24. Mai 2015 www.neu-sport.de NR. 20/15 Olic und Rajkovic retten den HSV in die Relegation Slobodan Rajkovic (links), der mit seinem Kopfball zum 2:0 für das Spiel in Hamburg entschied, hat auch in diesem Duell mit dem Schalker Marvin Friedrich die Lufthoheit. Foto: NG SeiTe 02 fuSSBall 1. BuNDeSliga Kein internationaler Wettbewerb Bremen verliert sein „Endspiel um Europa“ mit 2:3 in Dortmund Borussia Dortmund – SV Werder Bremen 3:2 (3:1) Borussia Dortmund: Weidenfeller ‒ Durm, Subotic, Hummels, Schmelzer ‒ Gündogan, Kehl (86. Bender) ‒ Mkhitaryan, Kagawa (81. Jojic), Reus (74. Immobile) ‒ Aubameyang. Trainer: Jürgen Klopp SV Werder Bremen: Casteels ‒ Busch (62. Lorenzen), Lukimya Mulongoti, Vestergaard, Sternberg (87. Prödl) ‒ Kroos (75. Makiadi) ‒ Gebre Selassie, Junuzovic ‒ Öztunali ‒ di Santo, Bartels. Trainer: Viktor Skripnik Schiedsrichter: Manuel Gräfe (FC Hertha 03 Zehlendorf) Zuschauer: 80.667 Tore: 1:0 Kagawa (15.), 2:0 Aubameyang (17.), 2:1 Öztunali (26.), 3:1 Mkhitaryan (42.), 3:2 Gebre Selassie (85.) Neben dem dramatischen Abstiegskampf, der darin gipfelte, dass mit den Duellen zwischen dem SC Paderborn 07 und VfB Stuttgart sowie Hannover 96 und dem SC Freiburg gleich zweimal direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt aufeinandertrafen, stand am Sonnabend am letzten Spieltag der Ersten Bundesliga das Duell zwischen Borussia Dortmund und dem SV Werder Bremen im Mittelpunkt des Interesses. In diesem „Endspiel“ um die UEFA-Europa-League mussten die Bremer gewinnen, um im Klassement an den Borussen vorbeizuziehen. Selbst wenn die Bremer die Saison dann noch als Tabellen-Siebter abgeschlossen hätten, hätte ihnen dies allerdings nur zur Teilnahme an der Europa-League in der kommenden Saison genügt, wenn die Dortmunder am kom- menden Sonnabend, 30. Mai das DFB-Pokal-Finale gegen den VfL Wolfsburg verloren hätten. Die Chancen der Bremer, sich quasi auf den letzten Drücker noch für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, waren also nicht allzu gut ‒ dass es für die „Grün-Weißen“, die im Herbst 2014 noch das Tabellenende zierten und in der Winterpause noch in höchster Abstiegsgefahr schwebten, aber überhaupt noch die Chance gab, sich für den Europapokal zu qualifizieren, war aber aller Ehren wert. Gleiches gilt übrigens für die Dortmunder, die, nachdem sie zum Beginn der Rückrunde noch das Tabellenende zierten, im Frühjahr wieder fast zu ihrer Stärke der vergangenen Jahre zurückfanden und nun zum Abschluss daheim nur einen Punkt holen mussten, um zumindest die Europa-League-Teilnahme schon vor dem DFB-Pokal-Finale schon sicher zu haben. Im Signal-Iduna-Park zeigten die Dortmunder schnell, wer der Herr im Hause ist. Schon nach einer guten Minute wurde es erstmals gefährlich vor dem Gäste-Gehäuse, doch Koen Casteels rettete stark gegen Henrikh Mkhitaryan. Spätestens in der neunten Minute hätten die Borussen in Führung gehen müssen: Marco Reus tankte sich über die linke Seite in hohem Tempo nach vorne durch und seine flache Hereingabe erreichte Pierre-Emerick Aubameyang mit letzter Kraft noch, er traf aber nur den Pfosten ‒ Glück für den Belgier Casteels, der in dieser Szene chancenlos gewesen wäre. Nach einer Viertelstunde war es dann aber soweit und die Westfalen gingen verdientermaßen in fuSSBall 1. BuNDeSliga Führung. Werder-Verteidiger Jannik Vestergaard, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, leistete sich einen viel zu schlampigen Pass, der Fin Bartels nicht erreichte, weil sich Ilkay Gündogan den Ball vor dem gebürtigen Kieler erlief. Gündogan, der den BVB in diesem Sommer verlassen will ‒ sein neuer Verein steht allerdings noch nicht fest ‒, marschierte mit dem Ball am Fuß nach vorne und bediente Shinji Kagawa, der mit einem feinen Linksschuss das 1:0 erzielte. Die Bremer waren kurzzeitig wie paralysiert, was die Heim-Elf sofort ausnutze, um auf 2:0 zu erhöhen: Die Werder-Defensive war nicht im Bilde, als Aubameyang und Kagawa einen feinen Doppelpass spielte: Aubameyangs Lupfer zu Kagawa wurde nicht unterbunden, dann überlief Aubameyang in hohem Tempo mehrere Bremer und schoss dann, als er den Ball vom Japaner zurückerhalten hatte, von links aus oben rechts zum 2:0 ein. Nun war aus Bremer Sicht Schlimmstes zu befürchten: Würden die Dortmunder sich etwa in einen Rausch spielen und dem SV Werder eine hohe Niederlage zufügen? Nein, das Gegenteil war der Fall: Die Bremer erholten sich vom Doppelschlag der Hausherren überraschend gut ‒ und schnell, denn nur neun Minuten nach dem 2:0 gelang ihnen der Anschlusstreffer. Dieses Mal leisteten sich die Borussen im Spielaufbau einen zu laschen Pass. Zlatko Junuzovic, der ansonsten blass blieb ‒ hatte ihm die Kritik, die auf ihn einprasselte, nachdem er dem Nord-Rivalen Hamburger SV öffentlich den Abstieg gewünscht hatte, etwa zugesetzt? ‒, ging dazwischen und leitete den Ball mit letzter Kraft zu Levin Öztunali weiter. Die Leihgabe von Bayer Leverkusen ließ mit einer Körpertäuschung den hüftsteifen Mats Hummels aussteigen und schoss dann aus Nahdistanz mit einem flachen, platzierten Schuss zum 2:1 ein ‒ ein wirklich schöner Treffer des Urenkels von HSV-Legende Uwe Seeler. Nun waren die Norddeutschen im Spiel angekommen und hatten nun ihre beste Phase, in der sogar der Ausgleich mehrmals zwar nicht direkt in der Luft lag, aber möglich gewesen wäre. In der 34. Minute schickte Junuzovic mit einem überraschenden Pass Franco di Santo steil, aber BVBKeeper Roman Weidenfeller kam gerade noch vor den Werder-Tor- SeiTe 03 Jürgen Klopp saß am Sonnabend letztmals für Dortmund in einem BundesligaSpiel auf der Bank. Foto: BS (Archiv) SeiTe 04 fuSSBall 1. BuNDeSliga jäger an den Ball. Nur zwei Minuten später trugen die Gäste gegen die abermals sehr hoch stehenden Dortmunder einen sehr sehenswerten Konter vor: Wiederum passte Junuzovic den Ball zu di Santo, dem der Ball jedoch etwas versprang ‒ und so konnte Weidenfeller erneut klären und seinen Wunsch und Anspruch, auch in der kommenden Saison das Borussen-Gehäuse zu hüten, damit untermauern. Erst in der 40. Minute tauchten dann auch die Hausherren wieder gefährlich vor dem WerderGehäuse auf: Mkhitaryan legte den Ball klug zurück zu Reus, dessen Schuss für Casteels nur schwer zu sehen war ‒ aber die Leihgabe des VfL Wolfsburg rettete trotzdem mühelos. Zwei Minuten später musste sich Casteels aber zum bereits dritten Mal geschlagen geben: Dieses Mal waren es die Hausherren, die mit einem schnellen Gegenstoß, wie man es im Handball ausdrücken würde, zuschlugen. Kagawa, der nach seiner Rückkehr von Manchester United nach Dortmund wohl sein bestes Spiel für die Westfalen machte, fand mit einem Diagonalpass aus dem linken Halbfeld auf der rechten Seite Mkhitaryan, der den Ball perfekt annahm, weiter verarbeitete und von halbrechts aus zum 3:1 ins lange Eck einschoss. Die Bremer schüttelten sich kurz ‒ und hatten dann noch vor der Pause die große Chance, den 2:1-Anschlusstreffer zu erzielen. Der agile Öztunali bediente Manon Busch, der dann aber nicht richtig zum Abschluss kam und den Ball überhastet über die Latte jagte. Kurz drauf bat Schiedsrichter Manuel Gräfe (aus Berlin) zum Pausentee, den die Akteure damit beim Stand von 3:1 einnahmen. Nach dem Seitenwechsel versuchten die Bremer weiterhin, irgendwie ins Spiel zurückzukommen. Die erste gute Gelegenheit besaßen allerdings die Westfalen, als Reus es listig mit einem Fernschuss versuchte, den Casteels aber wiederum sicher parierte (53.). Die Partie war nun hochklassig und wogte hin und her, denn nur eine Minute später bot sich den „Grün-Weißen“ die Chance zum Anschlusstreffer: Nach einem schönen Spielzug versuchte es Bartels, dessen Versuch aber deutlich über die Latte ging. Kurz darauf versuchte es der gebürtige Hamburger Öztu- nali, zugegeben etwas optimistisch, mit einem 25-Meter-Fernschuss, mit dem er Weidenfeller offensichtlich etwas überraschte ‒ doch im Nachfassen hatte der Weltmeister den Ball dann unter sich begraben (57.). Die Dortmunder waren erst nach einer Stunde wieder in der Partie angekommen. Dann kamen sie aber zu gleich mehreren guten Möglichkeiten und hätten mit dem 4:1 für endgültige Klarheit sorgen können. Als sich Marcel Schmelzer auf der linken Seite gut behauptet und dann in die Mitte geflankt hatte, erreichte Aubameyang den Ball im Fallen soeben noch ‒ das Spielgerät verfehlte ging aber knapp oben rechts über das Ziel hinweg (61.). Drei Minuten später leitete Aubameyang den Ball gut weiter zu Mkhitaryan, der aber nur die Latte traf ‒ da waren die Bremer schon zum zweiten Mal im Aluminium-Glück, Die Dortmunder Drangphase endete erst, als Aubameyang nach einem feinen Mkhitaryan-Pass an Casteels gescheitert war (67.). Anschließend neutralisierten sich beide Mannschaften für längere Zeit im Mittelfeld, ehe den Bremern doch noch einmal der Anschlusstreffer gelang: Nach einer Freistoßflanke, die Junuzovic aus dem linken Halbfeld mit viel Effet auf das BVB-Gehäuse geschlagen hatte, reagierte der aufgerückte Theodor Gebre Selassie am schnellsten und drückte den Ball aus Nahdistanz zum 3:2 unter die Latte. Wenn den Bremern ein Unentschieden genügt hätte, um die Europapokal-Chance zu wahren, wäre nun noch einmal alles möglich gewesen. In dem Wissen, noch zwei Tore in der Schlussphase erzielen zu müssen, versuchten es die Gäste mit dem Mute der Verzweiflung zwar weiterhin, hatten aber kein Glück im Abschluss mehr. Die Borussen-Abwehr stand auch ohne Sokratis Papastathopoulos, der gegen seinen Ex-Klub 90 Minuten lang nur auf der Ersatzbank schmorte beziehungsweise sich zwischenzeitlich am Spielfeldrand warmmachte, bis zum Schlusspfiff sicher. Damit belegen die Dortmunder nun selbst den siebten Platz, der für den Fall, dass der DFB-Pokal-Sieger bereits über die Bundesliga-Tabelle für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert ist, zur Europa-League-Teilnahme genügt. Und da die Wolfs- fuSSBall 1. BuNDeSliga burger als Deutscher Vizemeister direkt für die UEFA-ChampionsLeague qualifiziert sind und die Dortmunder selbst der Final-Gegner der „Wölfe“ sind, können sich die Borussen, die in den letzten Jahren noch Stammgast in der UEFA-Champions-League waren (2013 standen sie sogar im Finale, das sie gegen den FC Bayern München verloren), nun zumindest auf die Teilnahme an der Europa-League freuen. Dann ohne Trainer Jürgen Klopp (Ziel unbekannt) sowie Sebastian Kehl, der nach 13 Jahren im BVB-Trikot seine Karriere in diesem Sommer beendet ‒ beide wurden tränenreich und gebührend verabschiedet. Werder-Trainer Viktor Skripnik erklärte nach dem Abpfiff auf der Internet-Seite seines Vereins („www.werder.de“): „Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen. Aber wir haben uns auch nach dem Rückstand nicht hinten reingestellt, haben versucht nach vorne zu spielen und selber zwei Tore erzielt. Wir haben an uns und an das Wunder geglaubt, aber am Ende hat es nicht geklappt. Wir haben schon mehrfach gesagt, dass wir schauen müssen, wo wir herkommen. Deshalb sind wir froh über den Verlauf der Saison. Die Mannschaft hat Charakter gezeigt und sich frühzeitig gerettet. Der Rest war Bonus und die positiven Erlebnisse überwiegen bei mir." Thomas Eichin, Geschäftsführer Sport des SV Werder, wurde ebenfalls auf der Internet-Seite seines Vereins wie folgt zitiert: „Der BVB hat heute seine ganze Klasse gezeigt. Es ist wirklich schwer vorstellbar, dass die Dortmunder in dieser Saison zeitweise gegen den Abstieg gespielt haben. Wir wollten heute lange die Null halten und über unsere schnellen Spieler Nadelstiche setzen. Das ist uns durch individuelle Fehler leider nicht gelungen. Schade, dass wir heute keinen Punkt geholt haben. Nachdem wir uns gerettet hatten, war ein einstelliger Tabellenplatz das Ziel. Das haben wir durch die Niederlage heute leider nicht geschafft. Der zehnte Platz fühlt sich heute so an, wie der vierte Platz bei Olympia. Die kleine Enttäuschung wird in den nächsten Tagen verfliegen und dann werden wir zufrieden auf diese Saison zurückblicken." BS SeiTe 05 Werder-Trainer Viktor Skripnik beendete die Saison mit seinem Team auf dem zehnten Platz. Foto: BS (Archiv) SeiTe 06 fuSSBall 1. BuNDeSliga HSV darf auf Klassenerhalt hoffen Bundesliga-Dino nach 2-0 über Schalke auf Relegationsplatz 16 Hamburger SV – fC Schalke 04 2:0 (0:0) Hamburger SV: Adler ‒ Westermann (82. Diekmeier), Djourou, Rajkovic, Ostrzolek ‒ Kacar, Diaz, Holtby, Ilicevic ‒ Olic (88. Jiracek), Lasogga (26. Rudnevs). Trainer: Bruno Labbadia fC Schalke 04: Fährmann ‒ Friedrich, Matip, Höger, Neustädter (63. Goretzka) ‒ Kolasinac, Nastasic, Meyer (73. ChoupoMoting), Farfan ‒ Sané (58. Draxler), Huntelaar. Trainer: Roberto Di Matteo Schiedsrichter: Tobias Welz (SpVgg Nassau Wiesbaden) Zuschauer: 57.000 (ausverkauft) Tore: 1:0 Olic (49.), 2:0 Rajkovic (59.) gelbe Karten: Diaz (2. Gelbe Karte) ‒ Kolasinac (2. Gelbe Karte), Höger (11. Gelbe Karte) Der Hamburger SV muss auch in der Bundesligasaison 2014-15 „nachsitzen“. Nachdem das einzig ewige Mitglied der Beletage des deutschen Fußballs sich im vergangenen Jahr den Klassenerhalt erst in den beiden Relegationsspielen gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth (0:0/1:1) aufgrund des Auswärtstores von Pierre-Michel Lasogga sicherte, geht es am kommenden Don- nerstag, 28. Mai (20.30 Uhr), im heimischen Hamburger Volkspark erneut gegen den Dritten der zweiten Bundesliga, bei dem am darauffolgenden Montag, 1. Juni (20.30 Uhr), das Rückspiel erfolgt. In der „Verlosung“ sind mit dem 1. FC Kaiserslautern, Karlsruher SC und Darmstadt 98, drei ehemalige Bundesligisten und Traditionsvereine. Dass der HSV überhaupt die Chance bekommt, weiter Bundesliga-Dino zu bleiben, hat er dem Umstand zu verdanken, dass er vor 57.000 Zuschauern in der imtech-Arena gegen den FC Schalke 04 mit 2.0 (0:0) die Oberhand behielt. Zudem profitierte die Mannschaft von Bruno Labbadia auch vom 2:1 Heimsieg von Hannover 96 gegen den SC Freiburg, wodurch die Breisgauer auf dem vorher von den Hamburgern belegten 17. Tabellenplatz abrutschten und in direkt in die zweite Liga abstiegen. Im so wichtigen Spiel gegen die Knappen aus Gelsenkirchen, die Bundesweit ebenfalls viele Fans haben, wurden beide Mannschafen im Sonnenüberfluteten Volkspark mit einer grandiosen Stimmung begrüßt. Nach dem Anpfiff, setzten sich die Schalker in der sechsten Minute kurz im Hamburger Strafraum fest, doch der HSV konterte über die rechte Seite. Pierre-Michel Lasogga zog nach innen und schoss auf das Tor der Gelsenkirchener. Doch sein Abschluss war zu schwach und so eine sichere Beute von S04-Keeper Ralf Fährmann. In der zehnten Minute hatten dann die Gäste ihre erste Möglichkeit, doch Marco Höger schoss weit rechts vorbei. Nachdem der HSV zweimal den Ball förmlich verschenkte, kam Lasogga im Schalker Strafraum zu Fall, doch Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) ließ weiterspielen und Matthias Ostrzoleks Schuss wurde von der Gäste-Defensive abgeblockt. In der 22. Minute wurde eine gute Flanke von Ivo Ilicevic von der Schalker Abwehr so abgelenkt, dass daraus ein Gäste-Konter wurde, den Höger mit einem Schuss abschloss ‒ diesen konnte Rene Adler aber sicher parieren. Nach einer halben Stunde Spielzeit hatte der HSV die große Chance zur Führung: Heiko Westermann setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und flankte in den Schalker Strafraum. Dort kam der Ball zum kurz zuvor für den verletzten Lasogga gekommenen Artjoms Rudnevs. Dieser zog aus etwa 14 Metern ab, doch der Ball flog knapp rechts neben das Gelsenkirche- ner Tor. Praktisch im Gegenzug bekamen die Gäste einen Freistoß. Leroy Sané brachte den Ball herein, doch er flog an „Freund und Feind“ vorbei ins Aus. Nachdem eine Westermann Flanke von den Gästen geblockt wurde (36.), hatten die Hanseaten drei Minuten später erneut die große Chance zur Führung. Gojko Kacar erspitzelte sich im Mittelfeld den Ball und steckte ihn zu Rudnevs durch. Der Lette schaute kurz hoch, schoss den Ball aber erneut rechts neben das Schalker Gehäuse. In den letzten Minuten vor der Pause hatte der HSV dann aber Glück. Nach einer Ecke von der rechten Seite konnte die Defensive den Ball nicht klären und Max Meyer versuchte den das runde Leder ins Hamburger Tor zu schieben. Doch Westermann konnte den Ball noch vor der Linie aus der Gefahrenzone schießen (41.). Zwei Minuten später kam KlaasJan Huntelaar, erneut nach einem Eckball, in Abseitsposition an den Ball. Referee Welz ließ zur Überraschung aller weiterspielen, doch der Niederländer schoss rechts neben das Hamburger Gehäuse. So ging es torlos in die Halbzeit, aus der die Gäste zwei Minuten nach Wiederanpfiff mit der ersten großen Chance kamen. Doch bei seinem Schuss aus halblinker Position machte sich HSV-Keeper Rene Adler lang und konnte parieren. Weitere zwei Minuten später fiel dann aber die erlösende Führung für den HSV. Im Anschluss an eine Ecke setzte sich das LabbadiaTeam auf der halblinken Seite fest, Ivica Olic behielt die Über- fuSSBall 1. BuNDeSliga sicht und schoss beherzt zum 1:0 ins lange Eck. In der Folge feierten die HSV-Fans ihr Team, dass zu diesem Zeitpunkt auf dem rettenden 15. Tabellenplatz war, da es zwischen dem SC Paderborn und VfB Stuttgart 1:1 stand und Hannover 96 gegen den SC Freiburg ebenfalls 1:0 führte. Nachdem Ilicevic etwas überhastet den Ball über das Schalker Tor drosch (54.), wurde der Jubel bei den Hamburgern fünf Minuten später noch stärker. Lewis Holtby, der früher für den FC Schalke 04 spielte und in der zweiten Halbzeit endlich seine Nervosität ablegte, zirkelte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in Richtung langen Pfosten. Dort stieg Slobodan Rajkovic hoch und köpfte den Ball zum 2:0 in die Maschen des Gelsenkirchener Tores. Da die Ergebnisse auf den anderen beiden Plätzen zunächst so blieben, stimmten die HSV-Fans „Niemals zweite Liga“ an. In der 61. Minute zog Kacar nach einem Abpraller aus der Distanz ab, doch der Ball blieb im Schalker Abwehrriegel hängen. Drei Minuten später störte Kacar auf der Gegenseite Matija Nastasic beim Schussversuch. Nach gut siebzig Minuten wurden die Fans auf der Nordtribüne für einige Minuten ruhiger, so dass eine gespenstische Atmosphäre im Hamburger Volkspark herrschte. Stuttgart war in Paderborn mit 2:1 in Front gegangen. Zudem sangen die Schalker Anhänger höhnisch „Absteiger, Absteiger“. In der 77. Minute hatten die Gäste zudem die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Doch Joel Matip schoss weit links am Hamburger Tor vorbei. Zwei Minuten später hätte der HSV dann erhöhen können, doch nach Olic Solo, konnte Rudnevs den Pass des Kroaten nicht verwerten. Denn sein Schuss war zu schwach und so eine sichere Beute von S04-Keeper Ralf Fährmann. In der 83. Minute „bettelte“ der HSV in Person von Rajkovic dann förmlich um den Anschlusstreffer. Er spielte den Ball quer zum Schalker Huntelaar. Dieser lief allein auf Adler zu, der sich aber breit machte, den Ball abwehren und so das 2:1 verhindern konnte. Zu den „Rene Adler“ Rufen löste sich die Verkrampfung der HSV-Fans kurz darauf dann endgültig, als das 2:0 von Hannover 96 im Volkspark die Runde machte und so die zum Greifen nahe Relegation offenbarte. Eine Minute vor dem Abpfiff vergab dann erneut Rudnevs, nach Kacar Vorarbeit, den dritten Hamburger Treffer. Dann verkürzte der SC Freiburg in der niedersächsischen Landeshauptstadt und nach dem Abpfiff in Hamburg musste der HSV mit seinem Anhang noch zittern. Doch knapp zwei Minuten später kam die erlösende Meldung, dass der Sport Club in Hannover mit 1:2 unterlag. Da der VfB Stuttgart seinen 2:1 Vorsprung in Paderborn halten konnte, sicherten sich die Schwaben ebenso den Klassenerhalt, wie der „HSV aus Niedersachsen“, der dem „großen HSV“ von der Elbmetropole so aber zumindest Schützenhilfe leistete und die Hoffnung beim Bundesliga-Dino auf den abermaligen Klassenerhalt nährte. Dementsprechend ruhig fiel das Fazit von HSV-Coach Bruno Labbadia aus. „Das oberste Ziel war es, dass Spiel zu gewinnen. Die Art und Weise, wie die Mannschaft mit dem Druck umgegangen ist, war sehr gut. Als ich die Aufgabe hier übernommen habe, dachte ich, zehn Punkte würden zum Klassenerhalt reichen. Nun spielen wir in der Relegation. Egal wer kommt, wir haben es wieder in der eigenen Hand den Klassenerhalt zu schaffen. Das wird eine große Herausforderung. Ich freue mich für unsere Fans, die den Glauben daran haben und mir beim Joggen immer wieder gesagt haben, „ihr schafft das“. jös SeiTe 07 HSV-Stürmer Arjoms Rudnevs (vorne), der früh für den verletzten Pierre-Michel Lasogga eingewechselt wurde, ist hier vor dem Schalker Roman Neustädter am Ball. Foto: NG SeiTe 08 fuSSBall 1. BuNDeSliga HSV rettet sich in die Relegation Gelingt im „Nachsitzen“ gegen Karlsruhe der Klassenerhalt? Kaum jemand erkannte Ivica Olic, als er am Donnerstag, 15. Mai vormittags, unscheinbar in einem hellblauen Jogging-Anzug, im Elbe-Einkaufszentrum einkaufte. Acht Tage später stand der Kroate im Mittelpunkt des Interesses: Mit seinem 1:0 legte der Stürmer den Grundstein dazu, dass der Hamburger SV den FC Schalke 04 mit 2:0 schlug und nicht direkt in die Zweite Liga abstieg. Zwischenzeitlich schien es sogar so, dass die „Rothosen“ sich am letzten Bundesliga-Spieltag komplett retten würden: Nach dem Tor von Olic in der 49. Minute standen sie 23 Minuten lang auf dem rettenden 15. Rang. Dann schoss Daniel Ginczek, der einst auch beim FC St. Pauli aktiv war, den VfB Stuttgart aber im Kellerkrimi beim SC Paderborn 07 mit 2:1 in Führung und der HSV rutschte auf den Relegationsrang 16 ab. Wenn jetzt noch dem SC Freiburg im zweiten direkten Duell bei Hannover 96 ge- 1. Bundesliga 34. Spieltag: Bayern München - 1. FSV Mainz 05 Borussia Dortmund - Werder Bremen Bor. Mönchengladbach - FC Augsburg TSG Hoffenheim - Hertha BSC Hannover 96 - SC Freiburg Eintracht Frankfurt - Bayer 04 Leverkusen Hamburger SV - FC Schalke 04 1. FC Köln - VfL Wolfsburg SC Paderborn 07 - VfB Stuttgart Pl. Verein Sp. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 Bayern München VfL Wolfsburg Borussia M'gladbach Bayer 04 Leverkusen FC Augsburg FC Schalke 04 Borussia Dortmund 1899 Hoffenheim Eintracht Frankfurt Werder Bremen 1. FSV Mainz 05 1. FC Köln Hannover 96 VfB Stuttgart Hertha BSC Hamburger SV SC Freiburg SC Paderborn 07 2 3 1 2 2 2 2 2 1 S u N 25 4 20 9 19 9 17 10 15 4 13 9 13 7 12 8 11 10 11 10 9 13 9 13 9 10 9 9 9 8 9 8 7 13 7 10 5 5 6 7 15 12 14 14 13 13 12 12 15 16 17 17 14 17 Diff. 62 34 27 25 0 2 5 -6 -6 -15 -2 -6 -16 -18 -16 -25 -11 -34 : : : : : : : : : 0 2 3 1 1 1 0 2 2 Tore Pkt. 80:18 72:38 53:26 62:37 43:43 42:40 47:42 49:55 56:62 50:65 45:47 34:40 40:56 42:60 36:52 25:50 36:47 31:65 79 69 66 61 49 48 46 44 43 43 40 40 37 36 35 35 34 31 ende der Saison lungen wäre, wäre der Hamburger SV sogar noch auf den vorletzten Platz abgesackt und direkt abgestiegen. Doch dieses Horrorszenario blieb dem HSV erspart: Das Eigentor von SCF-Verteidiger Pavel Krmas zum 2:0 für Hannover war für die HSV-Anhänger eine Erlösung (84. Minute). Zwar verkürzte Nils Petersen, den die Freiburger vom SV Werder Bremen ausliehen, in der Nachspielzeit noch einmal zum 2:1 ‒ doch dabei blieb es. So steigen Paderborn und Freiburg, die jeweils gegen einen direkten Konkurrenten knapp mit 1:2 verloren, direkt in die Zweite Bundesliga ab. Und der HSV erhält, wie vor Jahresfrist, die Chance, in der Relegation dem Sturz in die Zweitklassigkeit zu entgehen. Zur Erinnerung: In der vergangenen Saison hatten sich die „Rothosen“ nur hauchdünn und aufgrund der Auswärtstorregel gegen die SpVgg Greuther Fürth durchgesetzt. Einem 0:0-Unentschieden in Hamburg folgte um Rückspiel in Franken ein 1:1, bei dem Pierre-Michel Lasogga das HSV erzielte. In diesem Jahr treffen die Hamburger in der Relegation auf den Karlsruher SC. Die Karlsruher schlugen am Sonntag am letzten regulären Spieltag der Zweiten Liga den TSV 1860 München mit 2:0. Dies genügte den Badenern aber nicht mehr zum Sprung auf den zweiten Platz und zum DirektAufstieg ‒ den sicherte sich der SV Darmstadt 98 mit einem 1:0-Erfolg gegen den FC St. Pauli und feierte damit sensationell den Durchmarsch aus der Dritten in die Erste Liga. Für St. Pauli reichte es trotzdem zum Klassenerhalt: Als Tabellen-15. wiesen die Kiez-Kicker am Ende einen Punkt mehr auf als 1860 München, das als Drittletzter in der Relegation gegen den Drittliga-Dritten Holstein Kiel um das letzte Zweitliga-Ticket für die kommende Saison kämpft. Das Relegations-Hinspiel um den letzten Erstliga-Startplatz wird am Donnerstag, 28. Mai um 20.30 Uhr in der Imtech-Arena angepfiffen. Am Montag, 1. Juni steigt das alles entscheidende Rückspiel in Karlsruhe. HSV-Trainer Bruno Labbadia trifft dann auf seinen Ex-Klub, denn von 2001 bis 2003 beendete er im Wildpark seine aktive Karriere und bestritt dabei 60 Zweitliga-Spiele (18 Tore) für die Karlsruher. Auf der Gegenseite steht im Kader von KSCCoach Markus Kauczinski ein früherer HSV-Spieler: Stürmer Rouwen Hennings, ein gebürtiger Bad Oldesloer, war von 2001 bis 2007 in der Jugend, in der Zweiten und schließlich auch in der Ersten Mannschaft des HSV aktiv. Von 2008 bis zum Januar 2012 kickte Hennings dann für St. Pauli. Die Badener gehörten letztmals von 1987 bis 1998 sowie von 2007 bis 2009 der Ersten Liga an. 2012/2013 sogar nur in der Dritten Liga beheimatet (damals verlor der HSV am 19. August 2012 in der Ersten Runde des DFB-Vereinspokals mit 2:4 in Karlsruhe), winkt ihnen nun etwas überraschend die Chance zur Rückkehr ins Oberhaus. Die Karlsruher können also nur gewinnen, während die Hamburger viel verlieren können ‒ eine gefährliche Konstellation für das LabbadiaTeam. Nach bisher 55 Pflichtspielen zwischen den beiden Vereinen ist die Bilanz exakt ausgeglichen: Beide Mannschaften gewannen jeweils 18 Mal, zudem gab es 19 Unentschieden. BS fuSSBall 1. BuNDeSliga SeiTe 09 „Wölfe“ sind Deutscher Vizemeister Nach drei frühen Toren holt der VfL am Ende „nur“ ein Punkt in Köln 1. fC Köln – Vfl Wolfsburg 2:2 (1:2) 1. fC Köln: Horn ‒ Brecko (46. Peszko), Wimmer, Maroh, Svento ‒ Gerhardt, Lehmann ‒ Risse, Nagasawa (70. Matuschyk) ‒ Ujah (48. Bröcker), Osako. Trainer: Peter Stöger Vfl Wolfsburg: Grün ‒ Vieirinha, Klose, Knoche, Schäfer ‒ Luiz Gustavo, Arnold (85. Guilavogui) ‒ Perisic (74. Jung), de Bruyne, Caligiuri (63. Schürrle) ‒ Dost. Trainer: Dieter Hecking Schiedsrichter: Peter Gagelmann (ATSV Sebaldsbrück) Zuschauer: 49.200 Tore: 1:0 Osako (3.), 1:1 Luiz Gustavo (8.), 1:2 Perisic (15.), 2:2 Knoche (61., Eigentor) „Zweiter ist besser als Dritter“, lautete das Motto des VfL Wolfsburg vor dem letzten Spieltag. Die Direkt-Qualifikation für die UEFA-Champions-League hatten die „Wölfe“ zwar schon sicher (neuSport berichtete), aber nun stand die letzte Runde im Kampf um die Deutsche Vizemeisterschaft an. Im Fern-Duell mit dem Rang-Dritten VfL Borussia Mönchengladbach gingen die Niedersachsen mit zwei Zählern Vorsprung und einer um fünf Treffer besseren Tordifferenz in die letzte Runde. Sofern die „Fohlen“ ihr Heimspiel gegen den FC Augsburg nicht mit mindestens sechs Treffern Vorsprung gewinnen würden, würde den Wolfsburgern also ein Unentschieden beim 1. FC Köln genügen, um den Silber-Rang im Abschluss- klassement zu sichern. Die Domstädter ihrerseits hatten den Klassenerhalt bereit sicher und konnten somit befreit aufspielen. Den besseren Beginn Im RheinEnergie-Stadion erwischten die Hausherren. Für ihr sehr offensives Auftreten wurden sie bereits in der dritten Minute belohnt: Marcel Risse, der eine bärenstarke Bundesliga-Saison spielte, passte den Ball aus der Mitte flach nach links, wo Yuya Osako frei durch war und VfLKeeper Maximilian Grün überwand, indem er flach ins lange Eck einschob. Die Gäste ließen sich davon aber nicht beirren, sondern schlugen schnell zurück. Nur fünf Minuten nach der FC-Führung gelang dann auch schon der Ausgleich: Einen Eckstoß, den Kevin de Bruyne von rechts an die Grenze des FCStrafraums geschlagen hatte, verlängerte Ivan Perisic per Kopf gen langen Pfosten, wo Luiz Gustavo eiskalt und wuchtig mit einer Direktabnahme zum 1:1 einschoss. Nach dieser schnellen Antwort hielten die „Wölfe“ das Heft des Handelns fest in der Hand. In der 14. Minute konnte FC-Keeper Timo Horn bei einer Linksflanke von Daniel Caligiuri noch entschlossen zupacken. Aber nur eine Minute später gingen die Gäste dann bereits in Führung: Der Kölner Dominic Maroh leistete sich vollkommen unerzwungen einen Fehlpass und spielte den Ball vom FC-Gehäuse aus gesehen nach rechts direkt in die Füße von Daniel Caligiuri. Der 27-Jährige, der sich wohl gegen eine Karriere in der Deutschen Nationalmannschaft entschieden hat und in Kürze sein Debüt in der Auswahl von Italien feiern wird, tankte sich auf seiner linken Seite in den gegnerischen Strafraum sowie bis zur Grundlinie durch und passte den Ball dann perfekt zu Perisic, der am langen Pfosten sicher zum 1:2 einschoss ‒ weder Torwart Horn noch der im Weg stehende Kevin Wimmer, der nun übrigens vom Rhein zum englischen Erstligisten Tottenham Hotspurs nach London wechseln wird, hatten dabei eine Abwehrchance. Anschließend wurden die Hausherren wieder aktiver, doch die sichere VfL-Abwehr ließ nicht viel anbrennen. Ein Risse-Freistoß bedeutete zudem keine Gefahr für Grün, der den Schweizer Diego Benaglio vertrat (22.), ehe die Partie zusehends verflachte. Auch die „Wölfe“ taten nun nicht mehr als nötig. Einzig Caligiuri blieb ein Aktivposten: Nach einer Flanke von Vieirinha köpfte er knapp über das Tor (25.), sechs Minuten später wurde sein Schuss noch geklärt. Weil dann auch noch der aufgerückte VfLVerteidiger Robin Knoche nach einer weiteren Ecke von de Bruyne direkt in die Arme von Horn köpfte (36.) und zwei Minuten später auf der Gegenseite ein Schuss von Gerd Wimmer mittig genau bei Grün landete, wurden die Seiten beim Stand von 1:2 gewechselt. Dass Raffael in der 36. Minute die Mönchengladbacher im zeitgleichen Spiel gegen Augsburg mit 1:0 in Führung brachte, dürfte weder die FC-Anhänger (sie hegen keine allzu großen Sympathien für den jahrzehntelangen Rivalen vom Niederrhein) noch die der Wolfsburger erfreut haben. Aber die VfL-Spieler ließen sich, so sie denn in der Pause überhaupt von der Führung der Borussen erfahren haben sollten, davon nicht beirren ‒ schließlich hatten sie im Kampf um den zweiten Platz weiterhin alles in der eigenen Hand. Und nach dem Seitenwechsel waren es weiterhin die „Wölfe“, die den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen ließen. Allerdings versäumten es die Niedersachsen dabei, auch zielstrebig nach vorne zu spielen. Dies rächte sich nach einer guten Stunde: Risses strammen Schuss von der rechten Seite SeiTe 10 Führte den VfL Wolfsburg zur Deutschen Vizemeisterschaft: Trainer Dieter Hecking. Foto: BS (Archiv) fuSSBall 1. BuNDeSliga fälschte Knoche, im engen Duell mit Slawomir Peszko, im Fallen unhaltbar für Grün zum 2:2 ins eigene Netz ab. VfL-Hecking Dieter Hecking reagierte auf den Ausgleich und brachte mit Andre Schürrle eine frische Offensivkraft. Der Weltmeister fügte sich auch gleich gut ein: Nachdem er von links nach innen zog, geriet sein brachialer Schuss aber zu mittig, so dass Horn den Kracher mit seinen Fäusten abwehren konnte. Weil in Mönchengladbach nun aber die Augsburger dreimal trafen und mit einem 3:1Sieg noch auf den fünften Platz kletterten, genügte dem VfL das Remis locker zur Vizemeisterschaft. Als Schiedsrichter Peter Gagelmann (aus Bremen) das für ihn letzte Bundesliga-Spiel abpfiff, konnten sich die Kölner darüber freuen, ihr zehntes Heimspiel in Folge ungeschlagen überstanden zu haben ‒ dass sie im Abschlussklassement noch vom zehnten auf den zwölften Rang abrutschten, konnten sie verschmerzen. VfL-Coach Dieter Hecking erklärte nach dem Abpfiff auf der Internet-Seite seines Vereins („www.vfl-wolfsburg.de“): „Ich möchte meiner Mannschaft ein riesiges Kompliment aussprechen. Wir haben in einer Saison, die kaum zu toppen ist, den VizeTitel geholt. Wir sind schwer reingekommen in die Spielzeit, aber ab dem vierten Spieltag hat die Mannschaft eine fantastische Entwicklung genommen und tollen Fußball gespielt. Heute haben wir uns etwas schwer getan. Wir sind nach dem Rückstand schnell zurückgekommen und hätten auch gewinnen können. Das Remis zeigt, dass auch der 1. FC Köln eine starke Saison gespielt hat." FC-Coach Peter Stöger wurde ebenfalls auf der Wolfsburger Internet-Seite wie folgt zitiert: „Wir können mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wir haben alles getan, um unsere tolle Saison gebührend zu beenden. Wolfsburg hatte eine gute Kompaktheit, gepaart mit unglaublicher individueller Qualität, das gibt ihnen das Selbstvertrauen, dass immer etwas Außergewöhnliches passieren kann.“ Nun fiebern alle Spieler, Verantwortlichen und Anhänger des VfL Wolfsburg dem kommenden Sonnabend, 30. Mai entgegen. Dann treffen sie im DFB-Pokal- Finale auf ihren Bundesliga-Rivalen Borussia Dortmund. Wenn ab 20 Uhr im Berliner OlympiaStadion der Ball rollt, wollen die „Wölfe“ ihrem zweiten Platz in der Deutschen Meisterschaft unbedingt den ersten Platz im Deutschen Pokalwettbewerb folgen lassen und nach der Deutschen Meisterschaft 2009 den nächsten Titel holen. 1995 hatten die „Wölfe“, damals noch als Zweitligist, zum ersten und bisher letzten Mal das DFB-PokalFinale erreicht und dieses gegen den VfL Borussia Mönchengladbach mit 0:3 verloren. Die Dortmunder stehen zum bereits siebten Mal in ihrer ruhmreichen Vereinsgeschichte im DFB-Pokal-Endspiel. 1965, 1989 und letztmals 2012 (5.2 gegen den FC Bayern München) hatten die Schwarz-Gelben den Titel auch gewonnen. 1963, 2008 und letztmals im vergangenen Jahr am 17. Mai 2014 (0:2 nach Verlängerung wieder gegen die Bayern) mussten die Dortmunder sich mit dem zweiten Platz begnügen. Im diesjährigen Endspiel trifft Ivan Perisic auf seinen Ex-Klub: Nach anderthalb Jahren bei den Borussen, für die er in 64 Pflichtspielen zwölfmal traf, war Perisic im Januar 2013 zu den „Wölfen“ weitergezogen. Für den VfL absolvierte der Kroate bisher 83 Pflichtspiele (20 Tore). Bereits am vorletzten Bundesliga-Spieltag hatten die Wolfsburger und die Dortmunder die Klingen gekreuzt: In der Volkswagen-Arena gab es am Sonnabend, 16. Mai einen 2:1-Heimsieg für den VfL. Daniel Caligiuri (1. Minute) und Naldo (49.) trafen dabei für die „Wölfe“; den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Pierre-Emerick Aubameyang erzielt (11.). Im DFB-Pokal kreuzten die beiden Teams erst einmal die Klingen ‒ und zwar in der vergangenen Saison, als Dortmund am 15. April 2014 daheim mit 2:0 gewonnen und den Wolfsburgern damit den zweiten Semifinal-K.o. in Folge verpasst. Insgesamt gab es bisher zwischen den beiden Vereinen 39 Pflichtspiele. 19 BVB-Siegen stehen aktuell nur elf Unentschieden und neun VfL-Erfolge gegenüber. Von den letzten sieben Duellen gingen aber immerhin drei an die „Wölfe“, die nun in der Hauptstadt die Gesamtbilanz weiter auf hübschen wollen ... BS SeiTe 12 fuSSBall 1. BuNDeSliga 96 schafft Klassenerhalt Frontzeck rettet Hannover und darf wohl bleiben - wenn er will Hannover 96 SC freiburg 2:1 (1:0) Hannover 96: Zieler - Schmiedebach, Marcelo, Schulz, Albornoz Sané, Andreasen (82. Felipe) - Stindl, Kiyotake (82. Stankevicius), Prib (34. Karaman) - Briand Trainer: Michael Frontzeck SC freiburg: Bürki - Riether, Krmas, Mitrovic, Günter - Höfler, Drida (86. Frantz) -Schmid, Klaus (68. Petersen) - Guedé (76. Philipp), Mehmedi Trainer: Christian Streich Tore: 1:0 Kiyotake (3. Minute), 2:0 Krmas (Eigentor, 84.), 2:1 Petersen (90.+2) gelbe Karten: Schmiedebach, Schulz / Mitrovic, Krmas Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding) Zuschauer: 49000 (ausverkauft) Geschafft. Hannover 96 spielt auch in der kommenden Saison erstklassig. Mit einem 2:1-Sieg über den SC Freiburg sichern sich die Hannoveraner den Klassenerhalt und schicken gleichzeitig den SC in die zweite Liga. In einem spannenden, wenn auch nicht hochklassigen Bundesligaspiel ging 96 früh in Führung, als Kiyotake in der dritten Minute nach einer gezielten Flanke mit dem Kopf einnet- zen konnte. Bis zum nächsten Treffer dauerte es dann über 80 Minuten und es bedurfte eines Eigentores des Freiburger Krmas, der unglücklich den von seinem Keeper bereits geklärten Ball über die eigene Torlinie bugsierte. Der Anschlusstreffer der Freiburger in der Nachspielzeit kam dann zu spät, um den für die Freiburger noch nötigen Punkt gegen den Abstieg zu sichern. Wer Freiburgs Trainer Christian Streich nach dem Spiel beobachtete, der konnte aus Hannover-Sicht genau sehen, was den Verantwortlichen bei 96 erspart geblieben ist. Streichs Blick war leer, er wirkte beinahe wie in einer Parallelwelt. Fragen, ob er denn auch in Zukunft Trainer des SC bleiben werde, begegnete er beinahe störrisch: „Was für eine Frage. Ich habe Vertrag hier. Dass sie mich das fragen, zeigt nur, in was für einer Gesellschaft wir mittlerweile leben.“ Streich haderte mit dem Schicksal, betonte, es sei schon grotesk, dass diejenigen, die seinem Verein die Qualität absprachen, jetzt in der Liga bleiben dürfen. Fragen nach seiner Zukunft sollte auch 96-Coach Michael Frontzeck beantworten, doch der blieb seiner Linie treu, mit der 96 zum Klassenerhalt geführt hatte. Frontzeck war auch in der Stunde eines großen Triumphs ruhig, gelassen und wenig auf sich selbst bedacht. „Das waren fünf intensive Wochen, die mir vorkamen, wie eine ganze Saison. Aber es war eine Teamleistung. Ich war Teil einer Mannschaft, die sich aus dem Sumpf gezogen hat.“ Ob er sich denn vorstellen könne, auch in der nächsten Saison an der Seitenlinie zu stehen? „Martin Kind und ich werden sicher einen Kaffee zusammen trinken und dann schauen wir mal.“ Mehr liess sich Frontzeck auch am Tag danach nicht entlocken. Im „Doppelpass“ betonte er noch einmal, keine Entscheidung aus der Euphorie treffen zu wollen. „Herr Kind wird mir sagen, welche Vorstellungen er hat. Wir müssen Strukturen schaffen. Und dann gucken wir mal, ob das zusammenpasst.“ Sein Chef äusserte sich da schon deutlicher. „Wir werden uns treffen und ich bin sicher, wir werden eine positive Entscheidung finden“, sagte Kind in einem Interview, nur wenige Stunden nach dem geglückten Klassenerhalt. Den hatte seine Mannschaft, die nicht wenige schon abge- schrieben hatten, in den vergangenen vier Spielen klar gemacht. Mit Teamgeist, Moral und durch einen Trainer inspiriert, der aus den Möglichkeiten alles herausholte und nicht spielen ließ, wie es denn für den Trainer am schönsten ist. Frontzeck schaffte es, durch kleine Änderungen auf den Positionen der Mannschaft neues Leben einzuhauchen, er gab der Mannschaft eine Linie und vertraute auf deren Stärken. Kiyotake rutschte von der Außenposition in die Zentrale, wo er weniger Defensivaufgaben erledigen und weniger laufen musste. Jimmy Briand wechselte von Außen in die Sturmspitze und zeigte Qualitäten, die man bei dem Franzosen noch nicht mal erahnt hatte. Und Kapitän Lars Stindl, der nach dem Spiel doch noch seine Verabschiedung erhielt, lenkte das Team auch von der Außenposition aus und steuerte selbst zehn Saisontreffer bei, die maßgeblich für den Klassenerhalt waren. Die Partie lebte von der Spannung, hochklassig war sie zu keiner Zeit, zeigten sich die Freiburger sogar spielerisch kultivierter als die Gast- Duell der Protagonisten des Treffers zum zwischenzeitlichen 2:0 für Hannover: 96-Stürmer Jimmy Briand (links) gegen SCF-Verteidiger Pavel Krmas. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv) fuSSBall 1. BuNDeSliga geber. Doch 96 tat zu jedem Zeitpunkt das, was nötig war, um den dringend benötigten Dreier in der Stadt zu behalten. Offensiv ausschwärmen, wenn Freiburg Räume bot, tief in der eigenen Hälfte stehen, wenn Freiburg angriff. Dass der Freiburger Krmas das vorentscheidende 2:0 selbst erzielte, sprach für das Glück, das 96 in den vergangenen Partien auch endlich wieder auf seiner Seite hatte. Glück auch, dass eine Tätlichkeit von Briand nicht gesehen und somit auch nicht geahndet wurde. „Es war eine unglaubliche Zeit und ich bin froh, Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein“, sagte der scheidende Kapitän Lars Stindl nach der Partie. Nach dem gesicherten Klassenerhalt hatte 96 den nach Gladbach wechselnden Stindl vor der Fankurve verabschiedet, unter dem großen Applaus der 49000 Zuschauer in der Arena. „Sie haben es einfach verdient, auch in der nächsten Saison in der ersten Liga zu spielen“, ergänzte Stindl, der mit seiner neuen Mannschaft in der kommenden Saison sogar in der ChampionsLeague spielen wird. Ebenfalls verabschiedet wurde Torwart Robert Aimer, der zurück nach Österreich wechselt und von Sportdirektor Dirk Dufner einen Blumenstrauß erhielt. Der wiederum erntete Pfiffe von den Tribünen und die Fans machten deutlich, wen sie als erstes verantwortlich für diese missglückte Saison sehen. Der Sportdirektor machte in den vergangenen Wochen noch weniger richtig, als zuvor schon. Dufner kritisierte die Bayern, wünschte dem SC Freiburg den Klassenerhalt und damit anderen Teams den Abstieg. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass Kind die neue Kaderplanung erneut Dufner überlassen wird. „Wir werden die Saison analysieren. Nicht, um zu kritisieren, sondern um daraus zu lernen“, sagt der 96-Chef, der aber ein klares Bekenntnis zu Dufner vermied. Zunächst solle ohnehin die Trainerfrage gelöst werden. „Das hat Priorität“, betonte Kind, der zeitnah entscheiden will. Wer den Boss kennt weiß, dass es jetzt wirklich schnell gehen wird. Aus Kreisen von 96 ist zu hören, dass es bereits am Pfingstmontag eine Entscheidung zu Gunsten Frontzecks geben soll, auch dass man sich von Sportdirektor Dirk Dufner trennen wird, soll dann verkündet werden. 96 sucht einen zweiten Geschäftsführer neben Kind, der sich auf das Sportliche konzentrieren soll. Dazu wird ein Sportdirektor installiert. Als Geschäftsführer geistert bereits seit Monaten der Name Andreas Rettig durch Hannover. Sportdirektor könnte Bremens Rouven Schröder werden, für den 96 allerdings wohl eine Ablöse zahlen müsste. Sollte Frontzeck sich gegen ein weiteres Engagement bei 96 entscheiden, rückt Andre Breitenreiter wieder in den Fokus. Der Trainer des SC Paderborn hat bewiesen, dass er eine Mannschaft führen kann. Mit mehr finanziellen Möglichkeiten könnte Breitenreiter zeigen, dass er es auch in der Bundesliga schaffen kann. Wer es auch wird, die Kaderplanung für die kommende Saison beginnt ohnehin schon viel zu spät. Die vordringlichste Personalie wird sein, einen Ersatz für Lars Stindl zu finden. Hannover 96 hat in der vergangenen Saison vor allem an der lahmenden Offensive zu kämpfen gehabt. Mit Briand und Joselu hat der Klub zwei gute Stürmer in der Hand, ergänzt um einen weiteren, bulligen Spieler könnte die Durchschlagskraft erhöht werden. In der Defensive braucht es vor allem jemanden auf der Verteidigerposition, der Hiroki Sakai ablösen oder so unter Druck setzen kann, damit der Japaner kontinuierlich Topleistungen bringt. In der Vergangenheit waren die Auftritte Sakais stets ein Ritt zwischen Himmel und Hölle. In der Innenverteidigung ist dringend ein Backup zu Christian Schulz notwendig. Qualität statt Masse muss das Credo sein, dem sich die neue sportliche Leitung widmen muss, aus welchen Personen auch immer diese bestehen wird. Weil die personellen Planungen jetzt erst anstehen, war das letzte Spiel der Saison auch zugleich der letzte gemeinsame Termin für alle aus der 96-Mannschaft. Bereits mit dem Schlusspfiff gehen Spieler und Trainerstab in die Ferien, ohne zu wissen, wie es in der kommenden Saison weitergeht. Am Samstagabend wurde erstmal gefeiert. „Das wird eine lange und harte Nacht“, sagte Verteidiger Christian Schulz. Eine Nacht, in welcher der Trainer keine Vorgaben mehr machte: „Sie sollen es einfach laufen lassen“, sagte Frontzeck, der dabei genauso entspannt wirkte, wie in den vergangenen fünf Wochen und mit seiner Ruhe aus eine fast sicheren Absteiger einen beinahe souveränen Nichtabsteiger machte. Vier Spiele in Folge hat 96 unter Frontzeck nicht verloren, zwei in Serie sogar gewonnen. „Habe ich meine Quote durch diese Serie eigentlich jetzt verbessert?“, fragte Frontzeck am Sonntagmorgen im „Doppelpass“. Immerhin galt er bis Samstag als erfolglosester Trainer der Bundesliga. oca SeiTe 13 Der Hannoveraner Manuel Schmiedebach (rechts) behauptet den Ball hier vor dem Freiburger Mike Frantz. Foto: Eibner-Pressefoto SeiTe 14 fuSSBall RegiONalliga NORD Meyer macht früh alles klar Weiche gewinnt bei St. Pauli II fC St. Pauli ii – eTSV Weiche flensburg 0:2 (0:2) fC St. Pauli ii: Schau ‒ Startsev, Rogowski, Uphoff, Langer ‒ Deichmann, Jakubiak, Kurt, Zazai (65. Neldner), Empen (73. Bastek) ‒ Wriedt (65. Nadjem). Trainer: Remigius Elert ETSV Weiche Flensburg: Hagge ‒ Jürgensen, Paetow, Böhnke, Meyer (58. Linhardt) ‒ Dammann, Thomsen, Hasanbegovic (60. Schulz), Santos, Strömer (82. Melfsen) ‒ Walter. Trainer: Daniel Jurgeleit Schiedsrichter: Dennis Senning (SC Marklohe 63) Zuschauer: 112 Tore: 0:1 Meyer (16.), 0.2 Meyer (27.) Gelbe Karten: Jakubiak (4. Gelbe Karte), Deichmann (7. Gelbe Karte) ‒ „Abschied nehmen“, hieß es am Freitagabend auch im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion. Vor dem Anpfiff verabschiedete die Zweite Mannschaft des FC St. Pauli mit Frederico Bastek, Mitja Bieren, Sebastian Jakubiak, Angelo Langer, Leon Neldner, Erdogan Pini und Okyere Wriedt gleich sieben nun scheidende Akteure. Den besseren Beginn erwischten dann allerdings die Flensburger: Vor allem über die Außenbahnen hatten sie klare Vorteile und gingen bereits nach einer Viertelstunde in Führung: Nach einem Fehlpass der Hamburger nahm Florian Meyer einen Steilpass auf und schob an St. Pauli-Torwart Christian Schau vorbei zum 0:1 ein. Die Flensburger wollten gleich mehr, und sie bekamen auch schnell mehr: Zweimal rettete Schau noch stark (21., 24.), doch dann schlug Meyer ein zweites Mal zu. Dieses Ergebnis hatte bis zur Pause Bestand. Die Flensburger ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und waren einem dritten Treffer wiederholt näher als die Hausherren dem 1:2-Anschlusstreffer. Erst kurz vor der Pause gab es noch zwei St. PauliChancen, bei denen Nico Empen und Yannik Deichmann aber jeweils über das Ziel hinausschossen. Im zweiten Durchgang überstand der ETSV Weiche eine kurze Druckphase der Braun-Weißens schadlos und schnupperte dann seinerseits wieder am dritten Tor. Am nächsten kam dem 0:3 Len Aike Strömer, dessen Heber ans Lattenkreuz sprang (76.). Bastek verpasste es in seinem Abschlussspiel, noch einmal für Spannung zu sorgen; Der „Joker“ scheiterte freistehend an ETSV-Torwart André Hagge. BS Sykora und Ole Rathmann kommen Weiche wird am Ende Fünfter Hut ab vor dem ETSV Weiche Flensburg! Mit ihrem finalen 2:0Sieg beim FC St. Pauli II sicherten sich die „Eisenbahner“ in der Regionalliga Nord im Abschlussklassement den fünften Platz und sind damit hinter dem TSV Havelse die zweitbeste Mannschaft hinter dem Spitzen-Quartett, das aus den U23Teams des SV Werder Bremen, VfL Wolfsburg und Hamburger SV besteht. Bereits vor ihrem letzten Saisonspiel hatten die Flensburger auf ihrer facebook-Seite zwei Neuzugänge für die kommende Spielzeit bekanntgegeben. Zum einen lotsen sie Torwart OIe Rathmann (18), der ein gebürtiger Flensburger ist und im Sommer 2012 aus der B-Jugend von Flensburg 08 zum Hamburger SV gewechselt war, zurück in den hohen Norden. Für den HSV bestritt Rathmann sieben Einsätze in der B-Junioren-Bundesliga und stand bisher sechsmal in der A-Ju- gend-Bundesliga zwischen den Pfosten. Der 1,96 Meter große Keeper erhält beim ETSV einen Drei-Jahres-Vertrag, der bis zum 30. Juni 2018 läuft. Als zweiten Neuzugang präsentierten die Flensburger Fiete Sykora (32), der vom Zweitliga-Aufstiegsanwärter Holstein Kiel verpflichtet wurde. „Er unterzeichnete für ein Jahr mit einer Option auf eine weitere Saison“, hieß es auf der facebookSeite, wo die Weiche-Verantwortlichen sich zudem „froh“ darüber zeigten, „dass sich die beiden für uns entschieden haben“, und ihre Überzeugung zum Ausdruck brachten, dass beide „auch menschlich genau in unser Team passen“. Offensivmann Sykora (32), der für den FC Erzgebirge Aue, VfL Osnabrück und FC Carl Zeiss Jena auch schon in der Zweiten Bundesliga kickte, bestritt in dieser Saison neun Drittliga-Partien für Kiel. BS fuSSBall SCHleSWig-HOlSTeiN liga SeiTe 15 Kein schöner abschied für Nöhren PSV kassiert 3:4-Pleite, nimmt aber Henstedt-Ulzburgs Wittke mit SV Henstedt-ulzburg – PSV Neumünster 4:3 (2:2) SV Henstedt-ulzburg: Zick ‒ L. Drews (44. Schröter), Geertz, Zmijak, Bara, Ahlers (47. Höche), Grossmann, Kabashi, Kwiatkowski, Wittke, Jannick Martens (74. Pajewski). Trainer: Jens Martens PSV Neumünster: Spantig ‒ Ruzic, Pinkert, Fürst, Barck (65. T. Alioua), Maliszewski, Ulrich, Pfützenreuter, Bock (36. Bethke), K. Siedschlag (46. Tambalque), Kost. Trainer: Patrick Nöhren Schiedsrichter: Alexander Hahn (SC Kellenhusen) Zuschauer: 80 Tore: 0:1 Barck (16.), 1:1 Jannick Martens (25.), 2:1 Jannick Martens (31.), 2:2 Grossmann (43., Eigentor), 2:3 Ruzic (51., Foulelfmeter), Kwiatkowski (70., Foulelfmeter), Bara (71.) Lange sah es so aus, dass sich Chefcoach Patrick Nöhren und Co-Trainer Bernd Siedschlag, die den PSV Neumünster mit dem Ende dieser Saison ebenso verlassen wie die vier Spieler Andre Bock (Karriereende), Issam Khemiri (zum SchleswigHolstein-Liga-Rivalen SV Todesfelde), Marcel Pinkert (zum SüdWest-Verbandsligisten MTSV Hohenwestedt) und Nicola Soranno (Jugendtrainer bei Holstein Kiel) mit einem positiven Ergebnis verabschieden. Im letzten Schleswig-Holstein-LigaSpiel beim SV Henstedt-Ulzburg, in dem es für beide Teams nur noch um die berühmte „goldene Annans“ ging (sowohl die Segeberger als auch die Neumünsteraner hatten den Klassenerhalt bereits sicher), lag das PSV-Team zweimal in Führung, kassierte dann aber am Ende doch eine 3:4-Niederlage. Auf dem Rasenplatz am Schäferkampsweg erwischten die Gäste den besseren Beginn: Als die SVHU-Abwehr nicht richtig wach war, nutzte Christopher Bark dies zum frühen 0:1. Dann zeigte jedoch Jannick Martens seine Klasse: Wiedergenesen von einer Verletzung, die er sich am 3. Mai beim 0:0-Unentschieden beim Heider SV zugezogen hatte, traf er innerhalb von nur sieben Minuten gleich zweimal für die Hausherren. Dann schien das Pendel allerdings zu Gunsten der Gäste auszuschlagen: Zunächst sorgte SVHU-Akteur Nils Grossmann mit einem Eigentor kurz vor der Pause für den 2:2-Ausgleich, und direkt nach dem Wiederbeginn gelang Marinko Ruzic mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 2.3 die zweite Gäste-Führung. Anschließend versäumten es die Neumünsteraner aber, ihren Vorsprung auszubauen. Dies rächte sich, als Schiedsrichter Alexander Hahn (vom SC Kellenhusen) auch den Segebergern einen Strafstoß zusprach, dem Maciej Kwiatkowski zum 3:3 verwandelte. Nur eine Minute später war die PSV-Abwehr nicht im Bilde, was Blerim Bara zum 4:3 nutzte. Bara hätte sogar noch das 5:3 nachlegen können ‒ doch auch das 4:3 genügte den Henstedt-Ulzburgern, um im Klassement nicht nur an ihrem Gegner, sondern auch an ihrem Kreis-Rivalen TuS Hartenholm (verlor zeitgleich 1:2 gegen den TSV Altenholz) vorbeizuziehen und die Saison auf dem zehnten Platz zu beenden. Dafür können sich die Schwalestädter darüber freuen, dass SVHU-Akteur Tobias Wittke in der kommenden Saison für sie auflaufen wird: Direkt nach dem Abpfiff klärten die PSV-Verantwortlichen mit SVHU-Coach Jens Martens und dem Hen- stedt-Ulzburger Liga-Manager Jens Fischer die Wechsel-Modalitäten. Der 21-Jährige Wittke, der auf der linken Außenbahn beheimatet ist und in seiner Jugend bei der SG Trave 06 Segeberg und bei Eintracht Norderstedt kickte, ist seit dem Sommer 2012 für die HenstedtUlzburger am Ball. 41 Schleswig-Holstein-Liga-Spiele (davon 22 in dieser Saison) und drei Tore stehen in seiner Vita. BS Musste in seinem letzten Spiel als PSV-Trainer eine 3:4-Niederlage in HenstedtUlzburg hinnehmen: PSV-Trainer Patrick Nöhren. Foto: BS (Archiv) SeiTe 16 fuSSBall SCHleSWig-HOlSTeiN liga 7:0 Kantersieg zum abschluss TSV Kropp spielt sich den Pokalfrust von der Seele TSV Kropp – fC angeln 02 7:0 (3:0) TSV Kropp: Reinhold (66. Dethlefsen) – Thomas Vogt (56. Merz), Petersen, Henke, Schwennsen (73. Jörn Vogt) – Gieseler, Matthes, Sievers, Ziesecke – Jonas Burau, Langkowski. Trainer: Dirk Asmussen fC angeln 02: Wächter – Dennis Burau, Karshüning, Marxen, Peitz – Hoffmann-Timm (61. Lass), Doehrwaldt (23. Sponberg), Knauff (61. Müller), Goose – Koehler, Ohlsen. Trainer: Henning Stüber Schiedsrichterin: Mirka Derlin (TSV Dahme) Zuschauer: 280 Tore: 1:0 Thomas Vogt (9.), 2:0 Schleswig-Holstein Liga 34. Spieltag: TSV Schilksee - SV Todesfelde TSV Kropp - FC Angeln 02 Eutin 08 - Holstein Kiel II Preetzer TSV - TuRa Meldorf SV Henstedt-Ulzburg - Union Neumünster Flensburg 08 - TSV Bordesholm Heider SV - Dornbreite Lübeck TuS Hartenholm - TSV Altenholz SV Eichede - NTSV Strand 08 Pl. Verein Sp. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 TSV Schilksee Holstein Kiel II SV Eichede Eutiner SV 08 SV Todesfelde TSV Kropp Preetzer TSV TSV Altenholz Flensburg 08 SV Henstedt-Ulzburg TuS Hartenholm PSV Neumünster TuRa Meldorf Heider SV NTSV Strand FC Dornbreite Lübeck TSV Bordesholm FC Angeln 02 0 7 0 2 4 5 4 1 6 S u N 22 8 22 6 22 5 19 7 18 5 17 8 16 5 15 6 14 5 14 4 12 9 11 8 10 9 9 10 11 3 10 3 6 4 4 3 4 6 7 8 11 9 13 13 15 16 13 15 15 15 20 21 24 27 Diff. 61 52 54 25 33 27 5 -3 14 -23 -13 -9 -11 -7 -39 -45 -50 -71 - 1 0 3 0 3 2 2 2 0 Tore Pkt. 94:33 90:38 102:48 70:45 88:55 81:54 65:60 68:71 90:76 52:75 62:75 60:69 55:66 42:49 45:84 48:93 46:96 34:105 74 72 71 64 59 59 53 51 47 46 45 41 39 37 36 33 22 15 ende der Saison Petersen (39.), 3:0 Petersen (42.), 4:0 Schwennsen (69.), 5:0 Langkowski (78.), 6:0 Müller (79., Eigentor), 7:0 Langkowski (87.) Der TSV Kropp hat einen starken Saisonabschluss in der Schleswig-Holstein Liga gefeiert. Mit einem 7:0 (3:0) Kantersieg über den FC Angeln 02, verabschiedeten sich die „Northerstreet Bulls“ vor 280 Zuschauern im Derby vom heimischen Publikum. Dabei spielte sich die Mannschaft von Dirk Asmussen den Pokalfrust von der Seele. Denn am Dienstagabend hatte das Team von der Norderstraße das Endspiel des Kreises Schleswig-Flensburg in Satrup gegen Flensburg 08 mit 1:2 verloren. Und gegen die Fördestädter war wieder die Nahspielzeit entscheidend. Denn das 1:2 (94.) fiel wie in beiden Punkspielen (2:3/3:3) nach den offiziellen neunzig Minuten. So wurde „Null Acht“ für den TSV Kropp in dieser Saison zum Alptraum. Dies wurdem die Gelb-Schwarzen für den FC Angeln 02 am Pfingstsonnabend. Denn der TSV erwischte einen sehr guten Start. Bereits nach neun Minuten war der aufgerückte Außenverteidiger Thomas Vogt zum 1:0 erfolgreich, als er aus halbrechter Position zur frühen Führung einschoss. Bis zur Pause agierten die Platzherren gegen die Gäste, die mit mehrfachem Ersatz in Kropp angetreten waren, überlegen und erspielten sich viele Torchancen. Doch es dauerte bis in die Schlussphase der ersten Halb- zeit, ehe die Gastgeber nachlegten. Und wieder war ein Defensivspieler erfolgreich. Innenverteidiger Maximilian „Maxi“ Petersen brachte mit einem Doppelschlag seine Mannschaft zum Ende der ersten fünfundvierzig Minuten auf die Siegerstraße, als er zum 2:0 (39.) und kurz darauf zum 3:0 traf (42.). Beim 2:0 war der lange Abwehrspieler im Anschluss an eine Ecke per Kopf erfolgreich. In der zweiten Spielhälfte konnten die Angeliter dann bis zur 69. Minute noch Schadensbegrenzung betreiben, dann aber brachen alle Dämme. Erneut musste ein Kropper aus der Hintermannschaft seinen Stürmern, die beste Chancen liegen ließen, das Treffen vormachen. Daniel Schwennsen hatte sich nach einem ruhenden Ball davongeschlichen und konnte aus halblinker Position zum 4:0 einschießen. In der 78. Minute war es dann aber soweit und auch ein TSV-Angreifer erfolgreich. Nach einer Freistoßflanke von Finn Matthes, schraubte sich Center-Stürmer Finn Langkowski hoch und köpfte zum 5:0 ein. Beinahe hätte er selbst das halbe Dutzend vollgemacht, doch Angelns Sönke Müller kam ihm zuvor und lenkte den Ball zum 6:0 ins eigene Tor. Am Ende hieß es doch noch „Sieben auf einen Streich“ für den TSV Kropp, da Langkowski drei Minuten vor dem Abpfiff mit dem 7:0 Endstand ebenfalls einen Doppelpack schnürte und so für einen schönen Saisonabschluss sorgte. jös fuSSBall OBeRliga HaMBuRg SeiTe 17 Pinneberg klettert noch auf Platz vier 3:1-Sieg bei Absteiger Schnelsen bringt die „Kreismeisterschaft“ TuS germania Schnelsen ‒ Vfl Pinneberg 1:3 (0:2) TuS germania Schnelsen: Hentrich ‒ Paschen, Gasiev (24. Janaszek), Lunckshausen (67. Lastro), R. D'Urso (46. Pavlovic), Hermanns, Solmaz, Dudiev, Lipski, Pein, Stecker. Trainer: Eugen Helmel Vfl Pinneberg: N. Baese ‒ Holstein (64. Boesten), Maaß, Vollmer, F. Lüneburg (73. Knottnerus), Lühr, Richert, Werning, Brameier (50. Jeske), Zimmermann, Reibe. Trainer: Michael Fischer Schiedsrichter: Johannes Mayer-Lindenberg (Harburger TB) Zuschauer: 120 Tore: 0:1 Reibe (22.), 0:2 Lühr (24.), 0:3 Brameier (49.), 1:3 Pein (60.) Mit einer großen Portion Sarkasmus sagte Michael Fischer, Trainer des VfL Pinneberg, vor dem letzten Saisonspiel in der Oberliga Hamburg beim TuS Germania Schnelsen: „In der Rückrunde war wohl nur Germania schlechter als wir ...“ Zugegeben, damit machte Fischer sein Team noch schlechter, als es tatsächlich war: Vor der letzten Partie standen die Pinneberger mit 19 Punkten aus 15 Partien nämlich immerhin auf dem zwölften Rang der zweiten Halbserie, während die Schnelsener mit nur zwei Zählern tatsächlich abgeschlagenes Schlusslicht der Rückrunden-Tabelle waren. Der Grund für Fischers Aussage war allerdings nachvollziehbar, waren die Pinneberger doch durch eine unglaubliche Negativserie in den letzten Wochen vom ersten auf den fünften Platz abgerutscht: Von ihren vorherigen sechs Partien hatten sie fünf verloren (zuletzt am Sonntag, 17. Mai daheim gegen den TSV Buchholz 08 mit 0:3) und nur einen ihrer vorherigen neun Auftritte gewonnen ‒ diesen aber kurioserweise mit einem 2:0 beim Titelanwärter SC Victoria Hamburg. Im letzten Saisonspiel schonte Fischer vorsichtshalber Christian Dirksen, obwohl der Mittelfeldmann seine Leistenverletzung eigentlich rechtzeitig auskuriert hatte. Das VfL-Tor hütete Norman Baese, dafür nahm Zakaria Chergui nur auf der Bank Platz. Und die Kreisstädter zeigten auf dem Kunstrasenplatz am Schnelsener Riekbornweg von Beginn an, dass sie gewillt waren, ihre Niederlagenserie wenigstens im letzten Saisonspiel zu beenden. Hatten die Pinneberger fünf Tage zuvor gegen Buchholz ihrerseits noch die Anfangsphase verschlafen, so nutzten sie nun ihrerseits effizient ihre ersten Chancen. Thorben Reibe und Sören Lühr sorgten mit zwei Toren innerhalb von nur drei Minuten für eine beruhigende 2:0-Führung. Dieser Doppelschlag war in der ersten Halbzeit auch das einzige Nennenswerte. Kurz nach dem Seitenwechsel erhöhte Benjamin Brameier sogar das 0:3, was einer vermeintlichen Entscheidung gleichkam. Im Gefühl des sicheren Sieges ließen die Pinneberger die Zügel aber plötzlich aber wieder schleifen. Dagegen zeigten die Germanen in der letzten halben Stunde noch einmal, was in ihnen steckt und dass sie zuletzt auch in vielen Partien unter Wert geschlagen wurden. Nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Filip Pavlovic war es Seven Pein, der zum 1:3 verkürzte, als genau eine Stunde gespielt war. Nun hatten die Hausherren Blut geleckt und rannten weiter an. Norman Baese verhinderte mehrmals stark den Anschlusstreffer, zudem hatte Alan Dudiev Pech, als er nur den Pfosten des Gäste-Gehäuses traf. Weil die SV Halstenbek-Rellingen zeitgleich eine 1:3-Heimpleite gegen den Niendorfer TSV kassier- Oberliga Hamburg 34. Spieltag: TuS Dassendorf - HSV Barmbek-Uhlenhorst Germania Schnelsen - VfL Pinneberg FC Süderelbe - Victoria Hamburg SV Curslack-Neuengamme - SC Vier- und Marschlande Condor Hamburg - Buxtehuder SV TSV Buchholz 08 - USC Paloma Altona 93 - SV Rugenbergen SV Halstenbek-Rellingen - Niendorfer TSV FC Elmshorn - Meiendorfer SV Pl. Verein Sp. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 TuS Dassendorf SC Victoria Hamburg SV Barmbek-Uhlenhorst VfL Pinneberg SV Halstenbek-Rellingen TSV Buchholz Altona 93 Niendorfer TSV SV Rugenbergen Meiendorfer SV SC Condor FC Süderelbe SV Curslack-Neuengamme USC Paloma Buxtehuder SV SC Vier- und Marschlande Germania Schnelsen S u N 21 5 19 7 18 7 16 8 16 6 14 10 14 9 15 5 14 7 15 4 11 10 12 5 10 10 11 3 6 5 4 4 2 3 6 6 7 8 10 8 9 12 11 13 11 15 12 18 21 24 27 Diff. 52 32 25 16 31 18 23 6 3 -4 3 -2 -6 -28 -36 -54 -79 0 6 : 1 : 3 3 4 : 3 : 1 0 4 : 3 : 1 2 : 2 1 : 3 Annuliert Tore Pkt. 82:30 72:40 60:35 54:38 80:49 55:37 61:38 56:50 44:41 47:51 62:59 47:49 51:57 41:69 35:71 38:92 26:105 68 64 61 56 54 52 51 50 49 49 43 41 40 36 23 16 9 ende der Saison SeiTe 18 Hatte nach dem letzten Saisonspiel noch einmal gut Lachen: VfL-Coach Michael Fischer. Foto: BS (Archiv) fuSSBall OBeRliga HaMBuRg ten, zogen die Pinneberger doch noch an ihrem Nachbarn vorbei und beendeten die Saison 2014/2015 in der höchsten Hamburger Spielklasse immerhin als Rang-Vierter ‒ diesen Platz hatten sie schon ein Jahr zuvor erreicht. Mit zwei Zählern Vorsprung auf HR. Damit wurde Fischers Team somit auch inoffizieller „Kreismeister“ des Kreises Pinneberg ‒ und feierte diesen „Titel“ direkt nach dem Spiel ausgelassen und feucht-fröhlich zusammen mit Ehefrauen, Freundinnen und Kindern bei einer Barkassen-Fahrt im Hamburger Hafen. Mit an Bord ging auch Fischer, der für den Fall einer weiteren Niederlage vorab angekündigt hatte, nicht mitfahren zu wollen. Zahlreiche VfL-Spieler verbrachten die Nacht auf Ostersonnabend dann auch noch auf der Reeperbahn, ehe viele von ihnen am Pfingstsonntag noch nach Mallorca flogen, wo sie bis einschließlich Donnerstag, 28. Mai ihren Saisonabschluss feiern. Während Germania Schnelsen sich nach fünf Jahren in der höchsten Hamburger Spielklasse nun gen Landesliga verabschiedete, wo mit einem deutlich stärkeren Kader als zuletzt der sofortige Wiederaufstieg für Germania-Trainer Eugen Helmel keine Utopie sein sollte, freuen sich die Pinneberger auf die kommende Saison 2015/2016 in der Oberliga ‒ ihr fünftes Oberliga-Jahr in Folge. Dass es für die Pinneberger am Ende „nur“ die inoffizielle Kreismeisterschaft, nicht aber die Meisterschaft, die bis Mitte April absolut noch im Bereich des Möglichen war, erklärte Fischer auch mit einer gewissen Erschöpfung bei seinen Schützlingen: „Im Herbst 2014 haben wir aufgrund von zahlreichen Verletzungen mit elf bis 14 Akteuren geradezu durchgespielt und hatten dann auch fast keine Winterpause, weil wir an zahlreichen Hallenturnieren teilgenommen haben.“ Vor allem bei Sascha Richert, der im Winter bei allen wichtigen Turnieren, an denen die Pinneberger teilnahmen (in Wedel, beim eigenen „Bert-Meyer-Cup“, in Uetersen, in Halstenbek und in Kummerfeld) mitwirkte, sei zuletzt „eine gewisse Überbelastung“ sichtbar geworden, so Fischer. Auch Reibe habe unter „Wehwechen gelitten“ und Tim Jeske sei „in ein Loch gefallen“, weil es „keine vernünftige Saison-Vorbereitung für sie gab“, wie Fischer es ausdrückte. So mussten, wie alle anderen Oberligisten, auch die Pinneberger dem alten, neuen Meister TuS Dassendorf gratulieren: Der Klub aus dem Sachsenwald wurde mit einem finalen 6:0-Kantersieg im Topspiel gegen den Rang-Dritten HSV Barmbek-Uhlenhorst zum zweiten Mal in Folge Hamburger Meister. In der höchsten Hamburger Spielklasse war dies zuletzt dem SC Victoria Hamburg gelungen, der von 2007 bis 2010 sogar viermal (!) in Folge den Titel in Hamburgs höchster Spielklasse geholt hatte. Die Dassendorfer wären selbst bei einer eigenen Niederlage erneut Meister geworden, weil ihr einziger verbliebener Titel-Rivale SC Victoria überraschend beim FC Süderelbe mit 3:4 verlor. BS fuSSBall S-H VeRBaNDSliga NORD-WeST SeiTe 19 Husum nach 0:2 noch mit Remis Thede-Team mit 2:2 beim FC Tarp-Oeversee in intensiver Partie fC Tarp-Oeversee: Kurth (78. Kloppenburg) – Hillers, Blank, Kurz (68. Lewin), Finn Hansen – Steffensen, Sven Hansen, Stefan Lorenzen, Gertz – Thom (78. Oehman), Potratz. Trainer: Jan „Jimmy“ Klimmeck Husumer SV: Reinhold – Petersen (80. Mahmoud), Slabik, Herpel, Gasko - Wetzel, Witthohn, Maurice Sander (72. Friedrichsen). Henning Lorenzen - Koschenz, Luca Sander. Trainer: Olaf Thede Schiedsrichter: Maximilian Jens Zuschauer: 150 Tore: 1:0 Thom (11.), 2:0 Gertz (20.), 2:1 Koschenz (26.), 2:2 Wetzel (62.) Der FC Tarp-Oeversee und die Husumer SV trennten sich am Pfingstsamstag mit einem leistungsgerechten 2:2 (2:1) Unentschieden. Im ersten Durchgang bestimmten die Gastgeber die Partie und gingen schon nach elf Minuten in Führung. Raphael Gertz wurde im Husumer Straf- raum umgecheckt und so gab es Foulelfmeter, den Roy Thom sicher zum 1:0 des FC verwandelte. Nur neun Minuten später erhöhte die Mannschaft von „Jimmy“ Klimmeck. Gertz und Thom machten Druck auf die Husumer Defensive, die den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekam. Nach Balleroberung kam das runde Leder zu Gertz, der mit einem satten Schuss zum 2:0 der Tarp-Oeverseer ausbaute. In der intensiven, aber fairen Partie, gaben sich die Mannen aus der „Grauen Stadt am Meer“ aber nicht geschlagen und kamen in der 26. Minute zum Anschlusstreffer. Im Zweikampf mit JanPhillip Blank, setzte sich Marc Koschenz etwas energischer ein und die Platzherren rechneten mit einem Schiedsrichterpfiff und Freistoß. Doch Referee Maximilian Jens ließ weiterspeilen, so dass der Ball in der unübersichtlichen Situation zu Koschenz prallte, der zum 2:1 einschoss. In der zweiten Halbzeit machten die Nordfriesen mehr Druck und hatten so die höheren Spielanteile. In der 62. Minute erzielte das Team von Olaf Thede dann auch den verdienten Ausgleich. Diesmal bekamen die Gastgeber den Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone und dieser fiel Tobias Wetzel förmlich vor die Füße. Aus 13 Metern nahm der Mittelfeldspieler Maß und knallte den Ball zum 2:2 Ausgleich unter die Latte. Bei diesem Ergebnis sollte es bis zum Abpfiff dann auch bleiben. „In der ersten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel, in der zweiten Hälfte Husum. So ist das Ergebnis dann auch gerecht“, so das Resümee von Tarp-Oeversee Trainer Jimmy Klimmeck. Olaf Thede vom Husumer SV sehntden letzten Spieltag, am kommenden Sonnabend, 30. Mai (14 Uhr), beim SV Frisia 03 Risum-Lindholm herbei. „Wir sind froh, wenn die Saison zu Ende ist.“ JÖS Verbandsliga N-W (S-H) 33. Spieltag: Husumer SV - ETSV Weiche Flensburg II TSV Nordmark Satrup - TV Grundhof SG Langenhorn/Enge-Sande - Heider SV II FC Tarp-Oeversee - TSV Friedrichsberg-Busdorf IF Tönning - IF Stjernen Flensborg FSG im Amt Schafflund - MTV Leck TSV Hattstedt - Frisia Risum-Lindholm BSC Brunsbüttel - 1. Schleswiger SV 06 SV BW Löwenstedt - TSB Flensburg 0 0 5 1 1 2 1 2 0 - 3 5 4 4 5 2 2 0 3 Pl. Verein Sp. S u N Tore Diff. Pkt. 1. TSB Flensburg 33 31 0 2 109 124:15 93 2. SV Frisia 03 Lindholm 32 23 4 5 42 80:38 73 3. SV BW Löwenstedt 32 20 5 7 40 82:42 65 4. TSV Friedrichsberg-Busdorf 32 18 4 10 37 83:46 58 5. Husumer SV 33 16 6 11 14 55:41 54 6. Schleswig 06 33 14 10 9 14 65:51 52 7. TSV Nordmark Satrup 32 16 3 13 -4 60:64 51 8. FC Tarp-Oeversee 33 11 10 12 -6 65:71 43 9. BSC Brunsbüttel 33 14 6 13 6 62:56 42 10. ETSV Weiche II 33 12 6 15 -12 52:64 42 11. SG Langenhorn-Enge 33 11 8 14 -16 52:68 41 12. IF Stjernen Flensborg 33 12 3 18 -15 53:68 39 13. FSG im Amt Schafflund 33 11 5 17 -21 44:65 38 14. Heider SV II 33 12 1 20 -38 56:94 37 15. TSV Hattstedt 33 9 5 19 -31 49:80 32 16. IF Tönning 33 6 8 19 -39 26:65 26 17. SG Ladelund/Achtrup/Leck 33 6 7 20 -41 34:75 25 18. TV Grundhof 33 6 3 24 -39 44:83 21 34. Spieltag: Sa 30.05. 14:00 TV Grundhof - FSG im Amt Schafflund Sa 30.05. 14:00 TSV Friedrichsberg-Busdorf - TSV Nordmark Satrup Sa 30.05. 14:00 TSB Flensburg - FC Tarp-Oeversee Sa 30.05. 14:00 1. Schleswiger SV 06 - SV BW Löwenstedt Sa 30.05. 14:00 ETSV Weiche Flensburg II - BSC Brunsbüttel Sa 30.05. 14:00 Frisia Risum-Lindholm - Husumer SV Sa 30.05. 14:00 Heider SV II - TSV Hattstedt Sa 30.05. 14:00 SG Langenhorn/Enge-Sande - IF Stjernen Flensborg Sa 30.05. 14:00 MTV Leck - IF Tönning SeiTe 20 HaNDBall 1. BuNDeSliga Die Richtung stimmt weiterhin SG Flensburg-Handewitt siegt wieder in Hamburger O2 World HSV HamburgSg flensburg-Handewitt 20:24 (6:10) HSV Handball: Herrmann, Danielsen (ab 54.); Schmidt, Simicu, Jansen, Flohr, Herbst (2), Toft Hansen (5), Djordjic (3), Hanisch (1), Brauer, Mahe (6/1), Pfahl (2), Feld (1). Trainer: Jens Häusler. Sg flensburg-Handewitt: Andersson, Möller (n.e.); Karlsson, Nenadic (n.e.), Eggert (4/2), Mogensen (5), Wanne, Kaufmann (2), Jakobsson (5), Zachariassen (3), Gottfridsson (1), Macke (n.e.), Radivojevic (2), Elahmar (2). Trainer: Ljubomir Vranjes. Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild. Zuschauer: 10031 in der sehr gut besuchten Hamburger O2 World. Siebenmeter: 2/1 (Mahe scheitert an Andersson) – 2/2. Zeitstrafen: 7 (Flohr 2x, Toft Hansen, Djordjic, Hanisch, Simicu 2x) – 6 (Mogensen 2x, Jakobsson 2x, Karlsson, Radivojevic). Spielfilm: 1:0 (4.); 2:1 (6.); 3:3 (9.); 4:5 (11.); 4:7 (14.); 5:8 (21.); 6:9 (26.); 6:10 (Halbzeitstand) – 7:10 (31.); 8:11 (33.); 9:12 (35.); 10:14 (38.); 12:16 (42.); 14:17 (46.); 15:19 (49.); 15:22 (54.); 18:22 (57.); 20:24 (Endergebnis). Drei Spieltage vor dem Saisonende musste die SG FlensburgHandewitt ein Auswärtsspiel beim HSV Handball bestreiten. 14 Tage nach dem Pokaltriumph den die SG an gleicher Spielstätte erreicht hatte, fühlte sich die Mannschaft in der O2 World wie zu Hause. Für die von Ljubomir Vranjes trainierte Mannschaft des neuen Pokalsieger hieß die Parole: Es darf keinen weiteren Punktverlust mehr geben, wenn der dritte Tabellenplatz behauptet werden soll. Entsprechend die Einstellung der Truppe. Während die Fördestädter weiterhin auf die langzeitverletzten Jacob Heinl und Holger Glandorf, sowie kurzfristig auch auf Rechtsaußen Lasse Svan verzichten mussten, fielen bei den Hanseaten gleich sieben Leistungsträger aus. Unter anderem fehlten Rechtsaußen Hans Lindberg, Nationaltorhüter Johannes Bitter, der Altinternationale Pascal Hens, der zweite Rechtsaußen Stefan Schröder sowie Abwehrchef Dominikovic. Dazu hatte der HSV am letzten Wochenende das Finale um den EHF Pokal gegen die Berliner Füchse verloren. Umso erfreulicher das Zuschauerinteresse; mehr als 10000 Zuschauer füllten die O2 World fast komplett. „Heute gibt es nur eine Devise: Zwei Punkte“, so schwor Ljubomir Vranjes seine Mannschaft vor Spielbeginn ein. Nach dem unerwarteten Punktverlust gegen den TBV Lemgo in eigener Halle, konnte sich die SG einen weiteren Ausrutscher nicht leisten, wenn die Distanz zum Mitbewerber auf den dritten Champions League Platz, den SC Magdeburg, gewahrt bleiben soll. Trotzdem unterliefen den favorisierten Gästen in der Anfangsphase etliche Stockfehler. So „schenkte“ Lars Kaufmann den Hamburger gleich vier Bälle. Da aber die Abwehr, organisiert vom wieder einmal überragenden Abwehrchef Tobias Karlsson so gut wie nichts zuließ und zudem Torhüter Mattias Andersson sich herausragend präsentierte, kamen die Gastgeber in der ersten Halbzeit zu gerade einmal 6 (sprich: sechs) Torerfolgen! Auf Seiten der Heimmannschaft wirkten mit Kreisläufer Henrik Toft Hansen und Petar Djordjic zwei zukünftige Flensburger Akteure mit. Die beiden Treffer zum 6:9 und 6:10 erzielte der unmittelbar davor eingewechselte Ägypter Ahmed Elahmar. Der SG-Coach begann noch vor der HaNDBall 1. BuNDeSliga Pause mit der personellen Rotation: Hampus Wanne kam für Anders Eggert, auf der rechten Außenbahn durfte Bogdan Radivojevic die gesamte Spielzeit ran und im Rückraum wechselten sich Johan Jakobsson und Ahmed Elahmar ab. Warum aber Drasko Nenadic nicht zum Einsatz kam, steht in den Sternen. Nach der Pause intensivierten die Gastgeber ihr Bemühen um eine bessere Bilanz zunächst; sie erzielten die beiden ersten Treffer der zweiten Halbzeit. Doch Anders Zachariassen und Thomas Mogensen stellten schnell wieder den alten Abstand wieder her. Nach drei Treffern in Folge, von Johan Jakobsson erzielt schien die Partie zu Gunsten der Gäste gelaufen; doch noch einmal mobilisierten die HSVèr die verbliebenen Kräfte und kämpften sich noch einmal heran. Ljubomir Vranjes nahm daraufhin eine Auszeit, „nordete“ seine Truppe neu ein und diese baute die Führung auf sechs Tore Vorsprung aus. Erfolgreichster Torschütze beim Sieger waren Regisseur Thomas Mogensen und Johan Jakobsson, die beide sechs Treffer erzielten. Mattias Andersson spielte durch; er kam letztlich auf die hervorragende Bilanz von 16 gehaltenen Bällen. Erwähnenswert die Tatsache, dass die international erfahrenen Schiedsrichter Baumgart / Wild diese ursprünglich faire Partie zu einer wahren Zeitstrafeninflation machten. Die Hamburger „durften“ gleich sieben Mal in Unterzahl spielen, die SG immerhin sechs Mal! Am nächsten Wochenende empfangen die Vranjes-Schützlinge die HSG Wetzlar in eigener Halle und eine Woche später tritt die Mannschaft bei den Berliner Füchsen zum großen „Halali“ an. aB SeiTe 21 Legte mit 18 Paraden den Grundstein für den Flensburger Sieg in Hamburg: SGKeeper Mattias Andersson. Foto: Eibner-Pressefoto (Archiv) SeiTe 22 HaNDBall 1. BuNDeSliga 60 Minuten Hochspannung Zebras rauschen haarscharf an einer Riesenblamage vorbei THW Kiel – gWD Minden 24:23 (12:9) THW Kiel: Palicka, Sonne (22.30.); Duvnjak (2), Lundström (1), Toft Hansen (3), Sprenger, Weinhold (2), Wiencek (2), Ekberg (2), Canellas (1), Dahmke (1), Palmarsson (1), Jicha (6), Vujin (3/1). Trainer: Alfred Gislason. gWD Minden: Eijlers, Vortmann (30.-33.); Freitag, Schäpsmeier (1), Rambo (4), Steinert (2), Kunkel (4/4), Torbrügge (1), Jernemyr, Niemeyer, Svitlica (3/2), Oneto, Doder (5), Bilbija (3). Trainer: Frank Carstens. Schiedsrichter: Christian Moles / Lutz Pittner. Zuschauer: 10285 in der natürlich ausverkauften Kieler Sparkassen-Arena. Siebenmeter: 2/1 (Canellas scheitert an Eijlers) – 6/6. Handball 1. Bundesliga 32. Spieltag: THW Kiel - TSV GWD Minden HSG Wetzlar - VfL Gummersbach MT Melsungen - Frisch Auf Göppingen TuS N-Lübbecke - Rhein-Neckar Löwen TBV Lemgo - TSV Hannover-Burgdorf HSV Hamburg - SG Flensburg-Handewitt Füchse Berlin - SC Magdeburg SG BBM Bietigheim - HC Erlangen TSG Friesenheim - Bergischer HC HBW Balingen-Weilstetten - MT Melsungen Pl. Verein 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 33. Mi Fr Fr Fr Sa Fr Sa So Mi Mi Sp. S u N 24 29 27 25 27 20 32 24 xx xx Diff. Tore : : : : : : : : : : 23 30 32 27 23 24 27 26 xx xx Pkt. THW Kiel 34 30 1 3 235 1034:799 61:7 Rhein-Neckar Löwen 33 28 1 4 183 990:807 57:9 SG Flensburg-Handewitt 34 22 6 6 129 966:837 50:18 SC Magdeburg 34 23 2 9 94 1021:927 48:20 FA Göppingen 34 18 4 12 10 925:915 40:28 Füchse Berlin 32 17 3 12 0 884:884 37:27 MT Melsungen 33 16 4 13 64 979:915 36:30 HSG Wetzlar 34 13 6 15 7 908:901 32:36 HSV Hamburg 34 15 2 17 4 934:930 32:36 VfL Gummersbach 34 14 4 16 -29 919:948 32:36 TSV Hannover-Burgdorf 34 11 7 16 -33 929:962 29:39 HBW Balingen-Weilstetten 34 13 3 18 -86 846:932 29:39 Bergischer HC 33 12 4 17 -73 900:973 28:38 TuS N-Lübbecke 34 11 5 18 -25 941:966 27:41 TBV Lemgo 34 10 5 19 -10 968:978 25:43 GWD Minden 34 11 1 22 -58 891:949 23:45 HC Erlangen 34 9 4 21 -102 850:952 22:46 TSG Friesenheim 33 10 1 22 -133 841:974 21:45 SG BBM Bietigheim 34 5 1 28 -177 868:1045 11:57 Spieltag: 20.05. 20:15 Rhein-Neckar Löwen - HBW Balingen-Weilstetten 29.05. 19:45 VfL Gummersbach - TuS N-Lübbecke 29.05. 19:45 TSV GWD Minden - SC Magdeburg 29.05. 19:45 HC Erlangen - Füchse Berlin 30.05. 19:00 SG Flensburg-Handewitt - HSG Wetzlar 29.05. 19:45 Bergischer HC - MT Melsungen 30.05. 20:15 Frisch Auf Göppingen - SG BBM Bietigheim 31.05. 17:15 TBV Lemgo - HSV Hamburg 03.06. 19:00 Rhein-Neckar Löwen - TSG Friesenheim 03.06. 20:15 TSV Hannover-Burgdorf - THW Kiel Zeitstrafen: 2 Weinhold, Wiencek) – 5 (Jernemyr 2x, Rambo, Eijlers, Steinert). Spielfilm: 2:0 (2.); 4:1 (11.); 4:3 (12.); 7:4 (16.); 9:6 (19.); 10:8 (24.); 12:8 (25.); 12:9 (Halbzeitstand) – 12:10 (31.); 14:10 (33.); 14:13 (36.); 18:14 (41.); 18:16 (45.); 20:16 (47.); 21:19 (53.); 23:19 (55.); 23:22 (59.); 24:22 (59.); 24:23 (Endergebnis). Ungewohnte Abschlussschwäche zeigten die Spieler des amtierenden und vermutlich auch neuen Deutschen Meister THW Kiel in ihrem drittletzten Bundesligaspiel gegen die stark abstiegsgefährdete Mannschaft GWD Minden. Während die Abwehr durchgängig aggressiv und konzentriert zu Werke ging, leistete sich die Offensivabteilung eine Unzahl an unpräzisen Würfen, die den gegnerischen Torhüter, Gerrie Eijlers, zum überragenden Akteur seiner Mannschaft werden ließ. Aber auch Latte und Pfosten halfen den Gästen insgesamt 10 Mal! Von Beginn an entwickelte sich eine für den verwöhnten Kieler Fan langatmige Partie; die von ihrem Trainer gut eingestellten Ostwestfalen bewegten sich stets am Rande des Zeitspiels, während die Hausherren immer wieder überhastet den Abschluss suchten. Zwar lagen die Zebras während der gesamten Spielzeit immer in Führung, doch die kampfstarken Gäste ließen keinen großen Vorsprung zu. In den letzten fünf Spielminuten wurde aus der bis dahin unattraktiven Partie dann noch nein wahrer Krimi! Aus der 23:19 Führung machten die Mindener Rückraumspieler Rambo und Doder ein 23:21; Toft Hansen und Canellas scheiterten am großartigen Keeper Eijlers. Svitlica verwandelte cool einen Siebenmeter – 23:22! Urplötzlich lagen die Nerven blank. Einmal mehr zeichnete sich der Mannschaftskapitän der Zebras in einer derartigen Situation aus. Filip Jicha sorgte mit einem Kraftakt für das 24:22. Doch die Gäste hatten „Blut geleckt“, sie bekamen einen Siebenmeter „geschenkt“, den Kunkel versenkte. 24:23! Doch in den 16 noch zu spielenden Sekunden blieb der Ball in den Händen der letztlich doch siegreichen Truppe aus der Landeshauptstadt, deren Trainer sich nicht mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden zeigte: „Wir haben uns nicht schnell genug bewegt. Vorne haben wir nicht gut gespielt und kaum Tore aus dem Rückraum erzielt. Filip Jicha war die positive Ausnahme. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben; es hätte auch anders ausgehen können. Wir müssen uns am nächsten Wochenende, in Köln beim FINAL4, anders präsentieren!“ Mindens Coach Frank Carstens: „Es war ein bisschen mehr drin, deshalb bin ich ein bisschen enttäuscht. Leider hat es nicht zu einem Punkt gereicht, das ist ärgerlich.“ Am kommenden Sonnabend trifft der THW beim EHF FINAL4 im Halbfinale auf den ungarischen Meister Veszprem. Bei einem Sieg wartet im Finale der Königsklasse Barcelona oder Kielce auf die Zebras. aB HaNDBall DHB-POKal SeiTe 23 Der fluch ist besiegt Nach zehn Jahren ist der DHB-Pokal wieder zurück in Flensburg Rund fünf Stunden nach der Siegerehrung in der Hamburger O2 World traf der Mannschaftsbus der SG Flensburg-Handewitt an der heimischen „FlensArena“ ein. Gut 2000 begeisterte Fans empfingen die Pokalhelden an und in der „Hölle Nord.“ Der Busfahrer, der in Personalunion auch als „Mädchen für alles“ fungiert, drehte zunächst eine Ehrenrunde um den „Lars Christiansen Platz, ehe er das Gefährt in das Innere der Heimspielstätte des nördlichsten Bundesligisten bugsierte. Aus dem Bus kletterten erkennbar geschaffte, aber glückliche Spieler in dunkelblauen T-Shirts mit der Aufschrift: Endlich Pokalsieger! Natürlich hatten die Spieler auf der Fahrt von der Elbmetropole Hamburg zur Fördestadt Flensburg ihren Triumph schon entsprechend feucht gefeiert, doch an der Vernichtung der gesponserten 800 Liter Freibier beteiligten sie sich engagiert. Es herrschte eine ausgelassene, harmonische Stimmung, die mit fortschreitender Zeit in mehr oder weniger gelungenen musikalischen Darbietungen mündeten. „Oh wie ist das schön“ wurde fast durchgehend interpretiert. Lasse Svan als Solist; Mattias Andersson und Kevin Möller sowie Johan Jakobsson und Anders Zachariassen als Duett; alle waren äußerst kreativ. Auch die langzeitverletzten Jacob Heinl und Holger Glandorf feierten ausgelassen mit. Hinter den Protagonisten lag ein Wochenende das allen Beteiligten sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird. Am Samstag waren es einmal mehr die Rhein-Neckar Löwen die der SG den Eintritt in das Finale verwehren wollten. Doch im Gegensatz zu den Ergebnissen der diesjährigen Bundesligaspielen siegten die Nordlichter nach einem absolut hochklassigen Spiel mit Herzschlagfinale 24:23 und hatten sich damit, wie der SC Magdeburg, der den Vorjahressieger Füchse Berlin mit 27:26 besiegt hatte, für das Endspiel qualifiziert. Allen Grund zu Freude, das Trainergespann der SG Flensburg-Handewitt. Foto: Benjamin Nolte SeiTe 24 Flensburgs Torhüterduo Andersson und Möller feiern den Pokalsieg. Foto: Benjamin Nolte HaNDBall DHB-POKal Zum fünften Mal in Folge und zum insgesamt elften Mal! Und dieses Finale brachte dann eine nicht für möglich gehaltene weitere Steigerung. Der spannendste Tatort im Fernsehen kann nicht an die Spannungsdichte heranreichen, die die beiden Mannschaften den 13000 Zuschauern in der Halle und den unzähligen Fans an den Fernsehern vermittelten! Schon vor dem Anpfiff des REWE FINAL Four hatte die nördlichste Handballhochburg Grund zum Feiern – im erstmals ausgetragenen Amateurendspiel besiegte die Mannschaft von DHK Flensborg die HSG Kleenheim mit 33:29! Die SG startete furios, nach zehn Minuten lagen die VranjesSchützlinge mit 5:1 vorn. Nach einer Team-Auszeit wandelte sich das Bild, die Sachsen-Anhalter waren beim 7:7 wieder auf Augenhöhe. Halbzeitstand: 11:11. Nach dem Seitenwechsel war der SCM zunächst tonangebend. Die Führung wechselte hin und her. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. 35 Sekunden vor Ultimo lag Magdeburg 24:23 in Front. Der Trainer des Jahres, Ljubomir Vranjes nahm eine Auszeit, in der er den ultimativen Spielzug vorgab: Anders Eggert sollte das Tor zur Verlängerung erzielen. Die Vorgabe wurde umgesetzt. Der „Wahnsinn“ ging in die zweimal fünf minütige Verlängerung. Und wieder schien das Pendel zugunsten des SCM auszuschlagen. Die Truppe führte drei Sekunden vor Ende 27:26, doch SG-Kreisläufer Anders Zachariassen traf zum erneuten Ausgleich. 27:27! Der „Pott“ musste erstmals in der Pokalgeschichte im Siebenmeterwerfen vergeben werden. Kevin Möller, der zweite SG-Keeper, wehrte gleich den ersten Wurf der Magdeburger ab und wurde, da die folgenden Schützen – für die SG waren das Anders Eggert, Lasse Svan, Ahmed Elahmar sowie Hampus Wanne - trafen, zum Matchwinner! Den letzten und damit entscheidenden Wurf von der Siebenmeterlinie versenkte, wie in der Königsklasse im letzten Jahr, Hampus Wanne! Der Rest war Jubel, Trubel, Heiterkeit bei den Siegern und traurige Niedergeschlagenheit bei den Besiegten. aB
© Copyright 2024 ExpyDoc