aktuelle Version - UniversitätsTumorCentrum Jena

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Für Zuweiser und Selbsthilfegruppen des UniversitätsTumorCentrums Jena
Ausgabe 01/15
INHALT
» Tierischer Besuch auf der Palliativstation
Den in der Seele und am Körper Beladenen hilft ein Gebet und ein Tier . . . . . . . . . . . . . . . 3
» Stammzelltherapie gegen angeborene Erkrankungen
UKJ-Kinderklinik setzt das Verfahren nicht nur gegen Krebs ein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
» Wie das UKJ einmal aussehen wird
Rohbau ist komplett, Innenausbau beginnt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
» Medizinischer Vorstand
Dr. Jens Maschmann ist seit November 2014 Medizinischer Vorstand am UKJ . . . . . . . . . . . . .8
» Pflegesymposium
Erfolgreiches Symposium über Pflege in der Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
» Palliativmedizinische Komplexbehandlung am UKJ
Konzept der Palliativstation wird auf die onkologischen Stationen der Klinik für
Innere Medizin erweitert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
» Buchtipp
Management of Hematological Cancer in Older People . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
» Leben mit dem Brustkrebsgen
Spezialsprechstunde für familiären Brust- und Eierstockkrebs am UKJ . . . . . . . . . . . . . . . 12
» GERMAIN Studie
First-Line-Erhaltungstherapie älterer Patienten mit Multiplem Myelom . . . . . . . . . . . . . . . . 16
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Ausgabe 1/15
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
„Panta rhei – alles fließt“
auch wenn Einschätzungen aus Griechenland im Moment keine
Konjunktur haben, so trifft dieser Heraklit zugeschriebene Spruch
die Entwicklungen am Universitätsklinikum Jena und damit auch
am UniversitätsTumorCentrum. Vieles bewegt sich zurzeit und
fließt zusammen:
» der Neubau schreitet voran, die Zusammenführung der Kliniken
in Lobeda wird absehbar (s. S. 6),
» der neue Medizinische Vorstand, Dr. Maschmann, hat seine
Arbeit aufgenommen (s. S. 8),
» das UniversitätsTumorCentrum erweitert sein Angebot in der
palliativmedizinischen Supportivtherapie (s. S. 3 und 9),
» die Professionalisierung der Pflege in der Onkologie schreitet
voran (s. S. 8),
» das Beratungsangebot wird in Form von Spezialsprechstunden
erweitert (s. S. 12),
» und Methoden der Maximalversorgung finden neue Indikationsgebiete (s. S. 4).
Nutzfläche entstehen bis 2018, die erste Phase des Neubaues wird
voraussichtlich 2016 bezogen werden können. Wer den aktuellen
Fortschritt live verfolgen will, sei auf die Webcam verwiesen:
http://www.uniklinikum-jena.de/Startseite/Neubau+des+UKJ.html
Das Angebot des UniversitätsTumorCentrums ist ebenfalls einem
ständigen Wandel unterworfen. Wir berichten in dieser Ausgabe
über die neu geschaffenen Spezialsprechstunden für familiären
Brust- und Eierstockkrebs, neue Angebote der Palliativmedizin, eine
neue, am Universitätsklinikum in der Klinik für Innere Medizin II
entstandene Studie für das Multiple Myelom (GERMAIN) und die
Ausweitung der Stammzelltherapie auch auf erbliche Erkrankungen
in der Kinderklinik. Parallel dazu entwickelt sich die Professionalisierung und Spezialisierung, z. B. in der onkologische Pflege weiter.
Trotz des vielfältigen Angebots ist das UniversitätsTumorCentrum
weiterhin bemüht, seine Funktion als zentrale Anlaufstelle für Patienten und Mitbehandler zu erfüllen und dafür zu sorgen, dass keine
Ihrer Anfragen im komplexen Netzwerk des Klinikum verloren geht.
Mit freundlichen Grüßen
Der Neubau in Jena-Lobeda, dessen Rohbau bereits abgeschlossen
ist und dessen Innenausbau jetzt beginnt, wird die in der Onkologie
so wichtige Vernetzung weiter fördern, z. B. durch die interdisziplinäre Tagesklinik, die für alle ambulanten Patienten mit Chemotherapie eine gemeinsame Anlaufstelle bieten wird. Insgesamt 49.000 qm
Prof. Dr. med. A. Hochhaus
Direktor UniversitätsTumorCentrum
Herzliche Frühlingsgrüße vom
UniversitätsTumorCentrum!
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Ausgabe 1/15
Tierischer Besuch auf der Palliativstation
„Den in der Seele und am Körper Beladenen hilft ein Gebet und ein Tier“
(Mönche des Klosters York 18.Jh.)
Dass Gelächter ist groß wenn der leicht
übergewichtige blonde Labrador Sam freudig und immer etwas tollpatschig über die
Station rennt und stolz seinen apportierten
Ball wieder zu Herrn O. bringt. „Fein gemacht
und aus“, hört man Herrn O. sagen „pass auf
und noch einmal“. Und wieder fliegt der
weiche Schaumstoffball durch die Luft und
wieder läuft der treue Therapiebegleithund
hinterher und bringt seine „Beute“ zu Herrn
O. Ein Lächeln legt sich auf das Gesicht des
Patienten. Eine Zeit lang vergisst Herr O.
weshalb er hier ist. Auch Sam stört es nicht,
dass Herr O. schwer von seiner Krankheit
gezeichnet ist. Er zeigt bedingungslose und
unverfälschte Zuneigung. In der tiergestützten Therapie bezeichnet man dieses als
„Aschenputteleffekt“. Das ist nur ein Aspekt
der positiven Wirkungen, die Tiere auf Menschen haben.
tigen baulichen Gegebenheiten war es auch
bettlägerigen Patienten möglich, von ihrer
Terrasse aus an dem bunten Treiben teilzunehmen.
Der Verein TIM e.V. (Tiergestützte Interventionen Mitteldeutschland) besucht nunmehr
seit einem Jahr in regelmäßigen Abständen
die Patienten der Palliativstation. Neben
ausgebildeten Therapiebegleithunden kommen sowohl Kaninchen, Meerschweinchen,
Seidenhühner als auch ein sich in der „Ausbildung“ befindender kleiner Kater zum Einsatz. Im Sommer 2014 besuchten ebenso
Pony Carino und die Lämmer Kate und
Pippa die Patienten, Angehörigen, Ärzte und
Schwestern mit ihren Kindern im Rahmen
eines bunten Nachmittags auf der Wiese
vor der Palliativstation. Durch die großar-
Im palliativmedizinischen Bereich soll der
Kontakt mit dem Tier vorrangig das seelische
Wohlbefinden verbessern. Durch die Anwesenheit eines Tieres wird eine entspannte,
beruhigende Atmosphäre geschaffen. Das
Tier kann Trost spenden, als vermittelndes Medium die Kommunikation zwischen
allen Beteiligten erleichtern und so auch
Hilfe bei der Trauerarbeit leisten. Durch die
Interaktion mit dem Tier, ob Füttern, Spielen
oder Streicheln, erfahren die Patienten eine
Selbstwirksamkeit, die im Alltag oftmals auf
Grund ihrer schweren Erkrankung eingeschränkt ist.
Streicheln tut Mensch und Tier gut. Nicht
nur auf emotionaler Ebene sondern auch
physisch. Studien belegen, dass durch Streicheln, sich dem Tier zuwenden, Pulsfrequenz und Blutdruck sinken, Oxytocin – das
„Wohlfühlhormon“ vermehrt ausgeschüttet
und dadurch auch Stress gemindert wird.
Der hohe Aufforderungscharakter gerade
von Hunden, lässt Patienten, die anfänglich
Zurückhaltung bis Ablehnung gegenüber
dem Tier zeigten, letztendlich doch Kontakt
zu diesem aufnehmen und somit Interaktionen stattfinden. Auch an Gesprächsthemen
unter den Patienten mangelt es in dieser tierischen Runde nicht. Von Geschichten über
eigene Haustiere bis hin zu Rezepten, wie
man am Besten Kaninchen zubereitet oder
Lammfleisch einlegt – hier lernen auch die
Mitglieder des TIM e.V. noch etwas dazu.
Aber nicht nur das. Tiere regen auch zum
Lachen an. Wenn der dicke Labrador Sam
mal wieder versucht ganz klammheimlich
ein Stück Möhre vom Tisch zu klauen auf
dem die Hühner, Meerschweinchen und
Kaninchen brav sitzen und „Frühstücken“ ist
das Gelächter groß- und die Krankheit für
einen Moment vergessen.
Kontakt
Christiane Schmalenberg
www.tim-ev.net
01578-0261278
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Ausgabe 1/15
Stammzellen gegen angeborene Erkrankungen
UKJ-Kinderklinik setzt das Verfahren nicht nur gegen Krebs ein
In der Schule kam der Zehnjährige eigentlich gut mit. Doch von einem Tag auf den
anderen wurden dem Jungen im Mathematikunterricht Aufgaben zu schwer, die er
bis dahin mühelos gelöst hatte. Mit der Zeit
entwickelten sich seine rechnerischen Fähigkeiten immer weiter zurück – ein Alarmsignal
für Eltern und Lehrer. Am Ende einer Odyssee durch Beratungsstellen und Arztpraxen
stand fest: das Kind hatte Adrenoleukodystrophie (X-ALD), eine angeborene schwere
Erkrankung, die letztendlich zur Zerstörung
des Gehirns und zu einer Unterfunktion der
Nebennieren führt. Sie wird durch einen
angeborenen Gendefekt auf dem X-Chromosom ausgelöst und kommt unter 20
000 bis 50 000 Neugeborenen einmal vor.
Letztlich konnte eine Stammzelltherapie
das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten,
4
die der Junge in der Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin am Universitätsklinikum
Jena erhielt.
Stammzelltransplantationen bei Kindern –
damit verbindet man eigentlich so behandelte Krebserkrankungen wie Leukämien
oder Hirntumoren. In der UKJ-Kinderklinik wird diese Therapie aber längst auch
bei bestimmten seltenen angeborenen
Erkrankungen, Stoffwechsel- und Immundefekten eingesetzt. „Das ist bei etwa 20
bis 30 Prozent der Stammzelltherapien der
Fall“, sagt Oberarzt Dr. Karim Kentouche.
Die Jenaer Kinderklinik hat sich zu einem
deutschlandweit anerkannten Zentrum für
Stammzelltransplantationen
entwickelt,
seit hier in den 1980er Jahren die ersten
Kinder auf diese Weise behandelt wurden.
Inzwischen sind es mehrere Hundert.
Neben Kindern mit X-ALD werden am
UKJ auch Kinder mit Mucopolysaccharidosen, zum Beispiel Morbus Hurler (MPS
I-H), mit einer Stammzelltherapie behandelt. Bei dieser sehr seltenen Erkrankung
– betroffen ist eines von 175 000 Neugeborenen - schaltet ein angeborener Enzymdefekt den Zuckerabbau des Körpers aus.
Die nicht abgebauten Zuckerverbindungen lagern sich unter anderem an Hirn,
Herz und Augen ab, so Oberarzt Dr. Ralf
Husain, der diese Kinder als Spezialist für
angeborene Stoffwechselerkrankungen in
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Jena häufig als erster sieht, die Diagnose
stellt, im weiteren eng mit dem Bereich
der Stammzelltransplantation zusammen
Ausgabe 1/15
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arbeitet und auch an der Nachsorge der
Kinder beteiligt ist. Die Krankheit, die bei
Nichtbehandlung lebensverkürzend wirkt,
ist den Kindern meist an zunehmend vergröberten Gesichtszügen anzusehen, die
an die pausbäckigen Gesichter wasserspeiender Figuren auf Springbrunnen erinnern.
Typisch sind auch Ohrenentzündungen
mit häufigen Rückfällen sowie Nabelund Leistenbrüche, Deformierungen des
Skeletts und Vergrößerungen innerer
Organe. „Solche Besonderheiten erkennen
Kinderärzte üblicherweise bei den regulären Vorsorgeuntersuchungen und schicken
die Kinder dann zur Abklärung“, so Husain.
„Manchmal kommen die Kinder aber auch
über Umwege hierher, zum Beispiel weil
der Augenarzt eine nicht erklärliche Hornhauttrübung bemerkt“, ergänzt Kentouche.
Die Diagnostik in der Jenaer Kinderklinik
besteht unter anderem aus zielgerichteten Labor­
untersuchungen sowie Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren
wie Ultraschall, Röntgen oder Magnetresonanztomografie. Auch humangenetische Tests gehören dazu, dafür arbeitet
die Kinderklinik mit dem UKJ-Institut für
Humangenetik und der humangenetischen
Beratungsstelle zusammen.
Bei einer Stammzelltransplantation werden
den Erkrankten Blutstammzellen gesunder
Spender übertragen. Diese Zellen werden
zumeist aus dem Knochenmark der Spender
gewonnen. Zwar kommen Geschwister und
Eltern als potenzielle Spender grundsätzlich in Frage, doch das kann bei erblichen
Erkrankungen wie ALD und MPS I ein Problem sein, wie Prof. James Beck, Direktor
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin,
erklärt. „Die Spender dürfen selbst nicht
erkrankt sein.“ Die Klinik setzt deshalb vor
allem auf Fremdspenden und greift dabei
auf internationale Spenderdateien zurück.
Während die Kinder bei einer X-ALD erst
im akuten Krankheitsstadium eine Stammzellübertragung erhalten, ist dies bei MPS
I-H so frühzeitig wie möglich angezeigt.
Beck: „Der ideale Zeitpunkt für die Stammzelltherapie ist das erste Lebensjahr.“
Für die Kinder bedeutet die Behandlung
einen vier- bis sechswöchigen Krankenhausaufenthalt. Ähnlich wie bei einer
Krebsbehandlung erhalten sie zunächst
eine Chemotherapie, die die körper­eigenen
Blutzellen – sie sind Träger des Gende-
fekts – zerstört. Anschließend werden die
Spenderzellen über Infusionen übertragen.
Nach etwa zwei bis drei Wochen übernehmen die frischen Zellen neben ihren
immunologischen Aufgaben die Stoffwechselfunktionen, die der Grundkrankheit
entgegenwirken. Dazu erhalten die Kinder
spezielle Medikamente, die verhindern, dass
der Körper die vermeintlichen „Eindringlinge“ wieder abwehrt.
Zusammenarbeit mit
europäischen Instituten
Weitere Medikamente helfen den neuen
Stammzellen beim „Eingewöhnen“, wie
Prof. Beck den Mechanismus beschreibt.
Wichtig ist die exakte Dosierung der
Medikamente, die anhand von Blutproben
genau ausgerechnet wird. Dafür arbeitet
die Jenaer Kinderklinik auch mit Instituten
in Schweden und der Schweiz zusammen.
Ziel ist es, die Nebenwirkungen möglichst
gering zu halten.
Denn Chemo- und Stammzelltherapie
sind ausgesprochen strapaziöse Behandlungsverfahren, auch wenn die Chemotherapie-Medikamente (Zytostatika) bei
Kindern mit angeborenen Stoffwechselerkrankungen milder dosiert werden als
bei krebskranken Kindern. Abgesehen von
Appetitlosigkeit und Übelkeit führen die
Zytostatika auch zur Zerstörung der körpereigenen Immunabwehr, jeder Schnupfen
könnte für die Kinder in dieser Zeit gefährlich werden. „Hygiene und möglichst wenig
Keime sind daher oberstes Gebot“, betont
der Klinikchef. Die Kinder sind während der
Therapie auf einer Spezialstation in Sterilpflegeeinheiten untergebracht und werden
rund um die Uhr von spezialisierten Kinderärzten unterschiedlicher Fachrichtungen
und Intensiv-Kinderkrankenschwestern versorgt. Meist beteiligen sich auch die Eltern
an der Pflege ihrer Kinder. Bei größeren Entfernungen zur Klinik – deren Einzugsgebiet
umfasst neben Thüringen auch Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bayern – sind Übernachtungen im Ronald Mc
Donald-Elternhaus für schwerkranke Kinder
oder in einer Wohnung der Elterninitiative
für krebskranke Kinder Jena möglich.
Katrin Zeiß
Kontakt
Interdisziplinäres Brustzentrum
Tel.: 03641 9-33205
Fax:
03641 9-34215
Gynäkologisches Krebszentrum
Tel.: 03641 9-33492
Fax: 03641 9-33351
Prostatakarzinomzentrum
Inkl. Harnblase, Niere, Hoden, Penis
Tel.: 03641 9-35190
Telefon in dringenden Notfällen:
03641 9-35189
HautTumorZentrum
Tel.: 03641 9-37322 oder
03641 9-37502
Universitäres Darmkrebszentrum
Inkl. Pankreas, Magen, Speiseröhre,
Leber, Galle, GIST, NET
Tel.:
03641 9-322601
Fax:
03641 9-322602
Hotline: 03641 9-322609
Schwerpunkt Lymphome, Leukämie,
Plasmozytom, hämatologische Systemerkrankungen
Tel.:
03641 9-324201
Fax: 03641 9-324202
Hotline: 03641 9-324280
Onkologisches Zentrum
Tel.: 03641 9-33114
Fax:
03641 9-33840
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Ausgabe 1/15
Wie das UKJ einmal aussehen wird
Rohbau ist komplett, Innenausbau beginnt
An verschiedenen Stellen ist jetzt bereits
zu erkennen, wie die neuen Gebäude einmal aussehen werden. An der Hausseite
des Medizinischen Zentrums IV in Richtung
der alten Klinik für Innere Medizin ist die
1
Fassade bereits fertig. Auch die Baugerüste
sind hier verschwunden, so dass der Blick
auf die architektonisch anspruchsvolle
Wandgestaltung in gebrochenem Weiß frei
ist. Die drei verschiedenen Fensterelemente
2
sorgen in ihrer Anordnung für eine lebendige Fassade. Im Inneren des MZ IV wurde
ein Musterpatientenzimmer eingerichtet.
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Ausgabe 1/15
11
1 Solange das Wetter es zulässt, stellen
die Arbeiter weitere Teile der Fassade
fertig. Jedes Patientenzimmer wird
mit mindestens zwei Fensterelementen ausgestattet.
2 Von den einst acht Kränen auf dem
Baufeld sind fünf bereits wieder
abgebaut worden. Zwei stehen jetzt
noch in den Innenhöfen des Medizinischen Zentrums II und einer auf der
Baustelleneinrichtungsfläche.
3 Der eingerichtete Musterflur zeigt die
zukünftige Gestaltung der Flure im
Pflegebereich. Hier wird die Feinabstimmung der Farben und anderer
Details zum Mobiliar und zur technischen Ausrüstung vorgenommen.
4 Das Musterzimmer dient unter
anderem dazu, zusammen mit den
zukünftigen Nutzern Feinabstimmungen zu machen. Eine Besonderheit des Patientenzimmers: In den
Schränken befinden sich fahrbare
Boxen, in denen persönliche
Gegenstände aufbewahrt und bei
einer Verlegung des Patienten auch
transportiert werden können.
5 Das behindertenfreundliche Bad wird
6 den Bedürfnissen der Pflegekräfte
und hygienischen Anforderungen
gerecht. Der Waschtisch ist so gestaltet, dass ein Rollstuhl darunter passt,
der Toilettensitz ist leicht erhöht.
4
10
9
7 Das Dach der neuen zweigeschossigen Eingangshalle und auch die
Glasfassade sind nun komplett, nur
die Oberlichter sind noch nicht mit
Glas verschlossen. Rechts werden
Info–tresen und Cafeteria entstehen,
links liegen die Eingänge zu den
medizinischen Bereichen.
8
8 Für die meisten Wände der neuen
9 Gebäude wird zunächst ein Ständer10 werk errichtet, das von einer Seite
mit Gipskartonplatten beplankt
wird. Der Wandinnenraum wird mit
Installationen und Dämmmaterial
gefüllt, von der anderen Seite mit
Gipskartonplatten geschlossen und
schließlich von außen verspachtelt.
Nur die Wände, die Brand- und
Strahlenschutz gewährleisten müssen, sind gemauert.
7
11 Auf alle Flachdächer mit Ausnahme
der Technikzentralen wird mit Samen
versetzte Erde gepumpt. Auf einer
Folie, die auf der Dachdichtung
verlegt wurde, breiten die Arbeiter
diese Erde aus. Von allein entwickelt
sich dann mit der Zeit die Dachbegrünung.
5
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Neuer Medizinischer Vorstand: Dr. Maschmann
Der Kindermediziner und Betriebswissenschaftler wechselt von Tübingen nach Jena.
Dr. Jens Maschmann ist neuer Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum
Jena (UKJ). Der 45-Jährige trat seinen
Dienst am 1. November in Jena an. In Tübingen leitete er bislang die Vorstandsabteilung Medizinplanung und Strukturfragen.
Der Kindermediziner und Betriebswissenschaftler ist zudem Vorstandmitglied der
Gesellschaft für Qualitätsmanagement
in der Gesundheitsversorgung. „Mit Dr.
Maschmann konnten wir einen Experten
gewinnen, der klinische Erfahrung und breit
gefächerte Management-Kompetenz in der
Universitätsmedizin vereint. Wir freuen
uns, dass damit der Vorstand des UKJ wieder komplett ist“, erklärt der Vorsitzende
des UKJ-Verwaltungsrates, Prof. Dr. Thomas
Deufel. Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, Kaufmännischer Vorstand des UKJ, und Prof. Dr.
Klaus Benndorf, Wissenschaftlicher Vor-
stand und Dekan der Medizinischen Fakultät, freuen sich auf die Zusammenarbeit.
Gemeinsam werde man den umfassenden
Modernisierungsprozess am Thüringer Universitätsklinikum fortsetzen.
den Vordergrund. Bis Januar ist Dr. Maschmanns Kalender bereits voll mit Antrittsbesuchen bei allen Klinikdirektoren und
Einrichtungsleitern: „Hiervon erhoffe ich mir,
rasch wesentliche Einblicke zu gewinnen.“
Der neue Medizinische Vorstand beschreibt
das UKJ als eine der innovationsstärksten
Kliniken in Deutschland. Dass sich zurzeit so
viele Kräne auf dem Baufeld drehen, sieht Dr.
Maschmann als großen Pluspunkt: „Ein Neubau in dieser Dimension ist eine gute Chance,
bestehende Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und anzupassen, um optimale
Arbeitsbedingungen zu schaffen.“ Nicht viele
Kliniken in Deutschland hätten die Chance,
die Patientenversorgung unter einem Dach
weiter zu verbessern und zu vernetzen. Dass
der neue Medizinische Vorstand jetzt sein
Amt antritt, komme, so Dr. Brunhilde SeidelKwem, genau zum richtigen Zeitpunkt. Der
Rohbau sei nahezu fertig, jetzt rückten die
Planungen der Abläufe und Ausstattung in
Dr. Jens Maschmann
Erfolgreiches Pflegesymposium
Sogar die Treppen wurden zum
Sitzen genutzt, als das zweite
Pflegesymposium Mitte September im großen Hörsaal in
Lobeda startete. Die Veranstaltung für Pflegekräfte, die
sich in diesem Jahr der „Onkologischen Pflege“ widmete,
zog nicht nur viele Mitarbeiter
des Uniklinikums an, sondern
auch eine ganze Reihe Externer. Auch zahlreiche Auszubildende kamen, ganze Klassen
hatten sich angemeldet. Gleich
zu Beginn zog Gastredner Prof.
Matthias Volkenandt (siehe Foto) die Zuhörer
in seinen Bann. Fachlich brillant und äußerst
unterhaltsam sprach er über Kommunikation in der Pflege. Als Arzt mit langjähriger
Berufserfahrung thematisierte er Situationen,
die alle Pflegenden aus dem Berufsalltag kennen. Er stellte einfache Techniken vor, um ein
gelungenes Gespräch zu führen. Sehr beeindruckend auch sein Fazit: Gute Gespräche
dauern nicht länger als schlechte.
8
Es folgten fünf Impulsvorträge zu Aspekten,
die später in Workshops vertieft wurden.
„Unser Konzept ist es, Menschen aus der
Praxis für die Praxis sprechen zu lassen“, so
Dr. Norbert Hebestreit. Gemeinsam mit der
Pflegedirektorin Arne-Veronika Boock hat
der leitende Pflegewissenschaftler die Veranstaltung mit einem neunköpfigen Team
organisiert. Wertvolle Erfahrungen konnten
die Teilnehmer auch nach dem Vortrag von
Michael Lienshöft mitnehmen. Der 39-jährige Krankenpfleger, der selbst an Krebs
erkrankte, las aus seinem Tagebuch aus der
Behandlungszeit vor. Er reflektierte seine
Berufsgruppe und konnte die Pflegenden
ermutigen: Für einen Kranken sind schon
Kleinigkeiten wertvoll. Pflegende müssen
gar nicht so viel mehr tun, um den Patienten
das Leben etwas zu erleichtern.
Ausgabe 1/15
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Palliativmedizinische Komplexbehandlung am UKJ
Die Palliativstation am Universitätsklinikum
gibt es nun schon seit 6 Jahren. Hier werden
Patienten mit fortgeschrittenen, nicht heilbaren Erkrankungen betreut und ihre Angehörigen in dieser oftmals schwierigen Zeit
begleitet und unterstützt.
Seit Beginn des vergangenen Jahres wurde
die Palliativmedizinische Komplexbehandlung
(PMKB), welche zum Konzept der Palliativstation gehört und dort den meisten Patienten
zu Teil wird, auf die onkologischen Stationen der Klinik für Innere Medizin erweitert.
Knapp 270 Patienten der Stationen 450, 451,
500 und 520 konnten 2014 in die Komplexbehandlung eingeschlossen und durch das
Team konsiliarisch mit betreut werden. Das
Komplexbehandlungsteam unter der Leitung
von Chefarzt PD Dr. Wedding besteht aus
einem ärztlichen und einem pflegerischen
Mitarbeiter mit Erfahrung und Ausbildung in
Palliativ Care. In enger Zusammenarbeit mit
den Mitarbeitern des Institutes für Physiotherapie (Ergotherapeutin, Physiotherapeutin),
der Psychoonkologie, dem Sozialdienst, der
Krankenhausseelsorge und dem ambulanten
Hospiz Jena werden Patienten mit einem palliativen Therapiekonzept betreut. Die Anmeldung erfolgt als Konsilanforderung über SAP
durch den behandelnden Onkologen.
Nach der Durchführung eines Erstassessments in welchem palliativmedizinisch
relevante Symptome wie z.B. Schmerzen,
Schwäche, Luftnot, Obstipation… und eine
Sozialanamnese erfasst werden, erstellen
wir für jeden Patienten einen individuellen
Behandlungsplan. In diesem werden konkrete
Behandlungsziele wie beispielsweise Symptomkontrolle, Mobilisierung/ Stabilisierung,
psychosoziale Stabilisierung, Krankheitsakzeptanz und die dafür notwendigen Maßnahmen festgelegt.
Weiterhin wird in der täglich durchgeführten
Teamsitzung besprochen, ob der Patient im
Verlauf auf die Palliativstation übernommen
werden sollte bzw. eine Anbindung an ein
regionales SAPV-Team (Spezialisiertes ambulantes Palliativversorgungsteam) indiziert ist
und welche Maßnahmen für die häusliche
Versorgung durch den Sozialdienst einzuleiten sind.
Kontakt
Während der täglichen Patientenbesuche
durch die Fachpflegekraft für Onkologie und
Palliative Care kommt es neben der Kontaktaufnahme mit Informationsangeboten
für die Angehörigen nicht selten zu tiefgreifenden Gesprächen mit autobiografischen
Inhalten. Der Patient findet die Möglichkeit
seine Sorgen und Ängste zu kommunizieren,
oftmals aufkommenden Sinnfragen nachzugehen, Informationen über Hilfsangebote
anzuhören. Aber auch palliativpflegerische
Angebote wie Waschungen, Einreibungen oder Ausstreichungen mit Aromaölen,
Bereitstellung von Heiltees und Anwendungen aus der Basalen Stimulation kommen
zum Einsatz.
Durch die tägliche Betreuung von Physiound Ergotherapeuten soll der Erhalt bzw.
die Verbesserung der Selbstversorgung und
Mobilität sichergestellt werden.
Mindestens zweimal wöchentlich und bei
palliativmedizinisch relevanten Symptomen
auch öfter besucht ein Palliativmediziner die
Patienten der Komplexbehandlung und gibt
den behandelnden Onkologen gern Empfehlungen zur Therapieoptimierung.
Gelegentlich wird im Rahmen der PMKB
auch eine reine Sterbebegleitung durchgeführt werden, meistens ergänzend die PMKB
aber die onkologische Behandlung.
Klinik für Inner Medizin II
Abt: Palliativmedizin
CA PD Dr. U. Wedding
Tel.: +49 3641 9-392201
Fax: +49 3641 9-392232
Das übergeordnete Ziel der PMKB ist die
Lebensqualität der Patienten mit palliativer
Diagnose so gut und so lange wie möglich zu
erhalten und ihnen sowie den Angehörigen
Unterstützung zu geben.
Dies ist nur in enger Zusammenarbeit mit
den behandelnden Ärzten und Pflegekräften der Stationen und den Mitarbeitern der
beteiligten Professionen möglich.
PMKB – Wie geht es weiter?
Bereits in absehbarer Zeit ist eine Erweiterung der Komplexbehandlung auf verschiedene Bereiche des Universitätsklinikums
vorgesehen, damit zukünftig noch mehr
Patienten von der PMKB profitieren und ein
Stück Weg ihres Lebens von uns begleitet
werden können. Dabei wird sich die PMKB
nicht auf Patienten mit onkologischen
Erkrankungen beschränken, auch Patienten
mit fortgeschrittenen kardialer, pulmonalen,
renalen oder neurologischen Erkrankungen
und Patienten in intensivmedizinischer
Betreuung können davon profitieren.
Anja Köhler, Isabel Kruschel und
Ulrich Wedding
9
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Buchtipp:
Management of Hematological Cancer in Older People
Zusammenfassung Kapitel 1:
415.433 Neuerkrankungen hämatologischer
Tumorerkrankungen werden jährlich in industriell höher entwickelten Ländern diagnostiziert. Davon treten 188.654 Neuerkrankungen
bei Patienten über 70 Jahren auf, was einen
Anteil von 45% der Gesamtanzahl hämatologischer Tumoren mit einer gleichmäßigen
Verteilung auf beide Geschlechter repräsentiert. Diese Krebserkrankungen sind demnach
vorwiegend mit dem Alter assoziiert; die Inzidenz erhöht sich exponentiell ab einem Alter
von 50 Jahren.
Die Ätiologie hämatologischer Tumoren ist
weitgehend unbekannt. Der grundlegende
Mechanismus legt einen Rückgang der
erworbenen Immunität zu Grunde, welcher
in einem starken Zusammenhang zum Alter
steht. Zusätzlich wurden weitere spezifische Risikofaktoren evaluiert: Virusinfektionen, Übergewicht und Adipositas (speziell
für Non-Hodgkin-Lymphom), ionisierende
Strahlung und chemische Verbindungen
(speziell für Leukämie). Weiterhin sind ältere
Patienten meist von einem geringen sozioökonomischen Status betroffen. Patienten mit
geringem sozioökonomischem Status weisen
erhöhte Mortalitätsraten auf. Hinsichtlich der
10
Inzidenz und Mortalität von hämatologischen
Tumoren konnten weltweit beträchtliche
Unterschiede bei der geografischen Verteilung beobachtet werden. Die Inzidenz von
hämatologischen Krebserkrankungen bei
jungen und älteren Erwachsenen ist in den
industriell höher entwickelten Ländern höher
als in den Entwicklungsländern. In den Entwicklungsländern weisen jüngere Erwachsene
höhere Inzidenzraten auf, während in den
entwickelten Gebieten höhere Inzidenzraten
bei Älteren detektiert werden konnten.
Der epidemische Anstieg der Inzidenz von
NHL, welcher besonders in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts beobachtet wurde,
flachte bisher nicht ab. Im Gegensatz dazu
reduzierte sich die Mortalitätsrate bei älteren
Patienten. Die Inzidenz von Leukämie ist stabil bzw. leicht steigend, ohne jegliche Tendenz
einer Abnahme. Für die leukämiebedingte
Mortalität hingegen konnten reduzierte Inzidenzraten beobachtet werden.
Ältere Patienten weisen im Allgemeinen niedrigere Überlebensraten als Patienten mittleren Alters auf. Der Überlebensvorteil nach 5
Jahren nach der Diagnose ist geringer als der
nach einem Jahr nach der Diagnose. Jüngere
Erwachsene besitzen demnach einen deutlich
höheren Prognosevorteil als ältere Patienten.
Wedding, Ulrich, Audisio, Riccardo A. (Eds.)
2015, IX, 336 p. 13 illus., 5 illus. in color.
Autoren vom Universitätsklinikum Jena:
CA PD Dr. Ulrich Wedding, Prof. Dr. Andreas
Hochhaus, Dr. Nils Winkelmann
Kapitel 1 : HAEMATOLOGICAL MALIGNANCIES IN THE ELDERLY: THE EPIDEMIOLOGICAL PERSPECTIVE.
Alberto Quaglia a, Marina Vercelli a,b,
Roberto Lillini a,c and AIRTUM Working
Group.
a Liguria Region Cancer Registry, Descriptive Epidemiology Unit, IRCCS Azienda
Ospedaliera Universitaria San Martino – IST
Istituto Nazionale per la Ricerca sul Cancro,
Genoa, Italy
b Department of Health Sciences, University of Genoa, Italy
c ‘‘Vita – Salute’’ San Raffaele University,
Milan, Italy
© Paulista fotolia.com
Ausgabe 1/15
Ausgabe 1/15
UTC newsletter
Veranstaltungstipp
Veranstaltungstipp
Hämatologische Tumoren in den Industrieländern: Altersverteilung der Inzidenz und Mortalität nach
Erkrankungsform und Geschlecht (pro 100.000 Personen)
HODGKIN LYMPHOMA
NON HODGKIN LYMPHOMA
MULTIPLE MYELOMA
LEUKAEMIA
Abbildung:
Hämatologische Tumoren in den Industrieländern: Altersverteilung der Inzidenz
und Mortalität nach Erkrankungsform und
Geschlecht (pro 100.000 Personen)
Kontakt
Klinik für Inner Medizin II
Abt: Palliativmedizin
CA PD Dr. U. Wedding
Tel.: +49 3641 9-392201
Fax: +49 3641 9-392232
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Ausgabe 1/15
Foto: Szabó
KOMPETENZ
IN
GYNÄKOLOGIE
Leben mit dem Brustkrebsgen
Spezialsprechstunde für familiären Brust- und Eierstockkrebs am UKJ
BRCA1. Als die alleinerziehende Frau Anfang
30 die Bedeutung dieses Kürzels erfasst,
wird sie blass. „Heißt das, dass ich jetzt
auch Brustkrebs bekomme? Hab‘ ich den
Krebs geerbt?“ Sie klingt angstvoll. Zwei
Jahre zuvor ist ihre Mutter an Brustkrebs
erkrankt, vor längerer Zeit ist die Großmutter daran gestorben. Jetzt sitzt die junge
Frau vor der Gynäkologin Dr. Anne Egbe
in der Sprechstunde für familiären Brustkrebs am Universitätsklinikum Jena, in der
Kürzel wie BRCA1 und BRCA2 eine große
Rolle spielen. Frauen, bei denen die so
bezeichneten Gendefekte entdeckt wurden,
haben ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu
erkranken. Eine Situation, in der die Betroffenen auf fundierte fachliche Beratung und
Orientierung angewiesen sind. Das Brustzentrum am UKJ bietet die bislang einzige
derartige Spezialsprechstunde in Thüringen für betroffene Frauen an. Zur optimalen Versorgung betroffener Patientinnen
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organisiert die Kinik gemeinsam mit dem
Humangenetischen Institut die Aufnahme
in das bundesweite Netzwerk für familiären
Brust- und Eierstockkrebs, zu dem bislang
15 Uni-Kliniken gehören.
BRCA-Gene
nur selten Ursache
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Deutschlandweit werden
jährlich mehr als 70 000 Frauen mit der
Diagnose konfrontiert. Auch wenn die Heilungschancen dank verbesserter Früherkennung und Therapie-Fortschritten für
die meisten erkrankten Frauen inzwischen
sehr gut stehen – ihren Schrecken hat die
Diagnose bislang nicht verloren. Nicht
zuletzt die Furcht, mit dem „Brustkrebsgen“
ein unvermeidbares Krankheitsschicksal
ererbt zu haben, treibt viele Frauen um. Seit
die US-Schauspielerin Angelina Jolie mit
einer prophylaktischen Brustentfernung
aus Angst vor Krebs auch in Deutschland
für Schlagzeilen sorgte, sei das öffentliche Bewusstsein für das erblich bedingte
Brustkrebsrisiko ganz erheblich gestiegen,
so Egbe.
Das bekommt auch das interdisziplinäre
Brustzentrum der Jenaer Universitätsfrauenklinik zu spüren, wo Egbe gemeinsam mit
Oberärztin Dr. Ines Koch und Fachärztin Dr.
Steffi Schütze die Spezialsprechstunde für
familiären Brustkrebs betreut.
Anders als es die öffentliche Wahrnehmung
vermuten lässt, sind die Genmutationen
BRCA1 (englisch: Breast Cancer 1 – Brustkrebs 1) oder BRCA2 allerdings eher selten
die Ursache eines Mammakarzinoms. „Nur
schätzungsweise fünf bis zehn Prozent aller
Brustkrebsfälle haben eindeutig erbliche
Ursachen“, erläutert Egbe. Allerdings spielt
die Genmutation auch bei anderen Krebsar-
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Genetische Struktur des Gens BRCA1.
Quelle: Emw/Wikipedia.
ten eine Rolle: So kann sie zum Beispiel das
Erkrankungsrisiko für Eierstockkrebs, Krebs
der Gebärmutter oder Darmkrebs erhöhen.
Auch Männer können übrigens Träger des
Gendefekts sein, ihn vererben und sogar
selbst an Brustkrebs erkranken – was sehr
selten ist. „Gerade deswegen sollten immer
die Alarmglocken klingeln, wenn ein Mann
in der Familie Brustkrebs bekommt“, betont
die Frauenärztin.
Die Sprechstunde, die das Angebot des
interdisziplinären Brustzentrums weiter
ergänzt, richtet sich an Frauen, bei denen
BRCA1 oder BRCA2 durch einen Gentest bereits nachgewiesen wurden oder
bei denen der Verdacht auf eine familiäre
Brustkrebshäufung besteht. Neben der
Diagnostik und erweiterten Früherkennung – unter anderem engmaschige Untersuchungen mit einem hochauflösendem
3-D-Ultraschall,
Magnetresonanztomografie und Röntgenaufnahmen der Brüste
– steht vor allem die fachliche Beratung der
Frauen zum Umgang mit dem Testergebnis im Mittelpunkt, wie Klinikdirektor Prof.
Ingo Runnebaum, Leiter des Brustzentrums,
erläutert. Das Brustzentrum arbeitet dazu
eng mit dem UKJ-Institut für Humangenetik und der dortigen humangenetischen
Beratungsstelle zusammen.
Das eigene Risiko einschätzen
„Es geht in erster Linie darum, das eigene
Krankheitsrisiko einzuschätzen“, betont
Runnebaum. Erst dann sei es den Betroffenen möglich, sich für eine prophylaktische
Behandlung zu entscheiden. Am erfolgversprechendsten dabei ist die vorsorgliche
Entfernung der Brustdrüse und Erhalt der
Brustwarze mit Eigengewebsrekonstruktion
oder Implantaten unter der Haut wie bei
einer Brustvergrößerung, in der Fachsprache
Mastektomie mit Rekonstruktion genannt.
Eine solche Radikaloperation reduziert das
Erkrankungsrisiko maximal. Heißt: zu etwa
96 Prozent. „100 Prozent Risikoreduzierung
gibt es allerdings nicht“, stellt die Gynäkologin Egbe klar. Anschließend können
die Brüste mit körpereigenem, gesundem
Gewebe oder alternativ mit Silikonimplantaten wieder aufgebaut werden – was zum
Behandlungsrepertoire an der UKJ-Frauenklinik gehört. Dort arbeitet seit zwei
Jahren auch die Plastische Chirurgin Dr.
Christine Robotta.
Eine weitere Möglichkeit ist die Entfernung der Eierstöcke und Eileiter – entweder ergänzend zur Brustentfernung oder
als Alternative dazu. Das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs wird dadurch etwa
halbiert und zudem das Eierstockkrebsrisiko nahezu ausgeschlossen.
Die Entscheidung, sich die Brüste vorsorglich entfernen zu lassen, macht sich
keine Frau leicht. Zu viel könnte damit
verbunden sein: Attraktivität, Sexualität,
Weiblichkeit. Das Jenaer Brustzentrum
hat dazu Techniken entwickelt, nur das
Drüsengewebe zu entfernen und durch
Eigengewebe zu ersetzen. Es bietet ratsuchenden Frauen, aber auch deren Familienangehörigen, Unterstützung durch die
beiden Psychoonkologinnen des Zentrums an. Speziell geschulte Brustschwestern stehen ebenfalls zur Verfügung. Sie
zeigen den Frauen auch die richtige Selbstuntersuchung der Brüste, um mögliche
Tumoren durch Abtasten zu entdecken.
Frauen mit Genmutation oder Verdacht darauf können sich von ihrem
behandelnden Frauenarzt an die
UKJ-Sprechstunde überweisen lassen. Sie finden hier auch Kontakt zur
der Selbsthilfegruppe BRCA-Netzwerk.
Katrin Zeiß
Kontakt
Interdisziplinäres Brustzentrum
Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe
Bachstraße 18
07743 Jena


03641 9-33205
www.brca-netzwerk.de
BRCA und
Brustkrebsrisiko
BRCA ist eine Abkürzung für Breast
Cancer
(englisch:
Brustkrebs).
Das
Gen BRCA1 gehört zur körpereigenen
Krebsabwehr. Wenn die Zellteilung nicht
richtig funktioniert und es deshalb zu
Zellentartungen kommt, sorgt es für einen
kontrollierten Zelltod. Ist dieses Gen defekt,
steigt folglich das Krebsrisiko – vor allem
das Risiko, an Brustkrebs und Eierstockkrebs
zu erkranken. Auch Mutationen im
BRCA2-Gen können für erblich bedingte
Mammakarzinome verantwortlich sein.
Allerdings bedeutet der Nachweis von
BRCA1 oder BRCA2 nicht, dass zwingend
jede Frau mit diesem Gendefekt auch Krebs
bekommt. Träger der Genveränderungen
können auch Männer sein. Das Risiko, dass
ein Träger oder eine Trägerin der BRCAMutation diese an die eigenen Kinder
weitergibt, liegt bei 50 Prozent. Die Hälfte
aller Mutationsträger vererbt den
Defekt also nicht.
Ein höheres Krebsrisiko innerhalb einer
Familie kann vorliegen, wenn mindestens
drei Verwandte an Brustkrebs erkranken
oder zwei Verwandte, hierbei eine unter
51 Jahren. Auch wenn Frauen unter
35 Jahren Brustkrebs bekommen oder
Brustkrebs bei Männern und Frauen einer
Familie auftritt, kann das ein Indiz für eine
genetische Vorbelastung sein, ebenso wenn
Brustkrebs und Eierstockkrebs in einer
Person oder bei mehreren Verwandten in
der Familie vorkommt. In diesen Fällen gibt
ein spezieller Gentest Aufschluss, ob eine
bekannte Genmutation vorliegt und ob sie
überhaupt vererbt wurde.
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Winzigste Tumorspuren im Röntgenbild
UKJ unterstützt Mammographie-Screening zur Brustkrebs-Früherkennung
Das Röntgenbild zeigt eine Ansammlung verdächtiger weißer Pünktchen im Brustgewebe
– winzige Kalkeinlagerungen haben ihre Spuren hinterlassen. Ein Alarmsignal, denn hinter solchen Anzeichen kann sich Brustkrebs
verstecken. Sichtbar werden sie nur durch
Röntgenstrahlen und zwar lange bevor sich
der Tumor in der Brust ertasten lässt. Wird
ein Mammakarzinom in diesem frühen Stadium erkannt, haben die betroffenen Frauen
beste Überlebenschancen. Dies ist erklärtes
Ziel des Mammographie-Screenings, eines
bundesweiten Röntgenprogramms zur
Brustkrebs-Früherkennung für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren.
Etwa jede zehnte Frau erkrankt im Laufe
ihres Lebens an Brustkrebs, vor allem jenseits des 50. Geburtstages – weshalb das
Früherkennungsprogramm auf Frauen dieser
Altersgruppe abzielt. Sie können sich alle
zwei Jahre in spezialisierten Arztpraxen oder
Röntgenmobilen kostenlos untersuchen
lassen. „Wird Brustkrebs in einem solchen
Frühstadium erkannt, sind nicht nur die Heilungschancen gut, auch eine schonendere
Behandlung ist meistens möglich“, sagt die
Jenaer Radiologin Dr. Susanne Wurdinger,
programmverantwortliche Ärztin für die
Screening-Region Ost- und Südthüringen.
„Häufig kann die Brust erhalten werden.“
Auch auf eine wegen der Nebenwirkungen
belastende Chemotherapie könne im Frühstadium oft verzichtet werden.
Die Qualitätsanforderungen an die am
Screening-Programm Beteiligten sind hoch.
Das gilt sowohl für die Ärzte und Röntgen­
assistentinnen, die besonders qualifiziert sein
müssen – beteiligte Radiologen müssen die
Beurteilung von jährlich mindestens 5 000
Mammographie-Aufnahmen nachweisen –
als auch für die eingesetzten digitalen Röntgengeräte. Um eine möglichst zweifelsfreie
Diagnose zu erhalten, werten zwei Fachärzte
unabhängig voneinander die Aufnahmen
aus. Finden sie auffällige Befunde, folgen
innerhalb einer Woche zusätzliche Untersuchungen zur Abklärung, zum Beispiel Ultraschall-Diagnostik und gegebenenfalls eine
Gewebeentnahme.
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In die Auswertung solcher Verdachtsdiagnosen ist auch das interdisziplinäre Brustzentrum am Jenaer Uniklinikum einbezogen. „In
Fallkonferenzen besprechen wir gemeinsam
mit den dortigen Pathologen und Frauenärzten das weitere Vorgehen“, so Wurdinger,
die auch Konsiliaroberärztin am Institut für
Diagnostische und Interventionelle Radiologie des UKJ ist. Nicht immer bedeute dies
sofort eine Empfehlung zur Operation, mitunter werden auch weitere Röntgenkontrollen innerhalb von sechs Monaten oder
eines Jahres empfohlen. Steht die Diagnose
Brustkrebs zweifelsfrei fest, empfehlen die
Screening-Verantwortlichen den Patientinnen, sich möglichst in einem von der
Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten
Brustzentrum behandeln zu lassen.
Allein in Süd- und Ostthüringen waren 43
Prozent der in den Screening-Zyklen zwischen 2007 und Herbst 2014 entdeckten
knapp 2 000 bösartigen Brusttumoren kleiner als zehn Millimeter – und noch nicht
ertastbar. Bei 82 Prozent der Frauen mit
einem diagnostizierten Karzinom waren
zudem die Lymphknoten noch nicht vom
Krebs befallen. Im Screening-Blick stehen
außerdem Krebsvorstufen, genannt DCIS
(Ductales Carcinoma in situ), aus denen sich
bösartige Tumoren entwickeln können – was
sich nie ausschließen lässt. Bundesweit ist
knapp jedes fünfte beim Screening entdeckte Karzinom eine solche Vorstufe.
Katrin Zeiß
Mammographie-ScreeningProgramm Thüringen
 www.mammo-thr.de
UTC newsletter
Ausgabe 1/15
Das Mammographie-Screening
Das Mammographie-Screening zur Früherkennung von Brustkrebs richtet sich
an Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren. Jede Frau in dieser Altersgruppe
in Deutschland hat einen gesetzlichen
Anspruch auf eine qualitätsgesicherte
Röntgenreihenuntersuchung der Brust
im Abstand von zwei Jahren. Die Frauen
erhalten vier bis sechs Wochen im Voraus
eine schriftliche Einladung mit Termin und
Ort für die Untersuchung. Zugelassen für
das Screening-Programm sind nur solche
radiologischen Praxen, deren Ärzte und
Röntgenassistentinnen besonders qualifiziert und erfahren sind. Die Teilnahme ist
freiwillig. Beteiligte Radiologen müssen
jährlich mindestens 5 000 Mammographie-Aufnahmen nachweisen. Zum Einsatz kommen digitale Röntgengeräte, die
hochauflösende Aufnahmen liefern und
strahlungsarm sind. Um eine hohe Qualität der Aufnahmen zu sichern, dürfen
nur von der Arbeitsgemeinschaft Mammographie-Screening zertifizierte Geräte
eingesetzt werden. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die
Untersuchung.
Tumorambulanz
Die zentrale Tumorambulanz gibt jedem Patienten die Möglichkeit sich zu
seiner Erkrankung eine Zweitmeinung
zu holen. Auch niedergelassene Ärzte
und andere Krankenhäuser können Patienten an die zentrale Tumorambulanz
überweisen. Über die Vorstellung in
einer der interdisziplinären Tumorkonferenzen kann dann eine Therapieempfehlung gegeben werden.
Tumorsprechstunde
Freitag 8.00 - 13.00 Uhr
Bachstraße 18, 07743 Jena
Anmeldung
Tel.: 03641 9-33114 oder
03641 9-324250
Veranstaltungstipps
Interdisziplinäre
Tumorboards
In wöchentlich 9 Tumorboards werden Diagnostik und Therapie aller Tumorpatienten
interdisziplinär besprochen.
Mo 13.30 – 14.00 Uhr
Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgisches
Tumorboard
Mo 14.15 – 15.00 Uhr
Thoraxchirurgisches Tumorboard
Mo 15.00 – 16.00 Uhr
Allgemein-, Viszeralmedizinisches
Tumorboard (inkl. Schilddrüse)
Mi 13.30 – 14.00 Uhr
Hals/ Nasen/ Ohren Tumorboard
Mi 14.00 – 15.00 Uhr
Urologisches Tumorboard
Mi 15.00 – 16.00 Uhr
Gynäkologisches Tumorboard
Jeden 1. und 3. Mi im Monat 15.30 – 16.30 Uhr
Tumorboard für hämatologische Systemerkrankungen bzw. komplexe und fortgeschrittene Malignome
22.04.2015 - 13:00 Uhr
Ports, PICCs & mehr - Symposium mit
Workshops
IDIR Jena - UTC Jena
Do 8.00 – 9.00 Uhr
Lebertumorboard
14.11.2015
Offene Krebskonferenz (Jena)
Nationales Patientenforum der
DKG und DKH - Ausrichter sind die
Thüringische Krebsgesellschaft, die
Deutsche Krebsgesellschaft und die
Deutsche Krebshilfe.
Eine genaue Übersicht der wöchentlichen Termine finden Sie auf www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de.
Unsere Veranstaltungsübersicht finden Sie im Internet unter:
www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de
unter der Rubrik Veranstaltungen!
Do 14.30 – 15.30 Uhr
Neurochirurgisches Tumorboard
Das UTC bietet niedergelassenen Ärzten und
anderen Krankenhäusern an, ihre Patienten hier
persönlich vorzustellen oder sich telefonisch
und via Netviewer zuzuschalten. Bilder können
uns vorab per CD zugesendet werden.
Anmeldung
Tel:
03641 9-33114 oder
E-Mail: [email protected]
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UTC newsletter
Ausgabe 1/15
GERMAIN Studie zur First-Line-Erhaltungstherapie
älterer Patienten mit Multiplem Myelom gestartet
Neue Studie zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Patienten mit
Multiplem Myelom gestartet
Bereits im vergangenen Jahr initiierte
die Studiengruppe um OA Dr. med.
Lars-Olof Mügge eine neue Studie für
ältere Patenten, die an einem neudiagnostizierten Multiplem Myelom
erkrankt sind. Die Studie wird innerhalb
der Ostdeutschen Studiengruppe für
Hämatologie und Onkologie e.V. (OSHO)
durchgeführt und wird bis voraussichtlich 2016 Patienten rekrutieren.
Gerade für ältere Patienten, für die
bisher keine autologe Stammzelltransplantation in Frage kommt, gibt es
durch neue Substanzen Potential, die
grundlegende Erkrankung besser zu
kontrollieren und die Lebensqualität zu
verbessern. Die aktuelle Studie kombiniert die klassische Chemotherapie
von Melphalan, Prednisolon und Bortezomib (VMP) mit einer neuen, daran
anschließenden Erhaltungstherapie mit
Lenalidomid. Diese Kombination der
klassischen Therapie mit einer Erhaltungstherapie basiert auf Erfolgen aus
bisherigen Einzelstudien. In der Induktionsphase mit VMP kann ein schnelles
Ansprechen auf die Therapie erwartet
werden, indem sehr früh eine partielle
Remission der Erkrankung erreicht wird.
In der sich anschließenden Erhaltungsphase wird Lenalidomid verwendet,
welches mit seinem guten Nebenwirkungsprofil und dem hervorragendem
Langzeiteffekt das rezidivfreie Überleben und die Lebensqualität der betroffenen Patienten bedeutend verbessern
kann. Patienten, die nicht ausreichend
auf die Induktionstherapie ansprechen,
verbleiben dennoch in der Studie und
werden in einem Beobachtungsarm
betreut.
Die Prüfer-initiierte klinische Studie
zielt primär auf die Verbesserung des
progressionsfreien Überlebens und der
Impressum
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Verminderung von Nebeneffekten der
Chemotherapie für die betroffenen
Patienten ab. Ebenfalls sollen umfangreiche Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie, sowie zum
Einfluss der Erhaltungstherapie auf das
Gesamtüberleben gesammelt werden.
Nach dem erfolgreichen Start der Studie
im vergangenen Jahr sind nun bereits
die ersten Patienten eingeschlossen und
haben die Startphase abgeschlossen.
Insgesamt sind für die optimale Auswertung der Studie 286 Patienten in 20
Prüfzentren geplant. Wir hoffen dabei
natürlich auch auf die Kooperation der
zuweisenden Kollegen, um betroffenen
Patienten bereits jetzt schon dieses
vielversprechende Therapiekonzept zu
ermöglichen. Seit März diesen Jahres ist
das Studienprotokoll vom Kompetenz
Centrum Onkologie (MDK) in den „Vertrag zur Integrierten Versorgung von
Patienten mit malignen Lymphomen“
(IVML) aufgenommen. Die integrierte
Versorgung gewährleistet eine optimale
und qualitätsgesicherte Therapie und
einen transparenten Behandlungsprozess in einem für die IVML zertifizierten
Behandlungszentrum. Über die zahlreichen Vorteile für beteiligte Zentren
und Patienten können Sie sich auf der
UniversitätsTumorCentrum Jena | Bachstraße 18 · 07743 Jena
Tel.:
03641 9-33114
Fax:
03641 9-33840
E-Mail: [email protected]
Web:
www.tumorzentrum.uniklinik-jena.de
Internetseite des Kompetenznetz Maligne Lymphome http://www.lymphome.
de/Projekte/IVML/index.jsp unter „Das
Kompetenznetz » Projekte & Dienstleistungen » Integrierte Versorgung“
erkundigen.
Interessierte Ärzte können sich ebenfalls
gern im Rahmen des OSHO-Frühjahrstreffens vom 08.05.2015 bis 09.05.2015
im Workshop „Multiples Myelom“ über
den Verlauf der Studie informieren. Über
die Möglichkeit der Studienteilnahme
von Patienten berät Sie ebenfalls gern
die GERMAIN-Studienzentrale.
Ansprechpartner für die GERMAIN
Studie:
Oberarzt Dr. Lars-Olof Mügge
Klinik für Innere Medizin II
Abt. Hämatologie und Internistische
Onkologie
Universitätsklinikum Jena
Erlanger Allee 101
07740 Jena
Fon: 03641 932 45 70
[email protected]