Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung für Selbsthilfe und Subsidiarität dpa Finanzen 5. Jahrgang, Nr. 3/15 April/Mai | 0,90 EUR Westmünsterland Baufinanzierung Was beim Immobilienkauf zu beachten ist VR-Bank erhält als „bester Arbeitgeber“ 1. Platz im Mittelstand Die eigenen vier Wände brauchen festes Finanzfundament C Seite 2 C Seite 4 C Seite 5 ZEHN & EINS ZITIERT Willkommen im Club Die Schlossallee ist die teuerste Straße bei Monopoly. Einige deutsche Städte ha ben eigene Editionen des amerikanischen Brettspiels. Wie heißt die Schloss allee in den größten deutschen Städten? „Während man noch in den 1990erJahren mit zehnjährigen Bundesanleihen in zwölf Jahren sein Kapital verdoppeln konnte, sind es heute 195 Jahre. Die Zeit hat keiner.“ ROBINSON rbeiten, wo andere Urlaub machen. Diesen Traum erfüllen A sich nicht viele. Aber es geht – und wie! Seite 3 Nur wenige Frauen schaffen es an die Spitze 1.Pariser Platz Berlin įStudie: Selbst in Familienunternehmen ist der Aufstieg nicht leicht 2.Elbchaussee Hamburg In nur jedem siebten Großunter nehmen findet sich eine weibli che Führungskraft Mittelstandspolitik könnte A nreize setzen 3.Maximilianstraße München 4.Kölner Dom Köln Bonn. In großen Familienunternehmen sind mit einem Anteil von 7,5 Prozent mehr Frauen in den Vorstandsetagen zu finden als in großen managergeführten Unternehmen (4,9 Prozent). Insgesamt betrachtet findet sich jedoch gerade einmal in jedem siebten Großunternehmen (15 Prozent) eine weibliche Führungskraft an der Unternehmensspitze. Und hat es eine Frau bis nach ganz oben geschafft, ist sie dort meist die einzige Vertreterin ihres Geschlechts: Lediglich in 1,3 Prozent der Großunternehmen sind zwei oder mehr Frauen im Topmanagement aktiv. Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hatte für die Untersuchung „Frauen in der Unternehmensführung – Gelangen Frauen in 5.Römerberg Frankfurt 6.Königstraße Stuttgart 7.Königsallee Düsseldorf 8.Am Markt Bremen 9.Kröpcke Hannover 10.Königstraße Nürnberg Familienunternehmen häufiger in Top-Positionen?“ die Daten von 6.575 großen Unternehmen aller Wirtschaftszweige ausgewertet. Diese würden mehrheitlich unter die Gesetzesinitiative der Bundesregierung fallen, die für börsennotierte oder mitbestimmungspflichtige Unternehmen unter anderem verpflichtende Zielvorgaben für den Anteil von Frauen am Vorstand, in den obersten Managementebenen und im Aufsichtsrat vorsieht. „Die Eigentümer eines Familienunternehmens sind in starkem Maße daran interessiert, die Kontrolle im und über das Unternehmen zu behalten. Dies gelingt am besten, wenn sie selber oder Familienmitglieder die Unternehmensführung übernehmen“, berichtet Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des IfM Bonn. Gehören Frauen zu den Gründern und damit zu den Eigentümern des Unternehmens, sind sie quasi automatisch auch in der Unternehmens- „Frauenquote allein reicht nicht aus.“ Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des IfM Bonn führung. Weniger aussichtsreich ist der Weg an die Unternehmensspitze via familieninterne Nachfolge. Am geringsten sind für Frauen die Chancen, in die Unternehmensspitze zu gelangen, wenn sie nicht der Eigentü- merfamilie angehören – was die übliche Ausgangslage in Nichtfamilienunternehmen ist. „Eine Frauenquote reicht alleine vermutlich nicht aus, um den Frauenanteil in den großen Unternehmen spürbar zu erhöhen. Flankierend könnte die Mittelstandspolitik Anreize setzen, die hochqualifizierte Frauen stärker als bisher dazu veranlasst, Unternehmen in wachstumsträchtigen Branchen zu gründen. Auf diese Weise könnten Unternehmen entstehen, die mittelfristig in die Kategorie der Großunternehmen hineinwachsen und in denen Frauen an der Spitze stehen“, so Dr. Rosemarie Kay. Ω Weiteres Material zu dieser Studie sowie zu wei teren Studien zum Mittel stand finden Sie hier įWieder mehr Falschgeld in den Kassen Der neue 20-Euro-Schein dpa (2) Die Europa-Serie enthält neue Sicherheitsmerkmale. Nach dem 10-Euro-Schein kommt ab dem 25.11.2015 eine neue 20-Euro-Note. Quelle: Winning Moves Wasserzeichen Porträt-Fenster: gegen tastbare der Mythenfigur das Licht durchsichtig, Linien an Europa beidseitig erkennbar den Rändern Die Zahl verändert beim Kippen ihre Farbe von Grün zu Blau, ein Lichtstreifen bewegt sich auf und ab. 22308 Sicherheitsfaden erscheint im Gegenlicht als dunkler Streifen mit €-Symbol und Wert. schematische Darstellung Vorderseite Quelle: EZB Der Streifen am rechten Rand zeigt beim Kippen Hologramme der Europa, des Hauptmotivs, des €-Symbols und des Werts. > VON SOPHIE ROHRMEIER UND HARALD SCHMIDT Frankfurt/Main. Geldfälscher haben 2014 deutlich mehr Euro-Blüten in Umlauf gebracht als im Vorjahr. In Deutschland zogen Banken, Handel und Polizei rund 63.000 falsche EuroBanknoten aus dem Verkehr und damit 63 Prozent mehr als 2013, wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte. „Das Falschgeldaufkommen ist deutlich gestiegen – aber auf einem niedrigen Niveau“, sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Auch weltweit stieg die Zahl gefälschter EuroNoten kräftig um ein Viertel auf 838.000. Nur 2009 waren mit 860.000 Blüten noch mehr entdeckt worden. Im zweiten Halbjahr 2014 wurden mit 507.000 Blüten sogar so viele gefälschte Euro-Noten wie nie zuvor in einem Halbjahr sichergestellt, wie die Europäische Zentralbank (EZB) berichtete. Den Anstieg zum Vorjahreszeitraum bezifferte die EZB auf 44 Prozent. Trotz dieser Entwicklung betonte die Notenbank: „Gemessen an der höheren Anzahl von mehr als 16 Milliarden echten Banknoten, die in der zweiten Jahreshälfte 2014 im Umlauf waren, Hans Joachim Reinke, Vorstandsvor sitzender von Union Investment, vor der Presse MELDUNG Neubau: Dynamik kühlt ab GdW-Präsident Axel Gedaschko Wettrennen mit den Geldfälschern Und noch eins: Auch die Inseln Föhr (Foto), Fehmarn und Wangerooge gönnen sich eine eigene Monopoly-Edition. Dagegen ist das Ruhrgebiet, das eigentlich mit Dortmund und Essen zwei Städte in den deutschen Top Ten hat, nur sehr schwach mit Hamm, Herne und Bottrop vertreten. Lohnt es sich nicht, dort zu bauen? Nein, da sind einfach die Prioritäten anders. Denn Monopoly gibt es für Borussia Dortmund, Rot-Weiss Essen und Schalke 04. Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland ist der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering.“ Der durch Falschgeld entstandene Schaden in Deutschland stieg von 2,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 3,3 Millionen Euro. Dabei setzten Kriminelle verstärkt auf falsche Fünfziger: Mit gut 29 000 Scheinen wurden fast doppelt so viele 50-Euro-Blüten sichergestellt wie 2013. Insgesamt machten 20und 50-Euro-Scheine 82 Prozent des Falschgeldaufkommens aus, weltweit sogar 86 Prozent. Die Bundesbank begründete die Entwicklung damit, dass die Fälscher beim Vertrieb aktiver geworden seien. Rein rechnerisch entfielen vergangenes Jahr acht falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner, 2013 waren es noch fünf. Thiele betonte dennoch, dass die meisten Menschen niemals eine Blüte sehen werden: „Man muss statistisch fast 1.250 Jahre alt werden, um mit einer gefälschten Banknote in Berührung zu kommen.“ Im Wettrennen mit den Geldfälschern bringen Europas Notenbanken seit Mai 2013 schrittweise eine runderneuerte Euro-Serie mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen in Umlauf. Als Nächstes bekommt der Zwanziger ein Facelift. Ab November wird er ausgegeben. (dpa) Ω Berlin. „Die zunehmende Überregulierung des Marktes und völlig überhöhte Anforderungen an den Wohnungsbau fordern nach Einschätzung des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW ihren Tribut: Nach wenigen Monaten des Wachstums lässt der Aufwärtstrend bei den Baugenehmigungen bereits wieder nach“, erklärte GdW-Präsident Axel Gedaschko zu den jüngst veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach wurde im Jahr 2014 in Deutschland der Bau von 284.900 Wohnungen genehmigt. Das waren 5,4 Prozent oder 14.500 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Damit setzte sich das Wachstum bei den Baugenehmigungen zwar vorerst fort, jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau als noch ein Jahr zuvor. Im Jahr 2013 hatte das Plus gegenüber dem Vorjahr noch bei 12,9 Prozent gelegen. Im Geschosswohnungsbau wurden 128.062 Wohnungen genehmigt, im Ein- und Zweifamilienhausbau 107.320 Wohnungen. „Die sich abkühlende Dynamik bei den Baugenehmigungen zeigt, dass Regulierungsvorhaben wie die kürzlich im Bundestag beschlossene Mietpreisbremse entgegen aller anderslautenden Bewertungen ihre Schatten vorauswerfen“, so der GdW-Chef. „Gemeinsam mit steigenden Baukosten und Steuern schrecken unverhältnismäßige staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt Investoren ab, deren Neubauaktivitäten für eine Entspannung bei der Mietpreisentwicklung einiger Ballungsgebiete enorm wichtig sind. Denn Wohnungsneubau ist das einzige probate Mittel, um dem Nachfrageboom in den deutschen Ballungsräumen und dadurch steigenden Mieten entgegenzuwirken.“ Ω 2 A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Finanzen Gut vorbereitet – besser beraten KOLUMNE Trends Claus-Dieter Toben, Vorstandsvorsitzender der GAD eG I ch war neulich auf einer Automobil messe. Neben Oldtimern wurden dort auch die neusten Trends im Auto mobilbereich präsentiert. Thema wa ren nicht nur die Formen, Ausstattung und Motorisierung neuer Automodelle, sondern auch ihre Lackierung. Vielen Messebesuchern fiel auf, dass die Farbe Rot viele neue Modelle dominierte. Sie stellten sich die Frage: „Was bedeutet dieser Trend für mich und mein Unter nehmen? Soll ich ihn aufgreifen? Kann ich ihn mir zunutze machen?“ E inige hatten sogar Notizbücher ge zückt. So konnte ich im Vorbeilau fen einen Blick auf den Satz „Rot?!! Geht seit Generationen ohne, werde jetzt nicht damit anfangen“ werfen. Kurze Zeit später schrieb links von mir je įWichtige Fragen und Antworten zur Immobilienfinanzierung mand: „Rot – genial. Sofort umsetzen. Da muss ich dabei sein.“ Während einer Kaffeepause notierte sich ein Messe besucher am Tisch neben mir: „Wie können wir Rot integrieren? Müssen wir uns verändern? Was heißt das Rot für unsere anderen Farben?“ – und stellte sich damit wichtige Kernfragen. Bauherren profitieren von Rekordzinsen „Größte Investition im Leben“ Schwäbisch Hall. Angehende Bauherren und Immobilienkäufer profitieren derzeit von Rekord-Niedrigzinsen. Sebastian Flaith, Finanzierungsexperte bei der Bausparkasse Schwäbisch Hall, warnt dennoch vor unüberlegten Baufinanzierungen: „Für die meisten Menschen geht es um die größte Investition im Leben. Schon kleinste Details können darüber entscheiden, ob die eigenen vier Wände um eine fünfstellige Summe günstiger oder teurer werden. Daher sollten Immobilieninteressenten schon vor dem Beratungstermin bei der Bank die wichtigsten Finanzierungsfragen für sich beantworten.“ D ie Beschäftigung mit Trends und der Blick über den Tellerrand gehören für die GAD als Spezialist für Banken-IT zum täglich Brot. Aller dings liegt unser Augenmerk nicht auf Autotrends, sondern auf den Trends der digitalen Welt. Eine unserer Kern aufgaben besteht darin, neue Entwick lungen zu erkennen und zu prüfen, ob sie Vorteile für das Bankgeschäft bieten könnten. Wichtig ist es also, of fen zu sein. Die erste Beurteilung eines Trends in der digitalen Welt sollte niemals lauten „Brauchen wir nicht! Ging bisher auch ohne“, aber auch ein „Toll! Das setzen wir direkt um“ ist meistens fehl am Platz. Vielmehr braucht es die richtigen Fragen, die aufzeigen, wie man den Trend für sich einsetzt. Auf der Automobilmesse wurde am Kaffeetisch neben mir also alles richtig gemacht. Ω Wie viel Eigenkapital sollte ich mit bringen? Jeder fremdfinanzierte Euro kostet. Daher sollte mindestens 25 Prozent der Gesamtsumme aus eigenen Mitteln bestritten werden. Zum Eigenkapital gehören Bargeld, Bank- und Bausparguthaben und weitere Vermögenswerte „auf der hohen Kante“, die kurzfristig liquide gemacht werden können (Fonds, aber auch Gold oder die Münzsammlung). MELDUNGEN Frankfurt/Main. Union Investment befindet sich weiter auf Wachstumskurs. So verzeichnete die Fondsgesellschaft im Jahr 2014 ein sehr starkes Nettoneugeschäft von 16,2 Milliarden Euro (2013: 10,1 Milliarden Euro). Das verwaltete Vermögen stieg binnen Jahresfrist von 206,2 Milliarden Euro auf 232,1 Milliarden Euro, und das Ergeb- nis vor Steuern erhöhte sich auf 485 Millionen Euro (2013: 399 Millionen Euro). „2014 war ein erfolgreiches Jahr für Union Investment. Wir sind dynamisch gewachsen, denn Investmentfonds bieten eine adäquate Antwort auf das Niedrigzinsumfeld und gewinnen als Anlagealternative an Bedeutung“, erklärte Hans Joachim Reinke. Ω dpa Union Investment mit starkem Neugeschäft Bauherren freut das niedrige Zinsniveau. Aber schon kleinste Details können darüber entscheiden, ob die eigenen vier Wände um eine fünfstellige Summe günstiger oder teurer werden. „Prime Status“ für WGZ BANK Düsseldorf. oekom research, eine der weltweit führenden Ratingagenturen im Markt für nachhaltige Investments, bestätigt mit der Note C erneut den Prime-Status der WGZ BA N K- Gr uppe. Damit zählt die WGZ BANK zu den 20 Prozent der Unternehmen, die in den Bereichen Soziales und Umwelt Dr. Christian Brauckmann in der eigenen Branche überdurchschnittlich abschneiden. Insbesondere die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung, die Work-Life-Balance, das Gesundheitsmanagement sowie das Umweltmanagement in der WGZ BANK haben überzeugt. „Die Vergabe des Prime Status durch oekom research stellt erneut unsere Leistungen in den verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit unter Beweis. Dies ermuntert uns, unser Engagement entsprechend fortzusetzen“, so Dr. Christian Brauckmann, Vorstandsmitglied der WGZ BANK. Ω Anzeige IHR PLUS AN SORGLOSIGKEIT Mit der R+V-Risiko-UnfallPolice. Mit der R+V-Risiko-UnfallPolice sind Sie immer bestens abgesichert, weltweit und rund um die Uhr. Sie bestimmen individuell Ihre Absicherungsform, wie z. B. Invaliditätsleistung, Unfall-Rente oder Krankenhaustagegeld. Damit Unfälle keine finanziellen Nebenwirkungen haben. Erfahren Sie mehr in den Volksbanken Raiffeisenbanken, R+V-Agenturen oder auf www.ruv.de ALLES, WAS RECHT IST Was ist Wenn die Garage voll ist … Wiesbaden. Fahrräder und Grill, Rasenmäher und Gartenmöbel: In vielen Garagen lagern Hausrat und Gartenutensilien – und das Auto steht auf der Straße. Doch das ist nicht überall erlaubt. Zwar dürfen Besitzer ihre Garage normalerweise auch als Abstellkammer oder Hobbywerkstatt nutzen, in den Bauordnungen der Bundesländer gibt es aber Ausnahmen. „Gemeinden können entscheiden, dass Garagen ‚notwendige Stellplätze‘ sind“, sagt Olaf Reinicke, Jurist beim Infocenter der R+V Versicherung. „Das soll den öffentlichen Verkehrsraum entlasten.“ In diesem Fall gehören neben einem Kraftfahrzeug höchstens Zubehör wie Reifen oder ein Wagenheber in die Garage. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld rechnen. „Denn der Besitzer ändert die Nutzung, und dazu benötigt er eine Genehmigung.“ R+V-Experte Reinicke rät Garagenbesitzern, sich am besten vorab beim zuständigen Bauamt zu erkundigen, ob ihre Garage ein „notwendiger Stellplatz“ ist oder ob sie diese auch für andere Zwecke nutzen können. Ω Welche monatliche Belastung kann ich mir leisten? Als Grundregel gilt: Die monatlichen Raten für Zins und Tilgung sollten ein Drittel der Einkünfte nicht übersteigen, zum Beispiel 1.000 Euro bei einem Haushaltseinkommen von 3.000 Euro netto. Denn auch für Bauherren und Wohnungseigentümer geht das Alltagsleben weiter. Eine Autoreparatur muss ebenso eingeplant werden wie ein kurzzeitiger Verdienstausfall. Expertentipp: Wenn es die finan- zielle Situation zulässt, sollte man die durch die niedrige Zinsbelastung gewonnenen Spielräume nutzen, um eine Tilgung von drei bis fünf Prozent zu vereinbaren. Denn je höher die Tilgung, desto kürzer die Laufzeit und desto niedriger die Gesamtkosten. Außerdem hat man so einen Finanzpuffer, falls die Zinsen nach Ablauf der Zinsbindung wieder deutlich gestiegen sind. Wie profitiere ich langfristig vom nied rigen Zinsniveau? Die günstigen Zinskonditionen sollte man sich so lange wie möglich sichern, also nach Möglichkeit für die gesamte Laufzeit des Kredits, mindestens aber 15 oder 20 Jahre. Bausparkassen bieten Kombidarlehen, bei denen der unterlegte Bausparvertrag Zinssicherheit über die komplette Vertragsdauer garantiert. Welche Nebenkosten kommen beim Immobilienkauf auf mich zu? Beim Grundstückskauf muss zunächst geprüft werden, ob auch die Erschließungskosten enthalten und keine Altlasten vorhanden sind. Für Notar und Grundbucheintrag werden meist 1,5 Prozent des Kaufpreises fällig, die Grunderwerbssteuer beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent. Wie kalkuliere ich weitere Zusatz kosten? Oft unterschätzt werden zusätzliche Kosten beim Bau. Schlüsselfertiges Bauen heißt beispielsweise nicht, dass Garage oder Außenanlagen im Preis inbegriffen sind. Auch Küche, neue Möbel oder technische Sonderlösungen gehen schnell ins Geld. Deshalb beim Kreditrahmen Extrawünsche von Anfang an berücksichtigen, denn jede Nachfinanzierung wird deutlich teurer. Ω Freihandelsabkommen USA-EU Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) ZIELE TTIP Berlin. Auf der Internetseite des Bundeswirtschaftsministeriums heißt es zu dem Thema: „Die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) soll Vorschriften und Regeln in der Wirtschaft Europas und der USA langfristig so gestalten, dass sie besser zusammenpassen. Bei den Verhandlungen geht es darum, Zölle und andere Handelsbarrieren im transatlantischen Handel zwischen der Europäischen Union (EU) und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) abzubauen. Ziel ist eine stärkere Öffnung der Märkte auf beiden Seiten des Atlantiks. Zudem sollen mit TTIP Einschränkungen für kommerzielle Dienstleistungen verringert, Investitionssicherheit und Wettbewerbsgleichheit verbessert und der Zugang zu öffentlichen Aufträgen auf allen staatlichen Ebenen vereinfacht werden.“ Die genauen Vertragsbedin gungen werden seit Juli 2013 ausgehandelt. Weitere Verhandlungsrunden sollen nun im April und im Juni stattfinden. Die Beratungen sollen Ende des Jahres abgeschlossen werden. Ω gegenseitige Liberalisierung des Handels mit Waren und Dienstleistungen Abbau von Zöllen und Handelsschranken Abschaffung überflüssiger Vorschriften für Prüfungen und Zertifizierungen gegenseitiger Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen auf allen Verwaltungsebenen KRITIKPUNKTE Umsetzung von Grundprinzipien der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) Verbraucherschutz Kritiker befürchten ein Absenken von europäischen Standards. Gentechnik Umstritten ist die Einfuhr gentechnisch veränderter Futter- und Lebensmittel. Weltwirtschaft Verlierer der Handelszone wären Entwicklungsländer. Investitionsschutz Unternehmen könnten Staaten vor nicht-öffentlichen Schiedsgerichten verklagen. Die Steuerzahler müssten für entgangene Gewinne von Konzernen zahlen. Gasgewinnung Erdgas könnte zunehmend durch das umstrittene Fracking gewonnen werden. langfristige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt Prognose laut ifo-Gutachten + 3,68 % Reallohn + 2,19 % DEU USA Anstieg + 0,78 % + 0,47 % der Beschäftigung 21329 1 085 500 neue Arbeitsplätze 181 100 Arbeitslosenquote - 0,43 % - 0,71 % Quelle: dpa, ifo-Institut MELDUNG BGH: Bauträger muss Käufer entschädigen Schwäbisch Hall. Wird eine vom Bauträger gekaufte Immobilie nicht rechtzeitig fertig, steht dem Käufer Schadenersatz zu. „Voraussetzung ist, dass dem Käufer in dieser Zeit kein gleich- wertiger Wohnraum zur Verfügung steht“, erläutert Schwäbisch HallRechtsexperte Stefan Bernhardt eine aktuelle Entscheidung des Bundesgerichtshofs. Der Streitfall: Die Kläger hatten von einem Bauträger eine noch zu errichtende Eigentumswohnung gekauft. Nachdem diese auch gut zwei Jahre nach dem vertraglich vereinbarten Übergabetermin noch nicht bezugsfertig war, zogen die Käufer vor Gericht und verklagten den Bauträger unter anderem auf Nutzungsausfallentschädigung Ω WELLEN IN DER WÜSTE Keine Fata Morgana: Mitten in der Wüste von Abu Dhabi gib es neuerdings die größten künstlichen Wellen der Welt. Der Wadi Adventure Park, eine Art Disney World für Trent Mitchell Reportage A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E 3 urfer, liegt in Al Ain, fast an der Grenze S zum Oman. Die Wassersport-Oase bietet na türlich auch Strandfeeling und Kinderun terhaltung unter Palmen an. Außergewöhnlich. www.wadiadventure.ae Das Prinzip Horst įDer beliebteste Animateur der Robinson-Clubs ist 74 Jahre alt. įWas macht er besser als die Jungen? ROBINSON(2) Text: DIE ZEIT, Nr. 48/2014 Der Club Soma Bay in Ägypten: Hier gibt Horst Wulze Boccia-Kurse und achtet auf Manieren. VON ANDREAS WENDEROTH „Klassik-Oase mit Horst“ heißt der all abendliche Programmteil des Clubs, der sich als „Ausatmen“ von einem lan gen Strandtag mit all seinen Ablenkun gen versteht und auch als leiser Kon trapunkt zur Party, die später im Night club mit etwas härteren Rhythmen ge feiert wird. „Klassik-Oase mit Horst“ hat zwei Protagonisten: die Musik und Horst, der in erster Linie dafür sorgt, dass es auch wirklich um die Musik geht. Der gnadenlos, wenn auch freund lich einschreitet, falls Gespräche auf kommen sollten. Die Musik hat unge teilte Aufmerksamkeit verdient; er hat sie ja eigens dafür ausgesucht. Heute ist Beethovens „Neunte“ dran. Das Prinzip Hans Kennen Sie noch Hans Meiser, den ehemaligen Frontman und Talker von RTL? Im Frühjahr 2015 hat er als Kreuzfahrtdirektor und Gäs tebetreuer auf der MS Hamburg an geheuert. Noch bis zum 12. April wird er Urlauber an Bord begrüßen, Brückenführungen machen und die Moderation von Shows und Talkrun e er.d rtn -pa urs nto a l w.p ww den übernehmen. „Für mich geht ein Jugendtraum in Er füllung“, sagt Meiser. „Für die Aufgaben ist er bestens quali fiziert. Zwei Schiffspatente ge ben ihm das notwendige see männische Know-how“, so Oli ver Steuber, Geschäftsführer von Veranstalter Plantours. Ω Als der Paukenwirbel im letzten Satz anhebt und starker Wind aufzieht, reicht Horst Decken, die er behutsam, den Abstand wahrend, um die Füße der Gäste legt: „Angenehm, nicht?“ Mittelmeer Kairo l „Jeder Club müsste einen Horst haben.“ Eine Weile waren sie ausgeblieben. Kurz nach der Revolution vor vier Jah ren hatte das Auswärtige Amt einen verschärften Reisehinweis für die Re gion ausgesprochen, bald darauf hat ten sie im Club nur noch zwanzig Gäs te. Aber mit der Entwarnung kamen sie nach und nach wieder, 2014 war das erfolgreichste Jahr seit der Eröff nung vor 17 Jahren: Im Juli und August waren die 348 Zimmer fast ausgebucht – in jenen Monaten also, die normaler weise schlechter laufen, weil Tempe raturen von über 40 Grad nicht jeder manns Sache sind. Jetzt ist Hitze nicht mehr das Problem; und hinter den Kulissen sorgt die Clubleitung dafür, dass es auch sonst keines gibt. Die Morgenkonferenz um 10.15 Uhr im Entertainer-Büro hatte etwas übellaunig begonnen. Der stellvertre tende Abteilungschef rügte Nachläs sigkeiten, vielleicht auch, weil er spä ter mit roter Perücke gut gelaunt zum Beachvolleyball antreten sollte, ob wohl ihn die Bandscheibe plagte. Dann fehlte jemand beim Küchen dienst. „Mach ich’s halt“, sagte Horst. Ein Satz, der ihn dazu verpflichtete, ab 12 Uhr, nach dem Boccia-Kurs, mit roter Kochmütze am Salatsoßentisch zu stehen und nach Gästewunsch die Spezialsoße anzurühren, die unter an derem aus Knoblauch und Chilipaste besteht. Am Nachmittag folgten: etwa 37 Kurzgespräche mit Gästen, ein zweiter Boccia-Kurs, sieben Begrü ßungen von Ankömmlingen – und jetzt eben Beethoven. Horst reicht ein laminiertes Merkblatt zu Werk und Leben des Komponisten herum, das er aus Wikipedia zusammenko piert hat: „Bisschen Beetho ven?“ Dann geht er vor sichtig, damit seine Flip-Flops nicht in die Sinfonie klappern, zu jedem Gast und fragt: „’n Gläs c h e n We i n ? “ Ägypti schen Rosé, der höchste Einzelposten in der Küchenrechnung des Clubs; die Alko holsteuer im Land beträgt 200 Prozent. Ni Hurghada. An der östlichen Grenze Ägyptens, dort, wo die Wüste ans Rote Meer stößt, liegt nicht weit von Hur ghada der Robinson-Club Soma Bay. Der Bucht mit dem türkisfarbenen Wasser vorgelagert, gibt es einen künstlichen Teich, die „Oase“. Hier ru hen einige Gäste unter Strohschirmen auf Sonnenliegen mit sandfarbenen Kissen. Andächtig schauen sie auf die nahen Bergrücken und die Abendson ne, die in einer Stunde dahinter ver sinken wird. „Dann wollen wir mal den Riemen auf die Orgel schmeißen“, sagt ein Mann in weißen Shorts und blauem Crew-T-Shirt und setzt die H i-Fi-Anlage in Gang. Horst Wulze aus Hannover, der sitzt, während die anderen liegen, ist mit 74 Jahren der wohl älteste deutsche ClubAnimateur, wobei man bei Robinson lieber von Entertainer spricht. Das Wort „Animation“ lässt Urlauber den ken, sie würden jeden Moment für peinliche Gruppenspiele von ihrer Liege gezerrt. So etwas wagt heute längst kein Club mehr; doch die Angst davor hat sich gehalten. Horst also – hier duzt man sich – schiebt den Mu sik-Stick ein. Im Steingarten hinter den Gästen erhebt sich aus unsichtba ren Lautsprechern das Crescendo des ersten Satzes. Natürlich müsste Horst nicht mehr arbeiten; der gelernte Drucker und spätere Abteilungsleiter im Anzeigen ressort der „Hannoverschen Allge meinen Zeitung“ bezieht eine anstän dige Rente. Für sein Verständnis ist das hier auch überhaupt keine Arbeit. „Ich arbeite nicht, ich tu nur was“, sagt er, wenn man ihn fragt. Heute hat er schon ziemlich viel getan. Um 7 Uhr morgens, als die Ersten abreisten, stand er nach einer kurzen Nacht be reits am Eingang, um sie zu verab schieden. Das macht er, wann immer es geht. Andi und Katja, zwei Stamm gäste aus Hamburg, trugen ihre nagel neuen orangefarbenen HightechSneaker, für die sich Horst so begeis terte, dass Andi sagte: „Probier doch mal an.“ Als ihr Taxi vom Flughafen zurückkehrte, hatte der Fahrer die Schuhe für Horst dabei. Er war ge rührt, obwohl er ja weiß, dass viele Gäste ein besonderes Verhältnis zu ihm haben. Er hat es ja auch zu ihnen. Seine Kontakte nach Hannover sind überwiegend ab gebrochen, seit er im Süden lebt. Manche der Stammkunden sind nun seine Freunde auf Zeit. Hurghada ÄGYPTEN Rotes Meer 200 km Horsts Clubeinstieg war alles andere als angenehm. Nachdem seine Frau vor neun Jahren ihre Krebskrankheit überstanden zu haben schien, fuhren die beiden guter Dinge in den Robin son-Club nach Ägypten. Doch nach der Rückkehr erkrankte sie erneut und starb. Wenige Monate später, im Früh jahr 2007, fliegt Horst wieder an die Soma Bay – um den Tod der Frau zu verarbeiten, mit der er 42 Jahre ver heiratet war. Oft sitzt er weinend am Strand. Dann flüchtet er sich in die Tä tigkeit. Und fragt bei der Clubleitung, ob er nicht mithelfen kann. Der stell vertretende Clubchef sagt: „Lass es uns miteinander versuchen!“ Nach vier Monaten muss er wieder nach Deutschland, sich um seine Schwester kümmern. Danach kehrt er zunächst nicht an die Soma Bay zu rück, weil ihn plötzlich Rufe aus ande ren Robinson-Clubs erreichen. Was indirekt wiederum mit dem stellver tretenden Clubchef aus Soma Bay zu sammenhängt. Der hat inzwischen ei ne Abhandlung verfasst, die Horst in den höchsten Tönen lobt. Eine „Lex Horst“ (wie dieser sie bis heute nennt), die schnell auch in der Zentrale in Hannover kursiert. Seitdem kann er seinen Einsatzort wählen. Bis auf einen einzigen kennt er heute alle 23 Robinson-Clubs, in sieben da von hat er gearbeitet. „Wo ich bin, das ist mein Club“, sagt Horst. Er ist diplo matisch genug, nicht zu sagen, wel chen er für den besten hält. Dass man ihm in Ägypten bereits zugesichert hat, er könne über seinen Jahresver trag hinaus bleiben, mag vielleicht ei nen Hinweis geben. Hier hat er jeden falls die Freiheit, seinen Tag zu pla nen, wie es ihm gefällt. Feste Termine sind nur die Klassik-Oase und die Boccia-Runde am Strand, bei der seine exzellente Wurftechnik auch Jüngere blass aussehen lässt. Ein kleines bisschen Animation ge hört natürlich doch dazu. Heute Nach mittag zum Beispiel. Horst hat sich wie immer die Kugeln aus einem Holzkas ten geholt, der unweit der beiden Ka mele steht, die hier Charles und Camil la genannt werden und neben den Pal men und einem als Beduinenzelt ge tarnten Verkaufsstand für ein bisschen Lokalkolorit sorgen. Er hat dann, weil noch keine Gäste zu sehen waren, auf Höhe der Handtuchausgabe einen ein drucksvollen Jodler angestimmt („So unterhält man sich in Hannover“), und schon sind sie von ihren Liegen aufge standen und herbeigeeilt: Ines, die pen sionierte Ärztin, die bereits zum zwan zigsten Mal hier ist – wegen der „fami liären Atmosphäre“, der Korallenbän ke und ein bisschen auch wegen Horst. Anke, die trotz starker Zahnschmerzen gute Laune hat, Sven, der ein IT-Bera tungsunternehmen führt und die längsten Haare am Strand hat, und ein Junge aus Hamburg, der seinen unbe dingten Siegeswillen hinter einer ver spiegelten Sonnenbrille versteckt. Horst hat das „Schweinchen“ geworfen und die Versuche der anderen mit „Fast“ oder „Das könnt ihr besser“ kommentiert – nur um dann mit einem Kunstwurf in letzter Minute sein Team zum Sieg zu führen. Dann haben sich alle die Hände geschüttelt. „Zeig mir einen Menschen, dem es besser geht als mir.“ Horst kann hervorragend Sächsisch, Bayerisch, Hamburgisch und andere Mundarten nachmachen, setzt dieses Talent aber nur sehr dosiert ein. Stets hat er ein freundliches Wort für jeden. Alte Schule – charmant, aber nie auf gesetzt. Oder so, als müsste er einem Konzept entsprechen. Horst entspricht sich vor allem selbst. Und hat im Über maß, was er bei Menschen am meisten schätzt: Herzenswärme. Aber, das ist seine andere Seite, er greift auch ein, wenn Jugendliche ihre Füße auf den Tisch legen: „Mensch, Jungs, von dem Tisch wird gegessen!“ Und geht dazwi schen, als ein Vater sein Kind be schimpft. Es hat die Kamera ins Was ser fallen lassen, mit der es die Eltern fotografieren sollte. „Das ist ungerecht, du hast ihm doch diese Verantwortung übertragen“, sagt er und stellt sich so lange zu dem Vater, bis der sich beru higt hat. Grüßt jemand nicht zurück, grüßt er ihn wieder. Beim zweiten Mal verstehen die meisten das Prinzip. Der Titel „Entertainer“ wird Horst nicht ganz gerecht. Auch wenn er ge rade mal nichts tut, spürt man seine Präsenz. Nicht wenige Stammgäste sind vor allem seinetwegen da. Sie sa gen, er sei die Seele des Clubs. Einige bringen ihm zum Dank Streuseltaler aus Deutschland mit, Landjäger und Mettwurst, weil es doch kein Schwei nefleisch gibt. „Jeder Club müsste ei nen Horst haben“, sagen sie. Das sieht auch Clubchef Patrick Brändle so. Brändle ähnelt ein bisschen Brad Pitt. Wogegen Horst viele Gäste an den frü heren Kapitän vom „Traumschiff“ er innert, vor allem wenn er seinen wei ßen Gala-Anzug trägt. Horst ist dop pelt so alt wie Brändle, der sagt, Horst sei wie ein Ziehvater für ihn. Und ein Synonym für etwas, was den meisten Clubs fehlt. Neulich hat er in Hanno ver angerufen und gesagt, er brauche noch einen „Sport-Horst“. Auf jeder Direktoriumstagung predigt Brändle: „Horst muss das Modell sein!“ Und er meint dabei gar nicht so sehr Horsts Alter, sondern seine Hingabe. Wenn er von den jungen Mitarbeitern spricht, klingt Brändle selbst ein wenig wie ein alter Herr. Die fragten oft als Erstes nach dem Gehalt und ihren freien Ta gen, nicht nach dem Wohl des Gastes. Mit Horst hat er dieses Problem nicht. Horst muss nicht wie die jüngeren Kollegen am Abend auf der Bühne stehen, weder singen noch sich später auf der Tanzfläche zu besonderer Ex trovertiertheit zwingen (er tanzt ei gentlich lieber klassisch). Sein Ort ist die Hauptbar hinten links. Nach Mit ternacht sitzt er dort beim Drink und denkt über sein Leben nach. „Zeig mir einen Menschen, dem es besser geht als mir.“ Ω 4 A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Westmünsterland WIRTSCHAFTS-WERTE 500.000.000 Euro am Tag . . . Erster Platz im Mittelstand į„Bester Arbeitgeber“: VR-Bank erhält zum achten Mal den Award des „Top Employers Institute“ die Anleihen am Markt erwerben muss, bleibt abzuwarten, für welche Laufzeiten sie sich dabei entscheiden wird (und wer seine Anleihen überhaupt an sie verkaufen will und zu welchem Kurs!). Die EZB hat allerdings angekündigt, grundsätzlich auch Staatsanleihen mit negativer Verzinsung aufzukaufen. Deshalb ist es unsicher, in welchem Ausmaß und in welchen Laufzeitbändern es durch die bevorstehenden Ankäufe zu weiteren Zinsrückgängen kommen wird. Berthold te Vrügt, Generalbevollmächtigter der VR-Bank Westmünsterland, leitet das Ressort Volkswirtschaft D ie EZB macht Ernst: Mit dem 9. März 2015 hat sie ihr viel und kontrovers diskutiertes Ankaufsprogramm mit dem Schwerpunkt Staatsanleihen gestartet. Damit will sie vor allem die im Euroraum zuletzt leicht negative Inflationsrate wieder an die Zielgröße von knapp zwei Prozent heranführen, also einer Deflation entgegenwirken. Außerdem soll das durch die Ankäufe entstehende zusätzliche Geld idealerweise zu neuen Krediten für Unter nehmen führen, die bislang keinen ausreichenden Zugang dazu hatten und deshalb nicht investieren konnten. So soll letztlich vor allem die vor sich her dümpelnde Wirtschaft in den EuroKrisenländern belebt werden. D ie technische Umsetzung des EZBAnkaufsprogramms – das Ziel volumen liegt bei 60 Milliarden Euro je Monat – erfolgt größtenteils über die nationalen Notenbanken des Euroraums, die dazu von der EZB beauftragt wurden. Für die Deutsche Bundesbank ergibt sich nach dem nationalen Verteilerschlüssel im Eurosystem ein ungefähres rechnerisches Kaufvolumen von einer halben Milliarde Euro an zu erwerbenden deutschen Staatsanleihen – je Tag. Die Ankäufe sollen zunächst bis September 2016 erfolgen. B ereits die Ankündigung des EZBAnkaufsprogramms hatte die Renditen auch für die deutschen Staatspapiere nochmals merklich sinken lassen. Aktuell werfen nur lang laufende deutsche Staatsanleihen noch eine geringe positive Rendite ab. Da die Bundesbank mit anderen Unternehmen gewährleiste, die richtigen Akzente zu setzen und die Weichen für die Zukunft entsprechend zu stellen. Nach Worten von Dr. Wolfgang Baecker, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank, kann das Geldinstitut stolz auf die Auszeichnung sein, denn „die Mitarbeiter haben durch ihr überdurchschnittliches Engagement diesen Erfolg erzielt und natürlich auch verdient.“ Es sei aber nicht zu verkennen, dass mit einem solchen Titel Maßstäbe gesetzt werden, betonte Dr. Baecker. Die VR-Bank sei aufgefordert, sich weitere und neue Ziele zu setzen, Personalentwicklung voranzutreiben, indem innovative Konzepte umgesetzt werden. Die Auszeichnung sei zudem auch nach außen hin von großer Bedeutung. Denn auf diese Weise werde von dritter Seite attestiert, dass das Geldinstitut zu Recht den Ruf als attraktiver Arbeitgeber genießt, der die Zukunft fest im Blick hat. Das bisher unter dem Namen CRF Institute bekannte Zertifizierungsunternehmen hat seinen Hauptsitz in den Niederlanden und zeichnet bereits seit 1991 weltweit die Top Employers aus. David Plink, CEO von Top Employers Institute, sagte: „Über die Jahre haben wir mit unserer einzigartigen Methodik zahlreiche Unternehmen weltweit bewertet und zertifiziert.“ Diese Unternehmen stellen nach seiner Aussage „herausragende Arbeitsbedingungen zur Verfügung, damit sich ihre Mitarbeiter in jeder Hinsicht weiterentwickeln können.“ Ω F ür die Euro-Krisenländer ist natürlich zu hoffen, dass die EZB-Maßnahmen dort Wirkung zeigen werden. Das wäre auch im Interesse der deutschen Wirtschaft. Gleichwohl könnte sich das Umfeld für den deutschen Sparer und Anleger hingegen weiter verschärfen. Denn sie wären besonders betroffen von einem Zusammentreffen einer sich wieder normalisierenden Inflationsrate und einem weiterhin extrem niedrigen und möglicherweise weiter sinkenden Zinsniveau – mit der Folge der Verstärkung einer negativen Realverzinsung. A uch bleibt offen, wohin die durch die Anleihekäufe entstehende zusätzliche Liquidität in Deutschland fließen wird. Da hierzulande von einer Kreditklemme schon heute nicht wirklich gesprochen werden kann, wird diese erhöhte Überschussliquidität in andere Märkte fließen und in diesen Märkten ebenfalls auf die dortigen Preise einwirken. E s wäre also zu wünschen, dass die wirtschaftliche Situation in Europa sich schnellstmöglich wieder normalisiert. Nur dann könnte sich auch die unübersichtliche Lage an den Finanzmärkten dauerhaft beruhigen. Sicher ist das nicht, auch wenn einige jüngste europäische Konjunkturdaten überraschend positiv sind. Bis dahin gilt besonders für den deutschen An leger, mögliche negative Auswirkungen des aktuellen Geschehens auf ihn durch kluge Entscheidungen zu begrenzen. Ω MELDUNG Gütesiegel für Bürgerstiftung Preisverleihung mit folgenden VR-Bank-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern: Lisa Naßmacher, Alexandra Kalmbach, Klaus Katzer, Tuncay Degirmencioglu, Leonore Reckert, Mareen Lammerding, Ludger Efting, Bastian Pollecker, Klaus Beckmann und Andrea Böggering Westmünsterland/Düsseldorf. Die VRBank Westmünsterland hat gleich doppelten Anlass zur Freude: Sie hat nicht nur die Auszeichnung „Top Arbeitgeber“ erhalten und das bereits zum achten Mal, sondern auch in der Kategorie „Mittelstand“ den ersten Platz belegt. Damit hat sich das Geldinstitut gegen namhafte Unternehmen aus ganz Deutschland durchgesetzt. Schon allein die Zertifizierung „Top Arbeitgeber“ von der unabhängigen Organisation „Top Employers Institute“ zu erhalten, setzt ein umfassendes Konzept zur Personalarbeit voraus, das in besonderem Maße durch Mitarbeiterorientierung geprägt ist und vielseitige Entwicklungsstrategien beinhaltet, von der Talentförderung über Managementschulung bis hin zu Traineeprogrammen. Indem nun die VR-Bank in der Kategorie Mittelstand gewonnen hat, stellt sie unter Beweis, „dass sie ein herausragendes Mitarbeiterumfeld geschaffen hat und eine große Bandbreite von kreativen Ideen bietet. Diese reichen von attraktiven Arbeitsbedingungen bis zu einem Performance-Ma- nagement, welches in vollem Einklang mit der Unternehmenskultur steht“, sagte Dennis Utter, Regional Director Germany, Austria, Switzerland and Poland des Instituts. Bei einer Feier in der Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Organisation den Preis an die VR-Bank Westmünsterland verliehen. Alle Unternehmen, die sich um eine Zertifizierung bemühen, durchlaufen ein weltweit einheitliches und mehrstufiges Verfahren. „Das Top Employers Institute schaut sehr genau hin und überprüft intensiv Aussagen und Nachweise zur Personalarbeit“, sagte Leonore Reckert, Personalentwicklerin der VR-Bank Westmünsterland. Das Geldinstitut müsse während des Prozesses die eigenen Stärken, Vorgehensweisen und praktischen Modelle plausibel darstellen und auch gegenüber unabhängigen Experten erläutern. Für Margot Heiring, Bereichsdirektorin Human Resources, geht mit der Auszeichnung einher, dass die Bank sich nicht nur hohe Ziele in der Personalentwicklung setze, sondern auch für eine konkrete Umsetzung sorge. Davon profitieren, wie sie betonte, sowohl die rund 500 Mitarbeiter als auch Mitglieder und Kunden der VR-Bank. Der Award „Top Arbeitgeber“ stehe zudem für die Professionalität der Personalarbeit des Geldinstituts, der durch den Vergleich David Plink (Top Employers Institute) übergab den Award an Leonore Reckert (VR-Bank). Spende für Ernährungsführerschein įVR-Bildungsinitiative unterstützt Projekt an der Pankratius-Schule in Gescher Drei Fragen an . . . Über den Ernährungsführerschein sprach die GAZ mit Mechthild Nienhaus, Leiterin der Pankratius-Schule. Borkens Bürgermeister Rolf Lührmann übergab das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen im Rathaus Borken an die Vorsitzende Elisabeth Hüls. Vorne links: Prof. Dr. Jörg Minte Borken. Für besondere Qualität des Engagements steht die Auszeichnung, die die Stiftung „Aktive Bürger Borken, Stadtlohn und Umgebung“ erhalten hat: Zum fünften Mal bekam sie das Gütesiegel des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, das bis September 2017 gültig ist. Überreicht hat es Borkens Bürgermeister Rolf Lührmann an die Vorsitzende Elisabeth Hüls. Die Bürgerstiftung ist eine Initiative der VR-Bank Westmünsterland. Vor der Vergabe des Siegels wird kritisch geprüft, ob eine Stiftung mehrere Ziele verfolgt, transparent arbeitet und unabhängig von politischen Parteien, Unternehmen, Banken und einzelnen Stiftern tätig ist. Die Stiftung feiert 2015 runden Geburtstag, sie wird zehn Jahre alt. Dazu sind verschiedene Veranstaltungen vorgesehen, in der Borkener Stadtverwaltung war bereits eine Ausstellung über die Aktivitäten zu sehen. In den nächsten Wochen wird sie noch an anderen Orten des Stiftungsgebietes präsentiert. Sie dokumentiert die zahlreichen Akti- onen der Stiftung und vermittelt somit einen Einblick in deren Wirken. Die Bilanz der ersten Dekade kann sich sehen lassen. Seit 2005 hat die Stiftung bereits 130 Projekte mit insgesamt 174.371,03 Euro unterstützt. Das Geld kam der Arbeit in Schulen, der Leseförderung in Kindergärten, dem mobilen Hospizdienst und Anschaffungen in Seniorenheimen zugute, um nur einige Beispiele zu nennen. Nach Worten des Kuratoriumsvorsitzenden Professor Dr. Jörg Minte sind Engagement und finanzielle Unterstützung die beiden tragenden Säulen der Stiftung. Nach seinen Worten bilden die Bücherbasare in Borken und Stadtlohn gute Beispiele für die Idee, „die wir verfolgen: aktiv sein, sich einbringen und gute Projekte in der Region unterstützen“. Als sich vor zehn Jahren Bürge rinnen und Bürger der Region zusammengeschlossen haben, war es ihr erklärter Wille, mildtätige und caritative Einrichtungen und Projekte zu fördern. Ω Die Kinder der Grundschule Gescher servierten leckere und gesunde Speisen. Gescher. Auf gute und gesunde Ernährung zu achten, ist immer mehr zu einer Aufgabe geworden, der sich Kitas und Schulen widmen. In der Pankratius-Grundschule von Gescher haben die Jungen und Mädchen der dritten Klassen jetzt einen Ernährungsführerschein erworben. In mehreren Schulstunden tauschten sie unter anderem den Klassenraum gegen die Küche ein und lernten wichtige Re- geln im Umgang mit Lebensmitteln und der Zubereitung von Speisen. Die VR-Westmünsterland Bildungsinitiative unterstützte die Aktion mit 700 Euro. Den symbolischen Scheck übergab bei der Projektpräsentation der Leiter der Geschäftsstelle der VRBank in Gescher, Markus Kerkhoff. Schülerinnen und Schüler, Pädagogen und Eltern freuten sich über die finanzielle Zutat. Ω GAZ: Was ist das Ziel des Ernährungsführerscheins? Die Kinder sollen den bewussten Umgang mit Lebensmitteln kennen lernen. Dabei geht es sowohl um Empfehlungen für eine gesunde Ernährung als auch um Küchen techniken wie die Handhabe eines Schälmessers oder wichtige Hygieneregeln. Es kommt vor allem darauf an, dass die Mädchen und Jungen selber etwas tun können und auch die Chance bekommen, mal experimentieren zu können. Was man selber ausprobiert hat, bleibt länger im Gedächtnis. GAZ: Und wie lässt sich das alles in die Tat umsetzen? Die Kinder können selber Speisen zubereiten. Da sind die Lehrerinnen mit dabei. Den Klassen macht das Projekt viel Freude. Das zeigen die Erfahrungen anderer Grundschulen, die den Ernährungsführerschein in ihr Schulprogramm aufgenommen haben. Da die Kinder so begeistert bei der Sache sind, bestehen sie auch die schriftliche und praktische Prüfung mit Leichtigkeit. GAZ: Welchen Effekt erhofft sich die Schule von dem Projekt? Gesunde Ernährung ist wesentlicher Bestandteil einer gesunden Lebensführung und beugt Übergewicht oder Krankheiten vor. Darüber hinaus hat sich auch noch eine ganz andere Wirkung gezeigt, von denen die Eltern profitieren: Viele Kinder kochen dann gern zu Hause und sind stolz darauf. Ω IMPRESSUM Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von Genossenschaften Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.) Kontakt zur Redaktion Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne interessengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig. Herausgeber Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] Regionalseiten VR-Bank Westmünsterland Thomas Borgert (verantwortlich), Telefon: 0 25 41/13 - 202 Verlag Frankfurter Societäts-Medien GmbH Frankenallee 71–81, 60327 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/75 01 - 43 52, Telefax: 0 69/75 01 - 47 43 52 Redaktion Verlag Peter Hintereder Gestaltung Verlag Kerim Demir Projektleitung Verlag Olaf Kopmann Geschäftsführer Oliver Rohloff Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare) Registergericht: Amtsgericht Frankfurt am Main Handelsregisternummer: HRB 7285 Diese Zeitung erscheint achtmal im Jahr. Als Kundenzeitung der VR-Bank Westmünsterland erscheint sie in einer Auflage von 80.000 Exemplaren. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 114232782 Anzeigen-Service Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, 2015 Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht un bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nachdruck nur mit G enehmigung der Redaktion. Nächste Ausgabe: 26. 05. 2015 A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E 5 Regional Die eigenen vier Wände brauchen ein sicheres Finanzfundament VR-Bank-Experte Thomas Blanke gibt Tipps und Informationen į Historisches Niedrigzinsniveau weckt Wunsch nach eigener Immobilie Das Team der Baufinanzierung unter der Leitung von Thomas Blanke (l.) hat wertvolle Tipps parat. Westmünsterland. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden erfreut sich großer und angesichts des historisch niedrigen Zinsniveaus wachsender Beliebtheit. Was es allerdings zu beachten gilt, damit der Traum in Erfüllung gehen kann, dazu gibt Thomas Blanke, Leiter des Bereichs Baufinanzierung der VR-Bank Westmünsterland, wichtige Tipps und Informationen. Bauen oder Kaufen Zunächst steht einmal die richtungsweisende Entscheidung an, ob es ein Neubau oder eine bestehende Immobilie sein soll. Ein Neubau hat sicherlich den Vorteil, dass sich individuelle Wünsche verwirklichen lassen. Allerdings muss man von deutlich höheren Investitionskosten ausgehen. Zudem ist es in vielen Städten und Gemeinden momentan schwierig freie Baugrundstücke zu finden. Im Fall einer Bestandsimmobilie kann der künftige Besitzer mit einem festen Kaufpreis kalkulieren und meist direkt nach Erwerb einziehen. Der Erwerber sollte aber bedenken, dass zusätzliche Kosten durch Instandsetzung oder Modernisierung anfallen. Hier empfiehlt sich, vor Abschluss des Kaufvertrages den Rat eines Fachmannes einzuholen. Objektart Die begehrteste Variante ist das freistehende Einfamilienhaus. Hier liegen zwar die Kosten am höchsten, aber der Eigentümer kann es nach seinen Vorstellungen nutzen. Preislich günstiger Borken-Gemen ist eine Doppelhaushälfte oder ein Reihenhaus. Eine finanziell noch günstigere Lösung ist die Eigentumswohnung. Der Erwerber sollte aber prüfen, ob die Objektgröße und -eigenschaften den langfristigen Anforderungen (u. a. Familienplanung) genügen. Wohnbaufinanzierung Geht es um die Finanzierung einer Immobilie ist die entscheidende Frage, wie die finanzielle Aufwendung getragen werden kann. Die Darlehensrate muss langfristig aus den aktuellen Einkommensverhältnissen bedient werden können und sollte Entwicklungen der nächsten Jahre, wie z. B. die Familienplanung, berücksichtigen. Darauf legen die Finanzierungsspezialisten der VRBank großen Wert. Eine Baufinanzie- Dülmen rung setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen: Eigenleistung, Eigenkapital, Darlehen und verschiedene Fördermöglichkeiten. ▪ Eigenkapital: Als Faustformel gilt: Mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten sollten als Eigenkapital oder Eigenleistung verfügbar sein. Wie die passende Kombination von Eigenkapital, Förder- und Hypothekendarlehen im Detail aussieht, ist immer eine individuelle Angelegenheit. ▪ Förderdarlehen: Städte und Gemeinden gewähren häufig u. a. Familien mit Kind(ern) öffentliche Mittel. Ob und in welcher Höhe die Unterstützung für den Wohnungsbau bereitgestellt wird, liegt an den jeweiligen Förderrichtlinien der Gemeinde sowie am Familien einkommen und der Objektart. Die KfW-Bank stellt ebenfalls Finanzmittel bereit und das in unterschiedlicher Art: Für selbstgenutztes Wohneigentum kann man ab einem Zins von 0,85 % eff. Darlehen in Höhe von max. 50.000 Euro pro Wohneinheit erhalten. Beantragt werden kann dies bei der VRBank. Für Neubau oder Ersterwerb bietet die KfW Darlehensmittel ab einem Zins von 0,75 % eff. in Höhe von max. 50.000 Euro pro Wohneinheit an. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eines Tilgungszuschusses in Höhe von bis zu 5.000 Euro pro Wohneinheit. Die Unterstützung gibt es aber nur dann, wenn ein KfW-Effizienzhaus entsteht. Um Wohngebäude energetisch zu sanieren, können Darlehen zu einem Zins von 0,75 % eff. in Höhe von max. 75.000 Euro beantragt werden. Bei umfangreichen und energetisch hochwertigen Gesamtmaßnahmen sind weitere Tilgungszuschüsse von bis zu 16.875 Euro möglich. Bei altersgerechten Umbaumaßnahmen (Barrierefreiheit) beträgt die Darlehenshöchstsumme 50.000 Euro pro Wohneinheit – dies zu einem Zins ab 0,75 % eff. (Angaben zu Zinsen: Stand 24.3.2015). ▪ Wohnriester: Die Bausparkasse Schwäbisch Hall bietet optimale Lösungen, um mit der staatlichen Riester-Förderung vorzusorgen und Wohneigentum zu günstigen Konditionen zu bauen oder zu erwerben. Zinsentwicklung Das derzeit niedrige Zinsniveau erfreut zwar jeden Bauherren, es bedarf aber eines langfristig durchdachten Finanzierungskonzeptes, das ihn bei steigenden Zinsen nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringt. Alleine eine Veränderung der Zinsen auf dem Niveau vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 würde für ein Baudarlehen nach Ablauf einer zehnjährigen Zins- bindung ungefähr eine Verdreifachung der Zinsen und damit eine erhebliche Erhöhung der Darlehensrate bedeuten. Aus diesem Grunde ist ein individuelles Finanzierungskonzept mit langfristiger Sicherheit sinnvoll, das aber auch Flexibilität durch Sondertilgungs- und Ratenänderungs optionen enthält. Die VR-Bank Westmünsterland bietet mit ihren genossenschaftlichen Partner instituten verschiedene DarlehensFestschreibungslaufzeiten an und damit ein verlässliches Fundament für jede Baufinanzierung. Aufgrund der vielen individuellen Komponenten – und weil es für viele Immobilienerwerber um die größte Investition ihres Lebens geht – ist die ausführliche Beratung durch unsere Finanzierungsexperten unbedingt zu empfehlen. Ω Mehr Informationen f inden Sie auf unserer Internetseite im Bereich Baufinanzierung. Absicherung Zu einem sicheren Finanzfundament bei einer Baufinanzierung gehört auch der Gedanke an den Versicherungsschutz. Im Rahmen unserer ganzheitlichen Beratung beleuchten und analysieren wir für den neuen Lebensabschnitt alle wichtigen Aspekte Ihrer Absicherung. Denn neben dem Ab- schluss einer Wohngebäude- und Hausratversicherung gilt es, zahlreiche weitere Bereiche wie z.B. Risikoabsicherung von Todes-, Krankheitsoder Berufsunfähigkeitsfall genauer zu betrachten, damit Sie Ihr Leben in den eigenen vier Wänden sorgenfrei genießen können. Ω Informativer und vielfältiger Immobilientag in Borken Heiden (Musterhaus) Suchen Sie Lager- oder Logistikfläche? Die prädestinierte Lösung bei derartigem Bedarf und auch ideal für den Jungunternehmer, der Startflächen sucht. Nehmen Sie auf die Ausstattung noch Einfluss, da Hallenwände und der Boden noch nicht fertiggestellt sind. Die Fläche ist noch frei wählbar von 300 m2 bis 1.100 m2! Je mehr Fläche Sie anmieten, umso günstiger wird die Miete. Einbauten in die Mietfläche (Büroräume, Sanitäranlagen) können auf Anforderung des Mieters erstellt werden. Ihr Ansprechpartner Reinhold Zumbült Telefon 0 28 63/92 98-29 Mietpreis: 900,00 €/Monat (für 300 m2 zzgl. Nebenkosten + 19 % MwSt.) Courtage: 2,38-Fache der Monatsmiete inkl. MwSt. Die eigenen 4 Wände! Diese luxuriöse Villa mit exqui siten Ausstattungsmerkmalen unter Verwendung edelster Materialien begeistert! Wfl. 327 m2, Grundstück 4.126 m2, Bj. 1989, Energieverbrauchsausweis: Gas, 199,6 kWh, Effizienzkl. 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G Kaufpreis: 695.000,00 € Kaufpreis: 390.000,00 € Ob als Mehrgenerationenhaus, Wohnhaus mit gewerblichem Anteil oder einfach als Kapitalanlage – selten bieten sich Ihnen so vielfältige Möglichkeiten an. Die gesamte Wohn-/Nutzfläche beträgt 358 m2, sehr zentral gelegen. Das spezielle Gesamtobjekt gliedert sich in 3 Bauphasen: Entstehung 1950, Erweiterung 1967 und Ausbau 1985; Energiebedarfsausweis: Gas, 257 kWh, Effizienzkl. H Ihr Ansprechpartner Mike Brinkmann Telefon 0 25 41/13-215 Ihr Ansprechpartner Josef Sicking Telefon 0 28 63/92 98-37 Ihr Ansprechpartner Holger Glück Telefon 0 25 63/4 01-65 zzgl. 4,99 % Käufercourtage Südlohn-Oeding Alle(s) unter einem Dach! zzgl. 4,99 % Käufercourtage Kaufpreis: 239.000,00 € zzgl. 4,99 % Käufercourtage Karin Printing Aufsehenerregende Traumvilla Die Baufinanzierungs- und Immobilienspezialisten der VR-Bank führten die Besucher durch den Immobilientag. Borken. Nach einer erfolgreichen Premiere in der VR-Bank in Stadtlohn lud die VR-Westmünsterland Consulting und Immobilien GmbH erstmals in die Räumlichkeiten der VR-Bank in Borken zu einem Informationstag mit einem großen Angebot für Bauherren, Modernisierer, Kapitalanleger, Verkäufer und Kaufinteressenten sowie Mieter und Vermieter ein. Dank der umfangreichen Themenpalette erhielten die Besucher Antworten auf ganz unterschiedliche Fragen rund um das Thema Immobilie. So präsentierten die zuständigen Experten nicht nur Immobilien aus Borken und Umgebung, sondern auch zahlreiche Objekte, die als Kapitalanlage dienen können, beispielsweise Ferienwohnungen auf Wangerooge oder altersgerechte Domizile. Auf großes Interesse stießen auch drei Fachvorträge während der Veranstaltung. Mit dem Thema „Beratung zum Hauskauf“ hatte Michael Kerkmann als Bausachverständiger Tipps und Hinweise für die Besucher parat. Claus Hofschulte (ass. jur. Certified Financial Planer VR PrivateBanking) fand mit seinen Informationen zu „Erben und Vererben von Immobilien“ die Aufmerksamkeit der Besucher. Möglichkeiten der energetischen Sanierung und des altersgerechten Umbauen von Gebäuden erläuterte Architekt Hermann-Josef Schäfer und wies auf die Energieberatung der Verbraucherzentrale hin. Nach deren Aussagen haben sich die Energiekosten eines durchschnittlichen Haushaltes in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdreifacht und sind von rund 500 auf 1.600 Euro pro Jahr gestiegen. Die Verbraucherzentrale bietet an, dass ein Hausbesitzer einen Ortstermin mit einem Experten vereinbart, der das Wohngebäude und die technischen Anlagen eingehend untersucht. Der Check (für nur 60 Euro erhältlich) umfasst die Dämmung des Hauses ebenso wie die Heizung. Die Fachleute listen die Schwachstellen auf und geben Empfehlungen, wie sich die Energiebilanz verbessern lässt. Zudem erhalten die Eigentümer auch Tipps und Hinweise zu Zuschüssen oder günstigen Krediten. (www.vz-nrw.de/energieberatung) Verschiedene Aussteller der Region nahmen den Immobilientag zum Anlass, sich vorzustellen. Die Qualität der Angebote und seine erfolgreiche Resonanz sprechen für diese Neuauflage eines Informationstages, so Norbert Wagenfort, Geschäftsführer der VR-Westmünsterland Consulting und Immobilien GmbH. Im Herbst ist ein weiterer Immobilientag in Coesfeld geplant, auf dem das informative Themenspektrum den Interessenten im Kreis Coesfeld präsentiert wird. Ω 6 4 A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E Wirtschaft AUS DEN REGIONEN „EU setzt aufs falsche Pferd“ Düsseldorf/Münster. Die EU setzt bei der Mittelstandsfinanzierung auf das falsche Pferd. Sie will, dass sich kleine und mittlere Unternehmen verstärkt auf den Kapitalmärkten mit Geld ver sorgen. „Die in Deutschland bislang übliche Kreditfinanzierung vor allem bei Banken aus der Region ist der Grund, warum unsere heimische Wirt schaft gut durch die jüngsten Krisen gekommen ist. Kommissar Hill wäre besser beraten, die Gründung von Ge nossenschaftsbanken in Europa zu fördern. Bei ihnen steht dann auch nicht Shareholder Value im Mittel punkt, sondern die Förderung der Mit glieder und der Region“, so Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Rheinisch-Westfälischen Genossen schaftsverbandes (RWGV). Der Euro päische Kommissar für Finanzstabili tät, Finanzdienstleistungen und Kapi talmärkte Jonathan Hill hat am heuti gen Mittwoch das Grünbuch zur Kapi talmarkt-Union (CMU) vorgestellt. Viele Untersuchungen deuten aber da rauf hin, dass allenfalls sehr große Mittelständler von der Öffnung grenz überschreitender Kapitalmarktfinan zierung profitieren. Ω 1.000 gute Gründe įLandgard möchte mit neuer Kampagne für Blumen und Pflanzen begeistern Bayerns Volksbanken wachsen München. Die bayerischen Volksban ken und Raiffeisenbanken sind mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2014 zufrieden. „Wir wissen aber auch, dass eine positive Ertragsentwicklung und stetige Kostensenkungen notwen dig sind, um auf die vor uns liegenden Geschäftsjahre mit anhaltend niedri gen Zinsen vorbereitet zu sein. Des halb machen sich die Institute weiter wetterfest für schwierigere Zeiten“, sagte Stephan Götzl, Präsident des Genossenschaftsverbands Bayern (GVB), anlässlich der Vorlage der Ge schäftszahlen bei der Bilanzpresse konferenz. Die 35.359 Mitarbeiter der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Bayern versorgten vergangenes Jahr rund 6,6 Millionen Kunden mit Fi nanzdienstleistungen in 2.922 Bank stellen. Damit sind rund 53 Prozent der bayerischen Bevölkerung Kunde einer Genossenschaftsbank. Die Zahl der Mitglieder wuchs das sechste Jahr in Folge und erhöhte sich um 56.600 auf 2,62 Millionen. Im Kreditgeschäft legten die Institute im Jahresverlauf 2014 um 4,5 Prozent (3,6 Milliarden Euro) auf 83,1 Milliarden Euro zu. Im Privatkundensegment weiteten sie das Kreditvolumen um 4,1 Prozent (1,6 Milliarden Euro) auf 41,0 Milliarden Euro aus. Die Kreditvergabe an mit telständische Firmenkunden wuchs sogar um 4,8 Prozent (1,8 Milliarden Euro) auf 39,3 Milliarden Euro. Ω Startschuss für „Gemeinsam kreativ“ Oldenburg. „Was einer allein nicht schafft, das machen wir zusammen.“ So lautet der Grundgedanke jeder Genos senschaft. Um das Genossenschaftsprin zip stärker in wirtschafts- und arbeits marktpolitische Prozesse zu integrieren, hat das Wirtschaftsministerium gemein sam mit dem Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V. jetzt einen neuen, lan desweiten Wettbewerb gestartet. Ge Mit in der Jury: Staatssekretärin Daniela Behrens sucht werden genossenschaftliche Un ternehmenskonzepte in den Themenfel dern: Technische und soziale Infrastruk tur nachhaltig sichern, Infrastruktur für innovative Wirtschaftsaktivitäten ent wickeln und Gemeinschaftsleben ver bessern. Bewerben können sich alle Per sonen mit einer ausgereiften und reali sierbaren Konzeptidee. Eine Jury, unter der Leitung der Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Daniela Beh rens, wird die besten Ideen mit Geld preisen im Wert von 4.500 Euro, 3.000 Euro und 2.000 Euro sowie mit einem Sonderpreis für eine besonders innova tive Genossenschaftsidee prämieren. Die Sieger erhalten zusätzlich eine kos tenlose Beratung durch den Genossen schaftsverband, damit ihre Konzepte erfolgreich in die Praxis umgesetzt wer den können. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2015. Nähere Informationen und das Bewerbungsformular finden sich auf der Website www.123-wir.de Ω Landgard, die größte deutsche Erzeugergenossenschaft für Blumen und Pflanzen, lädt über eine neue Website ein, Teil der größten Blumen-Community Deutschlands zu werden. Straelen-Herongen. Blumen schenken macht Freude: Darauf will die neue, bundesweite Kommunikationskam pagne „Blumen – 1000 gute Gründe“ aufmerksam machen, die in Berlin startete. Sie soll Erst- und Gelegen heitskäufer nachhaltig für Blumen und Pflanzen begeistern. „Mit unserer Initiative zur generischen, produktun abhängigen Werbung für Blumen und Pflanzen wollen wir die Grundmotiva tion zum Kauf von Pflanzen positiv be einflussen und langfristig ausbauen“, sagt Armin Rehberg, Vorstandsvorsit zender von Landgard. Die größte deut sche Erzeugergenossenschaft für Blu men und Pflanzen hat die Kampagne in Zusammenarbeit mit der Agentur fischerAppelt ins Leben gerufen. Der Kampagnenauftakt fand rund um den Valentinstag statt – für die Blumen- und Pflanzenbranche einer der Absatz-Peaks des Jahres. Drei Ta ge lang stand hierbei das „1000 gute Gründe“-Blumenmobil auf dem Alex anderplatz in Berlin. Alle, die ihre Partnerin oder ihren Partner noch in letzter Minute mit Blumen überra schen wollten oder den Valentinstag ganz verpasst hatten, erhielten – als letzte Rettung – hier eine frische Schnitt- oder Topfrose. Passend zum Kampagnenclaim „Blumen – 1000 gu te Gründe“ mussten die Passanten dafür einen guten Grund nennen, weshalb die oder der Liebste einen Blumengruß verdient hat. Damit zahlte die Kick-off-Aktion bereits auf das Ziel der Kommunikationskampa gne ein, die zahlreichen Beweggründe für den Kauf und das Verschenken von Blumen und Pflanzen zu sam meln. Im Vorfeld war bereits mit einer breit angelegten Radiokampagne auf dem Sender Radio Energy Berlin mit Beiträgen und einem Gewinnspiel auf die Aktion hingewiesen worden. Hö rer konnten ihre Liebesgeschichte er įRaiffeisenverband erwartet überdurchschnittliche Getreideernte den größten Kreditgebern, was das mittelständische Agrargeschäft an geht. Mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent liegen sie beim Agrarkre dit sogar schon seit langem weit vor allen anderen Finanzgruppen“, erläu terte Bankvorstand Uwe Fabig, Volksbank Magdeburg, für die VR Banken in Sachsen-Anhalt vor rund 700 Agrargästen. Ω Verdoppelung des Fusionstempos Beim Raps erwartet der DRV eine Erntemenge in Höhe von 5,2 Millionen Tonnen. Dieser Wert liegt um gut 16 Prozent unter dem Rekordwert des Vorjahres. Frankfurt. Die Mitgliedsbanken des Genossenschaftsverbandes Frankfurt bleiben ein begehrter Geschäftspart ner für Anleger und Kreditnehmer: Die Kundeneinlagen sind insgesamt auf 147,6 Milliarden Euro (plus 2,9 Prozent) gewachsen. Das Kreditvolu Berlin. In seiner ersten Schätzung des Jahres geht der Deutsche Raiffeisenver band (DRV) für dieses Jahr von einer überdurchschnittlichen Getreideernte in Höhe von knapp 49,6 Millionen Ton nen aus. Damit würde das Rekordergeb nis des Vorjahres zwar um 4,6 Prozent verfehlt, der Durchschnitt der vergange nen fünf Jahre von 46,2 Millionen Ton nen allerdings deutlich übertroffen (+ 7,4 Prozent) werden. Als Gründe für dieses Ergebnis führt der Verband der Zufrieden: Verbandspräsident Michael Bockelmann men liegt bei 119 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent). Dieses Wachstum zeugt von einem erneut dynamischen Kun dengeschäft – deutlich über der Ent wicklung im Gesamtmarkt. Das Plus bei den Kundenkrediten von 5 Milli arden Euro konnte aus dem Einlagen zuwachs von 4,2 Milliarden Euro fi nanziert werden. Die Bilanzsumme im 13 Bundesländer umfassenden Ver bandsgebiet legte um drei Prozent auf 197,2 Milliarden Euro zu. Nach zwölf Fusionen stieg der Bilanzsummen durchschnitt der 287 Kreditgenossen schaften um 7,8 Prozent auf 690 Mil lionen Euro. „Die Verdopplung des Fusionstempos gegenüber 2013 doku mentiert einerseits den wachsenden Druck auf die Erträge durch die Nied rigzinspolitik der EZB und anderer seits die Kosten der anhaltenden Regulierungswelle. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken können diese Herausforderungen nur durch ein fortgesetztes Wachstum im Kunden geschäft mit Kostendisziplin und konsequentem Risikomanagement be wältigen“, kommentierte Verbands präsident Michael Bockelmann. Ω Mehr Informationen zur Kampagne unter www.1000gutegruende.de Mildes Wetter, wenig Schäden „Landwirtschaft braucht Profis“ Magdeburg. Beim Landwirtschafts tag der Volksbanken Raiffeisenban ken in Sachsen-Anhalt diskutierten Agrarexperten über die besten Kon zepte zur Nachwuchsgewinnung in der Agrarwirtschaft. Gleichzeitig wurde die Bedeutung der genossen schaftlichen FinanzGruppe für die Branche hervorgehoben. „Die Genos senschaftsbanken in Deutschland zu zählen und hatten die Chance auf ei nen blumigen Gewinn. Neben dem Rettungseinsatz in Berlin hatte Land gard eine repräsentative Befragung rund um das Thema Valentin in Auf trag gegeben. Ergebnis: Die Mehrheit der Männer unterschätzt die Bedeu tung von Blumen zum Valentinstag. Ω zeit eine im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegene Anbaufläche (+ 2,0 Prozent) und spürbar über dem langjährigen Mittel liegende Durchschnittserträge an. Die Weizenernte wird gegenwärtig mit 26,3 Millionen Tonnen deutlich unter Vorjahresniveau prognostiziert (- 4,1 Prozent). Bei Wintergerste er wartet der DRV trotz leicht gestiege ner Anbaufläche mit gut neun Millio nen Tonnen eine ebenfalls gesunkene Erntemenge (- 4,8 Prozent). Grund da für sind deutlich niedriger prognosti zierte Hektarerträge. Beim Roggen wird mit 3,6 Millionen Tonnen von ei ner im Vergleich zum Vorjahr um gut 6 Prozent geringeren Erntemenge aus gegangen. Bei den Sommerkulturen erwartet der DRV einen leichten Flä chenzuwachs. Bei Sommergerste wird ein Anstieg auf insgesamt 364.000 Hektar geschätzt, beim Mais geht der Verband von einer Anbaufläche auf Vorjahresniveau aus. Beim Raps prognostiziert der DRV bei einer im Vergleich zum Vorjahr spür bar gesunkenen Anbaufläche von 1,31 Millionen Hektar (- 5,9 Prozent) und geringeren Durchschnittserträgen ge genwärtig eine Erntemenge in Höhe von 5,2 Millionen Tonnen. Dieser Wert liegt um gut 16 Prozent unter dem Re kordwert des Vorjahres. Aufgrund des insgesamt milden Wet ters haben die Getreide- und Rapsbe stände das Winterhalbjahr ohne nen nenswerte Schäden überstanden. Al lerdings sind die Bestände in weiten Teilen überdurchschnittlich weit ent wickelt. Dies ist insbesondere auf das milde und wüchsige Wetter im vergan genen Herbst zurückzuführen. Sofern die Böden eine ausreichende Befahr barkeit aufweisen, steht der Beginn der Frühjahrsaussaat in den meisten Regi onen unmittelbar bevor. Abzuwarten bleibt, wie sich die Anbauflächen von Eiweiß- und Proteinpflanzen vor dem Hintergrund der in diesem Jahr erst mals bestehenden Greening-Auflagen entwickeln werden. Hier geht der DRV von einem regional unterschiedlichen Anstieg aus. Insgesamt wurden 2014 auf circa 90.000 Hektar Eiweiß- und Proteinpflanzen angebaut. Ω IMPRESSUM MELDUNG Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Eine Kundenzeitung von Genossenschaften Die Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ) ist ein Medium der Unternehmenskommunikation von Genossenschaften. Ziel der GAZ ist die Förderung des Genossenschaftswesens im Geist der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung in subsidiärer Ordnung. Die Berichterstattung ist in diesem Sinne interessengeleitet. Sie ist parteipolitisch unabhängig. Herausgeber Dr. Wolfgang Baecker, Dr. Thorsten Weiland Der Fuchs feiert Geburtstag Chefredaktion Wolfgang Koschny (V.i.S.d.P.) Kontakt zur Redaktion Genossenschaftliche Allgemeine Zeitung Schwäbisch Hall. GmbH Es gibt nicht viele c/o Landwirtschaftsverlag Hülsebrockstraße 2-8 in der Wirtschaft, die Markenzeichen 48165 Münster so bekannt sind wie der Bausparfuchs Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 mit seinen langen Ohren, seinem gel E-Mail: [email protected] ben Shirt, dem kecken Grinsen und Verlag dem buschigen Schwanz. Und es gibt Frankfurter Societäts-Medien GmbH sicher nicht Markenzeichen, die Frankenallee 71–81,viele 60327 Frankfurt am Main Telefon: Telefax: 0 69/75 01 - 47 43 52 schon0 69/75 01 - 43 52, so lange die Herzen der Kinder Redaktion Verlag Peter Hintereder Gestaltung Verlag Kerim Demir Projektleitung Verlag Olaf Kopmann Geschäftsführer Oliver Rohloff höherschlagen lassen: So ist Fuchs Registergericht: Amtsgericht Frankfurt amder Main Handelsregisternummer: HRB40 7285 schon seit nunmehr Jahren die zen Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß § 27 a trale Markenfigur der Bausparkasse Umsatzsteuergesetz: DE 114232782 Schwäbisch Hall. Die Bekanntheit nach Pro zent. Er ist aber auch in Tschechien, Telefon: 0 25 01/8 01 - 87 91 E-Mail: [email protected] der Slowakei, Ungarn und China ein Anzeigen-Service Genossenschaftliche Zeitung liegt des Fuchses inAllgemeine Deutschland c/o Landwirtschaftsverlag GmbH Unternehmensangaben bei 85 Hülsebrockstraße 2-8, 48165 Münster Abo-Service 30 Cent/Stk. (mind. 200 Exemplare) Druck Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, beliebtes Maskottchen der2015 Joint Ven seit 1985 Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nichtJeans un trägt das flauschige Tierchen bedingt die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangte und ein gelbes T-Shirt mit aufge Einsendungen wird keine Haftung übernommen. Nach drucktem Unternehmenslogo. Die druck nur mit Genehmigung der Redaktion. Nase zierte damals noch eine Nickel brille – die hat heute, ganz modisch, Nächste 26. 05. 2015 einenAusgabe: schwarzen Rand. Ω Diese Zeitung achtmal im Jahr. tures dererscheint Bausparkasse. Erst A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E 7 5 Wirtschaft Mit Mut in die Zukunft MELDUNG DZ BANK baut Kita Arla Foods investiert 110 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen į75 neue Jobs Gaben die neue Produktionsanlage der Genossenschaftsmolkerei frei: Jürgen Wolf, Standortleiter Pronsfeld, Peder Tuborgh, Vorstandsvorsitzender Arla Foods, Malu Dreyer, Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz, Tim Ørting Jørgensen, Geschäftsführer Arla Foods Consumer Central Europe (v. links) Pronsfeld. Die europäische Genossen schaftsmolkerei Arla Foods hat an ih rem Standort in Pronsfeld im Eifel kreis Bitburg-Prüm einen komplett neuen Produktionsbereich offiziell eingeweiht. Nach einer rund dreijähri gen Planungs- und Bauphase nahmen Peder Tuborgh, der Vorstandsvorsit zende von Arla Foods, und die Minis terpräsidentin des Landes RheinlandPfalz, Malu Dreyer, die neuen Anlagen gemeinsam in Betrieb. Insgesamt wur den rund 110 Millionen Euro in den Bau eines neuen Milchtrockenturms, einer neuen Butterei und einer zusätz lichen Milchbe- und verarbeitung in vestiert. Damit führt das Unterneh men die kontinuierliche und erfolgrei Anzeige che Entwicklung der vergangenen Jahre am Standort Pronsfeld in Rhein land-Pfalz fort. Der Standort Pronsfeld hat sich in den vergangenen knapp 50 Jahren zu einem der größten Molkereistandorte in Europa entwickelt. Bereits seit 1967 werden in der Eifel mit großem Erfolg vornehmlich haltbare Milchprodukte produziert – bis 2012 noch unter der Milch-Union Hocheifel (MUH). Bisher wurden in Pronsfeld jährlich rund 1,4 Milliarden Kilogramm Milch verar beitet. Durch die neuen Produktions anlagen kann pro Jahr ab sofort eine zusätzliche Milchmenge von rund 450 Millionen Kilogramm verarbeitet wer den. Dies entspricht einer Jahresmen ge von rund 40.000 Tonnen Butter und 42.000 Tonnen Milchpulver. „Mit den verschiedenen Milchpulverprodukten beliefern wir künftig auch unsere Wachstumsmärkte in Asien und Afri ka“, sagt Tim Ørting Jørgensen, bei Arla für den Geschäftsbereich Consu mer Central Europe (CCE) verant wortlich. Das sehr erfolgreiche Misch streichfett Arla Kærgården® und die Deutsche Markenbutter werden für den deutschen Markt und die ArlaLänder in Zentraleuropa hergestellt. Damit ist der Standort Pronsfeld der größte Produktionsstandort im gesam ten Arla-Verbund und Arlas Kompe tenzzentrum für haltbare Milchpro dukte. „Für mich ist dieser hochmo derne Molkereistandort in allererster Linie ein Beweis für fortschrittlich denkende Landwirte, die einen muti gen Schritt gewagt haben. Sie haben ihre Zukunft in die Hand genommen anstatt sich vor der Verantwortung zu drücken. Das macht mich – als Vor standsvorsitzenden einer Genossen schaft – wirklich sehr stolz“, hebt Pe der Tuborgh hervor. „Die Molkereigenossenschaft Arla Foods ist ein hoch innovatives Unter nehmen. Die Produkte sind auf dem Markt sehr gut platziert. Die neue But terei wird die Marktposition von Arla Foods noch einmal stärken, und davon werden die Milchbauern unmittelbar profitieren. Deshalb begrüßt die Lan desregierung diese zukunftssichernde Investition am Standort Pronsfeld“, betont Malu Dreyer. Besonders großen Wert legte das Un ternehmen auf eine nachhaltige, sprich energieeffiziente Ausrichtung der neuen Anlagen. Entstanden sind Pro duktionsanlagen, die nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik sind, sondern ebenso den Arla-Prinzipien von Nachhaltigkeit und Verantwor tung gerecht werden. „Die Erweiterung unseres Standor tes und die Inbetriebnahme der neuen Anlagen hatten einen zusätzlichen, sehr erfreulichen Effekt. Es ist uns ge lungen, in diesem Bereich rund 75 neue Arbeitsplätze zu schaffen“, freut sich Jürgen Wolf, Standortleiter Pronsfeld. Als einer der stärksten Ar beitgeber in der Region konnte Arla seit 2012 die Mitarbeiterzahl für den Standort Pronsfeld auf jetzt rund 1.000 steigern und somit die Arbeits platzsituation in der Eifelregion nach haltig stärken. Ω Frankfurt. Im neuen „Pavillon“ der DZ BANK AG in der Betti nastraße im Frankfurter Westend werden bis zum Sommer 2016 unter ande rem eine be Thomas Ullrich triebseigene Kin de r t a ge s s t ät t e (Kita) sowie eine neue Mitarbeiter kantine entstehen. 17,4 Millionen Euro investiert die Bank in das fünfstöckige und nach hohen Umweltstandards zer tifizierte Gebäude, das von den Frank furter Architekten Albert Speer & Partner entworfen wurde. Das Kon zept für den Bau und seine Nutzungen stellt die Bank im Rahmen ihrer Grundsteinlegung am Haupt standort im Frankfurter Westend vor. „Wir wollen die bestmögliche Vereinbarkeit von Beruf und Familie für unsere Mit arbeiter gewährleisten. Die Kita für rund 40 Mitarbeiterkinder ist daher das Herzstück des Pavillons“, so Tho mas Ullrich, Vorstandsmitglied der DZ BANK AG. Bisher hat die DZ BANK Kinderbetreuungsplätze über einen externen Dienstleister genutzt. Den Bedarf für mehr Betreuungsange bote und zusätzliche Räumlichkeiten begründet Ullrich mit steigenden Mit arbeiterzahlen – vor allem in der Zen trale in Frankfurt, wo aktuell rund 3.200 Menschen arbeiten. Ω PERSONALIEN Mit Wirkung zum 1. April 2015 wird Labinot Elshani zum weiteren Ge schäftsführer der Landgard Vermark tungsgesellschaft mbH & Co. für Obst & Gemüse berufen. +++ Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Uwe Fröhlich, hat den Preis „Pro Eh renamt“ des Deutschen Olympischen Sportbundes er halten. Mit der Auszeich nu ng würdigt der Sportbund Fröh lichs Engagement für die „Sterne des Sports“. +++ Benjardin Gärtner wird neuer Uwe Fröhlich Leiter des Akti enfondsmanagements bei Union In vestment. Der 43-jährige gelernte Bank- und Diplomkaufmann war zu letzt bei der Deutschen Bank als CoHead des deutschen Aktienteams und Mitglied des Management Committee CB&S Deutschland tätig. Gärtner wird seine neue Aufgabe bis spätestens Mitte des Jahres übernehmen. +++ Der Aufsichtsrat der DZ BANK AG hat Wolfgang Kirsch (59) vorzeitig für wei tere fünf Jahre bis 2020 zum Vor standsvorsitzenden bestellt. Wolfgang Kirsch ist seit 2006 Vorstandsvorsit zender der DZ BANK AG. Er trat 2002 in den Vorstand der DZ BANK ein und wurde 2005 zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt. 2006 übernahm er dann als Nachfolger von Dr. Ulrich Brixner. Ω A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E o M a rc o s 8 6 Fer n a nd Kultur SEMIONOVA IN BERLIN Sie gilt als beste Ballerina ihrer Zeit: Polina Semionova. Am 29. April 2015 tanzt sie mit dem Staatsballett Berlin „Vielfältigkeit. Formen von Stille und Leere“. Semionova wurde 1984 in Moskau geboren und erhielt ihre Ballett ausbildung an der Moskauer Bolschoi- Ballettschule. Heute ist sie Principal Dancer beim American Ballet Theatre in New York. www.staatsballett-berlin.de Der Pate des Kunstmarkts: Stefan Simchowitz mit dem New Yorker Künstler Karl Haendel in dessen aktueller Ausstellung in der Night Gallery, Los Angeles Der Künstlersammler įBewundert und verhasst: Der in Los Angeles lebende Südafrikaner Stefan Simchowitz revolutioniert den Kunstmarkt > VON BORIS POFALLA Los Angeles. Wenn einer abends das Bild eines jungen Künstlers auf Instagram stellt, zu Bett geht und dann nachts um zwei wachgeklingelt wird von einem aufgeregten Milliardär, der wissen will, warum zum Teufel er erst jetzt von diesem Kerl erfahre, dann ist man im Kunstmarkt der Gegenwart gelandet, genauer gesagt bei seinem umstrittensten, meistgehassten und unterhaltsamsten Protagonisten, dem in Los Angeles lebenden Südafrikaner Stefan Simchowitz, 44. Alle Kunstleute reden im Moment über ihn, haben eine Meinung oder folgen ihm auf Instagram, Twitter oder Facebook. Man mag ihn nicht, aber man beobachtet ihn. Und das ist ganz leicht. Wer zum Beispiel wissen will, wie viel Stefan Simchowitz von den jungen Digital Natives versteht, deren Kunst er fördert, der muss sich nur seine Homepage ansehen. In Zeiten, in denen jeder Journalistenschüler ein geschmackvolles Flash-Aushängeschild selbst ins Netz ballert, scheint Simchowitz seine Homepage zwischen zwei Flügen auf einem iPhone 2 erstellt zu haben. In schmucklosem Arial kann dort jedermann Simchowitz’ Telefonnummer einsehen, die E-Mail- Adresse, den Skype-Account sowie Kunst-, Immobilien-, und Filmprojekte. Das ist das informierte Understatement, das junge Künstler zu schätzen wissen. Stefan Simchowitz, so die Botschaft, ist informiert, unprätentiös und für jeden ansprechbar. Er antwortet sofort auf E-Mails, postet immer und überall – und brüllt auch schon mal lautstark herum, sei es in der Wirklichkeit eines Künstlerateliers oder in Form von 5000 Wörter langen Facebook-Einträgen (zum Vergleich: dieser Text hat 1200). Nur seine Kunstsammlung ist noch nicht digitalisiert und abrufbar, aber das wird nicht lange auf sich warten lassen. In der Zwi- Schatz aus der Tonne Begonnen hatte es mit einem Zufall. Paul Moran bekämpfte seine Alkoholsucht mit Radtouren und beobachtete auf einer dieser Touren, wie der berühmte amerikanische Schriftsteller John Updike 2006 seinen Müll auf die Straße stellte. Er hielt an, suchte nach einem Souvenir und fand es: einige gerahmte Ehrendoktorwürden. Die verhökerte er bei einem Buchhändler – und sammelte weiter. Jeden Mittwoch, bevor die Müllabfuhr kam – bis Updike im Januar 2009 starb. Daraus entstanden ist eine sonder- wie wunderbare Sammlung von 6000 bis 7000 Artefakten aus dem Leben des Schriftstellers, die jetzt zum Verkauf steht. Gebote erwartet Maron bis Ende März 2015. Übrigens: In den USA gilt Abfall auf der Straße als öffentliches Gut. Paul Moran ist auch kein ungebildeter Mensch. Er studierte Kunst und später Englisch. Ob sein Tun moralisch einwandfrei war, das fragt er sich aber noch heute. Ω Trouvaillen aus dem Leben eines berühmten Schriftstellers: Ein eingerissenes Foto von John Updike, eine Lesekarte, eine Notiz für „Mary“, eine Einladung ins Weiße Haus – und Shorts und eine Uhr. Trägt Updike auf dem Foto beides? johnupdikearchive.com (5) johnupdikearchive.com schenzeit digitalisiert Simchowitz schon mal die Kunstbranche – und die hasst ihn dafür. Im Magazin der „New York Times“ nannten sie ihn gerade den „Patron Satan“, den teuflischen Paten der Kunstwelt. Die Methode Simchowitz geht so: Er identifiziert unbekannte Künstler, die er für erfolgversprechend hält, finanziert ihnen Atelier, Lebensunterhalt und Miete und bekommt dafür direkten Zugriff auf ihr Werk. Das verkauft er mit Aufschlag an sein Netzwerk weiter und deckt sich selbst auch gleich kräftig mit ein. Ob die Werke in zwanzig Jahren Millionen wert sind oder keinen Cent, das weiß er nicht. Das ist das Risiko, das ihn verwegen erscheinen lässt – die Methode erinnert nicht von ungefähr an die von Venture-Kapitalgebern. Aus den meisten Start-ups wird ja auch nichts, aber es reicht ein einziges Facebook, um richtig abzusahnen. Die Macht, die Simchowitz nun zugesprochen wird, ist allerdings übertrieben. Der „Pate der Kunstwelt“ ist eher jemand wie Larry Gagosian, der in einer Transaktion mehr Geld bewegen kann als Simchowitz’ gesamte Sammlung wert ist (um die dreißig Millionen Dollar, sagt er). Aber Simchowitz arbeitet mit ganz junger Kunst, der eine intensivere Zeitgenossenschaft nachgesagt wird als der von Siebzigjährigen – und er arbeitet auf eine neue, schnelle, vernetzte und öffentliche Art, die die Zukunft des Kunstmarkts sein könnte. Simchowitz, so die Befürchtung vieler Kunsthändler, Kuratoren und Kritiker, könnte für eine Kunstwelt stehen, in der sie viel weniger zu sagen haben als jetzt. Die Provokation fängt schon damit an, dass man nicht mal mit Sicherheit sagen kann, welchen Beruf er eigentlich ausübt. Angefangen hat er als Filmproduzent. Dann hat er eine Firma mitgegründet, die mit Bildrechten handelt und sie an Getty verkauft, allerdings nur einen Bruchteil der zweihundert Millionen bekommen, die Getty der Deal wert war. Heute bietet Simchowitz vor allem Consulting, also „Beratung“ an. Galerien, Künstler und Sammler erfahren von ihm, wie sie in den neuen unsicheren Gewässern des postdigitalen Kunstmarkts am besten navigieren. Das Etikett, das am besten an Simchowitz kräftiger Physis haftet, ist und bleibt aber das des „Art flippers“. Das hat nichts mit Delphinen zu tun, sondern mit „flippen“, dem schnellen Umschlagen einer Ware, die in diesem Fall eben Kunst ist. Möglich wurde das erst durch die digitale Revolution. Man muss nicht erst warten, bis die Leinwand trocken ist, bevor man sie auf Instagram teilen und damit potentielle Käufer anfixen kann – man muss nur die richtigen Follower haben. Und die hat Sim- chowitz. Zu seinen nach eigener Auskunft um die hundert Kunden zählen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein und Steve Tisch, der Schauspieler Orlando Bloom, der Milliardär und Karstadt-Käufer Nicolas Berggruen und der Napster-Mitbegründer Sean Parker. Letzterer, sagte Simchowitz dem Magazin der „New York Times“, kann eben nicht selbst zum mittäglichen Preview der Art Basel gehen, weil er so früh noch gar nicht wach ist. Das erledigt deshalb Simchowitz für ihn. Auch professionelle Pokerspieler und ein Quarterback zählen zu seinem Kundenkreis – nicht unbedingt Leute, die zu einem New Yorker Museumsempfang eingeladen werden. Aber Leute mit Geld, die Simchowitz blind vertrauen. Im Magazin der „New York Times“ nannten sie ihn den „Patron Satan“, den teuflischen Pa ten der Kunstwelt Diese Sammler behalten neue Werke oftmals nur so lange, bis sie damit einen Profit machen können – und das gefährdet den Ruf der Künstler, die doch mit ihren Arbeiten ins Museum wollen und nicht in einen Banktresor. Es ist ja auch eine seltsame Welt, dieser Kunstmarkt. Galerien sind mit der Aufgabe konfrontiert, die eigenen Künstler und damit sich selbst reich zu machen, gleichzeitig aber deren Kunstwerke in eine Sphäre zu bewegen, in der sie nicht mehr gehandelt werden können: ins Museum. Das eine ist vom anderen abhängig, und genau das macht den Kunstmarkt so faszinierend und paradox: Der, der am wenigsten für ein Kunstwerk bezahlt, ist oftmals der begehrteste Käufer. Die Logik des Art Flippers ist dagegen durchsichtig und offenherzig. Die Philosophie des Netzwerkers Simcho witz ist eine der unablässigen Zirku lation und der scheinbar demokratischen Teilhabe, wie sie auch von der Sharing Economy behauptet wird. Simchowitz ist gut vernetzt im Silicon Valley und in Hollywood. Er hat die dortige M ischung aus alertem Geschäftssinn, gnadenlosem Netzwerken und ästhetischem Gespür auf die Kunstwelt ) übertragen. Dass er dies auch pr ivat (2 noch in aller Öffentlichkeit tut, verzeihen ihm viele nicht. Der Kunstkritiker des „New York Magazine“, Jerry Saltz, beklagt, dass Leute wie Simchowitz zusammen mit Auktionshäusern und einigen Sammlern in den letzten Jahren einen eigenen Kunstmarkt geschaffen hätten, indem sie Galerien, Händler und Kritiker umgingen. Saltz, 63, hat noch mehr Follower auf Instagram als Simchowitz. In der Methode Simchowitz sieht er einen „Neuen Zynismus“ am Werk. Über die wie Flipperkugeln umhergeschossenen Künstler werde nur noch in Begriffen von Wertsteigerung und Profiten gesprochen. Besonders interessant seien die Künstler, die der Sammler-Händler-Berater da protegiere ohnehin nicht. Mittelmäßig und absolventenschlau nennt Saltz die oft abstrakten Maler, die eine einzige Masche beherrschten, Kunstmarktkunst, Instagram-Schrott. Wie viele mittelmäßige Sammler sei Simchowitz nur angezogen von Kunst, die wie andere Kunst aussehe, die er bereits kenne. Da ist was dran. Aber sie stellen begehrte Objekte her und vermitteln ein attraktives Künstlerbild, das auch ein Internetunternehmer versteht. Damit das weiterhin funktioniert, postet Simchowitz unablässig Aufnahmen seiner tätowierten Schützlinge mit ihren gepflegten Bärten und schmutzigen Stiefeln. Simchowitz’ Follower hinterlassen darunter dann sinnstiftende Kommentare wie kleine nach oben gereckte Däumchen, Herzen, Luftballons oder Smileys. Kunstkritik reduziert sich auf die vier ewigen Worte: „I love his work“. Wenn Stefan Simchowitz aber der geschmacksfreie Teufel ist, für den die etablierte Kunstwelt ihn hält, warum liefern sich junge Künstler ihm dann so bereitwillig aus? Dazu muss man sich in die Lage eines unbekannten Kreativen in Amerika hineinversetzen. Kunsthochschulen zählen in den Vereinigten Staaten zu den teuersten Unis überhaupt. Um ihren Abschluss zu bekommen, verschulden sich junge Maler, Performancekünstler oder Bildhauer mit fünf- bis sechsstelligen Summen, ohne dass danach automatisch ein dickes Gehalt wartet. Da ist ein faustischer Pakt mit dem Instagram-Paten sehr verlockend. Manchen bleibt schlicht nichts anderes übrig. Ω A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E NEUE VORTRAGSTECHNIK Seit gut zehn Jahren sorgt eine Vortragstechnik aus Japan international für Furore: Pecha Kucha (bed. „wirres Geplauder, Stimmengewirr“). Es geht darum, wäh- Job & Uni rend eines mündlichen Vortrags passende Bilder an eine Wand zu projizieren. Die Anzahl der Bilder ist auf 20 Stück begrenzt, die Projektionszeit je Bild darf 20 Sekunden nicht übersteigen. Damit 9 7 dauert der Vortrag höchstens 6 Minuten 40 Sekunden. Sehr kurzweilig und eine gute Übung für langatmige Redner. Die Veranstaltungen sind inzwischen Kult. www.pechakucha.org Reden ist Gold, Zutexten Blech Bei einer Rede muss sich einer anstrengen: Entweder der Redner oder der Zuhörer įWie schön, wenn es der Redner ist į7 Tipps für gute Reden VON URSULA KALS REDE-WENDUNGEN 1 Eine ordentliche Struktur muss her Ein gutes Thema muss her und eine ordentliche Struktur. Erbaulich, wenn Redner auch inhaltlich etwas zu sagen haben. Was will ich meinen Zuhörern eigentlich vermitteln? Das ist die Frage aller Fragen. Seltsamerweise scheinen manche Redner sich diese gar nicht erst zu stellen und plappern einfach drauflos. Dabei schätzen Zuhörer ein klares Thema und ein gutes Konzept. Also kurz skizzieren, was man in den kommenden Minuten vorhat. Es spricht nichts dagegen, sich an das nicht bestechend originelle, aber eindeutige Duo von kurzem Rückblick und verheißungsvollem Ausblick zu halten. Auf einen guten Aufbau setzen, denn nicht jedem Anfang liegt ein Zauber inne. Ein scharfer Kontrast, eine verstörende Beobachtung, eine prägnante These, all das sorgt für Aufmerksamkeit. Ein roter Faden sollte durch einen abwechslungsreichen Mittelteil weisen, der zwischen Fakten und szenischen Schilderungen wechseln kann und sich um gute Überleitungen bemüht. Und das Ganze dann nicht betulich ausplätschern lassen, sondern sich einen überzeugenden Schluss überlegen. Gute Entertainer heben sich ein Bonmot auf. Auch wenn die Zuhörer zwischendurch weggenickt sind: Ist der Schluss bemerkenswert, dann wird ihr Urteil über das eben Gehörte und zum Teil Verschlafene milder ausfallen. „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger.“ Bundespräsident Heinrich Lübke 1962 bei einem Staatsbesuch in Liberia – so die Legende. „Jeder, der mich kennt und der mich reden gehört hat, weiß genau, dass ich bald englisch in sechs oder auch in vier Wochen so gut spreche und Interviews geben kann, die jeder Deutsche versteht.“ Fußballstar Lothar Matthäus bei der Bekanntgabe seines Wechsels zu den New York Metro Stars. „Tausende standen an den Hängen und Pisten.“ Sportreporter Heinz Maegerlein 1959 bei einem Skirennen. „Die Verkehrstoten müssen halbiert werden.“ Peter Ramsauer während seiner Zeit als Bundesverkehrsminister. Illustration: Rautie „Ich schmücke mich nicht mit fremden Fehlern.“ Karl-Theodor zu Guttenberg über den Vorwurf, bei seiner Doktor arbeit abgeschrieben zu haben. 2 Schachtelsätze und Passiv meiden Was guter Rede- oder Schreibstil ist, darüber gibt es meterweise Ratgeberliteratur, endlose Diskussionen und wenig Konsens. Eins steht aber fest: Schachtelsätze mit vielen nachklappenden Nebensätzen sind schwer verständlich. Sätze müssen keineswegs nur wenige Worte enthalten. Aber sie sollten beim ersten Hören verständlich sein und nicht den gespreizten KaiserWilhelm-Gedächtnis-Stil pflegen. Wer zu verschwurbelten, syntaktischen Ausschweifungen neigt, der sollte sein Manuskript in einem stillen Winkel laut vorlesen. Er wird selbstkritisch merken, wo er Punkte setzen oder kürzen sollte. Und er wird erkennen, weshalb Formulierungen im Passiv, Konjunktiv oder eine penetrante Anhäufung von Füllwörtern wie „man“ den Redefluss hemmen. 3 Zahlen, Fakten, wenig Zitate Die Dinge deutlich benennen, nicht in Nullaussagen flüchten. Wer nicht klar skizzieren kann, was sein Unternehmen auszeichnet, der öffnet heiklen Fragen nach verschleierungswürdigen Bilanzen oder unternehmerischen Fehlentscheidungen Tür und Tor. Das war kein „grandioser Geschäftserfolg“, sondern „wir haben 1350 Kühlschränke mehr als im Vorjahr verkauft“. Zuhörer mögen Zahlen und Fakten, eine aktuelle Studie, eine aussagekräftige Umfrage, ein überraschendes Forschungsergebnis krönen einen Vortrag. Zu Zahlen Vergleichszahlen liefern, fünf Hektar mit Fußballfeldvergleichen anschaulich illustrieren. Flapsig gesagt: Das ist so etwas wie die Sendung mit der Maus für Erwachsene. Ganz nebenbei wird man ein wenig schlauer, nicht aber besserwisserisch belehrt. Zu Recht beflügelt es einen Redner, wenn Menschen im Publikum sich Notizen machen. Ein aussagekräftiges Zitat ist gut, nicht aber eine Anhäufung oft gehörter Bonmots, womöglich frisch geplündert aus einschlägigen Sammlungen. Seltsam, dass Redner nicht aussterben, die den Ehrgeiz daransetzen, ihr Bildungsgut vor anderen auszubreiten. Das ist ungefähr so spannend, wie Farbe beim Trocknen zuzusehen. Sinnvoll ist es, die Zuhörer mit kurzen Fragen oder Übungen einzubinden und sie emotional zu beteiligen. Wer das Auditorium auffordert, Meinungen zu formulieren, der bleibt in guter Erinnerung. 4 Lebendige Beispiele statt Klischees Statt in die Klischeekisten zu greifen und der Versuchung zu erliegen, sich „denglischer“ Dampfplaudereien zu bedienen, konkrete Erlebnisse schildern, sich Beispiele suchen, die anschaulich das belegen, was man sagen möchte. Frei nach dem Motto, die Statistik über 50 Tote ist traurig, der Tod des zweifachen Familienvaters aber eine Tragödie. Es gab einen Pfarrer im Rheinland, der Sonntag für Sonntag seine Predigt mit den Worten einläutete: „Ich hatte kürzlich ein Erlebnis.“ Die Einleitung war grauenvoll, die Geschichte, die dann folgte, meist anregend. Ohnehin sollte man das verhängnisvolle Wort „Ich“ zurückhaltend einsetzen. Das ist in Zeiten eitelster Selbstdarstellung, Selfiewahn und Ichüber-mich-Geschichten-Schwemme für manchen eine Herausforderung. Auch Chefs sollten dazu auf Abstand gehen, ihnen wird das als Eitelkeit ausgelegt. Das mit der Eitelkeit in Reden ist ohnehin so eine Sache. Abschreckende Beispiele bieten Einpeitschreden für Verkäufer („Weiter so, wir sind die Größten!“), aber auch Familienfeiern, auf denen niemand hören mag, weshalb der Jubilar schon als Knirps atemberaubende Legobauten errichtet hat. Das sind klassische Passagen zum Fremdschämen. Statt bei Gratulationsmarathons lieblos und verlogen Lob zu verteilen, ist es besser zu schildern: Was hat er einmal konkret getan, was mich beeindruckt hat? Und diese Begebenheiten erzählen. Das aber trauen sich viele nicht. 5 Achtung, Ironie Natürlich ist es erfreulich, wenn die Rede heitere Passagen bietet das beschwingt Redner und Publikum. Grundsätzlich ist die Sache mit dem Humor aber kompliziert. Wer sich zu antrainierter Fröhlichkeit zwingt, aber zum staubtrockenen Erbsenzähler geboren ist, der wirkt wie ein kurioses Abziehbild der Ratgeberliteratur, wenn er auf Krampf komm raus Witze in seinen Vortrag einbaut. Und wer worüber lacht oder eben nicht lacht, darüber entscheidet das Lebensgefühl, das Temperament, der Bildungsgrad. Was den einen zu Lachtränen animiert, findet der andere möglicherweise geschmacklos. So sehr Ironie begeistern kann, so sehr kann sie missverstanden werden. Ist die Zielgruppe heterogen, dann lieber Scherze verkneifen. Da kann der frisch installierte Marketingchef noch so klug über neue Geschäftsideen referieren, wenn ihm zwischendurch eine Sottise über „die verf . . . Kampagne der Konkurrenz“ herausrutscht, dann bleibt das „verf . . .“ hängen. Und manchmal leider nicht mehr. 6 Statt Folienrausch drei gute Bilder Die Macht der Bilder nutzen. Hat der Vortragende nur Powerpoint oder hat er auch etwas zu sagen? Nichts gegen aufwendige Schaubilder, voraus- gesetzt, sie sind nicht inhaltlich trivial und in Serie abgespult. Statt Präsentationen mit augenpulvrigen Diagrammen und Animationen vorbeigleiten zu lassen, lohnt es sich, sich auf die Suche nach einem ungewöhnlichen Foto, einer unerwarteten Illustration oder Videosequenz zu begeben. Zuhörer sind auch gern Zuschauer und schätzen es, etwas Überraschendes zu erblicken. Also den Mut haben, ein Stichwort an die Wand zu werfen und den Rest mündlich zu erledigen: Menschen wollen Menschen sehen und reden hören und nicht von einer Folienflut begraben werden, die ohnehin nur das wiedergibt, was der Redner sagt. Wem das liegt, der kann die Zuhörer mit einer kleinen Demonstration beglücken und sei es nur, mit großer Geste ein Papier zu zerreißen oder eine Handzeichnung zu wagen. Ob das Kuchendiagramm oval ist oder eher rumeiert, das ist egal, wenn jemand vorn zum Stift greift und etwas skizziert, ist das unterhaltsam im besten Sinn. 7 Lampenfieber ist in Ordnung Gute Redner sprechen möglichst frei. Stichworte auf festen Karteikarten sind dennoch nützlich. Es ist nichts dagegen einzuwenden, ein ausformuliertes Manuskript sicherheitshalber am Pult zu bunkern. Und zum Schluss die leidige Sache mit dem Lampenfieber. Das plagt viele, die eher selten öffentlich das Wort ergreifen und nicht auf die Formulierungskünste eines Ghostwriters oder die Ermutigung eines Coaches zurückgreifen können. 80 Prozent aller Menschen haben zunächst Bedenken und Herzklopfen oder schwitzen, wenn sie vor einer größeren Gruppe reden müssen. Was hilft sind in jedem Fall vorab gezielte Atemübungen, Entspannungsübungen und die Rede in kleinem, wohlwollenden Kreis zur Probe halten, Zeit messen, Rückmeldungen ernst nehmen, aber keinesfalls zu viel üben. Dann werden Vortragende sozusagen übercoacht und unaufmerksam. Und sich vor allem eines klarmachen: Angst schützt auch, weil sie die innere Aufmerksamkeit und Konzentration schärft. Sich mal zu verhaspeln gehört dazu. Nichts spricht dagegen, einen Fehler wegzulächeln. Wer sich selbst Pannen verzeiht, dem verzeiht auch das Publikum. Die meisten Menschen mögen keine Perfektion. Allzu eloquenten Rednern raten Profis, einen Versprecher in ihren Hochglanzvortrag einzubauen. Das wirkt einnehmend menschlich. Ω Anzeige „Das erste Tor ist schon gefallen!“ Günther Jauch 1998, als vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund ein Tor umgefallen war. 10 8 A PR I L / M A I 2 015 - - - - - GE NO S SE NS C H A F T L IC H E A L L GE M E I N E dpa Kinder + Familie DER APRIL MACHT, WAS ER WILL Vorsicht, der April hat es in sich. Der Monat beginnt mit einem Aprilscherz und endet mit der Walpurgisnacht. Es ist die Nacht auf den 1. Mai, in der mit reichlich Lärm und Getöse von Pfeifen und Trommeln die bösen Geister vertrieben werden sollen. Am bekanntesten ist die Walpurgisfeier auf dem Brocken im Harz. Hingehen. www.harzinfo.de KOCHREZEPT Ausflugstipp Im Safaripark Stukenbrock bei Gütersloh leben weiße Tiger und Löwen. Sie gehören zu den seltensten Tieren der Welt und entstammen einer Züchtung. In der freien Natur hätten sie kaum eine Überlebenschance, da ihr helles Fell keine Tarnung bietet. Es sind übrigens keine Albinos. Die Tiere haben blaue Augen. Ω Rosenkohl mit Aprikosen und Lammspieß Safaripark Stukenbrock Wilde Katzen Holzspieße 30 Minuten wässern. Rosenkohl putzen und den Strunk kreuzweise einschneiden. In ko chendem Salzwasser ca. 5 Minuten vorgaren. Fleisch waschen, trocken tupfen und in Würfel oder Scheiben schneiden. Auf die abgetropften Spieße stecken. Öl, Salz und Pfeffer verrühren, Fleisch damit bestrei chen. Unter dem Grill im vorge heizten Backofen bei 240 °C 12 – 15 Mi nuten braten, dabei einmal wenden. Rosenkohl abgießen und abtrop fen lassen. Aprikosen fein wür feln und mit Mandelblättchen in der heißen Butter ca. 3 Minuten anbra ten. Mit Curry bestäuben und kurz anschwitzen. Rosenkohl zufügen, mit Brühe und Sahne ablöschen. Auf kochen und 5 – 8 Minuten zugedeckt köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und mit den Lammspießen anrichten. Ω 2. Zutaten für 4 Personen: 750 g Rosenkohl 500 g Lammlachse (ausgelöster Lammrücken) 2 EL Rapsöl Salz und Pfeffer 100 g getrocknete Soft-Aprikosen 50 g Mandelblättchen 2 EL Butter 1 EL Currypulver 200 ml Gemüsebrühe 200 g Schlagsahne 1 EL Zitronensaft 4 lange Holzspieße Männchen oder Weibchen? Woran erkennt ihr eigentlich ein Löwenmännchen? An seiner Löwenmähne. Weibchen und jungen Löwen fehlen diese langen Haare rund um den Kopf und die Schultern herum. Ansonsten haben sie das gleiche gelbbraune Fell wie die Männchen. Ob bei Männchen oder bei Weibchen: Der Körper eines Tigers ist immer gelb-schwarz gestreift. Nur die Unterseite ist weiß. Durch das gestreifte Fell sind Tiger im hohen Schilfgras von Sümpfen oder im Bambusdickicht kaum zu entdecken. Aus der Welt von Oma und Opa DIE SCHULBANK Diese Schulbank hat sprichwörtlich noch „gedrückt“. Bis in die 1960er Jahre waren Bank und Tischplatte unverrückbar miteinan der verbunden. Da gab es kein Kippeln und Stühlerücken, keine Gruppen- oder Partnerarbeit, sondern Frontalunterricht mit einem Lehrer, der das alleinige Sagen hatte. Von „Sozialverhalten“ war in den Zeugnissen noch keine Rede. Wer die Grundschule, da mals noch Volksschule genannt, erfolgreich überstanden hatte, ging aufs Gymnasium – und lande te dort in einer Klasse namens „Sexta“. Die verschiedenen Jahr gänge wurden früher mit latei nischen oder römischen Zahlen, von der größten zur kleinsten Zahl, bezeichnet. Die Sexta war die 5. Klasse, weiter ging es mit Quinta, Quarta, Untertertia, Obertertia, Untersekunda, Obersekunda, Unter prima bis zur 13. Klasse, der Ober l ia ot o prima, mit dem Abitur. Ω o/ f fo t Anzeige nc e versorgt. Tiger sind Einzelgänger. Männchen und Weibchen kommen nur zusammen, um Nachwuchs zu zeugen. Danach kümmert sich ausschließlich die Mutter um ihre Jungen. Meistens wandern Tiger allein in ihrem Revier umher und jagen nach Beute – vor allem in Wäldern. Revier nennt man ein Gebiet, das Tiere gegen Artgenossen verteidigen. Die Reviere von Löwen und Tigern können so weitläufig sein wie eine Großstadt. Rein ins Wasser oder lieber nicht? Löwen sind typische Katzen, wenn es ums Wasser geht: Sie sind wasserscheu und keine gu- GEHIRNJOGGING Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse russ. Dichter dringend Staat in (Leo) Nahost † 1910 Geld„Gurus“ s i le Löwen fühlen sich im Rudel wohl. Gemeinsam ziehen bis zu 30 Männchen, Weibchen und Junge umher. Sie leben vor allem im of fenen Grasland und in Halbwüsten. Auch um den Nachwuchs kümmer n sich Löwen gemeinsam: Die Jungen werden – außer in den ersten acht Wochen – nicht nur von der Mutter, sondern auch von anderen Weibchen behütet und mit Milch europ. Staat (Landessprache) Abk.: NordOstseeKanal Leichtmetallbike (Kw.) in Kürze ein Weinprädikat 1 Zauberer, Schwarzkünstler Blasmusiker 10 Vater (Kosename) starkes Brett Ostgermanenvolk Fortsetzungsfolge Tierprodukt ohne Würze wörtlich angeführte Stelle Abk.: vor der Seebad in Belgien Abk.: Gesellschaft 2 3 ungekocht bargeldloser Zahlungsverkehr ungereinigter fossiler Brennstoff anhänglich Gewässerverschmutzung 4 5 6 sinnlos, zwecklos 8 Überzug des Mauerwerks 9 10 11 Löwen und Tiger sind Raubtiere. Sie ernähren sich zum Beispiel von Antilopen, Gazellen, Büffeln und Ziegen. Um später einmal Beute erlegen zu können, beginnen die Jungen schon früh, ihre Krallen und Zähne einzusetzen. Zunächst balgen sie nur spielerisch miteinander, später begleiten sie ihre erwachsenen Artgenossen auf der Jagd und lernen dabei. Ω Dieser Beitrag stammt aus PRIMAX, dem Kindermagazin der Volksbanken und Raiffeisenbanken. in Kürze Abk.: Freund Teil des Postdes Bogens skriptum Schönen Mitmachen & gewinnen 1 2 x 1 Carbon-Schreibstift mit Fortsetwerteinem Molescine-Schreibheft zungsfolge Vater (Kosename) ohne2 Würze x 1 „EINFACH HAUSGEMACHT“- Ratsherr Rezeptbuch „Rezepte fürs Wochenende – Clevere Ideen für jede Jahreszeit“ Abk.: ungeGesellkocht 16,95 Euro, ISBN 11 978-3-7843-5378-4 schaft bargeld(www.einfachhausgemacht.de) alberne Späße Abk.: vor der Seebad in Per Belgien 6 loser Zahlungsverkehr s1712.18-66 2 Lan sch Bez 2 anhänglich RheinZufluss in der Schweiz spruch Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahme von zung Stadt am Thü- ist untersagt. und über automatisierte Gewinnspiel-Services ringer Wald 4 1 ungereinigter fossiler Brennstoff voller machen 5 Einsendeschluss: 22. Mai 2015 Stichwort: Rätsel GAZGewäs3/2015 Wahl-, serverMail an: [email protected] schmut- 9 Zauberer, Schwarzkünstler 10 starkes Brett wörtlich angeführte Stelle 3 Überzug, Belag hinaufführender Weg anleiten Abk.: zum Teil franz.: danke! Blasmusiker Außerirdischer (engl.) Tierprodukt zuvor, zunächst Von Natur aus: Raubtiere ein Weinprädikat Ostgermanenvolk 8 Kartenspiel europ. Staat (Landessprache) Abk.: NordOstseeKanal Leichtmetallbike (Kw.) Abk.: Nebenstelle ® Stadt am Thüringer Wald 7 7 Zeichen für Cäsium Landschaft, Bezirk RheinZufluss in der Schweiz 5 Wahl-, Leitspruch 4 französisch: Osten abwertend: schlechtes Getränk 2 11 von geringer Breite wertvoller machen Ratsherr alberne Späße spaßig, drollig Überzug, Belag hinaufführender Weg anleiten Abk.: zum Teil franz.: danke! 3 Außerirdischer (engl.) Abk.: Nebenstelle 1 Abk.: Freund Teil des Postdes Bogens skriptum Schönen ten Schwimmer. Vor allem für Löwenmännchen wäre ein Sprung ins Wasser gefährlich: Die Haare ihrer dicken Mähne würden sich voll Wasser saugen und das Tier in die Tiefe ziehen. Tiger können hervorragend schwimmen. Sie durchqueren auch breite Flüsse mühelos. Beim Baden befreien sie sich außerdem von Insekten im Fell. russ. Dichter dringend Staat in (Leo) Nahost † 1910 Geld„Gurus“ Landwirtschaftsverlag 1. Allein oder im Rudel? Löwen und Tiger sind die weltweit größten Katzen. Wir zeigen euch, was bei diesen Raubtieren ähnlich ist und worin sie sich unterscheiden. dpa BVEO Primax as Löwen von W Tigern unterscheidet 3 4 5 6 7 8 9 10 Überzug des Mauerwerks 11 Kart spie
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