Arbeitsanleitung CAMLOG Guide System 01

a perfect fit ©
CAMLOG®
Guide System
Planung, Schablonenherstellung
und Implantation
CAMLOG® Guide System
INHALTSVERZEICHNIS
Allgemeine Systeminformationen zum camlog® Implantatsystem
camlog® Guide System
Produktbeschreibung
Einheilungsmodalitäten
Produktübersicht
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, und Instrumente
Zusätzlich benötigte CAMLOG® Guide Instrumente, bei Knochenqualität 1 und 2
CAMLOG® Guide LAborInstrumente für Implantat – Ø 3.8 mm und 4.3 mm
Erforderliche chirurgisch-prothetische Instrumente des
CAMLOG® Implantatsystems
Komponenten für die Herstellung einer provisorischen Sofortversorgung
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Anwendung
Abformung und Modellherstellung
Herstellung Wax-up/Set-up
Herstellung Planungsschablone
Röntgendiagnose und Planung der Implantatposition
Umarbeitung der Planungsschablone in eine Bohrschablone
Kontrolle der Bohrschablone mit implant3D/CeHa imPLANT® und
dem Kontrollbrett Q1
Optional: Herstellen eines Provisoriums
Präparation des Implantatbetts
Implantation
9
9
9
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Provisorische Versorgung
Einheilphase
Definitive prothetische Versorgung
Weitergehende Dokumentationen
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2|3
CAMLOG® Guide System
ALLGEMEINE
SYSTEMINFORMATIONEN
ZUM CAMLOG®
IMPLANTATSYSTEM
Das CAMLOG® Implantatsystem
Das CAMLOG® Implantatsystem basiert auf langjährigen klinischen und
­labortechnischen Erfahrungen und ist ein anwenderfreundliches, konsequent prothetisch orientiertes Implantatsystem.
Alle CAMLOG® Produkte werden fortlaufend nach dem neuesten Stand der
Technik gefertigt. Das CAMLOG® Implantatsystem wird durch das firmeneigene Forschungs- und Entwicklungsteam in Zusammenarbeit mit Klinikern, Universitäten und Zahntechnikern kontinuierlich weiterentwickelt
und somit dem neuesten Stand der Technik angepasst.
Das CAMLOG® Implantatsystem ist wissenschaftlich gut dokumentiert.
Dies belegen Studien hinsichtlich verschiedenster Parameter, wie zum Beispiel der Implantatoberfläche, des Zeitpunkts der Implantation und/oder
der Implantatbelastung, der Primärstabilität, des Verbindungsdesigns oder
der Art der Suprastruktur. Die Langzeitergebnisse für das CAMLOG® Implan­
tatsystem sind überzeugend.
Wichtiger Hinweis
Die nachfolgenden Beschreibungen reichen zur sofortigen Anwendung
des CAMLOG® Implantatsystems nicht aus. Die Einweisung in die Handhabung des CAMLOG® Implantatsystems durch einen darin erfahrenen
Operateur wird empfohlen. CAMLOG® Dentalimplantate und Abutments
sollten nur durch mit dem System ausgebildete Zahnärzte, Ärzte, Chirurgen und Zahntechniker angewendet werden. Entsprechende Kurse und
Trainings werden durch CAMLOG regelmäßig angeboten. Methodische
Fehler in der Behandlung können den Verlust der Implantate sowie erhebliche Verluste an periimplantärer Knochensubstanz zur Folge haben.
SCREW-LINE Implantate der K-Serie
für das CAMLOG® Guide System
Um den CAMLOG® Guide System Anwendern die Option des Platform Switching zu ermöglichen, wurden die SCREW-LINE Implantate des CAMLOG®
Guide Systems von J-Artikelnummern auf K-Artikelnummern umgestellt.
Diese Implantate weisen in der Tube-in-Tube™ Innenkonfiguration eckige
Nuten auf.
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide sind somit nur noch mit allen
Abut­ments und Abformpfosten mit K-Artikelnummer (K-Serie) kombinierbar. Kugel-, Steg- und Locatoraufbauten sind weiterhin kompatibel.
Abutment der
K-Serie
SCREW-LINE Implantat der
K-Serie
Tube-in-Tube™ Implantat-Abutmentverbindung mit eckigen
Implantat-Nuten und Abutment-Nocken
Wichtiger Hinweis
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide mit K-Artikelnummer (K-Serie)
können aufgrund der verkürzten eckigen Nuten nicht mehr mit Abutments mit J-Artikelnummer (lange Nocken) versehen werden.
CAMLOG® Guide System
CAMLOG®
Guide System
Einleitung
Produktbeschreibung
Die Komponenten des CAMLOG® Guide Systems dienen zur schablonengeführten Implantatbettaufbereitung und Insertion von SCREW-LINE Implantaten CAMLOG® Guide, Promote® plus , im zahnlosen und teilbezahnten
Ober- und Unterkiefer.
Guide System beinhaltet:
Das
• Labortechnische Instrumente zur Umarbeitung einer Planungs in eine Bohrschablone
• Chirurgische Instrumente zur schablonengeführten enossal bzw.
parodontal abgestützten Implantatbettaufbereitung und
Implantatinsertion
• SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus.
CAMLOG®
Um das CAMLOG® Guide System anwenden zu können, muss die Praxis/
das Labor über eines der nachfolgend aufgeführten 3D-Planungssysteme
und bei Bedarf über ein dazugehörendes Bohrhülsen-Positionierungssystem verfügen:
• implant3D mit X1med3D oder X2med3D und dem Kontrollbrett Q1
(Informationen unter: www.med3d.de) oder
• CeHa imPLANT® mit X1med3D oder X2med3D und dem
Kontrollbrett Q1 (Informationen unter: www.ceha-implant.com) oder
• coDiagnostiX® mit gonyX®
(Informationen unter: www.ivs-solutions.com)
Unter Verwendung der Planungssoftware und des Bohrhülsen-Positionierungssystem (nachfolgend Positionierer genannt) wird mit Hilfe der Laborinstrumente des CAMLOG® Guide Systems im Dentallabor eine bestehende
Planungsschablone in eine Bohrschablone umgearbeitet.
Alternativ zur Herstellung einer Bohrschablone auf einem Positionierer, bieten einige Hersteller von Planungssystemen die Fertigung der Bohrschablone in zentralisierter Produktion an.
Bohrschablonen mit CAMLOG® Guide Führungshülsen können mit Hilfe der
Daten folgender Planungssysteme hergestellt werden:
• SimPlant® (www.materialise.com)
• GALILEOS Implant / SICAT Implant (www.sicat.com)
Bei der Verwendung dieser Systeme sind die labortechnischen CAMLOG®
Guide Instrumente (Kontrollstift, Setzinstrument und Schablonenbohrer)
zur Herstellung der Schablone nicht erforderlich.
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, sind in den
Durchmessern 3.8 und 4.3 mm erhältlich. Die prothetische Versorgung erfolgt mit Einzelkronen, Brücken oder Totalprothesen.
Das CAMLOG® Guide System ist Teil eines Gesamtkonzepts und darf nur
mit den nachfolgend beschriebenen Implantaten und Instrumenten angewendet werden. Alle Bestandteile des CAMLOG® Guide Systems sind exakt
aufeinander abgestimmt.
Bohrschablonen mit CAMLOG® Guide Führungshülsen dienen nach Fertigstellung:
a)dem Positionieren von Laborimplantaten bei der präoperativen
Herstellung des Modells und des Langzeitprovisoriums
b)dem Führen von chirurgischen Instrumenten des CAMLOG®
Guide Systems bei der Implantatbettaufbereitung
c) dem Führen von SCREW-LINE Implantaten CAMLOG® Guide,
bei deren Insertion.
Hinweis
Die ALTATEC GmbH/CAMLOG Biotechnologies AG übernimmt keine
­Gewähr für die Ausführung der Planung und deren Umsetzung bei der
Herstellung der Bohrschablone. Vor dem Einsatz des CAMLOG® Guide
Systems muss sich der Anwender mit dem verwendeten 3D-Planungssystem und Positionierer vertraut machen.
Hinweis
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, unterscheiden sich von herkömmlichen SCREW-LINE Implantaten, Promote® plus,
nur durch einen modifizierten Einbringpfosten. Zum Implantieren der
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, ist ausschließlich das dazugehörende Eindrehinstrument CAMLOG® Guide Implantate,
kurz, manuell/Ratsche, Ø 3.8/4.3 mm, Art.-Nr. J5300.0012, zu verwenden.
Wichtiger Hinweis
Bei einigen Planungssystemen ist die Verwendung von gingivagestützten Bohrschablonen möglich. Diese wird von CAMLOG jedoch nicht empfohlen und beschrieben, da die korrekte Positionierung aufgrund der anatomischen Verhältnisse nicht gewährleistet werden kann. Zudem kann
die Resilienz der Schleimhaut zu Verschiebungen der Bohrschablonenposition und somit zu Ungenauigkeiten in der Anwendung führen.
Einheilungsmodalitäten
Die Einheilungsmodalitäten der SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide,
Promote® plus, sind wahlweise:
• subgingivale Einheilung mit Verschlussschraube
• transgingivale Einheilung mit Gingivaformer
• transgingivale Einheilung mit Langzeitprovisorium als
Sofortversorgung.
4|5
CAMLOG® Guide System
Produktübersicht
SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, und Instrumente
Implantat-Ø 3.8 mmImplantat-Ø 4.3 mm
Art.-Nr.
Artikel
Art.-Nr.
Artikel
K1053.3809SCREW-LINE Implantat CAMLOG® Guide, Promote® plus,
K1053.4309 SCREW-LINE Implantat CAMLOG® Guide, Promote® plus,
inkl. ­Einbringpfosten und Verschlussschraube,
inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,
Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm
Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm
K1053.3811 SCREW-LINE Implantat CAMLOG® Guide, Promote® plus,
inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,
Ø 3.8 mm, Länge 11.0 mm
K1053.4311
SCREW-LINE Implantat CAMLOG® Guide, Promote® plus,
inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,
Ø 4.3 mm, Länge 11.0 mm
K1053.3813SCREW-LINE Implantat CAMLOG® Guide, Promote® plus,
inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,
Ø 3.8 mm, Länge 13.0 mm
K1053.4313
SCREW-LINE Implantat CAMLOG® Guide, Promote® plus,
inkl. Einbringpfosten und Verschlussschraube,
Ø 4.3 mm, Länge 13.0 mm
J5041.3800Gingivastanze CAMLOG® Guide, steril,
Ø 3.8 mm
J5041.4300
Gingivastanze CAMLOG® Guide, steril,
Ø 4.3 mm
J5041.0001Chirurgie-Set CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
innengekühlt, steril, Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm,
Inhalt: Vorbohrer CAMLOG® Guide Ø 3.8 mm,
Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG® Guide
Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm
J5041.0004
Chirurgie-Set CAMLOG ® Guide, SCREW-LINE,
innengekühlt, steril, Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm,
Inhalt: Vorbohrer CAMLOG® Guide Ø 4.3 mm,
Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG® Guide
Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm
J5041.0002Chirurgie-Set CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
innengekühlt, steril, Ø 3.8 mm, Länge 11.0 mm,
Inhalt: Vorbohrer CAMLOG® Guide Ø 3.8 mm,
Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG® Guide
Ø 3.8 mm, Länge 9.0 und 11.0 mm
J5041.0005
Chirurgie-Set CAMLOG ® Guide, SCREW-LINE,
innengekühlt, steril, Ø 4.3 mm, Länge 11.0 mm,
Inhalt: Vorbohrer CAMLOG® Guide Ø 4.3 mm,
Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG® Guide
Ø 4.3 mm, Länge 9.0 und 11.0 mm
CAMLOG® Guide System
Implantat-Ø 3.8 mmImplantat-Ø
Art.-Nr.
Artikel
Art.-Nr.
J5041.0003Chirurgie-Set CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
J5041.0006
innengekühlt, steril, Ø 3.8 mm, Länge 13.0 mm,
Inhalt: Vorbohrer CAMLOG® Guide Ø 3.8 mm,
Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG® Guide
Ø 3.8 mm, Länge 9.0, 11.0 und 13.0 mm
4.3 mm
Artikel
Chirurgie-Set CAMLOG ® Guide, SCREW-LINE,
innengekühlt, steril, Ø 4.3 mm, Länge 13.0 mm,
Inhalt: Vorbohrer CAMLOG® Guide Ø 4.3 mm,
Länge 6.0 mm und Formbohrer CAMLOG® Guide
Ø 4.3 mm, Länge 9.0, 11.0 und 13.0 mm
Zusätzlich benötigte CAMLOG® Guide Instrumente, bei Knochenqualitäten 1 und 2*
Implantat-Ø 3.8 mmImplantat-Ø
Art.-Nr.
Artikel
Art.-Nr.
J5048.3809Formbohrer CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
J5048.4309
Cortical Bone, innengekühlt, steril,
Ø 3.8 mm, Länge 9.0 mm
4.3 mm
Artikel
Formbohrer CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
Cortical Bone, innengekühlt, steril,
Ø 4.3 mm, Länge 9.0 mm
J5048.3811Formbohrer CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
Cortical Bone, innengekühlt, steril,
Ø 3.8 mm, Länge 11.0 mm
J5048.4311
Formbohrer CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
Cortical Bone, innengekühlt, steril,
Ø 4.3 mm, Länge 11.0 mm
J5048.3813Formbohrer CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
Cortical Bone, innengekühlt, steril,
Ø 3.8 mm, Länge 13.0 mm
J5048.4313
Formbohrer CAMLOG® Guide, SCREW-LINE,
Cortical Bone, innengekühlt, steril,
Ø 4.3 mm, Länge 13.0 mm
* Lekholm & Zarb, 1985
CAMLOG® Guide laborInstrumente für Implantat-Ø 3.8 mm und 4.3 mm
Art.-Nr.
Artikel J3714.5500Führungshülse CAMLOG® Guide,
Ø 3.8 mm, 2 Stück
Art.-Nr.
J3714.5501
Artikel
Führungshülse CAMLOG® Guide,
Ø 4.3 mm, 2 Stück
J3715.5500Setzinstrument CAMLOG® Guide,
für Ø 3.8/4.3 mm
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CAMLOG® Guide System
CAMLOG® Guide laborInstrumente für Implantat-Ø 3.8 mm und 4.3 mm
Art.-Nr.
Artikel
J5301.0448Kontrollstift CAMLOG® Guide, für Ø 3.8/4.3 mm
(nur notwendig bei Verwendung des implant3D/CeHa imPLANT® Planungssystems)
J3713.5555Schablonenbohrer CAMLOG® Guide, für Ø 3.8/4.3 mm
Komponenten für die Herstellung einer provisorischen
Sofortversorgung (ohne Prothetik)
Implantat-Ø 3.8 mmImplantat-Ø
Art.-Nr.
Artikel
Art.-Nr.
K2026.3800
K2026.4300
Einbringpfosten
CAMLOG® Guide für Laborimplantate, inkl. Halteschraube, Ø 3.8 mm, 2 Stück
4.3 mm
Artikel
Einbringpfosten CAMLOG® Guide für Labor­implantate, inkl. Halteschraube, Ø 4.3 mm, 2 Stück
J3010.3800Laborimplantat, Ø 3.8 mm
Laborimplantat, Ø 4.3 mm
J3010.4300
Erforderliche chirurgisch-prothetische Instrumente
des CAMLOG® Implantatsystems
Art.-Nr.
Artikel
J5320.1030Drehmomentratsche, mit stufenloser Drehmomenteinstellung bis max. 30 Ncm
J5316.0510
Schraubendreher,
Inbus, extrakurz, manuell/Ratsche
J5316.0501Schraubendreher, Inbus, kurz, manuell/Ratsche
J5316.0502
Schraubendreher, Inbus, lang, manuell/Ratsche
J5002.0005
Bohrerverlängerung, ISO-Schaft
J5300.0012
Eindrehinstrument CAMLOG® Guide Implantate, kurz, manuell/Ratsche, für Ø 3.8/4.3 mm
CAMLOG® Guide System
Anwendung
Abformung und Modellherstellung
A. Ausreichend teilbezahnter Kiefer
Bei einem teilbezahnten Kiefer, dessen vorhandene Zähne eine ausreichend
stabile und repositionierbare Fixation einer Planungsschablone gewährleisten, wird die Mundsituation abgeformt und ein Meistermodell hergestellt.
B.Zahnloser oder ungenügend teilbezahnter Kiefer
Bei einem zahnlosen oder einem teilbezahnten Kiefer, dessen Restbezahnung keine ausreichend stabile und/oder reproduzierbare Fixation einer Planungsschablone gewährleistet, werden zunächst „temporäre Implantate“
(Schnappmechanismus durch Matrize) in ausreichender Anzahl (im zahnlosen Kiefer mindestens 3 Stück) gesetzt, um später die Planungsschablone
exakt im Mund fixieren zu können. Die Positionierung muss so gewählt sein,
dass eine bestmögliche mechanische Stabilität erreicht und die spätere Insertion der SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, nicht
behindert wird. Über die temporären Implantate wird die Bohrschablone
bei der Bissnahme, während des CT/DVT-Scanns und intraoperativ „knochenbasiert“, in den Mund des Patienten reproduzierbar eingesetzt. Das
Langzeitprovisorium, dass im Fall einer Sofortversorgung unmittelbar postoperativ eingegliedert wird, kann ebenfalls über die temporären Implantate
fixiert werden. Die Mundsituation wird mit den zu den temporären Implantaten gehörenden Abformkomponenten (je nach verwendeten temporären
Implantaten) abgeformt und ein Meistermodell mit entsprechenden Analogen hergestellt.
Herstellung Planungsschablone
Die Planungsschablone ist funktionell und vorzugsweise aus transparentem Kunststoff zu gestalten. In der zuvor tiefgezogenen Schablone werden
anschliessend die fehlenden Zähne mit geeignetem röntgenopaken Kunststoff (mind. 15–20% Bariumsulfatanteil) aufgefüllt. Dabei müssen die so
aufgefüllten Zähne bündig auf der Gingiva aufliegen (siehe Grafik) um die
exakte Gingivahöhe darstellen zu können.
Alternativ bietet Materialise knochen- und gingivagestütze Bohrschablonen an. Hierfür sind die Anweisungen des Herstellers zu beachten.
Herstellung Wax-up/Set-up
Auf dem Meistermodell wird ein Wax-up/Set-up der zu ersetzenden Zähne
erstellt, um die optimale Zahnposition für die spätere Versorgung aus prothetischer Sicht zu ermitteln (Planung der prothetischen Versorgung im
­Artikulator). Das Wax-up/Set-up dient zugleich als Vorgabe für die anzufertigende Planungsschablone, die später bei Bedarf zur Bohrschablone umgearbeitet wird.
Hinweis Weitergehende Informationen zur Erstellung einer geeigneten Planungsschablone inkl. der korrekten Positionierung der gegebenenfalls notwendigen Referenzobjekte, sind beim Hersteller des 3D-­
Planungssystems erhältlich.
8|9
CAMLOG® Guide System
Röntgendiagnose und Planung
der Implantatposition
Die Planungsschablone wird auf die Restbezahnung und/oder auf die temporären Implantate aufgesteckt. Die Implantate müssen eine ausreichende
Primärstabilität aufweisen. Mit der exakt und sicher f­ ixierten Schablone
wird die Röntgentomografie (CT/DVT) durchgeführt. Anschließend werden
die durch die CT bzw. DVT gewonnenen Daten in die 3D-Planungssoftware
überführt. Nach Abschluss der Planung der Implantatpositionen in der 3DSoftware, stehen die Daten zur Positionierung und Ausrichtung der Führungshülsen in der Bohrschablone zur Verfügung.
Wichtige Hinweise
Folgende Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden:
• 1,5 mm zum Nervus mandibularis bzw. Nervus alveolaris inferior.
• 1,5 mm zu einem angrenzenden natürlichen Zahn.
• 3,0 mm zu einem angrenzenden Implantat.
• Implantatdurchmesser und -länge sind so zu bestimmen, dass
um das Implantat ausreichend Knochen (mindestens 1,0 mm)
vorhanden ist.
In der Planungssoftware zu berücksichtigende
Geometrien (falls noch nicht vom hersteller des
Planungssystems implementiert):
Höhe der Führungshülse:
4,0 mm
Abstand Unterkante Hülse – koronales Ende des
Implantats (Implantatschulter):
3,5 mm
Diese Geometrien dürfen nicht verändert werden, ansonsten
wird eine von der Planung abweichende inkorrekte Bohr- und
Implantatsetztiefe umgesetzt!
Wird in der Planung ersichtlich, dass der basale Rand der Füh­
rungshülse im Weichgewebe liegt, ist die Gingiva aufzuklappen oder zirkulär in einem Mindestdurchmesser von 6,0 mm
um die Implantatposition zu entfernen. Somit wird intraoperativ die korrekte Positionierung der Schablone gewährleistet.
Dieses Vorgehen ist notwendig, wenn bei einer protokoll­kon­
formen Implantatsetztiefe (Implantatschulter liegt 0,4 mm
supracrestal) die Gingiva dicker als 4,0 mm ist. Eine notwendige Öffnung der Gingiva ist mit dem Implantologen zu besprechen.
Höhe der
Führungshülse
4 mm
Abstand vom unteren Ende der
Führungshülse bis
Implantatschulterauflage = 3,5 mm
Wichtige Geometrien
Umarbeitung der Planungsschablone
in eine Bohrschablone (nur bei
Verwendung von implant3D, Ceha imPlant®
und coDiagnostix®)
Vorbereitung der Schablone und
Tiefenreferenzierung
A. Mit implant3D/CeHa imPlant® und X1med3D
Zur Umarbeitung der Planungs- in eine Bohrschablone werden zunächst die
Zähne der Planungsschablone abgeschliffen. Beim Beschleifen ist darauf zu
achten, dass eine ausreichende Stabilität der Schablone gewährleistet bleibt,
um ein Brechen bei der weiteren laborseitigen, wie auch der chirurgischen
Anwendung (mögliche Verspannungen der Schablone) zu vermeiden.
Wichtiger Hinweis
Die Bedienungsanweisungen des Herstellers der Bohrhülsen-Positionierungssysteme X1med3D oder X2med3D der Georg Schick Dental GmbH,
sind in der Gebrauchsanweisung beschrieben und müssen genau eingehalten werden! Dies betrifft folgende Punkte:
•Kalibrierungsüberprüfung des Positionierers
•Einstellung des Tiefenanschlags zum Eingipsen der Schablone
•Eingipsen der Schablone
•Überprüfung der Sicherheitsmarkierungen
•Einstellung des Tiefenanschlags für die Setztiefe der Führungshülse
• Setzen der Führungshülsen gemäss Bohrplan
Nach dem Überprüfen der Sicherheitsmarken ist am Positionierer das Einstellen des Tiefenanschlags für die Tiefe der Führungshülse vorzunehmen.
Dazu ist das Setzinstrument CAMLOG ® Guide mit einer aufgesteckten Führungshülse CAMLOG® Guide in die Frässpindel einzusetzen.
CAMLOG® Guide System
Warnung
Zur Gewährleistung der reproduzierbaren Setztiefe der Führungshül­sen
muss das Setzinstrument CAMLOG® Guide mit seiner kompletten Schaftlänge bis zum Anschlag im Spannfutter der Frässpindel eingespannt sein.
Setzinstrument mit aufgesteckter Führungshülse
Die richtige Einstellung der Koordinaten kann vor dem Bohren überprüft
werden. Hierbei wird der Nullebenensockel mit dem gonyX® Verifizierungsprotokoll genutzt. Bitte die Herstelleranleitungen beachten.
Aufbohren der Schablone und Einfügen der Hülsen
Gemäß der von der Planungssoftware vorgegebenen und im Bohrplan/
Druckprotokoll dokumentierten Einstellungen des Positionierers, kann nun
das Loch für die Führungshülse gebohrt werden.
Schablonenbohrer
Anschlagfläche für Spannfutter. Der Schaft muss
komplett im Spannfutter eingespannt werden!
Bund der Führungshülse muss aufliegen!
Der Tiefenanschlag des Positionierers ist durch Aufsetzen der Führungshülse zwischen den Noppen des Probekörpers (siehe auch Gebrauchsanweisung des Positionierers) neu zu justieren, wobei die Führungshülse am
Bund des Setzinstruments anliegen muss. Das Setzinstrument selbst muss
nicht auf dem Prüfkörper aufsetzen.
Nach Einstellen des Tiefenanschlags ist das Setzinstrument durch den Schablonenbohrer CAMLOG Guide auszutauschen.
®
Warnung
Zur Gewährleistung der korrekten Setztiefe der Führungshülsen, muss der
Schablonenbohrer CAMLOG® Guide mit seiner kompletten Schaftlänge
bis zum Anschlag im Spannfutter der Frässpindel eingespannt sein.
Die Länge des Schablonenbohrers CAMLOG Guide ist bereits auf die Länge
des Setzinstruments abgestimmt, so dass der Tiefenanschlag am Positionierer nicht neu justiert werden muss.
®
Anschlagfläche für Spannfutter.
Der Schaft muss komplett im
Spannfutter eingespannt werden!
Bohrung
Planungsschablone
Hinweis
Zur Vermeidung von Überhitzung und einer evtl. damit verbundenen Verformung des Bohrlochs wird empfohlen, die Bohrung mit einem Spiralbohrer, Ø max. 5.0 mm, vorzubohren. Bohrungen in Kunststoff sind intermittierend und unter Kühlung mit Pressluft durchzuführen!
Nach Fertigstellung der Bohrung in der Schablone wird der Schablonenbohrer gegen das Setzinstrument CAMLOG ® Guide ausgetauscht. Dabei ist zu
beachten, dass das Setzinstrument bis zum Anschlag eingespannt ist.
Die dem Implantatdurchmesser entsprechende Führungshülse CAMLOG®
Guide wird auf das Setzinstrument aufgesteckt.
B. Mit coDiagnostiX® und gonyX®
Die Umarbeitung der Planungsschablone hat sich bewährt, aber auch das
separate Erstellen einer Bohrschablone ist möglich. Bei der Verwendung
von aufgestellten Ba­riumsulfatkunststoffzähnen können diese in der Schablone verbleiben, sofern sie eine ausreichende Befestigungsfläche für die
Führungshülsen bieten.
Wichtiger Hinweis
Zur Tiefenreferenzierung (Nulllagenbestimmung) des Schablonenbohrers
ist sicherzustellen, dass der Bohrer mit seiner kompletten Schaftlänge bis
zum Anschlag im Spannfutter der Frässpindel eingespannt und auf der
Nullebene des Modells mit seiner Spitze aufsitzt und nicht an dessen
­äusserer Schneidenkante. Gegebenenfalls ist der Bohrer zu drehen.
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CAMLOG® Guide System
Warnung
Zur Gewährleistung der korrekten Setztiefe der Führungshülse CAMLOG®
Guide, muss diese bis zum Anschlag auf dem Setzinstrument CAMLOG®
Guide aufgeschoben sein.
Setzinstrument mit aufgesteckter
Führungshülse
Anschlagfläche für Spannfutter.
Der Schaft muss komplett im Spannfutter
eingespannt werden!
Bund der Führungshülse muss aufliegen!
Der beschriebene Prozess erfolgt für jede Führungshülse separat. Bei Verwendung des gonyX® ist vor jeder Bohrung die Tiefenreferenzierung gemäss
den Angaben des Herstellers neu zu bestimmen.
Hinweis
Weitergehende Informationen zur Anwendung des jeweiligen Positionierers sind beim Hersteller erhältlich.
Kontrolle der Bohrschablone mit
implant3D/CeHa imPlant® und dem
Kontrollbrett Q1
Mit Hilfe eines durch die Planungssoftware generierten Kontrollausdrucks
(Prüfbogen), kann die Lage der Führungshülsen nach Fertigstellung der
Bohrschablone überprüft werden. Hierzu wird die Schablone mit Hilfe des
Kontrollbretts Q1 der med3D GmbH über den Steckbaustein auf dem Referenzfeld des Kontrollausdrucks ausgerichtet. Wird nun der Kontrollstift
CAMLOG Guide durch die Führungshülsen geführt, muss die Spitze des
­Stiftes in der Nähe der Kreuzmarkierungen innerhalb der Kreise auftreffen.
®
Eingesteckter Kontrollstift
Führungshülse in der
Schablone
Das Setzinstrument mit aufgesteckter Führungshülse ist bis zum Tiefenanschlag des Positionierers abzusenken. In der auf Anschlag abgesenkten
­Position ist die Führungshülse einzukleben oder mit Kunststoff einzupoli­
merisieren (lichthärtend).
Wichtiger Hinweis
Vor dem Einkleben/Einpolimerisieren der Führungshülse ist ­­si­cher­zu­stel­­­len, dass der Tiefenanschlag des Positionierers erreicht ist.
100 mm (Kontrollieren!)
Referenzfeld
35
45
44
34
32
Kontrollausdruck (Prüfbogen)
42
Kreuzmarkierungen
mit Kreis
CAMLOG® Guide System
Wichtiger Hinweis
Das Prüfen der korrekten Lage des Steckbausteins muss durch die Sicherheitsmarken auf der Schablone erfolgen. Zur vollständigen Prüfung einer
Schablone müssen sowohl die Sicherheitsmarken als auch der Kontrollausdruck und die medizinische Plausibilität kontrolliert werden.
Hinweis
Weitergehende Informationen zur Anwendung des Kontrollbretts sind
beim Hersteller erhältlich.
Optional: Herstellen eines Provisoriums
Mit Hilfe der fertigen Bohrschablone kann im Labor ein Langzeitprovisorium für den teilbezahnten und zahnlosen Kiefer gefertigt werden, bevor
die eigentliche Implantation durchgeführt wird. Dazu stehen separat erhältliche Einbringpfosten CAMLOG® Guide zur Integration von Laborimplantaten in das Arbeitsmodell zur Verfügung.
Empfehlung
Zum einfacheren Befestigen der Laborimplantate empfiehlt es sich, das
Modell an den entsprechenden Implantatpositionen durchzuschleifen,
um später ein geeignetes Material (z. B. Gips, Epoxy etc.) von unten einfließen zu lassen. Seitliche Retentionen in den Löchern dienen als Rotationssicherung für das einfliessende Material.
B. Befestigen der Laborimplantate
Vor dem Befestigen werden die Laborimplantate mit den entsprechenden
Einbringpfosten verschraubt und der Verbindungsspalt sowie der darüber
liegende Einstich am Einbringpfosten mit Wachs ausgeblockt.
Einstich mit Wachs ausblocken
Verbindungsspalt mit Wachs ausblocken
Die Laborimplantate werden in die Führungshülsen der Schablone eingefügt, wobei auf die vestibuläre Ausrichtung einer Nut zu achten ist. Die
­Nutenausrichtung ist identisch mit der Position der Flächen auf dem Einbringpfosten.
Einbringpfosten CAMLOG® Guide für
Laborimplantate, inkl. Halteschraube,
Ø 3.8/4.3 mm
Laborimplantate
Ø 3.8/4.3 mm
Vorbereitung und Herstellung am Beispiel
eines zahnlosen Kiefers mit zuvor gesetzten
temporären Implantaten:
Hinweis
Zur Übertragung der vestibulären Nutenposition vom Laborimplantat auf
das SCREW-LINE Implantat CAMLOG ® Guide, ist auf der Oberseite der
Schablone pro Implantat eine dauerhafte Markierung anzubringen. Die
Markierung wird neben der Führungshülse, in Höhe der Mitte der nach
vestibulär ausgerichteten Fläche des Einbringpfostens CAMLOG ® Guide
durchgeführt.
A. Bohren der Löcher für die Laborimplantate
Die bereits fertiggestellte Bohrschablone mit den Führungshülsen wird auf
das Arbeitsmodell gesetzt oder auf die im Modell befindlichen Analoge der
temporären Implantate geschnappt, um die zukünftigen Implantatpositionen durch die Führungshülsen zu markieren. Anschließend wird die Schablone entfernt, um die nötigen Hohlräume für das Setzen der ­Laborimplantate
in ausreichender Größe und unter Berücksichtigung der Implantatachsen in
den Gips zu schleifen. Somit werden die Führungshülsen nicht durch rotierende Instrumente beschädigt.
Vestibuläre Markierung
Fläche
Schablone mit Einbringpfosten
von okklusal
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Wichtiger Hinweis
Die Schultern der Einbringpfosten müssen auf der Oberseite der Führungshülsen aufliegen. Erst dann ist die exakte Endposition erreicht!
Zur Positionssicherung werden die in exakter Lage sitzenden Einbring­
pfosten ausreichend mit Wachs in der Schablone fixiert. Die Bohrschablone
wird auf das Arbeitsmodell gesetzt bzw. auf die Analoge der temporären
Implantate geschnappt. Dabei dürfen die Laborimplantate die Wandungen
der Bohrlöcher im Modell nicht berühren.
Nun werden die Laborimplantate im Modell befestigt, wobei das Material
(z. B. Gips, Epoxy etc.) vorzugsweise von der Modellunterseite in die Bohrung einfließt.
Nach dem Aushärten des Materials wird die Schablone durch Lösen der angewachsten Einbringpfosten vom Modell abgenommen. Verbleibendes
Restwachs am koronalen Rand der Laborimplantate wird entfernt.
C. Herstellung des Provisoriums
Das Langzeitprovisorium kann nun auf dem Arbeitsmodell mit Hilfe von­­
z. B. Stegkomponenten (Passive-Fit) oder dem Provisorischen Abutment als
ästhetische, nicht funktionelle Brückenkonstruktion hergestellt werden.
Um einen spannungsfreien Sitz zu garantieren, muss eine provisorische
­Gerüstkonstruktion im Mund auf die Stegbasen bzw. den provisorischen
Abutments zementiert werden (Passive-Fit). Aus Stabilitätsgründen sollten
die Implantate bei einer provisorischen Versorgung miteinander verblockt
werden.
Provisorische Einzelzahnversorgungen können in der herkömmlichen Art
und Weise auf dem provisorischen Abutment erstellt werden.
Präparation des Implantatbetts
Für den chirurgischen Eingriff müssen die diagnostischen Unterlagen und
die im Vorfeld erstellte, gereinigte und desinfizierte Bohrschablone vorliegen. Die Implantation kann transgingival (1-phasig) oder subgingival
(2-phasig) durchgeführt werden. Bei der Implantation transgingival entfällt
der chirurgische Zweiteingriff. Für die Implantation subgingival muss drei
Wochen vor der Abformung, ein Gingivaformer zur Weichteilkonditionierung in das Implantat eingeschraubt werden.
Wichtiger Hinweis
Um optimale Bedingungen für das erfolgreiche Einheilen des Implantats
zu schaffen, muss das Hart- und Weichgewebe schonend behandelt werden. Das Implantatbett muss mit äußerster Sorgfalt aufbereitet werden.
Hinweis
Eine aufgeklappte Gingiva erleichtert das Sichtfeld auf den Operationsbereich. Das Aufklappen oder das Stanzen ist notwendig, wenn in der
Planung ersichtlich ist, dass eine Führungshülse der Bohrschablone im
Weichgewebe liegen wird. Siehe dazu auch den Hinweis unter «Röntgendiagnose und Planung der Implantatposition».
Einsetzten der Schablone und
Präparation der Gingiva
Die gereinigte und desinfizierte Bohrschablone wird in den Mund gesetzt
und auf einwandfreien Sitz geprüft. Im zahnlosen bzw. ungenügend bezahnten Kiefer wird sie zur Sicherung des stabilen Sitzes auf den zuvor
­gesetzten temporären Implantaten fixiert. Im ausreichend teilbezahnten
Kiefer kann sie auf der Restbezahnung abgestützt werden.
Wichtiger Hinweis
Bei aufgeklappter Gingiva darf der Lappen die korrekte Positionierung
der Schablone nicht behindern.
Schablone
Gingiva
Knochen
CAMLOG® Guide System
Optional: Gingivastanzung
Als Alternative zur herkömmlichen Lappenpräparation der Gingiva kann die
Gingivastanze CAMLOG® Guide in die Führungshülse eingeführt und die
Gingiva an der Implantationsstelle durchstoßen und entfernt werden. Bei
rotierendem Einsatz darf die Drehzahl 15 U/min nicht übersteigen.
Um bindegewebige Einscheidungen in das Implantatbett zu vermeiden,
sind Gingivareste im Bohrbereich zu entfernen und gegebenenfalls die
randständige Gingiva zu mobilisieren.
Gingivastanze
Das Bohren muss mit ausreichender interner/externer Kühlung durch vorgekühlte (5°C) sterile, physiologische Kochsalzlösung erfolgen. Die Bohrer
werden in aufsteigender Länge verwendet.
Maximal zulässige Drehzahlen für Bohrer:
Vor- und Formbohrer CAMLOG® Guide, Ø 3,8 mm
Vor- und Formbohrer CAMLOG® Guide, Ø 4,3 mm
Formbohrer CAMLOG® Guide SCREW-LINE,
Cortical Bone, Ø 3.8/4.3 mm
500 U/min
400 U/min
300 U/min
Vorbohrung
Es folgt das Vorbohren mit dem innengekühlten Vorbohrer CAMLOG®
Guide. Diese Bohrung legt die Bohr- und Implantatachse eindeutig fest.
Vorbohrer
Bohrtiefe: 6,0 mm
Max. Drehzahl:
Ø 3,8 mm: 500 U/min
Ø 4,3 mm: 400 U/min
Entfernter Gingivazapfen
Mit Kühlung bohren!
Formbohrung
In aufsteigender Bohrlänge (9 11 13 mm) wird, nach erfolgter Vorbohrung, mit den innengekühlten Formbohrern CAMLOG® Guide das Implantatbett bis zur geplanten Länge des Implantats aufbereitet.
Vor- und Formbohrungen
Formbohrer
Länge 9 mm
Hinweis
Um Abrieb an den Führungshülsen durch die Bohrerschneiden zu vermeiden, ist der Bohrer erst dann in Rotation zu bringen, wenn dieser mit
­seinem zylindrischen Führungsschaft die Innenfläche der Führungshülse
berührt.
Die Vor- und Formbohrer werden mit intermittierender Bohrtechnik verwendet, d. h. Knochen 2 bis 3 Sekunden anbohren, anschließend Bohrer
nach oben aus den Knochen ziehen, ohne den Handmotor zu stoppen. Vorgang wiederholen, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist.
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Formbohrer
Länge 11 mm
Implantation
Die SCREW-LINE Implantate CAMLOG® Guide, Promote® plus, werden inkl.
­Verschlussschraube und montiertem Einbringpfosten steril geliefert und
sind mit einem Handgriff in der Primärverpackung (Blister) fixiert. Die
­Primärverpackung des Implantats wird geöffnet und das Implantat nur am
Handgriff aus der Verpackung genommen.
Hinweis
Die Primärverpackung der Implantate enthält ein Etikett mit der Chargennummer, die in die Patientendokumentation übertragen werden muss.
Damit kann im Bedarfsfall jedes Implantat zurückverfolgt werden.
Formbohrer
Länge 13 mm
ACHTUNG
Vor dem Inserieren des Implantats müssen der Silikonstopfen und die
­Verschlussschraube aus dem Handgriff entfernt werden.
Am Handgriff gehalten, wird das Implantat von Hand, durch die Führungshülse der Bohrschablone in das Implantatbett, eingeführt. Das Implantat
mit dem Handgriff bis zu seiner ersten Stabilisierung einschrauben, anschließend den Handgriff abziehen.
Max. Drehzahl:
Ø 3,8 mm: 500 U/min
Ø 4,3 mm: 400 U/min
Handgriff
Handgriff abziehen
Mit Kühlung bohren!
Hinweis
Formbohrer CAMLOG® Guide SCREW-LINE, Cortical Bone
Wenn sich bei der Implantatbettaufbereitung zeigt, dass überwiegend
kortikaler Knochen (Knochenqualitäten 1 und 2, Lekholm&Zarb, 1985)
vorhanden ist, kann der apikale Teil des Implantatbetts mit dem Formbohrer CAMLOG ® Guide, SCREW-LINE, Cortical bone (siehe „Produkt­
übersicht“) aufgeweitet werden. Die maximale Drehzahl darf 300 U/min
nicht überschreiten. Dies bewirkt eine Reduktion des Eindrehmoments
des Implantats.
Einbringpfosten
CAMLOG® Guide System
Das Eindrehinstrument CAMLOG ® Guide wird bis zum Anschlag auf den
­Einbringpfosten gesteckt. Anschließend die blockierte Drehmoment­
ratsche auf das Eindrehinstrument aufsetzen. Das Implantat wird nun bis
in seine Endposition in den Knochen eingedreht.
Längsmarkierung ist identisch mit der
Nutenausrichtung im Implantat
Endposition
Blockierte
Drehmomentratsche
Eindrehinstrument
Warnung
Die Schulter des Einbringpfostens muss auf der Oberseite der Führungshülse aufliegen. Erst dann ist die exakte vertikale Endposition ­erreicht.
Nach Erreichen der Endposition darf das Implantat in der Schablone nicht
weitergedreht werden, dies kann zum Verlust der ­Primärstabilität führen.
Nach dem Eindrehen sollte eine Längsmarkierung auf dem Eindrehinstrument CAMLOG® Guide (Position entspricht der Lage der Nuten in der Implantatinnenkonfiguration) nach vestibulär ausgerichtet sein, oder wenn
vorhanden, in Richtung auf einer durch den Zahntechniker angebrachten
Markierung auf der Schablone zeigen.
Empfehlung
Sollte eine Nut in der Endposition nicht genau nach vestibulär bzw. in
Richtung der vom Zahntechniker angebrachten Markierung zeigen, dann
kann die Implantatposition, ausschliesslich nach Entfernung der
Schablone, fein nachkorrigiert werden. Dazu muss der Einbring­pfos­ten
entfernt und die Schablone abgenommen werden. Anschliessend den
Einbringpfosten wieder einsetzen und verschrauben, das Eindrehinstrument inkl. Drehmomentratsche aufsetzen und die Nutenposition korrigieren.
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CAMLOG® Guide System
Die Drehmomentratsche und das Eindrehinstrument vom Einbringpfosten
abziehen, die Halteschraube des Einbringpfostens mit einem Schrauben­
dreher, Inbus, lösen und den Einbringpfosten durch Herausziehen entfernen.
Hinweis
Bei weichen Knochenverhältnissen (z. B. 3 und 4, Lekholm & Zarb 1985)
ist der Einbringpfosten mit dem Eindrehinstrument zu fixieren, bevor die
Halteschraube mit dem Schraubendreher, Inbus, lang, manuell/Ratsche,
­Art.-Nr. J5316.0502 gelöst wird. Der Schraubendreher wird dazu von
oben durch das Eindrehinstrument in die Halteschraube eingeführt.
Die Bohrschablone wird entfernt und die Innenkonfiguration des Implantats gereinigt. Entsprechend der Situation bzw. der Planung wird das Implantat für die Einheilphase mit einer Verschlussschraube oder einem Gingivaformer versorgt. Das Weichgewebe wird stabilisiert. Wahlweise kann
die Situation auch mit einem Langzeitprovisorium versorgt werden.
Nach einer Gingivastanzung oder nach Aufklappen der Gingiva, kann ein
Gingivaformer verwendet werden. Dies ermöglicht eine transgingivale
Einheilung (einphasig). Der Gingivaformer muss zum Implantatdurchmesser und zur Gingivadicke passen und wird von Hand ­eingedreht. Es
ist auf den exakten Sitz des Gingivaformers zu achten. Insbesondere ist
sicher zu stellen, dass kein Gewebe zwischen Implantatschulter und Gingivaformer eingeklemmt wird. Die Mukosa muss dicht am Gingivaformer
anliegen.
Bei einer Lappenpräparation werden die Wundränder mit entsprechendem
Nahtmaterial dicht verschlossen. Die Nähte nicht zu straff knüpfen. Sie müssen so gelegt werden, dass die Wundränder spannungsfrei über der Verschlussschraube anliegen.
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Provisorische
Versorgung
Einheilphase
Abstützung auf temporären Implantaten
Eine temporäre prothetische Versorgung kann nur soweit erfolgen, wie
s­ ichergestellt werden kann, dass kein mechanischer Reiz auf das definitiv
gesetzte Implantat und auf die Naht erfolgt.
Die Einheilphase sollte bei guter Knochenqualität mindestens 6 Wochen,
bei spongiöser Knochenqualität 12 Wochen betragen. Die Zeiten gelten
­sowohl für den Ober- als auch für den Unterkiefer.
Abstützung auf definitiven Implantaten
(Sofortbelastung)
Um einen spannungsfreien Sitz zu garantieren, muss eine provisorische
­ erüstkonstruktion im Mund auf die Stegbasen oder dem provisorischem
G
­Abutment zementiert werden (Passive-Fit). Aus Stabilitätsgründen sollten
die Implantate bei einer provisorischen Versorgung immer starr miteinander verblockt werden.
Empfehlung
•Bei ungenügender Restbezahnung ist das Provisorium auf den
temporären Implantaten abzustützen.
•Die maximale Tragedauer des Langzeitprovisoriums (provisorisches Abutment, PEEK) sollte 6 Monate nicht überschreiten.
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Definitive
prothetische
Versorgung
Die definitive prothetische Versorgung des Implantats darf erst erfolgen,
wenn das Weichgewebe reizlos ausgeheilt ist. Vor Beginn der prothetischen
Versorgung ist eine Röntgenkontrolle nach 6–12 Wochen Einheilung erforderlich.
Entsprechend der Situation erfolgt die definitive prothetische Versorgung mit den durchmesserspezifischen prothetischen Systemkomponenten des CAMLOG ® Implantatsystems für festsitzende Suprakonstruktionen wie Kronen- und Brückenversorgungen, oder Hybrid­versorgungen.
Die Abformung erfolgt wahlweise mit der offenen oder geschlossenen
­Methode.
Farbcodierung SCREW-LINE Implantate CAMLOG ® Guide:
FarbeImplantat-Ø
Gelb
Rot
3.8 mm
4.3 mm
Weitergehende
Dokumentationen
Weitergehende Informationen zu den CAMLOG® Produkten sind in folgenden Dokumentationen zu finden:
• Aktueller CAMLOG Produktekatalog
• Arbeitsanleitungen
• Aufbereitungsanweisung
• Gebrauchsanweisungen (liegen den CAMLOG® Produkten als
Beipackzettel bei)
Die Dokumente sind bei der jeweiligen CAMLOG Landesvertretung erhältlich. Siehe auch unter www.camlog.com und www.camlog.de.
Weitere Informationen zu dem verwendeten 3D-Planungs- und BohrhülsenP­ ositionierungssystem sind in den Anwenderunterlagen des Herstellers­
­ersichtlich.
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Warennamen und Copyright
Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht gesondert kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Das Werk,
einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne
­Zustimmung der CAMLOG Biotechnologies AG unzulässig und strafbar.
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Art.-Nr. J8000.0053 Rev.3 04/2010
Hersteller CAMLOG® Produkte: ALTATEC GmbH, Maybachstraße 5, D-71299 Wimsheim
+$0030024000HK
+E219J800000531H
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