Ausgabe Mai 2015 (PDF, ca. 7,9 MB)

01_Titel, Seite 1
16.04.2015 22:27
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Ausgabe Mai 2015
1
GOLF TICKER 3/14
03_Inhalt - Seite 4
16.04.2015 23:03
Toranas Verlags GmbH
Geschäftsführer:
Michael Hartung, Thorsten Zegrotzki
Gunther-Plueschow-Strasse 18
50829 Köln
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Herausgeber und Geschäftsführer
Thorsten Zegrotzki
38 Portrait Darren Clarke
Chefredakteurin
Heike Löw
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Redaktion
Christopher Haug
Kristin Hofmann
Romy Leander
Joachim Richter
Thorsten Zegrotzki
Artdirection
Michael Kratzer
Grafik und Layout
Olaf Glasmacher
Michael Kratzer
52 ANA Inspiration
Mitarbeiter dieser Ausgabe
Frank Adamowicz
Fred König
Markus Michel
Annekathrin Rudolph
GOLF Sport
Fotos
gettyimages.de, thinkstock.com, gc-slr.de, Pro Golf
Tour, Tour España, ladieseuropeantour.com,
www.solheimcup.de, www.youtube.com, Falkensteiner
Schlosshotel, GC Dolomitengolf, Tourist Board
Dominikanische Republik, Brenners Park-Restaurant,
stillehelden, Nagy / Presseamt München, Fred König,
Tobias Kuberski
6 Abgebildet
8 News
Interessantes aus der Welt des Golfsports
14 Jimmy Walker gewinnt sein Heimspiel
PGA Tour, Valero Texas Open
Titelfoto
gettyimages.de
18 J.B. Holmes behält im Play-off die Nerven
Anzeigenleitung
Eric Laut
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E-Mail: [email protected]
PGA Tour, Shell Houston Open
22 Jordan Spieth dominiert das erste Major der Saison
Masters Tournament
Disposition
Jörg Eimer
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49 Turnierkalender
Die wichtigsten Termine
Druck
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52 Brittany Lincicome siegt nach vier Jahren wieder
ANA Inspiration
58 Ranglisten
Die aktuell besten Spieler
4
GOLF TICKER 5/15
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62 Equipment
22 Masters Tournament
Reisen
80 Reisebericht
Specials
38 Portrait Darren Clarke
72 Wie für Sie gemacht! Portrait
Conrad Algarve, Quinta Do Lago, Portugal
74 Reise News
Interessantes für Reiselustige
78 Genuss-Golfen Portrait
Golfclub Gailtal, Waidegg, Österreich
GEWINNSPIEL +++
42 Qualifikation für den Solheim Cup
46 Turnierserien für Amateure
48 Golf-Fernmitgliedschaften
60 DGV Ryder Cup-Bewerbung
68 Tipps und Tricks von Frank Adamowicz
80 Reisebericht Sylt
92 Golf & Gourmet Portrait
Er ist der Küchenchef im Restaurant Bareiss:
Drei-Sterne-Koch Claus-Peter Lumpp
Service
62 Equipment
Exclusive Shopping Tipps
Fotos: gettyimages.de
Wie Medizin für alle Lebenslagen
98 King’s Corner
94 City-Golf Dubai
So geht Clubleben
Grüne Golf-Oasen
3 Editorial
GOLF TICKER 5/15
4 Impressum
5
10_Valero Texas Open, Seite 14
PGA TOUR
16.04.2015 22:30
VALERO TEXAS OPEN
Walker,
Texas Ranger
Ausgerechnet in seiner Heimatstadt San Antonio holte sich der US-Amerikaner Jimmy Walker seinen
zweiten Titel in dieser Saison. Mit (-11/277) setzte er sich am Finaltag souverän gegen seinen Landsmann
Jordan Spieth (-7/281) durch und gewann die Valero Texas Open. Zu Jahresbeginn hatte der Führende der
FedExCup-Wertung bereits die Sony Open auf Hawaii für sich entschieden. Von Markus Michel
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GOLF TICKER 5/15
10_Valero Texas Open, Seite 15
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PGA TOUR
B
ereits seit 1922 werden die Valero Texas Open, damals
noch als Texas Open, in San Antonio ausgetragen. Unter
den Gewinnern der letzten Jahrzehnte befinden sich
klanghafte Namen wie Sam Snead, Ben Hogan und – mit drei
Siegen in Folge – Arnold Palmer (1960 bis 1962). Der
Par 72-Oaks Kurs beim TPC San Antonio, auf dem seit 2010
gespielt wird, trägt den Spitznamen „The Shark’s Revenge“ in
Anlehnung an seinen Designer: Golflegende „The Great White
Shark“, Greg Norman. Trotz des anspruchsvollen Platzes steht
das Turnier in dem Ruf, besonders niedrige Scores zu ermöglichen – seit 81 Jahren hat hier kein Gewinner mehr über Par
gespielt. Auch zwei Deutsche waren in Texas gemeldet,
Alex Cejka , der sich mit einem Sieg noch für das Masters hätte
qualifizieren können, und Martin Kaymer, für den nach dreiwöchiger Pause das Sammeln von Spielpraxis im Hinblick auf
eben dieses erste Major des Jahres in Augusta anstand.
Der Wind, der Wind, das himmlische Kind
Kaymer begann seinen Arbeitstag bei starkem Wind vielversprechend mit einem Birdie an der 17, erlebte aber gleich an der
darauffolgenden Bahn den totalen Einbruch. Einem desolaten
Triple-Bogey folgten vier weitere Bogeys, ein verhängnisvolles
Doppel-Bogey an der 3 und ein weiteres Triple-Bogey an der
6. Nach dieser Katastrophen-Runde sortierte er sich zunächst
auf einem geteilten 128. Rang ein und musste sich ernsthafte
Sorgen um seinen Verbleib am Wochenende machen. Blieb die
Frage nach dem zweiten deutschen Starter, Alex Cejka, den man
im Leaderboard vergeblich suchte. Er trat seine Runde wegen
Rückenbeschwerden erst gar nicht an. Konkurrenzlos an der
Spitze befand sich dagegen der US-Amerikaner Charley Hoffmann (-5/67), der fehlerfrei mit fünf Birdies überzeugte. Ihm
folgte Aaron Baddeley (-4/68) auf Rang 2, dem der Schlag des
Tages gelang. Der Australier hatte an der 17 seinen Abschlag in
den Wald gedroschen, befand die Lage danach als unspielbar,
kassierte einen Strafschlag und schlug erneut ab. Zu seiner
Charley Hoffmann
war in Runde 2
mit seiner Leistung nicht zufrieden: Even Par bedeutete den Verlust der Führung.
GOLF TICKER 5/15
Verwunderung vernahm er großen Jubel, während er sich
ahnungslos auf den Weg Richtung Fahne machte. Was war
passiert? Der Australier hatte aus über 300 Metern zu einem
schier unglaublichen Birdie eingelocht!
Eine Runde zum Vergessen
Ähnliches gelang dem Mann aus Down Under am folgenden
Tag nicht mehr, aber er konnte trotz Doppel-Bogeys an der
15 seinen zweiten Rang (-1/71) halten. Als neuer Spitzenreiter
etablierte sich zur Freude der Zuschauer Lokalmatador Jimmy
Walker aus den USA, der sich bei sechs Birdies nur ein Bogey
erlaubte (-5/67). Durch die beste Runde des Tages beerbte der
Führende in der FedEx Cup-Liste nun Charley Hoffmann, für
den es nur zu Even Par und damit ebenfalls zum zweiten Rang
reichte. In aussichtsreicher Position dahinter auf T3 befand sich
Jordan Spieth. Der US-Amerikaner, der aus seiner Heimatstadt
Dallas mit dem Auto angereist war, hatte durch eine gute 69erRunde zur Spitze aufgeschlossen. An solche Ergebnisse war für
Martin Kaymer allerdings nicht zu denken. Dem aktuell 13. der
Golfweltrangliste misslang die sportliche Rehabilitation. Bei
erneut schwierigen Bedingungen kämpfte er gegen die schwere
Hypothekenlast des Vortags, schaffte aber nur eine +8/80 und
scheiterte auf T133 liegend erwartungsgemäß am Cut. Eine
gelungene Generalprobe für das Masters sah anders aus.
Sandkastenspiele
Fernab solcher Sorgen zeichnete sich am Moving Day an der
Spitze des Felds ein Zweikampf zwischen Jimmy Walker und
Jordan Spieth ab. Die bisherigen Überflieger der Saison konnten
ja beide bereits einen Turniersieg verbuchen. Den entscheidenden Moment des Fights um die Führung erlebte das begeisterte
Publikum an Loch 12, als Walkers Abschlag im Bunker landete
und der Ball – verschwand. Der Mann aus San Antonio tat, was
er tun musste: Er begann, im Sand zu graben und zu suchen.
So sehr sich Jordan Spieth bei
bestem Wetter am Finaltag
auch mühte, Walker hatte
immer eine Antwort parat.
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MAJOR
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THE MASTERS TOURNAMENT
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12_Masters, Seite 23
16.04.2015 22:31
MAJOR
Master(s)
Spieth
Als zweitjüngster Spieler aller Zeiten – nur Tiger Woods war bei
seinem Erfolg 1997 noch fünf Monate jünger – holte sich
Jordan Spieth aus den USA den Titel des Major-Champions bei The
Masters Tournament. Der 21-Jährige hielt das Feld der weltbesten
Profis bei seinem erst zweiten Antritt in Augusta über die gesamten
Tage in Schach und finishte mit einem Gesamtscore von -18/270. Nur
vier weitere Spieler blieben zweistellig unter Par. Phil Mickelson aus
den USA teilte sich mit dem Engländer Justin Rose Platz 2
(beide -14/274). Rory McIlroy, der Weltranglistenerste aus Nordirland,
belegte nach einer enormen Leistungssteigerung am Wochenende
den 4. Rang (-12/267), und der Japaner Hideki Matsuyama landete
auf Platz 5 (-11/277). Für die beiden Deutschen, Bernhard Langer und
Martin Kaymer, endete das 79. Masters ohne Happy End schon
vorzeitig nach zwei Runden, sie scheiterten am Cut. Erfreulich
dagegen das Abschneiden des Österreichers Bernd Wiesberger,
der bei seiner Premiere hier in Georgia auf T22 schloss (-2/286).
Von Heike Löw
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12_Masters, Seite 24
MAJOR
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THE MASTERS TOURNAMENT
Egal wo der 14-fache MajorSieger Tiger Woods auftauchte, versammelten sich die
Fans: hier mit Freund und
Mentor Mark O’Meara während einer Trainingsrunde.
S
pannende Geschichten ranken sich viele um das seit
1934 ausgetragene Masters, und diese werden immer
wieder gerne erzählt, wenn der berühmte Major-Zirkus
an der Magnolia Lane in Augusta seine Saisonpremiere gibt. Da
ist zum Beispiel die Sache mit den grünen Jacketts! Ursprünglich hatte der Augusta National Golf Club diese auffälligen
Kleidungsstücke zunächst einmal zur Ausstaffierung seiner Mitglieder angeschafft, und zwar im Jahre 1937 bei der UniformSchneiderei Brooks in New York. Damit sollte gewährleistet
werden, dass die Clubbediensteten die Mitglieder eindeutig
identifizieren konnten und somit wussten, wer die Rechnung
übernehmen würde. Sam Snead war dann der erste Spieler, dem
nach seinem Masters-Erfolg im Jahre 1949 in ein solches Green
Jacket geholfen wurde, als Symbol seiner neuen Ehrenmitgliedschaft. Doch darf das besondere Kleidungsstück nicht einfach so
und überall getragen werden. Augusta wäre nicht Augusta,
wenn dieses Privileg den ehemaligen Siegern genauso wie den
Mitgliedern ausschließlich auf dem Gelände des Clubs gestattet
wäre. Lediglich der amtierende Champion kann das Jackett ein
Jahr lang behalten, bevor er es dann anlässlich seiner Titelverteidigung in den ganz speziellen Garderobenschrank des Clubs
zurückhängen muss.
das besondere Ausstattungsdetail dieser Räumlichkeit ist eine
nur knapp einen Quadratmeter große, allseits mit Fenstern versehene Dachkuppel, die aber nur über eine Leiter zu erreichen
ist. In diesem Jahr waren sieben Jugendliche mit Amateurstatus
qualifiziert, aber nicht alle wollten im Krähennest nächtigen.
Ganz im Gegensatz zu Jack Nicklaus, Ben Crenshaw und – Tiger
Woods. Diese drei, alle mehrfache Masters-Champions, hatten
sich seinerzeit den Spaß nicht nehmen lassen, als sie als Amateure zum ersten Mal in Augusta abschlagen durften.
Hoch, hoch hinaus!
Eine typische Augusta-Geschichte mit noch nicht ganz so langer
Tradition ist der Ehrenabschlag der „Big Three“. Seit 2011 dürfen am Eröffnungstag die großen Helden von einst, Arnold
Palmer (85 Jahre), Gary Player (79) und Jack Nicklaus (75), an
Tee 1 quasi als offiziellen Startschuss mit ihren Abschlägen für
Spaß und Unterhaltung sorgen. Um 7 Uhr 40 Ortszeit walteten
Schön ist auch die Sache mit dem Krähennest. Für die Amateure, die beim Masters antreten dürfen, gibt es die Möglichkeit in
„The Crow’s Nest“ im Dachgeschoss des Clubhauses zu übernachten. Fünf Spieler können dort untergebracht werden, und
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Auch interessant: The Masters Tournament ist heute das meistgesehene Golfturnier der Welt – vom Ryder Cup mal abgesehen
– mit Fernsehübertragungen in mehr als 200 Länder rund
um den Globus. Doch das war nicht immer so. Als im Jahr
1956 zum ersten Mal bewegte Bilder aus Augusta gesendet wurden, blieben die Empfangsgeräte im Umkreis von gut
300 Kilometern um den Austragungsort schwarz. Der
Grund war ganz trivial – der Ticketverkauf sollte aufgrund
der Livebilder via TV keinen Schaden nehmen. Erst 1969
wurde dieser Bannkreis aufgehoben.
Morgenstunde hat …
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12_Masters, Seite 25
16.04.2015 22:31
MAJOR
Bubba Watson, der amtierende Titelträger, ließ es sich
nicht nehmen, den Legenden
die Ehre zu erweisen, wie
auch sein US-amerikanischer
Kollege Rickie Fowler, der mit
seiner Freundin zuschaute.
Seit 2011 dürfen am Eröffnungstag die großen
Helden von einst, Arnold Palmer (85 Jahre),
Gary Player (79) und Jack Nicklaus (75), an Tee 1
quasi als offiziellen Startschuss mit ihren EhrenAbschlägen für Spaß und Unterhaltung sorgen.
die Drei also ihres honorigen Amtes unter den Augen zahlreicher Zuschauer und – besonders bemerkenswert ob dieser
frühen Stunde – auch einiger Profis. Bubba Watson, der amtierende Titelträger, hatte es sich genauso wenig nehmen lassen,
den Legenden die Ehre zu erweisen, wie seine US-amerikanischen Kollegen, Keegan Bradley und Rickie Fowler. Bemerkenswert vor allem deswegen, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel
Fowlers Start erst mehr als sechs Stunden später angesetzt war.
Damit sind es dann erst einmal genug der Geschichten aus
81 Jahren Historie des berühmten Turniers, wenden wir uns
nun dem sportlichen Geschehen bei diesem 79. Masters zu.
sein Antritt hier in Augusta mit mehr als drei Fragezeichen versehen gewesen. Es herrschte „Tiger Mania“, wo auch immer der
39-Jährige auftauchte. Ob beim Training, den Proberunden bei
den Preview Days oder dann zum offiziellen Turnierbeginn –
Woods versammelte immer die meisten Zuschauer. Und doch
gab es da einen hochtalentierten, jungen Mann, der dem großen
Star an diesem ersten Tag des Masters 2015 die Show stahl:
Jordan Spieth, 21 Jahre, aus Dallas in Texas und drei Flights vor
Tiger Woods auf der Runde, schrieb nämlich an einer weiteren
großartigen Geschichte für das dicke Historienbuch dieses
ersten Majors der Saison.
Tiger Mania
Auf der Jagd nach Rekorden
Unter besonderer Beobachtung der Zuschauer, Fans und Experten standen natürlich Titelverteidiger Bubba Watson, der im
Vorfeld seine Ambitionen auf Masters-Sieg Nummer drei mehr
als deutlich formuliert hatte, dann der Weltranglistenerste Rory
McIlroy, für den mit einem Gewinn der Traum vom Karriere
Grand Slam in Erfüllung gegangen wäre, sowie – last but not
least – Tiger Woods. Der 14-fache Majorsieger hatte doch recht
überraschend und kurzfristig seinen Start in Augusta angekündigt und stand von dem Moment seiner Ankunft an der
Magnolia Lane unter ständiger und intensiver Beobachtung.
Vier mal hatte die aktuelle Nummer 111 der Welt dieses Prestigeturnier bereits gewonnen, doch nach seinem letzten offiziellen Auftritt bei einem PGA Event Anfang Februar diesen Jahres,
als er bei der Farmers Insurance Open nach elf Löchern in
Runde 1 infolge seiner Rückenprobleme vom Platz ging, war
Im vergangenen Jahr noch geteilter 2. in Augusta, legte der
Youngster eine Startrunde hin, die für Entzücken und Aufregung sorgte. Mit dem besten Eröffnungsscore seit 19 Jahren und
als jüngster Spieler aller Zeiten an der Spitze des Leaderboards
nach Runde 1 verblüffte Spieth die Zuschauer genauso wie die
Experten. -8/64 lautete sein Tagesergebnis nach 18 Löchern, das
er selbst so kommentierte: „Das war eine der besseren Runden,
die ich jemals gespielt habe!“ Vier Birdies auf den Frontnine,
dann weitere vier bis einschließlich Loch 14. Hier vollbrachte er
das Kunststück, seinen zweiten Schlag mit minimalstem
Schwung aus einer schwierigen Position hinter einem Baumstamm so aufs Grün zu bringen, dass der Ball vom Fahnenstock
abprallte und in komfortabler Lage zum Birdie-Putt landete.
Spieth war auf dem besten Wege, eine neue Bestmarke für dieses
Event aufzulegen, die bei 62 Schlägen liegt. Einzig ein Bogey an
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14_Solheim Cup Special, Seite 42
SPECIAL
16.04.2015 22:33
SOLHEIM CUP
Juli Inksterund
Carin Koch
Zwei Wege –
ein Ziel!
Zum ersten Mal in seiner 25-jährigen Geschichte wird der Solheim Cup in Deutschland
ausgetragen. Klar, dass möglichst viele deutsche Spielerinnen dabei sein wollen und jede darauf
hin fiebert, Europas Farben in St. Leon-Rot zu vertreten. Real wird dieser Traum entweder durch
das Meistern der Qualifikation oder durch ein Captain’s Pick. Von Annekathrin Rudolph
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GOLF TICKER 5/15
14_Solheim Cup Special, Seite 43
16.04.2015 22:33
SPECIAL
Sandra Gal
N
icht nur die Golf-Fans dieser
Welt sehen dem 18. September
sehnsüchtig entgegen, auch bei
den deutschen Proetten ist das prestigeträchtige Turnier neben dem klassischen
Turniergeschehen auf der europäischen
und amerikanischen Profitour (LET und
LPGA) das alles entscheidende Gesprächsthema. Zielstrebig in Richtung
des Saisonhöhepunktes schaut vor allem
Sandra Gal, die sich mit den Worten „Ich
kann 2015 und den Cup kaum erwarten“
bereits in das Goldene Buch des Golfclub
St. Leon-Rot eintrug. Ob die 29-Jährige
zur Mannschaft gehören wird, hängt in
erster Linie von ihren Leistungen rund
um den Globus ab.
Caroline Masson
Zu den zwölf Glücklichen, die beim interkontinentalen Duell Europa gegen die
USA an den Abschlag gehen werden,
zählen auf jeden Fall die vier Erstplatzierten der Ladies European Tour. Ebenfalls
antreten dürfen jene vier, die am Ende
des Qualifikationszeitraums im Rolex
Ranking, der Damen-Weltrangliste,
führen. Nach derzeitigem Stand wäre
die Düsseldorferin, die momentan den
43. Rang der Weltrangliste innehat und
damit im internen europäischen Ranking
auf Platz 8 weilt, automatisch qualifiziert.
Knapp hinter ihr liegt auch die zweite bekannte deutsche Profi-Golferin, Caroline
Masson. Die Gladbeckerin würde trotz
ihres guten Saisonstarts mit zwei Top-20
und einem Top Ten-Ergebnis auf der USTour zurzeit nicht ins Team rutschen.
Um zum zweiten Mal in ihrer Karriere
gegen die US-amerikanische Auswahl
anzutreten, muss die 25-Jährige also weiter fleißig Punkte sammeln. Da der Qualifikationszeitraum aber erst circa einen
Monat vor dem ersten Abschlag endet,
bleibt der Gladbeckerin dafür noch genügend Zeit.
Angesprochen auf den bisherigen Saisonverlauf der Deutschen machte Kapitänin
Carin Koch aus Schweden beiden durchaus Hoffnungen. „Bei den Solheim Cups
2013 in Colorado und 2011 in Irland war
jeweils eine deutsche Spielerin dabei und
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14_Solheim Cup Special - Seite 44
SPECIAL
16.04.2015 23:16
SOLHEIM CUP
SOLHEIM CUP – REGULARIEN
Drei Tage voller Euphorie auf und neben dem
Golfkurs, zwei Kontinente im direkten Duell und
insgesamt 28 Matchplay-Partien: Der Solheim Cup
hat einiges zu bieten. Doch wie wird das Turnier
eigentlich gespielt und wer hat eine Chance
daran teilzunehmen?
Wer kommt wie ins Team?
In Europa erfolgt die Qualifikation über zwei verschiedene Ranglisten. Die vier Proetten, die über ihre
Ergebnisse auf der Ladies European Tour im LET
Points Ranking führen, sind automatisch im Kader.
Zudem qualifizieren sich die vier Golferinnen, die am
besten in der Weltrangliste der Damen, dem Rolex
Ranking, positioniert sind und nicht bereits durch die
LET-Wertung ihren Startplatz erhalten haben. Die
verbleibenden vier Plätze vergibt die Kapitänin
Carin Koch schließlich als Wildcards circa einen Monat
vor Beginn des Turniers. Bei den USA qualifizieren
sich die besten acht Spielerinnen über das Ranking
auf der LPGA-Tour, zwei weitere kommen durch ihre
Platzierung im Rolex Ranking in die Mannschaft. Die
Chance per Captain’s Pick in St. Leon-Rot abzuschlagen, besteht dann ebenfalls noch für zwei Damen.
Juli Inkster, die das US-amerikanische Team anführt,
hat allerdings in einem Interview angekündigt,
eventuell auf die Wildcards zu verzichten und nur
nach den Rankings zu gehen.
Wie wird gespielt?
Genau wie beim Ryder Cup der Herren wird der
Solheim Cup als Lochwettspiel ausgetragen, sodass
nicht gegen den Platz, sondern den Gegner gespielt
wird. In den acht Foursomes, acht Fourballs und
zwölf Einzeln werden insgesamt 28 Punkte vergeben.
Einen Zähler erhält die Siegerin einer Partie, bei
einem Unentschieden gibt es je einen halben. Während den europäischen Titelverteidigerinnen für den
Gesamtsieg 14 Punkte reichen, benötigt das US-Team
einen halben mehr, also 14,5.
44
Leigh Whittaker
ich denke, dass sowohl Sandra Gal als auch Caroline Masson gute Chancen haben. Sie haben damals prima gespielt und waren
eine großartige Bereicherung.“ Während Masson bei ihrer Teilnahme zweieinhalb von vier möglichen Punkten holte und nur
in ihrem Einzel unterlag, verlor Gal 2011 zweimal. Einen wichtigen halben Punkt zum 15:13-Sieg für Europa trug aber auch sie
durch einen gelungenen Fourball an der Seite der Schottin Catriona Matthew bei.
Jagd auf Wildcards
Um die Equipe schließlich zu komplettieren, stehen Koch noch
vier Wildcards zur Verfügung. Die 44-Jährige, die selbst
vier Profi-Siege und zwei Solheim Cup-Teilnahmen aufweisen
kann, wird diese auf jeden Fall an jene Golferinnen verteilen,
die im Saisonverlauf noch auf sich aufmerksam machen. Ebenfalls in den Fokus rücken erfahrene Proetten, sowie jene, die
vielleicht einen Heimvorteil mitbringen. Hier kämen durchaus
die deutschen Jungtalente Karolin Lampert, Ann-Kathrin Lindner, Sophia Popov, Leigh Whittaker und Nina Holleder ins Spiel.
Die Fünf sind auf der Ladies European Tour aktiv und kennen
sich bestens in St. Leon-Rot aus, handelt es sich dabei doch um
ihren Heimatclub. Erstere kann bereits Erfahrungen im Teamwettbewerb vorweisen, denn sie spielte 2013 beim PING Junior
Solheim Cup. Die damals einzige Deutsche holte drei von drei
möglichen Punkten und verkaufte sich bei ihrer ersten Teilnahme hervorragend. Bei Carin Koch steht das Quintett jedenfalls
auf der Beobachtungsliste. In einem Interview erklärte die
Schwedin, die selbst dreimal per Captain‘s Pick das „Go“ erhielt,
GOLF TICKER 5/15
14_Solheim Cup Special - Seite 45
16.04.2015 23:16
SPECIAL
Sophia Popov
Nina Holleder
Ann-Kathrin Lindner
dass sie den deutschen „Nachwuchs“ sehr wohl im Blick habe.
Auch wenn die Youngsters bislang keine Top-Ergebnisse
vorweisen können – eine Nominierung liegt im Bereich des
Möglichen.
Historie schürt Hoffnung
Karolin Lampert
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Bei den vergangenen sechs Auflagen – das weibliche Pendant
zum Ryder Cup wird ebenfalls alle zwei Jahre abwechselnd auf
US-amerikanischem und europäischem Boden ausgetragen –
spielten auf unserem Kontinent stets mindestens zwei Frauen
aus dem Gastgeberland für Europa: entweder über die direkte
Qualifikation oder eben über ein Captain‘s Pick. So gehörten
2003 in Malmö gleich drei Schwedinnen zum Team. Vier Jahre
später in Halmstad stammten sogar vier Spielerinnen aus dem
nordischen Königreich: Zwei von ihnen schafften es quasi in
letzter Minute per Wildcard in den Kader. 2011 in Irland war
zwar keine gebürtige Irin aktiv, aber es traten zumindest
vier Sportlerinnen aus Großbritannien, eine Schottin sowie
drei Engländerinnen, an.
Während es Sandra Gal und Caroline Masson also selbst in der
Hand haben, sich zu qualifizieren, können die weiteren
deutschen Golferinnen wohl nur auf eine Nominierung durch
Carin Koch hoffen. Das alles wird sich spätestens Mitte August
entscheiden. Für den ersten Solheim Cup hierzulande und auch
den Golfsport in Deutschland im Allgemeinen wäre es sicher
schön, wenn die Farben „Schwarz, Rot, Gold“ in der europäischen Mannschaftsaufstellung möglichst oft vertreten wären.
GOLF TICKER 5/15
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18_ANA Inspiration, Seite 52
MAJOR
16.04.2015 22:34
ANA INSPIRATION
„Es ist nicht einfach,
gegen eine gute Freundin
zu spielen. Aber sie hat ja
schon so oft gewonnen.“
Brittany Lincicome
52
GOLF TICKER 5/15
18_ANA Inspiration, Seite 53
16.04.2015 22:34
MAJOR
Bam-Bam
is back!
Das erste Major des Jahres lag klar in US-amerikanischer Hand. Während sich
Brittany Lincicome in einem dramatischen Play-off gegen Stacy Lewis durchsetzte, landete
Morgan Pressel am Ende auf dem dritten Rang. Weder die Weltranglistenerste Lydia Ko aus
Neuseeland, noch die beiden Deutschen, Sandra Gal und Caroline Masson, hatten bei der
Titelvergabe des ANA Inspiration im kalifornischen Rancho Mirage ein
Wörtchen mitzureden. Von Annekathrin Rudolph
GOLF TICKER 5/15
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18_ANA Inspiration, Seite 54
MAJOR
16.04.2015 22:34
ANA INSPIRATION
Morgan Pressel schaffte durch
ihre guten Abschläge den
Sprung in die Top 3.
Lydia Ko hatte mit der Titelvergabe nichts zu tun, einen
Rekord knackte sie dennoch.
Führte zwei Tage lang das
Feld an: die Südkoreanerin
Sei Young Kim.
A
lle Experten sahen das Golf-Küken Lydia Ko als absolute Favoritin auf den Titel, es sollte ihre Krönung
werden, wäre die Neuseeländerin damit doch die
jüngste Major-Siegerin aller Zeiten. Zunächst schien alles nach
Plan zu laufen. Auf der ersten Runde knackte die 17-Jährige in
gewohnter Manier schon einmal den nächsten Rekord: Mit
–1/71 schloss sie den ersten Tag auf dem Kurs im Mission Hills
Country Club und egalisierte damit die einst von Annika Sörenstam aufgestellte Höchstleistung von 29 Runden unter Par in
Serie! Danach folgte jedoch der jähe Absturz der Nummer 1 der
Welt. Mit Scores von 73, 74 und 73 verabschiedete sich die in
Seoul geborene Profi-Golferin frühzeitig aus dem Rennen um
die Trophäe und musste mit +3/291 das bisher schlechteste
Ergebnis in der laufenden Saison hinnehmen. „Diese Woche
war wirklich hart für mich, sie hat mir aber auch große mentale
Erfahrung geliefert. Ich muss einfach noch lernen, aus schlechten Situationen wieder das Beste für mich zu machen“, bilanzierte der Teenager recht abgeklärt.
Auftakt nach Maß
Weitaus besser lief es dagegen für die US-amerikanische Riege
bei der ANA Inspiration, dem ersten von fünf Major-Turnieren
bei den Ladies, das mehr als ein Jahrzehnt unter dem Label
Kraft Nabisco Championship veranstaltet wurde. Zwar konnte
erst einmal die Südkoreanerin Sei Young Kim für zwei Tage die
Führung beanspruchen, in Lauerstellung hatten sich da aber
54
GOLF TICKER 5/15
18_ANA Inspiration, Seite 55
16.04.2015 22:34
MAJOR
bereits Brittany Lincicome, Stacy Lewis sowie Morgan Pressel
gebracht. Als sich Kim mit zwei Doppelbogeys am Schlusstag
auch noch selbst aus dem Titelkampf verabschiedete, war der
Weg frei für die drei US-Proetten, die allesamt bereits einmal in
Kalifornien ganz oben standen. Während Pressel 2007 die Trophäe als jüngste Major-Siegerin aller Zeiten in den Himmel
reckte, sicherte sich Lincicome zwei Jahre später den Triumph.
Lewis gewann dann 2011 auf dem Dinah Shore Tournament
Course. Nun, vier Jahre später, bestätigte die aktuelle
Nummer 2 der Weltrangliste ihre guten Leistungen aus den
Vortagen (72, 69, 68) mit einer –2/70 auf der Zielgeraden und
auch die anderen beiden legten noch eine Schippe drauf.
Morgan Pressel hatte bereits drei Birdies und zwei Bogeys auf
dem Konto, als sie an das entscheidende 18. Loch ging. Dort
blieb ihr das Eagle allerdings verwehrt. „Ich konnte nicht glauben, dass der Ball schon ins Loch schaute und dennoch nicht
hinein fiel“, erklärte die 26-Jährige später. Mit dem nächsten
Schlag puttete sie dann zum Birdie, reihte sich mit einem
Gesamtscore von –8/280 jedoch hinter Lewis ein. Das Glück auf
ihrer Seite hatte dagegen Brittany Lincicome, die an der letzten
und entscheidenden Bahn zwei Schläge unter Par blieb und quasi in letzter Sekunde ausglich (-9/279). Damit waren das Stechen
und ein an Dramatik kaum zu überbietendes Finale perfekt.
Brittany Lincicome stand nach
vier sieglosen Jahren wieder
ganz oben im Leaderboard.
Duell unter Freundinnen
Ein Blick auf die bisherigen Saisonleistungen sprach Lewis die
Favoritenrolle zu. Während die 30-Jährige bereits vier Top TenErgebnisse bei sechs gespielten Turnieren einfuhr, stand für
Lincicome bisher lediglich ein vierter Platz zu Buche. Dazu
gesellte sich bei der in Florida lebenden Profi-Golferin die
schmerzliche Tatsache, in ihrer Profikarriere bislang kein
einziges Play-off gewonnen zu haben. Nach ihren Niederlagen
2010 bei der Bell Micro LPGA Classic und zwei Jahre darauf bei
den Women’s Australian Open, musste sie sich 2014 sogar
zweimal geschlagen geben, als sie gegen Inbee Park bei
der LPGA Championship und Baek Kyu-jung bei der LPGA
KEB-HanaBank Championship verlor.
Verpasste den Sieg nur um
Haaresbreite: Stacy Lewis
aus den USA.
Nachdem die beiden befreundeten Proetten, Lincicome und
Lewis, die ersten beiden Extra-Löcher mit Even Par beendeten,
fiel die viel umjubelte Entscheidung letztlich beim dritten
Durchgang. Zwar hatte Lewis alle Chancen erneut fünf Schläge
zu notieren, bei ihrem Vier-Meter-Putt versagten ihr aber die
Nerven. Der Ball touchierte das Loch, rollte jedoch knapp vorbei. Damit scorte die 11-fache LPGA-Tour-Siegerin mit einem
Bogey. Im Gegensatz zu ihrer Gegnerin leistete sich Lincicome
keinen Fehler, lochte ihren Par-Putt sicher ein und gewann den
zweiten Major-Titel ihrer Karriere. „Ich zittere wie ein Blatt im
Wind“, beschrieb die seit 2004 als Profi spielende Athletin das
emotionale Finale. „Zu Beginn des Play-offs war ich relativ
ruhig, aber jetzt haben mich die Nerven gepackt. Es ist nicht
einfach, gegen eine gute Freundin zu spielen. Aber sie hat ja
schon so oft gewonnen“, sagte sie in Richtung der ehemaligen
Weltranglistenersten, Stacy Lewis. 625 Punkte im Race to the
GOLF TICKER 5/15
55
19b_DGV Ryder Cup - Seite 60
SPECIAL
16.04.2015 23:48
RYDER CUP 2022
Der Weg
ist frei!
Die DGV-Mitglieder gaben ein klares Bekenntnis für
eine deutsche Ryder Cup-Bewerbung im Rahmen des
96. Ordentlichen Verbandstages des DGV.
Allianz und BMW unterstützen „GoDeutschland22“!
Norbert Löhlein
Ü
berzeugende 68,6 Prozent der anwesenden Golfclubs
und Golfanlagen stimmten dem Antrag des DGVPräsidiums für eine zehnjährige Umlage von drei Euro
je Golfspieler zu und stellten sich mit einer deutlichen Mehrheit
hinter die deutsche Bewerbung. Damit ist ein weiterer Meilenstein bei dem Vorhaben erreicht, das aufmerksamkeitsstärkste
Golfturnier der Welt erstmals in Deutschland auszurichten.
„Dieses klare Votum der DGV-Mitglieder war eine wichtige und
wegweisende Entscheidung. Sie bildet ein starkes Fundament
für unsere Ryder-Cup-Bewerbung und ist ein deutliches Signal,
dass die deutsche Golfgemeinde hinter uns steht“, sagte Norbert
Löhlein, Aufsichtsratsvorsitzender der RC Deutschland GmbH
(RCD) und DGV-Vizepräsident.
Die zweite sehr gute Nachricht: Bei der historischen Chance,
den prestigeträchtigen Ryder Cup 2022 erstmals in Deutschland
auszurichten, kann sich die Bewerbungsgesellschaft
RC Deutschland jetzt auch auf zwei starke Wirtschaftspartner
verlassen. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Münchner
„BMW Lenbachplatz“ gaben die DAX-Konzerne Allianz und
BMW bekannt, dass sie „GoDeutschland22“ als Partner unterstützen. „Wir sind sehr stolz, dass wir zwei Weltmarken gewinnen konnten, die nicht nur einen exzellenten Ruf genießen, son-
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19b_DGV Ryder Cup - Seite 61
16.04.2015 23:48
SPECIAL
NEUER DGV-PRÄSIDENT
dern beide auf die langjährige Erfahrung als Partner des internationalen Golfsports zurückgreifen können. Für unsere Kampagne bedeutet dies einen großen Schub“, sagte Marco Kaussler,
Leiter der Bewerbung RC Deutschland. „Nachdem der Verbandstag des Deutschen Golf Verbandes mit großer Mehrheit
eine Ryder Cup-Umlage beschlossen hat und zuvor Sir Nick Faldo
zugesagt hatte, den Faldo Course im Golfresort A-ROSA Scharmützelsee Ryder Cup-tauglich umzugestalten, sind wir nun
endgültig hervorragend aufgestellt. Wir sind zuversichtlich, dass
wir mit BMW und Allianz als Wirtschaftspartner das große Ziel
erreichen und den Ryder Cup nach Berlin bringen können.“
Die deutsche Bewerbung tritt mit Bad Saarow bei Berlin gegen
Konkurrenten aus Spanien, Italien und Österreich an. Am
30. April wird das „Bid Book“, die vollständigen Bewerbungsunterlagen, bei der Ryder Cup Europe LLD in Wentworth eingereicht, eine Entscheidung für den Austragungsort 2022 fällt
im Herbst diesen Jahres. „Wir werden die verbleibenden
zwei Wochen nutzen, um unser überzeugendes Gesamtpaket
bestmöglich darzustellen. Es liegt noch ein wenig Arbeit
vor uns, aber dank der breiten Unterstützung aus Politik,
Sport und Wirtschaft haben wir nun sehr viel Rückenwind“,
sagte Kaussler.
GOLF TICKER 5/15
„Ich freue mich, dass die DGV-Mitglieder mir
ihr Vertrauen ausgesprochen haben und sehe
den kommenden Aufgaben sehr positiv entgegen“, freute sich Kobold. 57,9 Prozent der anwesenden DGV-Mitglieder sprachen sich für
ihn aus. Claus M. Kobold ist selbstständiger
Rechtsanwalt und seit 2001 im Landesverband
Sachsen und Thüringen (GVST) tätig. Der
53-jährige Familienvater lebt in Dresden und
ist seit April 2014 Präsident des GC Dresden
Elbflorenz. Kobold war seit 2004 Präsident des
GVST. Dieses Amt legt er zeitnah nieder. Im
DGV war der gebürtige Münchener von 2009
bis 2011 Vorsitzender des Präsidialbeirates
des DGV und Mitglied des DGV-Präsidiums.
Das Amt des stellvertretenden Präsidenten
übernimmt zukünftig Achim Battermann,
Präsident des Landesgolfverbands Hessen.
Gemeinsam mit Kobold und Battermann
bilden Klaus Dallmeyer, Alexander Klose,
Marcus Neumann, Eicko Schulz-Hanßen,
Yasin Turhal, Wilhelm Fumy, Gerd Kohns,
Norbert Löhlein und Thomas Leimbach
das neue DGV-Präsidium.
61
Fotos: getty
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w godeutschland22.eu,
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Rafael
a Herlic
lich
Über 400 Delegierte der deutschen Golfclubs
und -anlagen wählten im Rahmen des 96. Ordentlichen Verbandstages des Deutschen Golf
Verbandes (DGV) in Frankfurt am Main Claus
M. Kobold zum neuen DGV-Präsidenten.
Kobold setzte sich in der Wahl um das Präsidentenamt im ersten Wahlgang gegen den
bisherigen Amtsinhaber Hans Joachim Nothelfer
und Mitbewerber Frank Hagen Spanka durch.
30_Hotelportrait, Seite 72
REISEN
16.04.2015 22:40
CONRAD ALGARVE
QUINTA DO LAGO
PORTUGAL
Wie für Sie
gemacht!
Mit 300 Sonnentagen pro Jahr ist die portugiesische Algarve ein Urlaubsparadies mit
Schönwettergarantie. Golfer lieben die Region um Quinta do Lago ganz besonders, denn
hier locken einige der besten Golfplätze des Landes und ein ganz besonderes Kleinod –
das Conrad Algarve. Von Thorsten Zegrotzki
D
as elegante und luxuriöse 5-Sterne-Hotel befindet sich inmitten des 2000 Hektar großen
Nationalpark Ria Formasa und ist ein
wunderbares Refugium für anspruchsvolle Reisende.
154 moderne, exquisit eingerichtete Zimmer und Suiten,
auf sechs Etagen verteilt, bieten von den geräumigen
Balkons herrliche Ausblicke in diese wunderschöne
Landschaft. Besonders aufwendig ausgestattet ist die
300 Quadratmeter große Roof Garden Suite. Diese verfügt über einen privaten Aufzug, der den Gästen einen
direkten Zugang zum Spa sowie zum privaten Parkplatz
ermöglicht. Highlight ist sicher auch der Privatpool auf
der großzügig bemessenen Terrasse. Wer Diskretion
bevorzugt, der wird die Conrad Suite lieben. Ein zweiter
Eingang erschließt die mit einem 101 Quadratmeter
großen Wohnzimmer opulent ausgestattete Unterkunft,
wo sich der eigene Butler um alle Wünsche sorgt und
das Rundumwohlfühlprogramm komplettiert.
Für alle, die gerne bei ganzheitlichen Therapien mit
Meditationen und speziellen Körperbehandlungen Entspannung suchen und neue Energie tanken möchten, ist
das Conrad Spa der richtige Anlaufpunkt. In dieser Oase
der Ruhe werden Körper, Geist und Seele gleichermaßen
zu neuem Elan und Lebensfreude gebracht. Spaß und Er72
GOLF TICKER 5/15
30_Hotelportrait, Seite 73
16.04.2015 22:40
REISEN
Conrad Q2
Golf Experience
Fünf Nächte inklusive Frühstück
» Je ein Greenfee für eine Runde
auf den Kursen Quinta do Lago
North, Quinta do Lago South und
Laranjal
» Zwei Mal Dinner inklusive einem
Glas Champagner im Restaurant
„Louro“
» Ein Dinner inklusive einem Glas
Champagner im Restaurant „Gusto“
» Transfer vom und zum Airport
Ab 243 Euro pro Nacht
im Einzelzimmer
(Verfügbarkeit vorausgesetzt)
Das kulinarische Angebot des Luxusresorts Conrad Algarve genügt ebenfalls
höchsten Ansprüchen und spricht internationale Geschäfts- und Urlaubsreisende genauso an wie Einheimische aus der
Region. Der mit drei Michelin-Sternen
ausgezeichnete Heinz Beck verantwortet
das innovative Konzept des Restaurants
„Gusto by Heinz Beck“ und macht das
Conrad Algarve so zu einer beliebten
Adresse für Gourmets aus aller Welt. Die
Gäste werden hier nach allen Regeln der
hohen Kochkunst mit mediterranen
GOLF TICKER 5/15
Köstlichkeiten aus einer offenen LiveKüche verwöhnt. Beliebt sind auch das
Restaurant „Louro“, das eine moderne
portugiesische Küche serviert sowie das
„Dado“, wo es südamerikanisch inspirierte Speisen zu genießen gilt.
Buchung und Reservierung:
Mail: ConradAlgarve.Reservations@
conradhotels.com
oder über Tel.: +351 (0)289-35 07 00
Mit Quinta do Lago Sul und Laranjal, um
nur zwei der in kürzester Entfernung
liegenden international renommierten
Golfanlagen zu nennen, ist das Conrad
Algarve geradezu prädestiniert für grenzenloses Golfvergnügen auf wunderbaren, sportlich anspruchsvollen Plätzen.
Ihre persönlichen Trainingseinheiten
buchen Sie ganz unkompliziert bei einem
PGA zertifizierten Professional, der
Ihnen auch bei der Reservierung Ihrer
Tee Times behilflich ist.
Conrad Algarve, Estrada da Quinta do Lago, Almacil, Algarve, 8135-106, Portugal
frischung garantieren auch der beheizte
Infinity Pool, der Sensations Pool sowie
der Whirlpool und das auf drei Seiten geöffnete Hallenbad. Highlight ist hier, wie
auch im Infinity Pool, das UnterwasserMusiksystem! Wer lieber bei Meeresrauschen abtauchen möchte, den bringt ein
hoteleigener Shuttle-Service in wenigen
Minuten zu den wundervollen, goldenen
Stränden des Atlantischen Ozeans, der
quasi direkt vor dem Hotelportal liegt.
Kurzum – das Conrad Algarve in
Quinta do Lago ist ein Mekka für die
Freunde des Golfsports und ein ganz
wunderbarer Ort für unvergessliche
Urlaubstage – wie für Sie gemacht!
73
32_Clubportrait, Seite 78
REISEN
GC GAILTAL
16.04.2015 22:42
WAIDEGG
ÖSTERREICH
GenussGolfen
Idyllisch umringt von den Karnischen und Gailtaler Alpen
liegt inmitten der Naturarena Kärntens die Golfanlage des
GC Gailtal. Ob passionierter Golfer oder Neueinsteiger –
der 18-Loch Championship Course und der 6-Loch Practice
Course versprechen Golfvergnügen pur. Von Thorsten Zegrotzki
W
enn man den wunderschönen und sehr gepflegten Platz
zum ersten Abschlag betritt,
dann fällt eines besonders auf: die absolute Ruhe und dieses satte Grün, soweit
das Auge reicht. Das Gailtal wirkt besonders reizvoll durch diesen Kontrast des
ebenen, weiten Talbodens zu den teils
schroffen Gebirgshängen. Traditionell
war das Tal durch die Landwirtschaft geprägt, Haflinger wurden hier gezüchtet
und es gab viele Almdörfer.
Heute ist der Tourismus der wichtigste
Wirtschaftsfaktor der Region – allerdings
in der sanften Version. Auch bei der An78
lage des Golfplatzes wurde darauf besonderer Wert gelegt. Die Modellage der
18 Spielbahnen fügt sich wunderbar in
die Landschaft und das Platzdesign, für
das die Gary Player Company verantwortlich zeichnete, wurde äußerst rücksichtsvoll an die vorhandene Flora und
Fauna angepasst. Ausgedehnte Teichlandschaften und zahlreiche Wasserwege
durchziehen das Areal und das faszinierende Bergpanorama ist allgegenwärtig.
Golfurlauber wissen besonders das sanfte
mediterrane Klima und die vielen Sonnenstunden in dieser Region Österreichs
zu schätzen. Hier abzuschlagen macht
einfach großen Spaß und es kommt
wirklich jeder auf seine Kosten. Eine
großzügig angelegte Putting-/Chipping-/
Pitching Area und die angegliederte
Golf Sport Academy, ausgestattet mit modernster Technik, runden das Angebot ab.
Mit dem nur fünf Kilometer entfernten
Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia und
dem Falkensteiner Hotel Sonnenalpe (in
20 Kilometern erreichbar) bieten sich als
Refugium auf Zeit gleich zwei herausragende Adressen an. Beide überzeugen
mit dem gewohnt hohen Standard dieser
Hotelgruppe und sind dank ihrer ebenfalls herausragenden kulinarischen Angebote sowie den traumhaft schönen
GOLF TICKER 5/15
32_Clubportrait, Seite 79
16.04.2015 22:42
REISEN
Falkensteiner Hotel & Spa Carinzia
GC Gailtalgolf Kärnten
Falkensteiner Hotel Sonnenalpe
Waidegg 66, 9631 Waidegg
+43 (0) 42 84 - 20 100
[email protected]
www.gailtalgolf.eu
Präsidentin: Brigitte Kühne
Clubmanagement:
Golfclub-35 Betreiber Ges.m.b.H.
Platz
Kinderbetreuung in der Sonnenalpe
18 Loch, Par 71
Herren: 6.136 m, CR 72,2 / SL 122
Damen: 5.348 m, CR 73,8 / SL 125
Saison: April bis Oktober
Greenfee
18 Loch:
68 Euro (Montag – Freitag)
68 Euro (Wochenende / Feiertage)
Happy Sunday*: 40,80 Euro
Happy Ladies Day*: 47,60 Euro
(Mittwoch)
Happy Men’s Day*: 47,60 Euro
(Montag)
Acquapura SPAs die perfekten Ferienhotels. Die golfspielenden Gäste freuen sich
besonders, weil hier das Greenfee für die
Anlage des GC Gailtal ab der ersten Nacht
inklusive ist. Familienurlauber fühlen sich
in der Sonnenalpe besonders wohl, da es
hier auch eine liebevolle Kinderbetreuung
im sogenannten Falkyland gibt. So können
die Eltern vergnügliche Stunden bei ihrem
Lieblingssport auf dem Golfplatz verbringen und die Kleinen sind bestens versorgt.
Und auch außerhalb des Golfplatzes bietet
das Gailtal die Voraussetzungen für jede
Menge sportliche Aktivitäten. Bergliebhaber können sich auf traumhafte
GOLF TICKER 5/15
Wanderungen oder anspruchsvolle Touren mit dem Mountainbike in den umliegenden Alpen freuen. Liebhaber des
nassen Elements sind am nahe gelegenen
Weißensee gut aufgehoben. Der bis zu
99 Meter tiefe und reinste See der Alpen
ist nämlich ein Paradies für Wassersportler: Schwimmen, Kajak fahren,
Tauchen oder auch Klippenspringen für
Einsteiger – all das ist hier möglich!
Wer also auf der Suche nach einem Ort ist,
an dem gelungene Urlaubsfreuden quasi
garantiert werden, der sollte unbedingt
einmal den GC Gailtal im kärntnerischen
Waidegg aufsuchen. Es lohnt sich!
(* 6-Loch, 9-Loch, Turniere und
Gutscheine ausgenommen)
Gäste
jederzeit; Handicap ab -45
Service
Trolleys
✔
Golfcars
✔
Leihschläger
✔
Pro-Shop
✔
Golf-Pros
✔
Clubrestaurant
✔
Hunde
✔
79
34_Reisebericht, Seite 80
REISEN
16.04.2015 22:42
SYLT
Wie Medizin
Vergleiche hinken bekanntlich. Meist auch der mit dem Paradies. Doch
auf Sylt kommt man dem, was man allgemein unter einem himmlischen
Sphärenplätzchen versteht, schon sehr nahe. Wer einmal hier war,
sehnt sich immer wieder zurück nach dieser grandiosen Landschaft und
dem Rundumgenuss in allen Lebenslagen. Für die Freunde des
Golfsports gibt es noch einen besonderen Bonus: vier wunderbare,
abwechslungsreiche Golfanlagen. Von Fred König
80
GOLF TICKER 5/15
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16.04.2015 22:42
REISEN
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81
34_Reisebericht, Seite 82
REISEN
16.04.2015 22:42
SYLT
B
im Osten
-Loch-Platz
Hübscher 18 ivatclub Morsum
Pr
von Sylt: Der
eginnen wir die Geschichte mit
einem Wort, das schon Mitte des
19. Jahrhunderts für die künftige
touristische Bedeutung der Insel Signalwirkung hatte: „Reizklima“! Damit ist
dieser besondere Seeluftmix gemeint, der
den Stoffwechsel und auch die gesamte
Aktivität des Körpers anregt (oder eben
positiv reizt) und deshalb – etwa bei
chronischen Atembeschwerden – ein
wichtiger Heilfaktor ist. Als Westerland,
Hauptort der Insel, 1855 zum Seebad
avancierte und Kuren in der wohlhabenden Mittel- und Oberschicht populär
wurden, nahm die touristische Entwicklung unaufhaltsam ihren Lauf. Bald
kamen auch prominente Künstler und
Intellektuelle auf die Insel, darunter
Schriftsteller wie Theodor Storm, Ernst
von Salomon, Thomas Mann, Alfred
Kerr oder Max Frisch. Bevorzugt ließen
sie sich im Örtchen Kampen nieder, das
sich im Laufe der Zeit zum gesellschaftlichen Zentrum von Sylt entwickelte. Ernst
von Salomon, der lange auf der Insel
lebte, hatte einen Aufsatz einst mit dem
hübschen Satz betitelt: „Und Gott sprach:
Es werde Kampen“.
Die endgültige Sylt-Eroberung geschah
in den 60er Jahren des letzten Jahrhun-
Clubhau
s
von Zeit des GC Morsum
ungs-Za
: Erbaut
r
Gründu
ngsmitg Axel Cäsar Spri
n
lied des
Golfclub ger,
s
Eine fast sym
bolische Verb
indung
zwischen Erde
,M
Steg in Kampe eer und Himmel:
n
822
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34_Reisebericht, Seite 83
16.04.2015 22:42
REISEN
derts, als Gunther Sachs die Insel in „Besitz“ nahm. In der Nobel-Disco „PonyClub“ machte er die Nächte zum Tag und
sorgte dafür, dass auch alle anderen
Möchtegern-, Halb- und Total-Promis
endlich begriffen, dass Sylt nicht nur eine
38 Kilometer lange und in seinem Mittelteil knapp 13 Kilometer breite Insel ist –
sondern ein Phänomen, bei dem Luft,
Meer, Licht und Landschaft eine besondere Symbiose eingehen – Champagner
inklusive. Inzwischen hat es Sylt sogar bis
in die Internationale Raumstation ISS
geschafft, genauer gesagt: einige tiefgefrorene Muschelzellen aus dem Sylter
Wattenmeer. Sie wurden nämlich in der
ISS verschiedenen Experimenten zum
Thema „Nachlassen des Immunsystems
in der Schwerelosigkeit“ unterzogen.
Höhnischer Golfball
Doch zurück auf die Erde, zum Golfclub
Morsum. Auf der Website des elitären
Clubs liest man unter „Chronik“ über die
Planungszeit interessante Sätze eines Joachim Gontard: Er schrieb dem Kampener
Kurdirektor 1956, Kampen brauche „das
Publikum, das sich in den Golfclubs trifft
und etwas unter sich sein möchte“. Und:
„Wenn hier nicht aufgepasst wird, so geht
das gute Niveau schnell verloren.“ Das
gute Niveau wurde schließlich mit dem
1966 eröffneten 9-Loch-Golfplatz in
Morsum gehalten und blieb lange nur
wenigen auserwählten Mitgliedern vorbehalten. Eines der Gründungsmitglieder
war der passionierte Golfer und ZeitungsZar Axel Cäsar Springer. Auf der Fassade
des von ihm erbauten Clubhauses sieht
man heute noch seine Initialen.
Anlässlich der Eröffnung des ersten Sylter
Golfplatzes konnte man im Hamburger
Abendblatt vom 26. September 1966 unter anderem jene entzückenden Zeilen
lesen: „Golfer sind so. Sie können sich im
Urlaub zum Beispiel nicht einfach hinlegen und braun werden oder ziellos im
Wasser schwimmen. Wenn Golfer zum
Ausruhen ansetzen, haben sie vierzehn
Schläger und ein kleines Gefährt für den
Transport derselben dabei. Dann jagen
sie ihrer Traumrunde nach, sind dem
Herzinfarkt nahe, wenn der höhnische
Ball nach einer Ehrenrunde um den
Lochrand grinsend liegenbleibt, placken
und rackern sich ab, jubeln und fluchen,
wollen nie wieder spielen und stehen
doch am nächsten Morgen wieder am
Abschlag. Und diese Sorte von Menschen
hatte natürlich wenig Verständnis dafür,
dass Hamburgs „Vorstadt“ Sylt zwar ein
Wellenbad, Dünen, Nachtleben oder
auch keins besaß – aber keinen Golfplatz.“
Nun gab es also endlich einen Platz, auf
dem eine „gewisse Sorte von Menschen“
mit höhnisch grinsenden Bällen auf die
Runde gehen konnte. Der Morsumer
Golfplatz hat seit sechs Jahren 18 Löcher
(6.009 Meter, Par 72). Aber einfach so
dort spielen? Auf der Homepage erfährt
man, wann das Spielen für Gäste ohne
Begleitung von Mitgliedern grundsätzlich möglich ist. Denn: „Der Golfclub
Morsum auf Sylt ist ein privater Club, der
Gäste zu bestimmten Zeiten herzlich
willkommen heißt.“ Wegen Startzeiten
möchte man doch bitte über das InternetPortal anfragen.
Sylter Magie
Doch zunächst muss man ja erst mal hinkommen auf dieses beinahe magische Eiland. Wer mit dem Auto nach Sylt reist:
Von der Autoverladung in Niebüll wird
man schon seit 1927 per Bahn über den
Hindenburgdamm nach Westerland
transportiert. Sylt ist heute aber auch
bequem mit dem Flugzeug zu erreichen;
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l-Idylle wie der Sa
Gehören zur Inse
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