PDF Akademischer Jahresbericht 2014

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JAHRESBERICHT 2014
SRH Hochschule Heidelberg
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Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Verabschiedung der ersten
Physiotherapie-Absolventen (S. 30)
Eröffnung der Universidad Paraguayo
Alemana (S. 70)
Global Game Jam (S. 12)
JANUAR
Open Campus (S.14)
MÄRZ
FEBRUAR
MAI
APRIL
JUNI
Ambulanzeröffnung (S.13)
Tag des forschenden
Lernens (S. 60)
Bibliotheksgespräch:
Das Ghana-Projekt (S. 15)
Drachenbootcup (S. 68)
GAG-Sommerakademie
(S. 17)
Barrierereduziertes
Wohnen (S. 17)
Campusfest (S. 31)
Alumni (S. 44)
1.000 neue Erstis, Startklar-Tage
und International Week (S. 31 / 69)
JULI
OKTOBER
SEPTEMBER
Summer School (S. 16)
Neuer Dekan Prof. Dr.
Lars Meierling (S. 47)
Sanierungskonferenz
(S. 19)
Neue Studiengänge:
Ergotherapie, B. Sc.
Psychotherapie, B. Sc. (S. 32)
Digital SummerSchool (S. 16)
2014 IM ÜBERBLICK
Symposium interdisziplinäre Arbeit (S. 25)
International
Forensic
Symposium
(S. 21)
Schlaganfall-­Symposium (S. 25)
Lichterfest Diwali (S. 19)
Deutschlandstipendium
(S. 33)
Start der 2. Amtszeit des Rektors
Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Winterberg
DEZEMBER
NOVEMBER
Tower-Jubiläum (S. 10)
ADTA-Preis an Prof. Dr.
Sabine Koch (S. 49)
rnv-Ausstellung (S. 22)
CORE-­Conference (S. 62)
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
INHALT
S. 3
03 | CORE*
EDITORIAL
S. 4
Innovative Lehrtrainings • Coaching für Studierende • Praxisprojekte • CORE 2.0 • Gastvorträge • Forschung • Tag des
forschenden Lernens • CORE-Conference
01 | HIGHLIGHTS
S. 8
ZEITSTRAHL
10 Jahre Tower • Global Game Jam • SRH BEST GAME AWARD •
Auf der gamescom • Eröffnung der Physio- und MusiktherapieRäume • Open Campus • 10 Jahre Wirtschaftsrecht • Bibliotheksgespräche • Summer School • Digital SummerSchool •
Sommerakademie Architektur • Barrierereduziertes Wohnen •
Unsere Sporthighlights • Lichterfest Diwali • Sanierungskonferenz
• International Forensic Symposium • rnv-Ausstellung • AmalieProjekt • Tagungen und Symposien
02 | DAS TEAM: Studierende und Lehrende S. 26
Marktforschung • Physiotherapie als Studienfach • Campusfest •
1.000 Erstsemester • Neue Studiengänge • Begabtenstipendium
• Deutschlandstipendium • BDB-Preis • MHMK Young Science
Award • SRH Sportbusiness Talk • Generation Y • DemografieLösungen • Feldstudie Psychologie • Besuch aus der Ukraine •
3D-Drucker • Spitzensport und Studium • DJ at work • Graduierungen • Alumni • Olympisch • Neuer Dekan • Ice Bucket
Challenge • Innere Kündigung • Tanztherapie
04 | INTERNATIONALES
S. 50
S. 64
Partnerhochschulen • Baden-Württemberg-Stipendien •
Drachenbootcup • International Week • Gelungener Start in
Paraguay • Großzügiges Stipendienprogramm • DAAD-Preis
05 | NETZWERK UND KOOPERATIONEN S. 72
Weiterbildung: Institut für wissenschaftliche Weiterbildung und
Personalentwicklung • Arbeit mit kleinen Patienten – die Heidelberger Akademie für Psychotherapie • Gründer-Institut • Netzwerk / Kooperationen
AUSBLICK
S. 82
S. 84
ANNUAL REPORT
* CORE: Competence Oriented Research and Education
Herausgeber / Publisher:
SRH Hochschule Heidelberg | Bereich Kommunikation & Service, Marketing | Ludwig-Guttmann-Str. 6 | 69123 Heidelberg
Deutschland / Germany | Telefon: (0) 6221 88 1000 | E-Mail: [email protected]
www.hochschule-heidelberg.de
Redaktionsleitung: Janna von Greiffenstern, Tanja Sitzer
Gestaltung und Satz: JANUS DIE WERBEMANUFAKTUR, Mannheim, www.janus-wa.de
Druck: abcdruck Heidelberg
Auflage: März 2015 – 3.000 Exemplare
Bildrechte: SRH Hochschule Heidelberg; Seite 4, Seite 39, Seite 78 und 96: Atelier Thomas Raffler, Mannheim; Seite 41: Dr. Dominik Dörr
Alle Rechte vorbehalten © SRH Hochschule Heidelberg
Zur sprachlichen Vereinfachung wird meist nur die männliche Form verwendet.
Es sind jedoch stets Personen männlichen und weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint.
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
EDITORIAL
D
er Science Tower – er ist mehr als unser architektonisches Wahrzeichen. Er symbolisiert Weitblick und steht gleicher­
maßen für Dynamik, Transparenz und Innovation, die auch Kernelemente unseres Studienmodells CORE sind. Anlässlich
seines 10-jährigen Jubiläums durchzieht der Tower den Jahresbericht 2014 als Leitmotiv. Eine Hochschule – ein Team
– eine Vision, so lautete das Motto, das im Jahr 2014 auch unsere Klausurtagung prägte. So war es das Jahr der
gemeinsamen Visionsentwicklung. Bei allen Highlights schwang diese Fragestellung mit: Wo wollen wir 2020 stehen?
Eine Marktforschungsanalyse im Frühjahr hat uns gezeigt, wo wir bereits gut sind – und auch, wo wir noch besser werden müssen.
Dieser Blick von außen ist uns ebenfalls Wegweiser für unsere Vision. Im vergangenen Jahr haben wir 806 Absolventen verabschie­
det und knapp 1.000 neue Studierende begrüßt. So wachsen wir kontinuierlich und füllen den Tower mit buntem Leben aus.
Wir sind stolz auf unser Team, und damit meinen wir Lehrende, akademische und Verwaltungsmitarbeiter sowie natürlich unsere
Studierenden. Sie alle sind Teil einer Mannschaft, die mit Motivation, tollen Ideen und Enthusiasmus gemeinsam spannende
Veranstaltungen auf die Beine stellt, Innovationen entwickelt, neue Themen ins Spiel bringt und sich auch außerhalb der Hochschule
für die Bildung engagiert – ob bei der Ice Bucket Challenge, bei Sportveranstaltungen in Heidelberg und der Region, bei Projekten
in Kooperation mit namhaften Unternehmen, ob in der Ukraine oder in Sotschi. Damit haben sie uns als Hochschule sowie unsere
Partner geprägt.
Zahlreiche Unternehmen und unsere Partnerhochschulen haben uns in diesem Jahr begleitet. Der Austausch in diesem Netzwerk
verleiht uns nicht nur Praxisnähe und bietet unseren Studierenden berufliche Perspektiven, sondern inspiriert uns als Hochschule
immer wieder zu neuen gemeinsamen Projekten. Dies will der Jahresbericht deutlich machen. Lassen auch Sie sich inspirieren!
Ihr
Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Winterberg
Rektor der SRH Hochschule Heidelberg
und
Prof. Dr. Gustav Rückemann
Prorektor der SRH Hochschule Heidelberg
4
Bericht aus dem
HOCHSCHULRAT
Bericht aus dem
HOCHSCHULSENAT
Der Hochschulrat hat auch in den Sitzungen des Jahres 2014
seine Hauptaufgabe unverändert darin gesehen, die Leitung der
Hochschule in den strategischen Fragen der Weiterentwicklung
der Hochschule zu beraten. Nach gründlicher Erörterung hat er
der Einrichtung zweier neuer Studiengänge zugestimmt: des
Masterstudiengangs Sozialrecht und des Bachelorstudiengangs
Crossmedia Design. Ferner billigte er die Errichtung eines
Forschungsinstituts für Gesundheitswissenschaften und
Psychodiagnostik an der Hochschule.
Der Hochschulsenat war 2014 bei vielen Themen gefordert:
Die Etablierung von Qualitätsbeauftragten in den Fakultäten,
die Überarbeitung diverser hochschulinterner Ordnungen oder
auch Fragen rund um Akkreditierungsverfahren, neue Studien­
gänge und Professuren beschäftigten ihn intensiv. Kontinuierlich
besprochen wurden hier auch der Evaluationsprozess und
dessen Inhalte. In einigen Fakultäten sind die Rücklaufquoten
noch deutlich zu verbessern – ebenso die für Studierende
nachvollziehbaren Konsequenzen der Erhebungen. Die Ergeb­
nisse sollen künftig zwischen Lehrenden und Studierenden
noch stärker transparent diskutiert werden.
Der Hochschulrat ließ sich erneut über den Stand der Umsetzung
des CORE-Prinzips (siehe ab Seite 50) berichten; bei dieser
Gelegenheit führte er auch Gespräche mit Vertretern der
Studierenden, die er ermutigte, sich an die Fakultätsleitungen
zu wenden, wenn sie Anlass zu Korrekturen sähen. Gegenstand
der Aussprache waren auch die immer noch bestehenden
Divergenzen in der Einschätzung der neuen Studienpraxis durch
die Lehrenden. Der Hochschulrat empfahl der Hochschulleitung,
die Umsetzung des CORE-Prinzips weiterhin als einen offenen
Lernprozess zu verstehen, der Anpassung gewährleiste.
Der Hochschulsenat berief Norbert Pohl, den ehemaligen
Regierungsdirektor beim Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Februar zum
Ehrensenator der Hochschule. Prof. Winterberg bedankte sich
für die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm: „Seit
1997 haben Sie uns erfolgreich in den Verfahren der institutio­
nellen Akkreditierung begleitet.“
In der Herbstsitzung stellte sich der neue Dekan der School of
Engineering and Architecture, Prof. Dr. Lars Meierling, dem
Hochschulrat vor. Der Hochschulrat wird sich auf einer seiner
nächsten Sitzungen mit den Plänen des neuen Dekans zur
Neuausrichtung der School befassen.
Norbert Pohl bezeugte: „Ich habe die SRH Hochschule Heidelberg
mit den engagierten Professoren von Anfang an lieb gewonnen.
Ich bedanke mich für diese herausragende Ehre!“
Im Sommer stand die Wahl des Rektors an. Gemäß dem von der
Grundordnung vorgegebenen Verfahren wählte der Hochschulrat
aufgrund des Wahlvorschlags der Gesellschafterversammlung
nach Anhörung des Senats einstimmig Prof. Dr. Jörg Winter­
berg für eine zweite Amtszeit. Der Vorsitzende gab der Überzeugung des Hochschulrats Ausdruck, dass die Hochschule
bei Prof. Winterberg in den besten Händen liege.
DIE EHRENSENATORWÜRDE WIRD
ÄUSSERST SELTEN AN PERSONEN
VERLIEHEN, DIE SICH IN BESONDERER
WEISE UM DIE HOCHSCHULE VERDIENT
GEMACHT HABEN.
5
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
80
133
Lehrbeauftragte aus der Praxis
DIE SRH HOCHSCHULE HEIDELBERG
IN ZAHLEN
Professoren
39 69 23
wissenschaftliche
Mitarbeiter
Mitarbeiter in der
Hochschul­organisation
Lehrkräfte
Studierende aus
53 640
Nationen
Master-Studierende
6
2.216
Stand: 31.12.2014
BachelorStudierende
3.012
Studierende insgesamt, zusammengesetzt aus:
156
692 513
Studierende Fakultät
für Wirtschaft
Studierende Institut für Weiter­bildung
und Personalentwicklung
Studierende School
of Engineering and
Architecture
548 443 311 349
Studierende Fakultät
für Sozial- und Rechts­
wissenschaften
Studierende Fakultät
für Angewandte
Psychologie
Studierende Fakultät
für Therapiewissenschaften
7
Studierende Fakultät
für Informatik
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Der „Science Tower“ ist das Zentralelement der SRH Hochschule
Heidelberg mit einer Nutzfläche von 2.700 m2, einer Höhe von
54 Metern und 13 Stockwerken.
1
0
8
HIGHLIGHTS
Was die SRH Hochschule Heidelberg
2014 bewegt hat
—
Highlights
„Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.“ Ein schönes Zitat des Komponisten
Anton Bruckner, das beispielhaft für die Philosophie
der SRH Hochschule Heidelberg steht.
Als vor über 10 Jahren der blaue Science Tower errichtet wurde,
geschah das auf dem stabilen Fundament der bereits 1969
gegründeten Fachhochschule. Seitdem verbinden wir unsere
Tradition in Bildung und Forschung konsequent mit Innovation
und Kreativität. Auch im Jahr 2014 haben wir das CORE-Prinzip
– die neue Art des Lernens – konsequent weiterentwickelt.
Auf den folgenden Seiten laden wir dazu ein, die Highlights
des Jahres zu entdecken. Vom 10-jährigen Jubiläum des
Science Towers bis hin zum Symposium „Intelligence Space“
– einer Revision der Architektur des Lernraums.
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
ZEHN JAHRE NACH DER ERRICHTUNG IST ER MEHR ALS
NUR EIN TURM: ER IST UNSER RUHEPOL UND TREUER
BEGLEITER, UNSER ZWEITES ZUHAUSE GEWORDEN.
10
Highlights
POWER IM TOWER
Der blaue Turm der SRH Hochschule Heidelberg feiert 10-jähriges Bestehen
I
Die Studierenden und Mitarbeiter der SRH Hochschule
Heidelberg können sich ein Leben ohne „ihren“ Science Tower
nicht mehr vorstellen: „Zehn Jahre nach der Errichtung ist
er mehr als nur ein Turm: Er ist unser Ruhepol und treuer
Begleiter, unser zweites Zuhause geworden. Die Studierenden
und Lehrenden füllen ihn mit Leben und Ideen. Der Tower steht
für Weitblick und Transparenz, aber auch dafür, dass wir immer
hoch hinaus wollen“, bekundet Prof. Winterberg. Er blickte nicht
nur auf die Entstehung des Towers zurück, sondern auf die
gesamte Entwicklung der Hochschule in den vergangenen
Jahren: 2004 umfasste die SRH Hochschule Heidelberg noch
1.200 Studierende. Heute gehen rund 3.100 Studierende im
Tower ein und aus, die seit 2012 nach dem innovativen
CORE-Prinzip lernen, einem deutschlandweit einzigartigen
Studienmodell.
m Oktober 2014 gab es allen Grund zum Feiern: Der Science
Tower der SRH Hochschule Heidelberg feierte seinen 10.
Geburtstag. Als eines der imposantesten Gebäude Heidel­
bergs ist der blaue Turm längst zum Eingangstor der Stadt
und zum Wahrzeichen unserer Hochschule geworden.
Anlässlich des runden Geburtstags begrüßten der Vorstandsvor­
sitzende der SRH Holding, Prof. Klaus Hekking, und der Rektor
der SRH Hochschule Heidelberg, Prof. Dr. Jörg Winterberg,
zahlreiche Gäste in der Skylounge im 13. Stock.
54 Meter Höhe, das inspiriert. Denn hier liegen den Studierenden
Heidelberg, der Neckar und die Rheinebene zu Füßen. Doch
im Science Tower genießt man nicht nur einen grandiosen
Ausblick, man findet auch moderne und lichtdurchflutete
Räume, die zum Lernen und Austausch anregen. Das dreiteilige
Gebäude mit Turm, Science Forum und Science Arc strahlt
Dynamik und Zukunftsorientierung aus. Eigenschaften, die
perfekt zu unserem Studienmodell passen.
Die Geschäftsführer und kreativen Köpfe des Architekturbüros
Donnig+Unterstab, der Oberbürgermeister der Stadt Heidel­
berg, Dr. Eckard Würzner, Norbert Pohl, Regierungsdirektor
beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Baden-Württemberg a.D., und der ehemalige Rektor der SRH
Hochschule Heidelberg, Prof. Dr. Wolfram Hahn, ließen
es sich nicht nehmen, das Jubiläum mit den Dekanen und der
Studierendenvertretung der SRH Hochschule Heidelberg feierlich
zu begehen. „Der SRH Science Tower ist zu einem Wahrzeichen
am westlichen Stadteingang Heidelbergs geworden. Seine
Silhouette ändert sich, je nachdem von welcher Seite Sie den
Tower betrachten. Damit versinnbildlicht er unseren Leitsatz:
SRH eröffnet Perspektiven. Unsere Hochschule hat optimale
Bedingungen und nutzt diese für ihr beachtliches Wachstum“,
gratulierte Prof. Klaus Hekking.
Dr. Eckart Würzner, die Architektin Marion Donnig, Prof. Klaus Hekking,
Prof. Dr. Jörg Winterberg und Prof. Dr. Wolfram Hahn schnitten zur Feier des
Tages eine große Tower-Torte an und stellten fest: Auch in gebackener Form
ist der Science Tower durchaus geschmackvoll.
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Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Global Game Jam
SRH BEST GAME AWARD 2014
—
—
Ob Tag, ob Nacht – hier heißt es durchhalten.
Der Global Game Jam ist das weltweit größte Event
an verschiedenen nichtvirtuellen Locations.
Die Fakultät für Informatik vergab den Pokal dieses
Jahr gleich an zwei Teams: „The Never Ending Story“
und „Alone in the Dark“.
Teams an über 450 Orten auf der ganzen Welt entwickeln
innerhalb von 48 Stunden zu einer noch geheimen Aufgaben­
stellung ein Computerspiel. Jammer aus dem Rhein-NeckarKreis trafen sich in der SRH Hochschule Heidelberg. 2014 stand
der Jam unter einem Zitat aus dem Talmud: „Du siehst Dinge
nicht, wie sie sind, sondern wie du bist.“ Der Kreativität wurde
freien Lauf gelassen, gutes Teamwork war gefragt. Und Schlaf?
Der wird sowieso überbewertet, findet ein Teilnehmer. So
ent­standen witzige und einfallsreiche Spiele wie „Einsames
Chamäleon“ oder „Farbenfrohe Dreisamkeit“. Die SRH Hochschule
Heidelberg zeichnete das Team The Blind Lion mit einem Preis aus.
Den bereits 2. SRH BEST GAME AWARD zu vergeben, war in diesem
Jahr gar nicht so einfach: Gleich zwei Teams des Studiengangs
„Virtuelle Realitäten“ hatten so gute Spiele vorgelegt, dass eine
Entscheidung schwerfiel. Eine Jury aus Mitarbeitern der Fakultät
für Informatik und die anwesenden Studierenden selbst vergaben
zwei gleich hohe Wertungen, so dass beide Spiele den begehrten
Preis erhielten. Fünf Wochen lang hatten die jeweils drei Team­­
mitglieder Zeit, ihre Spiele in Anlehnung an einen vorgegebenen
Film zu entwickeln – am Ende beschäftigten die Teammitglieder
sich Tag und Nacht damit, um den Wettbewerb für sich entschei­
den zu können. „Den Preis können wir sehr gut für unser Portfolio
und unsere Bewerbungen verwenden“, freute sich Marvin Walters
von „The Never Ending Story“ über die Auszeichnung.
Die Spiele sind hier als Download erhältlich
Never Ending Story: http://xerrok.blogspot.de/p/2d-programming.html
Alone in the Dark: http://maxportfolio.darknado.com/games.php
Auf der gamescom
—
Die gamescom, die weltgrößte Messe für interaktive
Unterhaltungsmedien, ist immer ein Highlight des
Jahres, das die Studierenden selbst organisieren.
So reist die Fakultät für Informatik traditionsgemäß zum
Großevent für PC- und Videospiele und informiert die
Messebesucher über „Game Development“, „Filminformatik“ sowie „Virtuelle und Augmentierte Realitäten“.
Mit großem Erfolg: Über 4.000 Interessierte ließen sich am
SRH Stand blicken, um sich neue Technologien, Spiele und
nicht zuletzt das breite Studienangebot vorstellen zu lassen.
Mit dem Dev6 Game Studio hatte die Hochschule auch dieses
Jahr wieder ein Start-up-Unternehmen aus eigenen Rängen zu
Gast am Stand. Die ehemaligen SRH Studierenden entwickeln
im Rahmen des hochschuleigenen Gründer-Instituts erfolgreich Mobile- und PC-Games. „Das war ein tolles Zusammenspiel zwischen Studierenden, Praktikern und Fakultätsmitarbeitern“, berichtet Adrian Yass, Dozent für Film und Medien.
„Die Besucher sehen durch die Präsentation des Start-ups,
was man am Ende des Studiums kann. Die Start-ups wiederum haben eine ideale Plattform, sich zu präsentieren.“
12
Highlights
LEHRE, PRAXIS UND FORSCHUNG
UNTER EINEM DACH
Eröffnung der Physio- und Musiktherapie-Räume am SRH Campus
O
keiten mit rund 2.500 m2 und erklärten, dass von „Therapie
am Campus“ insbesondere die Patienten profitieren, die stets
nach den aktuellsten wissenschaftlichen Methoden behandelt
werden. Bereits seit mehreren Jahren bietet die SRH Hoch­
schule Heidelberg die Studiengänge Musiktherapie, Tanz- und
Bewegungstherapie sowie Physiotherapie an – seit Oktober
2014 auch Ergotherapie – und besitzt mit den neuen Therapie­
räumen nun auch eine wertvolle Anbindung an die Praxis.
Neben zehn Professoren arbeiten neun akademische Mitarbeiter
mit über 300 Studierenden in der Fakultät. Die interdisziplinär
ausgerichtete Lehrambulanz setzt vielfältige Behandlungsschwer­
punkte – von chronischen Schmerzen bis hin zu psychiatrischen
Störungen, von Tumorerkrankungen bis hin zu Schlaganfällen
und motorischen Beeinträchtigungen.
b mit chronischen Schmerzen, motorischen
Beeinträchtigungen nach Operationen oder mit
psychischen Problemen – Patienten aus der
gesamten Metropolregion Rhein-Neckar haben
mit den Ambulanzen „Therapie am Campus“ in
der Maria-Probst-Straße 3 eine neue Anlaufstelle für Physio­
therapie und Musiktherapie. Die direkte Anbindung an die
SRH Hochschule Heidelberg sorgt dafür, dass Patienten von
ihren Fachtherapeuten nach neuesten Methoden und auf der
Basis aktuellster Forschungserkenntnisse therapiert werden.
Zur Eröffnung der Therapieräume begrüßte Prof. Dr. Jörg Winterberg im Februar 2014 zahlreiche Gäste: „Die Verbindung von
Studium und Lehre ist in dieser Form und Größenordnung
einzigartig in Deutschland.“ Ulrich Jonas, Amtsleiter der Stadt
Heidelberg für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung,
richtete Grußworte des Oberbürgermeisters und der Stadt aus:
„Die Ambulanzen sind ein absoluter Gewinn für Heidelberg
und die gesamte Metropolregion. Hier möchte ich Patient sein,
hier möchte ich Student sein!“ Prof. Dr. Franz Resch, Ärztlicher
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Universität Heidelberg, betonte die enge Kooperation mit der
SRH Hochschule Heidelberg: „Ich freue mich auf die weitere
klinische und wissenschaftliche Zusammenarbeit.“
„IN DER NEUEN LEHRAMBULANZ ERHALTEN
DIE STUDIERENDEN OPTIMALE BEDINGUNGEN
FÜR PRAXISRELEVANTES LERNEN.“
Prof. Dr. Thomas Hillecke, Dekan der Fakultät für Therapie­
wissenschaften, sowie die Leiterin der Ambulanz für Musik­
therapie, Prof. Dr. Dorothee von Moreau, und Prodekanin Prof.
Dr. Mieke Wasner führten durch die einladenden Räumlich­
Prof. Dr. Thomas Hillecke,
Dekan an der Fakultät für
Therapiewissenschaften
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Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Happy Birthday! Wirtschaftsrecht
feiert 10-jährigen Geburtstag
—
Die Erfolgsgeschichte unseres Studiengangs
Wirtschaftsrecht reicht bis ins Jahr 2004 zurück
– und setzt sich seither stetig fort.
Dieses Jubiläum sollte natürlich gebührend gefeiert
werden und so lud die Fakultät für Sozial- und Rechts­
wissenschaften im April 2014 zu einem feierlichen Festakt.
„Die praxisnahe Ausrichtung und die Einbindung von
Praktikern ermöglichen den Studierenden einen hervorragenden Einblick in die Berufswelt“, so Prof. Dr. Slapnicar,
erfahrener Wirtschaftsjurist der ersten Stunde, der als
Festredner gratulierte.
Auch Studierende und ehemalige Studierende kamen
beim Festakt nicht zu kurz. Neben Erfahrungsberichten
der Alumni Timo Fritzsch (Studierender der ersten
Studienkohorte) und Stephanie Gierlichs erhielten die
derzeitigen Studierenden Tipps zur Berufswahl und zum
Einstieg. Fritzsch berichtete von seinen Eindrücken und
Erfahrungen während des Studiums. Fasziniert war er
nicht nur vom persönlichen Kontakt zu den Professoren,
sondern auch von der innovativen Ausrichtung des
Studiengangs. Auch Gierlichs erzählte, die praxisorientierte
Ausbildung im Studium habe ihr einen problemlosen
Einstieg in das familieneigene Unternehmen ermöglicht:
„Es gab keine abstrakte Stoffvermittlung, sondern die
Praxis­relevanz war immer erkennbar und machte die
tatsächliche Umsetzung wesentlich leichter.“
Informationen aus erster Hand
beim Open Campus
—
Was kann ich an der SRH Hochschule Heidelberg
studieren? Welche Eigenschaften muss ich für den
Studiengang Informatik mitbringen? Habe ich das
Zeug zum Ingenieur?
Antworten auf all diese Fragen und noch viel mehr konnten
Interessierte am 24. Mai 2014 beim Open Campus erfahren.
Von der Mensa über die Bibliothek bis hin zu den Wohnheimen:
Das komplette 100.000 m2 große Gelände öffnete an diesem
Nachmittag seine Tore, um über die Hochschule, die sechs
Fakultäten und 37 Studiengänge zu informieren. Hierbei standen
Studierende wie Lehrende Rede und Antwort und berichteten
aus erster Hand über ihre Eindrücke und Erfahrungen. Besonders
spannend waren die praktischen Beispiele, bei denen gezeigt
wurde, was an der SRH Hochschule Heidelberg alles gemacht
wird. Fünf Studierende des Studiengangs „Game Develop­
ment“ stellten ein Programm vor, bei dem man mithilfe einer
3D-Brille komplett in eine virtuelle Realität abtaucht. Master­
absolvent Michael Eißele präsentierte seinen mobilen 3D-Drucker,
der passgenaue Prothesen druckt. Die Ambulanzen gaben
Einblicke in die Musik-, Physio- sowie Tanz- und Bewegungs­
therapie. Auch Spielszenen aus der Kindheitspädagogik oder
interaktive Vorträge zum Thema Recht standen auf dem
Programm. Die positive Resonanz und hohen Besucherzahlen
sprechen für sich: Der „Open Campus“ war auch 2014 ein
rundum gelungener und bunter Tag, der die SRH Hochschule
Heidelberg und das Studienmodell CORE in bester Weise
präsentierte.
STUDIERENDE, ALUMNI UND MIT­
ARBEITER FEIERTEN DAS 10-JÄHRIGE
BESTEHEN DES STUDIENGANGS
WIRTSCHAFTSRECHT.
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Highlights
BIBLIOTHEKSGESPRÄCHE
Das Netzwerk zukunftsfähige Bildung e.V. (NzB) lud im
Jahr 2014 wieder zu drei Gesprächen in die Bibliothek
Im Mai gab es einen Einblick in das Ghana-Projekt der School of Engineering and Architecture, im Herbst schließlich
ging es um die Themen Zusammenarbeit und Wunscherfüllung sowie um China als Wirtschaftsmacht.
Verrückte Studenten in Ghana
Weihnachtsspende für ein „Patenkind“
Prof. Hanns Michael Hölz als Vorstand des NzB begrüßte die
Gäste in der Bibliothek. Das NzB hat die Ghana-Reise einer
Gruppe von acht Studierenden aus den unterschiedlichsten
Jahrgangsstufen und Fachbereichen um Prof. Dr.-Ing. Helmut
Lerch finanziell unterstützt. „Sie wohnen ärmlich und in
maroden Häusern“, beschrieb Lerch die Zustände in Ghana. Und
dennoch führen die Bewohner ein zufriedenes Leben. Nachdem
die Studierenden im Jahr 2005 eine Krankenstation in Sampa
geplant hatten und fünf Jahre später einen Handwerkerhof
initiierten, nahm sich die Gruppe nun die Themen Jugendhaus
und Technologie vor. Die Architekten der School kümmerten sich
um den Dorfplatz, um einen staubdichten PC-Raum und um
eine Verbindung des Jugendzentrums mit dem Handwerker­
hof. Am Ende der Präsentation war das Architekturmodell in
Sampa so begehrt, dass es vom Chief eingeschlossen wurde.
Wie kann eine Wasserflasche Strom erzeugen?
Die Freundschaft mit Ghana wurde nun noch vertieft: Die
Weihnachtsspende in Höhe von 5.000 Euro der SRH Hochschule
Heidelberg ging 2014 an den Verein Asase, der in Ghana
verschiedene Projekte leitet. Das Geld soll einem Jugendlichen
zukommen, der damit seine Ausbildung finanzieren kann. So
wächst das Ghana-Projekt weiter über sich hinaus.
Zusammenarbeit und Wunscherfüllung
Im November stellten vier Mitglieder des Bundesverbands
mittelständische Wirtschaft e.V. (BVMW) ihre Bücher „Die
Kunst des Zusammenarbeitens“ und „Wünsche wirklich wollen“
vor. Die Autoren Franz, Dorothée und Benedikt Fendel sowie
Christian Scheurer lasen aus ihren Werken und stellten sich
danach einer Diskussionsrunde zu den Themen Zusammenar­
beiten und Wünschen – eine zumindest auf den ersten Blick
ungewöhnliche Themenkombination, die während der tristen
Novembertage zur Inspiration einlud.
Das erklärten die Ingenieure den Dorfbewohnern. Dabei gingen
sie durchaus auch provokant an das Thema heran: „What do you
prefer? Working or living in slums?“, fragten die Studierenden.
Die Dorfbewohner zeigten sich begeistert von den Ideen der
angehenden Ingenieure und Architekten. Aber nicht nur die
Bewohner von Sampa, sondern auch die Studierenden haben
viel fürs Leben mitgenommen. Rektor Prof. Dr. Jörg Winterberg
sagte seine Unterstützung für die Fortsetzung des Ghana-Projekts
zu: „Ich freue mich über solche verrückten Studenten, die so
was mitmachen. Wir brauchen mehr davon!“
10 Tage in China
„Wenn man oben steht, kann man´s gar nicht richtig begreifen.“
Zwölf Wirtschaftsrechts-Studierende erklommen die Chinesische
Mauer, besuchten Peking und Wuhan. Beim dritten Bibliotheks­
gespräch 2014 erzählten sie begeistert von ihren Eindrücken
der Reise, die durch das NzB finanziell unterstützt wurde.
15
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Die Welt zu Gast in Heidelberg
—
Sie ist aus unserer Hochschule nicht mehr wegzudenken:
die Heidelberg Summer School – organisiert für
Studierende unserer Partnerhochschulen von der
Fakultät für Wirtschaft.
Insgesamt sechs Wochen lang trafen sich über 60 Studierende aus 15 Nationen vom 1. Juni bis zum 12. Juli 2014 zur
Heidelberg Summer School. In diesem sehr intensiven
Programm bekommen die Gaststudierenden Einblick in
„Doing Business in Europe“ und in die europäische Gesellschaft und Kultur in Form von Workshops, Werksführungen,
Vorlesungen, Präsentationen. Am Ende steht natürlich ein
Examen, damit die Credits und Noten an der Heimathochschule angerechnet werden können. So standen u. a. Audi
in Neckarsulm, die Städte München und Straßburg sowie die
Wild-Werke Heidelberg auf dem Programm. Es wurden enge
Freundschaften geknüpft und ein internationales Netzwerk
aufgebaut. Nicht selten endete das gemeinsame Abend­
programm erst im Morgengrauen. Ob das der Grund dafür
war, dass ein Gaststudent seinen Rückflug verpasste, oder
ob es ihm einfach so gut in Heidelberg gefiel, wird wohl
ungeklärt bleiben. Eins war jedoch nach den dreiwöchigen
Kursen jedem Teilnehmer klar: Gelacht wird auf der ganzen
Welt in einer Sprache!
HIER WERDEN ENGE
FREUNDSCHAFTEN GEKNÜPFT
UND EIN INTERNATIONALES
NETZWERK AUFGEBAUT.
BITS UND BYTES
Digital SummerSchool 2014
Um bei Jugendlichen das Interesse an IT-Themen zu
wecken, veranstaltet die School of Engineering and
Architecture der SRH Hochschule Heidelberg alljährlich
eine Digital SummerSchool.
Vom 8. bis 12. September konnten 60 Schülerinnen und Schüler
ab zwölf Jahren in drei Workshops knobeln und programmieren,
was das Zeug hält. Der Fokus des ersten Kurses lag dabei auf
der Programmierung des Raspberry Pi, einem Mini-Computer,
der aufgrund seiner kostengünstigen Anschaffung an Schulen
derzeit der Renner ist. In den weiteren Kursen standen das
Bauen von Lego Mindstorm NXT-Robotern oder das Program­
mieren von iPhone- sowie Android-Apps auf dem Stundenplan
und sorgten dafür, dass es den Teilnehmern zu keiner Sekunde
langweilig wurde.
16
Highlights
FRISCHE IDEEN
bei der Sommerakademie Architektur
Die Sommerakademie der GAG Ludwigshafen, des
größten kommunalen Immobilienunternehmens
in Rheinland-Pfalz, thematisierte 2014 die Ludwigshafener Innenstadt.
Hier drängen sich die Probleme: Leerstände, überdimensio­
nierte Fußgängerzonen sowie fehlende attraktive Verbindungen
zum Rhein. Welche Eigenschaften brauchen Innenstädte, um
lebenswert zu sein und von Bewohnern und Besuchern ange­
nommen zu werden? Unter der Schirmherrschaft von Oberbür­
germeisterin Dr. Eva Lohse widmeten sich zahlreiche Studie­
rende der SRH Hochschule Heidelberg unter der Leitung von
Professor Kenn Schwarzbart sowie Studierende aus Kaiserslau­
tern und Mainz mit ihren Betreuern diesen Fragen und entwi­
ckelten frische Ideen für das Ludwigshafener Zentrum.
Renovieren mit Weitblick
—
Es fängt schon beim Waschbeckenstöpsel an und hört
bei der Treppe längst nicht auf: Beim Kauf oder Renovieren einer Immobilie sollte man genau überlegen,
wo man im Alter steht – oder vielleicht auch sitzt.
Diese reichten von ziemlich brav bis ganz schön mutig und
wurden bei einer Abschlusspräsentation der Öffentlichkeit
vorgestellt. „Durch die Mitwirkung an der Sommerakademie
realisieren die Studierenden wegweisende regionale Entwick­
lungen in der Metropolregion Rhein-Neckar – eine wichtige
Erfahrung für ihr späteres Berufsleben“, hält Prof. Schwarzbart
fest. Auch Ernst Merkel, Vorstand der GAG Ludwigshafen,
zeigte sich beeindruckt: „Die Entwürfe der Studierenden zeigen,
dass es sich lohnt, andere Konzepte in die Diskussion über die
Ludwigshafener Innenstadt zu bringen, und dass hier die
Umwidmung und Umgestaltung von Immobilien eine wichtige
Rolle spielen kann. Hier sind auch wir als kommunales
Immobilienunternehmen in der Pflicht, Chancen zu sehen und
dabei zu helfen, diese in die Tat umzusetzen.“
Ein Forschungsprojekt der School of Engineering and
Architecture der SRH Hochschule Heidelberg untersuchte
die Möglichkeiten, sich schon heute auf morgige
Einschränkungen vorzubereiten. Hierzu befragten Prof.
Dr.-Ing. Susanne Edinger, Dozentin für Städtebau, und
Dr.-Ing. Helmut Lerch, emeritierter Professor an der SRH
Hochschule Heidelberg und freier Architekt, verschiedene
Wohnungsgesellschaften in ganz Deutschland. Das Fazit:
Je früher Haus und Wohnung angepasst werden, desto
weniger Stress wartet im Alter. Stolperfallen, schwergängige Griffe oder glatte Fußböden im Eigenheim sollte
man somit von Beginn an ausmerzen. „Da reichen oft
kleine Anpassungen“, bemerkt Prof. Edinger. Allein der
Waschbeckenstöpsel kann später Probleme bereiten, wenn er sich schwer zudrücken lässt. Mit diesen
Ergebnissen im Blick entwickelten Prof. Edinger und der
Absolvent des Studiengangs Architektur, Dipl.-Ing. Christian
Reiter, gemeinsam mit dem Immobilienunternehmen
GAG Ludwigshafen ein Handbuch mit 85 barrierereduzierenden Maßnahmen. Umgesetzt wurde ein Großteil
dieser Ideen in einer 89 m2 großen Musterwohnung der
GAG in Ludwigshafen-Oggersheim: eine Badezimmertür,
die sich auch von außen entriegeln lässt, eine Küche mit
rutschfestem Boden, breite Türen, das Klingelschild auf
Kinderaugenhöhe u. v. m. Die öffentliche Besichtigung
am 23. Juli 2014 fand großen Zuspruch. Die Besucher holten
sich wertvolle Tipps und zeigten sich von den kleinen
wie großen Architektur-Ideen durchweg begeistert.
17
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
ERFOLG AUF GANZER LINIE
Unsere Sporthighlights
Großer Zuspruch beim NCT-Lauf
2014 ging es bei der SRH Hochschule Heidelberg
sportlich hoch her. Vom Fußball bis hin zum Marathon,
vom Rektor bis zum Studienanfänger: Die Hochschule
machte in jeder Sportart eine gute Figur!
Auch beim Charity-Event „NCT-LAUFend gegen Krebs“ des
Heidelberger NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen) im Juli 2014 war die SRH Hochschule Heidelberg
vertreten. Als zweitgrößte Gruppe liefen unsere Dozenten,
Studierenden, Angehörigen, SRH Campus-Sportler und
SRH Freunde Runde um Runde für den guten Zweck. Das
zuvor angekündigte schlechte Wetter blieb glücklicherweise
fern, und so konnte der NCT-Lauf mit über 1.200 Teilnehmenden eine neue Rekordzahl verzeichnen.
Spannendes Sportmanagement:
HallenMASTERs 2014
Bei der dritten Auflage des SRH Sportmanagement HallenMASTERs in der SoccArena Heidelberg traten neben dem
aktuellen Jahrgang auch die Sportmanagement-Master
aus den Jahren 2011 und 2012 sowie der zweimalige Titel­
gewinner, das Dozenten-Team, an. Der Lederball wurde
hart umkämpft und dem Gegner nichts geschenkt. Im Finale
konnten sich letztendlich die aktuellen Master mit einem
klaren 12:1 gegen den Jahrgang 2012 durchsetzen.
Bronze bei Ruder-Hochschulmeisterschaften
Der Doppelvierer ohne Steuermann mit Philipp Wessels (SRH
Hochschule Heidelberg), Lars Bergström (Uni Heidelberg),
Lucas Gropengießer (Uni Heidelberg) und Paul Menold
(Hochschule Karlsruhe) erkämpfte sich bei den Ruder-Hochschulmeisterschaften auf dem Maschsee in Hannover einen
hervorragenden dritten Platz. Trotz oder gerade wegen der
„Luft nach oben“ freut sich die Mannschaft bereits jetzt auf
die nächsten Meisterschaften.
Schritt für Schritt zum Erfolg beim
GELITA Trail Marathon
Der GELITA Trail Marathon ist der härteste Sportwettkampf
Heidelbergs. Dieser Herausforderung stellten sich mehrere
Mitarbeiter der Hochschule am 5. Oktober 2014 eindrucksvoll. Mit dem Team „Sportmanagement SRH Heidelberg“
war die Hochschule bei der Team-Staffel am Start. Bei
idealem Wetter passierten die Läufer viele Highlights der
Stadt und trafen am Ende glücklich und stolz im Zielbereich
des Schlossgartens ein.
SRH Sportbusiness Challenge
Großartige Stimmung, erbitterter Siegeswille der Teams und
mitreißende Emotionen kennzeichneten die diesjährige SRH
Sportbusiness Challenge, die im Rahmen der Startklar-Tage
für die neuen Studierenden der Fakultät für Wirtschaft
ausgerichtet und durch Prof. Dr. Sebastian Kaiser eröffnet
wurde. Sechs Teams, bestehend aus den neu immatrikulierten Bachelor- und Masterstudierenden der Fakultät für
Wirtschaft, traten in verschiedenen Wettkämpfen gegeneinander an. Sie maßen sich in Basketball, Sitzfußball, Staffelhindernislauf, Sportquiz und Tauziehen.
V.l.: SRH Sportbusiness Challenge • Sportmanagement HallenMASTERs
NCT-Lauf • GELITA Trail Marathon • Ruder-Hochschulmeisterschaften
18
Highlights
Diwali – wenn das Licht über die Dunkelheit siegt
Sanierungskonferenz
—
—
Brennende Kerzen so weit das Auge reicht, der Geruch
von verführerisch duftendem Curry in der Nase und
ringsherum Menschen in farbenfrohen Gewändern –
im Handumdrehen wurden die zahlreichen Gäste des
Diwali-Festes an der SRH Hochschule Heidelberg von
der Exotik und Anmut Indiens verzaubert.
Eine Art Familientreffen – rund 400 Sanierungs- und
Insolvenzberater trafen sich bereits das vierte Mal an
der SRH Hochschule Heidelberg, um über die aktuellen
Trends der Sanierungspraxis zu sprechen.
Prof. Dr. Henning Werner, Dekan der Fakultät für Wirtschaft,
dankte den Sponsoren der Konferenz: „Sie sichern unsere
Praxisorientierung ab.“ Das an der Hochschule ansässige
IfUS-Institut für Unternehmenssanierung und -entwicklung
hat sich in den vergangenen vier Jahren einen überregionalen
Namen gemacht. Ein Newsticker berichtet live aus der Szene,
die Internetseite www.ifus-institut.de bietet viele Informationen
für die Branche, das Buch „Modernes Sanierungsmanagement“
ist bereits in der vierten Auflage erschienen. Bei den Netzwerk­
veranstaltungen herrscht reger Austausch und der quartalsmäßig
abgehaltene Sanierungsabend des IfUS-Instituts ist regelmäßig
ausgebucht. Mit aktuell drei laufenden Studien bereichert das
Institut den Restrukturierungsmarkt auch wissenschaftlich. „Die
Sanierungskonferenz bietet ein gutes Forum für den Austausch
mit Kollegen und vermittelt viele praktische Erfahrungen“,
wertschätzt Jörn Emons von improve sanierung und restruktu­
rierung consult aus Düsseldorf die Sanierungskonferenz. „Ich
finde es einen spannenden Ansatz, Hochschule mit Praxis zu
verbinden. Das gibt es selten“, sagt Andreas Tilch von der R+V
Allgemeinen Versicherung AG, die durch ein Forschungsprojekt
mit dem IfUS-Institut verbunden ist. Susanne Möcks-Carone von
Violet Business ist bereits das zweite Mal hier: „Mir gefällt die
Praxisnähe und Bodenständigkeit der Referenten. Hier gibt es
Inhalte, Querverbindungen und wertvolle Updates.“
Das Ritual des Diwali-Festes beruht auf der hinduistischen
Legende, nach der Gott Rama eines Nachts aus seiner Verban­
nung zurückkehrte und von einem Meer aus Lichtern empfangen
wurde. Auch die Göttin Lakshmi, Sinnbild des Wohlstandes, soll
mithilfe der Lichter eingeladen werden, mit ihrer zuträglichen
Sphäre das Fest zu veredeln. Die rund 250 indischen Studieren­
den freuen sich das ganze Jahr über auf diesen Höhepunkt.
2014 verbanden die Hochschule und die Deutsch-Indische
Gesellschaft Heidelberg die Feierlichkeiten zu einem großen
Rahmen.
Initiiert durch die Vorsitzende der Deutsch-Indischen Gesellschaft
Heidelberg, Kornelia Manchanda, und Bettina Pauley vom
International Office der SRH Hochschule Heidelberg, fanden
sich neben hunderten von Indern auch Bollywood-Fans,
Studierende und externe Gäste zu Diwali ein. Die Hochschule
präsentierte ein im wahrsten Sinne des Wortes buntes
Programm: von einer Puja, dem traditionellen Feuergebet,
über Tanz- und Gesangsdarbietungen sowie Vorträgen bis hin
zu einer Verköstigung von verschiedenen indischen Reisge­
richten und allerlei unerhört süßen Backwaren. Der Tanz
Bhangras gehört ebenso dazu wie die Emotionen: „Diwali
ist ein Feuerwerk des Empfindsamen“, so beschreibt es eine
Teilnehmerin des Festes.
„DIE SANIERUNGSKONFERENZ SCHAFFT FÜR UNS ALS
HOCHSCHULE WERTVOLLE KONTAKTE ZUR PRAXIS.“
Prof. Dr. Henning Werner, Dekan der Fakultät für Wirtschaft
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Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
TÄTER, OPFER, THERAPIEN
Wenn das Studium wie das Schreiben eines Krimis ist
Studierende der Forensischen Sozialen Arbeit, Rechtspsychologie und Musiktherapie an der SRH Hochschule
Heidelberg beschäftigen sich mit der Prävention, Begutachtung, Opferbehandlung, Therapie und Resozialisierung
von Straffälligen.
D
fachlichem Wissen ist die Ausbildung sozialer Kompetenzen
sehr wichtig. Rechtspsychologen beispielsweise dürfen nicht vor
Angst erstarren, wenn sie einem Straftäter gegenübersitzen“,
sagt Prof. Dr. Niels C. Habermann, verantwortlich für den
Masterstudiengang Rechtspsychologie an der SRH Hochschule
Heidelberg. „Deshalb trainieren wir diese Kompetenzen in
gestellten, aber auch realistischen Situationen und üben den
Umgang mit Inhaftierten aus allen Bereichen, ob mit Sexual­
straftätern oder Mördern.“
ie SRH Hochschule Heidelberg bietet als erste
Hochschule in Deutschland seit 2013 zwei neue
konsekutive Masterstudiengänge an, die sich im
Kern mit Menschen beschäftigen, die aus vielfälti­
gen Gründen im Fokus des Rechtssystems stehen:
Die Rechtspsychologie beschäftigt sich ebenso wie die Forensi­
sche Soziale Arbeit mit Theorien und empirischen Befunden zur
Entstehung, Aufrechterhaltung und Prävention von kriminellem
Verhalten sowie mit der praktischen Anwendung psychologischen
Wissens und Könnens im Bereich der Gerichtsbarkeit bzw. des
Rechtswesens. Neben der Begutachtungskunde, die v. a. im
Familien-, Sozial-, Zivil- und Strafrecht eine wichtige Rolle spielt,
geht es in der Rechtspsychologie auch um Therapie- bzw.
Resozialisierungsmaßnahmen für straffällige Menschen mit
dem Ziel der Legalbewährung. „Neben methodischem und
Forensische Soziale Arbeit ist eine professionelle, anspruchsvolle
Humandienstleistung, die in der Praxis an der Schnittstelle von
Straffälligenhilfe, Rechtswissenschaft, Forensischer Psychiatrie,
Täterbehandlung, Kriminologie, Psychologie und Soziologie
stattfindet. Typische Berufsfelder für forensische Sozialarbeiter
sind z. B. Bewährungshilfe, Justizvollzugsanstalten, Opferbera­
tungsstellen und Täterambulanzen oder sozialtherapeutische
Einrichtungen. Die Berufsaussichten der Absolventen forensi­
scher Studiengänge können aufgrund des gestiegenen
praktischen Bedarfs aktuell und zukünftig als sehr günstig
eingeschätzt werden.
Auch die Musiktherapie setzt sich mit Straftätern auseinander.
Der Studiengang arbeitet mit einigen Einrichtungen verschiedener
Sicherheitsstufen zusammen, in denen Musiktherapie bereits
etabliert ist, wie zum Beispiel mit der Jugendhilfe Stutensee.
Die Musiktherapie-Studierenden können dort ihre Praktika
absolvieren und sich somit auch den Forensik-Bereich als
zukünftiges Arbeitsfeld erschließen.
Das Organisations-Team des 1. International Forensic Symposium
Schon im antiken Rom war die Forensik ein Thema – wörtlich übersetzt bedeutet dieser Fachbegriff „Marktplatz“ und geht
zurück auf die damaligen Gerichtsverhandlungen im öffentlichen Raum. Heute beschäftigt sich diese Disziplin mit kriminellen
Handlungen im Kontext des Rechtswesens. Eine akademische Verankerung allerdings fehlt in Deutschland. Dies will die SRH
Hochschule Heidelberg ändern und hat sich mit dem Aufbau der Studiengänge Forensische Soziale Arbeit und Rechtspsychologie
im vergangenen Jahr dazu positioniert. Auch die Musiktherapie-Studierenden setzen sich mit dem Thema Resozialisierung
von Straftätern auseinander. Denn in Deutschland werden zunehmend forensische Fachkräfte benötigt, die diese Themen mit
wissenschaftlicher und praktischer Expertise behandeln.
20
Highlights
„DESHALB TRAINIEREN WIR DIESE KOMPETENZEN IN
GESTELLTEN, ABER AUCH REALISTISCHEN SITUATIONEN
UND ÜBEN DEN UMGANG MIT INHAFTIERTEN AUS ALLEN
BEREICHEN, OB MIT SEXUALSTRAFTÄTERN ODER MÖRDERN.“
Prof. Dr. Niels C. Habermann, Masterstudiengang Rechtspsychologie
1. International Forensic Symposium
Menschen noch bessere Angebote, zum Beispiel für die
chronisch Drogenabhängigen und für die Menschen mit der
Kombination aus psychischer Erkrankung und Gefährlichkeit.
Hier sind die Haftanstalten mit der derzeitigen Ausstattung
noch überfordert. Auch sollten wir die Therapieangebote bei
verschiedenen Deliktgruppen – Sexual-, Gewalt- und Betäu­
bungsmittel-Delikten – landesweit noch besser verzahnen. Eine
einzelne Haftanstalt kann nicht alles bieten.“
Wie im „wahren Leben“ arbeiten die Studierenden eng mit
ihren Kommilitonen aus den anderen Fakultäten zusammen und
leben den interdisziplinären Austausch, wie zum Beispiel beim
1. International Forensic Symposium, das von allen drei Fakul­
täten veranstaltet wurde. Die Referenten aus verschiedenen
Einrichtungen und Nationen – so auch Ministerialrat Prof. Dr.
jur. Rüdiger Wulf, Referatsleiter der Abteilung Justizvollzug des
Justizministeriums Baden-Württemberg, oder Lucien E. Dervan
von der Southern Illinois University School of Law – diskutierten
im Oktober 2014 fachübergreifend die aktuellen Trends in der
forensischen Wissenschaft und Praxis.
Prof. Dr. Niels C. Habermann, Studiengangsverantwortlicher
M.Sc. Rechtspsychologie an der SRH Hochschule Heidelberg,
ergänzt: „Wir brauchen aber auch eine andere Einstellung
seitens der Öffentlichkeit. Hier herrscht oftmals die Illusion:
‚Weggesperrt – Problem gelöst.‘ Doch 99 % der Häftlinge
kommen eines Tages in Freiheit. Darauf müssen wir sie, aber
auch die Öffentlichkeit, vorbereiten.“
Weggesperrt – Problem gelöst?
René Cuadra, Oberpsychologierat und Leiter der Behandlungs­
abteilung der Justizvollzugsanstalt Offenburg, plädierte im
Rahmen des Symposiums für einen individuelleren Zuschnitt der
Therapien: „Wir brauchen für bestimmte Gruppen von inhaftierten
Die drei Masterstudienprogramme bilden eine gute Grundlage,
diesem Ziel ein Stück näherzukommen.
21
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
rnv-Ausstellung zum neuen Betriebshof
—
Für die Modernisierung des Betriebshofs der rnv (Rhein-​
Neckar-Verkehr GmbH) in der Bergheimer Straße wurden
2014 zahlreiche Anregungen und Pläne eingereicht.
Ein großer Sportplatz mit Fußballfeld, Sprunggrube und
Beachvolleyballfeldern auf den Dachflächen wurde ebenso
vorgeschlagen wie massive Bebauungen der Dachflächen für
kulturelle Nutzung. Ein Preisgericht, bestehend aus Architektur-, Verkehrs- und Städtebauexperten sowie Bürgervertretern
und mit Prof. Dr.-Ing. Marc Kirschbaum als Jurymitglied,
kürte in einem anonymen Verfahren den vielversprechendsten von insgesamt elf Architektenentwürfen. Sowohl
technische als auch ästhetische und sozialräumliche Aspekte
wurden hierbei geprüft und ein besonderes Augenmerk
darauf gelegt, dass sich die Entwürfe stimmig in den
Stadtteil einfügen lassen und gleichzeitig einen architektonischen Mehrwert bieten.
Die Präsentation und Ausstellung der Gewinnentwürfe fand
im Foyer der School of Engineering and Architecture statt.
Dort konnten sich alle Interessierten vom 3. bis 17. Dezember
2014 selbst ein Bild von den eingereichten Arbeiten machen.
Als Sieger gekürt wurde schließlich der Entwurf der Planungsgruppe Gestering, Knipping und de Vries aus Esslingen, die
sowohl im Planungs- als auch im Ideenteil auf eine konsequente Begrünung der Dachflächen setzte.
V. l.: Prof. Dr.-Ing. Marc Kirschbaum / SRH Hochschule Heidelberg und Juror,
Dr. Wolfgang Naumer / Naumer Architekten – Wettbewerbsmanagement,
Irmtraud Spinnler / rnv-Aufsichtsrat, Prof. Dipl. Ing. Andreas Bartels
(Hintergrund), Norbert Buter / Bereichsleiter Infrastruktur rnv, Ilse
Weisser-Kirchner, Ulrike Lohe / Stadtplanungsamt Heidelberg, Stephan
Weber / Vizepräsident der Architektenkammer BW.
PROJEKT „AMALIE“
erhält Marketingpreis
Es war eine SRH Studentin, die den Stein ins Rollen
brachte: Julia Weges Masterthesis zum Thema „Der
Sozialarbeiterische Handlungsbedarf im Bereich
Prostitution am Beispiel der Stadt Mannheim“ machte
deutlich, dass die Frauen mit ihren Problemen sehr
allein gelassen werden und eine Beratungsstelle
dringend erforderlich sei.
Expertise durch Prof. Albert. Bei der sozialen Beratung der
Frauen in der Prostitution ist es ein zentrales Ziel, realistische
Möglichkeiten für einen Ausstieg aufzuzeigen. Mit Erfolg: 21
Frauen sind inzwischen ausgestiegen, „Amalie“ hat bundesweit
Modellcharakter. „Die Einrichtung der Beratungsstelle ist ein
großer Erfolg und findet hohes öffentliches Interesse. Wir
bekommen Anfragen aus ganz Baden-Württemberg, nicht nur
aus Mannheim“, erzählt Julia Wege, die das Projekt bereits bei
Stern TV und in anderen Medien vorgestellt hat. Im November
2014 hat die Beratungsstelle „Amalie“ den Marketingpreis der
Rhein-Neckar-Region im Bereich Non-Profit gewonnen. Die Jury
lobte besonders die Verbindung von wissenschaftlicher Analyse,
innovativer sozialer Arbeit und herausragender Designgestaltung.
Das Diakonische Werk Mannheim beauftragte Prof. Dr. Martin
Albert, Studiengangsleiter Soziale Arbeit, und Julia Wege, ein
Handlungskonzept einer Beratungsstelle für Frauen in der
Prostitution zu erstellen und dieses umzusetzen. 2013 schließlich
eröffnete die Beratungsstelle „Amalie“ unter der Leitung der
SRH Absolventin und konzeptioneller sowie wissenschaftlicher
22
Highlights
TAGUNGEN UND SYMPOSIEN
mit breitem Themenspektrum
Aktualität, Praxisnähe, Interdisziplinarität: Die SRH
Hochschule Heidelberg lebt diese Schlagworte und
manifestiert sie in zahlreichen Tagungen und Symposien
– ein Überblick.
Symposium Intelligence Space – eine Revision
der Architektur des Lernraums
—
Schülerinnen und Schüler verbringen allein bis zum Abitur
bis zu 15.000 Stunden in der Schule. Die Ausweitung auf
Ganztagesangebote wird diese Zahl nochmals erhöhen.
Dennoch hat die Forschung dabei das Thema Lernräume
meist randständig betrachtet: Mit einer Konferenz im
Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Neue Lernräume“ gab die SRH Hochschule Heidelberg diesem Thema
neuen Raum.
Durch neue Technologien und gesellschaftliche Veränderungen
hat sich das Lernen stark gewandelt, auch in der Hochschule.
Der Forschungsschwerpunkt „Neue Lernräume“ an der SRH
Hochschule Heidelberg geht unter der Leitung von Prof. Dr.
Marc Kirschbaum der Frage nach, wie sich das Umfeld an das
moderne Lernen anpassen kann und muss. Das Projekt wird von
der Internationalen Bauausstellung Heidelberg (IBA) gefördert.
Beim Symposium „Intelligence Space“ beschäftigten sich
namhafte Referenten aus den Fachdisziplinen Pädagogik,
Psychologie, Architektur, Architekturtheorie und Informations­
wissenschaften mit dem Thema: Prof. Dr. Klaus Zierer, beteiligt
an der Übertragung der Hattie-Studie ins Deutsche, Patrick Ostrop
von bof architekten in Hamburg oder Prof. Andreas Denk,
Chefredakteur von „der architekt“, um nur einige zu nennen.
5. Symposium Virtuelle Realitäten
—
Virtuelle Realitäten (VR) sind aus den Entwicklungs­
prozessen der Industrie, dem Produktdesign und der
Produktionsplanung nicht mehr wegzudenken. Die
Interaktion mit physikalisch korrekten, realistischen
Simulationen erhöht die Qualität während der Entwicklungsphase und ermöglicht virtuelle Trainings.
Das Symposium Virtuelle Realitäten bot spannende Einblicke
in neueste Simulationstechnologien.
Beim 5. Symposium „Virtuelle Realitäten“ berichteten
Fachleute aus Industrie und Wissenschaft über aktuelle
Erfahrungen und technologische Trends der IT und der VR.
Die zugehörige Fachausstellung eröffnete zugleich praktische Einblicke in neueste Technologien, präsentierte neue
Displaytechnologien und lud zum Ausprobieren moderner
Simulationstechnologien ein. Veranstalter war die Firma
SoftProject zusammen mit dem Studiengang „Virtuelle
Realitäten“ der Fakultät für Informatik.
23
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Schmerz-Symposium
Wenn die Sprache wegbleibt –
berufliche Perspektiven mit Aphasie
—
—
Wer hatte schon mal Kopfschmerzen? Jeder kennt das
Thema Schmerz und fast jeder hat auch schon Medikamente dagegen eingenommen. Beim Schmerz-Symposium an der SRH Hochschule Heidelberg kamen drei
Fakultäten zusammen, um das Thema multidisziplinär
zu diskutieren: die Sozial- und Rechtswissenschaften,
die Therapiewissenschaften und die Angewandte
Psychologie. Die Idee dazu kam von einer Studentin
der Sozialen Arbeit: Maria Eilinghoff und ihre Dozentin
Petra Paula Marquardt organisierten das Symposium.
Etwa 80.000 Menschen in Deutschland verlieren
jährlich ihre Sprache. Durch Schlaganfälle oder
einen Unfall ist ihr Gehirn so stark geschädigt,
dass sie sprechen, lesen und schreiben völlig neu
lernen müssen. Aphasie, Verlust der Sprache, wird
diese Erkrankung genannt.
Sie trifft immer mehr junge Leute, viele müssen ihren Beruf
aufgeben. Dabei sind Aphasiker mit der passenden Unter­
stützung weiter leistungsfähig, zeigte eine Tagung des
Bundesverbands Aphasie in der SRH Hochschule Heidelberg.
Unter der Schirmherrschaft von Landesarbeitsministerin Katrin
Altpeter stellten Reha-Fachleute, Sprachwissenschaftler und
Logopäden Konzepte für einen Berufseinstieg mit Aphasie vor.
Ein Beispiel ist das „Heidelberger Aphasie Modell“ des SRH
Berufsförderungswerks Heidelberg, wissenschaftlich begleitet
von der SRH Hochschule Heidelberg. Das Programm verbindet
Therapien mit einer individuellen Berufsorientierung. Wie solche
Konzepte optimal umgesetzt werden, diskutierten Betroffene
mit Arbeitgebern und Vertretern aus Politik, Arbeitsagentur und
Rentenversicherung.
In Workshops hatten die teilnehmenden Studierenden Gelegen­
heit, das Phänomen Schmerz aus den Perspektiven der unter­
schiedlichen Disziplinen kennenzulernen. Maria Eilinghoff fand
unter den Studierenden aller drei Disziplinen großen Zuspruch
mit ihrem Angebot der kritischen Medienanalyse: freiverkäufli­
che Schmerzmittel in der Werbung. Mit einer von ihr gestalteten
Postkarte weist sie auf die Problematik hin, dass mit Schmerz­
mitteln häufig sehr unbedenklich und naiv umgegangen wird:
„Wir leben in einer Gesellschaft, in der es ok, vielleicht sogar
erwünscht ist, Medikamente u. U. auch präventiv einzunehmen,
da Krankheit und Schmerzen nicht mit unserem Leistungs­
anspruch konform gehen. Die Werbung forciert dies durch die
Art der Darstellung.“
ELEKTROMOBILITÄT
Benzinverpestung war gestern, Elektroautos sind
heute, doch was ist morgen? Damit beschäftigen
sich die Studierenden der Elektrotechnik und des
Wirtschaftsingenieurwesens an der SRH Hochschule
Heidelberg. Gemeinsam mit Experten aus der Praxis
präsentierten sie und Prof. Dr. Achim Gottscheber,
Studiengangsleiter Elektrotechnik, an zwei Tagen der
Elektromobilität aktuelle Trends und Zukunftsvisionen.
So wurde die Plaza der SRH Hochschule Heidelberg zum
Fuhrpark: Porsche, Mitsubishi, Renault, BMW, VW, Daimler
Benz, Mazda und Toyota stellten ihre Elektro-PKWs aus,
aber auch Pedelecs der Stadt Heidelberg ließen sich testen.
Experten aus der Praxis standen den Elektro-Fans Rede und
Antwort und informierten in Vorträgen über das Thema
Elektromobilität. „Heute sind Hybridautos, die sowohl mit
Verbrennungsmotoren als auch elektrisch betrieben fahren,
sehr energieeffizient und markieren den Weg in die Zukunft“,
so Gottscheber.
24
Highlights
Pre-Conference zur EAIE
XIV. Heidelberger Symposium zur interdisziplinären Arbeit in der Sozialpsychiatrie
—
—
European Association for International Education (EAIE):
Im Jahr 2014 fand die Konferenz der EAIE in Prag statt,
die größte europäische Netzwerkkonferenz mit nahezu
5.000 Teilnehmern.
Deutschland vergreist. Der in diesem Land zu beobach­
tende demografische Wandel ist seit Jahren ein
Dauerbrenner in der gesellschaftlichen Diskussion.
Das wissenschaftliche Symposium der SRH Hochschule Heidelberg, des Universitätsklinikums Heidelberg
und des St. Thomas e.V. unter dem Titel „Perspektiven
im Alter – alt werden, schlau bleiben“ ging der Bedeutung dieses Wandels für das Gesundheitswesen nach.
Im Vorfeld hatte die Hochschule eingeladen zum „Pre-Confe­
rence Partnerevent“, um die freundschaftliche Beziehung zu
Partnerhochschulen zu festigen. Das Lern- und Lehrkonzept
CORE wurde in einem Workshop vermittelt: „Wie werden
Kompetenzen in den vier Bereichen während eines Auslandsauf­
enthaltes erworben, um die angestrebte Handlungskompetenz
zu erreichen?“ In Einzelgesprächen mit den Fakultäten wurde
die weitere Zusammenarbeit in Bezug auf Studenten- und
Dozentenaustausch gefestigt. Neue Ideen wurden geboren,
persönliche Kontakte intensiviert und Pläne gemacht für die
„Reunion“ in Coventry 2015, wenn die EAIE in Glasgow stattfindet.
„Bewegt euch, fordert euch, das hält gesund!” Mit diesem
Appell richtete sich Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart
Würzner an die 130 Tagungsteilnehmer aus den Disziplinen
Psychologie, Psychiatrie, Medizin und Informatik. Der Anteil
älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird in den
nächsten Jahrzehnten noch weiter ansteigen. Betriebe müssen
sich verstärkt damit auseinandersetzen, wie sie die Arbeitsund Leistungsfähigkeit ihrer Arbeitnehmer möglichst lange
erhalten und fördern können. Dr. Andreas Zimber, Professor
und Studiengangsverantwortlicher M.Sc. Psychologie an der
SRH Hochschule Heidelberg, hielt fest: „Ältere Arbeitnehmer
werden im Wirtschaftsleben häufig als altes Eisen angesehen. Empirische Studien beweisen jedoch eher das Gegenteil:
Die alten Hasen sind für Unternehmen unverzichtbar.“
Stefan Musiol, Coventry University, resümierte: „Although the
Prague conference was good, I’m sure I’m not alone in saying
that the Pre-Conference in Heidelberg made our week and
proved to be the highlight!”
Weitere Vorträge von Referenten aus Frankfurt, Karlsruhe
und Irvine / USA gingen auf Präventivmaßnahmen wie Arbeitsgedächtnistraining im Alter ein, auf die Altersentwicklung
aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin oder die
Möglichkeiten des Einsatzes von modernen Robotern.
Vorwärts ins Leben – Therapie und Begleitung
nach Schlaganfall
—
Alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland
einen Schlaganfall. Die Folgen reichen von Sprachstörungen über Schluckbeschwerden bis hin zu schweren
Lähmungen. Das Schlaganfall-Symposium klärte über
neue Therapieansätze auf.
Es stand unter der Schirmherrschaft von Landesarbeitsministerin
Katrin Altpeter und wurde vom SRH Kurpfalzkrankenhaus, von
der SRH Hochschule Heidelberg und dem Schlaganfallnetzwerk
Heidelberg ausgerichtet. Logopäden, Physio-, Ergo- und Musik­
therapeuten der SRH sowie Mitglieder des Schlaganfall­
netzwerkes stellten ihre Arbeit vor.
V. l.: SRH Prorektor Prof. Dr. Gustav Rückemann, Prof. Dr. Johannes Schröder, Leiter der
Sektion Gerontopsychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, Oberbürgermeister
Dr. Eckart Würzner, Prof. Dr. Frank Brecht, Vorstand des St. Thomas e.V. Heidelberg
25
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
2
0
Der dreigliedrige Bau bietet mit einer Hauptnutzungsfläche von 6.300 m2 Platz für über 3.000 Studierende.
26
—
DAS TEAM
Studierende und Lehrende
Das Team: Studierende und Lehrende
Die Campus-Architektur der SRH Hochschule Heidelberg ist mit modernster Ausstattung in Hörsälen und
Laboren dafür geschaffen, Studierenden und Lehrenden eine inspirierende Umgebung zu bieten.
In seinem Buch „Mensch und Raum“ hat der Züricher Architekt
Justus Dahinden die Begegnung des Menschen mit der
Architektur thematisiert. Für ihn ist die zentrale Aufgabe der
Architektur die Gestaltung von Räumen, die „den Menschen an
Leib und Seele gesund erhalten“. Im folgenden Kapitel erfahren
Sie, welche Ideen, Aufgaben und Projekte vom Team der SRH
Hochschule Heidelberg 2014 erfolgreich realisiert worden sind
– ermöglicht durch ein besonderes, menschliches und gesundes
Lernklima, das Raum zur Kreativität und Entfaltung bietet.
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
ABI UND WAS DANN?
Diese Frage stellen sich viele Schüler – besonders in der Oberstufe. Die Beweggründe und Entscheidungskriterien
für die Wahl einer Hochschule hat die SRH Hochschule Heidelberg gemeinsam mit dem Accensa Institut Heidelberg im ersten Halbjahr 2014 mit 60 Probanden sowie einer bundesweiten Onlinebefragung untersucht. Gekoppelt mit sekundärstatistischen Daten ergab dies ein deutliches Bild und Details zu der Situation, in der sich die
SRH Hochschule Heidelberg bewegt.
Einige wichtige Ergebnisse im Überblick:
1
1. Thema / Fachrichtung (nicht Studiengang) und dessen /
deren Verfügbarkeit ist das wichtigste Kriterium: Welchem
Thema will ich mich widmen? Worin bin ich gut?
Was kennzeichnet die Situation von
Studienplatzsuchenden?
2. Qualität Studiengang / Hochschule: Die Beurteilung der
Qualität ist schwierig, da nur wenige rationale Kriterien zur
Verfügung stehen. Dabei konnten jedoch die drei wichtigsten
Qualitätskriterien identifiziert werden: gute Berufsaussichten,
attraktive Beschreibung der Studieninhalte und die staatliche
Anerkennung.
12 bzw. 13 Jahre lang sind junge Menschen Teil eines Schulsys­
tems, das Halt und gleichzeitig Richtung gibt. Veränderungen
sind rar, da man meist im Heimatort und der Region lebt. Dazu
ist man in einer engen Bindung zu Familie und Freunden.
Mit dem Abitur ist alles anders: Es muss eine Entscheidung fürs
Leben getroffen werden. Gehe ich ins Ausland? Mache ich eine
Ausbildung? Studiere ich? Wenn ja, was und wo? Viele Fragen,
die nicht einfach zu beantworten sind. Diese offene Zukunft ist
von Tatendrang und Optimismus geprägt, aber auch durch einen
enormen Erfolgsdruck und die Furcht, eine falsche Entscheidung
zu treffen. „Jungen Menschen Orientierung vor bzw. bei der
Entscheidung zum Studienfach zu geben, ist eine neue Aufgabe
für uns als Hochschule“, schließt Tanja Sitzer daraus, Leiterin der
Marketingabteilung an der SRH Hochschule Heidelberg.
2
3. Wohlfühlfaktoren: Die sogenannten „Soft Facts“ spielen eine
sehr große Rolle und wurden als Sekundärfaktoren identifiziert.
Gebäude
+ Campus
Der Entscheidungsprozess
3
Klein,
persönlich,
direkter
Kontakt
Thema/
Fachrichtung
2
Qualität des
Studiengangs
und der
Hochschule
1
Wohlfühl­
faktoren
Treiber
Barrieren
Vorurteile
gegenüber
privaten
Hochschulen
Stadt
WOHLFÜHLFAKTOREN
Größe:
Anzahl
Studierende
Trotz der Unterschiedlichkeit der Entscheidungsprozesse,
konnten sieben Dimensionen identifiziert werden, die
in Treiber und Barrieren unterschieden werden können.
Modernes,
offenes
Erscheinungs­­
bild
Studenten­­­
leben
Sympathie
der MA
+ Profs
Zeit- und
Erfolgsdruck
Zulassungs­
beschränkungen
Quelle: Persönliche Interviews und
Onlinebefragung (Externes Panel)
Kosten
28
Regionalität
Das Team: Studierende und Lehrende
Im Mittelpunkt der neuen Schülerbroschüre steht nicht nur die
Erklärung des Studiengangs, sondern auch, was man beruflich
damit machen kann und welche Fähigkeiten man mitbringen
sollte. Unterlegt mit Testimonials von ehemaligen SRH Studie­
renden, bietet sie eine gute Möglichkeit, die richtige Studien­
wahl treffen zu können.
Aber auch die größten Barrieren konnten identifiziert werden:
a) A
llgemeine Vorurteile gegenüber privaten Bildungseinrichtungen
b) Zulassungsbeschränkungen
c) Kosten
d) Zeit- und Erfolgsdruck
Das Ergebnis war ein neuer, anderer Ansatz, um Studienplatzsu­
chende, insbesondere Schüler, anzusprechen: „Wir wechseln die
Perspektive und suchen nach Wegen zur Orientierung.“ In einer
neuen Schülerbroschüre symbolisiert das SRH Erfolgsrad diesen
Ansatz. Anhand von fünf Fachrichtungen „Was mit Menschen“,
„Was mit Technik“, „Was mit Informatik“, „Was mit Wirt­
schaft“, „Was Kreatives“ und den möglichen Kombinationen
wie z. B. Wirtschaft und Informatik = Wirtschaftsinformatik
etc. nimmt es das Thema Studienwahl ganz anders auf.
IT
M
STUDIEREN
ZUKUNFT
STAATLICH
ANERKANNTE
HOCHSCHULE
Die SRH Studierenden 2014
Verteilung der SRH Studierenden nach PLZ
Prozent
PLZ 5
4%
PLZ 6
56 %
PLZ 7
26 %
PLZ 8
5%
weitere PLZ
9%
ART DER
HOCHSCHUL­­ZUGANGS­
Quelle: SRH Datenbank, Februar 2014
BERECHTIGUNG
Gymnasium, Gesamtschule, Fachgymnasium, Abendgymnasium (63 %)
Fachoberschule, Fachschule, Kolleg, Berufsfach­schule, Berufsoberschule,
Fachakademie, Fach- und Ingenieurschule (21,6 %)
Ausland (14,3 %)
Beruflich Qualifizierte (0,6 %)
Abschluss oder Zwischenprüfung an einer Fachhochschule (0,3 %)
Andere Abschlüsse (0,2 %)
Quelle: SRH Datenbank, Februar 2014
NOTE 1 FÜR DIE SRH HOCHSCHULE HEIDELBERG
NOTE
1
Dass die SRH Hochschule Heidelberg auf dem richtigen Weg ist, zeigte auch das CHE Hochschulranking 2014.
Insgesamt erfasst das CHE Hochschulranking über 300 Universitäten und Fachhochschulen, mehr als 2.500
Fachbereiche und 7.500 Studiengänge. U. a. in folgenden Fächern und Kategorien landete die SRH Hochschule
Heidelberg im Spitzenfeld:
Betriebswirtschaft: Praxisorientierung, Absolventen in der Regelstudienzeit ∙ International Business: Praxisorientierung ∙ International Business and
Engineering: Internationale Ausrichtung ∙ Internationales Mittelstandsmanagement: Praxisorientierung ∙ Internationales Wirtschafts- und Unterneh­
mensrecht: Praxisorientierung, Internationale Ausrichtung ∙ Soziale Arbeit: Betreuung durch die Lehrenden, Studierbarkeit, Berufsbezug ∙ Sportma­
nagement: Praxisorientierung ∙ Wirtschaftsingenieurwesen: Internationale Ausrichtung, Absolventen in der Regelstudienzeit ∙ Wirtschaftsrecht:
Praxisorientierung, Internationale Ausrichtung ∙ Weitere Infos: www.zeit.de/hochschulranking
29
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
PHYSIOTHERAPIE
ALS STUDIENFACH
I
Anspruch, Forschung und Praxis enger miteinander zu verzah­
nen, hat die SRH Hochschule Heidelberg aufgegriffen, erklärt
Prof. Dr. Mieke Wasner, Studiendekanin der Fakultät für
Therapiewissenschaften: „Die Implementierung von wissen­
schaftlichen Kompetenzen in die Ausbildung Physiotherapie
bedeutet für die Patienten eine qualitativ hochwertige Behand­
lung auf der Basis von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis­
sen.“ Die Verknüpfung von Theorie und Praxis, aber auch der
interdisziplinäre Austausch sind grundlegende Bausteine des
Studiengangs, der u. a. von vier Professoren der Physiotherapie
unterrichtet wird. In den Ambulanzen der SRH Hochschule
Heidelberg werden die Patienten nach neuesten wissenschaftli­
chen Erkenntnissen behandelt, z. B. durch Training am Gerät
oder alltagsnah in der Übungsküche. So lernen die Studierenden
ab dem ersten Semester in der Praxis unter der Supervision von
erfahrenen Therapeuten.
sch hab Rücken.“ Längst ist die Bemerkung des Comedians
Hape Kerkeling zum Running Gag geworden, kennen doch
85 % aller Deutschen das Zipperlein aus eigener leidvoller
Erfahrung. Und es kommt noch schlimmer: Die körperlichen
„
Beschwerden nehmen mit der steigenden Lebenserwartung
zu. Der Beruf der Physiotherapeuten hat Zukunft und bedarf
einer weiteren Professionalisierung. Vor diesem Hintergrund
wurde 2009 eine Modellklausel in die Berufsgesetze aufgenom­
men, die es ermöglicht, die Ausbildung zum Physiotherapeuten
auf ein akademisches Niveau zu heben.
Seit 2010 bietet die SRH Hochschule Heidelberg als einzige
Hochschule in Baden-Württemberg den Modellstudiengang
Physiotherapie als Bachelor an. Das Wissenschaftsministerium
und das Sozialministerium haben dieses Modell begleitet. Den
Die ersten akademisch ausgebildeten Physiotherapeuten in
Süddeutschland haben Ende März 2014 ihren Sprung vom
Studium in die berufliche Karriere geschafft. Herzlichen Dank an
die Dozenten gab es hierbei von Cornelius Rothweiler im Namen
der Absolventen: „Sie haben uns viel für unsere berufliche
Zukunft mitgegeben und uns stets darin bestärkt, dass wir das
Richtige lernen“, sagte er. Mit dem staatlichen Examen haben
die Absolventen auch die Berufsanerkennung als Physiothera­
peuten in der Tasche.
EINZIGARTIGES ANGEBOT
Neben der Physiotherapie bietet die Fakultät für Therapiewissenschaften auch die deutschlandweit einzigartigen
Studiengänge Musiktherapie oder Tanz- und Bewegungstherapie an. Im Oktober 2014 folgte der Modellstudiengang Ergotherapie – auch dies ist der bislang einzige
Studiengang in Süddeutschland. Die Heidelberger Akademie
für Psychotherapie der SRH Hochschule Heidelberg bietet
zusätzlich die postgraduierte Ausbildung zum Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten an.
30
Das Team: Studierende und Lehrende
Willkommen an der
SRH Hochschule Heidelberg
—
Rund 1.000 Erstsemester durfte die SRH Hochschule
Heidelberg zum Studienjahr 2014 /15 begrüßen –
nicht nur für sie selbst, sondern auch für die
Mitarbeiter der Hochschule und Rektor Prof. Dr.
Jörg Winterberg ein ganz besonderer Anlass.
Letzterer hieß die neuen Studierenden mit sichtlichem
Stolz und Vorfreude herzlich willkommen: „Wir freuen
uns sehr auf die vielen neuen Persönlichkeiten, mit denen
wir gemeinsam an ihrer Zukunft arbeiten wollen,
fachübergreifend und praxisorientiert“, so Prof. Winterberg.
„Mit rund 1.000 neuen Studierenden wachsen wir
erfolgreich weiter.“
Campusfest 2014
Die anschließenden Startklar-Tage – eine 14-tägige
Vorbereitungsphase, ehe das „richtige“ Studium losgeht
– halfen den Neuankömmlingen, sich an der Hochschule
zu orientieren, das Studienmodell CORE zu verstehen,
den Campus zu erkunden und sich fakultätsübergreifend
kennenzulernen. Studienpaten wie Dozenten standen den
„Erstis“ dabei zur Seite, damit ihr Studieneinstieg so
reibungslos wie möglich verlief. „Ich habe mich gleich
willkommen gefühlt. Es war interessant, in solchen
gemischten Gruppen zusammenzukommen“, erzählt eine
Studienstarterin. Ein Weiterer berichtet: „Der Tag war
sehr gut organisiert. Wir haben eine nette Gruppe und
haben uns heute intensiv kennengelernt.“ Ein erfolgreicher
Start in eine erfolgreiche Zukunft!
—
Über 700 Studierende und Mitarbeiter, beste Stimmung,
gutes Essen, Kinderfreuden, Torwandschießen, Wasserschlachten, Musik vom Feinsten, Sonne pur – das ist
die Bilanz des Campusfestes, das am 2. Juli erfolgreich
über die Bühne ging.
Dichtes Gedränge herrschte bereits zur Happy Hour: Freigetränke
für alle! Die Rektoren Prof. Dr. Winterberg und Prof. Dr.
Rückemann zapften persönlich, und auch Prof. Hanns-Michael
Hölz und Adrian Thöny vom Netzwerk zukunftsfähige Bildung,
Mitorganisatoren des Campusfestes, sowie weitere Mitarbeiter
der SRH Hochschule Heidelberg packten fleißig mit an. Die
Firma EDEKA Scheck-In und die K&U Bäckerei spendeten 400
Würstchen und 1.000 Brötchen für den guten Zweck des
Beisammenseins. Außerdem unterstützte die GVO das Fest
tatkräftig durch leckeres Catering. Die Erlöse der Grillstation und
des Getränkestands gingen allesamt an das Netzwerk, das sie
in diverse Bildungsprojekte investiert. Das Start-up-Unterneh­
men aus dem Gründer-Institut „My Heart Beats Vegan“ hatte
mit seinen veganen Pommes, mit Falafeln und auch Wein großen
Erfolg. Und der Eismann erfreute nicht nur die Kinderherzen.
Nach den Musiktherapeuten, die mit mal schmissigen, mal
nachdenklich stimmenden Songs vorheizten, kochte spätestens
bei der Band „The Wright Thing“ die Luft. Die DJs Nathan Lynch
und DeeJay VietDeet übernahmen die Nacht im UG des Towers.
Jetzt wurde es so heiß, dass das Wasser von der Decke tropfte.
„The best event ever“; „sehr angenehme, entspannte Atmosphä­
re mit familiärem Charakter; ein Moment, in dem man merkt, was
private Hochschule heißt und sie ausmacht!“: Mitarbeiter und
Studierende zeigten sich vom Campusfest so begeistert, dass sie
sofort nach einer raschen Wiederholung riefen.
31
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
NEU AN DER HOCHSCHULE
Die SRH Hochschule Heidelberg erweitert ihr Angebot
Dual Degree der Fakultät für Wirtschaft
mit einer texanischen Universität
Psychologie jetzt auch als Bachelor of Science
Die Fakultät für Angewandte Psychologie bietet seit Oktober
2014 zusätzlich den Abschluss B. Sc. Psychologie an. Das Fach
vermittelt Kenntnisse in allen wesentlichen psychologischen
Grundlagen und Anwendungsbereichen. Aufbauend auf
einer fundierten Grundausbildung in psychologischer
Methodenlehre und in den psychologischen Grundlagenfächern, erwerben die Studierenden praxisorientierte Fähigkeiten und Wissen in den Schwerpunktfächern Klinische
Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie in
einem der Wahlpflichtfächer Rechtspsychologie oder
Pädagogische Psychologie. Das Studium ermöglicht eine
Erwerbstätigkeit in Berufsfeldern wie psychologischer
Diagnostik oder Beratung, aber auch ein weiterführendes
Masterstudium und eine anschließende Therapieausbildung
sind möglich. Das Studium ist mit 180 Credit Points an den
Empfehlungen der Berufsverbände der Deutschen Gesellschaft
für Psychologie (DGPs) und des Berufsverbands Deutscher
Psychologinnen und Psychologen (BDP) ausgerichtet.
Gemeinsam mit der University of the Incarnate Word (UIW),
einer renommierten Universität im texanischen San Antonio,
hat die Fakultät für BWL einen Dual Degree entwickelt. Die
Studierenden im Masterprogramm Internationales Mittelstandsmanagement haben damit die Möglichkeit, durch ein
zusätzliches Studiensemester einen weiteren internationalen
Abschluss zu erwerben. Die UIW ist eine Universität mit fast
10.000 Studierenden auf einem idyllischen Campus in der
amerikanischen Millionenstadt San Antonio.
Der Studiengang Internationales Mittelstandsmanagement
hat sich zu einem erfolgreichen Karrieresprungbrett für das
In- und Ausland entwickelt und führt diese Erfolgsgeschichte
durch den Dual Degree weiter fort.
Ergotherapie studieren
Es gibt nur wenige Hochschulen, die diesen Studiengang
anbieten: Ergotherapie gilt als klassischer Ausbildungsberuf.
Seit Oktober 2014 kann man ihn auch an der SRH Hochschule
Heidelberg studieren. Ergotherapie unterstützt und begleitet
Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit
physisch oder psychisch eingeschränkt sind. Prof. Dr. Mieke
Wasner, Studiengangsleiterin für Physiotherapie und
Ergotherapie, beschreibt den Aufbau des Studiengangs:
„Durch die wissenschaftlich orientierte Ausbildung und das
praktische Arbeiten mit Patienten erhalten die Studierenden
Einblick in die therapeutischen, medizinischen, psychologischen und wissenschaftlichen Bereiche. Der frühe Kontakt
mit den Patienten vermittelt ihnen praktische Kompetenzen
und durch vier integrierte Praktika von Anfang an berufliche
Erfahrung.“
Mit dem Studium der Ergotherapie ist neben der Patientenversorgung ebenso der Weg in die Forschung möglich. Der
international anerkannte Abschluss Bachelor of Science (B. Sc.)
macht die Absolventen auch auf internationaler Ebene
konkurrenzfähig. Die integrierte Berufsanerkennung „staatlich
geprüfte/r Ergotherapeut/in“ befähigt die Studierenden nach
Abschluss zur Arbeit in Kliniken / Rehabilitationseinrichtungen
oder zur Niederlassung in eigener Praxis.
32
Das Team: Studierende und Lehrende
Wenn Sport Leidenschaft ist
—
Katrin Nagel erhält ein Begabtenstipendium
im Masterstudiengang Sportmanagement.
Jährlich verleiht die SRH Hochschule Heidelberg im Masterstudi­
engang Sportmanagement ein Stipendium an herausragende
Studieninteressierte. Studiengangsleiter Prof. Dr. Sebastian Kaiser
übergab Katrin Nagel aus Malsch einen symbolischen Scheck im
Wert von 14.800 Euro – die Studiengebühren für das beginnende
20-monatige Studium.
Deutschlandstipendium für 17 Studierende
—
Wer mit herausragenden Leistungen im Studium und
mit sozialem Engagement im Privatleben auf sich
aufmerksam macht, hat die Chance auf ein einjähriges
Deutschlandstipendium von monatlich 300 Euro, die
vom Bund und privaten Förderern getragen werden.
Sport ist seit jeher die große Leidenschaft von Katrin Nagel.
Kunstturnen, Leichtathletik, Stabhochsprung, Volleyball, aber
auch Extremsportarten wie Canyoning – keine Sportart schreckt
sie ab. „Daher möchte ich dieses Interesse gerne in den
beruflichen Kontext bringen.“ Dabei kann sie optimal auf ihrem
Bachelor-Studium International Management for Business and
Information Technology an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg in Mannheim aufbauen.
Gleich 17 Studierenden der SRH Hochschule Heidelberg wurde
dieses Glück zuteil. Bei einer feierlichen Zeremonie in der
Bibliothek nahmen sie ihr Stipendium in Empfang und Prof. Dr.
Kai-Uwe Schroeder, Vorsitzender der gleichnamigen Stiftung,
ließ sich die Chance nicht entgehen, seine Stipendiaten
persönlich kennenzulernen: „Meine Stiftung und ich sind bereits
das dritte Mal in Folge dabei. Die Grundidee gefällt uns. Wir
erachten das Deutschlandstipendium nicht nur als reine
Geldvergabe, es ist vielmehr ein unentbehrliches, gesellschaft­
liches Engagement.“ So trägt ein Engagement das andere, wie
das folgende Beispiel zeigt: Der BWL-Student Dominik Hartmann,
Deutschlandstipendiat der Stiftung von Prof. Schroeder,
erleichtert den Alltag eines blinden Kommilitonen. „Durch das
Stipendium erhält man Anerkennung für das, was man
geschafft hat“, so der 22-jährige Student. „Diese Wertschät­
zung motiviert auch in Zukunft, bessere Leistung zu erbringen
und sich um seine Mitmenschen zu kümmern.“
Zum Studium des Sportmanagements gehören die Aneignung
der Vermarktung und Gestaltung von Sportveranstaltungen
ebenso wie die betrieblichen Vorgänge in Sportvereinen. Die
SRH Hochschule Heidelberg bietet den Studiengang seit 2007 an.
Kompetenzen wie Teamfähigkeit, betriebliches Gespür sowie
eine profunde Kenntnis der besonderen wirtschaftlichen
Herausforderungen der Sportbranche werden von Anfang an
gezielt trainiert, um die Studierenden ideal auf ihre künftige
Karriere im Sportbusiness vorzubereiten – ob als Manager
eines Fußballclubs, Berater von Sportorganisationen oder
als Sponsoring-Verantwortliche in Industriebetrieben.
SPORT IST KATRIN NAGELS GROSSE
LEIDENSCHAFT – VON KUNSTTURNEN
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Förderer des
Deutschlandstipendiums: Institut für Unternehmensentwicklung
und -sanierung, Sparkasse Rhein-Neckar-Nord, Prof. Dr. Kai Uwe
Schroeder Stiftung, ProMinent Dosiertechnik GmbH, Lexware,
Heinrich-Vetter-Stiftung, Netzwerk zukunftsfähige Bildung e. V.,
Wüstenrot Stiftung, Prof. Dr. Michael Nagy.
BIS HIN ZUM CANYONING.
Katrin Nagel,
Masterstudiengang
Sportmanagement
33
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Ein passives Traumhaus für den
Bund Deutscher Baumeister
—
Bei der diesjährigen Beteiligung am Preis des Bundes Deutscher
Baumeister, Architekten und Ingenieure (BDB) konnte die SRH
Hochschule Heidelberg mit hervorragenden Ergebnissen glänzen.
In nur drei Monaten sollten die 24 Bachelor-Studierenden
(3. Studienjahr) ein Passivhaus konstruieren. Unter der Leitung
der Lehrbeauftragten Marcus Schmitt von marcus schmitt
architekten bda aus Frankfurt und Martin Such, Geschäftsführer
der Passivhaus Dienstleistung GmbH in Darmstadt, erstellten die
Studierenden in sieben Gruppen Pläne und Modelle. Die Jury
bewertete die Einbindung des Hauses in den Kontext, den
Grundriss und Innenraum, die Fassadengestaltung und das
Lüftungs- und Energiekonzept – die Kosten dabei stets im Blick.
PREISAUFTEILUNG
1. Preis: Lisa Haselmann, Endi Drini und Vanessa Wittler
Auch eine Energiebilanz musste aufgestellt werden. „Wir wollen
insbesondere junge Leute fördern, deshalb sponsern wir jedes
Jahr den mit 500 Euro dotierten BDB-Preis für Studierende der
SRH Hochschule Heidelberg“, erklärte Peter Engelhardt, freier
Architekt und Vorsitzender der Bezirksgruppe Heidelberg des
BDB. Die Entscheidung der Jury kommentierte Marcus Schmitt bei
der Preisverleihung: „Der Entwurf ist sehr akribisch. Er vermittelt
ein tolles Wohn- und Raumerlebnis. Ein sehr engagierter Beitrag.“
Auch die anderen Modelle überzeugten auf ganzer Linie und so
waren sich am Ende alle Teilnehmer einig: Die Entwürfe machten
viel Arbeit, aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht!
2. Preis: Philipp Arevalos und Philip Leon Kolberg
3. Preis:
1. Gruppe: Victoria Borig, Pascal Götzer und Sarah Obert
2. G
ruppe: Alessa Baar, Denise Tschochner und
Christiane Weber
Ausgezeichnet! Masterthesis schießt ein Tor
—
Deutschlandweit gibt es über 23.000 Stiftungen. Doch
welche Stiftung engagiert sich im sportlichen Bereich?
Dieses Thema wurde in der Masterthesis von Johannes
Sauerwein, Absolvent des Studiengangs Sportmanagement an der SRH Hochschule Heidelberg, erstmals
untersucht. Und das mit großem Erfolg!
Denn prompt erhielt er den mit 300 Euro dotierten MHMK
Young Science Award der Macromedia Fachhochschule für
Medien und Kommunikation (MHMK), eine Auszeichnung, die
die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den medialen,
ökonomischen, gesellschaftlichen und organisatorischen
Dimensionen des Sports fördert. Für Sauerwein ein Ansporn,
auch zukünftig sprichwörtlich am Ball zu bleiben: „Mit meiner
Masterthesis wollte ich erstmals eine Strukturanalyse der
deutschen Stiftungslandschaft im Sport präsentieren. Es freut
mich, dass ich mit meiner Arbeit in der Konkurrenz um den
Nachwuchspreis bestehen konnte, und ich plane bereits
weitere Aktivitäten in diesem Forschungsfeld.“
Johannes Sauerwein, 28-jähriger Absolvent des Masterstudiengangs
Sportmanagement der SRH Hochschule Heidelberg
34
Das Team: Studierende und Lehrende
„IHR GRILLT MICH JA!“
Dr. Michael Vesper (DOSB-Generaldirektor)
zu Gast an der SRH Hochschule Heidelberg
E
DOSB wurde ein Quereinsteiger mit Nerven gesucht, der dicke
Haut und eine gewisse Gelassenheit mitbringt“, erzählt Vesper.
Neben seiner Vernetzung mit der Politik sei auch vorteilhaft
gewesen, „dass ich selbst in die Tasten hauen konnte und
meine Tasche selbst getragen habe“.
inmal im Jahr diskutieren Studierende der SRH
Hochschule Heidelberg beim SRH Sportbusiness Talk
mit prominenten Persönlichkeiten aus dem Sportma­
nagement. Dieses Jahr ließ sich Dr. Michael Vesper,
Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sport­
bundes (DOSB), mit Fragen der Studierenden löchern.
Vesper diskutierte mit den Studierenden auch die Finanzierung
des Spitzensports. „Die meisten Sportler können ohne Unterstüt­
zung keine Existenz für danach aufbauen, dabei ist die duale
Karriere hier so wichtig“, so Vesper. „Wir brauchen mehr Stellen
bei Unternehmen, die Sportler anstellen, sie für ihr Training und
die Wettkämpfe freistellen und sie schulen für ihre berufliche
Zukunft. Umgekehrt geben diese Sportler den Unternehmen
dadurch ein Gesicht, von dem sie sehr profitieren können.“
Bei der Sponsorensuche seien insbesondere die Sportmanager
gefordert, sagte Vesper den Studierenden.
Mut, Schlagfertigkeit, Akribie und Wissen: Der SRH Sportbusi­
ness Talk, jährlich vom Studiengang Sportmanagement an der
Fakultät für Wirtschaft ausgerichtet, verlangt so einiges von den
Moderatoren der illustren Runde. Gregor Killian und Alexander
Hahn übernahmen die Vorstellung des Kandidaten 2014:
Dr. Michael Vesper ist nicht nur im Sportbusiness eine Galionsfigur,
sondern er hat sich auch auf der politischen Ebene als Gründungs­
mitglied der Grünen und Stellvertreter von Johannes Rau, Wolfgang
Clement oder Peer Steinbrück einen Namen gemacht. Er war es,
der 2006 den DOSB mit aus der Taufe hob. Anfang des Jahres
führte er die deutsche Delegation bei der Olympiade in Sotschi
an. „Er ist ein nahbarer Sportpolitiker“, beschreibt ihn Kilian.
„EUCH STEHT EIN BREITES FELD AN
BERUFSMÖGLICHKEITEN OFFEN.“
Als nahbar zeigte sich Vesper auch im Gespräch mit den beiden
Studierenden Friederike Rupprecht und Carsten Schäfer. „Wie
wird man eigentlich Generaldirektor beim DOSB? Schreibt man
da einfach eine Bewerbung oder wie?“ „Was war Ihre schwerste
Aufgabe?“ Voller Neugier und bestens vorbereitet löcherten ihn
die Studierenden mit Fragen. „Ihr grillt mich ja!“, stellte Vesper
leicht amüsiert fest. Den entscheidenden Schritt auf seinem
Weg zum Generaldirektor beim DOSB habe er in der Schlange
vorm Buffet gemacht, als er Thomas Bach, damals Vizepräsident
des International OIympic Committee (IOC), angesprochen habe,
ob er nicht eine Idee habe für ein Engagement im Sport. „Bei
der Vereinigung des Nationalen Olympischen Komitees für
Deutschland (NOK) und des Deutschen Sportbundes (DSB) zum
Dr. Michael Vesper, Generaldirektor des
Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)
35
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
GENERATION Y
Nur anspruchsvoll oder gar unbescheiden?
Z
sich verändern, um auf diese Herausforderungen vorzubereiten.“
Wer könnte an diesem Thema näher dran sein, als die Studieren­
den selbst, die in Kürze den Arbeitsmarkt entern? Die SRH
Hochschule Heidelberg greift das Thema Demografie- und
Gesundheitsmanagement in den Fächern Wirtschafts- und
Gesundheitspsychologie sowie im Masterstudiengang Psycholo­
gie auf. In ihren Thesen förderten die Studierenden hohe
Erwartungen zutage, die die Generation Y an ihre Arbeitgeber
stellt. Vor allem karriereorientierten Absolventen sind gute
Bezahlung (46 %) und Entwicklungsmöglichkeiten sehr wichtig
(69 %). Eine Garantie auf Arbeitsplatzsicherheit (44 %), ein
harmonierendes Team (58 %), eine sinnvolle Tätigkeit (64 %)
und flexible Arbeitszeiten (29 %) werden überdies gewünscht.
Dies ergab eine Umfrage unter 202 Studierenden und Generation-YVertretern. Im Gegenzug wurde eine weniger beständige
Stressresistenz bei den jungen Arbeitnehmern deutlich. Über
die Ursachen der geringeren Belastbarkeit kann nur spekuliert
werden. Auch die Wertschätzung des Privatlebens hat im
Vergleich zu früheren Generationen zugenommen.
u beliebig, zu bisslos, zu angepasst: Die sogenannte
„Generation Y“, also alle Angehörigen der Geburten­
jahrgänge nach 1980, sieht sich als Prügelknabe der
Nation zahllosen Vorurteilen ausgesetzt. Aber auch
Anwandlungen von Selbstüberschätzung und
falschen Ansprüchen werden ihr angekreidet. Unter der Leitung
von Prof. Dr. Andreas Zimber von der Fakultät für Angewandte
Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg stellten fünf
Absolventinnen ihre Bachelor- und Masterthesen zu den
Arbeitsplatzerwartungen ihrer Generation vor und diskutierten
diese daraufhin im Plenum.
ARBEITEN IN EINEM HARMONISCHEN TEAM
RANGIERT VOR DER BEZAHLUNG.
Die Generation Y treibt auch die Personaler um. Schließlich
müssen sie angesichts der demografischen Entwicklung mehr
denn je junge Arbeitnehmer gewinnen und binden – eine gewisse
Anspruchshaltung scheint vor diesem Hintergrund durchaus
berechtigt. Zugleich gilt es, die Generationen miteinander zu
verknüpfen, so dass es innerhalb der Unternehmen zu keinem
Bruch kommt. „Wir brauchen mehr Forschung in diesem Bereich“,
sagt Benedikt von Kettler, Geschäftsführer der Unternehmensbe­
ratung Krähberg Consulting, die sich eingehend mit dem Thema
Demografiemanagement beschäftigt. „Auch das Studium muss
„Es gibt mehr Vermutungen als wissenschaftliche Evidenz“, äußert
sich Prof. Zimber zur Generation Y. Er fordert seine Studierenden
deshalb ausdrücklich dazu auf, sich mit dem Thema Demografie­
management auseinanderzusetzen. „Eines scheint jedoch klar zu
sein: Es ist eine Altersgruppe mit hohen Erwartungen – an
Sicherheit und Stabilität ebenso wie an Autonomie, Sinngebung,
Spaß und Verwirklichung im Privaten. Ob das alles an einer
Arbeitsstelle zusammengehen kann, muss sich erst noch zeigen.“
36
Das Team: Studierende und Lehrende
Demografie-Lösungen für Unternehmen
—
Rentenabgänge, Fachkräftemangel, älter werdende
Belegschaft: Der demografische Wandel macht auch
vor Unternehmen nicht Halt. Um Kapazitäts- und
Produktivitätsrisiken zu vermindern, müssen Personalabteilungen vorsorgen.
In der Lehrveranstaltung „Demografischer Wandel in der Un­ter­
nehmenspraxis“ beschäftigten sich zehn Studierende intensiv mit
diesem Thema, analysierten Struktur- und Markt­daten sowie
Best-Practice-Beispiele und entwickelten fallorientierte Maßnah­
men für das Wissens- und Erfahrungsmanagement, die Personal­
entwicklung oder das Gesundheits­­manage­­ment. Die Krähberg
Consulting GmbH in Sensbachtal hatte das Seminar initiiert
und über den gesamten Verlauf begleitet. Am 13. Juni 2014
präsentierten die Studenten ihren umfangreichen Maßnahmen­
katalog mit konkreten Lösungsvorschlägen vor ihren Dozenten
sowie dem Gastunternehmen Heraeus, einem Edelmetall- und
Technologiekonzern. „Wir haben einen sehr praxisnahen
Einblick in die aktuellen und vielfältigen Herausforderungen
erhalten, mit denen Unternehmen konfrontiert sind“, sagt Prof.
Dr. Zimber von der Fakultät für Angewandte Psychologie.
„DIE FELDSTUDIE LÖSTE ERFREULICHERWEISE
EIN GROSSES MEDIALES INTERESSE AUS.“
Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan der Fakultät für Angewandte Psychologie
Feldstudie: Städter sehen weg –
häufiger als Dorfbewohner
Das deprimierende Fazit: Je größer die Stadt, desto weniger
sahen sich die Fußgänger veranlasst, dem Kind beizustehen.
Im konkreten Fall halfen in Karlsruhe nur 7 % aller Passanten
dem augenscheinlich notleidenden Mädchen, wohingegen in
einem Dorf zumindest 30 % aller Vorbeieilenden Hilfe
leisteten. Prof. Dr. Musolesi, Projektleiter der Studie an der
SRH Hochschule Heidelberg, diskutiert die Ergebnisse mit
seinen Studierenden anhand unterschiedlicher Theorien:
„Zum einen könnte die so genannte ‚pluralistische Ignoranz‘
für das doch sehr ernüchternde Ergebnis verantwortlich sein.
Das bedeutet, dass ein Zuschauer die Situation aufgrund der
Untätigkeit anderer Zeugen als unbedenklich einstuft.
Andererseits besteht aber auch eine gewisse Furcht, sich in
der Öffentlichkeit zu blamieren, sowie die Gefahr einer
auftretenden Reizüberflutung in Großstädten, die einem
gewissermaßen Scheuklappen anlegt.“
—
Ein Mädchen sitzt weinend am Straßenrand, eine
Schürfwunde am Knie, ganz allein. Die Passanten
müssen sich entscheiden: helfend beispringen oder
einfach weiterlaufen?
Eine alarmierend hohe Zahl der Testpersonen wird die zweite
Option wählen, wie eine Feldstudie von Studierenden an der
Fakultät für Angewandte Psychologie der SRH Hochschule
Heidelberg zeigt. In unterschiedlich großen Orten haben sie
untersucht, ob prosoziales Verhalten mit der Bevölkerungsdichte korreliert.
37
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
die blutigen Zusammenstöße mit der Polizei, die aktuellen
Aggressionen Russlands gegen ihr Vaterland. Das größte
Problem, so erzählten die Studierenden, seien die Lügen
Russlands. So zeigen die Russen im Internet und im Fernsehen
Bilder, die sie mit falschen Bildunterschriften versehen. „It´s an
Information War“, meinen die Studierenden. „Russland zerstört
unsere Träume und Ziele“, sagt eine Studentin. Sie fordert ein
stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft.
„Hinterfragen Sie die Bilder und die Medien. Sorgen Sie mit
dafür, dass klar und ehrlich berichtet wird.“
GESCHICHTE LIVE
Besuch aus der Ukraine
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zeigten
sich begeistert von der „Ukraine-Woche“. „Die Medien sind ja
letztendlich nur Beobachter. Hier haben wir einen subjektiven
Eindruck von den Vorgängen bekommen“, berichtet die
Bachelor-Studentin Amaritta Loaee. „It was amazing, a great
cultural experience!“, sagt Marta Levytska aus Lemberg.
„Wir konnten Geschichte miterleben“, bestätigt Jonas Kaiser,
Master-Student des Wirtschaftsrechts. Er freut sich bereits auf
den Aufenthalt in der Ukraine, der für 2015 vorgesehen ist.
S
tudierende der Rechtswissenschaften aus der Ukraine
waren eine Woche lang an der SRH Hochschule
Heidelberg zu Gast und gaben einige sehr persönli­
che Einblicke in die aktuelle politische Situation.
„Wir haben keinen Bürgerkrieg, hier sind keine Nazis
– leider leben wir unter russischer Aggression.“ Dies stellten
die elf Studierenden der Nationalen Iwan-Franko-Universität
Lviv (Ukraine) gleich zu Beginn ihres Heidelberg-Aufenthalts
klar. In einem einwöchigen Workshop erarbeiteten sie unter der
Leitung von Prof. Dr. Carolin Sutter und Prof. Dr. Peter Baumeis­
ter von der Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften und
von Prof. Dr. Mykhailo Mykievitch von der Iwan-Franko-Uni­
versität den Stand des EU-Assoziierungsabkommens.
„MIT UNSEREM PROJEKT ANSWER SIND
WIR AM PULS DER ZEIT. WIR KONNTEN MIT
DEN STUDIERENDEN UNMITTELBAR DIE
EUROPÄISCHE UND DEUTSCHE PERSPEKTIVE
DISKUTIEREN UND ANHAND VON AKTUELLER
PRESSE- UND FERNSEHBERICHTERSTATTUNG
ZUR RATIFIZIERUNG DEN EUROPÄISCHEN
STANDPUNKT UNTERLEGEN.“
Es ist ein Konflikt, der seit Jahren schwelt: Der Osten der
Ukraine ist allein durch die geografische Nähe russisch geprägt,
der Westen europäisch orientiert. 2013 war bereits geplant, das
EU-Assoziierungsabkommen zu unterschreiben, doch der Termin
platzte vor dem Hintergrund russischer Drohungen. Die friedliche
Demonstration gegen das Aussetzen des Abkommens wurde
blutig zerschlagen. Doch die landesweiten Proteste führten
schließlich zum Sturz des Präsidenten Janukowitsch. Am 16.
September 2014 endlich ratifizierten die Parlamente in Kiew
und Straßburg das Assoziierungsabkommen – genau in der
Woche, als die ukrainischen Gäste an der SRH Hochschule
Heidelberg waren: Geschichte live. Prof. Mykievitch hat
dieses Assoziierungsabkommen mit verfasst.
Die Studierenden berichteten eindrucksvoll über ihre eigenen
Erfahrungen – die Demonstrationen auf dem Maidan in Kiew,
Prof. Dr. Carolin Sutter, Dekanin
der Fakultät für Sozial- und
Rechtswissenschaften
38
Prof. Dr. Mykhailo Mykievitch,
Iwan-Franko-Universität
Das Team: Studierende und Lehrende
EIN DRUCKER MACHT BEINE
… und geht bald auf Welttournee
D
verschiedenen Orthopäden und Sanitätshäusern, die ihn mit
ihrer mechanischen Kompetenz und Erfahrung unterstützen.
Die Sanitätshäuser als seine Partner, wie z. B. Mayer & Rexing
in Heidelberg, können den Krankenkassen ein attraktives Paket
anbieten: Schnell zu fertigende Übergangsprothesen für die
ersten Wochen oder nicht rostende Schwimmprothesen aus
dem 3D-Drucker könnten zu Verkaufsschlagern werden.
as geht nicht“, sagte der Professor. „Doch!“, sagte
der Maschinenbaustudent. Und es ging: Michael
Eißele baute seinen eigenen 3D-Drucker, der von
kleinen Schräubchen bis hin zur großen Spielfigur
„
sprichwörtlich alles produzieren kann. Warum nicht
auch Prothesen? Fragten die Kollegen im benachbarten SRH
Berufsförderungswerk. Das Thema seiner Masterthesis war
geboren: „Entwicklung, Konstruktion und Bau eines 3D-Druckers
zur Prothesenherstellung“. Das Ganze funktioniert so: Aus einer
Düse am oberen Geräterand laufen flüssiger Kunststoff (oder
auch andere Materialien), die computergesteuert und schicht­
weise eine entsprechende Form am Boden des Geräts aufbauen.
Man kann sich das vorstellen wie Burgenbauen mit wasser­
durchtränktem Sand, den man von oben präzise herunterträu­
felt. „Die Idee des 3D-Druckers ist eigentlich schon 30 Jahre
alt“, erklärt Eißele. Aber erst seit etwa fünf Jahren erfährt sie
so einen Hype. Michael Eißele ist jedoch der Erste, der damit
Prothesen herstellt.
Und 2015 soll der 3D-Drucker sogar auf Welttour gehen: Im
Juni kam Wojtek Czyz auf Michael Eißele zu. Der mehrfache
Goldmedaillengewinner der Paralympischen Spiele und Weltund Europameister in Leichtathletik will im Rahmen seines
Vereins Sailing4handicaps mit seiner Frau Elena Brambilla um
die Welt segeln und dabei an verschiedensten Orten direkte
und unbürokratische Hilfe leisten.
Vor Ort möchte die spezialisierte Crew mit Amputierten
arbeiten, ihnen Prothesen bauen und zeigen, wie sie diese
anwenden und zukünftig in Stand halten können. „Unser
ursprünglicher Plan war, mit Gipsabdrücken zu arbeiten. Aber
dieses Material ist natürlich sehr schwer und nicht wasserresis­
tent. Der 3D-Drucker macht uns davon ganz unabhängig und
erlaubt Abdrücke des Stumpfes aus Kunststoff“, so Czyz. Ein
Orthopädie-Mechaniker wird die Prothesen auf der Basis dieses
Abdruckes herstellen, er wird aber auch die Orthopäden vor
Ort weiter schulen. Die ersten Tests für die Reise hat der
3D-Drucker schon erfolgreich bestanden.
Die Marktstudie für seine Thesis machte ein erhebliches Potenzial
dieser Kunststoffprothesen deutlich, sind sie doch viel günstiger
und schneller herzustellen als orthopädisch angefertigte
Produkte. Heute bringt er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und
Dozent an der School of Engineering and Architecture anderen
Studierenden den 3D-Drucker nahe und baut parallel sein
kleines Unternehmen Ferrumio GmbH auf. „Ich will Werkzeuge
entwickeln, die die Prothesenherstellung optimieren“, beschreibt
Eißele seine Geschäftsidee. Dazu steht er im Kontakt zu
39
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
DUAL DURCHSTARTEN
Die duale Karriere an der SRH Hochschule Heidelberg ermöglicht Spitzensportlern
ein erfolgreiches Studium neben dem Sport
I
In der Praxis werden Stundenpläne individuell zugeschnitten
und an Trainingszeiten, Auslandsreisen und Wettkampftage
angepasst. Hinter dem Engagement steht auch die Beobach­
tung, dass Leistungssportler vom Arbeitsmarkt positiv aufge­
nommen werden. Die Wirtschaft sucht Persönlichkeiten, die
in der Lage sind, komplexe Herausforderungen wie eine duale
Karriere zu meistern.
n den USA ist die Vereinbarung von Spitzensport und
Studium Teil der Hochschulkultur. In Deutschland nimmt die
SRH Hochschule Heidelberg in diesem Bereich eine Vorreiter­
rolle ein. Heute studieren bereits über 20 erfolgreiche
Athleten aus neun Disziplinen in Heidelberg. Prominente
Sportler wie der Kapitän der deutschen Handballnational­
mannschaft Uwe Gensheimer oder der Schwimmer Clemens
Rapp nutzen die Möglichkeit, die sportliche und die akademi­
sche Laufbahn optimal zu verbinden.
Spitzensportler sind an der SRH Hochschule Heidelberg in den
unterschiedlichsten Disziplinen vertreten: Der Boxer Marcel
Orsinger, der Handballer Max Haider und der Segler Thomas
Müller haben 2014 ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens
aufgenommen. Nadja Kreis, die in der 1. Bundesliga Wasserball
spielt, studiert Gesundheitspsychologie. Der Schwimmer Mark
Fischer ist nach seinem Bachelor-Studium mit seinem Master­
studiengang Management und Leadership gestartet. Pro Jahr
werden aktuell bis zu fünf neue Athleten des Olympiastütz­
punkts Rhein-Neckar mit einem Stipendium bedacht, das ihnen
neben einer individuellen Betreuung im Studium auch eine
Reduktion der Studiengebühren sichert. Daneben studieren
zurzeit mehrere Nationalspieler des Deutschen Rugby-Verbands
in Heidelberg. Auch Sportreiter oder die Gewichtheberin Mandy
Treutlein verwirklichen ihren Traum: den Start in die Zukunft mit
Medaillen – und einem Abschluss!
Zur Förderung der dualen Karriere betreibt die SRH Hochschule
Heidelberg innovative Kooperationen, unter anderem mit dem
Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar (OSP) oder
dem Deutschen Rugby-Verband (DRV).
„Für uns ist das Thema Spitzensport sehr spannend. Die
Sportler sind beispielgebend für unser Ziel, Fähigkeiten wie
Disziplin, Eigenmotivation, Teamgeist und Multitasking zu
fördern“, betont Rektor Prof. Dr. Jörg Winterberg. So freut sich
die ganze Hochschule über die Erfolge ihrer Spitzensportler, wie
zum Beispiel auch über Clemens Rapps Staffel-Goldmedaille im
Sommer bei der Schwimm-EM 2014 in Berlin. Dem Schwimmer
und Wirtschaftsingenieur-Studenten tue die Abwechslung auch
ganz gut: „Mir ist es wichtig, nicht nur die nahe, sondern auch
die entferntere Zukunft vorzubereiten.“
Die Spitzensportler der SRH Hochschule Heidelberg auf einen Blick.
Clemens Rapp freut sich über den Gewinn der Staffel-Goldmedaille
bei der Schwimm-EM 2014.
40
Das Team: Studierende und Lehrende
© Dr. Dominik Dörr
SIE REISST WAS
Mandy Treutlein ist eine der besten deutschen Gewichtheberinnen. Ende 2014 nahm sie an der StudierendenWeltmeisterschaft in Thailand teil. An der SRH Hochschule Heidelberg stemmt sie ihr Studium der Physiotherapie.
Frau Treutlein, schaffen Sie es jeden Tag, Studium
und Training zu verbinden?
Es braucht Disziplin, aber ich schaffe es, entweder vor oder
nach den Seminaren zu trainieren. Ich habe bisher alle Prüfungen bestanden, mein Doppelleben funktioniert also bestens.
Kommt Ihnen Ihr physiotherapeutisches
Wissen beim Training zugute?
Ja, das Verständnis für die Prozesse im Körper wird ständig
besser, und ich bin gerade auch dabei, meine Rückenbeschwerden in den Griff zu bekommen.
Wie sind Sie zum Gewichtheben gekommen?
Ich habe schon in der dritten Klasse damit begonnen.
Als ich dann gleich meinen ersten Wettkampf gewonnen
habe, bin ich dabeigeblieben – bis heute!
Was sind Ihre kurzfristigen Ziele?
Die deutsche Meisterschaft!
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Matthias Steiner ist so ziemlich der einzige Gewichtheber,
der es geschafft hat, mit seinem Sport seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ich denke nicht, dass ich als 33-Jährige
noch Leistungssport betreiben werde. Ich sehe mich dann in
meinem Beruf als Physiotherapeutin. Ich fände es reizvoll,
mein Know-how später bei der Betreuung von Spitzensportlern anzuwenden.
Ihre Karriere haben Sie in Brandenburg gestartet.
Wie kamen Sie zur SRH Hochschule in Heidelberg?
Ich wollte Physiotherapie studieren und bin so auf die SRH
Hochschule Heidelberg aufmerksam geworden. Als mein
Laufbahnberater am Olympiastützpunkt mich auf die
Kooperation mit der SRH Hochschule Heidelberg aufmerksam machte, fiel die Entscheidung ganz schnell.
Können Sie sich vorstellen, nach dem Studium
in Heidelberg zu bleiben?
Ja, mir gefällt es hier richtig gut. Zusammen mit meinem
Mann habe ich hier auch privat Wurzeln geschlagen.
Als angehende Physiotherapeutin haben Sie einen
klaren Blick auf die körperlichen Belastungen beim
Spitzensport. Was sind die speziellen Anforderungen
beim Gewichtheben?
Die meisten Gewichtheber haben Probleme mit den Knien.
Ich habe momentan allerdings mit dem Rücken zu tun; da
funktioniert das Zusammenspiel der Muskeln nicht optimal.
41
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
DJ AT WORK
SRH Student erforscht, was DJs leisten
A
befragt. Messparameter waren die erlebte Anstrengung sowie
einige psychologische Testdimensionen, z. B. wie monoton die
Aufgabe ist. Auf der körperlichen Seite wurde die Pulsfrequenz
mittels eines Fingerpulsoximeters gemessen. Um Vergleichbar­
keit zu schaffen, hat Domenic Glas die DJs in zwei Gruppen
geteilt. Während die Single-Task-Gruppe nur mittels DJ-Misch­
pult in einem speziellen Versuchsaufbau auflegen musste,
standen der Multitask-Gruppe jeweils zwei Mal ein DJ-CD-Player
und ein Mischpult zur Verfügung.
ls DJ Nathan Lynch ist SRH Student Domenic Glas
seit über sechs Jahren erfolgreich aktiv, unter
anderem als Resident im Karlsruher Cen Club, als
Mainact der „Splash of Colors“-Tour oder auch als
Support-DJ für Acts wie Milk & Sugar, Kay One,
Kollegah oder Cosmo Klein. Nebenbei ist er DJ des LeadershipNetzwerks QX Quarterly Crossing und sorgt als SRH DJ auch bei
den Hochschul-Partys für besten Sound.
Domenic Glas weiß daher ganz genau, wie anstrengend die
Arbeit hinter dem Mischpult ist. „Die meisten Leute denken,
dass DJs nur Spaß haben“, sagt er. „Dabei ist unser Job ziemlich
stressiges Multitasking.“ Nach der Ankunft am Flughafen und
dem Einchecken im Hotel beginnt für ihn die Arbeit meist erst
nach Mitternacht. In kürzester Zeit muss er sich mit Technik,
Sound und den Leuten im Club vertraut machen, die überall auf
der Welt besondere Erwartungen haben. Den Stress beim
Auflegen, beim Auswählen der richtigen Musik, beim exakten
Timen von Übergängen an Plattenspielern, CD-Playern, Laptop
und Mischpult und beim Interagieren mit der feiernden Crowd
spürt Domenic Glas häufig auch körperlich: Kopfschmerzen,
Verspannungen oder Schlafstörungen sind typische Neben­
wirkungen der langen Clubnächte.
Zuvor durchgeführte Vergleichstests zeigten, dass die Aufgaben
die gleiche Schwierigkeit besaßen. Es kam jedoch heraus, dass
nach Ablauf der Versuchszeit die Multitasking-Probanden
wesentlich stärkere negative Beanspruchungsreaktionen zeigten,
wie gesteigerte Müdigkeit und Frust. Der Puls war erhöht und
zeigte die deutliche Anstrengung. Interessant war, dass sich
nach ca. 40 Minuten der Stress bei den Multitaskern auf einem
konstant hohen Niveau einpegelte. „Wie diese Beanspruchung
auf den Körper wirkt, müssen
nun weitere Untersuchungen
zeigen“, sagt Domenic Glas.
Ein Anstoß für neue Experi­
mente ist also durch seine
Thesis gegeben – sowie der
Beweis, dass sich längeres
Multitasking negativ auf den
Körper auswirkt. Ihn selbst
wird dies allerdings nicht
davon abhalten, auch
weiterhin als DJ aufzulegen …
So kam er auf die Idee, seine Bachelorthesis im Studiengang
Wirtschaftspsychologie diesem Thema zu widmen. Unter dem
Titel „Beanspruchungsreaktion auf Langzeitmultitasking bei
Discjockeys“ befasst sich diese mit den Reaktionen des Körpers
der DJs auf die Belastungen beim Auflegen. 26 Probanden
sowie eine Pre-Test-Gruppe von zehn DJs wurden von ihm
42
Das Team: Studierende und Lehrende
806 GRADUIERUNGEN
und viele, viele Preise
D
militärischen Auslandseinsätzen aus dem Blick­winkel von
Bundeswehrveteranen“ wertet er Interviews mit Bundeswehr­
veteranen aus und zeigt auf, wie diese die Wiedereingliederung
nach einem Auslands­einsatz erleben. Es wird deutlich, dass
diese Bevölkerungsgruppe bei der Reintegration ins zivile Leben
mit vielfältigen Herausforderungen und Belastungen konfron­
tiert wird und dass die aktuellen Angebote des Bundeswehrso­
zialdienstes diesem Bedarf kaum gerecht werden.
as Ziel stets vor Augen, Mühen auf sich genommen
und Zeit investiert, nervliche Bewährungsproben
gemeistert: Mit Recht sind die Absolventen stolz auf
ihren Studienabschluss, den sie an der SRH
Hochschule Heidelberg in glanzvollen Graduierungs­
feiern zelebrieren. 2014 hat sich die SRH Hochschule Heidelberg
von insgesamt 806 Absolventen verabschiedet. Bei den
Abschlussfeiern im Herbst 2014 wurden 487 Bachelor- und 154
Master-Absolventen verabschiedet, im Frühjahr verließen bereits
115 Bachelor und 50 Master die Hochschule. Mit der Gesamt­
zahl an Absolventen übertraf die SRH Hochschule Heidelberg die
Vorjahreszahl um 124.
Der mit 1.000 Euro dotierte Innovationspreis der SRH Holding
für die überzeugendste Unternehmensgründung des Jahres ging
an Florian Breier, Master-Absolvent der SRH Hochschule
Heidelberg und Mitbegründer des Start-up-Unternehmens
BOOKyourPRESENT. Die drei jungen Gründer sind dieses Jahr
mit einer neuen E-Commerce-Idee an den Markt gegangen: Auf
www.bookyourpresent.de können sich die Kunden ein individu­
elles Geschenkebuch mit zehn Präsenten zur Auswahl für ihre
Geschäftspartner, Familie oder Freunde zusammenstellen
(siehe Seite 80).
Im Rahmen der Abschlussfeierlichkeiten prämierten die
Fakultäten die jeweils besten Bachelor- und Masterarbeiten mit
je 500 Euro. Unter den Preisträgern darf sich Jonas Unterstaller
freuen, dessen Bachelorarbeit zu „Selbstdiskrepanz und
Schwierigkeiten in der musiktherapeutischen Arbeit“ als
auszeichnungswürdig befunden wurde. Anhand einer On­
lineumfrage, in deren Auswertung die Daten von über 80
Musiktherapeuten einflossen, wurde überprüft, inwieweit deren
Selbstdiskrepanz – sprich die Abweichung des tatsächlichen
vom erwünschten Selbst – mit deren therapeutischen Fähigkeiten
zusammenhängt.
Fast alle Absolventen haben spätestens zwei Monate nach
Studienende einen festen Job. „Wir wünschen Ihnen, dass Sie
sich gerne an Ihre Studienzeit bei uns zurückerinnern und
freuen uns, wenn Sie als Alumni mit uns in Kontakt bleiben“,
sagte Prof. Dr. Jörg Winterberg, Rektor der SRH Hochschule
Heidelberg, zum Abschied. „Viel Erfolg auf Ihrem weiteren
Lebensweg!“
Auch die Masterthesis von Matthias Bauchowitz ist als
beispielhaft ausgezeichnet worden. In „Wieder zuhause. Die
psychosoziale Begleitung der Reintegrationsphase nach
43
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
ALUMNI
Netzwerkarbeit der SRH Hochschule
Heidelberg
E
in unabdingbarer Bestandteil einer erfolgreichen und
innovativen Hochschule ist die Alumniarbeit. Denn
nicht zuletzt sind die ehemaligen Studierenden das
beste Aushängeschild. Die SRH Hochschule Heidelberg
will dabei noch präsenter werden und strukturierte die
Alumniarbeit 2014 um.
Der künftige Fokus soll sich auf die Vermittlung eines
WIR-Gefühls richten. Um dieses Gefühl zum Leben zu
erwecken, werden die künftigen und aktuellen Alumni eng
und direkt in Sonderveranstaltungen und andere Angebote
mit einbezogen.
Die Ehemaligen werden von nun an in einem umfangreichen
Netzwerk betreut. Dieses umfasst alle wichtigen Social-MediaPortale, mit denen sich die Hochschule sowie Alumni aus allen
Bereichen der Welt miteinander verknüpfen können. Ein
umfangreicher und lohnender Austausch erzeugt das Gefühl
einer starken Gemeinschaft – einer Gemeinschaft, die nachhal­
tig und gegenseitig Stärken fördern und zu den richtigen
Zeitpunkten an den richtigen Orten eingesetzt werden kann.
Auf fachlichen Veranstaltungen können sich die Ehemaligen
als Mentoren und Botschafter der Hochschule präsentieren,
auf Spezialevents erleben sie einen interkulturellen Austausch.
Die gemeinsame Feier auf dem Campus der Hochschule fördert
die Vernetzung – um nur einige von vielen Integrationsmög­
lichkeiten der Alumni-Netzwerkarbeit zu nennen. Das
lebenslange Lernen ist ein wichtiger Aspekt der persönlichen
Entwicklung, der durch Workshops und Trainingsangebote
unterstützt wird. Der gegenseitige Austausch von Erfahrungen
und Angeboten garantiert eine effektive Zusammenarbeit
und stellt einen großen Gewinn für alle Beteiligten dar.
IF YOU WANT TO GO FAST,
GO ALONE.
IF YOU WANT TO GO FAR,
GO TOGETHER.
T,
T TO GO FAS
IF YOU WAN
GO ALONE.
,
T TO GO FAR
IF YOU WAN
ER.
GO TOGETH
Zudem generiert die Hochschule einen ansprechenden,
informativen und qualifizierenden Mehrwert durch die
Zusammenarbeit mit Unternehmen, die ebenfalls durch den
Kontakt mit der SRH Hochschule Heidelberg, aber insbeson­
dere mit den hochqualifizierten Studierenden das Potenzial
für ihre Zukunft erkennen.
44
Das Team: Studierende und Lehrende
„EIN STARKES NETZWERK MIT VIELFÄLTIGEN
RESSOURCEN, DAS EINEM DABEI HILFT,
DIE WELT ZU ERFORSCHEN.“
Prof. Dr. Gustav Rückemann, Prorektor
der SRH Hochschule Heidelberg
und neue Ideen sammeln. Nach dem Besuch der jeweiligen
Fakultäten und einem „Speed Networking“ klang der Abend
mit einem gemeinsamen Essen aus. Die Rückmeldungen waren
auf allen Seiten positiv.
In einer Ansprache an die Alumni bestätigte Prof. Dr. Gustav
Rückemann, Prorektor der SRH Hochschule Heidelberg, die
Relevanz der Vernetzung: „Um unsere Studierenden mit gutem
Gewissen in eine globalisierte Welt hinauszusenden, bereiten
wir sie schon während des Studiums darauf vor, an allen
Prozessen partizipieren zu können. Dafür benötigt man ein
starkes Netzwerk mit vielfältigen Ressourcen, das einem
dabei hilft, die Welt zu erforschen. Wir möchten Sie daher
gerne weiterhin begleiten!“
„Es war eine erfolgreiche und gelungene erste Veranstaltung.
Weitere dieser Art werden folgen“, kündigten Tanja Sitzer
(Marketingleiterin) und Katrin Studzinski (Leiterin Career
Development Center / Zentraler Studierendenservice) an.
Bei einer Kick-off-Veranstaltung mit ehemaligen Studierenden
fanden zahlreiche Alumni zurück an ihre Hochschule. In den
intensiven Gesprächen konnten sie Erfahrungen austauschen
45
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Prof. Dr. Sebastian Kaiser unterrichtet an der Russian International
Olympic University in Sotschi 27 Studierende aus 14 Ländern.
INTRANATIONALER GEHT’S KAUM
Prof. Dr. Sebastian Kaiser als Gastprofessor in Sotschi
D
diesem Anspruch auch nachkommen.“ Wichtig ist Prof. Kaiser
jedoch, dass man Nachhaltigkeit nicht nur aus rein ökonomi­
scher, sondern auch aus sozialer Sicht betrachtet: „Sportliche
Ereignisse haben eine Scheinwerferfunktion. Das Ausrichter­
land steht bei den Olympischen Spielen im Fokus der Weltöffent­
lichkeit, und dann kommen auch Themen wie Menschenrechte zur
Sprache.“
ie Russian International Olympic University in Sotschi
(RIOU) wurde 2009 ins Leben gerufen mit dem Ziel,
einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Olympischen
Winterspiele 2014 zu leisten. Zugleich ist sie eine
Reaktion auf den hohen und steigenden Professiona­
lisierungsdruck des russischen Sport- und Eventmarkts. Als
einziger Vertreter einer deutschen Hochschule ist Prof. Kaiser,
Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Sportmanagement
an der SRH Hochschule Heidelberg, an der RIOU Teil eines
international besetzten Teams von Wissenschaftlern, Praktikern
und Sportfunktionären. Seit Juli 2013 unterrichtet er im dortigen
MA-Studiengang Sport Administration (MSA) das Modul
„Economics of Sport and the Olympics“. Insgesamt zwei Jahre
lang wird er die Universität durch seine Lehrtätigkeit, durch
Forschungsprojekte und auch konzeptionell begleiten.
Obwohl es an der RIOU keinen Campus gibt, bestehe bei den
Studierenden ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Auch
unter den Lehrenden herrsche ein reger Austausch der Sicht­
weisen und Lehrmethoden. „Man muss hier sehr flexibel sein
und auf wechselnde Anforderungen reagieren“, sagt Prof.
Kaiser. „Aber interkulturelle Management-Kompetenzen sind ja
ein wichtiger Wert an unserer Hochschule, den ich in Sotschi
sehr gut einbringen kann.“ So passt sein Einsatz an der RIOU
ideal zur SRH Hochschule Heidelberg und trägt CORE sinnbild­
lich hinaus in alle Welt.
Die 27 Studierenden des ersten MSA-Jahrgangs kommen aus
14 Ländern, darunter den USA, Brasilien, Deutschland, Guatema­
la, Indien, Korea, Polen und Sri Lanka. Sie sind überwiegend
Vertreterinnen und Vertreter ihrer Nationalen Olympischen
Komitees, aber auch einige ehemalige Spitzensportlerinnen und
Spitzensportler gehören dazu, wie Molly Engstrom, Gewinnerin
der Silbermedaille im Eishockeyturnier von Vancouver 2010, und
Otylia Jedrzejczak, Schwimm-Olympiasiegerin von Athen 2004.
„Spannend ist vor allem, die unterschiedlichen Perspektiven
kennenzulernen. Eine bereichernde Erfahrung“, berichtet
Prof. Kaiser. „Die Gefahr der politischen Instrumentalisierung ist
uns bewusst. Man hat hier aber einen Studiengang eingerichtet,
der sich mit Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Nun wollen wir
Prof. Dr. Sebastian Kaiser,
Studiengangsleiter
Sportmanagement
46
Das Team: Studierende und Lehrende
Neuer Dekan an der School of Engineering
and Architecture
—
Prof. Dr. Edgar Lübcke hat das Zepter an Prof. Dr.
Lars Meierling übergeben: Seit dem 1. September
leitet dieser als Dekan die School of Engineering and
Architecture an der SRH Hochschule Heidelberg.
Edgar Lübcke bleibt der Hochschule als Professor
für Mechanik erhalten.
Hochschulrektor Prof. Dr. Jörg Winterberg dankte Prof. Lübcke
für seine zehn erfolgreichen Dekanatsjahre: „Unter seiner
Leitung hat sich die School hervorragend entwickelt. Diesen
Weg wollen wir weitergehen und freuen uns, dass Herr
Lübcke uns dabei nach wie vor als Professor zur Seite steht.
In Herrn Prof. Meierling haben wir einen Nachfolger gefunden,
der wertvolle Erfahrungen aus der Praxis mitbringt und seine
Expertise für Umweltingenieurwesen und Wasserwirtschaft
ideal bei uns einsetzen kann.“ Prof. Lübcke wünschte seinem
Nachfolger viel Erfolg. Prof. Meierling freut sich auf die neue
Herausforderung als Dekan dieser Fakultät: „Es war immer
mein Traum, mein Know-how in den Bereichen Umweltingeni­
eurwesen und internationales Management an junge Menschen
weiterzu­geben.“ Meierling war in den vergangenen Jahren im
Management großer Unternehmen tätig, zuletzt beim TÜV
Rheinland. Zuvor war er bei REMONDIS Aqua maßgeblich
am Aufbau und der Internationalisierung der Wassersparte
beteiligt. Im Rahmen seiner Promotion an der TU Berlin hat
er ein Verfahren zur Grundwasserreinigung entwickelt.
Jetzt wirds nass: Prof. Dr. Laurence Welford bei seiner Ice Bucket Challenge.
Ice Bucket Challenge
—
Virales Marketing im Selbsttest: Prof. Dr. Laurence
Welford von der SRH Hochschule Heidelberg ließ sich
von seiner Kollegin Maike Grotz und acht Studierenden
mit Eiswasser übergießen, um auf die Nervenkrankheit
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) aufmerksam zu
machen.
Die Betroffenen spüren keinen Schmerz und haben kein
Kälteempfinden mehr, die Erkrankung ist irreversibel und nimmt
einen tödlichen Ausgang. Die Bekanntheit der lange Zeit
vernachlässigten Krankheit ALS änderte sich mit der viralen
Aktion schlagartig. Die Teilnehmer ließen sich dabei filmen, wie
sie mit einem Eimer Eiswasser übergossen wurden, um öffent­
lichkeitswirksam auf dieses Symptom der Erkrankung aufmerk­
sam zu machen. Die Teilnehmer publizieren die Videos auf
sozialen Kanälen und nominierten wiederum drei weitere
Personen. So verbreitet sich die Botschaft wie ein Virus über
das Internet – die virale Kampagne ist geboren.
„ES WAR IMMER MEIN TRAUM, MEIN
KNOW-HOW IN DEN BEREICHEN UMWELT­
INGENIEURWESEN UND INTERNATIONALES
MANAGEMENT AN JUNGE MENSCHEN
WEITERZUGEBEN.“
Als Marketing-Professor hatte Welford auch ein wissenschaftliches
Interesse: „Die virale Natur dieser Kampagne ist atemberaubend
und es wird sicher noch eine Welle von Marketing-Case-Studys
dazu geben. Aber das Wichtigste ist, dass damit die Aufmerk­
samkeit auf wenig beachtete Themen gezogen wird“, so der
Professor. Nach seiner Beteiligung an der Ice Bucket Challenge
berücksichtigte er nicht nur die ALS Association mit einer Spende,
sondern auch die Deutsche Diabetes-Stiftung. Deren OnlineSpenden stiegen plötzlich auf über 2.500 Euro in diesem Monat.
Prof. Dr. Lars Meierling,
Dekan an der School of
Engineering and Architecture
47
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
PASSIVITÄT AM ARBEITSPLATZ
SRH Hochschule Heidelberg erforscht die „innere Kündigung“
L
Erwartungen von Arbeitnehmer und Arbeitgeber beinhaltet“,
erklärt Prof. Brinkmann. Die „Dienst-nach-Vorschrift-Mentali­
tät“ ist letztlich zudem eine wirtschaftliche Einbuße, denn nicht
nur der Arbeitnehmer selbst leidet, auch das Unternehmen kann
sein eigentliches Potenzial nicht nutzen.
eise und in kleinen Schritten schleicht sie sich heran: die
innere Kündigung. Jeder dritte Arbeitnehmer ist von
diesem Phänomen bereits betroffen, bei welchem die
Leistungsbereitschaft sowie der Arbeitseinsatz bewusst
reduziert werden. Dies geschieht meist stillschweigend
und möglichst unauffällig, um die Arbeitsstelle nicht aktiv zu
gefährden. Aus einstigen einsatzbereiten und leistungsfähigen
Organisationsmitgliedern werden Mitläufer, die täglich nur noch
auf den Feierabend warten.
Seit 2014 nimmt das Forscherteam die innere Kündigung erneut
in Angriff und befragt hierzu Arbeitnehmer zwischen 15 und 65
Jahren. Ziel der zweiten Befragung ist es, ein Fragebogenver­
fahren zur inneren Kündigung zu validieren und empirisch
abzusichern. Im Vergleich zu den ersten Erhebungen zeigte sich,
dass von den 254 befragten Arbeitnehmern vor allem Mitarbei­
ter aus Großbetrieben stärker von einem inneren Rückzug
betroffen sind. Arbeitnehmer aus kleineren und mittleren
Betrieben beschreiben sich als engagierter. Dabei zeigen
Führungskräfte eine geringere Tendenz, innerlich zu kündigen.
Dies ist damit zu erklären, dass Führungskräfte im Vergleich zu
Mitarbeitern ohne Personalverantwortung meist mehr Hand­
lungs- und Entscheidungsspielraum zur Verfügung haben.
Dadurch können unbefriedigende Arbeitsbedingungen leichter
verändert werden und Betroffene müssen nicht die Strategie
des Rückzuges wählen. Den Online-Fragebogen sowie weitere
Informationen zur Studie gibt es auf:
Unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf D. Brinkmann und Prof. Dr.
Sven Garbade erkundet eine Forschungsgruppe der Fakultät für
Angewandte Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg
das Phänomen der inneren Kündigung. Bereits 2007 befragte
das Forscherteam um Prof. Brinkmann rund 3.000 Studienteil­
nehmer zu diesem Thema. Ca. 35 % der Befragten bezeichneten
sich damals als innerlich gekündigt. Ursachen wurden vor allem
im Führungsverhalten der Vorgesetzten gesehen. Aber auch
suboptimale Arbeitsbedingungen, Konflikte mit Kollegen sowie
zunehmende psychische Belastungen am Arbeitsplatz wurden
als Gründe angeführt. Symptome sind z. B. mangelnde
Eigeninitiative, Verhaltensveränderungen oder Passivität bei
Teamarbeit. „Psychologisch gesehen ist es für viele Teilnehmer
zu einem Bruch des psychologischen Arbeitsvertrags gekommen,
der die wechselseitigen, aber meist unausgesprochenen
www.innerekuendigung.de
„DIE ARBEITSPLATZZUFRIEDENHEIT
HÄNGT ENG ZUSAMMEN MIT DER
GESUNDHEIT.“
Prof. Dr. Ralf Brinkmann ist ein
Experte für Gesundheitspsychologie
und hat 2014 die „Angewandte
Gesundheitspsychologie“ heraus­gegeben. Das Lehrbuch gibt Studie­
renden der Psychologie, aber auch
Medizinern, Sport­pädagogen und
Praktikern erstmals eine ganz­heit­
liche Einführung in dieses Thema.
48
Das Team: Studierende und Lehrende
RHYTHM IS IT
Tanzen lässt Schmerzen vergessen
P
Die Patienten bestätigen das, so auch Martina Stein, die seit
einigen Jahren an Parkinson leidet: „Wenn man im Alltag merkt,
dass Bewegungen zunehmend schwerfallen, zieht man sich
schnell zurück und will nicht auffallen.“ Beim Tango-Workshop
an der SRH Hochschule Heidelberg, über den auch das ZDF
bereits berichtete, haben alle Teilnehmer ähnliche Einschränkun­
gen. Das nimmt den Erfolgsdruck. „Durch die Musik und das
Tanzen habe ich mich völlig entspannt. Da fällt die Bewegung
wieder leichter. Ich habe in dem Moment ganz vergessen, dass
ich krank bin.“ Prof. Koch erklärt dazu: „Wir können Parkinson
nicht heilen, aber die Betroffenen stabilisieren und motivieren,
sich trotz der Krankheit gerne zu bewegen. Durch Tangotherapie
wird ihre Funktionalität im Alltag und ihre Lebensqualität
deutlich gestärkt.“ In den Tanzworkshops kommen auch die
Studierenden zum Einsatz, die Prof. Koch unterrichtet. Ab dem
zweiten Studienjahr setzen sie dort die erlernten therapeuti­
schen Fähigkeiten in die Praxis um. Die SRH Hochschule
Heidelberg bietet den einzigen im deutschsprachigen Raum
akkreditierten Studiengang für Tanz- und Bewegungstherapie
an. So kommen die Studierenden gezielt aus aller Welt,
weil sie genau dieses akademische Modell suchen.
rof. Dr. Sabine Koch ist Deutschlands erste und
einzige Professorin für Tanz- und Bewegungstherapie
und bildet an der SRH Hochschule Heidelberg den
Nachwuchs aus. Die Tangotherapie-Workshops unter
ihrer Leitung und der studentischen Begleitung sind
insbesondere bei Parkinson-Patienten sehr beliebt. Im November
2014 erhielt Prof. Koch den Forschungspreis der American
Dance Therapy Association (ADTA) in Chicago.
Bewegung heilt – diese Erkenntnis ist nicht neu, aber noch
längst nicht überall angekommen. Prof. Sabine Koch setzt sich
dafür ein, die Tanz- und Bewegungstherapie in Deutschland und
darüber hinaus stärker zu etablieren. Mit dem ADTA-Preis
erhielt sie dafür eine große internationale Anerkennung. „Es ist
erfreulich, dass Amerika in unserem Feld verstärkt auf Forschungs­
entwicklungen in Europa schaut und mit dieser Auszeichnung
dies auch nach außen sichtbar macht“, erklärt Prof. Koch.
Die positiven Effekte von Tanz- und Bewegungstherapie sind
offensichtlich, beschreibt Koch auch in ihren Forschungsbeiträgen:
An Parkinson erkrankte Menschen erhalten hier neuen
Lebensmut, Patienten mit chronischen Schmerzen vergessen
diese beim Tanzen, traumatisierte Patienten bauen wieder
Vertrauen zum Körper auf, Autisten verbessern ihre soziale
und nonverbale Kompetenz. „Über die Arbeit am Körper lässt
sich etwas an Gefühlen und Gedanken verändern, eine gute
Körperwahrnehmung schaffen und verstärken“, so die
47-jährige Professorin.
„ICH HABE IN DEM MOMENT GANZ
VERGESSEN, DASS ICH KRANK BIN.“
Martina Stein, Parkinson-Patientin
49
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Forschung und Entwicklung finden in dem 4-geschossigen,
bogenförmigen Gebäude, dem „Science Arc“, statt.
3.600 m2 Nutzfläche stehen hier zur Verfügung.
50
Ein dynamisches Studienmodell für die Zukunft
—
CORE
3
0
CORE
Das innovative Studienmodell CORE besitzt eine
einzigartige Architektur. Mit einer völlig neuen
Struktur des Studiums ermöglichen wir den Lehrenden
wie auch den Lernenden neue Gestaltungsmöglichkeiten
und bieten Flexibilität und Raum für Interdisziplinarität.
Mit dem CORE-Prinzip verfolgen wir das Ziel einer BolognaHochschule: die Kompetenzbildung von Studierenden. Neben
dem Fachwissen lernen sie auch dessen Anwendung in der
Praxis und können lösungsorientiert und handlungsfähig in die
Berufswelt starten. Im folgenden Kapitel präsentieren wir
exzellente Beispiele für das dynamische CORE-Prinzip, das wie
ein Bauwerk wächst und ständig verbessert und erweitert wird.
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
DER KERN VON CORE
Aktivitäten der Akademie für Hochschullehre
W
as ist das eigentlich, der „Kern“ von CORE?
Diese Frage stellen sich seit 2014 alle neuen
Mitarbeiter. Schließlich werden auch alle
Studierenden von Anfang an damit konfron­
tiert. Die Akademie für Hochschullehre bietet
diesen Kurs an, um die Lehrenden, aber auch die Verwaltungsmit­
glieder mit den Inhalten des Studienmodells vertraut zu machen
und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich darüber auszutauschen.
Das CORE-Prinzip:
• Vielzahl an Lehr- und Prüfungsmethoden:
Projekte, Fallstudien, Lerntagebuch …
• Fünf-Wochen-Blöcke: Intensive Auseinandersetzung
der Studierenden mit einem Thema
• Eigenverantwortlichkeit der Studierenden:
Lerngruppen, praxisorientierte Veranstaltungen,
ergebnisorientiertes Studium
• Bildungspartnerschaft zwischen Professoren und
Studenten: Mentoring und Coaching
• Employability: beste und praktische Vorbereitung
auf das Berufsleben
• Innovation und Forschung: anwendungsorientiert
und praxisnah
Ein wichtiges Handlungsfeld der Akademie ist die Kompetenz­
messung. In jedem Jahr werden die Erstsemester befragt, wie sie
ihre Kompetenzen einschätzen, ob methodischer, sozialer,
persönlicher oder fachlicher Art. Ein Jahr später werden diese
Studierenden erneut befragt, und so werden die Fortschritte der
Kompetenzentwicklung deutlich. Im Oktober fand neben der
wiederholten Befragung der Erstsemester diese zweite Erhe­
bungswelle statt. „Wir haben auch zwischen den Fakultäten
Unterschiede bemerkt und es gilt, diese in den Folgejahren zu
interpretieren, wenn wir mehr Daten haben“, berichtet Prof. Dr.
Julia Rózsa, Leiterin der Akademie für Hochschullehre.
Im Januar 2014 haben alle SRH Hochschulen in Heidelberg
getagt und das CORE-Prinzip intensiv kennengelernt. „Wir
haben von vielen die Rückmeldung erhalten, dass ihnen diese
Konferenz wichtige Impulse für ihre Lehre gegeben hat“, so
Prof. Rózsa. Aber auch außerhalb der SRH werden das Thema
CORE und das Angebot der Organisationsberatung durch die
Akademie immer öfter in Anspruch genommen, ob in Berlin,
Zürich, Kiel oder Hamburg. „Manche sind richtiggehend
neidisch, andere reagieren mit Skepsis auf den Arbeitsaufwand,
der hinter einem solchen Change-Prozess steckt. Wiederum
andere setzen erste Ideen des Prinzips bereits um, so die
Universidad Paraguayo Alemana oder die SRH Fachhochschule
für Gesundheit Gera. „Es ist schön zu sehen, wie sich manche
auf den Weg machen“, freut sich Prof. Rózsa.
Seit 2009 kümmert sich die Akademie intensiv um
exzellente Lehr- und Lernbedingungen an der SRH
Hochschule Heidelberg. Sie integriert neue hochschuldidaktische Erkenntnisse schnell und erfolgreich in den Hochschulalltag.
Intern sind die Veranstaltungen der Akademie rege nachgefragt.
Bei den innovativen Lehrtrainings werden pro Jahr 14 Lehrkräfte
an zwölf Trainingstagen geschult, inzwischen sind es über 70
Teilnehmer. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv, so äußert
sich auch Prof. Dr. Sabine Koch: „Das Lehrtraining gehört m. E.
zum Besten, was die SRH Hochschule Heidelberg entwickelt hat.
Es schult umfassend in den neuen Lehrmethoden und ermöglicht
nachhaltiges Networking über die Disziplingrenzen hinweg.“
Das Angebot umfasst:
• Innovative Lehrtrainings (Jahresprogramm)
•Tages- und Halbtagesworkshops für das Lernen
und Lehren nach dem CORE-Prinzip
• Einzelcoachings für Studierende
• Kompetenzmessung der Studierenden
•CORE-Beratung
•Sicherung der Lehrkompetenz durch Begleitung
bei der Personalauswahl
• Tag der Lehre – Inspiration und Erfahrung
• Vergabe von Lehrpreisen
• Interaktion und Interdisziplinarität
52
CORE
WENN ES „KLICK“ MACHT
Coaching an der SRH Hochschule Heidelberg
S
„Wir strukturieren gemeinsam den Stoff und entwickeln einen
Lernplan – ich hab da so ein paar Tricks“, verrät Prof. Edinger.
Dabei greift sie zur sogenannten Wingwave-Technik: Dieses
Emotionscoaching löst Blockaden, indem sich das Gehirn durch
Rechts-Links-Augenbewegungen entspannt. Abgeleitet aus
der Traumatherapie, hilft dieses Verfahren sehr schnell und lässt
die Studierenden viel gelassener in die Prüfung gehen. Prof.
Edinger hat dafür ein Zertifikat und ist deutschlandweit die
einzige Professorin, die diese Technik an ihrer Hochschule
regulär anbietet. „Viele der Leute, die zu mir kommen, sind
unheimlich fleißig, haben aber eine große Panik. Es ist schön,
ihnen helfen zu können.“
ie hat einen etwas ungewöhnlichen Stundenplan:
Arbeiten gegen Prüfungsangst oder Präsentations­
hemmungen, Durchblick schaffen bei zu viel Stoff,
aber auch die Behandlung von Motivationsproblemen
füllen den Alltag von Prof. Dr.-Ing. Susanne Edinger
zusätzlich zum Architektur-Unterricht und der stellvertretenden
Leitung der Akademie für Hochschullehre aus. Seit 2010 bietet
die SRH Hochschule Heidelberg Coaching für Studierende an –
neben dem zusätzlichen Angebot einer psychologischen Beratung
an der Fakultät für Therapiewissenschaften hat sie damit ein
Alleinstellungsmerkmal unter den Hochschulen.
Ende 2014 waren es nahezu 300 Sitzungen seit dem Start des
Angebots, in denen Prof. Edinger mit den Studierenden an ihren
Problemen arbeitete. Drei Sitzungen sind kostenlos, doch ganz
strikt ist Edinger dabei nicht, lässt sie durchblicken: „Mir ist es
ein Anliegen, die Studierenden zu unterstützen. Ich habe es so
erlebt, dass sich Studierende mit schlechten Leistungen selbst
im Weg standen. Das allerschönste Gefühl ist der Moment, in
dem ich beobachte, wie es klick macht.“ Sie vermittelt
Lerntechniken und Möglichkeiten zum Selbstmanagement und
übt konsequent mit den Studierenden, wie sie ihre Prüfungs­
angst in positive Energie umwandeln.
„VIELE DER LEUTE, DIE ZU MIR KOMMEN,
SIND UNHEIMLICH FLEISSIG, HABEN ABER
EINE GROSSE PANIK. ES IST SCHÖN, IHNEN
HELFEN ZU KÖNNEN.“
Prof. Dr.-Ing. Susanne Edinger, Architektur-Dozentin und
stellvertretende Leiterin der Akademie für Hochschullehre
Aber auch Motivationsprobleme tauchen bei den Studierenden
immer wieder auf. Der erste Strich auf der weißen Seite der
Thesis, sich zum Lernen für die Prüfung aufraffen – wie kriege
ich meinen inneren Schweinehund mit ins Boot? „Man muss
zwischen Bauchgefühl und Vernunft vermitteln“, erklärt Prof.
Edinger ihr Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Dazu nutzt sie in
ihren Coachingsitzungen Bilder, die Assoziationen auslösen, die
man mittels dieses Bildes immer wieder wachrufen kann.
Zürcher Ressourcenmodell nennt sich diese Technik, die Prof.
Edinger auch bei ganzen Studierendengruppen einsetzt, um sie
zu motivieren.
„Was hast du mit dem Studenten gemacht? Er war wie verwandelt
in der Prüfung!“, wunderte sich z. B. Gesa Kukowski von der
Fakultät für Angewandte Therapiewissenschaften nach dem
Coaching. Auch die Rückmeldungen der Studierenden sind sehr
positiv: „Endlich habe ich die Klausur bestanden – vielen Dank!“
53
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
DIE PRÜFUNG WIRD
ZUM LOKALTERMIN
E
„Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation“ im Studiengang
Kindheitspädagogik stellte als Prüfungsleistung die Aufgabe,
einen öffentlichen Elternabend im Interkulturellen Zentrum
vorzubereiten und durchzuführen. Die SportmanagementStudierenden analysierten die Kommunikation von Sportbusi­
ness-Unternehmen wie z. B. dem Racket Center Nußloch, die
angehenden Ingenieure beschäftigten sich mit der Produktions­
kostenoptimierung in namhaften Industrieunternehmen und die
Psychologie-Studierenden erarbeiteten mit der Unternehmens­
beratung Krähberg Consulting Maßnahmen zum Demografie­
management. Auch die Architektur-Studierenden stellten sich
spannenden Praxisaufgaben: Im Projekt „L´Urban – Architektur,
Stadt, Mensch“ setzten sie sich mit der Architektur von
Ludwigshafen auseinander (siehe Seite 17) und produzierten
insgesamt vier Filme dazu. Unter dem Juryvorsitz von Prof. Dr.
Christian Johannsen und dem Dozenten Norman Glutsch von
in wesentlicher Baustein von CORE ist das Constructive
Alignment: Die Prüfungsmethode passt zum Lernstoff.
Beispiele für diese Prüfungsformen sind Fallstudien,
Präsentationen oder Rollenspiele. In der „Jury“, die die
Prüfungen mit den Professoren abnimmt, sitzen auch
die Vertreter der Unternehmen selbst – die Prüfung wird zum
Lokaltermin. Durch diese Praxisprojekte profitieren Studierende
und Verantwortliche aus der Wirtschaft gleichermaßen: Die
Studierenden erhalten die Chance, mit einem namhaften
Unternehmen zusammenarbeiten zu dürfen – das motiviert. Sie
lernen Eigenverantwortung, Selbstorganisation und entwickeln
ihre Persönlichkeit weiter. Die Mitarbeiter des Unternehmens
erhalten im Gegenzug Einblick in womöglich unverbrauchte
Ideen und können besonders vielversprechende Studierende
vor ihrer Graduierung für ihr Unternehmen begeistern.
Um nur einige Beispiele zu nennen: Die Lehrveranstaltung
54
CORE
Unternehmensplanspiel
Praktikumsmesse
Praxisprojekt UHU
Studierende des Internationalen Mittelstandsmanagements
beschäftigten sich fünf Wochen lang mit dem Thema Markenar­
chitektur. Projektleiter aufseiten der Fakultät für Wirtschaft war
Prof. Klaus H. Richter. Bernd Zimmer, Corporate Marketing
Director, und Martin Wilhelm, Product Manager Corporate
Marketing bei UHU, überzeugten sich selbst bei der Ergebnisprä­
sentation im Großen Hörsaal von den Fähigkeiten der Studieren­
den. Die Auftraggeber waren begeistert. „Das war großes Kino“,
fasste Bernd Zimmer die Präsentationen zusammen. „Zum Teil
könnten Sie hier auch sofort als Junior Product Manager
anfangen. Ihrer beruflichen Perspektive steht nichts im Wege!“
der Fakultät Wirtschaft „übernahmen“ 200 Bachelor-Studieren­
de der Betriebswirtschaftslehre im Planspiel ein Unternehmen,
das Kopiergeräte herstellt. Hier waren Problemlösungsfähig­
keit, Führungs­­kompetenz, Kritik- oder Präsentationskompeten­
zen gefordert: „Learning business by doing business“. In den
The­rapiewissenschaften arbeiten die Studierenden direkt in
der Lehr­ambulanz am Patienten oder in Klinikeinrichtungen
mit. So manchem hat sich hier bereits ein künftiger Arbeitsplatz
erschlossen.
Ob Projekte mit der Oculus Rift, ob Präsentationen auf der
gamescom oder beim Best Game Award – auch die Informatiker
haben die Praxis fest in ihrem Studienalltag verankert. Die
Sozial- und Rechtswissenschaften veranstalten in jedem Jahr
eine Praktikumsmesse im Rahmen der Reihe „SRH Campus
Business & Law“.
„DAS WAR GROSSES KINO.“
Bernd Zimmer, Corporate Marketing Director, UHU
55
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
CORE 2.0
Die Hochschule auf dem Weg zur Digitalisierung
D
Interaktivität insbesondere zwischen den Lernenden fördert.
Eine Video-Plattform wäre ein mögliches Tool dazu. Die
Fakultät für Informatik hat das Konzept hierfür beim Stifterver­
band für die Deutsche Wissenschaft eingereicht. Mit Erfolg: Das
Team wurde für Januar 2015 eingeladen, CORE 2.0 bei der
öffentlichen Jurysitzung zu präsentieren, neben zwölf weiteren
deutschen Hochschulen und als einzige private Institution.
as CORE-Prinzip bedingt durch die Kompetenzorien­
tierung einen Mix an aktivierenden Lehr- und
Lernmethoden. So ist es nur konsequent, das
Studienmodell auch digital weiterzudenken. Anfang
2014 hat sich die Information-Systems-and-LearningGroup (ISLG) gebildet, die als Kompetenzzentrum die Digitalisie­
rung an der SRH Hochschule Heidelberg vorantreiben will. Dabei
arbeitet die Gruppe eng mit der Akademie für Hochschullehre
zusammen. Das Intranetangebot „Portal Plus“ ermöglicht
bereits Einblicke in Prüfungsergebnisse und Stundenpläne,
bietet aber auch Lernräume, Austauschmöglichkeiten in den
Lerngruppen und allgemeine Informationen aus dem Hochschul­
leben. Dieses Portal soll sukzessive ausgeweitet werden: CORE
2.0 soll über einen Zeitraum von zehn Jahren die Arbeit in
Verwaltung und Lehre an der Hochschule durch moderne
Digitalisierungsinstrumente aktualisieren und verbessern. So
sollen die Studierenden beim Erwerb von Fach- und Selbstkom­
petenzen optimal unterstützt werden – und dies ein Leben lang.
„WIR SIND DABEI! – VOM STIFTERVER­
BAND AUSGEWÄHLT, GEHÖREN WIR MIT
UNSERER DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE
CORE 2.0 IN DER HOCHSCHULLEHRE ZU
DEN BESTEN DEUTSCHLANDS.“
Die Digitalisierungsstrategie der SRH Hochschule Heidelberg
gründet somit auf folgenden Zielen: eine optimale Lernumge­
bung zu schaffen, eine Lerngemeinschaft zu initiieren und
lebenslanges Lernen zu fördern. Schließlich sollen Wissen und
Anwendungen heutzutage jederzeit und überall verfügbar sein.
Gamification – so lautet das Schlagwort der Zukunft – stellt
dabei eine der Methoden dar. Sie setzt die Annahme voraus,
dass ein spielerischer Ansatz die Merkleistung und die Motivati­
on steigert. So lernen die Studierenden künftig auch mit
Online-Quiz oder Trivial Pursuit am PC oder Tablet. Unterschied­
lichste E-Klausuren sind im modernen Testcenter möglich. Die
Hochschule wird als Learning Community begriffen, die die
Prof. Dr. Gerd Moeckel,
Dekan der Fakultät für Informatik
56
CORE
ZU GAST AUS
ALLER WELT
An der SRH Hochschule Heidelberg
P
raxisnähe ist eine der wichtigsten Säulen des COREPrinzips, denn welche Kompetenzen wirklich für die
berufliche Karriere nötig sind, das wird am stärksten in
der Berufswelt selbst deutlich. Wer könnte das besser
vermitteln als die Vertreter des jeweiligen Berufsstandes
selbst? An der SRH Hochschule Heidelberg referieren regelmäßig
Gäste aus aller Welt über ihre Erfahrungen und verknüpfen damit
anschaulich und hochaktuell die Theorie mit der Praxis. Dr.
Karsten Nohl zum Beispiel, ehemaliger Elektrotechnik-Student der
SRH Hochschule Heidelberg und Mitglied des Computer Chaos
Clubs, zeigte live, wie sich die Software von Mobiltelefonen
knacken lässt und hackte ein SMS-Gespräch – spätestens jetzt
sind die Studierenden sensibilisiert für einen sicheren Umgang mit
den mobilen Medien. Auch Dr. Paschalis Papagrigoriou (Empelor
GmbH in der Schweiz) ging auf die Sicherheit von Handys ein.
Dr. Paschalis Papagrigoriou
Wie von Geisterhand gesteuert bremsen die Autos an Ampeln,
kurven durch Kreisverkehre, parken selbstständig ein und
umfahren Hindernisse: Das autonome Fahren ist bei den
Automobilmessen weltweit eine Revolution. Prof. Dr. Ralf G.
Herrtwich, Projektleiter bei Daimler Benz, stellte diese in der SRH
Hochschule Heidelberg vor. Auch China war Thema in Heidel­
berg. Nicolai Nielsen (LL.M., MBA) machte klar: „China ist
längst die stärkste Wirtschaftskraft der Welt. Darauf müssen
wir uns einstellen und die deutsch-chinesischen Beziehungen
dringend verbessern.“ Er hat in Eisenach Opel aufgebaut, doch
seine Vita weist noch mehr Leitungspositionen bei renommier­
ten Unternehmen auf, von Alcatel über General Motors und die
Deutsche Bank bis hin zum amerikanischen Außenministerium:
Louis R. Hughes berichtete fesselnd von seinen Erfahrungen
direkt nach der Wende – und zeigte damit, wie eng BWL,
Management, Geschichte und Politik zusammenhängen.
Louis R. Hughes
Ob einen Drehbuchautor für crossmediale Storys oder einen
Mitarbeiter bei Airbus im Bereich 3D-Visualisierung – auch die
Fakultät Informatik lädt immer wieder spannende Kollegen aus
der Praxis ein, die die Studierenden in die große weite Wirtschafts­
welt entführen, z. B. mit Richard Schmidt in den Bereich Defence
and Space bei Airbus oder in das Thema Leveldesign mit Falko
Löffler. Die Studierenden indes zeigten, dass nichts mehr
motiviert als die Verbindung der Theorie mit der Praxis – das
ist CORE live, und zwar über alle Studiengänge hinweg.
Falko Löffler
57
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
FORSCHEN IST LERNEN!
SRH Hochschule Heidelberg bietet optimale Forschungsrahmenbedingungen
Forschung und Entwicklung sind ein zentraler und lebendiger Bestandteil der SRH Hochschule Heidelberg.
Die wissenschaftliche Vernetzung in Forschung und Lehre und der intensive Dialog mit der Industrie schärfen
nicht nur das Profil der Hochschule, sie sind gleichzeitig auch Garant für die hohe Ausbildungsqualität.
Wir schaffen Freiräume durch neue Strukturen!
Wir geben der Forschung ein Zuhause!
„Wir sind Treiber für die Entwicklung innovativer, interdisziplinä­
rer Forschungsaktivitäten als integrativer Bestandteil unseres
CORE-Prinzips“, beschreibt Adrian Thöny, Leiter des Bereichs
Qualität und Entwicklung, das Selbstverständnis des Zentralen
Forschungsbüros. Das Zentrale Forschungsbüro (ZFB) unterstützt
strategisch, organisatorisch und operativ den gesamten Prozess
der Forschung – von einer Erstberatung zu Fördermöglichkeiten
über die Projektdurchführung bis hin zur Verwertung der Ergebnisse.
„Im ZFB laufen alle Fäden der SRH Forschungsaktivitäten
zusammen“, sagt Dr. Eike-Marie Nolte, Forschungsmanagerin
an der SRH Hochschule Heidelberg. Die Forschungskommission
(FoKo), der neben den Forschungsbeauftragten auch das ZFB
angehört, bildet das zentrale Gremium zur Gestaltung der
Forschungskultur an der SRH Hochschule Heidelberg. Im Rahmen
des ersten Forschungsworkshops am 16.04.2014 wurde mit der
Verabschiedung des Forschungspapiers „Verbesserung der
Forschungsrahmenbedingungen“ ein wichtiger Meilenstein
erreicht. Das Papier beinhaltet zum einen die grundlegenden,
gemeinsamen Forschungsvisionen, -missionen und -positionen
der SRH Hochschule Heidelberg und zum anderen einen umfas­
senden Maßnahmenkatalog zur internen Forschungsförderung.
Im Jahr 2014 wurde mit der Gründung des Forschungsinstituts
für Gesundheit und Psychodiagnostik (GEPSY) die erste zentrale
Forschungseinrichtung an der SRH Hochschule Heidelberg
eingerichtet. Unter dem Dach von GEPSY werden die kooperati­
ven, interdisziplinären Forschungsaktivitäten zunächst in den
Pilot-Bereichen Gesundheit, Rehabilitation und Psychodiagnostik
gebündelt. Ziel ist es, strukturelle Bedingungen zu schaffen, in
denen Forschung zu einem Kerngeschäft der Hochschule reifen
kann. „Innerhalb des Instituts ist es uns erlaubt, neue Modelle von Personaleinsatz und Projektmanagement zu denken.
Innerhalb der vorhandenen Strukturen ist das nur erschwert zu
realisieren, weil gerade in der Anbahnungsphase von Projekten
die Verzahnung von Forschung und Lehre wenig zu systemati­
sieren ist“, beschreibt Prof. Dr. Rückemann seine Intention
zur Gründung des Instituts.
WIR LEBEN
FORSCHUNG!
Wir leben Forschung!
Zusammen mit der Akademie für Hochschullehre wurde am
30. April 2014 unter dem Motto „CORE meets Science Slam“
der Tag des forschenden Lernens ausgerichtet (siehe Seite 60).
FORSCHEN IST LERNEN!
WIR GEBEN DER
FORSCHUNG
EIN ZUHAUSE!
Dr. Eike-Marie Nolte und Barbara Menke koordinieren die Forschungsprojekte.
58
CORE
NAB: Studierende der Fakultät für Angewandte Psychologie
untersuchten rund 400 Probanden.
Colearning Spaces – Vernetzung von Wissen und Ort
Auf der Suche nach alternativen Konzepten und Modellen für
Wissensorte in urbanen Räumen ist das wissenschaftliche Team
um Prof. Dr. Marc Kirschbaum, Leiter des Forschungsschwer­
punktes „Neue Lernräume“ an der School of Engineering and
Architecture (siehe Seite 23). Ein besonderer Fokus liegt dabei
auf dem Potenzial innovativer Colearning Spaces (transdiszipli­
näre Lernräume), die in Analogie zu den beliebten Coworking
Spaces (geteilte Arbeitsräume) zunächst auf dem Campus der
SRH Hochschule in Heidelberg etabliert werden. „Zu unserer
großen Freude wurde das Projekt von der Internationalen
Bauausstellung Heidelberg nominiert und ist in diesem großarti­
gen Netzwerk fest verankert“, freut sich Prof. Kirschbaum über
den Erfolg dieser Idee. Mit dem Thema „Wissen | schafft | Stadt“
sind die nominierten Projekte der IBA (Internationale Bauausstel­
lung) Heidelberg bis 2022 auf der Suche nach Antworten, wie sich
der Wandel zur Wissens­gesellschaft in den Anforderungen an
den Stadtraum zeigt und wie ihm begegnet werden kann.
unter Realbedingungen trainieren und dabei wertvolle
Praxis­erfahrungen sammeln“, erläutert Barbara Menke, SRH
Projektkoordinatorin der NAB.
Depressive Jugendliche
Die Fakultät für Therapiewissenschaften setzt ihre erfolgreiche
Zusammenarbeit mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychi­
atrie des Universitätsklinikums Heidelberg fort. Gemeinsam
arbeiten die Wissenschaftler um Prof. Dr. Franz Resch (Ärztli­
cher Direktor) und Prof. Dr. Thomas Hillecke (Professor für
Klinische Psychologie) an der Entwicklung eines musiktherapeu­
tischen Manuals für die Behandlung depressiver Jugendlicher.
CORE 2.0 in den Top Ten
Die Fakultät für Informatik präsentierte stellvertretend für die
SRH Hochschule Heidelberg vor ausgesuchtem, hochkarätigem
Publikum ihre Digitalisierungsstrategie „CORE 2.0“ beim
Strategiewettbewerb Hochschulbildung und Digitalisierung.
Die vorgestellte Strategie umfasst drei Kernbereiche: (1) eine
personalisierte und adaptive Lehr- und Lernumgebung, (2)
die Hochschule als „Learning Community“ und (3) „Lifelong
Learning“ als Hochschulentwicklungs-Perspektive.
Normierung der Neuropsychological
Assessment Battery (NAB)
Mit der Normierung der NAB setzt die SRH Hochschule
Heidelberg ihre erfolgreiche Kooperation mit dem Zentrum für
Klinische Psychologie und Rehabilitation der Universität Bremen
(ZKPR) fort. Es kann jeden erwischen: Ein Schlaganfall, ein
Unfall oder eine beginnende Demenz können die Funktion des
Gehirns gravierend beeinträchtigen. Um eine maßgeschneiderte
neuropsychologische Therapie zu entwickeln, ist eine exakte
Diagnostik der noch vorhandenen Fähigkeiten und individuellen
Stärken von entscheidender Bedeutung. Die hierfür benötigten
Testverfahren basieren auf wissenschaftlichen Studienergebnis­
sen. Hierzu haben Studierende der Fakultät für Angewandte
Psychologie im Jahr 2014 rund 400 Probanden aller Altersgrup­
pen mithilfe eines neuropsychologischen Testverfahrens in den
wichtigsten Bereichen der geistigen Leistungsfähigkeit untersucht.
„Durch die aktive Mitarbeit an Forschungsprojekten können die
Studierenden im Studium erlernte Methoden und Techniken
Eine saubere Sache: Sportmanager der SRH Hochschule
Heidelberg im internationalen Dialog zum Thema
Korruption im Spitzensport
Im November 2014 fand in Melbourne (Australien) die 20.
Jahrestagung der „Sport Management Association of Australia
and New Zealand“ (SMAANZ) statt. Die Veranstaltung wurde
von der renommierten Deakin University ausgerichtet, die seit
vielen Jahren zum Netzwerk der internationalen Partnerhoch­
schulen der SRH Hochschule Heidelberg gehört. Prof. Dr.
Sebastian Kaiser und Prof. Dr. Markus Breuer von der Fakultät
für Wirtschaft stellten im Rahmen der Veranstaltung ihre
aktuellen Forschungsergebnisse zum hoch­aktuellen Thema
„Korruption bei der Vergabe der FIFA WM“ vor.
59
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
FORSCHEN MACHT SPASS!
„CORE meets Science Slam“ beim Tag des forschenden Lernens
J
Namen „CORE“ mit dem „E“ für Education erfolgreich verbin­
den? Fünf Workshops führten die Studierenden und Lehrenden
zur Diskussion und Erarbeitung von Lösungen zusammen.
edes Jahr treffen sich Studierende und Lehrende der SRH
Hochschule Heidelberg beim Tag der Lehre und des Lernens,
den die Akademie für Hochschullehre veranstaltet. 2014
stand der Tag in Zusammenarbeit mit dem Zentralen
Forschungsbüro unter dem Motto „Forschendes Lernen“,
das die wichtigen Pole „Forschung und Lehre“ sowie das „Lernen“
miteinander verband. Unter dem Slogan „CORE meets Science
Slam“ begrüßte Prof. Dr. Julia Rózsa, Leiterin der Akademie, die
rund 60 Teilnehmer. „Forschung und Lehre zu verbinden darf
auch Spaß machen“, kündigte sie an. „Es ist eine Kunst“, sagte
Prof. Dr. Gustav Rückemann, Prorektor an der SRH Hochschule
Heidelberg. „Man kann sie nicht trennen“, meinte ein Dozent.
„Es ist organisatorisch gar nicht so einfach“, sagte ein anderer.
Was ist eigentlich Forschung? Wie vermittle ich Forschung? Wo
gibt es bereits Vorzeigeprojekte, die das „R“ für Research im
Nach den Workshops wurde es heiter: Der mit 19 Preisen
ausgezeichnete Slammer Johannes Schildgen machte den
Anheizer: „Möchten Sie Pommes zu den Pommes?“ Er versetzte
sein abstraktes Informatik-Forschungsgebiet zur Entwicklung
eines Empfehlungssystems in die Praxis: Die Pommesbudenfrau
hat viel zu rechnen, wenn sie dem Kunden zu seinen bestellten
Pommes noch eine zusätzliche Kaufempfehlung geben möchte.
Burger oder Currywurst? Das ist hier die Frage. Auch Prof. Dr.
Elmar Schmidt von der School of Engineering and Architecture
begeisterte das Publikum mit seinem Slam zum freien Fall.
Am liebsten, gestand er, hätte er etwas vom Tower herunterfallen
60
CORE
lassen, was ihm natürlich versagt blieb, aber seinem mitreißen­
den Vortrag keinen Abbruch tat.
Schauspielerisches Talent zeigte die Fakultät für Wirtschaft:
Maskiert mit Mütze, Sonnenbrille und Pflaster im Gesicht,
schlüpfte Prof. Dr. Laurence Welford in die Rolle des
„O. G. Slammer“ und brachte das Publikum mit seinem gerappten
Segmentation Slam zum Jubeln. Marketing is fun, is not easy.
Obendrauf gab es auch noch Preise. So verlieh Prof. Dr. Julia
Rózsa den beiden Hochschulslammern den Kreativpreis: Sie
durften sich einen Experten auswählen, der mit den Studierenden
und ihnen einen Workshop o. Ä. gestalten wird. Im Rahmen der
Veranstaltung wurde auch der Forschungspreis 2014 für innova­
tive Ideen zur Einbindung von Studierenden in Forschungsaktivi­
täten vergeben. Prof. Dr. Carsten Diener (Fakultät für Angewandte
Psychologie) wurde für sein sehr erfolgreiches Engagement zur
frühen Einbindung Studierender in Forschungsaktivitäten im
Bereich der Psychodiagnostik im Projekt „Normierung einer neu­
ropsychologischen Testbatterie“ und seine beispielhaften Ansätze
zur praxisrelevanten Verschränkung von Lehre und Forschung
ausgezeichnet. Marco Warth (Fakultät für Therapiewissenschaf­
ten) erhielt den Preis für sein Projekt zur „Stress­reduktion durch
musikalisch gestützte Entspannungsverfahren“.
GEMEINSAM
UND MIT SPASS:
WIR VERBINDEN
FORSCHUNG
UND LEHRE.
Prof. Dr. Laurence Welford
alias O. G. Slammer
Ausgezeichnet: Marco Warth und Prof. Dr. Carsten Diener
Prof. Dr. Elmar Schmidt bei seinem Slam zum freien Fall
61
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
V. l.: Prof. Dr. Jörg Winterberg, Dr. Stijn van der Krogt, Heike Schmoll,
Richard von Manteuffel, Cynthia L. Fontaine
KOPIERER – TEXTMARKER – CORE
1. Conference on Innovation in Higher Education
E
CORE-Conference ein. Auch in der Hochschullehre gebe es
Innovationen, jedoch gehe jeder hier seinen eigenen Weg.
„Zusammen aber können wir den ganzen Wald abfackeln“,
war Prof. Winterbergs Appell an die Gäste, die Wege zusam­
menzuführen.
s ist höchste Zeit für die internationale Bildungsland­
schaft, ein Resümee zu ziehen: Vor 15 Jahren setzte
der Bologna-Prozess eine europaweite Reform in
Gang, die die Studienabschlüsse harmonisieren und
die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen auf
internationaler Ebene fördern sollte. Wie hat sich die Hoch­
schullehre seitdem verändert? Was sind die nächsten Schritte?
Hochschullehrer und -didaktiker aus aller Welt diskutierten
diese Fragen bei der 1. Conference on Innovation in Higher
Education an der SRH Hochschule Heidelberg. Die SRH
Hochschule Heidelberg hat ihre eigenen Konsequenzen aus
Bologna gezogen: Im Jahr 2012 hat die Hochschule das Studien­
modell CORE eingeführt (Competence Oriented Research and
Education), das die Studierenden zu einer höheren Employability
führt und sich dabei verschiedenster aktivierender Lehr- und
Lernmethoden bedient. Auch die internationale Bildungsbranche
diskutiert das Thema Hochschullehre intensiv. Sowohl staatliche
als auch private Einrichtungen setzen sich damit auseinander
und stellten ihre Ansätze und Modelle auf der Konferenz vor.
Etwa 70 interne und externe Gäste ließen sich zwei Tage lang
von Innovationen in der Hochschullehre inspirieren.
Blick in die Workshops
In den Workshops gaben die Referenten von Hochschulen aus
Deutschland, Finnland, den USA, den Niederlanden, Paraguay
und Großbritannien einen Einblick in ihre Innovationen. In den
USA, so erklärte Cynthia L. Fontaine von der Southern Illinois
University, habe man Bologna kaum wahrgenommen. Erst 2010
seien die Studierendenzahlen so stark zurückgegangen, dass
man sich Gedanken über die weitere Ausrichtung der Unis
machen musste. Die Law School hat es innerhalb kurzer Zeit
geschafft, den Fokus auf Kompetenzen zu legen und die
internationale Ausbildung zu verstärken: „Die internationale
Erfahrung trainiert die Hard und Soft Skills der Studierenden
sehr intensiv“, so Fontaine. Das SIU Law´s Legal Globalization
Program, das ihre Universität mit der SRH Hochschule Heidel­
berg durchführt, wird von Studierenden und Professoren
gleichermaßen geschätzt.
„Beim Lernen gibt es eigentlich nur wenige Innovationen. Der
Kopierer hat das Lernen umgekrempelt, dann kam der Textmarker,
der eine andere Art der Wissensstrukturierung möglich machte“,
führte Rektor Prof. Dr. Winterberg in seiner Begrüßung zur
Dem CORE-Prinzip widmete die Konferenz einen kompletten Block
mit vier parallel stattfindenden Workshops. Prof. Dr. Alexander
62
CORE
Podiumsdiskussion: „Wie viel Innovation
braucht Hochschullehre?“
Jaroschinsky (BWL) berichtete im Workshop über die Modulum­
strukturierung im Sinne von CORE. Prof. Dr. Marc Kirschbaum
und Katja Ninnemann (Architektur) beschrieben, wie die neuen
Lehr- und Lernmethoden auch Räume verändern: Gruppenar­
beitsräume und kleine Lernecken gewinnen an Relevanz.
Carolin Sutter und Marcel Crisand (Sozial- und Rechtswissen­
schaften) stellten Beispiele wie Lerntagebücher vor und diskutier­
ten die Rolle der Benotung: „Das Ziel der Lehrenden – Kompe­
tenzgewinn – muss mit dem Ziel der Studierenden – gute Noten
– übereinstimmen.“ Prof. Dr. Jörg Winterberg, Prof. Dr. Julia
Rózsa und Adrian Thöny, Bereichsleitung Qualität und Entwick­
lung, ließen die Workshopteilnehmer ganz CORE-konform
mitarbeiten, um den Changeprozess zu demonstrieren, den ein
neues Lehr- und Lernmodell mit sich bringt. „Geben Sie den
Gegnern eine Insel“, so lautete ein Rat, um die Rollen in diesem
Prozess aufzufangen und alle einzubinden: Missionare, aktiv
Gläubige, Opportunisten, Untergrundkämpfer, offene Gegner,
Emigranten und gleich­gültige Zuschauer. Auch in Finnland steht
Kompetenzorientierung ganz oben. An der Åbo Akademi
University School of Business and Economics in Turku arbeiten
die Studierenden in interdisziplinären Teams zusammen, die ein
neues Produkt für einen realen Auftraggeber auf den Markt
bringen. „We have amazing results“, berichteten die Referen­
ten. Die Keynote von Dr. Stijn van der Krogt von der Universidad
Paraguayo Alemana vermittelte anschaulich, vor welchen
Problemen die Hochschulen in Südamerika stehen. Hier fehlt es
schlichtweg bereits am gut ausgebildeten Lehrpersonal.
Mit einer Podiumsdiskussion, moderiert von der FAZ-Bildungs­
journalistin Heike Schmoll, ging die Konferenz zu Ende. Prof. Dr.
Jörg Winterberg beschrieb das CORE-Prinzip nochmals
eindrücklich: „Wir haben den Studiengang von hinten aufge­
zäumt. Das macht andere Methoden und eine neue Rollendefi­
nition der Lehrenden notwendig.“ Auch in Paraguay suchen die
Unternehmen nach Mitarbeitern mit Kompetenzen, bestätigte
Dr. Stijn van der Krogt. Hier ist die Jugendarbeitslosigkeit
extrem hoch, weshalb der Kompetenzansatz auch für die
internationale Employability eine besondere Relevanz hat. „Wir
müssen weiter gehen, als bloß Wissen zu vermitteln“, äußerte
sich Cynthia L. Fontaine. Die Vorbereitung auf die Karriere sei
extrem wichtig, dazu müssten Studierende und Professoren sehr
eng zusammenarbeiten. Richard von Manteuffel, Head of HR
Learning & Organizational Development bei Roche Diagnostic,
brachte die Perspektive der Wirtschaftsunternehmen mit in die
Runde. „Wir brauchen Forschungs- und Projektmanagement­
fähigkeiten“, sagte er. „Das Wissen ist nur noch der Rahmen.“
Für ihn als Arbeitgeber zählen neben den Abschlussnoten die
Projekterfahrung und die interkulturelle Kompetenz. „Bologna
hat etwas angestoßen, was noch nicht fertig ist.“
Eine Teilnehmerin der Konferenz resümierte: „Das Problem an
den Universitäten ist, dass Forschung immer noch anerkannter
ist als die Lehre. Wir bräuchten eigentlich eine Exzellenzinitiati­
ve zur Lehre, um hier mehr zu tun.“ Vielleicht war die Konferenz
ja ein erster Schritt dazu – der Wald ist noch lange nicht
abgefackelt. 2016 soll die nächste CORE-Conference an der
SRH Hochschule Heidelberg stattfinden.
DAS PROBLEM AN DEN UNIVERSITÄTEN
IST, DASS FORSCHUNG IMMER NOCH
ANERKANNTER IST ALS DIE LEHRE.
WIR BRÄUCHTEN EIGENTLICH EINE
EXZELLENZINITIATIVE ZUR LEHRE,
UM HIER MEHR ZU TUN.
63
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
4
0
Das „Science Forum“ ist eine offene Halle, die als Bindeglied
zwischen „Science Tower“ und „Science Arc“ fungiert. Es ist als Ort
der Begegnung konzipiert und bietet auf einer Fläche von 690 m2
variable Nutzungsmöglichkeiten.
64
Der globale Campus
—
INTERNATIONALES
Internationales
Die SRH Hochschule Heidelberg ist wie ein offenes,
globales Gebäude, das sich mit der Bewegung seiner
internationalen Bewohner ständig verändert.
Das International Office ist ein lebendiges und konstruktives
Servicebüro, aus dem heraus internationale Studienprogramme
entwickelt werden, um die Auslandserfahrung der Studierenden
und die Zahl internationaler Studierender weiter zu erhöhen.
Hier werden zentrale Veranstaltungen wie die International
Week organisiert, die auch 2014 wieder zu einem großen Erfolg
geworden ist. Was „Incoming“ und „Outgoing“ students im
vergangenen Jahr an der SRH Hochschule Heidelberg und in
Partnerhochschulen erleben durften, erfahren Sie auf den
nächsten Seiten.
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
GLOBAL DENKEN, GLOBAL STUDIEREN
Internationalisierung durch SRH Partnerhochschulen für Studierende und Lehrende
U
„Mit unserer Arbeit beseitigen wir Mobilitätshindernisse wie
Finanzierungsprobleme, Sprachbarrieren oder auch einfach die
Angst vor dem Ungewissen“, sagt Bettina Pauley. Durch die
Vermittlung von Stipendien für über 40 europäische ErasmusPartnerhochschulen und von weiteren Fördermitteln für mehr
als 20 außereuropäische Kooperationen sowie Sprachkursange­
boten konzentriert sich das International Office auf die Beseiti­
gung der Hürden für „Outgoing Students“. Ein anderer Schwer­
punkt ist die intensive Betreuung der „Incoming Students“, die
an der SRH Hochschule Heidelberg ein Auslandssemester
absolvieren. „Durch diese Aufenthalte generieren wir auf
dem Campus eine zunehmende Internationalisierung, die für
Studierende und Lehrende eine Bereicherung darstellt. Unsere
alljährliche International Week ist für alle ein Highlight.“
nsere global vernetzte Welt stellt immer höhere
Anforderungen an die Fachkräfte von morgen.
Um den Austausch und die weltweite Mobilität
von Studierenden und Lehrenden zu fördern, treibt
die SRH Hochschule Heidelberg ihre Internationali­
sierung konsequent voran. Ein ständig wachsendes Netzwerk
exzellenter Partnerhochschulen und intensive Betreuung durch
das International Office der Hochschule sind der Garant für
diese dynamische Entwicklung.
„Internationale Erfahrungen sind für die Persönlichkeitsbildung
ein wichtiger Faktor“, weiß Bettina Pauley, Leiterin des
International Office der SRH Hochschule Heidelberg. Die
Betriebswirtschaftlerin hat unter anderem an der amerikanischen
Boise University gelehrt und berät Studierende und Lehrende
bei der Gestaltung und Finanzierung von Auslandsaufenthalten.
„Der Austausch mit unseren Partnerhochschulen erweitert
den Horizont, schafft Weltoffenheit und ermöglicht wertvolle
Einblicke in andere Kulturen und Sichtweisen.“
„INTERNATIONALE ERFAHRUNGEN SIND
FÜR DIE PERSÖNLICHKEITSBILDUNG EIN
Die SRH Hochschule Heidelberg unterstützt daher das ehrgeizige
Vorhaben des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes,
die Auslandsmobilität deutscher Studierender in den nächsten
Jahren weiter deutlich zu erhöhen.
WICHTIGER FAKTOR.“
Bettina Pauley, Leiterin des International Office
www.hochschule-heidelberg.de/de/
internationales/partnerhochschulen
66
Internationales
Als modernste Hochschule Großbritanniens
ausgezeichnet: SRH Partnerhochschule
Coventry University
Den Austausch von Professoren (faculty exchange) und
Studierenden (student exchange) regeln internationale Partner­
schaftsverträge. Sie bilden die Plattformen, auf denen die
einzelnen Kontakte individuell gelebt und vertieft werden.
Die internationalen Partnerschaften werden inhaltlich von
den einzelnen Fakultäten gestaltet. Sie beruhen zumeist auf
persönlichen Kontakten der Lehrenden. Die Vernetzung mit
Partnern in Industrie und Wirtschaft direkt vor Ort gewährleis­
tet auch international den Praxisbezug, der zur Schaffung von
Job­chancen führt und letztendlich zu einem weiteren Ziel der SRH
Hochschule Heidelberg: der Internationalisierung der Forschung.
„A World of Opportunity“ – mit dieser Headline empfängt die
modern designte Webseite der Coventry University ihre Besucher.
Tatsächlich bietet die Hochschule der britischen Großstadt in
den West Midlands eine ganze „Welt“ eindrucksvoller Möglich­
keiten. Das reicht von der innovativen und richtungsweisenden
Campus-Architektur bis hin zu sinnvollen Details wie ergonomi­
schen Arbeitsplätzen, Lernecken mit Sitzsäcken oder „einem
Labor, das aussieht wie ein Theater“, wie Prof. Dr. Katja Kuhn
berichtet. „Das Gebäude der Fakultät Engineering and Compu­
ting, das vor drei Jahren gebaut wurde, ist wirklich traumhaft“,
sagt die Wirtschaftsingenieurin, die sich auch darüber freut,
dass jedes Jahr drei bis vier Studierende aus Heidelberg hier
Auslandserfahrung sammeln können. Im Herbst 2014 hat
die erste Doktorandin der SRH Hochschule Heidelberg in
Coventry ihre Promotion abgeschlossen. Sie profitierte von
der innovativen Ausrichtung der University, die 2014 zur
modernsten Hochschule Großbritanniens gewählt wurde und
für Studierende der SRH nun ein besonders attraktives
Studienumfeld bietet.
WELL DONE,
COVENTRY!
INFOS: www.coventry.ac.uk
67
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
NEUN „OUTS“, VIER „INS“
Baden-Württemberg-Stipendien verliehen
S
o viele Baden-Württemberg-Stipendien gab es noch
nie: Vor allem dank der Fakultät für Wirtschaft, die
in diesem Jahr sieben Studierende ins Ausland schickt,
vergibt die Baden-Württemberg-Stiftung neun
Outgoing- und vier Incoming-Stipendien, die je vier
Monate lang 520 Euro für Bachelor-Studierende und 600 Euro
für Master-Studierende zur Verfügung stellen.
Die Baden-Württemberg-Stiftung verleiht das Stipendium an
begabte Studierende, die sich für einen Studienplatz an einer
ausländischen Hochschule beworben haben. Auch ausländische
Studierende, die in Baden-Württemberg ein Auslandssemester
absolvieren, haben die Chance auf die Unterstützung ihres
Aufenthalts.
Die Outgoing-Stipendiaten: David Badziong, Kerstin Blachnik,
Torsten Fallot-Burghardt, Nardos Gebreamlack, Felix Kirsch­
stein, Sandra Lottko, Patrick Poganatz, Kirstin Schimmelpfennig
(Soziale Arbeit) sowie Daniela Falvay (Musiktherapie). Dank
dieser Stipendien können die Studierenden nun die Partner­
hochschulen der SRH in Ithaca, Fullerton, in Südkorea und
der VR China sowie die California State University in den USA
besuchen. Die vier Incoming-Stipendien gehen an Brittani
Berch-Schmidt und Christina Fortunato von der Chatham
University, USA, und Kelsey Moriarty, Butler University, USA,
die ab Herbst bzw. ab Januar 2015 an der Fakultät für Wirt­
schaft studieren werden sowie an Cameron Rankin aus Ohio /
USA, der ab 2015 eine Forschungstätigkeit bei den Musikthe­
rapeuten aufnehmen wird.
DIE BADEN-WÜRTTEMBERG-STIFTUNG
VERLEIHT DAS STIPENDIUM AN
BEGABTE STUDIERENDE, DIE SICH
FÜR EINEN STUDIENPLATZ AN EINER
AUSLÄNDISCHEN HOCHSCHULE
BEWORBEN HABEN.
„STUDENT POWER
from the Tower, hey hey hey“
Internationale Studierende aus Indien, Pakistan, dem Iran, den
USA, der VR China und Deutschland nahmen im Juli am
Drachenbootrennen auf dem Neckar teil.
68
Internationales
INTERNATIONAL WEEK
mit 250 Teilnehmern
D
Baklava, griechische Oliven, holländischer Gouda, Chips aus
England – hinterher konnte keiner mehr „papp” sagen.
ie International Week hat alles, was einen guten
Film ausmacht: Höhen, Tiefen, Action und Lehrrei­
ches”, fasst Sinan Öztas zusammen, der gemeinsam
mit 15 weiteren wissenschaftlichen Hilfskräften das
„
International Office bei der Ausrichtung des Events
2014 unterstützte. 250 Teilnehmer aus 26 Ländern nutzten das
vielfältige Programm mit Ausflügen zu Audi, SCA oder Mercedes,
Stadtführungen in Ladenburg und Heidelberg. Neben spannen­
den Vorträgen, z. B. von Keynote Speaker Florian Weste,
SixSigma Master Black Belt bei John Deere, gab es ein breit
gefächertes englischsprachiges Kursangebot mit Dozenten aus
Europa, den USA und Asien.
„Die International Week ist für uns eine perfekte Kontaktpflege
zu den Partnerhochschulen”, blickt die Leiterin des International
Office, Bettina Pauley, zurück und ergänzt: „In einem internati­
onalen Team zu studieren und zu arbeiteten ist eine optimale
Vorbereitung auf das Arbeitsleben in einer globalen Welt, denn
jede Nationalität hat andere Herangehensweisen an Aufgaben
und Probleme.“
Für die studentische Hilfskraft Lisa Striebeck war das „Internatio­
nal Tasting“ das Highlight der International Week: „Es war
interessant, welche Speisen die Studierenden aus den verschie­
denen Ländern mitgebracht haben. Die Stimmung war super
und die Dinge, die ich probiert habe, waren sehr lecker!” Der
Renner war das finnische Modegetränk „Original”, eine Mischung
aus Grapefruitsaft und Gin. Die finnischen Gäste hatten sich
240 Dosen schicken lassen, die der Hersteller gesponsert hat.
250 TEILNEHMER AUS 26 LÄNDERN
– DAS VIELFÄLTIGE PROGRAMM
DER INTERNATIONAL WEEK ERFREUTE
SICH GROSSER BELIEBTHEIT.
69
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
GELUNGENER START
IN PARAGUAY
W
Die ersten Lehrbeauftragten aus Deutschland waren bereits als
Gastdozenten an der UPA. Auch hier wird das CORE-Prinzip
etabliert – die Studierenden lernen in 5-Wochen-Blöcken und
aktivierende Lern- und adäquate Prüfungsformen gehören fest
ins Programm. Prof. Dr. Julia Rósza war im Herbst 2014 vor Ort,
um gemeinsam mit den Lehrenden Standards für das Studien­
modell voranzutreiben. „Die Sozialisation der Lehre ist noch
sehr viel konservativer als hierzulande“, berichtet die Leiterin
der Akademie für Hochschullehre an der SRH Hochschule
Heidelberg. Es sei eine sehr heterogene Gruppe von 20
Lehrenden, die nicht nur eine neue Hochschule und neue
Studiengänge, sondern auch eine ganz andere Art des Lernens
und Lehrens aufbauen wollen. „In Paraguay gibt es über 40
private Hochschulen. Dagegen muss sich die UPA gut abgren­
zen“, erklärt Prof. Rózsa, die vor Ort einen straffen Zeitplan zu
bewältigen hatte, von Workshops an der Hochschule über ein
Meeting mit Vertretern des Wissenschaftsministeriums bis hin
zu einem Vortrag vor dem Consejo Nacional de Ciencia y
Tecnología (CONACYT). Bei der Implementierung von CORE sei
es aber auch wichtig, die Arbeitsmarktbedingungen vor Ort zu
berücksichtigen. „Zuweilen sind die Studierenden von unserem
Weg zur Selbstständigkeit irritiert. Aber die UPA ist eine ganz
besondere Hochschule, wo CORE immer mehr mit Leben gefüllt
wird.“ So tragen die Studierenden und Professoren an der
ersten deutsch-paraguayischen Universität dazu bei, den
deutsch-südamerikanischen Wirtschaftsbeziehungen eine neue
Qualität zu verleihen.
asser, das zum Wasser geht.“ So lautet die
Übersetzung des guaranischen Wortes
Paraguay – der Río Paraguay fließt von Norden
nach Süden durch das südamerikanische Land.
Jetzt geht auch die SRH in Heidelberg an den
„
Río Paraguay: Im April 2014 hat die Holding die erste deutschparaguayische Hochschule in der Hauptstadt Asunción eröffnet: die
Universidad Paraguayo Alemana (UPA). Hier werden Betriebswirte
und Wirtschaftsingenieure ausgebildet. Für 2016 ist die Einfüh­
rung eines Studiengangs im Bereich Informatik geplant. Der
deutsche Wissenschaftsrat hat die UPA geprüft und ihr das
Gütesiegel verliehen, das Wissenschaftsministerium von
Baden-Württemberg hat die Universität staatlich anerkannt.
Im ersten Studienjahr haben knapp 60 junge Leute ihr Studium
aufgenommen. Langfristig sind bis zu 750 Studienplätze vorgese­
hen. Unterrichtet wird auf Spanisch, Englisch und Deutsch, die
Abschlüsse richten sich nach dem international anerkannten
Bachelor- und Mastersystem. Die Studierenden verbringen
zwei Studiensemester an einer SRH Hochschule in Deutschland,
zum Beispiel in Berlin oder Heidelberg. In dieser Zeit absolvie­
ren sie ein Praktikum in einem Unternehmen und schreiben
eine Abschlussarbeit in deutscher Sprache. Das Interesse an
dem deutsch-paraguayischen Studienangebot ist groß, erklärt
Prof. Dr. Jörg Winterberg: „90.000 Haushalte in Paraguay sind
deutschsprachig. Die Studierenden sind begeistert von der
Universität und den Möglichkeiten, die sich ihnen dort bieten.“
70
Internationales
GROSSZÜGIGES STIPENDIENPROGRAMM
für saudi-arabische Studierende
S
sche Austauschdienst (DAAD) hat sich dabei um alles geküm­
mert. Sprachschule, Bewerbungen an den Universitäten und
Studienkolleg.
tipendien sind eine Möglichkeit zur Finanzierung des
Studiums. Dabei kommt es jedoch nicht nur darauf an,
grundsätzlich zu studieren, sondern einige Stipendien
ermöglichen es, in fremden Ländern und Kulturen das
Studium zu absolvieren und vor allem neue Erfahrun­
gen zu sammeln.
Besonders schätzen die beiden Studenten dabei ihr Umfeld.
„Die Stadt Heidelberg ist sehr multikulturell, was mir sehr gut
gefällt und die Stadt für uns ideal macht“, so Turki Khalid
Almaiman. „Ich finde insbesondere das CORE-Modell sehr gut.
CORE ist für mich besser als ein normales Studiensystem. Die
regelmäßigen Prüfungen und das aktive Studium sind für mich
ein großer Vorteil.“
Ein solches Stipendium haben zwei Studierende an der SRH
Hochschule Heidelberg erhalten. In ihrem Ursprungsland SaudiArabien, wird seit 2005 mit dem „King-Abdullah-ForeignScholarship“-Programm die internationale Mobilität der
Studierenden gefördert. Rund 70.000 Studierende werden
derzeit bei ihrem Studium außerhalb Saudi-Arabiens unterstützt.
Jungen und Mädchen wird der Zugang zu dem Programm vor
allen Dingen durch sehr gute Leistungen in der Schule gewährt.
Das Stipendium fokussierte zunächst Gesundheitsfächer, hat
nun aber auch andere Naturwissenschaften und den Bereich
Wirtschaft integriert.
Einen Antrag auf Verlängerung des Stipendiums, um es mit einem
Master fertigzustellen, haben die beiden Studenten bereits gestellt.
Ein weiterer Auslandsaufenthalt ist ebenfalls denkbar für sie.
Profitiert haben von dem Programm Gasim Hassan, der seit 2010
Betriebswirtschaftslehre an der SRH Hochschule Heidelberg
studiert, sowie Turki Khalid Almaiman – ein Maschinenbaustu­
dent, der bereits in Tübingen, Leipzig und Düsseldorf studiert hat.
Dass gute Leistungen benötigt werden, bestätigen auch diese
beiden Studierenden. Während des Studiums müssen sie ebenfalls
einen gewissen Notendurchschnitt halten. Der Deutsche Akademi­
V. l.: Turki Khalid Almaiman und Gasim Hassan
DAAD-PREIS
Mit der Verleihung des DAAD-Preises soll einer breiteren
Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, welche Bereicherung
ausländische Studierende und Doktoranden für die Hochschul­
gemeinschaft darstellen.
Shashikant Nigam, Student der Angewandten Informatik, hat den
DAAD-Preis für besondere Leistungen an der SRH Hochschule
Heidelberg erhalten. Prorektor Prof. Dr. Gustav Rückemann (2.v.r.)
übergab ihm den mit 1.000 Euro dotierten Preis. Dipl.-Ing. Jan
Maltry (links) und der Dekan der Fakultät für Informatik, Prof. Dr.
Gerd Moeckel (rechts), gratulierten ihm sehr herzlich.
71
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Durch den Einsatz von umweltfreundlichen Baumaterialien sowie
die Möglichkeit, räumliche Bedingungen selbst zu regulieren,
werden Umwelt und Energieressourcen nachhaltig geschont.
72
Die Kunst des Networking
—
NETZWERK UND
KOOPERATIONEN
Netzwerk und Kooperationen
Zur Architektur eines erfolgreichen Berufslebens
gehört auch die Pflege von Netzwerken. Die intensive
Verbindung zur Hochschule, an der man studiert,
gearbeitet oder gelehrt hat, ist dabei von besonderer
Bedeutung.
Die SRH Hochschule Heidelberg bietet „ein Dach“, unter dem
Alumni und Studierende voneinander lernen und Erfahrungen
austauschen können. Besonders fruchtbar sind diese Verbin­
dungen durch Kooperationen. Im Folgenden berichten wir
von der erfolgreichen Arbeit des Gründer-Instituts der SRH
Hochschule Heidelberg und dem Ausbau von spannenden
Netzwerken und Kooperationen, die gute Berufsperspektiven
für bestens qualifizierte Berufseinsteiger schaffen.
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
LEBENSLANGES LERNEN
Das Institut für wissenschaftliche Weiterbildung und Personalentwicklung
L
ebenslanges Lernen gehört zum Credo der SRH
Hochschule Heidelberg. So entwickelt und organisiert
das Institut für wissenschaftliche Weiterbildung und
Personalentwicklung (IWP) Angebote, die diesen
Ansatz fördern. Das Institut arbeitet dabei eng mit den
Fakultäten, externen Weiterbildungsträgern und Kundenunter­
nehmen zusammen. Zudem bieten berufsbegleitende und
grundständige Zertifikatsstudien die Möglichkeit zum lebenslan­
gen Lernen.
AKTUELLE PROJEKTE 2014 IM IWP
• Sicherheitsmanagement im Fußball – in Kooperation
mit DFB und DFL
• Systemische Laufbahnberatung – in Kooperation
mit dem Deutschen Olympischen Sportbund
• Führen in sozialen Organisationen – in Kooperation
mit der Johannes-Diakonie Mosbach, dem Landschaftsverband Rheinland, dem HPH-Netz Niederrhein sowie
dem HPH-Netz West
• Management Praxis Online® – in Kooperation
mit Malik Management St. Gallen und Job AG
• Rehabilitationsmanagement – in Kooperation mit der
Hochschule der gesetzlichen Unfallversicherung
• Coaching – in Kooperation mit der Führungsakademie
Baden-Württemberg
• Masterstudiengang „Management und Leadership“ –
in Kooperation mit der Fakultät für Sozial- und
Rechtswissenschaften der SRH Hochschule Heidelberg
Die Kompetenzbereiche des IWP sind Personalmanagement und
Personaldienstleistungen, Management und Führung, Soziale
Dienstleistungen, Qualitäts- und Risikomanagement sowie
Sicherheitsmanagement. Für die Durchführung entsprechender
Angebote hat das IWP renommierte Kooperationspartner
gewonnen, die diese Kompetenzen ergänzen:
• DFB und DFL
• Deutscher Olympischer Sportbund
• Führungsakademie Baden-Württemberg
• International Centre for Sport Security (ICSS)
• Malik Management Zentrum St. Gallen
• Deutsche Gesellschaft für Qualität
• Job AG
• Landschaftsverband Rheinland
• Johannes-Diakonie Mosbach
• Stadt Hamm
Master Management und Leadership
„Die Einführung des Studiengangs Management und Leadership
im Jahr 2014 war ein großer Erfolg für uns“, sagt der Instituts­
leiter Prof. Dr. Michael Nagy. 20 Master-Studierende gibt es seit
Oktober in diesem deutschlandweit einzigartigen Modell. Von
der Zusammenarbeit mit der Fakultät für Sozial- und Rechts­
wissenschaften profitieren alle Seiten, auch die Studierenden.
Thomas Maier zum Beispiel hängte an sein BWL-Studium an der
LMU München diesen Masterstudiengang an, um sein Persön­
lichkeitsprofil weiter zu schärfen: „Ich interessiere mich vor
allem dafür, wie man Menschen in einem Unternehmen gut
führt. Der angebotene Schwerpunkt ‚Personalmanagement‘ gab
letztlich den Ausschlag, dieses Studium aufzunehmen.“ Ihm
gefallen die kleinen Arbeitsgruppen: „Sie intensivieren den
Lernprozess und machen ein individuelles Feedback möglich.“
Aber auch das CORE-Prinzip fördere das nachhaltige Lernen.
„Management und Leadership heißt nicht nur, Inhalte zu lernen.
Vielmehr ist der Studienname im Alltag Programm. Leaders­
hip-Skills werden beispielsweise täglich gefördert, indem man
Gruppenarbeit macht, präsentiert oder auch mal seine eigene
74
Netzwerk und Kooperationen
Arbeitsmarkts spezialisiert sind, immer wichtiger. Das gilt auch
in der Branche für Personaldienstleistungen. „Eine solch
maßgebliche volkswirtschaftliche Entwicklung muss durch
entsprechende Qualifikationen auf allen Ebenen, auch der
akademischen, unterstützt werden“, weiß Prof. Nagy. Auch
nach Ende der Stiftungsprofessur ist an eine weitere Zusammen­
arbeit hinsichtlich anwendungsorientierter Forschungsbereiche
gedacht, so zum Beispiel an die Einführung eines Gütesiegels
im Personalbereich. Denn, so Prof. Nagy: „Schließlich ist es
Aufgabe der Forschung, da für Fakten zu sorgen, wo sonst nur
mediale Vorurteile geschürt werden!“
Meinung gegen die anderer verteidigt und durchsetzt.“
Johannes Groß hatte bereits seinen BWL-Bachelor an der SRH
Hochschule Heidelberg abgeschlossen. „Nun wollte ich noch
die Hard Facts und mehr über Führung und Management
lernen.“ Am CORE-Prinzip schätzt Groß, dass es zur Selbststän­
digkeit motiviert. „Die Dozenten sind sehr praxisorientiert, so
dass man hier die Werkzeuge an die Hand bekommt, um
effektiv und effizient in einem Unternehmen zu arbeiten“,
ergänzt er.
Jobcenter Hamm
Ende 2014 ist das Fachbuch „Kompetenzentwicklung in der
Personaldienstleistung – Eine Branche professionalisiert sich“
im Heidelberger Hochschulverlag erschienen, herausgegeben
von Prof. Nagy und Simon Leser in Zusammenarbeit mit der
randstad stiftung. Was brauchen Personaldienstleister, um
erfolgreich zu sein? Prof. Nagy und Leser haben 14 Experten­
interviews mit unterschiedlichen führenden Personaldienstleis­
tern geführt. Die Ansprüche sind hoch, zeigte die Studie.
Insbesondere Fach-, Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenz
werden hervorgehoben. Und hier schließt sich der Kreis mit dem
Studienmodell CORE, das die Kompetenzen zum A und O der
Karriere erhebt.
Auch zur Stadt Hamm unterhält das IWP enge Beziehungen.
Die hohe Anzahl an Langzeitarbeitslosen dort – fast 10.000
sind betroffen – erfordert neue Ansätze. Das IWP hat in einer
wissenschaftlichen Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem
Kommunalen Jobcenter Hamm (KJC) und Fachämtern insgesamt
14 Aktionsvorschläge erarbeitet: Um die Arbeitslosigkeit zu
senken, sollten die Ziele zur Integration in den Arbeitsmarkt
präziser beschrieben und ein Zielcontrolling eingeführt werden.
Das Gutachten machte deutlich, dass in Hamm wenig Möglich­
keiten bestehen Schulabschlüsse nachzuholen. Auch empfiehlt
es mehr Sprachkursangebote für Migranten. So sollte die
Zusammenarbeit des Amtes für Migration mit dem KJC neu
aufgestellt werden, ebenso wie die Kooperation mit der
Wirtschaftsförderung.
Kooperation mit dem DFB / DFL
2011 startete das Zertifikatsstudium Sicherheitsmanagement
gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dem
Ligaverband DFL. Bis 2014 sind insgesamt 52 Sicherheitsmana­
ger von 36 Vereinen der ersten und zweiten Bundesliga sowie
der dritten Liga ausgebildet worden. Darüber hinaus schult und
prüft das IWP seit 2014 Auditoren der DEKRA für das Pilotpro­
jekt „Zertifizierung des Sicherheitsmanagements im Profifuß­
ball“ des DFB. „Wir haben unsere Zusammenarbeit mit dem
DFB und DFL ausgeweitet und sind als ihr fachlicher Partner
sehr gut aufgestellt“, resümiert Prof. Nagy.
Prof. Dr. Michael Nagy,
Institutsleiter
„DIE EINFÜHRUNG DES STUDIENGANGS
Stiftungsprofessur der randstad stiftung
MANAGEMENT UND LEADERSHIP IM
JAHR 2014 WAR EIN GROSSER ERFOLG
Nach sechs Jahren ist 2014 die Stiftungsprofessur der randstad
stiftung in Kooperation mit dem Stifterverband für die deutsche
Wissenschaft ausgelaufen. „Es war eine ungewöhnlich lange
Unterstützung, die wir von der randstad stiftung erhalten
haben“, sagt Prof. Nagy. „Die Zusammenarbeit mit der Stiftung
und mit den Personaldienstleistern war sehr fruchtbar.“ Der
Schwerpunkt der Professur lag auf der akademischen Aus- und
Weiterbildung in der Personaldienstleistungsbranche. In Zeiten
demographischen Wandels und Fachkräftemangels wird die
Rolle von Personalexperten, die auf einzelne Segmente des
FÜR UNS!“
75
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
ZERTIFIKATSSTUDIENGANG
„Rehabilitationsmanagement in der gesetzlichen Unfallversicherung“
V
or nunmehr sieben Jahren entstand aus der
Kooperation der Hochschule der Gesetzlichen
Unfallversicherung Bad Hersfeld mit der SRH
Hochschule Heidelberg als gemeinsames Kind der
berufsbegleitende Zertifikatsstudiengang „Rehabi­
litationsmanagement in der gesetzlichen Unfallversicherung“.
„Dem Zertifikatsstudiengang lag und liegt die Idee zugrunde,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Träger der gesetzlichen
Unfallversicherung zu befähigen, mit den Methoden des
Case-Managements die medizinische, berufliche und soziale
Rehabilitation durch Arbeitsunfälle schwerstverletzter oder
berufs­erkrankter Menschen effektiv, aber eben auch mensch­
lich, zu steuern“, erklärt Prof. Dr. Uwe Sewerin, der als
langjähriger Studiengangsleiter seitens der Hochschule der
Gesetzlichen Unfallversicherung die Güte dieses Zertifikats­
studiengangs mit prägte.
Das gemeinsame Kind wird nunmehr erwachsen und verändert
sich: Die anfänglich elf Module wurden auf 14 Module
ausgedehnt, weitere Modifizierungen sind nicht ausgeschlos­
sen; knapp 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den
Studiengang absolviert und die nächste Runde startet am
20. März 2015, mittlerweile der achte Kurs! Der Zertifikats­
studiengang ist ein Paradebeispiel für „lebenslanges Lernen“
– und ein „Ruhestand“ des gemeinsamen Kindes ist nicht
in Sicht!
Was finden wir vor? Der Studiengang ist so bunt wie das
wirkliche Leben: Eingebunden sind Dozentinnen und Dozenten
aus verschiedenen wissenschaftlichen und verwaltungsprakti­
schen Disziplinen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
einem sozialen Sicherungssystem (Gesetzliche Unfallversiche­
rung), aber aus unterschiedlichen, selbstständigen Verwaltungen
erweitern ihre individuellen Berufserfahrungen mit hochschul­
wissenschaftlichen Erkenntnissen. Also Vielfalt und Varietät auf
allen Ebenen – der Studiengang bildet die Brücke zwischen
Wissenschaft und Praxis!
Die Rehabilitationsmanager bei der Zertifikatsübergabe
76
Netzwerk und Kooperationen
ARBEIT MIT KLEINEN PATIENTEN
Heidelberger Akademie für Psychotherapie (HAP) und Ambulanz
für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
D
ie Heidelberger Akademie für Psychotherapie bietet
nach einem abgeschlossenen Diplom-Studium in
Psychologie, Pädagogik und Sozialpädagogik eine
dreijährige Vollzeit- oder eine fünfjährige berufsbe­
gleitende Teilzeitausbildung zum Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten an. Die Ausbildung schließt mit
dem Bestehen der staatlichen Prüfung ab und führt berufsrecht­
lich zur Erlangung der Approbation (d. h. zur Erlaubnis zur
Psychotherapie-Ausübung) sowie sozialrechtlich zur Zulassung
zur kassenärztlichen Versorgung. So ist es den Absolventen
möglich, sich wie Ärzte in eigener Praxis niederzulassen und
direkt mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen abzurech­
nen. Zudem entspricht eine abgeschlossene Psychotherapieaus­
bildung mittlerweile dem Anforderungsprofil von psychothera­
peutischen Tätigkeiten in Kliniken oder Beratungsstellen. Diese
postgraduale Ausbildung ist eine praxisorientierte Ausbildung,
in deren Fokus die Vermittlung von Therapiekompetenz mit viel
Patientenkontakt steht.
In den ersten zwei Jahren sammeln die angehenden Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten erste praktische Erfahrungen in
der Behandlung von psychischen Störungen und Erkrankungen
in bis zu drei von 40 mit der HAP kooperierenden Kliniken für
Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik, für Kinderheil­
kunde, in kinder- und jugendpsychiatrischen Sozialpraxen sowie
psychotherapeutischen Praxen in der unmittelbaren Umgebung
und im Umkreis von 200 km. Abschließend werden im letzten
Ausbildungsabschnitt eigene Psychotherapien mit psychisch
kranken Kindern und Jugendlichen mit Einbezug ihrer Familien
unter fachlicher Supervision in der eigenen Institutsambulanz,
der „Ambulanz für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie“,
durchgeführt. Dies erfordert nicht nur eine enge Zusammenar­
beit mit Eltern und Geschwistern, sondern auch den Einbezug
von Kindergärten, Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen und
Jugendämtern.
„2014 WAR DAS JAHR DER MEISTEN ABSOL­
VENTEN. UNS HAT BESONDERS GEFREUT, DASS
ALLE DANACH SOFORT EINEN JOB GEFUNDEN
Die Ambulanz ist eine der größten, wenn nicht die größte
psychotherapeutische Einrichtung für Kinder und Jugendliche
im gesamten Rhein-Neckar-Kreis. Hier stellen sich jährlich im
Durchschnitt ca. 200 neue Patienten mit ihren Familien vor. Im
Jahr 2014 wurden insgesamt 453 Kinder und Jugendliche von
24 angehenden Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten
verhaltenstherapeutisch behandelt.
HABEN – OB IN KLINIKEN ODER PRAXEN.“
Prof. Dr. Helena Dimou-Diringer, Leiterin der Heidelberger
Akademie für Psychotherapie
77
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
IM STUDIUM UNTERNEHMERISCH DENKEN
Das Gründer-Institut der SRH Hochschule Heidelberg
A
„Das Interesse ist riesig“, sagt Prof. Dr. Rüdiger Fischer, Leiter
des Gründer-Instituts. Doch auch angehende Ingenieure,
Architekten, Psychologen oder Therapeuten finden in der
Gründerlehre wertvolle Inhalte für eine mögliche Selbstständig­
keit. Die Interaktion zwischen Forschung, Beratung und Lehre
sei wichtig, betont Fischer: „Wir wollen keine theoretischen
Veranstaltungen anbieten, sondern praktische Werkzeuge für
Start-up-Unternehmen oder Selbstständige an die Hand
geben.“ Den Studierenden gefällt die „vollkommene Freiheit bei
der Ideenfindung“ in diesem Fach. Daniel Rauterberg, Mentor
und Dozent des Gründer-Instituts, stellt fest: „Es sind ganz tolle
Ideen dabei, die man weiterverfolgen kann. So nimmt jeder
etwas aus den Kursen mit!“ 2014 wurde das Gründer-Lab
eingerichtet, ein Raum, in dem sich Studierende drei bis sechs
Monate lang kostenlos ausprobieren, ihre Ideen in erste
Konzepte umsetzen und sich beraten lassen können.
Im Ausland stößt dieses Konzept auf erstes Interesse:
San Diego schickt Praktikanten ins Gründer-Institut. Auch mit
der Universidad Paraguayo Alemana gibt es bereits Gespräche,
da viele Studierende aus Unternehmerfamilien stammen.
ls erste Hochschule in Deutschland will die SRH
Hochschule Heidelberg die Gründerlehre fest in
allen Studiengängen verankern: „Entrepreneurship
und unternehmerisches Denken“ sollen nach und
nach ins Curriculum aller Studierenden gehören.
Eine logische Konsequenz von CORE: Das Studienmodell soll die
Studierenden in ihrer Selbstständigkeit und Kreativität fördern.
Im April präsentierten sich die 15 Teams des Gründer-Instituts
beim Tag der offenen Tür mit ihrer breiten Palette an Ideen:
eine virtuelle Umkleidekabine, echtgoldbeschichtete Luxusgüter,
Geschenkeberater, Game-Entwicklung, Kunsthandel, Weine als
Bag-in-Box, vegane Köstlichkeiten u. v. m. Die beiden Säulen
Betreuung und Netzwerkaufbau wurden in den vergangenen
Jahren somit erfolgreich installiert. Mit den geplanten
achtstündigen Kurseinheiten in allen drei Studienjahren hat der
Kurs „Entrepreneurship und unternehmerisches Denken“ die
Sensibilisierung für das Thema Gründung in Angriff genommen.
In der BWL läuft dieser Kurs bereits sehr erfolgreich als
Fünf-Wochen-Block für alle 130 Bachelor-Studierenden.
DAS GRÜNDER-INSTITUT
Für Studierende, Absolventen bis fünf Jahre
nach Studienabschluss sowie Mitarbeiter der
SRH Hochschule Heidelberg wurde 2010 das
Gründer-Institut etabliert, das auf folgenden
drei Säulen steht:
1. S ensibilisierung aller Studierenden für das Thema
Gründung sowie die gezielte theoretische Förderung der tatsächlichen Gründungsinteressierten
Im Gründer-Institut arbeiten 15 Teams an ihren innovativen Ideen.
2. U
mfassende Betreuung der Gründer und Gründerteams durch vielfältige Unterstützungsangebote
(Coaching, Bereitstellung von Infrastruktur,
Beantragung von Fördermitteln)
3. Aufbau eines Netzwerks mit Unternehmen,
Gründerverbünden und Mentoren sowie Coaches
Prof. Dr. Rüdiger Fischer und Daniel Rauterberg
78
Netzwerk und Kooperationen
DEN MARKT-NERV GETROFFEN
Vorstellung zweier Gründer-Teams
Wolfgang Krauss, Gründer
der acteno energy GmbH
acteno – active in energy
—
„Mit acteno haben wir volle Kontrolle über unsere Energie“,
heißt es im Flyer der größten mittelständischen Verbund­
gruppe im deutschen und europäischen Sportfachhandel.
Wolfgang Krauss (29), BWL-Absolvent der SRH Hochschule
Heidelberg, gründete 2011 mit Heinrich Brücher und Dr. Harald
Vogt die acteno energy GmbH. Er erkannte, dass Industrie,
Gewerbekunden und Betreiber von Erzeugungsanlagen oft nicht
wissen, wie viel Energie sie verbrauchen. „Das sehen sie erst an
der Rechnung“, weiß Wolfgang Krauss, „und haben dann aber
keinen Zugriff auf die einzelnen Energiedaten.“
„Wir freuen uns über den großen Erfolg eines unserer ‚Babys‘,
das nun erwachsen geworden ist“, sagt Prof. Fischer. „Inzwi­
schen hat sich acteno zu einer phantastischen Erfolgsgeschich­
te entwickelt, die auch andere Gründerteams motiviert.“ Prof.
Fischer ist guter Dinge, dass noch weitere Erfolgsgeschichten
geschrieben werden. „Das Wichtigste ist aber“, sagt der
gelernte Maschinenbauingenieur, „dass sich die Haltung
gegenüber Gründern ändert. Wir sagen: Jemand, der einen
zweiten Gründungsversuch unternimmt, hat bessere Chancen
als beim ersten, weil er wertvolle Erfahrungen gewonnen hat.
In Deutschland werden aber Leute, die einmal gescheitert sind,
eher gebrandmarkt. Das muss Deutschland lernen, das gehört
zu einer gesunden Start-up-Kultur dazu. Und dazu wollen wir
unseren Teil aktiv beitragen.“
Acteno macht diese Daten transparent und berät Unternehmen
und öffentliche Einrichtungen zum Thema Energieeffizienz. Ein
Erfolgsmodell – inzwischen hat das Start-up so viele Kunden
und Mitarbeiter, dass es sich aus dem Gründer-Institut lösen
konnte. „Die Herausforderung war, Produkt und Kunden
zusammenzubringen. Man muss den Nerv des Marktes ent­
decken. Dabei darf man gar nicht zu anspruchsvoll denken,
sondern sollte die Produktidee in kleinem Format am Kunden
testen, bevor es an die tatsächliche Gründung geht“, rät Krauss.
Die Kunden sind zufrieden, auch der Intersport-Verbund:
79
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
„WIR WOLLEN DAS SCHENKEN VEREINFACHEN
UND WIEDER ZU EINER FREUDE MACHEN.“
BOOKyourPRESENT – oder:
Die neue Art zu schenken
Florian Breier, Master-Absolvent der SRH Hochschule Heidelberg
—
den Beschenkten zuvor ein, wählt zehn Geschenke aus, gibt
den Empfängernamen ein, setzt noch einen Text – fertig ist
das individuelle Geschenkbuch. „Wir wollen das Schenken
vereinfachen und wieder zu einer Freude machen, wo es oft
nur noch nervig ist“, erklärt Breier.
Eine Uhr? Ein Toaster? Oder doch lieber Deko? Schenken
ist nicht einfach. Florian Breier, Master-Absolvent der SRH
Hochschule Heidelberg, Alexander Hall und Gabriele Schöpfer
sind 2014 mit BOOKyourPRESENT auf den Markt gegangen,
einem E-Commerce-Start-up-Unternehmen, das den Geschenke­
markt umkrempeln möchte. Dafür erhielt das junge Unterneh­
men den Innovationspreis 2014 der Förderstiftung der SRH
Holding, die jährlich innovative Ideen, Leistungen und
Geschäftsmodelle prämiert.
Das Scouting-Team von BOOKyourPRESENT durchforstet die
ganze Welt, um stets neue, hochwertige und spannende
Produkte in das Sortiment aufzunehmen. Qualität, Funktio­
nalität und Design stehen dabei im Vordergrund. Möglichst
jeder Geschmack und jedes Bedürfnis sollen zufriedengestellt
werden. So findet sich auch für Geschäftspartner, Kunden
oder Mitarbeiter, die man nicht so gut kennt, ein persönli­
ches Geschenk – ob Uhr, Toaster oder doch lieber Deko!
Ein Praktikum hat den Gründer Florian Breier auf den Trichter
gebracht: In der Marketingabteilung sollte er Weihnachts­
geschenke für Geschäftskunden zusammenstellen. „Hinterher
stellt man oft fest, dass eine andere Idee besser gewesen wäre“,
erzählt Breier. „Also dachte ich mir, das Beste wäre doch, der
Beschenkte sucht sich sein Geschenk aus einer Auswahl selbst
aus.“ Die Geschäftsidee von BOOKyourPRESENT war geboren.
Doch vor dem Start war ein langer Vorlauf nötig. Das Team fand
sich zusammen, entwickelte, designte und programmierte eine
Website, erstellte Branchenanalysen, einen Businessplan und
Finanzierungskonzepte. Sein Studium des Internationalen
Mittelstandsmanagements an der SRH Hochschule Heidelberg
half Florian Breier dabei. Unterstützung fand sein Team auch
im Gründer-Institut.
Das Gründer-Team von BOOKyourPRESENT
Die Idee von BOOKyourPRESENT ist so simpel wie clever:
Statt eines einzelnen Geschenks bekommt der Beschenkte gleich
zehn Geschenke in einem eigens für ihn entworfenen Geschenk­
buch, aus dem er sich seinen Favoriten aussuchen und zusen­
den lassen kann. Auf www.BOOKyourPRESENT.de schätzt man
80
Netzwerk und Kooperationen
KOOPERATIONEN – WARUM?
3.Olympiastützpunkt Metropolregion Rhein-Neckar
(OSP): Die Einrichtung unterstützt, fördert, beherbergt und
trainiert Kader- und Spitzensportler unterschiedlichster
Sportarten. Im Fokus dieser Partnerschaft steht es, auch
Spitzensportlern ein Studium zu ermöglichen, die aufgrund
ihres Trainingsplans, Lehrgängen und Wettkämpfen sowie
Reisen ein flexibles Modell brauchen. So studieren derzeit
17 OSP-Sportler an der SRH Hochschule Heidelberg, vom
Kapitän der Handballnationalmannschaft, Uwe Gensheimer
(siehe Seite 40), bis hin zum Schwimmer Clemens Rapp
(Goldgewinner in der EM-Staffel 2014). Darüber hinaus
studieren sechs Rugby-Spieler des Deutschen Rugby-Ver­
bands an der Hochschule.
„Globale Herausforderungen, neue Berufsfelder, weltweit
vernetzte Wissenschaft und finanzielle Ressourcen: vier Gründe
für Kooperationen; vier Gründe, warum gute Hochschulen
Knotenpunkte im Netz von Wissenschaft, Wirtschaft und
Gesellschaft sein müssen.“ Dies hält Cornelia Quennet-Thielen,
Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und For­
schung, fest. Die Bedeutung von Kooperationen hat in den
vergangenen Jahren deutlich zugenommen – auch für die SRH
Hochschule Heidelberg. Unabhängig von den Gründen, warum
man eine Partnerschaft eingeht – eins haben alle Kooperationen
gemeinsam: Sie erweitern die Perspektiven beider Seiten.
Die Kooperationen und Partnerschaften der SRH Hochschule
Heidelberg sind daher vielfältig. Einerseits im Bereich
Marketing, wo die SRH Hochschule Heidelberg mit regionalen
Institutionen, Vereinen oder Verbänden kooperiert – alle mit
einer inhaltlichen Nähe zur Hochschule, ihrer Zielgruppe oder
einzelnen Studiengängen:
Doch besonders Kooperationen und Partnerschaften mit
Unternehmen sind für die SRH Hochschule Heidelberg und ihre
Studierenden unabdingbar geworden. Partnerschaften zwischen
Hochschulen und Unternehmen sind „ein Motor für Innovationen
in Deutschland“, so Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen.
Denn mit der Bologna-Reform, die den Bachelor zu einem berufs­
qualifizierenden Studienabschluss gemacht hat, ist die Praxisnähe
und damit auch die Nähe zu den Unternehmen noch einmal
wichtiger geworden. Dazu gehören unternehmerisches Denken,
passgenaue Studienangebote, Praxissemester und Lehrbeauftragte
aus der Wirtschaft, um nur einige Stichworte zu nennen.
1.Das Racket Center Nußloch: eine Multifunktionsanlage
mit einem vielfältigen Sport-, Präventions- und Rehabilita­
tionsangebot für die ganze Familie und Menschen jeden
Alters sowie eine Plattform für viele Partner und Sponsoren
aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Vorträge aus den
Bereichen Prävention, Fitness und Physiotherapie sowie
verschiedene Sport-Events runden das Angebot ab.
2.SV Nikar: ein regionaler Verein (von Breitensport bis
Spitzensport) im Bereich Schwimmen, Wasserball und
Triathlon. Besonders stark steht hier die Jugendarbeit im
Mittelpunkt.
DENN DER LOHN GELUNGENER KOOPERATIO­
NEN SIND GUTE BERUFSPERSPEKTIVEN UND
BESTENS QUALIFIZIERTE BERUFS­EINSTEIGER –
EIN ZIEL, DAS DIE SRH HOCHSCHULE HEIDEL­
BERG DURCH DIE EINFÜHRUNG DES STUDIEN­
Hier finden Sie nur eine kleine Auswahl an Kooperationspartnern
der SRH Hochschule Heidelberg:
MODELLS CORE UNTERSTRICHEN HAT.
81
Jahresbericht 2014 SRH Hochschule Heidelberg
Aus den modernen und lichtdurchfluteten
Räumen haben Studierende wie Mitarbeiter
einen grandiosen Ausblick – der Neckar und
die Rheinebene liegen ihnen zu Füßen.
82
—
AUSBLICK
Ausblick
„Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Leute zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzube­
reiten und die Arbeit einzuteilen, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem endlosen, weiten Meer.“ Bereits
Antoine de Saint-Exupéry hat klar erkannt, wie wichtig es ist, eine Vision zu haben und diese zu kommunizieren.
Wir haben im Jahr 2014 unsere Vision 2020 definiert und werden 2015 den Schiffsbau fortsetzen – mit gemeinsa­
mer Energie und einem gemeinsamen Ziel: für unsere Absolventen, Mitarbeiter und Partner gleichermaßen Wegbe­
gleiter und -bereiter zu sein.
Dafür optimieren wir stets unsere Lehrmethoden und entwickeln immer wieder neue Studiengänge und Projekte.
Die Fakultät für Informatik plant die Einführung des neuen Studiengangs Crossmedia Design. Der Bachelorstudien­
gang soll in Synergie mit den anderen Studiengängen eine Marktlücke schließen. Botschaften werden in der
Medienwelt längst nicht mehr nur eindimensional kommuniziert, sondern verknüpfen alle Kanäle – ein Ansatz, der
die Unternehmenskommunikation und den Journalismus stark beeinflusst. Grundlagen für die sozialen Medien,
Sounddesign und Medientechnik gehören ebenso zu den Studieninhalten wie Grafikdesign oder Webentwicklung.
Darüber hinaus stehen Sozialrecht LL.M. sowie ein weiterbildender und berufsbegleitender Betriebswirt­
schafts-Bachelor in der Konzeptakkreditierung. Zusätzlich zu den deutschsprachigen Masterstudiengängen
Musiktherapie und Projektmanagement Bau wollen wir ab Herbst 2015 einen International Track auf Englisch
anbieten. Im Wintersemester 2016 /17 wird die Graduate School mit weiterbildenden Master-Studiengängen an
den Start gehen und das lebenslange Lernen in den Fokus stellen. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren.
Auch das Thema Forschung wird kontinuierlich intensiviert und ausgebaut. Das Forschungsinstitut für Gesundheit
und Psychodiagnostik erfasst und bündelt daher künftig Forschungsaktivitäten der Hochschule, um Synergien zu
bilden und weitere Potenziale – auch gemeinsam mit unseren Forschungspartnern – zu heben.
Auf all diesen Wegen wird uns der Science Tower als Leuchtturm weiter begleiten und uns daran erinnern, dass
Weitblick und Dynamik zu unseren Stärken gehören. Diese brauchen wir für unsere weiteren Schritte in Richtung
Vision 2020.
83
SRH Hochschule Heidelberg
A color-coordinated approach to architecture emphasizes
the expressiveness of the building, raises emotions,
and appeals to the senses.
84
The Global Campus
—
ANNUAL REPORT
Annual Report 2014
Think globally and study globally. For us, this has long
been a fundamental principle. More and more young
people from around the world are studying today at
the SRH University Heidelberg, and the dual-language
approach to studying makes exchanges in every
discipline possible.
Study abroad experiences offer a broadening and deepening of
academic, linguistic, and cultural horizons. With SRH University
Heidelberg, experience is acquired to take students even further:
professionally, socio-culturally, and personally. In the following
pages, we report on the most important events and topics from
the past year in English that have created many new international
contacts and friendships.
Jahresbericht
SRH
Hochschule
2014
Heidelberg
SRH Hochschule Heidelberg
EDITORIAL
T
he Science Tower – it is more than our architectural landmark. It symbolizes vision, but equally stands for dynamism,
transparency, and innovation. On its 10-Year Anniversary, the Tower presents a timely leitmotiv for the 2014 Annual
Report. One University – One Team – One Vision: so went the theme that shaped our work behind-the-scenes throughout
2014 and it was indeed a year for developing a shared vision. Through all of the highlights, one question resonated:
Where do we want to be in 2020? A market research analysis in the spring showed us where we were already doing well
– and also where we needed to improve. This outlook also serves as a guide for our new vision.
In the past year, we have bid farewell to 806 graduates and greeted nearly 1,000 new incoming students. We continue to grow and
fill the Tower with colorful new life. We are proud of our team, and by that we mean our teaching, academic, and administrative
staff – and, of course, our students. All are part of our crew who with motivation, great ideas, and enthusiasm together create
exciting events, bring new themes to the table, and engage in activities outside the university – whether in the Ice Bucket Challenge,
sporting events in and around Heidelberg, or through projects in cooperation with reknowned companies (be it in the Ukraine,
Sochi, or elsewhere). So have all these various efforts continued to shaped our university itself as much as our partners.
Many companies along with our partner universities have been with us this year. The exchanges occuring in this network give us not
only practical experience and provide our students with career prospects, but they also inspire us as a university to take part in new
projects. Such will be made clear in our annual report. Let yourself be inspired!
Your
Prof. Dr. Dr. h.c. Jörg Winterberg
Rector of SRH University Heidelberg
and
Prof. Dr. Gustav Rückemann
Prorector of SRH University Heidelberg
86
Annual Report 2014
LIBRARY ROUNDTABLE DISCUSSIONS
In 2014, the Sustainable Education Network (Netzwerk zukunftsfähige Bildung
e.V., NzB) once again organized three roundtable discussion in the library.
The May session illuminated the School of Engineering and Architecture’s Ghana project, while the topics of the fall
discussions focused on cooperation and realizing desires as well as the economic power of China.
Crazy students in Ghana
Christmas donation for a “godchild”
Prof. Hanns Michael Hölz, director of NzB, greeted the guests in
the library. NzB had provided financial support for the group of
eight students from various years and majors led by Prof. Dr.-Ing.
Helmut Lerch. “They live in poor conditions, in run-down
houses,” was how Lerch described the living conditions in
Ghana that the students saw first-hand. Yet, they gathered the
impression that the inhabitants are satisfied with their lives.
Having already planned a clinic in Sampa in 2005 and initiated
a space for craft building five years later, the group of students
wanted to explore the possibilities of adding a youth center and
better technology. Architects from the School worked on
improvements to the village square, a dust-proof room for
computers, and the connection of the youth center to the space
for crafts. At the end of the presentation, the architectural plan
was so well-received in Sampa that the chief accepted it.
How can a water bottle generate electricity? The engineers
explained it to the villagers. The students’ approach was often
provocative: “What do you prefer? Working, or living in slums?”
they asked. The villagers were impressed by the ideas of the
engineers and architects, but were not the only ones who
benefitted from the trip; the students also gained important life
experiences. Rector Prof. Dr. Jörg Winterberg expressed his
support for the continuation of the Ghana project: “I am
excited by such crazy students who are willing to do things
like this. We need more like them!”
The friendship with Ghana was deepened further: SRH University
Heidelberg’s Christmas donation went to the Asase Association,
which conducts several projects in Ghana. The money will go to
finance vocational training of a young person. The Ghana
project continues to grow …
Cooperation and realizing desires
In November, four members of the German Association for Small
and Medium-Sized Businesses (Bundesverband mittelständische
Wirtschaft e.V., BVMW) presented their two books, The Art of
Cooperation and Really Wanting What You Want. The
authors, Fendel et al. and Christian Scheurer, read excerpts from
their books before fielding questions in a discussion on cooperation
and desires – an unusual combination of themes at first glance,
but one which was truly inspiring on that gray November day.
10 Days in China
“You don’t realize the full extent of it when you’re standing up
there.” 12 students from the business law program climbed atop
the Great Wall of China and visited Beijing and Wuhan during
a 10-day trip to Asia. At the third library discussion of 2014,
they excitedly described their impressions from the trip, which
itself was financially supported by NzB.
87
SRH Hochschule Heidelberg
CONFERENCES AND SYMPOSIA
with a broad range of themes
Modern, practice-related, and interdisciplinary:
SRH University Heidelberg lives by these keywords and
manifests them in numerous conferences and symposia.
Here is an overview of recent activities by SRH that
exemplify these qualities.
5th Symposium on Virtual Realities
—
At the Fifth Symposium on Virtual Realities, experts from
industry and academic research reported on current experiences
and technological trends in IT and VR. The accompanying
exhibition simultaneously provided practical insight into the
latest technologies, showcased new display technologies, and
invited participants to try out modern simulation technologies.
The event was organized by the company, SoftProject, and by
the Virtual Realities program of the School of Informatics.
Intelligent Space Symposium – a review of the
architecture of learning space
—
New technologies and social changes have transformed
learning, including at the university level. “New learning
spaces” research is a focus at SRH University Heidelberg, and
is headed by Prof. Dr. Marc Kirschbaum, who looks at the
question how the environment can and must adapt to modern
learning. The project is sponsored by the architecture exhibition,
Internationale Bauausstellung Heidelberg (IBA). At the
Intelligent Space Symposium, renowned speakers from the fields
of pedagogy, psychology, architecture, architectural theory, and
information science tackled the issue together.
EAIE Pre-Conference
—
The European Association for International Education (EAIE)
held in 2014, the EAIE conference in Prague; it was the largest
European network conference with some 5,000 participants.
Before the conference, SRH University organized a “Pre-Confer­
ence Partner Event” in order to cement its friendly relations
with partner universities. The CORE teaching and learning
concept was presented in a workshop, “How are competencies
in the four areas gained during a stay abroad in order to
achieve the desired occupational competence?” Continued
collaboration regarding the exchange of students and lecturers
was addressed during individual talks with the schools. New
ideas were generated, personal contacts were strengthened,
and plans were made for a reunion in Coventry in 2015 when
the EAIE will take place in Glasgow.
Electro-mobility
—
Gas fumes were yesterday, electric cars are here today, but
what will come tomorrow? That is the question that students in
electrical engineering and in engineering management at SRH
University Heidelberg are attempting to answer. Together with
experts from the field, students and Prof. Dr. Achim Gottscheber,
Dean of studies for Electrical Engineering, presented current
trends and visions for the future at two Electro-Mobility Days.
Stefan Musiol of Coventry University, summed it up: “Although
the Prague conference was good, I’m sure I’m not alone in
saying that the Pre-Conference in Heidelberg made our week
and proved to be the highlight!”
88
Annual Report 2014
1. CONFERENCE ON INNOVATION
IN HIGHER EDUCATION
15
The conference dedicated an entire block to the Core Principle,
with four workshops running congruently. In Finland, compe­
tence orientation has also become a top priority. At the Åbo
Akademi University School of Business and Economics in Turku,
the students work together in interdisciplinary teams to bring
new products, commissioned by a real company, to market.
Further workshops, talks, and poster presentations illustrated
the wide variety of university education models. In his keynote
address, Stijn van der Krogt of Universidad Paraguayo Alemana,
reported about the high youth unemployment situation in
Paraguay, a problem with which universities also need to engage.
years ago, the Bologna Process initiated a
Europe-wide movement of reform to
harmonize university degrees and promote
students’ international employment opportu­
nities. It is high time to take a look at the
results. How has university education changed since then?
What are the next steps? University lecturers and educators
from across the world discussed these questions at the first
Conference on Innovation in Higher Education.
SRH University Heidelberg drew its own conclusions from
Bologna: in 2012 the university introduced the CORE (Compe­
tence Oriented Research and Education) study model, which
directs students toward higher employability by employing a
diverse range of engaging teaching and learning methods.
University education is also an intense topic of discussion in
the international education sector. SRH’s rector, Prof. Dr. Jörg
Winterberg, greeted the 70 international guests with these
words: “There clearly has been innovation in university
education, but everyone is going it alone. Together we could
achieve so much more.”
The conference ended with a podium discussion moderated by
FAZ journalist, Heike Schmoll, who specializes in education
issues. Prof. Winterberg, Stijn van der Krogt, Cynthia L.
Fontaine, and Richard von Manteuffel, Head of HR Learning &
Organizational Development at Roche Diagnostic, were all in
agreement: “Bologna initiated a process that is not yet
completed.” The next CORE conference will take place at SRH
University Heidelberg in 2016.
In the workshops, representatives from universities in Germany,
Finland, the USA, the Netherlands, Paraguay, and the United
Kingdom offered an overview of the innovations that had been
implemented at their home locations. According to Cynthia L.
Fontaine of Southern Illinois University, Bologna had hardly
registered in the USA. It was only in 2010, when the number of
students dropped so drastically, that universities started to
question their approaches. The law school at SIU managed in
a very short time to turn its focus toward competency improve­
ments and enhancing international education: “International
experience provides intensive training for the students’ hard
and soft skills,” explains Fontaine. SIU Law´s Legal Globalization
Program, carried out in conjunction with SRH University, is
well-received by students and lecturers alike.
“TOGETHER WE COULD
ACHIEVE SO MUCH MORE.”
Prof. Dr. Jörg Winterberg, SRH’s rector
LTR.: Prof. Dr. Jörg Winterberg, Dr. Stijn van der Krogt, Heike Schmoll,
Richard von Manteuffel, Cynthia L. Fontaine
89
SRH Hochschule Heidelberg
dedication to the program’s intensity, t evening program quite
frequently ended at dawn. Whether that was the reason why
one visiting student missed his flight back home or whether
he simply liked Heidelberg so much, remains unclear. One
thing, however, was very clear at the end of the three-week
courses: laughter is an international language!
Guests from around the world in Heidelberg
—
It has become impossible to imagine our University
without a key program: the Heidelberg Summer School,
organized by the School of Business, for students from
our partner universities.
For a total of six weeks, from June 1st to July 12th, 2014,
more than 60 students from 15 countries mingled at the two
Heidelberg Summer Schools last year. The very intense
program offers visiting students insight into “Doing Business
in Europe” and European culture and society through
workshops, factory visits, lectures, and presentations.
Naturally, there is a final exam so that the students’ credits
and grades can be recognized at their home university. The
2014 program included visits to the Audi factory in Neckarsulm, the Wild plant, and Munich and Strasbourg. Students
forged strong friendships over the weeks and further
developed their international networks. A sign of true
Trip to European Parliament, Strasbourg
Visiting gamescom
—
Gamescom – the biggest trade fair for interactive
entertainment & media in the world – is always a highlight each year, and one that the students organize
themselves. As is tradition, the School of Informatics
traveled to the event in Cologne, Germany to teach
visitors about such themes as game development, film
informatics, and virtual and augmented reality.
The SRH team were quite successful: over 4,000 people visited
the SRH stand to learn more about new technologies, games,
as well as SRH’s broad educational offer. This year the
University had again invited a start-up company from its own
ranks: Dev6 Game Studio. The company, set up by SRH alumni
within the framework of the University’s Institute for Business
Formation, develops successful mobile and PC games. “There
was an amazing interplay among the students, interns, and
members of the faculty,” reported Adrian Yass, lecturer for
film and media. “By presenting the start-up, we allow visitors
to visualize what one is capable of by the end of one’s studies.”
90
Annual Report 2014
Perpetrators, victims, therapies
Diwali – when light conquers darkness
—
—
For the students of Forensic Social Work, Criminal Psychology,
and Music Therapy at SRH University Heidelberg, their studies
are like writing a crime novel. They are engaged with preven­
tion, evaluation, victim counselling, therapy and the re-sociali­
zation of delinquents.
Brightly burning candles as far as the eye can see, the
tantalizing smell of curry, and crowds of people
dressed in colorful garments: the numerous guests at
the Diwali festival at SRH University Heidelberg were
instantly enchanted by the exotic charm of India.
In 2013, SRH University Heidelberg was the first university in
Germany to offer two consecutive master’s degree programs
whose core is about dealing with people who end up in the
justice system for various reasons: Criminal Psychology and
Forensic Social Work both deal with theories and empirical
findings regarding the development, maintenance and
prevention of criminal behavior. The Music Therapy program
is also involved with criminal behavior. It collaborates with
several penitentiary establishments of different security levels
in which music therapy is already being applied.
This ritual of the Diwali festival is based on the Hindu legend
according to which the god, Rama, returned from exile one
night and was received with a sea of lights. The lights are also
meant to attract the goddess, Lakshmi, who symbolizes
prosperity, so that she may grace the feast with her beneficial
aura. The approximately 250 Indian students look forward to
this highlight the whole year long. 2014 was the first year in
which the University and the German-Indian Society Heidel­
berg combined forces for the celebrations.
Initiated by the director of the German Indian Society Heidel­
berg, Kornelia Manchanda, and by Bettina Pauley from the
International Office of SRH, the Diwali feast attracted Bolly­
wood fans, students, and other guests, as well as hundreds
of Indians. The university presented a literally–colorful program
with Puja, the traditional fire prayer; dancing and singing
performances; talks; and even a degustation of various rice
dishes and authentically sweet pastries. Of course there was
also a Bhangra dance and an abundance of emotions: “Diwali
is a firework of sensibility,” as one participant described the
feast.
1. International Forensic Symposium
—
Just like in “real life”, students work closely with colleagues
from other faculties, experiencing interdisciplinary intercommu­
nication; a prime example of this was the 1st International
Forensic Symposium, which was organized by all three faculties.
In October 2014, speakers from various institutions and
countries, such as Lucien E. Dervan from Southern Illinois
University School of Law, reviewed current trends in forensic
science and participated in multidisciplinary discussions.
91
SRH Hochschule Heidelberg
NINE “OUTS”, FOUR “INS”
Baden-Württemberg scholarship awarded
T
his year, a record number of Baden-Württemberg
scholarships were awarded, largely thanks to the
School of Business, which is sending seven students
abroad. Addtionally, this year the Baden-Württem­
berg Foundation awarded nine outgoing and four
incoming scholarships, granting Euro 520 to each Bachelor’s
degree student and Euro 600 to each Master’s degree student,
over the course of four months.
The Baden-Württemberg Foundation awards the scholarships
to talented students who have applied to a university abroad.
Foreign students doing their semester abroad in Baden-Würt­
temberg may also qualify to receive financial assistance to
support their stay.
The outgoing scholars are: David Badziong, Kerstin Blachnik,
Torsten Fallot-Burghardt, Nardos Gebreamlack, Felix Kirschstein,
Sandra Lottko, Patrick Poganatz, Kirstin Schimmelpfennig
(Social Work), and Daniela Falvay (Music Therapy).
Thanks to these scholarships, the students will be able to
attend SRH’s partner universities in Ithaca, NY; Fullerton
College in California; and California State University in the US,
as well universities in South Korea and China.
The four incoming scholarships were awarded to Brittani
Berch-Schmidt and Christina Fortunato of Chatham University,
USA; and Kelsey Moriarty of Butler University, USA, who will
study with the School of Business in the fall and in January
2015, respectively. The last scholarship went to Cameron
Rankin from Ohio, USA, who will take on a research position
with the music therapists in 2015.
THE BADEN-WÜRTTEMBERG FOUN­
DATION AWARDS THE SCHOLARSHIPS
TO TALENTED STUDENTS WHO HAVE
APPLIED TO A UNIVERSITY ABROAD.
“STUDENT POWER
from the Tower, hey hey hey“
International students from India, Pakistan, Iran, the USA,
the People´s Republic of China and Germany did take part in
a Chinese Dragonboatrace on the Neckar river in Germany.
92
Annual Report 2014
INTERNATIONAL WEEK
250 participants at International Week
I
“
After baklava, Greek olives, Dutch Gouda, and English chips,
everyone was full to bursting.
nternational Week has all the ingredients of a good movie:
it has highs, lows, and action, and it is instructive.” This is
how Sinan Öztas, who together with 15 other research
assistants supported the International Office in organizing
the 2014 event, summarizes International Week. 250
participants from 26 countries took advantage of the rich
program to visit regional companies like Audi, SCA, and
Mercedes or went on guided tours through Ladenburg and
Heidelberg. Beside the thrilling talks from industry experts –
such as keynote speaker Florian Weste, Six Sigma Master Black
Belt at John Deere – participants were also offered a broad
range of English-language courses with lecturers from Europe,
the USA, and Asia.
“International Week is the perfect way for us to cultivate our
contacts with our partner universities,” observes Bettina Pauley,
head of the International Office. She adds: “Studying and
working in an international team is the best possible prepara­
tion for working in a global world, as every nationality has
different approaches to tasks and problems.”
250 PARTICIPANTS FROM
For student assistant Lisa Striebeck, the International Tasting
was the highlight of International Week: “It was interesting to
see what students from different countries brought to share.
The atmosphere was great and the things that I tasted were
delicious!” The most popular item was the fashionable Finnish
drink, Original, a mixture of grapefruit juice and gin. The Finnish
guests had 240 cans sent to them, sponsored by the producer.
26 COUNTRIES – THE DIVERSIFIED
PROGRAM OF THE INTERNATIONAL
WEEK WENT DOWN VERY WELL.
93
SRH Hochschule Heidelberg
“WITH OUR PROJECT, ANSWER, WE ARE
WITNESSING HISTORY
IN THE MAKING
RIGHT IN THE PULSATION OF EVENTS. THE
ASSOCIATION AGREEMENT WAS RATIFIED BY
THE EU AND UKRANIAN PARLIAMENTS AS
Guests from the Ukraine
THE SEMINAR WAS UNDERWAY. WE COULD
DIRECTLY DISCUSS THE EUROPEAN AND
E
GERMAN PERSPECTIVE WITH STUDENTS AND
leven law students from Ivan Franko National
University of Lviv, Ukraine visited SRH University
Heidelberg for a week, during which they offered
some very personal insights into the current political
situation from their home country.
USE THE CURRENT PRESS AND TV REPORTS
ABOUT THE RATIFICATION PROCESS TO DE­
TERMINE THE EUROPEANPOSITION .”
In a week-long workshop under the direction of Prof. Dr.
Carolin Sutter and Prof. Dr. Peter Baumeister of the School of
Social and Legal Sciences and Prof. Dr. M. Mykievitch of Ivan
Franko University, they examined the state of the EU Associa­
tion Agreement.
The conflict has been brewing for years. Eastern Ukraine, due to
its geographic proximity, is very Russian in its orientation, while
western Ukraine looks toward Europe. The EU Association
Agreement was first to be signed in 2013, but this collapsed
under Russian threats. Peaceful protests against the cancella­
tion of the signing were brutally repressed, but eventually led to
the fall of President Yanukovich. On September 16, 2014, the
parliaments in Kiev and Strasbourg finally ratified the associa­
tion agreement – just as the Ukrainian students were visiting
SRH University Heidelberg, who were able to witness history in
the making. Mykhailo Mykievitch participated in drafting the
agreement.
Prof. Dr. Carolin Sutter, Dean of the
School of Social and Legal Sciences
Prof. Dr. Mykhailo Mykievitch,
Iwan-Franko-Universität
Prof. Dr. Ralf G. Herrtwich, project leader at Daimler Benz,
provided an introduction to the topic of driverless cars. Nicolai
Nielsen (LL.M., M.B.A.) was very clear in his message to
students and faculty in attendance: “China has long become
the strongest economy in the world. We need to accept that
and urgently work on improving Sino-German relations.”
Louis R. Hughes, ex-Chairman of Adam Opel AG, gave a
fascinating report on his experiences in Germany right after the
fall of the Berlin Wall, illustrating how closely business adminis­
tration, management, history, and politics are related. The
School of Informatics also regularly invites thrilling colleagues
from professional life to introduce students to the great wide
economic world. Students in turn felt that nothing was more
motivating than connecting theory with practice, which is the
very essence of CORE, as it is applied across all programs.
Guest speakers at SRH University Heidelberg
—
Proximity to practice is one of the major pillars of the CORE
Principle because it is only in professional life that it really
becomes clear what competencies are needed for a career. Who
better to share this than representatives from professional life?
At SRH University Heidelberg, guest speakers from all over the
world are regularly invited to hold talks in which they relate
their experiences, thus connecting theory and practice with the
most current state of affairs.
For example, two speakers, Dr. Karsten Nohl (member of the
Computer Chaos Club), and Dr. Paschalis Papagrigoriou
(Empelor GmbH, Switzerland), addressed the issue of mobile
phone security during a recent visit to SRH Heidelberg.
94
Annual Report 2014
Prof. Dr. Sebastian Kaiser teaches 27 students from 14 countries
at the Russian International Olympic University in Sochi.
IT DOESN’T GET MORE
INTERNATIONAL THAN THIS!
Prof. Dr. Sebastian Kaiser as Visiting Professor in Sochi
T
that was set up to address the issue of sustainability, and that is
what we want to achieve.” Prof. Kaiser also notes, however,
that it is important not to see sustainability from a purely
economic perspective, but also from a social angle: “Sporting
events act like a spotlight. The country hosting the Olympic
Games becomes the focus of worldwide attention, and this
allows issues like human rights to be brought up.”
he Russian International Olympic University in Sochi
(RIOU) was founded in 2009 with the aim of
supporting the sustainability of the 2014 Winter
Olympics. It is also a reaction to the growing pressure
to professionalize the Russian sports and event
market. The only representative from a German university,
Prof. Kaiser, Director of the Master’s degree program in Sports
Management at SRH University Heidelberg, is part of an
international team of academics, professionals, and sports
officials at RIOU. He has been teaching the “Economics of Sport
and the Olympics” module there as part of the coursework of
the MA degree program in Sport Administration (MSA) since
July 2013. He will be assisting the university for two years by
teaching, as well as through his research projects and concep­
tual work with the program in Sochi.
Although there is no campus at RIOU, the students have a
strong sense of belonging. Even among the teachers there is a
vibrant exchange of views and teaching methods. “Here you
have to be very flexible and react to changing requirements,”
says Prof. Kaiser. “After all, intercultural management skills are
an important value at our university, ones that I can integrate
very well into my work in
Sochi.” In this way, his actions
at RIOU fit perfectly with SRH
University Heidelberg’s mission
as well as help spread CORE
across the world.
The 27 students in the MSA’s first year group come from 14
countries, including the USA, Brazil, Germany, Guatemala,
India, Korea, Poland, and Sri Lanka. Most of them represent
their national Olympic committees, although some – like Molly
Engstrom, silver medalist in ice hockey in Vancouver 2010 , or
Otylia Jedrzejczak, Olympic swimming champion in Athens
2004 – used to be professional athletes. “What is really
interesting is learning about the different perspectives. It is an
enriching experience,” says Prof. Kaiser. “We are aware of the
danger of political exploitation, but we have a program here
Prof. Dr. Sebastian Kaiser,
Director of Studies in Sport
Management
95
SRH Hochschule Heidelberg
ENTREPRENEURIAL THINKING
STARTS AT UNIVERSITY
The Institute for Business Formation
S
This interest is not limited to students in typical fields, like
business administration or information technology: students in
engineering, architecture, psychology, and physical therapy also
find the Institute to be a valuable resource for possible
professional independence. Fischer emphasizes that the
interaction among research, counselling, and education is very
important: “We do not want to offer theoretical courses, but
rather practical tools for start-up companies and freelancers.”
Students appreciate the “complete freedom in coming up with
ideas.” Daniel Rauterberg, mentor and lecturer at the Institute
for Business Formation, observed that “there are some really
great ideas that we can take further. Everyone gains something
from the courses!”
RH University Heidelberg wants to be the first German
university to firmly anchor entrepreneurial learning in
all its programs: “Entrepreneurship and entrepreneuri­
al thinking” will gradually be incorporated into the
curriculum of every program. After all, this is a logical
consequence of the CORE structure: the study model is meant
to further students’ independence and creativity. Deans of the
six faculties and the Institute for Scientific Further Development
and Human Resource Development (IWP) assigned the task of
including entrepreneurship into the curriculum of SRH University
Heidelberg’s Institute for Business Formation.
The 15 teams of the Institute for Business Formation presented
their broad palette of ideas at the Open Day in April. From a
virtual changing room to luxury goods coated in real gold, gift
advisors to game development, art dealing to bag-in-box wine
or vegan delicacies, there really was no limit to their imagination.
The concept has already generated international interest. San
Diego University is sending interns to the Institute, and talks are
already underway with the Universidad Paraguayo Alemana, as
many of its students come from entrepreneurial families.
“The interest in the courses is tremendous,” says Prof. Dr.
Rüdiger Fischer, head of the Institute for Business Formation.
THE INSTITUTE FOR BUSINESS FORMATION
In 2010, SRH University Heidelberg set the goal
of actively promoting the issue of business
start-ups. To this end, it founded the Institute for
Business Formation, which rests on three pillars:
1. R
aising awareness of all students about the topic
of entrepreneurship and advancing theoretical
knowledge of those actually interested in starting
a company.
At the Institute for Business Formation, 15 teams work on their innovative ideas.
2.Comprehensive supervision and support of start-up
founders and founding teams through a varied
network of support (e.g. coaching, provision of
infrastructure, applications for financing).
3. Development of a network of companies, start-up
associations, mentors, and coaches.
Prof. Dr. Rüdiger Fischer and Daniel Rauterberg
96
Annual Report 2014
LIFELONG LEARNING
The Institute for Scientific Further Education and Human Resource Development
L
ifelong learning is part of the credo at SRH University
Heidelberg, and the Institute for Scientific Further
Education and Human Resource Development (IWP)
organizes and develops offerings to promote this goal.
It works in close conjunction with individual faculties,
external continuing education professionals, and client
companies. The rigorous extra-occupational professional
development certificates it delivers provide the opportunity for
lifelong learning.
RECENT PROJECTS IN 2014 AT THE IWP
• Safety management in football – in conjunction
with DFB and DFL
• Systemic career advisors – in cooperation with the
German Olympic Sports Confederation
• Leadership in social organizations – with JohannesDiakonie Mosbach, Regional Association of the
Rhineland, HPH-Netz Niederrhein, and HPHNetz West
• Management Praxis Online® – in cooperation with
Malik Management of St. Gallen and Job AG
• Rehabilitation management – in cooperation with
the University for Statutory Accident Insurance
(Hochschule der gesetzlichen Unfallversicherung )
• Coaching – with the Leadership Academy
Baden-Württemberg
• Master’s degree program, “Management and
Leadership,” in cooperation with the School for
Social and Legal Sciences
The IWP’s areas of expertise are Personnel Management and
Personnel Services, Management and Leadership, Social
Services, Quality and Risk Management and Safety Manage­
ment. To flesh out its offerings, IWP has attracted the coopera­
tion of renowned partners to complement these competences,
including:
• German Football Association and DFL
• German Olympic Sports Confederation
• Leadership Academy Baden-Württemberg
• Malik Management Center, St. Gallen
• Deutsche Gesellschaft für Qualität
• Job AG
• Regional Association of the Rhineland
• Johannes-Diakonie Mosbach
• City of Hamm
“INTRODUCING THE NEW MANAGEMENT
AND LEADERSHIP PROGRAM IN 2014
WAS A GREAT SUCCESS FOR US.“
Prof. Dr. Michael Nagy, Institute Director
97
SRH Hochschule Heidelberg
SUCCESSFUL START
IN PARAGUAY
“
W
The first German lecturers have already served as visiting
lecturers at UPA. The CORE Principle is applied here too:
students learn in 5-week blocks and through the use of
engaging learning methods, as well as adapted forms of
examination that are firmly anchored in the program. Prof. Dr.
Julia Rósza was on-site in fall 2014 to develop standards for the
study model together with the teachers. “The socialization of
teaching is still much more conservative than over here,” says
the Director of the Academy for Higher Education at SRH
University Heidelberg, and the heterogeneous group of 20
teachers want not only to build a new university with new
programs, but also an entirely new way of learning and
teaching. “In Paraguay there are more than 40 private universi­
ties. The UPA needs to clearly differentiate itself,” explains Dr.
Rózsa, who, between workshops at the university, a meeting
with representatives of the Ministry and a speech delivered to
the National Council of Science and Technology (Consejo
Nacional de Ciencia y Tecnología, CONACYT), was extremely
busy during her stay. But implementing CORE also requires
taking the local labor market conditions into consideration.
“Students are sometimes irritated by our path to independ­
ence,but UPA is a very fine university in which CORE is
gradually coming to life.” Students and professors of the first
German-Paraguayan university are actively contributing to
deepening economic relations between Germany and South
America.
ater that flows to water.” This English
translation of the Guarani word, “Paraguay,”
is also the name of the river that flows from
north to south through the South American
country. And now, SRH has established a
foothold on the banks of that same river. In April 2014, the
institution opened the first German-Paraguayan university in
the capital, Asunción: the Universidad Paraguayo Alemana
(UPA). The university trains business administrators and
engineering managers. It will also introduce a degree program
in informatics, which is planned for 2016. The German Council
of Science and Humanities has examined UPA and given its seal
of approval while the Ministry of Economy for the state of
Baden-Württemberg has officially recognized the university.
In the first year, approximately 60 students started their studies
at UAP. As a goal for the long term, the university plans to
accommodate 750 students. Classes are in English, Spanish,
and German, and the degrees follow the internationally
recognized bachelor’s and master’s degree system. The students
spend two semesters at an SRH university in Germany, for
example, in Berlin or in Heidelberg. During this time they
conclude an internship at a company and write a final paper in
German. There is a lot of interest in the German-Paraguayan
offering of studies, as Prof. Dr. Jörg Winterberg explains:
“90,000 families in Paraguay are German-speaking. Students
are really excited about the university and the possibilities that
it affords them.”
98
Annual Report 2014
AMBITIOUS SCHOLARSHIP PROGRAM
For Saudi-Arabian students
S
ing that the German Academic Exchange Service (DAAD) has
taken care of everything else: language courses, applications
to universities, and prepartory courses. What is even better,
however, is that both students are enjoying their environment.
cholarships are one way to financially support studies.
As such, they not only there for the fundamental
principle of studying, but some scholarships make it
possible to complete a degree in other countries and
cultures and, aboveall, gather new experiences.
“The City of Heidelberg is very multicultural, which pleases me
greatly and makes the city ideal for us,“ said Turki Khalid
Amiaman. “At the SRH, I particularly like the CORE model. CORE
is better than a regular method of studying for me. The regular
exams and active-style of learning are a big advantage for me.“
One such scholarship was recently awarded to two students
at the SRH Heidelberg. In their home country, Saudi Arabia,
internaitonal mobility of students has been promoted since
2005 through the “King Abdullah Foreign Scholarship”
Program. Approximately 70,000 students are currently being
supported in their studies outside Saudi Arabia. Boys and girls
alike with excellent performance in school are eligible to apply
with the program. The scholarships initially focused on studies
in health-related disciplines, but have since incorporated natural
science and business-oriented disciplines into their program.
Both students have already submitted applications to renew the
scholarship in order to complete a master‘s degree. It seems that
another chance to continue their studies abroad is a new possibility.
A student who has benefited from the program, Gasim Hassan,
has been studying Business Administration since 2010 at the
SRH University Heidelberg, as has Turki Khalid Amiaman – a
mechanical engineering student who has also studied in
Tübingen, Leipzig, and Düsseldorf. The excellent performance
requirement can be confirmed by these two students. During
the period of studying abroad, the program mandates that
students maintain a certain grade point average. Otherwise, the
two young men can concentrate well on their studies consider­
LTR.: Turki Khalid Almaiman and Gasim Hassan
DAAD-PREIS
The main objective of the DAAD prize is to raise awareness of the
enrichment that foreign undergraduate and postgraduate students
represent for the university community among the broader public.
Shashikant Nigam, student in Applied Informatics at SRH
University Heidelberg, was awarded the DAAD Prize for
Outstanding Achievement by the German Academic Exchange
Service (Deutscher Akademischer Austausch Dienst, DAAD).
Prorector Prof. Dr. Gustav Rückemann (second from left) handed
him the award, which also came with 1,000 euros. Nigam was
heartily congratulated by Dipl.-Ing. Jan Maltry (left) and the
Dean of the School of Informatics, Prof. Dr. Gerd Moeckel (right).
99
SRH Hochschule Heidelberg
THINK GLOBALLY, STUDY GLOBALLY
Internationalization through SRH partner universities for students and teachers
T
visiting students generate an increasing sense of internationali­
zation on our campus, which is considered enrichment of the
students and faculty. Our annual International Week is a
highlight for everyone.”
omorrow’s workers face constantly growing challeng­
es in our globally connected world. In order to
promote more exchanges and the worldwide mobility
of students and teachers, SRH University Heidelberg
continues to forge ahead in its internationalization.
An ever-expanding network of excellent partner universities
and intensive counselling through the University’s International
Office guarantee the success of this dynamic development.
Faculty and student exchanges are regulated by international
partnership contracts. These form the backbone on which
individual relationships are lived and deepened. Planning the
international partnerships are determined by individual faculty
members and. They are often based on personal contacts.
Networking with local partners in industry and business
ensures that students gain international practical experience,
improve their job chances, and also promote another of SRH
University’s goals: the internationalization of research.
“International experiences are an important factor in develop­
ing one’s personality,” explains Bettina Pauley, head of the
International Office at SRH University Heidelberg. The Business
Administration graduate, who has lectured at universities such
as Boise University in the USA, advises students and teachers
on preparing and financing their stays abroad. “The exchange
with our partner universities expands the participants’ horizon,
makes them more open to the world, and provides valuable
insights into other cultures and perspectives.” That is why SRH
University is supporting an ambitious goal of the German
Academic Exchange Service (DAAD) to significantly increase
global mobility of German students in the coming years.
“Through our work, we remove hurdles to mobility, such as
financing problems, language barriers, or simply fear of the
unknown,” says Pauley.
School of Business: dual degree with a Texan
university
The SRH School of Business has developed a dual degree in
conjunction with the University of the Incarnate Word (UIW),
a renowned university in San Antonio, Texas. Students in the
master’s degree program, International Midmarket Manage­
ment, can now receive a second international degree by
completing an additional semester with the Texan university.
UIW has around 10,000 students and is located on an idyllic
campus in the U.S. metropolis of San Antonio. The program
in International Midmarket Management has developed into
a springboard for a successful career both in Germany and
internationally, and the dual degree functions perfectly to
perpetuate this success story for future students.
“INTERNATIONAL EXPERIENCES ARE
AN IMPORTANT FACTOR IN DEVELOPING
ONE’S PERSONALITY.”
Bettina Pauley, head of the International Office at SRH University
Heidelberg
The International Office concentrates on removing such hurdles
for outgoing students by arranging scholarships to over 40
European partner universities and financial assistance for
exchanges with 20 non-European cooperating institutions; it
also organizes language courses. One of SRH’s partner
universities, Coventry University, was recognized as the most
modern university in the UK in 2014; other partners also offer
students an equally engaging environment.
Another focus is the intensive counselling of incoming students
completing their semester abroad at SRH University. “These
www.hochschule-heidelberg.de/de/
internationales/partnerhochschulen
100
Annual Report 2014
RESEARCH IS LEARNING!
Research and development is a central feature at SRH University Heidelberg. Academic networking in research
and teaching as well as permanent dialogue with industrial partners all raise the profile of the university and
guarantee a high quality of education.
We create space through new structures!
We give research a home!
“It is an integral part of our CORE Principle to be drivers for the
development of innovative interdisciplinary research activities.”
This is how Adrian Thöny, head of the Quality and Development
Department, describes how the Central Research Office views
itself. The Central Research Office (CRO) provides strategic,
organizational, and operational support to the entire research
process – from the first consultation regarding possibilities for
obtaining grants, to the execution of the project, and lastly the
exploitation of results. “The CRO is where all the research
activities at SRH come together,” says Dr. Eike-Marie Nolte,
research manager at SRH University Heidelberg.
In 2014 the first central research facility was established at
SRH University Heidelberg, the Research Institute for Health
and Psychodiagnostics (Forschungsinstitut für Gesundheit und
Psychodiagnostik, GEPSY). The institute brings together
cooperative, interdisciplinary research activities in the pilot
areas of health, rehabilitation, and psychodiagnostics under
one roof. The aim is to create structural conditions that allow
research to mature into a core business of the university.
“Within the institute, we have the freedom to try out new
models of personnel placement and project management.
These are difficult to achieve within existing structures
because it is difficult to systematize links between research
and teaching, particularly in the development phase,” says
Prof. Dr. Rückemann on the intentions behind the founding
of the institute.
The Research Commission, of which the CRO and fellow
researchers are members, is the main body responsible for
building the research culture at SRH University Heidelberg.
An important milestone was achieved in the first research
workshop on April 16th, 2014, with the adoption of the
research paper, “Improvement of the Research Framework.”
The paper sets out fundamental common visions, missions,
and positions regarding research at SRH University Heidelberg
and includes a comprehensive catalog of measures to promote
research internally.
RESEARCH IS LEARNING!
WE GIVE
RESEARCH
A HOME!
WE CREATE
SPACE THROUGH
NEW STRUCTURES!
Dr. Eike-Marie Nolte and Barbara Menke coordinate the research project.
101
SRH Hochschule Heidelberg
RHYTHM IS THE WAY
dancing the pain away
P
Patients also confirm this. Martina Stein, who has been
suffering from Parkinson’s disease for a few years, says: “When
one starts to notice that everyday movements are becoming
increasingly difficult, one quickly withdraws in order not to
stand out.” All the participants at the tango workshop at SRH
University Heidelberg have similar limitations, which removes
the pressure to succeed. Stein also said, “through the music and
the dancing, I became completely relaxed. Movements suddenly
become easier again. Being in the moment, I forget that I am
sick.” Prof. Koch adds: “We cannot cure Parkinson’s disease,
but we can stabilize the patients and motivate them to enjoy
movement despite their illness. Tango therapy greatly improves
their everyday functionality and their quality of life.” Prof.
Koch’s students also play a role in the dance workshops.
Starting in their second year, they begin applying the thera­
peutic knowledge they acquired in their work. SRH University
Heidelberg offers the only accredited program for dance and
movement therapy in the German-speaking world. Students
come here from all over the world because this is precisely the
academic model they are looking for.
rof. Dr. Sabine Koch is Germany’s first and only
professor for dance and movement therapy and she
trains the next generation at SRH University Heidel­
berg. The tango therapy workshops she leads with
the assistance of her students are particularly
appreciated by patients suffering from Parkinson’s disease. In
November 2014, Prof. Koch was awarded the research prize of
the American Dance Therapy Association (ADTA) in Chicago.
Movement heals. This insight is not exactly new, but it is still
not widely acknowledged. That is why Prof. Koch is working
to establish dance and movement therapy more firmly in
Germany and beyond. The ADTA prize is a prestigious recogni­
tion of her efforts. “It is nice to see that Americans are looking
more closely at European developments in research in this
field, and that they have expressed this interest through this
award,” explains Prof. Koch.
Positive effects of dance and movement therapy are clear, as
Koch reports in her research findings. People suffering from
Parkinson’s disease regain their will to live, patients with
chronic pains forget about these while they are dancing,
traumatized patients rebuild their confidence in their bodies,
and individuals with autism improve their social and non-verbal
skills. “By working on the body, one can change emotions and
thoughts and build or strengthen a better body awareness,”
affirms the 47-year-old professor.
Martina Stein, Parkinson‘s patient
“BEING IN THE MOMENT,
I FORGET THAT I AM SICK.“
102
Annual Report 2014
OVERVIEW
“If you want to build a ship, do not drum up people together
to collect wood, prepare tools and divide the work, but rather
teach them to yearn for the vast and endless sea.“ Antoine de
Saint-Exupéry once clearly recognized how important it is to
have a vision and communicate it. We have defined our 2020
Vision in 2014 and in 2015 to continue the ship-building – with
collective energy and a common goal: to be a trail guide and
trailblazer for our graduates, employees, and partners alike.
Thus, we are already optimizing our teaching methods and
working to develop new programs and projects. The School of
Computer Sciences will offer a new course, Crossmedia Design.
The Bachelor degree program should, in synergy with other
study programs, fulfill a current market niche. Messages are no
longer communicated in a one-dimensional world, but now
require all channels – a concept that strongly influences
business communication and journalism today. Fundamentals of
Social Media, Sound Design, and Media Technology also belong
to the course offerings, like Graphic Design and Web Development. Social Law LLM is also in the process of accreditation as
a further education and accompanying Business Administration
Bachelor program. In addition to the German Master‘s courses,
Music Therapy and Building Project Management, we would like
to offer an International Track in English starting in autumn 2015.
In the winter semester 2016/17, the graduate school will begin
with postgraduate Master‘s degrees and bring lifelong learning
into focus. Preparations are going at full speed already to get
ready for all the exciting changes.
The topic of research is also being constantly intensified and
expanded. The Research Institute for Health and Psychodiagnostics is collecting and evaluating prospective research activity
of the university – together with our research partners – to
build synergy and increase future potential.
On all these ways, the SRH Tower will be a beacon for us and
remind us that vision and dynamism are our strengths. We will
rely on this as we take our steps toward the 2020 Vision of
our future.
TOWER
54 13
METER HÖHE
GESCHOSSE
4
GESCHOSSEN
44
BAUFIRMEN
WAREN AM BAU
BETEILIGT
100.000
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AUSSENFLÄCHE HAT DER CAMPUS
SRH Hochschule Heidelberg
Ludwig-Guttmann-Straße 6 | 69123 Heidelberg
Telefon (0) 6221 88 1000 | Telefax (0) 6221 88 4122
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Stand: 01 / 2015
SRH Hochschule Heidelberg
JAHRE
Jahresbericht / Annual Report 2014
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SCIENCE
ARC MIT