Bereichen
Kunststoff- beziehungsweise Metallverarbeitung oder Montage orientieren, kann
diese aber auch ergänzen beziehungsweise
bei vorhandenem, funktionsfähigen Vertrieb
auch davon abweichen. Aber auch alternative Geschäftsmodelle können interessant
sein, sofern sie zukunftsfähig sind. Gesucht
werden ausschließlich vitale Unternehmen,
keine Sanierungsfälle. Eine aktive Begleitung
der Übernahmephase durch den Unternehmer
wird gerne angenommen. Zeithorizont: sofort
bis mittelfristig (circa zwei Jahre).
BI-UN-009/14 – Suche Unternehmen zur
Übernahme oder Beteiligung im Bereich
Fensterbau, Türenbau, Rollladenbau, Sonnenschutzbau, Fassadenbau.
vorschau OWI 06.2015
Unternehmensgründungen – zehn Jahre
danach. Warum werden Leute Unternehmer? Welche Ideen hatten sie, welche
Startschwierigkeiten hatten sie und wie
hat sich das Geschäftsmodell im Laufe
der Jahre entwickelt? Das OWi-Titelthema
im Juni beschäftigt sich mit erfolgreichen
Existenzgründern in Ostwestfalen.
Recyclingbörse
Mit der IHK-Recyclingbörse bietet die IHK-Organisation ihren Mitgliedsunternehmen, aber
auch allen anderen Unternehmen, eine benutzerfreundliche Internet-Plattform für das
Angebot und die Suche nach verwertbaren Abfällen an. Dabei gelten die traditionellen
Grundsätze der IHK-Recyclingbörse: Lange bevor das neue Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Kraft trat, waren gewerbliche Abfallerzeuger und -besitzer interessiert, Abfälle
möglichst zu vermeiden oder zu verwerten anstatt zu beseitigen. Die IHK-Recyclingbörse
führt das Angebot von und die Nachfrage nach verwertbaren Abfällen zusammen und
ist damit heute aktueller denn je. Jedes Unternehmen kann mit der IHK-Recyclingbörse
konkrete geldwerte Vorteile erzielen.
Einstellung von Inseraten
Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, nach Eingabe der Firmendaten ihre
Angebote an oder Suche nach verwertbaren Abfällen selbst einzustellen. Dabei können
sie entscheiden, ob das Inserat chiffriert oder unter Angabe der Kontaktdaten im Internet
erscheint. Die Industrie- und Handelskammern übernehmen die Qualitätssicherung und
schalten das Inserat zur Veröffentlichung im Internet frei. Bei Bedarf übernehmen die
Industrie- und Handelskammern auch weiterhin die Eingabe von Inseraten, sofern diese
vom Inserenten nicht direkt online eingegeben werden können.
Vermittlung von Inseraten
Die Vermittlung der Inserate erfolgt automatisiert: Meldet sich ein Interessent auf ein
Inserat in der Recyclingbörse, so wird der Inserent umgehend per E-Mail informiert und
kann Kontakt mit dem Interessenten aufnehmen. Die Einstellung und Vermittlung von
Inseraten ist ein kostenloses Angebot der Industrie- und Handelskammern.
Manuela Hütker
Tel.: 0521 554-102, Fax: 0521 554-5102, E-Mail: [email protected]
www.ihk-recyclingboerse.de
Kontakt
Redaktion:
Heiko Stoll, Tel.: 0521 554-203,
Silke Goller, Tel.: 0521 554-140
Fax: 0521 554-103
E-Mail: [email protected]
www.ostwestfalen.ihk.de
Anzeigen:
Werbeagentur Giesdorf
Tel.: 05231 911-196, Fax: 05231 911-173
E-Mail: [email protected]
impressum
Die „Ostwestfälische Wirtschaft“ ist das offizielle
Organ der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld. Der Bezug der IHK-Zeitschrift
erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.
Herausgeber: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld
Elsa-Brändström-Straße 1–3, 33602 Bielefeld
Postfach 10 03 63, 33503 Bielefeld
Tel.: 0521 554-0, Fax: 0521 554-444
Zweigstellen: Stedener Feld 14, 33104 Paderborn
Tel.: 05251 1559-0, Fax: 05251 1559-31
Simeonsplatz 3, 32427 Minden
Tel.: 0571 38538-0, Fax: 0571 38538-15
Für den Inhalt verantwortlich:
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff
Redaktion: Dr. Christoph von der Heiden (Ltg.),
Heiko Stoll, Silke Goller
Der Inhalt des Heftes wurde sorgfältig erarbeitet,
dennoch können Herausgeber, Redaktion und Verlag
keine Haftung für die Richtigkeit übernehmen.
Bei­träge, die mit dem Namen oder Initialen des
Verfassers gekennzeichnet sind, geben nicht immer
die Meinung des Herausgebers wieder. Der Inhalt
der Online-Ausgabe kann aufgrund von ArtikelAktualisierungen von der Print-Version abweichen.
Titelbild: Gestaltung: Jörg Aufdemkamp
Erscheinungsweise: monatlich
Abonnement:
Bezugspreis jährlich 24,90 Euro
einschließlich Porto und 7% MwSt.
Verlag: Werbeagentur Giesdorf GmbH & Co. KG,
Ohmstraße 7, 32758 Detmold
Geschäftsführung: Rainer Giesdorf, Rolf Giesdorf
Verkauf:
Lars Brockmann, Tel.: 05231 911-197
E-Mail: [email protected]
Anke Schwarzer, Tel.: 05231 911-195
E-Mail: [email protected]
Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 50
vom 1. Januar 2015 gültig.
Druck: Bösmann Medien und Druck GmbH
& Co. KG, Ohmstraße 7, 32758 Detmold
Die „Ostwestfälische Wirtschaft“ wird aus Gründen
des Umweltschutzes auf chlorfrei gebleichtem
Papier gedruckt.
Änderung von Zustellungsdaten
für IHK-Mitgliedsunternehmen:
Ulrike Stransky, Tel.: 0521 554-278
E-Mail: [email protected]
Änderung von Zustellungsdaten
für Abonnenten:
Ronja Gottschalk, Tel.: 05231 911-196
E-Mail: [email protected]
OWi 05.2015 | 63
Bereiten die Premiere für das Campus-Festival
Bielefeld vor: Walent-Tony Cerkez, Vibra
Foto: Bielefeld Marketing
kultur
Agency, Verena Kukuk, Fachhochschule Bielefeld,
Ingo Lohuis, Universität Bielefeld, und Jens
Möller, Bielefeld Marketing (von links).
Erstes „Campus Festival-Bielefeld“
Am Donnerstag, 25. Juni, ist es soweit: Dann
steigt das erste Campus-Festival Bielefeld.
Auf mehreren Bühnen auf dem Campus Bielefeld treten Musik-Acts, Newcomer-Bands,
DJs und regionale Gruppen auf. Das Rock-,
Pop- und Hip-Hop-Programm führen die
Rapper Alligatoah, der Reggae-Star Gentleman und Deutschlands Indie-Ikone Thees
Uhlmann an. Das Campus-Festival wird ausgerichtet in einer Kooperation von Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld und
dem Wissenschaftsbüro von Bielefeld Mar-
keting. Ausführender Veranstalter ist die
Bielefelder Agentur Vibra. Das Festival richtet sich mit seinem Programm an alle Fans
von starker Live-Musik. Auf insgesamt vier
Bühnen geben sich ab 15.30 Uhr angesagte
Künstler und hoffnungsvolle Newcomer verschiedener Musikgenres die Klinke in die
Hand. Das ist noch nicht alles: Erstmals wird
hier auch der Bielefelder Hörsaal-Slam als
Freiluftveranstaltung ausgetragen. Auf der
Studierendenbühne – präsentiert vom Campusradio Hertz 87,9 – werden regionale
Bands auftreten. Zum Ausklang gibt es
abends eine After-Show-Party im Gebäude
X der Universität.
Ins Leben gerufen wurde das Festival von
den Kooperationspartnern als sichtbares
Event für den Hochschulstandort Bielefeld
und die Entwicklung des Campus. Universität
und Fachhochschule teilen sich künftig einen
Campus, der bis 2025 zu einem der modernsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland
wachsen soll. Mehr Infos zum Festival:
www.campusfestival-bielefeld.de
■
„Die Freiheit der Straße“: 19. Carnival der Kulturen in Bielefeld
Am Samstag, 6. Juni, zieht die internationale
Straßenparade „Carnival der Kulturen“ mit
2.000 Akteuren in 70 Gruppen mit heißen
Rhythmen und spektakulären Installationen
durch die Bielefelder Innenstadt. Meterhohe
Stelzenläufer, tanzende Skulpturen, freche
Clowns, waghalsige Akrobaten, Kostümträger
in aufwändigen Kreationen und dynamische
Musiker tanzen und trommeln. Die Künstler
kommen aus Antwerpen, Berlin, Bremen, Essen, von der Isle of Wight, aus Hamburg,
London, Münster, Oberhausen und der gesamten Region Ostwestfalen-Lippe.
Die Parade beginnt um 15 Uhr an der Schloßhofstraße, die Abschlussveranstaltung startet
in diesem Jahr um 17.30 Uhr auf dem Kesselbrink. Der Eintritt ist frei, doch die Veranstalter – der Shademakers Carnival Club e.V.
und das Welthaus Bielefeld – bitten unter dem
Motto „1 Euro für den Carnival“ um Spenden
von den Besuchern. Die Kosten für den Carnival seien in den vergangenen Jahre stark
gestiegen und so trage sich der Carnival „leider nicht mehr von allein“. Deshalb wurde ein
Förderkreis gegründet und die Aktion „1 Euro
für den Carnival“ ins Leben gerufen. Die Parade und die Abschlussveranstaltung werden
von Spendensammlern begleitet, außerdem
sei eine Spende über die Website
www.carnival-bielefeld.de möglich.
■
Am 6.6. machen WIR den Kessel bunt! Beginn 17:30Uhr
CARNIVAL
der Kulturen
WIR sind der Kesselbrink
„Ich möchte glauben lernen“:
Klaus Maria Brandauer liest Texte von Dietrich Bonhoeffer
Veranstalter
Gefördert durch
Präsentiert von
Gesponsort von
von Bach, Brahms, Schönberg und Ullmann
spielt. Die Lesung startet am Donnerstag, 14.
Mai, um 22 Uhr im Theater Gütersloh, Barkeystr. 15, 33330 Gütersloh. Die Lesung endet gegen 23.15 Uhr.
Kartenbestellung:
www.wege-durch-das-land.de
■
Mit den in der Haft entstandenen Texten und
Briefen Bonhoeffers liest Klaus Maria Brandauer in einer Spätlesung am Theater Gütersloh Dokumente der Standhaftigkeit,
Weisheit und Zuversicht unter drückendsten
Verhältnissen. Musikalisch wird er dabei von
Arno Waschk am Flügel begleitet, der Werke
termine
Marco Tschirpke
Musikkabarett
„Am Pult der Zeit – Komik nach Noten“
23.05.2015
Beginn: 21.00 Uhr (Einlass: 20.00 Uhr)
Zweischlingen, Bielefeld
www.marco-tschirpke.de
64 | OWi 05.2015
GERRY WEBER OPEN
„Tennistainment“
Topstars aus Musik, Show und Mode
13. bis 21.06.2015
Halle
www.gerryweber-open.de
„Weltgeschichte auf dem Tisch“
Ausstellung glasierter Teller und Schüsseln
aus der Zeit der Religionskriege
bis zum 28.06.2015
Sonderführung (freier Eintritt) am Internationalen Museumstag, 17.05.2015, 15 Uhr
Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn
www.kaiserpfalz-paderborn.de
Anzeigenthema
Foto: ©vgstudio/Fotolia
Dienstleistungen –
Outsourcing
Idee & Information
OWi 05.2015 07.2013 | 65
Dienstleistungen | Outsourcing
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Überkapazitäten steuern
Zu den führenden Anbietern von
Personallösungen für den Mittelstand zählt TEMPTON. Im Interesse der Kunden verbindet der
Dienstleister die besondere
Kenntnis des lokalen Marktes
und die vielen weiteren Vorteile
eines regional verwurzelten
Anbieters mit der hohen Effi­
zienz und Leistungsstärke einer
bundesweiten Organisation. Für
nahezu jede denkbare Fragestellung rund um das Thema Personal in Unternehmen gibt es die
individuelle Lösung. Unlängst
wurde ein neuartiges Angebot
zum aktiven Management von
Personalüberkapazitäten einge-
Change-Prozesse
Um einen nachhaltigen Verbesserungsprozess einzuführen,
muss das gesamte Unternehmen
einbezogen werden: Welche
Herausforderungen damit verbunden sind, beschreibt Dr.
Sebastian Schlörke, Geschäftsführer von Schlörke Training und
Beratung aus Detmold. Die Zielsetzung des kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses (KVP) ist
vielen Unternehmern hinlänglich
bekannt: Alle Mitarbeiter sind
einzubeziehen bzw. für eine
erfolgreiche Lean Implementierung müssen alle Beschäftigen
mitgenommen werden. Das ist
die Theorie, wie sie Lehrbücher
und Vorträge immer wieder kommunizieren. Doch wie sieht die
Praxis aus? Was setzen mittelständische Unternehmen wirklich
um und warum scheitern viele
Idee & Information
führt. Damit bietet TEMPTON
seinen Kunden künftig Personallösungen, die sämtliche Unternehmenssituationen abdecken
­– vom Personal-Aufbau in Zeiten
des Wachstums über das Managen von Personalüberkapazitäten
in unterschiedlichsten betrieb­
lichen Situationen bis hin zu
Recruiting und Backoffice-­
Funktionen, wie beispielsweise
der Gehaltsabrechnung sowie
dem Outsourcing von Teilfunk­
tionen. Flankiert wird die Produktoffensive von einer dezentralen ­Führungsstruktur, die den
Niederlassungen vor Ort weit­
reichende Kompetenzen für
­einen Dialog auf Augenhöhe
einräumt, um so individuelle
Vorhaben letztendlich? Ein interessantes Ergebnis lieferte eine
vor einigen Jahren von der Wirtschaftswoche veröffentlichte
Studie zum Thema „Nachhaltigkeit und Erfolg in Change- und
Veränderungsprojekten“. Über
zwei Drittel der befragten Führungskräfte aus Unternehmen,
die sich in einem Change-Prozess befinden oder vor kurzem
damit gestartet waren, halten
Ergebnisse aus Potenzialanalysen
für nicht umsetzbar, fühlen sich
nicht richtig einbezogen und
erkennen einen daraus resul­
tierenden Widerstand auf der
mittleren Managementebene und
in der Belegschaft. Diese Wahrnehmung ist erschreckend, zeigt
aber, dass oftmals eine falsche
Herangehensweise bei Veränderungsprojekten gewählt wird.
Man darf eben nicht erwarten,
dass Führungskräfte und Mitar-
Die Niederlassungs-/Bezirksleiter beraten den Kunden vor Ort
Kundenbedürfnisse effektiv zu
bedienen.
Weitere Informationen unter
www.tempton.de
beiter bereits bei der Ankündigung einer Veränderung sofort
„Hurra!“ schreien, wenn sie noch
gar nicht wissen, wo die Reise
überhaupt hingeht und welcher
Weg zur „schlanken und effizienten Fabrik“ beschritten wird.
Den Führungskräften sind die
Aufgaben im Veränderungsprozess oftmals nicht eindeutig
bewusst. Im Endeffekt sprechen
wir hierbei mitunter von fundamentalen Führungsaufgaben,
deren Nicht-Anwendung aber im
Veränderungsprozess explizit
bewusst wird. Ein Beispiel der
Führungsaufgabe ist das „Vorleben“ als Basis der vier Hauptaufgaben der Führung: Leistung
erzeugen, fordern, gestalten und
entwickeln. Aber warum können
Führungskräfte diese oftmals
nicht umsetzen? Dafür gibt es
eine Reihe von Gründen. Oft
wird der beste Spezialist, der
beste Verkäufer, der Mitarbeiter
mit dem höchsten Fachwissen
zur Führungskraft befördert.
Diese Fähigkeiten nützen leider
allein wenig für die Führungsaufgabe. Wo nehmen wir schnell
eine Führungskraft her? Meistens
gibt es bei der Besetzung auch
einen Zeitdruck. Es muss schnell
entschieden werden. Dies führt
zu Kompromisslösungen und
Fehlentscheidungen.
Weitere Informationen unter
www.schloerke-training.de
Dr. Sebastian
Schlörke
Geschäftsführer
Wissen wirkt – Gut geschult gegen Feuer!
– Brandschutzschulung Ihrer Mitarbeiter auch vor Ort
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66 | OWi 05.2015
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Idee & Information
Agentur vs. Inhouse-Lösung
Outsourcing ist eine spezielle
Form des Fremdbezugs von bisher intern erbrachter Leistung.
Die Welt der Medien und des
Marketings dreht sich zunehmend schneller. Um hier immer
auf dem aktuellsten Stand zu
bleiben, bedarf es viel Zeit,
Verständnis und Know-how.
Zunehmend versuchen Unternehmen, marketingrelevante Themen
intern neben dem Tagesgeschäft
abzuwickeln, um so Kosten einzusparen. Die Folge: überarbeitetes Personal und semiprofessio-
Marken und Klang
Das Jahr 1990 – gute Zeiten für
einen Start. Die Wiedervereinigung ist geschafft, Deutschland
wird zum dritten Mal FußballWeltmeister, die Boyband Take
That wird gegründet und die
ersten privaten Lokalradios in
NRW gehen an den Start. In eben
dieser Zeit nahm die ams-Audioproduktion in Bielefeld ihre Arbeit auf. „Am Anfang produzierten wir Audio-Elemente für den
OWL-Lokalfunk. Das Programm
der Lokalradios wurde immer
professioneller, da sollte auch die
Werbung gut klingen“, erinnert
sich Produktions- und Konzeptionsleiterin Gaby Grubert an die
Anfänge. Der Markt für Audioproduktionen kam ins Rollen. Nach
kurzer Zeit produzierte das Team
auch für überregionale Kunden
nelle Ergebnisse. Ein weiteres
Risiko ist die interne „Konser­
vierung“ von (Marketing)Kenntnissen, was beim möglichen
Ausfall der Mitarbeiter deutliche
Einbrüche zur Folge haben kann.
Agenturen spielen zur Lösung
dieser Probleme eine maßgeb­
liche Rolle. Sie sind heute viel
mehr als nur Pixelschubser. Als
fester und vertrauter Partner
agieren sie als Strategen und
Impulsgeber dauerhaft Seite an
Seite mit ihren Kunden, was
schnell zu einer Effizienz- und
Qualitätssteigerung führt. Unternehmen sollten stets ihr Kernge-
wie Bofrost und Warsteiner und
erweiterte das Portfolio um
­Videosynchronisation, Musikentwicklungen und Vertonungen für
TV. Darüber hinaus kamen die
ersten Aufträge im Bereich Corporate Sound mit Song-Kompo­
sitionen für die Stadtwerke Bielefeld oder die Volksbanken der
Region hinzu. Später produzierte
das Audio-Team bereits bis zu
4.000 Audio- und Multimediaelemente pro Jahr. Mit dem Neubau
der Studios und neuen technischen Möglichkeiten kamen auch
weitere kreative Projekte hinzu,
wie beispielsweise eine Hörbücherproduktion zum 175-jährigen
Jubiläum des Verlages J.C.C.
Bruns aus Minden mit der Stimme von Schauspieler Mathieu
Carrière. Oder ein auditives
Raumkonzept für das Besuchermuseum eines großen Pudding-
schäft im Auge behalten und die
schnelllebige Materie wie Werbung und Co. sowie die richtige
strategische Marketingausrichtung in Zusammenarbeit mit
Profis realisieren. Aber auch
innerhalb der Agenturen findet
zunehmend eine Form von Outsourcing statt. Die individuellen
Anforderungen werden immer
vielfältiger und die Timelines
immer kürzer. Um derartige Projekte weiterhin professionell und
termingemäß umsetzen zu können, bedienen sich Agenturen
immer öfter an freien Spezialisten mit dem besten Fachwissen.
So wird eine dauerhafte Planungs- und Kostensicherheit
gewährleistet und der Kunde
bekommt auch bei komplexen
Aufgabenstellungen erstrangige
Arbeitsergebnisse.
Christopher
Klöpping
Projektmanagement
interaktive Medien
Men at Work
Lage
Produktion von Audio- und Video-Elementen
herstellers aus Bielefeld. Bis heute hat es das Team um Produktions- und Konzeptionsleiterin
Gaby Grubert mit viel Engagement geschafft, sich immer neue
Produktionsfelder zu erschließen.
Angefangen von Radiowerbung
über Corporate Sound bis hin
zum jüngsten Projekt Streaming.
Weitere Infomationen unter
www.ams-net.de/audio
OWi 05.2015 | 67
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Auslandsgeschäfte
Das internationale Geschäft wird
für viele Unternehmen immer
wichtiger, ist aber auch stets
risikobehaftet. Die Zahlungs­
moral ausländischer Geschäftspartner oder der Wunsch, die
Finanzierung des Exportgeschäftes mitzuliefern – die Anforderungen sind vielfältig. Werden
keine Vorkehrungen zur Absicherung der Zahlungseingänge getroffen, erhöht sich das Risiko
überproportional im Vergleich
Betreiberunterstützung
Der Neubau des Logistikcenters
von Rhenus Contract Logistics in
Schaffhausen stellt ein ganz
besonderes Referenzobjekt dar.
Durch den Einsatz von umweltfreundlicher LED-Beleuchtung
können im Vergleich zur herkömmlichen Leuchtstofflampentechnologie pro Jahr 200.000
kWh an Strom eingespart werden. Dies entspricht einer
­CO2-Reduktion im Umfang von
jährlich 110 Tonnen. Im neuen
Logistikcenter wurden insgesamt
1.300 LED-Leuchtkörper eingebaut und zu diesem Zweck
100 km Kabel verlegt. Zwischen
75 und 80 Prozent der erforder­
lichen Wärme für das Gebäude
werden über Geothermie gewonnen. Dazu wurden 9,4 km Rohrleitungen für die Erdkollektoren
verlegt. Die Flächenheizung an
sich umfasst rund 52 km Rohr­
leitungen. Um zu einem späteren
Zeitpunkt in Bezug auf Solarenergie flexibel zu sein, wurde
das Gebäude bereits im Bau für
68 | OWi 05.2015
Idee & Information
zum Inlandsgeschäft. Mit zunehmender Internationalisierung ist
der Mittelstand gefordert, bereits
in der Phase der Geschäftsanbahnung seine Hausbank einzuschalten. Wie wichtig das ist,
weiß auch Uwe Dicke-Wentrup,
Teamleiter Internationale Geschäfte der Sparkasse Herford:
„Leider wird bei grenzüberschreitenden Geschäften oft aus Gutgläubigkeit auf den Einsatz von
Zahlungssicherungsinstrumenten,
wie Bankgarantien oder Akkreditive verzichtet. Dabei sind die
den Einbau einer Photovoltaikanlage vorgerüstet. Die ganz­
jährige Temperierung des
­Ge­bäudes erfolgt über Flächenheizungen. Im Erdgeschoss mit
Lager und Logistik­bereich wurde
eine Industrie­flächenheizung
installiert. In den Büro- und
Verwaltungsbereichen sowie
Sozialbereichen führt eine
B
­ etonkern-Aktivierung zur
g­ anzjährigen Temperierung
­(heizen/kühlen). Die Lüftungsanlagen wurden mit einer effizienten Wärmerückgewinnung
sowie einer adiabatischen
K
­ ühleinrichtung ausgestattet.
Die Ausregelung der Luftbilanzen
erfolgt belegungsorientiert in
Gebäudeabschnitten durch
Ü
­ berwachung der maxi­malen
CO2-Konzentration. Die Bereitstellung der Heizenergie passiert
im Wesentlichen über eine
­Wärmepumpenanlage, die ihre
Energie aus zwei Flächen­
kollektoren bezieht. Sofern es
widrige Witterungs­verhältnisse
erfordern, kann eine Gasbrennwertkesseleinheit die ­weitere
Instrumente zur Absicherung der
Risiken im Auslandsgeschäft
vielfältig und können maßgeschneidert eingesetzt werden.“
An der Seite eines zuverlässigen
und kompetenten Partners lässt
sich das Risiko von Im- und
Exportgeschäften nicht nur minimieren, sondern möglicherweise
sogar optimieren – und dies
sowohl in der Abwicklung des
Auslands­zahlungsverkehrs, des
dokumentären Geschäftes oder
auch im Währungsmanagement.
Abgerundet wird das Angebot
durch den Zugriff auf wertvolle
Informationen über Absatz- und
Beschaffungsmärkte sowie auf
das internationale Netzwerk der
Sparkassen-Finanzgruppe mit
Partnern im In- und Ausland.
Uwe
Dicke-Wentrup
Teamleiter
Internationale
Geschäfte
Sparkasse Herford
Referenzobjekt mit IT-unterstützter Gebäudetechnik
Spitzenlast im Heizfall über­
nehmen. Durch die Ottensmeier
Ingenieure aus Paderborn wird
den Kunden eine Betreiberunterstützung als Dienstleistungssegment angeboten. Die Dienstleistung wird über einen direkten
IT-Zugriff/Aufschaltung auf die
Regelungstechnik im Objekt
erbracht. Hierüber wird sicher­
gestellt, dass der Betrieb der
technischen Einrichtungen der
Gebäude bestimmungs­gemäß,
energieeffizient und wirtschaftlich erfolgt.
Weitere Informationen unter
www.oi-tga.de
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Idee & Information
Überraschend komplex
Wer eine Kiste sieht, denkt oft:
Hier werden ein paar Bretter
zusammengenagelt und fertig ist
das Transportmittel. Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Bevor
die Produktion beginnen kann,
steht in vielen Fällen zunächst
die konstruktive Lösung eines
Kundenproblems im Vordergrund.
Da geht es um Beladungsfälle,
Gewichte, Besonderheiten bei
Umschlag, Lagerung und Transport, internationale Vorschriften
sowie auch phytosanitäre Fragestellungen. Das gilt ebenfalls,
wenn maßgeschneiderte Kisten
für besondere Anwendungsfälle
benötigt werden. Die Herstellung
von Sondergrößen und -ausführungen ist deshalb eine besondere Stärke der Kistenproduzen-
Einbrüche verhindern
Alle zwei Minuten wird in
Deutschland eingebrochen. Damit ist die Einbruch- und Einbruchdiebstahl-Kriminalität in
Deutschland erschreckend hoch.
Ob Eigenheim, Etagenwohnung
oder Wochenendhaus, ob Kleingewerbe oder Selbstständige,
alle sind betroffen. Obwohl die
Sicherheit im alltäglichen Leben
ein existenzielles Grundbedürfnis
des Menschen ist, werden viele
Möglichkeiten und Maßnahmen
gegen Einbruch nicht genutzt.
Effektiver Schutz fängt bei einfachen Verhaltensregeln an.
Angekippte Fenster und Terrassentüren sind nahezu eine Einladung für Diebe und sollten deshalb geschlossen werden. Auch
bei der Wohnungstür gilt: nicht
nur ins Schloss fallen lassen,
sondern zusätzlich absperren.
Jedoch sollte man nicht nur auf
ten. Hier steht die Einzelanfer­
tigung und nicht die Serienproduktion im Vordergrund. Es wird
oft unterschätzt, welche Beanspruchungen Kisten aushalten
müssen, bevor diese beim Empfänger ankommen. Die Kisten
werden unzählige Male mittels
Stapler und Kran verladen, dabei
werden sie auch übereinander
gestapelt und die Statik muss
für diese Beanspruchungen ausgelegt sein. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist zudem der Nachlauf der Kisten im Empfangsland.
Teilweise betragen Entfernungen
bis zu 1.000 km und unter
­Umständen müssen die Kisten
mehrfach umgeladen werden. Die
Straßen können in bestimmten
Ländern bestenfalls als „abenteuerlich“ bezeichnet werden.
Die klimatischen Verhältnisse im
Verhaltensmaßnahmen setzen.
Den wirkungsvollsten Schutz
­bietet die richtige Sicherheitstechnik. Da Türen und Fenster
die Schwachstellen an einem
Haus oder einer Wohnung sind,
benötigen sie zusätzliche mechanische oder elektronische
Sicherungen. Spezielle einbruchhemmende Türen und Fenster,
die gegen die herkömmlichen
ausgetauscht werden, bieten
wirksamen Einbruchschutz. Man
kann aber auch seine bisherigen
Türen und Fenster mit Zusatz­
sicherungen nachrüsten. Bei
höheren Risiken bieten elektronische Sicherheitssysteme einen
Zugewinn an Sicherheit und
Komfort. Alarmanlagen sind das
Herzstück des elektronischen
Einbruchschutzes. Die Einbruchmeldeanlage reagiert direkt auf
unerwünschte Eindringlinge und
nimmt damit dem Einbrecher die
Zeit. Der „Krach“ bei einem
Individuelle Holzkonstruktionen für den reibungslosen Versand
Empfangsland spielen ebenfalls
eine große Rolle – hier sei besonders die Regenzeit in einigen
Ländern genannt. Aber was nützt
die beste Kiste, wenn die Ware
nicht ordnungsgemäß verpackt
wurde. Auch hier ist sehr viel
Fachkenntnis erforderlich, damit
die Waren im Ursprungszustand
wohlbehalten beim Endkunden
ankommen.
Weitere Informationen unter
www.kipa.de
So einfach lässt sich ein Fenster entriegeln…
internen Alarm schreckt den
Täter auf, so dass er den Einbruch voraussichtlich abbrechen
wird. Eine lautlose Alarmweiterleitung an einen Sicherheitsdienst hilft, den Einbrecher zu
schnappen. Gefahrenwarnan­
lagen (GWA) melden nicht nur
Einbrüche, sondern informieren
darüber hinaus über den kompletten Sicherheitszustand der
Wohnung. Sie warnen per internem Alarm oder Fernalarm auch
vor Rauchentwicklung, Gas- und
Wasseraustritt.
Weitere Informationen unter
www.nicht-bei-mir.de
OWi 05.2015 | 69
Anzeige
Idee & Information
Shoplösung – einfaches Abrechnungssystem für alle Zahlarten
Zahlung im Online-Handel
In den letzten fünf Jahren hat
sich der Umsatz im Online-­
Handel mehr als verdoppelt. Von
diesen Umsatzsprüngen profitieren jedoch nicht alle Händler,
denn über den Erfolg entscheidet mehr als die richtige Auswahl der Produkte – es kommt
auch auf den Bezahlvorgang an.
Ob ein Kunde kauft oder nicht,
hängt also maßgeblich davon ab,
ob er die angebotenen Zahlungsverfahren akzeptiert. Allerdings
sollten sich auch die Kosten für
Zahlungsabwicklung für die
Händler sowie das Risiko von
Zahlungsverzögerungen und
-ausfällen in Grenzen halten.
Bei dieser scheinbar unlösbaren
Aufgabe setzt das Konzept von
CrefoPay an. Die Komplettlösung
für die Zahlungsabwicklung im
Internet wurde von Creditreform
und seinen Partnern entwickelt:
PayCo, die Payment Bank unter
der Aufsicht der britischen
F­ inanzaufsichtsbehörde, übernimmt dabei die Zahlungsabwicklung. Bonitätsinformationen
über Privatpersonen und Unternehmen kommen von Boniversum und Creditreform. Das integrierte Mahnwesen übernimmt
die Creditreform-Tochter accredis
in Zusammenarbeit mit den
örtlichen Creditreform-Geschäftsstellen. Die Funktionsweise von
CrefoPay ist denkbar einfach: Zu
den wichtigsten Shopsystemen
wie zum Beispiel Magento, Shopware oder Oxid gibt es bereits
fertige Softwaremodule, die von
den Händlern nur noch installiert werden müssen. Diese Module lassen sich aber auch an
eigenentwickelte Shop-Lösungen
anpassen. Alle gewünschten
Zahlarten sind auswählbar – von
der Vorkasse über Lastschrift,
Kreditkarten (VISA, Mastercard,
American Express), Sofortüberweisung, Paypal, Amazon Payments bis zum hierzulande
­beliebten Kauf auf Rechnung.
Diese erhalten die Händler nun
aus einer Hand und müssen sich
nicht mehr um die einzelnen
Anbieter kümmern. Das senkt
ihre indirekten Kosten, etwa für
manuelle Nachbearbeitung oder
die Rückabwicklung von Zahlungen im Retourenfall. Mit dem
Ziel, den Umsatz zu maximieren
und den Händler gleichzeitig vor
Forderungsausfällen zu schützen,
wird das Risiko jeder Transaktion
anhand bewährter Regeln und
mehrstufiger Verfahren geprüft
und bewertet. Ein eigener
­Login-Bereich ermöglicht dem
Händler, jederzeit für alle Zahl­
arten den Status einzelner Transaktionen einzusehen. Während
sämtliche Zahlungseingänge
automatisch überwacht, zugeordnet und ­verbucht werden,
konzentrieren sich die Händler
voll auf ihre Kernkompetenzen.
CrefoPay funktioniert auch beim
Verkauf ins Ausland in den
­jeweiligen Sprachen und Währungen.
Alle Versicherungen
Berufsbildung ist es gelungen,
mit Versicherern Sonderkondi­
tionen auszuhandeln mit dem
­Ergebnis besonders günstiger
Beiträge und erweitertem Ver­
sicherungsumfang. „Unsere
­langfristigen Kundenbeziehungen zu mittelständischen Gewerbe- und Industrieunternehmen
basieren auf ehrlicher Beratung,
konsequenter Umsetzung der
Entscheidungen und aktiver
Betreuung“, erklärt Irmgard
Burkhardt, geschäftsführende
Gesellschafterin. „Im Schadenfall nehmen wir den Schaden
auf, melden ihn fach­gerecht und
überwachen die Schadenregu­
lierung. Dadurch profitiert der
Kunde von einem schnellen
Rückfluss des Geldes.“
Versicherungsverträge sind wie
Produktionsfaktoren: Sie müssen
ständig gewartet und an die
betrieblichen und rechtlichen
Veränderungen angepasst
­werden. Spezialisiert auf mittelständische Gewerbe- und In­
dustriebetriebe im gesamten
Bundesgebiet kann die Burkhardt
KG Versicherungsmakler aus
Höxter alle benötigten Versicherungen beschaffen. Das sind
insbesondere die Betriebs-, die
Vermögensschaden- und die
D&O-Managerhaftpflichtver­
sicherung. Besondere Kenntnisse
und Erfahrungen hat die Burkhardt KG auf dem Gebiet der
betrieblichen Altersversorgung
für Geschäftsführer und Gesellschafter-Geschäftsführer erworben. Aus Gründen der Versicherungstechnik, des bürgerlichen
Rechts und des Einkommen­
steuerrechts wird der Durchführungsweg Unterstützungskasse
bevorzugt. Selbst gegen die
Gefahren aus dem Internet kann
Versicherungsschutz beschafft
werden. Für Einrichtungen der
70 | OWi 05.2015
Weitere Informationen unter
www.creditreform.de/
crefopay.html
Weitere Informationen unter
www.burkhardt-kg.de
Irmgard
Burkhardt
Geschäftsführende
Gesellschafterin
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Idee & Information
Viel Handarbeit
Mit Flexibilität, Schnelligkeit
und Zuverlässigkeit hat sich
Industriedienstleistungen
Schmidtke – kurz IDS – aus
­Espelkamp einen Namen gemacht. Das Unternehmen ist mit
kompetenten Lohnarbeiten rund
um die industrielle Produktion
und Verarbeitung am Markt erfolgreich. „Unser Leistungsspektrum ist sehr umfangreich“, erklärt Diplom-Ingenieur André
Schmidtke. „Wir können praktisch jede produktionsbegleitende Tätigkeit übernehmen. Mit
unserem geschulten Personal
sind wir in der Lage, auch komplexe und anspruchsvolle Arbeiten in hochwertiger Qualität
auszuführen.“ Für mehrere international bekannte Unternehmen
aus der Region montiert IDS
sicherheitsrelevante Baugrup-
pen. Die Montage umfasst alle
notwendigen Arbeitsschritte und
schließt mit der Prüfung jedes
einzelnen fertiggestellten Bauteiles ab. „Diese langjährige
Kooperation ist für uns ein großer Erfolg und ein Beweis für
unseren Qualitätsanspruch und
unsere Leistungsfähigkeit“, ist
Schmidtke überzeugt. Auch das
Kommissionieren von Waren und
Verpackungsarbeiten gehören
zum Dienstleistungsspektrum.
IDS führt Lötarbeiten aus oder
klebt Dichtungen in Gehäuse ein
und konfektioniert Kabel von
10 cm bis 5 m Länge und bis zu
40-poligen Anschlüssen. „Im
Prinzip können wir alle Aufgaben
übernehmen, die zu einem großen Teil aus Handarbeit bestehen“, stellt Schmidtke fest.
Werden spezielle Vorrichtungen
benötigt, werden diese beigestellt oder bei Bedarf von IDS
Im Foyer können erste Kontakte geknüpft werden
Service im Paket
Zu typischen Dienstleistern in
der Region zählt das A2 Forum
in Rheda-Wiedenbrück. Spezialisiert auf Messen, Kongresse und
Events jeder Art gilt das Messezentrum als Paradebeispiel für
gebündelte Dienstleistung. Ob
Catering oder Sicherheitsservice,
Lichtgestaltung oder Beschallung, ob Shuttle-Service oder
Übernachtungsorganisation, ob
Familienfeier, Firmenjubiläum
oder Parteitag – das A2 Forum
sorgt für Rundum-Betreuung
seiner Veranstalter und deren
Gäste. Bei diesem umfassenden
Angebot ist nachvollziehbar,
dass das kleine Organisationsteam von Geschäftsführer
Jörg W. Begemann nicht alle
Dienstleistungen selbst vorhalten kann. Begemann: „Wir haben
uns auf das Outsourcing spezialisiert, um jedem Veranstalter den
zu seinem Event passenden
­Service mit erfahrenen Partnern
bieten zu können.“ Auf den
Punkt gebracht: Das A2 Forum
löst mit seiner Erfahrung ein
Belastungsproblem, das jeder
kennt, der sich in einem Unternehmen, einer Institution oder
einem Verband die Organisation
einer Veranstaltung in der Vergangenheit selbst zugemutet
hat. Da die Eventorganisation
für den Veranstalter nicht gerade
auf Routinen basierende Alltagsaufgabe ist, empfiehlt sich der
Kontakt zu Profis, die über einen
breiten Erfahrungshintergrund
verfügen und auf ein Netzwerk
Geschultes Personal arbeitet mit größter Sorgfalt
selbst entwickelt und gefertigt.
Für alle Arbeiten stehen mo­
derne und ergonomische
­Arbeitsplätze mit flimmerfreier
Beleuchtung zur Verfügung.
von Spezialisten zurückgreifen
können. Von der Messe mit
­Tausenden von Besuchern bis
hin zu kleinen Meetings reicht
die Referenzliste des A2 Forums.
Jörg W. Begemann resümiert:
„Unser Service orientiert sich
i­mmer am Ziel einer Veranstaltung.“
Weitere Informationen unter
www.ids-schmidtke.de
Weitere Informationen unter
www.a2-forum.de
Reine Leidenschaft für
Ihre Ansprüche!
OWi 05.2015 | 71
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Stets zu Diensten
Er arbeitet rund um die Uhr, ist
zuverlässig, hat immer den Überblick und spart seinem Arbeit­
geber bares Geld – der Oltrogge
Terminal. Das automatische
­Warenausgabesystem garantiert
Unternehmen im Bereich der
Oberflächentechnik eine hundertprozentige Ersatzteilverfügbarkeit, eine zuverlässige Kontrolle
der Beschaffungskosten und die
Reduzierung teurer Maschinenstillstandzeiten. Einloggen, auswählen, entnehmen – mit dem
Terminal sind produktionskritische Materialien jederzeit griffbereit. Jede Entnahme wird
­lückenlos protokolliert, jeder
verbrauchte Artikel automatisiert
wiederbeschafft. Das sorgt für
kurze Wege und Zeitersparnis, für
klare Kostenzuordnung und hohe
Prozesssicherheit. Die Komplett-
Idee & Information
lösung für die Beschaffung,
­Lagerung und Ausgabe von Ersatzteilen ist für jeden Bedarfsfall erweiterbar und basiert auf
einer ERP-kompatiblen Software.
Durch die Vergabe individueller
Berechtigungen ist das System
vor Fremdzugriffen geschützt. Als
Handelshaus im B2B-Bereich in
Bielefeld bietet die Oltrogge &
Co. KG ein umfassendes Serviceund Dienstleistungspaket. Der
Terminal ist insbesondere für den
strategischen Einkauf und für
Anlagenbetreiber interessant. Für
die Oberflächentechnikbranche
ist Oltrogge Lieferant für den
Nasslackbereich und plant und
liefert in den Bereichen Farb­
versorgung, 2K-Mischtechnik,
Applikation. Darüber hinaus
übernimmt das Unternehmen die
Ersatzteilversorgung und bietet
einen flächendeckenden Service
mit vier Standorten in Deutsch-
Zugriff auf kundenspezifische Datenbanken
Technische Übersetzungen
Immer mehr Unternehmen müssen Exportdokumentationen
erstellen und das nicht nur in
englischer Sprache. Auf jeden
Fall muss eine solche Dokumentation perfekt sein, denn immer-
Vielfältig bestückt mit Ersatzteilen der Oberflächentechnik
land. Oltrogge Oberflächentechnik ist nicht nur Handelshaus,
sondern auch Hersteller eigener
Mehrkomponenten-Mischtechnik
für anspruchsvolle Anwendungen
und effektiver Molchsysteme zur
Materialrückgewinnung.
hin ist sie die Visitenkarte eines
Unternehmens. Wie geht man bei
der Suche eines Dienstleisters
für technische Übersetz­ungen
am besten vor? Welche Anforderungen müssen erfüllt werden?
Zertifizierte Dienstleister arbeiten grundsätzlich mit „Translation-Memorytools“, hinter denen
große kundenspezifische Datenbanken stehen, was neben der
Qualität auch Preisstabilität
sichert. Ein gutes Übersetzungsbüro beschäftigt ausschließlich
hochqualifizierte Übersetzer, die
sich auf bestimmte Bereiche der
Technik spezialisiert haben. Die
bereits angesprochenen Datenbanken helfen, Geld zu sparen,
denn man greift bei Folgeübersetzungen immer auf die bereits
übersetzten Passagen aus vorherigen Aufträgen zu. Diese muss
ein Kunde nicht ein zweites Mal
zahlen, sondern sie werden vom
Rechnungspreis abgezogen. Auch
wenn niedrigste Preise locken,
sollte man nicht für jeden neuen
Auftrag ein anderes Übersetzungsbüro hinzuziehen. Ein
seriöser Dienstleister wird den
passenden Übersetzer für den
Kunden einsetzen. Hat er sich
erst in die Thematik und die
­spezifische Terminologie eingearbeitet, schafft er es, bei Folgeaufträgen schneller zu arbeiten,
die Denkweise des Unternehmens
noch besser zu übernehmen und
beste Qualität zu liefern.
Schließlich spiegeln die tech­
nischen Dokumentationen und
deren Übersetzungen die Qualität der Produkte und Dienstleistungen wider.
Weitere Information unter
www.oltrogge.de
Weitere Informationen unter
www.jabro.de
www.creditreform-bielefeld.de
Udo Roggenbuck
Telefon 05 21/9 32 40 - 5 00
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Dirk Schott
Telefon 0 52 41/22 07-0
www.creditreform-herford.de
Dirk Markus
Telefon 0 57 32/90 25-0
www.creditreform-paderborn.de
Jochen Dornseifer
Telefon 0 52 51/1 37 06-0
72 | OWi 05.2015
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Idee & Information
Service erfahren
In vielen Unternehmen ist die
Bereitstellung eines eigenen
Fuhrparks für ihre leitenden
Mitarbeiter eine Notwendigkeit.
Doch Fahrzeuge und Personal
verursachen hohe laufende Kosten, auch wenn sie gerade gar
nicht benötigt werden. Hier
bietet der Moviando Limousinenservice als Dienstleister in der
gehobenen Personenbeförderung
erhebliches Einsparpotenzial.
Denn Fahrzeug und Chauffeur
kommen nur dann zum Einsatz,
wenn sie tatsächlich gebraucht
werden. Preiswerte Stundensätze
sowie individuelle Pauschalpreisangebote tragen darüber hinaus
zu einer nachhaltigen KostenerModerne Reinigung
So flexibel und anpassungsfähig
wie große Teile der heutigen
Berufswelt aufgestellt sein müssen, so sollte auch die tägliche
Reinigung von Büros und Produktionsstätten ausfallen. Nur so
kann sie ihrer Aufgabe gerecht
werden – einem „Spagat“ zwischen Hygiene, Werterhaltung,
Optik und Wirtschaftlichkeit. Aus
diesem Grund muss die Unterhaltsreinigung ständig an die
gelebte Praxis des Unternehmens
Personalkompetenz
Flexibilität und Wachstum ohne
Personalrisiko – das ist für Unternehmen, die zu den Kunden
von Cornelia Burbach, Geschäftsführerin der zeitweise GmbH,
zählen, der herausragende Vorteil der Zeitarbeit. Der Bielefelder Personaldienstleister profitiert von der anhaltend positiven wirtschaftlichen Entwicklung. Quer durch alle Branchen
nutzen Industrie, Handwerk und
sparnis bei. Das Unternehmen
aus Hövelhof zeichnet sich überdies durch kurze Reaktionszeiten
und eine Verfügbarkeit von 365
Tagen im Jahr aus. Neben dem
qualifizierten und zuvorkommenden Fahrer sorgen ein BMW der
7er-Reihe sowie ein VW Multivan
für eine komfortable Reise. Beide Fahrzeuge sind hervorragend
ausgestattet und bieten als
Besonderheit einen mobilen
Internetzugang inklusive TabletPC, um eine optimale Kommu­
nikation nach außen zu ermög­
lichen. Während im BMW drei
Passagiere angenehm reisen,
können es sich im Multivan bis
zu sieben Fahrgäste auf bequemen Einzelsitzen gemütlich
machen. Und die Fahrzeit kann
Eric Fritsche bringt seine Fahrgäste sicher ans Ziel
effizient genutzt werden: E-Mails
schreiben, wichtige Telefonate
führen, sich in Ruhe auf den
nächsten Termin vorbereiten
oder einfach nur entspannen.
Zudem lässt sich der VW-Bus
durch eine entsprechende Anordnung der Sitze in einen mobilen
Besprechungsraum verwandeln.
angepasst werden. Schließlich
kann über die Jahre ein Bedarf
entstehen, der mit dem ursprünglichen Leistungsverzeichnis für die Reinigung nicht mehr
viel gemeinsam hat. Hierbei den
Überblick zu behalten ist häufig
nicht einfach und verlangt von
beiden Parteien – Auftragnehmer
und Auftraggeber – einen ge­
wissen Einsatz. „Um den komplexen Vorgang der Unterhaltsreinigung transparenter und effizienter zu machen und diesen Stand
langfristig zu wahren, setzen wir
auf ein geschlossenes EDV-System, das Leistungsverzeichnisse,
Raum­bücher und QM-Systeme für
die Unterhaltsreinigung vereint
und anfallende Änderungen dokumentiert“, so Tobias Feuß von
der Gebäudereinigung Volk & Volk
GmbH aus Enger. Und weiter:
„Der nächste Schritt in diesem
Zusammenhang wird die mobile
Nutzung dieses EDV-Systems bei
unseren Kunden vor Ort sein.
Mittels Tablet-Computern können
so während einer Begehung Änderungen vorgenommen werden,
können Beschwerden aufgenommen und Zusatzaufträge an­gelegt
werden. Auch unser­Qualitäts­
management wird so effizienter
und einfacher in der Nutzung.“
Handel in Ostwestfalen-Lippe
die Vorteile der Zeitarbeit.
„Selbst mit den eingeführten
Branchenzuschlagstarifverträgen
bleibt Zeitarbeit für unsere Kunden interessant.“ Rund 170 zum
überwiegenden Teil unbefristet
beschäftigte Arbeitskräfte sind
schnell, flexibel und zuverlässig
einsetzbar und werden nach dem
iGZ-DGB-Tarifwerk und entsprechenden Branchentarifverträgen
bezahlt. Ein weiteres Standbein,
das immer mehr durch den vor-
handenen Fach- und Führungskräftemangel in den Vordergrund
rückt, ist die Personalvermittlung. „Für unsere Kunden entfallen Kosten für die Suche und
Bewerbergespräche, Organisation
oder Administration.“ Auf der
anderen Seite profitieren Wiedereinsteiger, Berufsanfänger, Langzeitarbeitslose und Arbeitnehmer
mit oder ohne qualifizierte Ausbildung vom Einstieg in einen
attraktiven Arbeitsplatz. „Etwa
30 Prozent der Zeitarbeitnehmer
werden in ein Arbeitsverhältnis
bei unseren Kunden übernommen“, so Burbach.
Weitere Informationen unter
www.moviando.des
Weitere Informationen unter
www.volk-volk.de
Tobias Feuß
Kundenbetreuung
und Vertrieb
Weitere Informationen unter
www.zeitweise-bielefeld.de
Cornelia Burbach
Geschäftsführerin
OWi 05.2015 | 73
Anzeige
Idee & Information
Gebäudedienstleitungen
Mit der Fassadenreinigung Algen und Schmutz entfernen
Hightech-Anlagen schützen
Die Tönsmeier Gruppe, Umweltdienstleister und Energielieferant, hat in den vergangenen
Monaten massiv in den Brandschutz ihrer Recyclinganlagen
investiert. Rund 1,5 Millionen
Euro gab das Unternehmen aus,
um die bestehenden Lösch- und
Alarmierungsstrukturen an den
und Schlüsselservice
Filiale Warburg
Sternstr. 14, 34414 Warburg
Tel. 05641/7478841
Mail: [email protected]
74 | OWi 05.2015
Standorten in Porta Westfalica,
Paderborn und Oppin wirkungsvoll zu ergänzen. Dazu wurden
insgesamt acht leistungsstarke
Werferlöschsysteme des öster­
reichischen Spezialisten Rosenbauer installiert. Diese stellen
sicher, dass auffällige Temperaturschwankungen schon im Frühstadium identifiziert werden. Der
umgehende Einsatz effektiver
Löschmittel verhindert dann den
Ausbruch des eigentlichen Brandes. „Die Werferlöschsysteme
sind für uns eine wichtige Komponente in einem Maßnahmenpaket, mit dem wir Mensch,
Material und Umwelt vor schäd­
lichen Ereignissen schützen“, so
Peter Berlekamp, Projektleiter
Brandschutz bei Tönsmeier. An
den drei Standorten in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-­
Anhalt betreibt Tönsmeier hochmoderne Aufbereitungsanlagen.
In Porta Westfalica werden
Leichtverpackungen sortiert, in
Paderborn stellt das Unternehmen – gemeinsam mit der Stratmann Städtereinigung GmbH &
Co. KG aus Bestwig – Ersatzbrennstoffe her, in Oppin werden
beide Fraktionen aufbereitet.
Durch die Werferlöschanlagen –
jeweils Kombinationen aus Werfer und Infrarot-Temperaturüberwachung – werden die Anlieferbereiche und die Produktlager
rund um die Uhr geschützt:
Erkennt das Infrarotsystem einen
Hot-Spot, werden dessen Koordi-
Gebäudereinigung und Gebäudemanagement ist werterhaltend,
sichert Produktionsabläufe und
steigert die Lebens- und Arbeitsqualität. Das Familienunter­
nehmen H.-D. Kottmeyer
Gebäude­­einigung und Gebäudemanagement GmbH & Co. KG ist
ein Fachbetrieb für Dienstleitungen rund ums Gebäude. Neben
der klassischen objekt- und
branchenbezogen Unterhalts­
reinigung hat sich das Unternehmen unter anderem auf Sonderreinigungen spezialisiert. Ein
geschultes und erfahrenes Gebäudereiniger-Team übernimmt
die fachmännische Ausführung
der nicht alltäglichen Reinigungsaufgaben. Dazu ge­hören
zum Beispiel Solar- und Photovoltaikanlagenreinigung,
­Fassadenreinigung, Industrie­
anla­gen­reinigung, Schwimm­
badreinigung, Glasreinigung,
Dachrinnenreinigung, Bauschlussreinigung, Reinigung von
Hartbodenbelägen und Teppichreinigung. Im Bereich der Gebäudedienstleistungen sorgen
eigens ausgebildete Schädlingsbekämpfer, Desinfektoren und
Schimmelsanierer dafür, dass
unerwünschte und krankheits­
erregende „Gäste“ professionell
entfernt werden. Aber auch
Entrümpelungsarbeiten, Wespennestentfernung, Grünanlagenpflege, Winterdienst, Graffiti­
entfernung, Hausmeisterdienste
und Sicherheitsdienste gehören
zum Leistungsportfolio des
­Unternehmens aus Harsewinkel.
Ein Tipp vom Fachmann: Der
Schmutzfangmatten-Service
erspart viel Reinigungsaufwand
und nimmt reichlich Arbeit ab.
Weitere Informationen unter
www.hdkottmeyer.de
Die Anlagensteuerung ist in eigenen Technikcontainern untergebracht
naten an den Werfer geschickt.
Dieser richtet sich selbstständig
aus und kühlt mit Oszillierbe­
wegungen zielgerichtet den
Brandherd ab. Für die Löschwasserversorgung wurden Reservoire
mit bis zu 150.000 l Fassungsvermögen gebaut. Erstmals zum
Einsatz kommt bei dieser Art von
Brandschutzsystem ein Werfer
RM65, der mit einer Leistung
von bis zu 6.000 l/min ausgelegt werden kann. „Wir sind
davon überzeugt, dass sich die
umfangreichen Investitionen
auszahlen werden und die Hightech-Systeme einen erstklassigen
Schutz bieten. Am liebsten wäre
es uns allerdings, wenn die
­Werferlöschanlagen den Beweis
ihrer Leistungsstärke gar nicht
erst erbringen müssen“, betont
Peter Berlekamp.
Weitere Informationen unter
www.toensmeier.de
Anzeige
Idee & Information
Pflanzen am ­Arbeitsplatz
Schöne, gepflegte Grünpflanzen
sind eine Augenweide für Kunden, Mitarbeiter und für Arbeitgeber. Denn Grünpflanzen setzen
kreative, gestalterische Akzente,
schaffen Behaglichkeit und eine
entspannte Atmosphäre. Dadurch
verbessern sie sogar zielsicher
die Qualität des Arbeitsplatzes.
Zu diesem Ergebnis kam unlängst
eine Studie des TÜV Rheinland.
Auch Christian Engelke, Geschäftsführer von Engel und
Engelke Raumbegrünung GmbH
aus Bielefeld sagt dazu, dass
„schöne Pflanzen die Motivation
fördern, die Produktivität erhöhen und so zum täglichen Wohlbefinden beitragen“. Zurzeit
ganz besonders im Trend sind
die vertikalen Begrünungen
(Grüne Wand®). Als Wandelemente bepflanzt dienen sie als
Weltweit unterwegs
Das Leistungsportfolio des FullService-Logistikdienstleisters
Hartmann International umfasst
neben den klassischen Bereichen
Spedition und Logistik auch die
Segmente Air & Sea und Umzüge. Aufgrund des breiten Angebotsspektrums steht den Kunden
während der gesamten, teilweise
weltweiten Sendungsabwicklung
ein einziger Logistikanbieter zur
Seite. So sind Logistikketten von
der Abholung beispielsweise in
Asien über die See- oder Luftfracht, die Verzollung und Lagerung bis hin zur Kommissionierung und der europaweiten Distribution an der Tagesordnung.
Raumteiler oder Wandverblendungen. Sie sorgen mit den
vielen Pflanzen für ein angenehmes Behagen in den Büroräumen
und sind dabei ein besonderes
Schmuckstück. Damit die Büro­
pflanzen immer prächtig aussehen, ist eine regelmäßige Pflege
notwendig. Hierbei wird jede
Pflanze durch zertifizierte Raumbegrüner in regelmäßigen Abständen fachgerecht gewässert
und gedüngt. Das zusätzliche
Ausputzen und Abstauben der
Pflanzen sowie ein regelmäßiger
Rückschnitt tragen zur ansprechenden Optik bei. Außerdem
ermöglicht die geübte Sichtkon­
trolle des Fachmannes eine
­vorbeugende Behandlung der
Pflanze gegen Schädlinge und
Krankheiten. Aufkommende
Befallsherde können so von
vornherein verhindert werden.
Dadurch lassen sich die Kosten
Zudem stellt das eingesetzte
Tracking- und Tracing-Tool
­während der gesamten Supply
Chain allen Beteiligten aktuelle
Sendungsinformationen bereit.
„Für uns ist der Erfolg nach wie
vor auf den persönlichen Kontakten zu unseren Partnern begründet“, so Andreas Hartmann,
geschäftsführender Gesellschafter Hartmann International. Das
Unternehmen aus Paderborn
bewirtschaftet derzeit über
53.700 m² Lagerflächen mit bis
zu 30.000 Palettenstellplätzen.
Angelieferte Waren können ganz
nach Kundenwunsch und indi­
viduellen Erfordernissen ausgepackt, auf ihre Qualität hin geprüft, eingelagert, bearbeitet,
Fachmännische Pflege durch zertifizierte Raumbegrüner
und der Aufwand für ständige
Neuanschaffungen minimieren.
Weitere Informationen unter
www.raumbegruenung-owl.de
kommissioniert, verpackt und
schließlich weitertransportiert
werden. Täglich bewegt Hartmann International als Partner
der CargoLine am Standort
­Paderborn sowie der ONLINE
Systemlogistik am Standort
Ibbenbüren mehr als 2.000
­Sendungen – von der kleinen
Stückgutsendung, dem Container
oder der Luftfrachtsendung bis
hin zum kompletten Lkw. Dabei
sind die Kunden ebenso mittelständisch geprägt wie das Unternehmen selbst: „Wir sind ein
guter Partner für mittelständische Unternehmen, da wir deren
Bedürfnisse kennen und uns
bestens darauf einstellen können. Aber auch für Großunter-
nehmen sind wir inzwischen
aufgrund unserer Kooperationsnetzwerke ein sehr attraktiver
Dienstleister und Partner ge­
worden“, erklärt Michael Moritz,
COO Hartmann International.
Weitere Informationen unter
www.hartmann-international.de
Andreas Hartmann
Geschäftsführender
Gesellschafter
Ihr Spezialist für Outsourcing
www.ids-schmidtke
[email protected]
• Konfektionieren
• Kommissionieren
• Präzisionstätigkeiten
• Montagetätigkeiten
• Nacharbeiten
• Löten • Kleben
• Sortieren
• Verpacken
OWi 05.2015 | 75
unternehmerporträt
Foto: mezzo-forte
Der den richtigen Ton trifft
Geigen bestehen aus Holz, so die gängige
Meinung. Die Instrumente von Dr. Jörg Kleinalstede sind jedoch aus Carbon. Rund zehn
Tage dauert die Fertigung so eines Instruments. Nach dem Zuschnitt der Carbon-Fasern und dem Auslegen der Form wird diese
im Vakuum mit Harz geflutet, anschließend
bei 50 Grad nachgewärmt. Danach wird zusammengeklebt und lackiert.
Acht Geigen stehen zurzeit in der Geigenwerkstatt in Werther, sie leuchten in Orange,
Neongelb, in Weiß und Blau, ein Instrument
wurde im Holzlook lackiert. Verkauft sind sie
nach Japan, warten noch auf den Versand. Mit
seinen Instrumenten hat Kleinalstede den diesjährigen Deutschen Musikinstrumentenpreis
gewonnen, als einer von drei Preisträgern.
„Ich habe den Vorteil, nicht indoktriniert zu
sein, wie eine Geige auszusehen hat. Ich komme nicht aus einer Familie mit Geigenbautradition“, sagt Kleinalstede über die Wahl des
Werkstoffs. Denn bis 2002 hat er als Arbeitsund Allgemeinmediziner gearbeitet. „Ich
hatte keine Lust mehr darauf“, nennt er den
Grund für den radikalen Berufs- und Branchenwechsel. „Allerdings hatte ich auch eine
Alternative“, ergänzt er schnell. Seit seinem
sechsten Lebensjahr spielt er Geige, sagt der
heute 49-Jährige. Schon parallel zum Arztberuf hatte er mit einem Online-Handel begonnen, preisgünstige Geigen, Bratschen und
Celli aus Fernost verkauft.
2012 kam dann der nächste Wechsel, hin zur
Produktion von Carbon-Instrumenten. Etwa
zwei Jahre hatte Kleinalstede zuvor getüftelt,
bevor er mit der ersten Carbon-Geige auf den
Markt kam. „Die Idee war aus einer gewissen
Routinemüdigkeit geboren. Hinzu kam die
Erkenntnis, dass die Mitbewerber mittlerweile so stark geworden waren, dass es immer
schwerer wurde, sich am Markt zu behaup76 | OWi 05.2015
Ihm kommt es auf den richtigen Klang an: Dr. Jörg
Kleinalstede ist begeisterter Geiger. Seit 2012 verkauft
er Carbon-Instrumente aus eigener Produktion.
In diesem Jahr hat er damit den Deutschen Musikinstrumentenpreis gewonnen.
ten.“ Es bestehe schon ein Risiko, sich vom
Handels- zum Produktionsbetrieb weiterzuentwickeln, sagt der zweifache Familienvater.
Einen „deutlich sechsstelligen Betrag“ habe er
für dieses Risiko investiert. „Ich würde nichts
anderes machen wollen“, sagt Kleinalstede
zufrieden. Mittlerweile beschäftigt er fünf
Mitarbeiter. Dabei gibt er zu, dass ihm bei der
einen oder anderen Entscheidung die „Ausbildung zum Unternehmer“ fehlt. „Ich verlasse
mich auf mein Bauchgefühl.“ Deshalb habe er
2007 zwei Filialen in Essen und Berlin eröffnet, sie 2010 wieder schließen müssen. Eventuell war der Schritt vom Online-Händler in
den stationären Handel zu früh. „In diesem
Jahr habe ich die Finanz-Fragen endlich ausgesourct.“ Seine Stärken liegen in der Kommunikation mit Kunden und Musikern, direkt
und über Soziale Medien. Ein weiteres Plus:
sein Durchhaltevermögen. „Im vergangenen
Jahr war ich der einzige, der an den Fortgang
des Projekts geglaubt hat.“
Zwischen 150 und 200 Instrumente bauen sie
pro Jahr in seinem Betrieb, rund die Hälfte davon sind Geigen, die restlichen Stückzahlen
verteilen sich auf Bratschen und Celli. Etwa 70
Prozent der Carbon-Instrumente werden an internationale Kunden verkauft, vor allem nach
Japan und in die USA. Japan stünde nicht „in
der mitteleuropäischen Geigenbautradition“,
hinzukommen klimatische Probleme, die einer
Carbon-Geige im Gegensatz zu Holzinstrumenten nichts anhaben könnten. Außerdem seien
Japaner Technik „gegenüber aufgeschlossener“.
In den USA gebe es einen Wettbewerber, der
ebenfalls Carbon-Instrumente produziere, allerdings zum „dreifachen Preis“, und somit
„Nischenanbieter“ bleibe. Kleinalstede peilt
höhere Stückzahlen an, für rund 1.000 Instrumente habe er Fertigungskapazitäten. Er hofft,
dass auch der Musikinstrumentenpreis dazu
beiträgt, mehr Instrumente zu verkaufen. „Es
war eine ziemliche Überraschung in der Fachwelt“, freut sich der passionierte Geiger.
Bei Musikern müsse er noch mehr Überzeugungsarbeit leisten. „Es gibt Leute, da ist
es schwer, sie neugierig zu bekommen. Da
werden Sie komplett ignoriert. Die würdigen
ihren Messestand mit keinem Blick“, berichtet der moderne Geigenbauer. Leider gehörten
rund 90 Prozent der Musiker dieser Gruppe
an. Die „Offenen“, die sich vom Klang und
vom reduzierten Design überzeugen ließen,
seien leider in der Minderzahl, aber es gebe
sie, zum Glück. Hoffnung setzt Kleinalstede
auf die Interessenten, die seine Instrumente
in die Hand nehmen um ihr Vorurteil bestätigt zu bekommen, dass „das“ ja nicht klingen
könne – und sich dann eines Besseren belehren ließen.
Neue Musikergruppen will er mit seinem
nächsten Produkt ansprechen. Gemeinsam
mit dem Institut für Textiltechnik der RWTH
Aachen entwickeln sie einen zerlegbaren Carbon-Kontrabass. In rund zwei Jahren soll das
Instrument serienreif sein.
Bleibt nur noch die Frage, warum Kleinalstede sein Unternehmen „mezzo-forte“, also
„mittellaut“ nennt. Er antwortet mit einem
Schmunzeln: „Der Name suggeriert Nähe zur
Musik und Bescheidenheit. ‚fortissimo‘ klingt
zu arrogant.“ > Heiko Stoll
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das unternehmen
MEZZO-FORTE
Gegründet 2002 als Online-Handel für
Geigen, Bratschen, Celli; seit 2012
Produktion und Verkauf von CarbonInstrumenten
Firmensitz: Werther
Mitarbeiter: fünf
www.mezzo-forte.de
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