67. Jahrgang ∙ 3/4 2015 Kurier Informationszeitschrift des BDH stagung BDH-Bunde 5 am 25. April 201 a trad Ort: Grand La S 0 1 Raiffeisenstraße 34121 Kassel r Beginn: 9.00 Uh Jobkrise bleibt ungelöst Seite 3 Familienpflegezeit im Fokus Seite 7 Kooperation in Hessisch Oldendorf Seite 11 Grußwort Aus dem Inhalt Aktuelles Jobkrise bleibt ungelöst 3 Aktuelles Familienpflegezeit im Fokus 7 ●●● Gesundheit-News 10 ●●● Klinik-News Hessisch Oldendorf beschließt Kooperation 11 ●●● Jugendseite 14 ●●● Panorama Zukunftsmodell Gemeindepraxis? 15 Liebe Mitglieder und Freunde des BDH, am 25. April 2015 findet in Kassel die angekündigte außerordentliche Bundestagung unseres Verbandes statt. Im Zentrum unserer Zusammenkunft wird die Frage stehen: Wie machen wir unseren BDH fit für die Zukunft? Wir wollen mit den Delegierten über den Satzungsentwurf diskutieren, der dem BDH gleichsam eine zukunftsfeste Verfassung verleiht. Uns ist es wichtig, dass die ehrenamtliche Arbeit unserer zahlreichen Mitstreiterinnen und Mitstreiter auf einem festen Fundament auch Morgen noch möglich ist. Letztlich geht es darum zu vermeiden, dass unser Verband vor der Demografie und sozialpolitischer Budgetierung in die Knie geht. Darum geht es uns – die Zukunft unseres gemeinsamen Projektes BDH! Ich hoffe sehr, dass Sie die Gelegenheit nutzen werden, als Delegierte am Veränderungsprozess teilzunehmen. Die neue Satzung, die wir über einen langen Zeitraum diskutiert haben, wird uns eine Zukunft als stabiler, mitgliederorientierter Sozialverband eröffnen. In der vorliegenden Ausgabe werfen wir Schlaglichter auf die Probleme gesellschaftlichen Teilhabe und die aktuelle Arbeitsmarktlage. Dabei interessieren uns Fragen der Chancengerechtigkeit. Vor allem Langzeitarbeitslose und Menschen mit Handicap stehen auf dem ersten Arbeitsmarkt oftmals vor verschlossenen Toren. Die Folge ist Altersarmut. Braucht es möglicherweise doch einen staatlich geförderten, zweiten Arbeitsmarkt, um auch denen, die von der guten Konjunktur bislang abgehängt waren, wirtschaftliche Chancen zu bieten? Aus Sicht unseres Verbandes gewinnen Hochschulkooperationen zunehmend an Bedeutung. Der Nachbericht aus unserer Klinik in Hessisch Oldendorf zeigt, dass der BDH auch als Klinikträger seine Bedeutung in der Erforschung neurologischer Reha fundiert und damit den gesellschaftlichen Teilhabeprozess behinderter Menschen fördert. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre unseres neuen BDH-Kuriers und freue mich darauf, die Delegierten unserer Bundestagung zahlreich in Kassel willkommen zu heißen. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre unseres neuen BDH-Kuriers. Es grüßt Sie herzlich BDH-Bunde stagung Ihre Ilse Müller Bundesvorsitzende des BDH Bundesverband Rehabilitation Redaktion und Anzeigenschaltung: Thomas Kolbe Sitz: 53119 Bonn, Eifelstraße 7, Telefon: 0228/96984-0, Telefax: 0228/96984-99, E-Mail: [email protected], www.bdh-reha.de ●●● BDH Land und Leute 21 Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt (Chefredaktion): BDH Bundesverband Rehabilitation Sitz: 53119 Bonn, Eifelstraße 7, Telefon: 0228/96984-0, Telefax: 0228/96984-99, E-Mail: [email protected], www.bdh-reha.de Bankverbindungen: Bank für Sozialwirtschaft Konto-Nr. 1180800, BLZ 37020500 IBAN DE44370205000001180800 BIC BFSWDE33XXX Titelbild: Menschen mit Behinderung finden zu selten Zugang zum ersten Arbeitsmarkt. (Foto: Bundesagentur für Arbeit) am 25. April 2015 Ort: Grand La S trad Raiffeisenstraße a 10 34121 Kassel Beginn: 9.00 Uhr Sparkasse KölnBonn Kto.-Nr. 14850069, (BLZ 37050198) IBAN DE15370501980014850069 BIC COLSDE33 Bank für Sozialwirtschaft Spendenkonto-Nr. 250 250, BLZ 37020500 IBAN DE51370205000000250250 BIC BFSWDE33XXX Druck und Vertrieb: DCM Druck Center Meckenheim GmbH Werner-von-Siemens-Str. 13, 53340 Meckenheim, Erscheinungsweise: Sechsmal im Jahr Fotonachweis: BDH Bundesverband Rehabilitation, BDH-Klinik Elzach, Bundesagentur für Arbeit, Hans-Böckler-Stiftung, Kzenon, Fotolia, MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft und BKK Dachverband e.V., Naturpark Nordeifel e.V., Josef Bey, Ramesh Amruth, Fotolia Der Kurier als Bundesorgan des BDH wird allen Mitgliedern im Rahmen der Mitgliedschaft ohne Erhebung einer besonderen Bezugsgebühr geliefert (kostenloser Bezug des BDH-Kuriers ist im entrichteten Mitgliedsbeitrag enthalten – (»mittelbarer Bezugspreis«). Die mit Namen gezeichneten Artikel geben nicht immer die Auffassung des Bundesvorstandes wieder. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden zurückgesandt, sofern Porto beiliegt. Die Chefredaktion behält sich Änderungen und Kürzungen der Manuskripte, Briefe u. ä. auch der aus den Landesverbänden zugestellten Beiträge, vor. Redaktionsschluss: jeweils der 1. eines ungeraden Monats Zehn Jahre Hartz-Reformen Aktuelles ••• „Gründungsmitglieder“ kreisen in der Warteschleife Es bestehen große Schnittmengen zwischen Langzeitarbeitslosen und Hartz-IV-Dauerbeziehern. Etwa eine Million Deutsche hängen in der Arbeitsmarktwarteschleife fest. Besonders betroffen sind Aufstocker, Kranke und Alleinerziehende. Politik und Arbeitsagenturen scheinen sie abgeschrieben zu haben. l Langzeitarbeitslosigkeit bleibt Großbaustelle Eines konnten die Reformen offenkundig nicht bewegen, da dürfte auch unter Experten Einigkeit herr- BDH-Kurier 3/4 2015 schen: Menschen, die länger als 12 Monate ohne Job dastehen, bleiben in der Regel auch dauerhaft arbeitslos. Die Hälfte der Langzeitarbeitslosen, die einen Job findet, verliert ihn schnell wieder. Die Türen zum wirtschaftlichen Aufstieg bleiben für sie verschlossen. Besonders dramatisch sieht es für Alleinerziehende aus. 40 Prozent leben von Hartz-IV. Oftmals fehlen Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder, was Transferkarrieren begünstigt. Ein sozialpolitischer Skandal. Auch die Betreuungsleistung in den Jobcentern entpuppt sich bei näherer Betrachtung als verbesserungswürdig. Ursprünglich sollten 80 Prozent des Personals Vermittlungsarbeit leisten. Tatsächlich ist die Hälfte der 60.000 Beschäftigten mit der Eigenverwaltung befasst. menden Jahren individuell auf den Eintritt in den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet. Ob dieses zögerliche Engagement ausreicht, die Wurzeln des Übels anzupacken, bleibt äußerst fraglich. lP olitik steckt in Konzeptphase fest Es wird einiges kosten, die Arbeitsmarktpolitik effektiv umzubauen, individuelle Stärken zu ermitteln und zu fördern. Zu hohe Abbrecherquoten in den Schulen strukturschwacher Regionen speisen den Pool der Langzeitarbeitslosen und setzen die Schulpolitik der Länder unter Zugzwang, Wirtschaft und Schule enger miteinander zu verzahnen. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) steckt derweil fest in der Konzeptphase. Einige Tausend Betroffene werden in den kom- Foto: Bundesagentur für Arbeit Zehn Jahre Hartz-Reformen haben ein gespaltenes Land hinterlassen. Auf der einen Seite eilt Deutschland von einem Beschäftigungsrekord zum nächsten. Über 43 Millionen sind in Lohn und Brot – ein Rekordwert seit der Wiedervereinigung vor einem Vierteljahrhundert. Kritiker schlagen dennoch Alarm und warnen vor der verzögerten Armutsfalle atypischer Beschäftigung. Für sieben Millionen spielt sich das Leben zwischen Leiharbeit, Jobcentern und extrem knapper Kassen ab. Hinter vorgehaltener Hand macht in den Arbeitsagenturen das Wort von „Gründungsmitgliedern“ die Runde, eine makabre Entgleisung, wenn es um die Sorgen von Langzeitarbeitslosen geht. Der Personenkreis der Langzeitarbeitslosen der ersten Stunde wird auf 115.000 taxiert. Offenbar zahlen Millionen seit Jahren einen hohen Preis, um der deutschen Wirtschaft, die sich nach den Krisenjahren der Wendezeit zum Exportweltmeister aufschwingen konnte, wieder auf die Beine zu helfen. Was 2005 mit den HartzReformen begann, bewegt unser Land bis heute. Im Idealfalle braucht es individuelle Arbeitsmarktförderung. Doch wer übernimmt die Kosten? 3 Weltwirtschaft im Leerlauf Aktuelles rbeitslosigkeit wird ••• A zum globalen Problem Salbungsvolle Worte, Aufmunterungsparolen – das Weltwirtschaftsforum in Davos vor wenigen Wochen bot nur Kulisse, kaum Substanz. Auch der Protest gegen globale Ungerechtigkeit hat an Schärfe verloren. gegen die Praxis wirtschaftlicher Machtballung ein. Es war wenig los in diesem Jahr. Und so gelang es den Veranstaltern, die Nachwehen der jüngsten Wirtschaftskrise mit salbungsvoller Rhetorik auszublenden. Anstatt auf die 61 Millionen neuen Arbeitslosen weltweit einzugehen, die das Heer von (offiziell) 201 Millionen seit 2007 verstärken, verliert sich der ökonomische Dialog in Wolkenkuckucksheimen der Güteklasse „Industrie 4.0 und Digitalisierung des Straßenverkehrs oder der IT-basierten Steuerung des Hauses von morgen.“ Grafik: Hans-Böckler-Stiftung l Vermögensverteilung hemmt Wachstum Davos. Ein schreckenerregender Tagungsort für Polizeikräfte und Anwohner. Jedenfalls galt das früher. Jahr für Jahr, wenn sich die globale Wirtschaftselite ihr Stelldichein im beschaulichen schweizer Wintersportort gab, entlud sich empörter Protest der Zivilgesellschaft. Protest gegen unverschämte Bankenpolitik, Handelskonflikte und ungerechte Verteilungs-Regime, denen stets die Ärmsten der Armen zum Opfer fallen. Doch in diesem Jahr war es bedeutend ruhiger. Es scheint so, als lulle die globale Wirtschaftskrise nun auch den Widerstand 4 Kein Wort zur wachsenden Kluft zwischen Armen und dem einen Prozent Reichen, die inzwischen die Hälfte sämtlicher Vermögenswerte weltweit besitzen. Das ärmste Zehntel kommt kaum auf zwei Prozent. Die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ermittelten Zahlen verdeutlichen ein grundsätzliches Problem: Die ausgeuferte Vermögenskonzentration bremst die Konjunktur und vernichtet Arbeitsplätze. Eine Wettbewerbswirtschaft nährt sich im Wesentlichen von der Erwartung wirtschaftlichen Aufstiegs – Leistung muss belohnt werden! Kein Wort zur Bankenregulierung oder zur Klimakrise. Und so kämpfen ganze Regionen, und es sind nicht nur die Bürgerkriegsstaaten unserer Tage, gegen wirtschaftliche Verelendung. Oder es werden gar, wie im Falle der Textilwirtschaft Bangladeschs, ganze Regionen von globalen Wertschöpfungszwängen in Beschlag genommen. Man denke nur an die Staaten der afrikanischen Union, die seit Jahren einen Zugang zum globalen Handel suchen, dabei aber ausgebremst werden. Und so fällt dann auch die Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit etwa drei Prozent für die Weltwirtschaft in diesem Jahr bescheiden aus. l Jobkrise schwelt ungelöst Die Wirtschaft fährt weiter im Krisenmodus. Da kann auch der Preisrutsch der Konjunkturdroge Öl nicht viel ändern. Die ILO rechnet bis 2019 mit weiteren zehn Millionen Arbeitslosen. Hart trifft es die junge Generation: 74 Millionen zwischen 15 und 24 Jahren suchen vergeblich nach Arbeit. Es hilft alles nichts: Armut lässt sich nur durch ein faires und auf Dauer angelegtes Wirtschaftsmodell, Investitionen in Bildung und gerechte Verteilung, was nichts anderes heißt als echte Aufstiegschancen, überwinden. Das wären konkrete Vorschläge zur vertiefenden Debatte der Davoser Leistungseliten im nächsten Jahr. Allerdings scheint die Begeisterung für das erste GPS-gesteuerte Automobil die leidige Armutsdebatte in den Schatten zu stellen. Business as usual. BDH-Kurier 3/4 2015 Altersarmut Aktuelles ••• Institut: Lebensleistungsrente wenig wirksam Noch herrscht Frieden zwischen den Generationen. Menschen ab 65 Jahren tragen ein geringfügig niedrigeres Armutsrisiko als die Gesamtbevölkerung. Doch der demografische Tsunami rollt ungehindert auf das Rentensystem zu. Etwa jeder Sechste in unserem Land (15,2 Prozent) musste sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr mit dem Problem knapper Haushaltskassen befassen. Eine Folge des boomenden Niedriglohnsektors, der inzwischen auf über 7,2 Millionen (Teil-)Erwerbstätige expandierte. Für die Altersgruppe Ü65 sehen die Zahlen kaum rosiger aus: 13,6 Prozent gelten hier als armutsgefährdet. Das sind immerhin 2,3 Millionen. Übrigens erhalten gerade einmal 500.000 die Grundsicherung im Alter, der Rest bezieht „vorrangige“ Leistungen, wie im Falle der 315.00 älteren Wohngeldbezieher. Seit 2005 hat die Armut unter Älteren sprunghaft zugenommen. Ökonomen bezifferten die Armutsschwelle für alleinstehende Senioren in diesem Kontext auf 869 Euro netto im Monat. l Rentenniveau sinkt weiter BDH-Kurier 3/4 2015 Statistiken: Hans-Böckler-Stiftung Die Politik heizt das Problem ohne Not weiter an und forciert das Absenken des Rentenniveaus für Neurentner Zug um Zug. 2003 bezogen noch 40 Prozent der Neulinge eine Rente unterhalb der Grundsicherungsschwelle, 2012 waren es bereits 53 Prozent. Die Bundesregierung plant nun, anstatt das Rentenniveau bei seinem Status Quo zumindest einzufrieren, eine sog. „Lebensleistungsrente“. Die Idee dahinter ist, zwei Ziele miteinander zu verknüpfen: Zum Einen soll der grassierenden Altersarmut begegnet werden. Gleichzeitig wird versucht, diese aktive Rentenpolitik mit dem Anspruch sozialer Gerechtigkeit zu verknüpfen. So soll, wer lange eingezahlt hat, aber kaum Rentenpunkte sammeln konnte, in jedem Fall 30 Entgeltpunkte bekommen, was häufig auf Frauen mit höherer Kinderzahl zutrifft. Das entspricht einer Nettorente von 764 Euro in den alten Ländern. Dies ist dringend nötig, denn Rentner mussten inflationsbereinigt jahrelang Kaufkraftverluste hinnehmen. Seit der Wendezeit summierte sich die Erosion auf 20 Prozent. Heute liege die Eckrente kaum noch 20 Euro oberhalb der Grundsicherungsschwelle, warnen die Rentenexperten der Hans-Böckler-Stiftung. Daran könne auch die für 2017 geplante Lebensleistungsrente nichts ändern. Das soziale Existenzminimum wird mit dieser mutlosen Politik für immer mehr Menschen zur bitteren Realität. 5 Im Gespräch mit Irmgard Grieb Aktuelles eumitglied mit großer ••• N Lebenserfahrung Der BDH steht als Sozialverband an der Seite seiner Mitglieder. Gerade unsere ehrenamtlichen Mitstreiter wissen um die Bedeutung persönlicher Zuwendung. Irmgard Grieb, seit November Verbandsmitglied in Karlsruhe, blickt mit ihren 97 Jahren auf ein bewegtes Leben. Im Interview wurde deutlich, welche Bedeutung soziale Kontakte im fortgeschrittenen Alter haben können. zutreten. Ich hoffe, dass meine Mitgliedschaft auch andere ältere Mitbürger in unseren Verband einlädt. Da ich die Geselligkeit liebe und 2014 beim Tagesausflug sowie beim voradventlichen Treffen des Kreisverbandes mit dabei war, bin ich über meine Entscheidung Mitglied zu werden, glücklich. Wie lange meine Mitgliedschaft sein wird, steht in den Sternen. Was wünschen Sie sich von unserem Verband? Irmgard Grieb im Gespräch mit der Redaktion. Redaktion: Frau Grieb, Sie sind seit November 2014 Mitglied beim BDH. Wie sind Sie auf uns aufmerksam geworden? Irmgard Grieb: Mit Ihrer Informationszeitschrift Kurier bin ich seit längerer Zeit vertraut und freue mich, wenn der Postbote vor der Tür steht. Besonders interessieren mich die Berichte unseres Heimat-Kreisverbandes. Mein Neffe Günther Westermann ist dort Schriftführer und ich habe durch seine ehrenamtliche Tätigkeit eine besondere Beziehung zum Verband. Auch mein Sohn Ulrich ist BDH-Mitglied. Deshalb war es mein Wunsch, bei- 6 Ich wünsche mir, dass der BDH Anlaufpunkt für die Nöte Benachteiligter bleibt. Der Verband wird gebraucht und sein Wirken ist wichtig. Die Neugründung nach dem 2. Weltkrieg war folgerichtig und hat vielen Kriegsversehrten und ihren Familien Halt gegeben. Denen, die in der Gegenwart und in der Zukunft für den BDH ein Ehrenamt übernehmen, wünsche ich alles Gute. Viele Mitbürger fanden und finden durch medizinische wie auch Gemeinschaftspflege nicht nur einen Ansprechpartner, sondern auch Heimat. Dieser Schatz ist nicht hoch genug zu bewerten. Sie bringen mit 97 Jahren eine Menge Erfahrungen mit. Was könnten Sie uns für Tipps geben? Über mein langes Leben möchte ich Ihnen einige besondere Ereignisse mitteilen. Ich bin mit einer Schwester und zwei Brüdern aufgewachsen. Mein Vater war Beamter und meine Mutter kümmerte sich um das Wohlergehen der Familie. Es war damals nicht selbstverständlich, dass ein Mädchen zur weiterführenden Schule ging. Hier möchte ich meinen Eltern für ihre Fürsorge und Liebe danken. Sie ermöglichten mir den Besuch des Gymnasiums und Einblicke in eine fremde Bildungswelt. Dadurch war es möglich, dass ich ein Jahr als Opair-Mädchen in England verbrachte. Diese Erfahrung prägte mich. Bis zum 63. Lebensjahr war ich berufstätig. Mein selbständiges Leben konnte ich mit dem Erreichen des 94. Lebensjahres nicht mehr fortsetzen. Seitdem lebe ich bei meinem Sohn. Ich kann mich bei meinem Umfeld nur über die Fürsorge und Liebe bedanken, die mir tagtäglich zuteilwird. Deshalb möchte ich an dieser Stelle an alle appellieren: Gehen Sie als Verband zu den Menschen und berichten sie über Ihre Arbeit. Danken Sie ihren ehrenamtlichen Helfern für ihr Wirken. Wenn es gelingt, Menschen über den BDH zu informieren, sehe ich für den Verband eine rosige Zukunft – denn immer mehr Menschen werden auf Sie zählen. BDH-Kurier 3/4 2015 Familienpflegezeit Aktuelles ••• Problem erkannt, aber nicht gelöst Arbeitnehmer können seit diesem Jahr einfacher eine Auszeit vom Job zur Pflege ihrer Angehörigen nehmen. Allerdings schränkt das Familienpflegezeitgesetz (FPfZG) den Kreis der Anspruchsberechtigten erheblich ein. Es droht die Zwei-Klassen-Pflege. Ein Teil der Arbeitnehmer ist seit Januar berechtigt, eine bezahlte Jobpause zur Organisation der Pflege eines pflegebedürftigen engen Angehörigen einzulegen. Zehn Tage stehen zur Einrichtung von ambulanter Versorgungsleistung, Klärung von Kostenträgerschaften, Betreuung und medizinischer Versorgung zur Verfügung. Die Uhr tickt also vom ersten Tag an, die Zeit sitzt den Angehörigen im Nacken. l Schulden als Dankeschön Ein Rechtsanspruch auf eine 24-monatige Familienpflegezeit ergänzt die Neuregelung. In zwei Jahren kann ein Beschäftigter damit seine Wochenarbeitszeit auf bis zu 15 Stunden reduzieren, ein öffentliches Kreditprogramm soll mit zinslosen Darlehen mögliche Verdienstausfälle kompensieren– ein fragwürdiger Ansatz, Menschen mit anschließender Schuldnerschaft für ihre Pflegeleistung zu belohnen! Dennoch sprach die Ressortchefin aus dem Familienministerium, Manuela Schwesig (SPD), von „einem guten Tag für Familien.“ Der Bundestag hatte mit der Mehrheit von CDU/CSU und SPD das Gesetzeswerk im Eilverfahren durchgeboxt. Zeit für Kritik blieb da kaum. l Opposition übt deutliche Kritik Und doch regte sich zarter Widerspruch. Denn bei aller Freude wirkt die Begrenzung des Pflegeanspruchs auf Betriebe mit wenigsBDH-Kurier 3/4 2015 Ratgeber für Pflegeleistungen Das Bundesgesundheits ministerium bietet zur Orientierung im „Leistungs dschungel“ auf seiner Homepage einen „PflegeLeistungshelfer“ an. Ein Fragenkatalog sortiert die individuellen Ansprüche und Bedürfnisse. Hier können Sie sich direkt informieren: www.bmg.bund.de/pflege/ pflegeleistungs-helfer.html Kurz zusammengefasst Das FPfZG setzt sich zusammen aus einer Pflege- und einer Nachpflegephase. Während der Pflegephase lässt sich die Arbeitszeit zur Pflege naher Angehöriger für bis zu 24 Monate auf bis zu 15 Stunden pro Woche reduzieren. Ein zinsloses Darlehen soll der Gehaltskompensation dienen. Allerdings ist der Geltungsbereich auf Unternehmen mit mindestens 25 Beschäftigten begrenzt. Als enge Angehörige gelten neben den eigentlichen Familienangehörigen auch die Stiefeltern, Schwager und Schwägerinnen, unverheiratete Partner oder die Partner aus einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. tens 25 Beschäftigten wie eine Vollbremsung. Mehr als sieben Millionen Menschen sind bei kleinen Betrieben beschäftigt, Millionen Freiberufler gar nicht erfasst. Da kann auch in den Reihen von Grünen und Linken im Bundestagung von einem großen Wurf nicht die Rede sein: Die Grüne Elisabeth Scharfenberg wies im Bundestag darauf hin, dass in 90 Prozent der Betriebe der zugesagte Rechtsanspruch damit nicht gelte. Mit Blick auf den demografischen Tsunami, immerhin wird sich die Zahl Pflegebedürftiger in der Folgegeneration wohl um 1,5 Millionen Menschen erhöhen, muss sich die Gesellschaft bewegen, wenn das Ziel würdevoller Pflege nicht ad acta gelegt werden soll. Bereits heute werden 1,8 Millionen Betroffene daheim gepflegt. 7 BKK - Gesundheitsreport Aktuelles o Wohnen krank macht ••• W Wirtschaft und Gesundheitspolitiker sind alarmiert: Eine Analyse der Betriebskrankenkassen (BKK) zeigt einen deutlichen Anstieg der Krankheitstage der Arbeitnehmerschaft. Vor allem chronische Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. l Ursachen liegen im chronischen Bereich Was begünstigt regionale Differenzen? Im Groben kann man sagen: Die Wirtschaftskraft, die Altersstruktur und die medizinische Versorgung. Klar ist: Wo die Wirtschaft brummt, sinkt die Arbeitslosigkeit, Menschen sehen ökonomische Perspektiven und psychische Erkrankungen werden zurückgedrängt. Zudem bewirkt der Zuzug junger Menschen in wirtschaftlich starke Regionen eine demografisch 8 Grafik: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft und BKK Dachverband e.V. Über neun Millionen Mitglieder zählt der Dachverband der Betriebskrankenkassen BKK. 2014 bat man zur Erfassung der krankheitsbedingten Fehltage. Demnach fehlte im Vorjahr jeder Pflichtversicherte durchschnittlich 17,6 Tage. Etwa fünf Tage länger als noch im Jahr 2006 (12,4), was einem landesweiten Krankenstand von 4,8 Prozent entspricht. Das Zahlenwerk sorgt auch mit Blick auf die regionalen Krankenstände für Stirnrunzeln. Der Süden der Republik scheint gesünder als der Norden. Der Westen gesünder als der Osten. Ein Beispiel: Die Baden-Württemberger fehlten 15,4 Tage, Brandenburger blieben 21,9 Tage daheim, ein Fehlzeiten-Gefälle von 42 Prozent. Echtes Stehvermögen weisen im Norden Bremer und Hamburger auf, die auf 16,3 und 17,7 Fehltage kommen, während der Norden im Durchschnitt höhere Krankenstände als der Süden vermeldet. Es fällt auf, dass Menschen in Großstädten häufiger erkranken als auf dem Land. Hektik, beruflicher Druck und urbanes Leben sorgen offenkundig für Stress. bedingte „Gesundung“. Denn der Krankenstand, so die Experten der BKK, ist unmittelbar an die Altersstruktur der Bevölkerung gekoppelt. Regionen, die von langfristiger Abwanderung Jüngerer betroffen sind, wie Mecklenburg-Vorpommern oder das Ruhrgebiet, verzeichnen altersbedingt einen starken Anstieg chronischer Erkrankungen. Auf Platz Eins stehen hier Muskel-Skeletterkrankungen, vor allem Rückenleiden (25 Prozent). Es folgen Atemwegserkrankungen (16 Prozent) und psychische Störungen (15 Prozent), vielfach Folgen spürbarer Arbeitsverdichtung. Selten fehlen Arbeitnehmer in Bayern und Baden-Württemberg. Beide Bundesländer sind geprägt durch eine junge Bevölkerung und eine stabile Ökonomie. Eine gute Nachricht zum Schluss: Die Diagnose „Burnout“ befindet sich erstmals wieder auf dem Rückzug – eine Dividende der wirtschaftlichen Gesundung nach den Krisenjahren 2008 und 2009. BDH-Kurier 3/4 2015 Neue Kontaktdaten für SVG-Versorgungsberechtigten Urteil gegen das Jobcenter Gießen: Nach einem Schiedsspruch des SG Gießen darf das Jobcenter den Mietzuschuss einer Frau, die mit ihrer 17-Jährigen behinderten Tochter eine 90 qm große Wohnung bewohnt, nicht kürzen. Der Hintergrund: Das Jobcenter reduzierte den Mietzuschuss von 779 € auf 505,54 € und begründete dies mit dem Konzept der Angemessenheitsgrenzen. Dieses sieht für einen Zwei-Personen-Haushalt in Gießen eine maximale Bruttokaltmiete vonw 400,54 € vor. Nach Ansicht des Bundessozialgerichts muss ein solches Konzept allerdings schlüssig sein, was es nach Berechnungen durch das SG Gießen nicht war, da bei der Berechnung des Mietspiegels nicht die gesamte Bandbreite des Wohnungsbestands herangezogen wurde. Das Jobcenter wurde verpflichtet, die vor der Kürzung zuerkannten Unterkunftskosten zu zahlen. Da der Beschwerdewert von mehr als 750 € nicht erreicht wird, ist eine Beschwerde des Jobcenters unzulässig. (SG Gießen, Az.: S 25 AS 859/14 ER) Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr - Beschädigtenversorgung Wilhelm-Raabe-Straße 46 40470 Düsseldorf Seit 1.1.2015 müssen sich SVG-Versorgungsberechtigte im Zusammenhang mit Renten-und Heilbehandlungsansprüchen an die o.g. Adresse wenden. Ab dem 1.1. 2016 gilt dies auch im Falle von Leistungen der Kriegsopferfürsorge. Urteil zur Hinterbliebenenrente Hinterbliebene, die einen gerechtfertigten Behandlungsabbruch vornehmen, können eine Hinterbliebenenrente aus der Unfallversicherung beanspruchen. Das BSG entschied zugunsten einer Ehefrau, die die Magensonde bei ihrem seit Jahren im Wachkoma liegenden Ehemann entfernt hatte. Es handele sich um einen Ausnahmefall, der den gesetzlichen Leistungsausschluss für Personen, die den Tod des Versicherten vorsätzlich herbeigeführt haben, ausschließt. Der Patient hatte nach einem Unfall ein schweres Schädelhirntrauma erlitten und lag seit 2006 dauerhaft im Koma. Die Beklagte erkannte den Arbeitsunfall an und gewährte eine Verletztenrente. Das Unfallkrankenhaus schloss im März 2010 positive Veränderungen des Gesundheitszustands aus. Im Folgenden entschied die Familie, der Willensäußerung des Patienten folgend, die Versorgung über die Magensonde einzustellen. Die beantragten Hinterbliebenenleistungen der Klägerin waren auch nicht nach § 101 SGB, 7. Buch ausgeschlossen, weil die Klägerin den Tod des Versicherten vorsätzlich herbeigeführt hat. Das BSG hat den Geltungsbereich eingeschränkt, so dass sie auch bei einem vorsätzlichen Herbeiführen im Falle eines straffreien Behandlungsabbruchs keine Anwendung findet. (BSG, B 2 U 18/13 R) BDH-Kurier 3/4 2015 Lernförderung für Bedürftige kann Regelschulabschluss ermöglichen Das Sächsische Landessozialgericht hat über die Gewährung von Lernförderung für die Teilnahme an außerschulischem Einzelunterricht (Nachhilfe) entschieden und einem 12-Jährigen Antragsteller mit Lese-Rechtschreibstörung, der bei seinem Vater lebt, Leistungen zur kontinuierlichen Lernförderung zugesprochen. Die Familie erhält Leistungen der Grundsicherung (SGB II). Dem Schüler, der derzeit die sechste Klasse einer Oberschule besucht, wurde im Falle weiteren Nachhilfeunterrichts eine positive Versetzungsprognose bescheinigt. Dennoch lehnte das Jobcenter die Zahlung zunächst ab. Das Sozialgericht verpflichtete das Jobcenter allerdings zur Kostenübernahme des empfohlenen Nachhilfeunterrichts, da dem Antragsteller ohne Lernförderung wesentliche Nachteile drohten. (SG Dresden, Az. S 32 AS 5664/14) EuGH: Adipositas kann Behinderung sein Fettleibigkeit (Adipositas) kann unter bestimmten Bedingungen als „Behinderung“ im Sinne der EU-Richtlinie über die Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf gewertet werden. Grundsätzlich gelte die Richtlinie der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf in den Staaten der EU. Demnach sind Diskriminierungen wegen der Religion, der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung im Bereich der Beschäftigung untersagt. Der EuGH betonte, dass „Behinderung“ im Sinne der Richtlinie so zu verstehen sei, „dass sie eine Einschränkung umfasse, die u. a. auf physische, geistige oder psychische Beeinträchtigungen von Dauer zurückzuführen ist, die in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren den Betreffenden an der vollen und wirksamen Teilhabe am Berufsleben, gleichberechtigt mit den anderen Arbeitnehmern, hindern können.“ (EuGH, C-354/13) 9 Sozialrecht Konzept zu Unterkunftskosten nicht schlüssig GESUNDHEITS-NEWS Das Thema steht zu selten auf der Agenda: die Sterbebegleitung. Dass sich jetzt das Land Nord rhein-Westfalen zu einem größeren finanziellen Engagement zur Unterstützung stationärer Palliativversorgung durchringt, ist daher begrüßenswert. Leider bleibt NRW mit einem zusätzlichen Finanzeinsatz von einer halben Million Euro weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Ressortkompetenz besitzt die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens: „Der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe wird in den Hintergrund treten, wenn Menschen die Angst vor der letzten Lebensphase genommen werden kann.“ Mit ihrem Einsatz im Rahmen der Landesinitiative „Gemeinsam auf dem Weg – Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen“ stoße sie bei Heimträgern, Ärzteschaft und Pflegefachpersonal auf breite Zustimmung, so die Ministerin. Deutsche achten auf ihre Gesundheit Irritierend wirken mit Blick auf die Zahlend der jüngsten GEDA-Welle 2012 („Gesundheit in Deutschland aktuell“) Berichte über zunehmende Adipositas-Erkrankungen und wachsenden Fastfood-Konsum. Seit 2003 sei demnach, um nur ein Beispiel zu nennen, die Rauchquote bei Frauen und Männern zurückgegangen. Vor einer Dekade rauchten etwa 35 Prozent der Menschen, zuletzt waren es nur noch 27 Prozent. Zudem treiben mehr Menschen aktiv und regelmäßig Sport. Altersbedingt stiegen allerdings chronische Krankheiten an. Heute leiden 20 Prozent der Männer unter Arthrose (2003: 16 Prozent). Bei Frauen stieg der Anteil von 23 auf 28 Prozent. Maßnahmen zur Gesundheitsprävention sind also gefragt. 10 Ramesh Amruth, Fotolia Gesundheit NRW unterstützt Palliativversorgung Zaubermittel Vitamin D Vitamin D steuert das Zellwachs tum, fördert die Kalzium-Absorp tion im Darm und wirkt wie ein Stimmungsheber. Vor allem Sonnenstunden beschleunigen die körpereigene Vitamin D-Produktion. Ein Mangel kann zu Knochenschmerzen, Muskelschwäche, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Niedergeschlagenheit führen. Also heißt es: Raus in die Sonne, wenn die Strahlungsintensität nicht zu hoch ist. Doch was können wir in der dunklen Jahreszeit tun, wenn sich der Vitamin D-Turbo, unsere Sonne, selten zeigt? Eine ausgewogene Ernährung kann helfen. Die besten Vitamin D-Spender in Kürze: l Lebertran: Das Öl aus der Dorschleber ist ein wahres Vitamin D-Konzentrat. Ein Esslöffel liefert dem Körper 1400 IE, etwa 233 Prozent der empfohlenen Tagesmenge. l Fisch: Lachs, Schwertfisch und Forelle sind Arten, die uns auf 100 Gramm 86 bis 97 Prozent der RDI an Vitamin D liefern. Auf den Plätzen folgen geräucherter weißer Fisch und Makrele. Auch in Thunfisch, Heilbutt, Hering, Sardinen und Scholle findet sich reichlich Vitamin D. l Essbare Pilze bilden Vitamin D. Ein Durchschnittspilz enthält 131 Prozent der RDI. Auch Morchel, Shiitake und Pfifferling sind exzellente Vitamin D - Lieferanten. l Weitere Quellen sind Eier, Tofu, Rohmilch und Rindfleisch. Kritik am Pflege-TÜV Die Kritik am sog. Pflege-TÜV reißt nicht ab. Gesundheitspolitiker jeder Couleur sowie Interessengruppen der Pflegebranche bemängeln die systematische Überbewertung deutscher Pflegeeinrichtungen. Dies verhindere eine realistische Leistungsschau für Betroffene und Angehörige. 2009 war der TÜV eingeführt worden und bewertet seitdem sämtliche 12.000 Pflegeheime sowie 12.000 ambulante Dienste anhand eines festgelegten Scoring-Modells. Nach Ansicht der Experten konnte die unrealistische Durchschnittsnote 1,3 (!) nur durch die mögliche Aufhebung schlecht bewerteter Einzelaspekte der Pflegeleistung durch „Schönwetterkriterien“ wie Freizeitangebote, gute Speisepläne oder die Gestaltung der Speiseräume zustande kommen. Eine mögliche Weiterentwicklung der Scoring-Systematik kann nur darauf hinauslaufen, K.O.-Kriterien zu entwickeln, die die Qualität und das Angebot von Pflegeeinrichtungen transparent darstellen und Betroffenen die notwendige Orientierung bei der Auswahl der passenden Einrichtung erleichtern. BDH-Kurier 3/4 2015 Klinik-News V. links: Prof. Dr. Baum, Prof. Dr. Dengler, Ilse Müller, Prof. Dr. Rollnik, Josef Bauer und Uwe Janosch. BDH-Klinik Hessisch Oldendorf ••• Kooperation für die Zukunft Das Institut für neurorehabilitative Forschung (InFo) der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf wird assoziiertes Institut der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Ende des vergangenen Jahres, am 28. November, wurde in Hannover ein umfassender Kooperationsvertrag zwischen dem BDH Bundesverband Rehabilitation und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) unterzeichnet. Durch diesen Vertrag wurde das durch den Ärztlichen Direktor der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf, Prof. Dr. Jens Rollnik, gegründete Institut für neurorehabilitative Forschung (InFo) zum Jahreswechsel assoziiertes Institut der MHH. Für den BDH unterzeichneten die Bundesvorsitzende Ilse Müller und Bundesgeschäftsführer Josef Bauer, die Klinikleitung der BDH-Klinik Hessisch Oldendorf, Geschäftsführer Uwe Janosch und der Ärztliche Direktor Prof. Rollnik. Für die Medizinische Hochschule Hannover wurde die Vereinbarung von Präsident Prof. Dr. Baum und dem Direktor der Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Reinhard Dengler, bestätigt. BDH-Kurier 3/4 2015 l Impuls für neurologische Reha Das Institut soll die Neurorehabilitation in Forschung und Lehre an der MHH vertreten. Der BDH stellt dazu jährliche Personalmittel zur Verfügung, mit denen wissenschaftliches Personal eingestellt werden kann und leistet so eine wertvolle Finanzierung, um das Projekt fest in der Forschung zu verankern. Durch das an die MHH angegliederte Institut soll das Teilhabeziel des BDH gestärkt werden, Forschung und Lehre zu verzahnen und zu fördern und damit schwer betroffenen neurologisch und neurochirurgisch erkrankten Menschen zu helfen. Mit Hilfe des neuen Instituts wird es auch möglich sein, Mitarbeiter zu habilitieren und damit zu Hochschullehrern zu machen. Auch dies stärkt die Bestrebungen des BDH Bundesverband Rehabilitation. Teilhabe als Menschenrecht, bislang politisch eher unterrepräsentiert und immer wieder auf die lange Bank geschoben, lebt von Initiativen wie dieser. l Gesellschaft muss sich bewegen Forschung und politische Vorstöße müssen Hand in Hand gehen, um Menschen mit Behinderung Brücken in die Gesellschaft zu bauen. Leistungspakete wie Eingliederungshilfen und aktive Arbeitsmarktpolitik sind da wichtig, um selbstbestimmtes Leben auch wirtschaftlich möglich zu machen. Dass sich nun auch vermehrt wissenschaftliche Einrichtungen wie die MHH und das InFo der Rehabilitationsforschung widmen, beschleunigt den Prozess der Annäherung und Chancengleichheit zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen. Ein wertvoller Beitrag unserer Zivilgesellschaft! 11 Klinik-News BDH-Klinik Elzach Zukunft pflegen! ••• Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe und Altenpflegeausbildung Unsere BDH-Klinik Elzach hat sich einen Namen auf dem Gebiet der Weiterentwicklung aktivierender-therapeutischer Pflege gemacht. Seit der Jahrtausendwende ist sie mit einer eigenen Schule an der qualifizierten Ausbildung junger Pflegekräfte beteiligt. Das Schulprogramm der BDH-Klinik Elzach bietet jungen Menschen interessante Jobperspektiven. Ausbildungsdauer und -umfang Die Ausbildung dauert drei Jahre und schließt mit der staatlichen Prüfung. Die Ausbildung umfasst mindestens 2.500 Stunden Praxis in der BDH-Klinik Elzach und verschiedenen Einrichtungen der Altenhilfe sowie 2.100 Stunden theoretischen und fachpraktischen Unterricht in der Berufsfachschule. Voraussetzungen für die Ausbildung sind ein mittlerer Bildungsabschluss, ein Hauptschulabschluss und Berufsausbildung oder Hauptschulabschluss und Altenpflegehilfeausbildung. Informieren Sie sich auf unserer Homepage über die genauen Bewerbungsvoraussetzungen. Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung an: BDH-Klinik Elzach Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe Am Tannwald 1 79215 Elzach Onlinebewerbung: www.bdh-klinik-elzach.de An wen kann ich mich bei Fragen wenden? Sie können uns (Frau Schächtele, Frau Fischer und Frau Haller) gerne im Schulbüro anrufen (Tel.: 07682/801-881) Wer einen krisenfesten Job sucht, sollte sich in der Pflege umsehen. Der Fachkräftemangel, immerhin sind bundesweit 40.000 Pflegestellen unbesetzt, wird hier die Nachfrage nach Arbeitskräften, sei es ambulant oder stationär, im Krankenhaus oder in der Altenpflege, hoch halten. Während die Zahl Pflegebedürftiger in den kommenden Jahren auf 3,5 Millionen klettern wird, sinkt die Zahl der Erwerbstätigen – es gilt, eine klaffende Lücke in diesem gesellschaftlich sensiblen Bereich der Betreuung Hilfebedürftiger zu schließen. Offenkundig hakt es in der Ausbildung, die Zahl der Bewerber ist zu niedrig. l Innovation in Pflege und Pflegeausbildung Der BDH und seine Kliniken stehen für Innovation in der Pflege und sind federführend bei der Implementierung entsprechender Konzepte („Elzacher Katalog“). Für die BDHKlinik Elzach bedeutet der Anspruch auf Qualitätsführerschaft in der aktivierend-therapeutischen Pflege aber auch, inhaltliche und organisatorische Verantwortung für eine qualifizierte Pflegeausbildung zu übernehmen. Deshalb hat die BDHKlinik Elzach bereits im Jahr 2001 auf den Pflegeengpass reagiert. Mit 12 viel Weitsicht rief man seinerzeit die Schule für Gesundheits- und Krankenpflegehilfe ins Leben und bot zunächst eine einjährige Pflegeausbildung an. Sie ist als Modul für Berufsanfänger mit Hauptschulabschluss und Umschüler bestens geeignet, in der Pflege Fuß zu fassen. Die Schule ist bis heute die einzige Einrichtung dieser Art an einer Rehabilitationsklinik. Im April dieses Jahres beginnt ein neuer Kurs, der in einem Jahr zum staatlich anerkannten Gesundheits- und Krankenpflegehelfer bzw. zur Gesundheits- und Krankenpflegehelferin führt. Der theoretische Unterricht wird abwechslungsreich gestaltet. Als besondere Grundlage erhalten die Azubis den BobathGrundkurs und den Grundkurs in Basaler Stimulation. Der praktische Unterricht findet überwiegend auf den Stationen der BDH-Klinik statt. Die SchülerInnen lernen interdisziplinäre Rehateams und neurologische Pflegetherapiekonzepte kennen und sammeln Erfahrungen in der Betreuung schwerkranker, überwachungspflichtiger und teilweise beatmeter Patienten. Seit September 2013 bietet die Klinik nun in Zusammenarbeit mit den gewerblichen und hauswirtschaftlich-sozialen Schulen in Emmendingen und der Paritätischen Berufsfachschule für Sozial- und Pflegeberufe in Hausach im Kinzigtal auch eine dreijährige Ausbildung in der Altenpflege an. BDH-Kurier 3/4 2015 BDH-Klinik Braunfels Computertomograf am Netz Schlaganfallpatienten aus ganz Hessen setzen auf die Präzision der Neurologie unserer BDH-Klinik Braunfels. Mit einem neuen Computertomografen (CT) bleibt die Klinik technologieführend. Effektiv und reibungslos muss es zugehen, wenn es zum medizinischen Ernstfall kommt. Wie im Falle eines Schlaganfalls. 400.000 € hat die BDH-Klinik Braunfels zum Jahresbeginn aus Eigenmitteln für einen neuen Computertomografen in die Hand genommen, um an seiner effektiven Behandlungskette zu feilen. Die Investition bedeutet einen Quantensprung. Künftig kann das Team um den Ärztlichen Direktor Prof. Klaus-Dieter Böhm auf ein Gerät zurückgreifen, das nicht nur schnellere Diagnostik erlaubt. Die hohe Bildqualität macht eine präzise Diagnose über Art und Ort eines „Schlags“ möglich. Und dies innerhalb von 90 Sekunden – eine Zeitersparnis von viereinhalb Minuten im Vergleich zur Vorgängerversion. Wertvolle Zeit, die im Akutfalle Leben retten kann. „Das ist eine gute Investition in die Gesundheit unserer Patienten“, so der Mediziner, der die Großinvestition der Öffentlichkeit präsentierte. Das Interesse dürfte groß sein, denn Patienten aus ganz Hessen setzen auf die BDH-Klinik Braunfels. lF ormel-1 der Neurologie Verantwortlich ist die sog. StrokeUnit, die Eingreiftruppe im Notfalle. Sie ermöglicht intensivmedizinische BDH-Kurier 3/4 2015 Überwachung und bietet eine Kapazität von sechs Betten zur Überwachung der wichtigsten Körperfunktionen während der ersten Behandlungsphase. Das Spezialistenteam der Neurologie steht 24 Stunden täglich einsatzbereit – sie ist quasi die „Formel-1“ der Neurologie. Von der Aufnahme bis zum Anlegen der Infusion zur Auflösung eines Blutgerinsels benötigen die Braunfelser gerade einmal 15-20 Minuten – ein Spitzenwert. Die Klinik bietet nicht nur Akutfällen ein professionelles Umfeld: Auch schwere Schädelhirnverletzungen sowie allgemeine Hirnschädigungen werden in Braunfels behandelt. Zudem wurde die Zahl der Dauerbeatmungsplätze auf zehn erhöht. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Schlaganfallpatienten um 12 Prozent auf 480 Fälle. Die Kliniklandschaft befindet sich im Wandel und spiegelt die gesellschaftlich bedingte veränderte Behandlungsperipherie im doppelten Sinne: Zum einen nimmt die Zahl alterungsbedingter Erkrankungen wie der Schlaganfall mit dem demografischen Wandel zu. Zum anderen geht modernes Leben häufig mit Bewegungsmangel und Ernährungsdefiziten einher – und mündet nur allzu oft in bekannten Krankheitsverläufen. Klinik-News ••• Neuer Kessko spendet PCs für Übungsraum Ein großes Dankeschön im Namen des BDH geht an die Firma Kessko! Der Bonner Zulieferer für das Backhandwerk beteiligt sich mit drei PCs am Gelingen des „FiTZ“. Fitz steht für: Fit im Therapiezentraum und ist der Name des neuen Eigenübungsraumes des BDH-Therapiezentrums Ortenau. Die PCs unterstützen die Rehabilitanden und medizinisches Personal bei der Auswertung medizinischer Daten im Trainingsbetrieb und verbessern so die individuellen Therapiemaßnahmen. Mehr über Kessko finden Sie, unter: www.kessko.de Manuel Görke, Leiter Marketing & Kommunikation von Kessko, überreicht einen PC an Alexandra Winand. 13 Jugend im Gespräch Terminvorschau Bundesdelegiertentagung 25. April 2015 in Kassel Delegiertentagungen der Landesverbände BDH Landesverband Rheinland-Pfalz 29./30. Mai 2015 in Hillesheim BDH Landesverband Niedersachsen, Sachsen-Anhalt u. Bremen 11./12. September 2015 in Hessisch Oldendorf BDH-Landesverband Schleswig-Holstein/Hamburg 18./19. September 2015 in Büdelsdorf/Rendsburg BDH-Landesverband Baden-Württemberg/Bayern 25./26. September 2015 in Memmingen BDH-Landesverband Berlin-BrandenburgMecklenburg-Vorpommern/ Sachsen 10. Oktober 2015 in Berlin BDH-Landesverband Saarland 17. Oktober 2015 in Saarbrücken BDH-Landesverband Hessen/Thüringen noch offen BDH-Landesverband NRW noch offen 14 Maike Bauer ••• Von Hasen und Ostereiern Bald ist es wieder soweit: Das Osterfest steht vor der Tür. Wie jedes Jahr können wir dann endlich das Fasten beenden und wieder Schokolade und andere Leckereien naschen. Die bekannteste Schokoladenform um die Osterzeit ist wohl der Hase, und auch sonst denken wir doch gleich an diesen plüschigen Waldbewohner mit den langen Ohren, wenn das Wort Ostern aufkommt. Andererseits sind auch die Ostereier bei diesem Fest nicht wegzudenken. Doch die Frage ist: Warum die Eier und warum der Hase? Beide haben augenscheinlich nicht viel miteinander zu tun. Bis heute gibt es zahlreiche Erklärungsansätze, wie Hase und Eier zu Symbolen für das Osterfest wurden. Einer davon liegt im Zeitalter der Germanen. Dort gab es Quellen zufolge die Frühlingsgötting Ostara, der der Hase zugeordnet wurde und außerdem das Frühlingsfest. Zudem waren die Eier von großer Wichtigkeit, waren und sind sie doch ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebendigkeit. Um sie zu etwas Besonderem zu machen, wurden sie, wie es heute auch noch Tradition ist, bunt bemalt und verziert. Der Hase gilt ebenfalls als Symbol für Fruchtbarkeit. Es gab den Mythos, dass sich die Hasen zu großen Gruppen auf den Feldern trafen, dort tanzten und die Ostereier ablegten, bevor sie wieder verschwanden. Heute weiß man jedoch, dass die männlichen Hasen im Frühjahr zwar tatsächlich auf Wiesen und Äckern zusammenkommen, aber vielmehr um sich zu rangeln und Balzkämpfe auszutragen. Die Eier, von denen dieser Mythos erzählte, waren die von brütenden Wildvögeln, die durch die kämpfenden Hasen verschreckt wurden. Doch es gibt nicht nur Geschichten über den Osterhasen. Er befand sich noch im 16. Jahrhundert in guter Gesellschaft mit dem Osterfuchs, der Osterhenne und dem Storch, die allesamt angeblich zum Fest die Eier brachten. Es gibt also unzählige Mythen und Geschichten rund um den Osterhasen und die Ostereier. Aber die Hauptsache ist doch, dass er uns jedes Jahr nach der Fastenzeit zum Fest der Auferstehung mit Leckereien versorgt. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein frohes Osterfest und schöne Feiertage. Übrigens: Eine sehr bekannte Darstellung von Hasen gibt es in Paderborn, nämlich das Drei-Hasen-Fenster. Die Hasen werden häufig als Symbol für die Auferstehung Christi gedeutet, was auch ein Erklärungsansatz für den Osterhasen ist. Außerdem steht das Bild mit den drei Hasen, die sich drei Ohren teilen, auch für die Dreieinigkeit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Falls Ihr wissen möchtet, wie das Fenster aussieht, schaut einfach mal unter www.paderborn.de nach. BDH-Kurier 3/4 2015 Ärztemangel in Deutschland Panorama ••• Gemeindepraxis als Zukunftschance Die Landflucht unter Medizinern hält ungebrochen an. In einer Umfrage unter angehenden Ärzten zeichnete die Universität Trier ein düsteres Bild der medizinischen Grundversorgung. Etwa die Hälfte der Befragten lehnte es partout ab, später eine Praxis auf dem Land zu führen. Hingegen zieht es eine Mehrheit von 80 Prozent in Großstädte. Der Tenor: „Bloß nicht aufs Land!“ Besonders schlecht schnitten bei der Umfrage SachsenAnhalt und das Saarland ab. Das wirft drängende Fragen medizinischer Grundversorgungsleistungen auf. Die Politik diskutiert Anreizinstrumente, stößt allerdings an ihre Grenzen. Es gelingt nicht, aus der Beratungs- in die Umsetzungsphase zu kommen. Politisches Kompetenzgerangel und fehlende Finanzierungsmöglichkeiten stören den Dialog mit jungen Medizinern. lF estanstellung bei der Gemeinde Doch es gibt Alternativen. Hoch im Norden an der Nordseeküste gelegen, herrscht im beschaulichen Büsum maritim-gemütliches Flair. Ein 5000-Seelendorf mit 175-Jähriger Badetradition und 20.000 Feriengästen im Jahr. Im Sommer quirliges Treiben, im Winter melancholische Nordseestimmung. Bislang arbeiteten in Büsum fünf Mediziner. Drei treten in Kürze in den Ruhestand. Was tun, fragten sich die Stadtoberen und kamen auf eine ungewöhnliche Idee. Kurzerhand wurde das Sozialgesetzbuch geändert und die Möglichkeit zur Gründung einer Gemeindepraxis geschaffen. BDH-Kurier 3/4 2015 Fünf Millionen Euro nahm Büsum in die Hand, errichtete ein neues Ärztehaus und wirbt seitdem deutschlandweit um Mediziner. Das Besondere: Sie wären Angestellte der Gemeinde und bezögen ein Festgehalt. Kein finanzielles Risiko, geregelte Arbeitszeiten und Teamwork – eine völlig neue Stellenbeschreibung für Mediziner. Das Projekt schlug Wellen: Zwei weitere Küstengemeinden, Lunden und St. Michaelisdonn, treten mit ähnlichen Projekten die Flucht nach vorn an. lS kurrile Lösungen blieben erfolglos Das Beispiel zeigt die Verlegenheit, in die die Hüter kommunaler Daseinsvorsorge in Zeiten demografischer Alterung geraten können. Die Not treibt dabei durchaus skurrile Blüten: So werden Ärzte in Brandenburg mit Umsatzgarantien gelockt, während die Kassenärztliche Vereinigung in Thüringen Ärzte im Ruhestand anheuert. Doch das Dorf Lotte im Münsterland schoss in seinen Bemühungen um Mediziner den Vogel ab: In einer konzertierten Aktion lockten Händler mit ko- Foto: Kzenon, Fotolia Schlechte Nachrichten für Dorfgemeinden: Acht von zehn Medizinstudenten zieht es nach dem Studium in die Großstadt. Die medizinische Grundversorgung steht auf dem Spiel. Intensive Patientenzuwendung muss das Leitbild einer Arztpraxis sein. stenlosen Brötchen, Haarschnitten und Mittagessen – ohne Erfolg. Bleibt zu hoffen, dass Kannibalisierungseffekte unter Dorfgemeinden ausbleiben und der Bund seinen Beitrag leistet, den Bemühungen der Verantwortlichen im ländlichen Raum mit entsprechenden Anreizen bei der Ausbildung junger Mediziner entgegenzukommen. Die Vorschläge liegen auf dem Tisch. Übrigens: In Büsum läuft die Rekrutierungsaktion überraschend gut – schließlich hat der Norden nicht nur Fahrten mit dem Krabbenkutter zu bieten! 15 Naturpark Nordeifel Panorama odellregion für ••• M Barrierefreiheit in NRW Barrierefreies Naturerleben ist für behinderte Menschen und ihre Angehörigen ein hohes Gut, denn es ist nach wie vor für viele ein seltenes Luxuserlebnis. In Nordrhein-Westfalen bieten sich eine Reihe wunderschöner, auch barrierefreier Naturflecken, die einen Besuch wert sind. Fotos: Naturpark Nordeifel e.V., Josef Bey Die Ranger sind die Ordnungshüter im Nationalpark. Unberührte Natur im Nationalpark. 16 Spontan denkt man in NordrheinWestfalen an die Tourismuszentren am Rhein oder auch an die Industriekultur des Ruhrgebiets, die vor zwei Jahren mit der Initiative „Ruhr.2010“ einen kulturellen Höhepunkt nach dem anderen feierte. Als Kontrast der vom Menschen gestalteten Kulturgüter bietet der Naturpark Nordeifel unberührte Natur und eine Landschaft, die zum grenzenlosen Genuss einlädt. „Hirschley im Wilden Kermeter“ heißt das jüngste Projekt der Landespolitik, Menschen ein barrierefreies Naturerleben zu ermöglichen. Auf über vier Kilometern Strecke wurde eine barrierefreie Rundwanderung, die auch Rollstuhlfahrern den Zugang ermöglicht, realisiert. Norbert Killewald, Beauftragter der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderung, zeigte sich bei einer Besichtigung des Nationalparks begeistert von der kreativen Umsetzung des Inklusionszieles: „Es ist toll, wie konsequent das barrierefreie Naturerleben hier umgesetzt wird. Der Naturpark Nordeifel und der Nationalpark Eifel mausern sich zu einer Art Modellregion für Barrierefreiheit in NRW. Auf diese Vorreiterrolle können wir als Land sehr stolz sein.“ Die Neuerungen am “Wilden Kermeter“ können in der Tat begeistern. Sehbehinderte Menschen erhalten einen ertastbaren Eindruck von der sie umgebenden Naturlandschaft. Zu diesem Zweck wurde ein besonderes Bronzemodell angefertigt, das einen Panora- mablick an der Hirschley auch für sehbehinderte Menschen erfassbar macht. Ertastbare Kartentische und Blindenleitsysteme machen eine autonome Orientierung möglich, die durch Informationstafeln in Punktund Pyramidenschrift sowie akustischen Informationen erweitert wird. Im Abstand von 250 Metern bieten Ruhebänke und Sinnesliegen den nötigen Raum zur Entspannung und zum ungestörten Naturgenuss. lW ie geht es weiter? Das Angebot in den „Hot-Spots“ und touristisch interessanten Stellen in Nordrhein-Westfalen soll stetig erweitert werden. Der neueste Clou im Naturparkt sind geführte Touren in Gebärdensprache. Die Landesregierung plant für die kommenden Jahre einen systematischen Ausbau der inklusiven Reiseziele und kommt damit dem Reisebedarf von Menschen mit Behinderungen entgegen. Eine gute Initiative, die Teilhabe und aktiven Teilnahme an der Gesellschaft fördern wird. BDH-Kurier 3/4 2015 Geburtenrate weiter im Sinkflug Panorama ••• Zuwanderung einziger Weg aus der demografischen Falle Die jüngsten Daten der empirischen Abteilung des Statistischen Bundesamtes lassen die Politik aufhorchen. Aller Bemühungen zum Trotz, sank die Geburtenrate auf den niedrigsten Stand in der Geschichte der Bundesrepublik. Weder Kindergeld noch Betreuungsgelder werden diese Entwicklung abbremsen. Die Zahlen sind besorgniserregend: Im vergangenen Jahr kamen 663.000 Kinder zur Welt, 15.000 weniger als im Jahre 2010. Damit sank die Geburtenzahl um 2,2 Prozent und erreichte nicht einmal die Hälfte der Geburten des Jahres 1964. Damals erblickten etwa 1,4 Millionen Neugeborene das Licht der Welt. Die Experten aus Wiesbaden weisen damit auf ein grundsätzliches Problem unserer Gesellschaft hin. Wachsender Wohlstand geht grundsätzlich mit sinkenden Geburtenraten einher – ein sozilogisches Phänomen, das als Muster in der Geschichte regelmäßig zu beobachten ist und sich lediglich in Kreisen der Politik nicht herumgesprochen zu haben scheint. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Modelle wie das Betreuungsgeld nicht längst auf dem Friedhof politischer Verfehlungen beerdigt wurden. Die Auswirkungen sind in sämtlichen Bereichen unserer Gesellschaft festzustellen. Pflege- und Rentenversicherungen werden in den kommenden Dekaden eine Zerreißprobe erleben, der sich der deutsche Steuerzahler nicht entziehen kann. 2011 starben 852.000 Menschen, was einen Rückgang um 0,7 Prozent bedeutet. Damit schrumpft die Kernbevölkerung stetig weiter. Die Darstellung der Bevölkerung nach Altersgruppen (s. Grafiken) hilft, das Problem zu visualisieren. BDH-Kurier 3/4 2015 lZ uwanderung bietet Lösung Einziger Ausweg aus der demografischen Falle scheint eine kontrollierte Zuwanderung zu sein. Diese ist nach Angaben der OECD im vergangenen Jahr erneut angestiegen. Grund sei die europaweite Wirtschaftskrise, so die Ökonomen, die in den Jahren 2010 und 2011 Migrationssteigerungsraten von über 10 Prozent für Deutschland feststellten. Vor allem junge Griechen und Spanier suchen derzeit in Deutschland neue Perspektiven. So stieg die Zahl der Migranten aus diesen Ländern in der zweiten Jahreshälfte 2011 weiter an. 15.000 Griechen und 13.000 Spanier kamen in dieser Zeit nach Deutschland. Insgesamt sind in der Zeitspanne zwischen 2000 und 2010 rund 500.000 hochqualifizierte Migranten nach Deutschland ausgewandert. Doch die Lage ist längst nicht entspannt. Deutschland verliert aufgrund fehlender Fachkräfte bereits heute eine jährliche Wertschöpfung von über 25 Milliarden Euro. Gerade Ingenieure sind gefragt und selten. Die Politik sollte dringend Möglichkeiten zur Verbesserung der Standortattraktivität diskutieren. Zu frisch ist die Erinnerung an die gescheiterte GreenCard-Vergabe der Regierung unter Bundeskanzler Schröder, der lediglich einige hundert IT-Spezialisten folgten, um sich dauerhaft in Deutschland anzusiedeln. 17 Aus der Presse Erste-HilfeKompetenz auffrischen Pflegequalität: Krankenkassen sehen Fortschritt Ausweichendes Verhalten am Unfallort gefährdet häufig Menschenleben. Wie wichtig ErsteHilfe-Maßnahmen in den ersten Minuten sein können, wissen Einsatzkräfte der Feuerwehr und Notärzte nur zu gut. Nach wie vor sterben zu viele Menschen, da ihnen diese wertvolle Hilfe verweigert wird. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hatte bereits 2013 gemeinsam mit dem ADAC eine Umfrage unter europäischen Autofahrern organisiert, um den Kenntnisstand über Erste-Hilfe-Maßnahmen zu überprüfen. Die Auswertung brachte Alarmierendes zum Vorschein: Gerade einmal jeder dritte der Befragten kannte die notwendigen Maßnahmen am Unfallort. Nur 41 Prozent hätten im Falle eines Atemstillstands eingreifen können, 20 Prozent waren in der Lage, eine korrekte Wiederbelebung durchzuführen. Verkehrsexperten raten zu Auffrischungskursen, die in fünfjährigem Turnus wiederholt werden sollten. Der BDH unterstützt ausdrücklich eine politische Initiative zur finanziellen und organisatorischen Hilfestellung der zuständigen Institutionen. Ziel muss es sein, Menschen regelmäßig über Auffrischungskurse zu informieren und ein ortsnahes Netz an Kursangeboten zu schaffen, fordert auch BDH-Bundesvorsitzende Ilse Müller. Die deutsche Pflegepolitik ringt um Verbesserungen der Pflegequalität. Dies gilt für Pflegeheime und für ambulante Dienste gleichermaßen. In ihrem gemeinsamen „Pflegequalitätsbericht“ konnten der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Medizinische Dienst (MDS) des GKV-Spitzenverbandes Messbares vorweisen. Die Experten machen dies unter anderem daran fest, dass beispielsweise die Zahl der Dekubiti, bei denen die Versorgung nicht nach dem aktuellen Wissensstand erfolgt, im Jahresvergleich von 25,5 auf 21 Prozent sank. Auch das Schmerzmanagement wies Fortschritte auf: 37,3 Prozent der in dem Bericht Geprüften benötigten eine Schmerzerfassung. Nachdem im Vorjahr nur die Hälfte tatsächlich eine Schmerzeinschätzung erhalten hatte, waren es nun immerhin 80,3 Prozent. Lohngefälle in der Pflege Deutschland ist auch im Pflegesektor von identischen Löhnen in den Regionen weit entfernt. Tief gespalten zeigt sich nach einer Berechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Pflegesektor. Zum einen besteht ein Lohngefälle zwischen Alten- und Krankenpflege. Zum anderen stellten die Ökonomen ein extremes Ost-West-Gefälle fest. Im Osten der Republik liegen die Löhne in der Altenpflege 29 Prozent unter denen der Krankenpflege. Im Westen liegt diese Differenz immerhin noch bei 18 Prozent. Laut der Studie verdienen Krankenpfleger in den neuen Ländern durchschnittlich 2.738 Euro im Monat und im Westen 3.139 Euro. Altenpfleger hingegen realisieren im Schnitt nur Einkommen von 1.945 Euro im Osten und 2.568 Euro im Westen. Krankenversicherung: Deutscher Sonderweg ist sozial unakzeptabel Steigende Krankenversicherungsbeiträge bei privaten Versicherungen heizen die Diskussion um eine Bürgerversicherung an. Diese sollte nach Ansicht der Vorsitzenden des BDH Bundesverband Rehabilitation, Ilse Müller, sozial gerecht ausgeformt sein und sämtliche Berufs- und Einkommensgruppen in eine Systematik integrieren. Die Zeit sei günstig, die Krankenversicherung in Richtung einer Bürgerversicherung weiterzuentwickeln: „Das niedrige Zinsniveau erhöht den Druck auf die privaten Versicherer, Beiträge zur Stärkung der Altersrückstellungen zu erhöhen. Wir plädieren angesichts der Verwerfungen zwischen den privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen für eine Bürgerversicherung, in die jedermann einzuzahlen hat. Die Trennung des Gesundheitssystems 18 in gesetzliche und private Versicherungen hat sich nicht bewährt und droht angesichts der Bevölkerungsalterung auf lange Sicht zu implodieren. Darauf deuten die steigenden Versicherungsbeiträge der Privaten hin, die immer mehr Versicherte nicht mehr finanzieren können. Die Zahl derer, die den Weg zurück in die gesetzliche Versicherung sucht, steigt stetig und eröffnet uns die Gelegenheit, ein solidarisches Versicherungsmodell zu diskutieren. Es ist nicht akzeptabel, dass die Privaten Ältere und Kranke sowie finanziell Gescheiterte in die gesetzlichen Kassen leitet und sich selbst die Rosinen herauspickt.“ BDH-Kurier 3/4 2015 Verena Bentele übernahm Schirmherrschaft Am 26. und 27. Februar 2015 fand auch in diesem Jahr wieder der Nachsorgekongress der Arbeitsgemeinschaft Teilhabe statt, zu deren tragenden Mitgliedern auch der BDH zählt. Ort des Gedankenaustauschs von Betroffenen, Fachleuten und Politikern war die Berliner Eventpassage, die den zahlreichen Gästen ein wichtiges Forum bot, Ideen und Ansprüche gesellschaftlicher Teilhabe Behinderter intensiv zu diskutieren. Mit Verena Bentele, der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, rückt das Thema auch politisch näher an den Kreis der Betroffenen heran. Und das ist nötiger denn je. Das gesetzliche Rahmenwerk der UN-Behindertenrechtskonvention wird ein leerer Torso bleiben, sollte nicht mehr politischer Input die berechtigten Ansprüche Behinderter und Angehöriger auch gesetzgeberisch abbilden. Das Schwerpunktthema des diesjährigen Forums machte deutlich, dass Probleme der Assistenz nur im Dialog mit Betroffenen und Interessenverbänden in akzeptable Lösungen münden werden. Die Alltagsprobleme Betroffener erscheinen in der politischen Praxis wie Abstrakta: Wie finde ich nach einem Schlaganfall zurück ins Arbeitsleben? Was können Angehörige einfordern, was müssen sie beachten, um die häusliche Selbständigkeit Hirngeschädigter zu ermöglichen? Auch die medizinische Seite muss eingebunden werden: Wie reagiert man auf Wesensveränderungen und Depressionen Betroffener? Sechs Jahre nach Ratifizierung der UNKonvention bleiben viele Fragen unbeantwortet. Im Kern muss es darum gehen, über ein politisches Rahmenwerk unbürokratischen und transparenten Zugang zu Assistenzleistungen, Beratung und optimaler medizinischer Unterstützung sicherzustellen. Der BDH wird gemeinsam mit den Partnern der AG Teilhabe politische Ideen und praxisnahe Empfehlungen entwickeln. Die begleitende kleine „Messe“ unterstrich die technischen und medizinischen Veränderungen, die den Teilhabeprozess sinnvoll flankieren. BDH-Kurier 3/4 2015 Rentenentwicklung bereitet zunehmend Sorgen Aus der Presse 9. Nachsorgekongress 2015 Der BDH warnt angesichts niedriger Zinsen und sinkender Rentenansprüche vor einem Rentendebakel für die kommende Generation und fordert ein Ende der Rentenabsenkungen: „Angehende Rentner werden von drei Seiten in die Zange genommen. Die drei Säulen unserer Alterssicherung haben in den vergangenen Jahren Schaden genommen. Die kontinuierliche Reduktion des gesetzlichen Rentenniveaus lässt das Rentenfundament unserer Gesellschaft in der Breite erodieren. Fatalerweise zerstört die anhaltende Niedrigzinsphase in Europa zeitgleich die Sparmöglichkeiten zur privaten Altersvorsorge und setzt die betrieblichen Pensionskassen unter Druck. Dieser Giftcocktail droht zu einem Brandbeschleuniger für Altersarmut zu werden“, so die BDH-Vorsitzende Ilse Müller, die vor einem Armuts-Tsunami im Niedriglohnsektor warnt: „Wenn heute sieben Millionen Menschen im Niedriglohnsektor arbeiten, ernten wir weiteren sozialpolitischen Sprengstoff. Es ist Zeit für eine Anpassung der Grundsicherungsleistungen. Wir fordern die Bundesregierung auf, den geeigneten Finanzrahmen zu schaffen und das Rentenniveau bei 50 Prozent einzufrieren, um eine Brandmauer gegen die Armutsdrift einzuziehen. Armut trotz Jobwunder? Eine wachsende Zahl Erwerbstätiger lebt unterhalb der offiziellen Armutsschwelle. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ unter Berufung auf Erhebungen des Statistischen Bundesamtes berichtete, stieg ihre Zahl im vergangenen Jahr auf 3,1 Millionen. Seit 2008 wuchs sie um 25 Prozent, ausgehend von seinerzeit 2,5 Millionen. Die Armutsschwelle liegt derzeit bei 979 Euro Kaufkraft im Monat und umfasst sämtliche erzielten Einkommen sowie Transferleistungen. Bezogen auf die gesamte deutsche Bevölkerung ist etwa jeder Sechste armutsgefährdet. Das hat Folgen: Haushaltsbefragungen kamen zu dem Ergebnis, dass 379.000 der armutsgefährdeten Erwerbstätigen mit Mietzahlungen im Verzug waren. 417.000 sparten beim Heizen, 538.000 am Essen. 19 Aus der Presse Familienpflegezeit: Erwerbstätige befürchten Nachteile Das Familienpflegezeitgesetz stößt in der Bevölkerung auf breite Zustimmung. Das ermittelte die Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP). Vor allem das Pflegeunterstützungsgeld wird von 89 Prozent der Befragten als sehr hilfreich eingeschätzt. 85 Prozent würden diese Leistung auch selbst in Anspruch nehmen. Zwei Drittel sehen die Sterbebegleitung als richtigen Schritt, jeder Zweite findet die maximale Pflegezeit von 24 Monaten richtig. Allerdings fürchten 64 Prozent berufliche Nachteile, sollten sie die Leistungen in Anspruch nehmen. Es braucht offenbar einen Kulturwandel in der Wirtschaft, den demografischen Wandel ernst zu nehmen. Eine wertvolle Ergänzung könnte in das Gesetz aufgenommen werden: 95 Prozent der Befragten wünschen sich einen Rechtsanspruch auf eine kostenlose Beratung, sollte ein Pflegefall eintreten. Zahlreiche private Pflegedienste geben auf Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) verzeichnet ein fortschreitendes Ausscheiden mittelständischer Privatanbieter im Pflegesektor. Ihnen werde die wirtschaftliche Grundlage entzogen, warnt der Präsident des bpa, Bernd Meurer. Die Folge seien eine Konzentration der Pflegedienste und konzernähnliche Strukturen. Die Pflegewirtschaft fordert Bund und Länder auf, dem wachsenden Bedarf in der deutschen Pflegelandschaft zu entsprechen und Rahmenbedingungen für mehr Investitionen zu schaffen. Die Mehrheit der 2,6 Millionen Pflegebedürftigen wird daheim gepflegt. Es braucht eine dezentrale Versorgungsstruktur, die Pflegeleistungen ortsnah und unbürokratisch zur Verfügung stellt. Bundeswehr registriert mehr Freiwillige Zu Jahresbeginn erreichte die Zahl der freiwilligen Neueinsteigerinnen bei der Bundeswehr einen Höchststand. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, stieg der Anteil weiblicher Rekrutinnen auf 14 Prozent. Insgesamt dienen derzeit 11.000 Freiwillige in den Reihen der Bundeswehr. Seit 2011 der verpflichtende Wehrdienst abgeschafft wurde, ist Deutschland bemüht, Freiwilligendienste stärker in der Gesellschaft zu verankern. Die Zahl der „Bufdis“ sinkt aber seit einem Jahr. 2013 meldeten sich noch über 50.000 Menschen zu einem der verschiedensten Dienste, während 2014 nur noch 37.881 Freiwillige einen Dienst antraten. Allerdings gilt Gerüchten zufolge ein Einstellungsstopp für über 27-Jährige als Grund für den Rückgang. Dies wird von Vertretern des Familienministeriums bislang dementiert. a h e R d n e g u J e r tärken Sie unse S iPads für die MBR Unsere Spendenaktion für die Jugendlichen der Medizinisch-beruflichen Rehabilitation (MBR) der BDH-Klinik Vallendar geht in die nächste Runde. Sie können uns dabei unterstützen, zehn iPads inklusive Zubehör für unsere motorisch eingeschränkten Rehabilitanden anzuschaffen. Dies wäre ein weiterer Baustein zur Vorbereitung auf eine erfolgreiche berufliche Ausbildung. 7.000 € kosten die zehn Alleskönner und helfen beim Einstieg in die Berufswelt, die ohne moderner Kommunikationsmittel nicht mehr denkbar ist. Bitte spenden Sie an: BDH Bundesverband Rehabilitation IBAN: DE 51 370 205 000 000 250 250 BIC: BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft Verwendungszweck: iPad für die MBR 20 BDH-Kurier 3/4 2015 ••• Josef-und-Gertrud-Jüngling Stiftung bedenkt Klinik mit 5.000 Euro Bereits 14 Jahre besteht die Josef- und Gertrud-Jüngling Stiftung, die mit großem Engagement Projekte aus dem Bereich der Medizin unterstützt. In diesen Tagen durfte sich auch die BDH-Klinik Elzach über eine Zuwendung freuen. 5000 Euro stellte die Stiftung zur Verfügung und beteiligte sich an der Anschaffung eines neuen Bettfahrades vom Typ „MOTOmed letto2“. Bettlägrige Patienten werden das moderne Therapiegerät zur Mobilisierung nutzen, um krankheitsbedingten Bewegungsmangel auszugleichen. Daniel Charlton, Geschäftsführer der Elzacher Klinik, freute sich sehr über die Spende: „Viele kleine Bewegungen können einen Menschen entscheidend weiterbringen, selbst wenn er im Bett liegt. Das zeigt das mit Hilfe der Josef-undGertrud-Jüngling-Stiftung angeschaffte Therapiegerät. Wie unsere Gesellschaft durch herausragendes bürgerschaftliches Engagements weiterkommen kann, dafür ist das Engagement von Josef Jüngling ein leuchtendes Beispiel!“ Die BDHKlinik Elzach hat eine besondere Beziehung zur Familie Jüngling, war doch Gertrud Jüngling wiederholt selbst Patientin in der Klinik am Tannwald. Ihre letzten Lebensmo- BDH – Land und Leute Spende für BDH-Klinik Elzach nate verbrachte sie zuhause, von ihrem Ehemann umsorgt, in dem in dieser Zeit der Plan einer Stiftung reifte, die Wissenschaft, Forschung und Therapie im Gesundheitswesen fördert. Das neue Therapiegerät im Einsatz. Baden-Württemberg ∙ Bayern Charlottenplatz 17 · 70173 Stuttgart Telefon 0711- 2 26 5810 Fax 0711- 2 26 5830 [email protected] www. bdh-sued.de Kreisverband Heidenheim-Aalen ●●● Mitglieder und Gäste des Kreisverbands Heidenheim-Aalen trafen sich am 21.Februar 2015 zur JahBDH-Kurier 3/4 2015 reshauptversammlung im Katholischen Gemeindezentrum St. Maria. Vorsitzende Erika Pichler rief in ihrem Rückblick zunächst das Jahr 2014 und die sehr positive Mitgliederentwicklung in Erinnerung, die sicherlich auch mit dem geselligen Miteinander des Kreisverbandes zusammenhängt. Nach den Berichten von Kassierer Alois Bainder und dem Kassenprüfbericht von Frank Kienle und Xaver Brenner wurde der gesamte Vorstand einstimmig entlastet. Erika Pichler erläuterte die Neuerungen des seit Januar 2015 geltenden 1.Pflegestärkungsgesetzes. Außerdem wurde bei der Hauptversammlung das Programm für das laufende Jahr besprochen und über das Ziel der Tagesfahrt abgestimmt, die nun am Samstag, den 27. Juni nach Wertheim und Miltenberg führen wird. Es gab auch in diesem Jahr wieder eine informative und lebendige Gesprächsrunde. Es referierte Mario Hopp, Heil21 BDH – Land und Leute praktiker und Vorsitzender des Vereins für Homöopathie und Lebenspflege Nattheim, zum Thema: „Rückenschmerzen - Ursachen und Therapiemöglichkeiten aus naturheilkundlicher Sicht.“ Kreisverband Hochrhein ●●● Zum Jahresabschluss 2014 begrüßte unser 2. Vorsitzender Herber Klein seine Gäste zur Weihnachtsfeier, bevor er das Wort an die stellv. Oberbürgermeisterin Hannelore Nuß übergab. Die lobte in ihrer Rede das Engagement des BDH für Menschen mit Behinderung über 60 Jahre hinweg. Elke Zimmermann-Fiscella vom Landratsamt Lörrach erinnerte in ihrem Grußwort daran, wie schnell das Schicksal zuschlagen kann, wie das prominente Beispiel Michael Schumacher zeige. Für gute Laune sorgte der „ehrliche Gauner“ Pat (Patrick Heffele) mit Clownerie und Zaubereinlagen, bis im Anschluss Jubilare für mehrjährige Mitgliedschaft geehrte wurden. Harry Oeschger ist seit 30 Jahren beim BDH, Ingrid Wehrer und Anna Wenninger seit 20 Jahren, Elisabeth Gaß, Marlene Keller, Martina Moritz-Burger, Wehr; Berthold Furier, Wilhelm Anzeige Besuchen Sie uns im Internet www.bdh-reha.de Montskao, Rickenbach und Andrea Schäfer sind 10 Jahre dabei. Alle nicht Anwesenden erhalten die Urkunden per Post. Im Anschluss erlebten die Gäste Darbietungen der Musikschule mit Monika und Franziska Mondovich und Jacqueline Woldi, die zum Tanz einluden. Hinweis: Für dieses Jahr planen Sandra Mühl und Norbert Trierweiler einen behindertengerechten Ausflug an den Vierwaldstätter See. Kreisverband Lahr, Offenburg, Kehl ●●● Maria Wagner, die gute Seele des Kreisverbandes, sorgte mit einem abwechslungsreichen Programm für ein unterhaltsames Treffen der BDH-Mitglieder und Gäste zum Jahresabschluss 2014. Höhepunkt war der Auftritt der Kindertanzgruppe des Vereins für Heimatpflege und Brauchtum, die mit großer Energie den evangelischen Gemeindesaal in Schwingung brachte. Das Publikum dankte der internationalen Truppe mit großen Applaus, bevor es mit Textbeiträgen von Pfarrer i.R. Christian Fünfgeld und Inge Kiefer besinnlicher zuging. Ein immer gern gesehener Teilnehmer der BDH-Treffen ist ein Mann der ersten Stunde: Der 92-Jährige Franz Riehle war nach Kriegsende Mitbegründer der Gemeinschaft im Ortenaukreis und steht damit für die große Tradition des Verbandes auch im Süden Deutschlands. Hessen/ Thüringen Gallasiniring 10 36043 Fulda Telefon 0661-29196650 Fax 0661-29196657 [email protected] www. bdh-hessen-thueringen.de V. links: Elsbeth Gaß, Marlene Keller, Martina Moritz-Burger und Astrid Bock. Dahinter: Herbert Klein. 22 Kreisverband Vogelsbergkreis ●●● Auf Einladung der DRK OV Feldatal waren am 3. Advent zahlreiche Mitglieder unseres Kreisverbandes zur vorweihnachtlichen Feier erschienen. Wie schon im Vorjahr erwartete die Teilnehmenden eine festlich BDH-Kurier 3/4 2015 Susanne Kratz, jetzt zuständig für die Kassenführung, gratuliert ihrem Vorgänger, Manfred Schäfer. geschmückte Feldahalle, die selbstverständlich barrierefreien Zugang bietet. Herzlich begrüßt wurden die Teilnehmer durch den stellv. DRKKreisvorsitzenden Robert Belouschek und den Bürgermeister der Gemeinde, Dietmar Schlosser. Nach einer einfühlsamen Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Pfarrerin Susanne Gessner, stimmte der Posaunenchor auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein, worauf die Theatergruppe der Grundschule Feldatal führte ein unterhaltsames Weihnachtsmärchen auf. Helmut Greif nutzte im Anschluss die Gelegenheit, den bisherigen Kassenwart des Kreisverbandes, Manfred Schäfer, für seine langjährige Arbeit im Vorstand mit einer Urkunde und einem kulinarischen Geschenk aus dem Vogelsberg zu ehren. Kreisverband Waldeck - Frankenberg ●●● Die Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Waldeck – Frankenberg, die auch Neuwahlen des Vorstandes vorsieht, findet am 28. März 2015 im Kleinen Brauhaus in Korbach statt. Beginn ist um 12.00 Uhr mit einem gemeinsamen Mittagessen. Zum Abschluss gibt es noch Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde. Wir bitten um zahlreiches Erscheinen. Auch Ihre Lebenspartner sind herzlich eingeladen. BDH-Kurier 3/4 2015 Hinweis: Am Samstag, den 13. Juni 2015, startet unser Kreisverband eine Tagesfahrt ins Blaue. Anmeldungen werden schon entgegen genommen. Wir erwarten eine rege Teilnahme! Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Bremen Fritz-Kuckuck-Straße 3 30966 Hemmingen Telefon 05 11-311808 Fax 05 11- 3 360725 [email protected] www.bdh-nds.de Kreisverband Bremerhaven, Cuxhaven und Bremen ●●● Auch in diesem Jahr fand wieder unsere traditionelle Grünkohltour statt. Am 22. Februar erwartete die Teilnehmenden strahlender Sonnenschein. Um 11.00 Uhr ging es los und die Wanderlustigen mach- ten sich mit beladenem Bollerwagen auf den Weg. Das IN-Getränk des Tages hieß: „Heißer Apfelsaft mit Schuss“, was der guten Laune sicherlich noch ein wenig auf die Sprünge half. Vor allem das Haselnuss-Zielwerfen sorgte für Stimmung, wobei der Wettbewerb nur Sieger sah. Pünktlich zur Mittagszeit kamen wir im Lokal an, wo wir schon sehnsüchtig von den Nichtläufern erwartet wurden. Der Hunger war groß, der Grünkohl lecker und die Stimmung toll. Sketche wurden vorgeführt und es wurde kräftig gesungen. Bei einem gemeinsamen Kaffee klang ein stimmungsvoller Tag langsam aus. BDH – Land und Leute Anzeige Kreisverband Delmenhorst-Hoya ●●● Mit einem zünftigen Grünkohlessen startete unser Kreisverband mit 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Januar in das Jahr 2015. Gewürzt wurde die Mahlzeit in den Pausen mit besonders Schwarzem Humor. Die neue Herrschaft als Kohlkönigspaar traten Giesela Weihe und Karl-Heinz Schütte an. Auf seiner ersten Sitzung im neuen Jahr befasste sich der Vorstand mit der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes am 28. März und weiteren Planungen für das Jahr 2015, mit der für den 25. April in Kassel angekündigten außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung und mit der zum 11./12. September in Hessisch-Oldendorf einberufenen Landesdelegiertenversammlung. Kreisverband Oldenburg ●●● Sie erreichen uns in der Landesgeschäftsstelle des LV Fritz-Kuckuck-Str. 3 30966 Hemmingen Tel: 0511/ 311808 Fax: 0511/ 3360725 23 BDH – Land und Leute Kreisverband Schaumburg - Weserbergland ●●● Tagesausflug im Oktober Am 11.10. 2014 war es wieder so weit: Unser Kreisverband unternahm bei schönstem Sonnenschein einen Ausflug an das Steinhuder Meer und zum Kloster Loccum. Nach dem Mittagessen wurde die Schmetterlingsfarm in Steinhude besichtigt. Gegen 15.00 Uhr sollte es zur Besichtigung des Klosters Loccum gehen. Doch leider streikte der Bus. Während der Busfahrer sich bemühte und sogar den technischen Samstagsnotdienst anfordern musste, ließen es die Teilnehmer sich bei mitgebrachtem Kaffee und Kuchen gutgehen. Mit halbstündiger Verspätung kam die Reisegesellschaft dann doch im Kloster Loccum an und ein rundum angenehmer Ausflug nahm seinen unterhaltsamen Lauf. Advents- und Jahresabschlussfeier Eine adventlich geschmückte „Weinschänke Rohdental“ wartete auf die Teilnehmer der Adventsfeier, zu der Kreisvorsitzender Uwe Janosch ca. 45 Mitglieder und Gäste im vergangenen Jahr begrüßen konnte. Als besondere Gäste in diesem Jahr wurden Pastor Hensel aus Hessisch Oldendorf mit seinem Sohn Julian begrüßt. Adventliche Lieder begleiteten die Gäste durch einen entspannten Nachmittag. NordrheinWestfalen Eifelstraße 7 · 53119 Bonn Telefon 02 28 -969 84 35 Fax 02 28 -9 69 84 90 [email protected] www.bdh-nrw.de Kreisverband Bielefeld-Detmold ●●● Zur diesjährigen ersten Versammlung hatte unsere 1. Vorsitzende, Redaktionsschluss BDH-Kurier Ausgabe 5/6 2015: 4. Mai 2015 Frau Vogelsang, Mitglieder und Gäste eingeladen. Leider nutzten nur wenige Mitglieder die Gelegenheit zu einem gemütlichen Beisammensein bei der Zusammenkunft unseres Kreisverbandes. Bei einer Tasse Kaffee entwickelte sich schnell ein lebhaftes Gespräch. Später wurde eifrig die Speisekarte studiert, um im Anschluss gemütlich gemeinsam zu Abend zu essen. Kreisverband Köln ●●● Der Kreisverband Köln erhielt für das Jahr 2014 wieder eine Spende der Viktor-Jaeger-Stiftung. Die Spende machte es möglich, dass 20 bedürftigen Mitgliedern zu Weih- Soziales Engagement im Ehrenamt: Es gibt so viele Wege, zu helfen. Für ein Lächeln, Dankbarkeit und die Gewissheit, die Welt ein kleines Stück menschlicher zu machen. Wenn Sie mehr über Ihre Möglichkeiten erfahren wollen, sich in Ihrer Nähe zu engagieren, freuen wir uns auf Ihren Anruf. Erlebnis Menschlichkeit. Der BDH. Sie sind am Zug! BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. • Uta Köllmar • Tel 0228 96984-25 24 BDH-Kurier 3/4 2015 Rheinland-Pfalz Heerstraße 54 · 56179 Vallendar · Telefon 02 61-62025 · [email protected] · www. bdh-rlp.de Nachruf Am 27. Februar 2015 verstarb nach kurzem Krankenhaus aufenthalt die ehemalige Leiterin der zentralen Betreuungsstelle in Vallendar, Irene Metternich, im Alter von 92 Jahren. Seit 1978 stand Irene Metternich treu zum BDH. Sie leitete die zentrale Betreuungsstelle in Vallendar und wirkte darüber hinaus auch in den benachbarten Kreisverbänden mit. 1980 wurde sie in den Landesvorstand gewählt und war dort später als Schriftführerin tätig. 1986 richteten Robert Visarius und Irene Metternich die Betreuungsstelle Vallendar ein, die sie nach dem Tode von Robert Visarius von1998 bis Anfang 2007 alleine leitete. Am 2. August 2000 wurde sie für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten von Ministerpräsident Kurt Beck mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. 2004 verfasste sie die Chronik des Landesverbandes von der Wiedergründung 1950 bis ins Jahr 2000. In Zweibrücken erhielt sie von Bundesgeschäftsführer Josef Bauer den Ehrenbecher des BDH. Sie war bis 2008 Schriftführerin im Kreisverband Koblenz und in mehreren Kreisverbänden kommissarisch tätig. 2008 wurde sie vom Bundesvorstand zur Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Koblenz ernannt. Von 2009 war sie stv. Schriftführerin im Kreisverband Koblenz. Wegen eines Augenleidens musste sie das Amt niederlegen. Im Anschluss engagierte sie sich dennoch einige Jahre im Kreisverband Koblenz. Auch dieses Amt musste Sie wegen ihres Augenleidens aufgeben. Am 7. Oktober 2010 wurde Irene Metternich für ihre 30-jährige Mitgliedschaft und langjährige Vorstands- und Betreuungsarbeit geehrt, was ihr Ehrenurkunde mit Ehrennadel einbrachte. Bei allen Veranstaltungen, Ausflügen, Adventfeiern etc. war sie eine unverzichtbare Helferin, die dem Verband immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Bis zu ihrem Ableben hat sie den Kontakt zur zentralen Betreuungsstelle in Vallendar und dem Kreisverband Koblenz gepflegt. Wir haben ein treues und verdienstvolles Mitglied verloren und werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen. Foto: (Andreas Degelmann, MHD) Kreisverband Neuss ●●● Neusser Sozialverbände rücken zusammen: Im Januar schlossen der Neusser BDH-Kreisverband und der Malteser Hilfsdienst der Stadt Neuss (MHD) eine Kooperation. Mit der Vereinbarung stehen dem BDHKreisverband künftig Räumlichkeiten für seine Sprechstunden zur Verfügung, um nah am Menschen zu sein und zahlreichen Erkrankten und Behinderten in Neuss mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. V. links: Andreas Degelmann (Stadtbeauftragter MHD), Susanne Hülbusch (stellv. KV-Vorsitzende, Peter Busch (KV-Vorsitzender). BDH-Kurier 3/4 2015 25 BDH – Land und Leute nachten eine Freude bereitet werden konnte. Wir danken der Stiftungsverwaltung recht herzlich auf diesem Wege für die Spende. Ehrungen Im 1. Quartal 2015 sind 13 Mitglieder länger als 60 Jahre beim BDH. Der Kreisverband Köln gratuliert Elisabeth Faßbender zu einer Mitgliedschaft von 69 Jahren, Uta Wolfs zu 68 Jahren, Inge Glenewinkel und Hanna Ditzer zu 67 Jahren. Günther Litterscheid ist seit 66 Jahren dabei, Margarete Holz, Helmut Binder, Frieda Hochmuth und Margarete Schmidt seit 65 Jahren. Ludovika David und Ruth Schmitz sind seit 63 Jahren Mitglieder. Seit 62 Jahren ist Herbert Lingnau dabei, Karl-Friedrich Dünner ist seit 61 Jahren BDH-Mitglied. Wir danken unseren Mitgliedern für die langjährige Treue und wünschen ihnen auch weiterhin alles Gute und Gesundheit. Kreisverband Vulkaneifel ●●● Der Ponyhof Stadtkyll war am 30.1. 2015 Ort der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes Vulkaneifel. Der Vorsitzende Walter Schneider hieß seine Gäste am Nachmittag willkommen. Im Anschluss an die Ehrung der Verstorbenen entlasteten die Mitglieder nach der Präsentation des Geschäftsberichts, des Kassenberichts sowie des Kassenprüfberichts einstimmig und diskutierten zunächst die für 2015 geplanten Aktivitäten. Wichtige Termine werden die BundesBlick in den Versammlungssaal des Kreisverbandes Vulkaneifel. BDH – Land und Leute delegiertentagung am 25.4. 2015 in Kassel, der Jahresausflug des Kreisverbandes am 13.6. und die Landesdelegiertentagung am 29. und 30.5. 2015 in Hillesheim sein. Ihren Abschluss fand die Versamm- lung mit einem Fachvortrag unseres Landesverbandsvorsitzenden Michael Stach zum Thema „Demenz-Versicherung und EhrenamtAutismus“. Bahnhofstraße 4A 23714 Bad Malente-Gremsmühlen Telefon 04523-1634 · Fax 04523-202798 [email protected] · www. bdh-nord.de Saarland Postfach 100428 66004 Saarbrücken Tel. und Fax 06 81-766 49 [email protected] www.bdh-saarland.de Kreisverband Saarbrücken/ Saarlouis/Merzig ●●● Jahreshauptversammlung: Sa., 9.5. 2015, um 14.30 Uhr Weihnachtsfeier: Sa., 5.12. 2015, um 14.30 Uhr Kreisverband Saarpfalz ●●● Jahreshauptversammlung: Termine: Sa., 28.3.2015, um 14.30 Uhr Unsere Landesdelegiertentagung Kaffeenachmittag: findet am 17. Oktober 2015 im NeSa., 26.9.2015, um 15.00 Uhr benraum unserer Landesgeschäfts- Weihnachtsfeier: stelle statt. Sa., 28.11.2015, um 14.30 Uhr Zu allen Veranstaltungen der beiden Kreisverbände werden die Mitglieder rechtzeitig eingeladen. Adam, Dieter (69), Fulda Bansen, Erika (73), Neuss Böhmer, Ruth (87), Bad-Vilbel Borgward, Anneliese (70), Köln Budelmann, Fernandine (gen. Ilse) (91), Weyhe Dahmen, Elisabeth (82), Mönchengladbach Dost, Theresia (95), Dortmund Dr. med.Dieterich, Gerhard (92), Freiburg Dutkowiak, Gabriele (64), Hofbieber Geisler, Horst (90), Bad Salzuflen Gerstel, Hildegard (94), Amberg 26 SchleswigHolstein/ Hamburg Hilgenberg, Ulrich (77), Berlin Holzgrewe, Wilhelm (93), Detmold Kaminski, Fritz (92), Geseke Kiefer, Edwin (66), Heusweiler Klinke, Monika (69), Berlin Kopp, Isabella (49), Cuxhaven Krämer, Gottfried (84), Vallendar Krök, Kurt (94), Essen Lang, Edmund (82), Blieskastel-Biesingen Loose, Werner (87), Witten Metternich, Irene (92), Vallendar Michaely, Elisabeth (77), Püttlingen Müller, Hans-Jürgen (66), Rheinfelden Noack, Werner (71), Berlin Oehl, Lina(102), Pulheim Rehann, Gertrud (99), Langenfeld Reichardt, Karl (94), Neu-Isenburg Reuter Manfrad (84), Bad Malente Reuter, Anna (82), Köln Romanowsky, Walter (97), Seesen Nachruf Am 25. September 2014 verstarb im 74. Lebensjahr Herr Siegfried Krüger. Von 2002 bis 2008 war Herr Krüger als ehrenamtlicher Landesschatzmeister tätig. Für seinen langjährigen Einsatz dankt der BDH-Landesverband Schleswig-Holstein/Hamburg herzlich. Wir behalten Herrn Krüger in dankbarer Erinnerung und unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Elfie und der Familie. Saathoff, Anna (84), Leer Schalow, Ernestine (84), Burghaun Schmitz, Ruth (89), Hückeswagen Schräpler,Gert (91), Hamburg Schulze, Alwin (63), Altenbeken Sehi, Klaus (64), Heltersberg Söbbing, Josef Heinrich (88), Ahaus Steuber, Heinrich (91), Waldeck-Strothe Treus-Möller, Josef (90), Havixbeck Vatterott, Hermann (90), Duderstadt Wattenberg, Berta (98), Marbella Spanien Wenning, Clemens (75), Raesfeld Wetzel, Wolfgang (69), Hattingen BDH-Kurier 3/4 2015 NEUER REDAKTIONSSCHLUSS! Geburtstage und Jubiläen ... 99. 99. Rudolf Assmann (18.04.), Giradetstr. 60-62, Essen 98. 98. Karl Seeburger (16.01.), Gartenstr. 8, Donaueschingen-Pfohren; Irmgard Grieb (09.05.), Lindenstr. 62, Achern 96. 96. Käthe Molitor (10.03.), Köln 95. 95. Gertrud Pangsy (14.03.), Borbecker Str. 14, Essen 94. 94. August Kress (03.03.), Odenwaldstr. 12, Fulda; Antonie Nolden (27.03.), Much; Heinrich Lis (28.03.), In der Erdbrügge 4, Herdecke; Otto Eggert (29.03.), Matth.-Claudius-Str. 1, Reinfeld; Maria Weber (13.04.), Zur Talsperre 34, Netphen; Maria Königshofen (20.04.), Biebertal; Hilde Günter (12.05.), Tulpenweg 7, Fernwald; Erika Zühlke (25.05.), Brackrade, Bosau 93. 93. Horst Dohrmann (04.02.), Saarstr. 2, Hamburg; Heinz Albrecht (08.02.), Im Kamp 7, Aurich; Hans Reiter (04.03.), Unterdorfstr. 23, Ottenheim; Hans-Peter Kramer (27.03.), Bad Kissingen 92. 92. Robert Miessmer (12.02.), Thalstr. 3, Radolfzell; Harry Weigel (12.02.), Hagenwisch 18, Halstenbek; Anna Lange (06.03.), Köln; Franz Riehle (10.03.), Dorfstr. 64, Ohlsbach; Georg Bargenda (15.03.), Hufnagelstr. , München; Elsa Smoktun (24.03.), Berlin; Elisabeth Müller-Leyen (26.03.), Köln; Stefan Lukjanov (28.03.), Berg.Gladbach; Maria Schwarz (30.03.), BDH-Kurier 3/4 2015 Wir bitten Sie, Ihre Beiträge jeweils bis zum 1. ungerader Monate zuzusenden! Altenbaustr. 27, Ahrweiler; Gustav Reese (30.03.), Riemannstr. 111, Eutin; Karl Heinz Baumann (17.04.), Schulstr. 7, Bad Oeynhausen; Käthe Goldbeck (28.04.), Köln; Paul Philipp (13.05.), Friedrichstr. 111, Kuppenheim; Walter Förderer (25.05.), Theodor-Heuss-Str. 120, Saarbrücken 91. 91. Irmgart Hoersch (06.01.), Hansaring, Wesel; Gertrud Zöller (03.02.), Turmstr. 13, Jülich; Herbert Lingnau (07.03.), Köln; Ernst Kny (09.03.), Wesseling; Eva Krips (24.03.), Köln; Willi Clemens (29.03.), Berg.-Gladbach; Rudolf Kus (30.03.), Geseke; Gertrud Bendrat (14.04.), Suckkoppel 11, Glinde; Elisabeth Surmann (15.04.), Delbrück; August-Walter Sonnenschein (16.04.), Perthesring 17, Sprockhövel; Franz Freund (03.05.), Mons-Tabor.Str. 24, Montabaur; Erna Rödiger (13.05.), Spechtweg 26, Essen 90. 90. Wanda Pawlowske (02.02.), Kammerweg, Scharbeutz; Veronika Anna Wilhelm (09.02.), Bahnhofstr. 12, Contwig; Hannelore Rüggeberg (02.03.), Polziner Str. 28, Bad Malente; Jenni Dahlmann (04.03.), Sandwieke 30, Hesel; Günter Kijek (15.03.), Flothbachring 35, Stadthagen; Kurt Schneider (17.03.), Berlin; Sophie Neu (18.03.), Köln; Maria Marsic (23.03.), Löhrstr. 54, Vallendar; Lieselotte Windler (02.04.), Sonnentalstr. 72, Hessisch Oldendorf; Therese Wingenfeld (03.04.), Schlitzer Str. 116, Fulda; Charitas Amenda (06.04.), H.Grade-Str. 11, Bonn; Gertrud Berens (20.04.), Paderborn; Werner Holzhauser (21.05.), Wiesenstr. 14, Heistenbach Vielen Dank! Die Reaktion. 85. 85. Maria Thanel (12.01.), Herbrechtingen; Bernhard Höhner (02.03.), Kerpen; Carlo Schreiner (18.03.), Marbachweg 9, Fulda; Horst Gehlsen (06.04.), Tondernstr. 62, Niebüll; Irmgard Mantzsch (17.04.), Hans-Thoma-Str. 1, Frankfurt; Helga Dungowski (20.04.), Berlin 80. 80. Renate Storch (06.01.), Hauptstr. 28, Bammental; Horst Pahnke (08.01.), Eichenhang 164, Ulm; Johann Ege (27.01.), Ehinger Steige 12, Lauterbach; Jürgen Weber (12.02.), Theodor-StormWeg 11a, St. Peter-Ording; Johann Küpper (22.02.), Bachstr. 17, Titz; Dr. Harald Elbert (03.03.), Köln; Käthe Petersen (05.03.), Schulstr. 1, Dagebüll; Erika Becker (09.03.), Postkutschenweg 1, Dortmund; Ingeborg Köhlhoff (10.03.), Ernst Reuter-Str. 34, Bünde; Katharina Sturmat (12.03.), Berlin; Ilse Getschmann (17.03.), Ahrenbergstr. 19, Gladbeck; Alfred Müller (18.03.), Bismarckstr. 5, Hümmerich; Linda Ramm (23.03.), Wiesenweg 9, Rendswühren; Ruth Matthes (24.03.), Berlin; Peter Peters (24.03.), Friedensstr. 4, Jülich; Erika Fischer (28.03.), Berlin; Wolfgang Horn (29.03.), Berlin; Wolfgang Gärtner (03.04.), Berlin; Hans Krück (08.04.), Robert-Koch-Str. 6, Freigericht; Renate Andresen (25.04.), Ölmühlenallee 7, Plön; Edith Saacke (26.04.), Rosenstr. 50, Bad Malente; Dr. Eberhard Donner (29.04.), Köln; Ingrid Behmer (14.05.), Nordstr. 11, Hattingen; Anni Jedamowski (26.05.), Sensensteinstr. 6, Kaufungen Diamantene Hochzeit ●●● Christian und Eva Siebert (09.04.), Guntershäuserstr. 58, Baunatal Goldene Hochzeit ●●● Klaus-Dieter und Brigitte Lange (05.02.), Berlin; Adam und Doris Dehnhard (27.03.), An der First 8, Braach/Rotenburg; Siegfried und Anelma Röse (04.04.), Kreisverband Göttingen 27 BDH-Bundesleitung, Eifelstraße 7, 53119 Bonn · Postvertriebsstück G 5353DP AG · Entgelt bezahlt Wünschen Sie sich was! Eine Welt, an der alle teilhaben können. Eine Welt, in der Menschen füreinander einstehen. Eine Welt, in der denen, die Hilfe brauchen, geholfen wird. Bundesleitung Eifelstraße 7 • 53119 Bonn Telefon 02 28 / 9 6984-0 Fax 02 28 / 9 69 84-99 [email protected] www.bdh-reha.de Unsere BDH-Kliniken Der BDH hilft. Seit über 90 Jahren. Ihre Spende hilft dem BDH zu kämpfen: gegen Bürokratie und Ausgrenzung, für die Rechte und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. BDH-Klinik Braunfels BDH-Klinik Elzach BDH-Klinik Greifswald BDH-Klinik Hess. Oldendorf BDH-Klinik Vallendar BDH-Therapiezentrum Ortenau www.bdh-klinik-braunfels.de www.bdh-klinik-elzach.de Helfen Sie helfen. Alexandra Winand berät Sie gerne: Telefon 0228 96984-20 Erlebnis Menschlichkeit. Der BDH. BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. www.bdh-reha.de Spendenkonto IBAN DE51 37020500 0000 250250 BIC BFSWDE33XXX Bank für Sozialwirtschaft www.bdh-klinik-greifswald.de www.bdh-klinik-vallendar.de www.bdh-klinik-hessisch-oldendorf.de www.bdh-therapiezentrum-ortenau.de
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