Anzeige ŚĞĨ<ŽŵďŝϮϬϭϱ 100 Tage Mindestlohn: Dauerärger über die Aufzeichnungspflichten. Seite 3 Teilnahme unter ǁǁǁ͘ĚŚnj͘ŶĞƚͬĐŚĞŅŽŵďŝ Ausg. 7 | 17. April 2015 | 67. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de Foto: Olga Hoerner 25 E GUTSCHEIN Foto: picture-alliance/dpa ǁćŚůĞŶƵŶĚƚŽůůĞ Preise gewinnen! Mit Leidenschaft zum Milliardär: Reinhold Würth wird 80. Ein Rückblick Seite 20 Handwerkskammer Dresden Verkaufte Auflage: 479.638 Exemplare (IVW IV/2014) | Preis: 2,75 Euro Ein Meisterstück in Marokko Der Bumerangeffekt Wüsten-Abenteuer mit Happyend: Bei der Frauenrallye „Aïcha des Gazelles“ in Marokko haben die Goldschmiedemeisterin Viola Hermann aus Stuttgart und die Installateur- und Heizungsbaumeisterin Vanessa Wagner (li.) aus Hattersheim einen starken dritten Platz belegt. In einem MercedesBenz Vito komplettierte das Team der Deutschen Handwerks Zeitung und von handwerk magazin den Dreifacherfolg von Mercedes in der Kategorie Crossover. Zudem wurden die beiden Unternehmerinnen als beste Neueinsteigerinnen ausgezeichnet. Das Spannende an der „Aïcha des Gazelles“: Elektronische Geräte sind nicht erlaubt, kein Handy, kein Navi, alles ist sozusagen Handwerk. Und das Seite 6 inmitten der Sahara. Foto: colourbox.de Eine Story geistert immer wieder durch die Medien. Hersteller würden ihre Geräte bei der Produktion speziell manipulieren, damit sie nach einer gewissen Zeit kaputtgehen – damit der Kunde sich ein neues Gerät kaufen muss oder zumindest Zusatzteile. Das nennen Verschwörungstheoretiker „geplante Obsoleszenz“. Wenn die Kaffeemaschine nach exakt eintausend Espressi den Geist aufgibt, der Drucker nach genau 300 Blatt Papier schon neuen Toner haben will oder die Waage den Nutzer mal als Tonne und mal als Hungerhaken anzeigt. „Pfusch ab Werk“ werden solche Artikel überschrieben, die sich in Internetforen großer Beliebtheit erfreuen. Ob es den geplanten Produkttod tatsächlich gibt, wissen wir nicht. Absichtlich Schwachstellen einzubauen – das könnte aber auch eine Ausrede der Unternehmen sein. Der Hersteller dann so: „Schon kaputt, unser Gerät? Ach ja, wir haben da absichtlich was eingebaut, eigentlich können wir das ja viel besser. Aber wir müssen halt auch Geld verdienen.“ Denken Sie an früher, da hat ein Röhrenfernseher von Grundig 80 Jahre lang gehalten, der läuft heute noch. Und was hat Grundig davon gehabt? In Insolvenz sind sie gegangen! Auch viele Gesetze sind von Anfang an Schrott und wir wünschten uns, dass da auch geplante Obsoleszenz im Spiel wäre. Das Gesetz ginge dann kaputt und es müsste ein neues her. Man nehme nur die Abschaffung der Meisterpflicht im Jahr 2004: Das Gesetz hat zwar viel kaputt gemacht, es geht aber selbst nicht kaputt. Nix zu machen. Murks ab Ministerium. bur THEMEN DIESER AUSGABE DIE AKTUELLE ZAHL 190 Milliarden Euro – so viele Zinsen sind deutschen Sparern wegen der EZB-Niedrigzinspolitik in den vergangenen fünf Jahren an Einkünften durch die Lappen gegangen (Quelle: Deka Bank). ONLINE-UMFRAGE Kann eine Strafsteuer den hohen Zuckerkonsum senken? 32,1 % Nein. Da sollte sich die Politik nicht einmischen. 50,8 % Wir brauchen mehr Aufklärung und Prävention. Teilnehmerzahl: 175; Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de 07 4 191078 602756 Seite 2 REGIONAL Dresden Vollversammlung: Staatssekretär Brangs berichtet über wirtschaftspolitische Strategien des Freistaates 7 Regionalmesse WIR: Lausitzer Qualitätswurst auf Wirtschaftsschau in Kamenz gekürt 8 Wenn es Ärger gibt Handwerk fordert duales Abitur Der ZDH will mit dem „Abitur Plus“ hochqualifizierte Jugendliche ansprechen. Ein Konzept ist in Planung Von Mirabell Schmidt O hne die Möglichkeit, Matura und Lehre gleichzeitig zu machen, hätte der Auszubildende Lorenz Fiala aus Salzburg, so wie viele seiner Mitschüler, keine Ausbildung begonnen. Um wieder mehr in die duale Berufsausbildung zu holen, können Jugendliche in Österreich seit 2008 neben der Lehre zugleich ihr Abitur machen. Gleiches fordert der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) nun für Deutschland. „Wir kämpfen auch um Hochqualifizierte und müssen ihnen neue Karriereperspektiven eröffnen“, sagt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer, der sich mit einer ZDH-Delegation in Salzburg über die Möglichkeiten informierte. „Das österreichische System hat für uns Modellcharakter.“ Im vergangenen Jahr sind in Deutschland rund 20.000 Lehrstellen im Handwerk unbesetzt geblieben. Etwa 200.000 Betriebe müssen in den kommenden Jahren an Nachfolger übergeben werden. Das sind zwei große Herausforderungen, die das Handwerk zu bewältigen hat. „Das ,Abitur Plus‘“, erläutert Wollseifer, „wäre mehr als das Abitur. Es würde Leute mit Eigeninitiative und damit die Qualifiziertesten ins Handwerk locken“. Es geht also insbesondere um jene, die sich ansonsten für ein Studium entscheiden würden. „Wir kämpfen auch um Hochqualifizierte.“ Holger Schwannecke, ZDH-Generalsekretär Der Handwerkspräsident will dafür jedoch nicht die Gymnasien reformieren. Das „Abitur Plus“, wie er es nennt, soll nach jetzigem Stand eher an Berufsschulen oder in den Bildungszentren der Handwerkskammern angesiedelt werden. In Österreich nehmen die Jugendlichen das Angebot gut an. Derzeit machen etwa 10.000 Auszubildende gleichzeitig ihre Matura. Der Unterricht dafür findet in Abendkursen oder jeweils freitags statt. Zusätzlich besuchen die Lehrlinge die regu- läre Berufsschule. Dafür nehmen sie in Kauf, dass die Ausbildung etwas länger dauert – in der Regel etwa vier bis fünf Jahre. Die Erfahrung zeigt, dass 50 bis 60 Prozent der Auszubildenden anschließend in ihren Lehrbetrieben verbleiben. „Diese Zahl wird die Betriebe in Deutschland überzeugen“, ist sich Wollseifer sicher. Das Argument entfalle damit, dass Abiturienten dem Handwerk wieder verloren gehen. Zudem wachse das Bewusstsein dafür, dass man den Jugendlichen mehr Möglichkeiten bieten muss. ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke ist überzeugt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um den Vorstoß in Deutschland zu wagen: „Die Politik hat erkannt, dass wir der Akademisierung etwas entgegensetzen müssen.“ Im Mai wird der ZDH daher ein Konzept zum „Abitur Plus“ ausarbeiten. Lehrling Fiala und seine Mitschüler sind von dem österreichischen Modell überzeugt und selbstbewusst: Sie haben neben dem Abitur gleich auch eine Berufsausbildung in der Tasche. Leitartikel: Seite 4 Berufsorientierung wird flächendeckend ausgebaut Landesförderkonzeption für Sachsen Eine Forderung des Handwerks nimmt konkrete Formen an: Die Berufs- und Studienorientierung an den Schulen soll intensiviert und flächendeckend ausgebaut werden. Dazu haben Sachsens Bildungsministerin Brunhild Kurth und der Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA), Klaus Schuberth, eine Landesförderkonzeption „Erfolgreicher Übergang SchuleBeruf“ unterzeichnet. Bis 2020 stehen dafür Fördermittel in Höhe von 100 Millionen Euro zur Verfügung. Durch das Förderkonzept werden die Berufs- und Studienorientierungsangebote des Landes und der Arbeitsagenturen abgestimmt und strukturiert. dhz Wie Handwerker verärgerte Kunden wieder milde stimmen und die BeSeite 12 ziehung retten Als Betrieb punkten Betriebliche Altersvorsorge kann bei der Fachkräftesuche helfen Seite 13 Maurerkelle ade Mörtelpads könnten die Arbeit von Maurern künftig erleichtern Seite 16 HANDWERK ONLINE WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE Erst Bäcker, jetzt Fleischer: Das Handwerk wehrt sich gegen die Werbung von Lidl www.dhz.net/lidl Abstimmen beim Chef-Kombi des Jahres und gewinnen www.dhz.net/chefkombi So urteilen deutsche Gerichte: Neue Bildergalerie unter www.dhz.net/urteile Anzeige 17,1 % Ja. Nur wenn es finanziell wehtut, wirkt so etwas. Wie die „Rente mit 63“ das Ziel der Bundesregierung untergräbt, Ältere länger im Arbeitsmarkt zu halten. Screenshot: DHZ Murks ab Ministerium Fotos: Cornelia Thane QUERGEDACHT Ziehen jetzt in puncto Berufs- und Studienorientierung für Schüler an einem Strang: Sachsens Staatsministerin für Kultus, Brunhild Kurth (M.), und der Chef der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Foto: BA Klaus Schuberth (2.v.r.). Regional Sachsen Europäische Kunsthandwerkertage: 54 Werkstätten in Dresden und Umgebung präsentierten kreative Arbeiten. Seite 9 Deutsche Handwerks Zeitung Schweißernachwuchs im Wettstreit Kommentar Was ist Frische? In der Schweißtechnischen Lehranstalt der Handwerkskammer Dresden stand am 27. März der Nachwuchs im Mittelpunkt. Beim Wettbewerb „Jugend schweißt“ auf Regionalebene traten zwölf Lehrlinge aus Handwerk und Industrie in vier Schweißverfahren an. Für den Landesausscheid haben sich qualifiziert: Richi Neumeiser (Lichtbogenhandschweißen), Manuel Wunsch (Metall-Schutzgasschweißen) – beide Metallbauer-Lehrlinge im Handwerksbetrieb „Stahlund Maschinenbau Graf“ in Weinböhla –, Christian Klöpfer (Gasschweißen) und Thomas Frank Schmidt (WIG-Schweißen). Die Wartezeit bis zur Bewertung überbrückten die Lehrlinge, indem sie sich fachliche Anregungen holten. Hier zeigt ihnen Ausbilder Harald Mogel beim Metall-Schutzgasschweißen (MAG) eine steigende Kehlnaht am Blech. Mehr Informationen zur Schweißtechnischen Lehranstalt gibt es im Internet unter www.sl-dresden.de. Ansprechpartner ist Kai-Uwe Marcus, Tel. 0351 8087530, E-Mail: [email protected]. Vollversammlung beschäftigt sich mit Campus Bildungszentrum Handwerk Bei der jüngsten Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden wurden die Mitglieder auch über den aktuellen Stand beim geplanten Neubau „Campus Bildungszentrum Handwerk“ informiert. Dessen Herzstück werde ein Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien sein. Darüber hinaus seien zweigeschossige Werkstätten sowie ein Bildungs- und Konferenzzentrum vorgesehen. Die Mitglieder der Vollversammlung hatten an zwei Terminen die Möglichkeit, sich detailliert über die vorgestellte Entwurfsplanung zu informieren. Im Anschluss wird die Handwerkskammer den Förder- und den Bauantrag auf Grundlage der präsentierten Entwurfsplanung stellen. Der Startschuss für die konkreten Bauarbeiten ist für das dritte Quartal 2016 geplant, die Betriebsaufnahme nach jetzigem Stand der Planung für das 3. Quartal 2018. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer, Tel. 0351/4640-400, E-Mail: hgf@ hwk-dresden.de Foto: HWK Dresden Handwerkerparlament im Dialog 1. Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden 2015 – SMWA-Staatssekretär Stefan Brangs zu Gast Von Sabrina Ortmann D Einen Entwurf des neuen „Campus Bildungszentrum Handwerk“ zeigte Handwerkskammerpräsident Jörg Dittrich (2.v.r.) den Gästen der Vollversammlung: Staatssekretär Stefan Brangs (r.), Landtagsmitglied Ronald Pohle (l.) und Obermeister Hartmus Rießland (2.v.l.). Foto: Sabrina Ortmann Neues Vergabeportal „eVergabe“ wird am 27. April vorgestellt Um das neue Vergabeportal „eVergabe. de“ geht es am 27. April, um 17 Uhr, bei der Wintervortragsreihe der Handwerkskammer, die sich dem Thema „Öffentliche Vergabe“ widmet. Der Geschäftsführer der SDV Vergabe GmbH, Steffen Kaden, stellt das Portal vor, welches künftig Ausschreibungen von Auftraggebern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen veröffentlichen und für alle Nutzer elektronische Vergabeunterlagen zum kostenfreien Herunterladen anbieten wird. Ort: Bildungszentrum Handwerk, Am Lagerplatz 8, in 01099 Dresden. Anmeldung erforderlich bei: Steffi Pasternak, Tel. 0351/4640-411, EMail: [email protected] SAB berät am 28. April in der Handwerkskammer Dresden An jedem letzten Dienstag im Monat führt die Sächsische Aufbaubank (SAB) einen individuellen Beratertag rund um das Thema Förderung in den Räumen der Handwerkskammer Dresden durch. So auch wieder am 28. April, 13 bis 18 Uhr, Am Lagerplatz 8 in 01099 Dresden. Die Beratungsthemen sind: Förderung betrieblicher Weiterbildung; Fragen zur Förderung rund um die Existenzgründung sowie Förderprogramme für Investitionsvorhaben und Unternehmensnachfolge. Eine telefonische Anmeldung vorab ist zwingend erforderlich. Terminvereinbarung unter Tel. 0351/8087-50 bzw. E-Mail: [email protected] Impressum Handwerkskammer Dresden 01099 Dresden, Am Lagerplatz 8, Telefon 4640-30, Fax 4719188, E-Mail: [email protected], Internet: www.hwk-dresden.de Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski 7 Handwerkskammer Dresden Ausg. 7 | 17. April 2015 | 67. Jahrgang ie „Wirtschaftspolitischen Entwicklungen und Strategien des Freistaates“ waren eines der Themen bei der ersten Vollversammlung 2015 der Handwerkskammer Dresden am 25. März. Dazu gab Stefan Brangs, Staatssekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium, den Mitgliedern einen lebendigen Einblick. Brangs wertete die Rahmenbedingungen in Sachsen grundlegend positiv: „Das Wirtschaftswachstum liegt über dem Bundesdurchschnitt, die Arbeitslosigkeit sinkt und wir verzeichnen 8.700 unbesetzte Stellen. Wichtig ist, die Interessen von Politik und Wirtschaft zusammenzubringen.“ Der Staatssekretär sprach sich für die duale Ausbildung aus und betonte die Wichtigkeit von Meisterbrief und Meisterbafög. „Es geht aber auch darum, welche Bedingungen wir für Arbeit schaffen. Mit einem Billiglohnwettbewerb kann man nicht die Zukunftsfähigkeit Sachsens sichern.“ Dittrich für Bekenntnis zur Weltoffenheit Zudem gab Obermeister Hartmut Rießland, Innung Sanitär Heizung Klimatechnik Dresden, einen Einblick in die Arbeit seiner Innung. Zum 25. Innungsjubiläum zog er eine kleine Bilanz: „Ich kann unsere wirtschaftliche Lage durchaus als positiv bezeichnen. Das gelingt aber nur, wenn man die entsprechende Leistung für die Mitglieder bringt. Bei uns sind das zum Beispiel die monatliche Innungszeitschrift mit aktuellen Themen, Rahmenverträge Rechtsberatung durch Fachanwälte oder fachliche Unterstützung durch Gut achter.“ Die Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden laden sich zu ihren Sitzungen Gastreferenten ein. Diesmal den Obermeister der Innung Sanitär Heizung Klimatechnik Dresden, Hartmut Rießland (am Rednerpult), sowie Stefan Brangs, Staatssekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium (3.v.l.). Foto: Sabrina Ortmann Beim Thema Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt betonte Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden: „Wir müssen hier zwischen Asylrecht und Fachkräftebedarf unterscheiden. Es geht in erster Linie darum, was für Bedürfnisse die Wirtschaft hat. Grundlegend sind zudem die Sprachkenntnisse der Bewerber.“ Ditt rich rief in diesem Zusammenhang das Handwerk und die Region dazu auf, sich zur Weltoffenheit zu bekennen. Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), Kohlekraftwerke mit einem nationalen „Klimabeitrag“ zusätzlich zu belasten, bewertete Vizepräsident Hans-Ulrich Kunz kri- tisch: „Es geht hier um Energiekosten, um Arbeitsplätze und Aufträge für die Unternehmen. Uns ist wichtig, dass die Übergänge sinnvoll gestaltet werden.“ Zudem wurden weitere Themen kritisch diskutiert und bewertet, wie z. B. die Bürokratie bei der Umsetzung der Verordnungen zum Mindestlohn, die Altersversorgung im Handwerk, die zügige Umsetzung der Digitalisierung sowie die Pläne für eine neue WOBA in Dresden. Ansprechpartner: Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, Tel. 0351/4640-400, E-Mail: hgf@ hwk-dresden.de Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. Foto: HWK Dresden Der Wettstreit um den Kunden beim Lebensmittelkauf tobt. Discounter machen sich inzwischen die Stärken des Handwerks zu eigen, indem sie sich plakativ mit Attributen wie Frische und Regionalität schmücken. Die Werbebranche erklärt brachial die schöne neue Welt des kulinarischen Genusses – mit Prospekten farbig gedruckt in Billiglohnländern. Discounter hüllen ihre Produkte in den neuen Mantel der Frische und Regionalität – Produkte, steril im Gigaliner über hunderte Kilometer angeliefert, Wurst- und Backwaren vom Großproduzenten verpackt und verschweißt, Teiglinge im Backautomaten billigst zu Brot und Brötchen mutiert. Im Gegenzug werden Bäcker, Fleischer und regionale Produzenten verunglimpft, unhygienisch und mit niedrigerem Standard zu produzieren. Der Wettbewerbsdruck auf die regionalen Erzeuger und Handwerksbetriebe steigt ins scheinbar Unermessliche – durch die Industrie und durch die Regulierungswut der Politik. Ist die Gesellschaft inzwischen so von der Billigmentalität durchdrungen, dass sie sich kein eigenes Bild mehr macht, was Qualität kostet und wie sie entsteht? Schafft Regulierung tatsächlich Vertrauen in Produkte und Anbieter? Sind die Menschen so fest in den Händen der Werbewirtschaft, dass der Blick in den Prospekt reicht, um die Kaufentscheidung zu treffen? Nein, der Genuss eines frischen Brötchens vom Handwerksbäcker, der Geruch frisch geräucherter Wurst, der Geschmack von Konditoreiwaren ist noch nicht aus dem Gedächtnis getilgt. Im Gegenteil! Frische und Regionalität verbinden die Kunden ganz klar mit dem Handwerk. Das haben auch die Discounter erkannt! Die Ernährungshandwerke haben jetzt in einer Phase gestiegener Einkommen sowie des bewussteren Konsumverhaltens eine realistische Chance, sich im Miteinander zu behaupten – mit Beratung, mit persönlicher Nähe zum Kunden, mit Vertrauen sowie mit regionaler Qualität und Frische, die den Namen verdienen. Verbraucher, seid kritisch, schaut hin und fragt nach! Die Meister und Gesellen unserer Nahrungsmittelbetriebe können den Unterschied zwischen hochwertigen Nahrungsmitteln und einem Chemiebaukasten erklären. Und das nicht nur vor Ostern und Weihnachten, sondern auch an allen Tagen dazwischen. Ihr Andreas Brzezinski Stimmen dazu auf Seite 9 Wegweiser im Fortbildungsdschungel Tag der Weiterbildung bei der Handwerkskammer Dresden: Handwerker und Firmenteams informierten sich Das Thema Meisterausbildung sowie eine mögliche Förderung für Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen waren die beiden Schwerpunktthemen beim Tag der Weiterbildung der Handwerkskammer Dresden am 28. März. 50 Handwerker nutzten den Tag für individuelle Beratungen zu möglichen beruflichen Zukunftsperspektiven. Neben vielen Einzelpersonen kamen auch einige Firmenteams vorbei. So auch Gerhard Schoch von der G-S-D Gerhard Schoch Druckgießtechnik Produktions GmbH in Görlitz mit drei seiner Mitarbeiter. „Alle drei sind bei mir als Meister vorgesehen und sollen sich zum Feinwerkmechanikermeister fortbilden“, so der Unternehmer. Es war die erste Beratung dieser Art für alle und auch sehr hilfreich, wie Gerhard Schoch sagt. „Meine Leute wissen jetzt, was auf sie zukommt und können sich vorbereiten.“ „Wir sind mit der Resonanz zum Tag der Weiterbildung durchaus zufrieden“, so Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden. „Es hat sich gezeigt, dass das Thema Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter ein wichtiger Schwerpunkt bei den Handwerksbetrieben ist, um wirtschaftlich erfolgreich und konkurrenzfähig zu bleiben.“ Auch einige Lehrlinge fanden den Weg nach Dresden, um ihren beruflichen Werdegang nach der Ausbildung zu planen. Zudem nutzten Schüler und Studienaussteiger den Tag, um sich über eine Ausbildung im Handwerk zu informieren. Einen Überblick über die Weiter- und Fortbildungsangebote der Handwerkskammer Dresden erhalten Sie unter www.hwk-dresden.de/weiterbildung. Ansprechpartner: Kundenberater Bildungszentren, Tel. 0351/8087-50, E-Mail: [email protected] Unternehmer Gerhard Schoch (hinten) von der G-S-D Gerhard Schoch Druckgießtechnik Produktions GmbH in Görlitz kam mit drei seiner Mitarbeiter zum Tag der Weiterbildung. Der Firmenchef legt großen Wert auf die Fortbildung seiner Leute. Hier lassen sie sich von Kundenberaterin Martina Mayer beraten. Foto: HWK Dresden Fortbildung zum „Fachwirt für Gebäudemanagement“ ab Mai Die nächste Fortbildung zum „Fachwirt für Gebäudemanagement“ bei der Handwerkskammer Dresden startet am 29. Mai 2015 und geht bis zum 12. Dezember 2015 (insgesamt 292 Unterrichtsstunden). Der Kurs findet berufsbegleitend Freitag/ Samstag statt. Innerhalb der Zeit ist eine vierwöchige Sommerpause enthalten. Den Kurs bietet die Handwerkskammer seit 2008 an. Zielgruppen sind Handwerksunternehmen, Planer, Objektverwalter, Immobilienfachleute, Hausmeisterdienste, Gebäudereinigungsunternehmen etc. Die Fortbildung kann individuell gefördert werden – je nach persönlicher Voraussetzung. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Claudia Lösche, Kundenberaterin, Tel. 0351/ 8087-528, E-Mail: claudia.loesche@ hwk-dresden.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 Handwerkskammer Dresden Ausg. 7 | 17. April 2015 | 67. Jahrgang Ausbildung mit Hand und Fuß Beste sächsische Orthopädieschuhmachergesellin 2014 Impressionen von der Messe WIR in Kamenz (v.l.): Am Gemeinschaftsstand Handwerk wurde eine Wurstkette für einen guten Zweck versteigert – hier informiert sich Stefan Brangs, Staatssekretär im sächsischen Wirtschaftsministerium. Roland Homola, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Dresden, besuchte regionale Handwerker an ihren Fotos: HWK Dresden Ständen und beim 3. Lausitzer Qualitätswurstwettbewerb brauchten die Jury-Mitglieder viel (Ess-)Ausdauer. Lausitzer Qualitätswurst gekürt Auf der Regionalmesse WIR in Kamenz ging es um die Wurst – aber nicht nur Von Sabrina Ortmann D er Startschuss für die diesjährige Messe „WIR – Wirtschaft, Information, Region“ im Landkreis Bautzen in Kamenz fiel am 27. März durch Staatssekretär Stefan Brangs. Auch Vorstandsmitglied und Augenoptikermeister Roland Homola begrüßte die Gäste und Aussteller der Messe und betonte: „Handwerk braucht Fachkräftenachwuchs. Deshalb werben wir unter dem Motto ‚Leidenschaft ist das beste Werkzeug‘ für eine Ausbildung in der Region. Ich hoffe, dass viele junge Menschen das Angebot nutzen und sich über Karrierechancen im Handwerk und in der Region informieren.“ Handwerk stark vertreten Unter den rund 250 Ausstellern der Messe waren 40 Handwerksbetriebe aus dem Kammerbezirk Dresden. Die Handwerkskammer Dresden präsentierte sich im Verbund mit der IKK classic und der Kreishand werkerschaft Bautzen vom 27. bis 29. März am Handwerks-Gemeinschaftsstand. Hier gab eine gläserne Schuhwerkstatt Einblick in ihre Arbeit: Orthopädieschuhmacher zeigten, wie orthopädische Schuhe angefertigt werden. Die Kreishandwerkerschaft Bautzen lud am Freitag zur Aktion „Verkauf KamenzerWurst-Kette“. Der Kamenzer Fleischerfachverein hatte zu diesem Zweck eine Kette „Kamenzer Würstchen“ gespendet, die am Gemeinschaftsstand verkauft wurden. Der Erlös kam der „Kamenzer Tafel“ und dem Sozialkaufhaus zugute, welches Ende Januar bei einem Brand zerstört wurde. Ein Höhepunkt der Messe war am Freitagnachmittag der 3. Lausitzer Qualitätswurstwettbewerb, veranstaltet von der Fleischerinnung Ostsachsen in Zusammenarbeit mit dem Christlich-Sozialen Bildungswerk Sachsen (CSB). 15 Innungs-Fleischerfachbetriebe ließen ihre jeweiligen Spezialitäten aus dem Wurstund Schinkensortiment von der Weißwurst bis zum Leberkäse gegeneinander antreten. Unter den Juroren waren Fleischermeister, Fachleute der Veterinärämter und Prominente aus Wirtschaft und Politik des Landkreises. Sie verliehen die Prädikate „Lausitzer Gold“, „Lausitzer Silber“ und „Lausitzer Bronze“. Frei für Handwerk und Region Zahlreiche Freisprechungsfeiern in der Region Oberlausitzer Messe Konventa am 25./26. April – Jugend im Blick Unter dem Leitspruch „Unsere Region der Möglichkeiten – Zukunft mitgestalten“ findet am 25. und 26 April., jeweils von 10 bis 18 Uhr, die traditionelle Messe Konventa 2015 im Messe- und Veranstaltungspark Löbau statt. Der Leitspruch ist neu und soll künftig junge Leute stärker auf der Oberlausitzer Gewerbe- und Leistungsschau mit einzubeziehen. Die Handwerkskammer Dresden wird in diesem Jahr auf zwei Ständen vertreten sein. Zum einem mit der IKK classic und der Kreishandwer kerschaft Görlitz an einem Gemeinschaftsstand. Die zweite Präsentation steht im Zeichen der Forschung: Das „Haus der kleinen Forscher“, eine Stiftung, die Kinder zwischen drei und zehn Jahren für naturwissenschaftliche Phänomene begeistern will und bei der die Handwerkskammer Netzwerkpartner ist, wird am Stand B12 in der Blumenhalle zu Mitmachaktionen am Stand einladen und das Projekt vorstellen. Mehr zur Messe unter www.messe-konventa.de. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Angela Müller, Messeberatung, Tel. 0351/4640-937, E-Mail: [email protected] Genehmigung Beschluss der Vollversammlung: „Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung für den neu geordneten Beruf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr genehmigt auf Grundlage des 106 Abs. 2 Satz 1 i.V.m. § 106 Abs.1 Nr. 10 der Handwerksordnung (HwO) in der Fassung vom 24. September 1998 (BGBl. I S. 3074, 2006, 2095), zuletzt geändert durch Artikel 19 des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749). folgenden Beschluss der Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden vom 2. Dezember 2014: „Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung für den neu geordneten Beruf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement“ Im vergangenen Monat war es wieder so weit. Bei zahlreichen Freisprechungsfeiern im Bezirk der Handwerkskammer Dresden wurden Lehrlinge aus den dreieinhalbjährigen Lehrberufen in den Gesellenstand erhoben. Die Deutsche Handwerks Zeitung gibt einen Überblick. Elektroinnung Riesa-Großenhain Zur Freisprechungsfeier für die Absolventen im Elektroniker-Handwerk konnte Obermeister Jürgen Köhler am 7. März 17 Lehrlinge begrüßen. Zahlreiche Ehrenamtsträger, Vertreter aus den Ausbildungsbetrieben und Gäste waren der Einladung gefolgt. Die Festansprache hielt Dipl.-Ing. Andreas Eisenreich, Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Dresden. Er zeigte den jungen Gesellen als Perspektive den Weg von der Fachkraft zum Meister des Handwerks, Betriebswirt bis hin zum Bachelor-Abschluss auf. Lebenslanges Lernen sei hier das Schlüsselwort, so Eisenreich. Zudem sprach er sich für den Erhalt des Meisterbriefes aus und gegen gegensätzliche Bestrebungen der EU, „weil er ein Qualitätssiegel ist sowie Garant für den wirtschaftlichen Erfolg des Handwerks“. Kreishandwerkerschaft Bautzen Kreishandwerkerschaft Görlitz Insgesamt 33 junge Gesellen der Berufe Anlagenmechaniker, Metallbauer und Elektroniker konnten am 7. März ihre Zeugnisse und Gesellenbriefe in Empfang nehmen. In seiner Ansprache konnte Kreishandwerksmeister Joachim Winter seine Forderungen an die Politik, wie zum Beispiel den Erhalt des Meisterbriefes als Zulassungsvoraussetzung für die Handwerksausübung ganz direkt adressieren: Die Festrede hielt Hermann Winkler, Mitglied des Europäischen Parlaments. Der Politiker, der zwischen Sachsen, Brüssel und Straßbourg pendelt, erweiterte den Horizont auf europäische Ausmaße. Landrat Michael Harig verwies in seinen Grußworten auf die ausgezeichneten Möglichkeiten für Beschäftigung und Selbstständigkeit in der Region. Zudem wurden die besten drei Lehrlinge ausgezeichnet: die beiden Anlagenmechaniker Sanitär – Heizung – Klima, Daniel-Michele Lindner (Ausbildungsbetrieb Jurisch Haustechnik, Kamenz) und Florian Schautschick (Steffen Voigt, Großdubrau) sowie Metallbauer Christian Oelke (Achmed Schöne, Bischofs werda). Am 14. März wurden eine junge Gesellin und 79 Gesellen aus den Gewerken Elektroniker, Metallbauer, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, KfzMechatroniker, Konstruktionsmechaniker und Zerspanungsmechaniker freigesprochen. Festrednerin war die Amtsleiterin für Wirtschaft-Tourismus-Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Zittau, Gloria Heymann. Sie betonte den hohen Stellenwert des Handwerks und gut ausgebildeter Fachkräfte für die Region. Für ihre guten Abschlüsse wurden ausgezeichnet: Kfz-Mechatroniker Jan Wiesenberg (Autohaus Arndt Inhaber Bernd Budi e.K., Görlitz), Zerspanungsmechaniker Sebastian Simon (Schöpstal Maschinenbau GmbH) und Elektroniker Benjamin Küchler (EAB Elektroanlagen Neugersdorf GmbH, Ebersbach-Neugersdorf). Handwerksbetriebe, die für 2015 offene Lehrstellen anbieten, können diese kostenfrei in die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Dresden unter www.hwk-dresden. de/lehrstellen eintragen lassen. Ansprechpartner: Ingolf Radecke, Tel. 0351/4640-946, E-Mail: ingolf. [email protected] Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden: Lehrlingsrolle/ Ausbildungsberatung, Tel. 0351/ 4640-962, -964 oder -965, E-Mail: [email protected] Gegenwart und Zukunft des Elektronikerhandwerks im Landkreis Meißen. Die Elektroinnung Riesa-Großenhain konnte im März 17 Lehrlinge als Gesellen freisprechen. Zahlreiche Ehrenamtsträger und Handwerksmeister beglückwünschten den Berufsnachwuchs. Foto: A. Schröter 200x50_HWD_PKWKleber.indd 1 28.12.2009 14:40:47 Uhr Nach bestandener Gesellenprüfung wollte Daniela Beier eigentlich eine Weile nicht mehr die Schulbank drücken. „Doch dann bekam ich die Benachrichtigung, ich sei in das Bundesförderprogramm ‚Begabtenförderung berufliche Bildung‘ aufgenommen worden, und musste mir plötzlich wieder intensive Gedanken um meine berufliche Zukunft machen“, so die 24-jährige Orthopädieschuhmacherin. Denn diese einmalige Chance wollte sie sich natürlich nicht entgehen lassen. Das Weiterbildungsstipendium im Gesamtwert von 6.000 Euro kann sie nun im Zeitraum von drei Jahren für berufs begleitende Bildungsmaßnahmen nutzen. Meistertitel als Ziel In diesem Jahr möchte sich Daniela Beier damit den Ausbilderschein finanzieren. Wie sie sagt, habe sie bei der berneis natürlich-aktiv GmbH in Dresden eine sehr gute Ausbildung genossen. Ihr Wissen und ihre Leidenschaft für den Beruf möchte sie nun auch an andere junge Menschen weitergeben. Ein weiteres berufliches Ziel ist der Meistertitel. Bis dahin möchte sie aber erst einmal noch mehr Berufserfahrung sammeln. Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen in der dreieinhalbjährigen Ausbildung nahm Daniela auch auf Regional- und Landesebene in ihrem Beruf am Leistungswettbewerb der Handwerksjugend teil. Beide Male ging sie als Siegerin hervor und ist damit die beste sächsische Orthopädieschuhmachergesellin 2014. An ihrem Beruf liebt die gebürtige Jonsdorferin vor allem die Abwechslung. Ihre Hauptaufgaben umfassen sowohl die Anfertigung von Maß- Orthopädieschuhmacherin Daniela Beier hat bei der berneis natürlich-aktiv GmbH in Dresden gelernt und wurde nach der Lehre übernommen. Hier rangiert sie gerade eine Brandsohle. Foto: Werbeagentur Haas/lw schuhen als auch die Herstellung von Einlagen und die Diabetes- und Kompressionsversorgung. „Es ist schön, wenn der Kunde zufrieden ist, auch wenn es für ihn meist eine Umgewöhnung ist – vom konfektionierten Schuh zum orthopädischen Maßschuh“, so die junge Frau. „Am Ende des Tages weiß und sieht man, was man geleistet hat – das ist ein tolles Gefühl.“ Informationen zur Begabtenförderung berufliche Bildung bei Thomas Götze, Leiter Ausbildungsberatung Handwerkskammer Dresden, Tel. 0351/4640-964, E-Mail: thomas. [email protected] Informationen zum Leistungswettbewerb des Handwerks bei Gudrun Gottschalk, Ausbildungs beraterin Handwerkskammer Dresden, Tel. 0351/4640-965, E-Mail: gudrun. [email protected] Neuer Laden nach Flutschaden Kunden der Meißener Fleischerei Richter begeistert Als Fleischermeister Christian Richter 1983 das Geschäft von seinem Vater übernommen hat, war das für das 1958 gegründete Familienunternehmen ein kompletter Neustart. Der Neubau des heutigen Hauptgeschäftes in der Marktgasse 3 in Meißen war in vollem Gange, 1984 war Eröffnung. Nun weht wieder ein neuer frischer Wind durch die Marktgasse 3 und die nächste Handwerksgeneration macht sich (vielleicht) bereit. Nach knapp dreimonatigem Umbau betraten die Kunden von Fleischermeister Christian Richter Anfang April einen komplett neugestalteten Laden. Eine atmosphärische Mischung aus Moderne und traditionellem Fleischerhandwerk empfängt die Kunden, die sichtlich begeistert waren. Marktanalyse vor Umbau Federführend bei der Umgestaltung – die aufgrund der Hochwasserschäden von 2013 dringend notwendig war – war Tochter Pia Richter. Die junge Frau ist seit Juli 2014 im Familienbetrieb angestellt und schreibt gerade an ihrer Masterarbeit im Studiengang „Innovations- und Change Management“ (Veränderungsmanagement). „Es geht dabei um Veränderungsprozesse in kleinen und mittleren Betrieben am Beispiel unserer Familienfleischerei“, erklärt Pia Richter. So kam es auch nicht von ungefähr, dass sie vor der Ladenumgestaltung eine Marktanalyse betrieben hat. Was wollen Kunden heute? Wohin entwickeln sich Handwerk und Industrie? Ihre Erkenntnisse: „Viele Kunden setzen heute auf schmackhafte regionale und qualitativ hochwertige Lebensmittel. Auch schätzen sie einen guten Service und Beratung – also all das, was Handwerksbetriebe zu bieten haben.“ Diese Erkenntnisse sind in die La- Im neuen Laden: Fleischermeister Christian Richter mit Ehefrau Anita und Foto: Anke Richter Tochter Pia. dengestaltung eingeflossen: Die moderne – und hochwasserfeste – Verkaufstheke schmücken nostalgische Fronten. Direktes und indirektes Licht gestalten eine freundliche Atmosphäre. Eine Regalwand in dunklem Holzton präsentiert Wein und Gebäck anderer regionaler Anbieter. Eine automatische Tür trennt jetzt Verkaufs- von Produktionsräumen. Vom alten Geschäft wiederverwendet wurden die Wandfliesen und die Metallstangen zur Präsentation der verschiedenen Salami- und Schinkensorten. Eine gekonnte Mischung aus alt und neu. Eltern und Tochter sind sichtlich stolz auf das Erreichte. Und wenn es nach Tochter Pia geht, zieht bald auch neuer Wind in andere Bereiche des Familienbetriebes ein. „Die Internetseite wird derzeit überarbeitet und Ideen fürs Marketing habe ich auch.“ Die 27-Jährige selbst möchte demnächst, nach ihrem Masterstudium, noch eine Fleischer-Ausbildung beginnen. Denn, auch wenn sie noch nicht 100-prozentig sicher ist, ob sie mal in ihres Vaters Fußstapfen als Unternehmerin treten möchte, die Option möchte sie sich auf jeden Fall offenhalten. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Dresden zu den Themen Unternehmensnachfolge und betriebswirtschaftliche Beratung: Betriebsberater, Tel. 0351/4640-931 (Steffi Ulbricht, Sekretariat), E-Mail: [email protected] Deutsche Handwerks Zeitung Sachsen Ausg. 7 | 17. April 2015 | 67. Jahrgang Unternehmensnachfolge im Fokus – gewusst wie Organisationen Aktionstage vom 4. bis zum 8. Mai in Sachsen Ofenbauertag diesmal in Riesa Unter dem Motto „Handwerk trifft Wissenschaft“ fand im März der jährliche Ofenbauertag der Innung des Kachelofen-, Luftheizungsbauer- und Fliesenlegerhandwerks Ostsachsen statt. Die 24 Innungsmitglieder trafen sich diesmal in der Staatlichen Studienakademie Riesa. Vor Ort bekamen sie praktische Messungen vorgeführt, besichtigten die technische Ausrüstung des neu errichteten „Kompetenzzentrums Energietechnik“, erhielten eine theoretische Einführung zu neuen „Feststoff-Messverfahren“ in puncto Feinstaub und konnten die praktische Umsetzung einer Feinstaubmessung am neuen Biomasseheizkessel „Fröling SP Dual“ beobachten. Dabei stand der Erfahrungsaustausch bezüglich der eingesetzten Heiztechnik, der neuen Messtechnik für die Feinstaubmessung und deren Umsetzung selbst im Mittelpunkt. Gaben Einblicke in ihre Arbeit und ihre Werkstätten: Tom Franz (Möbeltischler im Dresdener Klavierhaus Weber), Vergolderin Stephanie Kirchhof aus Dresden und Wolfgang Ehnert (Kunstschmiede und Metallbau in Dresden). Fotos: HWK Dresden Kunsthandwerk hautnah Europäische Kunsthandwerktage 2015 in Dresden begeisterten Besucher Von Claudia Fischer F unken sprühen, es riecht nach Schellack, die bunten Farben der Mosaiksteine leuchten. Dies und vieles mehr konnten die Besucher der Europäischen Tage des Kunsthandwerks am 27. und 28. März mit allen Sinnen erleben. Zum zweiten Mal Beim Ofenbauertag 2014 in der Staatlichen Studienakademie Riesa gab es viel zu besichtigen, wie hier eine Feinstaubmessung. Foto: Innung Geschäftschancen in Katar und Israel Zwei Info-Veranstaltungen Zu möglichen Geschäftschancen für deutsche Handwerksbetriebe in Katar und in Tel Aviv/Israel informieren zwei Veranstaltungen in Köln und Berlin. Diese finden im Rahmen des Markterschließungsprogramms des Bundes für kleine und mittlere Unternehmen statt. Welche Potenziale Katar für das heimische Handwerk bietet, darum geht es am 12. Juni in Köln. Katar zählt zu den wohlhabendsten Ländern der Welt und hat eine hohe wirtschaftliche Wachstumsrate. Der Bedarf an Anbietern in den Branchen Bau, Industriezulieferer, Gesundheitswirtschaft und produzierendes Gewerbe bietet deutschen Handwerksbetrieben gute Chancen für den Markteintritt. Hinzu kommt der Bauboom durch die Fußball-WM 2022. Um die Restaurierung und Sanierung der „Weißen Stadt“ in Tel Aviv, Israel, geht es bei einer Informationsveranstaltung des Deutschen Instituts für Normung am 8. Mai, 9.30 Uhr bis ca. 17 Uhr, in Berlin. In Tel Aviv stehen rund 4.000 im Bauhaus-/internationalem Stil erbaute Häuser, welche größtenteils in einem schlechten Zustand sind und saniert oder instand gesetzt werden müssen. Große Teile dieser Häuser wurden von deutschen Architekten gebaut und daher ist das deutsche Knowhow für die Restaurierung sehr gefragt. Die Informationsveranstaltung spricht insbesondere Handwerksbetriebe mit Spezialleistungen im Bereich der Denkmalpflege an. nach 2014 öffneten 54 Kunsthandwerker aus Dresden und Umgebung ihre Werkstätten. Entdecken, staunen, ausprobieren – Interessierte und Liebhaber konnten bei einem Streifzug das regionale Kunsthandwerk in seiner ganzen Vielfalt erleben: Maßschneider, Hutmacher, Glaser, Schuhmacher, Inst- Hintergrund Seit 2012 finden jährlich die Tage des Europäischen Kunsthandwerks in mehr als zehn europäischen Ländern statt. Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Lettland, Portugal, Irland sind u. a. dabei. Im Jahr 2014 beteiligte sich Deutschland (die Handwerkskammern Dresden und Berlin) erstmalig an den Tagen. Kunsthandwerker, die 2016 dabei sein möchten, wenden sich an die Handwerkskammer Dresden: Christine Zeidler, Tel. 0351/4640-949, E-Mail: christine. [email protected] rumentenbauer, Gold- und Silberschmied, Vergolder, Möbeltischler, Steinmetze, Graveure, Stuhlflechter und Buchbinder präsentierten ihre ausgefallenen Ideen und kreativen Arbeiten. „Das Thema der diesjährigen Kunsthandwerktage ,Platz für Innovationen‘ trifft den Nerv des Handwerks, insbesondere des Kunsthandwerks. Die teilnehmenden Betriebe zeigen, dass Handwerker Meister darin sind, innovative und individuelle Lösungen zu finden. Und wir möchten diese einem breiten Publikum vorstellen“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, Andreas Brzezinski. Die Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge finden in diesem Jahr vom 4. Mai bis zum 8. Mai statt und sollen wieder bei der Beantwortung aller Fragen unterstützen, die im Zusammenhang mit dem Nachfolgeprozess auftreten können. Sachsenweit gibt es eine Reihe von Veranstaltungen, auch die Handwerkskammer Dresden beteiligt sich mit folgenden Angeboten (mehr unter www.unternehmensnachfolge. sachsen.de): 6. Mai: Nachfolger sucht Unternehmen – 4. Bürogolf-Turnier (gemeinsam mit der IHK Dresden, dresden/exists und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden). Beim gemeinsamen Bürogolfen wird der Grundstein für eine erfolg- in Zusammenarbeit mit der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH 4. Mai: Ort: KHS Südsachsen Pirna, 9 bis 16 Uhr, AP: Andreas Leidig, Tel. 0351/4640-935, 5. Mai: Ort: Handwerkskammer Dresden, 9 bis 16 Uhr, AP: Steffi Ulbricht, Tel. 0351/4640-931, Ort: WRM Meißen, 9 bis 12 Uhr, AP: Claudia Rommel, Tel. 0351/4640934, Ort: Kreishandwerkerschaft Görlitz, 9 bis 16 Uhr, AP: Kerstin Loth, Tel. 03581/407171, 7. Mai: Ort: Kreishandwerkerschaft Zittau, 9 bis 12 Uhr, AP: Kerstin Loth, Tel. 03581/407171, Weitere Fotoimpressionen unter www.hwk-dresden.de DHZ: Prof. Esser, welchen Stellen wert hat das System der dualen Be rufsausbildung heute in Deutsch land und weltweit? Prof. Esser: Das System erlebt weltweit einen Hype. Denn Deutschland hat in der EU die geringste Jugendarbeitslosigkeit und nach der welt weiten Krise 2007/08 kam der Wirtschaftsstandort Deutschland schnell wieder in Fahrt. Hierbei spielt das duale Berufsbildungssystem eine entscheidende Rolle. Denn es liefert gut ausgebildete Fachkräfte. Das nehmen andere Länder nun wahr. DHZ: Heißt das, es gibt demnächst auch in Spanien, China oder Russ land duale Ausbildungssysteme? Prof. Esser: So einfach geht das nicht. Bei uns ist das System über Jahrhunderte gewachsen. Es bedarf gewisser Infrastrukturen. Die Länder müssen sich fragen, wie sie ihre sehr schulisch orientierten Systeme näher an die Betriebe, also an die Praxis, heranbringen. DHZ: Was ist das Besondere an unse rem dualen Berufsausbildungs system? Prof. Esser: Zum einen ist es keine „geschlossene Gesellschaft“. Staat, Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten eng zusammen. Außerdem ist es sehr schnell und flexibel, z. B. innerhalb von nur zehn Monaten einen Beruf neu zu ordnen bzw. zu entwi- ckeln. Und drittens ist es eine praxisorientierte Berufsbildung, deren Basis eine durch Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Innungen selbst organisierte Wirtschaft ist. DHZ: Wo liegen die Gefahren für das duale Berufsbildungssystem? Prof. Esser: Bestimmte Handwerks- branchen wie Gebäudereiniger, Klempner oder das Lebensmittelhandwerk verzeichnen bereits jetzt einen Fachkräftemangel. Gleichzeitig steigt der Anteil der Schüler, die Abitur machen und studieren, stetig an. Damit wächst die Gefahr, dass das System an Bedeutung und damit an Stärke verliert. Dabei erfüllt das System drei wichtige Funktionen: Erstens, die Qualitätssicherungsfunktion für hochwertige Qualifizierung als Voraussetzung für die Entwicklung hochwertiger Produkte und Dienstleistungen. Zweitens, die Sozialisationsfunktion für die Jugendlichen, die innerhalb der Ausbildung ins Erwachsenenleben begleitet werden. Und drittens die Bildungsfunktion, also die Vermittlung von umfassender Handlungskompetenz. DHZ: Was muss also zur Stärkung des dualen Berufsbildungssystems getan werden? Prof. Esser: Handwerksberufe müssen vor Ort ganzheitlich attraktiv beworben werden. Das heißt, wir müssen den Jugendlichen Aus- und Fortbildungskonzepte im Handwerk aufzeigen, welche Perspektiven sie im Handwerk haben und welche Karrierewege möglich sind. Dazu müssen auch die Kommunikationskanäle der Jugendlichen stärker genutzt werden, um sie besser zu erreichen. Impressum Brennt für sein Thema: Prof. Friedrich Hubert Esser (2.v.l.), hier im Gespräch mit (v.r.) Ronald Pohle (handwerkspolitischer Sprecher des CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag) sowie Jörg Dittrich und Andreas Brzezinski (Präsident bzw. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden). Foto: Anke Richter Ansprechpartner bei der Handwerkskammer: Karl-Heinz Herfort, Leiter der Hauptabteilung Berufsbildung, Tel. 0351/4640-960, E-Mail: [email protected] Kontakt: Tel. 0351/4640-931 (Steffi Ulbricht, Sekretariat), E-Mail: [email protected] Ort: Kreishandwerkerschaft Meißen, Riesa, 9 bis 12 Uhr, AP: Claudia Rommel, Tel. 0351/4640-934, Ort: Kreishandwerkerschaft Dresden, 9 bis 12 Uhr, AP: Dirk Pannenborg, 0351/4640-947, 8. Mai: Ort: Kreishandwerkerschaft Bautzen, 9 bis 12 Uhr, AP: Kerstin Loth, Tel. 03581/407171. Zudem findet am 20. Mai, 18 bis 19 Uhr, ein Infotreff „Unternehmensübergabe und Vorsorge für den Inhaber“ statt. Ort: Bildungszentrum der Handwerkskammer Dresden, Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden. Anmeldung: Olaf Behrends, Tel. 0351/4640-410, E-Mail: [email protected] Bei der Tischlerei Loschke in Oppach ist die erfolgreiche Unternehmensnachfolge bereits vollzogen. Tischlermeister Tobias Loschke (r.) hält die Fäden fest in der Hand. 2005 hat er das Unternehmen von seinem Vater Wilhelm Loschke (l.) übernommen. Damit dies auch bei anderen Unternehmen gut klappt, sind die betriebswirtschaftlichen Berater der Handwerkskammer Dresden erste Ansprechpartner für Mitgliedsbetriebe. Archivfoto: André Wirsig Im Gespräch: Prof. Friedrich Hubert Esser, Präsident Bundesinstitut für Berufsbildung Bei einer Vollversammlung der Handwerkskammer Dresden war der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, zu Gast und sprach zum Thema „Herausforderungen an das duale Ausbildungssystem“. Die Deutsche Handwerks Zeitung nutzte die Gelegenheit für ein Interview zum Thema. reiche Unternehmensnachfolge gelegt. Nachfolgeexperten stehen mit Fachinformationen gern unterstützend zur Seite. Ort: Ostsächsische Sparkasse Dresden, Forum am Altmarkt, 18 bis 22 Uhr, Ansprechpartner (AP): Andreas Leidig, Tel. 0351/4640935, E-Mail: [email protected] Darüber hinaus stehen die betriebswirtschaftlichen Berater der Handwerkskammer Dresden auch außerhalb der Aktionstage als Ansprechpartner für alle Fragen zur Unternehmensnachfolge für Handwerksbetriebe zur Verfügung. Sprechtage zur Unternehmensnachfolge Aus der Praxis für die Praxis Interessenten erhalten zu beiden Programmen nähere Informationen bei Katja Schleicher, Außenwirtschaftsberaterin bei der Handwerkskammer Dresden, Tel. 0351/4640-943, E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Brzezinski, Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden, Telefon 0351/4640-406, Fax 0351/4640-34406, E-Mail: [email protected] 9 Nachgefragt: Was sind regionale Frische und Qualität? Lebensmittel-Discounter contra Handwerksbetriebe Vor dem Hintergrund aktueller Qualitätsoffensiven einiger Lebensmitteldiscounter wird auch in den heimischen Bäckereien und FleischereiFachgeschäften diskutiert, was Frische, Qualität und Regionalität bedeuten und wo denn nun noch der Unterschied zwischen den Produkten vom Discounter und vom Handwerksbetrieb liegt. Die Deutsche Handwerks Zeitung hat sich bei Betrieben und auch beim Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft dazu umgehört. Johannes Richter, Fleischermeister und Unternehmensnachfolger bei der Fleischerei W. Richter in Dresden : „Discounter können den Qualitäts eigenschaften ,regional, frisch und handgemacht‘ nicht gerecht werden. Bei uns kann der Kunde sich zu 100 Prozent darauf verlassen, dass wir die Haltung und Herkunft der Tiere kennen und tägliche Frische garantieren.“ Ralph Ehrentraut, Geschäftsführer Dürrröhrsdorfer Fleisch- und Wurstwaren GmbH: „Als Handwerksbetrieb können wir nur gegen die Discounter bestehen, wenn wir kontinuierlich an unserer Qualität arbeiten und die Kunden durch regionale geschmackliche Vielfalt überzeugen. Auch kommt die individuelle Beratung im Laden durch unser Verkaufspersonal als Dienstleistung gut an.“ Lutz Neumann, Bäcker- und Konditormeister aus Bautzen sowie Obermeister der Bäckerinnung Bautzen: „Unsere Kunden gehen den Discountern nicht auf den Leim, sondern setzen auf echte Frische und handwerkliche Qualität. Mit den Preisen der Discounter können wir nicht mithalten. Aber an unsere regionalen Produkte mit den regional unterschiedlichen Geschmacksrichtungen kommen sie nicht ran.“ Falk Hofer, stellvertretender Pressesprecher im Sächsischen Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft: „Das Lebensmittelangebot in Deutschland zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt aus. Dazu gehört das Bäckerhandwerk, das Qualität möglichst aus heimischen Rohstoffen, regionaler Verwurzelung und dem individuellen Genuss verbindet. Die Verbraucher müssen sich eigentlich bei jedem Einkauf fragen, wie viel ihnen frische Backwaren vom Bäcker nebenan wert sind? Gerade junge Leute nehmen die überbordenden Regale in Supermärkten als selbstverständlich hin. Sie und alle anderen Verbraucher müssen wir anregen, über ihre Einkaufsgewohnheiten nachzudenken. Dann können sie auch in Zukunft von der Vielfalt im Lebensmittelbereich profitieren und zum Bäcker um die Ecke gehen.“ Kommentar, Seite 7
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