12/13 Freie Presse VOGTLANDSPORT Montag, 30. März 2015 DAS THEMA: FINALE DER SPORTLERUMFRAGE 2014 IN MARKNEUKIRCHEN Kraftakt Sportgala begeistert Stargäste und Publikum Gleich zwei Wiederholungstäter gehören zu den Vogtlandsportlern 2014. Bei den Frauen gab es für Eisschnellläuferin Denise Roth bereits zum fünften Mal den Siegerpokal. In der Mannschaftswertung sicherten sich die Bundesliga-Wasserballer des SVV Plauen den Titel. Leichtathlet Sebastian Hendel hingegen konnte seinen Erfolg bei den Männern nur schwer glauben. Überreicht wurden die Auszeichnungen von Britta Steffen, Fabian Hambüchen und Hasan Salihamidzic. LENKS LETZTE GALA Ehrenplakette Landrat Tassilo Lenk gehört eigentlich zum Inventar der Vogtland-Sportgala. Vor fast 20 Jahren hat er die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen. Am Samstag jedoch zum letzten Mal. Lenk scheidet im Sommer aus seinem Amt aus, 2016 wird sein Nachfolger zu Ulrike von der Groeben und Volkhardt Kramer auf die Bühne kommen. Für sein Engagement für den Sport im Vogtland wurde Lenk während der Gala von Landessportbund-Präsident Ulrich Franzen mit der Ehrenplakette des Verbandes ausgezeichnet. Versprochen hat Lenk bereits, dass er im nächsten Jahr als Besucher wiederkommt. MARKNEUKIRCHEN — Organisator Volk- hardt Kramer hat sich bei der 19. Auflage der Vogtland-Sportgala am Samstagabend in der Musikhalle Markneukirchen einen langersehnten Traum erfüllt: Schwimm-Olympiasiegerin Brita Steffen gehörte zu den prominenten Stargästen, die er in diesem Jahr ins Vogtland locken konnte. „Das wollte ich schon ganz lange und habe es oft probiert. Jetzt hat es endlich geklappt“, freute sich der Auerbacher. Und stand zunächst einige Sekunden fast andächtig neben Steffen auf der Bühne der Musikhalle – so als könne er gar nicht glauben, dass die 31-Jährige wirklich der Einladung gefolgt war. Geld Gleich zum Auftakt des Abends hielt Tassilo Lenk gemeinsam mit Marko Mühlbauer, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Vogtland, den großen Spendenscheck in die Kameras der Fotografen. 100.000 Euro fließen in diesem Jahr auf das Konto der Stiftung Sporthilfe im Vogtland. 3,8 Millionen Euro hat diese in den vergangenen Jahren bereits erhalten. Für Landrat Tassilo Lenk war es die letzte Sportgala als Schirmherr. Mit Moderatorin Ulrike von der Groeben ist er seit vielen Jahren per Du. Überraschung Da war selbst der sonst nie um Worte verlegene Tassilo Lenk für einen Moment sprachlos. Auf dem großen Bildschirm der Musikhalle war Ulrike von der Groeben im RTL-Nachrichtenstudio zu sehen. Neben ihr Kollege Peter Kloeppel und beide haben nur ein Thema – die endende Amtszeit von Landrat Lenk. Der Einspieler war eine gelungene Überraschung der Moderatorin. Und er machte deutlich, dass die Vogtland-Sportgala für sie nicht einfach nur ein Auftrag unter vielen ist. Noch immer steige jedes Jahr bei der Anreise mit jedem Kilometer in Richtung Vogtland die Vorfreude auf den Abend, bekannte von der Groeben gleich zu Beginn. fast verreckt“, sagte der 27-Jährige, der ebenfalls seit Jahren auf der Wunschliste der Gala-Organisatoren stand und vor dem sich Volkhardt Kramer wohl auch deshalb verneigte. VON ANIKA HEBER UND MONTY GRÄßLER (TEXTE) SOWIE CHRISTIAN SCHUBERT UND HARALD SULSKI (FOTOS) Die drei Männer von Stone & Fire beeindruckten mit ihren kraftvollen Darbietungen und ihrer Feuershow. Stargast trifft bekanntes Gesicht Nicht mehr wegzudenken von der Sportgala hingegen ist RTL-Moderatorin Ulrike von der Groeben. Gewohnt fröhlich und herzlich führte sie gemeinsam mit Volkhardt Kramer zum mittlerweile 17. Mal durch den Abend, der mit einem vierstündigen Programm von den Gästen viel Ausdauer verlangte. Die hatten die drei Männer von Stone & Fire, die mit Feuershow und Steine zerschlagen für große Augen bei vielen Zuschauern sorgten. Ulrike von der Groeben traf auf der Bühne auf zahlreiche bekannte Gesichter. Dazu gehörten die Rollschuhartisten des Sportensemble Chemnitz ebenso wie einige der ausgezeichneten Sportler. Frauen-Siegerin Denise Roth und Björn Kircheisen als Zweitplatzierten der Männerwertung kennt von der Groeben noch aus deren Zeit als Nachwuchssportler. Die Ehrung der besten Talente der Region stand traditionell zum Auftakt des Programms an. Nachdem im vergangenen Jahr Lokalmatador und Leichtathlet Lucas Jakubczyk den 30 Mädchen und Jungen sowie zwei Mannschaften ihre Pokale überreichte, war am Sams- Turner Nick Klessing, der seine Karriere beim TV 1840 Falkenstein begann, zeigte sein Können am Barren. Der 17-Jährige hat es bereits bis in die Männer-Bundesliga geschafft und kam am Samstag direkt vom Junioren-Länderkampf nach Markneukirchen. tag eine frischgebackene Weltmeisterin dafür verantwortlich. Erst Ende Februar hatte Bahnradsprinterin Kristina Vogel in Frankreich erfolgreich ihren Titel verteidigt. In Markneukirchen sorgte zunächst vor allem ihr Kleid für anerkennende Blicke beim Moderatoren-Duo und dem Publikum: bodenlang, strahlend blau und mit einem aufregenden Rückenausschnitt. Die 24-Jährige genoss die Aufmerksamkeit und zeigte auf der Bühne erst einmal eine Extradrehung: „Wir Sportlerinnen können auch feminin sein. Ich liebe Röckchen und High Heels.“ Mindestens genauso ein Blickfang war das bordeauxrote Kleid ihrer Schwester Sabine, die als Begleitung mitgekommen war. „Das ist eigentlich mein Kleid. Ich habe die beiden mal bei einem Weltcup in Mexiko gekauft. Und so sieht jeder gleich, dass sie zu mir gehört“, erzählte Kristina Vogel mit einem Lachen. Für sie vollkommen überraschend traf sie zur Sportgala sogar ein bekanntes Gesicht – René Weise betreute sie viele Jahre als Sprinttrainer an der Sportschule Cottbus. Heute wohnt er mit seiner Lebensgefährtin und ehemaligen Radsportlerin Claudia Seidel in Plauen, kümmert sich gemeinsam mit ihr um Talent Mirjam Kuhn. Die 16-jährige Mountainbikerin vom Vogtland Bike Verein gehörte zu den ausgezeichneten Nachwuchssportlerinnen. Talisman stets dabei Mannschaftstitel krönt erfolgreichen Tag Eisschnellläuferin Denise Roth zum wiederholten Mal vorn Im vergangenen Jahr nicht einmal unter den Nominierten und nun Vogtlandsportlerin 2014 – was klingt wie eine große Überraschung, konnte Eisschnellläuferin Denise Roth ganz pragmatisch erklären: „Ich mag die Veranstaltung unglaublich und will unbedingt dabei sein. Vor einem Jahr war ich aber genau zu der Zeit im Urlaub, deshalb habe ich gesagt, dass mich keiner nominieren soll.“ Bereits zum fünften Mal nach 2008, 2009, 2010 und 2012 durfte die Mylauerin den Siegerpokal entgegennehmen. Wie bei jeder Gala fehlte auch diesmal nicht die Kette mit dem kleinen silberne Schlittschuh, den Denise Roth als Talisman immer trägt. Das Geschenk ihrer Eltern begleitet sie seit mehr als Ein kleiner silberner Schlittschuh begleitet seit vielen Jahren Eisschnellläuferin Denise Roth als Talisman. einem Jahrzehnt. „Mir hilft es, ich glaube daran“, erzählte die Olympiateilnehmerin von Sotschi. Noch immer lebhaft im Gedächtnis sind die Winterspiele ebenfalls bei Ulrike Gräßler. Die Klingenthaler Skispringerin hatte sich über viele Jahre dafür eingesetzt, dass auch die Frauen bei Olympia starten dürfen. Durch eine Erkrankung geschwächt, reichte es für sie selbst bei der Premiere zwar nicht für eine Medaille in Russland. Dafür wählten die Vogtländer sie auf Rang 2 bei der Sportlerumfrage. Es könnte nicht die letzte Topplatzierung gewesen sein, denn Ulrike Gräßler will bis zu Olympia 2018 weiter machen. Von der Auszeichnung völlig überrascht wurde Leichtathletin Bianca Schenker vom LAV Reichenbach. 2014 war für die Geherin das mit Abstand erfolgreichste Jahr ihrer Karriere. Bei der Senioren-Weltmeisterschaft holte sie sich im 3000-Meter-Bahngehen sowie über 10 Kilometer auf der Straße die Goldmedaille, bei den Deutschen Meisterschaften setzte sie sich über 20 Kilometer auf der Straße und 5000 Meter auf der Bahn gegen die teils deutlich jüngere Konkurrenz bei den Frauen durch. Bei der Sportlerwahl wurde sie dafür mit Platz 3 belohnt. Die Auszeichnung ist zugleich Ansporn für die Zukunft. Die muss Bianca Schenker aktuell nach einem Bandscheibenvorfall mit viel Geduld angehen. In diesem Jahr wird sie deshalb kaum ins Wettkampfgeschehen eingreifen können. „Ich hoffe aber, dass es mit dem Sport weitergeht. Mal schauen, wie es Ende des Jahres aussieht.“ (aheb) Plauener Wasserballer sind erneut Team des Jahres – SV 04 Oberlosa und VfB Auerbach ebenfalls unter den Top 3 Es war der von vielen erwartete Ausgang bei der Entscheidung zur Mannschaft des Jahres 2014 im Vogtland: Mit mehr als 600 Stimmen Vorsprung bei der Publikumswahl und dem ebenfalls eindeutigen Votum der Fachjury haben die Bundesliga-Wasserballer des SVV Plauen ihren Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen können. Auch wenn sie um ihre Favoritenrolle wussten, gerechnet hätte das Team damit nicht unbedingt. „Wir sind ja noch immer eine Randsportart, deshalb macht uns das besonders stolz. Für die Titelverteidigung haben wir viel getan“, sagte Routinier Stephan Roßner. Nach dem Aufstieg in die B-Gruppe der Bundesliga schafften es die Plauener gleich auf Rang 5 unter den acht Teams und sicherten sich in der Zwischenrunde anschließend den Klassenerhalt. Der Auszeichnung am Abend bot der Mannschaft zugleich den perfekten Rahmen, ihren Auswärtssieg in Potsdam zu feiern. Kurz nach 17 Uhr waren die Vogtländer dort mit dem 9:7-Erfolg aus dem Becken gestiegen und hatten sich schnell auf den Weg nach Markneukirchen gemacht. Direkt vom Spiel kamen auch die Handballer des SV 04 Oberlosa. Für den Sachsenligist waren die mit dem Pokal und den Medaillen für Platz 2 überreichten Bierfässer aber eher zur Frustbewältigung geeignet. Gegen Hoyerswerda hatte es für die Mannschaft eine bittere 23:27-Heimniederlage gegeben. Und so konnte sich Christoph Märtner nicht richtig über die Auszeichnung freuen. „Momentan ist trotzdem ein Scheißtag für uns“, Auch Britta Steffen, die als Stargast ihren Einsatz bei der Ehrung der Männer hatte, konnte auf der Bühne etwas fachsimpeln. Schließlich fühlt sich der Plauener Flossenschwimmer Malte Striegler, der es in der Gesamtwertung aus Publikumsabstimmung und Fachjury-Votum auf Rang 3 schaffte, im Wasser mindestens genauso wohl wie die Doppelolympiasiegerin von 2008. Während der 21-Jährige aber anfangs als Schwimmer unterwegs war, hat sich Steffen in der Vergangenheit nie mit den Flossen ausprobiert. Die nach dem Karriereende mehr vorhandene Freizeit nutzt sie, um ganz neue Sportarten zu lernen. „Neben meinem Masterstudium versuche ich mich ge- rade im Kung-Fu“, verriet sie den rund 1000 Gästen in der Musikhalle. In der herrsche eine schöne Bierzeltatmosphäre, scherzte Turn-Ass Fabian Hambüchen und gab unumwunden zu, als Student abends des öfteren die Kneipenszene in Köln zu erkunden. Dort ist er seit dem Wechsel der Studienrichtung von Sport-Management zur Sportwissenschaft anzutreffen. Er strebt jetzt eine Trainer-Karriere an, „weil ich es einfach liebe, in der Turnhalle zu sein“. Um eine Aufnahmeprüfung fürs Studium kam der Olympia- und WM-Medaillengewinner nicht herum. „Dass ich beim Turnen ran musste, war natürlich Weltklasse, aber beim Schwimmen bin ich Hambüchen verzichtet auf Turnen Einen kleinen Vorgeschmack auf Hambüchens Trainer-Laufbahn bekamen die Gala-Gäste geboten, da mit Nick Klessing auch der aktuell erfolgreichste vogtländische Turner auf der Bühne stand. Der 17-Jährige, der einst beim TV 1840 Falkenstein begann, turnt inzwischen in der Männer-Bundesliga und kam direkt von einem Junioren-Länderkampf aus Berlin, wo er Bronze im Sprung gewonnen hatte. Der Vogtländer zeigte einen Teil seiner Barren-Kür und erhielt von Hambüchen dafür gute Noten. Der Trainer in spé konzentriert sich vorerst noch weiter auf seine eigene Karriere. Nach Bronze und Silber bei den Olympischen Spielen 2008 und 2012 soll es 2016 Gold werden. Eine Verletzung käme da aktuell zur unpassenden Zeit und so verzichtete Hambüchen auf das Vorturnen am eigens aufgebauten aber leicht wackeligen Reck. Autogramm- und Fotowünsche hingegen erfüllte er gern. Logistisch praktisch an der äußeren Tischreihe platziert, mussten auch Kristina Vogel und Britta Steffen immer wieder den Stift zücken. Bei den prominenten Sportlern ging es entspannt zu. Für etwas Verwirrung sorgte nur Ex-Bayern Fußballer Hasan Salihamidzic, den weder Kristina Vogel noch Fabian Hambüchen auf Anhieb erkannten. Nach dem Ende seiner Karriere ist er heute unter anderem Markenbotschafter des FC Bayern. Und musste sich von Ulrike von der Groeben – die bekennender Gladbach-Fan ist – die Standardfrage anhören: Wann denn die Bayern mal nicht Meister werden. NACHWUCHSEHRUNG Über die Auszeichnung der besten Nachwuchssportler und -mannschaften wird „Freie Presse“ morgen ausführlich berichten. STIMMEN Andreas Oberlein, Vizepräsident des SV Coschütz: „Mir hat der Abend wieder sehr gut gefallen. Es ist für unseren Vereinsvorstand eine Ehre, hier dabei sein zu können und unter Sportlern zu feiern. Das Programm war lang, aber auch sehr abwechslungsreich. Ich fand es in Ordnung. Und meine Frau hat sich gefreut, dass sie kurz mit Ulrike von der Groeben ins Gespräch kam. Sie ist ein großer Fan von ihr.“ Britta Steffen, Schwimm-Olympiasiegerin und sportlicher Stargast: „Die Medien sind Fluch und Segen. Sie werden dich feiern und sie können dich in den Boden treten.“ Radsportler unter sich: Stargast und Weltmeisterin Kristina Vogel (links) ist ein Vorbild von Mountainbike-Talent Mirjam Kuhn. Uwe Schröter, Vereinsvorsitzender des LAV Reichenbach: „Wir sind stolz, dass es zwei unserer Athleten bei der Umfrage unter die Top 3 geschafft haben. Das ist eine schöne Anerkennung auf der einen Seite und natürlich auch Ansporn, weiterhin dranzubleiben, auf der anderen.“ Turn-Ass Fabian Hambüchen musste fleißig Autogramme schreiben. Auch Schwimmerin Fabienne Zeglin wollte eines vom Weltmeister. Das Ergebnis der Wahl zum Vogtlandsportler des Jahres 2014 Frauen 1. Platz Denise Roth TSV Vorwärts Mylau 2. Platz 3. Platz Ulrike Gräßler VSC Klingenthal Bianca Schenker LAV Reichenbach 2. Platz 3. Platz Platz Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Denise Roth Ulrike Gräßler Bianca Schenker Isabella Laböck Cassandra Wappler Sissy Belter Michaela Ebert Anne Klier Anja Jakob Michelle Taubert Medienwahl Platzziffer Stimmen Platz Verein Sportart TSV Vorwärts Mylau VSC Klingenthal LAV Reichenbach VSC Klingenthal JV Ippon Rodewisch VSV Eintr. Klingenthal 1. VRV Plauen LATV Plauen VSC Klingenthal TSG Rodewisch Eisschnellauf Skispringen Leichtathletik Snowboard Judo Boxen Radsport Leichtathletik Leichtathletik Gewichtheben Verein Sportart LAV Reichenbach BSP Klingenthal TC Nemo Plauen Treuener LV Germania Markneukirchen SC Plauen 06 Schützengilde Oelsnitz KSV Pausa Triathlon Team Vogtland AC Atlas Plauen Leichtathletik 3 Nord. Kombination 3 Flossenschwimmen 8 Leichtathletik 12 Ringen 12 Schwimmen 13 Sportschießen 13 Ringen 14 Triathlon 15 Gewichtheben 17 2 4 8 9 12 13 13 15 15 18 1450 537 475 433 471 529 398 458 250 139 1 2 4 7 5 3 8 6 9 10 Votum Fachjury 1 2 4 2 7 10 5 9 6 8 Männer 1. Platz Sebastian Hendel LAV Reichenbach Dichtes Gedränge herrscht auf der Bühne traditionell bei der Ehrung der erfolgreichsten Mannschaften des Vogtlandes. Wie bereits im vergangenen Jahr durften am Samstag die Bundesliga-Wasserballer des SVV Plauen den Siegerpokal mit nach Hause nehmen. Überreicht wurde der von Ex-Bayern-Fußballer Hasan Salihamidzic (vorn links). fand er im Gespräch mit Ulrike von der Groeben deutliche Worte. Die Erfolge aus dem Vorjahr aber können sich sehen lassen. Als Aufsteiger in die Sachsenliga sicherten sich die Oberlosaer auf Anhieb Tabellenrang 3, zudem gewann das Team den Sachsenpokal und qualifizierte sich für die erste Runde im DHB-Pokal. „Die Ehrung heute war ein schöner Abschluss für 2014. Das ist damit abgehakt. Ich hoffe, dass es den Jungs Schwung gibt für den Aufstiegskampf“, so Christoph Märtner. Er selbst kann seine Mannschaft derzeit nur von außen unterstützen. Nach einem Kreuz- und Außenbandriss im Januar fällt Märtner noch bis Ende des Jahres aus. Farbmäßig schienen sich Hand- und Wasserballer abgesprochen zu haben: Fast alle Spieler beider Teams zeigten sich in schwarzen Hemden und T-Shirts. Dass sie dem SVV den Titel im nächsten Jahr streitig machen könnten, glaubt Christoph Märtner nicht: „Wenn die Wasserballer so weiter machen, haben wir keine Chance. Das ist schon große Klasse.“ Während die beiden erstplatzieren Mannschaften mit voller Kapelle auf die Bühne in der Musikhalle kamen, wurden die auf Platz 3 gewählten Regionalliga-Kicker des VfB Auerbach von den verletzten oder gesperrten Spie- lern vertreten. Der Rest musste aufgrund des gestrigen Spiels beim Berliner AK früh ins Bett. Neu-Trainer Michael Hiemisch war mitgekommen, zog es aus Respekt vor seinem Vorgänger Andreas Richter, der den VfB in der Vorsaison auf Platz 7 führte, aber vor, die Ehrung quasi als Zuschauer im Saal zu verfolgen. Den Pokal nahm Kapitän Steffen Vogel in Empfang. Er ist guter Dinge, was den Klassenerhalt betrifft. „Ich denke, wir sind jetzt auf einem guten Weg.“ Vielleicht gab es ja auch noch einen Tipp von Hasan Salihamidzic, mit dem sich die VfB-Fußballer noch auf der Bühne fotografieren ließen. (aheb/tyg) Björn Kircheisen BSP Klingenthal Malte Striegler TC Nemo Plauen 2. Platz 3. Platz Platz Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sebastian Hendel Björn Kircheisen Malte Striegler Christoph Lange Justin Müller Felix Eigel Aron Fläschendräger Maximilian Schwabe Kai Schönbeck Marcel Hinkelmann Medienwahl Platzziffer Stimmen Platz 866 848 493 472 280 792 530 419 207 246 1 2 5 6 8 3 4 7 10 9 Votum Fachjury 2 1 3 6 4 10 9 7 5 8 Mannschaften 1. Platz SV Vogtland Plauen Wasserball SV 04 Plauen Oberlosa Handball VfB Auerbach Fußball Platz Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 SVV Plauen SV 04 Plauen Oberlosa VfB Auerbach VfB Lengenfeld KSV Pausa 1. Bgl. Schützengilde Oelsnitz SG Grün-Weiß Mehltheuer VSV Medizin Plauen SG Waldkirchen Homesquad Plauen Medienwahl Platzziffer Stimmen Platz Sportart Wasserball Handball Fußball Tischtennis Ringen Sportschießen Kegeln Sitzball Faustball Basketball Männer Männer Männer Frauen Männer Männer Männer Mixed Männer Männer 2 4 8 10 10 11 13 14 18 19 1208 594 488 542 423 590 321 359 326 162 1 2 5 4 6 3 9 7 8 10 Votum Fachjury 1 2 3 6 4 8 4 7 10 9 Die Sportler des Jahres 2014 im Vogtland wurden wie in den Vorjahren nach dem dualen System ermittelt. Das heißt, dass die per Tippschein oder im Internet abgegebenen Stimmen der Sportanhänger und der Fachjury jeweils zu 50 Prozent ins Endergebnis einfließen. Bei gleicher Platzziffer gibt das Ergebnis bei der Medienwahl den Ausschlag. Der Jury gehören Vertreter des Kreisportbundes, Landratsamtes und der Vogtländischen Medien an. Tilo Steiner Ulrich Franzen, Präsident des Landessportbundes Sachsen: „Ich bin begeistert von der Gala und finde es fantastisch, dass für alle Ehrungen ein prominenter Pate zur Verfügung steht. Man kann nur staunen, wie es immer wieder gelingt, Top-Stars hierherzubekommen. Sehr gefreut hat mich, so viele sportbegeisterte Vogtländer im Saal zu sehen, denn man muss ja doch die eine oder andere Stunde aushalten. Ich sehe das als große Wertschätzung für die geehrten Sportler.“ Fotos: Foto Winkler, Imago, Carsten Steps (2), Getty Images, Ellen Liebner Nick Klessing, Bundesliga-Turner und gebürtiger Vogtländer: „Es war natürlich schon cool, mit Fabian Hambüchen auf der Bühne zu stehen. Ich habe ihn voriges Jahr bei der Vorbereitung auf die Europameisterschaft kennengelernt. Er ist wirklich genauso ein lockerer Typ, wie das bei der Gala auch rübergekommen ist.“ Vater staunt doppelt Sebastian Hendel schickt Video-Grüße aus New York Udo Hendel wurde am Samstag gleich doppelt überrascht: Erst durfte der Trainer und Vater von Umfragesieger Sebastian Hendel vom LAV Reichenbach den Pokal für ihn in Empfang nehmen. Dann verriet der in New York studierende Sohnemann per VideoBotschaft, dass er schon seit Tagen Bescheid wusste, wie die Wahl ausgegangen war. „Ich würde zu gern das Gesicht meiner Eltern bei der Verkündung des Siegers sehen, denn ich habe ihnen das Ganze bis zum Schluss verschwiegen“, ließ der 19-Jährige im selbst gedrehten Einspiel-Film wissen. Hendel senior bestätigte: „Wir haben Basti drei Tage zuvor extra gefragt, ob er was gehört hat. Da sagte er Nein und meinte, wir sollen uns einfach einen schönen Abend machen.“ Obwohl Sebastian 2014 mit dem deutschen Meistertitel über 5000 m sowie der WM- und EM-Teilnahme in der U 20 sein erfolgreichstes Jahr hingelegt hatte, rechneten offenbar beide Hendels nicht mit Platz 1. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich gegen Björn nach seiner Superleistung in Sotschi eine Chance habe“, sagte der Leichtathlet. Am Ende fiel die Entscheidung zwischen ihm und dem in Klingenthal trainierenden Kombinierer Björn Kircheisen hauchdünn aus. Der Reichenbacher vereinte 24 Stimmen mehr auf sich, die letztlich den Ausschlag gaben. Udo Hendel war stolz: „Es ist eine tolle Belohnung für ein Jahr, in dem Basti ja auch noch Abitur gemacht und das Studium begonnen hat.“ Das Ziel für dieses Jahr ist abgesteckt: Der Vogtlandsportler 2014 will sich für die U-23-EM qualifizieren. Björn Kircheisen, dessen Freundin und Snowboarderin Isabella Laböck ihn nach einer Sprunggelenk-OP auf Krücken begleitete, bewies nach elfmal Silber bei Olympia und WM Routine im Umgang mit Platz 2. Sein Blick ist auf Olympia 2018 gerichtet, „wenn es die körperliche Verfassung zulässt“. Der 31-Jährige kündigte an, öfter mal einen Weltcup auszulassen und sich auf die Höhepunkte zu konzentrieren. Apropos Weltcups: Mit einem kompletten Medaillensatz an einem Wochenende ließ 2014 Flossenschwimmer Malte Striegler aus Plauen aufhorchen. Er wurde Umfragedritter. „Ich freue mich, es gleich mit der ersten Nominierung unter die Top 3 geschafft zu haben“, sagte er. (tyg) Trainer Udo Hendel nahm für seinen Sohn und Schützling Sebastian den Siegerpokal in Empfang.
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