EINGEGANGEN - Wanderfische.de

Der Senator
für Umwelt, Bau und Verkehr
Freie
Hansestadt
Bremen
Der Senator rur Umwelt, Bau und Verkehr
Ansgart10rstraße 2 28195 Bremen
Auskunft ertei lt
Frau Mlodoch
Dienstgebäude:
Hansealenhof 5
Landessportfischervenband Niedersachsen e. V.
z. Hd . Herrn Gerken
Bürgermeister-Stümpel-Weg 1
30457 Hannover
EINGEGANGEN
Zi mmer 0106
T (0 4 21) 361 2425 F (04 21) 496 2425 E·m ail karin.mlodoch @u mwell.bremen.de Datum und Zeichen Ihres Schreibens Mein Zeichen (biUe bei Antwort angeben) 340. 634-16-01/1 ·02b
Bremen . 23. März 2015
Wasserrechtlicher
Planfeststellungsbeschluss
für
den
Neubau
einer
Wasserkraftanlage an der Staustufe Bremen - Hemelingen vom 31. Januar 2007
Ihre telefonische Anfrage vom 12.1'1.2014
Sehr geehrte Damen und Herren,
in der Anlage erhalten Sie den Jahresbericht 2013 über die Ergebnisse zum Fischschutz­
Monitoring am Weserkraft Werk in Bremen zur Kenntnisnahme und zum Verbleib.
Mit freundlichen Grüßen
Mlodoch
Anlage: Ergebnisse zum Fischschutz-Monitoring 2013 vom 04.03 .2015
li
Diensigebäude
6 .Eingang
Hanseatenhol 5
Hanseatenhol 5
28195 Bremen
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Hochgarage Am Brill
m
Bu S/Straßenbahn
Haltestellen
Am Brill und
Am Wall
. Seile 1 \Io n 1 •
Bankverbindungen
Bremer Landesbank (BLZ 290 500 00) Kto, 1070115000
Landeszenlralbank (BLZ 290 000 00) KlO. 29001565
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Sparkasse Bremen (BLZ 290 50101) KlO. 1090653
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~ weserkraftwerk bremen Oste,delch
1. Veranlassung
Im Rahmen des Monitorings der Aufstiegs- und Schutzeinrichtungen für Fische und
Neunaugen an der Wasserkraftanlage in Bremen-Hemelingen fanden 2013 während der
Hauptwanderzeiten der Fische und Neunaugen Untersuchungen zur Funktionsfähigkeit
der Einrichtungen statt.
Bereits im Herbst 2012 wurde festgestellt, dass ein großer Anteil des Sohlsubstrates
unterhalb des Hochwasserschützes im Fischpass stromab verdriftet war. Das Sohl­
substrat hatte sich oberhalb des Fischpasseinstieges bis zur Oberkante der Störsteine
aufgehäuft. Die hydraulischen Bedingungen waren erheblich negativ verändert, was die
Aufstiegsbedingungen für Fische und Neunaugen deutlich erschwerte. Dennoch wurde
das Monitoring 2013 durchgeführt. Die Ergebnisse bilden somit die Grundlage für
erforderliche Optimierungsmaßnahmen.
Das Fisch-Monitoring ist derzeit bis ins Jahr 2016 geplant, die Ergebnisse werden in
jährlichen Berichten veröffentlicht.
Computersimulation
des Strömungsverhaltens
in der Rauen Rampe
'116
2. Methodik und Randbedingungen
2.1. Messmethodlk
Die Fangeinrichtung wurde im Fischpass des Weserkraftwerkes Bremen (WKB Pass) an den in der
Tabelle aufgeführten '55 Tagen gestellt, die die Hauptwanderzeiten der maßgeblichen Fisch- und
Neunaugenarten erfassen.
1.1. bis 16.1.13
I 6.3. bis 8.3.13
IS.4. bis 29.5.13
1 12.6. bis 14.7.13
I 8.11. bis 31.12.13
Tabtlle 1: Untersuchungstage Im WKB Pass
Im WKB Fischpass wurde eine Fangreuse installiert, welche den halben Querschnitt des Fischpasses
einnahm. Die andere Hälfte des Fischpasses wurde durch einen diagonal eingebauten Rechen versperrt,
so dass die aufsteigenden Fische in die Fangreuse einschwimmen mussten.
Der Fangkorb war 3,5 m lang, 1,5 m breit und hatte eine Höhe von 2 Metern. Er bestand aus lochblech
mit einer quadratischen lochung von 12 x 12 mm . Der Boden des Fangkorbes war als 30 cm tiefe Wanne
ausgebildet. sodass die gefangenen Fische nicht trocken fallen konnten, wenn der Pass für die Auf­
stiegskontrollen abgelassen wurde. Die Fische gelangten über eine offene Netzreuse mit einer
Maschenweite von lOmm und einer Kehlöffnung von 10 x 30 cm in den Fangkorb.
Für die Aufstiegskontrollen wurde der Fischpass durch Herablassen des Revisionsschützes bis auf eine
für die Fische und Neunaugen erforderliche 'Durchflussmenge trocken gelegt, sodass die Arbeiten am
Fangkorb durchgeführt werden konnten. Die Fangeinrichtung wurde täglich kontrolliert. Aufgestiegene
Fische und Neunaugen wurden aus der Bodenwanne des Fangkorbes gekeschert, bestimmt, gemessen
und oberhalb des Revisionsschützes schonend in die Mittelweser gesetzt. Die Fangeinrichtung wurde
gereinigt und bei stärkerer Verschmutzung wurde die Netzreuse gewechselt.
Um den optimalen Zeitraum für die Aufstiegskontrollen zu ermitteln, wurden Korb- und Reusenfange
auf eintreffende. aufstiegsstimmige Neunaugen unterhalb des Bremer Weserwehres durchgeführt.
Bild 1;
Fangeinrichtung mit
10 mm Netzreust
3/6 2.2. Randbedingungen - Temperaturen und Abfluss
Das Abflussgeschehenim ersten Halbjahr 2013 ist durch zwei
Maxima Anfang Februar mit 800 m'/s und Anfang Juni mit über
1.000 m'/s gekennzeichnet. Wegen des Junihochwassers musste
die Untersuchung für '4 Tage unterbrochen werden. Erhöhte
Abflüsse traten weiter Mitte März, Mitte April und Mitte Novem­
ber mit ca. 400 m'/s auf. Im restlichen Untersuchungszeitraum
schwankten die Abflüsse zwischen ca.100 und 300 m'/s.
Anfang Januar 2013 wurden vergleichsweise hohe Wassertempe­
raturen von 8 O( gemessen. Es folgte von Mitte Januar bis Anfang
April ein ungewöhnlich langer Zeitraum niedriger Wassertempera­
turen von unter 5 0(, sodass keine massive Wanderung von Fischen
und Neunaugen zu erwarten war. Diese Annahme wurde durch
die l'.Interstrombefischung bestätigt. Einzig in der 2. Märzwoche
wurden kurzl eitig 5 O( Wassertemperatur überschritten und es
fand eine dreitägige Untersuchung statt.
Anfang April wurden wieder 5 O( Wassertemperatur erreicht,
woraufhin die Untersuchung erneut aufgenommen wurde.
Abbildung 1: Abflusswerte: Pegellntschede, WSA verden; Temperaturwerte: Messstation Bremen Hemelingen, BUISY - Bremer Umweltinformationssystem, www.urnwelt.bremen.de Abfluss, Wassertemperatur und Untersuchungstage
2013
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30
25
1000
20
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416 Fischfang im WKB Fischpass
2013
Schemo l.ad&s\J6mung
füt Flschlur.tJea
Rotauge
Barbe
Ukelei
Meerfore ll e
1--------­
137
127
126
108
Aland
Güster
Brassen
Giebel
1---
Aal
Döbel
Zährte
Schuppenkarpfen
Rapfen
10
9
Lachs
Bachforelle
Spiegelkarpfen
Zander
Regenbogenforelle
Graskarpfen
Wels
Silberkarpfen
3. Ergebnisse
Schleie
Quappe
Flussbarsch
243
76
57
14
13
12
11
Hasel
328
301
8
7
2
2
2
1
1
1
1
1
Abbildung "
Im WKB Fischpass
nachgewiesene
Fischarten 2013
3.1. Neunaugen- und Fischfang
Das erste Erscheinen einer großen Anzahl Flussneunaugen im Pass am 19. Dezember 2012 (geschätzt
ca. 10.000 Tiere) fiel mit dem Maximum der Unterstrombefischung zusammen, was ein Indiz für
eine gute Auffindbarkeit des Passes für Neunaugen ist. Der tatsächliche Aufstieg erfolgte jedoch erst
zeitversetzt im Januar 2013 im Zusammenhang mit einer hydraulischen Drosselung des Passes. Die
tägliche Anzahl der Flussneunaugen, stieg von ca. 1.200 Individuen am 7. Januar auf ein Maximum von
ca. 4.600 am 10. Januar an. Mit abriehmender Wassertemperatur nahm die Zahl der im Fangkorb nach-.
gewiesenen Flussneunaugen sehr schnell ab. Am 10. April 2013 begann der nächste Flussneunaugen­
aufstieg im WKB Fischpass mit wenigen Individuen und erreichte am 18. April bei erhöhten Abflüssen
von 350 m'ls und einerWassertemperatur von '3,5'e sein Maximum mit ca . 8.300 Tieren. Danach ging
die Anzahl der aufsteigenden Flussneunaugen kontinuierlich zurück. Insgesamt wurden im Frühjahr
2013 ca . 34 .000 Flussneunaugen nachgewiesen. Im Untersuchungszeitraum vom 8. November bis zum
3'. Dezember 2013 wurden weitere '4 .000 Flussneunaugen im Fischpass gefangen. Insgesamt
durchwanderten somit ca . 48.000 Flussneunaugen 2013 den Fischpass.
Vor und nach der durch erhöhte Abflüsse verursachten Untersuchungsunterbrechung Ende Mai bis
Anfang Juni, der Hauptwanderzeit der Meerneunaugen, konnten 35 Meerneunaugen im Fischpass
gefangen werden. Weiterhin wurden im Juni und Juli eine nicht zu quantifizierende große Anzahl an
aufsteigenden pigmentierten Aalen von ca.'5 bis 25 cm länge beobachtet.
Darüber hinaus wurden 2013 im Fischpass ca. 1.600 Fische gefangen, die sich auf 25 Arten verteilten.
Sf6
4. Optimierungsmaßnahmen
Im Herbst 2013 wurde das in den unteren Teil des Fischpasses verdriftete Sohl mate­
rial und die dort stehenden Störsteine aus dem Pass entnommen, um die Störsteine
besser zu pl.atzieren und das ungeeignete Sohlmaterial durch gröberes lagestabiles
Substrat zu ersetzen. Zu diesem Zweck wurde der Fischpass vom '4. Oktober bis
zum &. November versperrt.
Seit dem Eintreffen der Flussneunaugen vor dem Weserwehr am '4. Oktober wur­
den in den drei Wochen bis zum 8. November nur insgesamt 29 Flussneunaugen im
Unterstrom gefangen, sodass die Menge der vor das Weserwehr aufgewanderten
Flussneunaugen nur gering war und somit eine relevante Behinderung des Neunau­
genaufstieges durch die Arbeiten am Sohlsubstrat in diesem Zeitraum ausgeschlos­
sen werden konnte.
Während der weiteren Arbeiten an der Fischpasssohle bis zum 9. Dezember wurde
das Revisionsschütz während der Arbeitszeiten so gefahren, dass die Fischpasssohle
von einem Restdurchfluss von ca. 20 bis 30 cm überströmt wurde, um eine Schädi­
gung in den Pass eingewanderter Fische und Neunaugen zu vermeid'en. Außerhalb
der Arbeitszeiten wurde das Revisionsschütz geöffnet.
Vom 8. bis zum 20. November fand während des Einbaus des lagestabilen Sohl­
substrates der erste FllJssneunaugenaufstieg statt. Die Arbeiten waren abgeschlos­
sen bevor die massive Wanderung am 11. Dezember einsetzte.
Sämtliche Optimierungsmaßnahmen führten somit zu keiner Störung des Fluss­
neunaugenaufstiegs.
5. Fazit und Ausblick
Die Flussneunaugen,wurden zeitnah nach Fang-Nachweisen im
Unterstrom auch im Fischpass beobachtet, was auf eine gute Auf­
findbarkeit des Passes für die Flussneunaugen hindeutet.
In den Untersuchungskampagnen 2014 wird zu prüfen sein, welche
Auswirkungen das neue Sohlsubstrat und die bessere Platzierung
der Störsteine auf den Fischaufstieg haben und ob gegebenenfalls
weitere Optimierungsmaßnahmen erforderlich werden.
Für 2014 ist für das Monitoring die Errichtung einer Messein­
richtung am Turbinenauslass geplant. Nach deren Fertigstellung
werden parallel zu dieser Anlage Beobachtungen der Abstiegswan­
derungen durch die Bypass-Kanäle durchgeführt.
Im~ssum
W~serkr~ftwerk Bremen GmbH & (o.KG I 00 swbAG I RKht und Liegenschaften I Th~or·~ss·Ali« 20 128215 Bremen IT 0421359-28381 F0421359-2099
Sitz: Bremen I H<J:"dclreglstcr-Nr.:Amtsgerlc:ht Bremen HRA 25074, HiS 256231 ~rsönlich haftende Gesellschafterin (phG):SE Wficri::r.JIft~rl: 8eteiligungs.(;mbH
GeschäftsfiJhrer der phG: Chrisloph KoI~tzil:, Nicole Frltsch-Nehrlng. Hans-Die1er Kettwlg
<D 2015 We~rkuftwcrk Bremen GmbH & Co. KG
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