1/2015 NEU UND EXKLUSIV DAS LESERANGEBOT VON PASSION FÜTTERUNG DIE IDEALE RATION WENN DIE ERSTEN GRÄSER SPRIESSEN – WEIDEPFLEGE IN DER ERSTEN JAHRESHÄLFTE MESSE BEA PFERD 2015 WARM UP ZUR GRÖSSTEN PFERDEMESSE MEDIZIN DAS SCHRECKGESPENST – HUFREHE CHF 8. 50 L A I Z E P S D E T N A W DIE NATIONALE PFERDEMESSE BERN // 24. APRIL – 3. MAI 2015 www.pferd-messe.ch Veranstalter Partner PREMIER MEN SU EL HIPPIQU E DE SU ISSE ROMAN DE EDITORIAL EQUITOUR Internationale Reiterreisen Die ganze Welt zu Pferd! Man kann in Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches herausstreicheln. Astrid Lindgren «Wer sucht der findet» ist unser Spezialthema in der ersten Ausgabe in diesem Jahr von PASSION. Doch bevor wir uns auf die Suche nach was auch immer begeben, müssen wir uns erst einmal klar werden, was wir suchen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, wenn wir genau erklären sollten, was unsere Ziele und Erwartungen sind. Meistens sind die Vorstellungen etwas nebulös und auch der Zeithorizont, wann das Erwartete eintreffen sollte, kann nicht exakt angegeben werden. Mit unserem Spezialthema versuchen wir einen Leitfaden zu geben, um sich in dem grossen und vielfältigen Angebot an Kursen, Reitunterricht, Pferdekauf und vieles mehr zurechtzufinden. Auch noch unter dem Begriff «Wanted» finden Sie den Artikel «Aquatrainer – alles rund um die Bewegung im Wasser». Bei den Therapiemöglichkeiten rund ums Pferd, bietet sich eine grosse Palette von Behandlungsmethoden an. Wir erachten es als hilfreich, wenn wir die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten beim «Wasserlaufen» erörtern. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass gerade mit einem jungen Pferd nicht immer alles nach Plan und Erwartungen läuft und dass es trotz besuchter Kurse und Reitunterricht Tage gibt, die alles andere als harmonisch verlaufen. Da hilft dann eine grosse Portion Gelassenheit, Humor und ein «don’t stop – never give up» extrem weiter. Und auch hier die Erfahrung, dass wir Hilfe bekommen, wenn wir offen und kommunikativ bleiben. Ganz neu in unserer ersten Ausgabe finden Sie ein interessantes Leserangebot. In Zusammenarbeit mit Parelli Instruktoren Schweiz profitieren Sie mit einem PASSION Abonnement von einem vergünstigten Kursangebot beim Buchen eines PARELLI-Level-1-Einsteigerkurs. Reittouren Reiterhöfe Ranches PREMIUM Programme Reitausbildung Reitsafaris Familienurlaub Herzlich, Jetzt den Theres Misar Katalog 2015 gratis bestellen auf: www.equitour.ch PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 1 AUS LIEBE ZUM PFERD 14.–22.03.2015 MESSEGELÄNDE ESSEN Jetzt Tickets onlin e buchen! WWW.EQUITANA.COM Organised by 2 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 I N H A LT 1 / 2 0 1 5 12 RUBRIKEN 28 SPEZIAL WANTED 1 Editorial 28 Reitunterricht 3 Inhalt 32 Reitbeteiligungen 7 Szenenews 34 Ausbildung und Kurse 10 Arena – Fütterung 40 Pferdekauf 12 Arena – Weide 46 Aquatrainer 16 Arena – Hufrehe 51 Kursarten 52 Ausbildung – der lange Zügel 54 Ironische Kolumne 46 1/2 015 SPEZIAELD WANT NEU UND EXKLUSIV DAS LESERANGEBOT VON PASSION FÜTTERUNG DIE IDEALE RATION WENN DIE ERSTEN GRÄSER SPRIESSEN – WEIDEPFLEGE IN DER ERSTEN JAHRESHÄLFTE MESSE BEA PFERD 2015 WARM UP ZUR GRÖSSTEN PFERDEMESSE CHF 8. 50 SPEZIALD WANTE MEDIZIN DAS SCHRECKGESPENST – HUFREHE Titelbild slawik.com 56 Marktplatz SWISS ENDURANCE 57 News 3/2014 Anzeige PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 3 DAS EXKLUSIVE LESERANGEBOT MIT EINEM PASSION-ABO Spezialrabatt von 20% auf den PARELLI-Level-1-Einsteigerkurs Du möchtest Dich und Dein Pferd weiterbringen und einen PARELLIEinsteiger-KURS besuchen? Dann kannst Du ab sofort von der Kooperation zwischen PASSION und dem PARELLI INSTRUKTORENTEAM SCHWEIZ profitieren. PASSION-Abonnenten erhalten einen Spezialrabatt von 20% auf den PARELLI-Level-1Einsteigerkurs. So kostet dieser für PASSION-Abonnenten lediglich CHF 600.00 statt 750.00. Preise und Konditionen: 1-Jahres-Abonnement PASSION 4 Ausgaben CHF 29.90 2-Jahres-Abonnement PASSION 8 Ausgaben CHF 56.00 Du hast noch kein PASSION-Abo? Dann melde Dich gleich jetzt per Telefon oder fülle das Anmeldeformular unter www.passion-magazin.ch aus. PASSION-Abonnenten profitieren ebenfalls von 20% Rabatt auf alle PARELLI-Level-1-Einsteigerkurse! So profitierst Du von ausserordentlich günstigen Konditionen auf alle PARELLI-Level-1-Einsteigerkurse und erhältst ab sofort das Schweizer Reitmagazin PASSION 4 x jährlich druckfrisch direkt in Deinen Briefkasten. Wenn Du schon Abonnent bist, kannst Du Deinen Level-1Einsteigerkurs beim PARELLIINSTRUKTOREN-TEAM unter Angabe Deiner AbonnementNummer vergünstigt buchen. Weitere Informationen auf Seite 6 in den Szenenews. 4 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 PASSION Das Schweizer Reitmagazin www.passion-magazin.ch [email protected] Telefon 062 858 28 28 PARELLI-Instruktoren-Team Schweiz www.parelli-instruktoren.com [email protected] Telefon 081 834 49 39 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 5 SZENENEWS DETAILS ZUM EXKLUSIVES PASSION-LESERANGEBOT 2015 Du möchtest dich und dein Pferd weiterbringen und planst einen PARELLI-Einsteigerkurs? Als PASSION-Leser erhältst du im laufenden Jahr 20% Rabatt auf die Kurskosten. Mit einem PASSION-Abonnement sparst du also bei der Buchung eines PARELLI-Level-1-Einsteigerkurses ganze CHF 150.00 (Kurskosten für PASSION-Leser CHF 600.00 statt CHF 750.00)! Erlebe drei aussergewöhnliche und intensive Kurstage und profitiere von unserem exklusiven Angebot. PARELLI steht für eine starke Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd PARELLI NATURAL HORSEMANSHIP ist keine Reitart. Es ist eine Grundausbildung für Mensch und Pferd, die auf gegenseitiger Kommunikation, auf Respekt und Vertrauen zwischen Mensch und Pferd basiert. Und sie berücksichtigt insbesondere die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Pferde-Charaktere. Ob man Englisch oder Western reitet, ob man sportliche Ambitionen hegt oder mit seinem Pferd ganz einfach die Freizeit verbringen möchte, ist dabei völlig unerheblich. In den Kursen geht es vor allem darum, die Bedürfnisse und das natürliche Verhalten des Pferdes besser verstehen zu lernen und dieses Wissen im Alltag anzuwenden, um Problemen vorzubeugen, bevor sie überhaupt entstehen können. PARELLI ist weit mehr als Bodenarbeit und Reiten Es ist ein Ausbildungsprogramm, welches das gesamte Spektrum einer erfolgreichen Partnerschaft zwischen Mensch und Pferd miteinbezieht. Unabhängig von Reitstil oder den persönlichen Zielen des Reiters. In einem PARELLI-Kurs wirst du immer in verschiedenen Ausbildungsbereichen unterrichtet, sowohl bei der Bodenarbeit (On Line und Liberty), wie auch beim Reiten (Freestyle und Finesse) sowie in Bezug auf Pferdepsychologie (Horsenality). Die Teilnahme erfolgt entweder mit dem eigenen Pferd, einem PARELLI-Mietpferd oder als aktiver Zuschauer. Bitte bei der Online-Kursreservation unter Bemerkungen den Vermerk «PASSION-Leserangebot» sowie die PASSION-Abo-Nummer angeben! Im PARELLI-Programm lernst du keine Tricks Es geht nicht darum, deinem Pferd Kunststücke beizubringen. Vielmehr wird dir hier umfassendes Wissen in Bezug auf das Wesen, Verhalten und die Bedürfnisse des Pferdes vermittelt, das dir ein tiefes Verständnis für seine individuelle Persönlichkeit ermöglicht. Dieses Wissen ist der Schlüssel für eine echte und nachhaltige Partnerschaft mit Pferden. PARELLI-Einsteigerkurse finden in der ganzen Schweiz statt. Die Übersicht aller Termine inkl. aller weiteren Informationen gibt es auf www.parelli-instruktoren.com/einsteigerkurse-fuer-parellinewcomer Für wen eignet sich ein Level-1-Einsteigerkurs? Für alle Pferdeliebhaber ohne spezielle Vorkenntnisse, die einen effizienten, soliden und umfassenden Einstieg ins Ausbildungsprogramm von PARELLI NATURAL HORSEMANSHIP suchen. Im Mittelpunkt steht dabei das Erlernen der «7 Spiele» am Boden, um eine gegenseitig funktionierende Kommunikation mit dem Pferd zu erlangen und seine Denkweise und sein Verhalten besser verstehen und analysieren zu können. PARELLI Instruktoren Team Schweiz www.parelli-instruktoren.com [email protected] Tel. 081 834 49 39 Einzelstunden—Kurse—Ausbildungen 6 Infos unter www.tellington-ƩŽƵĐŚ͘ĐŚŽĚĞƌϬϳϭϲϰϬϬϭϳϱ PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Foto: zVg. Anzeige V E R A N S TA LT U N G E N Vertrauen statt Dominanz Die Vortragsreihe «Angewandte Ethologie Pferd» mit Marlitt Wendt, Andreas Kurtz und Nirina Meyer findet vom 10. bis 16. April 2015 jeweils ab 18.00 Uhr statt. Lernverhalten und Clickertraining 10. April 2015 NPZ Bern Vertrauen statt Dominanz – Stressfreie Ansätze bei der Ausbildung und im Umgang mit dem Pferd 15. April 2015 Palmeria Stiftung Palme, Pfäffikon ZH Wochenendseminare mit Bent Branderup® in Koblenz AG Körpersprache und Beziehung im Fokus der Verhaltensbiologie 14. April 2015 Pferde- und TherapieZentrum Weierhof, Wängi TG 16. April 2015 Palmeria Stiftung Palme, Pfäffikon ZH Alle weiteren Infos findest du unter www.passion-magazin.ch/events Infos/Anmeldung: Nirina Meyer, www.pferdemotion.ch Pferdeliebhaber aufgepasst Osterseminar Samstag und Sonntag, 4. und 5. April 2015 Novemberseminar Samstag und Sonntag, 14. und 15. November 2015 Akademische Reitkunst mit Bent Branderup Die Wochenendseminare stehen unter dem Motto «Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur» und richten sich an Reiter aller Pferderassen, die sich Anregungen zur Gymnastizierung und zur sinnvollen Ausbildung ihrer Pferde holen möchten. Teilnahme als aktiver Reiter Acht Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, unter der Anleitung von Bent Branderup zu reiten. Jeder Reiter erhält drei Einzellektionen von 30 Minuten. Kosten CHF 600.– (inkl. Reitlektionen, Theorie und Mittagessen) Da es nur wenige Plätze für aktive Reiter hat, bitten wir um Verständnis, dass wir eine Auswahl treffen müssen. Wir melden uns bei dir nach Anmeldeschluss, um dir mitzuteilen, ob wir deine Anmeldung berücksichtigen können. Pferdeliebhaber aufgepasst! Pat & Linda Parelli, die Mitbegründer der immer populärer werdenden Natural-Horsemanship-Bewegung, kommen nächstes Jahr für eine grosse Tagesveranstaltung in die Schweiz! Am 22. und 23. Mai 2015 werden sie ihr Publikum in der grossen Arena im IENA in Avenches VD begeistern. Geplant ist eine exklusive Abendveranstaltung für den Freitag, 22. Mai, sowie ein ganztägiger Mega-Event für den Samstag, 23. Mai 2015. Der Ticketvorverkauf startete im Dezember. Anmeldeformulare unter: www.litlahesthus.ch Anmeldung und Fragen bitte per E-Mail an Christine: [email protected] Alle weiteren Informationen gibt es laufend auf www.parelli-instruktoren.com PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 7 V E R A N S TA LT U N G E N PASSION und EQUITANA verlosen für die Weltmesse des Pferdesports vom 14. bis 22. März in Essen 10 x 2 Tickets Einfach eine E-Mail mit Betreff EQUITANA an [email protected] Jubiläumstagung 10 Jahre «Netzwerk Pferdeforschung Schweiz» Am 16. April 2015 präsentieren Forschende ihre jüngsten Resultate dem breiten Publikum. Zum 10-Jahres-Jubiläum beginnt die Tagung wie alle Jahre im Théâtre du Château in Avenches und wird in einem zweiten Teil im Schweizerischen Nationalgestüt von Agroscope im Rahmen einer «Science Party» fortgesetzt. Vorführungen mit Pferden und weitere Überraschungen dürfen Sie erwarten! Auch in diesem Jahr wurden aktuelle Fragen erforscht: Wie häufig werden Antibiotika verschrieben? Wie viel verlangt die Konkurrenz für einen Pensionsplatz? Wie viel Platz brauchen Pferde in Gruppenhaltung zum Liegen und welche Distanzen legen sie zurück? Zum Jubiläum lassen wir die Entwicklungen der Forschung Revue passieren und halten Ausblick auf die Herausforderungen der Zukunft. Infos und Anmeldung unter www.netzwerkpferdeforschung.ch Anzeige 8 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 V E R A N S TA LT U N G E N «ROSSMÄRT» MIT TRADITION Fotos: zVg. Am 14. März 2015 dominieren auf dem Marktplatz im luzernischen Ruswil Wiehern und Hufgetrappel. Ponys und Pferde verschiedenster Rassen werden an der Hand vorgeführt und kommentiert. Der Pferde- und Warenmarkt Ruswil ist seit 65 Jahren Anziehungspunkt für Pferdeliebhaber. Früher sind die Pferdehändler aus der näheren und weiteren Umgebung nach Ruswil geritten und haben ihre Verkaufspferde an den langen Kettenreihen auf dem Marktplatz angebunden. Bauern spazierten zusammen mit den Knechten über den Markt, schauten den feilgebotenen Pferden ins Maul, schätzten das Alter anhand der Zähne und strichen ihnen über die Gelenke. Gefiel ihnen, was sie sahen, wurde um den Preis gefeilscht und das Pferd hatte einen neuen Besitzer. Auch heute besuchen Landwirte den Markt, begutachten die Pferde, fachsimpeln und interessieren sich für die angebotenen landwirtschaftlichen Maschinen. Aber sie sind nicht mehr das Haupt-Kundenziel der Pferdeverkäufer. Das Bild hat sich stark gewandelt und der Bedarf hat sich vom Arbeitspferd zum Freizeitpferd verschoben. Die vorgeführten Rassen werden immer vielfältiger und vor allem Freizeitreiter und Privatpersonen werden fündig am Ruswiler Markt. So standen letztes Jahr nebst verschiedenen Ponys auch ein Noriker, Fjord, Moritzburger, Criollo, Murgese, Friese, Bardigiano oder Appaloosa zum Verkauf. Die eigenständige und unabhängige Pferdemarktkommission der Gemeinde Ruswil ist für die Organisation zuständig und wird seit 2003 präsidiert von Martin Amrhyn. «Der erste Märit mit Pferden in Ruswil fand 1950 statt. Damals war es jedoch nicht eine reine Verkaufsorganisation sondern vor allem eine Demonstration gegen die zunehmende Motorisierung in der Landwirtschaft», erinnert er sich an die Entstehung des Marktes. Standen früher rund 130 Pferde zum Verkauf, sind es heute deutlich weniger. Zwischen 30 und 40 Equiden werden vorgeführt, in der Hoffnung, einen neuen Besitzer für sie zu finden. Auch hat sich das Blatt gewendet mit dem direkten Verkauf. So wechselten in den Anfangszeiten des Marktes um die 50 Vierbeiner per Handschlag ihren Besitzer. Heutzutage sind es noch einzelne Pferde, die Ruswil in einem anderen Anhänger verlassen und am Märittag den Stall wechseln. «Das Kontakte knüpfen ist das Hauptelement und oftmals entstehen noch Wochen nach dem Markt Verkaufsverhandlungen», weiss Martin Amrhyn. Sein Ziel ist ganz klar, die Wertschätzung dem Pferd gegenüber zu fördern. Umso schöner, konnte die Tradition des Pferdemarktes bis heute erhalten bleiben. Der Märit mit ca. 50 Ständen und Attraktionen für gross und klein ist es ein beliebter Ausflugsort am zweiten Samstag im März. Anlässlich des Pferdemarktes führen die Freiberger-Zuchtgenossenschaften Sempach, Willisau und Schüpfheim eine Jungstutenschau durch mit Kommentierung und anschliessender Rangierung. 1 7 2 8 3 4 9 1 Vor malerischer Kulisse werden die Pferde auf dem Marktplatz angebunden 2 Die Qual der Wahl haben die interessierten Käufer 3 Ob die zwei Haflinger letztes Jahr einen neuen Besitzer gefunden haben? 4 Pferde der verschiedensten Farben und Rassen stehen zum Verkauf 5 Ponys und Pferde warten auf ihre Vorführung im Ring 6 Tradition wird gelebt, auch seitens Besucher 7 Die Pferde werden im Schritt und Trab präsentiert 8 Ponys verschiedener Alterskategorien werden vorgeführt 9 Die Siegerin der letztjährigen Jungstutenschau der Freiberger 5 6 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 9 ARENA DIE IDEALE PFERDERATION D er Pferdemagen macht nur rund 9% des gesamten Verdauungstraktes aus und fasst bei einem Warmblutpferd ca. 15 bis 20 Liter. Entsprechend häufig muss das Pferd Futter aufnehmen können, um seinen Bedarf (rund 2% seiner Körpermasse in Trockensubstanz, d. h. 10 kg TS bei 500 kg Körpergewicht) decken zu können. Im Unterschied zum Menschen weist der Pferdemagen keine Rezeptoren auf, die dem Pferd ein Sättigungsgefühl beim Erreichen einer bestimmten Ausdehnung übermitteln. Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung gehen davon aus, dass vielmehr die Ermüdung der Kaumuskulatur dem Pferd das Gefühl gibt, genug gefressen zu haben. GENUG ZU KAUEN Je kauintensiver die Futterration ist, desto rascher ist dieses Gefühl erreicht, resp. bei ungenügendem Kauen können Verhaltensauffälligkeiten wie z. B. Koppen auftreten. Messungen haben gezeigt, dass ein Pferd ca. 40 bis 50 Minuten und rund 3500 Kauschläge braucht, bis 1 kg Heu gefressen ist. Für 1 kg Hafer sind es noch rund 10 Minuten und 800 Kauschläge. Ein ausreichendes Kauen sorgt nicht nur für eine 10 längere Beschäftigung mit der Futteraufnahme und leistet somit einen wichtigen Beitrag für eine tiergerechte Haltung. Durch das Kauen wird auch die Speichelbildung angeregt. Mit dem Speichel wird der Nahrungsbissen gleitfähig gemacht. Zudem wirkt Speichel im Magen puffernd und hat somit einen günstigen Einfluss auf den Magen-pH. Der Pferdemagen wird nicht vollständig mit einer Drüsenschleimhaut ausgekleidet. Der vordere Teil beim Mageneingang ist mit einer sogenannten kutanen Schleimhaut ausgelegt, die empfindlich auf Säure wirkt. Wird das Futter zu wenig eingespeichelt oder bei unsachgemässem Fütterungsmanagement gelangt die durch die Drüsenschleimhaut gebildete Magensäure in den ungeschützten Bereich und greift die Magenwand an. Magenentzündungen oder Geschwüre können daraus folgen. Unter diesen Aspekten erscheint es logisch, dass der Hauptanteil einer pferdegerechten Futterration aus gut kaufähigem Raufutter bestehen muss. Damit die Verdauung rundläuft, muss das Raufutter stets vor dem Ergänzungsfutter verabreicht werden. Pferde können ihren Nährstoffbedarf jedoch nicht immer nur mit RaufutterPA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Foto: zVg. Der Verdauungstrakt unserer Pferde hat sich trotz Domestikation nicht verändert. Häufige Futteraufnahmen in kleinen Portionen, über den ganzen Tag verteilt, sind die Merkmale einer artgerechten Fütterung. Mit wenigen Massnahmen und der richtigen Futterwahl kann die ideale Pferderation zusammengestellt werden. komponenten decken. Deshalb braucht es zur Vervollständigung der Ration noch ein entsprechendes Ergänzungsfutter. DAS IDEALE ERGÄNZUNGSFUTTER Auf dem Markt ist eine Vielzahl an Ergänzungsfutter für alle Bedürfnisse der Pferde erhältlich. Nebst unterschiedlichem Nährstoffgehalt, verschiedenen Inhaltsstoffen und den eingesetzten Futterkomponenten sind auch verschiedene Futterstrukturen vorhanden. Grob lassen sich die Ergänzungsfutter in Würfel (Pellet), Kombifutter oder sogenannte Strukturmüesli einteilen. Bezüglich Fütterungssystem ist ein reines Würfelfutter die einfachste Art der Ergänzungsfütterung. Durch ausgiebiges Mischen der Komponenten während der Produktion und anschliessendes Pressen sind alle Inhaltsstoffe im Würfel drin. Werden die Pellets gefressen, wird das Pferd automatisch mit allen Nähr- und Wirkstoffen versorgt. Deshalb ist für ein Mineralfutter der Würfel die optimale Form. Gewürfelte Futter lassen sich in der Regel auch gut einweichen und können bei Pferden mit Zahnproblemen gut eingesetzt werden. Zu beachten gilt, dass pelletierte Futter eine hohe Dichte aufweisen. Je nach Würfelgrösse entspricht 1 Liter rund 700 g Würfeln. Aufgrund der starken Bearbeitung während der Herstellung sind die einzelnen Würfelbestandteile fein vermahlen. Dadurch können die Nährstoffe im Verdauungstrakt gut herausgelöst und aufgenommen werden. Jedoch bringt Würfelfutter kaum kaufähige Struktur in die Ration. Gerade bei hastigen Fressern kann dies zu Verdauungsproblemen führen. Gefürchtet sind insbesondere die gefährlichen Anschoppungskoliken. Die am häufigsten eingesetzte Futterstruktur bei Ergänzungsfutter für Pferde ist die sogenannte Kombistruktur. Kombifutter besteht aus einer Mischung von aufbereitetem Getreide (Flocken, geschrotet oder gequetscht), Würfeln und weiteren Komponenten wie z. B. ganzen Sonnenblumenkernen. Durch das Schroten, Quetschen oder Flockieren werden die Getreidekörner besser verdaulich. In den Würfeln sind alle feinen Rohstoffe wie Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente enthalten. In der Regel wird Kombifutter während der Produktion noch Pflanzenöl zugegeben. Dieses dient dem Pferd als Quelle wertvoller Fettsäuren, sorgt für gute Fressbarkeit und reduziert das Zerbröckeln der heiklen Bestandteile. Mit nur rund 550 g/l ist Kombifutter voluminöser als reines Würfelfutter, was die Pferde in der Regel länger mit der Futteraufnahme beschäftigt. Pferde haben ausserordentlich bewegliche Lippen. Damit können sie Futterteile sortieren. Deshalb kann es vorkommen, dass heikle Fresser einzelne Bestandteile von Kombifutter nur verzögert aufnehmen. Die sogenannten Strukturmüesli enthalten zusätzlich zu Kombifutter Faserträger in kaufähiger Länge. Dabei handelt es sich meistens um Luzerne. Der mineralstoffreichen Leguminose werden besonders verdauungsschonende Eigenschaften nachgesagt. Durch die besondere Futterstruktur wird mit dem Einsatz von Strukturmüesli die Fressdauer und somit die Beschäftigung der Pferde verlängert. Die langen Futterbestandteile sorgen für ein gutes Einspeicheln des Nahrungsbreis und für einen stabilen Magen-pH. Strukturmüesli sind noch voluminöser (ca. 480 g/l). Pro kg Futter bekommt somit das Pferd rund 1,5 mal mehr Futter als mit Pelletfutter. Wie bei Kombifutter kann auch bei Strukturmüesli bei heiklen Fressern selektives Fressverhalten vorkommen. FAZIT Das Verdauungssystem bei Pferden ist anfällig auf Störungen. Durch ein ausreichendes Kauen des Futters wird die Speichelbildung angeregt. Der Speichel wirkt stabilisierend auf den Magen. Hauptanteil der idealen Pferderation ist deshalb qualitativ einwandfreies Raufutter. Dabei steht nicht der Nährstoffgehalt, sondern eine pferdegerechte Futterstruktur im Vordergrund. Dadurch sind die Tiere länger mit der Futteraufnahme beschäftigt und durch die Kautätigkeit stellt sich das Sättigungsgefühl ein. Pferde können ihren Nährstoffbedarf jedoch nicht nur mit Raufutter decken. Die Art und Menge des Ergänzungsfutters hängt von der Raufutterqualität und der Beanspruchung des Pferdes D R . B AR B AR A E I C H E N B E RG E R ab. Die Autorin Dr. Barbara Eichenberger, Dipl. Ing.-Agr. ETH Technischer Dienst HYPONA www.hypona.ch PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 11 ARENA WENN DIE ERSTEN GRÄSER SPRIESSEN Weidepflege in der ersten Jahreshälfte Wer Pferde hält, hat immer etwas zu tun – vor allem, wenn er eine eigene Weide hat, die zu allen Jahreszeiten gepflegt werden will. Was in der ersten Jahreshälfte ansteht, verrät dieser Artikel. JANUAR Wir erinnern uns an das Jahresende. Die Winterweide ist für Pferde eine Wohltat an kurzen Tagen, die schon um ca. 16 Uhr mit der Dunkelheit enden. Im Herbst wurde an die Nachsaat gedacht, danach schonte man die Grasnarbe, indem man immer wieder einen Teil der Weide abgrenzte, damit das Gras in aller Ruhe anwachsen konnte und nicht von Pferdehufen zerstört wurde. Spätestens im Dezember folgen meist die ersten Frosttage, an denen die Weide wieder vollständig freigegeben werden kann. Im neuen Jahr stehen dann gleich erste Arbeiten an. Der Januar ist nämlich genau die richtige Zeit für den Heckenschnitt. Welche Art von Hecke ziert Ihre Weide? Im Sommer werden diese den Pferden erneut den nötigen Schatten spenden. Doch zu jeder Jahreszeit sind sie Wetterschutz vor Regen, Hagel, Schnee, Sonne und mehr. Wer eine Hecke anlegt, tut zudem aktiv etwas für den Umweltschutz, denn darin finden viele Insekten, Vögel und Nager eine Heimat. 12 Für Pferde geeignet sind beispielweise Hecken aus Schlehen, Haselnuss, Holunder, Sanddorn, Himbeere und Brombeere, Weissdorn oder Kornel- und Heckenkirsche. FEBRUAR Der Januar und vor allem der Februar sind die perfekten Monate für die Nachdüngung der Weide, sofern dies nicht schon im vergangenen Sommer oder Herbst passiert ist. Um die geeigneten Düngemittel für die jeweilige Weidegrasmischung herauszufinden, ist eine Bodenanalyse wichtig. Man sollte diese alle drei Jahre durchführen lassen. Aufgrund der Inhaltsstoffe des Bodens kann damit eine Düngeempfehlung gegeben werden, die oft hohe Kosten durch falsche Düngung erspart. Die bekanntesten Düngemittel sind Kalkdünger, organischer Dünger und mineralischer Dünger. Die Bodenprobe sollte spätestens im März vorgenommen werden. März und April sind die geeigneten Monate für die Grunddüngung. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 MÄRZ Während Hecken im Januar bereits beschnitten werden können, ist der März (neben dem Oktober) der richtige Monat, um diese zu pflanzen. Denn im März ist es schon warm genug, sodass die jungen Pflanzen gut anwachsen können. Man pflanzt eine Hecke entweder in einer Reihe oder zwei Reihen. Entschieden werden muss zunächst, ob diese die Weide gesamt einrahmen sollen oder ob man sich auf einzelne Abschnitte beschränkt. Hecken, die als alleinige Einzäunung dienen werden, sollten auf jeden Fall 1,50 Meter hoch sein, die empfohlene Mindestbreite sind 0,6 Meter. Die Hecken müssen so lange für die Pferde unzugänglich bleiben, bis sie sich so weit entwickelt haben, dass sie gross und kräftig sind. Bis dahin sollten sie mit einer Umzäunung den gierigen Pferdezähnen entgehen. Übrigens: Wer im Januar noch nicht dazu kam, kann auch Anfang März die Hecken noch beschneiden. Dies ist aber der letztmögliche Termin, denn kurz darauf beginnt die Brutphase der ersten Vögel. Fotos: Angelika Schmelzer 1 Von März bis Mitte Mai ist der optimale Zeitpunkt für eine Neuansaat der Weidegräser. Die Bodenfeuchtigkeit im Frühjahr beschleunigt das Keimen und Wachstum. Wenn die Gräser ca. 15 Zentimeter Höhe erreicht haben, werden sie erstmals gemäht – allerdings nicht zu kurz. Sind sie erneut auf 15 Zentimeter gewachsen, können Pferde erstmals auf die neue Weide gelassen werden. Vorheriges Fressen der Gräser könnte sich aufs Pferd fatal auswirken, da durch die jungen Pflanzen Koliken verursacht werden. Auch für die Nachsaat ist nun die richtige Zeit. Diese ist nötig, um Lücken zu schliessen und das Wachsen unerwünschter Arten zu verhindern. Bei der Übersaat wird der Samen per Hand in kahle Stellen eingestreut. Bei der Durchsaat werden dagegen spezielle Maschinen genutzt, welche Rillen in den Weideboden ritzen, in welche die Saat eingestreut wird. Walzen schliessen den Boden wieder. Jede Weide sollte im März bis April zudem abgeschleppt werden. Dies kann mit Hilfe einer geeigneten Maschine passieren, eine weitere Möglichkeit ist das Schleppen mit dem eigenen Pferd, sofern dieses am besten an das Wagenziehen gewöhnt oder an der Doppellonge gearbeitet wurde. 2 1 So soll es sein: Zufriedene Pferde auf einer sicheren, gepflegten Weide. 2 Lücken im Boden und Maulwurfshügel müssen vor der Weidesaison eingeebnet werden. 3 Sauerampfer wächst häufig auf Pferdeweiden, ist jedoch ein wenig schmackhaftes Unkraut, welches die ursprüngliche Weidegrassaat ohne Bekämpfung zerstört. APRIL Der April ist die Zeit des Anweidens. Dabei ist behutsames Vorgehen notwendig. Leider wachsen auf unseren Pferdeweiden heute viele Grassorten, die eigentlich eher aus der Rinderwirtschaft stammen und für Pferde nur bedingt geeignet sind. Pferde würden Steppengräser den heute genutzten Kulturgräsern vorziehen. Einst standen Zittergras und Ruchgras auf den Weiden, heute sind diese nahezu verschwunden. Solche Gräser sind selbst sehr genügsam, bevorzugen sogar einen trockenen und ungedüngten Boden. Sie waren mit ihrem geringen Zuckergehalt sowie dem hohen Gehalt an Rohfasern perfekt für Pferde geeignet. Heute steht die Schnellwüchsigkeit im Vordergrund. Man wählt Gräser, die nicht von einem Standort abhängig sind, deren Wachstum mit Dünger noch mehr gefördert wird und die trittresistent sind. Das alles ist häufig auch verständlich, aber Pferde sind nun einmal keine Hochleistungsrinder und können mit jenen Grassorten wenig anfangen. Dennoch findet man jene Gräser fast überall. Bei Pferden muss deshalb im Zuge des Anweidens besonders darauf geachtet werden, dass sie zum einen mit Grünfutter (Obst und Gemüse) bereits ab März vermehrt an das Saftfutter gewöhnt werden. Zum anderen sollte ein Pferd zum Anweiden niemals hungrig auf die Weide gebracht werden. Hat es einen gefüllten Magen, wird es weitaus weniger grasen. Sinnvoll ist zudem die Begrenzung der Weidezeit. Beginnen kann man mit etwa einer halben Stunde, danach wird diese schrittweise heraufgesetzt, immer in Schritten von ca. einer viertel bis einer halben Stunde. Besonders gefährlich ist das sogenannte Fruktan in den Gräsern, eine Zuckerart, die vor allem dann vermehrt produziert wird, wenn es noch Nachtfröste gibt. Fruktan kann sowohl Koliken und Durchfall verursachen, wie auch zu Hufrehe führen. Speziell das so häufig gesäte Weidelgras ist ein Fruktan-Produzent erster Güte. Der Anteil an Weidelgras in der Grasmischung sollte daher so gering wie irgendwie möglich gehalten werden. Empfehlenswerte Gräser sind dagegen das Gemeine Rispengras, das Knaulgras, das Kammgras und Ruchgras oder das Gemeine Straussgras. Es sind die Böden, die leider häufig diktieren, welche Gräser wachsen. Und hier hat eben das Weidelgras häufig die Nase ganz vorn. Sinnvoll ist die Ansaat von Kräutern, um die Weide mit Mineralstoffen und Spurenelementen anzureichern. EmpfehlensPA S S I O N 1 / 2 0 1 5 wert sind trittfeste Kräuter, die am besten zudem unabhängig vom Standort wachsen, wie etwa Schafgarbe, Spitzwegerich oder Wegwarte. Vor dem Anweiden muss die Weide noch einmal gründlich nach Giftpflanzen und Müll abgesucht werden. Zudem ist es nötig, alle Zäune genau zu untersuchen – gibt es beispielsweise abgesplitterte Hölzer oder ist das Band des Elektrozaunes heruntergerissen. Alle potenziellen Gefahrenquellen sollten nun beseitigt sein. MAI Im Mai kehrt Ruhe ein auf der Weide. Die meisten Pferde konnten nun langsam über vier bis sechs Wochen Dauer angeweidet werden. Sie sind nun täglich teilweise 24 Stunden draussen. Und die ersten Fohlen toben bereits auf der Weide. Doch zu bedenken ist, dass das Projekt Weide ein immerwährendes ist: Auch nun muss mindestens einmal die Woche, besser öfter, auf Müll und Giftpflanzen kontrolliert werden. Pferdeäpfel sollte man ebenfalls regelmässig absammeln und dabei nicht nachlässig sein, da es aktiv zur Vermeidung von Krankheiten beiträgt. AL E X A N D R A K O C H 3 Buchtipps: Der Weideratgeber Birgit van Damsen, Cadmos Verlag, Brunsbek 2003 Orientierungshilfen Reitanlagen- & Stallbau Gerlinde Hoffmann, FN Verlag, Warendorf 2009 Pferdehaltung artgerecht und gesund Ulrike Amler, Kosmos Verlag, Stuttgart 2013 13 ARENA WEIDEZÄUNE WORAUF IST ZU ACHTEN? Dass im Frühjahr die alten Weidezäune ausgebessert und nach Schäden untersucht werden sollten, ist den meisten Pferdebesitzern klar. Doch was, wenn ein neuer Weidezaun nötig ist? 1 SICHERHEIT HAT OBERSTE PRIORITÄT Auch wenn viele Pferdebesitzer zunächst einmal den Preis im Blick haben, sollte der erste Gedanke immer an die Sicherheit der Tiere sein. Ausgebrochene Pferde haben schon schlimme Unfälle verursacht, wenn sie auf Strassen liefen. Tiere kamen zu Schaden, Menschen wurden verletzt. Immer wieder entdeckt man leider auch noch Stacheldrähte an manchen Pferdeweiden. Diese sind längst verboten – aus gutem Grund! Während dies wohl jedem Pferdefreund klar ist, gibt es jedoch immer wieder kleinere Sicherheitsmängel wie lose Planken oder heruntergetretene Bänder, die zur Gefahrenquelle werden können. Vor dem Zaunbau sollte übrigens jeder Reiter und Pferdebesitzer daran denken, beim zuständigen Bauamt nachzufragen, ob der Weidebau generell erlaubt ist und wie die Umzäunung gesetzeskonform gestaltet werden kann. Damit Zäune stabil sind, sind stabile Zaunpfähle – bei festen und Bänder-Zäunen – gleichermassen wichtig. Sie sollten eine Länge von 1,80 bis 2,30 Metern haben, damit diese sorgfältig zu einem Drittel 14 Länge sicher eingegraben werden können. Besonders sorgfältig müssen die Pfähle am Tor eingegraben werden: Mindestens 70 Zentimeter, da sie am meisten beansprucht werden. Der Abstand zwischen den Pfosten sollte maximal vier Meter betragen. Ein Durchmesser der Pfosten von zwölf Zentimeter ist ebenfalls angebracht. FESTE ZÄUNE Ein grosses Plus bei festen Zäunen stellt ihre Langlebigkeit dar. Auch die Stabilität ist nicht zu unterschätzen. Einen Zaun aus Holz, Metall oder auch modernen Kunststoffen nehmen die Pferde als Hindernis wahr und versuchen normalerweise nicht, auszubrechen. In Sachen Langlebigkeit haben mittlerweile bestimmte Kunststoffe gegenüber Holz die Nase vorn. Beim Holz hängt die Haltbarkeit immer unmittelbar mit der Qualität zusammen. Kunststoffe sind deutlich pflegeleichter, aber sehr teuer in der Anschaffung. Dies muss jeder Reiter abwägen, ob der Kunststoffzaun in der jeweiligen Situation des Pferdes nötig ist. Eine feste Einzäunung ist sinnvoll bei Hengsten, Stuten mit Fohlen und Jungpferden. Trifft dies auf die eigene Pferdeherde nicht zu, sollte man einfach bewusst abwägen. Wer eine Strasse in der Nähe hat, welche viel befahren ist, investiert sinnvoll in einen Holz- oder Kunststoffzaun. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 4 1 Negativbeispiel Stacheldraht – ihn sollte man auf gar keinen Fall als Zaun verwenden! 2 So sollte keine Weide aussehen, heruntergekommenes Gurtband und Stacheldraht sind unbedingt zu vermeiden! 3 Eine regelmässige Kontrolle der Zäune ist nötig, beim dünnen Elektro- oder Drahtzaun ebenso wie bei Holzplanken. 4 Bei Rangeleien kann auch schon mal der Zaun in Mitleidenschaft gezogen werden. Am besten sind darum stabile Holz- oder Kunststoffzäune. Für feste Weidezäune wird eine Höhe von 1,30 bis 1,50 Meter empfohlen. Die oberste Querstange sollte auf jeden Fall auf Widerristhöhe des Pferdes minus zehn Prozent angebracht werden. LITZEN UND BÄNDER Beliebt, günstig, aber nicht ganz so sicher sind Zäune, die aus Gurtband, Litzen oder Seilen gefertigt werden. Auch Gummibänder sind nach wie vor eine gute und be- Fotos: Angelika Schmelzer D ie Auswahl an Zäunen scheint schliesslich fast überdimensional gross. Welches ist die richtige Lösung für die eigene Weide? 2 3 sonders preisgünstige Lösung. Solche Zäune sollten unter Strom stehen, damit sie als Begrenzung wahrgenommen werden. Besonders beim Übergang zum Weidetor muss darauf geachtet werden, dass der Stromfluss immer läuft. Die beste Lösung sind sicherlich hochwertige Elektrolitzen, die einen recht sicheren Stromfluss garantieren. Allerdings kann durch Wind und Wetter (Schnee, Regen, Nässe) in diesen ebenso eingegriffen werden, wie durch starken Bewuchs und Rost. Solche Bänder werden aus Kunststoff gewebt und haben Edelstahldrähte eingeflochten. Mit Isolatoren werden sie an den Zaunpfosten befestigt. Diese sind übrigens meist aus Harthölzern wie Eiche oder aus Metall gefertigt. Besonders bei den Bandzäunen ist es wichtig, bei den Pfosten auf höchste Qualität zu achten, da sie vermutlich mehr strapaziert werden als Holz- und Metallzäune. Wichtig sind Erdungsstäbe (meist drei bei einem normal langen Zaun), welche den Strom bei Entladung abführen. Ob der Strom ordnungsgemäss fliesst, kann man heute mit einem einfachen Messgerät herausfinden. 2000 bis 3000 Volt sind übrigens die empfohlene Mindestspannung. Band- oder Seilzäune müssen mindestens 1,40 Meter bei Grosspferden und 1,20 Meter bei Ponys hoch sein. Zwei weitere Bänder in den Höhen 0,95 Meter / 0,75 Meter bzw. 0,50 Meter / 0,40 Meter sind notwendig. DAS WEIDETOR Egal, für welche Form von Weidezaun man sich entscheidet, das Weidetor sollte stets stabil und gut verankert sein. Es muss schliesslich den mechanischen Bewegungen tagtäglich trotzen. Neben einer einfachen Bedienbarkeit ist für uns Menschen besonders wichtig, dass das Tor nicht zu eng ist. Mindestens drei Meter werden empfohlen, da es sonst zu Verletzungen beim Reiter viel leichter kommen kann, sollte das Pferd in Panik geraten und ihn abdrängen. Auch Maschinen kommen so gut auf die Weide, beispielsweise zum Abschleppen oder Düngen. Sinnvoll kann auch eine Schleuse vor dem Weidetor sein, um Pferde von der Herde abzusondern. Dies ist vor allem in grösseren Ställen mit dementsprechend vielen Pferden eine gute Möglichkeit, diese zu trennen. Am Ende sollte jedem Pferdebesitzer klar sein: Eine absolut sichere Einzäunung gibt es zwar nicht, aber mit einer entsprechend guten Auswahl beim Kauf und durch intensive Pflege kann ein Zaun sehr langlebig seinen Dienst tun. AL E X A N D R A K O C H Anzeige Hufbeschlag Sportbeschläge Huforthopädie Barhufpflege [email protected] www.ladyfarrier.ch Tel.: 076 450 42 62 - RUHE und GEDULD für Ihr Pferd - ZEIT, die optimale Lösung zu finden das ist MEIN Versprechen Besuchen Sie auch : www.farrierranch.ch PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 15 MEDIZIN Diese heimtückische Krankheit ist bei weitem noch nicht vollständig erforscht und nach wie vor geistern viele Mythen und Märchen in den Köpfen verängstigter Pferdebesitzer umher. Denn Hufrehe ist wohl eine der häufigsten Todesursachen bei Pferden und diese «Zivilisationskrankheit» nimmt leider noch stetig zu. D ie Ursachen für Hufrehe (Fachbegriff: Laminitis) sind vielfältig und lassen sich in Stoffwechselerkrankungen, Vergiftungen oder mechanische Auslöser gliedern. All diese Ursachen bewirken jedoch ein und dasselbe, nämlich eine Durchblutungsstörung im Bereich der Huflederhaut. Die Huflederhaut kann man sich wie einen Klettverschluss vorstellen, welcher Knochen und 16 Hornschuh aneinander fixiert und wie ein Aufhängeapparat des Hufes funktioniert. Von einer Eiweissvergiftung als klassischer Hufrehe-Auslöser spricht man heute nicht mehr, da nicht das Eiweiss, sondern bestimmte Kohlenhydrate (Zucker, Stärke und Fruktan) als Auslöser gelten. Und genau aus diesem Grund ist eine falsche Fütterung die häufigste Ursache für Hufrehe. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 ACHTUNG BEI KLEINEN DICKERCHEN Cornelia Senti ist neutrale Futterberaterin und momentan in der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin. Die 28-jährige Pferdehalterin erläutert, was in Sachen Vorsorge möglich ist. Prävention ist das wichtigste, denn eine bedarfsgerechte Fütterung und regelmässige Bewegung können eine Hufrehe vermeiden. Pferde, die vorbelastet sind (zu dick oder an Stoffwechselkrankheiten leidend) haben ein erhöhtes Risiko. Es gibt bereits Studien über die erhöhte Rehe-Gefahr anhand des Kammfettes. Je mehr Kammfett, desto höher das Risiko an einer Hufrehe zu erkranken. Es gibt eine BCS-Tabelle (Body Condition Score) für das beurteilen des Fütterungszustandes des Pferdes. Die Tabelle gibt dem Pferdebesitzer die Möglichkeit, neutral darüber zu Urteilen, ob ein Pferd zu dick oder zu dünn ist. Wie stellt sich der Futterplan eines Rehe-gefährdeten Pferdes zusammen? Rations-Zusammenstellungen sollten mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Eine Futterration für ein Pferd mit Hufrehe stellt sich vorwiegend aus einer Grundabdeckung mit Heu und einem Mineralfutter zusammen. Falls der Bedarf an Energie mit Heu nicht gedeckt werden kann, kann 2 man getreidefreies Futter zugeben. Bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen sollte man wenn möglich auf Kraftfutter verzichten. Falls dies nicht möglich ist, gibt es heute getreidefreie und zuckerarme Alternativen. Silage wie auch Heulage können bei unsachgemässer Herstellung oder Lagerung Auslöser für eine Hufrehe sein. Silage, die für Kühe gedacht ist, wie zum Beispiel die Maissilage, darf einem Pferd nicht verfüttert werden. 1 1 Die Futter-Basis für Hufrehe-Pferde ist Heu und Stroh. 2 Cornelia Senti ist neutrale Futter-Beraterin und Tierheilpraktikerin. 3 Eine falsche Fütterung ist die häufigste Ursache für Hufrehe. 3 Fotos: Karin Rohrer, Nicole Woweries, Cornelia Senti, Christoph Koch, Reto Zürcher, Pirmin Haas, privat. FÜTTERUNG DER BEANSPRUCHUNG ANPASSEN Das Wichtigste in der Pferdefütterung ist, dass man sich bewusst ist, was der Bedarf eines Pferdes ist. Dass was wir als Pferdebesitzer als Arbeit ansehen, ist für Pferde vielfach keine Arbeit und das Zufüttern von Kraftfutter ist bei den meisten Pferden unnötig. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass es Pferde gibt, die eine Zufütterung brauchen. Daher ist das Verallgemeinern in der Pferdefütterung sehr schwierig. Wer ein Pferd möchte, das lange gesund ist, sollte sich, bevor Probleme entstehen, Gedanken darüber machen, was er seinem Pferd füttert. Bezüglich der Fütterung von Leckerlis gibt Cornelia Senti folgendes zu bedenken: «Diese sind nicht im Allgemeinen schlecht. Im Gegensatz zu früher sind die Zuckergehalte in Form von Melasse, Apfeltrester oder Dextrose sehr moderat. Und auch bei den Leckerlis gibt es entsprechende Alternativen.» Stoffwechselerkrankungen sind ernstzunehmende Krankheiten und Therapiemassnahmen, dazu 2 1 Regelmässige Bewegung des Pferdes ist eine Massnahme zur Verhinderung einer fütterungsbedingten Hufrehe-Erkrankung. 2 Qualitatives Heu sollte das Hauptfuttermittel für Pferde darstellen. gehört auch die Fütterung, welche mit dem Tierarzt abgesprochen werden sollten. Die Zusammenarbeit der Therapeuten ist sehr wichtig und erleichtert beiden Seiten die Arbeit. 1 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 17 MEDIZIN FRAGESTUNDE BEIM FACHMANN Christoph Koch ist Tierarzt und stv. Leiter des ISME (Schweiz. Institut für Pferdemedizin) in Bern. Er hat den jährlichen Kongress der Amerikanischen Pferdechirurgen besucht, bei welchem Laminitis ein Fokus-Thema war. Für PASSION hat sich Dr. Koch mit spezifischen Fragen zu Hufrehe eingehend befasst: 1 1 An einem frostigen und dazu sonnigen Morgen ist die Fruchtzuckerkonzentration am höchsten. 2 Einer der Hauptauslöser von Hufrehe ist Fruktan. Gras speichert Fruktan im Stängel, als Energie, welche es zum Wachsen benötigt. 1 2 VORSICHT BEIM WEIDEGANG «Beim Weidegang sollte darauf geachtet werden, dass dieser kontrolliert passiert. Regelmässige Pflege der Weide ist sehr wichtig», betont Cornelia Senti. Nicht zu unterschätzen sind gefrorene oder zu stark abgefressene Weiden. «Gefrorenes oder gestresstes Gras entwickelt sehr viel Fruktan. Dadurch nehmen die Pferde auf wenig Grasmenge sehr viel Fruktan zu sich. Der Frost alleine ist nicht das Prob18 lem, die Problematik entsteht durch die Kombination Bodenfrost und Sonnenschein. Daher sollte man Pferde mit Hufrehe oder anderen Stoffwechselerkrankungen bei Bodenfrost mit Sonnenschein nicht auf die Weide lassen», ergänzt Cornelia Senti. Gemäss der Futterberaterin gibt es noch weitere Dinge, die der Pferdehalter bezüglich Weidegang beachten sollte: Eine optimale Grasweide sollte mittellanges Gras haben und nach dem Abfressen Zeit zum erholen haben. Es sollte regelmässig gepflegt und gedüngt/nachgesät werden. Eine ideale Grasmischung gibt es nicht, da der Bedarf an Kalorien auch bei den Pferden unterschiedlich ist. Laktierende Stuten brauchen mehr Energie, als ein Pferd das keine bis wenig Arbeit verrichtet. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Woran erkenne ich, ob mein Pferd einen akuten Hufrehe-Schub hat ? Die klassischen Rehe-Anzeichen, welche dem Pferdehalter auffallen, sind in erster Linie der klamme Gang und Wendeschmerz, betont auf hartem Boden. Wendeschmerz ist dadurch gekennzeichnet, dass das Pferd versucht, die auf der Wendung aussen positionierte Gliedmasse möglichst rasch nach vorne zu führen, in dem Moment, wo die innenliegende Gliedmasse belastet wird. Sollte der Pferdehalter einen Verdacht schöpfen, kann man nach weiteren Anzeichen suchen, wie beispielsweise vermehrte Wärme der Hufe, vermehrte Pulsation der Digitalarterien oder ein unterschiedliches Gangbild auf hartem (ggf. mit Kieselsteinen) und weichem Boden. Ausserdem versuchen die Pferde, ihr Gewicht auf die weniger schmerzhaften Gliedmassen zu verlagern, meist schieben sie den Körperschwerpunkt mehr nach hinten und das Gewicht auf die Hinterbeine. Gibt es verschiedene Stadien von Hufrehe-Erkrankungen und wie äussern sich diese? Grundsätzlich beginnt eine HufreheErkrankung und jeder weitere Hufreheschub mit einem sogenannten «subklinischen» Vorläuferstadium. In dieser Phase, bei der man noch keine klinischen Symptome wahrnehmen kann, sind aber die oft 2 bereits sehr dramatischen und weitreichenden pathologischen Abläufe bereits im vollen Gang. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt, also während der «Ruhe vor dem Sturm», das Geschehen zuverlässig und rechtzeitig erkennen würden, könnten wir mit aggressiver Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten, ggf. auch dem Kühlen der Hufe oder speziellen Beschlägen/Schuhen (die den Zug der tiefen Beugesehne reduzieren) vielen Pferden besser helfen. Das akute Rehestadium ist durch die ausgesprochen typische klinische Symptomatik gekennzeichnet. Von einer chronischen Hufrehe sprechen wir dann, sobald sich die Position des Hufbeins innerhalb des Hornschuhs so verändert hat, dass es radiologisch erfassbar ist. Diese Abgrenzung macht insofern Sinn, da man von diesem Moment an sagen kann, dass irreversible Veränderungen stattgefunden haben, die den Patienten Zeit seines Lebens für Rehe anfälliger machen und denen wir folglich bezüglich Haltung Rechnung zu tragen haben. Allerdings befinden sich viele Pferde noch immer in einem akuten Rehestadium, wenn 1 Christoph Koch ist Tierarzt und stv. Leiter des ISME (Schweiz. Institut für Pferdemedizin) in Bern. 2 Gut erkennbar sind hier die überaus langen Tragwände nach zwei Monaten Barhuf. 3 Der Tragrand wurde durch den Hufschmied gekürzt. 4 Die Zehenwand wurde komplett gekürzt, um diese Partie des Hufes zu entlasten. Läuft ein Pferd mit Hufrehe über die ohnehin sich lösende Zehenwand, verursacht dies dem Tier zusätzliche Schmerzen. 5 Im Detail gut erkennbar; die gestreckte, deformierte Weisse Linie mit 25 mm. Bei einem gesunden Huf beträgt die Breite im Schnitt 3 mm. 6 Das sehr schnelle Hornwachstum ist typisch, da sich der Huf selber heilen will. 7 Derselbe Huf wie in Foto 6, hier nun fertig ausgeschnitten. 3 4 5 diese «chronischen» Veränderungen bemerkt werden. Kann eine Hufrehe auch durch andere Krankheiten oder gar Medikamente ausgelöst werden ? Sehr wohl, denn gerade Infektions- und Entzündungserkrankungen, bei welchen grosse, stark durchblutete Organoberflächen betroffen sind, zählen zu den am meisten gefürchteten Auslösern von Hufrehe. Als bekannte Beispiele sind hier Darmentzündung, Lungenentzündung mit Beteiligung des Brustfells (Pleuritis) und Gebärmutterentzündung zu nennen. Sehr schmerzhafte Erkrankungen einer Gliedmasse können nicht selten Hufrehe auf der kontralateralen Gliedmasse auslösen. Insbesondere bei Behandlungen von Gelenken mit Medikamenten versuchen wir, die Risiken so gut wie möglich zu erkennen und halten uns an empfohlene Maximaldosierungen. Auch hier sind die Zusammenhänge noch nicht ganz geklärt. Unter welchen Umständen kann eine Belastungsrehe auftreten? Heutzutage sehen wir bei gesunden Pferden im Gebrauch Belastungsrehen nur noch selten, da unsere Pferde nicht mehr im gleichen Masse belastet werden wie anno dazumal. Dennoch ist die Belastungsrehe für uns Veterinäre gefürchtet, insbesondere wenn wir Patienten behandeln, PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 6 7 welche eine Gliedmasse kaum noch belasten können. Klassische Beispiele hierfür sind Frakturpatienten oder Pferde mit septischen Knocheninfektionen bei länger verpassten Hufabszessen. Der springende Punkt hier ist, dass nicht die ursprünglich betroffenen Gliedmasse, sondern der Huf des gegenüberstehenden Beines an Rehe erkrankt. Der Zeitpunkt, zu welchem sich eine Belastungsrehe äussern kann, kann tückischerweise erst um Tage oder Wochen nach der kompletten Entlastung der ursprünglich betroffenen Gliedmasse sein. > 19 MEDIZIN Gibt es spezielle Pferde-Rassen oder Pferde-Typen, die prädestiniert sind für Hufrehe? Ja, der Zusammenhang ist meist dort am auffälligsten, wenn wir es mit sehr «ringfuttrigen» Equiden zu tun haben. Zu nennen sind hier insbesondere Rassen wie PRE’s, Araber, Freiberger und Ponyrassen, die auch häufig mit EMS (equinem metabolischem Syndrom) diagnostiziert werden. EMS ist wohl auch die plausibelste Erklärung dafür, warum diese Pferde häufiger an Rehe leiden. Auf was gilt es speziell zu achten bei einem EMS-kranken Pferd und wie ist der Zusammenhang mit Hufrehe? Wenn es sich um ein Pferd mit EMS handelt, muss man neben der möglichst energiearmen Fütterung wohl auch auf genügend und vor allem regelmässige Bewegung achten. Täglich mindestens 20 Minuten, mindestens zwei bis drei mal eine Stunde in der Woche. Der Zusammenhang zwischen EMS (und auch Cushing) zur Hufrehe ist noch nicht restlos geklärt. Man geht davon aus, dass sich der Zusam- menhang am ehesten durch eine «InsulinResistenz» erklärt. Mit Insulin selbst kann man bei Pferden Hufrehe auslösen. Bei Cushing geht dieser metabolische Zustand der «Insulin-Resistenz» unter anderem auf einen erhöhten Kortisolpiegel zurück. Viele Cushingpatienten leiden an Hufrehe und das ist häufig der Grund, weshalb ein Tierarzt überhaupt angerufen wird und neben der Hufrehe dann auch das Cushing diagnostiziert. Stimmt es, dass auch Vergiftungen, z. B. durch Jakobs-Kreuzkraut zu Hufrehe führen können? Ja. Bei verschiedenen, meist schweren Vergiftungen, kann Hufrehe als Komplikation auch auftreten. Die Hufrehe an sich, steht bei diesen Vergiftungen jedoch meist nicht primär im Vordergrund. Ein weiterer Punkt ist ein Zuviel an Stärke, Zucker und Fruktan. Pferde und Ponys, die sich unbeobachtet an Futter- und Leckerli-Säcken vergnügen, leiden sehr häufig als Komplikation nach 1–2 Tagen an einem akuten Hufreheschub. AUS DER SICHT EINER HUFORTHOPÄDIN 1 Ziel des Verbandes ist, dass der Tragrand nicht mehr den Boden berührt. So werden Strahl und Sohle dick ausgepolstert, damit der Hufbeinträger entlastet wird. 2 Blutegel können als Unterstützung in den verschiedensten Bereichen eingesetzt werden. Entstauend und damit schmerzlindernd wirken die Egel bei Hufrehe. 3 Nicole Woweries aus Zufikon ist Huforthopädin. 4 Wird ein Polsterverband angelegt, kann die mechanische Belastung des Hufbeinträgers möglichst klein gehalten werden. OHNE HUF KEIN PFERD 1 Die regelmässige Hufpflege durch einen sachkompetenten Schmied oder Hufpfleger ist sicher eine der wichtigsten Massnahmen, um Hufrehe vorzubeugen. Ein sachverständiger Schmied wird mit der Wahl des geeigneten Beschlages in jedem Fall dazu beitragen, die mechanische Belastung im Bereich der Lederhaut und der Hornlamellen so gering wie möglich zu halten. Neben dem regelmässigen Zurückschneiden der Zehe, gehören das Anbringen einer Zehenrichtung und allenfalls das Einbringen einer Ledersohle zu den wichtigsten Mitteln im Repertoire des klassischen Hufbeschlags, um diese Ziele zu erreichen. Wenn eine Hufbeinrotation oder Absenkung (im Sinne einer chronischen Hufrehe) bereits stattgefunden hat, existieren verschiedene Spezialbeschläge, um Regio20 Beim gesunden wie beim an Hufrehe erkrankten Pferd ist eine regelmässig Huf-Pflege- und Bearbeitung wichtig. nen wie den Sohlenkörper und den Lamellenbereich zu entlasten. Meist werden dadurch im Gegenzug die hinteren Hufanteile und der Strahl vermehrt als Tragfläche herangezogen. Ähnliche Effekte, aber deutlich abgeschwächt, können durch ein spezielles Zuschneiden erreicht werden, falls Besitzer der Überzeugung sind, dass ihr Pferd «Barhuf» bleiben sollte. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 2 3 4 Liegt eine akute Hufrehe vor, können einige Sofortmassnahmen ergriffen werden, bis der Huforthopäde eintrifft. «Ich empfehle die Verabreichung von Arnika, Belladonna oder Schüssler Salz, damit die Entzündung gehemmt wird. Um das Blut zu verdünnen, sind Aspirin oder Gingko-Blätter dienlich. Um die warmen/heissen Hufe zu kühlen, können kalte Hufbäder helfen. Weide, Kraftfutter und Bewegung sofort einstellen und die Boxe dick einstreuen, damit der Hufbeinträger entlastet wird», erklärt Huforthopädin Nicole Woweries. Nebst der orthopädischen Hufbearbeitung bietet sie Blutegeltherapie an, welche entstauend und damit schmerzlindernd wirkt. Zur Prävention bei Barhuf-Pferden rät sie, beim Ausreiten Hufschuhe zu montieren, falls das Pferd fühlig läuft oder die Belastung noch nicht gewohnt ist, da sonst eine Belastungsrehe entstehen könnte. «Beim Umstellen auf Barhuf muss davor die Stallsituation immer genau begutachtet werden, eventuell ein rangniedriges Pferd für die erste Zeit aus der Gruppe nehmen, denn auch hier kann es zu einer Belastungsrehe führen», ergänzt Nicole Woweries. Ihr fällt auf, dass die Barhuf-Pferdebesitzer immer mehr auf korrekte Ernährung bei ihren Pferden und Ponys achten und damit einen wertvollen Beitrag an die Prävention leisten. Sie erinnert sich an ein Pferd, welches nach einer Kolik-Operation an allen vier Hufen Rehe-Symptome zeigte. «Die erste Behandlung wurde in der Klinik vorgenommen, mit Kühlen und einem Hufverband. Die Pferdebesitzerin wollte keinen Korrekturbeschlag und so wurde als erste Massnahme dem Pferd das Stehen erleichtert mit einem speziellen Hufreheverband», erzählt die Huforthopädin. Dieser Verband musste regelmässig aufgepolstert oder gewechselt werden. Wichtig war auch, die Wärme vom Huf und den Beinen zu kontrollieren, die Pulswerte zu messen und auf eventuell entstehende Fäulnis zu achten. «In regelmässigen Abständen wurde eine huforthopädische Korrektur durchgeführt, damit der Hufbeinträger entlastet wird und nach ca. zwei Monaten wurde die Polsterung langsam reduziert, bis man sicher war, dass das Pferd auch ohne Verband keine Schmerzen mehr hatte.» Dieses Pferd hatte Glück im Unglück und wurde nach ungefähr einem Jahr Schonung wieder langsam aufgebaut. Heute kann es wieder normal geritten werden und erfreut sich bester Gesundheit. AUS DER SICHT EINES HUFPFLEGERS min Haas eine weitere bei: «Wird eine regelmässige und professionelle Hufpflege komplett vernachlässigt, kann durch die über Jahre entstandene, ungünstig veränderte Hufstatik eine Rehe entstehen. Fehlbelastungen im Huf, welche durch unkorrekte Hufbehandlung entstanden sind, können zu einer traumatischen Hufrehe ausarten, wenn noch eine Überbelastung auf hartem oder unebenen Boden hinzukommt.» Wie erkennt man eine Rehe-Erkrankung am Huf ? Die weisse Linie ist erweitert und die Sohle wölbt sich vor. Die unteren zwei Drittel des Hufes können stark nach vorne-aussen gebogen sein und deutlich sichtbar sind die Ringe an der Hufaussenseite. «Nicht selten treten nach einem Reheschub Hufgeschwüre auf, da der Körper die kranke und abgestorbene Lederhaut abstösst», erklärt der Hufpfleger GdHK. Pirmin Haas ist Hufpfleger GdHK und kennt die Probleme der Besitzer von Hufrehe-Pferden. «Nicht selten erhalten diese von ihrem Hufpfleger/Hufschmied und Tierarzt komplett verschiedene Ratschläge, da die Ursache nicht immer klar ist», weiss Pirmin Haas. Für die Pferdebesitzer ist es kein schöner Anblick, wenn ihr Pferd sich überhaupt nicht mehr bewegen mag oder sich sogar vor Schmerzen hinlegt. Um den Zehenbereich der Huf zu entlasten, werden die Hinterbeine möglichst weit unter den Pferdebauch gestellt. Als kühlenden Umschlag empfiehlt Pirmin Haas Lehmpackungen oder schlichtweg feuchte Erde. Auch die Boxeneinstreu sollte dem Patienten angepasst werden und entsprechend weich sein, zum Beispiel in Form von Spänen, Sand oder Torf. Zu den vorgängig angesprochenen Ursachen fügt Pir- 2 1 Dieses Kleinpferd hatte über Jahre chronische Hufrehe mit Abszessen und Wundwasser. Durch den Eiweiss-Überschuss betrug der Huf-Wachstum in die Höhe fast 1,5 cm in zwei Wochen. 2 Hier ist die Ringbildung deutlich zu sehen, Monate nach dem Ausbruch der Erkrankung. Die Zehenwand wächst kaum noch, weil die Zotten der Lederhaut fast nicht mehr durchblutet sind. Die Durchblutung im Trachtenbereich ist noch erhalten und dadurch wachsen die Trachtenwände ungehindert weiter. 1 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 21 MEDIZIN EIN UNTYPISCHER HUFREHE-FALL Eine ganz spezielle Geschichte kann Ruth Heiniger über ihren 1993 geborenen Vollblutaraber Maheela, genannt Mali erzählen. Die schlanke und gut trainierte Stute entsprach überhaupt nicht dem «typischen Hufrehe-Kandidaten» und erkrankte dennoch daran. Für die PASSION-Leser erzählt die Pferdebesitzerin ihre Erfahrungen mit der tückischen Krankheit: Im Juni 2010 veränderte sich Mali zusehends, fing an, sich bei der Arbeit zu verweigern oder «auszurasten», schlug vermehrt mit dem Schweif und wirkte leidend, ohne jedoch lahm zu gehen. Wir nahmen ein Schmerzgesicht war, konnten jedoch keinen Grund ausmachen. Kleine Verhaltensauffälligkeiten wie das Verweigern von kleinen Sprüngen oder Seitwärtstreten über Stangen taten wir als etwas «Alterssturheit» ab. Im Nachhinein hätten wir diese Zeichen besser deuten müssen und die Prognose wäre bei einer früheren Diagnose sicher besser gewesen. Nach ein paar Wochen lahmte die Stute plötzlich vorne rechts während dem Fahren. An der Fessel war eine blutende Wunde zu erkennen und die Lahmheit wurde immer wie stärker. Der Tierarzt deutete die Lahmheit als Folge der Fesselverletzung und nahm Mali zur weiteren Untersuchung die Hufeisen ab, worauf die Stute kaum mehr laufen konnte. Niemand zog zu diesem Zeitpunkt eine Hufrehe auch nur in Erwägung. In der Pferdeklinik brachte die Röntgenuntersuchung die definitive Diagnose ans Licht, ein unglaublicher Schock für uns Besitzer. Das linke Hufbein war 1,5 Grad rotiert und das rechte Hufbein 8,5 Grad. Als Ursache wurde vermutet, dass Malis Hufrehe sehr wahrscheinlich durch die vielen Zeckenbisse im Frühling und den damit verbundenen, oft schlecht ertragenen Behandlungen (auch mit Cortison und Antibiotika) zusammenhing. Kühlen mit Wasser, Kühlbandagen (eine Art Stulpe namens ZAMAR, die an einer Maschine angeschlossen war und kühlte) und Hufverbände verschafften Mali Linderung der Hufrehe-Schmerzen und auch eine homöopathische Entgiftung verbesserte ihren Zustand deutlich. Auffallend war zu diesem Zeitpunkt das für Mali ungewöhnlich struppige Fellkleid, was jedoch wieder änderte. Ein Rehe-Beschlag wurde vorgenommen und Spaziergänge an der Hand konnten ausgedehnt werden. 22 Die Bewegung wurde jedoch nur schrittweise und ganz moderat gesteigert, je nach Tagesform der Stute und ob die Vorderhufe nicht erwärmt waren. Wir haben die schuldmedizinische Behandlung mit einer homöopathischen kombiniert, was gute Resultate brachte. Ab Januar 2011 konnte Mali wieder geritten werden und auch Fahren auf weichem Boden war wieder möglich. Ihr Gesundheitszustand blieb schien auch nicht mehr kämpfen zu wollen und hatte sichtlich Schmerzen. Ein erneutes Röntgen bestätigte den schlechten Zustand und die Stute wurde mitte November 2012 euthanasiert, da keine verantwortbaren Behandlungsmöglichkeiten mehr in Frage kamen. 1 2 stabil und die Stute zeigte sich fit und voller Tatendrang. Wir konnten die Zeit mit ihr in vollen Zügen geniessen. Dann im August 2012 der erste Rückfall, Mali lahmte wieder stark. Obwohl Mali überhaupt nicht einem Cushing-Pferd entsprach mit ihrer schlanken Statur und glattem Fell, wurde ein Test durchgeführt, welcher positiv ausfiel. Mali wurde mit Pergolid behandelt und es ging ihr zusehends wieder besser. Aber schon im Oktober kam der zweite Schub, von dem sie sich nur schwer erholte und nicht mehr «ganz die Alte» wurde. Mali 1 Am 23. August 2012 beim ersten Rückfall zeigte auch der linke Vorderhuf eine sehr starke Rotation auf. Das Hufeisen wurde bereits entfernt. 2 Am 5. Juli 2010 bei der Erstdiagnose war der Huf vorne rechts mit einer Rotation von 8,5 Grad stark betroffen. 3 Ruth Heiniger nahm mit ihrer VollblutaraberStute Mali erfolgreich an Gymkhanas und Bodenarbeitsprüfungen teil und auch als Fahrpferd wurde Mali eingesetzt. 3 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 1 Auch Hufschmied Tom Haas kennt positiv wie negativ verlaufene Hufrehe-Fälle. «Wir hatten ein Pferd, welches schon ziemlich alt war und mit einem Hufrehe-Beschlag mit Steg recht gut lief. Der Besitzer hat sich vorzüglich mit Fütterung und Haltung auseinandergesetzt und trotzdem trat nach einiger Zeit wieder ein heftiger Schub auf. Mit ‹hochstellen› und Gips in der akuten Phase konnte ihm geholfen werden, aber die Prognosen sind ziemlich wackelig», erzählt der Schmied aus seinen Erfahrungen. Er arbeitet mit konventionellen Beschlägen, ist aber auch mit der Barhuftechnik vertraut. Für ihn ist klar, dass bei einer akuten Rehe sofort der Tierarzt gerufen werden soll und wenn Röntgenbilder vorhanden sind, erleichtert ihm dies die Arbeit, wenn er anhand des Winkels sieht, wie viel gemacht werden darf in Sachen Hufbearbeitung. «Es gibt kein Pa- tent-Rezept oder 08/15-Anleitung für diese Arbeit und es braucht etwas Gefühl dazu», betont Tom Haas. Als Prophylaxe empfiehlt Tom Haas richtiges und langes Kühlen der Pferdebeine nach der Arbeit. Auch bei akuter oder chronischer Hufrehe sei dauerkaltes, fliessendes Wasser das Beste überhaupt, ob in Form eines Hydro-Spas für Pferde oder ein Hufbad in einem Fluss, wenn dies möglich ist. Gibt es Hufformen, die ein erhöhtes Risiko für Hufrehe darstellen oder kann bei einer Fehlstellung eine Belastungsrehe entstehen? «Generell kann jede Hufform an Hufrehe erkranken. Was mir aufgefallen ist, dass viele Flachhufe an Hufrehe erkranken. Dies ist jedoch keine erwiesene Theorie. Eine Belastungsrehe kann durch Fehlstellung entstehen, wie zum Beispiel bei einem Bockhuf. Hier sind die Trachten zu hoch, was einen grösseren Druck im Zehenbereich verursacht.» Wenn eine bestehende Hufrehe vorhanden ist und diese bis anhin nicht erkannt wurde, kann Fühligkeit nach einem neuen Beschlag ein Symptom sein. Bei einer akuten Hufrehe werden die Trachten erhöht, somit kann die Tiefe-Beugesehne, welche am Hufbein angebracht 2 3 AUS DER SICHT EINES HUFSCHMIEDES PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 1 Laterale (seitliche) Röntgenaufnahmen der Zehe der Vordergliedmasse: Die dorsale (vordere) Hufwand ist mit röntgenopaquen Marker gekennzeichnet. Des Weiteren ist der Abstand zwischen der Hufwand und dem Hufbein gemessen. Diese Distanz sollte im Idealfall an allen Messpunkten eines Hufes identisch sein. Im Fall einer Hufrehe kommt es zur Rotation des Hufbeins, die Distanz zwischen Hufbeinspitze und Hufwand (untere Messlinie) ist grösser als die zwischen dem Strecksehnenansatz am Hufbein und der Hufwand (obere Messlinie). 2 Tom Haas ist gelernter Hufschmied und hat die Hufschmied-Rekrutenschule absolviert. 3 Eine Röntgenaufnahme des Hufes erleichtert dem Hufschmied seine Arbeit bei der Behandlung eines Hufrehe-Pferdes. ist, entlastet werden. Bei einer chronischen Hufrehe werden die Trachten bald möglichst normal geschnitten, damit sich der Huf so schnell wie möglich wieder regeneriert. Bei angestauter Flüssigkeit sieht Tom Haas zwei Möglichkeiten. «Entweder die Zehe wird bis zur weissen Linie (Huflederhaut) abgeraspelt oder man kann im Zehenbereich Löcher bohren, damit die Entzündungsflüssigkeit abfliesst, somit wird der Druck (Schmerzempfinden) verringert.» Er sieht es gerne, wenn sich die Pferdebesitzer informieren und nicht aus falscher Tierliebe das Rehepferd gleich wieder auf die Weide entlassen und ihm dabei einen Bärendienst erweisen. «Denn der nächste Schub kommt bestimmt und das sind sich die Pferdehalter oftmals nicht bewusst. Auch die stetige Überfütterung mit Hochleistungskraftfutter und Leckerlis in rauen Mengen kommen dem Steppentier Pferd nicht entgegen», ist der Hufschmied überzeugt und ergänzt: «Ein Streicheln oder Lob ist doch eine schöne KA RI N RO H RE R Alternative!» 23 ADVERTORIAL TRY AND BUY Die Firma Bitsnboots GmbH in Bremgarten/AG bietet einen neuen und in dieser Form in der Schweiz bisher einmaligen Service an: Hier können verschiedene Artikel vor dem Kauf getestet werden. Diese einzigartige Serviceleistung stellt sicher, dass das Produkt optimal auf das jeweilige Pferd passt. Fehlkäufe sind somit praktisch ausgeschlossen. 24 TRENSEN Ähnlich wie bei den Hufschuhen, bietet Bitsnboots GmbH den Service auch für Trensen. Auch hier steht ein grosses Testsortiment bereit. Man kann unverbindlich testen und Neues ausprobieren. So kann man beim Kauf neuer Artikel auf die Erfahrungswerte mit dem eigenen Pferd abstützen und muss sich nicht mehr von allgemeinen Produktebeschrieben leiten lassen. Bei den Trensen umfasst das Sortiment u. a. Myler-Bits, Sprenger-Trensen, Ledertrensen, Hippus-Gebisse und viele weitere Produkte. Auch auf gebisslose Zäumungen wie z. B. das Glücksrad oder das StarBridle hat man sich inzwischen spezialisiert und kann Fragen fundiert beantworten. Die Idee «erst testen, dann kaufen» beschränkt sich aber nicht nur auf Hufschuhe und Trensen, auch Fellsättel können ausgiebig getestet werden, bevor man sich für ein Produkt entscheidet. Neben den erwähnten Artikeln umfasst das Sortiment eine Vielzahl von Produkten weiterer Topmarken wie Muck Boots, Mattes-Lammfellartikel, Back on Track und vieles mehr. Insbesondere die Back-onTrack-Textilprodukte erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit. In einem speziellen Verfahren werden Keramikpartikel und Stoff zum sogenannten Welltex® verarbeitet. Dieses Gewebe wird in Textilien eingesetzt und reflektiert die eigene Körperwärme zurück auf die Haut. Dadurch kann Muskelverspannungen vorgebeugt, die PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Blutzirkulation verbessert und somit auch die Regeneration beschleunigt werden. Ein Besuch bei Bitsnboots lohnt sich also in jedem Fall – sei es persönlich im Fachgeschäft in Bremgarten oder virtuell im Onlineshop. Muck Boots Arctic Adventure Print, ein warmer, wasserdichter Winterschuh, der auch gut zum Reiten geeignet ist. Bitsnboots GmbH Zopfweg 10 5620 Bremgarten AG Tel 056 555 22 00 [email protected] www.bitsnboots.ch Fotos: zVg. W er hat nicht schon Hufschuhe beim Fachhändler gekauft oder übers Internet bestellt. Die Auswahl ist gross und guter Rat hilfreich. Aber die beste Beratung und das beste Produkt helfen am Ende wenig, wenn der Schuh nicht auf den Huf passt. Wie unsere Füsse sind auch die Pferdehufe in Grösse und Form oft sehr unterschiedlich. Entsprechend gestaltet sich die Suche nach dem passenden Schuh oft ähnlich schwierig, wie bei den Menschen. Und nicht selten gibt man sich – der Not gehorchend – am Ende mit einem Produkt zufrieden, das nicht richtig passt. Nicht so bei Bitsnboots. Hier findet man Testschuhe aller Marken in diversen Grössen. Gegen eine geringe Gebühr von 25 Franken können diese einfach übers Internet bestellt und dann während sieben Tagen am eigenen Pferd auf «Herz und Nieren» getestet werden. Dieser neue Service ist günstig und garantiert, dass der neue Schuh dann auch wirklich perfekt an den Huf passt. Bitsnboots verfügt in Bremgarten/AG aber auch über ein bestens sortiertes Fachgeschäft. Für Beratungen vor Ort stehen verschiedene Hufpfleger bereit, die über das gesamtes Testsortiment verfügen. Und zusätzlich finden Sie dort auch einen kompletten «Rundum-Service» zum Thema Barhuf. Akute Probleme und Fragen können selbstverständlich auch telefonisch an das Fachpersonal gerichtet werden. Equine Fusion Jogging shoe Ultimate, der innovative Weichschalen-Hufschuh zur optimalen Unterstützung des Barhufs. ARENA DIE NATIONALE PFERDEMESSE PFERD 2015 Fotos: zVg. Die PFERD, die grösste nationale Pferdemesse, findet vom 24. April bis zum 3. Mai 2015 zum 26. Mal auf dem BERNEXPO-Gelände in Bern statt. Pferdeliebhaber, Reitsportprofis und Interessierte der Pferdehaltung sind an die grösste Leistungsschau der Schweizer Pferdebranche eingeladen. Hier wird an einem Ort Erlebnis, Lehrprogramm und Shopping geboten, dies ist einzigartig in der Schweiz. A uch in ihrer 26. Durchführung hat die PFERD viel Interessantes und Lehrreiches Rund ums Pferd zu bieten. Wettkämpfe, Rassenvorführungen und Fachveranstaltungen gehören genau so zum täglichen Programm, wie der grösste Marktplatz für Pferdesportarti- kel und -material. Die Faszination PFERD in all ihren Facetten für Gross und Klein. An allen zehn Messetagen gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit sportlichen Wettkämpfen, Vorführungen und den beliebten Mittagsrassenschauen in der Grossen Arena. Diese präsentieren wiederum die beliebtesten, aber auch unbekanntere Pferderassen. Pferdeprofis kommentieren jeweils die Vorführungen mit ihrem Fachwissen. In der PFERD-Facharena teilen Experten aus der gesamten Pferdeszene ihr hippologisches Wissen. Unter anderem wird es einen Dressurworkshop geben. In der Grossen Arena werden zudem täglich spannende Wettkämpfe und Turniere veranstaltet. Das PFERD-Rahmenprogramm bietet Jung und Alt viele emotionale und lehrreiche Momente rund um das Pferd. Ein ausgedehnter Einkaufsbummel durch die Stände der rund 50 Anbieter rundet jedes Messeerlebnis ab. Das Angebot an Reitsportartikeln ist nahezu unerschöpflich: vom Hufkratzer bis zum Pferdetransporter kann hier alles intensiv angeschaut und verglichen werden. Die PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Anbieter beraten die Besucher fachlich kompetent und immer wieder findet sich auch das eine oder andere Schnäppchen. Ein wichtiger Teil der PFERD sind die Auftritte der mehrheitlich in der Schweiz vertretenen Rassenverbände. Sie sind mit Infomaterial und Fachwissen vor Ort und präsentieren bei den beliebten Pferdeboxen in Halle 684 die unterschiedlichen Rassen. Nicht selten entdeckt an der PFERD ein Besucher oder eine Besucherin eine neue Leidenschaft und lässt sich mit dem «Pferdevirus» infizieren. Parallel zur PFERD findet die BEA statt. Zu sämtlichen Attraktionen der grössten Schweizer Publikumsmesse BEA haben PFERD-Besucher mit ihren Eintrittskarten ebenfalls Zutritt. Das detaillierte Tagesprogramm mit Informationen zu allen Shows und Veranstaltungen finden Sie ab April auf www.pferd-messe.ch oder facebook.com/Pferdemesse 25 SHOPPING NEUHEITEN VON POCO BUENO COLLECTION ATCOM REHE-VITAL Poco Buneo Collection Susanne Bassler Zürichstrasse 100 8910 Affoltern am Albis Mobile 079 660 51 10 Ziehen sich warm an, der Winter ist noch nicht vorbei! Entdecken Sie die grosse Auswahl modischer Neuheiten für jung und alt. Wer der grauen Jahreszeit trotzen will, dem wird dieses Mode-Thema gefallen. Kräftige und leuchtende Farben stehen hier im Mittelpunkt und wirken garantiert jeder Winterdepression entgegen. Den optimalen Schutz gegen Kälte und Nässe bieten in dieser Saison die cool geschnittenen Jacken und Westen, in wunderschönem Blau mit trendigen Stickereien, die keinen Wunsch of- fen lassen. Wie auch die traditionelle Softshelljacke mit hochwertigen Stickereien im leuchtenden Rot. Neuheiten für Damen, Herren und Junior von Poco Buneo Collection können Sie jetzt bequem online bestellen unter: www.pb-collection.com Natürlich freue mich auch auf Ihren Besuch in unserm PB Shop in Affoltern am Albis. MIT DEN MUCK BOOTS DURCHS GANZE JAHR! Mit der Kavalkade-Kollektion der Muck Boots® sind Sie das ganze Jahr über bestens gerüstet! An jeden Muck Boot® werden hohe Erwartungen gestellt: er muss 100% wasserdicht sein und höchsten Tragekomfort liefern. Seit den Anfängen steht die Marke für funktionale und äusserst bequeme Fussbekleidung, die strapazierfähig, langlebig und praktisch ist. In nur wenigen Jahren entstand ein grosses Sortiment an Boots, die alle den widrigsten Bedingungen bei der Arbeit, bei der Landwirtschaft, im Garten, bei Outdoor-Aktivitäten oder beim Pferdesport trotzen. Heute definiert sich die Marke Muck Boot® als ein Standard an Komfort und Qualität, die die Erwartungen der Kunden übertreffen. Stiefel mit Fleece-Fütterung sind bis zu 240 °C kälteresistent, andere Modelle können Sie durch die spezielle XpressCool™-Technologie auch bei höheren Temperaturen angenehm tragen! Die neue Winter-Kollektion exklusiv bei Kavalkade bringt Farbe in den tristen Alltag und strahlt in modischem Petrol und Rot – lassen Sie sich diese Highlights für Ihre Füsse nicht entgehen! Alle weiteren Produkte unter: www.kavalkade.de Weitere Informationen finden Sie auf www.cavale-schweiz.ch oder [email protected] Mobile 076 233 93 94 NATURREINE KRÄUTERMISCHUNGEN Wenn der Fellwechsel an den Kräften der Pferde zehrt und ihnen doch einiges an innerer Arbeit abverlangt, eignen sich Kräuter zur Stärkung bestens. Sie geben ihnen eine Fülle an Vitaminen und Mineralstoffen zurück. Leber und Niere sind gestärkt und das Frühlingskleid wird schöner glänzen denn je. Auch uns Menschen würde eine solche Frühjahrskur guttun! Im Sortiment finden Sie Einzelkräuter in top Qualität oder die bereits fertigen Jahreszeitenkräuter. Diese ausgewogene Mischung passen wir vier mal jährlich an, nah an den Begebenheiten der Natur. Kräuter eignen sich aber auch wunderbar um gesundheitliche «Zip- 26 Das Produkt Rehe-Vital der Firma Atcom Horse GmbH ist die hochwertige Ergänzung für Pferde mit akuter oder chronischer Hufrehe und/oder Neigung zu Stoffwechselerkrankungen wie EMS, PSSM oder Cushing. Während eines akuten Reheschubs kann das Rehe-Vital das Pferd optimal unterstützen: Es kann den Allgemeinzustand verbessern, es kann das Hufhornwachstum sowie die Hufhornqualität optimieren und zu einer Erleichterung im Fellwechsel führen. Darüber hinaus versorgt Rehe-Vital das erkrankte Pferd bedarfsgerecht und auf hohem Niveau mit Vitaminen, Mineralstoffen, grösstenteils organisch gebundenen Spurenelementen und essentiellen Aminosäuren. In Kombination mit einer angepassten Fütterung kann das Produkt, welches nur einen sehr geringen Gehalt an Zucker (0,2%) und Stärke (0,7%) aufweist, Reheschüben bzw. der Entstehung von Hufrehe dauerhaft vorbeugen. Das Produkt ist in pelletierter oder granulierter Form erhältlich. perlein» zu begleiten und lindern. Mit Atem Wohl, Darm Wohl, Kräutersirup, oder Haut Schön stehen uns wertvolle Hausgemachte Helfer zur Verfügung. Fragen Sie uns, wenn Sie eine Beratung wünschen. Gerne helfen wir Ihnen weiter. Zum gesund belohnen lassen wir unsere Backstube täglich auf Hochtouren laufen. Pferdesnacks in diversen gluschtigen Sorten oder Grössen werden auch Ihrem Pferd Freude bereiten. Sie dürfen gerne ein gratis Muster bestellen! www.pferdesnacks.ch Telefon 062 871 59 44 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 L A I Z E P S D E T N A W ≈ Reitlehrer ≈ geeignetes Pferd ≈ Stall ≈ Reitbeteiligung ≈ Ausbildner ≈ PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 27 REITAUSBILDUNG FÜR GROSS UND KLEIN 1 28 AUF DER SUCHE NACH DEM RICHTIGEN REITSTALL FÜRS KIND Natürlich ist es einfacher, wenn man als Elternteil selbst die Reitbetriebe der Umgebung kennt. Aber man sollte sich auch dann von Grund auf die Frage stellen, ob es wirklich sinnvoll ist, wenn die Tochter oder der Sohn auch im gleichen Reitstall ihre ersten Reitstunden nehmen, in dem auch die Eltern zu Pferde unterwegs sind. Allzu schnell ist man als reitendes Elternteil doch dann gleich dabei, das Kind zu beobachten und gut gemeinte Tipps zu geben. Gerade das kann aber den Fortschritt des Reitunterrichts bremsen. Reitlehrer fühlen sich von den Eltern über den Mund gefahren. Das Selbstbewusstsein der Kinder wird unter den Augen der Eltern nicht weiter gefördert. Und oftmals «nervt» auch nur die «Dauerbeobachtung» . . . PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Besser ist es, das Kind in einer guten Reitschule unterzubringen, es dorthin auch gegebenenfalls zu fahren und abzuholen, aber sich sonst nicht weiter in den Unterricht einzumischen. Sowohl reitenden als auch nicht-reitenden – und dementsprechend ängstlichen – Elternteilen fällt dies schwer, aber ist dennoch die beste Lösung. Umso mehr kann man sich auch freuen, wenn das Kind selbst einlädt, wenn im Reitstall ein Turnier oder eine Showveranstaltung auf dem Programm steht. ES GEHT LOS! Am Anfang jeder Kinderreitausbildung sollte der Unterricht an der Longe stehen. Die Frage, wann ein Kind mit dem Reiten beginnen sollte, stellt sich in vielen Reitställen nicht. Sie haben Reitlehrer, die auch über eine so gute pädagogische Ausbildung verfügen, dass sie bereits Drei- bis Fotos: slawik.com und Angelika Schmelzer Ganz und gar verschieden sind die Voraussetzungen, die Kinder und Erwachsene zum Reiten lernen mitbringen. Die einen sind voller Neugier und meist ohne Furcht, die anderen zweifeln bereits an ihren Fähigkeiten, lieben die Tiere aber über alles. Ein Einblick in den richtigen Weg aufs Pferd für Gross und Klein . . . SPEZIAELD WANT 2 3 1 Auch Erwachsene können reiten lernen – es erfordert nur angepassten, einfühlsamen Unterricht. 2 Kleine Helden zu Pferde – die Wahl der richtigen Reitschule fürs Kind ist enorm wichtig! 3 Auch Theorieunterricht und das Erlernen von Pferdepflege sollten für jedes Reit-Kind mit auf dem Programm stehen. Vierjährigen spielerischen Unterricht geben können. Bei vielen Übungen an der Longe ist es von Vorteil, wenn das Kind «links» und «rechts» unterscheiden kann. Auch das zählen bis zehn kann sinnvoll sein. Aber wenn all das noch zu schwierig ist, klappt es meist dennoch, zu vermitteln, was auf dem Pferd geschehen soll. Das spielerische Training an der Longe ist zunächst wichtig, um Sicherheit auf dem Pferderücken zu bekommen. Auch um schlechte Erfahrungen zu vermeiden, ist in den ersten Reitstunden (und auch später) der richtige, ruhige Lehrmeister Pferd besonders wichtig. Auf seinem Rücken darf es in den ersten Reitstunden kein Problem sein, zu turnen, Sitzübungen zu machen und vielleicht auch mal auf ihm zu stehen. All das fördert die Beziehung zum Pferd, sodass es ganz selbstverständlich wird, in allen Grundgangarten, die man bereits an der Longe erlernen sollte, die Balance zu halten. Kindern fällt dies ganz natürlich deutlich leichter als Erwachsenen! Auch mit Leichttraben haben Kinder erstaunlich wenige Probleme. «Das spielerische Erlernen finde ich ganz besonders wichtig», sagt Doppelolympiasiegerin Ingrid Klimke, selbst Mutter von zwei reitbegeisterten kleinen Töchtern. «Jedes Kind sollte meiner Meinung nach eine Weile voltigieren, um besser mitschwingen zu können. Das fördert die Balance enorm! Auch Reiten ohne Sattel ist eine tolle Möglichkeit, um das Pferd fühlen zu lernen.» «Abwechslungsreich und vielseitig müssen die Reitstunden gestaltet sein . . . sonst wird Kindern schnell langweilig und sie verlieren das Interesse. Dazu gehört aber nicht nur das Reiten, sondern auch Theorie – und zwar so verpackt, dass Kinder sie gerne lernen! Wichtig ist dabei, dass sie auch alles über die Pferdesprache lernen, sodass sie ihr Pony oder Pferd besser verstehen können. Und den Umgang und die Pflege lernt man am besten, wenn man selbst ein (Pflege-)Pony/Pferd hat, um das man sich kümmern kann.» Der Reitunterricht ist also in guten Reitschulen nicht mit dem Ende der Reitstunde vorbei. Er beginnt mindestens eine Stunde vor dem Unterricht mit der Pflege des Pferdes – zunächst natürlich unter Anleitung des Reitlehrers. Nach dem Ende der Stunde wird das Pferd gemeinsam abgesattelt und abgezäumt. Es bekommt die Stalldecke über und wird vorher geputzt oder abgespritzt. «Learning by doing» heisst die Devise. Wenn das Kind selbst mit anpacken darf, lernt es viel mehr über das Verhalten des Pferdes und die PferdepflePA S S I O N 1 / 2 0 1 5 ge, als wenn es dies nur aus dem Theorieunterricht kennt. Und gemeinsam kann sogar die Lederpflege richtig Spass machen . . . Nach den ersten Longenstunden geht es für die meisten Kinder weiter in der Gruppe. Das ist kostengünstiger als Einzelunterricht – und den meisten Kids macht es auch zusammen mit Gleichaltrigen am meisten Spass! Nicht verzichtet werden sollte aber auch auf Theoriestunden zwischendurch – aber auf kindgerechtem Niveau. Besonders wichtig ist fortwährender Unterricht. Auch jahrelanges Reiten macht noch keinen perfekten Reiter. Zwar ist es nach einer gewissen Zeit sinnvoll, das Können des Kindes auch im Einzelunterricht zu fördern und so Talente herauszuarbeiten, niemals jedoch sollte der Unterricht abgebrochen werden, um beispielsweise nur noch auszureiten, «weil das am meisten Spass macht». DER GROSSE TRAUM – WENN ERWACHSENE REITEN LERNEN . . . Wer sich im Erwachsenenalter dafür entscheidet, reiten lernen zu wollen, steht vor einer nicht ganz einfachen Aufgabe. Denn vieles geht nicht mehr so leicht, wie es im Kindesalter gewesen wäre. Sowohl psy29 chische Barrieren, als auch körperliche Schwächen können zu schaffen machen. Erwachsenen Reitanfängern ist eine tiefe Liebe zu Pferden in den allermeisten Fällen gemein. Es gibt allerdings auch einige Anfänger, die schlicht als Paar nach einem neuen – vielleicht gemeinsamen – Hobby suchen und dabei übers Reiten «stolpern». Von ihnen werden ebenfalls so einige mit dem Pferdevirus angesteckt, die weitaus grössere Ausdauer legen jedoch in den allermeisten Fällen die kindlichen Pferdefans an den Tag. DIE ERSTEN SCHRITTE AUFS PFERD – WO UND WIE? Tatsächlich kann man erwachsenen Reitanfängern empfehlen, zunächst einmal einen Reiturlaub einzuplanen. In einer Woche erfährt man bereits viel über die eigene Fitness, Kondition und ob man überhaupt Spass am Reiten hat. Reiturlaube für Anfänger kann man beispielsweise gut über die bekannten Anbieter wie «Pegasus» buchen – hier wird bei den jeweiligen Reitprogrammen (im In- und Ausland) detailliert beschrieben, ob sie sich auch für Reiter ohne Vorkenntnisse eignen. Wer bei 1 seinem Reiturlaub auch ein wenig sein Fernweh stillen möchte, findet in vielen Ländern Europas und sogar weltweit Angebote. Wer gleich mit dem Unterricht in einer Reitschule beginnt, sollte bei der Wahl des Hofes unbedingt darauf achten, dass beim Gruppenunterricht nur Erwachsene gemeinsam unterrichtet werden – wohl kaum ein Dreissigjähriger legt Wert auf die Kommentare von Heranwachsenden. Eine gute Möglichkeit, um möglichst viel zu lernen, sind Einzelstunden, vor allem wenn man grundlegend mit dem Longenunterricht einsteigen möchte. So kann man die volle Konzentration des Reitlehrers geniessen (finanziell sind Einzelstunden für berufstätige Erwachsene ausserdem grösstenteils kein Problem mehr) – und die ist oft auch nötig, wenn man bemerkt, dass doch alles gar nicht so einfach ist, wie man es sich vorgestellt hat . . . VON BLAUEN FLECKEN, MUSKELKATER UND ÄNGSTEN Beim Longenunterricht lernt der erwachsene Reitschüler zunächst einmal Vertrauen zum Pferd zu fassen – was besonders 2 1 Die Longe gibt auch erwachsenen Reitanfängern Sicherheit. 2 Die richtige Zügelführung muss bei den ersten Dressurstunden auf Kandare erneut neu eingeübt werden. 3 Locker über Cavalettis – das bringt Sicherheit für Pferd und Reiter. 4 Für jeden das richtige Pferd: Dank unzähliger verschiedener Rassen finden kleine und große Reitanfänger ihr Traumpferd. 3 30 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 wichtig ist, da man dem Jugendalter entwachsen viel mehr Ängste entwickelt. Am besten ist es übrigens, wenn man in der Reitschule nicht aufs fertig geputzte und gesattelte Pferd steigt – auch wenn dies gerade bei Erwachsenen oft üblich ist. Putzen ist nun mal kein «Kinderkram», sondern lässt eine Vertrauensbeziehung zwischen Reiter und Pferd entstehen. Viele Ängste lassen sich dadurch zerstreuen. Selbstverständlich bemerkt man als Erwachsener, dass man gar nicht mehr so beweglich ist. Vor allem wird diese Tatsache Menschen bewusst, die schon einmal als Kind einige Reitstunden hatten – die Wiedereinsteiger. Man hatte noch alles als so einfach in Erinnerung . . . Wer sich aktiv auf die ersten Reitstunden mit FitnessÜbungen vorbereiten möchte, dem seien das Buch «Wenn Erwachsene in den Sattel wollen» von Erika Prockl (Cadmos, 2006) sowie «Fit fürs Pferd» von Christine Heipertz-Hengst (Cadmos, 2002) empfohlen. DER SCHRITT ZUM TRAB UND GALOPP Leichttraben beansprucht die reiterlichen Oberschenkelmuskeln und die Koordination, wenn man übt, bei der richtigen Bein- SPEZIAELD WANT 4 bewegung des Pferdes aufzustehen – auch kleine Fortschritte sollten vom Reitlehrer hier entsprechend honoriert werden. Was ein erwachsener Reitschüler nicht braucht, sind demotivierende und ungeduldige Reitlehrer mit Kommentaren als «Das schafft ja ein Fünfjähriger besser wie Sie!» Niemand sollte sich derartigem Unter-Druck-Setzen aussetzen, da dies über kurz oder lang fast immer in einer Katastrophe endet, die zur Aufgabe des Reiten führt. Denn Ängste sind im Erwachsenenalter nun einmal als Blockade viel häufiger vorhanden. Gedanken wirbeln durch den Kopf: «Was ist, wenn ich stürze?», «Das Pferd ist schon sehr gross – wenn das jetzt angaloppiert, liege ich unten . . .», «Was ist, wenn ich ihn nicht mehr halten kann?». Mentales Training hilft, solche Gedanken zu verdrängen. Bücher wie «Reiten kann man tatsächlich lernen» von Isabelle von Neumann-Cosel (Müller-Rüschlikon, 2009) oder «Mental-Training für Reiter» von Antje Heimsoeth (Müller-Rüschlikon, 2008) können hier hilfreich sein. Noch besser: Mittlerweile gibt es viele Reitlehrer, die ein psychologisches Seminar besucht haben und so mit den Ängsten ihrer Schüler umzugehen wissen. Tief einatmen, sich nur auf die Bewegung des Pferde zu konzentrieren, sich eins mit ihm zu fühlen – und jeden Moment des Rittes zu geniessen, sind ganz einfache Möglichkeiten, die helfen, Ängste zu verdrängen. WESTERNREITEN ALS ALTERNATIVE METHODE DES REITENLERNENS Viele erwachsene Reiteinsteiger entscheiden sich gegen die klassische Reitlehre und ziehen beispielsweise das Westernreiten als Alternative vor. Schon allein aufgrund der ruhigen Art der Quarter Horses und auch der vielen Haflinger, die in Westernreitschulen zu finden sind, kann man versichern, dass es sich beim Westernreiten um eine gute Alternative zur klassischen Reitausbildung handelt. Meist geht es im Westernsattel etwas schneller ans selbstständige Reiten – auf Longen-Unterricht wird in einer guten Reitschule dennoch nicht verzichtet! Oft PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 findet dieser im sogenannten Round Pen statt, jenem hoch eingezäunten Zirkel, der auch zum Einreiten junger Pferde genutzt wird. Das Reiten am langen Zügel ist im Westernreiten ganz selbstverständlich – jedoch vor allem für Umsteiger eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, da sie sich zunächst nicht in der Lage fühlen, das Pferd richtig unter Kontrolle zu halten. Doch man lernt im Westernstil deutlich schneller, die Zügel nicht etwa als «Halteseil» zu nutzen. Der richtige Einsatz von Gewichts-, Kreuz-, Schenkelhilfen und natürlich auch Zügelhilfen muss – wie in der klassischen Reitweise – langsam erlernt werden. Bei den Zügelhilfen beginnt man auch in der Westernreiterei mit der beidhändigen Führung – erst später steigt man auf die einhändige Zügelführung um. Schon früh wird bei der Westernreitausbildung wert gelegt auf einen ausbalancierten und zügelunabhängigen Sitz. AL E X A N D R A K O C H 31 Von einer Reitbeteiligung können alle profitieren, wenn Vertrauensverhältnis und Chemie stimmen. Das Pferd geniesst mehr Bewegung, worüber der Besitzer froh ist und die Reitbeteiligung hat «fast» ein eigenes Pferd. Z uerst aber muss dieses Trio zu einander finden, und das ist nicht immer ganz einfach, obwohl es im Internet von entsprechenden Anzeigen nur so strotzt. Bevor man ein Inserat aufgibt oder sich um eine Reitbeteiligung bewirbt, müssen sich beide Seiten ganz klar Gedanken machen, was genau gesucht wird und welche Ansprüche gestellt werden. Denn es ist für beide Parteien Zeitvergeudung oder gar eine frustrierende Erfahrung, wenn ein gemütlicher Geländereiter auf einen bewegungsfreudigen Sportcrack auf Hufen trifft. Eine offene Kommunikation ist die Basis für eine funktionierende «Dreierbeziehung». PFERD MIT FREIEN KAPAZITÄTEN Beschreiben Sie das Pferd und seine Reiteigenschaften möglichst genau, inklusive Angabe von Stockmass, Reitstil und Alter. Ist es auch für weniger erfahrene Reiter geeignet und wie genau stellen Sie sich die Beschäftigung Ihres Pferdes vor? Soll ein Reiter das Tier einmal in der Woche bewegen oder lieber häufiger und kommt nur Geländereiten in Frage oder sind Reit- 32 stunden möglich, allenfalls sogar eine Turnierteilnahme? Erwähnen Sie unbedingt, ob der Stall mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist und ob vielleicht ein Mindestalter des Reiters ein Thema ist. Aber nicht nur die puren Eckdaten können Interesse wecken, sondern auch ein kurzer persönlicher Beschrieb, was Ihr Pferd ausmacht oder was es vielleicht gar nicht mag. Auch die Kostenbeteiligung, Stallarbeit oder spezielle Anforderungen an den Reiter sollten hier bereits genannt werden. Ein erster Besuch und/oder Proberitt zeigen auf, ob die Chemie stimmen könnte und beide Parteien sollten ehrlich über ihren ersten Eindruck sprechen. Wie geht die potenzielle Reitbeteiligung mit Ihrem Pferd und Material um, haben Sie ein gutes Gefühl und könnten die beiden gut zusammenpassen? Äuessern Sie konkret Ihre Vorstellungen und gerade wenn Ihr Pferd in einem grösseren Stall steht, gibt es sicher zusätzliche Regeln, die zu beachten sind. Rechnen Sie etwas Nervosität beim ersten Treffen ein, achten Sie darauf, wie auf Ihre Hinweise reagiert wird und ob Sie ähnliche Vorstellungen vom Umgang mit Ihrem Pferd haben. REITEN, ABER NICHT AUF DEM EIGENEN PFERD Überlegen Sie sich genau, wie viel Zeit Sie für das Pflegen und Reiten eines Pferdes investieren können und ob dies regelmässig oder flexibel sein soll. Wie gross ist Ihre Reiterfahrung wirklich und zieht es Sie in eine spezielle Reitsport-Disziplin oder möchten Sie vorwiegend gemütlich durchs Gelände streifen? Suchen Sie sich eine Anzeige, die sie richtig anspricht und nicht schon im Vornhinein etliche KompromisPA S S I O N 1 / 2 0 1 5 se nötig macht. Unterschätzen Sie nicht eine längere Anfahrt zum Stall und machen Sie sich vorab Gedanken, wie viel Sie für Ihr Hobby ausgeben können. Stellen Sie beim ersten Treffen konkrete Fragen zum Pferd und nehmen Sie sich genügend Zeit, den Vierbeiner wie auch dessen Besitzer kennenzulernen. Denn Konfliktsituationen entstehen, wenn Sie sich kontrolliert fühlen, keine Vertrauensbasis besteht oder die Vorstellungen meilenweit voneinander entfernt sind. Klären Sie, ob und wie oft Sie für die Sattelpflege verantwortlich sind oder ob eventuelle Ferienablösungen ein Thema sind. Vereinbaren Sie mit dem Pferdebesitzer ganz genau, wer für was zuständig ist und wie in einem Notfall vorgegangen werden soll. Konkrete Absprachen sind überaus wichtig, denn es soll ja eine Partnerschaft entstehen, die auf Vertrauen basiert. In einem schriftlichen Vertrag kann festgehalten werden, ob sich die Reitbeteiligung zur Mithilfe im Stall verpflichtet oder mit welcher monatlichen Kostenbeteiligung sie sich am Pferd beteiligt. Auch der genaue Gebrauch des Pferdes, Materials oder Infrastruktur können hier im Detail geregelt werden. VIELFÄLTIGE MÖGLICHKEITEN Einige Pferdehöfe und Reitschulen bieten als Option die Pferdebeteiligung an, welche gerade für Kinder und Jugendliche eine feine Sache ist als Einstieg in die Pferdewelt. Gegen eine monatliche Gebühr kann an ein oder zwei Tagen pro Woche entsprechend seinem Level auf einem Reitschulpferd geritten werden, ob in Form von Reitstunden und/oder geführten Ausritten ins Gelände. Der Reiter übt unter Anleitung gewisse «Ämtli» wie Pferde pflegen, vielleicht auch einmal Stalldienst oder was gerade anfällt aus und trägt somit auch eine gewisse Verantwortung. So lernen die Jugendlichen den Umgang mit Freiheiten und Verpflichtungen, treffen vielleicht andere Pferdenarren in ihrem Alter und verbringen Zeit auf und mit «ihrem» Pferd. Und manchmal ist es nicht nur das Reiten an und für sich, welches zur Diskussion steht. Wenn zum Beispiel ein Pony eine Beschäftigungsperson sucht, die sich gerne die Zeit mit Bodenarbeit oder Zirkuslektionen vertreibt. Wiedereinsteiger oder Reitanfänger schätzen es vielleicht, wenn sie erst mal mit Spaziergängen den Umgang mit dem Pferd auffrischen und das Pferd besser kennenlernen können. Manchmal sind etwas Mut oder Flexibilität gefragt und nicht immer passt es bei der ersten Begegnung. Aber es lohnt sich, «seine» Reitbeteiligung zu suchen und zu K A R I N RO H RE R finden. Fotos: Karin Rohrer PFERD SUCHT REITER – REITER SUCHT PFERD SPEZIAELD WANT Stehen zwei Pferde zur Verfügung, können gemeinsame Ausritte genossen werden. Wenn die Chemie stimmt, können alle Parteien profitieren. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 33 SPEZIAELD WANT Es war einmal . . . – vor ungefähr 25 Jahren gab es die Reitställe der eidg. dipl. Reitlehrer/-innen, ein paar Westernreitbetriebe und . . .? Wenn sich ein Pferdemensch* für sich und seinen Vierhufer Gedanken über Alternativen in der Pferde- und Pferdemenschausbildung machte, musste er lange suchen. Das erste Buch von Linda Tellington-Jones war damals brandneu . . . H eute ist es wirklich so, dass der fortbildungsfreudige Pferdemensch ein Wochenende um das andere an einem Kurs zu immer neuen Themen teilnehmen könnte. Doch nach welchen Kriterien wählt man einen Kurs am besten aus? PERSÖNLICHE STANDORTBESTIMMUNG UND WOHIN MÖCHTE ICH? «Was würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?» «Das hängt zum grössten Teil davon ab, wohin du möchtest», sagte die Grinsekatze. «Ach, wohin ist mir eigentlich gleich . . .», sagte Alice. «Dann ist es auch egal, wie du weitergehst», erwiderte die Katze. (Alice im Wunderland). «Wo stehe ich, was bringe ich mit, was fehlt mir?» Die eigene Standortbestimmung bildet die Basis einer Kursevaluation. Sie bezieht sich auf sich selbst und auf den Ausbildungsstand seines Pferdes. Für sich selbst eine Standortbestimmung zu machen, kann eine Herausforderung darstellen, hilfreich kann hier das Feedback von Freunden (hoffentlich sind sie es dann auch noch danach!) sein. Im Ernst, eine persönliche Standortbestimmung gelingt oft am besten, wenn man zurückblickend schaut, wo man vor zwei, drei Jahren stand und wo man heute steht. Betrachtet man 34 Heute kann bzw. muss sich der fortbildungsgeneigte Pferdemensch durch eine riesengrosse Anzahl von Angeboten durchkämpfen. Doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual. Welches ist das «richtige» Kursangebot, die «richtige» Ausbildungsstätte? Woran erkennt man die Qualität der angebotenen Kurse und auch die Fachkompetenz eines Ausbilders? nur die Gegenwart, so sind viele unzufrieden, weil sie nur sehen, was sie noch nicht können und nicht, was sie schon erreicht haben – ein fast normaler Pferdemenschzustand. Kein Pferdemensch hat je ausgelernt und Zweifeln und Hadern bedeutet Stillstand. Der zweite Schritt sollte dann sein, sich zu überlegen, was genau man mit einem bestimmten Kurs erreichen möchte, welche Fähigkeiten man verbessern oder sich aneignen möchte und in welchem Zeitraum und mit welchem Budget man erfolgreich sein will. Die gleichen Überlegungen sollten in Bezug auf das Pferd gemacht werden; wo möchte man ergänzen, hinzufügen oder zusätzlich erarbeiten. Sich diese Gedanken zu machen ist ein elementarer Prozess und bildet die Basis einer erfolgsversprechenden Kursevaluation. Je genauer diese Ziele und Erwartungen bestimmt werden, umso genauer kann ein Angebot auf die exakten Bedürfnisse abgecheckt und die Suche sinnvoll eingegrenzt werden. Den einfacheren Weg gehen Pferdemenschen, die unbedingt zu einem ganz bestimmten Ausbilder gehen möchten! Wird spezifisch nach genau diesem Ausbilder gesucht, so spielt bei der Kursauswahl, wenn es mehrere Möglichkeiten gibt, lediglich der Organisator, die Örtlichkeit oder der Termin eine Rolle. > PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 * Im Artikel wird die Form «Pferdemensch» verwendet. Dieser Begriff steht als Platzhalter für Pferdemensch, Reiter, Pferdehalter, Reitbeteiligung – einfach für alle, die sich und ihre Pferde weiterbilden möchten. Wo es ein Aufbau zu einem bestimmten Kursthema braucht, sind Mehrtageskurse sinnvoll. Fotos: zVg. QUAL DER WAHL PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 35 Empfehlenswert ist es jedoch auch bei diesem Suchvorgehen, sich die Frage zu stellen, ob die eigenen Fähigkeiten und der Ausbildungsstand (von Mensch und Pferd) zu diesem Ausbilder und zum Kursthema passen. Ist man unsicher, kann ein erster Kursbesuch als Zuschauer mehr Aufschluss darüber geben. DER «RICHTIGE» KURS Mit dem Werkzeug der Selbstevaluation bewaffnet, geht es nun ab in den Kursdschungel. Im Internet oder ab und zu über Flyer oder Ausschreibungen kann man nun ein bestimmtes Angebot suchen. Oder man möchte zu einer bestimmten Institution und sucht dann innerhalb deren Kursangebot nach einem passenden Kurs. Hilfreich dabei ist es auf jeden Fall, wenn in der Kursausschreibung die Inhalte und Ziele transparent aufgeführt sind. Jetzt muss ein Abgleich zwischen der Standort- bzw. Zielbestimmung und dem Kursangebot stattfinden. Eine wichtige Frage ist dabei, ob ein einzelner Kurs angeboten wird oder ob die Möglichkeit besteht, auf diesen Kurs aufzubauen. Fortführende Kurse haben bei gewissen Ausbildungsthemen den Vorteil, dass die gemachte Arbeit überprüft und darauf weiter aufgebaut werden kann. Hat man bereits eine Ausbildungsstätte ins Auge gefasst, ist sich jedoch nicht sicher, welches Angebot für den Teilnehmer und sein Pferd optimal sind, oft lohnt sich auch eine persönliche Beratung durch die Ausbildungsanbieter. Eine persönliche Beratung kann sich immer lohnen, sei das am Telefon oder anlässlich eines Besuches. Dies kann sogar den Vorteil haben, dass man evtl. bei der Pferdearbeit zuschauen kann und ein erstes Gefühl für die Ausbildungsstätte/den Ausbilder bekommt. DIE «OPTIMALE» KURSLÄNGE 1- und 2-Tages-Kurse sind organisatorisch einfacher zu besuchen, als 3-Tages-Kurse oder auch längere Kurse oder Seminare und Workshops. Diese lassen sich auch für den Organisator einfacher füllen, weil sie oft an einem Wochenende stattfinden und die Teilnehmer nicht freinehmen oder Betreuung für die Kinder etc. organisieren müssen. Ein 1-Tages-Kurs kann dem Teilnehmer einen Einblick in die Methode vermitteln. Reit- oder Springkurse eignen sich z. B. als 1-Tages-Kurse. Sobald jedoch bei einem Ausbildungsthema das Handling eine wichtige Rolle spielt, sind mehrtägige Kurse deutlich sinnvoller für den Teilnehmer, weil das Handling immer wieder überprüft und ergänzt werden kann. 2-Tages-Kurse können zu Ausbildungsthemen gut passen, wo das Handling eine wichtige Rolle spielt und dies zu Hause gut weitergeübt werden kann (Handarbeit, Doppellonge, langer Zügel etc.) oder die Fortführung der Übungen einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt und der Kurs dazu dient, diese Abläufe zu initiieren (Showtricks). Und natürlich gut geeignet für kürzere Kurseinheiten sind auch Reitund Springkurse. Der 2-Tages-Kurs sollte von der Theorievermittlung so ausgelegt sein, dass der Teil36 nehmer mit dem Gelernten zu Hause weiter arbeiten kann – dies gilt natürlich für jede Art und Dauer eines Kurses. 3-Tages- oder längere Kurse eignen sich bei komplexen Themen wie der Pferdephysiotherapie, Tellingtonarbeit oder auch bei Kursen, wo man das Thema in seinen Betrieb integrieren oder ausbauen möchte wie z. B. Sitzlongenunterricht zu geben. PERSÖNLICHE EMPFEHLUNG Wird eine Ausbildungsstätte, ein Kursleiter oder Kurs von einem/r Bekannten empfohlen, so können schon mal einige Parameter stimmen. Im direkten Austausch mit jemandem, der schon einen solchen Kurs besucht hat oder der die Ausbildungsstätte kennt, können sich Fragen klären und ein erster Eindruck vermittelt werden. Je mehr Feedbackpartner ein Pferdemensch hat, desto grösser ist die Chance, dass er ein aussagefähiges Bild von einer bestimmten Fortbildung bekommt. FEEDBACK Feedback zu Kursen, Kursleitern oder Ausbildungsstätten findet man im Internet und oft auch auf der Homepage eines Veranstalters. Findet man mehrheitlich eine ähnliche Richtung von Aussagen, dann kann man dies sicher auch als Kriterium nehmen. Der Pferdefuss dabei könnte jedoch sein, dass der Mensch die Tendenz hat, sich schneller zu beschweren als zu loben. Findet man viele gute Aussagen, so können diese sicher höher gewertet werden, als wenn jemand einen Kurs, Kursleiter etc. einfach schlecht macht. 2 Differenzierte Feedbacks sind sicher aussagefähiger, als einfache und emotional gefärbte oder vernichtende «Rundumschläge». Will man es genauer wissen, kann man einen Veranstalter immer noch nach Adressen von ehemaligen Teilnehmern fragen und sich direkt ein Feedback einholen. Wobei wahrscheinlich ein Veranstalter nicht gerade die Koordinaten von unzufriedenen Teilnehmern weitergibt! . . . Und dann gibt es auch noch die Gurus, welche man in einem Sumpf von Lobliedern findet – doch auch dafür bekommt der Leser mit der Zeit ein Gespür und kann die Aussagen in Relation zu dem setzen, was PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 1 Um an komplexen Themen zu Hause weiterarbeiten zu können, braucht es viel Praxis ergänzt mit Theorieunterricht. 2 Mehr Ideen für die Arbeit mit Kindern kann gut in einem 1-Tages-Kurs vermittelt werden. 3 Nach 2 Tagen Hufkurs ist der Teilnehmer in der Lage, die Hufe seines Pferdes selbst zu bearbeiten. 4 Pferdephysiotherapie ist ein Thema für Mehrtageskurse. SPEZIAELD WANT 1 3 die Schüler von Gurus wirklich können! Gurus behalten gerne ihre Schüler bei sich – andere Ausbilder (Konkurrenten) sind dann immer ungenügend! AUSBILDER ODER GURU? SUBSTANZ ODER GLAMOUR? Gurus kommen und gehen; gute Ausbilder bleiben! Was macht einen guten Ausbilder aus? Er braucht keine Effekthascherei, kann sich auf den Ausbildungsstand von Pferd und Pferdemensch einstellen, sucht nach Lösungen und ist nicht dogmatisch. Er ist engagiert und hilfsbereit und hat ein Geschick, eine Grup- 4 pe zu führen, sodass sich jeder Teilnehmer aufgehoben fühlt. Ein seriöser Ausbilder kann auch zugeben, wenn er mal keine sofortige Lösung für eine bestimmte Konstellation sieht. Es gibt Ausbilder, die sind fachlich sehr gut, haben jedoch kein pädagogisches Geschick. Das Vermitteln von Lerninhalten ist jedoch entscheidend für das Weiterkommen von Pferd und Pferdemensch. Gute Ausbilder haben keine Angst, ihr Wissen weiterzugeben. Sie erklären gern das «Weshalb» und «Warum», sie vermitteln Inhalte und Wissen zu dem, was sie tun. Nur so kann der Lernende zu Hause substanziell weiterarbeiten und von der ErfahPA S S I O N 1 / 2 0 1 5 37 rung und der Erinnerung auch als Zuschauer profitieren. Nicht der abhängige Schüler sollte das Ziel eines Ausbilders sein, sondern ein Schüler, welcher begreift und versteht und mit Fragen wieder kommt. Die meisten Ausbilder haben ihr Profil auf der Homepage. Sie sollten auch nicht zögern, den Ausbilder nach seinem Werdegang zu fragen und sich evtl. nach seinen Erfahrungen mit unterschiedlichen Pferderassen zu erkundigen. Jede Pferderasse hat ihre Eigenheiten und braucht zum Teil einen anderen Ausbildungsansatz. Die Qualität eines Kursleiters hängt sicher auch von seiner Erfahrung ab. Leider gibt es auch Kursleiter, welche nur noch Kurse geben und selbst schon lange nicht mehr Pferde und Pferdemenschen über eine längere Zeit betreut haben. Dies ist jedoch ein wichtiger Aspekt. Die persönliche Weiterentwicklung eines Kursleiters findet u. a. in der täglichen Praxis statt. Kurse mit Kursleitern, die seit Jahren nur noch Kurse geben, können realitätsfremd und alltagsuntauglich sein. Schauen Sie nach Möglichkeiten, bei einem Kurs zusehen zu können. Bei den meisten Organisatoren kann man in einen Kurs reinschnuppern oder es gibt auch Tagespauschalen. Sie bekommen schnell ein Gefühl für die Stimmung der Teilnehmer und auch dafür, ob ein Ausbilder in Selbstdarstellung versinkt oder engagiert unterrichtet. AUSBILDUNGSSTÄTTE Es stellt sich die Frage, ob jemand eine Institution mit einem breiten Kursangebot oder/und spezialisierten Ausbildern sucht oder ob ein isoliertes Kursangebot genügt. Was macht eine gute Ausbildungsstätte aus? Die Personen, die dazugehören, die Infrastruktur für Pferd und Teilnehmer, die Klarheit in der Ausschreibung der Angebote können einen ersten Eindruck geben. Zudem können ein Besuch an einem Infotag, ein individuelles Beratungsgespräch oder ein «Reinschnuppern» in einen Kurs weitere wichtige Informationen bringen. Zertifizierungen und Anerkennungen einer Ausbildungsinstitution können das Gesamtbild abrunden. Wie gut die Kursunterlagen sind, die am Kurs abgegeben werden, kann oft erst nach dem Kursbesuch beurteilt werden. Wichtig ist, dass der Teilnehmer daraus Wissen entnehmen kann und bei der Weiterarbeit zu Hause unterstützt wird. Was jedoch zum Voraus abgeklärt werden kann, ist das Verhältnis von Theorie und Praxis oder ganz grundsätzlich, wie ein Kurs aufgebaut ist. Es gibt auch Kursleiter, welche explizit in ihrem Kurs darauf hinweisen, dass sie jederzeit bei auftauchenden Fragen kontaktiert werden können – nutzen Sie diese Möglichkeit. Die Erreichbarkeit eines Kursortes ist wichtig (Landstrassen, Autobahn, Distanz), ist doch der Aufwand recht hoch, mit seinem Pferd zu reisen. Selbstverständlich ist es am einfachsten, wenn der Kursort örtlich sehr nahe liegt. Doch eine kurze Fahrzeit macht noch keinen guten Kurs aus und ein etwas längerer Anfahrtsweg für das richtige Angebot lohnt sich! 38 KURSINVESTITION In der Standortbestimmung geht es auch darum, sich zu überlegen, wie viel man in seine und die Ausbildung seines Pferdes investieren möchte. Die Kurskosten sind ein wichtiger Aspekt. Nur, ob sich die Investition gelohnt hat, weiss man oft erst danach. Es ist ein wichtiger Faktor – doch gibt es das gleiche Kursthema an einem Ort, wo man viele gute Feedbacks hat, lohnt es sich auch, ein wenig mehr zu bezahlen. Die Unterschiede sind auf dem Kursmarkt nicht so riesengross. Ein Kurstag wird in der Regel mit CHF 190.– bis CHF 230.– veranschlagt. Höhere Tagessätze sind eher die Ausnahme. Bei der Beurteilung von Tagessätzen ist immer auch die maximale Teilnehmerzahl ausschlaggebend und auch in diesem Punkt kommt es auf den individuellen Geschmack an. FAZIT Bei all diesen Ausführungen bleibt eine Tatsache für den Kursneuling bestehen: Wie gut ein Kurs oder Ausbilder war/ist, kann er für sich selber erst beurteilen, wenn er eine Vergleichsmöglichkeit hat oder zu Hause merkt, wie weit er mit dem im Kurs gelernten gekommen ist. Es lohnt sich also vor allem für wenig Erfahrene etwas Aufwand für die erfolgreiche Kursauswahl zu betreiben – und vor allem Referenzen einzuholen. Eine Trainingstheorie bei Menschen und Pferden (Prof. Hotz) heisst: «Trainieren heisst Versuch und Irrtum – der Irrtum muss korrigiert werden!» D OR IS SÜE SS Checkliste UÊ 7>ÃÊV ÌiÊV ¶Ê7 ÊV ÌiÊ V ¶Ê7iV iÃÊ<iÊV ÌiÊV Ê`iÀÊ V ÊÌÊiiÊ*viÀ`ÊiÀÀiV i¶ UÊ «vi Õ}\Ê iiÊ V Ê i>`i]Ê `iÀÊ LiÊ `iÃiÊ ÕÃL`iÀÊ `iÀÊÊ`iÃiÀÊÕÃL`Õ}ÃÃÌBÌÌiÊ ÃV ÊÕÀÃiÊLiÃÕV ÌÊ >L̶ UÊ LÌÊ iÃÊ ii`L>VÊ ÛÊ /ii iÀÊâ°Ê°ÊÊÌiÀi̶ UÊ `iÊ V Ê Ê `iÀÊ ÕÀÃ>ÕÃÃV ÀiLÕ}\ÊÕÀà >Ì]ÊÕÀÃâi]Êâ> Ê /ii iÀ]Ê ÃÌi]Ê ÕÀÃÀ}>Ã>̶ UÊ ÃÌÊ `>ÃÊ *ÀwÊ `iÃÊ ÕÃL`iÀÃÊ iÀÃV ÌV \Ê ÕÃL`Õ}]Ê *viÀ`iiÀv> ÀÕ}]ÊÀv> ÀÕ}Ê>ÃÊÕÀÃiÌiÀÊ â°Ê°Ê >ÕV Ê «B`>}}ÃV iÀÊ >V}ÀÕ`®]Ê Àv> ÀÕ}Ê ÌÊ ÕÌiÀÃV i`V iÊ*viÀ`iÀ>ÃÃi¶ UÊ 7iÊ Ãi ÌÊ iÃÊ >ÕÃÊ ÌÊ `iÀÊ vÀ>ÃÌÀÕÌÕÀ\Ê ÃÌi}V iÌiÊ vØÀÊ`iÊ*viÀ`i]ÊÀLiÌë>ÌâÊ`iÀÊ LiÃÃiÀÊ >i]Ê ÕviÌ >ÌÃÀ>ÕÊÊ PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ UÊ vØÀÊ`iÊ/ii iÀ]Ê/ iÀiÀ>Õ]Ê ÜiV iÊ`ÀÕVÊ>V ÌÊ`iÊ>}i¶ iÃÌi iÊ <iÀÌwâiÀÕ}iÉiÀiÕ}iÉLÃV ØÃÃi¶ >Ê >Ê iiÊ ÕÀÃÊ Ài}iÃV Õ««iÀÌÊÜiÀ`i¶ 7iÊÃi ÌÊ`>ÃÊ6iÀ BÌÃÊ/ iÀiÉ *À>ÝÃÊ>Õö 7iÊ Ãi iÊ `iÊ ÕÀÃÕÌiÀ>}iÊ >Õö i}ÌÊ`>ÃÊ}iLÌÊÊÕ`}i̶ ÊÜiV iÊ<iÌÀ>ÕÊw`iÊÕÀÃiÊÃÌ>Ì̶ >`iÌÊiÃÊÃV ÊÕÊiâiiÊÕÀÃiÊ `iÀÊ >ÕvL>Õi`iÊ ÕÀÃiÉÕÃL`Õ}i¶ ÃÌÊ iÃÊ iiÊ Ã«iâ>ÃiÀÌiÊ ÃÌÌÕÌÊ `iÀÊ LÀiÌÊ >Õv}iÃÌiÌÊ ÌÊ Ã«iâ>ÃiÀÌiÊÕÃL`iÀ¶ 7iÊ ÃÌÊ `iÊ ÀÀiV L>ÀiÌÊ `iÃÊ ÕÀÃÀÌiö ADVERTORIAL FORTSCHRITTLICH, EINFACH UND GESUND GEFÜTTERT Leinsamen spielen in der Pferdefütterung bei allen Pferden das ganze Jahr eine wichtige Rolle zur Erhaltung der Gesundheit (Koliken, Hufrehe usw.), sowie dem Aufbau von Knorpeln und Hufhorn und dem Schmieren der Gelenke. Durch ein spezielles technisches Verfahren werden in der Schweiz seit 1989 Keller`s echte LEINSAMEN gekocht/ getrocknet hergestellt. Sie können dem Pferd täglich ganz einfach, sauber, problemlos, sicher und zeitsparend zusammen mit dem Kraftfutter (z. B. Hafer) verfüttert werden. Das aufwändige Kochen entfällt. Dieses Produkt garantiert eine 100%ige Verwertung. Weitere Informationen: Tel. ++41 / 81 756 04 56 Heinz Keller www.kellers-leinsamen.ch Futterspezialitäten GmbH [email protected] Eichenaustrasse 6 CH-9470 Buchs Vertrieb ausser der Schweiz auch in Österreich, Deutschland und Frankreich Anzeige «Meine Ansprüche an Boxenböden sind hoch: Die Equimat erfüllt sie.» Marthy-Setz AG Schöftland Janika Sprunger, Springreiterin Top-Preis für Top-Einstreu bei Marthy-Setz AG Entstaubte Hobelspäne zu unschlagbaren Preisen! 25 kg Ballen, 600 l Streuvolumen, 21 Ballen p/Palette Swiss Horse Haylage jetzt noch günstiger! Profitieren Sie von diesem Angebot. Mindestbezugsmenge: Einstreu 2 Paletten Janika Sprunger empfiehlt Ihnen die grüne Equimat. Der weiche Boden verringert Gelenkschäden und isoliert effizient. Überzeugen Sie sich unter www.pferdematten.ch Ein Anruf der sich lohnt: Marthy Setz AG, 5040 Schöftland Telefon 062 726 20 52 www.marthy-setz.ch / [email protected] PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 39 ICH WILL EIN PFERD! Das ist schon mal eine genaue Ansage. Bevor nun aber das Internet nach dem Traumpferd durchkämmt wird, sollte sich der künftige Pferdebesitzer einige Fragen stellen und genau abwägen, welches Pferd zu ihm passt und wo dieses zu finden ist. Auch mit einer Ankaufsuntersuchung und den rechtlichen Grundlagen gilt es sich auseinanderzusetzen. EINE CHECKLISTE ERSTELLEN Es macht Sinn, vorab eine Liste zu erstellen, was Ihnen an ihrem Pferd besonders wichtig ist und auf was sie beim ersten Besuch achten möchten. Ist das Pferd verträglich mit Artgenossen und wie war seine Haltung bis anhin? Gibt es bereitwillig seine Hufe, wartet es ruhig beim Putzen oder Satteln und wie lässt es sich von Ihnen führen? Beobachten Sie, wie das Pferd sich Ihnen gegenüber verhält, ist es viel40 leicht gelangweilt oder etwas nervös. Werfen Sie einen prüfenden Blick in den Pferdepass, achten Sie auf die bisherigen Impfungen. Fragen Sie nach durchgeführten Zahn-, Osteo-, oder Physio-Behandlungen oder allenfalls bekannten früheren Krankheiten oder Unfällen und schauen Sie sich die Beine und Hufe genauer an. Auch wenn Sie kein Profi sind, die korrekte Stellung der Hufe, Gallen, Verdickungen an Gelenken oder akute Verletzungen können Sie beurteilen, ebenso die Muskulatur, ein glänzendes Fell und allfällige Druckstellen. Je nach gewünschtem Verwendungszweck brennen Ihnen sicher Fragen nach bisheriger Turniererfahrung und Reiteignung auf der Zunge, wie auch der Verkaufsgrund und wie viele Vorbesitzer es gibt. Es interessiert sie, warum das Pferd zum Verkauf steht, ob das Pferd verladefromm ist, im Gelände/Strassenverkehr alleine und/oder in der Gruppe sicher ist. Lassen Sie sich das Pferd zuerst vorreiten und steigen Sie danach selber in den Sattel. Augen auf beim Pferdekauf Das Schweizer Nationalgestüt von Agroscope hat einen Flyer mit dem Titel «Augen auf beim Pferdekauf» herausgegeben, downloadbar unter www.nationalgestuet.ch (Pferdeland Schweiz). PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 1 Vor dem Kauf muss die Frage nach der künftigen Haltung des Pferdes geklärt sein. 2 Ein Freizeitreiter wird Wert darauf legen, dass er sein künftiges Pferd alleine wie auch in der Gruppe ausreiten kann. 3 Soll ein Pferd über Turniererfahrung verfügen oder bestehen andere Voraussetzungen, die das künftige Pferd erfüllen soll? 4 Schön, wenn die ganze Familie Spass haben kann mit dem Pferd. 5 Absolute Harmonie zwischen Pferd und Reiter ist ein erstrebenswertes Ziel. Fotos: Karin Rohrer, Tierklinik Lüsche, Snake Viking, Shire Horse Schweiz, Bart Krenger, privat D as «Schnäppchen mit kleinen Mängeln», welches vor dem Metzger gerettet wurde, kann sich unter Umständen zur Geldfresser-Herausforderung entwickeln mit schwindelerregenden Tierarztrechnungen. Ob man nun seinen zukünftigen Freizeitgefährten beim Händler, Züchter oder bei einer Privatperson kauft, hängt von vielen Faktoren ab. Beim Händler kann unter Umständen das erstandene Pferd eingetauscht werden, sollten Probleme auftauchen. Der Züchter weiss dafür mit grosser Wahrscheinlichkeit mehr über die Vergangenheit seiner Pferde. Aber egal, wo das Pferd der Träume steht und feilgeboten wird, es wird sich lohnen, keine übereilten Spontankäufe zu tätigen. Suchen Sie sich bei Bedarf eine bekannte Person, die sich mit Pferden auskennt und Sie objektiv berät, zum Probereiten mitkommen kann oder Ihnen mit Tipps zur Seite steht. Lassen Sie sich weder zu einem Mitleidskauf überreden noch unter Druck setzen, weil gemäss Verkäufer schon viele Interessenten Schlange stehen. Schauen Sie sich mehrere Pferde an und wägen Sie Vor- und Nachteile der vorgeführten Tiere sorgfältig ab, auch wenn Sie schon vom ersten Pferde hell begeistert sind. SPEZIAELD WANT 1 2 4 3 5 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 41 PFERDEKAUF VIA FACEBOOK 1 Im Internet kann ein Pferd gezielt nach Rasse, Reitstil, Alter oder Preisklasse gesucht werden. 2 Sandra Schmidt und Rachel Hildbrand mit ihren Stuten Perla und Franca. Die beiden betreuen die Facebook-Gruppe. 3 Rachel Hildbrand, Administratorin der Facebook-Gruppe «Verkaufspferde und Reitbeteiligungen Schweiz», bei der Arbeit. 1 2 Wurde früher ein Pferdekauf an einem Markt per Handschlag besiegelt, nimmt heute das Internet einen immer grösseren Stellenwert beim Pferdehandel ein. Dies hat Vor- und Nachteile und zwar für den, der sein Pferd an einen neuen Platz vermitteln möchte und auch die Person, welche sich einen Vierbeiner auf Hufen anschaffen möchte. So stehen dem suchenden und künftigen Pferdebesitzer online eine Vielzahl der verschiedensten Pferde zur Auswahl. Die zahlreichen Websites von Händlern oder Züchtern laden zum virtuellen Stallbesuch ein. Beim Surfen können unzählige Stunden mit der Pferdesuche verbracht werden. Sortiert nach Rassen, Reitstil oder Preis-Segment werden auf in- und ausländischen Internetseiten vom Minishetty bis zum Shirehorse alle nur denkbaren Equiden feilgeboten. Auch bei Social Media hat der Pferdehandel Einzug gehalten. Auf Facebook spriessen Züchter- und Stallbetreiber-Seiten oder Gruppen für Verkaufspferde wie Pilze aus dem Boden. Rachel Hildbrand aus Visp im Wallis hat im Januar 2013 eine Facebook-Gruppe namens «Verkaufspferde und Reitbeteiligungen Schweiz» gegründet, welche per November 2014 bereits über 5000 Mitglieder zählte. Sie wird von ihrer Freundin Sandra Schmidt unterstützt und gemeinsam übernehmen sie das Freischalten von neuen Mitgliedern sowie das Überprüfen und Aufschalten der Inserate wie auch das allfällige Ermahnen oder Blockieren von Be- nützern. «Es gibt natürlich immer wieder Menschen, welche die Regeln nicht akzeptieren und ich wurde schon arg beschimpft, aber ich habe auch schon tolle Pferdeliebhaber kennengelernt und freue mich, wenn wieder ein Tier einen neuen Besitzer gefunden hat», erklärt die 32-jährige Rachel Hildbrand. Verkaufszahlen kann sie keine nennen, aber gemäss den Feedbacks von einigen Pferdeverkäufern ist die Resonanz positiv. Via Facebook erreicht man viele potenzielle Käufer/-innen, kann das Verkaufspferd genau beschreiben und die Inserate sind gratis, sprich die Gruppen-Administratoren verdienen nichts an der Seite. Sicherlich sind seitens Verkäufer auch oftmals Geduld und Nerven gefragt, wenn laufend Kommentare wie «so ein hübsches Pferd, leider habe ich keinen Platz im Stall» unter die Verkaufsanzeige gesetzt werden. Auf die Frage, was für Trends auffallen, hat Freizeitreiterin Rachel Hildbrand auch eine Antwort: «Ich bemerke, dass Pferde und Ponys eher in den warmen 42 3 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Jahreszeiten gehandelt werden, also im Sommer mehr Inserate aufgeschaltet werden als im Winter. Bei Reiteignung oder Rassen sehe ich keine Trends, aber ich beobachte, dass die Pferdepreise allgemein ziemlich gesunken sind.» Leider gibt es auch in der «Online-Welt» viele Scharlatane und Betrüger und es gilt «Augen auf beim Pferdekauf». Sie rät den Verkäufern, im Inserat so viele Angaben als nur möglich über das Pferd zu machen und auch die Möglichkeit von Fotos oder Videos zu nutzen. «Schlussendlich soll ja zwischen dem Pony/Pferd und seinem neuen Besitzer die Chemie stimmen», betont die Administratorin, welche selber stolze Besitzerin einer Freibergerstute ist. RECHTLICHE GRUNDLAGEN BEIM PFERDEKAUF SPEZIAELD WANT 1 Ob Pony oder Grosspferd, die Gewährungsfrist für einen verdeckten Mangel beträgt nach Gesetz neun Tage. 2 Sturzweste und Reithelm schützen den Reiter. Die Versicherung des Pferdes während der Probezeit schützt den Käufer. 3 Bart Krenger ist Rechtsanwalt und stand PASSION Red und Antwort zum Thema Kaufvertrag. 1 2 3 Der Kaufvertrag ermöglicht Verkäufer und Käufer eine Absicherung und ist ein Beweismittel in einem allfälligen Streitfall. Rechtsanwalt Bart Krenger beantwortet einige wichtige Fragen aus der Sicht des Käufers: Ist ein schriftlicher Kaufvertrag nötig? Ja, unbedingt. Der Verkäufer muss für die Gesundheit und die Tauglichkeit des Pferdes nur Gewähr leisten, wenn er dies dem Käufer schriftlich zusichert (Art. 198 OR). Ohne schriftliche Zusicherung hat der Käufer nicht eine Minute Garantie! Welche Punkte gehören unbedingt in den Kaufvertrag? Signalement des Pferdes mit Alter, Nummer des Pferdepasses, Kaufpreis, Gesundheitszusicherung. Das Beispiel aus meinem Mustervertrag: «Das Pferd ist gesund und wird verkauft wie besichtigt und probegeritten. Der Verkäufer / die Verkäuferin haftet nach den gesetzlichen Bestimmungen des Schweizerischen Obligationen- rechtes (Art. 198 und 202 OR) für gesundheitliche Mängel des Pferdes und dafür, dass dieses weder koppt noch webt.» Bleibt das Pferd noch eine gewisse Zeit beim Verkäufer, muss im Vertrag stehen, dass Nutzen und Gefahr erst mit der Übergabe des Pferdes an den Käufer übergehen. Ohne diese vertragliche Regelung würde der Käufer Nutzen und Gefahr schon mit dem Vertragsabschluss übernehmen, obwohl er das Pferd ja noch nicht hat. Wie lange ist die Gewährleistungsfrist für einen verdeckten Mangel? Nach Gesetz nur neun Tage (Art. 202 OR)! Sie kann im Vertrag verlängert werden – wenn der Verkäufer mitmacht. Wie muss der Käufer vorgehen, wenn das Pferd einen verdeckten Mangel hat? Mit zwei Aktionen: Erstens: Er muss den Mangel dem Verkäufer anzeigen – mit eingeschriebenem Brief, präzis, wenn möglich mit Arztzeugnis. Zweitens: Er muss bei der zuständigen Behörde – Richter am PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Standort des Pferdes – die Untersuchung durch Sachverständige verlangen. Unterlässt der Käufer den zweiten Schritt, ist die Frist nicht gewahrt. Das Zeugnis eines Tierarztes ersetzt die Einschaltung des Richters nicht! Was ist ein Kauf auf Probe? Der Kauf ist provisorisch abgeschlossen. Der Käufer kann während der Probezeit völlig frei entscheiden, ob er das Pferd behalten oder zurückgeben will. Der Verkäufer ist gebunden, ist aber noch Eigentümer des Pferdes. Mit der Genehmigung – Erklärung, er wolle das Pferd behalten, Bezahlung des Kaufpreises oder Ablauf der Probezeit – wird der Kauf definitiv und der Käufer Eigentümer des Pferdes. Während der Probezeit hat der Käufer die gleiche Stellung und Sorgfaltspflicht wie ein Mieter. Die Versicherung des Pferdes ist zu empfehlen. Die gesetzliche Grundlage ist Art. 223 OR, auch dieser Kauf sollte mit einem schriftlichen Vertrag abgeschlossen werden. 43 DIE ANKAUFSUNTERSUCHUNG 1 Durch die Ankaufsuntersuchung wird festgestellt, ob das Pferd für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet ist und akute oder chronische Schäden können ausgewiesen werden. Der Tierarzt wird normalerweise durch den Käufer ausgesucht. Typischerweise bezahlt der Käufer, wenn es diesbezüglich keine ausdrückliche abweichende Vereinbarung gibt, den Tierarzt, wenn der Kauf zustande kommt, anderenfalls der Verkäufer, wenn der Tierarzt gesundheitliche Mängel feststellt. Die klinische Untersuchung durch den Tierarzt gibt also quasi einen ersten Gesamtüberblick über den aktuellen Gesundheitszustand des Pferdes. Nebst dem nicht zu unterschätzenden Pflege- und Ernährungszustand fliessen auch Haut und Haarkleid sowie auffällige Narben in die Allgemeinuntersuchung mit ein. Körpertemperatur und Puls werden immer gemessen. Auch die Atmung wird geprüft, insbesondere auf eine erschwerte Ein- oder Ausatmung und allfälliger Nasenausfluss oder spontaner Husten werden notiert. Das Nervensystem wird untersucht, um eventuelle Anzeichen für Nervenschädigungen zu erkennen. Der Bewegungsapparat wie auch die inneren Organe können von einer Nervenschädigung betroffen sein. Auch die äusseren Geschlechtsorgane können einer Palpation (Untersuchung des Körpers durch Betasten) unterzogen werden. Das Auge wird geprüft wie auch die Maulhöhle und das Gebiss. Hufe, Rücken und Gliedmassen 44 2 3 4 1 Zur Durchführung der Beugeprobe wird das Bein für etwa 60 Sekunden stark angewinkelt, danach lässt man das Pferd sofort antraben. 2 Ein Ultraschall gehört zu den zusätzlichen Untersuchungen wie Röntgen oder Endoskopie. 3 Das Longieren oder Vortraben im Kreis auf festem Grund wird als Provokationsprobe eingesetzt. 4 Das Vortraben ist Bestandteil einer jeden Ankaufsuntersuchung. werden in Ruheposition abgetastet und erst danach erfolgt die Beurteilung im Schritt und Trab an der Hand auf hartem und weichem Untergrund. Die Beugeproben gehören ins Repertoire der Grunduntersuchung wie auch das Prüfen auf Wendeschmerz. Bei der Beugeprobe werden die Gelenke im Stand nacheinander für ca. eine Minute gebeugt und unmittelbar danach soll das Pferd an der Hand auf hartem Boden angetrabt werden. Um zu eruieren, ob das Pferd Anzeichen für eine Beeinträchtigung des Atmungs- oder Herz-Kreislauf-Apparates aufweist, kann ein Belastungstest durchgeführt werden. Hierbei bewegt sich das Pferd an der Longe oder unter dem Reiter und es wird die Dauer festgehalten, die das Pferd benötigt, um zu den Normalwerten in Ruheposition zurückzukommen. Dabei wird nebst Kontrolle von Herz und Lungen auch auf abnormale Herznebengeräusche und Atemgeräusche geachtet und es können Rückschlüsse auf den Trainingszustand des Pferdes gezogen werden. Als weiterführende Untersuchung können Röntgenbilder von Strahlbein, Sprunggelenk, Hufgelenk, Fesselgelenk, Kniegelenk und der Wirbelsäule erstellt werden. Auch eine Endoskopie der oberen Atemwege ist möglich, Ultraschallbilder und Laboruntersuchungen oder genauere gynäkologische Untersuchungen. Diese zusätzlichen Abklärungen werden im Bedarfsfall in Auftrag gegeben. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 SPEZIAELD WANT PFERDEKAUF-STUDIE IN DER SCHWEIZ Das Schweizer Nationalgestüt von Agroscope hat im Jahr 2014 eine gross angelegte Studie rund um den Pferdekauf durchgeführt. Der Fragebogen wurde über die Identitas AG, Betreiberin der Tierverkehrsdatenbank Agate, an 10 050 Schweizer Equideneigentümer geschickt und von 2625 Personen beantwortet. Als weitere Datengrundlagen zur Beantwortung der von PASSION gestellten Fragen dienen gemäss Ruedi von Niederhäusern die Bestandeszahlen aus der Tierverkehrsdatenbank sowie die vom Schweizer Zoll erhobenen Informationen zu den importierten Equiden: Werden die meisten Pferde beim Händler, bei Privatpersonen, an Auktionen oder im Internet gekauft? Der Kauf beim Züchter stand an erster Stelle, gefolgt vom Kauf bei einer Privatperson. Verkaufsschauen oder Reitställe – Pferdehändler sind als Verkaufspartner hingegen weniger gefragt. Einzig bei den FM-Züchtern spielen Verkaufsschauen eine grössere Rolle. Die Pferdebesitzer informieren sich hauptsächlich über ihre direkte Umgebung (~30%) und das Internet (~25%), gefolgt von Fachpersonen (~15%), den klassischen Inseraten (~13%) und den Informationen über die Zuchtverbände (~12%). Was ist dem Käufer wichtig beim Pferdekauf? Quer über alle Rassen finden wir eine quasi identische Priorisierung der Merkmale. Sehr wichtig sind die Faktoren Charakter, gute Grundausbildung sowie die Gesundheit. Ein der zukünftigen Nutzung entsprechendes schwungvolles Gangwerk, guter Vorwärtsdrang sowie der korrekte Körperbau sind ebenfalls wichtige Kriterien. Der Leistungsnachweis und Papiere sind für den sportorientierten Pferdemenschen interessant und der freizeitorientierte Käufer legt Wert auf die Vorgeschichte. Das Vertrauen in den Verkäufer wurde von allen Gruppen als sehr wichtig eingestuft, wie auch die Haltungsbedingungen sowie das Auftreten des Verkäufers. Was sind die Käufer bereit zu zahlen und wie wichtig ist ihnen der Kaufpreis? Der tiefe Kaufpreis spielt überraschenderweise keine grosse Rolle und die befragten Pferdebesitzer sind somit grossmehr- 1 2 heitlich keine Schnäppchenjäger. Die nachgefragte Zahlungsbereitschaft relativiert die vermeintliche Grosszügigkeit, so sind z. B. die FM-Besitzer bereit, rund CHF 6500.– für ein 3-jähriges Pferd mit Feldtest zu bezahlen, mit zunehmenden Alter und Ausbildungsstand (4- bis 6-jährige Pferde) steigt die Zahlungsbereitschaft nur ganz leicht an, für ältere Pferde sinkt sie wieder. Für 3-jährige Pferde anderer Rassen beträgt das Kundenbudget rund CHF 10 000.– und für ältere Pferde mit Turniererfahrung knapp CHF 15 000.–. Im Allgemeinen stellen wir fest, dass die Zahlungsbereitschaft der befragten Pferdebesitzer in einem Missverhältnis zu den Produktionskosten steht (Beispiel 3-jähriger FM mit Feldtest rund CHF 10 000.–). Die Schweizer Pferdezüchter können auf längere Dauer aus betriebswirtschaftlicher Sicht ihre Produkte nicht zu so tiefen Preisen am Markt anbieten und der Kunde weicht auf den gesamteuropäischen, stark liberalisierten Markt aus. Dies erklärt zu grossen Teilen die stark rückläufigen Zuchtzahlen der letzten Jahre in der Schweiz. 1 Gemäss Umfrage sind Kunden bereit, CHF 6500.– zu bezahlen für ein 3-jähriges Freibergerpferd mit absolviertem Feldtest. 2 Zumindest im Unterbewusstsein spielt die Farbe eines Pferdes eine Rolle, auch wenn dies vordergründig kaum als wichtiger Faktor genannt wird. Wird der Farbe eines Pferdes Beachtung geschenkt oder ist das eher hintergründig? Die «schöne Farbe» als Kaufkriterium spielt eine sehr untergeordnete Rolle. Hingegen spielt der Faktor «Liebe auf den ersten Blick», vor allem bei der weiblichen Kundschaft eine sehr grosse Rolle. Hierbei PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 widersprechen sich, aus unserer Sicht, die Aussagen. Vordergründig ist die Fellfarbe nicht wichtig, im Unterbewusstsein spielt sie wohl aber eine wichtigere Rolle, als viele Käuferinnen meinen. Wie gross ist der Zuwachs bei den Equiden und welche Rolle spielt der Import? Die Schweizer Equidenpopulation befindet sich in einem ständigen Wandel und es ist schwierig, abschliessende Aussagen zum Schweizer Pferdemarkt zu machen. Wir gehen jedoch von folgenden Zahlen aus: 2013 gab es 8704 Neuzugänge (4789 Geburten und 3915 Importe). Dem gegenüber stehen 7481 Abgänge (6253 Tod und 1228 Exporte), was einem Zuwachs von 1223 Equiden entspricht. Der grosse Teil der Importe (63%) kann Privatpersonen zugeordnet werden und 37% der Equiden werden durch Händler importiert. Analysen der im Jahr 2012 durchgeführten Importe ergaben, dass die importierten Equiden 68 verschiedenen Rassen angehörten, wobei der Anteil der Isländer mit 12% der erfassten Tiere am höchsten lag. Knapp die Hälfte der Importe stammten aus Deutschland, 23% aus Frankreich. KA RI N RO H RE R 45 SPEZIAELD WANT WASSER MARSCH! G elassen marschiert Quepaso durch das Wasser, Kopf und Hals schaukeln im Takt der Bewegung, die Rückenmuskeln arbeiten rhythmisch mit. Ein Ausflug an die Thur? Ein Bad im Vierwaldstättersee? Weit gefehlt! Quepaso marschiert auf einem Laufband, das von Wasser geflutet ist. Die Therapeutin steht erhöht daneben, beobachtet die Bewegungen des Pferdes und reguliert Geschwindigkeit und Wasserhöhe. Den sogenannten Aquatrainer gibt es in immer mehr Trainingsställen, Tierarztpraxen und Rehazentren. Er besteht aus einem Laufband, das in einem Container steht und mit Wasser geflutet wird. Geschwindigkeit und Wasserhöhe lassen sich variieren. Der Auftrieb des Wassers sorgt für eine Entlastung von Gelenken, Sehnen und Bändern, der Widerstand erhöht den Trainingseffekt und beeinflusst die Bewegungen des Pferdes. Viele Pferde finden hier wieder zu mehr Schwung und Lockerheit. Verspannungen lösen sich, die Muskeln können wieder frei arbeiten und aufgebaut werden. Besonders deutlich ist das am Rücken des Pferdes zu beobachten, der im Laufe der Zeit immer freier mitschwingt. Zusätzlich hat das Wasser einen kühlenden Effekt und wirkt wie eine Massage für das Gewebe. Die Durchblutung wird gefördert, der Heilungsprozess angeregt. Klassische Kandidaten für den Aquatrainer sind also Reha-Pferde, die sich 46 gleichmässig bewegen sollen, aber auf keinen Fall überbeanspruchen dürfen. Nach einer längeren Stehphase ist es in der Regel kaum möglich, Pferde ruhig im Schritt zu führen. Unkontrollierte Bewegungen tragen aber nicht zur Heilung bei. Im Aquatrainer lässt sich der Bewegungsdrang kontrolliert stillen. Ein Pferd muss jedoch nicht rekonvaleszent sein, um vom Training im Wasser zu profitieren. IM WASSER ZU MEHR BEWEGUNGSDRANG Seit dem Sommer 2014 trat bei Quepaso verstärktes Abwehrverhalten beim Arbeiten auf dem Sandplatz oder auf der Wiese auf. Sobald seine Reiterin die Zügel aufnehmen wollte (oder nur daran gedacht hatte), drückte er entweder nach aussen oder blieb stehen, eine Vorwärtsbewegung war nicht möglich. Am Schluss war weder Trab noch Galopp möglich. Beim Ausreiten zeigte Quepaso dieses Verhalten nicht. Er wurde untersucht, sein Sattel überprüft. Nichts. Der Osteopath fand eine Verspannung und Schmerzempfindlichkeit am Widerrist, die vom Sattelgurt herrührten. Ein neuer Gurt brachte kurzfristig Besserung. Da Quepaso die Trense nicht mehr von allein nehmen wollte, vermutete seine Besitzerin Zahnprobleme und bot 1 den Zahnarzt auf. Auch diese Intervention brachte nur eine kurzfristige Verbesserung. Eine Gymnastikstunde und alles war wieder beim Alten: Quepaso blieb stehen, sobald man nur daran dachte, die Zügel aufzunehmen, Traben am langen Zügel möglich, Galopp unmöglich. Es war nicht klar, ob ein physiologisches oder psychisches Problem vorlag. Die verzweifelte Besitzerin brachte Quepaso schliesslich vier Wochen auf den Weierhof, wo er im Aquatrainer loslassen konnte und neue Bewegungsmuster lernte. Parallel dazu nahm die Besitzerin Centered-Riding-Stunden und absolvierte einen Tellington-Kurs. Beides integriert sie in die tägliche Arbeit mit Quepaso. Heute ist er aktiver in der Vorwärtsbewegung, gelassener und die beiden haben wieder viel Freude miteinander. 3 1 Vielfältig einsetzbar: Das Aquatraining eignet sich für gesunde und rekonvaleszente Pferde. 2 Schön hygienisch: Die Pferdebeine werden nach dem Training abgeduscht, das Wasser im Aquatrainer regelmässig erneuert. 3 Alles im Blick: Von der Brücke aus lässt sich die Rückentätigkeit besonders gut beobachten. 2 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Fotos: zVg. Kontrollierte Bewegung, Konditionstraining, Muskelaufbau, Entspannung, Förderung der Durchblutung und Regeneration – der Aquatrainer ist ein wahrer Tausendsassa. Die Kombination aus Training und Therapie eignet sich für gesunde wie verletzte Pferde. Passion hat sich mit Pferdebesitzer, Trainern, Therapeutin und einer Tierärztin unterhalten. Ein Herz und eine Seele: Nach einem Wellnessaufenthalt mit Aquatraining haben Quepaso und seine Besitzerin wieder Spass am Reiten. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 47 ES IST WICHTIG, DEN PFERDEN SICHERHEIT ZU VERMITTELN. Wie sind Sie zum Aquatrainer gekommen? Nathalie Spörri: Als wir den Weierhof am 1. Oktober 2013 übernehmen konnten, bestand der Therapieraum mit Aquatrainer schon. Der Vorbesitzer hatte mit der Aquatherapie vor drei Jahren angefangen. Dieser war einer der ersten Aquatrainer in der Schweiz. Durch meine Ausbildung zur Pferdephysiotherapeutin habe ich schon viel von der Aquatherapie gehört und war natürlich begeistert, diese Therapie nun selber anbieten zu können. Für welche Pferde eignet sich die Aquatherapie? Der Aquatrainer ist für fast jedes Pferd geeignet. Wir haben Pferdebesitzer, die in regelmässigen Abständen mit ihren Sport- oder Freizeitpferden für das Training zu uns kommen – ein Training ohne Reitergewicht, bei dem die Pferde in ihrer natürlichen Bewegung ohne reiterliche Einwirkung ihre Muskulatur aufbauen können. Unsere stationären Patienten sind oft wegen Sehnen- und Bänderverletzungen, Schäden am Fesselträger sowie Verspannungen in der Muskulatur (vor allem Rücken) bei uns. Wir arbeiten eng mit Kliniken, Tierärzten und Therapeuten zusammen und sprechen uns mit ihnen bezüglich der Therapie ab. Wir bieten auch Boxen für Ferienaufenthalte an. Es gibt viele Pferdebesitzer, die während ihrer Ferienabwesenheit keine anderen Reiter auf ihren Pferden haben möchten und somit ihrem Pferd einen Wellness-/Ferienaufenthalt mit Aquatrainer gönnen. Wenn sie nach ihrer Rückkehr ihr Pferd abholen kommen, empfängt sie ein gut bemuskeltes und entspanntes Pferd. Wie bringt man die Pferde ins Wasser? Es ist wichtig, dass das erste Mal im Therapieraum und Aquatrainer alles entspannt und ruhig abläuft. Oft sind die Pferde etwas verunsichert und brauchen Sicherheit. Mein Wallach «Jolly» hilft mir dabei. Er steht als Unterstützung angebunden im Therapieraum und bringt Ruhe und Sicherheit für das neue Therapiepferd. Das Pferd wird zuerst ein paar Mal durch den Aquatrainer geführt, damit es erkennt, dass nichts gefährlich ist, auch wenn sich das Laufband etwas ungewohnt anfühlt. Sobald das Pferd ruhig ist, wird der Aquatrainer geschlossen. Das Pferd muss Zeit Anzeige Aquatrainer für Pferde & Hunde – Kontrollierte Bewegung Ɵ – Unterstützt die Rekonvaleszenz und die Regeneration des Bewegungsapparates – ǦƟ Weitere Informationen: Tel. +41 71 955 60 60, www.healthbalance.ch Das HealthBalance TierGesundheitsZentrum in Niederuzwil mit seinen einzigartigen Therapie- und Trainingsanlagen ist spezialisiert auf die ganzheitliche Behandlung von Pferden und Kleintieren. 48 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 SPEZIAELD WANT BEIM AQUATRAINING WERDEN SEHNENAPPARAT UND MUSKULATUR TRAINIERT. haben, sich alles in Ruhe anzusehen und zu beschnuppern. Futter kann ebenfalls helfen. Zu Beginn lassen wir die Pferde nur auf dem Laufband laufen. Sobald sie entspannt darauf gehen, lassen wir etwas Wasser einlaufen. Nathalie Spörri ist Physiotherapeutin, CenteredRiding-Instruktorin und Geschäftsführerin des Weierhofs. Infos unter www.weierhof.net Wie sind Sie zum Aquatrainer gekommen? Julia Hoffmann: Wir haben hier im Tiergesundheitszentrum Health Balance seit Jahren einen Aquatrainer im Einsatz – sowohl für Hunde als auch für Pferde. Ausserdem habe ich andere Einrichtungen besucht, die erfolgreich mit dem Aquatrainer arbeiten. tiv trainiert. Die Pferde treten rhythmisch und geradeaus durch das geflutete Wasser und setzen ihre Hufe kontrolliert auf dem geraden Untergrund auf. Laufband und Wasserwiderstand sorgen automatisch für präzise Beinarbeit und gleichmässige Belastung. Auf diese Weise stärken die Pferde ihre Rückenmuskulatur wie sonst bei keinem anderen Training. Für welche Pferde eignet sich die Therapie im Aquatrainer? Sowohl für Sport- und Freizeitpferde im Training als auch für Rehapferde im Aufbau. Der Aquatrainer bietet je nach Nutzung sowohl ein Ganzkörpertraining als auch ein hervorragendes Konditionstraining. Beim Aquatraining werden Sehnenapparat und Muskulatur gleichzeitig effek- Was passiert dabei genau bzw. was ist der Unterschied zu anderen Therapieformen? Die Pferde laufen auf einem Gummilaufband, das je nach Fall unterschiedlich hoch geflutet wird. Ich arbeite für jedes Pferd einen individuellen Trainingsplan aus, was Zeitdauer, Wasserhöhe und Tempo angeht. Ausserdem ist mir wichtig, dass Anzeige Reha- & Leistungszentrum von ballmoos , Rehabilitation , Prävention , Wellness , Therapie , Training , Muskelaufbau harasnational.ch www.stall-vonballmoos.ch -Aquatraining mit Steigung -Equine SPA (Salzwassersprudelbad) -Relax Platte (Massageplatte) -Lasertherapie -Solarium -Flexineb Pferdeinhalator -schöne grosse Boxen mit Auslauf -proessionelle Betreuung Zusammenarbeit mit Tierärzten Jubiläumstagung 10 Jahre Netzwerk Pferdeforschung Schweiz 16. April 2015, 9 - 22 Uhr Im Théâtre du Château, Avenches, gefolgt von einer „Science Party“ im Schweizer Nationalgestüt Ferienpferde auch Willkommen! Wir sind spezialisiert auf die perfekte Rehabilitation nach diversen Verletzungen (Sehnen- & Bänderschäden, Fesselträgerverletzungen, nach Operationen,Frakturen, Knochengeschwülste/Überbeine, Schienbeinprobleme/ entzündungen, Muskelverletzungen, Muskelprobleme, Rückenprobleme etc.) und verfügen über eine optimale Lösung und dementsprechende Therapiegeräte. Ideale Vorbereitungstherapien und Trainingsaufbau für Turniere und Rennen. Ergänzendes Training, gezielter Muskelaufbau für Sport- und Freizeitpferde. Prävention oder Erholung für Sportpferde während der Trainingsphase oder vor und nach Turnieren und Rennen. - Öffentliche Tagung mit Vorträgen, Poster-Ausstellung und Prämierung der besten Arbeiten - Praxisnahe Forschung zu Sport und Freizeit, Pferdehaltung und Zucht - Pferdegala und Überraschungen - Anmeldung obligatorisch - Mehr dazu unter: www.netzwerkpferdeforschung.ch Wir bieten einzelne Therapie-/Trainingseinheiten an oder die Möglichkeit Ihr Pferd bei uns stationär in Betreuung zu lassen. Wir bieten eine proessionelle, perfekte, individuelle Rundumbetreuung. Wir freuen uns über eine Kontaktaufnahme: www.stall-vonballmoos.ch oder 079 430 50 31 CH-8415 Berg am Irchel PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 49 auf die biomechanischen Grundlagen des Bewegungsapparates geachtet wird und die Pferde mit langem Hals und guter Oberlinie trainiert werden. Je nach Fall laufen die Pferde im Schritt oder im Trab. Im Vergleich zu Trockenlaufband haben wir eine Stossdämpfung und einen Wider- Julia Hoffmann ist Tierärztin mit diversen Zusatzausbildungen, u.a. in Osteopathie, Physiotherapie, Akupunktur, Homöopathie und Blutegeltherapie. Infos unter www.equibalance.org und www.healthbalance.ch SPEZIAELD WANT stand durch das Wasser und die Pferde haben eine betontere Beinaktion im Aquatrainer. Wie häufig und in welchem Abstand muss ein Pferd in den Aquatrainer, damit der gewünschte Effekt einsetzt? Das ist ganz individuell. Einmal pro Woche oder auch täglich – das hängt vom gewünschten Erfolg ab. Als sinnvoller Trainingsreiz in Bezug auf Kondition und Kraft macht es aber auch Sinn, Pferde im Training einmal monatlich zusätzlich auf den Aquatrainer zu stellen. Gibt es Kontraindikationen? Unter anderem akute Entzündungen, schmerzbedingte Lahmheiten, starke Hautveränderungen etc. Auch der Einfluss auf Herz und Kreislauf sollte nicht unterschätzt werden, wie wir durch Pulsmessung herausgefunden haben. Von daher sollten ältere und übergewichtige Pferde besonders langsam antrainiert werden. Was war Ihr schönstes Erfolgserlebnis mit dem Aquatrainer? Eine 20-jährige Stute mit alter Narbe am Hinterbein, die dadurch immer wieder Probleme hatte und schnell schief wurde. Sie war eines der ersten Pferde, welche ich auch im Trab auf dem Aquatrainer hatte und sie lief bereits nach dem zweiten Mal wahnsinnig schwungvoll, locker und kadenziert. Die Schiefe haben wir schnell stabilisieren können. AQUATRAINING IST EIGENTLICH EINE BEWEGUNGSTHERAPIE. Wie sind Sie zum Aquatraining gekommen? Thomas von Ballmoos: Wir haben das Aquatraining schon früher mit unseren eigenen Pferden bei Manfred Müller in Wängi gemacht. Als dieser aufhörte, haben wir uns entschlossen, selber anzufangen. Ist der Aquatrainer bei Ihnen eher Therapie- oder Trainingsgerät? Für welche Pferde setzen Sie ihn ein? Wir setzten den Aquatrainer grundsätzlich bei allen Pferden ein, welche nicht stark lahmen. Mit verletzten Pferden ist es eigentlich eine Bewegungstherapie. Es macht Sinn, das Pferd auch während einer Verletzung in Bewegung zu halten. Physisch und psychisch bringt das nur Vorteile. Es ist halt immer eine Frage der Intensität. Da kommt mir das erlernte Wissen meines früheren Berufs als Rennpferdetrainer sehr zugute. Es ist wichtig, einschätzen zu können, wie viel Arbeit ein Pferd verträgt. Dennoch versuchen wir immer, das Pferd an der Schwelle zum Maximalen zu arbeiten. Das gleiche gilt bei gesunden Pferden, die wir für den Muskelaufbau bei uns haben. Deswegen ist die Arbeit mit dem Aquatrainer wohl eher ein Trainieren als ein Therapieren. Zu reinen 50 Therapiezwecken haben wir andere Maschinen wie das Salzwasserspa, den Laser oder die Vibrationsplatte. Gibt es auch eine Verbindung zwischen Ihrer Tätigkeit als Hufschmied und dem Aquatrainer? Es ist für mich sicherlich ein grosser Vorteil, dass ich die Pferde selber beschlagen kann. Auf dem Laufband sieht man sehr gut, ob ein Pferd Defizite im Bewegungsablauf hat. Wir können das schnell korrigieren und Sachen ausprobieren, bis wir zufrieden sind. Auch bei Verletzungen kann der Beschlag eine Ursache sein. Es ist wichtig, dem Pferd die besten Voraussetzungen zu einer schnellen Genesung zu bieten. folg, wenn die Pferde nach ein paar Tagen relaxed und motiviert ihre Trainingseinheiten absolvieren. Der Heilungsprozess ist grundsätzlich auch immer schneller, als von den Tierärzten prophezeit wurde. Wann raten Sie vom Aquatraining ab? Grundsätzlich kann mit jedem Pferd im Aquatrainer gearbeitet werden. Es ist wie oben erwähnt immer eine Frage der Intensität. Was war Ihr schönstes Erfolgserlebnis mit dem Aquatrainer? Das Schwierigste am Aquatraining ist das Gewöhnen der Pferde an das Laufband und das steigende Wasser. Es ist immer ein ErPA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Thomas von Ballmoos, ein ehemaliger Rennreiter, arbeitet heute als Pferdetrainer und Hufschmied. Zusammen mit seiner Frau Bettina leitet er ein Reha- & Leistungszentrum. Infos unter www.stall-vonballmoos.ch WELCHER KURSTEILNEHMER PROFITIERT VON EINEM KURS? SPEZIAELD WANT Foto: Theres Misar So vielfältig das Angebot bei den Kursen ist, so unterschiedlich sind die Kursteilnehmer. So wie das Vermitteln des Stoffes, der Inhalt und die Struktur eines Kurses wichtig für das gute Gelingen sind, so hängt der Erfolg eines Kurses auch ein wenig davon ab, wie der Kursteilnehmer selbst mit Lernerfahrungen umgeht. DER «OFFENE» KURSTEILNEHMER Am meisten profitiert sicher ein Kursteilnehmer, der offen ist und gerne Neues ausprobiert. Gerade in der Pferdeausbildung gibt es immer wieder unterschiedliche Gesichtspunkte, Ansichten und Lösungswege. Vielleicht sind Teile eines Kurses für den Kursteilnehmer und sein Pferd im aktuellen Moment nicht passend, doch der «Offene» nimmt die Lösungsansätze als eine Bereicherung und Erweiterung seines Wissens mit. Er geht nach Hause, probiert aus, integriert das Gelernte oder einen Teil davon in sein System, macht seine Erfahrungen, ist kritisch und offen und hat auch Fragen. Er weiss, dass es in der Ausbildung des Pferdes nicht immer linear aufwärts und vorwärts geht und er stellt sich auch darauf ein, dass nicht immer alles klappt – und das ist nicht der Weltuntergang für ihn. DER «ICH MÜSSTE»-KURSTEILNEHMER Wenig von dem Gesehenen und Gelernten werden Teilnehmer umsetzen, welche in der Praxis oft sagen: «Ich müsste, ich sollte, ich weiss schon . . .» Unsicherheit, Perfektionismus, schlechte Erfahrungen oder schlicht nicht wissen, wo und wie anzufangen, können Gründe für solche Haltungen sein. Jedes Pferd ist individuell. Es gibt keine Ausbildungsmethode, die ein Patentrezept anbietet und das Pferd linear Fortschritte machen lässt. Lernen und Trainieren heisst auch «Versuch und Irrtum – Der Irrtum muss korrigiert werden!». Doch wagt der Teilnehmer nicht wenigstens den kleinsten Versuch, so bleibt ihm Lernerfahrung vorenthalten. Ein Pferd «perfekt» auszubilden heisst, von Fehlern zu lernen und damit das Repertoire an Lösungsmöglichkeiten zu vergrössern. DER BEREITS «WISSENDE» KURSTEILNEHMER Der Wissende kann und weiss «es» schon – er kennt alles schon, ist auch schon sehr erfahren und kommt mit grossem Kursund Ausbilderhintergrund und einer gewissen Selbstsicherheit daher – er hat schon alles ausprobiert und vermittelt bekommen. Oft sagt er zwar, dass er offen sei für Neues – eigentlich wartet er jedoch auf die Bestätigung dafür, dass das, was er tut und für richtig hält, der einzige Lösungsweg ist. Dieser Typ von Kursteilnehmer hat auch immer gute Gründe, weshalb das Angebotene bei ihm nicht funktionieren D O RI S S Ü E S S kann. Lernerfahrung gross, Kursbenefit gross Lernerfahrung kann gross sein, Kursbenefit mittel bis klein, wenn es am Willen zur Umsetzung fehlt Lernerfahrung klein, Kursbenefit klein PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 51 AUSBILDUNG: DER LANGE ZÜGEL ZUERST GERADEAUS! In der Herbstausgabe von PASSION zum Thema «langer Zügel» hatten wir uns mit der Basisarbeit an der Hand beschäftigt. In unserem zweiten Artikel zeigen wir die weiterführenden Schritte zur Arbeit am langen Zügel. AUSRÜSTUNG Am besten eignen sich Leder- oder Gurtzügel, ohne Stege, da diese beim Handwechsel nicht gut durch die Hände gleiten können. Fahrleinen sind nicht geeignet, da diese zu schwer sind und zu breit in der Hand liegen. Die Länge des Zügels hängt von der Grösse des Pferdes ab. Bei einem in der Haltung gehenden Pferd sollte das Ende des Zügels mindestens 20 Zentimeter, jedoch maximal bis auf Sprunggelenkshöhe, unterhalb der Hände heraushängen. Die Zügel werden wie beim Reiten auf Trense geführt. Wie auch beim Reiten ist auf eine aufrechte, senkrechte Handhaltung zu achten. Wichtig ist, dass Sie Ihre ersten Schritte hinter dem Pferd auf dem Hufschlag beginnen. In der Grundhaltung geht der Ausbilder seitlich innen versetzt zur Hinterhand des Pferdes, damit er genügend grosse und weite Schritte machen kann und so gut mit dem Tempo des Pferdes mitkommt, ohne Gefahr zu laufen, das Pferd zu treten. DIE GERTENHALTUNG Die Gerte wird in die ganze Hand gelegt und zeigt gerade nach unten mit dem 52 Knauf nach oben. Ein ständiges Wechseln der Gerte bei den Handwechseln ist nicht zu empfehlen, da es zu viel Unruhe mit sich bringt. Bei der Arbeit am langen Zügel ist beim touchieren immer Vorsicht geboten, durch zu starke Einwirkung kann sich das Pferd erschrecken eventuell ausschlagen oder davonstürmen. AUF LOS GEHT’S LOS . . . Sollten Sie am Anfang noch unsicher sein, wie Ihr Pferd mit der ungewohnten Position umgeht, können Sie eine Ihnen bekannte Person bitten, beim ersten Anführen behilflich zu sein. Legen Sie die Hände links und rechts der Schweifrübe auf der Kruppe ab, dies verhilft zu einer stabilen Zügelführung. Mit einem leichten Druck aus den Händen können Sie zudem das Pferd dazu animieren anzugehen, unterstützt mit einem aufmunternden Stimmkommando. In der Grundhaltung geht der Ausbilder seitlich innen versetzt zur Hinterhand des Übungsaufgaben am langen Zügel Folgende Kriterien sollten Sie bei Ihrem Training immer im Auge behalten: UÊ ÜiV i]ÊÃÌ>ÌiÊi Õ} UÊ ÀÀiÌi]ÊÀi>ÌÛiÊÕvÀV ÌÕ} UÊ yiÃÃ}iÊÌiÀ >` UÊ />Ì UÊ ÀÀiÌiÊ-ÌiÕ}ÊÕ`Êi}Õ} UÊ ÕÀV BÃÃ}iÌ UÊ i ÀÃ>Ê>Ê`iÊvi UÊ ÀÀiÌiÊ4LiÀ}B}i UÊ viiÊvi UÊ ÀÕ }iÃ]Ê}iÃV ÃÃiiÃÊ-Ìi i Fotos: auf dem Weibel, Corinne Invernizzi / slawik.com A ller Anfang ist schwer! Gerade zu Beginn kann die Arbeit am langen Zügel schon einmal etwas mühsam sein, aber Sie werden sehen es lohnt sich. Haben Sie viel Geduld und seien Sie bei Missverständnissen nachsichtig. Allerdings sollten Sie beispielsweise auch nur ein angedeutetes Ausschlagen sofort (!) konsequent korrigieren. 1 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 1 2 3 4 Perspektive hinter dem Pferd. Das Gehen mit grossen Schritten. Position der Hände. Das versetzte Gehen. 3 2 4 Pferdes, damit er genügend grosse und weite Schritte machen kann und so gut mit dem Tempo des Pferdes mitkommt, ohne Gefahr zu laufen, das Pferd zu treten. Sollte das mal vorkommen und Sie treten dem Pferd versehentlich in die Fesselbeuge, ist das nicht weiter schlimm. Solange man danach gleich wieder für eine freundliche Atmosphäre sorgt. Sie können ruhig ein freundliches «Entschuldigung» zu Ihrem Pferd sagen. Es ist wichtig, das Sie auf grosse gleichmässige Schritte achten. Die Arbeit wirkt so ruhiger und souveräner und gibt ein harmonisches Bild ab. Noch wichtiger ist aber, dass Sie das Pferd in seinem Bewegungsfluss nicht stören. Zunächst muss das ferd in Ruhe lernen, vor seinem Menschen herzugehen. Am Anfang ist das Ziel, das Pferd auf dem Hufschlag auf der ganzen Bahn führen zu können und es nicht abwenden zu lassen. Einfaches Gehen ist am Anfang anspruchsvoll. Die Ecken dürfen dabei rund ausfallen, um ein gleichmässiges Vorwärts zu bekommen. Erwarten Sie nicht gleich eine perfekte Haltung von Ihrem Pferd, lassen Sie ihm Zeit, um sich an das neue Gefühl zu gewöhnen. Möchten Sie die Hand wechseln, empfiehlt sich, im Anfang des Trainings Ihr Pferd anzuhalten, den langen Zügel nach vorne führen und nach einem Handwechsel den langen Zügel wieder aufnehmen. Wenn die Führung auf der ganzen Bahn sicher ist, können Sie mit Volten und Schlangenlinien beginnen. Zum Abwenden schauen Sie auf die neue Linie und denken gleichzeitig an eine vermehrte Schulterdrehung nach innen. Behalten Sie bei allen Übungen stets Ihr Ziel im Auge. Ähnlich wie beim Reiten sollte man auch am Boden vorausschauend arbeiten und nicht nur das Pferd im Fokus haben. Beim Durchparieren zum Halten, wenn das Pferd belohnt werden möchte, oder die Arbeit beendet wird, muss das Pferd lernen, absolut still stehenzubleiben. Es darf sich nicht selbstständig nach dem Ausbilder umdrehen, in die Bahn laufen oder mit der Hinterhand nach innen schwenken. In diesem Artikel beschränken wir uns bewusst auf die Basisarbeiten des langen Zügels. Es empfiehlt sich, einen versierten Ausbilder oder Trainer zu konsultieren, um die Arbeit korrekt auszuführen. Es ist immer möglich, sich autodidaktisch weiterzubilden. Nur von Zeit zu Zeit sollte das Gelernte dann kritisch von aussen betrachtet werden, damit sich nicht unnötige Fehler einschleichen, welche dann mühsam korrigiert werden müssen. PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 T H E RE S M I S A R Kurs mit Saskia Gunzer an der BEA PFERD 2015 Saskia Gunzer darf sicher als eine der führenden Expertinnen auf dem Gebiet der Arbeit am langen Zügel bezeichnet werden. An der Messe BEA PFERD kann Ihr erstmal in der Facharena über die Schulter geguckt werden. Alle Daten und Informationen erhalten Sie unter: www.aufdemweibel.ch 53 DIE IRONISCHE KOLUMNE PLEITEN, PECH UND PANNEN Schaueinlage freute. In Erklärungsnotstand kam ich auch, als ein Reiter an einem Patrouillenritt-Verpflegungsposten seine Bratwurst fallen liess und sich meine Stute mit Heisshunger auf die Wurst stürzte und diese inklusive Senf verspeiste. Was kann ich denn dafür, wenn niemand meinem Pferd gesagt hatte, dass es klein Fleischfresser sei. Aber der wohl mit Abstand peinlichste Moment war eine WesternPleasure-Prüfung, die ich mit hochrotem Kopf und zusammengebissenen Zähnen absolvierte. Zuvor hatte ich, um meine Nervosität zu bändigen, ein Fläschchen Rescue-Tropfen hervorgenommen und mir einen grosszügigen Schluck genehmigt. Um Sekunden später geschockt festzustellen, dass ich die Merfen-Tinktur zur Desinfektion erwischt hatte. Zähne und Zunge orange, ein Brennen bis zum Halszäpfchen, aber die Prüfung absolvierte ich souverän und absolut ohne Nervenflattern, da ich mich nur noch aufs Mundschliessen konzentrierte. Halten Sie doch auch einen Moment inne und erinnern Sie sich mit einem Lächeln auf den Lippen an die Momente auf dem Pferderücken, in denen Sie sich am liebsten unsichtbar gemacht hätten. VON KARIN ROHRER 54 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Foto: Susanne Wolf H and aufs Herz, was ist das Peinlichste, was Ihnen auf oder neben ihrem Pferd schon mal passiert ist? Auch wenn solche Storys meistens nur hinter vorgehaltener Hand weitergegeben werden, so ist es doch recht amüsant, in welche Fettnäpfchen ein Reiter treten oder auch fallen kann. Alles bereit für die grosse Dressurprüfung, das Pferd geputzt und unter einem hochkarätigen Adrenalinschub festgestellt, dass das Zaumzeug noch in der heimischen Sattelkammer hängt. Das kann passieren, wird aber von der Story einer Bekannten getoppt, welche sage und schreibe zehn Kilometer mit dem Anhänger unterwegs war, bevor sie leicht hysterisch feststellte, dass ihr Pferd noch zu Hause am Putzplatz angebunden stand. Na ja, ein Springturnier ohne Pferd macht nicht halb so viel Spass und so kehrte die junge Dame wieder zurück zum Stall. Mehr als einmal testete ich unabsichtlich die Toleranz-Grenze eines Richters. Wie in einer Trailprüfung vor vielen Jahren, als mein Pferd anstelle im Galopp über drei Stangen kurzerhand die unübliche Fassung wählte und gleich alles in einem einzigen Sprung bewältigte. Zum Ärger und Erstaunen des Richters, der sich leider nicht über diese DAS GEHEIMNIS DES EINEINVIERTEL-KREISES Ganz entspannt: Sanfte TTouches am Hals lieben viele Pferde besonders. TTouches können am ganzen Pferdekörper gemacht werden. Aus Sicherheitsgründen sollte die zweite Hand immer auch am Pferd liegen. deine Hände aufs Pferd und verschiebe die Haut in einem Kreis.» Berührungen, die nach Tieren benannt sind. Keine Massage, aber so was Ähnliches. Rund, aber nicht einfach nur ein Kreis. Was genau steckt eigentlich hinter diesen TTouches? D ie meisten TTouches oder Tellington-Touches (von englisch touch = Berührung) sind kreisförmige Bewegungen mit der ganzen Hand oder den Fingern, bei denen wir die Haut des Pferdes, eines anderen Tieres oder eines Menschen bewegen und nicht einfach nur darüberstreichen. Wir stellen uns an beliebiger Stelle auf dem Pferd eine Uhr (mit etwa 4 cm Durchmesser) vor, legen unsere Hand auf die «6» des Zifferblattes, spüren den Kontakt zum Tier und schieben die Haut mit gleichmässigem Druck zur «12», «3», «6» und bis zur «8», wo wir für einen Moment innehalten, bevor wir die Hand vorsichtig wegnehmen, um an einer anderen Stelle den nächsten TTouch zu machen. WER HAT SIE ERFUNDEN? Linda Tellington-Jones arbeitete mit einer als schwierig geltenden Vollblutstute, die sich kaum anfassen liess und mit Widerstand aufs Bürsten und Satteln reagierte. Unter Lindas Händen entspannte sie sich sofort. Gefragt, was sie da genau mache, antwortete sie: «Denk nicht zu viel darüber nach, was ich mache. Lege einfach PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DER UNTERSCHIED ZWISCHEN TTOUCHES UND MASSAGE Die TTouches werden immer so ausgeführt, dass das Pferd keine Schmerzen hat und nicht in den Widerstand geht. Weil wir mit den TTouches das Vertrauen des Pferdes gewinnen wollen, variieren wir Tempo, Druckstärke und Handhaltung, bis wir die für das Pferd optimale Berührung herausgefunden haben. TTouches sprechen nicht nur die Muskulatur an, sondern die «Intelligenz» des Pferdes auf Zellebene und unterstützen so die Selbstheilungskräfte des Körpers. Zusammen mit Bodenarbeit verhelfen sie dem Pferd zu einem (neuen) Gleichgewicht und besseren Bewegungsmöglichkeiten mit und ohne Reiter. L I LY M E RK L I N 55 Fotos: Alice Forberg Genau hier: TTouches stellen eine Kommunikation ohne Worte da und fördern das Vertrauen zwischen Mensch und Tier. WAS BEWIRKEN DIE TTOUCHES? Die Eineinviertel-Kreise werden auch als wortlose Kommunikation zwischen den Arten bezeichnet. Sie fördern das Vertrauen zwischen Tier und Mensch, sorgen für Entspannung, verbessern die Beweglichkeit, helfen, Haltungsgewohnheiten, die zu Widerstand führen, zu überwinden und unterstützen Pferde bei der Genesung von Krankheiten oder Verletzungen. Wir füttern Pferde und Kaninchen fit. www.cavale-schweiz.ch Der Schweizer Pferdefutter-Online-Shop mit dem grössten Sortiment. Kraftfutter – Mineralfutter - Spezialitäten Spezialangebote ab 3 Paletten Kraftfutter direkt in Stall. Atcom, Lexa, Derby, Nösenberger, Nature’s Best, Dr. Weyrauch, Hasfit [email protected] // 076 233 93 94 Pferdeparadies Les Dannes Artgerechte Haltung von Anfang an Suter Aquatrainer und Pferdelaufbänder www.pferdelaufbaender.ch 079 672 76 25 Vertrieb Service und Service Vertrieb Leben in gemischtaltrigen Herden! 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Ɣ,KUH6FKOHLPHVFKW]HQXQGHUQHXHUQGLH6FKOHLPKlXWHGHV Magen- Darmtraktes Ɣ,KUH6FKOHLPVWRIIHXQGgOH2PHJDXQG2PHJD)HWWVlXUHQELOGHQ Gelate die natürlichen pflanzlichen Aufbaustoffe für *HOHQNH6HKQHQ+XIH²+DXW meines Das Pferd e auf Lebens k ich im 56 =HFNHQverabscheuen die Lein- und Linolöle und stechendadurch nicht. Alle Nährstoffe sowie die medizinischen Wirkstoffe sind nachweislich darin enthalten. Heinz Keller Futterspezialitäten GmbH (LFKHQDXVWUDVVH&+%XFKV 7HO)D[ ZZZNHOOHUVOHLQVDPHQFKLQIR#NHOOHUVOHLQVDPHQFK Futterspezialitäten PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 Fütterungsberatung PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DAS OFFIZIELLE ORGAN VON SWISS ENDURANCE 1/2015 Swiss Endurance News EDITORIAL Liebe Distanzreiterinnen und Distanzreiter Wenn Ihr diese Zeilen lest, ist bereits der erste Monat des neuen Jahres Vergangenheit. Der Winter hat nach zögerlichem Beginn nun doch Einzug gehalten.Viel Spass bei einem rasanten Galopp mit euren Vierbeinern im Schnee. Die Planung für die neue Saison steht bei vielen an. Noch gibt es nicht allzu viele Distanzritte und ich hoffe, es melden sich noch ein paar Organisatoren. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen. Mir ist klar, dass es immer schwieriger, Freiwillige zu finden, die bereit sind, die Arbeit auf sich zu nehmen. Vielen Dank für eure Bemühungen. Neu wird der SwissEndurance News-Teil von Vanessa Herzig (Redaktorin) und Bettina Kradolfer (Stv. Redaktorin) gestaltet und zusammengetragen. Solltet ihr Beiträge, News etc. haben, könnt ihr euch direkt an diese Zwei wenden. Gerne nehmen sie auch Lob & Kritik entgegen. Nach den Rücktritten einiger langjähriger Vorstandsmitglieder brauchen wir auch im Vorstand dringend Verstärkung. Es kann nicht sein, dass drei bis vier Vorstandsmitglieder den ganzen Karren ziehen. Das funktioniert nicht und stellt die weitere Existenz des Vereins auf eine harte Probe. Darum ist jedes einzelne Mitglied gefordert, und ich appelliere hier an das Verantwortungs-Bewusstsein und an das Interesse am Distanzreitsport. Kommt, gebt Euch einen Ruck und macht mit. Ich wünsche allen Distanzreiterinnen und Distanzreitern eine erfolgreiche Saison 2015 mit genügend Veranstaltungen und einem innovativen Vorstand. Stefan Waldisberg Präsident Swiss Endurance Riding Association VANESSA HERZIG BETTINA KRADOLFER Hallo liebe Leser, ich heisse Vani, bin 29 und wohne seit einem Jahr mit meinem Freund Tom mit unseren zwei Pferden und zwei Katzen im schönen Berner Seeland. Bis jetzt habe ich fast 1300 Rennkilometer im In- und Ausland mit meinem tollen 9-jährigen Wallach Monolito bestritten und konnte so einiges lernen. Der Sport hat mich seit meinem ersten Start im 2011 völlig gepackt. Da ich diese tolle Sportart auch anderen schmackhaft machen wollte, habe ich bis heute acht Pleasure Rides organisiert und konnte so einigen Reitern unseren Sportart näher bringen. Warum ich zum Distanzreiten gekommen bin, fragst du dich bestimmt? Gute Frage! Meine ehemalige Nachbarin Katrin hatte seit jeher Araber gezüchtet und war früher sehr viel an Distanzritten unterwegs. Sie hat mir von dieser Sportart immer begeistert erzählt. Leider hatte ich aber nie die Gelegenheit mit ihr mitzugehen. Als ich im 2010 mein 5-jährigen Anglo-Araber gekauft habe, hätte ich nie gedacht, dass Lito und ich spä- Hallo zusammen, ich möchte mich als neue Stv. Redaktorin der SwissEndurance-Seiten im Passion kurz vorstellen. Ich bin 33 Jahre alt und lebe mit meinem Freund und unseren Pferden zusammen im Kanton Luzern. Seit ich denken kann, hat sich mein ganzes Leben immer um Pferde gedreht. Ich bin zusammen mit meinen Eltern schon auf dem Pferd gesessen, bevor ich laufen konnte! Durch Zufall lernte ich im Jahr 1998 Suzanne Dollinger (damalige Equipenchefin) kennen, welche mir einen professionellen Einstieg in den Distanzreitsport ermöglichte. Ich konnte dank ihr und ihren tollen Pferden u.a. meine 1. Qualifikation und ein EVG3 reiten. Leider musste ich kurze Zeit später aus privaten und beruflichen Gründen den Distanzreitsport aufgeben. Das Reiten jedoch gab ich nie auf – zu sehr war ich vom Pferdevirus befallen. So erfüllte ich mir vor sieben Jahren den grossen Traum vom eigenem Pferd. Da ich keine grossen Turnierambitionen mehr hatte, kaufte ich mir den ter an Distanzritten teilnehmen würden. Im Herbst 2011 war dann ganz in der Nähe des Pensionsstalls, in dem ich Lito eingestellt hatte, ein Distanzritt. So hat alles angefangen . . . Lito und ich sind bis jetzt noch mit dem Distanzvirus angesteckt und freuen uns auf die nächsten tollen Ritte zusammen. Ich wünsche Euch nun viel Spass beim Lesen und einen guten Start in die Distanzsaison. Vanessa Herzig tollen, verlässlichen und vielseitigen Friesen IVO, welcher meine gewünschten Anforderungen als Freizeitpartner mehr als erfüllte – ja sogar übertraf. Trotz meiner anfänglichen Skepsis mit einem Friesen an einem Pleasure Ride teilzunehmen, konnte mich Vanessa dazu «überreden». Wir starteten im Mai 2013 unseren ersten Pleasure Ride und es folgten noch einige Ritte mehr, welche IVO jeweils mit Freude und Bravur bestand. Bettina Kradolfer Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch 57 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DAS OFFIZIELLE ORGAN VON SWISS ENDURANCE 1/2015 WINTERAKADEMIE UND SWISS ENDURANCE EVENT 2014 «Endurance – quo vadis?» war das Thema der diesjährigen Winterakademie von Swiss Endurance. Dr. med. vet. Dominik Burger vom Institut suisse de médecine équine, Avenches und Disziplin-Veterinär Endurance eröffnete den Nachmittag mit einem Vortrag über den momentanen Stand des internationalen Endurancesports. Die WM in Frankreich hatte viele Diskussionen ausgelöst, im Vorfeld und danach, u.a. wegen der sehr tiefen Durchkommensrate. Wer ist Schuld daran? Der Organisator, wie man es in deutschen Medien lesen konnte? Nach anfänglichem Zögern scheinen sich die Zuhörer einig, dass es wohl eher vor allem die Reiter sind, die letztlich die Verantwortung tragen. Ein grosses Thema sind die zunehmenden Tempi. Gefragt sind schnelle Strecken – für die Sponsoren und gewisse Reiter zählt nicht «nur» der Sieg einer Meisterschaft, Rekorde sind gefragt. So werden Strecken teilweise ausgeflacht und eingesandet. Mit den steigenden Tempi treten neue Probleme auf (z. B. Frakturen), wie man sie im Endurancesport zuvor nicht kannte. Zudem ist Endurance unter den FEI Disziplinen führend betreffend Dopingfällen. Dominik Burger berichtet über die grossen Anstrengungen, die mit dem Projekt Clean Endurance für einen fairen Sport unternommen werden. Zu viele offensichtliche Verstösse gegen die Regeln wurden beobachtet, wie z. B. intravenöse Flüssigkeitstherapie während der Pausen, ohne dass die FEI lange Zeit konkret etwas dagegen unternahm. Tatsache ist wohl, dass, wer mit fairen Mitteln kämpft, im grossen Sport momentan kaum Chancen hat, schon gar nicht als Amateur. Umso schöner die Medaille der Schweizer Reiter dank grossem taktischem Geschick und tollem Teamgeist. Aus dem Publikum kommt die Frage, ob denn unser Sport kaputt sei. Mit dieser Frage geht es nach einer kurzen Stärkungspause über zum zweiten Teil, wo nun der nationale Endurancesport im Fokus steht. Besteht nicht auch bei uns der Wunsch nach einfachen, flachen Strecken? Was muss sich ein Veranstalter anhören, wenn’s mal rauf und runter geht, die Wege uneben sind und taktisch mit Köpfchen geritten werden muss? Eine interessante Diskussion kommt in Gang im bunt durchmischten Publikum aus Neueinsteigern, nationalen und international erfahrenen Reitern. Im Distanzsport kann man sich im Vergleich zu anderen Disziplinen relativ einfach und schnell nach oben qualifizieren, solange unser Partner, das Pferd, kooperiert und nicht zu Schaden kommt. Man setzt sich keinen grösseren Gefahren aus, solange es ge- Verbandssponsoren 58 radeaus geht. Was aber, wenn mal ein Geländehindernis kommt? Ein grosses Thema ist die medizinische Behandlung/Vorbereitung der Pferde. Inwieweit ist es nötig, Pferde zu behandeln, bevor sie an ein Rennen gehen? Wird es zur Normalität, dass Pferde an den Tropf geritten werden? Dürfen wir mit unseren Pferden überhaupt (einen so anspruchsvollen) Sport betreiben? Welche Einflüsse hat der Reiter auf sein Pferd? Aus Erfahrungen ist bekannt, dass Probleme des Reiters oftmals auf das Pferd übertragen werden, wie z. B. dass schlechte reiterliche Fähigkeiten dem Pferd nicht unbedingt zu Gute kommen – fangen wir also mal bei uns selbst an. Im Verlaufe des Nachmittags zeigt sich, dass Bedarf nach Weiterbildung besteht (Theorienachmittag/-abend), wobei wohl für viele das korrekte Training ein grosses Fragezeichen darstellt. Fragt sich nun, wer diese Weiterbildungen organisieren soll und ob sich dann auch genügend Leute finden, die daran teilnehmen. Es bedingt, dass die Info an die richtigen Leute gelangt und diese auch bereit sind, einen längeren Weg auf sich zu nehmen – wir wenigen Distanzreiter sind nun mal in der ganzen Schweiz verteilt. Das Thema für die nächste Winterakademie ist damit auf alle Fälle klar. Nach dieser intensiven Diskussionsrunde geht es weiter in der gemütlichen Waldhütte der Herdgemeinde Huttwil mit einem reichhaltigen Apéro, der den SE Event einleitet. Geehrt werden anschliessend die Gewinner des EVG Cups wie auch die Gewinner des Pleasure Ride Cups. Herzliche Gratulation an Martina Nussbaumer-Graf mit Paco Rabanne II, Gewinnerin des EVG-Cups und Susanne Dünner, Gewinnerin Pleasure Ride Gold sowie den weiteren Klassierten. Auch der legendäre Nik Streiff Cup darf nicht fehlen. Hier werden die drei Pferde ausgezeichnet, die mit mehr als einem Reiter erfolgreich am Start waren. Als Siegerin ging Ghalyela hervor, im Besitz von Isabel JeanRichard, geritten von Isabel JeanRichard und Linda Klein. Nach den Ehrungen wird ein schönes Buffet aufgetischt und in gemütlicher Runde gegessen und geplaudert. Noch einmal ist Konzentration gefragt, bei Nik Streiffs Berechnungen vom Kreis etc. zur Erklärung des Sichtfeldes des Pferdes, Forschungsresultate aus seinen Studienzeiten in Cambridge. Dem einen oder anderen wurde bewusst, was so alles aus der Schulzeit vergessen ging . . . Die Zeichnungen und Formeln und besonders Nik Streiff in Perücke und weissem Kittel wird kaum einer der Anwesenden so schnell vergessen. Und ja, da ist noch was, «ich habe zeitlebens Tagebuch geschrieben, nur habe ich in keinem Tagebuch nachlesen können, wann ich in Cambridge war . . .» – Nik Streiff live. Die Tafel für die Präsentation wurde übrigens von unserem Präsidenten vor Ort angefertigt! Lea Ramseier PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DAS OFFIZIELLE ORGAN VON SWISS ENDURANCE 1/2015 RICHTER- UND ORGANISATOREN-TAG 2014 Wie immer im November wurde im SVPS-Gebäude der Richter und Organisatoren-Tag durch das Endurance-Leitungsteam durchgeführt. Der Sinn von diesem Ausbildungstag ist, dass die Richter und Organisatoren, Probleme die im vergangenen Jahr an den Distanzritten aufgetreten waren, zu besprechen und so vielleicht im kommenden Jahr ausgeschaltet werden können. Anwesend waren auch einige Zeitnehmer (Funker) die uns auf die schwachen Stellen im Distanzritt aufmerksam machten. So kommt es öfters vor, dass auf den letzten zwei Kilometern immer noch Versuche unternommen werden, das vorgeschriebene Tempo durch Stillstand oder durch Kreuz- und Querreiten zu umgehen, um so näher an die Idealzeit heranzukommen. Von den Veranstaltern wurde den Reitern mit wenigen Ausnahmen ein gutes Zeugnis ausgestellt, was die Reitdisziplin auf der Strecke betrifft. Zu uneinheitlichen Gesprächen kommt es immer noch öfters über die Regelung, dass an einigen Ritten die Groompunkte nicht angefahren werden dürfen, und vom Veranstalter betreut werden. Aber die Veranstalter sehen sich immer öfters gezwungen, diese Regelung anzuwenden, da sie sonst keine Bewilligung von Gemeinden oder Kanton zur Durchführung eines Rittes bekommen. Es ist vielleicht zu wenig bekannt, dass für jeden Meter an einem Distanzritt eine Bewilligung eingeholt werden muss. Nicht selten müssen diese mit einem recht grossen Betrag im Voraus an die Behörden entschädigt werden. Was in diesem Jahr aufgefallen ist, dass immer mehr Reiter sich nicht den Anweisungen der Veterinäre unterstellen wollen. Aus diesem Grunde wurde erneut der Ablauf einer Verwarnung und eines Protestes genau besprochen. Die Richter werden im nächsten Jahr schneller und härter solche Fälle auf dem Platz entscheiden, evtl. einen Reiter disqualifizieren. Da auch die Internationalen Reglemente immer wieder dem neuesten Stand angepasst werden müssen, informierte Jenny Commonns über die neuen Reglungen Praxis für energetische Pferdeosteopathie In meiner Praxis habe ich mich auf die Behandlung von Pferden spezialisiert. Dabei behandle ich die Tiere mit einer ganzheitlichen energetischen Pferdeosteopathie, wobei neben den energetischen Heilbehandlungen auch Craniosacraltherapie, Phytotherapie, Stoffwechselsanierung und Fütterungsberatung zum Einsatz kommen. Die energetische Pferdeosteopathie hilft dem Pferd zu einem besseren Wohlbefinden, zu einem ausgeglichenerem Wesen und damit zu grösserer Leistungsbereitschaft. und wie diese auch in der Schweiz angewendet werden ab 2015. Dr. med. vet. Beatus Bächi informierte die Anwesenden über die Arbeiten und Vorbereitungen eines Veterinär an einem Distanzritt. So hat zum Beispiel der behandelnde Veterinär so ziemlich alles in seinem Auto bereit, was in einem Notfall benötigt wird. Dies ist eine enorm grosse Anzahl an Medikamenten und Bandagen. Er erwähnte auch, dass es immer schwieriger wird gut ausgebildete Veterinäre zu finden, die bereit sind bei jedem Wetter einen ganzen Tag lang Pferde zu untersuchen. Dies gilt auch für die Vet. Schreiber, die den Veterinären konzentriert zur Seite stehen und die Angaben in die Checkkarte notieren müssen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Organisatoren, Richter, Veterinären und allen die in einem OK mithelfen meinen Dank aussprechen für ihre Arbeiten, die sie für den Distanzsport ausführen. Franz Frei, Leitungsteam Endurance Z WEIT- IN NT REFERE RZ 2015 Ä M . 7 M A IN E SWIL B R A PPER Diese Therapie ist eine umfassende Methode, um Blockaden auf sanfte Weise zu lösen. Mit dem kinesiologischen Muskeltest werden die Ursachen des Problems respektive der Krankheit präzis erfragt. Die Therapie setzt immer möglichst beim Ursprung an. Bei der Behandlung wird dem Stoffwechsel besondere Beachtung geschenkt, um die Selbstheilungskräfte zu fördern. Mit der energetischen Pferdeosteopathie mit Schwergewicht Stoffwechselsanierung werden mit Erfo Erfolg die vielen bekannten Leiden behandelt. Dazu gehören zum Beispiel Verspannungen der Muskulatur, Kotwasser, Hufrehe, Mauke, Strahlfäule, Sommerekzem, Husten, Cushing, aber auch Lustlosigkeit, Gurtenzwang, Buckeln und traumatische Erlebnisse. Interessiert? Ich freue mich auf Ihren Anruf Praxis für energetische Pferdeosteopathie Nathalie Suter Typonweg 17a 3400 Burgdorf Telefon 079 777 75 52 www.spiritgirl.ch Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch 59 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DAS OFFIZIELLE ORGAN VON SWISS ENDURANCE 1/2015 AUFBAUTRAINING FÜR EIN DISTANZPFERD Wir wollten hier eigentlich ein Aufbautrainingsplan abdrucken lassen, auf vielerlei Überlegungen haben wir uns am Schluss dagegen entschieden. Ich hoffe auf euer Verständnis. Im Internet findet man viele Aufbautrainingspläne, die eigentlich immer das gleiche aussagen. Viele Schrittphasen und lange Ausritte. Ich denke, Ihr werdet sicherlich fündig. Kleiner Anstoss an Euch. Ihr kennt bestimmt den einen oder anderen der bereits lange Zeit im Distanzsport unterwegs ist, warum fragt Ihr diese Person nicht einfach? Ich habe mich immer wieder mit dieser Frage auseinander gesetzt. «Habe ich mein Pferd optimal auf den Anlass vorbereitet?» Auf meine Anfrage hat mir ein Bekannter einen Trainingsplan zusammengestellt und ich probiere diesen nun umzusetzen. Für mich ist dies gleich ideal, da ich meinem Pferd nun wirklich einmal eine Winterpause gegönnt habe und zuerst wieder die Muskeln, etc. aufbauen muss. Diejenigen, die es interessiert, dürfen mich gerne persönlich nach den Ergebnissen fragen. Eure Vani OSTERRITT 2014 MIT DER 30 JAHRE ALTEN JESSICA XVII VON TAFERS/FR NACH LIESTAL/BL Das Abenteuer liegt sehr nahe und Pferde können bis in ein hohes Alter daran teilnehmen. Das in Kürze unser Ostererlebnis 2014. Am 25. Februar 2014 wurde die CH-Warmblutstute Jessica 30 Jahre alt. Ich habe sie vor 26 Jahren gekauft und nahm mit ihr mehrere Jahre an Distanzritten teil. Sie wird immer noch von meinen Nichten Stefanie (12 J.) und Christa (9 J.) geritten. Gemeinsam mit ihren beiden Stallgenossinnen nimmt sie so regelmässig an Ausritten und an Wanderritten teil. So auch am Osterritt 2014 (zirka 130 km), den die drei Pferde mit drei Erwachsenen und den beiden Kindern bestritten, wobei ein Erwachsener und ein Kind je im Begleitfahrzeug unterwegs waren, mit Reiterwechsel jeweils beim Mittagsziel. Die Vorbereitung des Rittes beinhaltete Kartenstudium, teilweises Auskundschaften von Etappen auf Velotouren, Internet-Recherchen, das Einholen von Informationen aus unserem persönlichen Kontaktnetz und Reservationen für Unterkünfte für Pferde und ReiterInnen. Am Morgen des Gründonnerstags ging es los. Die Pferde hatten sofort begriffen, dass es etwas Längeres wird, da sie mit Satteltaschen ausgerüstet wurden. Die erste Etappe führte von Tafers an den Nordrand des Spilwaldes (Frauenkappelen). Bis dorthin hatten wir bereits mehrere grössere Hindernisse geschafft, wie beispielsweise das Queren der SBB-OstWestachse bei Schmitten, der Autobahn A1 unterhalb Wünnewil und der Sense bei Neuenegg. Der Forst spendete an diesem schwülheissen Tag wohltuenden Schatten, aber seine Weite ermüdete Pferd und Reiter mental. Nach der späten Mittagsrast ging es weiter bis nach Frienisberg, wo Boxen für die erste Nacht bereit standen. Am zweiten Tag ritten wir vor- Verbandssponsoren 60 mittags durch hügeliges Gelände bis Büren an der Aare, und von dort aus nach der Mittagsrast der Aare entlang nach Solothurn. Durch die wunderschöne Grenchner Witi erreichten wir bei idealem Reitwetter mit Wind und Wolken zügig den Fuss des Juras. Am Rand von Solothurn kamen die Pferde im Rosegg-Hof bestens unter und starteten ausgeruht zur anspruchsvollsten Etappe: die Überquerung von gleich zwei Juraketten! Ja, die Etappe des Karsamstags führte über den Balmberg nach Welschenrohr, von dort weiter über den Scheltenpass und die Hohe Winde nach Beinwil am Fuss des Passwangs. Der bezüglich Höhenmetern am meisten an den Kräften zehrenden Etappe setzte das Wetter unösterlich einen drauf: Der Jura war oberhalb von 800 m schneebedeckt und die dritte Etappe wurde zum Ritt durch Nebel, auf bisweilen glitschigen Wegen. Landschaftlich wurde der Jura für uns so aber zum wahren Wunderland, und an das kräftigende Essen in Welschenrohr und den wärmenden Kaffee auf dem Vorder Erzberg werden sich die ReiterInnen zeitlebens erinnern. Die Pferde meisterten all dies mit Ruhe und Bravour. In Beinwil, im Herzen des Solothurner Juras, stellte uns ein Landwirtpaar die Futterscheune als Unterstand für die Pferde zur Verfügung. Dann kam der wunderbare Ostersonntagmorgen: kühl, klar und sonnig. Durch das Bogental und die Ulmethöchi erreichten wir schliesslich den Kanton Baselland. Der empfing uns wie auf dem Tourismusprospekt mit blühenden Kirschbäumen. Bei der Zielankunft in Liestal wurden wir warm empfangen. Alle wollten vor allem Jessica sehen. Noch am Ostersonntagabend war sie wieder in ihrer Box auf dem Bauernhof in Tafers – etwas müde zwar, aber wohlauf. Dass Jessica das alles so gut mitmachen konnte, war für uns ein riesiges Geschenk. Dazu entdecken wir wunderschöne Landschaften und erlebten mit Genugtuung, mit wie wenig Kilometern auf Teer dieser Ritt insgesamt machbar war. Nicht zuletzt begegneten wir überall, wo wir ankamen, freundlichen Menschen, denen allen hier gedankt sei. Ich werde mich zeitlebens an das zarte Gelb der Schlüsselblumen im Schnee am Wegrand von Balmberg nachWelschenrohr erinnern, und wie sicher und zügig Jessica dahin schritt: 30 jährig und kein bisschen müde. Edith Oberson, Tafers PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DAS OFFIZIELLE ORGAN VON SWISS ENDURANCE 1/2015 DISTANZPFERD PACO RABANNE Hallo liebe Passion-Leser Meine Besitzerin auch Futtergeberin oder Bespasserin genannt, hat mir gesagt, dass ich doch mal etwas aus meiner Vergangenheit und meinem erfolgreichen Werdegang erzählen soll. Da ich gerne etwas plaudere und ab und zu Tagebuch geführt habe, schicke ich Euch gerne ein paar Zeilen. Als Paco Rabanne bin ich am 28. 02. 2002 in Pleigne als Tochter von dem Hengst Lindor und Mutter von Roxane als Freiberger geboren. Ich wohne in einer grossen WG mit einem OpiAraber, meiner Tochter und zwei Ponys zusammen. Ich darf Tag und Nacht selber aus der Boxe raus um frische Luft zu schnuppern. Die zwei Eingänge die wir haben finden die jungen Mitbewohner besonders lustig um verstecken und jagen zu spielen. Zu meinen Hobbys gehören noch viele Sachen wie; auf die Weide gehen, Kinder das reiten bei zu bringen, Patrouillenritte, Kutsche fahren, Zirkuslektionen, schöne Ausritte, mit meinen Mitbewohner spielen, Springreiten, essen und trinken (am liebsten das Heu aus der Tränke fressen), Hänger fahren und gestriegelt zu werden. Ich liebe Wellness! Im Alter von drei Tagen wurde ich mit meiner Mami zusammen an eine Frau nach Basel verkauft. Da meine Neue Besitzerin mit meiner Mami nicht so gut zurecht kam, hat sie mich nach dem Absetzen behalten und meine Mami zog wieder zurück nach Pleigne verkauft. An der Fohlenschau mit halbjährig, bekam ich die tollen Noten von 6/4/4. Alle dachten, dass mein Schicksal mit so schlechten Noten beschlossen ist, aber ich hatte Glück. Nach einem Rückenproblem meiner Besitzerin habe ich eine neue Futtergeberin gefunden und ich zog nach Rorschach auf den Berg. Mit zweieinhalb Jahren hat mich Martina Nussbaumer-Graf im Internet gesehen. Sie sagte mir, dass sie mich nur wegen meinem hübschen Gesicht gekauft hat, der Rest habe sie nie interessiert. Anfangs wollte sie mich als Beistellpferd für ihr damaliges Noriker-Pferd namens Nathan. Aber ich wollte unbedingt den Feldtest machen. Ich habe mich bei jedem Ausbildungsschritt sehr gut benommen. Dass ich damals schon sehr zackig bin habe meine Futtergeberin sehr schnell bemerkt. Ich bin nur ab und zu im «Hüpfgalopp» oder «Seitwärtstrab» in der Gegend herum gehüpft. Ich bin aber nie weg gerannt, habe niemals gebockt oder bin gestiegen. Martina brauchte manchmal sehr viel Geduld um mich zu Händeln. Den Feldtest habe ich dann im fahren und reiten erfolgreich bestanden. Als ich den Feldtest hinter mir hatte, habe ich über den Winter eine Pause bekommen und ich durfte Jungpferd ohne Pflichten sein. Im Jahr 2007 habe ich ein Fohlen Namens Runa vom Stockbach bekommen. Sie lebt jetzt im Berner Jura bei einer jungen Dame. Wir haben bis heute sehr guten Kontakt. Nach einer folgenden Grundausbildung (immer von Martina geritten) bei einem guten Dressurstall in unserer Nähe, habe ich darauf mit Gymkhanas begonnen und erfolgreiche Patrouillenritte bestritten. Ich ziehe heute noch immer wieder gerne die schöne Kutsche von meiner Bestpasserin Martina. Im Jahr 2010 habe ich mein zweites Fohlen geboren, mit den Namen Elisa vom Stockbach. Da sie ein kleines Hufbeinproblem (durch eine Krankheit) hat, bleibt sie bei uns im Stall und wird für die Freizeit gebraucht. Was wir später alles noch zusammen unternehmen wird sich zeigen. Nach meiner Patrouillenrittkariere bin ich erst mal im 2011 Endurance Light gestartet. Diese Stufe haben wir ein Jahr geritten. Darauf haben wir ein Jahr die EVG1 gemeistert. Im 2013 sind wir ein mal EVG2 und dann Zwei Jahre lang EVG3 gestartet. Im Jahr 2013 und 2014 habe ich sogar die EVG-Cup-Wertung gewonnen. Im Jahr 2015 möchte ich EVG4 gehen. Mal schauen ob Martina das auch durch hält. Ich bin je eh immer fiter als sie. Zwischen durch werde ich als Nebenjob weiter Kinderreitstunden geben und Patrouillenritte gehen. Fazit: Auch ganz schlecht punktierte Freiberger können eine tolle Leistung erbringen. Man reitet schliesslich auf dem Pferd und nicht auf den Punkten. So, ich hoffe Euch einen kleinen Einblick in mein tolles Leben gegeben zu haben. Liebe Grüsse Paco Rabanne Helfer gesucht Martina Nussbaumer sucht noch Helfer für einen Distanzritt im Kanton St. Gallen – Interesse? Melde dich unter [email protected] Alle Infos (Resultate, Anzeigen, Veranstaltungen) über den Distanzreitsport findest du unter www.swissendurance.ch 61 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 DAS OFFIZIELLE ORGAN VON SWISS ENDURANCE 1/2015 TOURIST – WEG 2014 UND ANDERES Andreaaaa Amcker und aus Sonja Fritschi wurde, Soni Frschi . . . Was solls, Bilder sagen sowieso mehr wie Worte und diese waren einfach fantastisch. Zehn Stunden am PC verbracht und das Ganze auf Arabisch, sowie parallel auf der ATRM-Seite in Realtime die Zeiten angeschaut sowie die GPS-Abbildungen. Ich war also nicht nur dabei, sondern mittendrinn und welch Freude kam auf als sich Barbara Lissarrague Platz um Platz nach vorne kämpfte. Leider fielen schon sehr früh die Pferde von Sandra Bechter und Veronika Münger aus. Man stelle sich mal vor was möglich gewesen wäre an Taktik wenn die zwei in der vierten Runde noch dabei gewesen wären. Ich dachte noch so bei mir: Hoffentlich sind die restlichen drei Reiterinnen und die Betreuer clever und intelligent genug und versuchen diese gesund ins Ziel zu bringen und mit etwas Wettkampfglück in die Mannschaftswertung zu kommen. Yesssssss, sie haben es geschafft und was die drei Frauen da zeigten ist für mich die wahre Kunst des Distanzreitens. Ego zurückstellen, Hallo erstmal und seid gegrüsst ihr kilometerfressenden Junkies. Gleich zu Beginn ein Zitat eines Alt-Bundesrates. FREUDE herrscht . . . Jawohl, ich habe und hatte ganz viel Freude. Aber zuerst einmal zurück auf Anfang. WEG 2014 NORMANDIE Ich war extrem gespannt auf den Ritt in der Normandie, vor allem natürlich auf die Schweizer Equipe. Zumal ja im Vorfeld bei der Nominierung der Reiter, sorry, der Reiterinnen, ein wenig Konfusion aufkam mangels Fähigkeit und Willen zur Kommunikation und sicherlich auch des aneinander Vorbeiredens. Nun denn, sei‘s drum. Also ich (Tourist) sitze gespannt vor dem PC und schaue mir die Live Übertragung auf einem arabischen Sender an. Nein ich verstand kein Wort des Moderators, selbst dann nicht wenn er in seinem Englisch versuchte etwas zu sagen was sich aber Hauptsächlich auf die Namen der eingeblendeten Namen bezog. So wurde aus Barbara Lissarrague, Brba Lizzagü, aus Andres Amacher wurde DISTANZWETTBEWERB auf die Pferde und die eigenen Fähigkeiten vertrauen und einfach cool den Ritt absolvieren. Was da an Teamleistung inklusive der Betreuer, Begleiter und wer noch dabei war geleistet wurde, ist schlichtweg WELTKLASSE. Und, diese Leistung ist umso höher einzuschätzen da das Ganze mit sehr viel Eigenleistung und minimalstem Budget erreicht wurde. Herzliche Gratulation und Hut ab. Was diese Leistung verbunden mit den Erfahrungen wert ist, wird die Zukunft zeigen. Doch bin ich persönlich Guter Dinge das dieser Erfolg die ganze Distanzreit Szene neu beflügeln wird und wir noch viele schöne Dinge sehen werden. VERANSTALTUNGEN Seminare/Kurse rund um den Distanzsport: Gewinne ein Knotenhalfter nach Mass mit deinen Lieblingsfarben, von Hundeleinen und Knotenhalfter by Karin im Wert von 38 Franken Samstag, 21. Februar 2015 DISTANZREITKURS 8 Wie viele Zähne hat ein Hengst? Was wird im Vet-Gate untersucht? 5 Wie heisst der PO beim Pferd? 1 vom Pleasure Ride / Endurance Light zum EVG 1-4 mit Alexandra Frei in Oensingen SO 7 Was mache ich in der Groom-Area? Samstag, 28. Februar 2015 2 Wie heisst die Leine beim Voltigieren? 6 Was ist für einen Distanzritt sehr wichtig? Anstelle von Hufschuhen gibt’s? 3 Fülle die 7 Wörter in das Rätselgitter ein. 1 GV SWISS ENDURANCE 4 2 3 4 5 6 7 8 Samstag, 7. März 2015 Das Lösungswort ergibt sich aus den Buchstaben in den Feldern 1–8 PFERDEFÜTTERUNG IM DISTANZSPORT UND STOFFWECHSELPROBLEMATIK So nimmst Du teil: E-Mail mit Lösungswort mit 2 Wunschfarben und Grösse sowie deiner Adresse an [email protected] Teilnahmeschluss: Sonntag, 15. März 2015, 24 Uhr Mit 2 Referentinnen: Neutrale Fütterungsberaterin Cornelia Senti und Energetische Pferdeosteopathin Nathalie Suter in Rapperswil BE Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Umtausch und Barauszahlung möglich. Es können nur SwissEndurance Mitglieder teilnehmen, die ihren Mitgliederbeitrag für das Jahr 2015 einbezahlt haben. KNOTENHALFTER BY KARIN EBERHARD FÄH Grössen: Pony/Fohlen/Vollblut/ Araber/Warmblut Preis: CHF 38.– inkl. Porto und Verpackung Bestellung via: [email protected] Verbandssponsoren 62 Samstag & Sonntag, 14. + 15. März 2015 EINFÜHRUNGSKURS DISTANZREITEN Mit Elsbeth Brunner in Wauwil LU Groom Meisterschaften, Junioren/Joung Riders Cup 2014 Schon ausgefüllt? Nein? Dann nichts wie los! Formular findet ihr auf www.swissendurance.ch (Einsendung bis 14.2.14 an [email protected]) Infos & weitere Termine findet ihr auf www.swissendurance.ch 1/ 20 CH F 15 8. 50 IAL SPEZNTED WA SIV D EXKLU T NEU ULENSERANGEBO DAS PASSION VON UNG FÜTTEREALE DIE IDN IO RAT IE WENN DN GRÄSER ERSTE SSEN – SPRIEEPFLEGE ID E W R ERSTEN IN DEESHÄLFTE JAHR MESSPEFERD BEA 2015M UP WAR GRÖSSTEN ZUR DEMESSE PFER Das beste Pferd im Stall. N MEDIZSICHRECKS A D ST – GESPEENHE R F HU Jetzt abonnieren und tolle Prämien sichern. P RÄMIE 1 Massagestern PASSION PRÄMIE 2 Hufauskratzer in div. Farben PRÄMIE 3 Rössli schwarz oder braun www.passion-magazin.ch PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 63 V O R S C H A U PA S S I O N 2 / 2 0 1 5 Die Frühlingsausgabe ist ab dem 15. April 2015 im Handel erhältlich. 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Beim Thema «Barhuf» scheiden sich die Geister. Was ist wahr und was Legende. Wann klappt es mit dem Laufen ohne Eisen und wann nicht. PASSION informiert mit einer Reihe von Fachpersonen. . . . und viele weitere, interessante Themen und Beiträge. Allgemeine Teilnahmebedingungen an Wettbewerben Impressum Zur Teilnahme an den Verlosungen im Magazin Passion ist jede in der Schweiz und Liechtenstein wohnhafte Person berechtigt, unter Ausschluss der Mitarbeitenden von Passion – Prosell AG, deren Partnerfirmen und der beauftragten Agenturen. Die Teilnahmefrist wird für jeden Wettbewerb separat definiert. Sofortgewinner werden mit Hilfe eines Zufallsalgorithmus ausgelost und umgehend benachrichtigt. Die Ziehung des Hauptpreises erfolgt nach Ablauf der Teilnahmefrist. Nur korrekte und vollständige Angaben von Zustellungsdaten (Name, Adresse, Ort) berechtigen zur Preiszustellung. Die Preise werden den Gewinnern per Post an die angegebene Adresse zugestellt. Teilnahmemöglichkeiten: Post und E-Mail. Es ist weder eine Barauszahlung noch ein Umtausch der gewonnenen Preise möglich. Die Teilnehmer willigen ein, dass die übermittelten Daten durch Passion und deren Partner für Marketingaktivitäten weiterverwendet werden können. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. PASSION 1/2015; 4. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich; ISSN 2235-5456; Herausgeber und Verlag: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Redaktion PASSION: [email protected]; Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Verlagsleitung: Wolfgang Burkhardt; ([email protected]); Redaktionsleitung: Prosell AG ([email protected]); Inserate: Prosell AG, Schönenwerd, Theres Misar ([email protected]), Produkt-Management: Rebekka Theiler (r.theiler@ prosell.ch); Konzept, Design und Produktions-Verantwortung: Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer; Druck: Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern; Aboservice: Prosell AG ([email protected]); Jahresabonnement: CHF 29.90 für ein Jahr, CHF 56.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck: Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.passionmagazin.ch; [email protected] 64 PA S S I O N 1 / 2 0 1 5 N E U H E IT HYPONAStrukturmüesli • HYPONA-Balance Strukturmüesli für Ausdauer und Gelassenheit • HYPONA-Country Strukturmüesli für Western- und Freizeitpferde 30 Jahre HYPONA – 30 % Einführungsrabatt auf Strukturmüesli bis 28.02.15 HYPONA-Beratungsdienst: hypona.ch HYPONA-Pferdefutter im Facebook In Ihrer LANDI Zollikofen Sursee Wil Puidoux 058 434 10 00 058 434 12 00 058 434 13 00 058 434 09 00 Besuchen Sie uns im neuen Shop oder online Adr Adresse Shop: Zürichstrasse 100 8910 Affoltern a.A.
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