Geschäftsbericht 2014

Geschäftsbericht 2014
Kennzahlen
in Mio. CHF 2014 2013 Veränderung
Erfolgsrechnung
Umsatz 1 114.5 1 069.1 4.2%
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 230.9 197.1 17.2%
Marge 20.7% 18.4% 12.4%
Betriebsergebnis (EBIT) 160.6 127.7 25.8%
Marge 14.4% 11.9% 20.6%
Ergebnis 159.7 119.1 34.1%
Umsatz nach Geschäftsfeld mit Dritten
Print Regional 489.0 462.0 5.8%
Print National 354.3 374.1 –5.3%
Digital 271.1 232.9 16.4%
Bilanz
Umlaufvermögen 367.9 281.2 30.8%
Anlagevermögen 1 788.2 1 895.4 –5.7%
Bilanzsumme 2 156.2 2 176.6 –0.9%
Fremdkapital 699.1 773.0 –9.6%
Eigenkapital 1 457.0 1 403.6 3.8%
Finanzkennzahlen
Eigenfinanzierungsgrad 67.6 64.5 4.8%
Eigenkapital-Rentabilität 11.0 8.5 29.2%
Personalkennzahlen
1
Mitarbeiterbestand per Bilanzstichtag 3 417 3 382 1.0%
2
Umsatz pro Mitarbeiter/in in CHF 000 321.1 315.0 1.9%
Kennzahlen pro Aktie
Gewinn pro Aktie in CHF 13.81 10.68 29.2%
Dividende pro Aktie in CHF 4.50 3 4.00 12.5%
4
Dividenden-Rendite 3.5% 3.7% –4.3%
4
Kurs-Gewinn-Verhältnis x 9.2 10.1 –9.0%
1 2 3 4 Anzahl Vollzeitstellen der weitergeführten Bereiche
Basierend auf durchschnittlichem Mitarbeiterbestand
Antrag des Verwaltungsrates
Basierend auf Jahresendkurs
Inhalt
Überblick1
Editorial des Präsidenten
2
Verwaltungsrat4
Beirat für digitale Entwicklung
6
Kommentar des Unternehmensleiters
8
Unternehmensleitung10
Organigramm12
Jahresbericht 2014
13
Operative Berichterstattung und Marktumfeld
15
Finanzielle Berichterstattung
27
Mehrjahresvergleich34
Information für Investoren
35
Tamedia-Gruppe37
Tamedia AG
106
Vergütungsbericht117
Corporate Governance
127
Kontakte/Impressum140
1
Überblick
Editorial des Präsidenten
Ein gutes Jahr auf dem Weg in die Zukunft
Dr. Pietro Supino, Präsident des Verwaltungsrates
Sehr geehrte Damen und Herren
Über die 120-jährige Unternehmensgeschichte betrachtet war 2014 eines der besten Jahre für Tamedia. Dabei
ist die kontinuierlich positive Entwicklung in anspruchsvollen Zeiten wichtiger als die erreichten Spitzenwerte. Wir dürfen stolz sein und uns darüber freuen!
Die Treiber des Wandels sind die technologische Entwicklung und die Globalisierung. Die Folgen sind ein
enormes Wachstum des medialen Angebots und eine immer stärkere Konkurrenz um talentierte Mitarbeitende, attraktive Inhalte und die beschränkte Zeit der Mediennutzerinnen und Mediennutzer. Damit einher
geht ein stetig zunehmender Kostendruck, der überdies die gesamte Wirtschaft betrifft und der sich in der
Schweiz aufgrund der Stärke des Frankens zusätzlich verschärfen wird. Der Strukturwandel von gedruckten
zu digitalen Medien hat zu einer Fragmentierung der Angebote, namentlich im Bereich der für unser Unternehmen wichtigen Rubrikenmärkte, geführt. Sie haben sich fast vollständig von der gedruckten Zeitung als
Trägermedium entkoppelt und bilden heute eigenständige, hart umkämpfte Geschäftsfelder im Internet. Für
die Zeitung wiederum bedeutet dies, dass die Ansprüche an die Publizistik steigen und es darüber hinaus
attraktive Angebote für die digitalen Vertriebskanäle zu entwickeln gilt. Schliesslich kommt ein Trend zur
Desintermediation im Leser-, Nutzer- und Anzeigenmarkt hinzu. Immer mehr Kontakte finden ausserhalb
des Wirkungsbereichs von traditionellen Medienunternehmen statt, womit sich auch die Struktur des öffentlichen Raums als Marktplatz für Informationen, Meinungen und kommerzielle Angebote verändert.
Diese Analyse ist nicht neu. Aber sie wird durch die laufenden Entwicklungen bestätigt. Und dabei nimmt
die Dynamik der Veränderungen zu. Immerhin sind wir in den Agglomerationen Arc Lémanique, Bern und
Zürich genauso wie auch mit unseren Engagements in Dänemark und Luxemburg in sehr attraktiven Märkten
zu Hause. Das sind glückliche Umstände, die unsere Arbeit erleichtern.
Auch die Antworten auf die erwähnten Herausforderungen sind nicht neu, denn letztlich sind wir wie andere
Branchen vor uns mit dem Phänomen der Industrialisierung konfrontiert. Eine fortlaufende Professionalisierung des Handwerks und permanente Produktivitätssteigerungen sind unabdingbare Voraussetzungen, um
leistungsfähig zu bleiben und unsere hohe Investitionskraft zu erhalten.
In der Publizistik und im Anzeigengeschäft haben wir seit jeher in die Qualität unserer Angebote investiert.
Das für einen Geschäftsbericht beste Zeugnis stellt uns dabei der Markt aus. Mit 20 Minuten, dem Tages-Anzeiger
und der SonntagsZeitung sowie mit Le Matin Dimanche, 20 minutes und 24 heures geben wir seit 2014 erstmals
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sowohl in der deutschen als auch in der französischen Schweiz die auflagenstärksten Tages-, Sonntags- und
Pendlerzeitungen heraus. Und von den damit verbundenen Grössenvorteilen profitieren alle Zeitungs- und
Zeitschriftentitel unserer Mediengruppe. Ein weiteres erfreuliches Zeugnis für die publizistische Kraft des
Unternehmens ist auch, dass wir die Chefredaktionen von Bilan, Bund, Landbote und Le Matin im Jahr 2014 aus
den eigenen Reihen neu besetzen konnten.
Während Investitionen ins laufende Geschäft dessen Erfolg erhalten, wäre der Auf bau von neuen Aktivitäten und eine Diversifikation des Portefeuilles ohne namhafte Investitionen überhaupt nicht möglich. Dank
der erfolgreichen Digitalisierung der Publizistik und dank der grossen Investitionen in den Geschäftsbereich
Digital haben wir im vergangenen Jahr das 2013 angekündigte Etappenziel eines Ergebnisbeitrags von einem
Drittel aus dem digitalen Geschäft bereits erreicht. Im Hinblick auf das nächste Etappenziel, die Hälfte des
Ergebnisses aus dem digitalen Geschäft zu erzielen, unternahmen wir im vergangenen Jahr erhebliche
Anstrengungen.
Zum einen haben wir ein öffentliches Übernahmeangebot für PubliGroupe lanciert, wobei deren Beteiligung
am Verzeichnisdienst local.ch im Zentrum unseres Interesses stand. Aus dem folgenden Bieterwettbewerb
haben wir uns mit einem Kursgewinn von rund 20 Millionen Franken zurückgezogen, und mit Swisscom, der
local.ch inzwischen zu 100 Prozent gehört, die Zusammenlegung mit unserem Verzeichnisdienst search.ch
geplant. An der neuen Firma werden wir 31 Prozent halten. Diese Partnerschaft steht unter dem Vorbehalt
der Genehmigung durch die Eidgenössische Wettbewerbskommission, wofür wir zuversichtlich sind, weil
nur so eine schlagkräftige Schweizer Alternative zur global agierenden Konkurrenz und namentlich zu Google
geschaffen werden kann. Zum anderen konnten wir zu Beginn dieses Jahres die Übernahme der Auktionsplattform ricardo.ch mit autoricardo.ch, dem Kleinanzeigenportal OLX und ricardoshops.ch bekannt geben. Auch
diese Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Eidgenössische Wettbewerbskommission. Während wir uns mit Ricardo ein neues Geschäftsfeld erschliessen, erlaubt die Partnerschaft
von car4you.ch und autoricardo.ch die Schaffung einer Alternative zum Marktführer autoscout24.ch, und durch
die Fusion der beiden verlustbringenden Kleinanzeigen-Plattformen tutti.ch und OLX sollte es gelingen, ein
nachhaltiges Angebot aufzubauen.
Der Ausbau des digitalen Geschäfts ist wichtig, um im Strukturwandel bestehen zu können. Die Digitalisierung ist aber auch deshalb zentral, weil wir die technologische Entwicklung nicht nur als Ursache von
Herausforderungen sehen, sondern versuchen, sie in unseren Dienst zu stellen. Denn sie ermöglicht uns die
erforderliche Effizienz und das Schaffen neuer Qualitäten in allen Bereichen einschliesslich der Publizistik
– vom Datajournalismus über neue Erzählformen bis zu personalisierten Dienstleistungen und der Transformation der Geschäftsbeziehungen mit unseren Abonnenten und unseren Anzeigenkunden.
Nebst Investitionen in neue Angebote kommt der Weiterbildung der Mitarbeitenden eine entscheidende
Bedeutung zu. Deshalb investieren wir in die Förderung von Talenten, worüber der diesjährige Geschäftsbericht
ein Bild vermitteln soll.
Der Kern unseres Geschäfts bleibt der gleiche, auch wenn sich vieles verändert: Die Leistung der unter dem
Dach der Tamedia-Gruppe gebündelten Aktivitäten besteht unverändert darin, mit publizistischen Angeboten,
mit Serviceleistungen und mit Plattformen für kommerzielle Anzeigen Information, Übersicht und Orientierungshilfe zu bieten. Ungeachtet der unterschiedlichen Herausforderungen in den verschiedenen Geschäftsfeldern dürfen wir uns darüber freuen, dass sie allesamt sehr gut aufgestellt sind. Dafür gebührt unserer
Unternehmensleitung unter der hervorragenden Führung von Christoph Tonini und unseren Mitarbeitenden
grosse Anerkennung und Dank.
Einen speziellen Dank möchte ich schliesslich unserem Aktionariat für sein Vertrauen, seine Verbundenheit und seine Zuversicht aussprechen. Es bildet eine stabile Basis für die Unternehmung und erlaubt damit
eine dynamische Entwicklung in bewegten Zeiten.
Dr. Pietro Supino
Präsident des Verwaltungsrates
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Verwaltungsrat
Pietro Supino
Claudia Coninx-Kaczynski
Martin Kall
Pietro Supino, Präsident des Verwaltungsrats, Vorsitzender des Publizistischen Ausschusses, des Ernennungsund Entlöhnungsausschusses, des Geschäftsentwicklungsausschusses sowie des Beirats für digitale Entwicklung Dr. Pietro Supino (CH/I/1965) übernahm im Mai 2007 die Funktion als Verleger und Präsident. Er gehört dem
Verwaltungsrat von Tamedia seit 1991 an. Pietro Supino sammelte von 1989 bis 1998 Berufserfahrungen als
Anwalt und in der Unternehmensberatung, bevor er mit Partnern eine Privatbank in Zürich gründete. Heute
ist er auch Präsident der 20 Minuten AG, der Espace Media AG, der Tamedia Publications romandes SA, der
Finanz und Wirtschaft AG und der Zürcher Regionalzeitungen AG. Er ist zudem Vizepräsident der Edita SA
in Luxembourg, Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen Depeschenagentur AG sowie Vizepräsident
des Präsidiums des Verbands Schweizer Medien und Mitglied der Stiftungsräte von Orpheum, Stiftung zur
Förderung junger Solisten, und der Stiftung für konstruktive, konkrete und konzeptuelle Kunst in Zürich.
Ausserdem ist er Mitglied des internationalen Beirats der RCS MediaGroup S.p.A. in Mailand und des Vorstands
der Camera di Commercio Italiana per la Svizzera. Pietro Supino schloss sein Studium der Rechtswissenschaft
und Ökonomie an der Universität St. Gallen mit dem Doktorat ab. Ausserdem erwarb er das Zürcher Anwaltspatent und einen Master an der London School of Economics and Political Sciences. Zur Vorbereitung auf
seine Tätigkeit als Verleger besuchte er die Columbia School of Journalism in New York, deren Board of Visitors
er seit 2012 angehört.
Claudia Coninx-Kaczynski, Mitglied des Ernennungs- und Entlöhnungsausschusses und des Revisionsausschusses
Claudia Coninx-Kaczynski (CH/1973) ist seit April 2013 Mitglied des Verwaltungsrats. Claudia Coninx-Kaczynski
gehört der Gründerfamilie von Tamedia an. Sie ist Mitglied der Verwaltungsräte der Forbo Holding AG und
der P.A. Media AG, einer Tochtergesellschaft der Swisscontent AG, des Stiftungsrats von Orpheum, Stiftung
zur Förderung junger Solisten, in Zürich sowie des Human Rights Watch Komitee Zürich. Zuvor hat sie als
Verwaltungsrätin die Geschäfte einer Immobiliengesellschaft geführt. Danach setzte sie bis 2014 verschiedene
Projekte für P.A. Media AG und Swisscontent AG in Zürich um (u.a. M&A). Claudia Coninx-Kaczynski studierte
an der Universität Zürich Rechtswissenschaften (lic. iur.) und erwarb an der London School of Economics and
Political Sciences einen Master of Law (LL.M.).
Martin Kall, Mitglied des Ernennungs- und Entlöhnungsausschusses und des Geschäftsentwicklungsausschusses
Martin Kall (D/1961) ist seit April 2013 Mitglied des Verwaltungsrats. Er ist unter anderem stellvertretender
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH (FAZ) in Frankfurt am Main sowie
Mitglied des Aufsichtsrats der Funke Mediengruppe GmbH & Co. KGaA (ehemals WAZ-Gruppe) in Essen.
Zudem ist er Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Verlags-AG Schweizer Bauer in Bern. Von April
2002 bis Dezember 2012 war Martin Kall Vorsitzender der Unternehmensleitung von Tamedia. Vor seinem
Eintritt bei Tamedia leitete er bei der Ringier AG als Mitglied der Konzernleitung sowohl den Verlag Europa
als auch die Zeitschriften Schweiz. Zwischen 1989 und 1996 arbeitete er bei der Bertelsmann AG, zuletzt als
Geschäftsführer der Bertelsmann Fachinformation GmbH in München. 1989 erwarb er an der Harvard Business
School den MBA. Seine Studien der Geschichte und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Freiburg im
Breisgau und an der London School of Economics and Political Sciences schloss er 1987 als Diplom-Volkswirt ab.
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Pierre Lamunière
Marina de Planta
Konstantin Richter
Iwan Rickenbacher
Pierre Lamunière, Mitglied des Geschäftsentwicklungsausschusses und des Publizistischen Ausschusses Pierre
Lamunière (CH/1950) ist seit Mai 2009 Mitglied des Verwaltungsrats. Nach seinem Studium in den USA (MBA
Wharton School, University of Pennsylvania) stiess Pierre Lamunière 1977 zur Edipresse-Gruppe. Ab 1987 leitete
er das Unternehmen als Generaldirektor, 1998 wurde er zum Präsidenten und Verwaltungsratsdelegierten
ernannt. Von 1997 bis 2002 war Pierre Lamunière Mitglied des Verwaltungsrats der Post. Er ist Präsident von
Lamunière Holding SA und deren Tochtergesellschaften. Pierre Lamunière ist zudem Mitglied des Vorstands
des Weltverbandes der Zeitschriftenverleger (FIPP), dessen Präsident er von 2007 bis 2009 war. Seit März 2008
ist er Verwaltungsratsmitglied der Waadtländer Kantonalbank (BCV).
Marina de Planta, Präsidentin des Revisionsausschusses Marina de Planta (CH/1965) war nach einem Wirtschaftsstudium an der Universität Genf während 17 Jahren für Ernst & Young in Genf, Zürich und Hongkong
tätig. 1992 diplomierte sie als Steuerexpertin der Schweizerischen Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuer­
experten in Zürich. Seit 2010 ist Marina de Planta als Steuerexpertin Partnerin der Anwaltskanzlei Ducrest
Heggli Avocats LLC in Genf. Zudem ist Marina de Planta selbständige Verwaltungsrätin in verschiedenen
Schweizer Gesellschaften im Finanzbereich, Dozentin für Steuerrecht an der Fachhochschule für Wirtschaft
Genf sowie Mitglied des Geneva Committee von Human Rights Watch.
Konstantin Richter, Mitglied des Publizistischen Aus­schusses und des Revisionsausschusses Konstantin Richter
(D/1971) ist seit 2004 Mitglied des Verwaltungsrats. Er begann seine berufliche Lauf bahn 1997 als Redaktions­
assistent der Medienfachzeitschrift Columbia Journalism Review in New York. Von 1999 bis 2001 arbeitete er als
Reporter für das Wall Street Journal in Brüssel und von 2004 bis 2005 war er Co-Geschäftsführer des Rogner &
Bernhard-Verlags in Hamburg und Berlin. Heute lebt er als freier Autor und Journalist in Berlin. Er ist der
Autor der Bücher «Bettermann» (2007) und «Kaf ka war jung und brauchte das Geld» (2011) und schreibt regelmässig für die deutsche Sonntagszeitung Welt am Sonntag und für die Wochenzeitung Die Zeit. Für eine Reportage
in der Zeit erhielt er 2011 den Deutschen Reporterpreis. Konstantin Richter hat seinen Bachelor in Englischer
Literatur und Philosophie an der Universität von Edinburgh gemacht. Ausserdem hat er das Masters-Programm
der Columbia University Graduate School of Journalism in New York absolviert.
Iwan Rickenbacher, Mitglied des Publizistischen Ausschusses und des Geschäfts­entwicklungs­aus­schusses Prof. Dr.
Iwan Rickenbacher (CH/1943) ist seit 1996 Mitglied des Verwaltungsrats. Iwan Rickenbacher begann seine
berufliche Lauf bahn 1975 als Direktor des Lehrerseminars des Kantons Schwyz. Von 1988 bis 1992 war er
Generalsekretär der Christlichdemokratischen Volkspartei der Schweiz (CVP) in Bern. Seit 1992 arbeitet er als
selbständiger Kommunikationsberater. Im Jahr 2000 wurde er Honorarprofessor an der Universität Bern.
Iwan Rickenbacher ist Mitglied des Verwaltungsrats der Eskamed AG in Basel und Präsident des Stiftungsrats
der Schweizer Journalistenschule (MAZ) in Luzern. Nach dem Erwerb des Lehrerdiploms absolvierte Iwan
Rickenbacher das Studium der Erziehungswissenschaften, das er mit dem Doktorat abschloss.
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Beirat für digitale Entwicklung
Emily Bell
Markus Gross
Mathias Müller von Blumencron
Der Beirat für digitale Entwicklung wurde im Herbst 2013 konstituiert. Aufgabe des Beirats ist es, den Verwaltungs­
rat und die Unternehmensleitung bei der Weiterentwicklung des Digitalgeschäfts zu beraten und den digitalen
Wandel des Unternehmens zu begleiten. Der Beirat, der sich aus ausgewiesenen Experten aus den Bereichen
digitale Medien, Online-Business und digitale Technologie zusammensetzt, soll Trends und neue digitale
Geschäftsfelder frühzeitig erkennen sowie eine externe Perspektive zu neuen Investitionsmöglichkeiten und
strategischen Kooperationen einbringen.
Emily Bell (GB/1965) ist seit Februar 2014 Mitglied des Beirats für digitale Entwicklung. Sie ist Professorin und
Direktorin des Tow Center for Digital Journalism an der Columbia University Graduate School of Journalism
in New York. Emily Bell ist eine international anerkannte Expertin und Kommentatorin für Medienthemen.
Bis 2010 war sie Chefredaktorin der Guardian Websites und Direktorin für digitale Inhalte der Guardian News
and Media Group. In dieser Funktion führte sie mit dem Web-Team neue Kommunikationsformen wie
Live-Blogging, Multimedia-Formate und Soziale Medien ein. Seit 2013 ist Emily Bell Aufsichtsratsmitglied des
Scott Trust, Besitzer der Guardian Media Group.
Markus Gross (D/1963) ist seit Oktober 2013 Mitglied des Beirats für digitale Entwicklung. Prof. Dr. Markus
Gross ist Direktor des Computer Graphics Laboratory an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich
(ETHZ) sowie Direktor von Disney Research Zürich. Der gebürtige Saarländer studierte Elektrotechnik und
Informationstechnologie an der Universität Saarland und schloss an derselben Universität sein PhD in Computer­
grafik und Bildverarbeitung 1989 ab. Markus Gross ist seit 1994 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich tätig und gründete deren Computer Graphics Laboratory. Seit 2008 leitet er Disney Research
Zürich. Es handelt sich dabei um eine der drei Forschungseinrichtungen der Walt Disney Company, die im
Bereich Videotechnologie, Computer-Kinematografie sowie Human- und Gesichtsanimation tätig ist. 2013
erhielt Markus Gross einen Technical Achievement Award der Academy of Motion Picture Arts and Sciences.
Mathias Müller von Blumencron (CH/D/1960) ist seit Oktober 2013 Mitglied des Beirats für digitale Entwicklung.
Er verantwortet seit Oktober 2013 als Chefredaktor alle digitalen Produkte der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Mathias Müller von Blumencron studierte Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in St. Gallen,
Hamburg und Kiel. Nach seiner journalistischen Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule stieg er als Redaktor
beim Wirtschaftsmagazin Das Capital ein und arbeitete anschliessend für die Wirtschaftswoche. 1992 nahm
Mathias Müller von Blumencron seine Tätigkeit beim Magazin Der Spiegel auf, zunächst als Redaktor im Ressort
Deutschland II, dann als Korrespondent in Washington und New York; ab 2000 war er Chefredaktor von Spiegel
Online und von 2008 bis 2013 zeichnete er als Co-Chefredaktor sowohl der Print- als auch der Online-Redaktion
verantwortlich.
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Sverre Munck
Thomas Sterchi
Sverre Munck (N/1953) ist seit Oktober 2013 Mitglied des Beirats für digitale Entwicklung. Dr. Sverre Munck ist
als Investor und professionelles Verwaltungsratsmitglied tätig und war Leiter der Konzernstrategie sowie der
Unternehmensentwicklung und stand dem Bereich International Editorial von Schibsted ASA bis September
2013 vor. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an der Yale University und promovierte an der Stanford
University im Jahr 1983. Nach seinem Studium war Sverre Munck erst als Berater beim norwegischen Finanzministerium und anschliessend, von 1984 bis 1987, bei McKinsey & Company Inc. tätig. Anschliessend wurde
er Geschäftsführer der Gesellschaft Loki AS. 1994 trat Sverre Munck dem Unternehmen Schibsted ASA als
Chief Financial Officer bei und wurde 1998 Executive Vice President des Geschäftsbereichs Multimedia.
Thomas Sterchi (CH/1969) ist seit Oktober 2013 Mitglied des Beirats für digitale Entwicklung. Thomas Sterchi
gründete 1994 zusammen mit Matthias Zimmermann die auf Kommunikationsleistungen in Human Resources
spezialisierte job-index Thomas Sterchi & Co. KG. Daraus entstanden der führende Periodika-Fachverlag für
Human Resources, das führende Schweizer Jobportal jobs.ch und die Prospective Media Services AG, das führende
Beratungs- und Logistikunternehmen für Stellenanzeigen in der Schweiz. Im August 2007 verkauften Sterchi
und Zimmermann die Mehrheit der jobs.ch AG an die Tiger Global Management Llc. in New York, die wiederum
2012 durch Tamedia und Ringier übernommen wurde. Heute ist Thomas Sterchi Inhaber und Geschäftsführer
der Unternehmensgruppe Tom Talent Holding AG, welche zehn – grösstenteils mehrheitliche – Firmenbeteiligungen in den Bereichen Digital Media und Events und Gastronomie managt und entwickelt.
7
Überblick
Kommentar des Unternehmensleiters
Tamedia meistert die Herausforderungen im gedruckten
sowie im digitalen Markt
Christoph Tonini, Vorsitzender der Unternehmensleitung
Der Umsatz unserer Mediengruppe stieg im vergangenen Jahr in einem anspruchsvollen Umfeld um 4 Prozent
auf 1.1 Milliarden Franken, das Ergebnis auf Stufe EBITDA um 17 Prozent auf 230 Millionen Franken. Das
Vertrauen unserer Aktionäre, des Verwaltungsrates und die Professionalität sowie die Bereitschaft unserer
Mitarbeitenden, sich den laufenden Veränderungen unseres Markts zu stellen, haben Tamedia damit erneut
ein sehr gutes Ergebnis ermöglicht.
Vor zwanzig Jahren lieferten wir den Tages-Anzeiger mit einem Umfang von bis zu 140 Seiten an unsere Leserinnen und Leser aus. Heute liegt der Umfang durchschnittlich bei 50 Seiten. Zurückgegangen ist allerdings
nicht der redaktionelle Teil. Die Redaktion bespielt heute mehr Seiten als vor zwei Jahrzehnten. Rückläufig
entwickelte sich die Werbung: vier von fünf Inserateseiten sind verloren gegangen. Unsere Zeitungen und
Zeitschriften spürten diesen strukturellen Wandel auch im vergangenen Jahr. Die kommerzielle Werbung ging
um 4 Prozent zurück, die Stellenanzeigen verloren gar 21 Prozent.
Unsere Mediengruppe hat sich zum Glück bereits früh auf diesen Umbruch eingestellt und auch im vergangenen Jahr umfangreiche Massnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen. Wir sehen die Digitalisierung als
Chance und investieren konsequent in unsere Online-Angebote. Die Zahl der digitalen Abonnemente des
Tages-Anzeigers liegt, rund ein Jahr nach dem Start des digitalen Bezahlmodells, genauso wie die Zahl digitaler
Bund-Abonnemente über unseren Erwartungen. Nach 24 heures und Tribune de Genève werden in den nächsten
Monaten mit der BZ Berner Zeitung und den Zürcher Regionalzeitungen die verbleibenden regionalen Tageszeitungen
digitale Bezahlmodelle lancieren. Alle Zeitungen profitieren dabei davon, dass wir als nationale Mediengruppe
mehr als sechs Millionen Franken in die komplexe Bezahlmodell-Technologie investieren konnten.
Intelligent Synergien zu nutzen hat unsere Medien auch im vergangenen Jahr weitergebracht. Die Kooperation zwischen der BZ Berner Zeitung und den Zürcher Regionalzeitungen stärkte beide Zeitungsverbünde und
ermöglichte es uns, die Medienvielfalt für unsere Leserinnen und Leser in Bern und Zürich zu erhalten. Eine
neue redaktionelle Ausrichtung sowie neue Werbemarkt-Angebote verhalfen Le Matin im vergangenen Jahr
erstmals seit vielen Jahren wieder zu einem fast ausgeglichenen Ergebnis. Die Übernahme der Druckaufträge
der Imprimerie Saint Paul in Fribourg und der Société Neuchâteloise de Presse sowie der geplante Druck der
Neuen Zürcher Zeitung und der NZZ am Sonntag sorgen für eine weiterhin hohe Auslastung in unseren Druckzentren.
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Segmentinformationen
in CHF 000 2014 2013
Print Regional 540 894 521 188
357 209 376 697
Print National 272 891 233 338
Digital (56 521) (62 118)
Elimination Intersegment 1 114 473 1 069 106
Umsatz Print Regional (451 234) (440 314)
(291 258) (317 165)
Print National (197 589) (176 682)
Digital 56 521 62 118
Elimination Intersegment (883 560)
(872 043)
Betriebsaufwand Print Regional 89 660 80 874
65 951 59 533
Print National 75 302 56 656
Digital Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 230 913 197 063
Print Regional 16.6% 15.5%
Print National 18.5% 15.8%
Digital 27.6% 24.3%
EBITDA-Marge 20.7% 18.4%
Das ermöglicht auch intern attraktive Druckpreise
und reduziert den Kostendruck auf die Redaktionen
und Verlage.
1999 erschien in Zürich die erste Ausgabe der Pendler­
zeitung 20 Minuten. In den vergangenen 15 Jahren
wuchs 20 Minuten zu einem nationalen Medienverbund heran, der täglich über 2 Millionen Leserinnen
und Leser erreicht – ein für die Schweiz einmaliger
Wert. Ungeachtet neuer Konkurrenz setzten die digitalen Angebote von 20 Minuten ihr Wachstum auch
im vergangenen Jahr fort und erreichen mittlerweile
jeden Tag rund 1 Million Nutzer. Auch die Pendlerzeitung L’essentiel, die wir in Luxemburg gemeinsam
mit Editpress herausgeben, entwickelte sich hervorragend. Und Metroxpress erreicht mittlerweile mehr
als doppelt so viele Leserinnen und Leser wie die
zweitgrösste Tageszeitung Dänemarks.
Besonders erfreulich entwickelte sich im vergangenen Jahr unser digitales Geschäft. Dank eines starken organischen Wachstums sowie Investitionen in
die Immobilienplattform home.ch, die Ticketplattform Starticket, den Vintage-Marktplatz Trendsales, die
Über­nahme der Mehrheit an der weltweit führenden
Termin­findungsplattform Doodle und an Olmero und
Renovero erzielen wir mittlerweile jeden dritten Franken unseres Ergebnisses mit digitalen Angeboten. In
den nächsten zwei bis drei Jahren wollen wir den
Ergebnisanteil des digitalen Geschäfts auf 50 Prozent
steigern. Stimmt die Wettbewerbskommission der
geplanten Partnerschaft mit Swisscom im Verzeichnis­
geschäft mit local.ch und search.ch zu, kommen wir
diesem noch vor kurzem äusserst ambitionierten
Ziel bereits 2015 einen wesentlichen Schritt näher.
Vor wenigen Wochen konnten wir zudem bekannt
geben, dass wir die Ricardo-Gruppe übernehmen werden. Mit der Immobilienplattform homegate.ch, den
Stellenplattformen von JobCloud, den Online-Marktplätzen ricardo.ch und ricardoshops.ch sowie den Klein­
anzeigen­plattformen OLX und tutti.ch verfügen wir
damit in den wichtigsten Rubrikenmärkten über
jeweils klare Nummer 1-Positionen und können mit
autoricardo.ch und car4you.ch im Geschäft mit Automobil-Anzeigen als starke Nummer 2 echten Wettbewerb schaffen.
Wer vor zwanzig Jahren seine Wohnung vermieten oder verkaufen wollte, platzierte ein Inserat im
Tages-Anzeiger. Heute landet die Anzeige auf homegate.
ch, immostreet.ch oder tutti.ch. Während sich die Plattform verändert hat, ist das Bedürfnis das gleiche
geblieben: möglichst rasch den besten Mieter oder
Käufer zu finden. Um dieses Ziel zu erreichen, reichen
eine überzeugende Plattform und ein engagiertes
Team nicht aus. Nur dank einer hohen Reichweite
werden mögliche Käufer gezielt erreicht. Unsere
reichweitenstarken Digitalmedien wie 20min.ch oder
Newsnet/tagesanzeiger.ch helfen unseren kommerziellen Digitalangeboten dabei, diese Kundinnen und
Kunden anzusprechen. Im Gegenzug profitieren sie
von zusätzlichen Werbeeinnahmen. Auch wenn die
Inserateseiten deswegen noch lange nicht in die Zeitung zurückkehren, so tragen damit doch alle Medien
zum Erfolg der einzelnen Angebote bei.
Christoph Tonini
Vorsitzender der Unternehmensleitung
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Unternehmensleitung
Christoph Tonini
Christoph Brand
Ueli Eckstein
Marcel Kohler
Christoph Tonini, Vorsitzender der Unternehmensleitung Christoph Tonini (CH/I/1969) ist seit Januar 2013 Vorsitzender der Unternehmensleitung von Tamedia. Er kam im April 2003 als Leiter Finanzen und Mitglied der
Unternehmensleitung zu Tamedia. In den letzten Jahren leitete er unter anderem die Unternehmensbereiche
Services, Zeitungen Schweiz, Medien Schweiz und war zuletzt für den Bereich Digital & 20 Minuten verantwortlich. Von 2007 an amtete er zudem als stellvertretender Vorsitzender der Unternehmensleitung. Vor seiner
Zeit bei Tamedia war Christoph Tonini 1998 bis 2003 in diversen Funktionen für Ringier tätig. Zuletzt zeichnete
er dort als Leiter Ringier Ungarn und Ringier Rumänien verantwortlich. Christoph Tonini absolvierte von
2001 bis 2003 ein MBA-Studium an der Universität in St. Gallen. Von 1990 bis 1993 studierte der gelernte
Offsetdrucker an der Schweizer Ingenieurschule für Druck und Verpackung (esig) in Lausanne.
Christoph Brand, Leiter Bereich Digital Christoph Brand (CH/1969) ist seit 1. Oktober 2012 Mitglied der Unternehmensleitung und zuständig für den Bereich Digital. Christoph Brand war zuletzt als CEO für das Softwarehaus Adcubum tätig, nachdem er von 2006 bis 2010 das Telekomunternehmen Sunrise geleitet und dort
eine erfolgreiche Wachstumsstrategie verfolgt hatte. Zuvor war Brand als CEO bei Bluewin und in führenden
Positionen bei Swisscom, zuletzt als Chief Strategy Officer und Mitglied der Konzernleitung, tätig. Begleitend
zu seinen operativen Aufgaben war er unter anderem Mitglied der Verwaltungsräte von Directories, Cine­trade,
Swisscom Mobile und Micronas. Christoph Brand studierte von 1989 bis 1995 Wirtschaft an der Universität
Bern und absolvierte das Advanced Management Programme am INSEAD, welches er im Jahr 2000 abschloss.
Ueli Eckstein, Leiter Bereich Regionalmedien Deutschschweiz Ueli Eckstein (CH/1952) ist seit September 2009
Mitglied der Unternehmensleitung und zuständig für den Bereich Regionalmedien Deutschschweiz. Zuvor
war er als stellvertretender CEO und Leiter des Bereichs Printmedien der AZ Medien tätig. Der gelernte Schrift­
setzer arbeitete bereits von 1976 bis 1997 bei Tamedia. Nach seinem Einstieg im Rechnungswesen der damaligen
Tages-Anzeiger AG war er unter anderem Mitarbeiter im Stab der Geschäftsleitung, Leiter des Rechnungswesens
sowie Direktor Controlling und stellvertretender Verlagsleiter des Tages-Anzeigers. Vor seinem Wechsel zu den
AZ Medien leitete Ueli Eckstein von 1995 bis 1997 den Verlag der SonntagsZeitung. Unter anderem absolvierte
er die Technikerschule der Grafischen Industrie Zürich (TGZ) und die Controller-Akademie Gauting in
Deutschland.
Marcel Kohler, Leiter Bereich 20 Minuten Marcel Kohler (CH/1960) ist seit Januar 2013 Mitglied der Unternehmensleitung und zuständig für den Bereich 20 Minuten. Zuvor war er seit 2006 als Geschäftsführer des 20-Minuten-­
Medienverbunds tätig. Sein Einstieg in die Medienbranche erfolgte 1982 beim Schaff hauser Bock. Ab 1985 war
Marcel Kohler während über 20 Jahren im Verlag der Neuen Zürcher Zeitung tätig. Zu Beginn als Key Account
Manager, es folgten Stationen als Verkaufsleiter, Anzeigenleiter bis zum stellvertretenden Verlagsleiter. Des
Weiteren war Marcel Kohler Mitglied des Projektteams, welches für die Lancierung der NZZ am Sonntag verantwortlich zeichnete. Er wurde am SAWI in Biel zum Verkaufsleiter ausgebildet und verfügt über eine Weiterbildung in Systemmarketing, welche er an der Universität St. Gallen absolviert hat.
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Sandro Macciacchini
Serge Reymond
Andreas Schaffner
Sandro Macciacchini, Leiter Bereich Finanzen Sandro Macciacchini (CH/1966) ist seit 1. Januar 2008 Mitglied der
Unternehmensleitung und zuständig für den Bereich Finanzen. 2003 übernahm er die Leitung des Rechtsdienstes von Tamedia. Sandro Macciacchini beendete 1995 sein Studium der Rechtswissenschaft mit der
Patentierung zum Fürsprecher, war danach in einer Berner Anwaltskanzlei tätig und anschliessend bis 1999
Rechtskonsulent des Verbandes Schweizer Presse. Im April 2003 schloss er seine Doktorarbeit zu einem
­medienrechtlichen Thema ab. 2006 beendete er eine CAS-Weiterbildung zum Finanz- und Rechnungswesen.
2009 erwarb er den Master of Advanced Studies Corporate Finance.
Serge Reymond, Leiter Bereiche Publications romandes und Medien Deutschschweiz Serge Reymond (CH/1963) ist
seit 1. Mai 2011 Mitglied der Unternehmensleitung von Tamedia und zuständig für den Bereich Publications
romandes. Auf Anfang 2012 übernahm er zusätzlich den auf diesen Zeitpunkt neu geschaffenen Bereich
Medien Deutschschweiz. Serge Reymond studierte an der Universität Lausanne Mathematik und Ökonomie
und schloss seine Studien mit dem Lizenziat und dem MBA ab. Er arbeitete unter anderem für Galenica und
die Swatch-Gruppe, bevor er 1997 die Geschäftsleitung der Westschweizer Kiosk- und Vertriebsgesellschaft
Naville-Détail übernahm. 2007 wurde Serge Reymond zum Delegierten des Verwaltungsrates der gesamten
Naville-Gruppe ernannt. Zur Groupe Edipresse stiess Serge Reymond 2009 als stellvertretender Vorsitzender
der Unternehmensleitung, per 1. Juni 2009 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsleitung von Edipresse
Suisse (Tamedia Publications romandes).
Andreas Schaffner, Leiter Bereich Verlagsservices Andreas Schaffner (CH/F/1963) ist seit 1. November 2009 Mitglied der Unternehmensleitung und zuständig für den Bereich Verlagsservices. In dieser Funktion verantwortet er die drei Druckzentren in Bern, Lausanne und Zürich, die Bereiche Vorstufenleistungen und Verlags­
logistik sowie die Lesermarkt-Services. Nach einer Lehre als Buchbinder sammelte Andreas Schaffner
Berufs- und Führungserfahrung in der grafischen Industrie, bevor er Ingenieurswissenschaften an der Ecole
Suisse d’Ingénieur des Industries Graphiques in Lausanne studierte. 1995 stiess er als Projektleiter zu Ringier.
Bei der Ringier AG leitete Andreas Schaffner verschiedene Service- und Druckbereiche und wurde 2005
Geschäftsleiter von Ringier Print Adligenswil. 2007 bis 2009 war Andreas Schaffner, der ein berufsbegleitendes
Executive-MBA-Studium absolvierte, Mitglied der Geschäftsleitung von Ringier Schweiz.
11
Organigramm (Stand 1. 1. 2015)
Publications romandes
Serge Reymond
24 heures
Bilan
La Broye
Encore
Femina
GuideTVCinéma
hommages.ch
Journal de Morges
Le Matin
Le Matin Dimanche
Newsnet Romandie
lesquotidiennes.com
Le Régional
Tribune de Genève
Tribune des Arts
Télétop Matin
Beteiligungen:
Lausanne Cités
GHI
weitere Beteiligungen
1
Mitglieder Revisionsausschuss
2
Mitglieder Publizistischer Ausschuss
Mitglieder Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss
Mitglieder Geschäftsentwicklungsausschuss
3
4
Personal-Management
Jacqueline Wüthrich
Medien Deutschschweiz
Serge Reymond
Digital
Christoph Brand
Generalsekretariat
Reto Spiri
20 Minuten
Marcel Kohler
Verlagsservices
Andreas Schaffner
Controlling
Finanz- und
Rechnungswesen
Immobilien-Management
Informatik
Rechtsdienst
Finanzen
Sandro Macciacchini
Unternehmenskommunikation
Christoph Zimmer
20 Minuten
20 minutes
20 Minuten Friday
Metroxpress
tilllate.com
Beteiligungen:
20 minuti
L’essentiel
tio.ch
Druckzentrum Bern
Druckzentrum Lausanne
Druckzentrum Zürich
IT-Publishing
Lesermarkt-Services
Prepress
Verlagslogistik
Ziegler Druck
Unternehmensentwicklung & Projekte
Christian A. Haberbeck
Annabelle
Finanz und Wirtschaft
Das Magazin
Schweizer Familie
Beteiligungen:
TVtäglich
Beteiligungen:
car4you.ch
JobCloud AG
moneypark.ch
tutti.ch
zattoo.ch
weitere Beteiligungen
doodle.ch
fashionfriends.ch
homegate.ch
jobsuchmaschine.ch
olmero.ch
renovero.ch
search.ch
starticket.ch
trendsales.dk
Vorsitzender der Unternehmensleitung
Christoph Tonini
Mitglieder
Claudia Coninx-Kaczynski 1, 3
Martin Kall 3, 4
Pierre Lamunière 2, 4
Marina de Planta 1
Konstantin Richter 1, 2
Iwan Rickenbacher 2, 4
Präsident
Pietro Supino 2, 3, 4
Generalversammlung der Tamedia AG
Verwaltungsrat
Unternehmensleitung
Regionalmedien
Deutschschweiz
Ueli Eckstein
Espace Media:
Bernerbär
BZ Berner Zeitung
Der Bund
BZ Langenthaler Tagblatt
Thuner Amtsanzeiger
Medien Zürich:
Furttaler & Rümlanger
Der Landbote
Newsnet
SonntagsZeitung
Stellen-Anzeiger & Alpha
Tagblatt der Stadt Zürich
Tages-Anzeiger & Züritipp
Winterthurer
Stadtanzeiger
Zürcher Unterländer
Zürichsee-Zeitung
Beteiligungen:
BO Berner Oberländer
TT Thuner Tagblatt
weitere Beteiligungen
12
Fördermassnahmen
von Tamedia im Portrait
Punch Sulzberger Program
D
as Punch Sulzberger Program wird von
der Columbia Journalism School in New
York angeboten. Während eines Jahres erar­
beiten die Teilnehmer, Vertreter von Redaktio­
nen und Verlagen, mit der Unterstützung von
Experten ein Projekt für ihre Unternehmen.
Dafür reisen die Absolventen während eines
Jahres fünf Mal während einer Woche nach
New York, um die massgeschneiderten Semi­
nare zu besuchen und sich mit den anderen
Kursteilnehmern auszutauschen.
Die Medienspezialisten setzen sich während
des Programms mit Themen wie Strategie, In­
novation, Marketing, Demografie und mit
journalistischen Werten aus­einander, um die
aktuellen und künftigen Herausforderungen
im eigenen Medienunter­­nehmen meistern zu
können. Die Vorlesungen und der praktische
Teil des Punch Sulz­ber­ger Program werden
begleitet von Mentoren, Gruppendiskussio­
nen und projekt­spezifi­schen Aufgaben.
Tamedia ermöglicht seit 2010 jeweils einer
Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter des Un­
ternehmens die Teilnahme am Punch Sulzber­
ger Program.
Bisherige Preisträgerinnen und -träger:
2010 | Marco Boselli, 20 Minuten
2011 | Peter Wälty, 20 Minuten
2012 | Jean-Paul Schwindt, Tamedia
Publications romandes
2013 | Madeleine von Holzen, Tamedia
Publications romandes
2014 | Simon Bärtschi, SonntagsZeitung
zen könnte. Zur Auswahl stehen bezahlte
Arbeitszeit im Umfang bis zu zwei Monaten,
eine gezielte Weiterbildung oder ein Stage bei
einem befreundeten Medienunternehmen im
In- oder Ausland.
einem nationalen Charakter zu ermöglichen
und dadurch die Qualität der beiden Medien­
marken stärken.
Der Förderpreis wird seit 2008 auf Initiative
des Verlegers Pietro Supino vergeben.
Bisherige Preisträgerinnen und -träger:
Bisherige Preisträgerinnen und -träger:
2008 | Peter Ackermann, annabelle |
Christian Liechti, BZ Berner Zeitung |
Walter Scheibli und Peter Schnyder,
Radio 24 | Constantin Seibt, Tages-Anzeiger |
Heinz Storrer, Schweizer Familie |
TalkTäglich-Team, TeleZüri
2009 | Catherine Boss und Martin Stoll,
SonntagsZeitung |Roland Bingisser,
Schweizer Familie | Daniel Huber Staub,
20 Minuten | Matthias Bärlocher, Radio 24 |
René Birrer, TeleZüri
2010 | Mathias Ninck, Das Magazin |
Martin Läubli, Tages-Anzeiger | Stefan
Hohler, Tages-Anzeiger | Stefan von Bergen
und Jürg Steiner, BZ Berner Zeitung
2011 | Ludovic Rocchi, Le Matin | Michael
Meier, Tages-Anzeiger | Maurice Thiriet,
Tages-Anzeiger
2012 | Julia Hofer, annabelle | Claude
Ansermoz, 24 heures | Daniel Barben,
BZ Berner Zeitung | Dominique Botti,
Le Matin Dimanche
2013 | Jean-Martin Büttner, Tages-Anzeiger |
Rico Czerwinski, Das Magazin | Iwan Städler,
Tages-Anzeiger
Tamedia Förderpreis
D
er Tamedia Förderpreis wird jährlich an
bis zu fünf Journalistinnen und Journa­
listen – Einzelpersonen oder Gruppen – ver­
geben. Diese kommen in den Genuss einer
Fördermassnahme. Der Ausschuss der Publi­
zistischen Konferenz, die die Chefredaktio­
nen aller Medien von Tamedia umfasst, trifft
als Jury die Auswahl.
Preisträgerinnen und Preisträger eines an­
erkannten Medien- oder Journalistenpreises
erhalten automatisch einen Förderpreis. Zu­
sätzlich können die Chefredaktionen weitere
Kandidatinnen und Kandidaten vorschlagen.
Die Förderung erfolgt nicht in einem
standardisierten Rahmen, sondern trägt den
individuellen Bedürfnissen der Gewinnerin­
nen und Gewinner Rechnung. Die Preisträ­
gerinnen und -träger legen deshalb der Jury
Vorschläge vor, welche Fördermassnahme
ihnen und ihren Projekten am meisten nüt­
Recherche-Desk-Stipendium
D
as Stipendium des nationalen RechercheDesks wird jährlich von Le Matin Dimanche
und SonntagsZeitung an junge Journalis­tin­
nen und Journalisten vergeben. Die Preis­­träger­
innen und -träger absolvieren ein einjähriges,
bezahltes Praktikum im nationalen Recher­
che-Desk in Bern. Die Stipendiaten werden in
der Deutschschweiz in Zusammenarbeit mit
der Journalistenschule MAZ und in der Roma­
die mit der AJM in Neuenburg auserkoren.
Das nationale Recherche-Desk von Tamedia
erlaubt es Le Matin Dimanche und der Sonn­
tagsZeitung, gemeinsam mehr Ressourcen für
investigativen Journalismus bereitzustellen.
Das in Bern gelegene Desk besteht aus acht
bis zehn Westschweizer und Deutschschwei­
zer Journalisten. Ziel ist es, eine vertiefte Re­
cherche über die Sprachgrenzen hinaus mit
Der Preis wird seit 2012 vergeben.
2012 | Martine Brocard, Le Matin Dimanche,
und Julian Schmidli, SonntagsZeitung |
2013 |Alexandre Haederli, Le Matin Diman­
che, und Florian Imbach, SonntagsZeitung |
2014 |Antoine Harari, Le Matin Dimanche,
und Dominik Balmer, SonntagsZeitung
Investigative Summer Course
D
er Summer Investigative Reporting Cour­
se der Columbia Journalism School rich­
tet sich an Journalistinnen und Journalisten
aller Mediengattungen. Während des dreiwö­
chigen Kurses setzen sich die Teilnehmerin­
nen und Teilnehmer vertieft mit investigati­
vem Journalismus auseinander und lernen,
wie geeignete Themen identifiziert, investi­
gative Recherchen konzipiert, die Recherchen
ausgeführt und letztlich die Geschichten dazu
geschrieben werden.
Den Studentinnen und Studenten wird auf­
gezeigt, wie weltweit öffentliche Daten sowie
finanzielle Dokumente für die Berichterstat­
tung eingesetzt werden können. Im Rahmen
des Kurses feilen sie an Interviewtechniken,
lernen den Einsatz multimedialer Elemente
in der Berichterstattung und perfektionieren
ihren Schreibstil für investigative Berichte.
Seit 2012 wird der Besuch des Kurses Mitar­
beitenden sowie drei weiteren Teilnehmen­
den aus Entwicklungsländern ermöglicht.
Bisherige Teilnehmende:
2012 | Barbara Achermann, annabelle |
Daniel Glaus, SonntagsZeitung | Frédéric
Juillard, Tribune de Genève | François Pilet,
Le Matin Dimanche | Maurice Thiriet,
Tages-Anzeiger | Adrian Zurbriggen, BZ
Berner Zeitung
2013 | Sacha Batthyany, Das Magazin |
Dominique Botti, Le Matin Dimanche|
Pascale Burnier, 24 heures | Christoph Lenz,
Der Bund | Katrin Meier, Zürichsee-Zeitung |
Patrick Oberli, Le Matin Dimanche |
Constantin Seibt, Tages-Anzeiger
2014 | Christoph Gisiger, Finanz und Wirtschaft|
Tobias Habegger, BZ Berner Zeitung | Thomas
Knellwolf, Tages-Anzeiger | Titus Plattner,
Le Matin Dimanche | Desirée Pomper,
20 Minuten | Sophie Roselli, Tribune de Genève
Leadership@Tamedia
D
as Programm Leadership@Tamedia hat
zum Ziel, talentierte Führungskräfte im
Unternehmen zu fördern und ihnen die Chan­
ce zu geben, sich fachlich und persönlich auf
hohem Niveau weiterzubilden. Das Programm
ist ein Gefäss, das den Austausch zwischen
verschiedenen Sprachregionen und mit dem
oberen Management ermöglicht. Zudem ver­
mittelt es einen vertieften Einblick in die ver­
schiedenen Bereiche und in die strategische
Ausrichtung des Unternehmens.
Ziele des Leadership@Tamedia-Programms
sind das Vertiefen der Management- und Füh­
r­ungs­kompetenzen, das Erlernen von unter­
nehmerischem Denken und das Erwerben von
Führungserfahrung. Um diese Ziele zu errei­
chen, werden an zwanzig Seminartage in
unterschiedlichen Modulen die eigene Selbst­
führung, Verhalten und Persönlichkeit ge­
schult sowie Fähigkeiten in den Bereichen
Rhetorik, Moderations- und Präsentationstech­
nik angeeignet. Die Teilnehmenden am Pro­
gramm erarbeiten in Gruppen ein strategisch
relevantes Projekt zuhanden der Unternehmens­
leitung von Tamedia. Bei der Wahl der Teilneh­
menden wird auf eine regionale Durchmischung
geachtet.
Das Programm wird seit 2011 angeboten.
Bisherige Teilnehmende:
2011/2012 | Irene Ackermann, Online-Zeit­
schriften | Angela Barandun, Tages-Anzeiger |
Simon Bärtschi, SonntagsZeitung |
Sébastian Cretton, Tamedia Publications ro­
mandes | Marius Egger, 20 Minuten Online |
Daniel Foppa, Tages-Anzeiger |Frédéric
Gaiani, Jobup | Peter Jost, BZ Berner Zeitung |
Sandra Locher, Espace Media | Gaudenz Looser,
20 Minuten | Grégoire Nappey, Le Matin |
Oliver Pargätzi, Tages-Anzeiger |Robin
Tanner, Zürcher Regionalzeitungen
2012/2013 | Ariel Cepeda, Newsnet |
Christian Despont, Le Matin Dimanche |
Rita Frommenwiler Schumow, Tages-Anzei­
ger | Thierry Furrer, Tamedia Publications
romandes | Gianfranco Gaio, Homegate |
Ueli Kägi, Tages-Anzeiger | Patrick Kühnis,
Tages-Anzeiger | Karim Mahjoub, Tamedia
Publications romandes |Christine MayerSalvade, Le Matin Dimanche | Thomas Moll,
Tamedia Digital | Didier Orel, IT Publishing |
Brigitte Sermier Jammes, Tamedia Publica­
tions romandes | Barnaby Skinner, Sonntags­
Zeitung | Bruno Steinegger, Prepress |
Adrian Zurbriggen, BZ Berner Zeitung
Die Bilder wurden anlässlich des letzten
­Moduls und der Diplomübergabe des Jahr­
gangs 2012/2013 aufgenommen.
Jahresbericht 2014
13
Inhaltsverzeichnis
Operative Berichterstattung und Marktumfeld
Marktbeurteilung
Geschäftsfelder im Überblick
Print Regional
Print National
Digital
Geschäftsfelder im Überblick (grafische Darstellung)
15
15
17
17
21
23
26
Finanzielle Berichterstattung
Rechnungslegung
Veränderungen im Konsolidierungskreis
Umsatz (Betriebsertrag)
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
Bilanz und Eigenkapital
27
27
27
28
29
31
Mehrjahresvergleich34
Information für Investoren
35
Tamedia-Gruppe37
Konsolidierte Erfolgsrechnung
37
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung
38
Konsolidierte Bilanz
39
Konsolidierte Mittelflussrechnung
40
Veränderung des Eigenkapitals
41
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung
42
Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze
42
Anmerkungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung
und zur Veränderung des Eigenkapitals
52
Weitere Angaben zur konsolidierten Jahresrechnung
89
Bericht der Revisionsstelle
104
Tamedia AG
Erfolgsrechnung
Bilanz
Anhang zur Jahresrechnung
Grundlagen
Anmerkungen
Antrag des Verwaltungsrates
Bericht der Revisionsstelle
106
106
107
109
109
110
114
115
Vergütungsbericht117
Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme 117
Gesamtbetrag der Entschädigungen an Verwaltungsrat, Beirat und Unternehmensleitung 120
Entschädigungen des Verwaltungsrates
121
Höchste Entschädigung eines Mitgliedes der Unternehmensleitung
123
Bericht der Revisionsstelle
126
Corporate Governance
Konzernstruktur und Aktionariat
Kapitalstruktur
Verwaltungsrat
Unternehmensleitung
Mitwirkungsrechte der Aktionäre
Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen
Revisionsstelle
Informationspolitik
14
127
127
130
131
135
135
137
137
138
Operative Berichterstattung und Marktumfeld
Marktbeurteilung
Printwerbemarkt mit verlangsamten Rückgang
Das weltwirtschaftliche Konjunkturumfeld verbesserte sich im Verlauf des Berichtsjahres
insgesamt zögerlich. Insbesondere aus den USA kamen, mit deren eindeutigem Aufschwung, positive Impulse. Der für die Schweiz wichtige europäische Markt entwickelte
sich allerdings zäher als erhofft. Selbst die für sehr lange Zeit robuste deutsche Konjunktur
verspürte in den letzten Quartalen eine gewisse Abkühlung. Die Schweizer Wirtschaft
entwickelte sich im vergangenen Jahr positiv und wuchs gemäss einer Prognose des Staatssekretariats für Wirtschaft um 1.8 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug 2014 im Jahresmittel 3.2 Prozent, was dem Vorjahreswert entspricht.
Der Schweizer Werbemarkt verspürte im vergangenen Jahr einen leichten Anstieg. Der
Brutto-Werbedruck, der keine Rabatte berücksichtigt, stieg gemäss Media Focus der Marktforschungsinstitute GfK Switzerland AG und The Nielsen Company (Switzerland) GmbH
um 1.4 Prozent verglichen zum Vorjahr. Einen steigenden Werbedruck verzeichneten die
Branchen Pharma/Gesundheit (+16 Prozent), Initiativen/Kampagnen (+9 Prozent), Verkehrsbetriebe (+7 Prozent), Energie (+6 Prozent) und der Detailhandel (+6 Prozent). Hin­
gegen entwickelten sich Tabakwaren (–27 Prozent) und IT/Büro (–10 Prozent) sowie
­Telekommunikation (–9 Prozent), Reinigen (–8 Prozent) und Unterhaltungselektronik/
Foto (–7 Prozent) deutlich negativ. Die beiden Grossverteiler Migros und Coop blieben
unbestritten die mit Abstand grössten Werbeauftraggeber der Schweiz.
Zeitungen und Zeitschriften halten mit 47 Prozent weiterhin den grössten Marktanteil
im Werbemarkt und bleiben somit stabil verglichen mit dem Vorjahr (47 Prozent). Das
Fernsehen belegt nach wie vor den zweiten Platz, gewann jedoch weitere Marktanteile und
beansprucht neu 33 Prozent des Werbemarktes für sich (Vorjahr 32 Prozent). Die Aussenwerbung verliert leicht, bleibt aber mit knapp 12 Prozent Marktanteil (Vorjahr 12 Prozent)
stabil, gefolgt von der Radiowerbung, die ebenfalls einen leichten Rückgang zum Vorjahr
verzeichnet und auf 5 Prozent verharrt (Vorjahr 5 Prozent). Die Onlinewerbung nimmt die
fünfte Stelle ein und beansprucht unverändert 3 Prozent des Brutto-Werbedrucks (Vorjahr
3 Prozent). Im Online-Werbeumsatz sind weiterhin lediglich klassische Display-Werbe­
formate berücksichtigt.
Die WEMF AG für Werbemedienforschung gibt eine zuverlässigere Inseratestatistik heraus, da sich diese auf die von den Medienhäusern gemeldeten Print-Netto-Werbeumsätze
stützt und somit die Marktentwicklung zuverlässiger wiedergibt. Insgesamt verlor die
gedruckte Presse 2014 im Vorjahresvergleich 4 Prozent Umsatz, was einer deutlichen
­Verlangsamung des langjährigen Trends entspricht. 2013 betrug der Umsatzrückgang im
Vorjahresvergleich noch 11 Prozent. Mit Ausnahme der Sonntags- und der Spezialpresse
verloren sämtliche Pressekategorien an Inserateeinnahmen. Besonders deutlich schlug
sich der Rückgang bei der Fachpresse nieder, die 14 Prozent weniger Einnahmen verzeichnete. Auch die Tagespresse mit über 50 000 Exemplaren Auflage verzeichnete einen Rückgang (–6 Prozent). Der Stellenmarkt entwickelte sich gemäss Adecco Swiss Job Market
Index äusserst positiv. Trotzdem konnten die gedruckten Titel gemäss der Inseratestatistik
der WEMF nicht davon profitieren und verloren 21 Prozent Umsatz bei den Stelleninseraten
im Vorjahresvergleich. Für diesen Rückgang verantwortlich ist insbesondere die Verlagerung der Stelleninserate ins Internet. Gemäss dem Adecco Swiss Job Market Index legten
die Anzeigen auf Stellenportalen um 11 Prozent zu.
15
Operative Berichterstattung und Marktumfeld
Nettowerbeausgaben Print 2014
in Mio. CHF 2013
2014
1575
1350
1125
900
1284
675
659
622
450
225
1227
311 304
138 139
0
39
36
36
40
35
39
61
52
Tagespresse
Regionale
Wochenpresse
Sonntagspresse
Finanz- und
Wirtschaftspresse
Publikumspresse
Spezialpresse
Fachpresse
Total Print
Quelle: Inseratestatistik WEMF AG für Werbemedienforschung Der Entscheid der Schweizerischen Nationalbank im Januar 2015, den Euro-Mindestkurs
aufzuheben, trifft die gesamte Schweizer Wirtschaft. Die äusserst positiven Prognosen für
das laufende Jahr wurden nach diesem Entscheid von den Banken und Konjunktur­
forschungsstellen deutlich nach unten korrigiert. Tamedia geht davon aus, dass auch die
Printwerbung vom prognostizierten Abschwung der Wirtschaft betroffen sein wird und
der Umsatzrückgang sich beschleunigt fortsetzen wird.
16
Geschäftsfelder im Überblick
Print Regional
Die Entwicklung der Medien im Geschäftsfeld Print Regional wurde 2014 durch die weiterhin
rückläufigen Print-Werbeeinnahmen sowie ein Umsatzwachstum durch die neu konsolidierte Ziegler Druck- und Verlags-AG geprägt. Dank erfolgreichen neuen Kooperations­
modellen und Beilagen, neuen Drittkundenaufträgen sowie Effizienz­steige­rungs­mass­
nahmen konnte das Ergebnis des Geschäftsfeldes, im Vergleich zum Vorjahr, ver­bessert
werden.
Die Westschweizer Tageszeitung 24 heures blickte 2014 zum 50-Jahr-Jubiläum auf die
Schweizerische Landesausstellung von 1964 in Lausanne zurück, unter anderem mit einer
Sonderbeilage sowie einem Online-Dossier. Die Tageszeitung entwickelte sich im schwierigen Werbemarktumfeld erfreulich und konnte sowohl die gesetzten Umsatz- als auch
die Ergebnisziele erreichen. Ende Januar 2015 führte 24 heures wie die Partnerzeitung
Tribune de Genève ein digitales Bezahlmodell ein.
Die Gesamtausgabe BZ Berner Zeitung, welche BZ Berner Zeitung, BZ Langenthaler Tagblatt,
TT Thuner Tagblatt, BO ­Berner Oberländer und Der Bund umfasst, musste im Berichtsjahr
sowohl einen Umsatz- als auch einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Die im Sommer
gestartete neue Kooperation mit den Zürcher Regionalzeitungen in der Ausland-, Inlandund Wirtschaftsberichterstattung lief erfolgreich an und wurde von den Leserinnen und
Lesern der Zürcher Regionalzeitungen gut aufgenommen.
Die Berner Tageszeitung Der Bund, die eng mit dem Tages-Anzeiger zusammenarbeitet,
führte im Herbst 2014 erfolgreich ein digitales Bezahlmodell ein. Gelegentliche Leser
können eine beschränkte Anzahl Artikel pro Monat kostenlos lesen, darüber hinaus
­stehen fünf verschiedene Abonnemente zur Auswahl. Hingegen verzeichnete Der Bund,
wie der gesamte Werbemarkt für Tageszeitungen in der Schweiz, erneut einen Umsatz­
rückgang, der sich in einem tieferen Ergebnis niederschlug.
Die Winterthurer Tageszeitung Der Landbote stiess im vergangenen Jahr neu zum Unternehmen. Nach der Übernahme des Landboten wurde die Zusammenarbeit mit den Redaktionen des Zürcher Unterländers und der Zürichsee-Zeitung vertieft und um eine Mantel-­
Kooperation mit der BZ Berner Zeitung erweitert, um den Zeitungsverbund der Zürcher
Regionalzeitungen zu stärken. Der Landbote vermochte 2014 die gesetzten Umsatzziele
nicht ganz zu erfüllen, konnte sein Ergebnis dank Kostensenkungsmassnahmen in allen
Bereichen jedoch verbessern.
Der Tages-Anzeiger erreichte 2014 die gesetzten Erwartungen bezüglich Umsatz und Er­gebnis. Aufgrund der anhaltend rückläufigen Anzahl Stellenanzeigen wurde der Stellen-­
Anzeiger in den Hauptteil der Zeitung integriert, während die Kaderstellenbeilage Alpha der
Zeitung am Samstag weiterhin als separater Bund beiliegt. Im April führte der Tages-Anzeiger,
nach erheblichen Investitionen in die Nachrichtenplattform sowie ergänzende Informatik­
systeme, ein digitales Bezahlmodell ein, welches die Ziele bezüglich der digitalen Abonnementsabschlüsse des Unternehmens in den ersten Monaten deutlich übertraf.
17
Geschäftsfelder im Überblick
Die Tribune de Genève begleitete ihre Leserschaft im vergangenen Jahr auch während des
Streiks der öffentlichen Nahverkehrsmittel in Genf und stand ihr mit nützlichen Tipps
zur Stauvermeidung zur Seite. Umsatz und Ergebnis der führenden Genfer Tageszeitung
entwickelten sich aufgrund des schwierigen Werbemarktes rückläufig.
Die Tageszeitung Zürcher Unterländer, die Teil des Zeitungsverbundes der Zürcher Regional­
zeitungen ist, übertraf im Berichtsjahr sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisziele
deutlich. Im Sommer erneuerte der Zürcher Unterländer, wie alle Partnertitel des Zeitungsverbundes, sein Layout und stellte die regionale Berichterstattung noch stärker in den
Mittelpunkt.
Auch die Zürichsee-Zeitung, die neben drei regionalen Ausgaben die Lokalzeitungen
­Sihltaler und Thalwiler Anzeiger umfasst, vermochte im Berichtsjahr die Erwartungen dank
der Stärkung des Zeitungsverbundes der Zürcher Regionalzeitungen zu übertreffen.
Im Berichtsjahr trennte sich Tamedia von den Anzeigern Glattaler und Bantiger Post sowie
Anfang 2015 von La Broye und Winterthurer Stadtanzeiger. Für die Lokalzeitungen Journal
de Morges und Le Régional sollen ebenfalls neue, in der Region verankerte Eigentümer
gefunden werden. Der Berner­bär schloss das Jahr mit einem negativen Ergebnis ab,
­während das Tagblatt der Stadt Zürich sowie Furttaler und Rümlanger sowohl Umsatz als
auch Ergebnis steigern konnten.
Die drei Zeitungsdruckzentren Centre d’Impression Lausanne, Druckzentrum Bern und Druckzentrum Zürich konnten im Berichtsjahr weitere Drittaufträge gewinnen. Umsatz und
Ergebnis entwickelten sich insgesamt positiv. Dank der zusätzlichen Druckaufträge
konnte der bei den meisten Zeitungen anhaltende Volumenrückgang kompensiert und
die bereits hohe Auslastung der Druckzentren weiter gesteigert und sowohl internen als
auch externen Kunden attraktive Druckpreise angeboten werden.
Der Umsatz (Betriebsertrag) des Geschäftsfeldes Print Regional gegenüber Dritten stieg 2014
um 5.8 Prozent auf 489.1 Mio. CHF (Vorjahr 462.1 Mio. CHF). Der Umsatzanstieg beruht
ausschliesslich auf der Erstkonsolidierung der Winterthurer Tageszeitung Der Landbote
und der Akzidenzdruckerei Ziegler Druck. In Folge von Effizienzsteigerungsmassnahmen
stieg das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um 10.9 Prozent auf 89.7 Mio.
CHF (Vorjahr 80.9 Mio. CHF). Auch die EBITDA-Marge verbesserte sich und liegt neu bei
16.6 Prozent (Vorjahr 15.5 Prozent).
18
BERNS WOCHENZEITUNG
Leserzahlen
Titel 20 Minuten 20 Minuten Friday 20 minutes 20 minuti 24 heures, Gesamtausgabe Annabelle Bernerbär Bilan BZ Berner Zeitung, Gesamtausgabe inkl. Der Bund Das Magazin Der Landbote Femina Finanz und Wirtschaft GuideTV Le Matin Le Matin Dimanche Le Régional Metroxpress Schweizer Familie SonntagsZeitung Tagblatt der Stadt Zürich Tages-Anzeiger Télétop Matin Tribune de Genève TVtäglich Zürcher Unterländer Zürichsee-Zeitung 1
MACH 2014-2
1 540 000 479 000 543 000 89 000 183 000 242 000 95 000 64 000 346 000 599 000 53 000 314 000 90 000 204 000 293 000 464 000 99 000 464 000 2 660 000 631 000 118 000 473 000 337 000 114 000 559 000 47 000 65 000 1
MACH 2013-2
Veränderung
1 567 000 –1.7%
504 000 –5.0%
568 000 –4.4%
82 000 8.5%
204 000 –10.3%
259 000 –6.6%
103 000 –7.8%
62 000 3.2%
361 000 –4.2%
684 000 –12.4%
60 000 –11.7%
351 000 –10.5%
107 000 –15.9%
216 000 –5.6%
317 000 –7.6%
503 000 –7.8%
100 000 –1.0%
350 000 2 32.6%
708 000 –6.8%
651 000 –3.1%
142 000 –16.9%
504 000 –6.2%
369 000 –8.7%
125 000 –8.8%
648 000 –13.7%
44 000 6.8%
71 000 –8.5%
Quelle: WEMF, MACH Basic 2014-2 1 Betrifft Leserzahlen: Befragungszeitraum Juni bis Ende Juli.
2 Quelle: TNS Gallup, 2/3 Quartal 2014 und 2/3 Quartal 2013
19
Geschäftsfelder im Überblick
Auflagen
Titel 20 Minuten 20 Minuten Friday 20 minutes 20 minuti 24 heures Annabelle Berner Oberländer Bernerbär Bilan BZ Berner Zeitung, Gesamtausgabe 2
BZ Langenthaler Tagblatt Das Magazin Der Bund Der Landbote Femina Finanz und Wirtschaft Furttaler GuideTV Journal de Morges La Broye Le Matin Le Matin Dimanche Le Régional Metroxpress Rümlanger Schweizer Familie Sihltaler SonntagsZeitung Tagblatt der Stadt Zürich Tages-Anzeiger Télétop Matin Thalwiler Anzeiger Thuner Tagblatt Tribune de Genève Zürcher Unterländer Zürichsee-Zeitung Quelle: WEMF, Auflagenbulletin 1 Erhebungszeitraum beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni. / total verbreitete Auflage
2 Berner Zeitung Gesamtausgabe inkl. des hier auch separat ausgewiesenen Titels Der Bund
3 Angabe vom Verlag
20
1
Auflage 2014
476 638 169 335 199 142 34 071 65 505 70 258 17 675 100 813 12 258 152 974 11 314 368 376 44 411 29 295 133 746 25 067 15 379 168 401 5 935 9 018 47 934 135 609 121 968 336 000 3 3 696 194 427 1 513 201 738 121 566 172 920 134 467 3 252 19 405 43 860 18 112 31 032 1
Auflage 2013
Veränderung
493 236 –3.4%
168 211 0.7%
203 189 –2.0%
33 823 0.7%
68 464 –4.3%
71 162 –1.3%
18 684 –5.4%
100 016 0.8%
14 249 –14.0%
162 855 –6.1%
12 538 –9.8%
382 885 –3.8%
46 575 –4.6%
30 174 –2.9%
145 897 –8.3%
27 017 –7.2%
15 333 0.3%
158 075 6.5%
6 058 –2.0%
9 089 –0.8%
51 813 –7.5%
147 556 –8.1%
120 767 1.0%
300 000 3 12.0%
3 751 –1.5%
199 587 –2.6%
1 576 –4.0%
194 127 3.9%
127 355 –4.5%
173 877 –0.6%
147 311 –8.7%
3 487 –6.7%
20 530 –5.5%
45 871 –4.4%
19 441 –6.8%
33 407 –7.1%
Print National
Das Geschäftsfeld Print National wurde wie das Geschäftsfeld Print Regional durch den
rückläufigen Print-Werbemarkt gefordert. Eingeleitete Effizienzsteigerungsmassnahmen
zeigten allerdings auf Ergebnisstufe ihre Wirkung und sorgten für eine deutliche Ver­
besserung der Ertragslage.
Die Pendlerzeitung 20 Minuten blieb auch im letzten Jahr die mit Abstand meistgelesene
Zeitung der Schweiz. Dank ihres einzigartigen nationalen Angebotes und ihrer hohen
Reichweite konnte die Pendlerzeitung ihre führende Position im Werbemarkt trotz eines
leichten Umsatzrückgangs verteidigen und ihr Ergebnis auf hohem Niveau verbessern.
Der Werbeumsatz der Pendlerzeitung 20 minutes entwickelte sich 2014 auf hohem Niveau
leicht rückläufig. Dank Effizienzsteigerungsmassnahmen gelang es, das Ergebnis im Vorjahresvergleich auszubauen.
Das kostenlose People-Magazin 20 Minuten Friday lancierte im Berichtsjahr einen erfolgreichen Online-Blog. Wirtschaftlich vermochte 20 Minuten Friday die Umsatz- und Ergebnis­
erwartungen im vergangenen Jahr hingegen nicht ganz zu erfüllen, blieb jedoch weiterhin
profitabel.
Die dänische Pendlerzeitung Metroxpress steigerte ihre Leserschaftszahlen im Berichtsjahr
deutlich und baute ihre Position als mit Abstand meistgelesene Zeitung auf dem dänischen
Markt weiter aus. Die hohen Investitionen in den Ausbau des Vertriebsnetzes und die
derzeit noch zurückhaltenden Werbeeinnahmen schlugen sich wie erwartet in einem
negativen Ergebnis nieder.
Die Frauenzeitschrift Annabelle konnte ihre Werbe- und Vertriebseinnahmen trotz eines
negativen Marktumfeldes weitgehend halten. Dank Kostensenkungsmassnahmen gelang
es der Annabelle gleichzeitig, ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern.
Das französischsprachige Wirtschaftsmagazin Bilan steht seit dem Herbst unter einer
neuen Leitung. Während Bilan ihre Position als führende Wirtschaftszeitschrift der
Romandie erfolgreich behauptete, wirkten sich die rückläufigen Werbeeinnahmen
­negativ auf das Ergebnis aus.
Die Finanz und Wirtschaft konnte die im vorletzten Jahr eingeleitete Trendwende 2014
weiterführen und sowohl Umsatz als auch Ergebnis steigern. Dabei profitierte die Wirtschaftzeitung nicht zuletzt von einer im vergangenen Jahr neu eingeführten Verlags- und
Verkaufsorganisation für alle sprachnationalen Zeitschriften und die Finanz und Wirtschaft
in der Deutschschweiz.
Die Samstagsbeilage GuideTV, die den Tageszeitungen 24 heures, Tribune de Genève und seit
Dezember 2012 La Liberté beiliegt, erneuerte 2014 Konzept und Erscheinungsbild. Dank
der eingeleiteten Massnahmen konnte die Programmzeitschrift ihre Verluste im Vergleich
zum Vorjahr deutlich reduzieren.
21
Geschäftsfelder im Überblick
Das Magazin überabeitete im vergangenen Jahr seine Gestaltung. Neue Schriften und ein
gelockerter Gestaltungsraster sorgen für eine Auffrischung der erfolgreichen Wochenendbeilage. Durch eine schlagkräftigere Verkaufs- und Verlagsorganisation erreichte die Zeitschrift im Berichtsjahr eine deutliche Ergebnisverbesserung.
Die Westschweizer Tageszeitung Le Matin ging im vergangenen Jahr unter einer neuen
Chefredaktion eine schrittweise Neuausrichtung an. Die Kosten konnten dank des neuen
Konzepts weiter gesenkt werden. In der Folge gelang es der grössten bezahlten Tageszeitung
der Romandie, ihre bisher hohen Verluste trotz leicht rückläufiger Werbeeinnahmen fast
vollständig abzubauen.
Die Westschweizer Sonntagszeitung Le Matin Dimanche mit ihren Beilagen Télétop Matin,
Femina und Encore erscheint seit dem vergangenen Jahr in einer neuen, eleganteren
Gestaltung sowie mit einem neuen Digitalauftritt. Dank dieser Massnahmen gelang es der
grössten bezahlten Zeitung der Westschweiz, die hohen Umsatz- und Ergebniserwartungen
zu erreichen.
Die Schweizer Familie erfreute sich im Berichtsjahr einer ungebrochenen Beliebtheit im
Schweizer Lesermarkt. Sowohl der Vertriebs- als auch der Werbeumsatz entwickelten sich
im vergangenen Jahr stabil, wodurch die Familienzeitschrift ihr Ergebnis auf hohem
Niveau halten konnte.
Die Werbeeinnahmen im Sonntagszeitungsmarkt stabilisierten sich im vergangenen Jahr
nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr. Davon konnte die SonntagsZeitung als
Marktführer im Werbemarkt profitieren und ihr Ergebnis steigern. Zur erfreulichen Entwicklung beigetragen hat auch das neu eingeführte Zusammenarbeitsmodell mit der
Tageszeitung Tages-Anzeiger. Seit dem vergangenen Jahr ist die SonntagsZeitung zudem die
auflagenstärkste Sonntagszeitung der Schweiz.
Während sich der Umsatz der Tribune des Arts positiv entwickelte, vermochte das Luxusund Uhrenmagazin die Erwartungen an das Ergebnis nicht zu erfüllen.
Der Umsatz (Betriebsertrag) des Geschäftsfeldes Print National gegenüber Dritten sank 2014
um 5.3 Prozent auf 354.3 Mio. CHF (Vorjahr 374.1 Mio. CHF). Das Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA) hingegen stieg aufgrund der eingeleiteten Effizienzsteigerungsmassnahmen um 10.8 Prozent auf 66.0 Mio. CHF (Vorjahr 59.5 Mio. CHF). In der
Folge erhöhte sich die EBITDA-Marge auf 18.5 Prozent (Vorjahr 15.8 Prozent).
22
Digital
Die Entwicklung des Geschäftsfeldes Digital wird wesentlich durch die Erstkonsolidierung
von Doodle, home.ch und trendsales.dk sowie die erstmalige Berücksichtigung von Olmero,
Renovero und Starticket während der gesamten Berichtsperiode geprägt. In einem wachsenden Markt für digitale Werbung verzeichneten zudem sowohl die publizistischen wie
auch die kommerziellen Plattformen ein organisches Wachstum.
Die Nachrichtenplattform 20minuten.ch lancierte 2014 eine neue Mobile-App, die von den
mehr als 2 Millionen Nutzerinnen und Nutzern sehr positiv aufgenommen wurde. Gleichzeitig konnten die Nachrichtenplattformen weiter wachsen und erreichen monatlich
mittlerweile über 2.8 Mio. Leserinnen und Leser. Auch wirtschaftlich entwickelte sich
20minuten.ch ausgesprochen erfolgreich und übertraf mit einem weiteren Umsatz- und
Ergebniswachstum die Erwartungen.
Im Herbst 2014 übernahm Tamedia die Mehrheit an Doodle. Die Terminfindungs-Plattform investierte in den letzten Monaten weiter in die Internationalisierung und eröffnete
eine Niederlassung in Berlin. Diese Strategie wurde mit einer deutlichen Umsatzsteigerung
und einem eindrücklichen internationalen Wachstum belohnt. Während Doodle in der
Schweiz weiterhin wächst, haben Nordamerika, Deutschland und Frankreich den Heimmarkt in Bezug auf die Nutzung mittlerweile überholt.
Die Schweizer Immobilienplattform homegate.ch baute ihre führende Position im Nutzerund Anzeigenmarkt im vergangenen Jahr erfolgreich weiter aus. Ende des Jahres übernahm homegate.ch die Immobilienplattform home.ch, die das Angebotsportfolio ideal
ergänzt. Gleichzeitig gelang es homegate.ch, die Anzahl Inserate weiter zu steigern, einen
umfassenden Relaunch der Plattform erfolgreich umzusetzen und die hohen Umsatzund Ergebnisziele trotz Zusatzinvestitionen weitgehend zu erreichen.
Der Online-Shopping-Club FashionFriends feierte im Berichtsjahr sein fünfjähriges Jubiläum. Das Unternehmen, das 2007 mit fünf Mitarbeitenden startete, wuchs in den letzten
Jahren auf ein Team von rund 100 Personen an. In einem hart umkämpften Marktumfeld
steigerte FashionFriends den Umsatz, verbesserte das Ergebnis markant und konnte gegen
Ende des Jahres den Break-Even erreichen.
Die Jobcloud AG mit den Stellenplattformen alpha.ch, ictcareer.ch, ingjobs.ch, jobs.ch, jobup.ch,
jobs4finance.ch, jobs4sales.ch, jobsuchmaschine.ch, jobwinner.ch, medtalents.ch, stellen.ch und
­topjobs.ch profitierte im letzten Jahr vom anziehenden Arbeitsmarkt und von der fortlaufenden Verschiebung der Stellenanzeigen ins Internet. Der führende Schweizer Online-­
Stellenanbieter übertraf in der Folge die gesetzten Umsatzerwartungen deutlich, was sich
in einer weiteren Ergebnisverbesserung auf höchstem Niveau niederschlug.
23
Geschäftsfelder im Überblick
Das Newsnet, welches die Nachrichtenplattformen von 24heures.ch, baslerzeitung.ch,
­bernerzeitung.ch, derbund.ch, lematin.ch, tagesanzeiger.ch und tdg.ch umfasst, begann 2014 mit
der schrittweisen Einführung digitaler Bezahlmodelle. Während die Investitionen in die
technischen Plattformen das Ergebnis belasteten, weisen die ersten Erfahrungen mit
­tagesanzeiger.ch und derbund.ch auf eine hohe Akzeptanz bei den Leserinnen und Lesern
hin. Die Anzahl der Seitenaufrufe ging durch die Einführung der Bezahlmodelle wie
erwartet zurück, die Reichweite blieb hingegen im Vorjahresvergleich stabil.
Olmero, die führende Anbieterin internetbasierter Lösungen für die Schweizer Bauwirtschaft, wurde erstmals während der gesamten Berichtsperiode berücksichtigt und überzeugte mit einem Umsatz- und Ergebniswachstum bei den Kernprodukten. Zum Angebot
gehören neben einer Ausschreibungsplattform zur Abwicklung von Bauausschreibungen
virtuelle Projekträume zur Verbesserung der Zusammenarbeit in Bauprojekten sowie ein
Dokumentendruckservice. Zudem bietet Olmero mit renovero.ch einen Marktplatz für
­private Auftraggeber und Handwerker.
Die Schweizer Verzeichnisplattform search.ch, die Tamedia gemeinsam mit der Schweizeri­
schen Post betreibt, konnte ihren Umsatz und das Ergebnis im hart umkämpften
­Verzeichnismarkt im vergangenen Jahr weiter steigern. Der geplante Zusammenschluss
mit local.ch in einer gemeinsamen Gesellschaft mit Swisscom steht derzeit unter Vorbehalt
der Zustimmung durch die Wettbewerbskommission, deren Entscheidung bis Ende März
2015 erwartet wird.
Die Ticketplattform Starticket wurde im vergangenen Jahr erstmals ganzjährig im
Abschluss von Tamedia berücksichtigt. Während sich Umsatz und operatives Ergebnis
von Starticket positiv entwickelten, belasteten Investitionen durch die Übernahme eines
Teils von Ticketportal das Ergebnis.
Die Nightlife-Plattform tilllate.com verbesserte im Berichtsjahr Umsatz und Ergebnis deutlich, was das Überschreiten der Gewinnschwelle zur Folge hatte. Auch die Nutzerzahlen
der Plattform, die zum Medienverbund 20 Minuten gehört, zeigten einen deutlich positiven
Trend auf.
Im August 2014 übernahm Tamedia die Mehrheit der dänischen Plattform für Vintage-­
Mode trendsales.dk. Die Plattform ist führend in Dänemark sowie in weiteren skandina­
vischen Märkten aktiv und stellt Tamedias zweite Investition im dänischen Markt dar, in
dem das Unternehmen bisher bereits mit der Pendlerzeitung Metroxpress vertreten war.
Trendsales.dk erreichte im vergangenen Jahr trotz Investitionen in den Ausbau der Plattform die Umsatz- und Ergebnisziele und weist weiterhin ein deutliches Wachstum aus.
Der Umsatz (Betriebsertrag) des Geschäftsfeldes Digital gegenüber Dritten stieg 2014 um
16.4 Prozent auf 271.1 Mio. CHF (Vorjahr 232.9 Mio. CHF). Zum Umsatzwachstum trugen
insbesondere die erstmalige Berücksichtigung von Olmero, Renovero und Starticket während
der gesamten Berichtsperiode sowie das organische Wachstum der meisten Plattformen
bei. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 32.9 Prozent auf 75.3 Mio.
CHF (Vorjahr 56.7 Mio. CHF). Die EBITDA-Marge liegt mit 27.6 Prozent klar über dem Wert
des Vorjahres (24.3 Prozent).
24
Nutzerzahlen
Websites NET-Metrix-Profile1 NET-Metrix-Profile1 Veränderung
2014-2 2013-2 20 Minuten Online 20minuten.ch 20minutes.ch tio.ch Bilan Doodle fuw.ch homegate.ch mx.dk Newsnet Bern bernerzeitung.ch derbund.ch Newsnet WCH 24heures.ch LeMatin.ch tdg.ch PoolFéminin annabelle.ch femina.ch search.ch sonntagszeitung.ch tagesanzeiger.ch tilllate.ch trendsales.dk 2 826 000 2 230 000 703 000 187 000 75 000 1 010 000 75 000 1 036 000 2 307 909 2 500 000 390 000 208 000 791 000 375 000 539 000 363 000 187 000 106 000 87 000 2 373 000 74 000 1 082 000 723 000 850 000 3 2 425 000 16.5%
1 952 000 14.2%
558 000 26.0%
171 000 9.4%
46 000 63.0%
991 000 1.9%
42 000 78.6%
945 000 9.6%
1 384 413 2 66.7%
494 000 1.2%
362 000 7.7%
228 000 –8.8%
716 000 10.5%
354 000 5.9%
475 000 13.5%
318 000 14.2%
167 000 12.0%
69 000 53.6%
79 000 10.1%
2 379 000 –0.3%
91 000 –18.7%
1 012 000 6.9%
565 000 28.0%
725 000 3 17.2%
Quelle: NET-Metrix AG, NET-Metrix-Profile Unique User (Personen) pro Monat 1 Erhebungszeitraum beginnt am 1. April und endet am 30. Juni des jeweiligen Jahres
2 Unique Clients, Quelle: Google Analytics
3 Angaben des Verlags
25
Geschäftsfelder im Überblick
Umsatz Dritte nach Geschäftsbereichen
in Mio. CHF 2013
2014
1225
1050
875
700
525
462
489
350
175
0 Grafik 1
1069
1114
374 354
233
271
Print Regional
Print National
Digital
Total
EBITDA nach Geschäftsfeld
in Mio. CHF 2013
2014
245
210
175
140
105
Grafik 2
231
197
70
35
0 81
90
60
66
75
57
Print Regional
26
Print National
Digital
Total
«Wenn ich einen Sportler fördere, muss
ich auch seine Persönlichkeit fördern»
Nicht nur in den Medien, auch im Sport ist die Förderung von Talenten entscheidend für den Erfolg. Dany Ryser ist
im Schweizer Fussball einer der ausgewiesensten Förderer. Der 57-jährige Verbandstrainer über seine Erfahrungen –
und wie sich der Umgang mit Talenten in den letzten Jahren verändert hat.
Mit Dany Ryser sprach Peter M. Birrer
Was ist für Sie das Wichtigste in der Jugendförderung?
Ein klares Konzept, exakte Vorstellungen,
wie die Förderung aussehen soll, und das in­
dividuell für jede Altersstufe definiert. Gleich­
zeitig muss man aber auch die richtigen Ta­
lente auswählen.
Was heisst das konkret?
Es geht nicht nur um die sportliche Ausbil­
dung, sondern auch um die Entwicklung der
Persönlichkeit. Daneben muss man die nöti­
gen Strukturen zur Verfügung haben und,
ganz wichtig, Wert auf Kontinuität legen, also
nicht gleich beim ersten Widerstand alles in­
frage stellen oder gleich über den Haufen wer­
fen.
Welche Fehler kann man bei der Förderung
von Talenten begehen?
Stolpersteine gibt es einige. Ein wesentli­
cher Punkt ist für mich die mangelnde Ge­
duld und Bereitschaft während dieses Prozes­
ses. Sicher muss man bereit sein, Korrekturen
anzubringen, aber an den Grundsätzen soll
man festhalten. Die Arbeit mit einem Talent
vergleiche ich mit einem Eisberg. Da sieht
man etwa einen Siebtel, also nur die Spitze,
der Rest liegt unsichtbar unter Wasser. Ein
15-Jähriger hat vielleicht eine auffällige Qua­
lität, aber wie viele andere in ihm schlum­
mern, ist schwierig zu erkennen. Diese muss
der Trainer erkennen, und er muss die Gabe
haben, sie zusammen mit dem Spieler an die
Oberfläche zu befördern. Viele Vereine ma­
chen den Fehler, dass sie bei ihren Jungen zu
stark auf körperliche Vorzüge schauen und
dadurch oft nur die Frühentwickelten bevor­
zugt werden, andere aber, mit viel grösseren
Qualitäten, bleiben auf der Strecke. Ich be­
fürchte, dass einiges Potenzial verloren ging.
Lässt sich Talenterkennung erlernen? Oder
haben Sie diese Gabe einfach?
Ein gewisses Gespür muss man schon mit­
bringen, aber das Auge lässt sich mit der Zeit
schulen. Wenn ich heute selektioniere, gehe
ich nach anderen Kriterien vor als noch vor
zehn Jahren. Was immer mehr an Bedeutung
gewinnt, ist der Persönlichkeitsaspekt. Früher
war das praktisch kein Thema. Aber wenn ich
einen Sportler fördere, muss ich gerade heute
auch seine Persönlichkeit fördern, es ist wich­
tig, dass er sich auch als Mensch entwickelt,
damit er den Anforderungen im späteren
Sportlerleben gerecht werden kann.
Worauf legen Sie sonst noch Wert?
Auf die Leistungsmotivation. Wer vorwärts
kommen will, muss auch bereit sein, zu inves­
tieren. Und zu verzichten auf Dinge, die hin­
derlich für Fortschritte sein könnten.
Sie sprechen von früher, von der Zeit, in der
Sie anfingen. Was prägte vor 18 Jahren die
Nachwuchsförderung?
Sehr wichtig war die Athletik, die Robust­
heit. Wer das nicht mitbrachte, hatte einen
schweren Stand. Technik war sicher auch
wichtig, aber bei den mentalen Aspekten
hiess es, entweder man hat sie oder es wird
nichts.
Welche Rolle spielt das Umfeld für ein Talent, das vorwärts kommen will?
Das ist ein entscheidender Faktor. Die fa­
miliären Verhältnisse sind wichtig. Ich rede
im Fussball immer von so genannten Heli­
koptereltern, das sind Eltern, die ständig
über ihren Kindern kreisen und sie nie aus
dem Auge lassen. Daran sind viele Karrieren
zerbrochen, weil viele Väter und Mütter das
Gefühl hatten, sie müssten sehr aktiv Ein­
fluss auf die Entwicklung nehmen. Natürlich
brauchen die Kinder die Unterstützung der
Familie, aber es darf nicht zu viel werden.
In einer späteren Phase spielt oft der Berater
eine wichtige Rolle. Hier gibt es leider viele,
denen das rasche Geld wichtiger ist als eine
gute Karriereplanung. Ohne im richtigen
Mass unterstützendes Umfeld und eine rich­
tige Karriereplanung ist es heute sehr schwer,
den Weg an die Spitze zu gehen.
Sind viele Eltern zu ungeduldig?
Ja. Sie üben viel Druck aus, und eben: Sie
meinen, Arbeiten eines Coachs übernehmen
zu müssen, und merken nicht, dass sich das
kontraproduktiv auswirkt. Ich habe sehr viele
Karrieren von Spielern erlebt, die genau dar­
an zerbrochen sind, an dieser Überbetreuung.
Gleichzeitig gibt es auch Spieler, denen der
Durchbruch verweigert blieb, weil sie aus
dem Elternhaus überhaupt keinen oder zu
wenig Support erhalten hatten.
Wie gehen Sie mit einem Talent um, das
wohl Fähigkeiten hätte, aber keine Lust
zeigt, etwas daraus zu machen?
Wer nicht über eine gewisse Lernmotiva­
tion verfügt, aus dem lässt sich in der Regel
kein Spitzensportler machen, der plötzlich
Tag für Tag alles dafür unternimmt, besser zu
werden. Man kann den Spieler immer wieder
darauf ansprechen, ihn mit Beispielen kon­
frontieren, aber tun kann es nur der Spieler.
Ich denke dann nur: Schade, dass du nicht
siehst, welche Möglichkeiten du hättest, und
stattdessen dein Talent verschleuderst.
Muss man bei der Förderung von Begabten
den einen mehr Freiheiten geben als anderen?
Ich würde es nicht Freiheiten nennen, son­
dern Selbstverantwortung. Die einen kann
man in Prozesse miteinbeziehen und mitent­
scheiden lassen, wir bewegen uns dann quasi
auf einer Ebene. Und die andern wiederum
darf man nie aus den Augen lassen und muss
sie ständig antreiben.
Wie wichtig ist heute die Kommunikation?
Sie gewinnt immer mehr an Bedeutung.
Die heutige Generation ist bereit, vieles zu
tun, aber sie will wissen, wieso, sie fordert
Argumente. Wenn sie welche bekommen, die
auch plausibel sind, akzeptieren sie das. Auch
das ist ein markanter Unterschied zu früher.
Da wurden Vorgaben gemacht, an die man
sich zu halten hatte. Fragen stellen, Dinge
hinterfragen, das war nicht erwünscht.
Ist Ihr Job anstrengender geworden?
Eher anspruchsvoller. Aber mir gefällt das,
mein Beruf hat an Reiz und spannendem In­
halt gewonnen. Heute muss man anders füh­
ren, auch wir Förderer müssen uns anpassen
und entwickeln.
Hat sich die Leistungsbereitschaft der Jungen, im Sport etwas zu erreichen, verändert?
Es kann ein Problem sein, dass es vielen
vielleicht fast zu gut geht, dass sie es nicht
mehr als nötig erachten, für eine Sportkar­
riere etwas zu investieren. Trotz allem findet
man aber immer noch genügend Junge, die
bereit sind, alles zu tun, um besser zu werden.
Dabei spielt die intrinsische Motivation wich­
tige Rolle. Wenn man ihnen also die Perspek­
tive aufzeigt, einmal in der Nationalmann­
schaft spielen zu können, gegen Deutschland
anzutreten, sich mit den Besten der Welt mes­
sen zu dürfen …
… und vielleicht viel Geld zu verdienen?
Für mich sind die Saläre teilweise sehr frag­
würdig. Aber auch auf der Stufe der Bestver­
dienenden ist das Geld zweitrangig, wenn es
um einen Titel in der Champions League geht.
Dann sehen sie nur das Ziel, sich gegen die
Allerbesten durchzusetzen.
Wie gehen Sie mit dem Problem um, dass Talente nach dem ersten schnellen Erfolg den
Boden unter den Füssen verlieren?
Reden, darauf aufmerksam machen, dass
es so nicht geht. Ihnen ihr Verhalten und die
Auswirkungen davon aufzeigen. Und wer es
nicht wahrhaben will, merkt, dass er rasch
von der Realität eingeholt wird. Überheblich­
keit wird bestraft. Die Landung kann sehr
hart sein.
Und was machen Sie mit Jungen, die glauben, gefördert werden zu müssen, aber in
Ihrer Wahrnehmung gar nicht über die Qualität verfügen?
Ich bin dafür, dass die ehrliche Meinung
kundgetan wird, dem Spieler gegenüber, auch
den Eltern gegenüber. Jeder, der in einem För­
derprogramm von uns dabei ist, träumt von
einer Laufbahn als Profi. Aber es ist unsere
Verantwortung, deutlich zu sagen, wenn es
nicht reicht. Auch wenn das manchmal sehr
hart sein kann. Es kommt vor, dass der Be­
troffene im Nachhinein dankbar ist, weil es
ihm auf einem anderen Weg besser geht. Und
dann gibt es wiederum jene, die kein Einse­
hen haben und die Trainer für ihr Scheitern
verantwortlich machen.
Was geht in Ihnen vor, wenn ein Talent den
Durchbruch geschafft hat?
Dann erfüllt mich das mit Genugtuung,
Freude und auch etwas Stolz.
Wird in der Schweiz generell genügend getan für die Förderung junger Sportler?
Ja, und ich bin sogar überzeugt, dass wir
in unserem Land eines der weltbesten För­
dersysteme haben, was den Fussball betrifft.
Ich glaube sogar, dass wir aufpassen müssen,
nicht zu viel zu machen. Man kann auch zu
viel fördern und jedes noch so kleine Detail
wissenschaftlich ausleuchten. Ich halte eine
Balance für notwendig. Neben der gezielten
Förderung und der Rundumplanung muss
Platz sein für Selbstverantwortung – und da­
für, dass die individuelle Kreativität ausge­
lebt werden kann. Schliesslich haben wir es
immer noch mit jungen Leuten zu tun. Wir
müssen sie auch atmen lassen. Und ich sehe
es nicht ungern, wenn sie auch die Grenzen
ausloten. Sobald sie überschritten werden, ist
es mein Job, ihnen zu sagen, dass sie zu weit
gegangen sind.
Dany Ryser (57) arbeitet seit 18 Jahren als Auswahltrainer beim Schweizerischen Fussballverband. Bis
im Sommer wirkt er als Technischer Direktor ad
interim. Danach lässt er sich vorzeitig pensionieren,
ist aber auf Mandatsbasis für die Uefa und die Fifa
engagiert.
Finanzielle Berichterstattung
Finanzieller Überblick
Rechnungslegung
Tamedia hat die unten stehenden neuen und revidierten Standards und Interpretationen
eingeführt. Ihre erstmalige Anwendung zog keine wesentlichen Änderungen in den Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen respektive der Vermögens- und Ertragslage
sowie in der Offenlegung im Jahresabschluss nach sich.
–IAS 32, «Verrechnung von Finanzanlagen mit finanziellen Verbindlichkeiten» (ergänzt)
–IAS 39, «Novationen von Derivaten und Fortsetzung der Sicherungsbilanzierung»
(Änderungen an IAS 39, «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung»)
–IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27, «Investmentgesellschaften» (ergänzt)
–IFRS (2013), «Verbesserungen der International Financial Reporting Standards»
Folgende neue Rechnungslegungsregeln wurden bereits im Jahr 2013 frühzeitig an­gewendet:
–IAS 19, «Leistungen an Arbeitnehmer» (ergänzt)
Tamedia hat sich bei der Berechnung der Vorsorgeverpflichtungen und Vorsorgekosten
für die Anwendung der «Risk-Sharing»-Methode entschieden.
–IAS 36, «Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-finanzielle Vermögenswerte»
Diese Änderungen korrigieren die nicht beabsichtigten Konsequenzen aus IFRS 13 auf
die Offenlegungsvorschriften von IAS 36. Zudem verlangt die Änderung den Ausweis
des erzielbaren Werts einer «Cash Generating Unit», für welche eine Wertminderung
erfasst oder aufgelöst wurde.
Veränderungen im Konsolidierungskreis
Akquisitionen
Die Tamedia AG hat am 13. Januar 2014 weitere 70.5 Prozent der Ziegler Druck- und
­Verlags-AG, die den Landboten herausgibt, erworben und damit ihre Aktienanteile von
20 Prozent auf 90.5 Prozent erhöht. Mit der Erhöhung der Anteile übernahm Tamedia die
Kontrolle über die Ziegler Druck- und Verlags-AG. Am 20. Februar 2014 hat die Tamedia AG
zu gleichen Konditionen wie am 13. Januar 2014 zusätzliche 9.5 Prozent der Anteile an der
Ziegler Druck- und Verlags-AG erworben und hält damit 100 Prozent der Gesellschaft.
Per 28. Juli 2014 hat sich die Tamedia AG durch die Übernahme der Anteile von Ricardo
Denmark ApS und Mets ApS zu 88 Prozent an Trendsales ApS, Kopenhagen, beteiligt. Das
Unternehmen betreibt mit trendsales.dk eine Plattform für Vintagemode in Dänemark und
ähnliche Plattformen in weiteren europäischen Märkten.
Die Tamedia AG hat am 11. November 2014 weitere 51 Prozent an der Doodle AG erworben und damit ihre Aktienanteile von 49 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Mit der Erhöhung
der Anteile übernahm Tamedia die Kontrolle über die Doodle AG und konsolidierte diese
ab 1. November 2014.
Die Homegate AG hat von LTV Gelbe Seiten AG am 1. Dezember 2014 die Immobilienplattform home.ch erworben.
27
Finanzielle Berichterstattung
Umsatz
Grafik 3
in Mio. CHF 2013
2014
1050
937
900
958
750
600
450
300
150
1069
73
0
95
60
1114
61
Medienumsatz
Druckumsatz
Übriger
Umsatz
Total
Umsatz
Zudem beteiligt sich Tamedia per 12. August 2014 zu 20.4 Prozent an der MoneyPark AG.
moneypark.ch ist eine Beratungsplattform für Finanzprodukte und spezialisiert auf die
Vermittlung von Hypotheken und Vorsorgeprodukten sowie auf Exchange-­Traded-Fundsbasierte Vermögensverwaltung.
Ausführlichere Angaben zu diesen Transaktionen finden sich in Anmerkung 1 des
Anhanges zur konsolidierten Jahresrechnung.
Abgang von konsolidierten Gesellschaften
Am 25. März 2014 hat Tamedia ihre 80-Prozent-Beteiligung an der Glattaler AG an die
Zürcher Oberland Medien AG veräussert. Am 26. August 2014 hat Tamedia ihre 60-Prozent-­
Beteiligung an der Soundvenue A/S an die Lasse Kyed ApS veräussert. Ausführlichere
Angaben zu diesen Transaktionen finden sich in Anmerkung 1 des Anhanges zur konsolidierten Jahresrechnung.
Umsatz
Der Umsatz von Tamedia stieg um 4.2 Prozent oder 45.4 Mio. CHF auf 1 114.5 Mio. CHF.
Der Umsatzanstieg durch Veränderungen im Konsolidierungskreis beläuft sich auf
66.9 Mio. CHF, während aus den bestehenden Aktivitäten ein Umsatzrückgang von
21.5 Mio. CHF zu verzeichnen war. Ausführlichere Angaben zur Umsatzentwicklung
­finden sich in der Berichterstattung zu den einzelnen Geschäftsfeldern.
28
Grafik 4
Betriebsaufwand
in Mio. CHF 2013
2014
1050
900
750
600
450
300
150
162
0 170
872 884
433 438
277 275
Materialaufwand und
Fremdleistungen
Personalaufwand
Übriger
Betriebsaufwand
Total
Betriebsaufwand
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 33.9 Mio. CHF oder 17.2 Prozent auf 230.9 Mio. CHF. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 18.4 im Vorjahr auf neu
20.7 Prozent.
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 25.8 Prozent oder 32.9 Mio. CHF und liegt neu bei
160.6 Mio. CHF. Die EBIT-Marge erhöhte sich von 11.9 im Vorjahr auf neu 14.4 Prozent.
Ergebnis
Das Ergebnis 2014 liegt mit 159.7 Mio. CHF um 34 Prozent oder 40.6 Mio. CHF über dem
Vorjahreswert von 119.1 Mio. CHF. Der Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften und
Joint Ventures sank 2014 um 1.0 Mio. CHF auf 9.7 Mio. CHF. Durch die Erhöhung der
Anteile an der Ziegler Druck- und Verlags-AG am 13. Januar 2014 ist deren Ergebnisanteil
im Vergleich mit dem Vorjahr weggefallen. Durch die Erhöhung der Anteile an der Doodle
AG am 11. November 2014 wurde deren Ergebnisanteil nur noch für den Zeitraum Januar
bis Oktober 2014 berücksichtigt. Der Ergebnisanteil an La Région Hebdo wurde bis zum
Zeitpunkt des Verkaufes am 22. Mai 2014 erfasst und derjenige von ER Publishing inklusive
deren Tochtergesellschaft LeTemps bis zu deren Verkauf am 5. September 2014. Das
Ergebnis der assoziierten Gesellschaft MoneyPark AG ist 2014 nach dem Kauf der Anteile
am 12. August 2014 für 5 Monate in die Konzernrechnung eingeflossen. Das Ergebnis an
den Joint Ventures car4you Schweiz AG, tutti.ch AG sowie deren Holding-Gesellschaft
Swiss Classified Media AG ist 2014 erstmals vollumfänglich in die Konzernrechnung eingeflossen (im Vorjahr für 3 Monate).
29
Finanzielle Berichterstattung
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)
in Mio. CHF 2013
1050
1069
900
1114
2014
750
600
450
300
150
0 Grafik 5
872 884
197
231
Betriebsertrag
Betriebsaufwand
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen (EBITDA)
Das Finanzergebnis nahm um 30.7 Mio. CHF auf 27.1 Mio. CHF zu. 2014 wurde ein
Gewinn aus dem Verkauf von Beteiligungen von 7.9 Mio. CHF erfasst, während im Vorjahr
kein wesentlicher Gewinn angefallen war. Der Finanzerfolg aus IAS 19 hat von netto
–1.6 Mio. CHF um 3.5 Mio. CHF auf 1.9 Mio. CHF zugenommen. Der Anstieg des übrigen
Finanzertrags geht mehrheitlich auf den Gewinn aus dem Verkauf der PubliGroupe-­
Aktien an Swisscom zurück. Ebenfalls im übrigen Finanzertrag berücksichtigt ist die Auflösung der Kaufpreisverpflichtung, die beim Erwerb der Anteile an Starticket AG erfasst
wurde. Ausführlichere Angaben dazu finden sich in Anmerkung 1 des Anhanges zur
konsolidierten Jahresrechnung. Aus Bewertungsänderung von vertraglichen Verpflichtungen seitens Tamedia zum Kauf von Minderheitsanteilen, welche als finanzielle Verpflichtungen in den Finanzverbindlichkeiten bilanziert sind, resultierte 2014 ein übriger
Finanzaufwand von 1.7 Mio. CHF.
Der erwartete durchschnittliche Steuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnitt
der Steuersätze der konsolidierten Gesellschaften. Dieser blieb 2014 unverändert bei
21.4 Prozent.
Der effektive Steuersatz nahm von 12.2 Prozent auf 19.2 Prozent zu. Die nicht bilanzierten latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen resultieren aus der Einschätzung,
dass für erzielte Verluste die Ertragslage der betroffenen Gesellschaften für die Realisierung
nicht gegeben ist. Die Veränderung latenter Steuern infolge Steuersatzänderung basiert
vor allem auf der relativen Zunahme der kantonalen Quote von Westschweizer Betriebsstätten bei interkantonalen Unternehmen und auf Steuersatzsenkungen bei den dänischen
Gesellschaften. Der Einfluss aus Steuereffekten auf Beteiligungen resultiert hauptsächlich aus handelsrechtlichen Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerte (ohne latente
Steuerfolgen), die den Steueraufwand signifikant reduzierten.
30
Grafik 6
Bilanz
in Mio. CHF 2013
2014
2100
1800
1500
2177 2156
1895
1788
1404
1200
900
600
300
773
0 281
368
1457
699
Umlaufvermögen
Anlagevermögen
Bilanzsumme
Fremdkapital
Eigenkapital
Bilanz und Eigenkapital
Die Bilanzsumme nahm von 2 176.6 Mio. CHF um 20.4 Mio. CHF auf 2 156.2 Mio. CHF ab.
Das Eigenkapital stieg um 53.4 Mio. CHF auf 1 457.0 Mio. CHF. Zur Veränderung beigetragen hat neben dem erzielten Ergebnis auch die Neubewertung der Personalvorsorge nach
IAS 19 von netto –104.3 Mio. CHF (nach latenten Steuern), die in der Gesamtergebnisrechnung erfasst wurde. Diese resultierte hauptsächlich aus dem Verlust auf den Vorsorge­
verpflichtungen, bedingt durch die Reduktion des Diskontsatzes von 2.2 auf 1.1 Prozent,
dem ein Gewinn aus der Performance auf dem Anlagevermögen entgegensteht, der deutlich höher ausgefallen ist als die erwarteten Zinserträge. Im Vorjahr war mit 141.1 Mio. CHF
ein positiver Betrag zu berücksichtigen. An die Aktionäre der Tamedia AG wurden 42.4 Mio.
CHF (4.00 CHF pro Aktie) als Dividende ausgeschüttet. Der Eigen­finanzierungsgrad stieg
von 64.5 Prozent auf 67.6 Prozent.
Das Umlaufvermögen der weitergeführten Bereiche stieg um 47.0 Mio. CHF auf
319.6 Mio. CHF. Die flüssigen Mittel nahmen um 43.3 Mio. CHF zu und belaufen sich auf
97.5 Mio. CHF. Ohne die erstmalige Berücksichtigung der Ziegler Druck- und Verlags-AG
(neu Zürcher Regionalzeitungen AG), der Trendsales ApS und der Doodle AG wäre die
Zunahme deutlich geringer ausgefallen. Die zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerte nahmen um insgesamt 39.8 Mio. CHF auf 48.3 Mio. CHF zu.
Die Abnahme des Anlagevermögens um 107.1 Mio. CHF oder 5.7 Prozent auf
1 788.2 Mio. CHF ergibt sich vor allem aus der Abnahme der Sachanlagen, der Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures sowie der Vorsorgeguthaben nach
IAS 19. Die Ver­änderungen im Konsolidierungskreis führten bei den Sachanlagen zu
einer Zunahme von 48.2 Mio. CHF. Den Investitionen von 4.8 Mio. CHF in Sachanlagen
standen Abschreibungen der weitergeführten Aktivitäten von 32.0 Mio. CHF gegenüber.
31
Finanzielle Berichterstattung
Veränderung des Eigenkapitals
in Mio. CHF 2013
250
200
260
2014
150
100
50
55
0
–50
Grafik 7
205
47
10
53
8
–15
–50 –56
–100 Gesamtergebnis
Gewinnausschüttung
Änderung des
Konsolidierungskreises
Übrige
Veränderungen
im Eigenkapital
Veränderung des
Eigenkapitals
Der Anteil am Eigenkapital der assoziierten Gesellschaften sank um netto 48.9 Mio.
CHF auf 66.5 Mio. CHF. Die Anteile an den assoziierten Gesellschaften Ziegler Druck- und
Verlags-AG sowie Doodle AG sind aufgrund der Vollkonsolidierung dieser Gesellschaften
nicht mehr bilanziert. Der Verkauf der Anteile an ER Publishing AG und deren Tochtergesellschaft Le Temps SA sowie die Veräusserung der Anteile an La Région Hebdo SA
reduzierten den bilanzierten Wert der assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures
zusätzlich. Erstmals wird 2014 der Anteil am Eigenkapital von MoneyPark AG berücksichtigt. Der Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Zattoo Schweiz AG im Dezember 2014
erhöhte den bilanzierten Wert dieser Gesellschaft. Die Anteile an LS Distribution Suisse
SA wurden infolge des geplanten Verkaufs in die zur Veräusserung bestimmten Vermögens­
werte umgegliedert. Die immateriellen Anlagen nahmen von 1 313.4 Mio. CHF um
48.3 Mio. CHF auf 1 361.7 Mio. CHF zu. Der Anstieg resultiert vor allem aus den Zugängen
im Konsolidierungskreis in Höhe von 81.1 Mio. CHF bei den Verlagsrechten und Markenrechten sowie beim Goodwill. Die Veränderungen im Konsolidierungskreis beinhalten
nebst den Zugängen der immateriellen Anlagen von Ziegler Druck- und Verlags-AG,
Trendsales ApS, Doodle AG und home.ch auch den Abgang der immateriellen Werte von
Soundvenue A/S. Ausführlichere Angaben zu diesen Transaktionen finden sich in Anmerkung 1 des Anhanges zur konsolidierten Jahresrechnung. Diesen Zugängen stehen
Abschreibungen von 38.3 Mio. CHF entgegen. Es bestand kein Wertminderungsbedarf auf
Goodwill. Abgänge waren 2014 bei verschiedenen aktivierten Softwareprojekten zu verzeichnen.
32
Grafik 8
Mittelfluss
in Mio. CHF 2013
2014
225
202
185
150
75
0
–75
43
–150
1
8
–50
–57
–92
–109
–145
–225 Mittelfluss aus
Geschäftstätigkeit
Mittelfluss aus
Investitionstätigkeit
Mittelfluss aus
Finanzierungstätigkeit
Mittelfluss nicht
weitergeführte Bereiche
Veränderung der
flüssigen Mittel
Das kurzfristige Fremdkapital der weitergeführten Bereiche nahm um 59.4 Mio. CHF
auf 460.3 Mio. CHF zu. Dieser Anstieg ist den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten und
den passiven Rechnungsabgrenzungen zuzuschreiben, die um 66.8 Mio. CHF respektive
26.8 Mio. CHF zunahmen, während die übrigen Positionen zurückgingen.
Die Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Ver­
mögenswerten betragen 1.9 Mio. CHF (Vorjahr 0.2 Mio. CHF). Diese umfassen die latenten
Steuerverbindlichkeiten, die die erwarteten Steuern im Zusammenhang mit dem Verkauf
der zur Veräusserung bestimmten Liegenschaften abdecken.
Das langfristige Fremdkapital nahm um 135.1 Mio. CHF auf 236.9 Mio. CHF ab, wobei
insbesondere der Rückgang der langfristigen Finanzverbindlichkeiten um 165.1 Mio. CHF
auf 21.9 Mio. CHF ins Gewicht fällt. Die Ende 2013 bilanzierten langfristigen Bank­
verbindlichkeiten von 170.0 Mio. CHF aus der Kreditfazilität, die Tamedia für die Übernahme der jobs.ch Holding AG am 22. November 2012 mit einem Bankenkonsortium
abgeschlossen hatte, konnten im Berichtsjahr auf 70.0 Mio. CHF reduziert werden. Dieser
Ende 2014 noch offene Anteil wird im Jahr 2015 zurückbezahlt und deshalb als kurzfristige
Finanzverbindlichkeit ausgewiesen. Die Veränderung von variablen Kaufpreisverpflichtungen für bereits erworbene Anteile und die Veränderung der Ver­pflichtung zum Kauf
von Minderheitsanteilen aufgrund von Put-Optionen erhöhten demgegenüber die langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Die latenten Steuer­verbindlichkeiten verringerten
sich vor allem durch die Veränderungen der Vorsorgeguthaben und -verbindlichkeiten
nach IAS 19 um 26.4 Mio. CHF auf 138.5 Mio. CHF. Die Vorsorgeverbindlichkeiten nach
IAS 19 nahmen durch die Neubewertung der Personalvorsorge nach IAS 19 um 55.8 Mio.
CHF auf 66.5 Mio. CHF zu.
33
Mehrjahresvergleich
Mehrjahresvergleich
Umsatz Wachstum Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Wachstum Marge 1
Ergebnis (der weitergeführten Bereiche) Wachstum Marge 1
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mitarbeiterbestand (Durchschnitt) 2Anzahl
Umsatz pro Mitarbeiter CHF 000
Umlaufvermögen Anlagevermögen Bilanzsumme Fremdkapital Eigenkapital Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Mittelfluss nach Investitionstätigkeit Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit Mittelfluss aus nicht weitergeführten Bereichen Veränderung der flüssigen Mittel Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Mio. CHF
Eigenkapital-Rentabilität 3
Eigenfinanzierungsgrad 4
Innenfinanzierungsgrad der Nettoinvestitionen 5
Liquiditätsgrad II 6
7
Verschuldungsfaktor
x
1 2 3 4 5 6 7 34
2014 2013 2012 2011 2010
1 114.5 1 069.1 1 018.0 1 117.2 745.0
4.2% 5.0% –8.9% 50.0% –0.6%
230.9 197.1 198.5 237.7 145.7
17.2% –0.7% –16.5% 63.1% 61.6%
20.7% 18.4% 19.5% 21.3% 19.6%
159.5 118.5 124.8 177.1 109.4
34.7% –5.1% –29.5% 61.8% 114.5%
14.3% 11.1% 12.3% 15.8% 14.7%
3 471 3 394 3 240 3 301 2 164
321.1 315.0 314.2 338.4 344.3
367.9 281.2 312.3 410.2 243.5
1 788.2 1 895.4 1 751.0 1 330.8 990.0
2 156.2 2 176.6 2 063.4 1 741.0 1 233.6
699.1 773.0 864.9 785.2 389.8
1 457.0 1 403.6 1 198.4 955.8 843.7
201.7 185.1 190.3 179.8 185.3
(57.4) (91.6) (203.8) (20.2) (243.4)
144.3 93.5 (13.4) 159.6 (58.1)
(109.0) (144.8) (61.9) (114.9) (25.4)
8.2 0.9 61.6 29.8 24.0
43.3 (50.3) (13.7) 74.3 (60.1)
11.0% 8.5% 11.6% 18.7% 13.1%
67.6% 64.5% 58.1% 54.9% 68.4%
351.2% 202.1% 93.4% 888.9% 76.1%
67.0% 65.9% 66.0% 64.3% 70.2%
1.9 2.7 3.0 2.6 0.9
In Prozent des Umsatzes
Mitarbeiterbestand der weitergeführten Bereiche
Ergebnis inklusive Minderheitsanteile zu Eigenkapital per 31. Dezember
Eigenkapital zu Bilanzsumme
Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit zu Mittelfluss aus Investitionstätigkeit
Umlaufvermögen ohne Vorräte zu kurzfristigem Fremdkapital (der weitergeführten Bereiche)
Nettoverschuldung (Fremdkapital abzüglich Umlaufvermögen ohne Vorräte) zu Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit
Information für Investoren
Information für Investoren
Aktienkursentwicklung vom 23. Februar 2010 bis 20. Februar 2015
in CHF 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20 Tamedia N
SPI-Gesamtindex angeglichen
Quelle: Thomson Reuters Datastream
Aktienkurs
in CHF 2014 2013 2012 2011 2010
Höchst 128.80 116.00 116.90 144.90 128.00
Tiefst 106.10 96.70 96.00 102.40 71.75
Jahresende 126.90 107.90 102.70 116.50 124.10
Börsenkapitalisierung
in Mio. CHF 2014 2013 2012 2011 2010
Höchst Tiefst Jahresende 1 365 1 125 1 345 1 230 1 025 1 144 1 239 1 018 1 089 1 536 1 357
1 085 761
1 235 1 315
Finanzkalender
Generalversammlung
Halbjahresberichterstattung
17. April 2015
20. August 2015
35
Information für Investoren
Kennzahlen pro Aktie
in CHF Ergebnis pro Aktie (unverwässert) Ergebnis pro Aktie (verwässert) EBIT pro Aktie EBITDA pro Aktie Free Cash Flow pro Aktie Eigenkapital pro Aktie 1
Dividende pro Aktie 3
Ausschüttungsgrad 4
Dividenden-Rendite Kurs-Gewinn-Verhältnis 4x
Kurs-EBIT-Verhältnis 4x
Kurs-EBITDA-Verhältnis 4x
Kurs-Umsatz-Verhältnis 4x
Kurs-Free Cash Flow-Verhältnis 4x
Kurs-Eigenkapital-Verhältnis 4x
2014 2013 2012 2011 2010
13.81 10.68
13.79 10.67
15.15 12.06
21.79 18.60
13.61 8.83
115.09 115.03
4.50 2 4.00
29.9% 35.8%
3.5% 3.7%
9.2 10.1
8.4 9.0
5.8 5.8
1.2 1.1
9.3 12.2
1.1 0.9
13.33 16.82
13.31 16.80
13.12 17.08
18.75 22.45
(1.27) 15.08
95.82 89.80
4.50 5.75
38.2% 34.4%
4.4% 4.9%
7.7 6.9
7.8 6.8
5.5 5.2
1.1 1.1
(80.9) 7.7
1.1 1.3
10.61
10.61
10.90
14.02
(5.59)
80.70
4.00
38.7%
3.2%
11.7
11.4
8.9
1.7
(22.2)
1.5
1 2 3 4 Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia
Antrag des Verwaltungsrates
Basierend auf Ergebnis der weitergeführten Bereiche
Basierend auf Jahresendkurs
Kapitalstruktur
Das Aktienkapital von 106 Mio. CHF ist in 10 600 000 Namenaktien zu 10 CHF eingeteilt.
Davon stammen 600 000 Aktien aus der Kapitalerhöhung, die im Oktober 2007 im Rahmen
der Akquisition der Espace Media Groupe durchgeführt wurde. Es besteht kein genehmigtes
oder bedingtes Kapital. Für die Aktienbeteiligungspläne hält das Unternehmen eigene
Aktien gemäss Anmerkung 31, 42 und 43.
Für 67.00 Prozent der Aktien besteht ein Aktionärsbindungsvertrag. Die Unterzeichner
des Aktionärsbindungsvertrages besitzen derzeit 71.80 Prozent der Aktien.
Ergebnisverwendung
Tamedia betreibt eine ergebnisorientierte Ausschüttungspraxis. In der Regel werden
35 bis 45 Prozent des Ergebnisses als Dividende ausgeschüttet.
Investor Relations
Tamedia AG
Christoph Zimmer
Leiter Unternehmenskommunikation und Investor Relations
Werdstrasse 21
CH-8021 Zürich
Telefon: +41 (0) 44 248 41 90
Telefax: +41 (0) 44 248 50 26
E-Mail: [email protected]
36
«Für mich kann es eigentlich nicht
schnell genug vorwärts gehen»
Simon Bärtschi leitet das Redaktionsmanagement bei der SonntagsZeitung und profitierte im
Jahr 2014 vom renommierten Punch Sulzberger Leadership Program an der Columbia Journalism School.
Mit Simon Bärtschi sprach Sandrine Gehriger
Herr Bärtschi, Sie sind Redaktionsmanager.
Ich habe von diesem Beruf noch nie etwas
gehört. Was machen Sie?
Ich bin ein Journalist, der sich etwas ge­
nauer um den effizienten Mitteleinsatz auf
der Redaktion kümmert. Ich gehöre der er­
weiterten Chefredaktion an und führe auch
den Bereich Produktion und Gestaltung sowie
Datenjournalismus. Beim Redaktionsmanage­
ment geht es darum, die Redaktion und Ab­
läufe in den Ressorts in Absprache mit Chefre­
daktor Arthur Rutishauser so zu organisieren,
dass sowohl publizistische wie betriebswirt­
schaftliche Ziele erreicht werden können. Bei
uns stand im letzten Jahr der Konvergenzpro­
zess zwischen SonntagsZeitung und Tages-An­
zeiger im Vordergrund. Die Aufgabe war, die
Ressorts Gesellschaft, Kultur, Wissen und Rei­
sen von Tages-Anzeiger und SonntagsZeitung
zusammenzuführen. Die zentrale Frage lau­
tet: Wie können wir Kosten sparen, ohne dass
die publizistische Qualität darunter leidet?
Können Sie ein Beispiel dafür geben?
Wir haben etwa bei den Infografiken eine
Mitarbeiterin der SonntagsZeitung, die in
Pension gegangen ist, nicht ersetzt. Im neuen
konvergenten Team stand also insgesamt we­
niger Personal zur Verfügung als zuvor. Wir
haben versucht, die Kräfte im neuen Pool mit
dem Tages-Anzeiger auf die grösseren und
optisch tragenden Grafiken zu bündeln und
dort den Output zu erhöhen. Dafür haben
wir die Zahl der kleineren Infografiken stark
reduziert. Das gesteckte Ziel bei den grossen
Grafiken wurde deutlich übertroffen.
Das klingt so, als würde man beim Konvergenzprozess notgedrungen an Inhalten sparen.
In der Breite vielleicht, nicht aber in der
Tiefe. Durch die Zusammenlegung der Res­
sorts zwischen Tages-Anzeiger und Sonntags­
Zeitung soll die Dossierkompetenz aufrecht­
erhalten bleiben. Ein Spezialist kann sich so
auf ein Thema konzentrieren und es kanal­
spezifisch aufbereiten.
Sie haben während des letzten Jahres im
Punch Sulzberger Leadership Program viele
neue Ansätze kennen gelernt. Können Sie
uns vom Kurs berichten?
Das Programm findet jedes Jahr an der Gra­
duate School of Journalism an der Columbia
University statt und ist in fünf Einzelblöcke
gegliedert, die thematisch aufeinander auf­
bauen. Zentrale Fragen waren: Wie kann ich
die Konvergenz in einzelne, bearbeitbare
Aufgaben zerlegen? Welche Einflussfaktoren
sind dabei zentral? Wie messe ich Erfolg? Am
Schluss des Sulzberger-Jahres verfügt man
über ein Werkzeug-Set. Da hat es, im übertra­
genen Sinne gesprochen, von der Pinzette bis
zum Hammer alles drin, was hilft, im Redak­
tionsalltag Aufgaben zu bewältigen.
Das Punch Sulzberger Program ist eine sehr
renommierte Fellowship. Waren die Teilnehmer genauso hochkarätig?
Die Fellows in unserer Klasse waren alles
Leute mit grosser Führungserfahrung. Mit
dabei zwei Leute von der New York Times,
zwei von der Associated Press, Chefs von
TV-Sendern wie MTV, BSkyB und ESPN, von
The Dallas Morning News oder vom Center
for Investigative Reporting aus San Francisco.
Alles fantastische Journalisten oder Verlags­
leute. Ich war der einzige Non-native Speaker.
Das war bei manchen Situationen nicht ganz
ohne, etwa wenn Witze über Baseball geris­
sen wurden. Da muss man sich zuerst in den
Slang hineinleben.
«Was weiss ich
wirklich von dem,
was ich mache?
Und was nehme
ich an, dass ich
es weiss?»
War das Sulzberger Program für Sie also
eine einmalige Erfahrung?
Absolut. Ich habe in dreifacher Hinsicht
profitiert. Erstens nehmen hochspannende
Medienleute mit interessanten Biografien teil.
Das Programm ist ein Biotop kreativer Profis.
Ich profitiere also von einem hochkarätigen
Netzwerk, von tollen Gesprächen, neuen Ide­
en. Der zweite Punkt ist, dass das Programm
keine Trockenübung ist. Jeder Fellow arbeitet
an einem konkreten Projekt. Bei jeder Zu­
sammenkunft stellt jeder die Fortschritte in
seinem Projekt vor. Was einzigartig ist: Alle
sprechen ganz offen über ihre Herausfor­
derungen, auch über Zahlen. Zur Wahrung
der Vertraulichkeit gibt es die so genannten
Vegas-Rules (macht mit den Fingern das Vic­
tory-Zeichen). Das bedeutet: What happens
in Vegas, stays in Vegas – oder in diesem Fall
im Hörsaal in New York. Diese Regel animiert
alle, sehr offen über die Probleme zu reden.
Dadurch ist der Lerneffekt viel höher.
Was macht das Programm sonst noch einzigartig?
Das Sulzberger Program ist sehr Resultateorientiert, man wird an seinen eigenen Zielen
gemessen. Mitunter ist das auch ein langjäh­
riger Erfolgsfaktor des Programms. Drittens
habe ich wie schon erwähnt viel praktische
Werkzeuge nach Hause genommen. Nicht
zuletzt dank hochkarätiger Professoren der
Columbia Business School, die im Sulzberger
Program referieren. Übrigens tun sie dies auf
sehr kurzweilige und geistvolle Art. Besonders
attraktiv ist natürlich, dass man sich dau­
ernd mitten in Manhattan aufhält. Morgens
beim Jogging im Central Park, dann auf dem
Uni-Campus und abends irgendwo auf einer
Dachterrasse eines Sulz­berger-Kollegen.
Können Sie uns ein Beispiel aus der Sulzberger-Trickkiste nennen?
«Was weiss ich wirklich von dem, was ich
mache? Und was nehme ich an, dass ich es
weiss?»
Das klingt jetzt sehr banal, wenn ich das sagen darf.
Ja, das klingt total banal. Aber viele Hand­
lungen im Alltag sind durch Annahmen statt
Wissen gesteuert. Es lohnt sich, mal eine Liste
aufzustellen und nach «Annahmen» und «Wis­
sen» zu sortieren. Das Ziel ist es, sein Handeln
durch möglichst viel Wissen statt Annahmen
zu steuern. Ein weiteres Tool ist die simple
Frage: «Ist man wirklich erfolgreich bei etwas
oder sieht es nicht nur so aus?» Ich habe ge­
lernt, klare Ziele mit eindeutigen Kriterien
zu setzen, wo man am Ende sagen kann: «Ziel
erfüllt? Ja oder Nein.» Natürlich kann man
nicht alles steuern und messen. Darum geht
es nicht. Aber es ist gut, das Bewusstsein dafür
zu schärfen.
Fehlt Ihnen die journalistische Arbeit in Ihrer Managementposition?
Ein bisschen. Ich war zuvor drei Jahre Stell­
vertretender Chefredaktor und Blattmacher
und schon da war ich etwas weiter weg vom
Selberschreiben. Andererseits ist das Mitge­
stalten am Medienwandel, in dem wir uns
befinden, sehr herausfordernd und sehr ab­
wechslungsreich.
Wie blicken Sie der Zukunft des Journalismus entgegen?
Zuversichtlich. Wenn ich sehe, wie gut die
Journalisten heute ausgebildet werden und
was die Branche versucht, um weiterzukom­
men, kann es nur gut kommen. Journalismus
wird künftig stärker digital stattfinden. Das
heisst, es braucht journalistische Innovatio­
nen in diesem Bereich, wie sie zurzeit in den
USA umgesetzt werden. Diese profitieren vom
Motor im Silicon Valley, wo laufend neue Er­
findungen herkommen. In dieser Beziehung
kann es für mich nicht schnell genug vor­
wärts gehen.
Hat der Kurs auch für Sie persönlich Veränderungen bewirkt?
Das ist eine knackige Frage. Mit allen Sulz­
berger-Teilnehmern passiert etwas innerhalb
dieses Jahres, auch mit mir. Ich habe mich –
notabene als Berner – sicher vom Tempo der
New Yorker anstecken lassen.
Ein Exzellenzzentrum in Sachen
Datenjournalismus
Seit dem April 2012 bietet das Recherche-Desk von SonntagsZeitung und Le Matin Dimanche den Leserinnen
und Lesern der beiden Zeitungen jeden Sonntag exklusive Recherchen und Analysen. Jedes Jahr haben zwei junge
Journalistinnen und Journalisten die Möglichkeit, ein Jahr im Recherche-Desk mitzuarbeiten. In diesem Jahr fiel
die Wahl des Le Matin Dimanche auf Antoine Harari.
Von Sonia Arnal – stellvertretende Chefredaktorin Le Matin Dimanche
Zweck und Ziel des Recherche-Desks, das
sich SonntagsZeitung und Le Matin Diman­
che teilen, ist es, den Leserinnen und Lesern
der beiden Partnerzeitungen jeden Sonntag
exklusive Recherchen und Analysen von na­
tionalem Interesse zu bieten. Auf Initiative
des Verlegers Pietro Supino haben die beiden
Chefredaktoren der Wochenzeitungen in
Bern ein Ressort geschaffen, das seit Beginn
unter der Leitung von Oliver Zihlmann steht
und aus vier Deutschschweizer Journalisten
(Dominik Balmer, Catherine Boss, Daniel
Glaus und Martin Stoll) sowie drei West­
schweizer Journalisten (Alexandre Haederli,
Die beiden Zeitungen
publizieren jeden
Sonntag die gleiche
Geschichte, natürlich
aber in ihrer jeweili­
gen Sprache.
Antoine Harari und Titus Plattner) besteht.
Der erste Artikel, der aus der gemeinsamen
Recherche entstand, wurde Anfang April
2012 publiziert – über die Kindheit des ko­
reanischen Machthabers Kim Jong-un in der
Schweiz. Seither widmete sich das engagierte
Team des Recherche-Desks verschiedensten
Themen, darunter die Enthüllungen über die
Radiumkontamination in ehemaligen Uhren­
werkstätten, das Kampfflugzeug Gripen, die
Aussagen zweier in Pakistan festgehaltener
Geiseln, die ihren Entführern entkommen
konnten, und viele andere.
Die beiden Zeitungen publizieren jeden
Sonntag die gleiche Geschichte, natürlich
aber in ihrer jeweiligen Sprache. Die Heran­
gehensweise der Journalistinnen und Jour­
nalisten ist unterschiedlich. Manchmal wird
die Recherche von zwei Journalistinnen oder
Journalisten, einer Deutschschweizerin und
einem Westschweizer, vorangetrieben. Wenn
sie ihre Recherchen abgeschlossen haben,
tragen sie ihre Informationen zusammen,
entscheiden über den Aufbau des Textes und
die Zitate. Anschliessend schreiben beide
einen eigenen Text in ihrer jeweiligen Spra­
che. Manchmal arbeitet eine Journalistin
oder ein Journalist alleine an einer Recher­
che, verfasst den Text in einer Sprache und
dieser Artikel wird anschliessend von einem
«anderssprachigen» Kollegen des Recherche­
Desks übersetzt und adaptiert. Schliesslich
kommt es auch vor, dass die Übersetzung
der Texte an externe Partner vergeben wird.
Trotz des gemeinsamen Recherche-Desks war
von Beginn weg klar, dass die Recherchen
unterschiedlich aufbereitet werden müssen,
weil Aufbau eines Artikels und Storytelling in
den beiden Sprachräumen verschieden sind.
Diese kulturellen Unterschiede, die grösser
waren als erwartet, führten zu einer noch en­
geren Zusammenarbeit zwischen den Journa­
listinnen und Journalisten aus der Deutsch­
schweiz und der Romandie, weshalb es sich
bald einbürgerte, für jedes Projekt zwei Ver­
antwortliche zu bestimmen, je eine Person
pro «Kultur».
Die Themen, die das Recherche-Desk bear­
beitet, könnten unterschiedlicher kaum sein.
Sie reichen von Recherchen über Arbeitsbe­
dingungen in Behindertenwerkstätten unter
Rendite-Druck bis zur persönlichen Lebensge­
schichte von Dschihadisten aus der Schweiz.
Im Lauf der vergangenen drei Jahre hat
das Recherche-Desk zudem seine Kompeten­
zen im Datenjournalismus enorm gesteigert.
Heute gilt es in diesem Bereich als eigentli­
ches Exzellenzzentrum. Alexandre Haederli,
ein bei Le Matin Dimanche ausgebildeter
West­schweizer Journalist, unterrichtet Da­
tenjournalismus am CFJM (Centre de For­
mation au Journalisme et aux Médias). Der
Datenjournalismus ermöglicht es, umfang­
reiche, der Öffentlichkeit zugängliche Daten
zu analysieren und damit Finanzprobleme
genauso wie Trends aufzudecken. Daten über
die Alters- und Pflegeheime führten so bei­
spielsweise zur Veröffentlichung einer Stu­
die, die aufzeigte, dass ein Grossteil dieser Ein­
Der erste Artikel, der
aus der gemeinsamen
Recherche entstand,
wurde Anfang April
2012 publiziert –
über die Kindheit des
koreanischen Macht­
habers Kim Jong-un
in der Schweiz.
richtungen falsche Angaben über die Anzahl
aufgenommener Personen oder die Schwere
des Gesundheitszustandes ihrer Heimbe­
wohner machte, um mehr Subventionen zu
erhalten. Die Journalistinnen und Journalis­
ten des Recherche-Desks erstellten aber auch
eine interaktive Karte aller Verkehrsunfälle
auf Schweizer Strassen. Die Leserinnen und
Leser konnten im Internet Daten aus ihren
Quartieren, entlang ihrer Arbeitswege oder
dem Schulweg ihrer Kinder abfragen und be­
sonders gefährliche Stellen orten.
Die Arbeit im Recherche-Desk ist eine Her­
ausforderung – nicht nur, weil jeder in seiner
Sprache kommuniziert und arbeitet. Journa­
listinnen und Journalisten müssen sich meh­
rere Wochen lang auf eine Recherche konzen­
trieren, konsequent Informationen beschaffen
und Quellen befragen, juristischem und poli­
tischem Druck standhalten und einen ausge­
prägten Sinn für die Vermittlung komplexer
Inhalte besitzen. Um auch jungne Journalis­
tinnen und Journalisten die Chance zu geben,
sich diese Kenntnisse anzueignen, vergibt das
Recherche-Desk mit Unterstützung des Verle­
gers Pietro Supino jährlich zwei Förderplätze.
Im Lauf der vergan­
genen drei Jahre hat
das Recherche-Desk
zudem seine Kom­
petenzen im Daten­
journalismus enorm
gesteigert.
Die Auswahl der beiden Preisträger erfolgt
in einem mehrstufigen Prozess. Im vergange­
nen Jahr wurden nach Prüfung der Dossiers
und Rücksprache mit der Direktorin der Aka­
demie für Journalismus und Medien AJM in
Neuenburg fünf Personen in eine engere Aus­
wahl aufgenommen. Die fünf Bewerberinnen
und Bewerber mussten sich einer zweistündi­
gen Prüfung stellen, an der ihre Kompeten­
zen getestet wurden. Nach Abschluss des Ver­
fahrens fiel die Wahl von Le Matin Dimanche
auf Antoine Harari. Der 27-Jährige verfügt
über einen Bachelor in Internationalen Bezie­
hungen der Universität Genf, einen Master
der School of Oriental and African Studies
(SOAS) in London sowie einen Master in Jour­
nalismus der Universität Neuenburg. Zudem
arbeitete er bei verschiedenen Westschweizer
Medien, unter anderem bei der Tribune de
Genève, RTS, Radio cité, Le Matin oder PME
Magazine.
Tamedia-Gruppe
Tamedia-Gruppe
Konsolidierte Erfolgsrechnung
in CHF 000 Anmerkung 2014 2013 Medienumsatz 4
Druckumsatz 5
Übriger Betriebsumsatz 6
Umsatz Materialaufwand und Fremdleistungen 7
Personalaufwand 8
Übriger Betriebsaufwand 9
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen 10
Betriebsergebnis (EBIT) Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften/Joint Ventures 11
Finanzertrag 12
Finanzaufwand 12
Ergebnis vor Steuern Ertragssteuern 13
Ergebnis der weitergeführten Bereiche Ergebnis aus nicht weitergeführten Bereichen 15
Ergebnis davon Anteil Aktionäre der Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre 16
958 093 936 865
95 216 72 555
61 164 59 685
1 114 473 1 069 106
(170 465) (162 148)
(438 096) (432 832)
(275 000) (277 063)
230 913 197 063
(70 290) (69 337)
160 623 127 726
9 742 10 779
34 260 2 804
(7 119) (6 330)
197 506 134 979
(37 974) (16 527)
159 532 118 452
170 664
159 702 119 116
146 342 113 195
13 360 5 921
Gewinn pro Aktie
in CHF Anmerkung 2014 2013 Ergebnis pro Aktie unverwässert 17
Ergebnis pro Aktie verwässert 17
Ergebnis der weitergeführten Bereiche pro Aktie unverwässert 17
Ergebnis der weitergeführten Bereiche pro Aktie verwässert 17
13.81
13.79
13.79
13.78
10.68
10.67
10.62
10.60
37
Tamedia-Gruppe
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung
in CHF 000 Anmerkung 2014 2013 Ergebnis Wertschwankung Absicherungen 37
Umrechnungsdifferenzen Ertragssteuereffekte Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis – Reklassifizierung über die Erfolgsrechnung in zukünftigen Perioden Neubewertung Personalvorsorge 22
Ertragssteuereffekte Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis – keine Reklassifizierung über die Erfolgsrechnung in zukünftigen Perioden Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis Gesamtergebnis davon Anteil Aktionäre der Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre 38
159 702 119 116
(104) (254)
(403) (45)
22 53
(485) (245)
(134 025) 180 581
29 706 (39 441)
(104 319) 141 140
(104 804) 140 895
54 898 260 011
42 382 254 269
12 516 5 741
Konsolidierte Bilanz
in CHF 000 Anmerkung 31.12.2014 31.12.2013
Flüssige Mittel Kurzfristige Finanzanlagen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 18
Kurzfristige Finanzforderungen Laufende Steuerforderungen Übrige kurzfristige Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Vorräte 19
Umlaufvermögen der weitergeführten Bereiche Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte 15
Umlaufvermögen Sachanlagen 20
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften/ Joint Ventures 11
Vorsorgeguthaben nach IAS 19 22
Übrige langfristige Finanzanlagen 21
Latente Steuerforderungen 14
Immaterielle Anlagen 23/24
Anlagevermögen Aktiven Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 25
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 26
Laufende Steuerverbindlichkeiten Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 27
Passive Rechnungsabgrenzungen 28
Kurzfristige Rückstellungen 29
Kurzfristiges Fremdkapital der weitergeführten Bereiche Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten 15
Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten 25
Vorsorgeverbindlichkeiten nach IAS 19 22
Latente Steuerverbindlichkeiten 14
Langfristige Rückstellungen 29
Langfristiges Fremdkapital Fremdkapital Aktienkapital 30
Eigene Aktien 31
Reserven Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre Eigenkapital Passiven 97 452 54 140
23 127
182 158 173 938
1 359 7 002
4 692 446
10 937 9 741
11 763 18 669
11 224 8 574
319 609 272 637
48 340 8 587
367 950 281 224
331 372 356 094
66 471 115 328
14 734 96 687
8 577 8 671
5 376 5 233
1 361 683 1 313 364
1 788 213 1 895 377
2 156 163 2 176 602
74 650 7 811
32 779 54 400
28 160 30 481
29 177 34 533
293 361 266 543
2 149 7 086
460 276 400 853
1 940 180
462 217 401 033
21 892 187 032
66 502 10 665
138 506 164 945
10 005 9 324
236 905 371 966
699 122 772 999
106 000 106 000
(374) (335)
1 114 183 1 113 037
1 219 810 1 218 702
237 232 184 901
1 457 041 1 403 603
2 156 163 2 176 602
39
Tamedia-Gruppe
Konsolidierte Mittelflussrechnung
in CHF 000 2014 2013
Direkte Methode Einnahmen aus verkauften Lieferungen und Leistungen Ausgaben für Personal Ausgaben für bezogene Lieferungen und Leistungen Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit Dividenden von assoziierten Gesellschaften/Joint Ventures Bezahlte Zinsen Erhaltene Zinsen Übriges Finanzergebnis Bezahlte Ertragssteuern Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit 1
Investitionen in Sachanlagen Devestitionen von Sachanlagen Investitionen in konsolidierte Gesellschaften Devestitionen von konsolidierten Gesellschaften Investitionen in Beteiligung an assoziierten Gesellschaften/ Joint Ventures Devestitionen von Beteiligung an assoziierten Gesellschaften/ Joint Ventures Investitionen in übrige Finanzanlagen Devestitionen von übrigen Finanzanlagen Investitionen in immaterielle Anlagen Mittelfluss aus Investitionstätigkeit 1
Mittelfluss nach Investitionstätigkeit Gewinnausschüttung an Aktionäre Tamedia Gewinnausschüttung an Minderheitsaktionäre Zunahme kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Abnahme kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Zunahme langfristige Finanzverbindlichkeiten Abnahme langfristige Finanzverbindlichkeiten (Rückkauf)/Verkauf eigene Aktien Kauf Anteile Minderheitsaktionäre Verkauf Anteile Minderheitsaktionäre Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 1
Mittelfluss nicht weitergeführte Bereiche Fremdwährungseinfluss Veränderung der flüssigen Mittel Flüssige Mittel per 1. Januar Flüssige Mittel per 31. Dezember Veränderung der flüssigen Mittel 1 097 557 1 032 937
(431 636) (412 962)
(440 331) (406 060)
225 591 213 915
11 897 12 901
(2 689) (3 498)
636 667
19 271 (172)
(53 014) (38 698)
201 692 185 115
(4 805) (22 715)
34 221 133
(85 434) (60 194)
3 461 (1 619)
(14 382) (50)
8 047 32
(799) (8 741)
8 355 4 154
(6 093) (2 591)
(57 428) (91 591)
144 264 93 525
(42 399) (47 686)
(13 950) (2 256)
– 151
(28 652) (70 013)
925 440
(73 747) (22 750)
(39) (55)
(10 272) (2 640)
59 172 –
(108 961) (144 809)
8 170 923
(160) 25
43 313 (50 337)
54 140 104 476
97 452 54 140
43 313 (50 337)
1 Die Werte beziehen sich auf die weitergeführten Bereiche
40
Veränderung des Eigenkapitals
in CHF 000 Aktienkapital
Eigene Aktien
Umrechnungs-
differenzen
Reserven
Eigenkapital,
Anteil der
Aktionäre
Tamedia
Anteil Eigenkapital
Minderheits- aktionäre am Eigenkapital Stand 31. Dezember 2012 106 000
Ergebnis –
Wertschwankung Absicherungen –
Neubewertung Personalvorsorge –
Umrechnungsdifferenzen –
Steuern übriges Gesamtergebnis –
Gesamtergebnis –
Gewinnausschüttung –
Änderung des Konsolidierungskreises –
Kauf Minderheitsanteile –
Abzugebende Aktien 1–
Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf von Minderheitsanteilen –
Aktienbasierte Vergütungen –
(Kauf)/Verkauf eigene Aktien –
Stand 31. Dezember 2013 106 000
Ergebnis –
Wertschwankung Absicherungen –
Neubewertung Personalvorsorge –
Umrechnungsdifferenzen –
Steuern übriges Gesamtergebnis –
Gesamtergebnis –
Gewinnausschüttung –
Änderung des Konsolidierungskreises –
Kauf Minderheitsanteile –
Verkauf Minderheitsanteile –
Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf von Minderheitsanteilen –
Aktienbasierte Vergütungen –
(Kauf)/Verkauf eigene Aktien –
Stand 31. Dezember 2014 106 000
(18 250) – 926 763 1 014 513 183 928 1 198 441
– – 113 195 113 195 5 921 119 116
– – (254) (254) – (254)
– – 180 808 180 808 (227) 180 581
– (45) – (45) – (45)
– – (39 435) (39 435) 48 (39 388)
– (45) 254 314 254 269 5 741 260 011
– – (47 686) (47 686) (2 256) (49 942)
– – – – 10 305 10 305
– – 10 088 10 088 (12 818) (2 729)
17 970 – (19 956) (1 986) – (1 986)
– – (10 089) (10 089) – (10 089)
– – 378 378 – 378
(55) – (731) (786) – (786)
(335) (45) 1 113 082 1 218 702 184 901 1 403 603
– – 146 342 146 342 13 360 159 702
– – (104) (104) – (104)
– – (133 083) (133 083) (942) (134 025)
– (303) – (303) (100) (403)
– – 29 530 29 530 198 29 728
– (303) 42 685 42 382 12 516 54 898
– – (42 399) (42 399) (13 950) (56 349)
– – – – 8 176 8 176
– – (657) (657) (9 637) (10 294)
– – 3 599 3 599 55 226 58 825
– – (2 120) (2 120) – (2 120)
– – 341 341 – 341
(39) – – (39) – (39)
(374) (347) 1 114 531 1 219 810 237 232 1 457 041
1 Die Erfassung der Lieferung von 250 000 eigenen Aktien zur Bezahlung des Kaufpreises des dritten Beteiligungsschrittes an Edipresse Suisse im ersten Quartal 2013 erfolgte inkl. der damit
zusammenhängenden Steuern. 41
Tamedia-Gruppe
Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung
Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze
Konsolidierungsgrundsätze
Allgemeines
Die konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia AG, Werdstrasse 21, Zürich (Schweiz), und
ihrer Tochter­gesellschaften wird nach den aktienrechtlichen Vorschriften und in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International
Accounting Standards Board (IASB) erstellt. Sie basiert auf den nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesell­schaften per 31. Dezember.
Dabei werden alle bis zum Zeitpunkt des konsolidierten Jahresabschlusses in Kraft getretenen Standards des IASB und Interpretationen des International Financial Reporting
Interpretations Committee berücksichtigt.
Die Rechnungslegung erfordert von Unternehmensleitung und Verwaltungsrat Einschätzungen und Annahmen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten sowie Eventualschulden, aber auch Aufwendungen und Erträge der
Berichtsperiode beeinflussen. Diese Ein­schätzungen und Annahmen berücksichtigen historische Erfahrungen sowie die Entwicklungen der Wirt­schaftslage und werden, wo relevant, in den Anmerkungen erwähnt. Sie unterliegen Risiken und Unsicher­heiten. Die
effektiven Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Detaillierte Angaben
zu den finanziellen Risikoeinschätzungen sind in der Anmerkung 36 festgehalten.
Die konsolidierte Jahresrechnung wurde vom Verwaltungsrat am 23. Februar 2015 verabschiedet. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 17. April 2015,
die konsolidierte Jahresrechnung zu genehmigen.
Änderungen in den Rechnungslegungsregeln im Jahr 2014
Tamedia hat die unten stehenden neuen und revidierten Standards und Interpretationen
eingeführt. Ihre erstmalige Anwendung zog keine wesentlichen Änderungen in den Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen respektive der Vermögens- und Ertragslage
sowie in der Offenlegung in der konsolidierten Jahresrechnung nach sich.
–IAS 32, «Verrechnung von Finanzanlagen mit finanziellen Verbindlichkeiten» (ergänzt)
–IAS 39, «Novationen von Derivaten und Fortsetzung der Sicherungsbilanzierung»
(Änderungen an IAS 39, «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung»)
–IFRS 10, IFRS 12 und IAS 27, «Investmentgesellschaften» (ergänzt)
–IFRS (2013), «Verbesserungen der International Financial Reporting Standards»
Folgende neue Rechnungslegungsregeln wurden bereits im Jahr 2013 frühzeitig angewendet:
–IAS 19, «Leistungen an Arbeitnehmer» (ergänzt)
Tamedia hat sich bei der Berechnung der Vorsorgeverpflichtungen und Vorsorgekosten
für die Anwendung der «Risk-Sharing»-Methode entschieden.
42
–IAS 36, «Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht-finanzielle Vermögenswerte»
Diese Änderungen korrigieren die nicht beabsichtigten Konsequenzen aus IFRS 13 auf
die Offenlegungsvorschriften von IAS 36. Zudem verlangt die Änderung den Ausweis
des erzielbaren Werts einer «Cash Generating Unit», für welche eine Wertminderung
erfasst oder aufgelöst wurde.
Auswirkungen neuer Rechnungslegungsregeln im Jahr 2015 und später
Die erstmals für die konsolidierte Jahresrechnung 2015 oder später einzuführenden
neuen und revidierten Standards und Interpretationen werden nicht vorzeitig angewandt. Das Rechnungslegungs-Gremium IASB hat die finale Fassung von IFRS 9, «Finanz­
instrumente», im Zuge der Fertigstellung der verschiedenen Phasen seines umfassenden
Projekts zu Finanzinstrumenten am 24. Juli 2014 veröffentlicht. IFRS 9 ersetzt die bisher
unter IAS 39, «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung», definierte Bilanzierung von
Finanzinstrumenten und beinhaltet unter anderem Regelungen zu den Themen Hedge
Accounting und Wertminderungen von Finanzinstrumenten. Die erstmalige verpflichtende Anwendung von IFRS 9 ist für Geschäftsjahre vorgesehen, die am oder nach dem
1. Januar 2018 beginnen.
Am 28. Mai 2014 hat das IASB zudem den neuen Standard zum Thema Umsatzrealisierung (IFRS 15, «Erlöse aus Verträgen mit Kunden») veröffentlicht. Der Standard ist für am
oder nach dem 1. Januar 2017 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden.
IFRS 15 führt die bisherigen Standards und Interpretationen, die bislang Regelungen zur
Umsatzrealisierung enthielten, zusammen. IFRS 15 ist branchenübergreifend auf sämtliche
Umsatztransaktionen anzuwenden und enthält ein prinzipienorientiertes fünfstufiges
Modell zur Bestimmung, zu welchem Zeitpunkt (oder über welchen Zeitraum) und in
welcher Höhe Umsatzerlöse zu erfassen sind. Der Standard verlangt zudem umfassende
Offenlegungspflichten. Die Auswirkungen und Änderungen mit der Umsetzung von IFRS
9 und IFRS 15 werden noch im Detail beurteilt.
Mit den nachfolgenden relevanten Standards und Interpretationen werden keine
wesentlichen Änderungen in den Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen respektive
der Vermögens- und Ertragslage erwartet.
–IAS 1, «Angabeninitiative» (Änderung an IAS 1, «Darstellung des Abschlusses») – 2016
–IAS 16, IAS 38, «Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden» (Änderungen an
IAS 16, «Sachanlagen» und IAS 38, «Immaterielle Vermögenswerte») – 2016
–IFRS 10/IAS 28, «Veräusserung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen
einem Investor und einem assoziiertem Unternehmen oder Joint Venture» (Änderung
an IFRS 10, «Konzernabschlüsse», und IAS 28, «Anteile an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures») – 2016
–IFRS 10/IFRS 12/IAS 28, «Investmentgesellschaften: Anwendung der Konsolidierungsausnahme» (Änderung an IFRS 10, «Konzernabschlüsse», IFRS 12, «Angaben zu Anteilen
an anderen Unternehmen», und IAS 28, «Anteile an assoziierten Unternehmen und
Joint Ventures») – 2016
–IFRS 11, «Bilanzierung von Erwerben von Anteilen an einer gemeinsamen Geschäftstätigkeit» (Änderung an IFRS 11, «Gemeinsame Vereinbarungen») – 2016
–IFRS 14, «Regulatorische Abgrenzungsposten» (neuer Standard) – 2016
–IFRS (2014), «Verbesserungen der International Financial Reporting Standards» – 2016
43
Tamedia-Gruppe
Konsolidierungskreis
In die konsolidierte Jahresrechnung einbezogen werden alle Gesellschaften, über die die
Tamedia AG direkt oder indirekt die Kontrolle hat. Im Laufe des Berichtsjahres erworbene
Gesellschaften werden ab Kontroll­übernahme in die konsolidierte Jahresrechnung einbezogen, verkaufte Gesellschaften ab Kontrollabgabe aus der Rechnung ausgeschlossen.
Konsolidierungsmethode
Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag der im Konsolidierungskreis enthaltenen
Gesellschaften, an denen die Tamedia AG direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der
Stimmrechte hält oder in anderer Weise die Kontrolle über die finanziellen und operativen
Entscheidungen ausübt, werden nach der Methode der Vollkonsolidierung zu 100 Prozent
erfasst. Die Anteile der Minderheitsaktionäre am Eigenkapital und am Ergebnis werden
in der Bilanz und in der Erfolgsrechnung separat ausgewiesen.
Gemeinschaftsunternehmen, an denen die Tamedia AG direkt oder indirekt 50 Prozent
der Stimmrechte hat oder bei denen sie aufgrund vertraglicher Vereinbarungen zusammen mit Partnern die Kontrolle über die finanziellen und operativen Entscheidungen
ausübt und dabei Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens besitzt
(Joint Ventures), werden nach der Equity-Methode erfasst.
Anteile an Gesellschaften, bei welchen die Tamedia AG direkt oder indirekt unter
50 Prozent der Stim­menanteile hat (assoziierte Gesellschaften) und keine Kontrolle über
die finanziellen und operativen Entscheide ausübt, aber wesentlichen Einfluss hat, werden
ebenfalls nach der Equity-Methode behandelt.
Die Erfassung von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Gesellschaften in der
konsolidierten Jahresrechnung ist ent­sprechend unter den Beteiligungen an assoziierten
Gesellschaften und Joint Ventures erläutert.
Kapitalkonsolidierung
Die Anteile am Eigenkapital konsolidierter Gesellschaften werden nach der Erwerbsmethode (Akquisitions-Methode) erfasst. Dabei besteht bei jedem Unternehmenszusammenschluss die Wahlmöglichkeit, die Minderheitsbeteiligung nach der Bewertungsmethode
Fair Value oder mit dem proportionalen Anteil an den erworbenen Vermögensgegenständen
zu bewerten. Bei Unternehmen, deren Akquisition in mehreren Schritten erfolgt, werden
bisher gehaltene Anteile mit dem Fair Value zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs
berücksichtigt. Dabei anfallende Gewinne oder Verluste sowie im Zusammenhang mit
dem Erwerb anfallende Kosten werden direkt in der Erfolgsrechnung erfasst.
Behandlung gruppeninterner Gewinne (Zwischengewinne)
Noch nicht durch Verkäufe an Dritte realisierte Zwischengewinne auf konzerninternen
Lieferungen sowie Erfolge auf gruppeninternen Übertragungen von Sachanlagen und
Beteiligungen werden eliminiert.
Fremdwährungsumrechnung
Die konsolidierte Jahresrechnung von Tamedia wird in CHF dargestellt. Die Bilanzierung
der monetären Positionen in fremder Währung in den Einzelabschlüssen erfolgt zum
Bilanzstichtagskurs. Transaktionen in fremder Währung während des Geschäftsjahres
werden zum durchschnittlichen Monatskurs verbucht. Die entsprechenden Kursdifferenzen
werden erfolgswirksam erfasst.
44
Bewertungsgrundsätze
Flüssige Mittel
Die flüssigen Mittel umfassen Kassabestände, Post- und Bankguthaben sowie Festgelder mit
einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten, die zu Nominalwerten bewertet
sind.
Kurzfristige Finanzanlagen
Unter den kurzfristigen Finanzanlagen werden Wertschriften sowie Fest-, Sicht- und
Depositgelder mit einer Laufzeit von ursprünglich über drei bis maximal zwölf Monaten
und kurzfristige derivative Finanz­instrumente ausgewiesen.
Kotierte Wertschriften werden zum Börsenkurs per Bilanzstichtag bewertet. Die Bewertung nicht kotierter Wertschriften erfolgt zu Marktwerten. Festgelder sowie Sicht- und
Depositgelder werden zu Nominalwerten bewertet. Für diese Positionen wie auch für
Wertschriften werden sowohl realisierte als auch unrealisierte Kursdifferenzen erfolgswirksam verbucht. Davon ausgenommen sind nicht realisierte Kursdifferenzen aus derivativen Finanzinstrumenten, die als «Accounting Hedges» bezeichnet werden (vgl. die
Bewertungs­grundsätze für derivative Finanzinstrumente).
Forderungen
Die Bewertung von Forderungen erfolgt zum Nominalwert. Forderungen, deren Eingang
fraglich ist, werden erfolgswirksam einzelwertberichtigt. Das allgemeine Risiko wird
durch eine Wert­berichtigung unter Berücksichtigung von historischen Erfahrungswerten
abgedeckt.
Vorräte
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach der gewichteten
Durchschnittsmethode, höchstens jedoch zum realisierbaren Wert abzüglich erwarteter
Fertigstellungs- und Verkaufskosten bewertet.
Artikel mit einem geringen Lagerumschlag und nur erschwert veräusserbare Artikel
werden nach betriebs­wirtschaftlichen Kriterien wertberichtigt.
Sachanlagen
Die Bewertung von Sachanlagen erfolgt höchstens zu fortgeführten Anschaffungskosten
abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen mit Ausnahme der Grund­
stücke, die zu Anschaffungskosten bilanziert werden.
Ausbauten in gemieteten Liegenschaften werden aktiviert und entsprechend der Dauer
des Mietvertrages abgeschrieben. Dabei werden allfällige Optionen zur Verlängerung der
Mietverträge nicht berücksichtigt. Nicht wertvermehrende Unterhalts- und Reparaturkosten
werden direkt der Erfolgsrechnung belastet.
Die Abschreibungen erfolgen – mit Ausnahme von betriebswirtschaftlich notwendigen
Sonder­abschreibungen – linear nach Massgabe der innerhalb der Gruppe vereinheitlichten
Nutzungsdauer.
45
Tamedia-Gruppe
Die Abschreibungsdauer beträgt für:
Betriebliche Gebäude
Nicht betriebliche Liegenschaften
Umbauten und Sanierungen
Mieterausbau
Installationen und bauliche Nebenanlagen
Maschinen und Anlagen
Fahrzeuge
Mobiliar
Informatikanlagen
40 Jahre
40 Jahre
3–25 Jahre
3–25 Jahre
3–25 Jahre
3–15 Jahre
4–10 Jahre
5–10 Jahre
3–5 Jahre
Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures
Anteile an assoziierten Gesellschaften (Stimmenanteil direkt oder indirekt zwischen
20 Prozent und weniger als 50 Prozent ohne Kontrolle über die finanziellen und operativen
Entscheide oder Stimmenanteil unter 20 Prozent, wenn eine massgebliche Einflussnahme
auf eine andere Art gegeben ist) sowie die Anteile an Joint Ventures werden nach der
Equity-Methode anteilsmässig erfasst. Den Anschaffungswert übersteigende Verluste werden nur dann bilanziert, wenn sich Tamedia rechtlich oder faktisch verpflichtet, sich an
weiter gehenden Verlusten zu beteiligen oder an einer – laufenden oder eingeleiteten
– Sanierung teilzunehmen.
Langfristige Finanzanlagen
Unter den langfristigen Finanzanlagen werden sonstige Beteiligungen, langfristige Dar­
lehen, langfristige derivative Finanz­instrumente und die übrigen langfristigen Finanz­
anlagen ausgewiesen.
Sonstige Beteiligungen (Stimmenanteil unter 20 Prozent) werden zu Marktwerten
bewertet. Unrealisierte Erfolge – netto nach Steuern – werden bis zu deren Realisation
über die Gesamtergebnisrechnung verbucht. Minderwerte aus Wertminderungen werden
erfolgswirksam erfasst.
Die Bewertung langfristiger Darlehen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Langfristige derivative Finanzinstrumente («Held for Trading») werden zu Marktwerten
bewertet. Sowohl realisierte wie auch unrealisierte Kursdifferenzen werden erfolgswirksam verbucht, mit Ausnahme von solchen aus derivativen Finanzinstrumenten, die als
«Cash Flow Hedges» bezeichnet werden (vgl. Bewertungsgrundsätze für derivative Finanz­
instrumente).
Auch für die übrigen langfristigen Finanzanlagen («Available for Sale») erfolgt die
Bewertung zu Markt­werten. Unrealisierte Erfolge – netto nach Steuern – werden bis zu
deren Realisation über die Gesamtergebnisrechnung verbucht. Minderwerte aus Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst.
Immaterielle Anlagen
Erworbene immaterielle Werte werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die
erwartete Nutzungs­dauer linear abgeschrieben. Immaterielle Werte mit unbestimmter
Nutzungsdauer werden jährlich auf Wert­minderungen überprüft. Ebenfalls wird überprüft,
ob die Nutzungsdauer nach wie vor unbestimmt ist. Eigene Leistungen für immaterielle
46
Werte werden laufend der Erfolgsrechnung belastet. Markenrechte/URL werden als immaterielle Anlagen mit einer unbestimmten Nutzungsdauer eingestuft, da deren Nutzung
und Erneuerung ohne wesentliche Kosten und zeitlich unbeschränkt möglich ist.
Die Abschreibungsdauer beträgt für:
Goodwill
Markenrechte/URL
Kundenstämme/Verlagsrechte
Aktivierte Softwareprojektkosten
keine Abschreibung
keine Abschreibung
5–20 Jahre
3–5 Jahre
Goodwill und immaterielle Werte
Bei der Erstkonsolidierung werden die Aktiven und die Verbindlichkeiten einer Gesellschaft – oder die übernommenen Nettoaktiven – und die Eventualverbindlichkeiten zu
Marktwerten bewertet. Eine positive Differenz zwischen dem Erwerbspreis und dem nach
diesen Grundsätzen ermittelten Nettoaktiven wird im Erwerbsjahr als Goodwill aktiviert.
Der so ermittelte Goodwill wird nicht abgeschrieben, sondern einer jährlichen Wertminderungsprüfung unterzogen. Bei Hinweisen auf eine Wertreduktion des Goodwills wird
eine Neubeurteilung durchgeführt, und im Bedarfsfall werden allfällig notwendige Sonder­
abschreibungen vorgenommen. Eine allfällige negative Differenz zwischen dem Erwerbs­
preis und den ermittelten Nettoaktiven wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Beim Verkauf von konsolidierten Gesellschaften wird die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und den Nettoaktiven, die auch einen allenfalls noch bestehenden Goodwill
umfassen, als Beteiligungserfolg in der konsolidierten Erfolgsrechnung ausgewiesen.
Die Stellung, die ein Unternehmen oder ein Produkt im Markt zum Zeitpunkt des
Abschlusses des Kauf­vertrages innehat, wird im Kaufpreis reflektiert, der für diese Akquisition bezahlt wird. Diese Stellung ist per se nicht separierbar und deshalb auch nicht
bewertbar. Sie ist integrierender Bestandteil des erworbenen Goodwills.
Wertminderungen im Anlagevermögen
Die Werthaltigkeit von Sachanlagen, immateriellen Anlagen mit beschränkter Nutzungsdauer und Finanzanlagen wird immer dann überprüft, wenn aufgrund von Ereignissen
oder veränderten Umständen eine Wertbeeinträchtigung der Buchwerte möglich
erscheint. Die Ermittlung der Werthaltigkeit basiert auf Einschätzungen und Annahmen
der Unternehmensleitung und des Verwaltungsrats. Die effektiv erzielten Werte können
demnach von diesen Schätzungen abweichen. Wenn der Buchwert den realisierbaren
Wert übersteigt, erfolgt eine erfolgs­wirk­same Sonderabschreibung auf jenen Wert, der
aufgrund der diskontierten erwarteten zukünftigen Ein­
nahmen wieder erzielbar
erscheint, oder auf einen höheren Nettoverkaufswert.
Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte
Unter diesen Positionen werden einzelne zum Verkauf gehaltene Vermögenswerte und
Verbindlichkeiten beziehungsweise solche von aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Die Umbuchung erfolgt nur dann, wenn Verwaltungsrat oder Unternehmensleitung den Verkauf beschlossen haben und aktiv mit der Suche nach Käufern begonnen
wurde. Zudem muss der Vermögensgegenstand oder die Veräusserungsgruppe sofort veräusserbar sein. Die Transaktion sollte grundsätzlich innerhalb eines Jahres stattfinden.
47
Tamedia-Gruppe
Langfristige Vermögenswerte oder Veräusserungsgruppen, die zum Verkauf klassifiziert
sind, werden nicht mehr planmässig abgeschrieben. Gegebenenfalls erfolgt eine ausserplanmässige Wertminderung. Der daraus resultierende Gewinn oder Verlust (nach Steuern)
aus nicht weitergeführten Bereichen resp. allfälliger Bewertungsanpassungen von zur
Veräusserung bestimmten Vermögenswerten wird in der Anmerkung «Nicht weitergeführte Bereiche» separat ausgewiesen.
Leasing
Mittels Leasingverträgen erworbene Sachanlagen, welche die konsolidierten Gesellschaften
hinsichtlich Nutzen und Gefahr einem Eigentümer gleichsetzen, werden als Finanzleasing
klassifiziert. Dabei werden bei Vertragsbeginn der Anschaffungs- bzw. der tiefere Nettobarwert der zukünftigen, unkündbaren Leasing­zahlungen als Anlagevermögen aktiviert
sowie die entsprechenden Verpflichtungen passiviert und je nach Fälligkeit unter den
kurz- bzw. langfristigen Finanzverbindlichkeiten aufgeführt.
Gewinne aus «Sale and Leaseback»-Transaktionen, die der Definition von Finanzleasing
entsprechen, werden in der Bilanz passiviert und über die Dauer des Leasingvertrages
­realisiert.
Leasingraten für operatives Leasing werden linear verbucht und direkt der Erfolgsrechnung belastet.
Finanzverbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten werden erstmalig zum Auszahlungsbetrag, abzüglich der entstandenen Transaktionskosten, erfasst. Finanzverbindlichkeiten werden in den Folge­
perioden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Differenzen zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug der Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag
werden über den Tilgungszeitraum unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der
Erfolgsrechnung erfasst.
Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig eingestuft, ausser wenn die Gruppe
uneingeschränkt berechtigt ist, die Begleichung der Verbindlichkeit bis zu einem Zeitpunkt von mindestens 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag aufzuschieben.
Fremdkapitalkosten, die dem Erwerb, dem Bau oder der Fertigung eines Vermögenswerts direkt zuzurechnen sind, welcher bis zur Aufnahme der beabsichtigten Nutzung
zwangsläufig einen erheblichen Zeitraum erfordert, werden als Teil der Kosten des betreffenden Vermögenswerts kapitalisiert. Alle weiteren Fremdkapitalkosten werden in der
Berichtsperiode, in der sie anfallen, der Erfolgsrechnung belastet.
Rückstellungen
Rückstellungen werden nur dann bilanziert, wenn eine Verpflichtung besteht oder wahrscheinlich erscheint, die auf ein Ereignis in der Vergangenheit zurückzuführen ist, und
wenn die Verpflichtung zuverlässig geschätzt werden kann.
Mögliche Verpflichtungen und solche, die nicht zuverlässig geschätzt werden können,
werden als Eventualverbindlichkeit ausgewiesen.
Personalvorsorge
Tamedia hat sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pensionspläne. Die
Personalvorsorge richtet sich mehrheitlich nach den Vorschriften und Gegebenheiten in
der Schweiz. Die Mehrzahl der Mitarbeitenden ist in den autonomen Personal­vorsorge­
48
einrichtungen der Tamedia-Gruppe bezüglich Alter, Invalidität und Tod versichert. Die
anderen Mitarbeitenden sind über Kollektivversicherungsverträge bei Versicherungs­
gesellschaften versichert. Die Beiträge der beruflichen Vorsorge werden durch Arbeitgeber
und Arbeitnehmer gemäss den gesetzlichen Vorschriften und den Bestimmungen der
jeweiligen Reglemente geleistet.
Die Pensionspläne der dänischen Gesellschaften sind beitragsorientierte Pläne, bei
denen Beiträge an öffentliche Pensionspläne entrichtet werden. Darüber hinaus bestehen
keine weiteren Zahlungsverpflichtungen. Die Beiträge werden im Personalaufwand
erfasst.
Die Vorsorgeverpflichtungen werden bei den – gemäss den Kriterien von IFRS – als
«leistungsorientiert» definierten Plänen jedes Jahr durch einen unabhängigen Versicherungs­
experten nach der «Projected Unit Credit»-Methode berechnet. Die Verpflichtungen entsprechen dem Barwert der zu erwartenden zukünftigen Mittelflüsse. Das Vorsorgevermögen
und die Planerträge werden jährlich ermittelt. Versicherungsmathematische Gewinne
und Verluste werden in der Gesamtergebnisrechnung direkt in der Bilanz erfasst.
Ein wirtschaftlicher Nutzen resultiert, wenn das Unternehmen in Zukunft eine Beitrags­
reduktion realisieren kann. Der Betrag, der dem Unternehmen als zukünftige Beitrags­
reduktion zur Verfügung stehen soll, wird als Barwert der Differenz zwischen Dienstzeitaufwand nach IAS 19 und reglementarischen Beiträgen definiert und ist unter
Berücksichtigung der Begrenzung gemäss IAS 19.64 zu aktivieren. Dabei werden auch die
Auswirkungen von Arbeitgeberbeitragsreserven berücksichtigt.
Vom Vorsorgeaufwand werden der laufende und nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand, Planabgeltungen etc. im Personalaufwand ausgewiesen, während der Zinserfolg im
Finanzergebnis erfasst wird.
Für die leistungsorientierten Pläne wird die Unterdeckung in der Bilanz als Vorsorgeverbindlichkeit ausgewiesen. Zu deren Ermittlung wird der Barwert der Vorsorgeverpflichtungen dem Vermögen zu Marktwerten gegen­übergestellt.
Die Berechnungen zur Ermittlung von Vorsorgevermögen, Vorsorgeverbindlichkeiten
und Vorsorgeaufwand berücksichtigen langfristige versicherungsmathematische Annahmen wie Diskontierungssatz, künftig erwartete Salärsteigerungen, Sterblichkeitsraten
und künftig erwartete Rentenerhöhungen, die von den effektiven Ergebnissen ab­weichen
können und einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.
Da die Pläne langfristig angelegt sind, sind diese Schätzungen unter dem Vorbehalt eines
wesentlichen Unsicherheitsfaktors zu betrachten.
Beiträge an beitragsorientierte Pläne werden erfolgswirksam verbucht.
Steuern
Die laufenden Ertragssteuern werden periodengerecht aufgrund der im Berichtsjahr lokal
ausgewiesenen Geschäftsergebnisse der konsolidierten Gesellschaften erfasst.
Die latenten Steuern auf Bewertungsunterschieden zwischen Steuer- und konsolidierten
Werten werden nach der «Liability»-Methode ermittelt und erfasst. Dabei werden alle
zeitlichen Differenzen zwischen den steuerrechtlichen Abschlüssen und den in der konsolidierten Jahresrechnung enthaltenen Wer­ten berücksichtigt. Massgebend sind die zu
erwartenden lokalen Steuersätze. Die Veränderung der latenten Steuern wird entsprechend
dem Grundgeschäft erfolgswirksam, im Gesamtergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst.
49
Tamedia-Gruppe
Latente Steuern auf Verlustvorträgen und aus zeitlichen Differenzen werden nur aktiviert, sofern es wahrscheinlich ist, dass sich in Zukunft Gewinne realisieren lassen, mit
denen die Verlustvorträge beziehungsweise die abzugsfähigen Differenzen steuerlich verrechnet werden können.
Produkte-Entwicklung
Alle während des Jahres angefallenen Kosten für Produkte-Entwicklung werden erfolgswirksam verbucht, sofern die restriktiven Aktivierungserfordernisse für die Entwicklungs­
kosten nach IAS 38 nicht voll­umfänglich erfüllt sind.
Umsatz
Umsatz aus Verkäufen oder Dienstleistungen wird zum Zeitpunkt erfasst, in dem die
Produkte geliefert oder die Dienstleistungen erbracht werden. Er versteht sich nach Abzug
von Erlösminderungen, Debitorenverlusten und Mehrwertsteuer. Erträge und Aufwendungen aus Gegengeschäften werden brutto ausgewiesen. Noch nicht erbrachte Gegenleistungen werden abgegrenzt.
Segmentberichterstattung
Die Segmentberichterstattung erfolgt anhand von nach Märkten gegliederten Geschäftsfeldern. Das Geschäftsfeld Print Regional umfasst sämtliche Regionalzeitungen und
Anzeiger sowie alle Zeitungsdruck- und Serviceaktivitäten für interne Kunden. Das
Geschäftsfeld Print National umfasst alle Zeitungen und Zeitschriften mit überregionaler
Ausrichtung. Im Geschäftsfeld Digital werden alle Onlineaktivitäten zusammengefasst.
Die vorliegend beschriebenen Rechnungslegungsgrundsätze werden auch in der Seg­ment­
berichterstattung angewandt.
Ertrag, Aufwand und Ergebnis der verschiedenen Segmente beinhalten Verrechnungen
zwischen den Geschäftsfeldern. Solche Verrechnungen werden zu marktkonformen Konditionen vorgenommen.
Derivative Finanzinstrumente
Terminkontrakte und Optionen werden nicht spekulativ, sondern selektiv und ausschliesslich zur Reduktion geschäftsbedingter Währungs- und Zinsrisiken mit Finanz­instituten
getätigt. Devisenderivate werden nach Massgabe der Abwicklung abgesicherter Positionen
als Fair Value Hedges oder als Cash Flow Hedges entweder zusammen mit den entsprechenden Grund­geschäften oder separat per Bilanzstichtag zum Marktwert bewertet.
Derivative Finanzinstrumente, wie beispielsweise Zinssatz-Swaps, Devisengeschäfte
und bestimmte in Basis­verträge eingebettete derivative Finanzinstrumente, werden in der
Bilanz entweder als kurzfristige oder langfristige Finanzanlage oder -verbindlichkeit zu
Marktwerten erfasst. Die Veränderung der Marktwerte wird entweder erfolgswirksam
oder in der Gesamtergebnisrechnung verbucht, abhängig davon, zu welchem Zweck das
jeweilige derivative Finanzinstrument eingesetzt wird.
Bei sogenannten und als solche qualifizierten Fair Value Hedges wird die Veränderung des
Markt­wertes des wirksamen Anteiles (des derivativen Finanzinstrumentes und des abgesicherten Grundgeschäftes) sofort erfolgswirksam verbucht. Bei den als Cash Flow Hedges
(Absicherung der Mittelflüsse) bezeichneten und als solche qualifizierten derivativen
50
Finanzinstrumenten wird die Veränderung des Markt­wertes des wirksamen Anteiles des
derivativen Finanzinstrumentes so lange über die Gesamtergebnis­rechnung verbucht, bis
das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam verbucht wird.
Die Veränderung des Marktwertes von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als
Accounting Hedges (im oben genannten Sinne) bezeichnet oder als solche qualifiziert
werden, wird erfolgswirksam als Bestandteil des Finanzertrags/-aufwandes erfasst. Dies gilt
auch für im oben genannten Sinne gehandhabte Fair Value Hedges und Cash Flow Hedges
ab dem Zeitpunkt, ab dem diese Finanzinstrumente nicht mehr als solche Accounting Hedges qualifiziert werden.
Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente (wie zum Beispiel Put-Optionen auf Minderheitsanteilen) ziehen die Erfassung einer finanziellen Verpflichtung nach sich. Die finanzielle Verpflichtung wird zum Barwert des Ausübungs­
betrages über das Eigenkapital erfasst. Ihr Fair Value wird regelmässig überprüft und eine
Wertänderung nach der erstmaligen Erfassung im Finanzergebnis erfasst.
Transaktionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften
Geschäftsbeziehungen mit assoziierten Gesellschaften, Joint Ventures und nahestehenden
Personen werden zu markt­konformen Konditionen abgewickelt. Angaben zu den Bezügen
des Verwaltungsrates und der Unter­nehmensleitung werden im Vergütungsbericht offengelegt.
Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodell
Bis im Geschäftsjahr 2014 (Auszahlung 2014 auf Basis des Geschäftsjahres 2013) ermöglichte Tamedia im Rahmen des Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodells dem Kader
und den Mitarbeitenden den Bezug von Aktien der Gesellschaft (siehe auch Anmerkung 43). Die Differenz zwischen Marktwert und Verrechnungspreis wurde über den
Erdienungszeitraum erfolgswirksam als Personalaufwand erfasst. Um das damit ver­bundene
Risiko abzudecken, wurden ausreichend eigene Aktien gekauft. Mit der Anpassung des
Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodells fällt die Option auf den Bezug der Mitarbeiter­
beteiligung in Aktien weg und die Abgeltung erfolgt in bar.
51
Tamedia-Gruppe
Anmerkungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung, Gesamtergebnisrechnung,
Bilanz, Mittelflussrechnung und zur Veränderung des Eigenkapitals
Die in der konsolidierten Jahresrechnung aufgeführten Werte werden gerundet ausgewiesen. Da die Berechnungen mit einer grösseren Zahlengenauigkeit erfolgen, können geringe
Rundungsdifferenzen entstehen.
Änderungen im Konsolidierungskreis
Im Geschäftsjahr 2014 ergaben sich im Konsolidierungskreis folgende wesentliche Änderungen:
Akquisition von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2014
Ziegler Druck- und Verlags-AG
Die Tamedia AG hat am 13. Januar 2014 weitere 70.5 Prozent der Ziegler Druck- und Verlags-­AG, die den Landboten herausgibt, erworben und damit ihre Aktienanteile von 20 Prozent auf 90.5 Prozent erhöht. Mit der Erhöhung der Anteile übernahm Tamedia die Kontrolle
über die Ziegler Druck- und Verlags-AG.
Der Preis der Transaktion belief sich auf 56.3 Mio. CHF in bar. Der Kaufpreis ist variabel
und kann in Abhängigkeit des erzielten Erlöses für einen geplanten Immobilienverkauf
höher oder tiefer ausfallen. Zudem kann der Kaufpreis auch abhängig von der Erfüllung
einer Vertragsbedingung im Zusammenhang mit einer steuerlichen Vorabklärung um
maximal 2.5 Mio. CHF tiefer ausfallen. Da die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte,
sind die bisher gehaltenen Anteile mit dem Fair Value von 17.2 Mio. CHF zum Zeitpunkt
des Kontrollübergangs zu berücksichtigen. Im Zusammenhang mit der Transaktion fielen
Kosten in Höhe von 0.3 Mio. CHF an.
Die übernommenen Aktiven betragen 102.1 Mio. CHF und die Verbindlichkeiten
22.9 Mio. CHF. Die Aktiven umfassen neben flüssigen Mitteln von 14.6 Mio. CHF Liegenschaften und Maschinen von 48.0 Mio. CHF sowie auch Goodwill und nicht abzuschreibende
immaterielle Werte von 14.6 Mio. CHF. Der Goodwill im Umfang von 8.0 Mio. CHF ist
durch die starke Marktstellung im Zeitungsmarkt Winterthur sowie durch die nach­
stehend aufgeführten erwarteten Synergieeffekte begründet:
–Organisatorische Zusammenlegung der Aktivitäten von Landbote, Zürcher Unterländer
und Zürichsee-Zeitung
–Kostenverbesserungen in den zentralen Bereichen
Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill steuerlich nicht abzugsfähig ist. Die Aktiven
umfassen ausserdem Forderungen mit einem Fair Value von 11.2 Mio. CHF. Der Bruttobetrag
dieser Forderungen beträgt 11.3 Mio. CHF, wovon 0.1 Mio. CHF wertberichtigt wurden.
Tamedia hat die Kaufpreisallokation innerhalb von 12 Monaten definitiv abgeschlossen.
Gegenüber den im Halbjahresabschluss provisorisch publizierten Werten ergaben sich
Anpassungen bei den Liegenschaften von 0.9 Mio. CHF, beim wirtschaftlichen Nutzen aus
den Vorsorgeplänen von 6.6 Mio. CHF, beim variablen Kaufpreis von 1.1 Mio. CHF und
ausgehend von diesen Anpassungen eine Reduktion der latenten Steuern um 1.6 Mio.
CHF. Gesamthaft resultiert damit ein um 4.3 Mio. CHF höherer Goodwill.
Der seit der Erstkonsolidierung berücksichtigte Umsatz beläuft sich auf 62.1 Mio. CHF
und der Ergebnisbeitrag für die gleiche Periode auf 2.1 Mio. CHF.
52
Anmerkung 1
Am 20. Februar 2014 hat die Tamedia AG zu gleichen Konditionen wie am 13. Januar 2014
zusätzliche 9.5 Prozent der Anteile an der Ziegler Druck- und Verlags-AG erworben und
hält damit 100 Prozent der Gesellschaft.
in CHF 000 Werte bei Erstkonsolidierung
Bezahlte flüssige Mittel Variable Kaufpreisbestandteile Kaufpreis Fair Value der bisher gehaltenen Anteile Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion CHF 000 in
56 293
(1 108)
55 185
17 201
72 386
Definitive Werte bei
Erstkonsolidierung
Flüssige Mittel 14 579
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11 168
Vorräte 1 618
Sachanlagen 48 035
Vorsorgeforderungen nach IAS 19 2 409
Immaterielle Anlagen 20 330
Übrige Aktiven 3 998
Aktiven 102 137
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (3 064)
Passive Rechnungsabgrenzungen (10 009)
Latente Steuerverbindlichkeiten (8 942)
Übrige Verbindlichkeiten (898)
Fremdkapital (22 914)
Nettoaktiven 79 223
Verbleibende Minderheitsaktionäre (6 838)
Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion 72 386
Gekaufte flüssige Mittel 14 579
Bezahlte flüssige Mittel (56 293)
Mittelabnahme (41 714)
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Umsatz 62 134
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis 2 099
Trendsales ApS, Doodle AG und home.ch
Per 28. Juli 2014 hat sich die Tamedia AG durch die Übernahme der Anteile von Ricardo
Denmark ApS und Mets ApS zu 88 Prozent an Trendsales ApS, Kopenhagen, beteiligt. Mit
dem Kauf von Trendsales ApS, Kopenhagen, wurde auch deren 51-Prozent-Beteiligung an
Trendsales Finland Oy übernommen. Trendsales ApS betreibt mit trendsales.dk eine Plattform für Vintagemode in Dänemark und ähnliche Plattformen in weiteren europäischen
Märkten.
53
Tamedia-Gruppe
Die Tamedia AG hat am 11. November 2014 weitere 51 Prozent an der Doodle AG erworben und damit ihre Aktienanteile von 49 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Mit der Erhöhung
der Anteile übernahm Tamedia die Kontrolle über die Doodle AG und konsolidiert diese
ab 1. November 2014. Da die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte, sind die bisher
gehaltenen Anteile mit dem Fair Value von 10.6 Mio. CHF zum Zeitpunkt des Kontroll­
übergangs zu berücksichtigen. Die Abweichung zum bisherigen Wert dieser Anteile liegt
bei 1.3 Mio. CHF und wird als Gewinn im übrigen Betriebsumsatz ausgewiesen.
Die Homegate AG hat von LTV Gelbe Seiten AG am 1. Dezember 2014 die Immobilienplattform home.ch erworben.
Der Preis der drei Transaktionen beläuft sich auf 54.3 Mio. CHF in bar. Bei der Erstkonsolidierung der drei Transaktionen wurden Aktiven von 74.8 Mio. CHF und Verbindlichkeiten von 8.3 Mio. CHF übernommen. Die Aktiven umfassen unter anderem flüssige
Mittel von 10.6 Mio. CHF und Goodwill im Umfang von 36.9 Mio. CHF. Goodwill und nicht
abzuschreibende immaterielle Werte belaufen sich auf 61.8 Prozent der erworbenen Aktiven oder insgesamt 46.2 Mio. CHF. Der Goodwill ist durch die starke Marktstellung in der
Schweiz respektive in Dänemark sowie Synergien mit den bestehenden Medien der Tamedia-­
Gruppe begründet. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill steuerlich nicht abzugsfähig ist. Die Aktiven umfassen ausserdem Forderungen mit einem Fair Value von 1.9 Mio.
CHF. Der Bruttobetrag dieser Forderungen beträgt 2.0 Mio. CHF, wovon 0.1 Mio. CHF
wertberichtigt wurden. Im Zusammenhang mit den drei Transaktion fielen Kosten in der
Höhe von 0.1 Mio. CHF an.
Der seit Erstkonsolidierung berücksichtigte Umsatz der Akquisitionen beläuft sich auf
4.0 Mio. CHF und der Ergebnisbeitrag für die gleiche Periode auf 0.1 Mio. CHF. Bei einer
Berücksichtigung auf den 1. Januar 2014 wäre der für 2014 ausgewiesene Umsatz um
rund 6.6 Mio. CHF höher und das ausgewiesene Ergebnis um 0.9 Mio. CHF tiefer ausgefallen.
Die Anteile der Minderheitsaktionäre von Trendsales ApS wurden mit dem proportionalen
Anteil am erworbenen Nettovermögen ermittelt. Die Angaben zu den Erstkonsolidierungen
basieren auf provisorischen Werten und Schätzungen.
54
in CHF 000 Werte bei Erstkonsolidierung
Bezahlte flüssige Mittel Kaufpreis Eigenkapitalwert der bisher gehaltenen Anteile vor Aufwertungserfolg +/– Aufwertungserfolg Fair Value der bisher gehaltenen Anteile Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg CHF 000 in
54 278
54 278
9 259
1 347
10 606
64 884
Provisorische Werte bei
Erstkonsolidierung
Flüssige Mittel 10 558
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 940
Sachanlagen 169
Immaterielle Anlagen 61 390
Übrige Aktiven 696
Aktiven 74 754
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (1 406)
Passive Rechnungsabgrenzungen (1 708)
Latente Steuerverbindlichkeiten (4 643)
Übrige Verbindlichkeiten (571)
Fremdkapital (8 327)
Nettoaktiven 66 427
Verbleibende Minderheitsaktionäre (1 542)
Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg 64 884
Gekaufte flüssige Mittel 10 558
Bezahlte flüssige Mittel (54 278)
Mittelabnahme (43 720)
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Umsatz 4 020
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis 70
Abgang von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2014
Glattaler AG
Am 25. März 2014 hat Tamedia ihre 80-Prozent-Beteiligung an der Glattaler AG an die
Zürcher Oberland Medien AG veräussert. Durch die Dekonsolidierung der Gesellschaft
entfielen Aktiven von 0.6 Mio. CHF (davon flüssige Mittel in der Höhe von 0.2 Mio. CHF)
und Fremdkapital von 0.2 Mio. CHF. Der Verkaufspreis betrug 3.2 Mio. CHF.
Soundvenue A/S
Am 26. August 2014 hat Tamedia ihre 60-Prozent-Beteiligung an der Soundvenue A/S an
die Lasse Kyed ApS veräussert. Durch die Dekonsolidierung der Gesellschaft entfielen
Aktiven von 1.0 Mio. CHF (davon flüssige Mittel in der Höhe von 0.004 Mio. CHF) und
Fremdkapital von 0.6 Mio. CHF. Der Verkaufspreis betrug 0.02 Mio. CHF.
55
Tamedia-Gruppe
Weitere Veränderungen im Konsolidierungskreis 2014
Zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur innerhalb der Mediengruppe Tamedia
wurde die Zürcher Regionalzeitungen AG rückwirkend per 1. Juli 2014 in die Ziegler
Druck- und Verlags-AG fusioniert. Die Ziegler Druck- und Verlags-AG wurde im September
2014 in Zürcher Regionalzeitungen AG umfirmiert.
Im Berichtsjahr 2013 erfolgten die nachstehenden wesentlichen Akquisitionen und Veräusserungen, die aufgrund der Anforderungen von IAS 1, «Darstellung des Abschlusses»,
auch in diesem Geschäftsbericht ausgewiesen werden müssen:
Akquisitionen von konsolidierten Gesellschaften 2013
Die Akquisitionen von konsolidierten Gesellschaften gehen aus nachfolgender Übersicht
hervor.
Metroxpress und Soundvenue
Am 4. Januar 2013 hat die 20 Minuten AG von den Medienhäusern Metro International
S.A. (bisher 51 Prozent) sowie A-Pressen und JP/Politikens Hus (bisher jeweils 24.5 Prozent)
100 Prozent der Anteile an der MetroXpress A/S, welche die kostenlose Pendlerzeitung
Metroxpress sowie das dazugehörende Nachrichtenportal betreibt, und deren 60-Prozent-­
Tochtergesellschaft Soundvenue A/S übernommen. Der Preis der Transaktion belief sich
auf 20.3 Mio. CHF in bar, wovon 6.1 Mio. CHF auf den Kauf von Aktien und 14.2 Mio. CHF
auf die Übernahme von Darlehen entfielen. Im Zusammenhang mit der Transaktion wurden
Kosten in der Höhe von 0.1 Mio. CHF erfolgswirksam erfasst.
Bei der Erstkonsolidierung wurden Aktiven von 23.9 Mio. CHF und Verbindlichkeiten
von 3.4 Mio. CHF übernommen. Die Aktiven umfassen unter anderem flüssige Mittel von
1.5 Mio. CHF und Goodwill im Umfang von 5.0 Mio. CHF. Goodwill und nicht abzuschreibende immaterielle Werte belaufen sich auf 45 Prozent der erworbenen Aktiven oder
insgesamt 10.8 Mio. CHF. Der Goodwill ist durch die starke Marktstellung von Metroxpress
in Dänemark begründet. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill steuerlich nicht
abzugsfähig ist. Die Aktiven umfassen ausserdem Forderungen mit einem Fair Value von
2.3 Mio. CHF, wobei keine Wertberichtigung erfasst wurde. Die Anteile von Minderheitsaktionären wurden auf Basis des anteiligen Eigenkapitals ermittelt. Der 2013 berücksichtigte Umsatz beläuft sich auf 19.8 Mio. CHF und das Ergebnis der gleichen Periode auf
–8.9 Mio. CHF.
Olmero AG
Die Tamedia AG hat am 27. März 2013 weitere 64.1 Prozent an der Olmero AG erworben
und damit ihre Aktienanteile von 24.4 Prozent auf 88.5 Prozent erhöht. Mit der Erhöhung
der Anteile übernahm Tamedia die Kontrolle über die Olmero AG und konsolidierte diese
ab 1. April 2013. Da die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte, sind die bisher gehaltenen Anteile mit dem Fair Value von 11.9 Mio. CHF zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs zu berücksichtigen. Die Abweichung zum bisherigen Wert dieser Anteile liegt bei
5.6 Mio. CHF und wird als Gewinn im übrigen Umsatz ausgewiesen. Im Zusammenhang
mit der Transaktion fielen keine Kosten an.
Der Preis der Transaktion belief sich auf 41.8 Mio. CHF in bar. Bei der Erstkonsolidierung
wurden Aktiven von 72.4 Mio. CHF und Verbindlichkeiten von 11.5 Mio. CHF übernommen.
Die Aktiven umfassen unter anderem flüssige Mittel von 12.5 Mio. CHF und Goodwill im
56
Umfang von 31.7 Mio. CHF. Goodwill und nicht abzuschreibende immaterielle Werte
belaufen sich auf 53.1 Prozent der erworbenen Aktiven oder insgesamt 38.5 Mio. CHF. Der
Goodwill ist durch die starke Marktstellung in der Schweiz sowie Synergien mit den bestehenden Medien der Tamedia-Gruppe begründet. Es wird davon ausgegangen, dass der
Goodwill steuerlich nicht abzugsfähig ist. Die Aktiven umfassen ausserdem Forderungen
mit einem Fair Value von 2.1 Mio. CHF. Der Bruttobetrag dieser Forderungen beträgt 2.2
Mio. CHF, wovon 0.1 Mio. CHF wertberichtigt wurden. Die passive Rechnungsabgrenzung
für bereits bezahlte zukünftige Umsätze in Höhe von brutto 2.8 Mio. CHF wurde um 0.7
Mio. CHF auf 2.1 Mio. CHF reduziert. Diese Reduktion entspricht der Schätzung der zum
Zeitpunkt der Erstkonsolidierung bereits realisierten Gewinne. Dadurch fallen Umsätze
und das operative Ergebnis 2013 um 0.5 Mio. CHF und 2014 um 0.2 Mio. CHF tiefer aus,
als wenn keine Übernahme stattgefunden hätte. Die Anteile von Minderheitsaktionären
wurden auf Basis des bezahlten Kaufpreises ermittelt.
Der 2013 berücksichtigte Umsatz beläuft sich auf 11.9 Mio. CHF und der Ergebnisbeitrag
auf 1.1 Mio. CHF. Ohne die durch die Erst­konsolidierung verursachten Effekte würde das
Ergebnis bei 2.8 Mio. CHF liegen. Bei einer Berücksichtigung auf den 1. Januar 2013 wäre
der für 2013 ausgewiesene Umsatz um rund 3.7 Mio. CHF höher und das ausgewiesene
Ergebnis um 0.1 Mio. CHF höher ausgefallen.
Am 21. Juni 2013 hat die Tamedia AG zu gleichen Konditionen wie im März zusätzliche
4.3 Prozent Anteile an der Olmero AG erworben und damit ihre Aktienanteile auf
92.8 Prozent erhöht. Im Januar, Juni und Dezember 2014 führte die Ausübung von
Put-Optionen zu einem Kauf von zusätzlichen 4.9 Prozent Aktien­anteilen, womit sich der
Aktienanteil an Olmero auf 97.7 Prozent erhöht hat.
57
Tamedia-Gruppe
in CHF 000 Werte bei Erstkonsolidierung
Bezahlte flüssige Mittel Kaufpreis der neu übernommenen Anteile Eigenkapitalwert der bisher gehaltenen Anteile vor Aufwertungserfolg +/– Aufwertungserfolg Fair Value der bisher gehaltenen Anteile Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg CHF 000 in
41 824
41 824
6 350
5 586
11 937
53 761
Definitive Werte bei Erstkonsolidierung
Flüssige Mittel 12 482
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 074
Sachanlagen 498
Finanzanlagen 82
Immaterielle Anlagen 56 848
Übriges Vermögen 415
Aktiven 72 398
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (201)
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (334)
Passive Rechnungsabgrenzungen (5 019)
Übrige Verbindlichkeiten (5 948)
Fremdkapital (11 502)
Nettoaktiven 60 896
Verbleibende Minderheitsaktionäre (7 135)
Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg 53 761
Gekaufte flüssige Mittel 12 482
Bezahlte flüssige Mittel (41 824)
Mittelabnahme (29 342)
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Umsatz 2013 11 904
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis 2013 1 144
Jobsuchmaschine und Starticket
Die Jobup AG (per 1. Januar 2013 fusioniert mit der Jobcloud AG) hatte sich im Dezember
2010 zu 20 Prozent an der Betreiberin der Online-Stellenplattform jobsuchmaschine AG
beteiligt und im April 2011 die Beteiligung um 29 Prozent auf 49 Prozent erhöht. Per
Vollzugsdatum 24. Januar 2013 hat Jobup AG die übrigen 51 Prozent übernommen. Da
die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte, sind die bisher gehaltenen Anteile mit
dem Fair Value von 3.3 Mio. CHF zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs zu berücksichtigen.
Die Abweichung zum bisherigen Wert dieser Anteile liegt bei 0.3 Mio. CHF und wird als
Gewinn im übrigen Umsatz ausgewiesen.
Die Tamedia AG beteiligte sich per 25. September 2013 zu 75 Prozent an Starticket AG.
Mit dem Kauf der Anteile erwarb Tamedia die Kontrolle über die Starticket AG und konsolidiert diese ab 1. Oktober 2013. Im Zusammenhang mit der Transaktion fielen Kosten
in der Höhe von 0.1 Mio. CHF an.
58
Der Preis der beiden Transaktionen belief sich auf 19.2 Mio. CHF, wovon 16.7 Mio. CHF
in bar entrichtet wurden. Die offene Kaufpreisverpflichtung für den Kauf der Anteile an
Starticket hängt von der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung ab und wurde zum
Erwerbszeitpunkt auf 2.4 Mio. CHF geschätzt. Die aktuelle Einschätzung geht davon aus,
dass keine zusätzliche Kaufpreiszahlung zu leisten ist. Die allfällige Kaufpreisverpflichtung
würde 2015 fällig. Bei der Erstkonsolidierung der beiden Transaktionen wurden Aktiven
von 34.0 Mio. CHF und Verbindlichkeiten von 8.5 Mio. CHF übernommen. Die Aktiven
umfassen unter anderem flüssige Mittel von 4.8 Mio. CHF und Goodwill im Umfang von
11.4 Mio. CHF. Goodwill und nicht abzuschreibende immaterielle Werte belaufen sich auf
39.3 Prozent der erworbenen Aktiven oder insgesamt 13.3 Mio. CHF. Der Goodwill ist
durch die starke Marktstellung in der Schweiz sowie Synergien mit den bestehenden
Medien der Tamedia-Gruppe begründet. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill
steuerlich nicht abzugsfähig ist. Die Aktiven umfassen ausserdem Forderungen mit einem
Fair Value von 0.4 Mio. CHF, wobei keine Wertberichtigung erfasst wurde.
Der 2013 berücksichtigte Umsatz dieser Gesellschaften beläuft sich auf 2.0 Mio. CHF
und der Ergebnisbeitrag auf 0.2 Mio. CHF. Ohne die durch die Erstkonsolidierung verursachten Effekte würde das Ergebnis bei 0.4 Mio. CHF liegen. Bei einer Berücksichtigung
auf den 1. Januar 2013 wäre der für 2013 ausgewiesene Umsatz um rund 4.1 Mio. CHF
höher und das ausgewiesene Ergebnis um 0.8 Mio. CHF tiefer ausgefallen.
Auf den Minderheitsanteilen von Starticket bestehen Vereinbarungen zum Kauf in
Form von Put-Optionen. Die per Bilanzstichtag vertraglich vorliegenden Verpflichtungen
seitens Tamedia zum Kauf der Minderheitsanteile werden als finanzielle Verpflichtungen
in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
59
Tamedia-Gruppe
in CHF 000 Werte bei
Erstkonsolidierung
Bezahlte flüssige Mittel 16 735
Kaufpreisverpflichtung 2 438
Kaufpreis der neu übernommenen Anteile 19 172
Eigenkapitalwert der bisher gehaltenen Anteile vor Aufwertungserfolg 3 084
+/– Aufwertungserfolg 258
Fair Value der bisher gehaltenen Anteile 3 342
Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg 22 514
CHF 000 in
Definitive Werte bei Erstkonsolidierung
Flüssige Mittel 4 764
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 356
Sachanlagen 589
Finanzanlagen 725
Immaterielle Anlagen 26 752
Übriges Vermögen 809
Aktiven 33 994
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (2 564)
Verbindlichkeiten für laufende Steuern (80)
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (1 259)
Passive Rechnungsabgrenzungen (177)
Finanzverbindlichkeiten (720)
Rückstellungen (250)
Übrige Verbindlichkeiten (3 401)
Fremdkapital (8 451)
Nettoaktiven 25 543
Verbleibende Minderheitsaktionäre (3 029)
Kaufpreis/Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg 22 514
Gekaufte flüssige Mittel 4 764
Bezahlte flüssige Mittel (16 735)
Mittelabnahme (11 971)
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Umsatz 2013 2 006
Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis 2013 215
Abgang von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2013
car4you Schweiz AG
Die norwegische Schibsted Media Group und Tamedia betreiben seit 1. Oktober 2013
mittels eines Joint Ventures gemeinsam die Online-Plattformen tutti.ch und car4you.ch. In
diesem Zusammenhang wurde die neue Schweizer Gesellschaft Swiss Classified Media AG
(Joint Venture) gegründet, in welche Tamedia die car4you Schweiz AG sowie die Vermögens­
werte an piazza.ch und Schibsted Media Group die tutti.ch AG zu 100 Prozent eingelegt
haben. Die beiden Joint-Venture-Partner Schibsted Media Group und Tamedia AG halten
60
jeweils 50 Prozent der Anteile an Swiss Classified Media AG. Die Marktwerte der je von
Tamedia und Schibsted Media Group eingelegten Vermögenswerte entsprechen sich, weshalb keine Kaufpreiszahlungen erfolgten.
Tamedia hat im Zusammenhang mit dieser Kooperation per 1. Oktober 2013 die Kontrolle
über die car4you Schweiz AG abgegeben, weshalb die car4you Schweiz AG ab diesem
Zeitpunkt nicht mehr konsolidiert, sondern als Joint Venture mittels der Equity-Methode
in der Konzernrechnung erfasst wird. Die anderen 50 Prozent der Anteile an car4you
Schweiz AG werden von der Schibsted Media Group gehalten. Durch die Dekonsolidierung
von car4you Schweiz AG entfielen im Jahr 2013 Aktiven von 10.3 Mio. CHF (davon flüssige
Mittel in der Höhe von 1.6 Mio. CHF) und Fremdkapital von 5.6 Mio. CHF.
Weitere Veränderungen im Konsolidierungskreis 2013
Zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur innerhalb der Mediengruppe Tamedia
wurden die folgenden Veränderungen umgesetzt:
–Die Gesellschaften Jobs.ch AG, Jobup AG und Stellen.com AG wurden rückwirkend per
1. Januar 2013 in die Jobcloud AG (vormals Jobs.ch Holding AG) fusioniert.
–Die Neue Bülacher Tagblatt AG wurde rückwirkend per 1. Januar 2013 in die Zürcher
Regionalzeitungen AG fusioniert.
–Die Gesellschaften Presse Publications SR S.A. und SA de la Tribune de Genève wurden
rückwirkend per 1. Januar 2013 in die Tamedia Publications romandes SA fusioniert.
–Die Gesellschaften Scoup AG und Winner AG wurden rückwirkend per 1. Januar 2013
in die Tamedia AG fusioniert.
–Die Gesellschaft Comfriends SA wurde rückwirkend per 1. Januar 2013 in die Tamedia
AG fusioniert.
–Die Gesellschaft PPN Schweiz AG wurde per 1. Juli 2013 von Tamedia AG zu einem Kaufpreis von 0.1 Mio. CHF erworben und mit demselben Datum in die Tamedia AG fusioniert.
61
Tamedia-Gruppe
Segmentinformation
in CHF 000 Anmerkung 2
Print Regional Print National Digital Eliminationen Total
2014 Umsatz Dritte 489 050 354 278 271 145 –
1 114 473
Umsatz Intersegment 51 844 2 931 1 746 (56 521) –
Umsatz 540 894 357 209 272 891 (56 521) 1 114 473
Betriebsaufwand (451 234) (291 258) (197 589) 56 521 (883 560)
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 89 660 65 951 75 302 – 230 913
1
Marge 16.6% 18.5% 27.6% – 20.7%
Abschreibungen (39 409) (6 052) (24 830) – (70 290)
davon auf Verlagsrechten (IFRS 3) (5 469) (5 832) (15 673) – (26 974)
davon Wertminderung auf Goodwill – – – – –
Betriebsergebnis (EBIT) 50 251 59 900 50 472 – 160 623
1
Marge 9.3% 16.8% 18.5% – 14.4%
Durchschnittlicher
Mitarbeiterbestand 2 013 646 813 – 3 471
2013 Umsatz Dritte 462 050 374 134 232 922 –
1 069 106
Umsatz Intersegment 59 138 2 563 417 (62 118) –
Umsatz 521 188 376 697 233 338 (62 118) 1 069 106
Betriebsaufwand (440 314) (317 165) (176 682) 62 118 (872 043)
Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 80 874 59 533 56 656 – 197 063
1
Marge 15.5% 15.8% 24.3% – 18.4%
Abschreibungen (38 979) (5 993) (24 364) – (69 337)
davon auf Verlagsrechten (IFRS 3) (5 020) (5 849) (14 833) – (25 701)
davon Wertminderung auf Goodwill – – – – –
Betriebsergebnis (EBIT) 41 895 53 540 32 292 – 127 726
1
Marge 8.0% 14.2% 13.8% – 11.9%
Durchschnittlicher
Mitarbeiterbestand 1 945 667 781 – 3 394
1 Die Marge bezieht sich auf den Umsatz.
Die Segmentberichterstattung ist nach Märkten gegliedert. Das Geschäftsfeld Print Regional
umfasst sämtliche Regionalzeitungen und Anzeiger sowie alle Zeitungsdruck- und
Service-­Aktivitäten. Das Geschäftsfeld Print National umfasst alle Zeitungen und Zeitschriften mit einer überregionalen Ausrichtung. Im Geschäftsfeld Digital werden alle
Onlinemedien zusammengefasst.
Angaben zu Aktiven, Fremdkapital, Zinsen, Investitionen, Ertragssteuern werden nicht
offengelegt, da diese auch nicht intern nach Segmenten rapportiert werden.
Alle wesentlichen Umsätze werden in der Schweiz erzielt und alle wesentlichen Posi­
tionen des Anlage­vermögens liegen in der Schweiz. Die im August 2014 akquirierte
Trendsales ApS, welche dem Segment Digital zugeordnet ist, wie auch die auf Anfang
2013 akquirierte MetroXpress A/S, welche dem Segment Print National zugeordnet ist,
haben ihren Sitz in Dänemark und erstellen ihren Abschluss in Dänischen Kronen (siehe
auch Anmerkung 1).
Weitere Informationen zu den einzelnen Bereichen sind in der operativen Bericht­
erstattung auf den Seiten 15 bis 26 enthalten.
62
Anmerkung 3
Fremdwährungskurse
Folgende Kurse gelangen bei der Fremdwährungsumrechnung zur Anwendung:
in CHF 2014 2013
Jahresendkurs 1 EUR 1.20
100 DKK 16.15
Jahresdurchschnittskurs 1 EUR 1.21
100 DKK 16.27
Anmerkung 4
1.23
16.44
1.23
16.49
Medienumsatz
in CHF 000 2014 2013
Inserate Vertrieb Online Übrige Medientätigkeit Total davon Gegengeschäfte 433 395
265 978
243 116
15 603
958 093
37 534
457 326
260 641
204 602
14 296
936 865
36 533
Der Medienumsatz steuerte mit 86 Prozent den mit Abstand grössten Anteil zum Umsatz
bei. Er nahm gegenüber dem Vorjahr um 21.2 Mio. CHF oder 2 Prozent auf 958.1 Mio. CHF
zu. Der Inserateumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 23.9 Mio. CHF oder 5 Prozent
zurückgegangen, wobei der Rückgang sowohl auf den Rückgang des Anzeigenumsatzes
im Bereich der Stellenanzeigen als auch der kommerziellen Anzeigen zurückzuführen
ist. Ohne den Effekt des Erwerbes der Ziegler Druck- und Verlags-AG wäre der Rückgang
um 3 Prozent höher ausgefallen. Der Vertriebsumsatz hat sich im Vergleich mit dem Vorjahr um 5.3 Mio. CHF oder 2 Prozent erhöht. Der Onlineumsatz konnte um 38.5 Mio. CHF
oder 19 Prozent zulegen. Davon sind 11.6 Mio. CHF auf Änderungen im Konsolidierungskreis zurückzuführen.
Anmerkung 5
Druckumsatz
in CHF 000 2014 2013
Zeitungsoffset Bogenoffset Übrige Drucktätigkeit Total 47 033
31 007
17 176
95 216
55 328
–
17 227
72 555
Auf den Druckumsatz entfielen 9 Prozent des Umsatzes (Vorjahr 7 Prozent). Er erhöhte
sich um 22.7 Mio. CHF oder 31 Prozent auf 95.2 Mio. CHF. Der Rückgang des Umsatzes aus
Zeitungsoffset ist insbesondere auf den Wegfall von einzelnen Druckaufträgen und auf
63
Tamedia-Gruppe
den Rückgang der Auflagen zurückzuführen. Mit der Konsolidierung des Landboten entfällt zudem der entsprechende externe Umsatz aus Zeitungsoffset. Die Zunahme des
Umsatzes aus Bogenoffset resultiert aus dem Erwerb der Ziegler Druck- und Verlags-AG.
Ohne den Effekt des Erwerbes der Ziegler Druck- und Verlags-AG wäre der Druckumsatz
im Total um 12 Prozent zurückgegangen.
Übriger Betriebsumsatz
Anmerkung 6
in CHF 000 2014 2013 Transporte Gewinn aus Anlagenabgängen Nicht verwendete Rückstellungen Handelswarenumsatz Aufwertungserfolg auf bisher nicht konsolidierten Beteiligungen Sonstiger Betriebsumsatz Total 10 059
3 296
2 259
23 845
1 347
20 359
61 164
10 100
216
976
21 101
5 844
21 448
59 685
Der Anteil des übrigen Betriebsumsatzes am gesamten Umsatz liegt bei 5 Prozent. Gesamthaft hat sich der übrige Umsatz um 2 Prozent auf 61.2 Mio. CHF erhöht. Der Transportumsatz ist im Vergleich mit dem Vorjahr stabil geblieben. Der Gewinn aus Anlagenabgängen
resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von Liegenschaften in Dielsdorf und in Winter­
thur. Nicht benötigt wurden insbesondere Personal- und Restrukturierungsrückstellungen im Umfang von 2.3 Mio. CHF. Der Handelswarenumsatz hat sich um 2.7 Mio. CHF auf
23.8 Mio. CHF erhöht, was auf die Umsatzentwicklung von FashionFriends zurückzuführen
ist. Der Aufwertungserfolg bei einem stufenweisen Erwerb beläuft sich auf 1.3 Mio. CHF
(Vorjahr 5.8 Mio. CHF). Er betrifft 2014 die Bewertung der bisher gehaltenen Anteile an
Doodle AG, im Vorjahr Olmero AG. Weitere Informationen dazu finden sich in den Erläuterungen zur Akquisition dieser Gesellschaften. Siehe dazu auch Anmerkung 1. Die
Abnahme des sonstigen Betriebsumsatzes um 1.1 Mio. CHF ist auf diverse Effekte zurückzuführen.
Materialaufwand und Fremdleistungen
Anmerkung 7
in CHF 000 2014 2013 Materialaufwand Handelswarenaufwand Fremdleistungen Total 79 824
13 856
76 784
170 465
69 986
12 937
79 225
162 148
Materialaufwand und Fremdleistungen machten in der Berichtsperiode 15 Prozent des
Umsatzes (Vorjahr 15 Prozent) aus und nahmen um 5 Prozent auf 170.5 Mio. CHF zu. Die
Ausgaben für Papier stiegen um 14 Prozent auf 60.6 Mio. CHF. Diese Zunahme ist auf den
Anstieg der Druckvolumen zurückzuführen, welche durch die Integration der Ziegler
Druck- und Verlags-AG erfolgte. Der Papierpreis blieb im Vergleich zur Vorperiode praktisch
64
unverändert. Der Handels­warenaufwand erhöhte sich um 7 Prozent oder 0.9 Mio. CHF,
während der Aufwand für Fremd­leistungen um 3 Prozent auf 76.8 Mio. CHF rückgängig
war.
Anmerkung 8
Personalaufwand
in CHF 000 2014 2013 Löhne und Gehälter Sozialleistungen Vorsorgeaufwand aus IAS 19 1
Übriger Personalaufwand Total 363 961
52 852
7 837
13 446
438 096
347 117
50 929
14 943
19 844
432 832
1 Der ausgewiesene Aufwand für IAS 19 umfasst die in Anmerkung 22 ausgewiesenen Positionen laufender Dienstzeitaufwand des
Arbeitgebers, Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen, nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, Administrationskosten abzüglich der Arbeitgeberbeiträge
(erfasst unter Sozialleistungen). Im Finanzergebnis ausgewiesen werden die Einflüsse aus Zinsaufwendungen und der erwarteten Rendite auf Planvermögen.
Personalbestand
Anzahl 2014 2013
Per Bilanzstichtag Durchschnitt 3 417 3 471 3 382
3 394
Die Aufwendungen im Personalbereich stellen mit 39 Prozent des Umsatzes weiterhin die
grösste Aufwandposition dar. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr auf 438.1 Mio. CHF
beträgt 5.3 Mio. CHF oder 1 Prozent. Nach Berücksichtigung von Sondereffekten wie der
Veränderung des Konsolidierungskreises, der Bildung und Auflösung von Rückstellungen
für Sozialpläne und dem Einfluss im Zusammenhang mit IAS 19 ist eine Abnahme des
laufenden Personalaufwandes von rund 11.0 Mio. CHF im Vergleich zur Vorperiode zu
verzeichnen.
Der Personalbestand (umgerechnet in Vollzeitstellen) stieg bis Ende Jahr von 3 382 um
35 Vollzeitstellen oder 1 Prozent auf 3 417. Im Jahresdurchschnitt belief sich der Personal­
bestand auf 3 471, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 77 Vollzeitstellen oder
2 Prozent entspricht.
Anmerkung 9
Übriger Betriebsaufwand
in CHF 000 2014 2013
Vertrieb und Verkauf Werbung und Public Relations Miete-, Leasing-, Lizenzaufwand Allgemeiner Betriebsaufwand Total davon Gegengeschäfte 123 329
66 239
24 833
60 598
275 000
37 534
122 927
69 591
25 366
59 179
277 063
36 533
65
Tamedia-Gruppe
Der übrige Betriebsaufwand lag bei 25 Prozent des Umsatzes (Vorjahr 26 Prozent) und
nahm um 1 Prozent bzw. 2.1 Mio. CHF auf 275.0 Mio. CHF ab. Der Vertriebs- und Verkaufsaufwand ist im Vergleich mit dem Vorjahr stabil geblieben. Die Ausgaben für Werbung
und Public Relations konnten um 5 Prozent auf 66.2 Mio. CHF reduziert werden, während
sich der allgemeine Betriebsaufwand im Vergleich mit dem Vorjahr nicht wesentlich verändert hat.
Abschreibungen
Anmerkung 10
in CHF 000 2014 2013
Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf immateriellen Anlagen Total 31 985 38 305 70 290 30 319
39 018
69 337
Die Abschreibungen nahmen um 1 Prozent oder 1.0 Mio. CHF auf 70.3 Mio. CHF zu. Während der Anstieg bei den Abschreibungen auf Sachanlagen bei 6 Prozent lag, nahmen die
Abschreibungen auf immateriellen Anlagen um 2 Prozent ab. Der Zuwachs der Abschreibungen auf Sachanlagen ist insbesondere auf den Erwerb der Ziegler Druck- und Verlags-­AG
zurückzuführen. Die Abnahme der Abschreibungen auf immateriellen Anlagen ist im
Wesentlichen auf aktivierte Softwareprojektkosten zurückzuführen.
Assoziierte Gesellschaften/Joint Ventures
Anmerkung 11
in CHF 000 2014 2013
Ergebnis aus Equitybewertung assoziierter Gesellschaften/Joint Ventures Eigenkapitalanteil an assoziierten Gesellschaften/Joint Ventures 9 742 66 471 10 779
115 328
Der Ergebnisanteil an assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures sank 2014 um
1.0 Mio. CHF auf 9.7 Mio. CHF. Durch die Kontrollübernahme der Ziegler Druck- und
Verlags-AG am 13. Januar 2014 ist deren Ergebnisanteil im Vergleich mit dem Vorjahr
weggefallen. Durch die Kontrollübernahme der Doodle AG am 11. November 2014 wurde
deren Ergebnisanteil nur noch für den Zeitraum Januar bis Oktober 2014 berücksichtigt.
Der Ergebnisanteil an La Région Hebdo wurde bis zum Zeitpunkt des Verkaufes am 22. Mai
2014 erfasst und derjenige von ER Publishing inklusive deren Tochtergesellschaft
Le Temps bis zu deren Verkauf am 5. September 2014. Das Ergebnis der assoziierten
Gesellschaft MoneyPark AG ist 2014 nach dem Kauf der Anteile am 12. August 2014 für
5 Monate in die Konzernrechnung eingeflossen. Das Ergebnis an den Joint Ventures
car4you Schweiz AG, tutti.ch AG sowie deren Holding-Gesellschaft Swiss Classified Media AG
ist 2014 erstmals vollumfänglich in die Konzernrechnung eingeflossen (im Vorjahr für
3 Monate).
Der Anteil am Eigenkapital der assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures sank um
netto 48.9 Mio. CHF auf 66.5 Mio. CHF. Die Anteile an den assoziierten Gesellschaften
Ziegler Druck- und Verlags-AG sowie Doodle AG sind aufgrund des zusätzlichen Erwerbes
von Anteilen bzw. der Vollkonsolidierung dieser Gesellschaften nicht mehr bilanziert.
Der Verkauf der Anteile an ER Publishing AG und deren Tochtergesellschaft Le Temps SA
66
sowie die Veräusserung der Anteile an La Région Hebdo SA reduzierten den bilanzierten
Wert der assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures zusätzlich. Der Anteil am Eigenkapital von MoneyPark AG wird 2014 erstmals berücksichtigt und der Erwerb von zusätzlichen Anteilen an der assoziierten Gesellschaft Zattoo Schweiz AG im Dezember 2014
erhöhte den bilanzierten Wert dieser Gesellschaft. Die Anteile an LS Distribution Suisse
SA wurden infolge des geplanten Verkaufs in die zur Veräusserung bestimmten Vermögens­
werte umgegliedert.
Anteil an Nettoaktiven und Ergebnis assoziierter Gesellschaften/Joint Ventures
in CHF 000 Assoziierte
Joint Venture Total
2014 Umlaufvermögen 24 474 13 569 Anlagevermögen 37 978 23 120 Aktiven 62 452 36 688 Kurzfristiges Fremdkapital 10 431 10 512 Langfristiges Fremdkapital 4 980 6 746 Eigenkapital 47 040 19 431 Passiven 62 452 36 688 Anteile am Ergebnis assoziierter Gesellschaften/Joint Ventures
Umsatz 167 411 36 801 Ergebnis vor Steuern 16 055 (4 213) Ertragssteuern (1 608) (492) Ergebnis 14 447 (4 704) in CHF 000 Assoziierte
38 043
61 098
99 141
20 944
11 726
66 471
99 141
204 212
11 842
(2 100)
9 742
Joint Venture Total
2013 Umlaufvermögen 61 051 12 133 Anlagevermögen 82 729 32 622 Aktiven 143 780 44 756 Kurzfristiges Fremdkapital 38 492 14 806 Langfristiges Fremdkapital 9 389 10 522 Eigenkapital 95 900 19 428 Passiven 143 780 44 756 Anteile am Ergebnis assoziierter Gesellschaften/Joint Ventures
Umsatz 193 907 43 904 Ergebnis vor Steuern 13 717 (202) Ertragssteuern (2 265) (470) Ergebnis 11 451 (672) 73 184
115 352
188 536
53 297
19 911
115 328
188 536
237 811
13 515
(2 736)
10 779
Die assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode verbucht. Bei der Einschätzung zur Evaluation von Gemeinschaftsunternehmen wird zwischen
«Joint Ventures» und «Joint Operations» unterschieden. Die Gemeinschaftsunternehmen
werden als Joint Ventures beurteilt, da Tamedia in allen Fällen aufgrund vertraglicher
67
Tamedia-Gruppe
Vereinbarungen zusammen mit Partnern die Kontrolle über die finanziellen und operativen
Entscheidungen ausübt und dabei Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens besitzt.
Sämtliche assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures werden als weitergeführte
Bereiche betrachtet. Tamedia hat sich gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner Schibsted
Media Group verpflichtet, die Finanzierung des Joint Ventures Swiss Classified Media AG
mit den Tochtergesellschaften car4you Schweiz AG und tutti.ch AG bis zu einer Höhe von
maximal 6.0 Mio. CHF bis mindestens Ende 2017 sicherzustellen.
Mit Ausnahme der Virtual Network AG (30. Juni) haben sämtliche assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures den handelsrechtlichen Bilanzstichtag per 31. Dezember.
Von keiner der assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures werden Aktien öffentlich
gehandelt. Es liegen deshalb keine publizierten Aktienkurse vor. Da die assoziierten
Gesellschaften und Joint Ventures nicht IFRS als Rechnungslegungsregel an­wenden, wurden
die zur Verfügung stehenden Abschlüsse an IFRS angepasst; dazu waren verschiedentlich
Schätzungen notwendig. In den kommenden Jahren können Anpassungen nötig werden,
falls neue Informa­tionen zugänglich gemacht werden. Die assoziierten Gesellschaften
und Joint Ventures werden per Ende 2014 einzeln als nicht wesentlich beurteilt. Die
Offenlegung der Finanzinformationen erfolgt deshalb zusammengefasst für die Gesamtheit der assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures.
Angaben zu Transaktionen mit assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures werden
in Anmerkung 41 offengelegt.
Finanzergebnis
in CHF 000 2014 2013
Zinsertrag 636 667
Gewinn aus Verkauf Beteiligungen 7 900 6
Wechselkursgewinne 487 590
IAS 19 Finanzertrag 2 165 –
Übriger Finanzertrag 23 073 1 540
Finanzertrag 34 260 2 804
Zinsaufwand (3 104) (4 360)
Wertberichtigung auf Finanzanlagen (350) –
Wechselkursverluste (1 215) (328)
IAS 19 Finanzaufwand (286) (1 575)
Verlust aus Verkauf von Beteiligungen (210) –
Übriger Finanzaufwand (1 954) (68)
Finanzaufwand (7 119) (6 330)
Total 27 141 (3 526)
Das Finanzergebnis nahm um 30.7 Mio. CHF auf 27.1 Mio. CHF zu. 2014 wurde ein
Gewinn aus dem Verkauf von Beteiligungen von 7.9 Mio. CHF erfasst, während im Vorjahr
kein wesentlicher Gewinn angefallen war. Der Finanzerfolg aus IAS 19 hat von netto –
1.6 Mio. CHF um 3.5 Mio. CHF auf 1.9 Mio. CHF zugenommen. Der Anstieg des übrigen
Finanzertrags geht mehrheitlich auf den Gewinn aus dem Verkauf der PubliGroupe-Aktien
an Swisscom zurück. Ebenfalls im übrigen Finanzertrag berücksichtigt ist die Auflösung
der Kaufpreisverpflichtung, die beim Erwerb der Anteile an Starticket AG erfasst wurde.
68
Anmerkung 12
Siehe dazu auch Anmerkung 1 «Änderungen im Konsolidierungskreis». Aus Bewertungsänderung von vertraglich vorliegenden Verpflichtungen seitens Tamedia zum Kauf von
Minderheitsanteilen, welche als finanzielle Verpflichtungen in den Finanzverbindlichkeiten
bilanziert sind, resultierte im Jahr 2014 ein übriger Finanzaufwand von 1.7 Mio. CHF.
Anmerkung 13
Ertragssteuern
in CHF 000 2014 2013
Laufende Ertragssteuern Latente Ertragssteuern Total 47 140 (9 167) 37 974 34 335
(17 808)
16 527
Analyse der Steuerbelastung
in CHF 000 2014 2013
Ergebnis vor Steuern 197 506 134 979
Gewichteter Steuersatz 21.4% 21.4%
Erwartete Ertragssteuern (zum gewichteten Steuersatz) 42 302 28 844
Angefallene Ertragssteuern aus Vorperioden (889) (3 048)
Nicht bilanzierte latente Steuerforderungen aus Verlustvorträgen 2 656 951
Einfluss aus Beteiligungsabzügen und übrigen nicht steuerbaren Erträgen (785) (1 979)
Einfluss aus Umstrukturierungen – 57
Veränderung latente Steuern infolge Steuersatzänderung 1 360 (3 326)
Steuereffekte auf Beteiligungen (6 764) (4 771)
Übrige Einflüsse 94 (201)
Ertragssteuern 37 974 16 527
Effektiver Steuersatz 19.2% 12.2%
Der erwartete durchschnittliche Steuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnitt
der Steuersätze der konsolidierten Gesellschaften. Dieser blieb 2014 unverändert bei
21.4 Prozent.
Der effektive Steuersatz nahm von 12.2 Prozent auf 19.2 Prozent zu. Die nicht bilanzierten
latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen resultieren aus der Einschätzung, dass
für erzielte Verluste die Ertragslage der betroffenen Gesellschaften für die Realisierung
nicht gegeben ist. Die Veränderung latenter Steuern infolge Steuersatzänderung basiert
vor allem auf der relativen Zunahme der kantonalen Quote von Westschweizer Betriebsstätten bei interkantonalen Unternehmen und auf Steuersatzsenkungen bei den dänischen
Gesellschaften. Der Einfluss aus Steuereffekten auf Beteiligungen resultiert hauptsächlich aus handelsrechtlichen Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerte (ohne latente
Steuerfolgen), die den Steueraufwand signifikant reduzierten.
69
Tamedia-Gruppe
Latente Steuerforderungen und -verpflichtungen
in CHF 000 2014 2013
Übrige Sachanlagen 157 216
Finanzanlagen 229 30
Vorsorgeverbindlichkeiten nach IAS 19 14 475 2 083
Immaterielle Anlagen 953 145
Aktivierte Verlustvorträge 9 042 9 929
Übrige Bilanzpositionen 72 198
Total latente Steuerforderungen 24 927 12 601
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (1 598) (1 366)
Grundstücke und Gebäude (15 330) (15 977)
Übrige Sachanlagen (8 188) (9 274)
Finanzanlagen (845) (101)
Vorsorgeguthaben nach IAS 19 (3 094) (20 453)
Immaterielle Anlagen (124 118) (120 279)
Rückstellungen (4 200) (4 200)
Übrige Bilanzpositionen (684) (662)
Total latente Steuerverbindlichkeiten (158 057) (172 313)
Total latente Steuern (133 130) (159 713)
davon in der Bilanz ausgewiesene latente Steuerforderungen 5 376 5 233
davon in der Bilanz ausgewiesene latente Steuerverbindlichkeiten (138 506) (164 945)
in CHF 000 2014 2013
Stand 1. Januar (159 713) (130 862)
(13 621) (7 191)
Veränderung Konsolidierungskreis 1 286 (63)
Umgruppierung in zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte 9 167 17 808
Latenter Steueraufwand 29 728 (39 388)
Steuern übriges Gesamtergebnis Umrechnungsdifferenzen 23 (17)
(133 130) (159 713)
Stand 31. Dezember Steuerliche Verlustvorträge
in CHF 000 2014 2013
Aktivierte Verlustvorträge 9 042 9 929
Gewichteter Steuersatz 21.5% 23.1%
entsprechend effektive steuerliche Verlustvorträge (41 984) (42 934)
Fällig innerhalb 1 Jahr – (975)
Fällig innerhalb 2 bis 5 Jahren (19 144) (21 304)
Fällig nach mehr als 5 Jahren (22 839) (20 655)
70
Anmerkung 14
Die Realisierbarkeit dieser aktivierten steuerlichen Verlustvorträge ist abhängig von in
der Zukunft erzielbaren steuerbaren Gewinnen. Die Basis für die Beurteilung der Realisier­
barkeit bilden Schätzungen über einen Zeitraum von mehreren Jahren, die auch bekannte
Änderungen bestehender Steuergesetze sowie veränderte Steuersätze berücksichtigen.
Die Voraussetzungen zur Realisierung sind aufgrund der derzeitigen und erwarteten
Ertragslage der betroffenen Gesellschaften gegeben. Für Konzerntochtergesellschaften,
die in diesem oder dem vorangehenden Jahr Verluste erlitten, waren per 31. Dezember
2014 (netto) latente Steuerforderungen von 5.2 Mio. CHF aktiviert (Vorjahr: 5.2 Mio. CHF).
in CHF 000 2014 2013
Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge (42 976) (42 586)
Fällig innerhalb 1 Jahr – –
Fällig innerhalb 2 bis 5 Jahren (28 178) (37 148)
Fällig nach mehr als 5 Jahren (14 798) (5 438)
Anmerkung 15
Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte und nicht weitergeführte Bereiche
Die Basis für den Entscheid, Produkte und Beteiligungen als nicht weitergeführte Bereiche
oder Vermögenswerte als zur Veräusserung bestimmt auszuweisen, sind die vom Verwaltungsrat getroffenen Beschlüsse und die Beurteilung, dass die dazu notwendigen Kriterien
erfüllt sind. Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte werden in der Bilanz als solche
separat ausgewiesen.
Per 31. Dezember 2014 bestehen keine nicht weitergeführten Bereiche.
Die zur Veräusserung bestimmten Nettoaktiven nahmen im Geschäftsjahr von 8.4 Mio.
CHF um 38.0 Mio. CHF auf 46.4 Mio. CHF zu. Am 30. September 2014 konnte die zur
Veräusserung bestimmte Liegenschaft des Druckzentrums an der Industriestrasse in Oetwil
veräussert werden. Die zur Veräusserung bestimmten Einheiten im Stockwerkeigentum
an der Rampenstrasse in Thun wurden im ersten Halbjahr 2014 verkauft. Neu steht die
anlässlich der Akquisition der Ziegler Druck- und Verlags-AG (Segment Print Regional)
übernommene Druckliegenschaft an der Rudolf-Diesel-Strasse in Winterthur zum Verkauf. Für die Beteiligung an LS Distribution Suisse SA (Segment Print Regional) wurde im
Dezember 2014 der Verkauf an Valora Schweiz AG vereinbart und in der Folge die Anteile
in die zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerte umgegliedert. Nach der Zustimmung
der Wettbewerbskommission wird die Transaktion am 27. Februar 2015 vollzogen. Der
Kaufpreis in bar ist teilweise variabel und wird auf gesamthaft 36.4 Mio. EUR geschätzt.
Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte
in CHF 000 2014 2013
Zur Veräusserung bestimmte Sachanlagen Zur Veräusserung bestimmte Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte Latente Steuerverbindlichkeiten Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten Zur Veräusserung bestimmte Nettoaktiven 15 213 8 587
33 127 –
48 340 8 587
(1 940) (180)
(1 940) (180)
46 400 8 408
71
Tamedia-Gruppe
Minderheitsanteile am Ergebnis
Anmerkung 16
in CHF 000 2014 2013
Minderheitsanteile an Gewinnen Minderheitsanteile an Verlusten Total 14 468 (1 108) 13 360 7 282
(1 361)
5 921
Angaben zu den Tochterunternehmen mit Minderheitsanteilen sind in Anmerkung 32
offengelegt.
Ergebnis pro Aktie
Anmerkung 17
2014 2013
Gewichtete Anzahl der durchschnittlich während des Jahres ausstehenden Aktien Anzahl ausgegebene Aktien Anzahl eigene Aktien (gewichteter Durchschnitt) Anzahl ausstehende Aktien (gewichteter Durchschnitt) 10 600 000
956
10 599 044
146 342
146 172
10 599 044
13.81
13.79
146 342
146 172
10 611 213
13.79
13.78
Unverwässert Ergebnis (Anteil der Aktionäre) Ergebnis der weitergeführten Bereiche (Anteil der Aktionäre) Für die Berechnung massgebende Anzahl Aktien Ergebnis pro Aktie Ergebnis der weitergeführten Bereiche pro Aktie Verwässert Ergebnis (Anteil der Aktionäre) Ergebnis der weitergeführten Bereiche (Anteil der Aktionäre) Für die Berechnung massgebende Anzahl Aktien Ergebnis pro Aktie Ergebnis der weitergeführten Bereiche pro Aktie in CHF 000
in CHF 000
in CHF
in CHF
in CHF 000
in CHF 000
in CHF
in CHF
10 600 000
5 445
10 594 555
113 195
112 532
10 594 555
10.68
10.62
113 195
112 532
10 611 867
10.67
10.60
Die Verwässerung berücksichtigt den möglichen Einfluss aus der aktienbasierten Ver­
gütung der Unternehmensleitung bei der Tamedia AG.
72
Anmerkung 18
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
in CHF 000 2014 2013
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahestehenden Personen und Gesellschaften Delkredere auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Total 183 220 3 590 (4 652) 182 158 173 847
5 643
(5 552)
173 938
Im Geschäftsjahr verzeichneten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine
Zunahme von 4.7 Prozent auf 182.2 Mio. CHF. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Realisierung fraglich ist, besteht eine Delkredere in Höhe von 4.7 Mio. CHF.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und normalerweise innerhalb von 30 Tagen zahlbar. Die Fälligkeit per Bilanzstichtag geht aus der nachstehenden Übersicht hervor.
Fälligkeit der Forderungen gegenüber Dritten und assoziierten Gesellschaften/
Joint Ventures
in CHF 000 2014 2013
noch nicht fällig verfallen bis 30 Tage verfallen 30 bis 60 Tage verfallen 60 bis 90 Tage verfallen 90 bis 120 Tage verfallen über 120 Tage Stand 31. Dezember 160 309
13 401
3 848
2 820
1 189
5 244
186 810
125 884
31 336
14 526
2 690
4 606
449
179 490
Die Veränderung des Delkredere geht aus der folgenden Übersicht hervor:
in CHF 000 2014 2013
Stand 1. Januar (5 552) (5 048)
Veränderung Konsolidierungskreis – 25
Bildung (1 667) (2 200)
Auflösung 271 171
Im Geschäftsjahr benutzte Beträge 2 295 1 500
Stand 31. Dezember (4 652) (5 552)
73
Tamedia-Gruppe
Vorräte
Anmerkung 19
in CHF 000 2014 2013
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5 498
Fertigerzeugnisse 241
Handelswaren 5 486
Total 11 224
4 151
94
4 330
8 574
Die Vorräte nahmen um 2.7 Mio. CHF auf 11.2 Mio. CHF zu. Die Zunahme ist insbesondere
auf den Anstieg der Handelswaren bei FashionFriends AG sowie auf die erstmalige Berücksichtigung der Vorräte der Zürcher Regionalzeitungen AG (vormals Ziegler Druck- und
Verlags-AG) zurückzuführen.
74
Anmerkung 20
Sachanlagen
in CHF 000 Grundstücke
Gebäude, Technische Mobiliar,
Installationen Anlagen und Fahrzeuge
und bauliche Maschinen und Kunst-
Nebenanlagen gegenstände
Anzahlungen Total
und Anlagen im Bau Anschaffungswert Stand 31. Dezember 2012 67 824 268 109 244 349 14 842 38 806 633 931
Veränderung Konsolidierungskreis – – 256 429 332 1 018
Zugänge – 48 1 377 833 20 457 22 716
Abgänge – (2 100) (4 662) (1 722) – (8 484)
Umbuchungen – 51 827 3 025 3 024 (57 877) –
Währungseffekte – – – – – –
Stand 31. Dezember 2013 67 824 317 886 244 346 17 407 1 719 649 181
Veränderung Konsolidierungskreis 8 500 35 279 4 339 92 – 48 211
Zugänge – 105 1 563 373 2 764 4 805
Abgänge (3 927) (29 693) (5 381) (1 139) – (40 139)
Umbuchungen (5 167) (9 810) 3 701 112 (4 192) (15 356)
Währungseffekte – – (2) (8) – (10)
Stand 31. Dezember 2014 67 230 313 767 248 566 16 838 291 646 692
Kumulierte Abschreibungen Stand 31. Dezember 2012 – 126 969 134 060 10 189 – 271 217
Veränderung Konsolidierungskreis – – (111) (30) – (142)
Abschreibungen – 9 997 18 759 1 562 – 30 319
Abschreibungen aus Wertminderung – – – – – –
Abgänge – (2 100) (4 662) (1 545) – (8 307)
Umbuchungen – – – – – –
Währungseffekte – – – – – –
Stand 31. Dezember 2013 – 134 867 148 046 10 175 – 293 087
Veränderung Konsolidierungskreis – – – – – –
Abschreibungen – 10 707 19 543 1 735 – 31 985
Abschreibungen aus Wertminderung – – – – – –
Abgänge – (2 975) (5 465) (1 011) – (9 450)
Umbuchungen – (268) (61) 28 – (300)
Währungseffekte – – (1) (1) – (2)
Stand 31. Dezember 2014 – 142 331 162 063 10 926 – 315 320
Anlagewert netto Stand 31. Dezember 2013 67 824 183 019 96 300 7 232 1 719 356 094
67 230 171 435 86 504 5 913 291 331 372
Stand 31. Dezember 2014 75
Tamedia-Gruppe
Insgesamt nahmen die Sachanlagen von 356.1 Mio. CHF um 24.7 Mio. CHF auf
331.4 Mio. CHF ab. Aus Veränderungen im Konsolidierungskreis resultierte eine Zunahme
von 48.2 Mio. CHF, welche im Wesentlichen auf den Erwerb der Ziegler Druck- und Verlags-AG zurückzuführen ist. Den Investitionen von 4.8 Mio. CHF in Sachanlagen standen
Abschreibungen der weitergeführten Aktivitäten von 32.0 Mio. CHF gegenüber.
Die Investitionstätigkeit nahm von 22.7 Mio. CHF auf 4.8 Mio. CHF ab, was auf den im
Vorjahr abgeschlossenen Neubau des Bürogebäudes auf dem Zürcher Werd-Areal zurückzuführen ist. Investiert wurde in der Berichtsperiode hauptsächlich in technische Anlagen
und Maschinen. Die Druckliegenschaft der Ziegler Druck- und Verlags-AG an der Rudolf-­
Diesel-­Strasse in Winterthur wurde in die zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerte
umgegliedert. Die Abschreibungen fielen gegenüber dem Vorjahr um 1.7 Mio. CHF höher
aus.
Angaben zu Verpfändungen von Sachanlagen finden sich in Anmerkung 38.
Übrige langfristige Finanzanlagen
Anmerkung 21
in CHF 000 2014 2013
Sonstige Beteiligungen –
Langfristige Darlehen Dritte 1 799
Langfristige Darlehen assoziierte Gesellschaften/Joint Ventures 4 670
Sonstige langfristige Finanzanlagen 2 108
Total 8 577
50
2 472
5 697
452
8 671
Die übrigen langfristigen Finanzanlagen nahmen um 0.1 Mio. CHF auf 8.6 Mio. CHF ab.
Die Darlehen gegenüber Dritten wurden um 0.7 Mio. CHF amortisiert und die Dar­lehen
gegenüber assoziierten Gesellschaften und Joint Ventures sind um 1.0 Mio. CHF zurückgegangen. Die sonstigen lang­fristigen Finanzanlagen haben demgegenüber um 1.7 Mio.
CHF zugenommen, was im Wesentlichen auf die Erfassung von erwarteten variablen
Kaufpreisanpassungen zurückzuführen ist.
Angaben zu Verpfändungen von sonstigen Finanzanlagen finden sich in An­merkung 38.
Personalvorsorge
Tamedia hat in der Schweiz eine Reihe leistungsorientierter Vorsorgepläne. Diese Pläne
richten sich nach den gesetzlichen Anforderungen und werden von unabhängigen, rechtlich selbständigen Vorsorgeeinrichtungen verwaltet. Der Stiftungsrat als oberstes Führungs­
organ dieser Vorsorgeeinrichtungen setzt sich paritätisch aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern zusammen.
Die Planteilnehmer sind gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und
Tod versichert, wobei die Leistungen reglementarisch ausgehend von den geleisteten Beiträgen festgelegt sind. Die Beiträge an die Vorsorgeeinrichtungen werden vom Arbeit­
geber je nach Vorsorgeplan mindestens zu 50 Prozent bis zu maximal 60 Prozent erbracht.
Die Vorsorgeeinrichtungen können ihr Finanzierungssystem (Beiträge und zukünftige
Leistungen) ändern. Während der Dauer einer Unterdeckung, ermittelt nach den gesetzlichen Anforderungen in der Schweiz und sofern andere Massnahmen nicht zum Ziel
führen, können die Vorsorgeeinrichtungen vom Arbeitgeber Sanierungsbeiträge erheben.
76
Anmerkung 22
Alle versicherungstechnischen Risiken werden durch die Vorsorgeeinrichtungen getragen. Diese teilen sich in demografische und finanzielle Risiken auf und werden durch den
Stiftungsrat regelmässig beurteilt. Für die Vermögensverwaltung ist ebenfalls der Stiftungs­
rat verantwortlich.
Die Verwaltung des Vorsorgevermögens hat zum Ziel, die Ansprüche der Versicherten
mit den reglementarischen Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern dauerhaft
sicherzustellen. Dies geschieht unter Berücksichtigung von Aspekten der Sicherheit,
marktgerechtem Ertrag der Anlagen, Verteilung der Risiken, der Effizienz und der Sicherstellung des Bedarfs an flüssigen Mitteln.
Der nach anerkannten Regeln ermittelten Risikofähigkeit wird bei der Bestimmung der
Anlagestrategie Rechnung getragen. Die Struktur des Vorsorgevermögens berücksichtigt
insbesondere die Situation der Vorsorgeverbindlichkeiten unter Beachtung der tatsäch­
lichen finanziellen Lage sowie die zu erwartenden Entwicklungen im Versichertenbestand.
Dazu wird Vorsorgevermögen auf verschiedene Anlagekategorien, Märkte und Währungen
verteilt und es wird auf eine genügende Marktliquidität geachtet. Die angestrebte Rendite
des Vorsorgevermögens wird im Rahmen der Risikofähigkeit festgelegt. Sie soll einen
bedeutenden Beitrag zur Finanzierung der Leistungsversprechen leisten.
Versicherungsmathematische Annahmen
in Prozent 2014 2013
Diskontierungssatz per 1. Januar 2.20
Diskontierungssatz per 31. Dezember 1.10
Erwartete Salärsteigerung 1.00
Erwartete Rentenerhöhungen –
Sterblichkeitstafel BVG 2010 GT
Datum der letzten versicherungstechnischen Berechnung 31.12.2014
1.90
2.20
1.00
–
BVG 2010 GT
31.12.2013
In der Bilanz erfasste Beträge
in CHF 000 2014 2013
Vorsorgeverbindlichkeiten per 31. Dezember (1 878 743) (1 634 974)
Vorsorgevermögen per 31. Dezember 1 826 975 1 720 996
Überdeckung/(Verbindlichkeit) per 31. Dezember (51 768) 86 022
Anpassung Vermögensbegrenzung – –
Nettovorsorgevermögen/(Nettovorsorgeverbindlichkeiten) per 31. Dezember (51 768) 86 022
davon Vorsorgeguthaben nach IAS 19 14 734 96 687
davon Vorsorgeverbindlichkeiten nach IAS 19 (66 502) (10 665)
77
Tamedia-Gruppe
In der Erfolgsrechnung erfasste Beträge
in CHF 000 2014 2013
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers (31 511) (34 449)
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (460) (5 503)
Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen (543) 167
Zinsaufwendungen Vorsorgeverbindlichkeiten (36 676) (31 575)
Zinsertrag auf Vorsorgevermögen 38 555 30 000
Administrationskosten (ohne Vermögensverwaltungskosten) (843) (837)
Nettovorsorgeaufwand der Periode (31 478) (42 197)
davon Vorsorgeaufwand und Administrationskosten (33 357) (40 622)
davon Zinsergebnis auf Nettovorsorgevermögen/ (Nettovorsorgeverbindlichkeiten) 1 879 (1 575)
In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge
in CHF 000 2014 2013
Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) auf Vorsorgeverbindlichkeiten Ertrag Vorsorgevermögen ohne Zinserträge Total (193 139) 59 114 (134 025) 54 836
125 745
180 581
Zusammensetzung der versicherungsmathematischen Gewinne
in CHF 000 2014 2013
Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) durch Änderung von finanziellen Annahmen demografischen Annahmen erfahrungsbedingten Anpassungen Total 78
(210 763) 50 545
16 518 –
1 106 4 291
(193 139) 54 836
Entwicklung der Vorsorgeverbindlichkeiten
in CHF 000 2014 2013
Barwert per 1. Januar (1 634 974) (1 671 002)
Zinsaufwendungen (36 676) (31 575)
Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers (31 511) (34 449)
Arbeitnehmerbeiträge (22 669) (21 878)
Ausbezahlte Leistungen 94 401 79 386
Erhöhung/Reduktion durch Planänderungen (460) (5 503)
Veränderungen im Konsolidierungskreis (52 872) (3 952)
Administrationskosten (ohne Vermögensverwaltungskosten) (843) (837)
Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) (193 139) 54 836
Barwert per 31. Dezember (1 878 743) (1 634 974)
davon Vorsorgeverbindlichkeiten Aktive (812 172) (713 157)
davon Vorsorgeverbindlichkeiten Rentenbezüger (1 066 571) (921 817)
Entwicklung des Vorsorgevermögens
in CHF 000 2014 2013
Marktwert per 1. Januar 1 720 996 1 594 428
Zinserträge auf Vorsorgevermögen 38 555 30 000
Arbeitgeberbeiträge 25 520 25 538
Arbeitnehmerbeiträge 22 669 21 878
Ausbezahlte Leistungen (94 401) (79 386)
Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen (543) –
Veränderungen im Konsolidierungskreis 55 065 2 793
Ertrag Vorsorgevermögen ohne Zinserträge 59 114 125 745
Marktwert per 31. Dezember 1 826 975 1 720 996
79
Tamedia-Gruppe
Vermögensaufteilung des Vorsorgevermögens
in CHF 000 2014 2013
Kotierte Marktwerte Flüssige Mittel 29 256
Aktien 623 666
Obligationen 557 014
Immobilien 261 020
Investment Fonds 8 792
Total kotierte Marktwerte 1 479 748
Nicht kotierte Marktwerte Aktien 7
Obligationen 529
Immobilien 211 990
Andere 134 701
Total nicht kotierte Marktwerte 347 227
Total Vermögenswerte zum Marktwert 1 826 975
davon Aktien der Tamedia AG –
davon von Gruppengesellschaften genutzte Vermögenswerte –
57 616
610 005
495 325
430 529
–
1 593 475
–
–
14 070
113 451
127 521
1 720 996
44
–
Erwartete Beiträge für das kommende Jahr
in CHF 000 2014 2013
Arbeitgeberbeiträge Arbeitnehmerbeiträge 24 433 20 606 24 664
21 670
Fälligkeit der Vorsorgeverbindlichkeiten
in Jahren 2014 2013
Gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Vorsorgeverbindlichkeiten in Jahren 14.6 13.1
Sensitivitätsanalyse
in CHF 000 2014 2013
Auswirkungen auf die Vorsorgeverbindlichkeiten per 31. Dezember bei Reduktion des Diskontierungssatzes um 0.25% Erhöhung des Diskontierungssatzes um 0.25% Reduktion der Salärsteigerung um 0.25% Erhöhung der Salärsteigerung um 0.25% Reduktion der Lebenserwartung um 1 Jahr Erhöhung der Lebenserwartung um 1 Jahr 80
(70 893) 66 470 5 400 (5 341) 63 778 (62 521) (54 726)
51 332
3 767
(3 819)
47 937
(46 654)
Beiträge an beitragsorientierte Pläne
in CHF 000 2014 2013
Total 763 752
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen
in CHF 000 2014 2013
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen der Tamedia 856 1 920
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Vorsorgeeinrichtungen 8 133
Total 864 2 187
81
Tamedia-Gruppe
Immaterielle Anlagen
in CHF 000 Goodwill
Anmerkung 23
Verlagsrechte,
Markenrechte
und andere
Rechtsansprüche
Aktivierte
Softwareprojekt-
kosten
Sonstige immaterielle Total
Anlagen, Anlagen im Bau Anschaffungswert Stand 31. Dezember 2012 695 441 583 687 61 617 2 600 1 343 345
Veränderung Konsolidierungskreis 38 746 39 041 7 847 80 85 714
Zugänge – – 906 1 685 2 591
Abgänge – – (4 034) – (4 034)
Umbuchungen – – 882 (882) –
Währungseffekte (35) (82) – – (117)
Stand 31. Dezember 2013 734 152 622 646 67 218 3 482 1 427 499
Veränderung Konsolidierungskreis 44 358 32 116 4 657 – 81 130
Zugänge – 400 1 644 4 050 6 094
Abgänge – – (3 480) – (3 480)
Umbuchungen – – 7 344 (7 372) (29)
Währungseffekte (348) (265) (30) – (643)
Stand 31. Dezember 2014 778 162 654 897 77 353 160 1 510 572
Kumulierte Abschreibungen Stand 31. Dezember 2012 10 187 41 208 34 246 51 85 692
Veränderung Konsolidierungskreis (3 229) (3 285) (385) – (6 899)
Abschreibungen – 25 702 13 309 7 39 018
Abschreibungen aus Wertminderung – – – – –
Abgänge – – (3 676) – (3 676)
Umbuchungen – – – – –
Währungseffekte – – – – –
Stand 31. Dezember 2013 6 958 63 624 43 495 58 114 135
Veränderung Konsolidierungskreis – – – – –
Abschreibungen – 26 974 11 328 3 38 305
Abschreibungen aus Wertminderung – – – – –
Abgänge – – (3 473) – (3 473)
Umbuchungen – (323) 313 (19) (28)
Währungseffekte – (51) – – (51)
Stand 31. Dezember 2014 6 958 90 224 51 664 43 148 889
Anlagewert netto Stand 31. Dezember 2013 727 194 559 022 23 723 3 424 1 313 364
Stand 31. Dezember 2014 771 204 564 674 25 689 117 1 361 683
82
Die immateriellen Anlagen nahmen von 1 313.4 Mio. CHF um 48.3 Mio. CHF auf
1 361.7 Mio. CHF zu. Der Anstieg resultiert vor allem aus den Zugängen im Konsolidierungskreis in Höhe von 81.1 Mio. CHF bei den Verlagsrechten und Markenrechten sowie
beim Goodwill. Die Veränderungen im Konsolidierungskreis beinhalten nebst den Zugängen
der immateriellen Anlagen von Ziegler Druck- und Verlags-AG, Trendsales ApS, Doodle
AG und home.ch auch den Abgang der immateriellen Werte von Soundvenue A/S. Weitere
Informationen dazu finden sich in Anmerkung 1 zu Änderungen im Konsolidierungskreis. Die übrigen Zugänge von 6.1 Mio. CHF beinhalten insbesondere die aktivierbaren
Kosten im Zusammenhang mit der Erstellung von Software. Den Zugängen stehen Abschreibungen von 38.3 Mio. CHF entgegen. Abgänge sind 2014 bei verschiedenen aktivierten
Softwareprojektkosten zu verzeichnen.
Neben dem Goodwill bestehen bei folgenden Geschäftsfeldern immaterielle Anlagen
(Markenrechte/URL) mit unbegrenzter Nutzungsdauer:
in CHF 000 2014 2013
Geschäftsfeld Print Regional Print National Digital Total 43 648
75 760
143 634
263 042
37 078
75 860
134 428
247 366
Weitere Erläuterungen zum Goodwill und zu den durchgeführten Werthaltigkeits­
prüfungen finden sich in der folgenden Anmerkung.
Anmerkung 24
Goodwill
in CHF 000 2014 2013
Geschäftsfeld Print Regional Print National Digital Total 119 137
230 104
421 962
771 204
111 152
230 759
385 284
727 194
Per 31. Dezember 2014 wurde die Werthaltigkeit des Goodwills pro Zahlungsmittel generierender Einheit überprüft. Die Berechnung der Nutzwerte erfolgte nach der «Discounted
Cash Flow»-Methode.
Die den Businessplänen zu Grunde liegenden Berechnungen basieren auf den Werten, die
unmittelbar im Vorjahr erzielt wurden, den aktuellen Vorgaben für 2015 und den mittelfristigen Erwartungen für die Geschäftsbereiche. Die Vorgaben beinhalten die neuesten
Einschätzungen betreffend Umsatz- und Kosten­
entwicklung. Die Einschätzung der
Umsatzentwicklung berücksichtigt externe Marktdaten (WEMF, Media Focus, NET-Metrix)
und basiert auf aktuellen Leser- bzw. Nutzerzahlen, deren Weiterentwicklung individuell
prognostiziert wird. Massnahmen, die der Verbesserung der Ergebnisse dienen, werden
nur berücksichtigt, wenn sie bereits beschlossen wurden und sich in Umsetzung befinden.
83
Tamedia-Gruppe
Die unterschiedlich eingeschätzten Geschäfts­risiken wurden in den Businessplänen berücksichtigt. Die Businesspläne decken eine Periode von vier Jahren ab. Für die darauf folgenden
Jahre wurde die Wachstumsrate in den Bereichen Print Regional und Print National auf
0.0 Prozent bzw. 1.0 Prozent für Digital angesetzt (Vorjahr: 0.0 und 1.0 Prozent).
Die angewandten Diskontierungssätze (WACC) gehen aus der nachstehenden Übersicht
hervor.
in CHF 000 2014 2013
WACC vor Steuern Print Regional 7.7–7.8%
Print National 7.5–8.0%
Digital 9.1–10.0%
9.9–10.2%
8.0–8.2%
9.8–10.0%
Die Diskontierungssätze vor Steuern für die wesentlichen Zahlungsmittel generierenden
Einheiten betragen 7.8 Prozent (Vorjahr: 10.0 Prozent) bei Print Regional, 7.6 Prozent (Vorjahr: 8.1 Prozent) bei Print National und 9.2 Prozent (Vorjahr: 10.0 Prozent) bei Digital.
Auf Basis der durchgeführten Berechnungen wurde wie auch im Vorjahr keine Wertminderung ermittelt.
Bei einer Veränderung der für die Prüfung der Werthaltigkeit verwendeten Basisdaten,
zum Beispiel einer nachhaltigen Verschlechterung der Bruttomarge oder einer Veränderung der Kostenstruktur, könnte ein zusätzlicher Wertminderungsbedarf des Goodwills
resultieren. Die möglichen Auswirkungen per 31. Dezember werden basierend auf einer
angenommenen Reduktion der Geldflüsse (Free Cash Flow) und einer Erhöhung des
WACC dargestellt.
in CHF 000 2014 2013
Auswirkungen auf den bilanzierten Goodwill bei einer Reduktion der Geldflüsse um 10% Print Regional – (2 856)
Print National – –
Digital – –
20% Print Regional (8 416) (13 880)
Print National – (3 060)
Digital (4 707) –
bei einer Erhöhung des WACC um 2% Print Regional (26 230) (13 276)
Print National (5 267) (8 706)
Digital (6 981) –
84
Anmerkung 25
Finanzverbindlichkeiten
in CHF 000 2014 2013
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 70 581
Übrige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Dritte 4 070
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 74 650
Langfristige Bankverbindlichkeiten –
Langfristige Darlehensverbindlichkeiten Dritte 2 992
Langfristige Darlehensverbindlichkeiten assoziierte Gesellschaften/Joint Ventures 4 393
Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten Dritte 14 337
Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten nahestehende Gesellschaften 170
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 21 892
Finanzverbindlichkeiten 96 542
1
Gewichteter Zinssatz unter 1 Jahr 0.9%
1 bis 5 Jahre 1.8%
über 5 Jahre n/a
910
6 900
7 811
170 016
2 949
3 750
10 267
50
187 032
194 842
3.2%
1.1%
n/a
1 Die Veränderung der gewichteten Zinssätze ist hauptsächlich auf die Umgruppierung der Kreditfazilität von den langfristigen in die kurzfristigen
Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen.
Die Finanzverbindlichkeiten haben um 98.3 Mio. CHF auf 96.5 Mio. CHF abgenommen.
Die Ende 2013 bilanzierten langfristigen Bankverbindlichkeiten von 170.0 Mio. CHF für
die Kreditfazilität, die Tamedia für die Übernahme der jobs.ch Holding AG am 22. November
2012 mit einem Bankenkonsortium über maximal 235.0 Mio. CHF abgeschlossen hatte,
konnten im Berichtsjahr auf 70.0 Mio. CHF reduziert werden. Der Ende 2014 offene Anteil
wird 2015 zurückbezahlt und deshalb als kurzfristige Finanzverbindlichkeit ausgewiesen.
Wesentliche Bedingung ist die vereinbarte Verzinsung, wobei sich der Zinssatz aus einer
Zinsmarge und dem Libor zusammensetzt. Die Zinsmarge variiert je nach Verschuldungsgrad und Umfang der sicherungsübereigneten Schuldbriefe. Die Kreditfazilität ist mit
Schuldbriefen auf Liegenschaften der Tamedia in der Höhe von 239.1 Mio. CHF besichert.
Siehe dazu auch Anmerkung 38, «Verpfändete oder abgetretene Aktiven». Als einzuhaltende
Finanzkennzahlen wurden ein maximaler Verschuldungsgrad (Bruttoverschuldung geteilt
durch EBITDA) und eine minimale Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur
Bilanzsumme) vereinbart. Die Kennzahlen wurden im Geschäftsjahr 2014 eingehalten.
Die übrigen langfristigen Finanzverbindlichkeiten Dritte beinhalten die Kaufpreis­
verpflichtung aus der Übernahme der Ziegler Druck- und Verlags-AG sowie die Verpflichtung seitens Tamedia zum Kauf von Minderheits­anteilen aufgrund von Put-Optionen aus
der Übernahme von Trendsales ApS 2014 und Starticket 2013 (siehe Erläuterungen zu
Anmerkung 1).
85
Tamedia-Gruppe
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Anmerkung 26
in CHF 000 2014 2013
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 32 470
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahestehenden Personen und Gesellschaften 309
Total 32 779
52 033
2 367
54 400
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf 32.8 Mio. CHF,
was gegenüber dem Vorjahr einer Abnahme um 21.6 Mio. CHF entspricht. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und normalerweise innerhalb von 30 Tagen zahlbar.
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Anmerkung 27
in CHF 000 2014 2013 Verbindlichkeiten gegenüber Behörden 11 085
Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungen 932
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 525
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 777
Erhaltene Anzahlungen von Kunden 2 253
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 13 605
Total 29 177
10 186
1 943
640
739
4 074
16 949
34 533
Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten nahmen um 5.4 Mio. CHF auf 29.2 Mio. CHF
ab. Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind unverzinslich und normalerweise
innerhalb von 30 Tagen zahlbar.
Passive Rechnungsabgrenzungen
Anmerkung 28
in CHF 000 2014 2013 Abgrenzung Abonnementsumsatz Abgrenzung Onlineumsatz Abgrenzungen Personal Übrige passive Rechnungsabgrenzungen Total 169 325
51 490
28 176
44 371
293 361
147 199
51 815
23 258
44 270
266 543
Die passiven Rechnungsabgrenzungen stiegen von 266.5 Mio. CHF um 26.8 Mio. CHF auf
293.4 Mio. CHF. Die Abgrenzungen für Abonnementsumsatz haben im Vergleich mit dem
Vorjahr um 22.1 Mio. CHF oder 15 Prozent zugenommen, wobei die Erhöhung auf die
erstmalige Berücksichtigung des Abonnementsumsatzes der Ziegler Druck- und Verlags-AG
und die Entwicklung des Vertriebsumsatzes zurückzuführen ist. Die Abgrenzungen für
86
Onlineumsatz und die übrigen passiven Rechnungsabgrenzungen sind im Vergleich mit
dem Vorjahr stabil geblieben. Die Abgrenzungen Personal stiegen insbesondere im
Zusammenhang mit der Erhöhung der Mitarbeiterbeteiligung.
Anmerkung 29
Rückstellungen
in CHF 000 Dienstalters- Personal- Rückbau- Prozessrisiken, Total
geschenke rückstellungen/ kosten + Übrige Restrukturierung Altlasten Stand 1. Januar 2013 7 469 2 686 1 222 997 12 374
Bildung 922 6 275 – 417 7 613
Auflösung – (901) (35) (40) (976)
Im Geschäftsjahr benutzte Beträge (48) (1 869) (315) (370) (2 601)
Stand 31. Dezember 2013 8 344 6 191 872 1 003 16 410
unter 1 Jahr 623 6 191 272 – 7 086
1 bis 5 Jahre 7 720 – 600 1 003 9 324
Stand 1. Januar 2014 8 344 6 191 872 1 003 16 410
Veränderung Konsolidierungskreis (8) – – – (8)
Bildung 927 755 – 113 1 795
Auflösung – (2 167) (2) (90) (2 259)
Im Geschäftsjahr benutzte Beträge (102) (3 298) (270) (113) (3 783)
Stand 31. Dezember 2014 9 160 1 481 600 913 12 154
unter 1 Jahr 678 1 471 – – 2 149
1 bis 5 Jahre 8 482 10 600 913 10 005
Die kurz- und langfristigen Rückstellungen nahmen um 4.3 Mio. CHF von 16.4 Mio. CHF
auf 12.2 Mio. CHF ab. Den zusätzlich gebildeten Rückstellungen im Umfang von
1.8 Mio. CHF für Dienstaltersgeschenke, Personalrückstellungen und Restrukturierungen
sowie Prozessrisiken steht die erfolgswirksame Auflösung nicht benutzter Rückstellungen
aller Kategorien entgegen. Die Bildung von Personalrückstellungen resultiert aus Sozialplänen, die 2014 beschlossen wurden. Die benutzten Rückstellungen in der Höhe von
3.8 Mio. CHF betreffen vorwiegend den Bereich Personalrückstellungen und Restrukturierungen. Für die langfristigen Rückstellungen wird der Abfluss innerhalb der nächsten fünf
Jahre erwartet.
Die Rückstellung für Dienstaltersgeschenke wird auf Basis versicherungsmathematischer
Grundsätze erstellt. Die Personalrückstellungen umfassen im Wesentlichen die noch zu
erwartenden Kosten aus beschlossenen Restrukturierungsmassnahmen. Die Rückbaukosten
und Altlasten beinhalten geschätzte Kosten für Rückbauten beim Auszug aus gemieteten
Räumlichkeiten und Garantien für Altlastenentsorgung bei verkauften Liegenschaften.
Die Fälligkeit für die Rückbaukosten bei gemieteten Räumlichkeiten richtet sich nach der
Laufzeit der jeweiligen Verträge. Die Rückstellungen für Prozessrisiken beziehen sich auf
laufende Verfahren. Unter die übrigen Rückstellungen fallen verschiedene – einzeln
betrachtet – nicht materielle Positionen.
Die Höhe der Rückstellungen und der Zeitpunkt der daraus resultierenden Mittel­
abflüsse basieren auf bestmöglichen Einschätzungen und können von den tatsächlichen
zukünftigen Gegebenheiten abweichen.
87
Tamedia-Gruppe
Aktienkapital
Anmerkung 30
Es bestehen unverändert 10 600 000 voll einbezahlte Namenaktien mit einem Nennwert
von je 10.00 CHF.
Für 67.0 Prozent der 10.6 Mio. Namenaktien der Tamedia AG besteht ein Aktionärs­
bindungsvertrag. Die Mitglieder des Aktionärsbindungsvertrages besitzen derzeit
71.8 Prozent der Aktien.
Am 11. April 2014 folgten die Aktionäre dem Antrag des Verwaltungsrates, für das
Geschäftsjahr 2013 eine Dividende von 4.00 CHF auszuschütten. Für das Geschäftsjahr
2014 beantragt der Verwaltungsrat zu­handen der Generalversammlung vom 17. April
2015 die Ausschüttung einer Dividende von 4.50 CHF je dividendenberechtigte Aktie.
Die Angaben zu den Grossaktionären gemäss den Vorschriften des schweizerischen Obligationenrechts Art. 663c werden in Anmerkung 12 zur Tamedia AG offengelegt.
Eigene Aktien
Anmerkung 31
2014 2013
Anzahl eigene Aktien Stand 1. Januar Zugänge Abgänge Stand 31. Dezember Anschaffungswert eigene Aktien Stand 1. Januar Zugänge Abgänge Stand 31. Dezember Marktwert Bezahlte/erhaltene Kurse Zugänge (gewichteter Durchschnitt) min. max. Abgänge (gewichteter Durchschnitt) min. max. 3 079 256 849
4 398 12 000
(4 485) (265 770)
2 992 3 079
335 18 250
541 1 319
(503) (19 234)
373 335
380 332
123.09 109.95
113.57 107.50
128.16 114.72
112.09 72.37
107.50 48.75
114.72 111.38
in CHF 000
in CHF
Der Jahresendkurs der eigenen Aktien beläuft sich auf 126.9 CHF gegenüber 107.90 CHF
im Vorjahr. Die Kursentwicklung kann der Grafik auf Seite 35 entnommen werden.
Im Rahmen des Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodells für das Geschäftsjahr
2013 (siehe auch An­merkung 43) wurden 2014 2 726 eigene Aktien im Gesamtwert von
0.3 Mio. CHF abgegeben. Zusätzlich wurden im Zusammenhang mit dem Gewinnbeteiligungs­
programm der Unternehmensleitung (siehe auch Anmerkung 42) 1 228 und einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung 531 eigene Aktien im Gesamtwert von 0.2 Mio.
CHF abgegeben. Im Geschäftsjahr 2014 wurden 3 867 zusätzliche eigene Aktien erworben.
88
Weitere Angaben zur konsolidierten Jahresrechnung
Anmerkung 32
Tochterunternehmen mit Minderheitsanteilen
Die Gruppengesellschaften von Tamedia und deren Kapital- sowie Stimmanteile gehen
aus Anmerkung 40 hervor. Für sämtliche Gruppengesellschaften liegt der Bilanzstichtag
am 31. Dezember. Im Zusammenhang mit Minderheitsaktionären bestehen weder hinsichtlich des Zugangs zu oder der Nutzung der Konzern-Vermögenswerte noch für Ausgleich von Verpflichtungen durch Tamedia wesentliche statutarische, vertragliche oder
regulatorische Einschränkungen.
Detaillierte Informationen zu Gruppengesellschaften mit wesentlichen Minderheits­anteilen
werden in nachfolgender Tabelle offengelegt (Werte vor Intercompany-Eliminationen).
in CHF 000 2014 2013 Name Jobcloud AG Jobcloud AG
Konzern-Kapitalanteil 50.0% 62.9%
Bilanz Umlaufvermögen Anlagevermögen Aktiven Kurzfristiges Fremdkapital Langfristiges Fremdkapital Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre Passiven 53 228
506 108
559 336
58 230
47 115
233 731
220 260
559 336
32 203
525 677
557 880
55 127
45 687
292 383
164 683
557 880
Erfolgsrechnung Umsatz Ergebnis vor Steuern Ertragssteuern Ergebnis Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis Gesamtergebnis davon Anteil Minderheitsaktionäre An Minderheitsaktionäre gezahlte Dividenden 82 459 64 302
38 509 17 897
(9 131) (2 896)
29 378 15 001
(1 204) (505)
28 174 14 496
12 195 5 382
11 843 –
Cash Flows Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der flüssigen Mittel 47 889 13 798 (32 403) 29 284 32 429
(30 777)
(21 500)
(19 848)
Tamedia hat Anfang Januar 2013 ihre Online-Stellenmarkttochter Jobup AG in die
­Jobcloud AG eingebracht und damit ihre Beteiligung an der Jobcloud AG von 50.0 auf
62.9 Prozent erhöht. Per 30. Juni 2014 hat die Ringier AG von ihrer Möglichkeit Gebrauch
89
Tamedia-Gruppe
gemacht, durch Kauf von 12.9 Prozent der Aktien von Tamedia ihren Anteil wieder auf
50 Prozent zu erhöhen. Tamedia und Ringier haben eine Kontrolloption vereinbart, die
Tamedia eine Konsolidierung nach IFRS ermöglicht.
Bürgschaften, Rangrücktritte und Garantieverpflichtungen zugunsten Dritter/
Nahestehender
Anmerkung 33
in CHF 000 2014 2013
Rangrücktritte zugunsten Nahestehender 4 150 Garantieverpflichtungen zugunsten Nahestehender – Total 4 150 4 150
1 896
6 046
Per Bilanzstichtag liegen wie im Vorjahr Rangrücktritte zugunsten Nahestehender in
Höhe von 4.2 Mio. CHF vor. Demgegenüber bestehen keine Garantieverpflichtungen
zugunsten Nahestehender mehr (Vorjahr 1.9 Mio. CHF). Weitere Bürgschaften, Rangrücktritte oder Garantieverpflichtungen bestehen nicht.
Operatives Leasing und Mietverpflichtungen
Anmerkung 34
Es bestehen derzeit sowohl Mietverträge für Immobilien als auch Leasingverträge für
Fahrzeuge und Büromaschinen. Die Leasingverträge haben eine Restlaufzeit zwischen
einem und vier Jahren und in der Regel feste Konditionen. Die Restlaufzeiten bei den
Mietverträgen für Immobilien liegen im Normalfall zwischen einem und fünf Jahren.
Eine höhere Laufzeit ist bei der Liegenschaft Medienhaus Werd in Zürich (6 Jahre, bis
Ende 2020) vereinbart. Ansonsten bestehen keine besonderen Vereinbarungen.
in CHF 000 2014 2013
Grundstücke, Bauten und Geschäftsräumlichkeiten Betriebs- und Geschäftsausstattung Total unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Total Im Geschäftsjahr erfasste Kosten in der Position Miete, Leasing- und Lizenzaufwand (siehe Anmerkung 9) 35 539
5 002
40 541
11 441
26 184
2 916
40 541
14 068 34 550
2 482
37 032
10 471
21 375
5 185
37 032
15 986
Schwebende Geschäfte
Mit wichtigen Lieferanten werden Rahmenvereinbarungen für Zeitungs- und Zeitschriften­
papier abgeschlossen. Vereinbarungen, die den Lieferzeitraum 2015 oder spätere Jahre
betreffen, belaufen sich auf 9.8 Mio. CHF. Für den Neubau auf dem Zürcher Werd-Areal
wurde 2010 ein Generalunternehmer-Werkvertrag abgeschlossen. Daraus bestanden per
Ende 2014 keine Abnahmeverpflichtungen mehr (Vorjahr 0.6 Mio. CHF). Per Bilanzstichtag
bestehen keine weiteren schwebenden Geschäfte.
90
Anmerkung 35
Anmerkung 36
Angaben zum finanziellen Risikomanagement
Der Verwaltungsrat befasst sich regelmässig mit der Risikobeurteilung (2014 an einer
Sitzung). Er hat seine Bewertungen mit denjenigen aus dem Vorjahr verglichen und mit
jenen abgeglichen, die von der Unternehmensleitung vorgenommen wurden. Zudem
fliesst die Beurteilung der Chancen und Risiken in das Portfoliomanagement ein, das
systematisiert wurde.
Verwaltungsrat und Unternehmensleitung betrachten im Vergleich zum Vorjahr
unverändert folgende Risiken als zentral: die Abhängigkeit von der allgemeinen Konjunktur­
entwicklung in der Schweiz, die Auswirkungen des Strukturwandels in der Medienbranche,
die Verhaltensänderung der Anzeigenkunden und der Medienkonsumenten, die Ver­
änderung der Rahmenbedingungen (insbesondere im Online-Bereich mit der gebührenfinanzierten Gratiskonkurrenz durch die SRG) sowie allgemein neue Projekte im In- und
Ausland. Risiken von operativen Fehlern und Schwächen oder Elementarschadenereignisse
werden demgegenüber als weniger wesentlich beurteilt.
Zinsrisiko
Das Zinsrisikomanagement erfolgt zentral. Kurzfristige Zinssatzrisiken werden in der
Regel nicht abgesichert. Das Zinsrisiko auf dem Konsortialkredit aus der Übernahme der
Jobcloud AG wurde nicht abgesichert. Am Bilanzstichtag bestand keine weitere Absicherung
für langfristige Zinsrisiken.
Das Risiko aus der Veränderung von Marktzinsen betrifft vor allem die bestehenden
kurzfristigen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Aus der folgenden Übersicht gehen die Positionen, die Zinsrisiken ausgesetzt sind, und die
Auswirkungen einer möglichen Veränderung der Zinssätze auf das Ergebnis vor Steuern
hervor.
2014 2013 in CHF 000 variabel fest- variabel fest-
verzinslich verzinslich verzinslich verzinslich
Aktiven Flüssige Mittel 97 452
Darlehensforderungen 500
Andere Finanzforderungen –
Passiven Bankverbindlichkeiten und -darlehen –
Darlehensverbindlichkeiten –
Andere verzinsliche Finanzverbindlichkeiten –
Einfluss auf Ergebnis vor Steuern bei Veränderung um +/– 0.1% +/– 98
–
5 969
1 736
70 581
7 385
18 576
54 140
2 819
–
468
6 699
2 000
+/– 48
–
5 350
60
170 458
–
17 354
Währungsrisiko
Risiken aus Wechselkursschwankungen können vor allem aus Papiereinkäufen oder
Investitionen resultieren. Wechselkursrisiken werden, wo als sinnvoll erachtet, zentral
abgesichert und entsprechend minimiert.
91
Tamedia-Gruppe
Derzeit stammen Währungsrisiken hauptsächlich aus Einkäufen, die in Fremdwährungen getätigt werden. Deren Gegenwert belief sich 2014 auf 68.9 Mio. CHF. Die Risiken
umfassen mehrheitlich Geschäfte in EUR und wurden für die Papiereinkäufe 2015 im
Umfang von 55.9 Mio. CHF abgesichert. Angaben zu den bestehenden Absicherungen für
2014 und 2015 mit Devisentermingeschäften finden sich in Anmerkung 37.
Die Auswirkungen einer möglichen Veränderung der Fremdwährungskurse um 5 Prozent
auf den in der Bilanz enthaltenen Positionen in EUR und DKK auf das Ergebnis vor Steuern
belaufen sich per Ende 2014 auf 0.7 Mio. CHF (Vorjahr auf 0.5 Mio. CHF).
Kreditausfallrisiko
Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt eine laufende Überwachung
durch standardisierte Prozesse, die sich im Inkassowesen auch auf externe Partner abstützen. Basierend auf einheitlichen Richtlinien werden die notwendigen Wertberichtigungen vorgenommen (siehe auch Bewertungs­richtlinie zu Forderungen). Abgesehen von
Forderungen gegenüber einem Kunden, dessen Ausstände rund 10 Prozent des Gesamt­
bestandes ausmachen und welche laufend überwacht werden, wird die Gefahr von Klumpen­
risiken durch die grosse Anzahl und die breite Streuung der Forderungen gegenüber
Kunden aus allen Marktsegmenten minimiert. Quantitative Angaben zum ­Kreditrisiko
aus der operativen Tätigkeit finden sich in der Anmerkung 18 zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Das Kreditrisiko, das aus anderen finanziellen Werten resultiert, besteht im Ausfall der
Gegenpartei, wobei sich das maximale Risiko auf den Buchwert beläuft.
Liquiditätsrisiko
Dem Risiko, nicht über die notwendige Liquidität zur Begleichung der Verbindlichkeiten
zu verfügen, wird durch eine laufende Liquiditätsplanung Rechnung getragen. In der
Liquiditätsplanung werden sowohl die operative Geschäftstätigkeit als auch die Forderungen und Verpflichtungen berücksichtigt.
Die Bewirtschaftung der Liquidität sowie die langfristige Finanzierung sind zwecks
Optimierung der Finanzmittel zentralisiert. Damit werden eine kosteneffiziente Kapitalbeschaffung sowie eine auf die Zahlungs­verpflichtungen abgestimmte Liquidität sichergestellt.
92
Die Fälligkeiten der finanziellen Verpflichtungen gehen aus der folgenden Übersicht hervor.
in CHF 000 nicht verfallen/ auf Abruf bis 3 Monate 4 bis 12 Monate 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Total
Finanzverbindlichkeiten 70 099
davon derivative Finanzinstrumente –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 32 779
Übrige Verbindlichkeiten 13 605
Total 2014 116 483
Finanzverbindlichkeiten 372
davon derivative Finanzinstrumente –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 54 400
Übrige Verbindlichkeiten 16 949
Total 2013 71 721
1 285
278
–
–
1 285
2 160
278
–
–
2 160
4 053
303
–
–
4 053
6 879
476
–
–
6 879
22 129 –
– –
– –
– –
22 129
–
188 435 –
120 –
– –
– –
188 435
–
97 565
581
32 779
13 605
143 949
197 846
874
54 400
16 949
269 195
Kapitalmanagement
Das im Zusammenhang mit Kapitalmanagement definierte Kapital entspricht dem aus­
gewiesenen Eigenkapital.
Mit dem Kapitalmanagement wird die Sicherstellung der nachstehend beschriebenen
Ziele beabsichtigt. Das notwendige Kapital für die operative Tätigkeit soll aus selbst erarbeiteten Mitteln bezogen werden. Zur Steuerung des Kapitals werden die Dividenden an
die Aktionäre angepasst. Finanzverbindlichkeiten sollen in der Regel aus eigener Kraft
innerhalb von drei bis fünf Jahren zurückbezahlt werden können. Es wird angestrebt, den
Aktio­nären eine Dividende auszuschütten, die sich in der Höhe von 35 bis 45 Prozent des
Ergebnisses bewegt. Der Eigenfinanzierungsgrad soll langfristig deutlich über 50 Prozent
liegen.
93
Tamedia-Gruppe
Finanzinstrumente
Anmerkung 37
Kategorie 2014 2013 in CHF 000 Flüssige Mittel 1
Kurzfristige Finanzanlagen 4
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2
Kurzfristige Finanzforderungen 2
Übrige langfristige Finanzanlagen davon sonstige Beteiligungen 3
davon Darlehensforderungen 2
davon sonstige langfristige Finanzanlagen 2
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 5
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5
Übrige Verbindlichkeiten 5
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 5
davon zusammengefasst nach Kategorien (IAS 39) Flüssige Mittel 1
Darlehen und Forderungen 2
Zur Veräusserung gehaltene Finanzinstrumente 3
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente 4
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 5
Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert
97 452
23
182 158
1 359
8 577
–
6 469
2 108
74 650
32 779
13 605
21 892
97 452
192 094
–
23
142 927
97 452
23
182 158
1 359
7 975
–
5 867
2 108
74 990
32 779
13 605
22 047
97 452
191 493
–
23
143 422
54 140
127
173 938
7 002
8 671
50
8 169
452
7 811
54 400
16 949
187 032
54 140
189 561
50
127
266 192
Der Marktwert wird wo möglich durch Marktkurse bestimmt. Wo solche nicht vorliegen,
werden alternativ eigene Berechnungen angestellt. Diese basieren in der Regel auf der
«Discounted Cash Flow»-Methode.
Tamedia wendet zur Bestimmung des Marktwertes von Finanzinstrumenten die folgenden Hierarchiestufen an:
–Klasse 1
Kotierter, unveränderter Marktpreis in aktiven Märkten.
–Klasse 2
Marktwerte, die auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden. Dabei werden
entweder notierte Preise auf nicht aktiven Märkten oder nicht notierte Preise berücksichtigt. Zudem können solche Verkehrswerte auch indirekt aus Preisen abge­leitet werden.
–Klasse 3
Marktwerte, die nicht auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden.
Die in den kurz- und langfristigen Finanzanlagen und Finanzverbindlichkeiten gehaltenen
Devisentermin- und Zinsabsicherungsgeschäfte sind die einzigen Finanzinstrumente, die
in der Klasse 2 der Hierarchiestufen der Marktwerte gruppiert werden. Alle übrigen zum
Fair Value bewerteten Finanzinstrumente sind der Klasse 1 zugeordnet.
94
54 140
127
173 938
7 002
7 932
50
7 430
452
7 905
54 400
16 949
187 117
54 140
188 822
50
127
266 371
Devisentermingeschäfte
in CHF 000 2014 2013
Kontraktvolumen 55 899 52 040
Marktwert, fällig (449) (29)
unter 1 Jahr (449) (29)
1 bis 5 Jahre – –
über 5 Jahre – –
Angaben zu Cash Flow Hedge Als Cash Flow Hedge direkt im Gesamtergebnis erfasst per 31. Dezember 5 109
Im Rahmen der vorgesehenen Absicherung verwendet (146) 894
Direkt in der Erfolgsrechnung erfasst 20 61
Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos aus den Rahmenvereinbarungen für Zeitungsund Zeitschriften­papier bestanden am Bilanzstichtag Euro-Termingeschäfte im Gesamt­um­
fang von 55.9 Mio. CHF. Nach dem Bilanzstichtag wurden keine zusätzlichen Absicherungs­
geschäfte abgeschlossen. Die Absicherungsgeschäfte werden bei Realisation zusammen
mit der zugrunde liegenden Transaktion erfolgswirksam erfasst.
Der Marktwert dieser derivativen Finanzinstrumente wird je nach Fälligkeit unter den
kurzfristigen oder langfristigen Finanzforderungen oder -verbindlichkeiten ausgewiesen.
Anmerkung 38
Verpfändete oder abgetretene Aktiven
in CHF 000 2014 2013
Grundpfandsicherungen für Finanzverbindlichkeiten 239 133
auf Grundstücken und Gebäuden mit einem Wert von 206 431
Für Abonnements-Versicherung verpfändete Aktiven 320
aus Wertschriften mit einem Wert von 320
Verpfändete oder abgetretene Aktiven 239 453
aus Aktiven mit einem konsolidierten Wert von 206 751
Anmerkung 39
239 133
208 852
600
1 207
239 733
210 058
Brandversicherungswerte der Sachanlagen
in CHF 000 2014 2013
Total 1 083 971 1 083 195
95
Tamedia-Gruppe
Beteiligungen
Anmerkung 40
Per 31. Dezember 2014 umfassen die Gruppengesellschaften von Tamedia:
2
2
Name Sitz Währung Grundkapital Geschäfts- K
onsolidierungs- KonzernKonzern
(in CHF 000) bereich methode Kapitalanteil Stimmenanteil
2014 2014
Tamedia AG Zürich CHF
20 Minuten AG Zürich CHF
20 minuti Ticino SA Lugano CHF
MetroXpress A/S Kopenhagen DKK
TicinOnline SA Breganzona CHF
Doodle AG Zürich CHF
DZZ Druckzentrum Zürich AG Zürich CHF
Edita SA Luxemburg EUR
Espace Media AG Bern CHF
DZB Druckzentrum Bern AG Bern CHF
Schaer Thun AG Thun CHF
Berner Oberland Medien AG Uetendorf CHF
Thuner Amtsanzeiger 1Thun CHF
FashionFriends AG Langenthal CHF
Homegate AG Zürich CHF
ImmoStreet.ch Lausanne CHF
Jobcloud AG Zürich CHF
Jobsuchmaschine AG Zürich CHF
Karriere.at GmbH Linz EUR
x28 AG Thalwil CHF
Newsnet 1Zürich CHF
MoneyPark AG Freienbach CHF
Olmero AG Opfikon CHF
Schweizerische Depeschenagentur AG Bern CHF
Search.ch AG Zürich CHF
SMD Schweizer Mediendatenbank AG Zürich CHF
Swissdox AG Zürich CHF
Starticket AG Zürich CHF
Swiss Classified Media AG Zürich CHF
car4you Schweiz AG Zürich CHF
Tutti.ch
AG Zürich CHF
106 000
5 000
300
662
1 100
100
100
50
5 000
9 900
2 250
500
–
231
1 000
700
25 247
100
40
100
–
292
208
2 000
100
900
100
800
100
1 200
1 100
R/N/D
N/D
N/D
N
D
D
R
N
R
R
R
R
R
D
D
D
D
D
D
D
D
D
D
N
D
N
R
D
D
D
D
1 Einfache Gesellschaft
2 Die aufgeführten Anteile von indirekten Beteiligungen berücksichtigen Minderheitsanteile an den jeweiligen Muttergesellschaften.
Geschäftsbereich N = Print National
R = Print Regional
D = Digital
Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden V = Vollkonsolidierung
E = Equity-Bewertung
96
V
V
E
V
E
V
V
E
V
V
V
E
E
V
V
E
V
V
E
E
V
E
V
E
V
E
E
V
E
E
E
–
100.0%
50.0%
100.0%
25.8%
100.0%
100.0%
50.0%
100.0%
100.0%
100.0%
50.0%
45.0%
65.0%
90.0%
18.0%
50.0%
50.0%
24.5%
10.0%
81.3%
20.4%
97.7%
29.4%
75.0%
33.3%
33.3%
75.0%
50.0%
50.0%
50.0%
–
100.0%
50.0%
100.0%
25.8%
100.0%
100.0%
50.0%
100.0%
100.0%
100.0%
50.0%
45.0%
65.0%
90.0%
18.0%
50.0%
50.0%
24.5%
10.0%
81.3%
20.4%
97.7%
29.4%
75.0%
33.3%
33.3%
75.0%
50.0%
50.0%
50.0%
2
2
Name Sitz Währung Grundkapital Geschäfts- K
onsolidierungs- KonzernKonzern (in CHF 000) bereich methode Kapitalanteil Stimmenanteil
2014 2014
Tagblatt der Stadt Zürich AG Zürich CHF
Tamedia Publications romandes SA Lausanne CHF
CIL Centre d’Impression Lausanne SA Lausanne CHF
Editions Le Régional SA Vevey CHF
LC Lausanne Cités SA Lausanne CHF
LS Distribution Suisse SA Corminbœuf CHF
Point Prod’ SA Carouge CHF
Société de Publications Nouvelles SPN SA Genf CHF
Virtual Network SA Nyon CHF
Trendsales ApS Kopenhagen DKK
Trendsales Finland Oy Helsinki EUR
TVtäglich 1Zürich CHF
Verlag Finanz und Wirtschaft AG Zürich CHF
Zattoo Schweiz AG Zürich CHF
Zürcher Regionalzeitungen AG (vormals Ziegler Druck- und Verlags-AG) Winterthur CHF
Aktiengesellschaft des Winterthurer Stadtanzeiger Winterthur CHF
DZO Druck Oetwil a.S. AG Oetwil a.S. CHF
Zürcher
Oberland
Medien
AG
Wetzikon
CHF
200
7 500
10 000
482
50
30 000
155
1 000
100
125
28
–
1 000
130
475
300
5 000
1 800
R
R
R
R
R
R
R
R
D
D
D
R
N
D
R
R
R
R
V
V
V
V
E
E
E
E
E
V
V
E
V
E
V
V
V
E
85.0%
100.0%
100.0%
87.8%
50.0%
35.0%
30.0%
50.0%
20.0%
88.0%
44.9%
50.0%
100.0%
39.4%
100.0%
100.0%
100.0%
37.6%
85.0%
100.0%
100.0%
87.8%
50.0%
35.0%
30.0%
50.0%
20.0%
88.0%
44.9%
50.0%
100.0%
39.4%
100.0%
100.0%
100.0%
37.6%
1 Einfache Gesellschaft
2 Die aufgeführten Anteile von indirekten Beteiligungen berücksichtigen Minderheitsanteile an den jeweiligen Muttergesellschaften.
Geschäftsbereich N = Print National
R = Print Regional
D = Digital
Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden V = Vollkonsolidierung
E = Equity-Bewertung
Die wesentlichen Veränderungen bei den konsolidierten Beteiligungen werden in
­Anmerkung 1 erläutert, diejenigen bei Beteiligungen an assoziierten Gesellschaften und
Joint Ventures in Anmerkung 11.
97
Tamedia-Gruppe
Transaktionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften
Anmerkung 41
Transaktionen zwischen Tamedia und assoziierten Gesellschaften sowie Joint Ventures
haben hauptsächlich in den Bereichen Druck- und Medienumsatz stattgefunden.
in CHF 000 Assoziierte Gesellschaften 1
Joint Ventures 1Pensionskassen Verwaltungsrat und Unternehmensleitung 2014 2013 2014 2013 2014 2013 2014 2013
Umsatz 5 041 12 980 24 773 24 266 – – 655 –
Betriebsaufwand (10 676) (15 285) – (195) (25 520) (25 538) (14 822) (13 010)
Finanzergebnis – – 133 (1) – – – –
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 737 2 409 2 798 3 234 – – 55 –
Darlehensforderungen – – 4 670 5 697 – – – –
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 307 2 366 2 – – – 1 1
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – – – – 856 1 920 – –
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten – – – – – – – –
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
–
–
4 563
3 800
–
–
–
–
1 Assoziierte Gesellschaften und Joint Ventures werden nach der Methode des Equity-Accounting in der Jahresrechnung erfasst. Neben den in der Anmerkung 42 und im Vergütungsbericht ausgewiesenen Transaktionen
im Zusammenhang mit Verwaltungsräten und der Unternehmensleitung hat Tamedia
mit der FMA Fachmedien Agrar AG, auf die Martin Kall einen massgebenden Einfluss hat,
Umsatz in Höhe von 0.7 Mio. CHF für Miete von Büroräumlichkeiten sowie für Druckleistungen erzielt. Die Entschädigungen an Verwaltungsrat und Unternehmensleitung und
die in Anmerkung 42 und im Vergütungsbericht erläuterten Beziehungen mit Gesellschaften, die durch Verwaltungsräte der Tamedia kontrolliert werden, sind unter den
Transaktionen mit Verwaltungsrat und Unternehmensleitung erfasst.
Es bestehen keine Garantien im Zusammenhang mit den Darlehensforderungen sowie
Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahestehenden Personen und Gesellschaften.
Entschädigungen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unternehmensleitung
Die aufgeführten Entschädigungen geben die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten
Aufwendungen wieder (unabhängig von deren Auszahlungsdatum). Unter den amtierenden
Mitgliedern werden jeweils auch jene berücksichtigt, die im Berichtsjahr ihre Funktion
beendet haben. Es wurden keine Vergütungen an ehemalige Mitglieder und nahestehende
Personen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unternehmensleitung aus­gerichtet.
Aus dem Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr
2012 wurden einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung insgesamt 531 eigene
Aktien abgegeben.
98
Anmerkung 42
Gesamtbetrag der Entschädigungen an Verwaltungsrat, Beirat und
Unternehmensleitung
1
in CHF 000 Verwaltungsrat
Beirat Digital Unternehmens- Total
leitung 2014 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 6.0 7.0 20.0
Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 2 5.8 3 7.0 4 19.8
Honorare/Saläre 2 082 100 3 599 5 781
2 852 6 2 852
Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2014 5– – 347 7 347
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2013 5– – 146 146
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2012 5– – 69 69
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2011 5– – 110 110
1 205
Vorsorge und Sozialleistungen 228 1 976 Auslagen/Pauschalspesen 108 – 129 237
Sachleistungen – – – –
Übrige Entschädigungen – – – –
Total
2 418 101 8 227 10 747
2013 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 5.0 7.0 19.0
Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 2 5.0 3 7.0 4 19.0
Honorare/Saläre 2 269 20 3 477 5 766
1 507 6 1 507
Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2013 5– – 185 7 185
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2012 5– – 69 69
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2011 5– – 110 110
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2010 5– – 23 23
1 096
Vorsorge und Sozialleistungen 230 – 867 Auslagen/Pauschalspesen 108 – 129 237
Sachleistungen – – – –
Übrige Entschädigungen – – – –
Total 2 607 20 6 366 8 992
1 Der Verwaltungsrat setzt sich zurzeit zusammen aus dem vollamtlichen Präsidenten/Verleger und nicht exekutiven Mitgliedern.
2 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte:
Marina de Planta seit 11. April 2014
Claudia Coninx-Kaczynski seit 26. April 2013
Martin Kall seit 26. April 2013
Tibère Adler bis 11. April 2014
Martin Bachem bis 26. April 2013
Andreas Schulthess bis 26. April 2013
3 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte:
Emily Bell seit 28. Februar 2014
Durchschnitt 2013 ermittelt seit 1. Oktober 2013.
4 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte:
Marcel Kohler seit 1. Januar 2013
Martin Kall bis 6. Dezember 2012
5 Siehe Angaben zum Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmensleitung.
6 In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt der Ausweis für den Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital basierend auf der im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten
Abgrenzung. Für den Ausweis im Vergütungsbericht wird dagegen der Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital bei seiner Zuteilung im 2012 berücksichtigt.
7 In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt der Ausweis der aktienbasierten Vergütungen basierend auf den im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Werten. Für den Ausweis
im Vergütungsbericht werden dagegen die aktienbasierten Vergütungen bei ihrer Zuteilung berücksichtigt.
99
Tamedia-Gruppe
Zusätzliche Honorare und Vergütungen
Im Berichtsjahr hat Tamedia die Groupe Edipresse, auf die Pierre Lamunière einen massgebenden Einfluss hat, für Miete von Büroräumlichkeiten im Umfang von 4.0 Mio. CHF
entschädigt. Die im Vorjahr bezahlte Miete belief sich auf 4.0 Mio. CHF.
Gewinnbeteiligungsprogramm Unternehmensleitung
Das aktuelle Gewinnbeteiligungsprogramm ist für 2014 gültig. Berechtigt sind Mitglieder
der Unternehmensleitung ab dem zweiten Dienstjahr. Die Ausrichtung erfolgt, wenn die
Ergebnismarge (Ergebnis im Verhältnis zum Umsatz) der Tamedia-Gruppe 8.0 Prozent
erreicht oder übersteigt. Vom die Ergebnismarge von 8.0 Prozent übersteigenden Betrag
wird eine jeweils zu bestimmende Gewinnbeteiligung zu 50 Prozent in bar ausbezahlt
und zu 50 Prozent in Aktien zugeteilt.
Die Barzahlung erfolgt nach Veröffentlichung des konsolidierten Jahresergebnisses von
Tamedia. Die Aktien werden im Rechnungsjahr, in dem der Anspruch erworben wurde,
zugeteilt. Die Anzahl zugeteilter Aktien wird anhand des Durchschnittskurses der letzten
30 Tage vor dem 31. Dezember des jeweiligen Rechnungsjahres bestimmt. Die Aktien
werden unter der Voraussetzung übereignet, dass das Arbeitsverhältnis des Beteiligten am
31. Dezember des dritten Jahres nach dem Rechnungsjahr, in dem der Anspruch auf die
Aktienzuteilung erworben wurde, nicht zuvor durch den Beteiligten gekündigt wurde.
Die Erfassung in der Erfolgsrechnung erfolgt pro rata über vier Jahre. Die Erfassung pro
rata über vier Jahre kann dazu führen, dass auch in Berichtsperioden, in denen kein
neuer Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung entsteht, ein anteiliger Ausweis erfolgt.
Für die im Geschäftsjahr 2011, 2012 und 2013 zugeteilten Aktien wurden im laufenden
Jahr 0.11 Mio. CHF, 0.07 Mio. CHF und 0.15 Mio. CHF als Personalaufwand erfasst.
Für das Geschäftsjahr 2014 wird der Unternehmensleitung eine Gewinnbeteiligung in
der Höhe von 1.73 Mio. CHF ausgerichtet. Für die zugeteilten Aktien sind 0.35 Mio. CHF
als Personalaufwand erfasst.
Im Rahmen des Gewinnbeteiligungsmodells der Unternehmensleitung wurden 2014
den Mitgliedern der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2010 insgesamt 1 228
und einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2012
insgesamt 531 eigene Aktien abgegeben. Bemessen am Marktwert am Zuteilungsdatum
beläuft sich der Gesamtwert dieser Aktien auf 0.2 Mio. CHF.
Aktienanteil aus der Gewinnbeteiligung der Unternehmensleitung
in Stück 2014 2013
Stand 1. Januar Ausgeübt Zugeteilt Stand 31. Dezember davon ausübbar 15 001 (1 759) 1 10 957 24 199 4 033 22 213
(12 875)
5 663
15 001
1 228
1 Setzt sich zusammen aus 1 228 eigenen Aktien, die den Mitgliedern der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2010 und 531 eigene Aktien, die einem
ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2012 abgegeben wurden.
100
in CHF/ Zuteilungsdatum Aktien in Stück 31.12.2010
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2013
31.12.2014
Gesperrt bis Marktwert am Marktwert am Ausstehende Ausstehende
Zuteilungsdatum Bilanzstichtag Anrechte 2014 Anrechte 2013
31.12.2013
31.12.2014
31.12.2015
31.12.2016
31.12.2017
124.1
116.5
102.7
107.9
126.9
126.9
126.9
126.9
126.9
126.9
– 1 228
4 033 4 033
3 546 1 4 077
5 663 5 663
10 957 –
1 531 eigene Aktien wurden einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2012 abgegeben.
Aktienbesitz der Unternehmensleitung
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen Christoph Tonini 1 379
Christoph Brand –
Ueli Eckstein –
Marcel Kohler 20
Sandro Macciacchini 691
Serge Reymond –
Andreas Schaffner 101
Anmerkung 43
1 379
–
–
20
691
–
101
Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
857
–
–
20
86
–
–
857
–
–
20
86
–
–
Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodell
Das für das Geschäftsjahr 2014 gültige Gewinnbeteiligungsprogramm von Tamedia sieht
die Ausschüttung einer Gewinnbeteiligung vor, wenn Tamedia eine Ergebnismarge
(Ergebnis zu Umsatz) von mindestens 4 Prozent erreicht. Sobald das Ergebnis 4 Prozent
des Umsatzes übersteigt, werden 5.75 Prozent des Betrages, der diese Marge übersteigt, an
die Tamedia-Mitarbeitenden ausgeschüttet. Mit einer Ergebnismarge von 14.3 Prozent
wurde die notwendige Marge im vergangenen Berichtsjahr überschritten. Tamedia erwartet
deshalb eine Auszahlung von insgesamt 6.6 Mio. CHF (Vorjahr 4.9 Mio. CHF) als Gewinnbeteiligung an die Mitarbeiter. Der Aufwand für die Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligung
ist im Abschluss 2014 im Personalaufwand erfasst.
Die Möglichkeit, die Gewinnbeteiligung in Aktien statt in bar zu beziehen, fällt mit der
Anpassung des Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodells weg. Die Mitarbeitenden
konnten bis 2014 (Auszahlung 2014 auf Basis des Geschäftsjahres 2013) wählen, ob sie die
Gewinnbeteiligung in bar oder in Aktien beziehen möchten. Bis anhin erfolgte die
Umrechnung der Gewinnbeteiligung in Aktien zum durchschnittlichen Schlusskurs der
Aktien innerhalb der letzten zehn Tage vor Zuteilung der Aktien. Die Aktien unterlagen
einer Sperrfrist von einem Jahr. Die Erfüllung der Ansprüche erfolgte aus dem Bestand an
eigenen Aktien. Für die Gewinnbeteiligung am Ergebnis 2013 wurden 2 726 Aktien zugeteilt.
101
Tamedia-Gruppe
Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Ricardo-Gruppe
Tamedia übernimmt die Ricardo-Gruppe vom südafrikanischen Medienkonzern Naspers. Die
Ricardo-Gruppe betreibt den Online-Marktplatz ricardo.ch, die Fahrzeugplattform autoricardo.
ch, die Kleinanzeigenplattform olx.ch sowie das Online Shopping Center ricardoshops.ch. Mit
der Investition in die Ricardo-Gruppe stärkt Tamedia ihre führende Stellung im Schweizer
Onlinemarkt.
Die in der ricardo.ch AG zusammengefasste Ricardo-Gruppe mit Sitz in Zug beschäftigt
rund 190 Mitarbeitende in der Schweiz sowie ein 30-köpfiges Entwicklerteam in Frankreich. 2014 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 40 Millionen Franken.
Einem rentablen Kerngeschäft standen dabei Investitionen in ähnlicher Grössenordnung
in den Ausbau von olx.ch, autoricardo.ch sowie die Lancierungskosten für ricardoshops.ch
gegenüber.
Der Kaufpreis für die ricardo.ch AG liegt bei 240.0 Millionen Franken in bar. Die Bezahlung des Kaufpreises wird durch eigene Mittel und im notwendigen Umfang durch eine
Finanzierung erfolgen. Diese wird durch eine Änderung und Anpassung des bereits bestehenden syndizierten Kreditvertrages für diese Transaktion bereitgestellt.
Die Transaktion steht unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Eidgenössische Wettbewerbskommission. Zu den Aktiven und Verbindlichkeiten, die bei der Erstkonsolidierung
übernommen würden, können deshalb noch keine Angaben gemacht werden.
Swiss Classified Media AG
Tamedia übernimmt die 50-Prozent-Beteiligung der norwegischen Schibsted Media Group
an der bisher gemeinsam gehaltenen Tochtergesellschaft Swiss Classified Media AG, die
die Kleinanzeigenplattform tutti.ch und den Autoanzeigenmarkt car4you.ch betreibt. Die
Schibsted Media Group und Tamedia haben vereinbart, die Zusammenarbeit im Bereich
Strategie, Entwicklung und Technik in der Schweiz ungeachtet der neuen Eigentumsverhältnisse während der nächsten drei Jahre fortzusetzen.
Der Kaufpreis für die Beteiligung von Schibsted an der Swiss Classified Media AG setzt
sich aus 15 Mio. EUR in bar sowie einer erfolgsabhängigen Zahlung von maximal 12.5 Mio.
CHF im Jahr 2019 zusammen. Diese basiert auf der Entwicklung von tutti.ch bis im Jahr 2018.
Die Transaktion steht unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Eidgenössische Wettbewerbskommission.
Ziegler Druck
Tamedia plant den Akzidenzdruck von Ziegler Druck in Winterthur auf Ende 2015 einzustellen und reagiert mit diesem Entscheid auf die anhaltend defizitäre Situation im
Akzidenzdruckgeschäft, die sich seit der Übernahme von Ziegler Druck durch Tamedia
vor einem Jahr nicht nachhaltig verbessern liess.
Die Einstellung des Akzidenzdrucks von Ziegler Druck betrifft voraussichtlich insgesamt 106 Mitarbeitende, davon wird 15 Mitarbeitenden eine Frühpensionierung angeboten.
Für weitere 13 Mitarbeitende konnte durch die Übernahme von Betriebsteilen eine
Anschlusslösung gefunden werden. Die fünf Lernenden werden ihre Ausbildung entweder
bei Tamedia oder bei einem Partner beenden können. Für insgesamt 73 Mitarbeitende
wird nach einer geeigneten Anschlusslösung gesucht. Hierfür wird gemeinsam mit einem
Stellenvermittler ein Jobcenter aufgebaut. Für die betroffenen Mitarbeitenden wurde
102
Anmerkung 44
gemeinsam mit den Sozialpartnern ein Sozialplan ausgearbeitet. Der Schliessungs­
entscheid des Rollen-Akzidenzdruck steht unter Vorbehalt der gesetzlichen Mitwirkungsrechte der Mitarbeitenden.
Der Digitaldruck, der sich in den letzten Jahren erfolgreich entwickelte, wird per 1. April
2015 an die Stämpfli AG mit Hauptsitz in Bern veräussert. Sämtliche 9 Mitarbeitenden des
Geschäftsbereichs Digitaldruck werden weiterbeschäftigt. Die Stämpfli AG wird das
Digitaldruckgeschäft von Ziegler Druck im Raum Zürich weiterführen.
Der Bogenoffsetdruck wird ebenfalls per 1. April 2015 an die Schellenberg Druck AG
verkauft. Schellenberg Druck plant bis zum Schliessungszeitpunkt am heutigen Standort
weiter zu produzieren und stellt anschliessend die Weiterführung dieses Betriebsteils
sicher. Die Schellenberg Druck AG übernimmt die vier Mitarbeitenden des Bereichs
Bogenoffsetdruck.
103
Tamedia-Gruppe
Bericht der Revisionsstelle
An die Generalversammlung der Tamedia AG, Zürich
Als Revisionsstelle haben wir die Konzernrechnung der Tamedia AG, bestehend aus
Erfolgsrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung, Veränderung
des Eigenkapitals und Anhang (Seiten 37 bis 103), für das am 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrechnung in Übereinstimmung mit
den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den gesetzlichen Vorschriften
verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung
und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung
einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und
die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem
schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards sowie den International
Standards on Auditing vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so
zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Konzern­
rechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung
von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und
sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen
Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher
Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der
Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es
für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen
entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über
die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem
die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der
Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung
der Konzernrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnach­
weise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2014
abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
der Vermögens-, Finanz- und Ertrags­lage in Übereinstimmung mit den IFRS und entspricht
dem schweizerischen Gesetz.
104
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisions­
aufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und
keine mit unserer Unab­hängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard
890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes
internes Kontrollsystem für die Auf­stellung der Konzernrechnung existiert.
Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen.
Zürich, 23. Februar 2015
Ernst & Young AG
Reto Hofer
Zugelassener Revisionsexperte
(Leitender Revisor)
Andreas Blank
Zugelassener Revisionsexperte
105
Tamedia AG
Tamedia AG
Erfolgsrechnung
in CHF 000 2014 2013
Medienumsatz 238 844 246 648
Druckumsatz 4 995 3 796
Gewinn aus dem Verkauf von Anlagen – 129
Ertrag aus nicht verwendeten Rückstellungen 298 508
Sonstiger Betriebsumsatz 109 311 101 255
Übriger Betriebsumsatz 109 609 101 892
Betriebsumsatz 353 449 352 336
Materialaufwand und Fremdleistungen (57 514) (67 410)
Personalaufwand (116 413) (109 025)
Übriger Betriebsaufwand (134 686) (136 645)
Betriebsergebnis vor Abschreibungen 44 835 39 256
Abschreibungen (10 356) (9 649)
Betriebsergebnis 34 479 29 608
Finanzertrag 164 413 109 943
Finanzaufwand (59 277) (52 857)
Finanzergebnis 105 136 57 086
Ergebnis vor Steuern 139 615 86 694
Ertragssteuern (6 904) (4 009)
Ergebnis 132 711 82 685
106
Bilanz
Aktiven
in CHF 000, per 31. Dezember 2014 2013
Flüssige Mittel 12 867
Kurzfristige Finanzanlagen 374
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten, abzüglich Delkredere 33 762
gegenüber Nahestehenden und Aktionären 544
gegenüber Gruppengesellschaften 8 748
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 43 054
Übrige kurzfristige Forderungen gegenüber Dritten 2 464
gegenüber Gruppengesellschaften 2 401
Übrige kurzfristige Forderungen 4 872
Aktive Rechnungsabgrenzungen gegenüber Dritten 3 131
gegenüber Gruppengesellschaften 19 142
Aktive Rechnungsabgrenzungen 22 273
Vorräte 50
Umlaufvermögen 83 490
Sachanlagen Gebäude und Bauten 94 480
Übrige Sachanlagen 30 939
Sachanlagen 125 419
Langfristige Finanzanlagen Beteiligungen, abzüglich Wertberichtigung 1 372 273
Übrige langfristige Finanzanlagen bei Dritten 840
bei Nahestehenden und Aktionären 4 670
bei Gruppengesellschaften 60 710
Langfristige Finanzanlagen 1 438 493
Immaterielle Anlagen 11 866
Anlagevermögen 1 575 778
Aktiven 1 659 268
5 090
335
41 255
834
9 776
51 865
1 773
2 015
3 788
3 099
14 777
17 877
46
79 001
92 979
37 136
130 114
1 361 894
940
5 970
60 185
1 428 989
13 161
1 572 265
1 651 266
107
Tamedia AG
Passiven
in CHF 000, per 31. Dezember 2014 2013
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten 70 581 754
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 70 581 754
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 7 521 16 073
gegenüber Nahestehenden und Aktionären 4 760
gegenüber Gruppengesellschaften 6 754 8 585
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14 280 25 419
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 5 818 7 598
gegenüber Gruppengesellschaften 38 171 55 995
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 43 989 63 593
Passive Rechnungsabgrenzungen gegenüber Dritten 124 476 109 130
gegenüber Gruppengesellschaften – 1 306
Passive Rechnungsabgrenzungen 124 476 110 437
Kurzfristige Rückstellungen 536 938
Kurzfristiges Fremdkapital 253 861 201 140
Langfristige Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten – 170 120
gegenüber Nahestehenden und Aktionären 2 394 1 750
gegenüber Gruppengesellschaften 331 600 297 200
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 333 994 469 070
Langfristige Rückstellungen 2 534 2 489
Langfristiges Fremdkapital 336 528 471 558
Fremdkapital 590 389 672 699
Aktienkapital 106 000 106 000
Gesetzliche Reserven Allgemeine gesetzliche Reserven 53 000 53 000
1
Reserven aus Kapitaleinlage 27 060 27 060
Reserve für eigene Aktien 374 335
Gesetzliche Reserven 80 434 80 395
Freie Reserve 749 734 710 450
Bilanzgewinn Vortrag vom Vorjahr – –
Fusionsverlust – (963)
Ergebnis 132 711 82 685
Bilanzgewinn 132 711 81 722
Eigenkapital 1 068 879 978 567
Passiven 1 659 268 1 651 266
1 27.0 Mio. CHF resultieren aus einer Mutterabsorption und wurden von den Steuerbehörden nicht als Reserven aus Kapitaleinlage anerkannt.
108
Anhang zur Jahresrechnung
Grundlagen
Die Jahresrechnung der Tamedia AG ist nach den Vorschriften des schweizerischen Aktien­
rechts erstellt. Sie ergänzt die nach den International Financial Reporting Standards (IFRS)
aufgestellte konsolidierte Jahresrechnung (Seiten 37 bis 103). Der in dieser Jahresrechnung
ausgewiesene Bilanzgewinn ist für die von der Generalversammlung zu beschliessende
Gewinnverwendung massgebend.
Während die konsolidierte Jahresrechnung über die wirtschaftliche Situation der
Gruppe als Ganzes orientiert, beziehen sich die Informationen in der Jahresrechnung der
Tamedia AG (Seiten 106 bis 114) auf die Konzernmuttergesellschaft allein. Zudem sind die
beiden Jahresrechnungen wegen unterschiedlicher Rechnungslegungsgrundsätze (konso­
lidierte Jahresrechnung nach IFRS bzw. Jahresrechnung des Stammhauses Tamedia AG
nach Aktienrecht) nur beschränkt vergleichbar.
Die nachfolgende Darstellung zeigt die wichtigsten Produkte und Dienstleistungen, die
direkt im Stammhaus Tamedia AG geführt werden. Die Beteiligungen der Tamedia AG sind
unter Anmerkung 40 der konsolidierten Jahresrechnung aufgeführt.
Print Regional
– Tages-Anzeiger
– Stellenmarkt
– Customer Contact Center
– Verlagslogistik
Print National
– Annabelle
– Das Magazin
– Schweizer Familie
– SonntagsZeitung
Digital
– Newsnet
109
Tamedia AG
Anmerkungen
Veränderung freie Reserven
Anmerkung 1
in CHF 000 2014 2013
Stand per 1. Januar 710 450 (Entnahme)/Zuweisung freie Reserven 39 323 Übertrag von/(an) Reserve für eigene Aktien (39) Stand per 31. Dezember 749 734 596 045
96 489
17 915
710 450
Bürgschaften, Garantieverpflichtungen und Pfandbestellungen zugunsten Dritter
Anmerkung 2
in CHF 000 2014 2013
Rangrücktrittserklärungen für Nahestehende 4 150 5 696
Gruppengesellschaften 26 475 26 475
Total 30 625 32 171
Verpfändete Aktiven zur Sicherung eigener Verpflichtungen
Anmerkung 3
in CHF 000 2014 2013
Immobilien – Buchwert der Grundstücke und Gebäude 94 480 92 979
Wertschriften 320 400
Grundpfandrechte (Schuldbriefe) – total nominell 140 700 140 700
davon im Eigenbesitz (frei verfügbar) – –
Hinterlegt zur Sicherung eigener Verpflichtungen Beanspruchte Kredite bzw. Deckung 140 700 140 700
Verpfändete Wertschriften für Aboversicherung 264 299
Leasingverbindlichkeiten
Anmerkung 4
in CHF 000 2014 2013
Leasingverträge (zukünftige Verpflichtungen) 2 088 247
davon kurzfristig 610 194
davon langfristig 1 478 53
Brandversicherungswerte der Sachanlagen (inkl. Neuwertzusatz)
Anmerkung 5
in CHF 000 2014 2013
Gebäude Maschinen und Einrichtungen 1
1 Es handelt sich um die Gruppen-Versicherungspolice.
110
225 638 684 712 239 480
683 212
Anmerkung 6
Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen
in CHF 000 2014 2013
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kontokorrentschuld gegenüber fremden Stiftungen 106 128
Anmerkung 7
Veränderung stille Reserven
in CHF 000 2014 2013
Netto-Abnahme – –
Anmerkung 8
Beteiligungen
Siehe Anmerkung 40 der konsolidierten Jahresrechnung.
Anmerkung 9
Entschädigungen und Aktienbesitz des Verwaltungsrates, des Beirates und der
Unternehmensleitung
Die Offenlegungen zu den Vergütungen nach der Verordnung gegen übermässige Vergü­
tungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften erfolgen im Vergütungsbericht. Die
Angaben zum Aktienbesitz des Verwaltungsrates, zum Aktienbesitz des Beirates und zum
Aktienbesitz der Unternehmensleitung werden gemäss den Vorschriften des schweizeri­
schen Obligationenrechts Art. 663 c zusätzlich untenstehend offen gelegt.
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien1
eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
Pietro Supino 33 338
2
Tibère Adler –
Claudia Coninx-Kaczynski 3350
Marina de Planta 4–
Martin Kall 13 831
Pierre Lamunière –
Konstantin Richter 16 229
Iwan Rickenbacher 50
1 439 160
–
1 265 387
–
13 831
1 804
726 295
400
Aktien in Total Aktien1
eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
33 338
–
350
–
13 831
–
16 229
50
1 439 160
–
1 265 387
–
13 831
1 804
726 295
400
1 2 3 4 Inklusive Nutzniessungen und Begünstigungen.
Keine Angaben für 2014, da Tibère Adler anlässlich der Generalversammlung im April 2014 aus dem Verwaltungsrat austrat.
Der Bestand versteht sich zuzüglich des Eigentums an 393 233 Namenaktien mit Nutzniessungsrecht von Hans-Heinrich Coninx.
Für 2013 erfolgt keine Angabe, da Marina de Planta erst auf die Generalversammlung im April 2014 als Mitglied des Verwaltungsrats gewählt wurde.
111
Tamedia AG
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
Emily Bell –
Markus Gross –
Mathias Müller von Blumencron –
Sverre Munck –
Thomas Sterchi –
–
–
–
–
–
Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen Christoph Tonini 1 379
Christoph Brand –
Ueli Eckstein –
Marcel Kohler 20
Sandro Macciacchini 691
Serge Reymond –
Andreas Schaffner 101
1 379
–
–
20
691
–
101
Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
857
–
–
20
86
–
–
857
–
–
20
86
–
–
Anmerkung 10
Siehe Anmerkung 44 der konsolidierten Jahresrechnung.
Eigene Aktien
Siehe Anmerkung 31 der konsolidierten Jahresrechnung.
112
Anmerkung 11
Anmerkung 12
Grossaktionäre
1
1
1
Name 2014
2013
2012
Dr. Severin Coninx, Bern 13.20% 13.20%
Rena Maya Coninx Supino, Zürich 12.95% 12.95%
Dr. Hans Heinrich Coninx, Küsnacht 11.93% 2 11.93%
Annette Coninx Kull, Wettswil a.A. 11.85% 3 11.85%
Ellermann Lawena Stiftung, FL-Vaduz 6.94% 6.94%
Ellermann Pyrit GmbH, D-Stuttgart 6.93% 6.93%
Ellermann Rappenstein Stiftung, FL-Vaduz 5.86% 5.86%
Übrige Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 2.15% 2.15%
Total Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 71.80% 71.80%
Tweedy Browne Company LLC 4.53% 4.53%
Regula Hauser-Coninx, Weggis 4.63% 4.63%
Montalto Holding AG, Zug 1.83% 1.83%
Epicea Holding AG, Zug 1.42% 1.42%
Weitere Mitglieder der Aktionärsgruppe 0.69% 0.69%
Total Mitglieder Aktionärsgruppe Reinhardt-Scherz 3.94% 3.94%
13.20%
12.95%
11.93%
11.85%
6.94%
6.93%
5.86%
2.15%
71.80%
4.53%
4.63%
1.83%
1.42%
0.69%
3.94%
1 Die Angaben per 31. Dezember beziehen sich auf die total ausgegebenen 10.6 Mio. Namenaktien.
2 Davon Nutzniessungsrechte an 393 234 Namenaktien im Eigentum von Martin Coninx (Männedorf), Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im
Eigentum von Claudia Isabella Coninx-Kaczynski (Zollikon) und Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im Eigentum von Christoph Coninx (Schlieren).
3 Davon Nutzniessungsrechte an 586 021 Namenaktien im Eigentum von Fabia Schulthess (Zürich) und Nutzniessungsrechte an 586 022 Namenaktien im
Eigentum von Andreas Schulthess (Wettswil).
Anmerkung 13
Risikobeurteilung
Der Verwaltungsrat befasst sich regelmässig mit der Risikobeurteilung (2014 an einer
Sitzung). Er hat seine Bewertungen mit denjenigen aus dem Vorjahr verglichen und mit
jenen abgeglichen, die von der Unternehmensleitung vorgenommen wurden. Zudem
fliesst die Beurteilung der Chancen und Risiken in das Portfoliomanagement ein, das
systematisiert wurde.
Verwaltungsrat und Unternehmensleitung betrachten im Vergleich zum Vorjahr
unverändert folgende Risiken als zentral: die Abhängigkeit von der allgemeinen Konjunk­
turentwicklung in der Schweiz, die Auswirkungen des Strukturwandels in der Medien­
branche, die Verhaltensänderung der Anzeigenkunden und der Medienkonsumenten, die
Veränderung der Rahmenbedingungen (insbesondere im Online-Bereich mit der gebühren­
finanzierten Gratiskonkurrenz durch die SRG) sowie allgemein neue Projekte im In- und
Ausland. Risiken von operativen Fehlern und Schwächen oder Elementarschadenereignisse
werden demgegenüber als weniger wesentlich beurteilt.
113
Tamedia AG
Antrag des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 17. April 2015, den Bilanz­
gewinn des Geschäftsjahres 2014:
in CHF 000 2014 2013
Ergebnis 132 711
Vortrag vom Vorjahr –
Fusionsverlust –
Bilanzgewinn 132 711
Entnahme aus freien Reserven –
Zur Verfügung der Generalversammlung 132 711
82 685
–
(963)
81 722
–
81 722
wie folgt zu verwenden:
in CHF 000 2014 2013
Zuweisung allgemeine gesetzliche Reserven – –
Zuweisung aus Bilanzgewinn an freie Reserven 132 711 81 722
Vortrag auf neue Rechnung – –
Freie Reserven 749 773 692 535
Übertrag an Reserven für eigene Aktien (39) 17 915
Zuweisung aus Bilanzgewinn an freie Reserven 132 711 81 722
Dividendenauszahlung (47 700) (42 399)
Vortrag freie Reserven 834 745 749 773
Zürich, 23. Februar 2015
Für den Verwaltungsrat
Der Präsident
Pietro Supino
114
Bericht der Revisionsstelle
An die Generalversammlung der Tamedia AG, Zürich
Als Revisionsstelle haben wir die Jahresrechnung der Tamedia AG, bestehend aus Erfolgs­
rechnung, Bilanz und Anhang (Seiten 106 bis 113), für das am 31. Dezember 2014 abge­
schlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit
den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung
beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen
Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesent­
lichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist
der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungs­
methoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich.
Verantwortung der Revisionsstelle
Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahres­
rechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweize­
rischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards
haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit
gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von
Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen
Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des
Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der
Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser
Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung
der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungs­
handlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des
internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Ange­
messenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorge­
nommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende
und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2014
abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.
Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften
Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisions­
aufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und
keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen.
115
Tamedia AG
In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard
890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes
internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert.
Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes (Seite
114) dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vor­
liegende Jahresrechnung zu genehmigen.
Zürich, 23. Februar 2015
Ernst & Young AG
Reto Hofer
Zugelassener Revisionsexperte
(Leitender Revisor)
116
Andreas Blank
Zugelassener Revisionsexperte
Highlights Columbia Journalism
School an der Columbia University
New York, Juli 2014
Von Désirée Pomper – Leiterin Ressort Inland/Politik, 20 Minuten
1. Der Blick von aussen
Jeder Newsjournalist weiss, wie es ist: Im
Minutentakt tröpfeln Nachrichten rein. Es gilt,
Prioritäten zu setzen, Storys zu begleiten, zu
recherchieren, zu redigieren, in die Tasten zu
hauen, Bilder auszusuchen und an Sitzungen
teilzunehmen. Jeden Tag aufs Neue. Von früh
bis spät. Man bewegt sich in einem vertrauten
Mikrokosmos. In seiner Redaktion, mit seinen
Leuten.
Der Sommer an der Columbia University in
New York hat mir ermöglicht, einen Schritt
wegzutreten und das Business mit mehr Dis­
tanz zu betrachten. Wie denken meine Kolle­
gen vom Tages-Anzeiger, der SonntagsZeitung,
der BZ Berner Zeitung oder der Tribune de
Genève, die ebenfalls am Sommerkurs teil­
genommen haben, über 20 Minuten und die
Entwicklung des Schweizer Journalismus ins­
gesamt? Welche Parallelen und Unterschiede
gibt es zwischen Schweizer, finnischen, chi­
nesischen und sudanesischen Journalisten?
Welche Rolle spielt in unserem zunehmend
unterhaltungsorientierten Journalismus die
investigative Recherche? Von welchen techni­
schen Fortschritten können wir Journalisten
in Zukunft profitieren?
Die Gespräche ausserhalb des Schulzim­
mers mit Kollegen aus der ganzen Welt waren
mindestens so bereichernd wie die Referate
preisgekrönter Journalisten an der ColumbiaUniversität, wo jedes Jahr der Pulitzer-Preis
verliehen wird.
2. Journalisten aus aller Welt:
Graben zwischen Nord und Süd
Im Schulzimmer hat sich die ganze Welt ver­
sammelt. Kollegen aus der Schweiz, Finnland,
Kanada, Südafrika, Italien, Singapur, Sri Lan­
ka, China, den Philippinen, dem Sudan, Mexi­
ko und Kolumbien sitzen hier. Und obwohl uns
die Leidenschaft für den Journalismus eint, so
zieht sich ein Graben zwischen denen, die in
einem freien Land arbeiten dürfen, und denen,
welchen das verwehrt bleibt.
Über Mittag liegen wir auf der grünen Wie­
se des Campus. Marcella aus Mexiko erzählt,
wie sie in ihrer Heimat über die Opfer der
Drogenkriege berichtet und wie sie Journalis­
ten beibringt, sich vor Attentaten zu schützen.
Sie wurde von der Harvard-Universität mit
dem Louis Lyons Award ausgezeichnet, weil sie
«ihr Leben riskiert hat, um die Gewaltwelle in
Mexiko zu dokumentieren». Ihre Augen sind
müde, ihr Lächeln traurig. Manchmal will sie
dem Journalismus den Rücken kehren. Zu vie­
le schlimme Schicksale. Zu viele Drohungen.
Aber ihr Beruf ist eine Berufung. Da gibt es kei­
ne Wahl.
Zainab, Journalistin aus dem Sudan, ist mit
einem Rebellenkämpfer liiert, den sie seit über
einem Jahr nicht mehr gesehen hat. Während
er für ein freies Land kämpft, kämpft sie für
die freie Presse. Zainab erzählt, wie jeden
Abend Behördenvertreter die Zeitung kont­
rollieren, unliebsame Stellen einschwärzen,
Bilder retuschieren oder ganze Artikel raus­
schmeissen. Manchmal würden Redaktoren
verprügelt. Den Sudan für immer verlassen –
obwohl sie das dank Stipendien könnte – will
sie nicht. Zainab hat nicht viel übrig für junge,
gut ausgebildete Sudanesen, die ihr Glück im
Westen suchen und ihr Land im Stich lassen.
Sie könnte die Freiheit im Westen nicht genies­
sen, solange ihr Land unfrei sei, sagt sie. Für
ihre Einstellung bezahlt sie einen Preis: Sie
geniesst in ihrem Land keine Anerkennung.
Nicht von ihrer Familie und der Gesellschaft,
da sie bald dreissig und noch immer unverhei­
ratet ist. Und schon gar nicht vom Staat, dem
Journalisten ein Dorn im Auge sind.
Ich denke an unsere Redaktion im obers­
ten Stock des Tamedia-Neubaus in Zürich, von
dem man einen schönen Blick über die Stadt
geniesst. Ich denke daran, wie wir uns ärgern,
wenn uns Behörden- oder Firmenvertreter oder
Politiker länger als einen Tag auf eine Antwort
warten lassen. Wie wir Gestressten uns dann
einen Kaffee holen und auf der hübschen Ter­
rasse frische Luft schnappen. Die leise Freude,
wenn es in unserem Land mal ein Skandälchen
gibt. Oder sogar einen Skandal. Aber unser Le­
ben riskieren für unsere Arbeit – das mussten
wohl nur die wenigsten unter uns.
3. Preisgekrönte Reporter:
Wenn man ein Jahr Zeit für eine Story hat
Als David Barstow, Reporter bei der New
York Times, erzählte, wie er den Pulitzer Preis
gewann, dachte ich: So hat man also früher
Journalismus gemacht. Beziehungsweise: So
kann man bei der NYT noch immer Journa­
lismus betreiben. Es war, als entführte er uns
in alte abenteuerliche Zeiten. Und der kleine,
korpulente Mann, der vor uns sass, gewann
mit jedem Wort an Präsenz, so dass ihm alle
an den Lippen hingen und ihn nicht mehr
gehen lassen wollten. David Barstow war es
während einer einjährigen (!) Recherche gelun­
gen, aufzudecken, dass die amerikanische Su­
permarktkette Walmart dank grossangelegten
Bestechungen in Mexiko Umzonungen bewirkt
hatte. Folglich konnten an wirtschaftlich at­
traktiven, aber denkmalgeschützten Standor­
ten Läden errichtet werden. Barstow erzählte,
wie er über Monate das Vertrauen wichtiger
Informanten gewann, wie er durch Mexiko
reiste, sich Puzzleteil an Puzzleteil reihte und
er schlussendlich die Walmart-Führungsriege
in die Knie zwang.
Barstows Referat weckte nicht nur unsere
Bewunderung für seine Arbeit. Sie entflammte
auch eine Diskussion unter uns Studenten da­
rüber, wie viel Zeit wir für unsere Geschichten
noch aufwenden können. Die Realität erlaubt
nun mal in den meisten Redaktionsstuben kei­
nen einjährigen Rechercheaufwand. Es wäre
gelogen, zu sagen, dass sich bei einzelnen kein
Frust breitgemacht hätte.
4. Buzzfeed: Von Katzen­videos
und Investigtiv-Teams
Auch wenn es Mark Schoofs mit mir nicht
gleich ergangen sein dürfte: Ich fühlte mich
dem Mann vom Medienportal Buzzfeed von
Beginn an verbunden. Denn wir beide müs­
sen uns stets für unseren Arbeitgeber recht­
fertigen, sei es bei Journalistenkollegen, der
Familie und Freunden oder dem Coiffeur ge­
genüber. Machen sich die Leute darüber lustig,
dass man bei Buzzfeed nur Katzenvideos und
Listicals zu sehen kriegt, so unterstellen viele
dem Newsmedium «20 Minuten» nach wie vor,
Copy-Paste-Journalismus zu betreiben – selbst­
verständlich hergestellt von ausgebeuteten,
minderintelligenten «Kindersoldaten».
Nun, Buzzfeed hat es dank den Katzenvide­os
geschafft, so erfolgreich zu werden, dass sie
es sich leisten konnten, vor gut einem Jahr
ein eigenes achtköpfiges (!) Investigationsteam
aufzubauen. Mark Schoofs ist der Leiter dieses
Teams. In seinem Vortrag hielt er ein Loblied
auf «den guten Storymix», sprich einen guten
Abmisch zwischen lustiger, unterhaltsamer
und ernster, relevanter Berichterstattung. Ge­
nau dieses Konzept gilt auch für 20 Minuten.
Es war befriedigend, zu hören, dass es gerade
in New York renommierte Journalisten gibt,
die wissen: Nur weil man auch Storys über
schnurrende Kätzchen und halbnackte Bache­
lors macht, heisst das noch lange nicht, dass
das Produkt nicht durchaus ein hochstehen­
des, zu respektierendes, wenn nicht sogar vor­
bildliches sein kann.
5. Google Glass: Verschmelzung
von Mensch und Technik
Der Moment, in dem ich zum ersten Mal
im Leben die Google-Glass-Brille aufsetzte;
aaah… Wir waren zu Besuch bei Google in New
York, wo sich eine der grössten Niederlassun­
gen des Konzerns befindet. Den Journalisten
wurden neue Suchtools erklärt, dank denen
der Arbeitsalltag erleichtert werden soll. Aber
eigentlich warteten wir alle nur auf diese Bril­
le. Wenn man sie trägt, fühlt es sich an, als ob
Mensch und Technik verschmelzen würden.
«Hallo Google Glass, mach ein Foto.» Ich kom­
munizierte mit der Brille und sie mit mir über
Vibrationen im Bügel, so dass niemand das
Gespräch mitverfolgen konnte. Ich war begeis­
tert, beeindruckt und ein ganz klein wenig ver­
ängstigt. Was bringt die Zukunft? Wie können
wir neue technische Errungenschaften sinn­
voll im Journalismus einsetzen?
Der Schritt raus aus der Redaktionsstube und
rein in die Metropole New York hat inspiriert,
mir erhellende «Aha-Momente» beschert, neue
journalistische Möglichkeiten aufgezeigt und
auch einfach unglaublich viel Spass gemacht.
Der Datenversteher
Iwan Städler schreibt seit 1992 für den Tages-Anzeiger. Nach seiner Auszeichnung mit dem Förderpreis von Tamedia hat der studierte Volkswirt Fortbildungen im Bereich Datenjournalismus absolviert
und damit neue Recherchewege für seine Geschichten im Bereich der Wirtschaftspolitik entdeckt.
Ein Porträt von Sandrine Gehriger
«Lieber hätte ich am nächsten Tag eine
leere Seite in der Zeitung, als einen Artikel
zu publizieren, dessen Fakten ich nicht ge­
prüft habe» – treffender könnte Iwan Städler
seine Liebe zur Wahrheit kaum beschreiben.
«Praktikabel wäre eine weisse Seite natürlich
nicht, aber das wäre dann nicht in erster
Linie mein Problem», fügt Städler lachend
an. Der heutige Zeitdruck im Journalismus
mache es oft schwer, Fakten gründlich zu
prüfen. Die wenigsten Journalisten könnten
sich wie er die Zeit nehmen, auch mal einen
Tag länger zu recherchieren, um sich besser
abzusichern. Muss eine Geschichte ohne ge­
sicherte Quellenlage raus, müsse zumindest
klar gemacht werden, inwiefern es sich um
Gerüchte oder aufgeschnappte Vermutungen
handelt. Entsprechend «weich» oder «hart»
gelte es, einen Artikel zu schreiben, erklärt
Städler.
Nicht genau geklärt ist der Zeitpunkt,
wann Iwan Städler zu seiner journalistischen
Berufung kam. Für Medien interessierte er
sich schon, seit er dreizehnjährig war. Da­
mals ging Roger Schawinskis Radio 24 aus Ita­
lien auf Sendung und fesselte den Uznacher
Teenager. Endlich Rock und Pop statt Ländler
auf Radio Beromünster. Dann, kurz vor der
Matur, kam am Sporttag ein Freund auf Städler
Dass Städler ein
grosses Faible für
Daten besitzt, ist un­
schwer zu erkennen
und passt ins Bild
des faktengeleiteten
und gründlichen
Journalisten.
zu und erzählte, er wolle eine internationa­
le Jugendzeitschrift lancieren. Daraus wur­
de natürlich nichts. Aber Städler und sein
Freund riefen eine «autonome Jugendseite»
in der damaligen Rapperswiler Lokalzeitung
«Die Linth» ins Leben. Der «Bumerang» er­
schien erstmals 1987, betrachtete Rapperswil,
die Schweiz und die Welt aus der Sicht der
Jungen und berichtete auch über Konzerte
und Openairs. Themen wie ein Artikel gegen
das Jungschützenwesen sorgten für Aufruhr.
Entscheidende Vorteile brachte die Tatsache
mit sich, dass der «Bumerang» autonom war:
So wurden die Artikel erfolgreich an der Re­
daktion der «Linth» vorbeigeschrieben und
direkt an das Korrektorat geschickt. «Das war
ja Sinn und Zweck der Sache, dass die Redak­
teure von der Linth nichts zu sagen hatten»,
grinst Städler humorvoll. Mit dem «Bume­
rang» landeten er und der Freund einen gros­
sen Wurf, der Verleger-Verband zeichnete die
«Ich denke heute
immer in beiden
Formaten – Print
und Digital.»
Jugendseite aus. Auch finanziell ist die Zeit
beim «Bumerang» einträglich. Mit dem Ver­
dienst aus seiner journalistischen Tätigkeit
und der Leitungsfunktion finanziert sich
Städler sein Studium der Volkswirtschaft in
St. Gallen zu wesentlichen Teilen selbst. Städ­
lers Arbeit beim «Bumerang» endet erst, als
er sich 1992 im Volontariatsvertrag mit dem
Tages-Anzeiger verpflichtet, nicht für andere
Medien zu schreiben. Seit seinem Studien­
abschluss habe er erst einen Arbeitsvertrag
unterschrieben – jenen beim Tages-Anzeiger,
erzählt Städler.
Dass er nach dem Studium tatsächlich
Journalist geworden ist, war für Iwan Städler
rückblickend nicht klar. Er hätte sich durch­
aus auch in der Umweltökonomie gesehen,
erzählt er. Nach dem Studium hatte er auch
bei der Beratungsfirma «Infras» angeklopft,
wo unter anderen Elmar Ledergerber tätig
war, aber ein Engagement als freier Mitar­
beiter zog sich hin. Von einem HSG-Professor
wurde er auch der NZZ empfohlen, worauf
der damalige stellvertretende Leiter der Wirt­
schaftsredaktion, Gerhard Schwarz, Interesse
zeigte. Doch Städler sagte ab. Dies auch, wie
Städler lachend zugibt, weil er sich davor
fürchtete, Krawatten tragen zu müssen. Unter
über 100 Bewerbern wird Iwan Städler 1992
für das Volontariat beim Tages-Anzeiger erko­
ren. Die eineinhalbjährige Ausbildung, wäh­
rend der er in seiner Erinnerung «nur Rechte
und keine Pflichten» hatte, sind ihm in bester
Erinnerung. Nach dem Volontariat kam er im
Wirtschaftsressort unter und wechselte 1996
ins Bundeshaus, wo er zum Spezialisten des
Sozialversicherungsrechts wird und auch
über wirtschaftspolitische Themen berichtet.
Nach sechs Jahren zieht er wieder nach Zü­
rich und übernimmt die Leitung des Tagi-In­
landressorts.
Seither hat sich vieles verändert: «Ich den­
ke heute immer in beiden Formaten – Print
und Digital», erklärt Iwan Städler seine Ar­
beitsweise. Ein Bereich, der sich für das digi­
tale Format besonders eigne, seien die inter­
aktiven Grafiken auf Tages-Anzeiger/Newsnet,
z.B. zur Arbeitslosenquote. Spontan zeichnet
Städler während des Gesprächs die auffällige
Kurve des Kantons Wallis auf, die verrät, dass
die Arbeiter bei der Arbeitslosenversicherung
überwintern. Dass Städler ein grosses Faible
für Daten besitzt, ist unschwer zu erkennen
und passt ins Bild des faktengeleiteten und
gründlichen Journalisten. Für seinen Einstieg
in den Datenjournalismus, wie das Aufberei­
ten von grossen Datenmengen zu journalisti­
schen Formen genannt wird, war sich Städler
für nichts zu schade: Sogar eine Vorlesung
zum Statistikprogramm «R» an der Univer­
sität Zürich besuchte er und kommentiert,
er sei sich selten so dumm vorgekommen
wie inmitten der computeraffinen Studen­
ten. Zudem nahm er an einem mehrtägigen
Einführungskurs zu Datenjournalismus von
Tamedia teil. Die eigentliche Kür aber ist
der einmonatige Aufenthalt bei sotomo, ei­
«Es war eindrücklich:
Plötzlich konnte ich
eine Geschichte re­
cherchieren, ohne
ein einziges Gespräch
geführt zu haben.»
ner Forschungsstelle für politische Analysen
und raumzentrierte Gesellschaftsanalysen.
Diese Weiterbildung kam Städler aufgrund
des Tamedia-Förderpreises zu, den er dafür
erhielt, dass er 2013 den Zürcher Journalis­
tenpreis gewonnen hat. Bei sotomo konnte
Städler wirtschafts- und sozialpolitischen
Themen durch Datensätze nachspüren, Ver­
mutungen prüfen und Überraschendes wie
die Walliser Überwinterung bei der ALV ent­
decken. Die Datenauswertung ersetzte die
Telefonrecherche teilweise fast komplett: «Es
war eindrücklich: Plötzlich konnte ich eine
Geschichte recherchieren, ohne ein einziges
Gespräch geführt zu haben», sagt Städler. Es
scheint, die vielen Daten sind für Iwan Städ­
ler, der mittlerweile im Ressort Hintergrund
und Analysen tätig ist, ein einziger Fundus
an reichen Geschichten, die es aufzudecken
gilt – und das möglichst bevor der ganz gros­
se Datenhype losgeht und alle Reporter auf
Schatzsuche gehen. Ob er seinen beruflichen
Weg nochmals so wählen würde, wenn er
wüsste, was im digitalen Journalismus alles
auf ihn zukäme? «Wenn ich wüsste, dass es so
rauskommen würde, wie es jetzt gekommen
ist, dann würde ich diesen Weg wieder wäh­
len», sagt Städler gelassen, «solange mir hier
wohl ist, bleibe ich.»
Vergütungsbericht
Vergütungsbericht
Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der
Beteiligungsprogramme
Die Entschädigungen und Beteiligungen an Verwaltungsrat, Beirat für digitale Entwicklung und Unternehmensleitung werden vom Verwaltungsrat festgesetzt und der Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Für die Festsetzung der Vergütung werden
Vergleiche mit Wettbewerbern in der Schweiz und im Ausland sowie mit weiteren vergleichbaren Unternehmen herbeigezogen. Um Personen mit den notwendigen Fähigkeiten
und Charaktereigenschaften zu gewinnen und zu behalten, wird darauf geachtet, dass
ihnen markt- und leistungsgerechte Entschädigungen angeboten werden. Der Ernennungsund Entlöhnungsausschuss bereitet die Festsetzung des Entlöhnungssystems für den Verwaltungsrat vor. Die Entschädigungen der Mitglieder der Unternehmensleitung werden
innerhalb des vom Verwaltungsrat festgelegten Entlöhnungssystems auf Grundlage der
Anträge des Vorsitzenden der Unternehmensleitung durch den Verwaltungsrat festgesetzt.
Mitglieder des Verwaltungsrats
Die Honorare der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Mitglieder der Ausschüsse des
Verwaltungsrats bestehen ausschliesslich aus einer fixen Entschädigung. Der Verzicht auf
einen variablen Lohnbestandteil soll sicherstellen, dass die Mitglieder des Verwaltungsrats ohne Eigeninteressen über das Entlöhnungssystem sowie das Gewinnbeteiligungs­
modell der Unternehmensleitung entscheiden können.
Präsidium des Verwaltungsrats
Das Präsidium des Verwaltungsrats beinhaltet die exekutive Tätigkeit als Verleger. Zusätzlich zum Verwaltungsrat der Tamedia AG präsidiert der Verwaltungsratspräsident in der
Regel die Verwaltungsräte derjenigen Tochtergesellschaften, die publizistische Leistungen
erbringen. Mit der Ausgestaltung der Funktion als Vollzeitbeschäftigung werden auch
Interessenkonflikte mit anderen Tätigkeiten vermieden. Externe Mandate nimmt der Präsident ausschliesslich im Interesse des Unternehmens wahr. Die Honorare dafür fliessen
dem Unternehmen zu. Entsprechend besteht mit dem Präsidenten (als einzigem Mitglied
des Verwaltungsrats) ein Arbeitsvertrag mit den üblichen Sozialversicherungen für Alter,
Tod und Invalidität. Die gegenseitige Kündigungsfrist beträgt drei Jahre. Der Arbeitsvertrag des Präsidenten sieht weder eine Erfolgsbeteiligung noch eine Teilnahme am Gewinnund Aktienbeteiligungsprogramm vor.
Beirat für digitale Entwicklung
Die Entschädigungen an die Mitglieder des Beirats für digitale Entwicklung bestehen aus
einem fixen jährlichen Honorar. Spesen werden nach Aufwand vergütet.
117
Vergütungsbericht
Mitglieder der Unternehmensleitung
Die Vergütung an die Mitglieder der Unternehmensleitung besteht aus einem Fixteil und
einem variablen Teil, der sich aus einer Erfolgsbeteiligung sowie einer Gewinnbeteiligung
zusammensetzt.
Die Erfolgsbeteiligung umfasst bei den Mitgliedern der Unternehmensleitung maximal
30 Prozent sowie beim Vorsitzenden der Unternehmensleitung maximal 60 Prozent der
fixen Entschädigung. Sie wird aufgrund des Ergebnisses der Tamedia-Gruppe und von
Zielen der einzelnen Unternehmensbereiche sowie von im Voraus festgelegten quantitativen und qualitativen persönlichen Zielen bestimmt. Der Anteil des Ergebnisses der
Tamedia-Gruppe beträgt dabei zwischen 15 und 25 Prozent, der Anteil der quantitativen
persönlichen Ziele zwischen 50 und 65 Prozent und der Anteil der qualitativen persönlichen
Ziele zwischen 20 und 25 Prozent. Beim Vorsitzenden der Unternehmensleitung liegt der
Anteil des Ergebnisses der Tamedia-Gruppe bei 60 Prozent, der Anteil der quantitativen
persönlichen Ziele bei 20 Prozent und der Anteil der qualitativen persönlichen Ziele ebenfalls bei 20 Prozent. Zudem wird in Abhängigkeit vom Ergebnis der Tamedia-Gruppe eine
Gewinnbeteiligung ausgerichtet (siehe Abschnitt «Gewinnbeteiligungsprogramm der
Unternehmensleitung»).
Die Ziele des Vorsitzenden der Unternehmensleitung legt jährlich der Verwaltungsrat
fest. Die Ziele der einzelnen Unternehmensbereiche sowie die persönlichen Ziele der
Mitglieder der Unternehmensleitung legt jährlich der Verwaltungsrat auf Antrag des Vorsitzenden der Unternehmensleitung in Abstimmung mit dem Ernennungs- und Ent­
löhnungsausschuss fest. Quantitative Ergebnisziele im eigenen Unternehmensbereich
können beispielsweise die Erreichung eines Umsatz- oder eines Ergebnisziels umfassen.
Im Jahr 2014 ist das Ergebnisziel der Tamedia-Gruppe übertroffen worden. Die quantitativen persönlichen Ziele sind mehrheitlich erreicht und teilweise übertroffen worden.
Die qualitativen persönlichen Ziele wurden mehrheitlich erreicht und teilweise übertroffen.
Mitglieder der Unternehmensleitung werden in Übereinstimmung mit den üblichen
Sozialgesetzgebungen für Alter, Tod und Invalidität versichert. Mit Ausnahme eines
Arbeitsvertrages liegt die Kündigungsfrist bei 12 Monaten. Ein Mitglied der Unternehmens­
leitung verfügt über einen Arbeitsvertrag mit einer Kündigungsfrist von 3 Jahren. Dieses
Mitglied nimmt im Gegenzug nicht am Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmens­
leitung teil.
Zur Unterstützung des strategischen Ziels, den Digitalanteil am Unternehmensergebnis
weiter auszubauen, besteht für den Leiter Digital ein Langzeit-Bonusplan. Der Langzeit-­
Bonusplan sieht eine einmalige Auszahlung im Frühling 2017 vor, falls das EBITDA-­
Ergebnis 2016 des Unternehmensbereichs Digital, bereinigt um Akquisitions- und Desinvestitionseffekte sowie unter anteilsmässiger Berücksichtigung von Beteiligungen, einen
2012 festgelegten Schwellenwert übersteigt und das Arbeitsverhältnis am 31. März 2017
weiterhin besteht. Eine vorzeitige, anteilige Ausrichtung des Langzeitbonus ist dann
geschuldet, wenn der Leiter Digital vor dem 31. März 2017 austritt infolge anderer Gründe
als einer Kündigung, infolge einer Kündigung durch den Leiter Digital, zu dem die Tamedia
AG begründeten Anlass gab, oder infolge einer Kündigung durch die Tamedia AG, ohne dass
dazu der Leiter Digital begründeten Anlass gab. Bei einer Überschreitung werden 2 Prozent
des den Schwellenwert übersteigenden Betrages ausgeschüttet, maximal jedoch 1.5 Mio. CHF.
118
Spesen und Sachleistungen
Mitglieder des Verwaltungsrats und der Unternehmensleitung erhalten monatlich eine
Spesenpauschale, die alle Spesen bis zu 50 CHF abdeckt. Darüber hinaus kommen die für
alle Mitarbeitenden geltenden Spesenreglemente zur Anwendung. Tamedia stellt keine
Firmenwagen zur Verfügung. Für vom Unternehmen freiwillig erbrachte zusätzliche
Sachleistungen wie kostenlose Zeitungs- oder Zeitschriftenabonnemente oder Dienstalters­
geschenke gelten die gleichen Regelungen wie für alle anderen Mitarbeitenden.
Organdarlehen
Es bestanden per Bilanzstichtag keine Darlehen gegenüber amtierenden und ehemaligen
Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Unternehmensleitung.
Entschädigungen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unternehmensleitung
Die aufgeführten Entschädigungen geben die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten
Aufwendungen wieder (unabhängig von deren Auszahlungsdatum). Unter den amtierenden
Mitgliedern werden jeweils auch jene berücksichtigt, die im Berichtsjahr ihre Funktion
beendet haben. Es wurden keine Vergütungen an ehemalige Mitglieder und nahestehende
Personen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unternehmensleitung ausgerichtet.
Aus dem Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr
2012 wurden einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung insgesamt 531 eigene
Aktien abgegeben.
119
Vergütungsbericht
Gesamtbetrag der Entschädigungen an Verwaltungsrat, Beirat und Unternehmensleitung
1
in CHF 000 Verwaltungsrat
Beirat Digital Unternehmens- Total
leitung 2014 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 6.0 7.0 20.0
Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 2 5.8 3 7.0 4 19.8
Honorare/Saläre 2 082 100 3 599 5 781
2 738 6 2 738
Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – 1 387 7 1 387
Gewinnbeteiligung in Aktien 2014 5– – 1 013 1 242
Vorsorge und Sozialleistungen 228 1 Auslagen/Pauschalspesen 108 – 129 237
Sachleistungen – – – –
Übrige Entschädigungen – – – –
Total
2 418 101 8 866 11 385
2013 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 5.0 7.0 19.0
Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 2 5.0 3 7.0 4 19.0
Honorare/Saläre 2 269 20 3 477 5 766
1 507 6 1 507
Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – Gewinnbeteiligung in Aktien 2013 5– – 622 7 622
1 122
Vorsorge und Sozialleistungen 230 – 893 Auslagen/Pauschalspesen 108 – 129 237
Sachleistungen – – – –
Übrige Entschädigungen – – – –
Total 2 607 20 6 627 9 254
1 Der Verwaltungsrat setzt sich zurzeit zusammen aus dem vollamtlichen Präsidenten/Verleger und nicht exekutiven Mitgliedern.
2 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte:
Marina de Planta seit 11. April 2014
Claudia Coninx-Kaczynski seit 26. April 2013
Martin Kall seit 26. April 2013
Tibère Adler bis 11. April 2014
Martin Bachem bis 26. April 2013
Andreas Schulthess bis 26. April 2013
3 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte:
Emily Bell seit 28. Februar 2014
Durchschnitt 2013 ermittelt seit 1. Oktober 2013.
4 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte:
Marcel Kohler seit 1. Januar 2013
Martin Kall bis 6. Dezember 2012
5 Siehe Angaben zum Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmensleitung.
6 Für den Ausweis im Vergütungsbericht wird der Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital bei seiner Zuteilung im 2012 berücksichtigt. In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung
erfolgt dagegen der Ausweis für den Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital basierend auf der im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Abgrenzung.
7 Für den Ausweis im Vergütungsbericht werden die aktienbasierten Vergütungen bei ihrer Zuteilung berücksichtigt. In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt dagegen der
Ausweis des im Berichtsjahr erfolgswirksam abgegrenzten Betrages.
120
Entschädigungen des Verwaltungsrats1
in CHF 000 Honorare/ Erfolgsbeteiligung Vorsorge und Auslagen/ Übrige Total
Saläre und Gewinn- Sozialleistungen Pauschalspesen Entschädigungen beteiligung 2014 Pietro Supino 1 439 – 193 36
Tibère Adler 28 – – 3
Claudia Coninx-Kaczynski 100 – 7 12
Marina de Planta 75 – 5 9
Martin Kall 100 – – 12
Pierre Lamunière 100 – 7 12
Konstantin Richter 100 – 7 12
Iwan Rickenbacher 140 – 8 12
Total
2 082 – 228 108
2013 Pietro Supino 1 439 – 190 36
Tibère Adler 210 – – 12
Martin Bachem 33 – 2 4
Claudia Coninx-Kaczynski 67 – 5 8
Martin Kall 67 – 3 8
Pierre Lamunière 100 – 7 12
Konstantin Richter 100 – 7 12
Iwan Rickenbacher 220 – 12 12
Andreas Schulthess 33 – 2 4
Total
2 269 – 230 108
–
–
–
–
–
–
–
–
–
1 668
31
119
89
112
119
119
160
2 418
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
1 667
222
40
80
78
119
119
245
40
2 609
1 Die Funktionen der Mitglieder des Verwaltungsrats sind im Corporate-Governance-Abschnitt offengelegt.
Zusätzliche Honorare und Vergütungen
Im Berichtsjahr hat Tamedia die Groupe Edipresse, auf die Pierre Lamunière einen massgebenden Einfluss hat, für Miete von Büroräumlichkeiten im Umfang von 4.0 Mio. CHF
entschädigt. Die im Vorjahr bezahlte Miete belief sich auf 4.0 Mio. CHF.
121
Vergütungsbericht
Aktienbesitz des Verwaltungsrats
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien1
eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
Pietro Supino 33 338
2
Tibère Adler –
Claudia Coninx-Kaczynski 3350
Marina de Planta 4–
Martin Kall 13 831
Pierre Lamunière –
Konstantin Richter 16 229
Iwan Rickenbacher 50
1 439 160
–
1 265 387
–
13 831
1 804
726 295
400
Aktien in Total Aktien1
eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
33 338
–
350
–
13 831
–
16 229
50
1 439 160
–
1 265 387
–
13 831
1 804
726 295
400
1 2 3 4 Inklusive Nutzniessungen und Begünstigungen.
Keine Angaben für 2014, da Tibère Adler anlässlich der Generalversammlung im April 2014 aus dem Verwaltungsrat austrat.
Der Bestand versteht sich zuzüglich des Eigentums an 393 233 Namenaktien mit Nutzniessungsrecht von Hans-Heinrich Coninx.
Für 2013 erfolgt keine Angabe, da Marina de Planta erst auf die Generalversammlung im April 2014 als Mitglied des Verwaltungsrats gewählt wurde.
Entschädigungen des Beirats für digitale Entwicklung
1
in CHF 000 Honorare/
Erfolgsbeteiligung Vorsorge und Auslagen/ Übrige Total
Saläre und Gewinn- Sozialleistungen Pauschalspesen Entschädigungen beteiligung 2014 Emily Bell 20 – – –
Markus Gross 20 – – –
Mathias Müller von Blumencron 20 – – –
Sverre Munck 20 – – –
Thomas Sterchi 20 – 1 –
Total 100 – 1 –
2013
Markus Gross 5 – – –
Mathias Müller von Blumencron 5 – – –
Sverre Munck 5 – – –
Thomas Sterchi 5 – – –
Total
20 – – –
1 Die Entschädigungen von Pietro Supino werden unter den Entschädigungen des Verwaltungsrats ausgewiesen.
122
–
–
–
–
–
–
20
20
20
20
21
101
–
–
–
–
–
5
5
5
5
20
Aktienbesitz des Beirats für digitale Entwicklung
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
Emily Bell –
Markus Gross –
Mathias Müller von Blumencron –
Sverre Munck –
Thomas Sterchi –
–
–
–
–
–
Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Höchste Entschädigung eines Mitgliedes der Unternehmensleitung
1
1
in CHF 000 2014
2013
Entschädigungsart Honorare/Saläre 931
Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar 1 217
Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 637
Vorsorge und Sozialleistungen 278
Auslagen/Pauschalspesen 23
Total 3 085
831
676
290
217
23
2 038
1 Entschädigung Christoph Tonini (Vorsitzender der Unternehmensleitung)
123
Vergütungsbericht
Gewinnbeteiligungsprogramm Unternehmensleitung
Das aktuelle Gewinnbeteiligungsprogramm ist für 2014 gültig. Berechtigt sind Mitglieder
der Unternehmensleitung ab dem zweiten Dienstjahr. Die Ausrichtung erfolgt, wenn die
Ergebnismarge (Ergebnis im Verhältnis zum Umsatz) der Tamedia-Gruppe 8.0 Prozent
erreicht oder übersteigt. Vom die Ergebnismarge von 8.0 Prozent übersteigenden Betrag
wird eine jeweils zu bestimmende Gewinnbeteiligung zu 50 Prozent in bar ausbezahlt
und zu 50 Prozent in Aktien zugeteilt.
Die Barzahlung erfolgt nach Veröffentlichung des konsolidierten Jahresergebnisses von
Tamedia. Die Aktien werden im Rechnungsjahr, in dem der Anspruch erworben wurde,
zugeteilt. Die Anzahl zugeteilter Aktien wird anhand des Durchschnittskurses der letzten
30 Tage vor dem 31. Dezember des jeweiligen Rechnungsjahres bestimmt. Die Aktien
werden unter der Voraussetzung übereignet, dass das Arbeitsverhältnis des Beteiligten am
31. Dezember des dritten Jahres nach dem Rechnungsjahr, in dem der Anspruch auf die
Aktienzuteilung erworben wurde, nicht zuvor durch den Beteiligten gekündigt wurde.
Die Erfassung in der Erfolgsrechnung erfolgt pro rata über vier Jahre. Die Erfassung pro
rata über vier Jahre kann dazu führen, dass auch in Berichtsperioden, in denen kein
neuer Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung entsteht, ein anteiliger Ausweis erfolgt.
Für die in den Geschäftsjahren 2011, 2012 und 2013 zugeteilten Aktien wurden im
laufenden Jahr 0.11 Mio. CHF, 0.07 Mio. CHF und 0.15 Mio. CHF als Personalaufwand
erfasst.
Für das Geschäftsjahr 2014 wird der Unternehmensleitung eine Gewinnbeteiligung in
der Höhe von 2.77 Mio. CHF ausgerichtet, davon 1.39 Mio. CHF für die zugeteilten Aktien.
Im Rahmen des Gewinnbeteiligungsmodells der Unternehmensleitung wurden 2014
den Mitgliedern der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2010 insgesamt 1 228
und einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2012
insgesamt 531 eigene Aktien abgegeben. Bemessen am Marktwert am Zuteilungsdatum
beläuft sich der Gesamtwert dieser Aktien auf 0.2 Mio. CHF.
Aktienanteil aus der Gewinnbeteiligung der Unternehmensleitung
in Stück 2014 2013
Stand 1. Januar Ausgeübt Zugeteilt Stand 31. Dezember davon ausübbar 15 001 (1 759) 1 10 957 24 199 4 033 22 213
(12 875)
5 663
15 001
1 228
1 Setzt sich zusammen aus 1 228 eigenen Aktien, die den Mitgliedern der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2010 und 531 eigene Aktien, die einem
ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2012 abgegeben wurden.
124
in CHF/ Zuteilungsdatum Aktien in Stück 31.12.2010
31.12.2011
31.12.2012
31.12.2013
31.12.2014
Gesperrt bis Marktwert am Marktwert am Ausstehende Ausstehende
Zuteilungsdatum Bilanzstichtag Anrechte 2014 Anrechte 2013
31.12.2013
31.12.2014
31.12.2015
31.12.2016
31.12.2017
124.1
116.5
102.7
107.9
126.9
126.9
126.9
126.9
126.9
126.9
– 1 228
4 033 4 033
3 546 1 4 077
5 663 5 663
10 957 –
1 531 eigene Aktien wurden einem ehemaligen Mitglied der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2012 abgegeben.
Aktienbesitz der Unternehmensleitung
2014 2013
Aktien in Stück Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen Christoph Tonini 1 379
Christoph Brand –
Ueli Eckstein –
Marcel Kohler 20
Sandro Macciacchini 691
Serge Reymond –
Andreas Schaffner 101
1 379
–
–
20
691
–
101
Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien
nahestehender Personen
857
–
–
20
86
–
–
857
–
–
20
86
–
–
125
Vergütungsbericht
Bericht der Revisionsstelle über die Prüfung des Vergütungsberichts
Wir haben die Seiten 119 bis 125 des Vergütungsberichts vom 23. Februar 2015 der
­Tamedia AG für das am 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Verantwortung des Verwaltungsrats
Der Verwaltungsrat ist für die Erstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung des Vergütungs­
berichts in Übereinstimmung mit dem Gesetz und der Verordnung gegen übermässige
Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) verantwortlich. Zudem
obliegt ihm die Verantwortung für die Ausgestaltung der Vergütungsgrundsätze und die
Festlegung der einzelnen Vergütungen.
Verantwortung des Prüfers
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zum Vergütungsbericht
abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards durchgeführt. Nach diesen Standards haben wir die beruflichen Verhaltens­
anforderungen einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht dem Gesetz und den
Art. 14–16 der VegüV entspricht.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Angaben zu den Vergütungen, Darlehen
und Krediten gemäss Art. 14–16 VegüV zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen
liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst die Beurteilung der Risiken
wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Vergütungs­
bericht ein. Diese Prüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bewertungsmethoden von Vergütungselementen sowie die Beurteilung der
Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts.
Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und
geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Prüfungsurteil
Nach unserer Beurteilung entspricht der Vergütungsbericht der Tamedia AG für das am
31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr dem Gesetz und den Art. 14–16 der
VegüV.
Zürich, 23. Februar 2015
Ernst & Young AG
Reto Hofer
Zugelassener Revisionsexperte
(Leitender Revisor)
126
Andreas Blank
Zugelassener Revisionsexperte
Corporate Governance
Corporate Governance
Konzernstruktur und Aktionariat
Konzernstruktur
Die Darstellung der operativen Konzernstruktur ist im Geschäftsbericht auf Seite 12
ersichtlich.
Zum Konsolidierungskreis gehört folgende kotierte Gesellschaft:
Name
Tamedia AG, Zürich
Ort der Kotierung
SIX Swiss Exchange, Schweiz
seit 2. Oktober 2000 kotiert
Börsenkapitalisierung
vgl. Abschnitt Kapitalstruktur
Eigene Aktien (per 31. Dezember 2014) 2 992
ValorensymbolTAMN
ISIN
CH 0011178255
Symbol:
– Bloomberg
TAMN.SW
– Reuters
TAMN.S
Die zum Konsolidierungskreis gehörenden nicht kotierten Gesellschaften sind in An­mer­
kung 40 der konsolidierten Jahresrechnung aufgeführt.
Bedeutende Aktionäre
Bedeutende Aktionäre sowie bedeutende Aktionärsgruppen und deren Beteiligungen an
Tamedia, sofern sie Tamedia bekannt sind, gehen aus der folgenden Übersicht hervor.
127
Corporate Governance
Grossaktionäre
1
1
1
Name 2014
2013
2012
Dr. Severin Coninx, Bern 13.20% 13.20%
Rena Maya Coninx Supino, Zürich 12.95% 12.95%
Dr. Hans Heinrich Coninx, Küsnacht 11.93% 2 11.93%
Annette Coninx Kull, Wettswil a.A. 11.85% 3 11.85%
Ellermann Lawena Stiftung, FL-Vaduz 6.94% 6.94%
Ellermann Pyrit GmbH, D-Stuttgart 6.93% 6.93%
Ellermann Rappenstein Stiftung, FL-Vaduz 5.86% 5.86%
Übrige Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 2.15% 2.15%
Total Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 71.80% 71.80%
Tweedy Browne Company LLC 4.53% 4.53%
Regula Hauser-Coninx, Weggis 4.63% 4.63%
Montalto Holding AG, Zug 1.83% 1.83%
Epicea Holding AG, Zug 1.42% 1.42%
Weitere Mitglieder der Aktionärsgruppe 0.69% 0.69%
Total Mitglieder Aktionärsgruppe Reinhardt-Scherz 3.94% 3.94%
13.20%
12.95%
11.93%
11.85%
6.94%
6.93%
5.86%
2.15%
71.80%
4.53%
4.63%
1.83%
1.42%
0.69%
3.94%
1 Die Angaben per 31. Dezember beziehen sich auf die total ausgegebenen 10.6 Mio. Namenaktien.
2 Davon Nutzniessungsrechte an 393 234 Namenaktien im Eigentum von Martin Coninx (Männedorf), Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im
Eigentum von Claudia Isabella Coninx-Kaczynski (Zollikon) und Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im Eigentum von Christoph Coninx (Schlieren).
3 Davon Nutzniessungsrechte an 586 021 Namenaktien im Eigentum von Fabia Schulthess (Zürich) und Nutzniessungsrechte an 586 022 Namenaktien im
Eigentum von Andreas Schulthess (Wettswil).
Die Offenlegung erfolgt auf Basis der gemäss Art. 20 BEHG und den Bestimmungen der
Verordnung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht über die Börsen und den Effekten­
handel im Schweizerischen Handels­amtsblatt insbesondere am 6. und 9. Juli 2007 publi­
zierten Meldungen.
In diesem Rahmen werden auch die nachfolgenden Kernelemente des Aktionärs­
bindungsvertrages der Gründerfamilie veröffentlicht:
–Alle Aktionäre der Gründerfamilie (Poolaktionäre), mit Ausnahme von Regula Hauser-­
Coninx, unterstehen dem Aktionärsbindungsvertrag (Poolvertrag). Der Poolvertrag trat
am Tag der Börsen­kotierung für 8 Jahre in Kraft und wurde 2008 bis 2017 verlängert.
–Der Poolvertrag dient unter anderem dazu, die Ausübung der Stimmrechte innerhalb
des Pools im Hin­blick auf deren Vertretung im Verwaltungsrat zu koordinieren.
–Er bestimmt ausserdem die Ausübung der Stimmrechte der Poolaktionäre im Zusammen­
hang mit anderen Themengebieten, die der Genehmigung der Aktionäre bedürfen, wie
zum Beispiel die Bestimmung der Dividenden.
–Andere Themen, über die an der Generalversammlung abgestimmt wird, werden den
Poolaktionären vor einer solchen Versammlung bekannt gegeben. Stimmen Pool­
aktionäre, die zwei Drittel der an einer Versammlung der Poolaktionäre vertretenen
Stimmen repräsentieren, einem solchen Punkt zu, müssen die Poolaktionäre an der
Generalversammlung einstimmig über diesen Punkt abstimmen. Ansonsten sind die
Poolaktionäre frei bei der Ausübung ihrer Stimmrechte.
–Der Vertrag bezieht sich nicht auf Aufgaben, die in der Verantwortung des Verwaltungs­
rates oder der Unternehmensleitung von Tamedia oder der Leitung der Tochtergesell­
schaften liegen.
128
–Der Vertrag beinhaltet ein Vorkaufsrecht für alle Parteien des Aktionärsbindungs­
vertrages für den Fall, dass ein Poolaktionär seine Aktien an eine unabhängige dritte
Partei veräussern möchte (käuflich oder gratis). Der Aktionär hat in diesem Fall die
Aktien zuerst den anderen Poolaktionären anzudienen. Die anderen Poolaktionäre
haben ein Kaufsrecht für diese Aktien zum aktuellen Marktpreis abzüglich einer
20-Prozent-Reduktion.
–Die Poolaktionäre sind eine Gruppe von Aktionären, die in Übereinstimmung mit der
Bedeutung von Art. 20 Paragraf 3 des Bundesgesetzes über die Börsen und den Effekten­
handel handeln. Jede zukünftige Veränderung der Aktien unter den jetzigen Pool­
mitgliedern wird keine Bekanntmachung und Publikation der Veränderung ver­
ursachen. Wenn jedoch der gesamte Pool Aktien verkauft und somit sein Anteil unter
eine der im Gesetz festgehaltenen Limiten fällt (z. B. unter 662/3 Prozent oder unter
50 Prozent), muss der Pool die Schweizer Börse und Tamedia informieren. Eine Benach­
richtigung ist auch notwendig, wenn ein neues Mitglied in den Pool eintritt oder ein
Poolmitglied keine Aktien mehr hält.
Die im Aktionärsbindungsvertrag zusammengeschlossenen Aktionäre der Gründerfamilie
hielten am Bilanz­stichtag insgesamt 71.80 Prozent der Namenaktien Tamedia, wovon
67.00 Prozent den Bestimmungen des Aktionärsbindungsvertrages unterlagen.
Die Aktionärsgruppe Reinhardt-Scherz umfasst Erwin Reinhardt, Muri, sowie Franziska
Reinhardt-Scherz, Muri, und die von ihnen kontrollierten Gesellschaften Montalto
­Holding, Zug, und Epicea Holding AG, Zug.
Die in dieser Aktionärsgruppe zusammengeschlossenen Personen halten gemeinsam
eine Beteiligung von 417 342 Namenaktien der Tamedia AG oder 3.94 Prozent des Aktien­
kapitals.
Kreuzbeteiligungen
Im Geschäftsjahr bestanden weder kapital- noch stimmenmässig Kreuzbeteiligungen.
129
Corporate Governance
Kapitalstruktur
Kapitalstruktur und -veränderung
Kapitalstruktur
in Mio. CHF 2014 2013 2012
Ordentliches Aktienkapital 106.00
Ordentliche Kapitalerhöhung –
Bedingtes Aktienkapital –
Bedingte Kapitalerhöhung –
Partizipationsscheine –
Genussscheine –
Wandelanleihe –
106.00
–
–
–
–
–
–
106.00
–
–
–
–
–
–
Weitere Angaben zur Entwicklung des Eigenkapitals können der Veränderung des Eigen­
kapitals der konsoli­dierten Jahresrechnung auf Seite 41 entnommen werden.
Namenaktien
in Stück Nominalwert Stimmrecht pro Titel Anzahl ausgegeben Anzahl dividendenberechtigt Anzahl Stimmrechte total Anzahl ausstehend (gewichteter Durchschnitt) Anzahl eigene Aktien in CHF
2014 2013 2012
10
1
10 600 000
10 597 008
10 597 008
10 599 044
2 992
10
1
10 600 000
10 596 921
10 596 921
10 594 555
3 079
10
1
10 600 000
10 343 151
10 343 151
10 587 509
256 849
Es bestehen keine unterschiedlichen Dividendenberechtigungen oder andere Vorzugs­
rechte mit Ausnahme derjenigen gemäss dem nachfolgenden Abschnitt «Beschränkung
der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen».
Die Angaben über die Börsenkapitalisierung können den Informationen für Investoren
auf Seite 35 entnommen werden.
Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen
Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch als Aktionäre mit Stimmrecht eingetragen,
falls sie ausdrücklich erklären, dass sie die Aktien im eigenen Namen und auf eigene
Rechnung erworben haben.
Der Verwaltungsrat kann die Eintragung des Erwerbers als stimmberechtigter Aktionär
bzw. Nutzniesser in dem Umfang verweigern, als die von ihm gehaltenen Aktien 5 Prozent
der im Handelsregister aus­gewiesenen Gesamtzahl von Aktien überschreiten. Juristische
Personen und Personengesellschaften, die untereinander kapital- und stimmenmässig,
durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise zusam­mengefasst oder verbunden sind,
sowie natürliche und juristische Personen und Personengesellschaften, die in gemeinsamer
130
Absprache oder zum Zwecke der Umgehung dieser Bestimmung gemeinsam oder koordi­
niert vorgehen, gelten als eine Person.
Aktionäre, welche am 14. September 2000 im Aktienbuch eingetragen waren, oder
Erwerber, die Familienangehörige von solchen Aktionären sind, sind von dieser Eintragungs­
beschränkung befreit.
Es wurden im Berichtsjahr keine Ausnahmen von den genannten Regelungen gewährt.
Der Verwaltungsrat kann Nominees bis maximal 3 Prozent des im Handelsregister einge­
tragenen Aktien­kapitals mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen. Nominees sind Personen,
die im Eintragungsgesuch nicht ausdrücklich erklären, die Aktien für eigene Rechnung zu
halten. Der Verwaltungsrat kann Nominees mit mehr als 3 Prozent des im Handelsregister
eingetragenen Namenaktienkapitals mit Stimmrecht im Aktien­buch eintragen, sofern
der betreffende Nominee der Gesellschaft die Namen, Adressen und Aktienbestände der­
jenigen Personen bekannt gibt, für deren Rechnung er 0.5 Prozent oder mehr des im
Handelsregister eingetragenen Namenaktienkapitals hält. Der Verwaltungsrat schliesst mit
solchen Nominees Ver­einbarungen, welche unter anderem die Vertretung der Aktionäre
und deren Stimmrechte regeln.
Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des eingetragenen Aktionärs oder Nominees
Eintragungen im Aktienbuch mit Rückwirkung auf das Datum der Eintragung löschen,
wenn diese durch falsche Angaben zustande gekommen sind. Der Betroffene muss über
die Streichung sofort informiert werden.
Wandelanleihen und Optionen
Zurzeit bestehen keine Wandelanleihen und Optionen.
Verwaltungsrat
Mitglieder des Verwaltungsrats
Die Angaben zu den Mitgliedern des Verwaltungsrates und deren weiteren Tätigkeiten
und Interes­senbindungen sind im Geschäftsbericht auf den Seiten 4 bis 5 ersichtlich.
Wahl und Amtszeit
Der Verwaltungsrat besteht aus mindestens fünf Mitgliedern, die jeweils durch die
General­versammlung auf die Dauer von einem Geschäftsjahr einzeln gewählt werden.
Die Amtsdauer endet am Tage der ordentlichen Generalversammlung für das letzte
Geschäftsjahr der Amtszeit. Werden während der Amtsdauer Ersatz­wahlen getroffen, so
vollenden die Neugewählten die Amtsdauer ihrer Vorgänger. Die Generalversammlung
wählt auch den Verwaltungsratspräsidenten. Im Übrigen konstituiert sich der Verwaltungs­
rat selbst.
131
Corporate Governance
Interne Organisation
Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats und die Zugehörigkeit einzelner seiner Mit­
glieder zu den Aus­schüssen gehen aus der folgenden Übersicht hervor.
Name Funktion
1
Mitglied seit Amtsdauer bis
Pietro Supino Präsident 1991 2015
Claudia Coninx-Kaczynski Mitglied 2013 2015
Martin Kall Mitglied 2013 2015
Pierre Lamunière Mitglied 2009 2015
Marina de Planta Mitglied 2014 3 2015
Konstantin Richter Mitglied 2004 2015
Iwan
Rickenbacher Mitglied 1996 2015
2
Geschäftsentwicklungs-
ausschuss
Revisions-
ausschuss
2
Ernennungsund Entlöhnungs-
ausschuss
2
Publizistischer
Ausschuss
P
M
M
M
M
P
M
P
M
M
P
M
M
M
P: Präsident des Ausschusses
M: Mitglied
1 Die Amtsdauer aller Mitglieder des Verwaltungsrates endet an der nächsten ordentlichen Generalversammlung vom 17. April 2015.
2 Zusätzlich wird Christoph Tonini in seiner Funktion als Vorsitzender der Unternehmensleitung zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen.
3 Ab 11. April 2014
Kompetenzen
Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Festlegung der Strategie der Gruppe. Er
überprüft die grund­legenden Pläne und Zielsetzungen des Unternehmens und identifiziert
externe Risiken und Chancen. Die Kompe­tenzen und Verantwortlichkeiten des Verwaltungs­
regelung gegenüber der Unter­
rats und seiner Ausschüsse sowie die Kompetenz­
nehmensleitung sind im Organisationsreglement geregelt, das unter www.tamedia.ch 1
ab­gerufen werden kann. Dazu gehören insbesondere die Überwachungs- und Über­­prü­fungs­
­kompetenzen für den Verwaltungsrat mit direkter Unterstützung durch externe Stellen
sowie die fort­laufende und umfassende Information aller Verwaltungsrats­mitglieder.
Dem Verwaltungsrat obliegt auch die Aufsicht und Überwachung der Unternehmens­
leitung. Die Unter­nehmensleitung informiert den Verwaltungsrat an dessen ordentlichen
Sitzungen sowie auf besondere Ein­ladung über den Geschäftsverlauf und die geplanten
Aktivitäten der Gruppe. Diese Sitzungen finden unter Beizug des Vorsitzenden der Unter­
nehmensleitung sowie weiterer Mitglieder der Unternehmensleitung und anderer Kader­
mitglieder für die sie betreffenden Geschäfte statt.
Mittels monatlicher schriftlicher Berichterstattung wird der gesamte Verwaltungsrat
über die konsolidierten Monatsabschlüsse, den Geschäftsverlauf der einzelnen Geschäfts­
bereiche und weitere relevante Sachverhalte informiert. Vierteljährlich wird der gesamte
Verwaltungsrat schriftlich über die Marktanteilsentwicklung informiert, und halbjährlich
werden die Jahres- und Halbjahresabschlüsse in einem Bericht erläutert. Der Verwaltungs­
rat erhält zudem die Protokolle der Sitzungen der Unternehmensleitung und der vier
Ausschüsse des Verwaltungsrats. Im Übrigen informiert die Unternehmensleitung den
Präsidenten des Verwaltungsrates laufend über Vorfälle von besonderer Bedeutung.
1 www.tamedia.ch/statuten
132
Beschlussfassung
Der Verwaltungsrat ist beschlussfähig, wenn die Mehrheit seiner Mitglieder anwesend ist.
Er fasst seine Beschlüsse mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder. Bei Stimmengleich­
heit hat der Präsident den Stich­entscheid. Es bestehen keine statutarischen Beschluss­
quoren. Beschlüsse können zudem auch auf dem Zirkularweg erfolgen.
Sitzungen
Der Verwaltungsrat versammelt sich, sooft es die Geschäfte erfordern oder wenn es ein
Mitglied verlangt, mindestens aber sechsmal im Jahr. Im Berichtsjahr hat der Verwaltungs­
rat sechs mehrheitlich ganztägige Sitzungen, drei ausserordentliche halbtägige Sitzungen,
zwei Telefonkonferenzen und eine dreitägige Retraite zusammen mit der Unternehmens­
leitung abgehalten.
Ausschüsse
Der Verwaltungsrat kann neben den nachfolgend beschriebenen Ausschüssen für
bestimmte Aufgaben auch weitere Ausschüsse bilden. Die Bestellung der Ausschüsse
erfolgt im Zusammenhang mit der Konstituierung des Verwaltungsrates und im gleichen
Verfahren. Sie fassen grundsätzlich keine ver­bindlichen Beschlüsse, sondern berichten
dem Gesamtverwaltungsrat, stellen diesem gegebenenfalls Anträge für Beschlüsse und
Weisungen und begleiten die Unternehmensleitung bei deren Umsetzung.
Es bestehen derzeit folgende ständige Ausschüsse:
–Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss
–Geschäftsentwicklungsausschuss
–Publizistischer Ausschuss
–Revisionsausschuss
Die Ausschüsse, die sich mehrheitlich aus Mitgliedern des Verwaltungsrates zusammen­
setzen müssen, stellen dem Gesamtverwaltungsrat die Traktandenliste und Sitzungs­
protokolle zur Verfügung. Der Präsident des jeweiligen Ausschusses informiert den
Gesamtverwaltungsrat mündlich über die Ergebnisse dieser Sitzungen.
Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss
Der Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss beschäftigt sich mit Personalfragen im
­Allgemeinen und im Besonderen mit der Vorbereitung von Nominationen der obersten
Führungsstufe, die in die Zuständigkeit des Verwaltungsrates fallen. Er setzt sich zudem
mit der Qualifikation und der Entlöhnung dieser Kader­angehörigen sowie mit dem all­
gemeinen Entlöhnungssystem inklusive Gewinnbeteiligung auseinander. Ausgenommen
sind die Chefredaktionen und Programmleitungen; diese werden vom Publizistischen
Aus­schuss betreut.
Der Ausschuss besteht aus drei bis vier Mitgliedern. Der Vorsitzende der Unternehmens­
leitung wird in seiner Funktion zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen. Der Vorsitz
liegt beim Präsidenten des Verwaltungsrates. Im Berichtsjahr fanden drei Sitzungen statt.
Geschäftsentwicklungsausschuss
Der Geschäftsentwicklungsausschuss befasst sich mit der Vorbereitung und Begleitung
von Projekten und Verträgen in Zuständigkeit des Verwaltungsrates, mit dem Medienmarkt
133
Corporate Governance
Schweiz und neuen Geschäftsideen. Der Ausschuss besteht aus drei bis vier Mitgliedern.
Der Vorsitzende der Unternehmensleitung wird in seiner Funktion zur Teilnahme an den
Sitzungen eingeladen. Der Vorsitz liegt beim Präsidenten des Verwaltungsrates. Im
Berichtsjahr fanden drei Sitzungen statt. Der Geschäftsentwicklungsausschuss tagt in der
Regel zusammen mit dem Beirat zur digitalen Entwicklung.
Publizistischer Ausschuss
Der Publizistische Ausschuss befasst sich mit publizistischen Fragen und mit den Nomi­
nationen der Chefredaktionen. Er beschäftigt sich auch mit der Qualifikation und der
Entlöhnung dieser Kaderangehörigen. In die Zuständigkeit des P
­ ublizistischen Ausschusses
fallen insbesondere auch die regel­mässigen publizistischen Diskussionen mit den Chef­
redaktionen sowie die Beschäftigung mit Talent­förderung und publizistischen Projekten.
Der Ausschuss besteht aus drei bis vier Mitgliedern. Der Vorsitzende der Unternehmens­
leitung wird in seiner Funktion zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen. Der Vorsitz
liegt beim Präsidenten des Verwaltungsrates. Im Berichtsjahr fanden vier Sitzungen statt.
Revisionsausschuss
Der Revisionsausschuss überwacht die finanzielle Berichterstattung, die Einhaltung der
Rechnungs­legungsvorschriften und der Vorschriften des Kotierungsreglements der SIX
Swiss Exchange, das Risiko­management und die interne Kontrolle, die finanzielle Unter­
nehmenskommunikation und die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Pflichten (Ad-hoc-­
Publizität) sowie ausserordentliche Vorkommnisse im Rechnungs­wesen.
Zudem vertritt der Revisionsausschuss den Verwaltungsrat gegenüber der externen
Revisionsstelle und überwacht und beurteilt deren Arbeit und Unabhängigkeit laufend.
Dazu nimmt der Revisionsausschuss Einsicht in gesetzliche Berichte der Revisionsstelle
und die Berichterstattung über wesentliche Fest­stellungen aus Zwischen- und Schluss­
revisionen. Ergänzend wird er von der Revisionsstelle, vom Leiter Finanzen und anderen
Kadermitgliedern des Finanzbereichs über den Gang der Revisionsarbeiten mündlich
unterrichtet. Die Honorare für die Prüfung der konsolidierten Jahresrechnung und der
Einzelabschlüsse werden vom Revisionsausschuss genehmigt.
Der Revisionsausschuss besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Der Präsident des Ver­
waltungsrates darf ihm nicht angehören. Er hält regelmässig, mindestens viermal jährlich,
Sitzungen ab, in der Regel unter Beizug des Leiters Finanzen (als Vertreter der Unternehmens­
leitung) und der Revisionsstelle. Für Spezial­fragen zieht der Revisionsausschuss bei Bedarf
aussenstehende Experten bei. Im Berichtsjahr hat der Revisionsausschuss fünf Sitzungen
abgehalten, an welchen der Leiter Finanzen und der Vertreter der Revisionsstelle teil­
nahmen.
Beirat zur digitalen Entwicklung
Der Beirat berät den Verwaltungsrat und die Unternehmensleitung von Tamedia in Bezug
auf das Digitalgeschäft und begleitet den digitalen Wandel des Unternehmens. Der Beirat,
der sich aus ausgewiesenen Experten aus den Bereichen digitale Medien, Online-Business
und digitale Technologie zusammensetzt, soll Trends und neue digitale Geschäftsfelder
frühzeitig erkennen sowie eine externe Perspektive zu neuen Investitionsmöglichkeiten
und strategischen Kooperationen einbringen.
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Die Zusammensetzung des Beirats geht aus der folgenden Übersicht hervor.
Name Funktion Pietro Supino Präsident
Emily Bell Mitglied
Markus Gross Mitglied
Mathias Müller von Blumencron Mitglied
Sverre Munck Mitglied
Thomas Sterchi Mitglied
Mitglied seit
2013
2014
2013
2013
2013
2013
Der Beirat versammelt sich in der Regel dreimal im Jahr, einmal im Rahmen der Retraite
und zweimal zusammen mit dem Geschäftsentwicklungsausschuss. Im Berichtsjahr hat
der Beirat eine Sitzung zusammen mit dem Geschäftsentwicklungsausschuss abgehalten.
Unternehmensleitung
Mitglieder der Unternehmensleitung
Die Angaben zu den Mitgliedern der Unternehmensleitung und zu deren weiteren Tätig­
keiten und Interes­senbindungen sind im Geschäftsbericht auf den Seiten 10 bis 11 ersicht­
lich.
Managementverträge
Im Berichtsjahr bestanden keine Managementverträge zwischen Tamedia und Gesell­
schaften oder natürlichen Personen zur Übertragung von Führungsaufgaben von
­Tamedia.
Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen
Die Angaben über Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen von Verwaltungsrat,
Beirat und Unternehmensleitung sind im Vergütungsbericht auf den Seiten 117 bis 125
ersichtlich.
Mitwirkungsrechte der Aktionäre
Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung
Ein Aktionär kann direkt oder indirekt für eigene und vertretene Aktien zusammen das
Stimmrecht von höchstens 5 Prozent der im Handelsregister ausgewiesenen Gesamtzahl
von Aktien ausüben oder ausüben lassen. Dabei gelten juristische Personen und Personen­
gesellschaften, die untereinander kapital- und stimmenmässig, durch einheitliche Leitung
oder auf andere Weise zusammengefasst oder verbunden sind, sowie natürliche und juris­
tische Personen und Personengesellschaften, die in gemeinsamer Absprache oder zum
Zwecke der Umgehung dieser Bestimmung gemeinsam oder koordiniert vor­gehen, als
eine Person.
135
Corporate Governance
Institutionelle Stimmrechtsvertreter im Sinne von Art. 689c des schweizerischen Obli­
gationenrechtes (Depotvertreter, Organvertreter und unabhängige Stimmrechtsvertreter)
sind von dieser Stimmrechts­beschränkung befreit, sofern die im vorhergehenden Absatz
angeführten Bestimmungen der Statuten von dem oder den Eigentümern eingehalten
worden sind.
Aktionäre mit einer Eintragung von mehr als 5 Prozent der Aktienstimmen im Aktien­
buch sind von dieser Stimmrechtsbeschränkung befreit.
Statutarische Quoren
Die Statuten der Tamedia AG sehen vor, dass die Generalversammlung mit der absoluten
Mehrheit der vertretenen Aktienstimmen ihre Beschlüsse fasst und Wahlen vollzieht. Für
folgende Beschlüsse sind mindestens zwei Drittel der vertretenen Stimmen und die absolute
Mehrheit der vertretenen Aktien­nennwerte erforderlich: Änderung des Gesellschafts­
zweckes, Einführung von Stimmrechtsaktien, Beschränkung der Übertragbarkeit von
Namenaktien, genehmigte oder bedingte Kapitalerhöhung, Kapital­erhöhung aus Eigen­
kapital, gegen Sacheinlage oder zwecks Sachübernahme und Gewährung von besonderen
Vorteilen, Einschränkung oder Auf hebung des Bezugsrechtes, Verlegung des Sitzes und
Auflösung der Gesellschaft ohne Liquidation.
Einberufung der Generalversammlung
Die Generalversammlung findet alljährlich innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss
des Geschäfts­jahres statt. Ausserordentliche Generalversammlungen werden nach Bedarf
einberufen. Ebenso können neben der Revisionsstelle einer oder mehrere Aktionäre, die
zusammen mindestens 10 Prozent des Aktien­kapitals vertreten, unter Angabe des Ver­
handlungsgegenstandes und der Anträge schriftlich die Einberufung verlangen.
Einberufen wird die Generalversammlung durch den Verwaltungsrat spätestens
20 Tage vor dem Versammlungstag. Die Bekanntmachung erfolgt in den Publikations­
organen von Tamedia (siehe dazu unter «Informationspolitik», Seite 138).
Traktandierung
Aktionäre, die zusammen Aktien im Nennwert von CHF 1 000 000 vertreten, können die
Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen. Die Traktandierung muss
mindestens 60 Tage vor der Versammlung schriftlich unter Angabe des Verhandlungs­
gegenstandes eingereicht werden.
Eintragungen im Aktienbuch
Zur Generalversammlung zugelassen und stimmberechtigt sind alle Aktionäre, die im
Aktienregister mit Stimmrecht eingetragen sind. Aus organisatorischen Gründen werden
20 Tage vor der Generalversammlung keine Eintragungen mehr vorgenommen. Aktionäre,
die ihre Aktien vor der Generalversammlung veräussern, sind nicht mehr stimm­berechtigt.
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Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen
Gemäss schweizerischem Börsengesetz muss, wer direkt, indirekt oder in gemeinsamer
Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere von börsenkotierten schweizerischen Gesell­
schaften erwirbt und damit zusam­men mit Papieren, die er bereits besitzt, den Grenzwert
von 33.3 Prozent der Stimmrechte einer Zielgesel­lschaft, ob ausübbar oder nicht, über­
schreitet, den übrigen Aktionären ein Angebot für alle kotierten Beteiligungspapiere der
Gesellschaft unterbreiten. Die Gesellschaft kann vor der Kotierung ihrer Beteili­gungs­
papiere in ihren Statuten festlegen, dass ein Übernehmer nicht zu einem solchen öffent­
lichen Kauf­angebot verpflichtet ist (Opting-out). Die Statuten der Tamedia AG sehen kein
solches Opting-out vor. Ebenso bestehen keine Kontrollwechselklauseln.
Revisionsstelle
Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden Revisors
Die Revisionsstelle wird durch die Generalversammlung jeweils für eine Amtsdauer von
einem Jahr gewählt.
Das Revisionsmandat für die Prüfung der konsolidierten Jahresrechnung wurde erst­
mals für das Geschäftsjahr 1993 durch Ernst & Young AG übernommen. Der Einzel­
abschluss der Tamedia AG wird von Ernst & Young AG seit 1936 geprüft. Die Funktion des
leitenden Revisors wurde erstmals ab dem Geschäftsjahr 2009 durch Reto Hofer wahr­
genommen.
Revisionshonorar
Die Summe der Honorare für die Prüfung der konsolidierten Jahresrechnung und der
Einzelabschlüsse beläuft sich auf 1.0 Mio. CHF (Vorjahr: 0.9 Mio. CHF), davon betreffen
0.8 Mio. CHF Aufwendungen für die Prüfung durch die Ernst & Young AG.
Zusätzliche Honorare
Die Summe der Honorare von Ernst & Young und/oder mit ihr verbundenen Personen für
zusätzliche Beratungsdienstleistungen im Finanzbereich beläuft sich auf 0.2 Mio. CHF
(Vorjahr: 0.2 Mio. CHF).
Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision
Die Ausgestaltung der Aufsichts- und Kontrollinstrumente des Verwaltungsrates zur
Beurteilung der externen Revisionsstelle wird im Abschnitt «Verwaltungsrat – Revisions­
ausschuss» beschrieben. Der Rotationsrhythmus des leitenden Revisors (Mandatsleiter)
beträgt entsprechend der Richtlinie zur Unabhängigkeit der Treuhand-Kammer längstens
sieben Jahre. Eine regelmässige Rotation der Revisions­stelle ist nicht vorgesehen.
137
Corporate Governance
Informationspolitik
Informationspolitik und Ad-hoc-Publizitätspflicht
Tamedia pflegt eine offene und aktuelle Informationspolitik, durch die alle Zielgruppen
des Kapitalmarkts gleich behandelt werden. Es werden ausführliche Geschäfts- und
­Halbjahresberichte veröffentlicht. Die konsolidierte Jahresrechnung wird nach den IFRS-­
Richtlinien (International Financial Reporting Standards) erstellt (vgl. «Konsolidierungs­
grundsätze», Seiten 42 bis 51).
Eine Agenda mit dem Datum der Generalversammlung und dem Erscheinungsdatum
der Halbjahres­berichterstattung findet sich auf Seite 35.
Die Statuten der Tamedia AG können unter www.tamedia.ch1 abgerufen werden.
Als kotiertes Unternehmen ist Tamedia zudem zur Bekanntgabe kursrelevanter Infor­
mationen (Ad-hoc-Publizität, Art. 53 Kotierungsreglement) verpflichtet. Zusätzlich zu den
Angaben über die finanzielle Ent­wicklung orientiert Tamedia laufend über aktuelle Ver­
änderungen und Entwicklungen.
Umfassende Informationen über das Unternehmen finden sich unter www.tamedia.ch.
Offizielles Publikationsorgan für öffentliche/gesetzlich vorgeschriebene Bekannt­machungen
der Gesellschaft ist das Schweizerische Handelsamtsblatt.
Ansprechperson für spezifische Fragen zu Tamedia ist:
Tamedia AG
Christoph Zimmer
Leiter Unternehmenskommunikation und Investor Relations
Werdstrasse 21
CH-8021 Zürich
Telefon: +41 (0) 44 248 41 90
Telefax: +41 (0) 44 248 50 26
E-Mail: [email protected]
1 www.tamedia.ch/statuten
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Korrigenda
Tamedia Geschäftsbericht 2014, Seite 135
Die Angabe zur Anzahl Sitzungen des Beirats für digitale Entwicklung wurde im Geschäftsbericht
nicht korrekt angegeben. Der Beirat für digitale Entwicklung tagte an drei Sitzungen, anstatt wie
angegeben an einer.
Korrekt lautet der Text:
Der Beirat versammelt sich in der Regel dreimal im Jahr, einmal im Rahmen der Retraite und zweimal
zusammen mit dem Geschäftsentwicklungsausschuss. Im Berichtsjahr hat der Beirat eine Sitzung
im Rahmen der Retraite des Verwaltungsrats und zwei Sitzungen mit dem Geschäftsentwicklungsausschuss abgehalten.
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