Luftverkehr zwischen Steuerungsbedarf und

Tobias Behnen
Projektnr.: BE 3236/3-2
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Foto: T. Behnen, 2011 (Flughafen Klagenfurt)
Jahrestagung 2015 des Arbeitskreises Verkehr der DGfG in Erfurt
Luftverkehr zwischen Steuerungsbedarf und Außensteuerung:
Chancen und Hemmnisse für eine nachhaltige Verkehrs- und
Raumentwicklung in der Makroregion Alpen
1 Fragestellung
2 Untersuchungsraum
3 Ergebnisse
4 Fazit
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1 Fragestellung
● Einordnung:
► Verkehrsträger:
Luftverkehr
► Kontext:
Nachhaltigkeit
► Untersuchungsraum:
Alpen
► Ansatz:
angewandt sozial-empirisch
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● Hypothese:
► Exogene Steuerungsprozesse beeinflussen zunehmend
den Luftverkehr in europäischen Peripherräumen und
haben infolgedessen erhebliche Auswirkungen auf die
nachhaltige Verkehrs- und Raumentwicklung.
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● Forschungs- und Recherchefragen:
► Lassen sich übertragbare Regelhaftigkeiten der
Fremdsteuerung ermitteln?
► Welchem konkreten exogenen Veränderungsdruck sind die
Flughäfen ausgesetzt?
► Welche Rolle spielen alpenspezifische Rahmenbedingungen?
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2 Untersuchungsraum
● Alpen
(gemäß Alpenkonvention)
► 13,6 Mio. Einwohner
► 8 Staaten
► 6 Staaten mit Flughäfen
► 5 EU-Mitglieder
► Makroregion EUSALP mit 7 Staaten im Entstehen
Quelle: „Alpenrelief 01“ von User:Perconte - Based on SRTM-Data. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons
[http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Alpenrelief_01.jpg#mediaviewer/File:Alpenrelief_01.jpg]
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4 Fazit
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Entwurf: T. Behnen, Kartographie: A. Flemnitz, Daten: ADV (D), BFS (CH), UAF (F), ENAC (I), SI-STAT (SLO), STATISTIK AUSTRIA (A)
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● Flughäfen im Alpenraum (Passagierzahlen 2013):
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● Flughafentypen im Alpenraum
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Typ
Incoming
gateway
Point-topoint
Basic
access
Top
destination
Beispiel
Runway
Catchment
Salzburg
+++
Bern
Ausmaß der Luftverkehrssegmente
Full
Service
Carrier
Low
Cost
Incoming
Charter
Outgoing
Charter
General
Aviation
Fracht
+++
++
++
+++
++
+
+
++
++
++
-
+
++
+
-
Bozen
+
++
+
-
-
+
+
-
Sion
++
+
-
-
+
+
+
-
+++ = groß
++ = mittel
+ = klein
- = ohne
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● Beispielflughäfen: Salzburg (A)
Fotos: T. Behnen
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Foto: T. Behnen (Blick vom Untersberg Richtung Norden)
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● Problematische Raumsituation des Flughafens Salzburg
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● Beispielflughäfen: Bern (CH)
Fotos: T. Behnen
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● Beispielflughäfen: Bozen (I)
Fotos: T. Behnen
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● Beispielflughäfen: Sion (CH)
Fotos: T. Behnen
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● Methodik
(Teil eines größeren Forschungsprojekts)
► Wie? Qualitative Experteninterviews
► Wer? Akteure aus drei Kategorien:
- STAAT (Verkehrspolitik)
- MARKT (Verkehrswirtschaft)
- GESELLSCHAFT (Verkehrs-NGOs)
► Wo? Entscheidungszentralen der DACH-Region
(München, Zürich, Bern, Wien)
► Was? Meinungen, Motive und Raumrelevanz
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● Status Quo vor Ort
► Oft werden der Luftverkehr noch als steuerbar und die
Regionalflughäfen als verlässliche Größe empfunden.
► Es wird verkannt, dass die Entscheidungen in der in
mehrfacher Hinsicht oligopolisierten Branche zunehmend fern
der Peripherie getroffen werden.
► Die Ohnmacht gegenüber der Fremdsteuerung führt
mancherorts zu verzweifelten Versuchen einer
angebotsorientierten Luftverkehrsförderung.
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● Lassen sich übertragbare Regelhaftigkeiten
der Fremdsteuerung ermitteln?
► STAAT
Akteure
Regionen
(Bundesländer,
Kantone)
Staaten
Europäische
Union
Orte
z.B.
München
Innsbruck
Bern
Bern
Wien
Berlin
Brüssel
Motive
Instrumente
- Wirtschaftsförderung
- Flughafenbeteiligungen
- Planung des bodenseitigen
Verkehrs
- Ausgleich von Disparitäten
- Wirtschaftswachstum
- Erreichbarkeit
- Transeuropäische Netze
- Fairer Wettbewerb
- Soziale Gleichheit
- Anreize
- Investitionen
- Regulierungen
- Leitlinien
- Richtlinien
- Subventionen
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► MARKT
Hub-Flughäfen
LufthansaKonzern
Fluggesellschaften
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Akteure
Etihad
Orte
München
Zürich
Wien
Frankfurt
Motive
Instrumente
- Volks- und betriebswirt- - Lobbyarbeit
schaftlicher Erfolg
- Betriebswirtschaftlicher Erfolg im
intensiven
Abu Dhabi Verdrängungswettbewerb
Low-Cost-Carrier Dublin,
(Ryanair, Easyjet) LondonLuton
RegionalflugWohnorte - Spielzeug
gesellschaften
der
Investoren
z.B.
- BetriebswirtschaftWintersportReiseveranstalter
London,
licher Erfolg
Moskau
- Weitergabe des
Kostendrucks
- Juristische
Auseinandersetzungen
- Lobbyarbeit
- Risikoinvestments
- Auswahl
leistungsfähiger
Zielgebiete und
Flughäfen
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► Vermeintliche Wettbewerbssituation der Fluggesellschaften
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► De-Facto-Duopol Lufthansa/Etihad
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► GESELLSCHAFT
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Akteure
Verkehrsclubs,
European Federation for
Transport and
Environment
Orte
Bern,
Wien,
Berlin,
Brüssel
Motive
- Politischer Einfluss
- Mitgliederinteressen
Instrumente
- Lobbyarbeit
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● Welchem konkreten exogenen Veränderungsdruck sind
die Flughäfen ausgesetzt?
► Airport-Airline-Relationship im Wandel
► Zugang zu Drehkreuzen erschwert
► Verfügbarkeit von Flugzeugtypen problematisch
► Substitution des Regionalflugverkehrs schreitet voran
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● Welche Rolle spielen alpenspezifische Rahmenbedingungen?
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► Topographie
► Identität
► Beziehungsgeflechte
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4 Fazit
Fazit
● Die Hypothese, dass exogene Steuerungsprozesse zunehmend
den Luftverkehr im Alpenraum beeinflussen, hat sich bestätigt, weil
die Handlungsmöglichkeiten von Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft auf der lokalen und regionalen Ebene immer mehr
eingeschränkt werden.
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● Hemmnisse für eine nachhaltige Verkehrs- und Raumentwicklung
(Auswahl)
► unterentwickelte grenzüberschreitende Verkehrs- und
Raumplanung
►Variabilität der Flugpläne und Volatilität der Passagierzahlen
►erschwerter Zugang zu Hubs und damit zu Märkten und Zentren
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● Chancen für eine nachhaltige Verkehrs- und Raumentwicklung
(Auswahl)
► Substitution des Regionalflugverkehrs durch
Fernverkehrsbahnhöfe an Hubs
► Neue EU-Beihilfe-Richtlinien (2014)
► Hohes alpenspezifisches bürgerschaftliches Engagement
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● Ausblick
► Geringer werdende Spielräume für die Regionen wegen
wachsender Machtasymmetrien zwischen Zentrum und
Peripherie
► Aktuelle Prozesse engen Möglichkeiten weiter ein:
- Oligopolisierung der Branche
- Ölpreisschwankungen
- Wechselkursschwankungen
- Politische und ökonomische Krisen
► Der Schlüssel für die langfristige nachhaltige Gestaltung des
Luftverkehrs im Alpenraum ist mehr denn je bei Akteuren in
circumalpinen und alpenfernen Metropolen zu suchen.
© Dr. Tobias Behnen, Georg-August-Universität Göttingen, Geographisches Institut, Goldschmidtstr. 5, 37077 Göttingen, [email protected]
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