www.oSTwESTfAlEN.Ihk.DE | fRühjAhR 2015 www.ostwestfalen.ihk.de | Ausgabe MÄRZ 2015 OSTWESTFÄLISCHE KONJUNKTURBERICHT WIRTSCHAFT GESCHÄFTSERWARTUNGEN IN OST WEST FA LEN Magazin der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld Trotz globaler krisen: KONJUNKTUR IN OSTWESTFALEN WEITERHIN ROBUST Idee & Information Recht | Steuern | Finanzen DIE WELT IM SINN. Unsere Teams „Internationales Geschäft“ und „Zins- und Währungsmanagement“ am Flughafen Paderborn-Lippstadt Internationales Geschäft mitten in der Heimat Die ostwestfälische Wirtschaft ist längst auf den Weltmärkten zu Hause. Und deshalb sind wir es als Hausbank auch. Ob Auslandszahlungsverkehr, Dokumentengeschäft , Lösungen für die internationale Handelsfinanzierung, Spezialwissen über Länder, Zahlungs- und Lieferbedingungen oder ein aktives Währungsmanagement, um Import- und Exportgeschäfte abzusichern – unsere Teams „Internationales Geschäft“ und „Zins- und Währungsmanagement“ begleiten Sie und Ihre Mitarbeiter persönlich, schnell und zuverlässig mit Fachwissen und langjähriger Erfahrung ins Ausland. Und dies tun sie nicht von Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf aus. Unsere Spezialisten arbeiten unmittelbar an Ihrer Seite und erschließen gemeinsam mit Ihnen neue Wachstumsmärkte vom Standort „Heimat“ aus, in Paderborn, Höxter, Detmold und Bielefeld. Nähe schafft mehr denn je Vertrauen – erst recht im internationalen Geschäft . www.volksbank-phd.de www.bankverein-werther.de Standpunkt Trotz globaler Krisen bleibt die Konjunktur robust. Aber neue Bürokratie gefährdet unsere Wettbewerbsfähigkeit. Wolf D. Meier-Scheuven, IHK-Präsident Angesichts der globalen Krisenherde und der in Teilen von Europa weiter schwachen Konjunktur behauptet sich die Wirtschaft in Deutschland und auch in Ostwestfalen erfolgreich. Die Optimisten überwiegen weiterhin, das zeigt unsere aktuelle IHK-Konjunkturumfrage. Trotzdem müssen sich Unternehmen Risiken stellen. Der Ukraine/Russland-Konflikt, der Nahe Osten, das weiterhin geringe Wachstum der Eurozone und eine schwächere wirtschaftliche Entwicklung in einigen Schwellenländern – all dies lässt die Auslandsnachfrage das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung bleiben. Daran ändern auch die „Sonderfaktoren“ niedriger Ölpreis und schwacher Euro für die deutsche Wirtschaft nichts. Hinzu kommen Sorgen um die Entwicklung der Arbeitskosten. Dies zeigt sich in den aktuellen Tarifverhandlungen in den für Ostwestfalen wichtigen Branchen. Aber auch beim Mindestlohn, den uns die Regierung pikanterweise mit dem Namen „Tarifautonomiestärkungsgesetz“ als marktwirtschaftlich zu verkaufen versucht, gibt es erheblichen Klärungsbedarf. Gerade die neuen Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten bereiten vielen Unternehmen Kopfzerbrechen. So lassen sich Stück- und Akkordarbeit praktisch nicht mehr darstellen. Es scheint mir ohnehin so, als ob die Bundesregierung gerade auf einer neuen Bürokratiewelle reitet. Und das gilt nicht nur für den Mindestlohn. Auch eine geplante neue Arbeitsstättenverordnung baut eher Regeln auf als ab. Dabei war die Bundesregierung ursprünglich angetreten, um Bürokratie abzubauen. Aber was passiert wirklich? In einer Hoch-Zeit unseres Erfolges versäumen wir, die Weichen für die Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit wieder neu zu stellen. Ich halte das für sehr gefährlich, denn damit sinkt die Bereitschaft zu Reformen und wirtschaftsorientierten Investitionen und es führt dazu, die eigenen Schwächen zu ignorieren. OWi 03.2015 | 01 inhalt 01Standpunkt 04Kompakt n OWi Regional 16 Stadt Bielefeld 22 Kreis Gütersloh 26 Kreis Herford 30 Kreis Höxter 32 Kreis Minden-Lübbecke 34 Kreis Paderborn n Standortpolitik 38 DIHK: Infrastrukturabgabe für Pkw – viel Ärger, wenig Nutzen 39 Tipp n Innovation und Umwelt 50 Pflicht zu Energieaudits kommt 51 Personalien 51 Termin 52 „Energie-Scouts OWL 2015“ gestartet: 134 Auszubildene auf der Suche nach „Energiefressern“ im Betrieb 52 Tipp 53 Handelsblatt BWL-Ranking zählt Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Uni Paderborn zu den forschungsstärksten im deutschsprachigen Raum 53 Termin n International 39 Verbraucherpreisindex 54 Serbien: Neue Perspektiven auf dem Weg in die EU n Existenzgründung und 55Unternehmerreise nach Saudi-Arabien und Bahrain Unternehmensförderung 40 Depressionen: Mehr als trübe Stimmung 41 „Psychische Erkrankungen sind innerbetrieblich immer noch ein Tabuthema“ 42 Unternehmensnachfolge: DIHK kritisiert Knackpunkt Finanzierung 42 Tipp 43 Familienunternehmen holen auf beim Online-Geschäft – Gegenwind für Amazon 43 Tipp n Aus- und Weiterbildung 44 Philosoph Nida-Rümelin fordert Reform der beruflichen Bildung – Referent bei der IHK-Weiterbildungsbestenehrung 44 Meinung 45 Sieben bundesbeste IHK-Prüflinge aus Ostwestfalen in Berlin geehrt 55 Termin n Recht und Steuern 56 Statt Zitterpartie schnelle Erbschaftssteuerreform notwendig 57 Anspruch auf Resturlaub bei ArbeitgeberWechsel durch Bescheinigung des früheren Arbeitgebers nachweisbar 57 GWE-Gewerbeauskunftszentrale muss erneut 50.000 Euro Bußgeld zahlen n Wirtschaftsjunioren 58 Wirtschaftsclub startet Blitzumfrage zu Mindestlohn und Arbeitsstättenverordnung 59 Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen auf „haariger“ Info-Tour 45 Kurz vorgestellt n Anzeigenthema 46 Fachkräfte von morgen rasen in ihren Traumberuf 63Idee & Information Recht | Steuern | Finanzen 46 Tipp 60 Servicebörse 47 Tipp 62Vorschau 48 Seminare, EDV, Lehrgänge, Vorbereitung auf die schriftliche Abschlussprüfung, Fit in die Ausbildung 62Impressum 71Kulturseite 72Unternehmerporträt DIHK: Infrastrukturabgabe für Pkw – viel Ärger, wenig Nutzen In die dringend notwendige Instandhaltung unserer Straßen müssten Milliarden Euro investiert werden. Eine Infrastrukturabgabe für Fahrzeuge – besser bekannt als Maut – bis 3,5 Tonnen ab 1.1.2016 soll Abhilfe schaffen. Das wird aber von vielen bezweifelt. > 38 02 | OWi 03.2015 TiteltHema Konjunktur in Ostwestfalen weiterhin robust 06 Konjunktur in Ostwestfalen weiterhin robust 08 Handel: Rahmenbedingungen sorgen für Rückenwind 10 Dienstleistung: Konstante Stabilität 12 Export stützt ostwestfälische Industrie Mehr als trübe Stimmung In einer aktuellen Studie wurde die „innere Struktur der Depression“ untersucht. Der Bielefelder Psychotherapeut Werner W. Wilk gibt im Interview Tipps, wie Unternehmer reagieren können, wenn Mitarbeiter betroffen sind. > 40 Pflicht zu Energieaudits kommt Mit der „geplanten Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen“ kommen auf so genannte „Nicht-KMUs“ neue Anforderungen bei der Energieeffizienz zu. Bis Ende 2015 müssen sie ein Energieaudit nachweisen. > 50 OWi 03.2015 | 03 kompakt Diagnose Mittelstand 2015: Firmen halten sich bei Investitionen zurück Der deutsche Mittelstand ist hervorragend kapitalisiert: Mit einer Eigenkapitalquote von 22,3 Prozent im Mittel werde ein neuer Rekordwert erreicht. Die Steigerung des Eigenkapitals sei dabei in allen Betriebskategorien erfolgt. Auch Kleinunternehmen mit einer Umsatzgröße unter einer Million Euro verfügten mit 17,2 Prozent über ein solides Eigenkapitalpolster. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Diagnose Mittelstand 2015“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, für die die Bilanzdaten mittelständischer Unternehmen ausgewertet wurden. Dies bestätigt auch Hubert Böddeker, Mitglied des Vorstandes der Sparkasse Paderborn-Detmold, die als einzige Sparkasse in OWL in drei Kreisen (Paderborn, Lippe und Hochsauerland) tätig ist. Trotz einer hervorragenden Ausstattung mit Eigenkapital hielten sich die Unternehmen aber bei den Investitionen zurück. Nur noch knapp 16 Prozent der Sparkassen-Experten geben an, dass ihre Kunden mehr Investitionsmittel abfragen. 45,8 Prozent der Firmenkunden aus dem Mittelstand hätten weniger Investitionsmittel abgerufen als im Vorjahr. Über die Hälfte der Unternehmen investiere, um Maschinen und Anlagen zu ersetzen. Nur noch 19,7 Prozent der Firmen investiere, um zu expandieren. Das ist der niedrigste Wert seit 2010. Gründe für die Zurückhaltung bei Investitionen sieht Böddeker in der Unsicherheit durch geopolitische Krisen und die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Euro-Zone. Schon jetzt sei die Umsatzrentabilität der mit- Statistik Des Monats Der deutsche Werbemarkt ist im vergangenen Jahr um vier Prozent gewachsen. Die Bruttowerbeeinnahmen der Unternehmen stiegen von 27,1 Milliarden Euro 2013 auf 28,2 Milliarden Euro im Jahr 2014. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Nielsen gab es vor allem im zweiten Quartal 2014 ein kräftiges Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013. Auch das letzte Quartal, also die (Vor-)Weihnachtszeit, lag um rund fünf Prozent über dem Vorjahr. Den stärksten Zuwachs unter den Mediengattungen gab es bei der noch jungen Werbung auf mobilen Geräten (zum Beispiel Smartphones). Dort verzeichnete Nielsen eine Summe von 185 Millionen Euro – ein Plus von 72,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit lag dieses Medium sogar noch vor der Kinowerbung (124 Millionen Euro). Größtes klassisches Medium ist das Fernsehen mit Einnahmen von 13,1 Milliarden Euro. Zeitungen mussten abermals einen Rückgang verbuchen, ihre Werbeeinnahmen sanken 2014 um ein Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. ■ 04 | OWi 03.2015 telständischen Unternehmen rückläufig: 2013 betrug der Wert 6,4 Prozent nach 7,7 Prozent im Vorjahr. Abermals gestiegen seien die Personalkosten der mittelständischen Unternehmen: Die höheren Tarifabschlüsse führten zu einer Steigerung der Personalaufwandsquote um 1,2 Prozentpunkte auf 19,2 Prozent in der Trendrechnung für 2013. Die 14. Auflage der Sparkassen-Studie „Diagnose Mittelstand“ zeige, dass trotz der Zurückhaltung bei Investitionen und der verringerten Rentabilität viele mittelständische Unternehmen ihre Wachstumschancen für 2015 optimistisch einschätzten. Grundlage für die „Diagnose Mittelstand“ ist mit über 250.000 Bilanzen pro Jahr die größte derartige Sammlung von Jahresabschlüssen in Deutschland. ■ Kundenkarten: Vertrauen ist wichtig Bonusprogramme erfreuen sich in Deutschland weiterhin größter Beliebtheit, die Kunden schauen aber genauer hin, wen sie in ihre Geldbörse bzw. auf ihr Smartphone lassen. Eine aktuelle TNS Emnid-Studie zeigt, dass das wichtigste Kriterium (93 Prozent) für eine erfolgreiche Kundenkarte die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters ist. Hier führt das größte deutsche Bonusprogramm Payback (58 Prozent) mit einigem Abstand vor Tchibo (38 Prozent) und Ikea (38 Prozent). Auch bei der Bekanntheit (82 Prozent), Verbreitung (54 Prozent der Haushalte) und der Präsenz liegt Payback vorn: Die Karte steckt nach EC- und Kreditkarte an dritter Stelle in den Geldbörsen der Deutschen. Entscheidend ist für die befragten Verbraucher zudem der hohe Nutzwert eines Bonusprogramms. Es ist nur dann attraktiv, wenn es bei mehreren namhaften Unternehmen gleichzeitig einsetzbar (76 Prozent) ist. Bereits für 64 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass das Programm sowohl in Filialen als auch im Internet und mobil über Smartphones funktioniert. Für 74 Prozent der Befragten ist eine Vielzahl von Einlösemöglichkeiten wie Wertgutscheine, Prämien und Spenden ausschlaggebend. Mehr als jeder zweite Haushalt besitzt eine Payback-Karte. Die Studie hat außerdem gezeigt, dass in den Geldbörsen der Deutschen durchschnittlich 4,5 Karten stecken. ■ Wir fördern das Gute in NRW. Nils und Julian Stentenbach, zukunftsorientierte Unternehmer dank der Fördermittel der NRW.BANK Weitsicht ist die Basis für eine aussichtsreiche Zukunft unserer Region. Für die NRW.BANK Grund genug, neue Wege mitzugehen. Zum Beispiel mit attraktiven Fördermitteln für Elektromobilität und mehr Energieeffizienz in der Produktion. Die Vermittlung eines maßgeschneiderten Förderangebotes erfolgt über Ihre Hausbank. Sprechen Sie mit Ihrem Berater, damit die Energiewende Realität wird. www.nrwbank.de/weitsicht OWi 03.2015 | 05 06 | OWi 03.2015 Foto: ©iWorkAlone/Fotolia titelthema Konjunktur in Ostwestfalen weiterhin robust Trotz der globalen Krisen hat sich das Konjunkturklima in Ostwestfalen gegenüber dem Herbst 2014 nur geringfügig verändert. Die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2015 sind positiv. Das Konjunkturklima in Ostwestfalen hat sich gegenüber dem Herbst 2014 nur geringfügig verändert. Angesichts der weiter schwachen Konjunktur in Teilen Europas und nach wie vor bestehender geopolitischer Risiken sind die Ergebnisse der IHKKonjunkturumfrage positiv. Die ostwestfälischen Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage auch zum Frühjahr gut. Neun von zehn der befragten Betriebe bezeichnen die momentane Lage als befriedigend oder gut. Dabei sind sich die Betriebe aus Handel, Dienstleistung und Industrie im Großen und Ganzen einig. Deutlich verbessert haben sich Geschäftslage und Erwartungen im Handel. Dadurch ist der Konjunkturklimaindex der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) für den Handel von 121 auf 127 Punkte gestiegen. Der Konjunkturindex für die gesamte Wirtschaft in Ostwestfalen ist dennoch um vier Punkte auf 116 Punkte gesunken. Im Dienstleistungssektor zeichnen die beschäftigungsstarken Branchen der Gesundheitswirtschaft und des Kreditgewerbes für eine verhaltene Stimmung verantwortlich. Insgesamt zeigen die Werte aber, dass sich die ostwestfälische Wirtschaft gut behauptet, trotz eines angespannten gesamtwirt- schaftlichen Umfeldes. Während der niedrige Ölpreis und die günstigen Zinsen Finanzierungskosten und Energiepreise als konjunkturelle Risiken in den Hintergrund rücken, bleiben die Nachfrageschwäche in der Eurozone und steigende Arbeitskosten insbesondere für die Industrie Risiken. Die zuletzt eher geringere Investitionsbereitschaft der Unternehmen steigt aber wieder an, so die Umfrageergebnisse. An der Frühjahrs-Konjunkturumfrage der IHK beteiligten sich 1.753 Unternehmen mit 151.833 Beschäftigten aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung aus ganz Ostwestfalen. ■ Ihk-koNjUNkTURklImA-INDIkAToR Ihk-koNjUNkTURklImA-INDIkAToR 150 150 Frühjahr F F==Frühjahr Herbst HH==Herbst 140 140 130 130 120 120 110 110 100 100 90 90 80 80 7070 06 F F06 Gesamt Gesamt 06 HH06 F F0707 HH0707 Handel Handel 08 F F08 08 HH08 09 F F09 09 HH09 F F1010 Dienstleistungen Dienstleistungen HH1010 F F1111 HH1111 12 F F12 12 HH12 13 F F13 13 HH13 14 F F14 15 F F15 Industrie Industrie ostwestfälische wirtschaft wirtschaft trotzt trotzt globalen globalen krisen krisen ostwestfälische DasKonjunkturklima KonjunkturklimaininOstwestfalen Ostwestfalenhat hatsich sichgegenüber gegenüberdem demHerbst Herbst2014 2014 Das 14 HH14 OWi 03.2015 | 07 zeichnendie diebeschäftigungsstarken beschäftigungsstarkenBranchen Branchender derGesundheitswirtschaft Gesundheitswirtschaft zeichnen titelthema hANDEl 40 F = Frühjahr H = Herbst Geschäftslage und Erwartungen 30 20 10 0 F 10 H 10 F 11 H 11 F 12 H 12 F 13 H 13 F 14 H 14 F 15 -10 -20 -30 Saldo aus „besser“ und „schlechter“ Meldungen in % -40 Erwartungen: akt. Geschäftslage Geschäftslage Beschäftigung Erträge Erwartete Geschäftslage 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Die Konsumlust ist weiterhin ungebremst. Sparen ist aus Sicht vieler Bürger derzeit unattraktiv. Das schlägt sich auf die aktuelle Geschäftslage des Handels nieder. Die Erwartungen bleiben stabil, aber die Ertragserwartungen sind weiterhin leicht eingetrübt. Erfreulich ist jedoch die Beschäftigungsentwicklung. Es soll weiterhin Personal eingestellt werden. Die größten Risiken für die künftige Entwicklung sehen die Händler bei der Entwicklung der Inlandsnachfrage gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den Arbeitskosten. ERwARTUNgEN SolIDE 25 23 63 60 38 29 25 51 60 56 48,1 12 17 Großhandel Einzelhandel 6 Handelsvermittler gleich bleibend besser ZEIchEN wEITER AUf koNSUm 20 15 Kfz-Handel Handel gesamt sinken Die Erwartungen an die Geschäftslage in den nächsten 12 Monaten sind in allen Handelsstufen zufriedenstellend. Besonders positiv blicken die Handelsvertreter in die Zukunft. 94 Prozent der Befragten erwarten eine bessere oder gleichbleibende Geschäftslage. Beim Großhandel sind es 88 Prozent und beim Einzelhandel 83 Prozent. Aber auch im Kfz-Bereich gibt es keinen Grund Trübsal zu blasen. DIENSTlEISTUNgEN 50 F = Frühjahr H = Herbst Geschäftslage und Erwartungen 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 F 10 H 10 F 11 H 11 F 12 H 12 F 13 H 13 F 14 H 14 F 15 Saldo aus „besser“ und „schlechter“ Meldungen in % Erwartungen: akt. Geschäftslage Geschäftslage Erwartete Beschäftigung Dienstleister insgesamt Erträge zunehmen sinken 34 IT-Dienstleistungen 29 Verlagswesen 15 Die Ergebnisse der einzelnen Untergruppen und alle 8 weiteren Branchen im8 Internet: www.ostwestfalen.ihk.de Unternehmensberater 14 Werbung Immobilienwirtschaft Versicherungsgewerbe 7 0 Güterkraftverkehr Gesundheitswesen 08 | OWi 03.2015 Kreditgewerbe -8 -15 -20 -10 0 10 20 30 Das hohe Niveau der Geschäftslage hat sich weiter stabilisiert. Auch für die kommenden 12 Monate wird eine solide Geschäftslage erwartet. Dementsprechend entwickeln sich auch die Umsätze und Erträge. Die Investitionen sollen auf dem bestehenden Niveau weitergeführt werden. 85 Prozent der Unternehmen wollen mehr oder gleichbleibend investieren. Als größte Risiken für die Entwicklung werden die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel angesehen. pERSoNAlAUfBAU gEplANT 12 Arbeitnehmerüberlassung >> Beschäftigung gUTE gESchäfTSlAgE – opTImISTISchE ERwARTUNgEN 40 50 60 20 Prozent wollen weiteres Personal einstellen. 74 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Mitarbeiterzahl aus. In unterschiedlichen Intensitäten wollen die einzelnen Teilbranchen Personal einstellen. Den größten Bedarf haben die Arbeitnehmerüberlasser und die IT-Dienstleister. Der Güterkraftverkehr geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Ein Personalabbau ist nur im Gesundheitswesen und Kreditgewerbe geplant. Handel: Rahmenbedingungen sorgen für Rückenwind Die Konsumlust steigt weiterhin ungebremst. Groß- und Einzelhandel profitieren vom hohen Beschäftigungsniveau, von niedrigen Zinsen und einer geringen Sparneigung. Der Kfz-Handel entwickelt sich positiv. Die Erwartungen bleiben weiterhin stabil. Der Handel scheint der weltpolitischen Lage zu trotzen. Im Handel verläuft die aktuelle Geschäftslage auf einem nahezu konstanten Niveau. Der Saldo aus Besser-/Schlechtermeldungen beträgt plus 21 und ist damit seit einem Jahr nahezu konstant. Auch die Erwartung bleibt positiv stabil. 85 Prozent der Unternehmen erwarten eine bessere oder gleichbleibende Konjunktur. Im Herbst 2014 waren es 87 Prozent und im Frühjahr 2014 90 Prozent. Die Umsätze und Erträge folgen diesem Verlauf. Die Entwicklung der Inlandsnachfrage, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Entwicklung der Arbeitskosten sind die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Energiepreise sorgen für Entspannung. fallende Erträge. Im Herbst 2014 lag der Saldo bei minus elf. In diesem Zusammenhang sehen die Einzelhändler in der Entwicklung der Arbeitskosten das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Der Einzelhandel will in einem geringen Maße auch weiter Personal einstellen. Auch der Großhandel erfreut sich einer stabilen aktuellen Geschäftslage. 35 Prozent sprechen von einer guten, elf Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Der Saldo der Umfragen Herbst und Frühjahr 2014, mit jeweils plus 27, liegt nur drei Prozentpunkte über der aktuellen Umfrage. Die Erwartungen des Großhandels sind positiv stabil. 25 Prozent erwarten eine bessere und zwölf Prozent eine schlechtere Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten. Speziell der Großhandel mit Ge- und Verbrauchsgütern beurteilt die Lage defensiver. Auch die Erwartungen an künftige Erträge sind verhaltener. 17 Prozent der Großhändler erwarten steigende, 22 Prozent aber fallende Erträge. Die Inlandsnachfrage und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind mit Abstand die größten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung im Großhandel. Konstant wird aber weiter Personal aufgebaut. 94 Prozent wollen Personal einstellen beziehungsweise auf aktuellem Niveau halten. Erfreulich ist das weiterhin hohe Beschäftigungsniveau im Handel. 92 Prozent der Händler wollen Personal einstellen beziehungsweise konstant halten. Knapp 30 Prozent der Unternehmen verfügen über eine oder mehr offene Stellen. Im Vergleich zur Herbstumfrage 2014 soll auch wieder investiert werden. Der Saldo stieg um acht Prozentpunkte auf plus acht. OWi 03.2015 | 09 Foto: ©Kzenon/Fotolia Der Einzelhandel zeichnet sich durch eine erfreulich stabile Konjunkturlage aus. 31 Prozent der befragten Händler sprechen von einer guten, 14 Prozent von einer schlechten Geschäftslage. Der Saldo im Herbst 2014 betrug plus 19. Die Erwartungen sind etwas zurückhaltender. 23 Prozent erwarten eine bessere, 17 Prozent eine schlechtere Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten. Die Ertragserwartungen entspannen sich deshalb auch nicht. 16 Prozent der Einzelhändler erwarten steigende, 26 Prozent -30 Saldo aus „besser“ und „schlechter“ Meldungen in % -40 Erwartungen: akt. Geschäftslage Geschäftslage Beschäftigung Erträge titelthema Erwartete Geschäftslage 100 90 23 25 29 25 80 38 70 zent erwarten eine bessere und 20 Prozent Dem60Kfz-Handel geht es ausgesprochen gut. 50 63 60 eine schlechtere 51Geschäftslage. Die 24 Prozent beurteilen die aktuelle Lage als 60 Erträge 40 56 stehen nicht mehr so extrem unter Druck. 21 gut,3014 Prozent der Kfz-Händler als schlecht. 48,1 20 Prozent der Unternehmer erwarten steigende In früheren Konjunkturumfragen war die 10 20 17 12 6 Erträge, 22 Prozent fallende. Auch15hier gab Einschätzung deutlich negativer. Hinsicht0 Großhandel Einzelhandel Handelsvermittler Kfz-Handel Handel gesamt es in früheren Umfragen deutlich schlechtere lich der Erwartungen gehen die Unternehbesser gleich bleibend sinken Werte. Die Entwicklung der Inlandsnachframen von einem stabilen Niveau aus. 29 Pro- Personal eingestellt werden. Die größten Risiken für die künftige Entwicklung sehen die Händler bei der Entwicklung der Inlandsnachfrage gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den Arbeitskosten. ERwARTUNgEN SolIDE Die Erwartungen an die Geschäftslage in den nächsten 12 Monaten sind in allen Handelsstufen ist zufriedenstellend. ge mit Abstand Besonders das Risikopositiv Nr. 1blicken für die die Handelsvertreter in die Zukunft. Prozent Kfz-Händler und gegenüber der94Herbstumder Befragten erwarten eine besseregewachoder frage noch einmal auf 66 Prozent gleichbleibende Geschäftslage. Beim Großhansen. Im Kfz-Handel gehen die Unternehmen del sind es konstanten 88 Prozent und beim Einzelhandel von einer Beschäftigtenzahl aus. 83 Prozent. Aber auch im Kfz-Bereich gibtzwölf es Einstellungen sind in den kommenden keinen Grund Trübsal zu blasen. Monaten nicht geplant. > Marco Rieso, IHK■ DIENSTlEISTUNgEN 50 F = Frühjahr H = Herbst Geschäftslage und Erwartungen 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 F 10 H 10 F 11 H 11 F 12 H 12 F 13 H 13 F 14 H 14 F 15 Saldo aus „besser“ und „schlechter“ Meldungen in % Erwartungen: akt. Geschäftslage Geschäftslage Erwartete Beschäftigung Dienstleister insgesamt Erträge zunehmen sinken 34 IT-Dienstleistungen 29 Verlagswesen 15 Unternehmensberater 14 Werbung 8 Immobilienwirtschaft 8 Versicherungsgewerbe 7 0 Güterkraftverkehr Gesundheitswesen -8 -15 -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 Konjunkturbericht_01_15.indd 5 >> 10 | OWi 03.2015 Das hohe Niveau der Geschäftslage hat sich weiter stabilisiert. Auch für die kommenden 12 Monate wird eine solide Geschäftslage erwartet. Dementsprechend entwickeln sich auch die Umsätze und Erträge. Die Investitionen sollen auf dem bestehenden Niveau weitergeführt werden. 85 Prozent der Unternehmen wollen mehr oder gleichbleibend investieren. Als größte Risiken für die Entwicklung werden die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und der Fachkräftemangel angesehen. pERSoNAlAUfBAU gEplANT 12 Arbeitnehmerüberlassung Kreditgewerbe Beschäftigung gUTE gESchäfTSlAgE – opTImISTISchE ERwARTUNgEN 20 Prozent wollen weiteres Personal einstellen. 74 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Mitarbeiterzahl aus. In unterschiedlichen Intensitäten wollen die einzelnen Teilbranchen Personal einstellen. Den größten Bedarf haben die Arbeitnehmerüberlasser und die IT-Dienstleister. Der Güterkraftverkehr geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Ein Personalabbau ist nur im Gesundheitswesen und Kreditgewerbe geplant. 17.02.2015 09:27:33 Die Ergebnisse der einzelnen Untergruppen und alle weiteren Branchen im Internet: www.ostwestfalen.ihk.de Dienstleistung: Konstante Stabilität Die gegenwärtige Geschäftslage der Dienstleister in Ostwestfalen befindet sich auf einem Top-Niveau. Etwas gedämpft verlaufen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate. Teilbranchen der Dienstleister suchen händeringend Personal. Der Höhenflug der Dienstleister geht weiter. 42 Prozent der Unternehmen sprechen von einer guten aktuellen Geschäftslage, nur sieben Prozent von einer schlechten. Der Saldo aus Besser-/Schlechtermeldungen liegt mit plus 35 noch einmal vier Prozentpunkte über dem Saldo der Herbstumfrage 2014. Für die kommenden Monate gehen 89 Prozent von einer besseren beziehungsweise gleichbleibenden Geschäftslage aus. Die Ertragserwartungen folgen der Geschäftslage: 32 Prozent der Befragten erwarten eine bessere und 15 Prozent eine schlechtere Ertragslage in den kommenden zwölf Monaten. Das sind zwei Prozentpunkte mehr, als der Saldo von plus 15 aus dem Herbst 2014. Ihrer Funktion als Jobmotor werden die Dienstleister weiterhin gerecht. 19 Prozent der Unternehmen wollen Personal aufbauen, sieben Prozent abbauen. Jedes dritte Unternehmen in Ostwestfalen sucht Personal und verfügt über mindestens eine offene Stelle. Ein Blick in die verschiedenen Teilbranchen zeigt aber die eine oder andere Abweichung von der Gesamtheit. Die IT-Branche läuft weiterhin rund. 49 Prozent beurteilen die aktuelle Geschäftslage als gut, sechs Prozent als schlecht. Das liegt knapp (zwei Prozentpunkte) unter dem Saldo der Herbstumfrage 2014 mit plus 45. Auf hohem Niveau verlaufen auch die Erwartungen. 92 Prozent erwarten eine bessere oder gleichbleibende Geschäftslage. Die Erwartungen an die Ertragslage bleiben folgerichtig hoch. 39 Prozent rechnen mit steigenden, elf Prozent mit sinkenden Erträgen in den kommenden zwölf Monaten. Der Saldo von plus 28 liegt vier Prozentpunkte unter dem Saldo der Herbstumfrage 2014. Die Entwicklung der Inlandsnachfrage und der Fachkräftemangel bilden nach Einschätzung der IT-Unternehmen die Risiken für die künftige Entwicklung. Ein Spitzenwert: 97 Prozent der Branche wollen Personal aufbauen beziehungsweise halten. Die aktuelle Geschäftslage im Versicherungsgewerbe ist ausgesprochen gut. 37 Prozent beurteilen die Lage als gut, fünf Prozent als schlecht. Der Saldo von plus 32 liegt 14 Prozentpunkte über der Herbstumfrage 2014 mit plus 18. Die Erwartungen sind jedoch leicht gedämpft. 26 Prozent erwarten eine bessere, 19 Prozent eine schlechtere Geschäftslage. Die Ertragserwartungen sind mit einem Saldo von minus zwei dagegen etwas zurückhaltender. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind für die regulierungserfahre Branche das größte Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Auch die Versicherer wollen mehr Personal einstellen als abbauen. In der Arbeitnehmerüberlassung ist die Geschäftslage solide. 35 Prozent sprechen von einer guten, acht Prozent von einer schlechten aktuellen Geschäftslage. Der Saldo von plus sieben liegt vier Prozentpunkte unter dem Saldo aus der Herbstumfrage 2014. Die Erwartungen sind per Saldo um 15 Prozentpunkte gefallen. 67 Prozent der Befragten erwarten eine gleichbleibende Geschäftslage. Im Herbst 2014 waren es „nur“ 51 Pro- zent. Der Fachkräftemangel bleibt das Risiko Nr. 1 hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung. Aber auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen beschäftigen die Branche. Die Nachfrage nach zusätzlichem Personal ist weiterhin hoch. 42 Prozent erwarten eine Zunahme der Beschäftigtenzahl, acht Prozent eine sinkende. Im Transportgewerbe bewertet jeder vierte Unternehmer die derzeitige Geschäftslage als gut, zwei von drei Betrieben halten sie für befriedigend und nur jeder zwölfte Unternehmer findet sie schlecht. 18 Prozent erwarten für die Zukunft eine bessere Geschäftslage, nur zehn Prozent der Unternehmen befürchten dagegen eine Verschlechterung. Nach großen Steigerungen bei der Transportleistung im Jahr 2014 rechnen im Frühjahr 2015 nur 20 Prozent der Transportunternehmer mit einem Anstieg des nationalen Frachtvolumens. 14 Prozent gehen von einem sinkenden Güteraufkommen aus. Auf Platz eins der Risiken steht nach wie vor der Fachkräfte-, insbesondere der Fahrermangel. Zunehmend kritisch wird auch die Entwicklung der Arbeitskosten und der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen gesehen. Die Verringerung der Dieselpreise im Zeitraum von Januar 2014 bis Januar 2015 von 1,38 1/l auf 1,13 1/l dürfte sich in der Branche voraussichtlich kaum auswirken, da viele Transportunternehmer mit ihren Kunden einen „Dieselfloater“ vereinbart haben, so dass sich die gesunkenen Preise nahezu ergebnisneutral auswirken. > Marco Rieso, IHK ■ OWi 03.2015 | 11 titelthema INDUSTRIE INDUSTRIE Ernährungsgewerbe -3,6 Ernährungsgewerbe Metallgewerbe -3,6 -6,8 20,2 -6,8 20,2 Metallgewerbe Maschinenbau -30,7 Maschinenbau Möbel -30,7 Möbel Elektrotechnik Gummi/Kunststoff 15,6 -16,2 -5,3 15,6 -20 -40 -20 -0,7 Ernährungsgewerbe -1,4 Ernährungsgewerbe Metallgewerbe -1,4 -6,4 -37,0 Maschinenbau Möbel 29,7 60,9 60,9 54,9 0 20 40 0 20 40 54,9 60 80 100 60 80 100 -37,0 37,9 30,0 30,0 23,7 0 Elektrotechnik Gummi/Kunststoff -1,5 -7,8 Gummi/Kunststoff -7,8 -20 -40 -20 besser besser 34,7 0 -1,5 -40 schlechter schlechter 34,7 37,9 -6,4 Möbel Elektrotechnik gut 29,7 Erwartete Geschäftslage Erwartete Geschäftslage Metallgewerbe Maschinenbau schlecht 32,4 -5,3 -0,7 -40 gut 32,4 -16,2 Elektrotechnik Gummi/Kunststoff schlecht 2,1 33,9 0 20 0 20 33,9 40 60 80 100 40 60 80 100 Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung (in %) Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung (in %) 53,3 Auslandsnachfrage Auslandsnachfrage Arbeitskosten Arbeitskosten Wirtschaftspolitische Rahmenbeingungen Wirtschaftspolitische Rahmenbeingungen Inlandsnachfrage 41,0 Rohstoffpreise Energiepreise Energiepreise Finanzierung >> 31,1 31,1 19,1 19,1 18,8 18,8 16,3 16,3 Fachkräftemangel Rohstoffpreise 100 90 100 80 90 70 80 60 70 50 60 40 50 30 40 20 30 10 20 0 10 0 44,2 41,0 40,6 40,6 Wechselkurs Fachkräftemangel Finanzierung 53,3 44,2 Inlandsnachfrage Wechselkurs 5,5 5,5 Frühjahr 2015 Herbst 2014 Frühjahr 2015 Frühjahr 2014 Herbst 2014 Herbst 2013 Frühjahr 2014 Herbst 2013 0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 60 F = Frühjahr H = Herbst F = Frühjahr H = Herbst Investitionserwartungen in % Investitionserwartungen in % 22,0 22,0 58,4 58,4 19,6 19,6 F 10 F 10 35,3 35,3 45,4 45,4 43,3 43,3 56,5 56,5 46,5 46,5 46,6 46,6 8,2 H8,2 10 H 10 8,1 F8,1 11 F 11 10,0 10,0 H 11 H 11 steigen steigen 38,8 38,8 33,4 33,4 43,6 43,6 55,6 55,6 17,6 17,6 F 12 F 12 11,0 11,0 H 12 gleich bleiben gleich bleiben H 12 sinken sinken Sowohl Einschätzungen zurhaben momentanen Geschäftslage als die auch die Erwartungen sich geringfügig ablage als auch Erwartungen sich geringfügig abgekühlt, was die zu einem leichtenhaben Rückgang des Konjunkturgekühlt, wasfür zudie einem leichten Rückgang Konjunkturklimaindex Industrie führt. Immerdes noch 38 Prozent klimaindex fürbewerten die Industrie ImmerGeschäftslage noch 38 Prozent der Betriebe ihreführt. derzeitige mit der bewerten ihre derzeitige Geschäftslage mit gut,Betriebe 10 Prozent als „schlecht“. Besonders zufrieden sind gut, 10 Prozent Besonders zufrieden sind die Betriebe ausals der„schlecht“. Elektro- und der Kunststoffbranche. die aus der und der Kunststoffbranche. BeiBetriebe einem Blick auf Elektrodie kommenden 12 Monate hat die Bei Blick auf die Monate hat Von die Zahleinem der Pessimisten nurkommenden geringfügig12 zugenommen: Zahl der Pessimisten nur geringfügig zugenommen: Von einer Verschlechterung der Geschäftslage gehen in der einer Verschlechterung gehen in der Industrie 16 Prozent aus,der vonGeschäftslage einer Besserung 26 Prozent. Industrie 16 Prozent aus, von einer Besserung 26 Prozent. Mit Ausnahme des Maschinenbaus überwiegen in den Mit Ausnahme des Maschinenbaus überwiegen größten Industriebranchen Ostwestfalens nach wieinvorden die größten Industriebranchen Ostwestfalens wie voreine die Optimisten. In der Metallbranche erwartennach 38 Prozent Optimisten. In dernur Metallbranche erwarten 38 Prozent eine Besserung und 6 Prozent eine Verschlechterung. Im Besserung und nur 6sind Prozent eine Verschlechterung. Im Ernährungsgewerbe 35 Prozent optimistisch und nur Ernährungsgewerbe sind 35 Prozent optimistisch und nur 1 Prozent pessimistisch. 1 Prozent pessimistisch. RISIko AUSlANDSNAchfRAgE RISIko AUSlANDSNAchfRAgE Größtes Risiko für die Industrie bleibt die Auslands- 23,7 2,1 STImmUNg wEITER poSITIv Sowohl die Einschätzungen momentanen GeschäftsSTImmUNg wEITERzur poSITIv 28,7 28,7 28,2 28,2 30,0 30,0 52,3 52,3 53,8 53,8 48,2 48,2 19,0 19,0 F 13 F 13 18,0 18,0 H 13 H 13 21,8 21,8 F 14 F 14 18,8 18,8 52,6 52,6 28,6 28,6 H 14 H 14 29,5 29,5 49,5 49,5 21,0 21,0 F 15 F 15 Die Ergebnisse der einzelnen Untergruppen und alle Die Ergebnisse der einzelnen Untergruppen und alle weiteren 12 | OWi 03.2015 Branchen finden Sie unter: www.ostwestfalen.ihk.de weiteren Branchen finden Sie unter: www.ostwestfalen.ihk.de Größtes Risiko für die der Industrie bleibt die das Auslandsnachfrage, 53 Prozent Betriebe sehen so. Der nachfrage, 53 Prozent der Betriebe sehen das so. Der Russland-Ukraine-Konflikt, der Nahe Osten, das weiterhin Russland-Ukraine-Konflikt, der Nahe Osten, das weiterhin geringe Wachstum der Eurozone und eine schwächere geringe Wachstum der Eurozone undReihe eine von schwächere wirtschaftliche Entwicklung in einer Schwelwirtschaftliche Entwicklung in einer Reihe von Schwellenländern machen die Auslandsnachfrage anfällig. Auf lenländern machen die Auslandsnachfrage anfällig. Auf Platz 2 liegen die Arbeitskosten (44 Prozent): Aktuelle Platz 2 liegen die Arbeitskosten (44 Prozent): Aktuelle Tarifverhandlungen der in Ostwestfalen stark vertretenen Tarifverhandlungen der in Ostwestfalen stark vertretenen Branchen und die öffentlichen Diskussionen um den Branchen und die öffentlichen um den flächendeckenden MindestlohnsDiskussionen wirken sich hier aus. flächendeckenden Mindestlohns wirkender sich hier aus. Die Energiepreise haben mit 16 Prozent Nennungen Die Energiepreise haben mitverloren. 16 Prozent derSpitze Nennungen derzeit ihr Risikopotenzial In der waren derzeit Risikopotenzial verloren. derniedrige Spitze Ölpreis waren dies 54 ihr Prozent im Herbst 2013. Der In sehr dies im Herbst 2013. Der sehr niedrige Ölpreis und 54 dieProzent zumindest vorübergehende Stabilisierung beiund die zumindest vorübergehende beispielsweise der EEG-Abgabe sorgen beiStabilisierung den Unternehmen spielsweise EEG-Abgabe sorgenMittelbei den Unternehmen aktuell für der etwas Entspannung. bis langfristig aktuell für etwas Entspannung. Mittelbis langfristig werden die Energiepreise aber sicher wieder an Bedeuwerden die Energiepreise aberder sicher wieder an Bedeutung gewinnen. Im Rahmen Energiewende bleiben tung gewinnen. Im Rahmen weiterhin viele Fragen offen. der Energiewende bleiben weiterhin viele Fragen offen. INvESTITIoNSBEREITSchAfT STEIgT INvESTITIoNSBEREITSchAfT STEIgT Mit der Investitionsbereitschaft geht es in diesem Jahr Mit der Investitionsbereitschaft es in diesem Jahrin voraussichtlich wieder nach oben.geht 30 Prozent geben an, voraussichtlich wieder nach oben. 30 Prozent geben an, in den kommenden 12 Monaten wieder mehr zu investieren, den kommenden 12 Monaten wieder mehr zu investieren, im Herbst 2014 waren das nur 19 Prozent. Sinkende im Herbst 2014 waren das 21 nurProzent 19 Prozent. Investitionen in 2015 planen (HerbstSinkende 2014: 29 Investitionen 2015 planen 21 Prozentwäre (Herbst 2014: 29 Prozent). Mit in steigenden Investitionen auch wieder Prozent). eine BasisMit fürsteigenden WachstumInvestitionen geschaffen.wäre Das auch Gros wieder der Ineine Basis für DasimGros der Investitionen in Wachstum der Industriegeschaffen. ist weiterhin Bereich der vestitionen in der Industrie ist weiterhin im Bereich Ersatzbeschaffungen (66 Prozent) geplant, gefolgt der von Ersatzbeschaffungen (66 Prozent) geplant, gefolgt von Rationalisierungsmaßnahmen (62 Prozent). Jedes zweite Rationalisierungsmaßnahmen (62 Prozent). Jedes zweite Unternehmen plant in Produktinnovationen zu investieren. Unternehmen plant in Produktinnovationen zu investieren. . Elsa-Brändström-Str. . Telefon . [email protected] Industrieundund Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld 1 - 13 -. 33602 Bielefeld 0521 554-0 | Titelbild: . Elsa-Brändström-Str. . Telefon . [email protected] © iWorkAlone – Fotolia IndustrieHandelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld 3 . 33602 Bielefeld 0521 554-0 | Titelbild: © iWorkAlone – Fotolia Momentane Geschäftslage Momentane Geschäftslage Foto: ©stockWERK/Fotolia Export stützt die ostwestfälische Industrie Die Industrieunternehmen erzielen einen neuen Auslandsumsatz-Rekord. Der ostwestfälische Maschinenbau behauptet sich an der Spitze der Exportbranchen. Die Beschäftigtenzahlen bleiben stabil. OWI OWIVerarb_Gew_F15.docx Verarb_Gew_F15.docx Nach aktuellen Daten des Landesbetriebes Vergleichszahlen aus 2013. Dieses leichte Information und Technik NRW (IT.NRW) für Plus wurde durch das Auslandsgeschäft erAusrüstungen auf. wurAusrüstungen auf. Hier Hier wurBetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten hat wirtschaftet. Während die Inlandsumsätze den 2014 52,1 Prozent des 2014Gewerbe 52,1 Prozentrückläufig des waren, legten die Auslandsumdasden Verarbeitende in Ostwestfalen Umsatzes im Ausland erwirtUmsatzes im Ausland erwirtin 2014 einen Gesamtumsatz von 39,5 Milsätze zu: Sie stiegen von Januar bis Dezemschaftet. Es folgt der Maschaftet. Es Nach folgt der Maliarden Euro erwirtschaftet. der Ausber um 2,5 Prozent auf gut 14,3 Milliarden schinenbau (51,6 Prozent) schinenbau (51,6 wertung der Monatsmeldungen lagen dieProzent) Euro. Die Exportquote beträgt nunmehr akvor vor den den Herstellern vonProzent in Ostwestfalen. Gesamtumsätze damit 0,5Herstellern Prozent über den tuellvon 36,3 Kraftfahrzeugteilen Kraftfahrzeugteilen Prozent). Prozent). (48,3 (48,3 Damit hat die Industrie beim Auslandsumsatz einen neuen Rekord erzielt: Die bisherigen Rekordumsätze aus dem Vorjahr wurden nochmals übertroffen. Die Abbildung 1 zeigt die aktuellen Auslandsumsätze der wichtigsten Industriebranchen in Ostwestfalen und wie sich deren Auslandsumsätze seit 2010 entwickelt haben. Den größten k.k. A.A. Der Der Export Export erwies erwies sich sich damit damit wieder wieder einmal einmal als als Stütze Stütze für für die die ostwestfälische ostwestfälische KonjunkKonjunk- OWi 03.2015 | 13 titelthema Auslandsumsatz erwirtschaftet der Maschinenbau mit über 3,3 Milliarden Euro, gefolgt von den Herstellern von Nahrungsmitteln (2,2 Milliarden Euro) und elektrischer Erzeugnisse (1,9 Milliarden Euro). Die größten Zuwächse in der laufenden Dekade verzeichneten die ostwestfälischen Hersteller von Kraftfahrzeugteilen (+42,4 Prozent) vor den Nahrungsmittelherstellern mit einem Zuwachs von 41,6 Prozent. Beim Exportwachstum liegen die Hersteller von Metallerzeugnissen an dritter Position mit 34 Prozent. Die zehn exportstärksten Industriebranchen konnten auch alle in den vergangenen vier Jahren zulegen. Die höchsten Exportquoten weisen die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen auf. Hier wurden 2014 52,1 Prozent des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet. Es folgt der Maschinenbau (51,6 Prozent) vor den Herstellern von Kraftfahrzeugteilen (48,3 Prozent). Krisen haben die deutschen Betriebe 2014 so viele Waren in alle Welt geliefert wie noch nie zuvor. Insgesamt wurden aus Deutschland Produkte im Wert von 1.133,6 MilliarOWI Verarb_Gew_F15.docx den Euro ausgeführt und damit 3,7 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. stärksten Partnern liegt größtenteils im Plus. LedigAuch die Außenhandelsstatistik NRW belegt lich mit (-0,8 das immer noch Frankreich stabile Geschäft mit dem Prozent) und mit der Schweiz Ausland. Die Abbildung 2 zeigt die Ent(-5,6 Prozent) liegt NRW im wicklung Erfreulich der Außenhandelsbeziehungen Minus. ist, dass NRWsder zu denAußenhandel Hauptpartnerländern. Der mit Audas auch einigen europäischen Ländern 2014 wieder im Plus lag. ßenhandel NRWs mit den stärksten Partnern liegt größtenteils im Plus. Lediglich mit Frankreich (-0,8 Prozent) und mit der Schweiz (-5,6 Prozent) liegt NRW im Minus. Erfreulich ist, dass der Außenhandel auch mit einigen europäischen Ländern 2014 wieder im Plus lag. Die Zahl der Beschäftigten in der Industrie blieb in Ostwestfalen mit 149.261 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. im Landesdurchschnitt sank die Beschäftigung minimal um –0,1 Prozent. > Arne Potthoff, IHK ■ +1,4 -0,8 +6,0 +4,4 +2,9 +5,7 Veränd. zum Vorjahreszeitraum in % +4,0 +1,1 +7,3 +8,1 Der Export erwies sich damit wieder einmal als Stütze für die ostwestfälische Konjunktur. Dass der Russland-Ukraine-Konflikt, eine weiterhin schwache Konjunktur in Teilen der Eurozone oder andere geopolitische Krisen den Außenhandel noch nicht substanziell schwächen konnten, belegen zwei weitere Fakten. Trotz der internationalen Die Zahl der Beschäftigten in der Indus-trie blieb in Ostwestfalen mit 149.261 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. im Landesdurchschnitt sank die Beschäftigung minimal um -0,1 Prozent. Arne Potthoff, IHK >> 14 | OWi 03.2015 Die Ergebnisse der einzelnen Untergruppen und alle weiteren Branchen im Internet: www.ostwestfalen.ihk.de -5,6 PR-Anzeige Einblick Das Wirtschaftsporträt Marta Herford Dr. jur. Thorsten Graf Rechtsanwalt • Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz: – Markenrecht – Wettbewerbsrecht, – Designrecht – Urheberrecht • Jetzt auch zertifiziert: Datenschutzbeauftragter (TÜVT-NORD) Kontakt: Telefon (0 52 21) 1 87 99 40 Fax (0 52 21) 1 87 99 41 www.ra-dr-graf.de Mehr als ein Museum Marta Herford ist die ideale Eventlocation. Marta Herford geHört zu den woHl innovativsten MuseuMsbauten weltweit. iM ostwestfäliscHen Herford erricHtete frank geHry 2005 eine spektakuläre rauMskulptur direkt an der aa. Mit seinen fließenden und gleichsam kippenden Formen erstrahlt das Marta in seiner Umgebung. Für die Museumsfassade wählte der amerikanische Star-Architekt dunkelrote Backsteine, die im Kontrast zu dem hellen Dach aus Edelstahl stehen. Ganz im Gegensatz zur gewohnten Verwendung bei historischen Industrie-Gebäuden in der Region werden die Steine hier jedoch überraschend in Schwingung versetzt. Marta Herford ist ein international ausgerichtetes Museum für zeitgenössische Kunst mit besonderem Blick auf Architektur und Design, das zum „Museum des Jahres 2014“ gekürt wurde (AICA) und in diesem Jahr bereits das 10-jährige Jubiläum mit außergewöhnlichem Ausstellungs- und Begleitprogramm feiert. Aber Marta Herford ist zugleich auch mehr als ein Museum: Sie sind herzlich eingeladen Ihre Empfänge, Galaveranstaltungen, Kongresse, Tagungen und Workshops im einzigen öffentlichen Museumsbau Frank Gehrys zu veranstalten. Begrüßen Sie Ihre Gäste in eindrucksvoller Kulisse von Forum und Lobby. Oder nutzen Sie unsere vielseitig einsetzbaren Seminarräume mit modernster technischer Ausstattung in heller und ruhiger Atmosphäre. Flexible Bestuhlungs- und Raumkonzepte passen sich Ihrer Veranstaltung und der Teilnehmerzahl ideal an. Die Möglichkeit eines exklusiven Caterings rundet Ihre Veranstaltung ab. Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden und der Bahnhof liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Marta Herford Für Rückfragen und buchungen wenden Sie sich bitte an: [email protected] Telefon +49 (0) 5221 99 44 30-24 oder schauen Sie für mehr inspiration im internet auf: www.marta.herford.de/eventlocation OWi 03.2015 | 15 OWi Regional Stadt Bielefeld „Artgerecht Zwo“ geht an den Start Foto: Artgerecht Meinung Kommunikationsexperten: André Mielitz (links) und Guido Klinker haben die Artgerecht Zwo GmbH Gerald Blome, IHK Gewerbeflächen für das Oberzentrum Gewerbeflächen sind ein knappes Gut, das in Zukunft immer wertvoller wird. Und die Stadt Bielefeld muss mehr tun als in der Vergangenheit, damit die wenigen Freiflächen und Standorte für Gewerbe und Industrie gesichert werden. Aus Rathaus und Wirtschaftsförderung kommt die Kunde, dass das Oberzentrum 200 Hektar Gewerbeflächen bis 2035 benötigt. In Zeiten hoher Naturschutzwiderstände und Nutzungskonflikte, auch durch einen nicht gerade wirtschaftsfreundlichen Entwurf des Landesentwicklungsplans (LEP NRW), ist das ambitioniert, aber auch notwendig. Derzeit kann Bielefeld wieder Flächen am Ostring und an der A 2 anbieten, die auch gleich reißenden Absatz finden. Wenn das Angebot stimmt, ist also die Nachfrage da. Abwanderungstendenzen gibt es immer dann, wenn keine geeigneten Flächen vorrätig sind. Die aktuelle Umfrage zum Gewerbeflächenbedarf bei Bielefelder Unternehmen wird Zahlen zur weiteren Begründung liefern, Erweiterungen bestehender Betriebe zeigen und Verfügbarkeiten klären. Dann ist die Politik gefordert, sich für den Wirtschaftsstandort Bielefeld einzusetzen und auch Konflikte auszuhalten. Es muss bei neuen Gewerbeflächen zwar interkommunal für die Region gedacht werden, aber das Oberzentrum Bielefeld muss voran gehen! Benötigt wird ein zukunftsweisendes Gewerbeflächenkonzept mit breiter politischer Basis! ■ gegründet. Bielefeld. Artgerecht, eine der führenden Werbeagenturen für Corporate Publishing in Ostwestfalen-Lippe, hat ihr Leistungsspektrum um den Bereich Content Marketing erweitert. Guido Klinker und André Mielitz übernehmen die Geschäftsführung. Professionell erstellte Inhalte werden zunehmend zu einem Erfolgsgaranten von Unternehmen. Eine Entwicklung, der die Artgerecht Zwo GmbH Rechnung tragen möchte. Die Spezialisten für Corporate Publishing und Content Marketing und Schwesterunternehmen der Artgerecht Werbeagentur aus Bielefeld bietet Unternehmen, NonProfit-Organisationen und öffentlichen Einrichtungen einen Komplettservice für die Erstellung von hochwertigen Inhalten für die Unternehmenskommunikation. Gegründet wurde Artgerecht Zwo von Guido Klinker, der seit zwanzig Jahren auf Agentur- und Verlagsseite im Kontext Corporate Publishing und Content Marketing aktiv ist, und von André Mielitz, Geschäftsführer der Artgerecht Werbeagentur. Mielitz bedient mit seiner Agentur überwiegend regiona- Zahlen & fakten Verarbeitendes Gewerbe in der Stadt Bielefeld (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro 19.000 5.000 18.500 4.500 18.000 4.000 17.500 3.500 17.000 3.000 16.500 2.500 2.000 16.000 Jan.–Dez. 2010 16 | OWi 03.2015 le, aber auch bundesweit agierende mittelständische Kunden im Kontext Kampagne, Web, Corporate und Editorial Design. „Mit Artgerecht Zwo verlängern wir unser Angebot konsequent und bieten unseren Kunden nunmehr die gesamte Bandbreite der Marketing- und Unternehmenskommunikation an“, so Mielitz. „Gerade für den Mittelstand bieten sich mit Corporate Publishing und Content Marketing spannende Möglichkeiten, ihre Budgets noch zielgerichteter und effizienter einzusetzen.“ „Die Medienkanäle und das Mediennutzungsverhalten verändern sich rasant. Daher verstehen wir uns nicht nur als Umsetzer von konkreten Maßnahmen, sondern vor allem als Mitdenker und Sparringspartner, wenn es darum geht, seine Gesamtkommunikation mit allen Optionen der Werbung und des Corporate Publishing und Content Marketings strategisch zu planen und umzusetzen“, ergänzt Guido Klinker. Artgerecht Zwo ist in den Räumlichkeiten der Artgerecht Werbeagentur zentral in der Bielefelder Altstadt gelegen. ■ Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Bielefeld. Entgegen den letztjährigen Prognosen und trotz historisch niedriger Zinsen hat die Sparkasse Bielefeld auch 2014 gute Geschäfte gemacht: Der Gewinn vor Steuern betrug 71,2 (2013: 72) Millionen Euro. „Das ist ein schönes Ergebnis“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Dieter Brand auf der Bilanzpressekonferenz. Die durchschnittliche Bilanzsumme habe sich 2014 auf 5,82 Milliarden Euro belaufen (2013: 5,78 Milliarden Euro). Auch für 2015 sei die Sparkasse – trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase – „vorsichtig optimistisch“, so Brand. In 190 Jahren Sparkassengeschichte in Bielefeld habe es eine derartige Situation bisher nicht gegeben. Die „quasi Abschaffung der Zinsen“ bedeute für alle Kreditinstitute, deren Geschäftsergebnis maßgeblich vom Zinsüberschuss beeinflusst sei, „eine gewaltige Herausforderung“, so der Vorstandsvorsitzende. Nach Worten von Vorstandsmitglied Hagen Reuning habe der Zinsüberschuss 2014 exakt 133,9 Millionen Euro (2013: 133,8 Millionen Euro) betragen. Das Kreditvolumen ging nach Darstellung vom stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Michael Fröhlich im Vorjahresvergleich um 106 Millionen Euro auf knapp vier Milliarden Euro zurück, die gewerblichen Kredite von 552 auf 519 Millionen Euro. In Bezug zur Nachfrage nach Grundstücken appel- Foto: Sparkasse Bielefeld Sparkasse Bielefeld für 2015 trotz Niedrigzinsphase „vorsichtig optimistisch“ Ist „vorsichtig optimistisch“ für 2015: Der Vorstand der Sparkasse Bielefeld mit Tobias Kersten, Hagen Reuning, Michael Fröhlich und Dr. Dieter Brand (von links). lierte der Vorstand an die Politik, genügend Vorrat bereit zu stellen. Das sei leider nicht immer der Fall, auch nicht im gewerblichen Bereich. Bei den Existenzgründungen mache sich die gute Arbeitsmarktlage bemerkbar, so Fröhlich, weshalb weniger Personen den Schritt in die Selbstständigkeit wagten. Deshalb habe die Sparkasse 2014 lediglich 68 Gründungen mit einem Gesamtkapitalvolumen von 3 Millionen Euro betreuen können (2013: 86 Gründungen mit 5,4 Millionen Euro). Die „tragende Säule“ im internationalen Geschäft der Sparkasse sei auch 2014 das Währungsgeschäft gewesen. In diesem Zusammenhang freute sich Fröhlich, dass die Sparkasse mit der international „hervorragend aufgestellten“ Bank of New York Mellon im Vorjahr eine Kooperation vereinbart habe, die in 35 Ländern auf allen Kontinenten mit über 2.000 Korrespondenten ihre Kunden bei der Strukturierung von Exportgeschäften oder der langfristigen Exportfinanzierung unterstütze. Die Wertpapierumsätze der Sparkasse Bielefeld erhöhten sich von 458 Millionen Euro in 2013 auf 518 Millionen Euro in 2014, so der stellvertretende Vorstand Tobias Kersten. Insgesamt beschäftigte die Sparkasse Bielefeld zum Bilanzstichtag am 31. Dezember 2014 genau 1.430 Mitarbeiter (2013: 1.469), darunter 99 Auszubildende. ■ OWi 03.2015 | 17 OWi Regional Stadt Bielefeld EK/servicegroup und VEDES Gruppe legen Spielwaren-Geschäft zusammen Bielefeld. Für Franz-Josef Hasebrink, Vorstandsvorsitzender der EK/servicegroup, steigt der Veränderungsdruck im Einzelhandel, denn der „qualitäts- und serviceorientierte Fachhandel steht weiter im Wettbewerb mit preisaggressiven Discountern und reinen Online-Händlern“. Trotzdem: „Wir haben uns entschieden, die Chancen zu sehen“, sagte er bei der EK-Pressekonferenz anlässlich der EK-Live-Messe in Bielefeld. „Die Probleme im Handel sind die Probleme der Geschäftsmodelle.“ Die Antwort der EK seien „umfassende Multichannel-Lösungen“, für die er eine „sehr gute Zukunft“ erwarte. Basis für den Geschäftserfolg sei ein regional verwurzelter, inhabergeführter Facheinzelhandel, der das Internet als Kommunikationsfaktor nutze. So wurde auf der Messe ein neu entwickeltes Webshop-Modul zur OnlineLösung „myWeb“ vorgestellt, mit der die Ladentheke des Fachhandels ins Internet verlängert würde. Bislang nutzen zwölf Händler das Angebot, zehn weitere seien in Planung, bis zum Ende des Jahres solle die Nutzerzahl auf 100 klettern. Aktuell gehören 2.115 Mitglieder zur EK, die circa 3.000 Geschäfte betreiben. Damit sei die Zahl der Mitglieder im Vergleich zum Vorjahr um 52 gesunken. Als Grund nannte Hasebrink eine fehlende Nachfolgerregelung für die betroffenen Betriebe. Beim Umsatz konnte der Vorstandsvorsitzende ein Plus von 1,7 Prozent vermelden, der auf 1,326 Milliarden Euro kletterte. Damit liege EK im Trend der Handelsentwicklung, 18 | OWi 03.2015 Hasebrink zeigte sich „gut zufrieden“ mit den Zahlen. Zur weiteren Wachstumsstrategie gehöre auch die Neugründung der „ToyPartner VEDES/EK GmbH“ zum 1. Februar dieses Jahres, an der die beiden Verbundgruppen EK/ servicegroup und die VEDES Gruppe – nach eigenen Angaben Europas stärkste Verbundgruppe für Spiel, Freizeit und Familie – zu jeweils 50 Prozent beteiligt seien. Sitz der neuen Gesellschaft ist Nürnberg. Die Geschäftsführung werde von den beiden VEDES-Vorständen Wolfgang Groß und Achim Weniger sowie EK-Vorstandsmitglied Bernd Horenkamp geleitet. Ziel der strategischen Zusammenarbeit sei es, die Leistungsfähigkeit für alle Mitgliedsfirmen beider Verbundgruppen zu verbessern. Das Marktvolumen der EK/servicegroup Tochtergesellschaft SPIEL & SPASS und der VEDES Gruppe schätzt Hasebrink auf rund 20 Prozent. Die Synergieeffekte bezifferte Hasebrink für EK auf „mindestens eine Million Euro“. Allerdings sei das „nicht der wesentliche Effekt“, viel wichtiger seien die Markenstrategie, Werbung oder die Frage, welche Effekte die neue Gruppe gegenüber der Industrie erzielen könne. Auswirkungen habe die Neuorganisation auch auf das Personal in Bielefeld. Der Vertrag mit dem bisherigen SPIEL & SPASS-Geschäftsführer sei beendet, den 19 Mitarbeitern gekündigt worden. Für nahezu alle Mitarbeiter wurden neue Angebote unterbreitet, betonte Hasebrink. Insgesamt beschäftigt die EK/servicegroup rund 500 Mitarbeiter. Bereits im September 2014 seien die Buchhandelsaktivitäten der EK-Tochter Buch & Marketing GmbH mit den Abrechnungs- und Finanzdienstleistungen der ANWR-Tochter BAG GmbH & Co. KG in der neu gegründeten Buchwert GmbH & Co. KG zusammengelegt worden. Im März vergangenen Jahres übernahmen die Bielefelder die Anteile der Viersener Verbundgruppe WHB, die mit einem Jahresumsatz von rund 30 Millionen „zu den bedeutenden Playern in der Living-Branche zählen“. „Eine Verbundgruppe mit mittelständischen Partnern wird organisch nicht wachsen können“, beantwortete Hasebrink die Frage nach dem Grund der Zusammenschlüsse, nötig sei auch „anorganisches Wachstum“. Aktuell würden Verhandlungen mit der holländischen Euretco geführt, laut Hasebrink ist die in Hoevelaken ansässige Verbundgruppe die größte im Nachbarland, mit einem Umsatz von etwa 900 Millionen Euro und rund 2.000 Mitgliedern. ■ PERSONALIEn Mit Dr. Thorsten Schneider (44) konnte die Xavannah GmbH & Co. KG aus Bielefeld einen erfahrenen IT-Manager für das Füh- Foto: Xavannah GmbH & Co. KG Die Bielefelder Unternehmensgruppe Seidensticker stärkt ihr strategisches Marketing mit Stefan Koenen, der die neu geschaffene Stelle als Head of Marketing übernommen Stefan Koenen hat. Der Diplom-Kommunikationswirt blickt bereits auf 15 Jahre Erfahrung im strategischen Marketing sowie im Retail zurück und vertiefte sein Knowhow bei international bekannten Kommunikations- und Werbeagenturen wie „FCB Wilkens“ und „BBDO Campaign“. Seit 2012 war Koenen als Marketing Director & Managing Director bei „mfi/UnibailRodamco“, Europas größtem Handelsimmobilienkonzern, tätig. Neben dem strategischen Marketing verantwortete der gebürtige Schwarzwälder unter anderem die Bereiche Marktforschung, Online & Social Media sowie Event & PR. Darüber hinaus sammelte Koenen Branchenerfahrung beim Bodywear und Dessous Unternehmen „Triumph International“, für das er fünf Jahre als Head of Brand Marketing die internationalen Marketing-Aktivitäten leitete. Bei der „CBR Fashion Group“ führte er neben dem Brand Marketing auch den Bereich Digital & Visual Merchandising für die Marke CECIL. „Wir werden zukünftig den Fokus noch intensiver auf den strategischen Ausbau unserer Marketing-Aktivitäten legen und mit gezielten Konzepten über alle Kanäle unsere Kernmarken Seidensticker und Jacques Britt konsequent stärken. Mit Stefan Koenen konnten wir dafür einen ausgewiesenen Fachmann gewinnen“, so die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Frank und Gerd Oliver Seidensticker. ■ rungsteam gewinnen. Neben Führung und Ausbau des Entwickler-Teams gehöre zu seinen Aufgaben auch die zukunftssichere Positionierung sowie der Ausbau der TechnoloDr. Thorsten Schneider gien. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen kennt Dr. Schneider eine Vielzahl von Technologien, Betriebssystemen und Softwareprodukten. Bis Dezember 2014 arbeitete der Diplom-Informatiker (Studium an der Universität Heidelberg und Promotion am Zentrum für Weltraummedizin in Berlin) als Lecturer an der Universität Bielefeld. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Software Engineering, Softwareentwicklung, IT-Sicherheit und Online-Marketing. Zuvor arbeitete Dr. Schneider viele Jahre als Projektmanager, Prozess- und Qualitätsmanager und leitender Entwickler in Unternehmen und Konzernen unterschiedlichster Branchen. ■ Foto: CDH Parteien in der IHK teil und vertritt sehr pointiert die Interessen der Unternehmen“, charakterisiert IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff den Jubilar. ■ Foto: Seidensticker Der Bielefelder Unternehmer und IHK-Ehrenpräsident Dr. Peter von Möller hat sein 80. Lebensjahr vollendet. Von Möller ist Anfang der 1960er-Jahre in das 1762 in Bielefeld geDr. Peter von Möller gründete Familienunternehmen eingetreten. Die Ursprünge der Firma reichen bis ins Jahr 1730 zurück nach Warstein. Begonnen hatte die Familie mit dem Handel und der Verarbeitung von Kupfer. In Bielefeld kamen am Firmensitz, dem so genannten „Kupferhammer“, Anfang des 19. Jahrhunderts eine Gerberei und Lederverarbeitung hinzu, produziert wurden Teile und Treibriemen für die Industrie. Als Leder durch Gummiprodukte ersetzt wurde, stellte die Firma die Produktion um. Seit 1937 werden Kunststoffe verarbeitet. Heute produziert die MöllerGroup mit ihren drei Geschäftsbereichen MöllerTech, MöllerWerke und MöllerFlex unter anderem für die Automobilindustrie und den Maschinenbau. Die Internationalisierung startete 1980 mit einem Firmenstandort in Frankreich. Mittlerweile kommen Standorte in Großbritannien, den USA, Rumänien und China hinzu. Weltweit arbeiten heute über 2.000 Personen für die MöllerGroup. Zusätzlich zu seiner unternehmerischen Tätigkeit engagiert sich von Möller vielfach ehrenamtlich – beispielsweise in der firmeneigenen „Stiftung Möllerstift“ oder für die Interessen der Wirtschaft als IHK-Präsident von 1986 bis 1994. Seit 1994 ist er IHKEhrenpräsident. „Zu Peter von Möller habe ich schon seit 1986 relativ engen Kontakt. Er ist ein besonnener, charismatischer Unternehmer, der bis heute aktiv Verantwortung in seinem Familienbetrieb übernimmt. Sein ehrenamtliches Engagement ist beispielhaft, nicht nur in der IHK. Wirtschaftspolitisch setzt er nach wie vor Akzente, sein besonderes Augenmerk gilt auch der Entwicklung in Europa. Er ist ein Mann, dem man zuhört, wenn er das Wort ergreift. Als langjähriger Ehrenpräsident nimmt er nach wie vor an den Gesprächen mit politischen Michael Rieger, seit 2001 Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes für Handelsvermittlung und Vertrieb Ostwestfalen-Lippe (CDH) in Bielefeld, vollendete sein 70. Lebensjahr. Rieger Michael Rieger kann auf eine rund 45-jährige Tätigkeit als Handelsvertreter im Bereich Damenoberbekleidung zurückblicken. Seit 21 Jahren veranstaltet er die CDH-Modemesse, auf der Handelsvertreter zweimal im Jahr in der Stadthalle Gütersloh ihre Kollektionen im Bekleidungsbereich für Fachhändler in der Region ausstellen. Neben seinem Beruf ist Rieger langjährig ehrenamtlich aktiv. Für die Gruppe der Handelsvertreter war er von 2002 bis 2014 Mitglied in der Vollversammlung und des Handelsausschusses der IHK Ostwestfalen. Im Jahr 2005 erhielt er die CDH-Ehrennadel in Gold für seine Verdienste um den Berufsstand und die Berufsorganisation der Handelsvertreter. ■ OWi 03.2015 | 19 OWi Regional Stadt Bielefeld Bielefeld. Die itelligence AG, IT-Komplettdienstleister mit Sitz in Bielefeld, schließt das Geschäftsjahr 2014 mit hohen Zuwächsen bei den Umsatzerlösen sowie einer leichten Steigerung der operativen Erträge ab. Beim Umsatz wurde im vierten Quartal eine Steigerung um 27,9 Prozent von 135,3 Millionen Euro auf 173,1 Millionen Euro erzielt. Im gesamten Geschäftsjahr 2014 steigerte itelligence den Umsatz um 21,8 Prozent von 457,1 Millionen Euro auf 556,8 Millionen Euro. Damit habe das Umsatzziel von über 500 Millionen Euro sehr deutlich übertroffen werden können. Dazu beigetragen hätten das wiederum deutliche organische Wachstum (+8,1 Prozent) als auch der Umsatzanstieg aufgrund neu erworbener Unternehmen im Jahr 2014 (+13,7 Prozent). Der Auftragsbestand der itelligence AG stieg von 351,6 Millionen Euro zum Jahresende 2013 auf 563,5 Millionen Euro zum 31.12.2014 (dies beinhalte den Auftragsbestand der GISA GmbH, die im Mai 2014 von itelligence mehrheitlich übernommen wurde). Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der itelligence AG: „Wir sind mit dem organischen und anorganischen Umsatzwachstum unseres Unternehmens sehr zufrieden. Damit haben wir das Marktwachstum deutlich übertroffen und Marktanteile dazugewonnen. Wir wollen diese Entwicklung auch 2015 fortsetzen.“ In den einzelnen Umsatzbereichen entwickelte sich das Consulting mit einem Anstieg von 14,8 Prozent von 214,9 Millionen Euro auf 246,6 Millionen Euro weltweit sehr Foto: itelligence AG itelligence steigert Umsatz und gewinnt Marktanteile Planen weiteres Wachstum: Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der itelligence AG, und Norbert Rotter, Finanzvorstand der itelligence AG (rechts). positiv. Der Umsatz im Bereich Outsourcing & Services nahm um 37,1 Prozent zu – von 135,7 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt 186,1 Millionen Euro. Weiterhin stark ausgebaut wurde der Bereich Application Management mit einer Umsatzsteigerung um 35,0 Prozent von 49,1 Millionen Euro auf 66,3 Millionen Euro. Das Lizenzgeschäft lag im Geschäftsjahr 2014 mit 56,9 Millionen Euro auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Mit Blick auf die geographische Verteilung konnte itelligence mit im Abstand größten Segment DACH auch prozentual am stärksten zulegen. Hier stieg der Umsatz um 32,2 Prozent von 192,9 Millionen Euro auf 255,0 Millionen Euro. Norbert Rotter, Finanzvorstand der itelligence AG: „Wir konnten insbesondere im wiederkehrenden Geschäft überproportionales Wachstum von 36,5 Prozent erzielen. Stark dazu beigetragen hat die Akquisition der GISA GmbH. Ein wichtiges Ziel in 2015 ist die nachhaltige Erhöhung der Profitabilität. Wir planen hohe Investitionen in unser Geschäftsmodel zum weiteren Ausbau unserer weltweiten Marktstellung, um damit dem Wandel zum Cloud-Computing Rechnung zu tragen.“ Mit Blick auf den hohen Auftragsbestand und die klare Marktpositionierung der itelligence AG rechnet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2015 mit einer weiteren Umsatz- und Ertragssteigerung. So sollen die Umsätze 2015 mehr als 600 Millionen Euro erreichen. Bei den Erträgen werde eine EBIT-Marge von mehr als fünf Prozent erwartet. itelligence ist mit mehr als 4.000 hochqualifizierten Mitarbeitern in 22 Ländern in fünf Regionen (Asien, Amerika, Westeuropa, Deutschland/Österreich/Schweiz und Osteuropa) vertreten. Das Unternehmen realisiert für über 5.000 Kunden weltweit komplexe Projekte im SAP-Umfeld. ■ Umfrage bei Bielefelder Unternehmen zum Bauflächenbedarf Bielefeld. Die Stadt Bielefeld hat das Büro für Gewerbeplanung und Stadtentwicklung, Dortmund, damit beauftragt, den zukünftigen Bedarf an gewerblichen und industriellen Bauflächen im Stadtgebiet zu ermitteln. Dazu hat das Büro eine Umfrage unter den Bielefelder Unternehmen der Industrie, des Gewerbes und des Handwerks gestartet. Die Ergebnisse werden Basis für den Flächennutzungs- und Regionalplan sein sowie als Argumentationsgrundlage im Verfahren des Landesentwicklungsplans (LEP NRW) dienen. Die Unternehmensbefragung wird von der WEGE Wirtschaftsentwicklungsge20 | OWi 03.2015 sellschaft Bielefeld mbH, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer OstwestfalenLippe zu Bielefeld unterstützt. Es geht um Standortsicherung und betriebliche Entwicklungsperspektiven für die Zukunft bis 2025. Kenntnisse der gegenwärtigen Situation, der zukünftigen Flächenansprüche und betrieblichen Perspektiven sind für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Bielefeld von großer Bedeutung, damit in ausreichendem Maße Flächenvorsorge betrieben werden kann. Die in Zukunft benötigten gewerblichen Grundstücke in der Stadtplanung sollen bedarfsgerecht vorbereitet und bereitgestellt werden. Die Beteiligten erhoffen sich deutliche und aussagekräftige Ergebnisse für die Wirtschaft. Angesprochen sind auch diejenigen Unternehmen, in denen auf absehbare Zeit kein Flächenbedarf besteht. Eine vertrauliche Behandlung der Daten wird selbstverständlich zugesichert. ■ KONTAKT Gerald Blome, IHK Tel.: 0521 554 236 E-Mail: [email protected] Dr. Oetker baut neues Gebäude für Forschung und Entwicklung Weiterentwicklung am Standort Bielefeld: Die Außenansicht zeigt das neue Gebäude für den Bereich Fotos (2): Dr. Oetker GmbH Bielefeld. Das Familienunternehmen Dr. Oetker investiert einen zweistelligen Millionenbetrag in den Bau eines neuen Gebäudes für Forschung und Entwicklung, das auf dem ehemaligen Marktkaufgelände an der Friedrich-List-Straße errichtet werden soll. Dort wird der Unternehmensbereich Forschung und Entwicklung (F+E), gegliedert nach den Hauptabteilungen für die Sortimentsbereiche Frische, Nährmittel und Tiefkühlkost, untergebracht. Der Neubau soll bis Ende 2016 fertiggestellt werden. Das neue Gebäude habe eine Grundfläche von 3.550 m² und biete Arbeitsplätze für rund 100 Mitarbeiter. Um die fachübergreifende Kommunikation zu fördern, werde der F+E-Neubau inspirierend, hell und zukunftsweisend konzipiert. „Die neue Arbeitsumgebung wird als zukunftsweisendes Gebäudekonzept überzeugen. Wir bekennen uns mit dem Neubau einmal mehr zum Standort Bielefeld, berichtet Otto Clüsener, Geschäftsführer Produktion und Technik, Umwelt, Qualitätsmanagement. Ein wesentliches Merkmal des Neubaus ist nach Clüsener die durchgehende offene Laborstruktur mit integrierten Arbeitsplätzen. Auch die Küchen und Entwicklungsbereiche würden kompakt und transparent angeordnet. Das nachhaltige Gebäudekonzept um- Forschung und Entwicklung der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG (Blick von der Blücherstraße). fasse nicht nur energetische, sondern ebenso ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte. Zeitgleich mit dem Neubau erfolge die Umgestaltung des Betriebsgeländes in Bielefeld-Brackwede unter Einschluss der bereits im Jahr 2007 von der Stadt Bielefeld übernommenen Straßenzüge (Teile des Bolbrinkerswegs und Blücherstraße). Die Dr. Oetker GmbH bildet das Dach zahlreicher Produktions- und Vertriebsgesellschaften, die in rund 40 Ländern aktiv sind. Im Geschäftsjahr 2013 erzielte die Dr. Oetker GmbH einen Umsatz von 2.137 Millionen Euro. Weltweit sind rund 10.300 Mitarbeiter bei Dr. Oetker beschäftigt – mehr als 4.300 davon an den sechs deutschen Standorten, die zur Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG gehören.■ PERSONALIE Dr. Alfred Oetker wurde einstimmig zum Stellvertreter des Beiratsvorsitzenden der Dr. August Oetker KG, Dr. h.c. August Oetker, gewählt. Die Führungsholding Dr. August Dr. Alfred Oetker Oetker KG besitzt einen Beirat, der die Beratungs-, Kontroll- und Vetofunktion ausübt. Um dies zu gewährleisten, sind im Beirat mehrheitlich Manager vertreten, die nicht zur Gesellschafterfamilie gehören. Insgesamt gehören dem Gremium sieben Mitglieder an. ■ OWi 03.2015 | 21 OWi Regional kreis gütersloh Meinung Dr. Christoph von der Heiden, IHK-Geschäftsführer Skepsis durch Offenheit begegnen Wer jüngst die öffentliche Veranstaltung der Wirtschaftsförderung im Kreishaus Gütersloh zum Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP besucht hat, hat auch einen Eindruck von der enormen Skepsis bekommen, die gegenwärtig in der Öffentlichkeit gegen TTIP vorherrscht. Da lange Zeit nur wenig Informationen von der mit dem Verhandlungsmandat beauftragten EU-Kommission bis hin zur breiten Bevölkerung durchdrangen, haben Skeptiker sich in Talkshows, auf Internetseiten oder sonstigen Plattformen reichlich informiert: Vom gut begründeten Argument zur Vorsicht bis hin zu Verschwörungstheorien gegen die europäischen beziehungsweise deutschen Errungenschaften des Umweltschutzes, der Arbeitnehmerrechte und des demokratisch legitimierten Rechtssystems ist alles dabei. Eines wird deutlich: Im Wettbewerb um das Vertrauen vieler Bürger haben Politik und Regierungsorganisationen viel Vertrauen eingebüßt. Und viele (Berufs-) Skeptiker, auch NGOs, scheinen unter anderem aus Sicht junger Menschen prophetische Gaben zu besitzen. Je bedrohlicher sie Veränderungen skizzieren, desto glaubhafter wirken sie. Gerade in unserer Zeit der sich schnell verändernden Welt mit ihren aufstrebenden Schwellenländern sind gesellschaft-licher Wandel und manche politische Richtungsanpassung nötig. Und die sind wohl nur noch durch frühe Offenheit in der Informationsarbeit realisierbar. ■ Gerry Weber AG: Kartellbehörden bestätigen Übernahme von Hallhuber Halle. Nach Zustimmung des Kartellamtes in 22. Dezember 2014 den Erwerb des ModeDeutschland sowie der Bundeswettbewerbsunternehmens Hallhuber von der Private behörde in Österreich übernimmt die GERRY Equity Gesellschaft Change Capital Partners WEBER International AG rückwirkend zum LLP unter vorbehaltlicher Zustimmung der 1. Februar alle Anteile an der Hallhuber BeKartellbehörden vermeldet. Die Hallhuber teiligungs GmbH, München. „Es freut uns GmbH ist eine auf hochwertige Damenmode sehr, dass die Zustimmung der Kartellbehörspezialisierte Modemarke und wurde 1977 den planmäßig und zügig erfolgt ist und die am Firmensitz München gegründet. HallhuGERRY WEBER Gruppe nunmehr offiziell ber verkauft ausschließlich vom eigenen Deden Familienzuwachs aus München begrüsignteam entworfene Mode. Sie wird von in ßen darf. Wir freuen uns auf eine partnerlangjähriger Zusammenarbeit erprobten Lieschaftliche und dynamische Zusammenarferanten gefertigt und exklusiv in 219 Shops beit“, erklärt Chief Sales Officer Ralf Weber, in Deutschland, Österreich, Belgien, Großzuständiger Vorstand für den gesamten Verbritannien, der Schweiz und in den Niedertrieb und die Unternehmensentwicklung der landen sowie über eigene Online-PlattforGERRY WEBER Gruppe. men in Deutschland, Österreich, Schweiz, GERRY WEBER wird Hallhuber mit seinen Großbritannien und Frankreich vertrieben. beiden Marken „Hallhuber“ und „Hallhuber 2013 lag der Umsatz bei 109 Millionen Euro. Donna“ als eigenständige Marken im KonDie Gerry Weber International AG mit zern weiterführen. Ralf Weber erklärt weiter: Sitz in Halle/Westfalen ist nach eigenen An„Wir stehen in den Startlöchern. Im nächsgaben ein weltweit operierender Konzern mit ten strategischen Schritt konzentrieren wir sechs eigenen Modemarken. Seit der Grünuns in Abstimmung mit dem Hallhuber-Madung im Jahr 1973 habe sich das UnternehVerarbeitendes Gewerbe in der Stadt Bielefeld nagement auf den Aufbau weiterer men zu einem der bekanntesten Mode- und (Betriebe mit Retail50 und mehr Beschäftigten) Flächen insbesondere außerhalb DeutschLifestyleunternehmen mit weltweit mehr als in Mio. Euro lands. InBeschäftigung diesem Rahmen bilden wir Projekt778 Gesamtumsätze eigenen „HOUSES of GERRY WEBER“ 5.000 19.000 gruppen, die weiterhin mögliche Synergien und Monolabel Stores, über 2.770 Shopflä4.500 in 18.500 den Bereichen Logistik, IT, Beschaffung chen sowie Marken-Onlineshops in neun 4.000 18.000 und Produktion prüfen.“ Ländern entwickelt. Der Konzern mit seinen Norbert weltweit rund 5.000 Mitarbeitern verfüge 3.500 17.500 Steinke, Hallhuber CEO: „Wir freuen uns,17.000 dass wir gemeinsam mit einem starüber Vertriebsstrukturen in mehr als 62 Län3.000 ken Partner loslegen und das internationale dern. Im Geschäftsjahr 2012/13 erzielte die 2.500 16.500 Wachstumspotential der Hallhuber-Marken im MDAX notierte GERRY WEBER Gruppe 2.000 16.000 heben können.“ Der Modeund Lifestyleeinen Jan.–Dez. Konzernumsatz 852Jan.–Dez. Millionen Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez.von Jan.–Dez. 2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014 Konzern GERRY WEBER hatte bereits am Euro. ■ Zahlen & fakten Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Gütersloh (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung 18.000 50.000 16.000 48.000 14.000 46.000 12.000 44.000 10.000 8.000 42.000 Jan.–Dez. 2010 22 | OWi 03.2015 Gesamtumsätze in Mio. Euro 52.000 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Harsewinkel. CLAAS hat die eigene Elektronikkompetenz jetzt in einer neuen Tochtergesellschaft gebündelt. Mehr als 150 Mitarbeiter entwickeln nun in der CLAAS E-Systems Steuergeräte, Elektronik-Architekturen, Terminals, Kamera-Systeme, automatische Systeme zur Lenkung per Satellitensignal sowie viele andere Lösungen für eine zunehmend digital vernetzte Landwirtschaft. „Landmaschinen werden verstärkt mit intelligenten Technologien ausgerüstet, um untereinander zu kommunizieren und Arbeitsprozesse automatisch abstimmen zu können. Damit verbessert sich die Produktivität und Effizienz im gesamten Produktionsprozess“, betont Thomas Böck, in der CLAAS-Konzernleitung verantwortlich für Technologie und Systeme. Die daraus resultierenden Anforderungen an Elektroniksysteme und der zugehörigen Informations- und Kommunikationstechnologien seien für CLAAS ein entscheidendes Zukunftsthema. „Wir wollen die Entwicklung mitgestalten und schaffen jetzt innerhalb der Unternehmensgruppe die bestmöglichen Strukturen für die Entwicklung von Elektrik, Elektronik und Software“, so Böck. Bereits 1998 hatte CLAAS eine der führenden Agrarsoftware-Firmen akquiriert und erfolgreich in die Gruppe integriert. Seitdem ist am Standort Gütersloh unter dem Markennamen EASY ein leistungsfähiges Angebot an effi- Foto: CLAAS CLAAS setzt auf digitale Vernetzung in der Landwirtschaft Ausgezeichnetes Entwicklungsprojekt: Thomas Böck (Mitte), in der CLAAS-Konzernleitung verantwortlich für Technologie und Systeme, und die beiden E-Systems-Geschäftsführer Dr. Carsten Hoff (rechts) und Christan Radons (links) freuen sich über die aktuelle Auszeichnung als „ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“. zienzsteigernden Technologien entstanden. CLAAS wurde zu einem der führenden Anbieter von Lösungen im sogenannten „Precision Farming“ und gewann für seine Innovationen zahlreiche Preise. Aktuell erhielt die CLAAS E-Systems eine Auszeichnung für ein Entwicklungsprojekt, das sich mit Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) beschäftigt. Der Mähdrescher bestellt dabei über das LTE-Netz der Deutschen Telekom je nach Füllstand automatisch den Traktor mit Überladewagen. CLAAS darf sich jetzt als „ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ bezeichnen. Die Mitarbeiter von CLAAS E-Systems stammen zum überwiegenden Teil aus der früheren Tochtergesellschaft Agro- systems in Gütersloh. Sie kommen aber auch aus anderen CLAAS-Gesellschaften in Harsewinkel, Bad Saulgau, Paderborn sowie aus Dänemark. In die neue Gesellschaft soll in den nächsten Jahren kräftig investiert werden. Dabei werde unter anderem ein neues Entwicklungszentrum im Großraum Harsewinkel entstehen. CLAAS beschäftigt rund 11.400 Mitarbeiter weltweit und erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 3,8 Milliarden Euro. ■ JUBILÄum 25 gourmet & service versmold gmbh, Versmold, am 20. Februar OWi 03.2015 | 23 OWi Regional kreis gütersloh Gütersloh. Die Großbäckerei Mestemacher verzeichnete mit ihren deutschen Tochtergesellschaften im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 mit rund 145 Millionen Euro Umsatz (rund 135 Millionen Euro 2013) erneut eine nachhaltige Wertschöpfung. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Erlöse um 7,4 Prozent gesteigert werden. 2013 wuchsen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr 2012 um 5,7 Prozent. Die Familienunternehmer liefern über 50 verschiedene Brotspezialitäten in die Brotregale des deutschen und ausländischen Lebensmitteleinzelhandels. Immer mehr Verbraucher schätzten die Verpackungs-Hygiene, ungeöffnet mehrmonatige Haltbarkeit und Lagerfähigkeit, hohen Ballaststoffanteil und das Verbacken frisch vermahlenen Roggens aus der eigenen Mühle, so das Unternehmen. Kleinere Gewichtseinheiten und gesundheitsorientierte Produktneuheiten machten das Portfolio des Mehrfachnutzens rund. Das vollständige Sortiment umfasst zudem über 30 Tiefkühl-Kuchensorten für die klassische Tiefkühltruhe oder die Hausbäckereien des LEH. 2014 beschäftigte die MestemacherGruppe 572 Mitarbeiter. Der Exportanteil betrug rund 24 Prozent. Exportiert wird in Foto: Mestemacher Mestemacher baut neue Verwaltungszentrale Setzt auf kleinere Gewichtseinheiten und gesundheitsorientierte Produktneuheiten: Die Großbäckerei Mestemacher. über 90 Länder der Erde. Im abgelaufenen Geschäftsjahr flossen 6,4 Millionen Euro in Realinvestitionen unter anderem zur Weiterentwicklung der Produktqualität vorhandener Produkte, zur Produktion neuer Produkte, zur Ausdehnung der Ausbringungsmenge sowie zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Für das laufende Jahr planen die leitenden Familiengesellschafter Realinvestitionen in Höhe von 7,1 Millionen Euro. Ein Teil des Geldes werde plangemäß für den Neubau der geplanten Verwaltungszentrale am Firmensitz in Gütersloh verwendet. Mit dem beabsichtigten Bau eines zweigeschossigen Bürogebäudes am Gründungssitz bekennen die Eigentümerfamilien Albert und Prof. Dr. Ulrike Detmers sowie Fritz und Helma Detmers mittel- bis langfristig ihre Treue zum Standort Gütersloh. Die Bürofläche addiere sich auf 880 Quadratmeter. 31 Beschäftigte sollen dort bis Ende 2015 eingezogen sein. Für 2015 und die Zeit darüber hinaus erwartet die Mestemacher-Gruppe eine stabile wirtschaftliche Lage. Wohlfühl-Lebensmittel mit Mehrfachnutzen wie sie die Mestemacher-Gruppe backe, genießen auch über 2020 hinaus die Gunst der Shopper. Darüber hinaus baut Mestemacher in 2015 die Kapazität seiner Ausbildungsplätze nochmal aus und plant, insbesondere in den Bereichen EDV/IT zum Informatikkaufmann/-kauffrau, sowie neu für die Bereiche „Fachkraft für Lebensmitteltechnik“ und „Mechatroniker für Lebensmittelbetriebe“ auszubilden. Die Mestemacher-Gruppe verfüge auch in Zukunft über das Potential zum Wachstum. Auf Grund der unsicheren Entwicklungen der Konjunktur sowie der Euro-Krise, plane das Unternehmen auch für 2015 sehr konservativ mit einem Umsatz in Höhe von 146 Millionen Euro. ■ Gütersloh. Eine Delegation von Professoren und Mitgliedern des Bildungsministeriums der chinesischen Provinz Yunnan besuchte den Studienort Gütersloh der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Die chinesische Zentralregierung habe das System der deutschen Fachhochschulen als Erfolgsrezept in der Ausbildung erkannt und sich entschieden, in der Provinz Yunnan als Pilotregion Einrichtungen dieser Art zu eröffnen. Die Delegation nutzte ihre Deutschlandreise für einen intensiven Austausch über die Erfahrungen mit dem System Fachhochschule. Professorin Dr. Claudia Cottin und Professor Dr. Pascal Reusch vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik haben den Tag in Gütersloh genutzt, um den chinesischen Kollegen die FH Bielefeld vorzustellen. Ein besonderer Schwerpunkt an diesem Tag war das Erfolgsmodell der praxisintegrierten Studien24 | OWi 03.2015 Foto: FH Bielefeld Chinesischer Besuch am FH-Studienort in Gütersloh Auf „Forschungsreise“: Eine Delegation von Professoren und Mitgliedern des Bildungsministeriums der chinesischen Provinz Yunnan informierte sich in Gütersloh über die Vorzüge von praxisintegrierten Studiengängen. gänge, die am Studienort Gütersloh angeboten werden. Die chinesische Delegation zeigte sich sehr beeindruckt von dem Studienangebot, das sich durch einen hohen Praxisbezug des Studiums und eine intensive Zusammenarbeit mit der Industrie auszeichnet. „Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das Mo- dell der praxisintegrierten Studiengänge auch in China ein Erfolgsmodell werden könnte, wo sich das Studium noch durch einen sehr großen Theorieanteil auszeichnet“, sagte der Dekan des Fachbereichs, Professor Dr. Lothar Budde, der schon Lehrveranstaltungen in China angeboten hat. ■ Volksbank Halle bleibt auf Wachstumskurs Ihr Ansprechpartner in OWL und Lippe Foto: Volksbank Halle/Westf. „Multifunktion und Kehren ohne Kompromisse!“ Blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück: Wolfgang Tiekötter, Prokurist Leiter IVB Immobilien Vermittlungs- und Der Citymaster 600 ist ein echter Profi unter den knickgelenkten und multifunktionalen Geräteträgern. Er ist mit einem neuartigen Geräteschnellwechselsystem vielseitig einsetzbar und mit dem 600-Liter-Universalbehälter erweiterbar bis hin zur professionellen Kehrmaschine. Beteiligungs GmbH & Co. KG, Thomas Stumpe, Prokurist Leiter Vermögensberatung, Harald Herkströter, Vorstand, Rainer Peters, Vorstandsvorsitzender, Jörn Treichel, Prokurist Leiter Firmenkundenberatung, und Timo Klack, Leiter Marketing- und Basis-Geräteträger Rasenpflege Öffentlichkeitsarbeit (von links). Halle. Die Investitionslust ihrer mehr als 23.000 Kunden hat der Volksbank Halle/ Westf. eG ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 ermöglicht. Besondere Dynamik entwickelten dabei das Kreditgeschäft und das Wertpapiergeschäft mit einem jeweils zweistelligen bilanziellen Wachstum. Die Bilanzsumme der Volksbank Halle erhöhte sich um 20,9 Millionen Euro auf 440 Millionen Euro. Das betreute Kundenvolumen stieg um elf Prozent auf 874 Millionen Euro an. Der vorläufige Bilanzgewinn liegt mit 1,16 Millionen Euro knapp über Vorjahresniveau. Der Vorstandsvorsitzende Rainer Peters zieht angesichts dieser Entwicklungszahlen in einem für die Banken nach wie vor schwierigen Umfeld ein zufriedenes Fazit: „Die Volksbank Halle bleibt auf Wachstumskurs. Unsere konsequente Qualitätsoffensive mit großen Investitionen in die Aus- und Weiterbildung unseres Teams zahlt sich weiterhin aus und wird von den Kunden belohnt.“ Deren Zahl wuchs in 2014 um 478 auf 23.669. Zudem wurden 982 Menschen neue Mitglieder der Genossenschaftsbank. Die Volksbank Halle/Westf. eG hat eine Bilanzsumme von zuletzt über 440 Milli- onen Euro und das dichteste Filialnetz im Bereich der Städte Halle, Borgholzhausen, Werther und Dissen. Einlagen in der Summe von rund 327 Millionen Euro standen Ende 2014 Ausleihungen in Höhe von 327 Millionen Euro gegenüber. 108 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen in acht Filialen (Halle, Halle-Hörste, Halle-Künsebeck, Halle-Masch, Werther, Borgholzhausen, Borgholzhausen-Bahnhof und Dissen) rund 57.000 Konten von mehr als 23.000 Kunden, darunter 11.547, die zugleich Eigentümer der Bank sind. Die Mitglieder wählen eine Vertreterversammlung. Die besetzt den Aufsichtsrat, der aktuell von dem Steuerberater Eckart Lüker (Vorsitzender) und dem Rechtsanwalt Helmut Reingruber (stv. Vorsitzender), beide aus Halle, geführt wird. Vorstände sind Rainer Peters (Vorsitzender) und Harald Herkströter. Die Volksbank bietet ihren Kunden im 128. Jahr ihres Bestehens neben einer Rundumbetreuung in Sachen Geld und Vorsorge vielfältige Dienstleistungen in den Bereichen Bausparen, Versicherung, Fondsbetreuung und betreibt eine eigene Immobilienvermittlung. ■ Winterdienst Kehren Willi Frenz GmbH l Im Heidkamp l 33334 Gütersloh Phone: +49 52 41 9 15 06-0 l Fax: +49 52 41 9 15 06-16 E-Mail: [email protected] Internet: www.frenz-gabelstapler.de OWi 03.2015 | 25 kreis herford Meinung Wichtige Designpreise für Poggenpohl Verarbeitendes Gewerbe in der Stadt Bielefeld (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Christoph W. Tscheche, Gesellschafter Schuhhaus Tscheche OHG Gemeinsam für Herford Herford liegt im Spannungsfeld von Bielefeld, Hannover und Osnabrück. Die Stadt hat die gleichen Probleme wie alle Mittelstädte. Herford muss sich daher profilieren mit den markanten Alleinstellungsmerkmalen wie MartA, Historie mit der Vielfalt einzigartiger Kirchen, Musikhochschule und nordwestdeutscher Philharmonie. Dazu kommen Anstrengungen im städtebaulichen Bereich: die Erneuerung der Fußgängerzone und langfristige Gestaltung der gesamten Innenstadt. Daneben muss sich die Kaufmannschaft bemühen, die Geschäfte zeitgemäß zu gestalten und ein attraktives Sortiment anzubieten. In den Geschäften kann man – im Gegensatz zum Versandhandel – die Ware anfassen, probieren und sofort mitnehmen. Wenn wir in Herford diese Ziele gemeinsam umsetzen, kann die Stadt und Kaufmannschaft nur gewinnen und zukunftssicher sein. ■ Beschäftigung Foto: Poggenpohl OWi Regional Gesamtumsätze in Mio. Euro 5.000 19.000 4.500 18.500 des „Good Design Award 2014“: Die Küche P`7350 von Gewinner Poggenpohl in Lack schwarz matt mit besonderen Kontra- sten18.000 in neuseeländischer Pinie. 4.000 3.500 17.500 hensten Designpreise weltweit. Ideeller TräHerford. Nachdem der Premium-Küchen3.000 17.000 ger des Interior Innovation Awards ist die hersteller Poggenpohl für die innovative 2.500 16.500 internationale Einrichtungsmesse imm coKüchenarchitektur P`7350 Design by Porlogne, bei der Poggenpohl jüngst die P`7350 sche Design Studio bereits im September 2.000 16.000 Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. in Lack2010 schwarz mit besonderen Kontden weltweit Innovationspreis 2010 größten 2011 2012 2013 2014„Plus 2011 matt 2012 2013 2014 rasten in neuseeländischer Pinie gezeigt hat. X Award“ in den Kategorien High Quality, Der „Good Design Award“ wird bereits seit Design und Funktionalität mit dem zusätzli1950 jährlich vom Chicago Athenaeum verchen Gütesiegel „Bestes Produkt des Jahres geben und ist damit die älteste, weltweit 2014“ gewonnen hatte, wurde das Herforder Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Gütersloh anerkannte Auszeichnung für exzellentes Unternehmen jetzt mit (Betriebe gleich zweimit weiteren, 50 und mehr Beschäftigten) Design. Im aktuellen Wettbewerb erhielt wichtigen Designpreisen ausgezeichnet: Beschäftigung Gesamtumsätze inMuseum Mio. Euro mehrere tausend das renommierte Dem „Interior Innovation Award 2015“ und 18.000 52.000 Einreichungen von weltweit führenden Herdem „Good Design Award 2014“. 16.000 50.000 stellern und Designunternehmen aus 48 Seit 2002 lobt der renommierte Rat für Ländern. Die Fachjury des Chicago AthenaFormgebung jährlich den „Interior Inno- 14.000 48.000 eums zeichnete die P`7350 in der Kategorie vation Award“ aus. Dieser Award prämiert 46.000 „Kitchen and Appliances“ mit dem „Good innovative Spitzenleistungen der Einrich- 12.000 Design Award 2014“ aus. ■ tungsbranche und gilt als einer der angese10.000 44.000 8.000 42.000 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Zahlen & fakten Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Herford (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro 6.000 26.000 25.000 5.500 24.000 5.000 23.000 4.500 22.000 21.000 4.000 Jan.–Dez. 2010 26 | OWi 03.2015 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. „Hinter uns liegt eines der erfolgreichsten Jahre unserer nun 17-jährigen Verbandsgeschichte“, so das Fazit von Manfred Bulk (Spenge), Vorsitzender des „Wirtschaftsverbands WestfalenLippe e.V.“ (WWL), auf der Jahreshauptversammlung der Unternehmervereinigung. Besonders in den Bereichen Energie-Einkauf und Mitarbeiter-Gewinnung habe der WWL, dessen Vorstand durch den 2. Vorsitzenden Frank Kögel (Bad Oeynhausen) und Schatzmeister Hans-Jürgen Erdbrügger (Bünde) komplettiert wird, seinen Mitgliedsunternehmen deutliche Vorteile verschaffen können. Als Beispiel nannte Bulk den Einkauf von Strom: „Hier verhandeln wir mittlerweile rund 50 Millionen Kilowattstunden Jahresverbrauch gemeinsam. Durch dieses gebündelte Einkaufsvolumen und das angesammelte Know-how erzielen wir für unsere Mitgliedsunternehmen nachweislich deutlich bessere Konditionen, als es das einzelne Unternehmen erreichen könnte.“ Wobei die Bündelung der Volumen beim Einsparpotential nur noch die zweitwichtigste Rolle spiele. Die richtigen Zeitpunkte für den Kauf an der Börse zu finden, sei mittlerweile die wichtigste Komponente. Dafür benötige man vertragliche Rahmenbedingungen, die die einzelnen Mittelständler in der Regel nicht bekämen. Das damit erzielte Einsparvolumen liege allein für 2014 bei rund 400.000 Euro. Dem WWL gehören derzeit 35 mittelständische Unternehmen mit etwa 3.400 Mitar- Foto: WWL Wirtschaftsverband Westfalen-Lippe legt Schwerpunkt auf Personalsektor Erfolgreiche Arbeit für die Mitgliedsunternehmen: Der Vorstand des Wirtschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit Hans-Jürgen Erdbrügger, Bünde, Frank Kögel, Bad Oeynhausen, und Manfred Bulk, Spenge (von links). beitern aus den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford an. Für diese Betriebe steuert und organisiert der WWL bereits seit mehr als zehn Jahren die Personalgewinnung. Manfred Bulk: „Auf diesem Sektor haben wir bereits vor Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und uns auf den Fachkräftemangel in Deutschland vorbereitet.“ Aufgrund eines gut organisierten Verbindungsnetzes insbesondere in Osteuropa sei es dem WWL daher nach wie vor möglich, seinen Mitgliedsunternehmen die Fachkräfte zu verschaffen, die es am deutschen Arbeitsmarkt nicht mehr in ausreichender Zahl gebe. Aber auch bei der Gewinnung qualifizierter und motivierter Arbeitnehmer aus Deutschland sei der WWL nach wie vor sehr erfolgreich. „Bei vielen Arbeitnehmern hat es sich herumgesprochen, dass die Mitgliedsunternehmen des WWL durchweg solide, inhabergeführte Mittelständler aus den unterschiedlichsten Branchen sind, in denen man um ein gutes Betriebsklima und gute Arbeitsbedingungen bemüht ist“, nannte Bulk einen Grund für zahlreiche beim WWL eingehende Initiativbewerbungen. Auch 2015 werde der Schwerpunkt auf dem Personalsektor liegen. Bulk: „Die Gewinnung guter Mitarbeiter in ausreichender Zahl wird für viele Unternehmen in den nächsten Jahren eine existentielle Frage werden. Um unsere Mitgliedsunternehmen hier optimal zu positionieren, werden wir in 2015 beginnen, auch wissenschaftlich erprobte Auswahlverfahren einzusetzen. Sowohl für Bewerber als auch für Firmen ist ein Irrtum bei einer Arbeitsplatzvergabe immer schmerzhaft. Dazu sind wir mit Universitäten und Fachhochschulen bereits im Kontakt.“ ■ Ich, 62 Jahre alt, mittelständischer Unternehmer aus Ostwestfalen, ... Jedes Vermögen erzählt eine Geschichte. Meine lesen Sie hier ➢ www.c-vm.com OWi 03.2015 | 27 OWi Regional kreis herford Foto: Revell Revell steigert Umsatz Freuen sich über die gute Geschäftsentwicklung beim Modellbauunternehmen Revell: Thorsten Koss, Bereichsleiter Marketing und Produktentwicklung (links), und Revell-Geschäftsführer Hans Ulrich Remfert. Bünde. Der traditionelle Spielwarenmarkt in Deutschland bleibt auch 2014 weiter in der Erfolgsspur und wächst dabei noch etwas stärker als in den Vorjahren. Laut Eurotoys Handelspanel konnte die Branche gegenüber 2013 ein Abverkaufsplus von sechs Prozent vermelden. Mit einer Steigerung von 13 Prozent liegt die Firma Revell mit ihren Abverkaufszahlen noch deutlich über der allgemeinen Marktentwicklung. So sei der Firmenumsatz weltweit gegenüber dem Vorjahr um rund 19 Prozent auf knapp 45,4 Millionen Euro gestiegen. Mit einem Anteil von 52 Prozent sei das Exportgeschäft stabil geblieben. Die beiden wichtigen europäischen Kernmärkte schlossen beide mit einem deutlichen Plus ab, Frankreich mit 12,5 und Großbritannien mit 10,8 Prozent. Stark wachsend seien auch die Märkte in Russland und der Türkei. Dabei haben sich die einzelnen Marken des Bünder Traditionsunternehmens sehr unterschiedlich entwickelt, teilt das Modellbauunternehmen mit. Revell Control habe mit einem Plus von 50,9 Prozent die hohen zweistelligen Wachstumsraten der Vorjahre noch einmal übertroffen und auch seine Position im Markt deutlich ausgebaut. In der RC-Toy Sparte, die laut Eurotoys um 11,1 Prozent zugelegt hat, gehöre die Marke damit zu den stärksten Wachstumstreibern. Aufgrund rückläufiger Abverkäufe der in den vergangenen Jahren so erfolgreichen 28 | OWi 03.2015 Star Wars-Lizenzprodukte musste im Bereich Plastikmodellbau ein Minus von 7,1 Prozent verbucht werden. Bereinigt um den schwächelnden Star Wars-Bereich konnte der Modellbau jedoch um 2,1 Prozent zulegen. Für 2015 rechnet das Unternehmen mit positiven Impulsen durch den im Dezember startenden neuen Star Wars-Kinofilm. Insgesamt blieb Revell 2014 mit 77,2 Prozent Marktanteil „unangefochtener Primus der Modellbaubranche“. Wichtigstes Geschäftsfeld bleibt weiterhin der Plastikmodellbau, der mit Zubehör und Airbrush 44,3 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschafte. Insgesamt sei Revell in Amerika und Europa auch weiterhin unangefochten der Marktführer in diesem Segment. Einen großen Beitrag zum Unternehmenserfolg habe 2014 die stark gewachsene RC-Sparte mit einem Umsatzplus von 55,4 Prozent geleistet. Diese positive Entwicklung ist laut Thorsten Koss, Bereichsleiter Marketing und Produktentwicklung, auch auf die Neuausrichtung des Unternehmens zurückzuführen: „Durch die Unterstützung unserer Muttergesellschaft Hobbico sind wir in der Lage, Synergien zwischen RC Toy und dem RC Hobby-Segment zu nutzen. So können wir einen interessanten, wachsenden Markt mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten bedienen. Zudem sind wir in der Lage, kurzfristig auf neue Trends zu reagieren und auch neue Trends zu setzen.“ ■ Rödinghausen. Mit einem starken Abschluss 2014 sind Häcker Küchen in das nächste Geschäftsjahr gestartet. Der Küchenhersteller aus Rödinghausen erreichte einen Umsatz von 406 Millionen Euro, ein Plus von 15 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. 62 Prozent des Umsatzes entfielen auf das Inland und 38 Prozent auf den Export. Die sich erholende deutsche Wirtschaft, die erstarkenden Märkte in den Niederlanden und Großbritannien sowie die stetig wachsenden Absätze in der Schweiz, in Indien und China sorgten dafür, dass der Umsatz in gleichen Anteilen im In- und Ausland gestiegen sei. Geschäftsführer Jochen Finkemeier: „Wir freu- Häcker-Geschäftsführer en uns, dass wir trotz Jochen Finkemeier. schwieriger Rahmenbedingungen in manchen Märkten die signifikante 400-Millio- Foto: Häcker Küchen Häcker Küchen erwirtschaftet Umsatzplus von 15 Millionen Euro nen-Euro-Marke überschritten haben. Auch für die nächsten Jahre bleibt unser Ziel, ein nachhaltiges und profitables Wachstum zu erwirtschaften. Der Schwerpunkt liegt hier weiterhin auf der Expansion des Auslandsgeschäftes.“ Das inhabergeführte Familienunternehmen Häcker Küchen produziert seit 1965 Einbauküchen in Rödinghausen. Derzeit würden über 60 Länder auf allen Kontinenten mit Küchen beliefert. ■ Preisgekröntes Plakat für Herforder Weihnacht Herford. Die Herforder Brauerei ist für ihre Werbeaktivitäten ausgezeichnet worden. Das Fachmagazin Lebensmittel Praxis (LP) und awk Außenwerbung erklärten die Großflächenwerbung für das Festtagsbier Herforder Weihnacht zum „PoS-Motiv des Monats Dezember“. Das Motiv „O du Herrliches!“ mit dem markanten Weihnachtsmann setzte sich gegen knapp 40 weitere neue PoS-Flächen des Monats Dezember durch. Auf Basis der Impulskraft-Messungen des Instituts für Kommunikations-Analyse und -Optimierung (IKAO) hatte sich das Herforder Motiv mit dem höchsten aller ermittelten Werte für die Endrunde der besten drei qualifiziert. Wolfgang Hothum, Inhaber IKAO und Mitglied der Jury, erklärt die Stärken des Erstplatzierten: „Wie muss man ein Weihnachtsbier präsentieren? So natürlich und traditionell wie hier geschehen: Mit dem Weihnachtsmann als Presenter, dem Produkt als visueller Held und einer wertenden Aussage, bei der jeder sofort eine Festtagsmelodie im Kopf hat.“ ■ OWi 03.2015 | 29 OWi Regional Verarbeitendes Gewerbe in der Stadt Bielefeld (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) kreis höxter Beschäftigung Meinung Andrea Mahlmann, Prokuristin Heinrich Mahlmann GmbH Neumöbellogistik Status eines echten Facharbeiters Wir Spediteure stehen vor einer echten Herausforderung. Die bisherige, geringe Qualifikation des Kraftfahrers hat zu einem schlechten Image geführt. Lkw, die den Straßenverkehr behindern, die Umwelt belasten und die Straßen beschädigen, sind ein Störfaktor für die Öffentlichkeit. Dem Lkw-Fahrer fehlte jegliche Anerkennung. Doch gerade der Boom in der Logistikbranche und die heutige Bedeutung des gewerblichen Güterkraftverkehrs erfordern ein Umdenken und eine bessere Qualifizierung der Fahrer. Die Ausbildung zum Berufskraftfahrer macht aus dem ungelernten Trucker einen Facharbeiter, der ein hochtechnisiertes Fahrzeug führt und logistische Prozesse in seinem Fahrerhaus steuert. Es wird ein moderner Arbeitsplatz geschaffen, der die Verkehrssicherheit verbessert. Es muss uns gelingen, diese gestiegene Wertschätzung und das Knowhow dieses Berufes den jungen Menschen schmackhaft zu machen und sie für den Ausbildungsberuf Berufskraftfahrer zu begeistern. Mit Schulbesuchen, Praktika, Ausbildungsmessen und Öffentlichkeitsarbeit vernetzen sich Unternehmen, Kammern, Arbeitsagenturen, Kommunen und Schulen, um den Bedarf an Fachkräften für die Zukunft unserer Branche zu sichern – auch bei uns im Kreis Höxter. Dem demografischen Wandel und dem gestiegenen Anspruch können wir nur mit Initiativen, persönlichem Engagement und einer qualifizierten Ausbildung entgegentreten. ■ 30 | OWi 03.2015 Gesamtumsätze in Mio. Euro 19.000 5.000 18.500 4.500 IHK-Akademie stellt neues Weiterbildungsprogramm fürs Hochstift vor 18.000 4.000 17.500 3.500 17.000 3.000 Kreis Paderborn/Höxter. Die für Weitergibt Stefanie Pohl, Zweigstellenleiterin der 2.500 16.500 bildung zuständige Akademie der IndustIHK-Akademie am Standort Paderborn zu 2.000 16.000 Jan.–Dez. Jan.–Dez. Ostwestfalen Jan.–Dez. Jan.–Dez. zu Jan.–Dez.„Die Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. rie- und Jan.–Dez. Handelskammer bedenken: Nachfrage nachJan.–Dez. gut ausge2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014 Bielefeld (IHK) hat ihr neues Programmheft bildetem Personal übersteigt bereits heute in für das erste Halbjahr 2015 vorgestellt. Die einigen Branchen die Zahl der verfügbaren Broschüre bietet einen Überblick über insFachkräfte. Hier gilt es – auch durch Weitergesamt rund 300 Weiterbildungsmaßnahbildung – vorhandene Potenziale besser zu Verarbeitendes Gewerbenutzen. im Kreis Gütersloh men für Führungskräfte und Mitarbeiter Dass die IHK-Akademie Ostwestfa(Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) im kaufmännischen und gewerblich-techlen in Fragen beruflicher Weiterbildung ein nischen Beschäftigung Bereich. In Paderborn sind fürs guterGesamtumsätze Partner ist,inzeigen die positiven RückMio. Euro 18.000 52.000 45 Veranstaltungen aus den BereiHochstift meldungen der zahlreichen Absolventen chen Betriebswirtschaft, EDV und Technik 16.000 unserer Lehrgänge.“ Interessenten können 50.000 geplant. „Auch wenn sich erfreulich viele das kostenlose Programmheft unter der Te14.000 48.000 junge Menschen direkt im Anschluss an ihre lefonnummer 05251 1559-30 oder per E-Mail Ausbildung weiterbilden, um einen soliden 12.000 unter [email protected] anfor46.000 Grundstein für ihre berufliche Karriere zu dern. Informationen zu Angeboten weiterer 10.000 44.000 legen, dürfen wir die Augen vor dem deBildungsträger können unter www.wis.ihk.de mografischen Wandel nicht verschließen“, abgerufen werden. ■ 8.000 42.000 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Herford (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro 6.000 26.000 25.000 5.500 24.000 5.000 23.000 4.500 22.000 Präsentieren das neue Programmheft der IHK-Akademie Ostwestfalen, in dem auch das Angebot fürs Hochstift ent21.000 4.000 halten ist: Stefanie Zweigstellenleiterin IHK-Akademie Ostwestfalen in Paderborn, und Jürgen Behlke, IHK-ZweigJan.–Dez. Pohl, Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. der Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. 2010 2011 2012 stellenleiter Paderborn + Höxter. 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Zahlen & fakten Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Höxter (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro 9.000 2.000 1.800 8.500 1.600 8.000 1.400 7.500 1.200 1.000 7.000 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Höxter. In Höxter hat ein neuer Hammer Fachmarkt eröffnet. Der Markt präsentiert aktuelle Produkte und Trends aus den Bereichen Bodenbeläge, Gardinen und Sonnenschutz, Farben, Tapeten, Betten, Badmöbel und Accessoires und bietet ein umfassendes Serviceangebot. Seit dem 1. Juli 2014 wurde an der neuen Filiale gebaut; die ehemaligen Hammer Märkte an der Lütmarser Straße in Höxter und in Holzminden wurden geschlossen und an dem neuen Standort an der Albaxer Straße zusammengelegt. Die derzeit 27 Mitarbeiter arbeiten nun gemeinsam an einem Standort. Zusätzlich sind noch fünf Handwerker speziell für die Umsetzung der angebotenen Serviceleistungen tätig: Auf Wunsch nehmen sie beispielsweise vor Ort beim Kunden Aufmaß, verlegen den neuen Bodenbelag oder montieren Sonnenschutzsysteme. Der neue Hammer Fachmarkt ist in einer modernen Bauweise errichtet: Mit einem Gründach, einer Photovoltaik- und einer Wärmerückgewinnungsanlage sollen die Energiekosten im Markt langfristig gesenkt werden. „Die moderne Bauweise spricht unsere Kunden an und sorgt dafür, dass Foto: Hammer Hammer Fachmarkt in Höxter neu eröffnet Moderne Bauweise: Auf 2.800 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentiert der Fachmarkt in Höxter Produkte, mit denen die vier Wände noch schöner werden. sie sich bei uns wohlfühlen. Die gesamte Belegschaft ist sehr stolz auf den neuen Markt. Bei der Gestaltung wurden Bilder aus der Region, wie eine Abbildung des Klosters Corvey, verwendet. Dadurch erhält der Fachmarkt seine ganz persönliche Note“, berichtet Alexander Dalhoefer, Marktleiter vom Hammer Fachmarkt Höxter. Neben der großen Sortimentsauswahl aus dem Bereich der Raumgestaltung werde viel Wert auf das umfassende Serviceangebot gelegt. Speziell bei beratungsintensiven Sortimenten wie Badmöbeln, Bodenbelägen, Gardinen und Sonnenschutzsystemen stünden die qualifizierten Fachkräfte im Markt bei allen Fragen hilfreich zur Seite. Mittlerweile beschäftigt Hammer bundesweit mehr als 4.800 qualifizierte Fachkräfte in rund 180 Märkten. Neben fachlich versierten Verkäufern setzt das Unternehmen auf eigene Fachkräfte aus dem Bereich Handwerk. Damit sei Hammer einer der größten Arbeitgeber für Raumausstatter, Bodenleger sowie Polster- und Dekorationsnäher in Deutschland. ■ Becke, entschlossen, seinen Anstellungsvertrag nicht weiter fortzusetzen und sich neuen Aufgaben außerhalb der UGOS zu widmen. Die Position werde zunächst nicht neu besetzt. Vielmehr würden die Verwaltungsleiter der einzelnen Kliniken Sebastian Bergholz und Peer Kraatz in Erweiterung ihrer Tätigkeitsbereiche zusätzliche Aufgaben wahrnehmen. Bergholz werde sich schwerpunktmäßig um die Bereiche Vertrieb und Marketing kümmern, Kraatz um die organisatorisch-operativen Bereiche. Die Organisation der thüringischen Moritz Klinik in Bad Klosterlausnitz und des Ambulanten Reha-Zentrums in Jena blieben unberührt. Weitere personelle Veränderungen betreffen das Bilster Berg Drive Ressort: „Um weiteren Schaden von der Gesellschaft abzuwenden, hat sich der Ideengeber und Initiator des Bilster Berg Drive Resorts, Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, dazu entschlossen, die Geschäftsführung des Bilster Berg Drive Resorts zu verlassen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff. Die vom derzeitigen Beirat zuletzt vorgeschlagene rechtliche und personelle Konstellation mache für Graf Oeynhausen eine weitere Zusammenarbeit unmöglich. Graf Oeynhausen bleibe dem Bilster Berg Drive Resort als Gesellschafter uneingeschränkt erhalten und seinen Freunden im Gesellschafterkreis weiterhin eng verbunden. Er werde das Projekt auch in Zukunft konstruktiv und wohlwollend begleiten. „Ich wünsche der neuen Geschäftsführung viel Fortune“, so Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff. ■ Foto: UGOS PERSONALIE Ab sofort stehen die drei Bad Driburger Reha-Kliniken Caspar Heinrich Klinik, Marcus Klinik und Park Klinik Bad Hermannsborn der Unternehmensgruppe Graf von OeynhausenMarcus Graf von Sierstorpff (UGOS) wieOeynhausen-Sierstorpff der unter der alleinigen operativen und strategischen Geschäftsführung von Marcus Graf von OeynhausenSierstorpff. Ziel sei es, den Kernbereich Gräfliche Kliniken noch stärker voran zu treiben und Synergieeffekte durch eine Vereinheitlichung von Prozessen zu erzielen. Im Zuge dieser Veränderung habe sich der bisherige Geschäftsführer der Gräflichen Kliniken in Bad Driburg, Christian von der OWi 03.2015 | 31 kreis minden-lübbecke Meinung Bernd Hedtmann, Bürgermeister der Stadt Porta Westfalica Kommunale Finanzlage fordert alle! Viele Kommunen sind in gravierenden finanziellen Schwierigkeiten. Ein Ende ist nicht absehbar. Allein in NRW schafften nur 27 von 396 Kommunen einen strukturell ausgeglichenen Haushalt (Stichtag: 12/2013). Will das noch jemand hören? Tatsächlich ist es ein Thema unter vielen und die Zusammenhänge sind auch nicht so einfach zu verstehen. Doch am Ende müssen wir den Fakten ins Auge sehen und gemeinsam handeln – denn wir sind alle betroffen! Für die Bürgerschaft ebenso wie für die Wirtschaft hat die Finanzlage der Kommunen gravierende Folgen. Leistungen für die Infrastruktur werden gekürzt, zum Beispiel für Straßen, Schulen oder Sportplätze. Steuern werden erhöht, um die notwendigsten Aufgaben finanzieren zu können. Das wirkt sich direkt auf das gesellschaftliche Leben und auf den persönlichen Geldbeutel aus. Große Anstrengungen werden unternommen, um die Lage in den Griff zu bekommen. Doch Streichkonzert und Steuererhöhung dürfen nicht die einzigen Mittel bleiben! Die Stadt Porta Westfalica ist Stärkungspakt-Kommune. Gemeinsam mit der Bürgerschaft und unserer heimischen Wirtschaft werden wir einen nachhaltigen Weg gehen, der aus der Finanzlage herausführt und unserer Stadt eine Zukunft gibt. Deshalb suchen wir das Gespräch mit den Verantwortlichen. Deshalb denken wir über effektive Beteiligungsformen nach – zum Beispiel über die Einführung eines Bürgerhaushalts. ■ 32 | OWi 03.2015 WORTMANN Gruppe steigert Umsatz auf eine Milliarde Euro Hüllhorst. Die WORTMANN-Gruppe hat 2014 erstmals einen Umsatz von über einer Milliarde Euro erzielt. Trotz einer weiterhin schwierigen Wirtschaftslage und hohen Wettbewerbsdruck konnte die WORTMANN-Gruppe mit Beteiligungen an über 20 Unternehmen ihren Umsatz im Jahr 2013 von 850 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro steigern, teilt das IT-Unternehmen mit. Vorstandsvorsitzender Siegbert Wortmann ist zufrieden: „Es erfüllt uns zum einen mit Stolz, diesen Meilenstein in der Geschichte der WORTMANN-Gruppe wirklich erreicht zu haben, zum anderen ist dieser Wert aber auch ein Indikator für die Größe der Verantwortung, die wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen.“ Mittlerweile beschäftigt die WORTMANN-Gruppe über 1.000 Mitarbeiter allein in Deutschland, weltweit beläuft sich die Zahl der Angestellten auf über 1.500. Den größten Umsatz-Anteil trägt die familiengeführte WORTMANN AG mit über 660 Millionen Euro. Die weiteren Beteiligungen der WORTMANN-Gruppe befinden sich einerseits im weiten IT-Feld aber auch im Nicht-IT-Bereich. Die BAB Distribution GmbH mit rund 90 Millionen Euro sowie Kosatec mit rund 80 Millionen Euro Umsatz, Eures mit rund 70 Millionen Euro, Roda als Militär-IT-Spezialist mit circa 20 Millionen Euro oder auch das Unternehmen MCD, das sich auf Lösungen im Medizinbereich spezialisiert hat, mit rund zwölf Millionen Euro, tragen im Bereich der IT-Unternehmen der WORTMANN-Gruppe zum Jahresergebnis bei. Das Jahresvolumen 2014 im Nicht-IT-Bereich belief sich erneut Foto: Wortmann AG OWi Regional Ist stolz auf seine Mitarbeiter: Siegbert Wortmann. auf rund 100 Millionen Euro. Dazugehörige Unternehmen wie die WORTMANN Leasing und Factoring haben im ersten Halbjahr zusammen über 15 Millionen Euro Umsatz erbracht. Westfalia Deutschland beziehungsweise USA als Anbieter von automatischen Logistiksystemen haben in diesem Geschäftsjahr rund 40 beziehungsweise 30 Millionen Euro Umsatz generiert. Des Weiteren trugen aber auch W&K Gehäusebau sowie das Bauunternehmen S+W Bau ihren Anteil dazu bei, dass der Nicht-IT-Bereich der WORTMANNGruppe rund zehn Millionen Euro Umsatz erzielte. Wortmann ist weiter zuversichtlich: „Insgesamt können wir mit der Entwicklung unserer Unternehmen sehr zufrieden sein. Wir konnten unseren Umsatz erneut steigern und nahtlos an die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre anknüpfen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der gesamten WORTMANN-Gruppe werden auch weiterhin hart arbeiten, um gemeinsam für unsere Kunden und Partner hervorragende Produkte zu guten Preisen mit bestem Service zu entwickeln.“ ■ Zahlen & fakten Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Minden-Lübbecke (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro 7.000 27.500 27.000 6.000 26.500 26.000 5.000 25.500 4.000 25.000 3.000 24.500 2.000 24.000 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Minden. Die WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG aus Minden zählt auch 2015 wieder zu Deutschlands besten Arbeitgebern, die jährlich vom Nachrichtenmagazin „Focus“ gekürt werden. Das Hightech-Unternehmen platzierte sich bei seiner dritten Auszeichnung in Folge unter den TOP 10 in der Branche „Elektronik und Elektrotechnik, medizinische Geräte“. Insgesamt wurden die 806 besten Arbeitgeber mit mehr als 500 Mitarbeitern aus insgesamt 22 Branchen gewählt. In Zusammenarbeit mit „Xing“, dem führenden sozialen Netzwerk für berufliche Kontakte, und „kununu.com“, einem Arbeitgeberbewertungsportal, widmete sich der „Focus“ den Fragen: Bei welchen Arbeitgebern wird am liebsten gearbeitet? Wer sind die Spitzenreiter in einzelnen Branchen und was führt dazu, dass die Mitarbeiter ihren Arbeitgeber anderen weiterempfehlen? Die repräsentative Befragung, die vom Hamburger Marktforschungsinstitut Statista durchgeführt wurde, basiert auf über 70.000 Urteilen von Mitarbeitern aus allen Hierarchie- und Altersstufen zu ihrem eigenen Unternehmen. Die Befragten gaben unter anderem an, wie zufrieden sie mit dem Führungsverhalten ihres Vorgesetzten, ihren beruflichen Perspektiven, dem Gehalt sowie dem Image ihres Arbeitgebers sind. Es wur- Foto: WAGO WAGO zählt zum dritten Mal in Folge zu Deutschlands besten Arbeitgebern Beliebter Arbeitgeber: Zum dritten Mal in Folge geben WAGO-Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber Bestnoten. de zudem die Weiterempfehlungsbereitschaft für den eigenen Arbeitgeber sowie für andere Arbeitgeber innerhalb derselben Branche abgefragt. Mit der erneuten Auszeichnung als „Top Nationaler Arbeitgeber 2015“ und der Platzierung unter den Besten seiner Branche sieht sich der Weltmarktführer im Bereich der elektrischen Federklemmtechnik und führende Anbieter von Automatisierungslösungen in seinem intensiven Engagement für die Mitarbeiter bestätigt. WAGO-Personalleiterin Tordis Eulenberg: „Mitarbeiterförderung, Familienfreundlichkeit und Gesundheitsmanagement gehören bei uns zu den zentralen Elementen unserer Personalarbeit. Wir setzen auf eine hoch qualitative Ausbildung und investieren in individuelle Entwicklungsmöglichkeiten für ambitionierte Fach- und Führungskräfte. Wir sind ein Familienunternehmen, und ein ausgeprägter Teamgeist gehört bei uns zur Unternehmenskultur. Dass unsere Mitarbeiter dies als positiv wahrnehmen, wie diese Auszeichnung beweist, ist für uns Kompliment und Ansporn zugleich.“ WAGO beschäftigt weltweit mehr als 6.300 Mitarbeiter, davon rund 3.000 in Deutschland. Der Umsatz betrug zuletzt 606 Millionen Euro. ■ Unternehmen HARTING. 1987, nach einer schweren Erkrankung seiner Mutter, holt Dietmar Harting dann seine Frau als Geschäftsführerin ins Unternehmen, das in jenem Jahr mit knapp 1.200 Mitarbeitern fast 150 Millionen Mark erzielte. Seit 1996 ist Margrit Harting Generalbevollmächtigte Gesellschafterin. Schnell findet die zweifache Mutter – Sohn Philip Harting und Tochter Maresa HartingHertz sind seit Ende 2013 persönlich haftende Gesellschafter – ihr Metier. Und schon bald ist ihre Handschrift in allen Bereichen des Global Players unübersehbar – sie formt und prägt Darstellung und Image des Konzerns innen wie außen, von der Architektur (sie ist treibende Kraft beim Mindener „Botta-Bau“), über Messepräsentationen, Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätssicherung bis hin zur Unternehmensphilosophie und Betriebskultur und dem modernen firmeneigenen Neuen Ausbildungszentrum HARTING (NAZHA). Zudem übt die langjährige IHKVizepräsidentin zahlreiche Ehrenämter aus – als langjährige Vorsitzende der Philharmonischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe, der Interessengemeinschaft Standortförderung Kreis Minden-Lübbecke und des Volksbildungswerkes Espelkamp gibt sie wichtige und nachhaltige Impulse für die Entwicklung und Attraktivität der Region. ■ Foto: HARTING PERSONALIE Die Espelkamper Unternehmerin Margrit Harting hat jüngst ihren 70. Geburtstag gefeiert. Ihr werden Tugenden wie Beharrlichkeit und Begeisterungsfähigkeit nachgesagt. Margrit Harting „Man darf nie aufgeben, sich immer wieder selber zu Spitzenleistungen antreiben. Und stets bereit sein, hinzuzulernen“, sagt sie. Die ausgebildete Diplom-Handelslehrerin ist seit 1971 mit Dietmar Harting verheiratet. Gemeinsam mit seiner Mutter Marie leitete er lange Jahre das 1945 gegründete mittelständische OWi 03.2015 | 33 OWi Regional kreis paderborn Blick in die Zukunft - knapp 100 Akteure auf LEADER-Projektmesse Foto: Südliches Paderborner Land Meinung Haben die neuen regionalen Entwicklungsziele erarbeitet: Über 90 Akteure des Südlichen Paderborner Landes trafen sich zum Abschluss der Jürgen Behlke, Geschäftsführer und Leiter der Zweigstelle Paderborn + Höxter Bewerbungsphase auf der Ziele setzen, Ostern kommt Dalheim. Bei vielen Unternehmen setzt sich mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Gesundheit, Wohlbefinden und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter entscheidende Faktoren für wirtschaftlichen Erfolg sind. Sich ständig ändernde Rahmenbedingungen für Arbeitnehmer, beispielsweise durch Umstrukturierung, neue Arbeitsmittel, neue IT oder ambitionierte Zielvorgaben, haben Einfluss auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Die Folgen können Arbeitsunfälle, Burnout, steigende Fehlzeiten usw. sein. Die Auflösung dieser Folgen, beispielsweise durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), ist eine anspruchsvolle Führungsaufgabe. Für die Unternehmen bietet sich am Samstag, 4. April, in Paderborn ein ganz besonderer Einstieg ins BGM: Der Osterlauf-Firmencup, der vor einigen Jahren unter Begleitung der IHK beim ältesten Straßenlauf Deutschlands eingeführt worden ist. Seit dem entdecken immer mehr Unternehmen den Osterlauf als Motivationsevent. Besonders wirksam ist das „Ziel“ Osterlauf, wenn interessierte Firmenmitarbeiter an Laufvorbereitungskursen teilnehmen, um dann punktgenau auch beruflich gefragte Anforderungen wie Leistungswille, Ausdauer und Fitness abrufen können!■ LEADER-Projektmesse in Kreis Paderborn. Über 90 Akteure des SüdliHans-Jürgen Altrogge die Wichtigkeit eines chen Paderborner Landes haben sich auf die sehr gut auszuarbeitenden Bewerbungskonneue EU-Förderphase LEADER eingestimmt. zeptes für die kommende LEADER-FörderVorgestellt wurden die in den vergangenen phase 2014–2020. Dass, nach Abwägung zwölf Monaten entwickelten Leitideen, Ziele der Stärken und Schwächen des ländlichen und Handlungsfelder, zudem stand die PräRaums im südlichen Kreisgebiet Paderborns, sentation von 24 Zukunftsideen in Form einoch viel Handlungsbedarf bestehe, unterner Projektmesse im Vordergrund der öffentstrichen 50 Projektideen, die in den verganlichen Abschlussveranstaltung zur LEADERgenen Wochen in der Geschäftsstelle des VerBewerbung. Begrüßt wurden die Teilnehmer eins in Bad Wünnenberg eingereicht wurden. von Winfried Menne, Bürgermeister Bad Viele neue Akteure, besonders im Bereich Gewerbe Kreis Minden-Lübbecke Wünnenberg, derVerarbeitendes zugleich Vorsitzender des im der Jugendund Ausbildungsförderung, dem (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) regionalen Entwicklungsvereins „Südliches sozialen Engagement sowie der Natur und Paderborner Land“ ist. Seit der AuftaktveranKulturlandschaft konnten Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro gewonnen werden staltung und 7.000 brachten teilweise umsetzungsreife Pro27.500 im März 2014 haben sich über 300 zumeist jektvorschläge und innovative Maßnahmen 27.000 ehrenamtliche Akteure aus der gan6.000 zen26.500 Region aufgemacht und in Themenworkein. 24 Projektträger zeigten in Dalheim in 5.000 Ausstellung ihre Ideen an Schautafeln shops, einer 26.000Arbeitsgruppensitzungen und Einzelgesprächen gemeinsam die neuen regionalen und standen den Messebesuchern Rede und 25.500 4.000 Entwicklungsziele erarbeitet. „Das Südliche Antwort, knüpften aber auch neue Kontak25.000 3.000 Paderborner Land steht vor neuen Herauste für die regionale Zusammenarbeit. Mitte 24.500 forderungen und ist nach zwölf Jahren inFebruar wurde das Konzept abgegeben; nun 2.000 24.000 Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. Jan.–Dez. terkommunaler Zusammenarbeit längst noch hoffen die Beteiligten unter2013 den 242014Regionen 2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 2012 nicht am Ziel“, unterstrich Regionalmanager der neuen Förderphase zu sein. ■ Zahlen & fakten Verarbeitendes Gewerbe im Kreis Paderborn (Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten) Beschäftigung Gesamtumsätze in Mio. Euro 25.000 7.000 24.500 6.000 24.000 23.500 5.000 23.000 4.000 22.500 22.000 3.000 21.500 2.000 21.000 Jan.–Dez. 2010 34 | OWi 03.2015 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Jan.–Dez. 2010 Jan.–Dez. 2011 Jan.–Dez. 2012 Jan.–Dez. 2013 Jan.–Dez. 2014 Kreis Paderborn. Die gute Idee ist da, aber leider nicht das nötige Kleingeld, um diese Wirklichkeit werden zu lassen. So ähnlich ging es den Freifunkern in Paderborn. Freies WLAN im Besitz der Gemeinschaft, öffentlich zugänglich und unzensiert – so lautete die Vision von Freifunk. Grundgedanke ist dabei der Aufbau eines stadtweiten Datennetzes mit WLAN-Geräten. „Netzwerk und freier Datenverkehr sind die Schlüsselworte“, betont Tobias Hardes, einer der Projektinitiatoren. Doch die dazugehörige Infrastruktur kostet Geld. Die Freifunker hatten eine Idee: Crowdfunding. Übersetzt man den Begriff ins Deutsche, so landet man bei crowd = Masse und funding = Finanzierung. Viele Menschen finanzieren also die Umsetzung einer Idee. Bleibt die Frage, wie man die Ideen und die Geldgeber (Crowdfunder) zusammen bekommt. Genau dafür gibt es im Internet die sogenannten Crowdfundingplattformen, wie zum Beispiel www.padercrowd.de, die seit kurzem online ist. Padercrowd stellt interessante Projekte aus der Region vor, die zur Umsetzung ihrer Ideen Unterstützung brauchen. Ob Wirtschaft und Wissenschaft, Kunst und Kultur, Soziales oder Sport: Vorhaben aus all diesen Bereichen können über die neue Plattform präsentiert, beworben, gefunden und finanziert werden. Dabei haben die Ideengeber den Vorteil, ihre Projekte im ganzen deutschsprachigen Raum einem breiten Publikum zu präsentieren. Die Unterstützer werden aufmerksam Foto: WFG Paderborner Wirtschaftsförderung stellt Crowdfundingportal für die Region vor Freuen sich auf spannende Projekte: Heiner Buitkamp, WFG, Bürgermeister Michael Dreier, Sparkassenvorstand Hubert Böddeker (von links). auf spannende Vorhaben vor Ort und erhalten das gute Gefühl, einen eigenen Beitrag zur Gestaltung und Entwicklung der Region geleistet zu haben. Die Projektideen und die Initiatoren sind öffentlich sichtbar und ein stetiger Austausch mit möglichen Geldgebern über die Crowdfundingplattform ist ausdrücklich gewünscht. Initiatorin und Betreiberin der neuen Plattform Padercrowd ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn (WFG). Sie hat etablierte Crowdfunding-Experten wie Startnext.de eingebunden, die einen reibungslosen Ablauf für alle Beteiligten durch Erfahrung und spezialisiertes Know-how gewährleisten. Gefördert wird das Vorhaben als Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundes durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit. „Wir versprechen uns durch das Projekt ein neues spannendes Angebot, um pfiffige Ideen für die Region aufzugreifen und bei der Realisierung zu unterstützen“, so Heiner Buitkamp, Projektverantwortlicher für Padercrowd bei der WFG. Crowdfunding ist auch für junge Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, innovative Ideen zu finanzieren. Von Padercrowd profitiert also auch der Gründungsstandort Paderborn mit seinen vielen Start-ups, zum Beispiel aus der Universität“, ergänzt Annette Förster, Geschäftsführerin der WFG. Partner des Projektes Padercrowd ist die Sparkasse Paderborn-Detmold. ■ JUBILÄum 50 Josef Dunschen, Delbrück, am 26. Februar 13729601_800515.1.pdfprev.pdf w w w. d e t e k t e i - r a s c h k e . d e Passgenaue Inhouse-Seminare Tel.: 05251 - 4026486 www.wirkung-ohne-worte.de Geroldstraße 16 | 33098 Paderborn 12696901_800515.1.pdfprev.pdf Knigge …macht erfolgreich! Fahrrad-&E-Bike-LeasingzumNulltarif! Vorteile für das Unternehmen - kostenneutral - Gesundheitsförderung - Arbeitnehmerbindung 33758 Schloß Holte-Stukenbrock · Holter Straße 213 · 05207/1243 33161 Hövelhof · Paderborner Straße 8 · 05257/9372100 Vorteile für den Mitarbeiter - günstiger als Barkauf - Vollkasko - Übernahme nach 36 Monaten mit 10 % vom Neuwert 33334 Gütersloh · Auf`m Kampe 31 · 05241/50510-0 33415 Verl · Brummelweg 2 · 05246/838980 OWi 03.2015 | 35 Hagemeyer. Stil prägend seit 1879. In Minden geboren – in der Modewelt zu Hause. WO ZUKUNFT STADT FINDET GROSS IN MODE Es war einmal … So beginnen Märchen, aber auch Erfolgsgeschichten wie die von Hermann Hagemeyer. Im Jahr 1879 eröffnete er in Minden sein Geschäft für Tuch- und Textilwaren. Im Laufe der Jahre avancierte das Unternehmen zur festen Größe für die Menschen in Minden und darüber hinaus. Sukzessive kamen Verkaufsflächen hinzu und in den benachbarten Städten Bad Oeynhausen und Stadthagen eröffnete das Familienunternehmen Dependancen. Mit dem feinen Gespür für Mode, Marken und Menschen wurde Hagemeyer zur ersten Adresse für gehobene Damen-, Herren- und Kinderbekleidung in der Region. Im Mittelpunkt dabei das Stammhaus, das sich selbstbewusst seinen Kunden an der schönsten Flanierstraße der Stadt präsentiert. Nach aufwändiger Modernisierung und großzügiger Erweiterung steht der Name Hagemeyer mehr denn je für ein exquisites Einkaufserlebnis und höchste Kundenzufriedenheit – mit einer Anziehungskraft weit über die Region hinaus. 36 | OWi 03.2015 Gotik, Renaissance, Postmoderne – in Minden Inspiration statt Widerspruch. Gerade das Spiel mit Stilen und Epochen charakterisiert den Reiz der Einkaufswelt von Hagemeyer. So verschmilzt die elegante Fassade aus Glas und Metall mit dem historischen Ganzen und vereint Tradition und Moderne in architektonischer Nonchalance. Gewohnte, großstädtische Elemente werden in eine faszinierende Markenarchitektur mit hoher Funktionalität und Aufenthaltsqualität übersetzt. Von außen nach innen: Der fließende Übergang ist einladend und animiert Passanten, in die Stilwelten einzutauchen. Fünf einladende Etagen mit einer faszinierenden Mischung aus Fashion, Lifestyle, Zeitgeist und Kulinarik. DER KUNDE IM FOKUS Hagemeyer verkauft nicht nur Mode: Hagemeyer lebt sie. Ein Lebensgefühl, das wir von Hagemeyer jeden Tag weitergeben. Ein Engagement, das unsere Kunden spüren. Da ist das außergewöhnliche Ambiente unseres Hauses, das den Zauber großer Modemetropolen verströmt. Oder das stets aktuelle, ausgewählte und zeitgemäß inszenierte Angebot. Und nicht zuletzt die hohe Qualität von Bedienung und Beratung inklusive unserer umfangreichen Serviceleistungen. Denn wir haben nur eins im Fokus: die rundum vollste Zufriedenheit unserer Kunden. FÜR ALLE SINNE Der Mensch liebt nicht nur Mode allein. Für einen perfekten Einkaufstag braucht es heute viele Facetten. Deshalb ist der Besuch bei Hagemeyer ein Fest für alle Sinne. Ob erlesener Schmuck, edle Düfte, anspruchsvolle Literatur oder genussvolle Erlebnisgastronomie: Alle Verkaufsebenen unseres Hauses laden stets zum Verweilen ein. Zeit, um einfach abzuschalten, dem illustren Treiben den Rücken zu kehren und hoch über den Dächern Mindens bei einem Glas Prosecco den Panoramablick zu genießen. Bei Hagemeyer trifft man sich mit Freunden, tauscht sich über die Erlebnisse des Einkaufstages aus, tankt neue Energie und taucht wieder ab ins pralle Leben. EINE FRAGE DES STILS Hagemeyer lebt und denkt in Stilwelten, die Kunden begeistern, inspirieren und ihnen so schnell Orientierung und wertvolle Entscheidungshilfe geben. Stilwelten, die mit den Sehnsüchten unserer Kunden korrespondieren. Dafür schaffen Premium-Marken von Hagemeyer den spannenden Kontext. Jede eigenständig gemäß der Kollektionsphilosophie und mit viel kreativem Freiraum präsentiert. Ergebnis sind vielfältige Warenwelten, die individuelles Design, erlesene Materialien und die Aura großer Designer geschmackvoll zur Geltung bringen. MINDEN STADTHAGEN BAD OEyNHAUSEN Scharn 9-17 Marktstr. 3 Klosterstr. 6 Mo – Sa: 9.00 – 19.00 Uhr Mo – Fr: 9.00 – 19.00 Uhr, Sa: 9.00 – 18.00 Uhr Mo – Fr: 9.00 – 18.30 Uhr, Sa: 9.30 – 16.00 Uhr OWi 03.2015 | 37 Hermann Hagemeyer GmbH & Co. KG · Tel.: 0571/8889-0 · Fax: 0571/8889-170 · E-Mail: post(at)hagemeyer.de · www.hagemeyer.de Standortpolitik DIHK: Infrastrukturabgabe für Pkw – viel Ärger, wenig Nutzen Großer Wurf bleibt aus Die Bruttoeinnahmen werden auf jährlich 3,7 Milliarden Euro geschätzt. Diese Mittel sollen zweckgebunden in den Verkehr fließen. Das klingt gut. Ebenso wie die Zusage, dass die Abgabe belastungsneutral sein soll und die Kfz-Steuer für in Deutschland gemeldete Autofahrer entsprechend abgesenkt wird. Nur leider holt sich der Finanzminister die drei Milliarden Euro, die er dadurch bei der Kfz-Steuer weniger einnimmt, aus dem Verkehrsetat zurück. Faktisch handelt es sich damit um eine Umetikettierung von Einnahmen, ohne dass der Straßenbauetat ansteigt. Lediglich die Einnahmen von Haltern nicht in Deutschland zugelassener Fahrzeuge sollen zweckgebunden und „on top“ in den Straßenbau fließen. Diese Einnahmen schätzt der Bund auf 700 Millionen Euro. Nach Abzug von 200 Millionen Euro Erhebungskosten verbleiben gerade einmal 500 Millionen Euro. Der Verkehrsausschuss des Bundesrates rechnet sogar mit noch geringeren oder sogar gar keinen zusätzlichen Mitteln für die Infrastruktur. Zahlt am Ende doch der deutsche Autofahrer? Die Bundesregierung geht davon aus, dass die neue Abgabe EU-rechtskonform ist. In der Verrechnung mit der Kfz-Steuer und den vergleichsweise höheren Preisen für Kurzzeitvignetten sieht sie keine Diskriminie- 38 | OWi 03.2015 Foto: ©bluedesign/Fotolia In die dringend notwendige Instandsetzung unserer Straßen müssten Milliarden Euro investiert werden. Doch trotz wachsender Steuereinnahmen gelingt es bisher nicht, genügend zusätzliche Haushaltsmittel zu mobilisieren. Dabei übersteigen schon bisher die Einnahmen des Bundes aus dem Verkehr die Ausgaben dafür deutlich. Nach Berechnungen des DIHK beläuft sich die Finanzierungslücke allein bei den Bundesfernstraßen auf jährlich knapp 2,6 Milliarden Euro. Eine Infrastrukturabgabe für Fahrzeuge – besser bekannt als Maut – bis 3,5 Tonnen ab 1.1.2016 soll Abhilfe schaffen. Das wird aber von vielen bezweifelt. rung von Fahrzeughaltern aus dem Ausland. Ob dies Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Der Bundesrat hat bereits Zweifel angemeldet. Am Ende wird vermutlich der Europäische Gerichtshof entscheiden müssen. Sollte die parallele Absenkung der Kfz-Steuer nicht akzeptiert werden, könnte eine Mehrbelastung deutscher Autofahrer in Milliardenhöhe die Folge sein. Hinzu kommt: Der politische Flurschaden bei unseren Nachbarländern ist schon jetzt immens. Kollateralschäden im kleinen Grenzverkehr Besonders groß war die Aufregung in den Grenzregionen, als berichtet wurde, dass die Abgabe auf allen Straßen erhoben werden soll. Händler, Restaurants und Hotels befürchteten, dass vor allem spontanere Fahrten – etwa für Einkäufe – unterbleiben würden. Die Kritik aus der Wirtschaft zeigte Wirkung: Die Maut soll zwar für die Nutzung aller Bundesstraßen erhoben werden, Halter nicht in Deutschland zugelassener Fahrzeuge sind aber nur auf Autobahnen abgabepflichtig. Entwarnung bedeutet dies aber nicht, denn für einen Teil der Fahrten im kleinen Grenzverkehr gibt es keine Alternative zur Autobahn, und die Verlagerung auf andere Straßen belastet die Anwohner. So bleibt nur das ernüchternde Fazit: Die geplante Infrastrukturabgabe bringt fast nichts für die Verkehrsinfrastruktur, sorgt aber für viel Ärger mit unseren Nachbarn in den Grenzregionen. Der DIHK lehnt sie in der vorgesehenen Form deshalb ab. Notwendig wäre es, die Haushaltsmittel nicht zu kürzen und die gesamten Einnahmen aus der Infrastrukturabgabe zusätzlich für den Straßenbau zu verwenden. > Dr. Patrick Thiele, DIHK ■ tipp Gute Ideen für betriebliche Verkehrssicherheit gesucht: „Unterwegs – aber sicher!“ – der Wettbewerb für betriebliche Verkehrssicherheit geht in die zweite Runde. Gesucht werden innovative Lösungen, die das Unfallrisiko auf Arbeits- und Schulwegen oder beim innerbetrieblichen Transport und Verkehr senken. Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen können sich mit ihren Projekten ab sofort bewerben. Anmeldeschluss ist Mittwoch, 15. Juli. Veranstalter ist der Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e.V. (VDSI). Der Verband arbeitet nach eigenen Angaben mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) seit Juni 2011 beim Thema der betrieb- lichen Verkehrssicherheitsarbeit verstärkt zusammen. Jahr für Jahr ereigneten sich zahlreiche Mobilitätsunfälle im Straßenverkehr, viele von ihnen endeten tödlich. Auch der innerbetriebliche Transport und Verkehr stelle in vielen Unternehmen einen Unfallschwerpunkt dar. VDSI und DVR hätten deshalb den Wettbewerb „Unterwegs – aber sicher!“ ins Leben gerufen. Sie zeichnen damit innovative Projekte aus, die nachhaltig zu weniger Wegeunfällen, Schulweg- und Dienstwegeunfällen oder Unfällen im innerbetrieblichen Transport und Verkehr geführt haben. Der Wettbewerb richtet sich an Verantwortliche in der betrieblichen Verkehrssicherheit wie Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Mitar- beiter der gesetzlichen Unfallversicherung und andere betriebliche oder überbetriebliche Fachleute. Teilnehmen können auch Personen, die Institutionen wie Schulen, Hochschulen oder Krankenhäuser in Fragen der Verkehrssicherheit betreuen. Eine Jury aus VDSI- und DVR-Vertretern werde die Gewinner auswählen. Entscheidend sind Kriterien wie Nachhaltigkeit, Effizienz und Kreativität. Die ersten drei Plätze erhalten Preisgelder in einer Gesamthöhe von 6.000 Euro. Außerdem werden unter allen eingesandten Beiträgen zehn Fahrsicherheitstrainings verlost. 2014 2010 = 100 Januar105.9 Februar106.4 März106.7 April106.5 Mai106.4 Juni106.7 Juli107.0 August107.0 September107.0 Oktober106.7 November106.7 Dezember106.7 2015 2010 = 100 Januar105.5 Mehr Infos im Netz: www.vdsi.de Verbraucherpreisindex 2013 2010 = 100 Januar104.5 Februar105.1 März105.6 April105.1 Mai105.5 Juni105.6 Juli106.1 August106.1 September106.1 Oktober105.9 November106.1 Dezember106.5 Quelle: Statistisches Bundesamt, alle Angaben ohne Gewähr Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Nord GmbH, Niederlassung Bielefeld 33649 Bielefeld, Ummelner Straße 4–6 OWi 03.2015 | 39 Tel. 05 21 / 94 88-94 88 Existenzgründung und Unternehmensförderung Mehr als trübe Stimmung In einer aktuellen Studie wurde die „innere Struktur der Depression“ untersucht. Der Bielefelder Psychotherapeut Werner W. Wilk gibt im Interview Tipps, wie Unternehmer reagieren können, wenn Mitarbeiter betroffen sind. „Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen“, schreibt die Stiftung Deutsche Depressionshilfe auf ihrer Homepage. Nach Angaben der Stiftung sind circa vier Millionen Menschen an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankt, nur eine Minderheit werde optimal behandelt. Jeder fünfte Bundesbürger würde einmal im Leben an einer Depression erkranken, rechnet die Stiftung vor (www.deutsche-depressionshilfe.de). In einer aktuellen Studie hat das „rheingold institut“ aus Köln mittels tiefenpsychologischer Interviews die „innere Struktur der Depression“ untersucht. Initiiert wurde die Studie vom Unternehmen Pascoe Naturmedizin. Befragt wurden 80 Frauen und Männer, die Geschlechter seien paritätisch besetzt gewesen. Zusätzlich zu 40 Patienten, die unter depressiven Verstimmungen litten (30 von ihnen „verwendeten in jüngster Zeit apothekenpflichtige Naturmedizin in diesem Indikationsbereich“), wurden 22 Ärzte, zehn Apotheker und acht Pharmazeutisch-technische Assistenten interviewt. würden eher in die Apotheke gehen und nach Mitteln gegen ihr Leiden fragen, anstatt sich fachliche Hilfe zu suchen, so Wilk. Dabei sei es wissenschaftlich erwiesen, dass bei Depressionen die Kombination aus – verschreibungspflichtigen – Medikamenten und Psychotherapie die besten Behandlungserfolge erzielen würde. An diesem Setting der Studie äußert der Bielefelder Psychoanalytiker Werner W. Wilk (siehe Interview) Kritik. Er vermisst bei der Befragung die „größte Gruppe derer, die depressive Personen behandeln“, nämlich Psychotherapeuten. Außerdem sei die Studie von einem Arzneimittelhersteller initiiert, dessen Produkte vielfach rezeptfrei erhältlich seien. Damit werde der Trend zur Selbstmedikation indirekt unterstützt. Depressiv Erkrankte Die von der rheingold-Studie befragten Patienten fühlten sich „lahmgelegt“, „traurig“ und im Alltag überfordert. Sie stünden unter dem Eindruck, die an sie gestellten gesellschaftlichen, familiären und beruflichen Anforderungen und Ansprüchen nicht mehr gewachsen zu sein. Dabei werde oft der Mantel des Schweigens über die depressiven Erkrankungen gelegt. „Die bloße Benennung ‚Depression‘ oder ‚Burnout‘ ist nur ein Stem- Im Alltag überfordert: Depressive Menschen verschweigen 40 | OWi 03.2015 Foto: ©.shock/Fotolia häufig ihre Erkrankung. ihre Ambitionen zu revidieren, zögen sie sich zurück „und legten sich buchstäblich still“. Nach dieser Stilllegung folge eine „AlltagsVergleichgültigung“, es finde kein Priorisieren von Tätigkeiten und Lebensthemen mehr statt. Oft verspürten sie, dass die eigentlichen Probleme ungelöst blieben. Nach außen würden die Betroffenen lethargisch wirken, dabei kämen sie lediglich äußerlich zur Ruhe, innerlich wären sie getrieben. pel, der der einzigartigen inneren Logik der seelischen Erkrankung nicht gerecht wird“, heißt es bei rheingold. Es sei wichtig, einzelne Züge zu beschreiben, die die Binnenstruktur einer Depression aus dem Erleben der Betroffenen heraus bestimmen würden. So würden Betroffene beispielsweise versuchen, allen Ansprüchen gerecht zu werden. Sie fühlten sich allein für alles verantwortlich, vom beruflichen Erfolg, der Organisation des Familienalltags bis hin zur Pflege von Kindern oder Angehörigen. Dabei wirkten sie in den Interviews „keineswegs niedergedrückt oder stillgelegt“, sondern „agil und energiegeladen“. Würden die Betroffenen dann erleben, dass sich ihre Ansprüche nicht realisieren ließen, würden sie komplett aus der Bahn geworfen. Statt dann Letztendlich gerieten die Betroffenen in eine resignativ-verbitterte Symptombehandlung, statt die Krankheit loszuwerden. Dabei hätten die Erkrankten eine „ganze Reihe von Formen der Selbstbehandlung entwickelt, die allerdings oft zu einer Verlagerung auf die Behandlung der körperlichen Symptome führe – und somit die Depression am Leben erhalte, so die rheingold-Studie. Aus Sicht von Ärzten und Apothekern seien depressiv Erkrankte schwierige und fordernde Patienten beziehungsweise Kunden. Die Studie schließt mit „Acht Empfehlungen für Angehörige“ (www.rheingold-marktforschung.de/ veroeffentlichungen/artikel/Die_geheime_ Logik_der_Depression.html). Trotz seiner Kritik, grundsätzlich begrüßt es Wilk, wenn das Thema Depression mehr Aufmerksamkeit bekommt. Denn trotz aller medialer Öffentlichkeit, von einem Ziel seien wir noch weit entfernt: „Die Gleichwertigkeit von körperlicher und psychischer Erkrankung ist längst noch nicht hergestellt. Wir haben die sprichwörtliche Schere im Kopf – körperliches Leiden gilt nach wie vor als die schwerere Erkrankung.“ > Heiko Stoll ■ „Psychische Erkrankungen sind innerbetrieblich immer noch ein Tabuthema“ Herr Wilk, wie sollen sich Firmenchefs verhalten, wenn sie erfahren, dass ein Mitarbeiter depressiv erkrankt ist? Wilk: Chefs sollten im Kontakt mit der zuständigen Führungskraft klären, ob bei dem erkrankten Mitarbeitenden bereits Einschränkungen oder Leistungsdefizite vorliegen. Dann sollte geklärt werden, ob innerbetriebliche Unterstützung angeboten werden kann. Wenn dies möglich ist, sollte die zuständige Führungskraft schnellstmöglich das Gespräch suchen, um herauszufinden, ob die erkrankte Person hinsichtlich ihres Arbeitsplatzes vorübergehend Hilfe oder Unterstützung in Anspruch nehmen möchte. Vorübergehende Entlastung kann beispielsweise auch bedeuten, dass Behandlungstermine beim Psychotherapeuten während der Arbeitszeit wahrgenommen werden können. und Kollegen nicht ernst genommen fühlen und sogar Witze darüber gemacht werden. Können Unternehmen etwas für die Depressionsprävention tun? Wilk: Als Soforthilfe kann fachliche externe Beratung organisiert werden beziehungsweise der Mitarbeitende dabei unterstützt werden, diese in Anspruch zu nehmen. Mittelfristig muss die Schulung der Führungskräfte zum Thema „Psychische Erkrankung am Arbeitsplatz“ auf dem Programm stehen und langfristig der Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements. ■ zur person Foto: Pecon GmbH Ist ein offener Umgang oder ein Verschweigen der Krankheit aus der Sicht Betroffener besser? Wilk: Trotz besorgniserregender Zahlen der Krankenkassen sind psychische Erkrankungen innerbetrieblich immer noch ein Tabuthema. In Beratungsgesprächen mit psychisch erkrankten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigt sich oft der Wunsch, sich nicht zu outen. Oft machen es aber gerade die sichtbaren arbeitsplatzbezogenen Leistungseinschränkungen, wie Konzentrationsstörungen, schnelle Erschöpfung oder Ängste, Fehler zu machen, notwendig, über die Krankheit zu sprechen. Als Gründe, sich nicht zu öffnen, wird angeführt, dass Chefs, Führungskräfte und Kolleginnen beziehungsweise Kollegen eine solche Erkrankung immer noch häufig als persönliche Schwäche und Versagen ansehen. Betroffene berichten häufig, dass sie sich in ihrer Krankheit von Vorgesetzten Werner W. Wilk (64), ist Diplom-Sozialarbeiter, Diplom-Psychologe und arbeitet als Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker sowie als Gesprächspsychotherapeut in eigener Praxis in Bielefeld mit über 30-jähriger Berufserfahrung. Seit 2011 ist er Geschäftsführer der „PECON GmbH Gesundheitsservice“. Zum Leistungsangebot für Unternehmen gehören ein betriebspsychologischer Dienst, ein psychologischer Notdienst, Coaching, ein psychotherapeutisches Casemanagement und eine psychische Gefährdungsbeurteilung. 2007 wurde Wilk durch die Psychotherapeutenkammer NRW zum Leitenden Notfallpsychotherapeuten NRW benannt. Neben weiterem ehrenamtlichem Engagement hatte er Lehraufträge an den Universitäten Aachen, Bielefeld und Hamburg inne. OWi 03.2015 | 41 Existenzgründung und Unternehmensförderung Foto: ©eyetronic/Fotolia Unternehmensnachfolge: DIHK kritisiert Knackpunkt Finanzierung Banken in der Kritik: Das Foto zeigt die Skyline von Frankfurt. Der Zugang zum Bankkredit als die klassische Finanzierungsform für Unternehmensübernahmen hat sich in den vergangenen zwölf Monaten verbessert. Dennoch hat jeder zweite, der ein Unternehmen übernimmt, Schwierigkeiten, den Kaufpreis und erforderliche Modernisierungsinvestitionen zu finanzieren. Das gilt selbst in der aktuellen Niedrigzinsphase, wie der DIHK-Nachfolgereport belegt. Besonders in der Industrie schreckt der hohe Kapitalbedarf deshalb schon im Vorfeld viele mögliche Neu-Inhaber ab. Immer mehr Unternehmer erreichen gegenwärtig das „Ruhestandsalter“. Gleichzeitig ziehen viele Qualifizierte eine gut dotierte Festanstellung der risikoreicheren Selbstständigkeit vor. Kommt es dennoch zu Übernahmeverhandlungen, scheiden sich beim Kaufpreis oft die Geister: Vier von zehn AltInhabern fordern mit Blick auf ihr Lebenswerk eine aus Sicht der Käufer zu hohe Summe. Auch wenn es den potenziellen Nachfolgern oft am notwendigen Kapital mangelt, so machen sich doch die derzeit guten Finanzierungskonditionen positiv bemerkbar. In vielen Fällen tragen laut IHK-Berichten aber darüber hinaus eine verbesserte Finanzkommu- von Unternehmensnachfolgen erschweren. Bei der Finanzierung von Übernahmen mit Beteiligungskapital ist die Situation zwar zuletzt nicht mehr ganz so eng. Doch zwei Drittel der IHKs berichten nach wie vor von einem schwierigen Zugang. Ähnliches gilt bei der Finanzierung der Übernahme mit Eigenmitteln. Kaum jemand kann eine Betriebsübernahme überwiegend aus eigener Schatulle stemmen. Mit Blick auf eine familieninterne Nachfolge herrscht in vielen Unternehmen durch das Erbschaftssteuergesetz des Bundesverfassungsgerichts große Verunsicherung. Die Politik ist gefordert, möglichst rasch ein verfassungsfestes, mittelstandsfreundliches Gesetz vorzulegen, das den Familienunternehmen in Deutschland Rechtssicherheit bietet, eine steuerlich höhere Belastung bei der Unternehmensübergabe ausschließt und so den Standortvorteil „Unternehmenskultur“ in Deutschland sichert. ■ nikation zwischen Finanzierungspartnern, Übergebern und Übernehmern dazu bei, dass es mit der Finanzierung besser klappt. Fortschritte sehen die IHKs auch bei der Übernahme von Bürgschaften. Die recht gut laufende Konjunktur hat das Kreditausfallrisiko und damit auch das Verlustrisiko für die Vergabe von Bürgschaften gemindert. Bürgschaften helfen, den gerade bei Gründern anzutreffenden Mangel an Sicherheiten etwas zu lindern. Die zusätzlichen Regulierungen der Finanzmärkte werden den Zugang zu Fremdkapital sukzessive erschweren. Deshalb wird die Beteiligungsfinanzierung auch bei Betriebsübernahmen künftig eine stärkere Rolle spielen müssen. Ein wichtiges Hemmnis liegt hier allerdings in den restriktiven Regelungen zur Nutzung des Verlustvortrags (§ 8c KStG, auch Mantelkaufverbot). Diese sollten nach Ansicht des DIHK auf Missbrauchsfälle beschränkt werden. Außerdem will die Bundesregierung prüfen, Veräußerungsgewinne bei Streubesitzanteilen von unter zehn Prozent zu besteuern. Das würde Beteiligungen für Investoren unattraktiv machen und so auch die Finanzierung KONTAKT Thomas Mikulsky, IHK Tel.: 0521 554-239 E-Mail: [email protected] triebsaktivitäten. Auf der anderen Seite werden die verbleibenden Spielräume der Vermittler durch die Versicherungsgesellschaften zunehmend enger. Die Vermittler sehen ihre Möglichkeiten, flexibel auf Kundenwünsche zu reagieren, durch die Vertriebsvorgaben der Gesellschaften beschnitten. Das 4. Forum der Versicherungswirtschaft möchte das Thema am Dienstag, 10. März, von 14.30 bis 18.00 Uhr in der IHK von verschiedenen Seiten diskutieren. Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten: Marissa Gieling, Tel.: 0521 554-269, E-Mail: [email protected] Tipp 4. Forum der Versicherungswirtschaft – „Vertriebssteuerung versus Kundenorientierung – Der Vermittler im Spannungsfeld zwischen Versicherer und Kunden“: Die Zeiten der Versicherungsvermittler haben sich verändert. Auf der einen Seite wirken gesetzliche, aber auch gesellschaftliche Einflüsse auf die Ver42 | OWi 03.2015 Zwei Familienunternehmen haben es aus Kundensicht an die Spitze von Deutschlands besten Online-Shops geschafft: Musikhaus Thomann und Parfümerie Pieper. Mit 83,5 und 83,1 Punkten führen sie das Ranking der Top-Online-Shops an, wie die Studie „Erfolgsfaktoren im E-Commerce – Deutschlands Top-Online-Shops Vol. 4“ zeigt, für die das ECC Köln in Zusammenarbeit mit Hermes, SAP und Yapital mehr als 10.600 Online-Shopper zu ihren Erfahrungen mit 105 Online-Shops befragt hat. Auf Platz drei des Rankings landen mit ShopApotheke und Vorjahressieger zooplus zwei weitere Spezialversender. Musikhaus Thomann behauptet sich bereits seit vier Jahren auf den Spitzenplätzen. Der Spezialist für Musikinstrumente und Zubehör könne insbesondere in Sachen Service und Sortiment punkten – und seine Kunden so erfolgreich binden: Über 97 Prozent der befragten Kunden bezeugen eine hohe Gesamtzufriedenheit, Wiederkaufabsicht sowie Weiterempfehlungsbereitschaft, heißt es in der Studie. Online-Gigant Amazon hingegen ist nicht mehr unter den Top 10 Foto: ©MH/Fotolia Familienunternehmen holen auf beim Online-Geschäft – Gegenwind für Amazon der besten Online-Shops aus Kundensicht zu finden, obwohl der Generalist seinen Online-Shop-Index im Vergleich zum Vorjahr von 76,6 auf 77,2 Punkte steigern konnte. Ein wesentlicher Grund: Kundenzufriedenheit und Kundenbindung seien über alle untersuchten Shops hinweg gestiegen – und andere Online-Shops könnten ihre Kunden noch stärker zufriedenstellen als der Big Player. In einzelnen der sieben für die Studie untersuchten Erfolgsfaktoren – Websitedesign, Usability, Service, Bezahlung & Check-out, Preis-Leistung, Sortiment und Versand & Lieferung – verbesserte sich Amazon nur leicht, während zum Beispiel Musikhaus Thomann seine Indexwerte deutlich steigerte. Auch im direkten Branchenvergleich in der Kategorie Generalisten musste sich Amazon geschlagen geben und landete hinter dem Online-Shop von Otto, der in Sachen Kundenzufriedenheit deutlich zulegen konnte, auf Platz zwei. „Amazon war in puncto Service und schnelle Lieferung lange Spitzenreiter bei der Kundenzufriedenheit – andere Online- Shops haben jedoch deutlich aufgeholt“, so Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. „Zudem leidet die Usability – ein entscheidendes Kriterium bei der Bewertung von Online-Shops – unter dem immer breiter und tiefer werdenden Sortiment.“ Überzeugen könne in diesem Punkt insbesondere die zweitplatzierte Parfümerie Pieper, die in diesem Jahr erstmals untersucht wurde. Für die Studie wurden in zwölf Kategorien 105 umsatzstarke Online-Händler untersucht und hinsichtlich der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung analysiert. Insgesamt wurden 10.658 Online-Shopper für die Studie über ein Online-Panel befragt. Das ECC Köln ist nach eigenen Angaben Experte für Handel im digitalen Zeitalter. Eingebunden in das IFH Köln begleiten die Experten des ECC Köln den E-Commerce bereits seit 1999. Das ECC Köln erstellt Forschungsarbeiten und Studien zu wichtigen Zukunftsthemen des Handels wie CrossChannel-Management, Mobile Commerce oder Payment. ■ des Hamburger Kaffeeunternehmens J.J. Darboven. Der Förderpreis wird seit 1997 in Hamburg vergeben. Die Kriterien für die Vergabe des Förderpreises sind klar definiert. Im Vordergrund stehen der Innovationsgrad der Geschäftsidee, das tragfähige BusinessKonzept, das persönliche Engagement der Gründerin und die Anzahl der geschaffenen beziehungsweise zu erwartenden neuen Arbeitsplätze. Der Stifter und die Jury freuen sich dabei auch auf unternehmerische Konzepte aus dem sozialen Bereich sowie Gründerinnen mit einem Migrationshintergrund. Die Ausschreibung erfolgt alle zwei Jahre. Aus den Einsendungen erhalten circa fünf Bewerberinnen die Möglichkeit, sich und die Gründungsidee persönlich vor der Jury zu präsentieren. Ein Platz für diese Finalrunde wird durch ein Publikumsvoting in Zusammenarbeit mit einem Medienpartner vergeben. Der Förderpreis steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Dagmar Schipanski. Teilnahmeberechtigt sind Existenzgründerinnen und Jungunternehmerinnen, die nicht länger als drei Jahre selbstständig sind. Die Preisverleihung findet im November 2015 in Hamburg statt. Es werden drei Geschäftsideen ausgezeichnet. Der erste Preis ist mit 50.000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 10.000 Euro und der dritte Preis mit 5.000 Euro. Die Bewerbungsunterlagen können unter www.darboven.com abgerufen werden. Einsendeschluss ist Freitag, 31. Juli. Tipp Darboven IDEE-Förderpreis 2015 – Innovative Gründungsideen von Frauen gesucht: Gründerinnen können sich ab sofort um den Darboven IDEE-Förderpreis 2015 bewerben. Gesucht werden tragfähige und erfolgversprechende Business-Konzepte aus allen Wirtschaftsbereichen. Der Stifter Albert Darboven will mit seinem Engagement das unternehmerische Potenzial von Frauen fördern und zukunftssichere Arbeitsplätze in Deutschland schaffen. „Die Kreativität und Leistungsbereitschaft von Frauen ist ein wichtiger Motor unserer Volkswirtschaft. Ich möchte das Engagement von Unternehmerinnen fördern und ihnen Mut zur eigenen Existenzgründung machen“, so Albert Darboven, Inhaber OWi 03.2015 | 43 aus- und weiterbildung Philosoph Nida-Rümelin fordert Reform der beruflichen Bildung Referent bei der IHK-Weiterbildungsbestenehrung „Gefährdet die Akademisierung die berufliche Bildung?“ Zu diesem bildungspolitisch kontroversen Thema spricht der Münchener Philosoph und ehemalige Kulturstaatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin bei der diesjährigen Weiterbildungsbestenehrung der IHK am Mittwoch, 11. März. Nida-Rümelin gehört neben Jürgen Habermas und Peter Sloterdijk zu den renommiertesten Philosophen in Deutschland. Sein Buch „Die Optimierungsfalle. Philosophie einer humanen Ökonomie“ (2011) hat intensive Debatten in Unternehmen ausgelöst, welche Rolle Ethik für den wirtschaftlichen Erfolg spielt. Seit 2009 hat Nida-Rümelin einen Lehrstuhl an der Maximilians-Universität München inne, an der er zudem das interdisziplinäre Münchner Kompetenzzentrum Ethik leitet. Mit seinem jüngsten Buch „Der Akademisierungswahn – zur Krise beruflicher und akademischer Bildung“ (2014) löste er eine bildungspolitische Diskussion aus: Die berufliche Bildung werde vernachlässigt, die akademische dagegen immer beliebiger. Ein Bildungssystem müsse sich an der Vielfalt von Begabungen und Interessen, Berufsund Lebenswegen und an den Bedingungen der Lebenswelt orientieren. Zweifelsohne erfährt die akademische Bildung in unserer Gesellschaft eine zunehmend größere Wertschätzung. Das Verhältnis von beruflicher und akademischer Bildung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschoben: Während 2007 noch gut 360.000 Studienanfänger gezählt wurden, waren es 2013 bereits über 500.000. Die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank im gleichen Zeitraum von über 620.000 (2007) auf etwa 530.000 im Jahr 2013. Und der Abwärtstrend hielt bei einem neuerli- chen Minus von 7.300 Verträgen in 2014 an. Allein diese Zahlen mögen ein Anzeichen dafür sein, dass das duale Ausbildungssystem in Deutschland an Akzeptanz verliert, während es im Ausland dagegen auf großes Interesse stößt. Berufsausbildung „Made in Germany“ gilt als Vorbild und entwickelt sich zunehmend zu einem „Exportschlager“. Nida-Rümelin sieht deshalb unmittelbaren Handlungsbedarf für die deutsche Bildungslandschaft: „Es ist falsch, Jugendlichen zu suggerieren, dass sie auf ihrem Bildungsweg gescheitert sind, wenn sie nicht die Hochschulreife erreichen und dann ein Studium aufnehmen.“ 52 Weiterbildungsbeste des vergangenen Jahres werden bei der Feierstunde besonders geehrt. Sie haben gezeigt, wie es geht: dass der Weg der beruflichen Bildung ein erfolgreicher Weg ist, um voran zu kommen. > Dietmar Mann, IHK ■ Meinung Ausbildung oder Studium? Dietmar Mann, IHK-Referent für berufliche Fortbildung 44 | OWi 03.2015 Die OECD mahnt seit Jahren an, dass es in Deutschland einer höheren Akademikerquote bedürfe. Das CHE in Gütersloh spricht inzwischen vom „Normalfall“ Hochschulbildung. Steckt die berufliche Bildung in einer „Sackgasse“? Ist etwa eine zunehmende Akademisierung der „Königsweg“? Modellrechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung (IAB) kommen zu dem Ergebnis, dass es in 2030 in erster Linie einen Mangel an Fachkräften der sogenannten „mittleren Qualifikationsebenen“ geben wird, d.h. einen Mangel an den klassischen Berufen des dualen Ausbildungssystems. Hinsichtlich eines möglichen Überangebotes an akademisch qualifizierten Arbeitskräf- ten wird bereits von einem „Downgrading“ der Hochschulabsolventen gesprochen: Bachelor-Absolventen werden Tätigkeiten ausüben (müssen), die bislang von Absolventen einer dualen Berufsausbildung geleistet werden. Die Einschätzung der OECD, ein Hochschulabschluss sei generell lohnender als eine berufliche Ausbildung, ist ein Trugschluss. Vielmehr ist angesichts der vielfältigen Chancen und Perspektiven der beruflichen Bildung eine frühzeitige Berufsorientierung in allen Schulen, besonders auch in den Gymnasien, dringlicher denn je, auf der Grundlage dessen, was der DQR bereits heute dokumentiert: berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig. ■ Sieben bundesbeste IHK-Prüflinge aus Ostwestfalen in Berlin geehrt Die bundesbesten Auszubildenden des aktuellen Prüfungsjahrgangs der Industrie- und Handelskammern (IHKs) sind von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer in Berlin ausgezeichnet worden. Unter ihnen waren sieben Bundesbeste aus Ostwestfalen. Sie wurden von IHK-Geschäftsführer Swen Binner nach Berlin begleitet. Schweitzer gratulierte den Preisträgern in seiner Begrüßungsrede: „Sie haben eine unschlagbare Leistung vollbracht und sind nun die besten Auszubildenden Deutschlands in IHK-Berufen – und das bei mehr als 320.000 Prüfungsteilnehmern.“ Der DIHK-Präsident bedankte sich auch bei den Eltern, Ausbildungsbetrieben und Berufsschullehrern für ihr Engagement. Gleichzeitig appellierte er: „Wir müssen künftig nicht nur für die Vielfalt unserer Ausbildungsberufe intensiver werben, sondern auch die Möglichkeiten zur Fortbildung bekannter und attraktiver machen. Es muss uns gelingen, die berufliche Bildung insgesamt als lohnende Alternative zur akademischen Bildung zu stärken.“ Nach seinen Worten sei es eine Ungleichbehandlung, dass ein Studium kostenfrei sei, angehende Meister, Fachkaufleute und Fachwirte aber ihre Lehrgänge zum großen Teil aus eigener Tasche zahlen müssten. Verbesserungen beim Meister-BAföG seien daher dringend notwendig. Bundeswirtschaftsminister Gabriel hob in seiner Festrede die große Bedeutung des dualen Ausbildungssystems zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses hervor. „Zusammen Fachkräfte von morgen – die bundesbesten Absolventen aus Ostwestfalen freuen sich über ihre hervorragende Leistung: IHK-Geschäftsführer Swen Binner und die Absolventen Vladimir Esau, Hendrik Panitz, Alexander Sebastian Röttger, Felix Alex, Edeltraut Moschner, Sophie Möbus und Katharina Siekmann (von links). mit der Wirtschaft wollen wir dafür sorgen, dass angesichts einer zunehmenden Studierneigung Jugendlicher eine berufliche Ausund Weiterbildung stärker als Karriereoption wahrgenommen wird. Denn sie eröffnet auch im Vergleich zur akademischen Bildung eine vielversprechende berufliche Perspektive. Deutschland benötigt kompetente Facharbeiter, Fachwirte und Meister, um im internationalen Wettbewerb auf Dauer bestehen zu können. Andere Länder beneiden uns um unser duales Ausbildungssystem, einen Grundpfeiler für diese Wettbewerbsfähigkeit. Deshalb werben unter dem Motto ‚Berufliche Bildung - praktisch unschlagbar‘ das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeinsam mit den Wirtschaftsverbänden für die duale Berufsausbildung“, so Gabriel. Insgesamt gab es in diesem Jahr 232 Bundesbeste in 223 Ausbildungsberufen, davon 92 Frauen und 140 Männer. Das Bundesland NordrheinWestfalen war mit 43 Bundesbesten hinter Bayern stark vertreten. Mit den sieben Bundesbesten kamen überdurchschnittlich viele aus Ostwestfalen (16 Prozent), verglichen mit der Zahl eingetragener Ausbildungsverträge (elf Prozent). Insgesamt nahmen mehr als 1.000 Gäste an der Preisverleihung teil – neben den Eltern der Besten auch Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Berufsschullehrer, Bundestagsabgeordnete sowie Präsidenten, Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammern. Die Entertainerin Barbara Schöneberger führte durch die Veranstaltung. ■ Servicefachkraft und Kaufmann/-frau für Dialogmarketing: Servicefachkräfte für Dialogmarketing bearbeiten Anfragen, Aufträge oder Reklamationen (Inbound). Dabei telefonieren sie, schreiben E-Mails und pflegen die Kundendatenbank. Im Outbound nehmen sie selbst Kontakt zu potenziellen Kunden auf. Der Erwerb ausgeprägter Kommunikationsfähigkeiten steht damit im Mittelpunkt der zweijährigen Ausbildung. Kaufleute für Dialogmarketing erlernen in ihrer dreijährigen Ausbildungszeit darü- Foto: Stadt Bielefeld, BürgerServiceCenter kurz vorgestellt ber hinaus Fertigkeiten und Kenntnisse in der Personalwirtschaft, der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle, der Qualitätssicherung sowie im Marketing und Vertrieb. Die Ausbildung findet in Call-Centern sowie in Service- und Kunden-Centern von Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche statt. Beschult werden die Auszubildenden im Carl-Severing-Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Bielefeld. > Burkhard Hupe, IHK OWi 03.2015 | 45 aus- und weiterbildung Fachkräfte von morgen rasen in ihren Traumberuf Tüfteln, Schrauben und Optimieren – beim Bobby Car Solar Cup 2015 laufen junge Talente zur Hochform auf. Jedes der 40 Schülerteams sucht sich ein Partner-Unternehmen und gestaltet sein optimiertes Renngefährt aus einem Standard-Bausatz. Bei dem Projekt gewinnen beide Seiten: die Jugendlichen lernen Unternehmen und Zukunftsberufe kennen – und die Unternehmen erleben ihre potenziellen Fachkräfte von morgen in einem anspruchsvollen Projekt. Besonders spannend ist der Fokus auf Berufe, die bei Schülerinnen und Schülern eher unbekannt sind, beispielsweise Werkstoffprüfer/-in, Oberflächenbeschichter/-in, Fachkraft für Metalltechnik oder Industriemechaniker/-in. Unternehmen, die mit den motivierten Schülerteams zusammenarbeiten möchten, können sich beim Veranstalter Energie Impuls OWL melden: Tel.: 0521 44 818 370. Die Anmeldefrist für die mindestens fünfköpfigen Jugendteams und deren Partnerunternehmen endet am Freitag, 13. März. Das große Rennen findet am 29. August bei den Stadtwerken Bielefeld statt. Mehr Infos und die Teilnahmebedingungen: www. bobby-car-solar-cup.de tipp Servicetelefon zur Weiterbildung gestartet: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Erprobung eines Telefonservice zur Weiterbildungsberatung begonnen. Unter der Nummer 030 2017 90 90 gibt es an Werktagen zwischen 10 und 17 Uhr erstmals eine bundesweite Beratung zu allen Fragen rund um die Weiterbildung. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka: „Weiterbildung ist ein wesentliches Werkzeug für die Gestaltung individueller Lebens- und Arbeitschancen. Das neue Infotelefon soll für die Bürgerinnen und Bürger ein Wegweiser durch das vielfältige und zum Teil unübersichtliche Weiterbildungsangebot 46 | OWi 03.2015 sein.“ Der neue Service geht zurück auf eine Empfehlung des Innovationskreises Weiterbildung. Das Beratungsgremium wurde vom BMBF mit dem Ziel eingesetzt, Empfehlungen für die Zukunft der Weiterbildung und das Lernen im Lebenslauf zu erarbeiten. Das Infotelefon ermöglicht Ratsuchenden einen einheitlichen und leichten Zugang zu einer anbieterneutralen Weiterbildungsberatung. Die Weiterbildungsberaterinnen und -berater arbeiten mit einem Wissensmanagementsystem, das die bundesweiten Angebote und weitere nützliche Informationen zur Weiterbildung bündelt. Individuelle Weiterbildungsabsichten können so konkretisiert und persönliche Bedarfe ermittelt werden, um passgenaue Formate zu finden. Bereits im Erprobungszeitraum können Ratsuchende aus den Ländern Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein für eine individualisierte Beratung direkt zu Beraterinnen und Beratern in Wohnortnähe weitergeleitet werden. Weitere Partner der bundesweiten telefonischen Weiterbildungsberatung sind die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Weitere Informationen: www.der-weiterbildungsratgeber.de tipp Bundesweiter „Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag 2015“ und „Boys’Day – JungenZukunftstag 2015“: Am Donnerstag, 23. April, ist der „Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag!“ In ganz Deutschland laden Unternehmen und Organisationen an diesem Donnerstag Schülerinnen ab Klasse 5 ein, um Berufe in Technik, IT, Handwerk und Naturwissenschaften zu erkunden. Mehr als 1,5 Millionen Mädchen haben seit 2001 am Girls’Day teilgenommen, teilt die „Bundesweite Koordinierungsstelle für den Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag“, mit. Mit großem Erfolg: Jedes dritte Mädchen möchte in dem am Girls’Day kennengelernten Beruf ein Praktikum machen oder eine Ausbildung beginnen. 28 Prozent der Unternehmen, die am Girls’Day aktiv waren, haben mittlerweile Bewer- bungen von ihren ehemaligen Girls’DayTeilnehmerinnen erhalten. Die Evaluationsergebnisse zeigen außerdem: Mädchen finden naturwissenschaftliche und technische Berufe besonders ansprechend, wenn sie erfahren, dass Tätigkeiten in diesen Berufen Spaß machen, abwechslungsreich sind und mit Menschen zu tun haben. Unternehmen können ihre Angebote unter www.girls-day.de/Unternehmen_Organisationen eintragen. Parallel dazu findet der „Boys’Day – Jungen-Zukunftstag“ statt; Infos auf: www. boys-day.de. Die Bundesweite Koordinierungsstelle Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V., hat ihren Sitz in Bielefeld. Sie wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Der Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag ist ein Projekt des Kompetenzzentrums TechnikDiversity-Chancengleichheit e.V. und eine Gemeinschaftsaktion des BMBF und des BMFSFJ, der Initiative D21, der Bundesagentur für Arbeit, des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und des Bundeselternrats und wird unterstützt durch die Kultusministerkonferenz sowie die Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz. WARUM THOMAS OHAGEN FÜR SEINE KUNDEN SOGAR FACHCHINESISCH SPRICHT. 13 FCL von Düsseldorf nach Chengdu mit Cross Docking in Astana – Na, nichts verstanden? Macht nichts, wir übernehmen das für Sie. Internationale Verkehre von und nach China und Asien gehören zu unseren Spezialitäten. Seit neustem auch per Bahn – garantiert schneller als See- und günstiger als Luftfracht. Testen Sie uns! www.hellmann.net/ohagen OWi 03.2015 | 47 aus- und weiterbildung Zollwissen für Einsteiger/-innen Paderborn, 13.03.2015 09.00–17.00 Uhr Dieter Stöckner Seminare Annette Pieper Tel.: 0521 554-246 Internationales Controlling – Management Accounting sicher anwenden Bielefeld, 09.03.2015 09.00–17.00 Uhr Volker Schulte 200 1 Eventmanagement Minden, 09.03.2015 09.00–17.00 Uhr Franziska Schmidt 200 1 Autodesk Inventor für den Einstieg Bielefeld, 09.03.2015–11.03.2015 09.00–16.30 Uhr Referententeam1.170 1 Erfolgsfaktor Stimme – wirkungsvoll sprechen und überzeugen Bielefeld, 10.03.2015 09.00–17.00 Uhr Heike Heinemann 200 1 Homestaging – Basisseminar Bielefeld, 11.03.2015 09.00–17.00 Uhr Martina Zelmer, Katharina Wildt 200 1 200 1 Warenursprung – Lieferantenerklärung/EUR: Bedeutung, Regeln, Konsequenzen Bielefeld, 16.03.2015 09.00–17.00 Uhr Volker Müller 200 1 Neuroselling – Kaufentscheidungen im Kopf des Kunden verankern Bielefeld, 16.03.2015 09.00–17.00 Uhr Joachim Wunderlich 200 1 Das Grundprinzip der Tarifierung – Keine Ausfuhr ohne Nummer! Bielefeld, 17.03.2015 09.00–12.30 Uhr Volker Müller 120 1 Die neue(ste) deutsche Rechtschreibung und Kommasetzung Bielefeld, 19.03.2015 09.00–17.00 Uhr Dr. phil. Jürgen F. E. Bohle 200 1 Klug gekontert – Schlagfertigkeit im beruflichen Alltag Minden, 19.03.2015 09.00–17.00 Uhr Dr. Susanne Watzke-Otte 200 1 Bilanzen richtig lesen und analysieren Bielefeld, 12.03.2015 09.00–17.00 Uhr Martin Henkel 230 1 5S, Ordnung, Sauberkeit und Standardisierung Bielefeld, 20.03.2015–27.03.2015 09.00–16.30 Uhr Franz-Xaver Lühnen Energiemix der Zukunft – So machen Sie sich unabhängig von Öl-, Gas- und Strompreisen Bielefeld, 12.03.2015–13.03.2015 09.00–17.00 Uhr Karsten Grothus 400 1 Management und Führung: Führungsgespräche, Kommunikation und Information Bielefeld, 23.03.2015–24.03.2015 09.00–17.00 Uhr Tillmann Gehlhoff 460 1 Praktische Liquiditätsplanung Bielefeld, 13.03.2015 09.00–17.00 Uhr Martin Henkel 48 | OWi 03.2015 230 1 Strategische Neukundenakquisition Bielefeld, 23.03.2015–24.03.2015 09.00–17.00 Uhr Dr. Frank Schreiner 400 1 400 1 Reisekostenabrechnung (In- und Ausland) Paderborn, 23.03.2015 Bielefeld, 24.03.2015 Minden, 25.03.2015 jeweils 09.00–17.00 Uhr Kristina Kern jeweils 200 1 Exporttechnik 1: Grundlagen des Exports Minden, 24.03.2015 09.00–16.30 Uhr Dr. Ralf Ruprecht 200 1 Crash-Kurs Sekretariat: Von A wie Ablage bis Z wie Zeitmanagement – Kompaktwissen speziell für Neu-, Quer- und Wiedereinsteiger/-innen Bielefeld, 25.03.2015–26.03.2015 09.00–17.00 Uhr Florian Ax 390 1 Update Arbeitsrecht – Aktuelle Fragen im Blickwinkel der neuesten Rechtsprechung Bielefeld, 25.03.2015 09.30–13.00 Uhr Bettina von Buchholz 120 1 Organisation und Optimierung des betrieblichen Zollwesens Paderborn, 26.03.2015 09.00–17.00 Uhr Bernhard Morawetz 200 1 Recht im Einkauf und Verkauf Bielefeld, 26.03.2015 09.00–12.30 Uhr Prof. Dr. Jörg-Dieter Oberrath 120 1 Wirtschaftliche Toleranzfestlegung in Konstruktion und Fertigung Bielefeld, 26.03.2015–27.03.2015 09.00–17.00 Uhr Peter Keijzers 400 1 Persönliche Stärken erlebnisorientiert entwickeln – Outdoor-Training für Auszubildende Bielefeld, 09.04.2015 09.00–17.00 Uhr 195 1 Kompaktwissen PowerPoint 2010 Bielefeld, 25.03.2015–26.03.2015 08.30–13.30 Uhr Mario Kaps EDV Stefanie Pohl Tel.: 05251 1559-30 Excel 2010 Aufbauseminar Minden, 10.03.2015–11.03.2015 09.00–17.00 Uhr Referententeam370 1 Geprüfte/-r IT-Projektleiter/-in Bielefeld, 11.03.2015–29.10.2016 18.00–21.15 Uhr Access 2010 Kleingruppentraining Bielefeld, 18.03.2015–19.03.2015 09.00–17.00 Uhr Marie-Luise Pietruska 4.950 1 Reporting mit Excel – Analyse großer Datenmengen Bielefeld, 25.03.2015 09.00–17.00 Uhr Karl-Heinz Bollen 210 1 Jennifer Koops Tel.: 0521 554-156 Angebote weiterer Träger, die auf eine IHKAbschlussprüfung vorbereiten: www.wis.ihk.de 200 1 Lehrgänge Annette Pieper (BWL) Tel.: 0521 554-246 Uwe Lammersmann (Technik) Tel.: 0521 554-139 290 1 Angebote weiterer Träger, die auf eine IHKAbschlussprüfung vorbereiten: www.wis.ihk.de Datenschutz im Unternehmen: Anforderungen an den betrieblichen Datenschutz Bielefeld, 20.03.2015 09.00–12.30 Uhr Klaus Mönikes 120 1 Datenschutzbeauftragte/-r – Modul 1: Gesetzliche Grundlagen und Vorschriften Bielefeld, 23.03.2015–24.03.2015 09.00–17.00 Uhr Julia Mamerow 450 1 IT-Dienstleistungen einkaufen Bielefeld, 24.03.2015 09.00–17.00 Uhr Carola Sieling, Christoph Meironke 200 1 Fachkraft Personalwesen (IHK) – Modul 3: Personalbeschaffung, -führung und -entwicklung Paderborn, 23.03.2015–20.06.2015 18.00–21.15 Uhr 420 1 Geprüfte/-r Fachkaufmann/-frau für Marketing (IHK) Bielefeld, 11.03.2015–20.12.2016 18.00–21.15 Uhr Geprüfte/-r Fachkaufmann/-frau für Einkauf und Logistik Bielefeld, 16.03.2015–05.10.2016 18.00–21.15 Uhr VORBEREITUNG AUF DIE SCHRIFTLICHE ABSCHLUSSPRÜFUNG Kaufmann/-frau im Einzelhandel Bielefeld, 12.03.2015–26.03.2015 18.00–20.15 Uhr Johannes Helfmann 70 1 Verkäufer/-in Bielefeld, 07.04.2015–11.04.2015 08.30–15.30 Uhr Johannes Helfmann 180 1 fit in die Ausbildung Gunnar Utech Tel.: 0521 554-110 Sprache und Text Paderborn, 10.03.2015–26.03.2015 17.30–20.45 Uhr Thorsten Jänsch 24 1 Benimm ist „in“ Minden, 20.03.2015 08.30–16.30 Uhr Dörte Tykwer 16 1 2.450 1 2.625 1 OWi 03.2015 | 49 innovation und umwelt Pflicht zu Energieaudits kommt Mit der „geplanten Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen“ kommen auf so genannte „Nicht-KMUs“ neue Anforderungen bei der Energieeffizienz zu. Bis Ende 2015 müssen sie ein Energieaudit nachweisen. Foto: ©Coloures-pic/Fotolia Hinter dem geplanten Energiedienstleistungsgesetz verbirgt sich im Wesentlichen eine kurzfristige Pflicht zur Umsetzung von Energieaudits. Betroffen sind Unternehmen aller Branchen, die allein oder im Firmenverbund nicht der europäischen Definition für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) entsprechen. Wer insgesamt mindestens 250 Mitarbeiter beschäftigt oder einen Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro beziehungsweise eine Bilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro erwirtschaftet, muss bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit vorweisen, das mindestens den Anforderungen der DIN EN 16247-1 entspricht. 50 | OWi 03.2015 Von der Pflicht zum Energieaudit werden nach dem Gesetzentwurf viele verbundene oder kommunale Unternehmen betroffen sein, der DIHK geht insgesamt von über 50.000 Nicht-KMU aus. So werden auch Unternehmen, die selbst zwar innerhalb der KMU-Grenze liegen, aber zum Beispiel zu einem größeren Konzern gehören – egal wo dieser ansässig ist – von dem Gesetz betroffen sein. Die „geplante Änderung des Gesetzes über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen“, so der offizielle Titel, ist die deutsche Umsetzung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie. Die EU-Mitgliedsstaaten müssen sicher stellen, dass Unternehmen, die keine KMU sind, ein Energieaudit bis spätestens zum 5. Dezember dieses Jahres und dann mindestens alle vier Jahre ■ in unabhängiger und kostenwirksamer Weise, ■ von qualifizierten und/oder akkreditierten Experten durchführen lassen, ■ die von unabhängigen Behörden überwacht werden. Alternativ zum Energieaudit wird auch ein zertifiziertes Energiemanagementsystem – nach bisherigem Gesetzesentwurf nach der Ausführende Behörde wird das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sein, der Gesetzesentwurf befindet sich al- lerdings noch in der Abstimmung, was den Zeitdruck zur Umsetzung für die Unternehmen noch erhöht. Bei Nicht-Erfüllung drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Energieaudits können in Unternehmen, ähnlich wie Energiemanagementsysteme, dabei helfen, Einsparpotentiale zu erkennen. > Arne Potthoff, IHK ■ DIN ISO 50001 die bessere Lösung? Wie groß ist der Aufwand, welche Hilfestellungen gibt es? Die kostenlose Infoveranstaltung am Dienstag, 17. März, beginnt um 9.30 Uhr in der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld, Ostwestfalen-Saal, Elsa-BrändströmStr. 1–3, 33602 Bielefeld. Als Referent steht Thomas Sundermann, Bereichsleiter bei Archimedes Facility Management, Herford, zur Verfügung. Hans-Joachim Kamphowe wird über die Einführung des Energiemanagementsystems bei der Ludwig Weinrich GmbH & Co. KG aus Herford berichten. Euro. Damit gehört Ostwestfalen-Lippe zu den führenden Maschinenbau-Regionen in Europa und repräsentiert wie ein Mikrokosmos die Vielfalt und Innovationskraft des deutschen Maschinenbaus. Bereits im Oktober 2003 wurde das Branchennetzwerk OWL MASCHINENBAU e.V. von 13 Unternehmen, Hochschulen und Verbänden gegründet. Heute engagieren sich über 200 Endproduzenten, Systemlieferanten und Hochschulen in dem unternehmensgetriebenen Netzwerk. Ihre gemeinsame Vision ist es, die Unternehmen und den Standort auf neue Herausforderungen im internationalen Wettbewerb vorzubereiten und zu stärken. www.owl-maschinenbau.de ■ ing Professor der University of Gloucestershire verantwortet er die berufsbegleitenden Doktoratsprogramme, die die FHM in Kooperation mit dieser britischen Hochschule anbietet. Gleichzeitig steht Professor Dr. Volker Wittberg seit 2010 dem Nationalen Zentrum für Bürokratiekostenabbau (NZBA) vor, in dem er zahlreiche Forschungsprojekte im Bereich Better Regulation, unter anderem im Auftrag und mit Förderung verschiedener Bundesministerien, umgesetzt hat. Den dort entwickelten „Nationalen Nachhaltigkeitskompass“ stellte er anlässlich der UN Climate Change Conference in Doha/Qatar (2012), auf der Good Governance-Konferenz der OECD (2013) sowie im Rahmen der Projektberichtsübergabe im Bundeskanzleramt (2013) vor. Im Jahr 2014 übernahm Professor Dr. Volker Wittberg zudem die Leitung des an der FHM angesiedelten Centers for Sustainble Governance (CSG) gemeinsam mit Dr. Norbert Röttgen, MdB, und Staatssekretär a.D. HansGeorg Kluge. Ziel des CSG, das durch private und öffentliche Unternehmen und Institutionen getragen wird, ist die Entwicklung eines unternehmerischen und kommunalen Nachhaltigkeitskompasses zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. ■ detaillierte und validierte Berechnungen für vorgeschlagene Maßnahmen mit klaren Informationen zu Einsparungen sind vorzulegen. ISO 50001 – anerkannt. Energieaudits nach den zugrundeliegenden Mindestkriterien basieren zum Beispiel auf aktuell gemessenen und belegbaren Energieverbrauchsdaten und Lastprofilen für Strom. Auch eine eingehende Prüfung des Energieverbrauchsprofils – von Gebäuden, Anlagen, Betriebsabläufen & Beförderungen – oder termin In einer gemeinsamen Veranstaltung mit der IHK Lippe zu Detmold informiert die IHK Ostwestfalen über das Energiedienstleistungsgesetz und seine Umsetzung: Wer ist betroffen? Welche Maßnahmen müssen getroffen werden? Für welche Unternehmen ist die DIN EN 16247, für welche die Holger U. Nord (44) ist neuer Geschäftsführer von OWL MASCHINENBAU, dem Innovationsnetzwerk der Maschinenbau- und Automatisierungsindustrie in Ostwestfalen-Lippe. Holger U. Nord Nach einem Studium an der Universität Bielefeld blieb der gebürtige Bochumer der Region OWL treu. Über verschiedene Stationen als Führungskraft und Geschäftsführer im ostwestfälischen Mittelstand konnte er bereits ein persönliches Netzwerk zu den Unternehmen der Region aufbauen. Dieses will er nutzen, um die Ziele des Branchennetzwerks OWL MASCHINENBAU weiter voran zu bringen. „Der Auftrag unserer Mitglieder steht im Fokus meines Handelns“, so Nord. „Die Geschäftsstelle mit Sitz in Bielefeld wird dazu erfolgreiche Projekte und Serviceleistungen weiterführen und neue Ideen umsetzen. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Arbeit die Standortvorteile von OWL stärken und ausbauen. Mit diesem Leistungspaket wird es für mich leicht, auch neue Unternehmen und Partner für eine Mitarbeit im Netzwerk zu gewinnen.“ Rund 400 Unternehmen aus Maschinenbau und Zulieferindustrie erwirtschaften einen Jahresumsatz von über 15 Milliarden Foto: FHM Foto: OWL Maschinenbau PERSONALIEn Professor Dr. Volker Wittberg, 44, wird zum Prorektor für Forschung und Entwicklung der staatlich anerkannten, privaten Fachhochschule des Mittelstands (FHM) beProf. Dr. Volker Wittberg rufen. Seit 2001 ist er als Professor für Mittelstandsmanagement an der FHM mit Hauptsitz in Bielefeld und als Leiter des FHM-Instituts für den Mittelstand in Lippe (IML), Detmold, tätig. Als wissenschaftlicher Studienleiter und Visit- OWi 03.2015 | 51 innovation und umwelt Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) Lippe zu Detmold und Ostwestfalen zu Bielefeld haben gemeinsam mit den drei Wirtschaftsjunioren-Organisationen in Ostwestfalen-Lippe eine neue Runde des erfolgreichen Projekts „Energie-Scouts OWL“ gestartet. In der Auftaktveranstaltung in der IHK in Detmold informierten sich 134 Auszubildende aus 42 Unternehmen und Verwaltungen der Region über die Einsparpotenziale bei Energie, Wasser und Material. Bis Ende August werden sie betriebliche Einsparprojekte entwickeln und möglichst auch umsetzen. Anschließend können sie mit ihren Ergebnissen am Wettbewerb „Energie-Scouts OWL 2015“ teilnehmen. Kooperationspartner sind die EnergieAgentur.NRW, die Effizienz-Agentur NRW und das Netzwerk Energie-Impuls OWL. Unterstützt wird das Projekt zudem von den Sparkassen Paderborn-Detmold und Bielefeld. Die Energie-Scouts sind ein wesentlicher Baustein der „Mittelstandsinitiative Energiewende“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sowie der Bundesministerien für Wirtschaft und Umwelt. „Im letzten Jahr sind bei 20 IHKs Energie-ScoutProjekte mit insgesamt 600 Auszubildenden durchgeführt worden“, berichtet Matthias Carl, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Lippe. „Mit über 150 Auszubildenden in 39 Teams lag OWL mit Abstand vorne.“ Damit habe die Region ihre herausragende Position bei der betrieblichen Ressourcen- und Energieeffizienz belegt, resümiert Carl. Durch die Projekte wurden in ostwestfälischen Betrieben über 200.000 Euro eingespart. So konnte beispielsweise der Stromverbrauch um 52 | OWi 03.2015 Foto: IHK Lippe „Energie-Scouts OWL 2015“ gestartet: 134 Auszubildende auf der Suche nach „Energiefressern“ im Betrieb Gelungener Auftakt für die „Energie-Scouts OWL 2015“: Die Teilnehmer wurden von Matthias Carl, IHK Lippe, Peter Lückerath und Nils Krüger, beide EnergieAgentur.NRW, Heike Wulf, Effizienz-Agentur NRW, Arne Potthoff, IHK Ostwestfalen, Thomas Becker, Sparkasse Paderborn-Detmold, und Frank Meyer zur Heide, Wirtschaftsjunioren Lippe, begrüßt (von links). 1.000.000 Kilowattstunden pro Jahr gesenkt werden. Das entspreche dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 350 Haushalten. „Die Energie-Scouts OWL lohnen sich nicht nur wegen der möglichen Einsparungen“, ist Arne Potthoff, Referatsleiter bei der IHK Ostwestfalen, vom Konzept überzeugt. „Die Auszubildenden arbeiten in der Regel erstmals ausbildungsübergreifend in einem Projekt zusammen. Sie lernen, mit offenen Augen durch den Betrieb zu gehen, Verschwendung zu erkennen und auch zu beseitigen.“ Damit motivierten sie auch die anderen Beschäftigten, sorgsamer mit den Ressourcen umzugehen, so Potthoff. Zunächst starten die Auszubildenden Umfragen oder Interviews im Betrieb und erfassen anhand von Check- listen Verbrauchsdaten. In zwei identischen Workshop-Veranstaltungen bei den IHKs sollen dann im März konkrete Projekt-Fragen beantwortet werden. Anschließend beginnen die Auszubildenden mit ihren betrieblichen Projekten. Abschließend können sie im September am Wettbewerb „Energie-Scouts OWL 2015“ teilnehmen. Für die drei bestplatzierten Teams gibt es Prämien von insgesamt über 2.000 Euro. ■ Kontakt Arne Potthoff, IHK Tel.: 0521 554-222 E-Mail: [email protected] Das Handelsblatt hat die Ergebnisse seines BWL-Rankings veröffentlicht. Die Universität Paderborn ist mit der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in den „TOP 25“ der forschungsstärksten BWL-Fakultäten vertreten, teilt die Hochschule mit. Im Fach Betriebswirtschaftslehre (BWL) einschließlich Wirtschaftsinformatik standen die Leistungen in der Forschung von weit über 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der insgesamt an die 2.600 Forschenden im deutschsprachigen Raum auf dem Prüfstand. Sie kommen aus allen Teildisziplinen der BWL – von der Managementlehre über Rechnungswesen bis zur Wirtschaftsinformatik. Für das Ranking lässt das Handelsblatt alle Studien erfassen, die Forschende aus dem deutschsprachigen Raum in den wichtigsten Fachjournalen der BWL publiziert haben. Anhand dieser Daten werden Punkte vergeben – und die forschungsstärksten Betriebswirte und Fakultäten gekürt. Der Rangplatz einer Fakultät ergibt sich aus der Summe der Punktzahlen, die ihre Forschenden in den vergangenen zehn Jahren erarbeitet haben. Obgleich die Paderborner BWL mit 15 Professuren noch zu den eher kleineren Fakultäten gehört, konnte sie sich in der Spitzengruppe behaupten. Foto: Universität Paderborn, Vanessa Dreibrodt Handelsblatt BWL-Ranking zählt Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Uni Paderborn zu den forschungsstärksten im deutschsprachigen Raum Ausgezeichnet: Prof. Dr. Martin Schneider (links), Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, freut sich über die Spitzenpositionen beim Handelsblatt BWL-Ranking zusammen mit den Platzierten Prof. Dr. Bernd Frick, Prof. Dr. Leena Suhl und Prof. Dr. Rüdiger Kabst (rechts). Aus den Paderborner Wirtschaftswissenschaften erreichten in der Kategorie „Lebenswerk – TOP 250“ Prof. Dr. Rüdiger Kabst vom Lehrstuhl „International Business“ Platz 85, Prof. Dr. Bernd Frick vom Lehrstuhl „Organisations-, Medien- und Sportökonomie“ Platz 127 sowie Prof. Dr. Leena Suhl vom Lehrstuhl „Decision Support & Operations Research“ Platz 242. In der Kategorie „Beste Forschungsleistung – TOP 100“ punktet mit Platz 25 erneut Prof. Dr. Rüdiger Kabst, der neben seinem Lehrstuhl auch das Technologietransfer- & Existenzgründungs-Center der Universität Paderborn „TecUP“ leitet. Darüber hinaus wird Kabst im neuen Präsidium ab März 2015 als Vizepräsident für Technologietransfer und Marketing Mitglied der neuen Hochschulleitung. ■ lich der Ende 2015 in Paris stattfindenden Weltklimakonferenz soll ein neues globales Klimaschutzabkommen verabschiedet werden. Deshalb sind alle Marktbeteiligten aufgerufen, aktiv an der Reduzierung der CO2Emissionen mitzuwirken und somit eine weitere Erderwärmung zu verhindern. Hauptredner beim Umweltforum ist Prof. Dr. Ottmar Edenhofer. Der international ausgewiesene Experte studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität München und promovierte an der Technischen Universität Darmstadt. Neben seiner Tätigkeit als stellvertretender Direktor und Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ist er Professor für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin und einer der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des Weltklimarates IPCC, dem 2007 der Friedensnobelpreis verliehen wurde. In dieser Funktion gestaltete er maßgeblich den 2014 veröffentlichten Fünften Sachstandsbericht des IPCC mit. In Berlin leitet er zudem das 2012 gegründete Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) als Direktor. Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit SCHÜCO wird moderiert von Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2° – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz, Berlin. termin „Klimawandel: Herausforderung für eine zukunftsweisende Stadt- und Gebäudeplanung“: So lautet der Titel des IHK-Umweltforums 2015 am Montag, 16. März, um 17 Uhr in der SCHÜCO International KG, Bielefeld. Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme in Gegenwart und Zukunft. Seine Auswirkungen mit Hitzewellen, Überschwemmungen und Stürmen werden das wirtschaftliche Handeln zunehmend prägen. Doch lassen sich Klimaschutz und Anpassung an ein verändertes Klima zu Business-Chancen gestalten? Welche Herausforderungen stellen sich der Stadtentwicklung und Gebäudeplanung? Und welche Lösungsansätze können von Unternehmen für eine 2°-Wirtschaft entwickelt werden? Die Zeit drängt, denn anläss- KONTAKT Manuela Hütker, IHK Tel.: 0521 554-102 E-Mail: [email protected] OWi 03.2015 | 53 international Serbien: Neue Perspektiven auf dem Weg in die EU Der EU-Beitrittskandidat balanciert zwischen wirtschaftlichen Problemen und Chancen durch Privatisierung sowie steigenden Investitionen. Anfang 2014 begannen offiziell die Verhandlungen zum Beitritt Serbiens zur Europäischen Union. Zudem hat im April eine neue Regierung mit einer großen Mehrheit im Parlament ihre Arbeit aufgenommen und versucht nun, wichtige Reformen anzupacken. Das Land und die Wirtschaft sind also in Bewegung, müssen aber mit hoher Arbeitslosigkeit, vielen unrentablen Staatsunternehmen und einer schwachen Wirtschaftsleistung kämpfen. Solch unruhige Zeiten bieten jedoch nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen für die deutsche Wirtschaft. Wo diese genau liegen und wie sich die Situation in Serbien darstellt, erläutert im Interview Martin Knapp, Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Serbien. Herr Knapp, wie schätzen Sie die aktuelle wirtschaftliche Situation Serbiens ein? Knapp: Die Situation ist widersprüchlich. Auf der einen Seite warten wir auf die positiven Auswirkungen der jüngsten Reformen, auf der anderen Seite wird die Verkleinerung des staatlichen Sektors zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit führen und damit zu einer Verringerung der ohnehin nicht sehr lebhaften Nachfrage. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, vor allem unter den jungen Menschen, was uns besondere Sorgen bereitet. Ein Lichtblick ist der Export und auch bei den Investitionen tut sich einiges. Seitdem die Ukraine Probleme hat, interessieren sich immer mehr ausländische Unternehmen für Serbien. Dass ein Freihandelsabkommen mit Russland besteht, macht das Land für viele zusätzlich attraktiv. 54 | OWi 03.2015 Ende April ist Aleksandar Vucˇic’ als neuer Ministerpräsident angetreten. Welche Impulse versprechen Sie sich von der neuen Regierung? Knapp: Ich war von 2001 bis 2005 schon einmal in der AHK Serbien tätig. Als ich 2013 wiederkam, befand sich die Diskussion um wichtige Fragen, wie dem Arbeitsrecht, der Privatisierung, dem Bau- und Bodenrecht oder dem Insolvenzrecht genau an demselben Punkt, wie acht Jahre zuvor. In den letzten Monaten hat die neue Regierung alle diese heißen Eisen angepackt. Andere sollen folgen, wie zum Beispiel die unverzichtbare Reduzierung der Zahl der Staatsangestellten. Aufgrund der komfortablen zur person Martin Knapp ist Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Serbien. Die Delegation ist Teil des weltweiten Netzwerks von 90 Deutschen Auslandshandelskammern (AHK). Bei den AHKs bekommen Unternehmen vor Ort Informationen über die Wirtschaft des Landes und können Dienstleistungen zum Markteinstieg in Anspruch nehmen. Mehrheitsverhältnisse im Parlament ziehen derzeit alle maßgeblichen Kräfte an einem Strang, und zwar an demselben Ende, was in Serbien leider nur selten vorkommt. Welche Hürden müssen für einen Beitritt Serbiens zur EU noch gemeistert werden? Knapp: Noch wurde keines der berühmten 35 Verhandlungskapitel offiziell geöffnet. Von besonderer Brisanz ist das Kapitel 35, welches eine Normalisierung des Verhältnisses zum Kosovo beinhaltet. Dass die EU hier ihre Prioritäten setzt, liegt nicht zuletzt an den Erfahrungen im Fall Zypern, denn hier wurde ein ungelöstes politisches Problem mit in die Gemeinschaft eingebracht. Auch liest man viel darüber, dass die russische Politik versucht, Belgrad zu umgarnen. Dies könnte vor allem in dem Fall, dass sich die gegenwärtigen Spannungen zu einem neuen kalten Krieg ausweiten, von Bedeutung sein. Jeder, der in Belgrad regiert, muss neben der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen auch die Tatsache berücksichtigen, dass sehr viele Serben in Russland den zuverlässigsten Verbündeten ihres Landes sehen. > Dominik Stute, IHK zu Dortmund ■ hintergrund Die IHK zu Dortmund ist Schwerpunktkammer für Serbien und berät Unternehmen zu wirtschaftlichen Fragen. Ansprechpartner ist Dominik Stute, Tel.: 0231 5417-315, E-Mail: [email protected]. Unternehmerreise nach Saudi-Arabien und Bahrain Voller neuer Eindrücke und mit vielen neuen Kontakten sind etwa 25 Unternehmer aus NRW von einer viertägigen Reise nach Riad, Jubail und Manama zurückgekehrt. Saudi-Arabien ist inzwischen der größte Exportmarkt für deutsche Waren im arabischen Raum. Große IndustrialisierungsProjekte machen das Land zu einem attraktiven Markt für deutsche Lieferanten. In drei Kooperationsbörsen wurden Kontakte ge- knüpft und Marktchancen bewertet. Die IHK Ostwestfalen als NRW-Schwerpunktkammer hatte gemeinsam mit der AHK in SaudiArabien das Programm entwickelt. Die politische Delegation wurde von Dr. Herbert Jacoby geleitet, der kurzfristig NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin vertrat. Durchweg positiv bewerteten die Unternehmer die Perspektiven der beiden Märkte für ihr eigenes Geschäft. ■ Reges Treiben: Die Kooperationsbörse in Jubail war gut besucht. termin Konferenz in der Handelskammer in Riad: Almut Schmitz, Geschäftsführerin „NRW International“, Mohammed H. Al Kathiri, Hauptgeschäftsführer der CCI Riad, Geschäfte im Ausland: Erfahrungen, Hilfen, Unterstützung Unternehmer berichten über individuelle Markteintrittsstrategien, Erfahrungsaustausch, das Leistungsportfolio der IHK Mittwoch, 18. März 2015 15.00–18.30 Uhr Kreis Herford kostenlos Harald Grefe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwestfalen, und Andreas Hergenröther, Geschäftsführer der Auslandshandelskammer Saudi-Arabien (von links). KONTAKT Sara Rüweler, IHK Tel.: 0521 554-161 E-Mail: [email protected] OWi 03.2015 | 55 recht und steuern Statt Zitterpartie schnelle Erbschaftssteuerreform notwendig Das Bundesverfassungsgericht hat die bislang gewährten Vergünstigungen bei der Erbschaftsteuer für Unternehmen als verfassungswidrig klassifiziert. Bis Ende Juni 2016 hat die Politik Zeit, dies zu korrigieren. Die Unternehmen benötigen Rechtssicherheit. Am 17. Dezember 2014 stellte das Bundesverfassungsericht (BVerfG) fest, dass die derzeitigen erbschaftsteuerlichen Vergünstigungen für Unternehmensvermögen nicht mit dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes vereinbar sind. Bis zu einer Neuregelung im Sommer 2016 darf das bisherige Recht allerdings weiterhin angewendet werden. Der Gesetzgeber kann rückwirkend zum 17. Dezember 2014 eine Neuregelung beschließen. Das BVerfG stellte aber auch klar, dass Unternehmensvermögen sehr wohl weitgehend oder vollständig von der Erbschaftsteuer freigestellt werden können, wenn es sich um kleine und mittelständische Unternehmen handelt, die sich im persönlichen Besitz befinden. Außerdem muss gewährleistet werden, dass Verschonung zur Sicherung dieser Unternehmen und damit auch zum Erhalt von Arbeitsplätzen führt. Damit soll verhindert werden, dass Unternehmen nicht aufgrund von Erbschaftsteuerzahlungen in Liquiditätsschwierigkeiten geraten und im Extremfall zerschlagen werden müssen. Die bisherige Begünstigung von Großunternehmen widerspricht laut den Verfassungsrichtern der Intention des Gesetzgebers, dass nur solche Unternehmen begünstigt werden sollen, die durch einen besonderen personalen Bezug des Schenkers, Erblassers oder Erwerbers zum Unternehmen geprägt sind. Deshalb soll es zukünftig eine „Bedürfnisprüfung“ geben, mit der festgestellt werden soll, ob das Unternehmen zum Kreis der Begünstigten gehört. Das BVerfG lässt offen, wie diese Prüfung erfolgen soll und welche Unternehmen als „groß“ einzustufen sind. Foto: ©Bernd Leitner/Fotolia Deshalb muss aus der Sicht der IHK bei einer Neuregelung eine klare und einfach zu ermittelnde Abgrenzung gefunden werden, die sich an der Wirtschaftsstruktur in Deutschland orientiert. Nur so erhalten Familienunternehmen – die zwar eine bestimmte Unternehmensgröße überschreiten, ansonsten aber die prägenden Merkmale eines mittelständigen Unternehmens hinsichtlich der Gesellschafterstruktur und der Kapitalbindung erfüllen – ebenfalls die Möglichkeit der erbschaftsteuerlichen Verschonung unter den Voraussetzungen der Unternehmensfortführung mit Arbeitsplatzerhalt. Der Erhalt der Arbeitsplätze wird durch einen Vergleich der Lohnsummen in einem Zeitraum von fünf beziehungsweise sieben Jahren nach Betriebsübergang überprüft. Diese Regelung gilt aber nur für Unterneh56 | OWi 03.2015 men mit über 20 Mitarbeitern. Diese Regelung hält das BVerfG für verfassungswidrig, da etwa 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland weniger als 20 Mitarbeiter beschäftigen. Damit ist die Ausnahme keine Ausnahme mehr, sondern Standard. Die Richter fordern deshalb, eine neue Grenze zu definieren. Diese darf aus Wirtschaftssicht kleine Unternehmen administrativ nicht überfordern und sollte auch die demografische Entwicklung berücksichtigen. Die Verschonung von der Erbschaftsteuer wird auch Unternehmen gewährt, die bis 50 Prozent Verwaltungsvermögen besitzen. Die auf sich warten lässt. Ansonsten laufen die Unternehmen Gefahr, dass rückwirkend bis zum 17. Dezember 2014 die als verfassungswidrig eingestuften Regelungen verschärft werden, und die Unternehmen entsprechend mehr Erbschaftsteuer zahlen müssen. Richter des BVerfG sehen hier eine Verfassungswidrigkeit, da nur das produktive Vermögen dem Erhalt des Unternehmens diene. Die Praxis hat gezeigt, dass durch Gestaltungen und Umschichtungen begünstigtes Vermögen geschaffen wurde, für das keine Erbschaftsteuer gezahlt werden musste. Ob Verwaltungsvermögen zukünftig noch verschont werden, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen. Aufgrund des laufenden Verfahrens vor dem BVerfG wurden in der Vergangenheit viele Steuerbescheide ausgesetzt. Diese können nun kurzfristig vom Fiskus aufgehoben werden und die in den Steuerbescheiden festgesetzten Zahlungen werden einschließlich Zinsen innerhalb eines Monats fällig. > Bernd Falge, IHK ■ Der Gesetzgeber ist laut IHK gefordert, möglichst schnell eine Neuregelung zu finden, die sowohl verfassungsgemäß als auch praktikabel ist – und nicht bis zum 30. Juni 2016 Wechselt ein Arbeitnehmer im Kalenderjahr in ein neues Arbeitsverhältnis, kann er beim neuen Arbeitgeber grundsätzlich noch nicht gewährten Urlaub beanspruchen. Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 17. Dezember 2014 (Az.: 9 AZR 295/139) muss er im Rahmen des Urlaubsantrags allerdings mitteilen, dass sein früherer Arbeitgeber seinen Urlaubsanspruch für das laufende Kalenderjahr noch nicht – vollständig oder teilweise – erfüllt hat. Der Arbeitnehmer könne diese Voraussetzung für seinen Urlaubsanspruch durch die Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung seines früheren Arbeitgebers nachweisen, betont das Gericht. Der Kläger war ab dem 12. April 2010 im Lebensmittelmarkt des Beklagten beschäftigt. Der Beklagte lehnte nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses die vom Kläger verlangte Abgeltung seines Urlaubs unter anderem mit der Begründung ab, dem Kläger sei bereits von seinem früheren Arbeitgeber für das Jahr 2010 Urlaub gewährt worden. Eine Urlaubsbescheinigung seines früheren Arbeitgebers legte der Kläger dem Beklagten nicht vor. Hintergrund des Verfahrens ist die Regelung § 6 Absatz 1 Bundesurlaubsgesetz (BurlG). Danach besteht der Anspruch auf Urlaub nicht, soweit dem Arbeitnehmer für das laufende Kalenderjahr bereits von einem früheren Arbeitgeber Urlaub gewährt worden ist. Wechselt ein Arbeitnehmer im Kalenderjahr in ein neues Arbeitsverhältnis und beantragt er Urlaub, muss er deshalb mitteilen, dass sein früherer Arbeitgeber seinen Urlaubsanspruch für das laufende Kalenderjahr noch nicht – vollständig oder teilweise – erfüllt hat. Aus diesem Grund ist der Rechtsstreit nicht zur Endentscheidung reif. Das Landesarbeitsgericht hat nach der Zurückver- Foto: ©Gina Sanders/Fotolia Anspruch auf Resturlaub bei Arbeitgeber-Wechsel durch Bescheinigung des früheren Arbeitgebers nachweisbar weisung der Sache dem Kläger Gelegenheit zu geben nachzuweisen, dass sein früherer Arbeitgeber seinen Urlaubsanspruch für das Kalenderjahr 2010 nicht – vollständig oder teilweise – erfüllt oder abgegolten hat. > Lars Henning Döhler, IHK ■ GWE-Gewerbeauskunftszentrale muss erneut 50.000 Euro Bußgeld zahlen Die Gewerbeauskunftszentrale (GWE-Wirtschaftsinformations GmbH) hatte gegen den Ordnungsgeldbeschluss vom 11. März 2014, mit dem ein weiteres Ordnungsgeld in Höhe von 50.000 Euro verhängt wurde, Beschwerde eingelegt. Diese Beschwerde hat das Gericht zurückgewiesen und das dubiose Adressbuchunternehmen zur Zahlung von weiteren 50.000 Euro verpflichtet. Gleichwohl mahnt der zweifelhafte Adressbuchverlag weiterhin Unternehmer an, die arglistig getäuscht wurden. Es bleibt abzuwarten, was die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ergeben. Zum Ende des Jahres sollen die Ermittlungen abgeschlossen sein. Betroffene Unternehmer können sich an die Rechtsabteilung der IHK wenden. ■ Kontakt Lars Henning Döhler, IHK Tel.: 0521 554-215 E-Mail: [email protected] OWi 03.2015 | 57 wirtschaftsjunioren Industriedienstleistungen Fördertechnik 58 | OWi 03.2015 Die Nachricht, Unternehmen müssten nun abschließbare Kleiderschränke für jeden Mitarbeiter bereitstellen, die Telearbeitsplätze auf ergonomische Tauglichkeit kontrollieren und die Arbeitsstunden der Mitarbeiter akribisch dokumentieren, hat auch in heimischen Unternehmen zu einer Empörung geführt. Thomas Sprehe, Vorstandsvorsitzender des Wirtschaftsclubs Paderborn + Höxter, nahm die geplante Änderung der Verordnung zur Arbeitsstättenverordnung der Bundesministerin Andrea Nahles zum Anlass und führte bei den Mitgliedern eine Blitzumfrage durch. An der Umfrage beteiligten sich 45 von 190 Mitgliedern. Sie alle vertreten kleine und mittelständische Unternehmen in der Region Hochstift. Zum Thema der Telearbeitsplätze (also Heimarbeitsplätze) „schütteln 50 Prozent mit dem Kopf und fragen sich, was als Nächstes kommt“. Bereits 20 Prozent der Befragten haben sich entschlossen, diese Möglichkeit nicht mehr anzubieten, da ihnen der Arbeitsaufwand zu hoch ist und sie mögliche Kosten scheuen, hier zusätzliches Mobiliar – vom Bürostuhl über den flimmerfreien Monitor bis zur Beleuchtung – bezahlen zu müssen. „Gerade zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, für die sich die Wirtschaftsjunioren und der Wirtschaftsclub stark machen, ist es enorm wichtig, dass Mitarbeiter auch von zu Hause arbeiten können“, so Sprehe. Er sieht die große Gefahr, dass es hier nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber zu Engpässen kommen kann. Er stimmt dem Vorsitzenden der Mittelstandsund Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU Carsten Linnemann zu, der in der Rheinischen Post zitiert wurde: „Wenn wir den Mittelstand nicht überfordern wollen, dann müssen wir dafür sorgen, dass sich Beschäftigte und Unternehmer wieder auf ihre Arbeit konzentrieren können und nicht darauf, ob die Betriebstoilette nun ein, zwei oder gar kein Fenster hat.“ Nach den abschließbaren Kleiderschränken gefragt, antworteten 82 Prozent der Befragten, dass diese in ihrem Unternehmen nicht vorhanden seien. Davon sagten fast 100 Prozent, das es bisher auch nie eine Forderung der Mitarbeiter in diese Richtung gegeben habe. Der Club nutzte die Gelegenheit der Umfrage auch, um die Meinung der Mitglieder zum Thema Min- Foto: ©Jürgen Effner/Fotolia Drucksachen Wirtschaftsclub startet Blitzumfrage zu Mindestlohn und Arbeitsstättenverordnung Bald Pflicht?: Ein abschließbarer Spind für jeden Mitarbeiter. destlohn einzuholen. Die Frage „Wurden in Ihrem Unternehmen schon Konsequenzen aus der Einführung des Mindestlohns gezogen?“ beantworteten 57 Prozent der Befragten mit „Ja“. Davon bemängeln 62 Prozent den erhöhten Verwaltungsaufwand durch Kontrolle und Dokumentation. Neben den bürokratischen Aufgaben, die diese Änderung mit sich brächten, seien Konsequenzen bereits der Abbau von Mini-Jobs und auch Praktika würden nur noch bedingt angeboten. Ein Unternehmen ging sogar soweit, dass ein bestehender Jahrespraktikumsplatz gekündigt wurde. Eine Gefahr sieht ein Unternehmer unter anderem darin, dass der Lohnabstand nicht mehr gewahrt sei, wenn Aushilfen durch Feiertagsarbeit Zuschläge erhielten. Der Stundenlohn beliefe sich dann schnell auf 17 Euro und zwar brutto für netto. Das würde sozialen Unfrieden bei der Be■ legschaft schaffen. Die Bielefelder Dr. Wolff-Gruppe schreibt ihre Erfolgsgeschichte auch im 110. Jahr ihres Bestehens weiter. Davon konnten sich anlässlich eines Informationsbesuchs die Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen überzeugen. Vor den jungen Unternehmern und Führungskräften zeichnete Christoph Harras-Wolff als einer der geschäftsführenden Gesellschafter ein von Wachstum geprägtes Unternehmensbild, das insbesondere durch ein kräftiges Expansionstempo im Ausland geprägt ist. Mit einem Portfolio-Mix aus kosmetischen und medizinischen Produkten für die Gesundheit und Schönheit von Haut und Haar eilt die Gruppe von einem Etappenerfolg zum nächsten. Gezielt eingesetztes Marketing beweist sich dabei als ein effektiver Wachstumsmotor. Treibende Kräfte für hohes Tempo liefert ein Marketingbudget, das hinsichtlich seines Volumens deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Als eine „progressive Marketingwaffe“ im globalen Wettbewerb um die Vorherrschaft in den Regalen der internationalen Märkte bezeichnete Christoph Harras-Wolff das Investment in den internationalen Radsport, wodurch nach mehrjähriger Pause mit der Giant-Alpecin-Formation wieder ein deutsches Radprofiteam in der UCI-World-Tour starten kann. Die Bedeutung des Marketings für den Unternehmenserfolg bestimmte dann auch den Tenor der Diskussionen. In diesem Zusammenhang waren sich die Teilnehmer einig, dass selbst das kreativste Marketing nichts nutze, wenn das Produkt nicht halte, was es verspreche. Erst das stimmige Miteinander mache Erfolgsgeschichten wie die aus der Dr. Wolff-Gruppe möglich, war die einhellige Meinung. Die Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen wurden 1974 gegründet und Foto: WJO Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen auf „haariger“ Info-Tour Marketing im Mittelpunkt: Gastgeber Christoph HarrasWolff, Dr. Wolff-Gruppe (links), begrüßte Sebastian Ernst, Vorstandssprecher Wirtschaftsjunioren Ostwestfalen. zählen mit rund 180 Mitgliedern nach eigenen Angaben zu den bundesweit größten und aktivsten Juniorenkreisen. Die jungen Unternehmer und Führungskräfte stammen aus den Kreisen Gütersloh, Herford, Minden-Lübbecke sowie aus der Stadt Bielefeld. ■ OWi 03.2015 | 59 servicebörse Unternehmensbörse Ziel der Börse ist die Kontaktanbahnung zwischen Unternehmern, die einen Nachfolger oder einen aktiven Teilhaber suchen und Interessenten, die eine Unternehmensnachfolge anstreben. Inserate oder Zuschriften, deren vorwiegender Zweck akquisitorisch ist, die nur den Verkauf, Vermietung oder Verpachtung von Immobilien, Inventar oder von Gesellschaftsmänteln zum Inhalt haben und Werbebriefe jeglicher Art, sowie die Suche nach Franchisepartnern, die keinen Nachfolgebezug haben, werden weder veröffentlicht noch an Chiffren weitergeleitet. Ebenfalls ausgeschlossen sind rein finanzielle Beteiligungen. Zu diesem Zweck ist die IHK berechtigt, die Zuschriften vor Weiterleitung zu überprüfen. Sofern Sie an einer Anzeige interessiert sind, reichen Sie uns bitte schriftlich und unter Bezugnahme auf die entsprechende Chiffre-Nummer Ihre Bewerbungsunterlagen ein. Wenn Sie eine Anzeige aufgeben möchten, melden Sie sich bitte bei uns. Weitere Informationen sowie die AGBs finden Sie auf unserer Homepage: http://www.ostwestfalen.ihk.de/starthilfe/unt-nachfolge IHK Ostwestfalen zu Bielefeld Elsa-Brändström-Str. 1–3 33602 Bielefeld Claudia Rieke E-Mail: [email protected] Diese und weitere Angebote finden Sie im Internet: www.nexxt-change.org 60 | OWi 03.2015 Angebote: BI-UA-006/14 – Hervorragend eingeführte Monatszeitung in OWL, über 14 Jahre am Markt, mit guter Ertragslage, als Existenz nutzund weiter ausbaubar, mit guter Perspektive, aus Altersgründen kurzfristig an Nachfolger zu verkaufen. BI-UA-011/14 – Aktive Unternehmensbeteiligung Reisebüro: Gut eingeführtes Reisebüro in Bielefeld sucht einen Partner/Partnerin mit aktiver Beteiligung. BI-UA-016/14 – Etabliertes Eiscafé in Löhne zu verkaufen; 32 Innenplätze, Terrasse bis zu 42 Plätze; Jahresumsatz bis 130.000 Euro. Miete und Nebenkosten 1.070 Euro. Geeignet für Paare als Existenzgründer. Einarbeitung ist gewährleistet. Preis VHS nach einem persönlichen Gespräch. BI-UA-018/14 – Dieses erfolgreich geführte Schreibwarengeschäft liegt in einer TopLage im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Das hier angebotene Sortiment reicht von Schreibwaren, über den allgemeinen Schulbedarf, Geschenkartikeln, Bürobedarf, sowie einem Online- und DPD-Shop. Auf Grund der großen Beliebtheit des Betriebs und seiner qualifizierten Beratung verfügt das Schreibwarengeschäft über einen großen Stammkundenanteil, welcher durch positive Mundzu-Mund-Propaganda stetig wächst. An dem Standort sind mehrere Schulen ansässig, was als weiterer Vorteil gesehen werden kann. Eine Einarbeitungszeit, sowie Vorstellung bei der Kundschaft wird auf Wunsch von dem Inhaber zugesichert. Die Grundstücksgröße beträgt 752 m² und das Gebäude wurde seit dem Bau in 1910 mehrfach renoviert und kernsaniert, sodass es sich in einem guten Zustand befindet. Im ersten Stockwerk steht für den Erwerber eine Inhaberwohnung auf 130 m² mit einem zusätzlichen Dachgarten zur Nutzung bereit. Eine weitere vermietete Wohnung befindet sich im zweiten Stockwerk und wurde erst 2012 komplett renoviert. Der Verkauf erfolgt ausschließlich aus Altersgründen. Bei Interesse geben Sie bitte unsere Referenz-Nummer 331437-lv an. BI-UA-008/15 – Im größten Stadtteil von Paderborn, umgeben von Schulen und Kigas, liegt Ihre neue Selbstständigkeit. Auf 150 m² Verkaufsfläche bieten Sie Schul- und Büroartikel aller bekannten Marken an (Lamy, Faber Castell, Stabilo, Edding uvm.). Ein integrierter Copyshop mit zwei Kopiergeräten, Großformatdrucker sowie eine gesamte Ausstattung rund um das Thema Binden, Laminieren etc. runden Ihr Serviceangebot ab. Ebenfalls vorhanden Lotto- und Postannahmestelle und ein großes Sortiment Tabakwaren/Zeitschriften. Ein hochmodernes Kassensystem mit Warenwirtschaft sowie bestens ausgebildete Mitarbeiter schaffen die nötige Effizienz. Interesse? BI-UA-009/15 – Erfolgreich geführtes Fachgeschäft für Wein, Spirituosen und Feinkost in Nordrhein-Westfalen, mit vielen Stammkunden, sucht engagierten Nachfolger. Das Geschäft liegt in der 1-A-Lage der Fußgängerzone einer Stadt mit über 50.000 Einwohnern und wird seit über zehn Jahren betrieben. Begeisterung für die Produkte und Freude am Verkauf sollten vorhanden sein. Durch umfangreiche Produktschulung und sehr gute Unterstützung vom Franchisegeber ist eine Einarbeitung auch ohne vorherige Branchenkenntnisse möglich. Weitere Vorteile wären zum Beispiel eine ausgereifte Logistik und ein erfolgreiches Werbekonzept. Erfahrenes Verkaufspersonal kann ggf. übernommen werden. Die Übernahme soll am 1. Januar 2016 erfolgen. Außerhalb des IHK-Gebiets (bitte direkt die angegebene IHK anschreiben): Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, Leonardo-da-Vinci-Weg 2, 32760 Detmold Kristina Jülicher [email protected] LIP-UA-602 – Lederwarenfachgeschäft (gut eingeführt, fester Kundenstamm) sucht aus gesundheitlichen Gründen einen sofortigen Nachfolger. Das Ladenlokal (85 m² + zwei Lagerräume) befindet sich in guter Innenstadtlage von Detmold (Fußgängerzone nähe Marktplatz). Mietverhältnis kann übernommen werden. LIP-UA-603 – Lotto- und Tabakwarengeschäft (Vollexistenz), gut etabliert, sucht aus Altersgründen Nachfolger. Das Geschäft befindet sich in 1A-Lage und ist zum 1.07.2015 oder 31.12.2015 zu verkaufen. Kapitalnachweis erforderlich. LIP-UA-604 – Stanzerei im Bereich Kartonagen, Folien usw. sucht Nachfolger aus dem Bereich der Verpackungsmittelbranche. Es ist ein kleines Unternehmen (drei bis fünf Mitarbeiter) mit idealen Möglichkeiten, es auszubauen. LIP-UA-605 – Pizza- und Schnitzelbringdienst (gut eingeführt) sucht Nachfolger. Das seit 25 Jahren bestehende Unternehmen in Lemgo hat einen festen Kundenstamm und ist noch ausbaufähig, da es bisher nur abends geöffnet hat. LIP-UA-606 – Personaldienstleister sucht aus gesundheitlichen Gründen Nachfolger. Das Unternehmen besteht seit 2010 und ist im Bereich Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung und Jobportal tätig. Der spezialisierte Dienstleister für Events, Messen, Sonderaufträge, Aushilfskräfte ohne Außenstände hat Kunden in NRW, Bremen, Niedersachsen und gewährleistet eine ausführliche Einarbeitung. Nachfragen: BI-UN-008/15 – Dipl.-Ing. Holztechnik sucht Stelle als leitender Angestellter/Produktion mit der Option einer späteren aktiven Beteiligung als geschäftsführender Gesellschafter. Gründungsunterstützung für Universitäten und Forschung: Das NRW.BANK.Venture-Center Innovationen und technologische Entwicklungen sind ein wichtiger Eckpfeiler für den Standort Nordrhein-Westfalen. Der Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft und in neue Start-ups spielt dabei eine wichtige Rolle. Das neu gegründete NRW.BANK.Venture-Center schafft gründungsaffinen Wissenschaftlern einen Zugang in die Gründerszene. Die Gründung eines eigenen Unternehmens kann lukrativer sein als der Verkauf der Forschungsergebnisse an einen internationalen Konzern und bietet zusätzlich die Chance zur Selbstverwirklichung. Doch viele Wissenschaftler wissen nicht, dass sich ihr Forschungsergebnis für eine Gründung eignet. Das NRW.BANK.Venture-Center hat das Ziel, den Dialog mit Forscherteams an Universitäten und Textbox DU 05.02.15.indd 1 Forschungsinstituten in Nordrhein-Westfalen aufzunehmen und diese für das Thema Gründung zu sensibilisieren. Vielversprechende Entwicklungen und Innovationen, die Potential für eine Unternehmensgründung vermuten lassen, werden dann durch das NRW.BANK.Venture-Center begleitet. Die spezialisierte Beratungsstelle bündelt dabei das Beratungsangebot der NRW.BANK und kombiniert sie mit den am Markt vorhandenen Förder- und Beratungsangeboten. Netzwerkpartner bringen weiteres Know-how zum Beispiel zur Klärung von Patentfragen oder zu Forschungszuschüssen in die Beratung ein. Weitere Informationen: www.nrwbank.de 05.02.15 08:30 OWi 03.2015 | 61 servicebörse Recyclingbörse Mit der IHK-Recyclingbörse bietet die IHK-Organisation ihren Mitgliedsunternehmen, aber auch allen anderen Unternehmen, eine benutzerfreundliche Internet-Plattform für das Angebot und die Suche nach verwertbaren Abfällen an. Dabei gelten die traditionellen Grundsätze der IHK-Recyclingbörse: Lange bevor das neue Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz in Kraft trat, waren gewerbliche Abfallerzeuger und -besitzer interessiert, Abfälle möglichst zu vermeiden oder zu verwerten anstatt zu beseitigen. Die IHK-Recyclingbörse führt das Angebot von und die Nachfrage nach verwertbaren Abfällen zusammen und ist damit heute aktueller denn je. Jedes Unternehmen kann mit der IHK-Recyclingbörse konkrete geldwerte Vorteile erzielen. Einstellung von Inseraten Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, nach Eingabe der Firmendaten ihre Angebote an oder Suche nach verwertbaren Abfällen selbst einzustellen. Dabei können sie entscheiden, ob das Inserat chiffriert oder unter Angabe der Kontaktdaten im Internet erscheint. Die Industrie- und Handelskammern übernehmen die Qualitätssicherung und schalten das Inserat zur Veröffentlichung im Internet frei. Bei Bedarf übernehmen die Industrie- und Handelskammern auch weiterhin die Eingabe von Inseraten, sofern diese vom Inserenten nicht direkt online eingegeben werden können. Vermittlung von Inseraten Die Vermittlung der Inserate erfolgt automatisiert: Meldet sich ein Interessent auf ein Inserat in der Recyclingbörse, so wird der Inserent umgehend per E-Mail informiert und kann Kontakt mit dem Interessenten aufnehmen. Die Einstellung und Vermittlung von Inseraten ist ein kostenloses Angebot der Industrie- und Handelskammern. Manuela Hütker Tel.: 0521 554-102, Fax: 0521 554-5102, E-Mail: [email protected] www.ihk-recyclingboerse.de vorschau OWI 04.2015 Unternehmenskommunikation im Internet – diese zusätzliche Plattform, Kunden zu erreichen, wird für viele Firmen immer wichtiger. Doch wie präsentieren sich Unternehmen zeitgemäß im Internet, welche Inhalte sind wichtig und welche Budgets müssen dafür bereitgestellt werden? Um all diese Fragen dreht sich das Titelthema der April-Ausgabe der „Ostwestfälischen Wirtschaft“. Kontakt Redaktion: Heiko Stoll, Tel.: 0521 554-203, Silke Goller, Tel.: 0521 554-140 Fax: 0521 554-103 E-Mail: [email protected] www.ostwestfalen.ihk.de Anzeigen: Werbeagentur Giesdorf Tel.: 05231 911-196, Fax: 05231 911-173 E-Mail: [email protected] impressum Die „Ostwestfälische Wirtschaft“ ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Herausgeber: IHK Ostwestfalen zu Bielefeld Elsa-Brändström-Straße 1–3, 33602 Bielefeld Postfach 10 03 63, 33503 Bielefeld Tel.: 0521 554-0, Fax: 0521 554-444 Zweigstellen: Stedener Feld 14, 33104 Paderborn Tel.: 05251 1559-0, Fax: 05251 1559-31 Simeonsplatz 3, 32427 Minden Tel.: 0571 38538-0, Fax: 0571 38538-15 Für den Inhalt verantwortlich: IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff Redaktion: Dr. Christoph von der Heiden (Ltg.), Heiko Stoll, Silke Goller Der Inhalt des Heftes wurde sorgfältig erarbeitet, dennoch können Herausgeber, Redaktion und Verlag keine Haftung für die Richtigkeit übernehmen. Beiträge, die mit dem Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, geben nicht immer die Meinung des Herausgebers wieder. Der Inhalt der Online-Ausgabe kann aufgrund von ArtikelAktualisierungen von der Print-Version abweichen. Titelbild: ©iWorkAlone/Fotolia Erscheinungsweise: monatlich Abonnement: Bezugspreis jährlich 24,90 Euro einschließlich Porto und 7% MwSt. Verlag: Werbeagentur Giesdorf GmbH & Co. KG, Ohmstraße 7, 32758 Detmold Geschäftsführung: Rainer Giesdorf, Rolf Giesdorf Verkauf: Lars Brockmann, Tel.: 05231 911-197 E-Mail: [email protected] Alexander Kias, Tel.: 05231 911-193 E-Mail: [email protected] Anke Schwarzer, Tel.: 05231 911-195 E-Mail: [email protected] Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste Nr. 50 vom 1. Januar 2015 gültig. Druck: Bösmann Medien und Druck GmbH & Co. KG, Ohmstraße 7, 32758 Detmold Die „Ostwestfälische Wirtschaft“ wird aus Gründen des Umweltschutzes auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Änderung von Zustellungsdaten für IHK-Mitgliedsunternehmen: Ulrike Stransky, Tel.: 0521 554-278 E-Mail: [email protected] Änderung von Zustellungsdaten für Abonnenten: Ronja Gottschalk, Tel.: 05231 911-196 E-Mail: [email protected] 62 | OWi 03.2015 Anzeigenthema foto: ©fotomek/fotolia Recht – Steuern – Finanzen Idee & Information OWi 03.2015 03.2014 07.2013 | 63 | 63 Recht | Steuern | Finanzen Anzeige Idee & Information „Laufende“ Investitionen Die Bielefelder Agri Terra KG erwirbt für ihre Kunden Rinder in Paraguay und erwirtschaftet damit Spitzenrenditen. Die Rinder nehmen stetig an Gewicht zu. Alles, was es dazu braucht, ist saftig-grünes Gras und frisches Wasser – sowie gelegentlich das wachsame Auge eines Gauchos. Den ganzen Tag über grasen die Tiere auf den schier unendlichen Weiden und verwandeln Gras, Kräuter und Quell wasser in proteinreiches Fleisch GRÜNEKLEE WEALTH MANAGEMENT HONORARBERATUNG • VERMÖGEN • VERSICHERUNG • VORSORGE • FAMILY OFFICE Tel. 0 52 51 5 40 19 - 60 www.g-wm.de Ein kompliziertes Steuerrecht und dennoch lächeln, daher RiDe (lat. lache)! allerhöchster Qualität. Dabei ist es den Rindern völlig egal, dass in Europa gerade wieder einmal über die Zukunft des Euros spekuliert wird, dass Banken mit Strafzinsen drohen und ausgereizte Aktien- und Immobilienmärkte Anlegern kaum noch Spielraum für Renditen erlauben. Die weltweite Nachfrage nach Rindfleisch steigt kontinuierlich an. Insbesondere die Schwellen länder – wie China – fragen immer mehr Rindfleisch nach, aber auch aus afrikanischen und arabischen Ländern gehen immer mehr Fleisch-Bestellungen in paraguayischen Export-Betrieben ein. Die kleine Nation im Herzen Südamerikas exportiert bereits in 35 Länder, Tendenz steigend. Anleger, die in 2013 auf süd- Mindestlohngesetz Bekanntlich haben Arbeitnehmer gemäß MiLoG seit Januar Anspruch auf einen Mindeststundenlohn von brutto 8,50 Euro. Bislang wenig bekannt sind folgende Arbeitgeberpflichten gemäß MiLoG: In bestimmten Branchen (u. a. Bau-, Speditions- und Transportgewerbe, Gaststätten- und Gebäudereinigungsgewerbe) sind Arbeitgeber nunmehr verpflichtet, Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit binnen einer Woche zu dokumentieren und dies zwei Jahre lang aufzubewahren. Bei geringfügig Beschäftigten ist wegen der pauschalierten Sozialabgaben der Nettolohn maß geblich; für diese Beschäftigten beträgt der Aufwand daher insgesamt mindestens 11,05 Euro Finanzierung von Exporten Dipl.-Finw. (FH), Dipl.-Jurist Stefan Deppe, Steuerberater RiDe Treuhand GmbH Detmolder Straße 199 33604 Bielefeld Tel. 0521/26505 www.ridetreuhand.de 64 | OWi 03.2015 Mit der Vorfinanzierung von Exportgeschäften können Unternehmen ihre Kontokorrentlinie schonen und sich attraktive Konditionen sichern. „Die Sparkasse Bielefeld bietet ihren Kunden dafür passgenaue Lösungen“, erläutert Ralf Hüpel, Leiter Internationale Geschäfte. Regelmäßige Geschäfte mit Kunden im Ausland können durch Export vorschüsse finanziert werden, einmalige Transaktionen durch einen Exportkredit. „Dies ist möglich, weil der Exportvorschuss oder -kredit mit einem Dokumentengeschäft, also Akkreditiven oder Inkassi, unterlegt wird“, erläutert Hüpel. Ertragreiche Rinderzucht sorgt für sichere Rendite amerikanische Rinder gesetzt haben, freuten sich im vergangenen Jahr über zweistellige Nettogewinne. Im letzen Quartal 2014 wurden nochmals über 1.000 Rinder der Fleischrasse Braford nachgekauft. Neue Weideflächen wurden bereits reserviert. pro Stunde. Außer in einem gerichtlichen Vergleich kann der Arbeitnehmer nicht auf den Mindestlohn verzichten, da es sich insoweit um zwingendes Recht handelt; vertragliche Ausschlussfristen greifen also nicht. Werden Subunternehmer oder Leiharbeitnehmer eingesetzt, hat der Arbeitgeber als Auftraggeber zu gewährleisten, dass auch die „fremden“ Arbeitnehmer den gesetzlichen Mindestlohn erhalten. Andernfalls haftet er gegenüber diesen Arbeitnehmern verschuldensunabhängig für die Einhaltung der gesetzlichen Mindestlohnvorgaben wie ein auf die Einrede der Vorausklage verzichtender Bürge. Werden die Vorgaben des MiLoG nicht eingehalten, droht ein Bußgeld von bis zu 500.000 Euro sowie ein Ausschluss von der Teilnahme an der Vergabe öffentlicher Aufträge. Arbeitgeber sollten deshalb dringend prüfen, ob sämtliche ihrer Arbeitsver träge dem gesetzlichen Mindestlohnniveau entsprechen und zudem sicherstellen, dass auch von ihnen eingesetzte Sub- und Verleihunternehmer die Vorschriften des AEntG und MiLoG einhalten. nternehmen erhalten mit dieser U Form der Vorfinanzierung von Exportgeschäften zusätzliche Liquidität in der wichtigen Produktions- und Einkaufsphase. Gleichzeitig weist Ralf Hüpel auf die Kooperation der Sparkasse mit der Landesbank HessenThüringen und der Bank of New York Mellon im Bereich der Exportfinanzierungen hin. Mit der Bank of New York Mellon wurde ein Global Player mit Standorten in 35 Ländern auf allen fünf Kontinenten gefunden, der die Sparkasse und ihre Kunden bei der Strukturierung von Export geschäften unterstützt. Für das Unternehmen laufen natürlich alle Fäden, auch hinsichtlich der staatlichen Kreditversicherung, bei der Sparkasse vor Ort zusammen. Ralf Hüpel ist überzeugt: „Der Mittelstand in unserer Region ist bereits heute auf den Weltmärkten erfolgreich. Die Instrumente zur Finanzierung von Exportgeschäften können diese Position weiter stärken.“ Weitere Informationen unter www.agri-terra.de Weitere Informationen unter www.kgd-anwalt.de Dr. Bernd Dietrich Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Bielefeld Weitere Informationen unter www.sparkasse-bielefeld.de Ralf Hüpel Leiter Internationale Geschäfte Anzeige Idee & Information Zahlungsverkehrs-Check Zahlt mein Kunde pünktlich? Ist die Rechnung beglichen? Wie sind die aktuellen Kontostände? Mit diesen Fragen müssen sich Unternehmer nahezu täglich beschäftigen. Darüber hinaus erwarten die Kunden stets höchste Qualität, pünktliche Lieferung und natürlich beste Konditionen. „Doch volle Auftragsbücher, ein großer Kundenstamm und beste Leistungen allein garantieren noch keinen wirtschaftlichen Erfolg“, erklärt Thorsten Wolff, Direktor und Leiter Unternehmenskunden der Volksbank Sicher in den Ruhestand Endlich mehr Zeit! Die meisten Menschen freuen sich auf ihren Ruhestand. Für einen unbeschwerten Genuss sollten sie einige Vorkehrungen treffen. Im Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden. Zwar leistet die gesetzliche Pflegeversicherung eine Grundversorgung, aber die Kosten für einen Platz im Pflegeheim sind deutlich höher. Die Lösung: Wer seinen Ange hörigen nicht finanziell zur Last fallen will, entscheidet sich für P aderborn-Höxter-Detmold. „Auch Zahlungsströme müssen fließen – am besten natürlich rundum sicher und störungsfrei. Denn wer keinen Überblick über Zahlungseingänge und Außenstände hat, gerät leicht in Liquiditätsengpässe.“ Ein professionelles Zahlungsverkehrsmanagement verbessert die Sicherheit, Stabilität und Wirtschaftlichkeit im Unternehmen. Thorsten Wolff empfiehlt deshalb: „Die Analyse durch einen ZahlungsverkehrsSpezialisten hilft, Potenziale beim Zahlungsverkehr zu erkennen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu stei- gern.“ Das Kompetenzzentrum Zahlungssysteme der Volksbank unterstützt deshalb den regionalen Mittelstand ganz konkret mit einem zweistufigen Zahlungsverkehrs-Check. Im ersten Schritt findet ein Gespräch statt, bei dem die Berater prüfen, ob Prozesse, Technik, Organisation und Sicherheit gut aufeinander abgestimmt sind. Nach intensiver Analyse des Ist-Zustandes zeigen die Spezialisten in einem de taillierten Ergebnisbericht die Stärken und Schwächen aus der Perspektive eines externen Dienstleisters auf. Dabei geben sie dem Unternehmer Anregun- gen und Impulse, wie er die Abwicklung des Zahlungsverkehrs verbessern kann. Schließlich helfen schlankere Prozesse, niedrigere Kosten und geringere Risiken jedem Mittelständler, am Markt zu bestehen. eine private Zusatzabsicherung. Diese zahlt im Pflegefall, je nach Vertragsgestaltung Pflegerente, Pflegetagegeld oder trägt die tatsächlichen Kosten für Pflegeleistungen. Der Beitrag kann laufend oder durch einen Einmalbeitrag (auslaufende Lebensversicherung) finanziert werden. Aber auch der regelmäßige Arztbesuch muss abgesichert sein. Die Krankenversicherung im Alter muss gut und bezahlbar sein. Ganz großen Wert müssen Ruheständler auf die gerechte und vertraglich geregelte Nachlassverteilung legen. Bei jeder sechsten Erbschaft kommt es zum Streit – häufig, weil sich Hinterbliebene benachteiligt fühlen. Gar nicht so selten wird das Hab und Gut auch anders verteilt als vom Erblasser gewünscht. Bei größeren Nachlässen treten zudem steuerliche Probleme auf. Wer über Vermögen verfügt und hohe Erbschaftssteuern vermeiden will, gibt schon zu Lebzeiten. Für Kinder steht alle zehn Jahre ein Freibetrag von 400.000 Euro zur Verfügung. Soll Krach unter den Erben vermieden werden, ist ein Testament erforderlich. Es muss entweder von Hand geschrieben oder vom Notar beurkundet werden. Es gibt aber attraktive Lösungen, zu Lebzeiten zu geben, aber immer noch über das Hab und Gut bestimmen zu können … Weitere Informationen unter www.volksbank-phd.de Thorsten Wolff Direktor und Leiter Unternehmenskunden Philipp Frahmke Fachwirt für Versicherungen und Finanzen Personenversicherungsspezialist Bad Driburg OWi 03.2015 | 65 Anzeige Privatvermögen schützen Seit zehn Jahren betreut Berenberg von Bielefeld aus Kunden in Ostwestfalen. „Wir verstehen uns als verantwortungsvoll agierender Berater und Dienstleister. Für uns ist die Betreuung eines größeren Vermögens mehr als die Vermittlung von bloßen Anlageideen. Es ist vielmehr das Management aller Chancen und Risiken, die Auswirkungen auf die Vermögenssituation unserer Kunden haben können“, so Vol- Joker Widerrufsrecht Knapp 80 Prozent der Baukredite in Deutschland sollen aufgrund einer ungültigen Widerrufsbe lehrung fehlerhaft sein. Dies berichtet die Zeitschrift „Finanztest“ unter Berufung auf diverse Verbraucherzentralen. Eine gute Nachricht für die Kunden. Denn fehlerhafte Widerrufsbelehrungen bieten die Möglichkeit, noch viele Jahre nach Vertragsschluss einen Kredit vorzeitig aufzu lösen. Der Grund: Seit 2002 können Kunden bei einer Bau J. Erlenkötter (li.) und B. Schulte 66 | OWi 03.2015 Idee & Information ker Steinberg, Niederlassungs leiter Bielefeld. Berenberg, seit 425 Jahren inhabergeführte Privatbank, ist für vermögende Privatanleger, Stiftungen und für Unternehmer tätig. „So können wir Unternehmerfamilien sowohl auf der Unternehmensseite als auch auf der Privatkundenseite betreuen, bringen Käufer und Verkäufer von Unternehmen zusammen, helfen bei der Vermögensanlage und sondieren Finanzierungsmöglichkeiten“, erläutert Steinberg. Neben dem fachlichen Know-how ist vor allem die individuelle Betreuung der Kunden ausschlaggebend. „Wir legen Wert auf eine hohe Qualität in der Beratungsleistung, einen engen, persönlichen Kontakt zu unseren Kunden. Unabhängige und maßgeschneiderte Beratung sowie eine langfristige, konservative Anlage strategie – das sind wesentliche Faktoren, die das Wirken für die Kunden erfolgreich machen.“ Beide Maßnahmen sorgen auch dafür, dass Berenberg vom eport „Elite der Vermögens R verwalter“ (Handelsblatt) erneut mit Platz 1 ausgezeichnet wurde. finanzierung den Darlehensvertrag mit einer Frist von 14 Tagen (§§ 495, 355 BGB) widerrufen. Das Kreditinstitut muss den Kunden über dieses Recht be lehren, entsprechende Klauseln benötigen eine bestimmte Form. Ist diese Belehrung falsch, startet die Widerrufsfrist nicht. Der Widerruf des Kreditvertrages kann also noch Jahre später erklärt werden. Eine Vorfälligkeitsentschädigung ist dann nicht fällig. Die Kunden können möglicherweise Tausende bis Zehntausende Euro sparen, wenn sie im Falle einer fehlerhaften Widerrufsbelehrung aus dem Vertrag aussteigen und einen günstigeren Vertrag abschließen. Schließlich sind die Zinsen zurzeit rekordverdächtig niedrig. Wenn bereits eine Vorfälligkeitsentschädigung gezahlt wurde, kann diese u. U. zurückgefordert werden. Die Praxis zeigt, dass die Widerrufsbelehrungen, die bis 2010 von den Banken benutzt wurden, in vielen Fällen nicht ordnungsgemäß waren. Gleichwohl steckt der Teufel im Detail und so ist die Prüfung durch einen spezialisierten Rechtsanwalt erforderlich. Ein Widerruf sollte im Übrigen erst erfolgen, wenn eine Anschluss finanzierung sicher ist und der Kunde sollte keinesfalls einfach seine Ratenzahlung einstellen. Schnelle Auslandsgeschäfte bank Financial Telecommunication) für unsere Firmenkunden eingerichtet, damit die Zahlungsabwicklungen und Akkreditive noch schneller, direkter und einfacher erfolgen können als über die bisherigen Verfahren“, so Jürgen Erlenkötter. Das Team der Auslandsabteilung der Volksbank Bielefeld-Gütersloh hat sich in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Gütersloh den neuen Herausforderungen gestellt und in zwei Kursen die Kenntnisse im Business-Englisch weiter verbessert. „Für uns ist es besonders wichtig, dass wir auch in unvorhersehbaren Situationen – besonders am Telefon – immer die richtigen Worte finden“, nennt Auslandsbetreuerin Annette Ahn von der Volksbank BielefeldGütersloh einen Grund für die Teilnahme am Kursus und zeigt sich erfreut, dass die Volkshochschule Gütersloh den hiesigen Unternehmen diese Weiterbildung anbietet. „Die ersten Erfahrungen mit dem eigenen SWIFTAnschluss sind sehr gut und wir freuen uns, dass wir unsere Firmenkunden in ihrem inter nationalen Geschäft noch besser unterstützen können“, resümiert Jürgen Erlenkötter. „Die Volksbank Bielefeld-Güters loh hat mir bei der Existenzgründung vor 18 Jahren geholfen und ist bis heute meine Hausbank“, bekundet Bernhard Schulte, Geschäftsführer der BBM-Ger many anlässlich des Besuches von Jürgen Erlenkötter, Leiter des Außenhandels der Volksbank Bielefeld-Gütersloh in Langenberg. Jürgen Erlenkötter hatte für das weltweit tätige mittelständische Unternehmen eine erfreuliche Nachricht im Gepäck. „Wir haben seit kurzer Zeit einen eigenen SWIFT-Anschluss (SWIFT = Society for Worldwide Inter- Weitere Informationen unter www.berenberg.de Volker Steinberg Niederlassungsleiter Bielefeld Ellen Rohring Rechtsanwältin Kanzlei Rohring Paderborn Weitere Informationen unter www.volksbank-bi-gt/swift Anzeige Idee & Information Wissenschaftlich anlegen Rechtzeitig gegensteuern Die Anleger haben seit Jahrzehnten vor allem zwei Botschaften fest in sich verankert. Anlageberatung ist im Wesentlichen das Treffen von Vorhersagen und die Anleger möchten im Grunde, dass der Berater in eine Kristallkugel schaut und die Zukunft vorhersagt. Eines ist sicher: Es ist unmöglich, die Entwicklung an den Kapitalmärkten zu prognostizieren. Und der Unmut vieler Anleger in der Vergangenheit liegt häufig nicht in der Entwicklung der Kapitalmärkte begründet, sondern vielmehr darin, dass falsche Hoffnungen geweckt wurden. Nur weil ein Fondsmanager in der Vergangenheit zufällig bei der Auswahl und dem Timing der Anlageinstrumente den Markt geschlagen hat oder komplexe Anlagestrategien aufgegangen sind, bedeutet das noch lange nicht, dass es in Zukunft genauso ist. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der teils sehr hohen Kosten die Anlagerendite deutlich von der Anlegerrendite – und auf die kommt es schließlich an – unterscheidet. Mit einer Anlagestrategie, die auf soliden wissenschaftlichen Grundsätzen und empirischen Belegen beruht, kann das Risiko der Spekulation aber vermieden werden und die Marktrenditen in effizienter und kostengünstiger Weise den Anlegern zugute kommen. Durch eine größtmögliche Diversifikation und die exakte Berücksichtigung der persönlichen Rendite-/ Risiko-Zielsetzung lässt sich so eine auf wissenschaftlichen Grundlagen basierende Anlagestrategie entwickeln. Der Mittelstand hat die Tendenz, eine Sanierungsberatung erst dann in Anspruch zu nehmen, wenn etwa die gesetzliche Pflicht zur Insolvenzantrag stellung in das Bewusstsein der Geschäftsführung einer Kapitalgesellschaft tritt und das Vor liegen eines Insolvenzgrundes zur Prüfung ansteht. Viele Weichenstellungen, die bereits im Vorfeld eine erfolgreiche Sanierung ermöglichen können, sind in diesem fortgeschrittenen Stadium der Unternehmenskrise oft nicht mehr durchführbar. Eine professionelle Sanierungsberatung schafft Perspektiven für einen Neustart und eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit. Hier muss finanzwirtschaftliches mit juristischem Knowhow verknüpft werden. Dabei geht es nicht nur um insolvenzrechtliche, sondern auch um gesellschaftsrechtliche Aspekte wie etwa Umstrukturierungen. Die Optimierung der Leistungs fähigkeit (zum Beispiel eines Produktionsprozesses) kann oft durch den Unternehmer selbst am besten eingeschätzt werden. Aber auch hier ist externer Rat hilfreich. Eine erfolgreiche Sanierung ist daher in der Regel nur gewährleistet, wenn folgende Parameter im Blick behalten und gesteuert werden: So ist eine exzellente Unternehmensführung im Bereich des opera tiven Kerngeschäfts ebenso essentiell wie ein Interimsmanagement zur Steuerung umsetzbarer Sanierungsmaßnahmen. Zudem sollten Vorteile durch Restrukturierungsmaßnahmen, eine insolvenzrechtliche Beratung sowie steuerliches Know- how genutzt werden. Einen transparenten Blick auf die Analyse einer Unternehmenskrise bieten für interne wie für externe Zwecke, beispielsweise gegenüber Kreditgebern, sogenannte Sanierungsgutachten nach IDW S 6. Entscheidend ist immer, dass die Unternehmensführung rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkennt, denn je früher eine Krise erkannt wird, desto mehr Sanierungsinstrumente stehen zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.steueranwalt-paderborn.com Kolja Wiechoczek Rechtsanwalt Steuerberater Fachanwalt für Steuerrecht Jürgen Grüneklee Geschäftsführender Gesellschafter Grüneklee Wealth Management GmbH & Co. KG Paderborn Kommunizieren Sie Ihr Fachwissen! Nutzen Sie dazu unsere aktuellen Themen Informationen 0 52 31 911-196 OWi 03.2015 | 67 Anzeige Stiftungsarbeit Nordrhein-Westfalen ist mit etwa 4.000 Stiftungen zahlenstärkste Stiftungsregion Deutschlands. Die mittelständischen Unternehmer bilden das Fundament dieses bürgerschaftlichen Engagements, denn mit zwei Dritteln bilden sie die größte Stiftergruppe und nehmen so ihre gesellschaftliche Stellung verantwortlich wahr. CONCEPT Vermögensmanagement, bankenunabhängiges Beratungsinstitut aus Bielefeld mit der Fokussierung auf Unternehmer und Stiftungen, veranstaltete Anfang dieses Monats zum zweiten Mal das StiftungsFORUM Westfalen. Gemeinsam mit dem Magazin „Die Stiftung“ hatten die Vermögensmanager ihre Reverse-Charge-Verfahren Mit dem Kroatienanpassungsgesetz wurde letztes Jahr bereits der Übergang der Steuerschuldnerschaft (Reverse-Charge-Verfahren) im Umsatzsteuerrecht erweitert. Demnach schuldet für steuerpflichtige Lieferungen von bestimmten Edelmetallen und unedlen Metallen seit dem 1.10.2014 der leistungsempfangende Unternehmer die Umsatzsteuer. Aufgrund von entsprechenden Eingaben der Wirtschaft hat die Finanzverwaltung sich zu einer Übergangsregelung für die Praxis durchgerungen. Demnach ist es bei Lieferungen, die nach dem 30.9.2014 und vor dem 1.7.2015 ausgeführt werden, nicht zu beanstanden, wenn die Vertragspartner einvernehmlich 68 | OWi 03.2015 Idee & Information E inladung in die Ravensberger Spinnerei besonders an die westfälischen Unternehmer ausgesprochen. Hochkarätige Referenten aus der Stiftungs szene gaben in zehn Referaten und Round Tables ihre Erfahrungen sowohl für innovative Gründungskonzepte als auch für erfolgreiche Stiftungsarbeit weiter. Aus Unternehmersicht von besonderem Interesse waren Vorträge zur „Umsetzung einer Stiftungsidee“ und zur „Stiftung als Unternehmensnachfolger“. Etwa die Hälfte ihrer Aufwendungen bestreiten Stiftungen aus den Erträgen der Vermögensverwaltung. „Eine Einnahmequelle, die angesichts der finanziellen Repression zunehmend erodiert“, erläutert Matthias Steinhauer noch von der Steuerschuldnerschaft des leistenden Unternehmers ausgegangen sind. In der Praxis ist jedoch Vorsicht ge boten, denn diese Übergangs regelung ist eine reine Verwaltungsanweisung und hat keine Gesetzeskraft. Die Rechtsprechung ist an diese Regelung nicht gebunden. Der leistungsempfangende Unternehmer könnte somit im schlimmsten Fall von dem Finanzgericht zur Zahlung der Umsatzsteuer aufgrund des Reverse-Charge-Verfahrens verurteilt werden. Diese Umsatzsteuer müsste man sodann auf dem Zivilrechtsweg vom Verkäufer zurückfordern. Weiterhin ist Vorsicht geboten, denn die Finanzverwaltung gewährt diese Übergangsregelung nur, wenn der Umsatz vom leis- Zum wiederholten Mal Veranstaltungsort – die Ravensberger Spinnerei von CONCEPT Vermögensmanage ment und Moderator der Ver anstaltung. „Darum haben wir uns besonders gefreut, mit Dieter Lehmann als Leiter der Ver mögensverwaltung der Volks wagenstiftung einen heraus ragenden Fachmann der Szene im Podium zu haben.“ Das Ver anstaltungsformat wird im zweijährigen Rhythmus fortgesetzt. tenden Unternehmer auch tatsächlich in zutreffender Höhe versteuert wurde. Der Leistungsempfänger wird hingegen kaum eine Möglichkeit haben, die Versteuerung beim leistenden Unternehmer zu überprüfen. Der Käufer trägt mithin ein latentes Risiko, die Umsatzsteuer an die Finanzverwaltung zahlen zu müssen. Dem Käufer kann daher nur angeraten werden, mit dem Lieferanten die Umkehr der Steuerschuldnerschaft zu vereinbaren. Das gilt umso mehr, als nach einer weiteren Gesetzes änderung es bei diesem Ergebnis bleibt, selbst wenn sich im Nachhinein beim Anlegen objektiver Kriterien herausstellt, dass die Voraussetzungen für das Reverse-Charge-Verfahren tatsächlich nicht vorlagen. Inso- weit sind alle Vertragsparteien auf der sicheren Seite. Diese Vorschrift wurde darüber hinaus mit dem Gesetz zur Anpassung an den Zollkodex der Union, auch Jahressteuergesetz 2015 genannt, abermals geändert. Seit dem 1.1.2015 greift die Umkehr der Steuerschuldnerschaft nur bei Metalllieferungen ab 5.000 Euro. Weitere Informationen unter www.stiftungsforum.com Stefan Deppe Dipl.-FinW (FH) Dipl.-Jurist RiDe Treuhand GmbH Steuerberatungsgesellschaft Bielefeld Anzeige Idee & Information E-Bike-Leasing Ein aktueller Erlass der LänderFinanzminister, der das Dienstwagen-Privileg auch auf Fahr räder ausweitet, bietet nun zu den bereits bestehenden Vor teilen einen steuerlichen Anreiz und macht besonders das E-Bike-Leasing für Arbeitnehmer attraktiv. Musste bisher der gesamte Nutzwert eines Dienstrades versteuert werden, gilt ab sofort rückwirkend für 2012 die gleiche Besteuerung wie bei Firmenwagen. So müssen Arbeitnehmer ein Rad aus dem Unternehmensfuhrpark künftig nur Markenrecht nutzen Wozu benötigt ein Unternehmen Marken? Der Markeninhaber kann allen Dritten untersagen, dieselbe oder eine verwechslungsfähige Bezeichnung für identische oder ähnliche Waren bzw. Dienstleistungen zu verwenden. Daneben stehen ihm auch Auskunftssowie Schadensersatzansprüche zu. Der Schaden einer unberechtigten Drittnutzung wird häufig in Form einer Umsatzlizenz ge- noch mit einem Prozent des Brutto-Listenpreises monatlich versteuern. Ob das Dienstrad dabei lediglich für Fahrten vom Wohnort zur Arbeitsstätte oder auch privat genutzt wird, spielt hierbei keine Rolle. Dank des hohen Sparpotenzials bieten sich besonders beim Leasing von E-Bikes völlig neue Perspektiven. Hier können Arbeitnehmer im Vergleich zum privaten Leasing bis zur Hälfte der monatlichen Rate einsparen. Leasen die Mitarbeiter das E-Bike über ihren Arbeitgeber, so entfällt nicht nur die Mehrwertsteuer. Im Rahmen der sogenannten Bar-Lohn-Um- wandlung, bei der die Leasing rate direkt mit dem Monatsgehalt verrechnet wird, reduzieren sich zudem die Sozialabgaben. Da die Unternehmen von dieser Möglichkeit in gleichem Maße profitieren, entsteht für beide Parteien eine klassische WinWin-Situation. Für die Betriebe fallen keine Kosten an. Motiviertere, leistungsfähigere Mitarbeiter, ein geringerer Krankenstand und die positive Außenwirkung bei Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind weitere Aspekte. Auch in der Region macht dieses Beispiel Schule. So ist Fulland 2-Räder mit Standorten in Schloß Holte, Hövelhof, Güters loh und Verl zuverlässiger Dienstrad-Kooperationspartner in Sachen Beratung und Aus stattung. schätzt. Man unterscheidet zwischen eingetragenen Marken und Benutzungsmarken. In der Praxis geht es am häufigsten um eingetragene Marken. Es gilt, sich die beabsichtigte Bezeichnung schon vor dem Inverkehrbringen als Marke zu sichern. Andernfalls muss man kostenträchtige Verhandlungen mit Dritten führen, die möglicherweise flinker waren. Von den Kosten der Umstellung der Werbung, Domains und Briefbögen ganz zu schweigen. Je nach dem Einsatzgebiet unterscheidet man zwischen deutschen Marken, Gemeinschaftsmarken (EU), internationalen Marken sowie einzelnen Ländermarken (z. B. Schweiz als Ergänzung zu einer EU-Marke). Wichtig ist die geschickte Erstellung des Warenund Dienstleistungsverzeichnisses. Dort wird angegeben, für welche Waren und Dienstleistungen die Marke eingetragen werden soll. Vor der Markenanmeldung sollte außerdem immer eine Markenrecherche durchgeführt werden. Falls es nämlich die Marke schon gibt, käme es leicht zu einem kostenpflichtigen Widerspruch oder sogar einer Löschungsklage. Weitere Informationen unter www.fulland-bikes.de Klaus Fulland Geschäftsführer Dr. Thorsten Graf Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz Anwaltskanzlei Dr. Graf Herford OWi 03.2015 | 69 Anzeige Kanzlei Wiechoczek Rechtsanwalt Steuerberater Fachanwalt Rathenaustraße 4 33102 Paderborn www.steueranwalt-paderborn.com Idee & Information Vorteil für Handwerker Kompromisslose Qualität, Serviceorientierung und Zuverlässigkeit: Wer im Handwerk Erfolg haben will, muss all diese Ansprüche erfüllen. Das betrifft auch die Betriebsausstattung. Der TradePort Ostwestfalen in Bad Oeynhausen bietet den Handwerkern eine große Auswahl gebrauchter Nutzfahrzeuge zu Sonderkonditionen. Rund 100 Fahrzeuge der Modelle Amarok, Caddy, California, Caravelle, Crafter, Multivan und Transporter stehen sofort bereit, auf weitere 5.000 können TradePort-Kunden kurzfristig zugreifen. Bei den angebotenen Fahrzeugen handelt es sich um werkstattgeprüfte Nutzfahrzeuge direkt vom Hersteller mit TradePort-Gütesiegel. Im Rahmen der Aktion gibt es eine attraktive Sonderfinanzierung für zahlreiche Modelle. Erbschaftsteuer Bekanntlich hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 17.12.2014 die Verschonungsregeln des Betriebsvermögens in seiner jetzigen Form für verfassungswidrig erklärt. Die erwartete komplette Streichung aller Vergünstigungen fand aber nicht statt. Vielmehr hat das BVerfG grundsätzlich eine Pri vilegierung von Betriebsvermögen zugelassen. Diese muss aber auf kleine und mittelgroße Unternehmen beschränkt werden. Bei größeren Unternehmen muss die Verschonungsbedürftigkeit im Einzelfall nachgewiesen werden. Völlig unklar ist aber, was unter kleinen und mittleren Unternehmen zu verstehen ist. Wer diese Grenzen überschreitet, verliert möglicherweise künftig jede Verschonung, wenn er nicht nachweist, dass er verschonungsbedürftig ist. Der unschädliche Teil des so genannten Verwaltungsvermögens von derzeit 50 Prozent muss gekürzt werden. „Extremgestaltungen“ wie Kaskadeneffekte in Konzernstrukturen, Betriebsaufspaltungen zur Vermeidung der Anwendung der Lohnsummenklausel oder die Cash-GmbH führen zur Verfassungswidrigkeit. Zulässig sind aber sowohl ein Lohnsummenerfordernis und die Behaltefristen von fünf bzw. sieben Jahren. Das Lohnsummenerfordernis soll 70 | OWi 03.2015 Robust und vielseitig Durch zahlreiche Umbaulösungen und Sonderausstattungen können die Fahrzeuge individuell an die Bedürfnisse des jeweiligen Betriebes angepasst werden. Von der Laderaumauskleidung über Transportsicherungen bis hin zum Leiterhalter für den Dachtransport finden sich dort viele nützliche Zubehöre für Profis. Weitere Information unter www.tradeport-ostwestfalen.de dann aber auch auf Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten angewendet werden, da in Deutschland 90 Prozent aller Betriebe nicht mehr als 20 Beschäftige haben. Das bisherige Recht gilt weiter bis zum 30.6.2016 soweit der Gesetzgeber nicht vorher schon Gesetzesänderungen vornimmt. Für die erwähnten „Extremgestaltungen“ hält das BVerfG sogar eine rückwirkende Gesetzesverschärfung für zulässig. Es ist aber nicht geregelt, ab wann eine Gestaltung nach Ansicht des Gesetz gebers als „extrem“ einzustufen ist. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die bisherige Begünstigung von Betriebsvermögen zwar nicht wegfällt, aber stark beschnitten wird. Deshalb sollte für anstehende oder geplante Übertragungen auf die nächste Generation die jetzige Gesetzeslage genutzt werden. Hierzu ist allerdings eine gewisse Zügigkeit ratsam. Es bleibt nach dem Urteil vieles im Unklaren, aber eines dürfte feststehen: Günstiger wird es nicht! Dieter Rott Steuerberater HRP von Hollen, Rott und Partner Bielefeld kultur beschleunigen, sondern dabei auch zunehmend aus dem Takt geraten“ – so nähert sich Ariadne von Schirach ihrem Thema in ihrem 2014 erschienenen Buch „Du sollst nicht funktionieren. Für eine neue Lebenskunst“. Schirachs Buch ist eine kluge Polemik gegen den Selbstoptimierungswahn, eine leidenschaftliche Beschwörung des echten Lebens und ein Plädoyer für eine neue Lebenskunst. Ariadne von Schirach, Jahrgang 1978, lehrt als Philosophin an der Berliner Universität „Wie geht ein Mensch verloren und mit ihm das Gefühl, dass es nicht nur schön, sondern auch bedeutungsvoll ist, auf der Welt zu sein? Und wie geht zugleich die Welt verloren als ein Ort, an dem es Sinn und Liebe und Genießen gibt? Und was hat das eine mit dem anderen zu tun? Denn etwas stimmt nicht. Etwas stimmt ganz und gar nicht, und dieses Buch ist der Versuch, mein eigenes Unbehagen in Worte zu fassen. Denn es scheint, als würde sich die Welt nicht nur immer stärker Foto: Detlef Eden „Du sollst nicht funktionieren“: Ariadne von Schirach liest in Bad Driburg Ariadne von Schirach der Künste und arbeitet als freie Journalistin und Kritikerin für Deutschlandradio Kultur und das Philosophie-Magazin. Die Lesung startet am Sonntag, 26. April, um 19.30 Uhr im „Gräflicher Park Hotel & Spa“ in Bad Driburg. Mehr Infos im Netz: www.diotima-gesellschaft.de ■ „Frida Kahlo – ihre Fotos“ zum ersten Mal in Deutschland ihrer Sammlung in Deutschland umfasst 241 Fotografien, die von Pablo Ortiz Monasterio für das Museo Frida Kahlo in Mexiko zusammengestellt wurden. In sechs zentralen Themenbereichen, die von den Ursprüngen über das Blaue Haus, den versehrten Körper, ihre geliebten Menschen bis hin zu Politik, Revolution und Diego reichen, beleuchtet die Ausstellung die wichtige Rolle, die das fotografische Bild im Leben der Malerin Frida Kahlo spielte. Die Fotos können noch bis Sonntag, 10. Mai, im Marta Herford betrachtet werden. Geöffnet ist die Ausstellung von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr, jeden 1. Mittwoch im Monat von 11 bis 21 Uhr. www.marta-herford.de ■ Foto: © Marta Herford, Foto: Hans Schröder Mit dem Ausstellungsprojekt „Frida Kahlo – ihre Fotos“ zeigt das Marta Herford zum ersten Mal in Deutschland Fotos der mexikanischen Künstlerin. In farblich an Kahlos Malerei erinnernden Kabinetten zeigt das Museum über 60 Jahre nach dem Tod der mexikanischen Künstlerin (1907–1954) eine Auswahl aus ihrem umfassenden Fotoarchiv, das erst 2007 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Frida sammelte in ihrem Bilderschatz Aufnahmen von Freunden, Fotos ihrer Familie, von Diego Rivera, aber auch von ihr selbst oder von unbekannten Urhebern. Die erste Präsentation Intensiver Einblick: Die Ausstellung „Frida Kahlo – ihre Fotos“ im Marta Herford. Foto: Renate Georgi-Wask „Land in Sicht“: Bielefelder Künstlerin Renate Georgi-Wask stellt im „Zweischlingen“ aus Noch bis Freitag, 8. Mai, werden die Werke von Renate Georgi-Wask im „Zweischlingen“ in Bielefeld-Quelle gezeigt. Nach Düsseldorf und der Bielefelder Altstadt ist dies die dritte Einzelausstellung der Künstlerin, die vor zwei Jahren ihr Atelier in der August-BebelStr. 193 eröffnete. Georgi-Wask, die in New York aufwuchs und in Osnabrück Kunst studierte, beschäftigt sich seit Jahren mit der Wirkung von Farben und Formen, wie sie uns in der Realität erscheinen und wie sie mit den Mitteln der Kunst umgesetzt werden. Ihre Techniken sind Zeichnung und Druckgrafik ebenso wie die Arbeit mit Acryl- und Ölfarben auf großformatigen Leinwänden. Die neueren Arbeiten dieser Ausstellung zeigen schwerpunktmäßig Landschaften, bei denen die Übergänge zwischen Realität und Abstraktion fließend sind, teilt der Veranstalter mit. Die Ausstellung ist täglich ab 17 Uhr, samstags ab 15 Uhr und sonntags ab 10 Uhr geöffnet. ■ Tamme Hanken Ein Abend mit Knochenbrecher Tamme Hanken 13.04.2015 20.00 Uhr Stadthalle Beverungen 15.04.2015 20.00 Uhr Bünde, Stadtgarten www.karten-online.de termine Lieblingsfarbe Schokolade Kleinkunst 21.03.2015 21.00 Uhr Zweischlingen, Bielefeld www.newtone.de OWi 03.2015 | 71 unternehmerporträt Foto: Maas Naturwaren GmbH Der Öko-Maschen-Mann Ein Unternehmen zufällig gründen, ohne Businessplan und ausgefeiltes Marketingkonzept? Und dann seit fast 30 Jahren erfolgreich am Markt bestehen? Was unwahrscheinlich klingt, haben Gisela Kaufmann-Maas und Reinhard Maas umgesetzt, mit ihrem Unternehmen Maas Naturwaren GmbH. „Wir wussten nicht, was wir losgetreten haben“, blickt Reinhard Maas ins Jahr 1985 zurück. Für ihren damals geborenen Sohn Philipp suchten die jungen Eltern nach einer Alternative zu Plastik-Wegwerfwindeln. Die „Grünen“ waren 1983 in den Bundestag eingezogen, die ersten Bioläden kamen auf, Maas’ wohnten in einer WG, der – familiäre – Zeitgeist war ökologisch geprägt. Fündig wurden der Diplom-Sozialpädagoge und die Sonderschullehrerin bei einem Windel-Anbieter in Reutlingen. Das Problem: Der Hersteller wollte nur liefern, wenn Maas einen Gewerbeschein vorlegen konnte. Das Dokument war schnell besorgt, die ersten Windelpakete lagen im Maas’schen Schrank, das Interesse im Bekanntenkreis stieg, die ersten Sammelbestellungen wurden aufgegeben. Um seine Familie in der Zeit ernähren zu können, arbeitete Maas als Nachtwache in den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel. Kennen- und schätzen gelernt hatte er die Arbeit mit Menschen als Zivildienstleistender in Bethel. Parallel zur Arbeit als Nachtwache hat Maas den „Kleinsthandel“ mit den Öko-Windeln betrieben. „Ein Laden erschien uns zu risikoreich, deshalb haben wir einen Versandhandel aufgebaut.“ Der erste Katalog setzte auf Zeichnungen statt Produktfotos, 300 Mal wurde er fotokopiert. Ende 1985 wurde die erste Mitarbeiterin eingestellt. Das Sortiment wuchs mit dem Alter 72 | OWi 03.2015 Reinhard Maas und Gisela Kaufmann-Maas setzen seit 30 Jahren auf ökologisch produzierte Textilien. Sie haben den „Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft“ mitbegründet. des Sohnes, zusätzlich zu den Windeln kamen Pullover, T-Shirts, Hosen und Lauflernschuhe hinzu. 1989 haben die Eheleute ihren ersten eigenen Laden in Gütersloh eröffnet, 1990 kam Tochter Nora auf die Welt. Mitte der 90er-Jahre wurden die ersten eigenen Kollektionen designt. Gefertigt wird in zertifizierten Betrieben in der Türkei, in einem Umkreis von rund 100 Kilometern um die Stadt Ismir. Heute gibt Maas vier Kataloge pro Jahr heraus, alle layoutet in der hauseigenen Grafikabteilung. Die Fotos für den aktuellen Sommerkatalog wurden in Italien aufgenommen, die Kinderkollektion in Portugal fotografiert. Etwa 500 Teile umfasst eine Kollektion, davon werden 70 Prozent selbst entworfen und produziert, 30 Prozent werden zugekauft, beispielsweise Schuhe oder Accessoires. Mittlerweile beschäftigt das Ehepaar rund 130 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit, auch vier Designerinnen gehören zum Team. Circa 70 Prozent des Jahresumsatzes von zwölf Millionen Euro werden durch den Versandhandel eingenommen, die acht eigenen Läden – in Gütersloh, Oldenburg, Bielefeld, Bad Homburg, Hamburg, Berlin, Münster und Frankfurt – tragen die restlichen 30 Prozent bei. „Wir wollten ein bisschen die Welt verbessern“, sagt Maas über seine Motive, in die Öko-Textilbranche einzusteigen. Auch heute würden sie noch bewusst leben, kauften „viel Bio“, sagt der Landwirtssohn. „Wir versuchen, Dinge zu vermeiden, die die Ökobilanz verderben würden“, erläutert er, gleichwohl würden sie auch Autofahren und gerne reisen. Mitbegründet und im Vorstand aktiv ist Maas beim „Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft“. Auch seien sie dem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ beigetreten, eine Initiative von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU), die als Reaktion auf die Katastrophen mit mehreren hundert Toten in den Billigtextilfabriken in Bangladesch entstanden ist. „Die Initiative hätte ich mir vor 15 Jahren von einem grünen Minister gewünscht“, sagt Maas. Es werde schwierig, die von dem Bündnis definierten Ziele – „soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der Textillieferkette“ umzusetzen – zu erreichen. Auf der Mitgliederliste fehlen die Namen der großen Anbieter der Textilwirtschaft. Die Branche müsse fairer produzieren, ist Maas fest überzeugt. Aber auch die Verbraucher müssten mitspielen, auf Qualität setzen und sich fragen, ob ein Textil aus Biobaumwolle realistischerweise für unter zehn Euro angeboten werden könne. In einem gewissen Dilemma steckt Reinhard Maas auch persönlich: Der Ökotextilunternehmer räumt ein, dass sein Kleiderschrank nicht ausschließlich mit eigenen Produkten gefüllt ist. Rund 90 Prozent der Öko-Textilen würden von Frauen gekauft, der Rest von Männern, entsprechend sei das Angebot. Er achte aber darauf, dass er Kleidung ohne Kunstfasern trage, setze auf Qualität statt Quantität: „Ich kaufe auch fremd“, gibt Maas zu. > Heiko Stoll ■ das unternehmen MAAS NATURWAREN GMBH Gründung: 1985 Mitarbeiter: 130 Umsatz: zwölf Millionen Euro Versandhandel, zusätzlich acht eigene Läden www.maas-natur.de Anz.IHK_184x128_2015.indd 1 16.01.15 13:49 I H R PA R T N E R D E R I N D U S T R I E VERPACKEN REINIGEN IHRE EINLADUNG ERHALTEN SIE UNTER: WWW.STRENGE .DE V E R A N S TA LT U N G S Z E I T: V O N 1 0 : 0 0 U H R B I S 1 7 : 0 0 U H R HEBEN & ZURREN DIESE VERANSTALTUNG IST ÖFFENTLICH, DER EINTRITT IST FREI V E R A N S TA LT U N G S Z E I T: V O N 1 0 : 0 0 U H R B I S 1 7 : 0 0 U H R ARBEITSSCHUTZ S t r enge G mb H & Co. KG | Nordhorner Str. 35-45 | 33335 Gütersloh | [email protected] | Tel: (0 52 41) 74 02-0 | Fax: (0 52 41) 74 02-190
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