Mein Globelyst und ich – Eine Stickerei aus Oberfranken fertigt die Wimpel Seite 6 der deutschen Elf. Foto: Kugel & Noller www.sortimo.de Foto: AFW Creativ Stickerei das perfekte Team Süße Verlockungen aus der Chocolaterie verführen die Seite 24 Sinne. DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND Ausg. 12 | 20. Juni 2014 | 66. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de Rentenpaket: Zu teuer und zu wenige Profiteure? 21,1 51,4 27,5 Das Rentenpaket schafft Gerechtigkeit für diejenigen, die lange und viel arbeiten. Verkaufte Auflage: 479.246 Exemplare (IVW I/2014) | Preis: 2,69 Euro WIRTSCHAFT & POLITIK WM-Helden aus dem Handwerk Ausgelernt: Früher haben Fußballprofis oft erst eine Handwerker-Lehre gemacht, bevor sie sich ganz dem Fußball verschrieben haben. Das ist bei der Professionalisierung im heutigen Fußball-Business fast undenkbar. Aktuelle Ausnahme bei der WM in Brasilien ist der Zimmerer Miroslav Klose. Auch ein Lothar Matthäus kommt aus dem Handwerk: Der WM-Held von 1990 und heutige Sky-Experte ist Raumausstatter. Gleich zwei deutsche Handwerker sehen wir in Brasilien im amerikanischen Trainerteam: Bäcker Jürgen Klinsmann und sein Berater, der Werkzeugmacher Berti Vogts. Um den Nachwuchs im DFB kümmert sich übrigens U21-Trainer Horst Hrubesch, seines Zeichens Dachdecker. Und der WM-Gewinner von 1974, Sepp Maier, war einst Schlosser, bevor er das deutsche Tor versiegelte. bur Vom Rentenpaket profitieren nur wenige und es schafft neue Schulden. Der demografische Wandel wird zum Problem, da helfen nicht nur Rentenpakete. Teilnehmerzahl: 171, Angaben in Prozent Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de Die kleinen Sammelwütigen QUERGEDACHT Die Finanzierung unseres Rentensystems ist in Gefahr. Denn unsere Kinder legen ihr Taschengeld nicht etwa zurück, um die Beiträge bezahlen zu können, sondern sie verprassen es für WM-Panini-Bilder. Die Sammelwut kennt gegenwärtig keine Grenzen. Dass es hunderte Euro kostet, bis so ein Album vollgeklebt ist, scheint die Kids nicht zu wurmen. Geld spielt keine Rolle mehr, denn den Kindern wird gerade erzählt, dass sich Sparen nicht mehr lohnt. Sie wachsen in der Null-Zins-Ära auf. Alles muss raus. Und dann das berühmte Dilemma mit den „Doppelten“. Man ist im Besitz von fünf Duplikaten eines honduranischen Ersatzspielers und wartet ewig auf Mario Götze oder Julian Draxler. Da blüht der Tauschhandel. Götze wurde zuletzt mit drei Algeriern gehandelt. Der Marktwert steigt weiter. Höwedes musste zuletzt von der Firma Panini nachgedruckt werden, sonst wären Ausschreitungen in deutschen Kindergärten die Folge gewesen. Feilschen mit Doppelten ist die Königsdisziplin des Sammlers. Aber natürlich kann der Papa auf eBay heute auch auf einen Schlag das komplette Set der mehr als 600 Bilder kaufen. Das ist günstiger. Aber auch furchtbar humorlos. Und leidenschaftslos! Und charakterlos! Da wird schnell die Gier des Kleinen befriedigt, der der Größte sein will. Und hier kommt jetzt die Pädagogik ins Spiel: Wer als Vater seinem Kind das komplette Set kauft, braucht sich nicht zu wundern, wenn aus seinem verzogenen Sohn später mal ein nächster Sepp Blatter wird. Na, herzlichen Glückwunsch. bur DIE AKTUELLE ZAHL 21 Prozent der Importe Brasiliens stammen aus der EU, die damit größter Warenlieferant ist. (Quelle: destatis) Serie „Handwerk & Fußball“: Seite 6 Fotos: picture alliance/AP Photo/Matthias Schrader/ Revierfoto/Herbert Rudel/Roland Witschel/AP Photo/ Julio Cortez/Alterphotos/EXPA/picturedesk.com Regierung muss nachlegen Große Koalition arbeitet seit sechs Monaten – Nach sozialpolitischen Wohltaten fordert die Wirtschaft jetzt Impulse für mehr Wachstum Stunde null für den Euro Leitzins ist auf einem Tiefststand 2 Landkarte der geschützten Berufe Zugangsbeschränkte Berufe in Europa 5 REGIONAL Chemnitz Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln erwartet einen spürbaren Anstieg der Arbeitskosten. Die Sozialversicherungsbeiträge blieben zwar stabil im laufenden Jahr, doch hohe Tarifabschlüsse lassen einen Kostenanstieg erwarten. Betreuung ausbauen Ehe- und familienbezogene Leistungen haben nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) kaum Einfluss auf das Erwerbsverhalten von Müttern. Statt einer Ausweitung der Maßnahmen sei deshalb der Ausbau der Kinderbetreuung wichtiger. fm 7 „Ja zum Meister!“: Kampagne für den Erhalt des Meisterbriefs 7 Hochwasserschutz: Ein Jahr nach der Flut werden Fortschritte sichtbar 8 BETRIEB STEUER Spielregeln für Privat-Pkw Liquiditätsvorteil durch Vorsteuerabzug 13 BETRIEBSWIRTSCHAFT Angebot und Kalkulation So finden Sie den richtigen Preis 14 RECHT Kein Ersatz für Ein- und Ausbaukosten BGH-Urteil zu Sachmängeln 15 IT & KOMMUNIKATION Die Tücken der Bewertungsportale Auch Handwerkerleistungen im Fokus 16 SERVICE AUTO & FUHRPARK Von Karin Birk D as erste halbe Jahr der Großen Koalition ist für die Wirtschaft enttäuschend gelaufen. Auch das Handwerk fordert mehr Engagement für kleine und mittlere Unternehmen. „Gerade die jüngsten Entscheidungen der Großen Koalition werden die Wirtschaft und auch das Handwerk in Deutschland auf lange Sicht schwächen. Was fehlt, sind erfolgreiche Initiativen für mehr Wachstum und Beschäftigung“, kritisiert Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, Michael Hüther, haut in dieselbe Kerbe. „Gefordert ist von der Bundesregierung nun wachstumspolitische Vorsorge“, sagte Hüther der Deutschen Handwerks Zeitung. Bisher hat die Große Koalition vor allem ihre sozialpolitische Agenda abgearbeitet. Dazu gehören die Mütterrente und die abschlagsfreie „Rente mit 63“ sowie das Elterngeld Plus, was die Unternehmen mittelfristig mit steigenden Sozialbeiträgen und weiteren Kosten belasten wird. Allein das Rentenpaket kostet rund zehn Milliarden Euro im Jahr – und das bis 2030 und darüber hinaus. Als Nächstes treibt Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) den gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro voran, obwohl Wirtschaft und Teile der Union vor den damit verbundenen Kosten und drohenden Arbeitsplatzverlusten warnen. Wichtige Aufgaben stehen an Auch an anderer Stelle sind bisher keine Entlastungen in Sicht. „Wir warten auf eine EnergieeffizienzInitiative“, sagte Wollseifer. „Wir warten auf wirkliche Schritte zum Bürokratieabbau, wir hoffen auf Entscheidungen für einen flexiblen Übergang in den Ruhestand und Unterstützung bei Ausbildung und Fachkräftesicherung.“ Nach Ansicht von Hüther muss die Regierung wichtige Aufgaben angehen. Neben „Bildungsexpansion und Fachkräftesicherung“ gehört für ihn die Weiterentwicklung der Energiewende dazu. Aber auch den Abbau der kalten Progression in der Einkommensteuer nennt der Wirtschaftsexperte. Indessen will Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) 2015 vor allem ohne neue Schulden auskommen. Vom Abbau der kalten Progression will er deshalb vorerst nichts wissen. Allenfalls im Jahr 2016 könne darüber wieder diskutiert werden. Damit die Steuerpolitik nicht ganz zum Erliegen kommt, fordern führende Wirtschaftsverbände zumindest Verfahrensvereinfachungen. „Dringende Vereinfachungen sind in der Einkommens-, der Umsatzsteuer-, der Gewerbe- und der Körperschaftsteuer erforderlich“, mahnten sie. Unterdessen treibt Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes voran. Nachdem es ihm gelungen ist, in Brüssel mehr Ausnahmen für die Industrie durchzusetzen, als ihm viele zugetraut hatten, zeichnet sich jetzt eine Einigung bei der EEG-Umlage für selbstgenutzten Strom ab. Anders als noch vor ein paar Wochen geplant, sollen jetzt alle Produzenten, ganz gleich ob kleiner Privathaushalt, Handwerksbetrieb oder Industrieunternehmen, 40 Prozent der geltenden EEG-Umlage für selbstgenutzten Ökostrom aus Neuanlagen bezahlen. Doch das werden die Wirtschaftsverbände kaum als Wachstumsinitiative werten. Leitartikel: Seite 4 Innen und außen überarbeitet Der neue Iveco Daily Das Handwerk liebt Chemnitz Pause vom Arbeitsalltag Zehn Tipps für die Urlaubsplanung 18 VERSICHERUNG „Auch der Partner braucht Schutz“ Existenbedrohende Risiken bedenken 20 22 Impressum HANDWERK ONLINE WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE Prominente aus dem Handwerk: www.dhz.net/promis Neue Einträge im Handwerks-Wiki www.dhz.net/wiki Anzeige Kreishandwerkerschaft stiftet Schriftzug Die Kreishandwerkerschaft Chemnitz, das Einkaufszentrum Sachsen-Allee und Radio Chemnitz haben gemeinsam eine Liebeserklärung an ihre Stadt geschaffen: Ein 6 x 2,40 Meter großer Schriftzug aus Stahl, der den Aufdruck „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ trägt, soll vom 12. Juli an auf dem Chemnitzer Thomas-Mann-Platz stehen. Feierlich eingeweiht werden die eisernen Zeichen an diesem Tag zum Sonnenbergfest. Mit der Liebes erklärung treffen die Kreishandwerker und ihre Partner einen Nerv: Parallel läuft die Imagekampagne des Rathauses „Die Stadt bin ich“. Auch sie setzt auf Treueschwüre, die aus der Mitte der Chemnitzer Bürgerschaft kommen. dhz 17 BERATUNG & SERVICE SCHLAGLICHTER Höhere Arbeitskosten Umweltpreis: Handwerkskammer zeichnet fünf Betriebe aus Foto: Jim Ruymen/ picture alliance/landov DHZ -ONLINE-UMFRAGE Ausgabe Handwerkskammer Chemnitz Der große Kinder-Malwettbewerb zur Fußball-WM malen Jetzt Fußball-Bild winnen! und tolle Preise ge Eiserne Liebeserklärung mit Widmung des Handwerks. Foto: Peter Fritzsche Infos unter www.dhz.net/kindermalwettbewerb REGIONAL Sachsen Vor der Landtagswahl: Fünf Fragen an die Spitzenkandidaten von CDU, Die Linke, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen. Seite 9 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Chemnitz Ausg. 12 | 20. Juni 2014 | 66. Jahrgang Impulse für die Zukunft setzen zahl des monats 3.633 Business-Talk Lehrlinge sind derzeit in Ausbildung im Kammerbezirk Chemnitz. Auch wenn die Zahl nur ein Zwischenergebnis für das Jahr 2014 abbildet, ist ein Trend nach oben doch deutlich erkennbar. Und 645 Lehringe haben sich jüngst an einer umfassenden Umfrage beteiligt. Die Themen unter anderem: die Zufriedenheit mit der Ausbildung und die Einstellung zum gesetzlichen Mindestlohn. Die Auswertung der Umfrage veröffentlicht die Handwerkskammer Chemnitz voraussichtlich im August. Quelle: HWK 2014-12-445-che Ja zum Meister! Das Handwerk bezieht Stellung Die Europäische Kommission evaluiert derzeit den Meisterbrief sowie alle übrigen reglementierten Berufszugänge in den Ländern der EU. Nach Lesart der Handwerksorganisationen stellt die EU-Kommission den Meistertitel in Frage. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat darauf mit der Kampagne „Ja zum Meister!“ reagiert. In den kommenden Monaten wird die Handwerkskammer Chemnitz diese Kampagne einmal mehr und verstärkt in den Kammerbezirk tragen. Warum die Handwerkskammer deutlich „Ja zum Meister!“ sagt: Mit dem Meisterbrief hat das deutsche Handwerk ein Instrument für mehr Ausbildung, weniger Jugendarbeits losigkeit und höhere Wettbewerbs fähigkeit. Deutschland hat die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der EU. Grund dafür ist die qualifizierte Ausbildung im dualen System. Das Handwerk leistet hier einen entscheidenden Beitrag, denn seine Ausbildungsquote ist mehr als doppelt so hoch wie die der Wirtschaft insgesamt. Garant für das hohe Niveau der Ausbildung ist die gute Qualifikation der Ausbilder: 95 Prozent der Lehrlinge werden in Meisterbetrieben oder in Betrieben mit gleichwertig qualifizierten Betriebsleitern ausgebildet. Der Meisterbrief ist darüber hinaus die ideale Basis für ein nachhaltiges und erfolgreiches Unternehmertum und gelebter Verbraucherschutz. Das Handwerk in Deutschland fordert die Bundesregierung und die europäischen Institutionen auf, das duale Ausbildungssystem und seine tragenden Strukturen zu stärken. Dazu gehört unverzichtbar der Meisterbrief im Handwerk. Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz: „Jetzt sind auch Gesellschaft und Politik gefragt, zu zeigen, wie wichtig ihnen der Meisterbrief ist. Wer Verbraucherschutz, Qualität im Handwerk und eine weiterhin hohe Ausbildungsquote will, muss sich jetzt dafür starkmachen. Als Kammer stehen wir dafür mit Rat, Tat und Argumenten zur Verfügung.“ Dr. Frederik Karsten, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Chemnitz: „Neben den Verbrauchern schätzen es auch Banken und Versicherungen, Verträge mit Meistern zu schließen. Auch sie sollten sich gemeinsam mit uns für den Erhalt des Meisterbriefs starkmachen.“ Die Preisträger des diesjährigen Umweltpreises der Handwerkskammer Chemnitz vereint: Knuth Kohlrausch, Dietmar Eckhardt, Klaus Büttner, Ullrich Hintzen, Christian Zenner und sein Nachfolger Andreas Werner (v.li.). Foto: Weisbach/HWK Umweltschutz im Fokus Wirtschaft setzt sich für zukunftsorientierte Umweltschutzmaßnahmen ein – Umweltpreise der Handwerkskammer Chemnitz vergeben D ie Umweltkonferenz der Handwerkskammer Chemnitz am 5. Juni, dem Weltumwelttag, hatte zwei Höhepunkte. Umweltminister Frank Kupfer und die Partner der Sächsischen Umweltallianz unterzeichneten eine weiterführende Vereinbarung und fünf Betriebe wurden mit dem Umweltpreis der Handwerkskammer Chemnitz ausgezeichnet. Umweltpreise vergeben Die Kammer würdigt damit zum 13. Mal Unternehmen, die mit Umweltschutzdienstleistungen und -produkten am Markt sind oder sich durch faire Geschäftspraktiken, mitarbeiterorientierte Personalpolitik, den sparsamen Einsatz von Ressourcen, Schutz von Klima und Umwelt, Engagement vor Ort und Verantwortung in der Lieferkette auszeichnen. In diesem Jahr wählte die Jury aus 14 Einreichungen aus. Die Handwerkskammer Chemnitz ist die einzige sächsische Kammer, die einen Umweltpreis vergibt. Staatsminister Frank Kupfer zum Umweltpreis: „Nachhaltiges Wirtschaften bedeutet für das sächsische Handwerk, sich auf seine traditionellen Stärken zu besinnen und im Einklang mit Umweltverträglichkeit und sozialverantwortlichem Handeln wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Ich freue mich sehr, dass die Handwerkskammer Chemnitz mit ihrem Umweltpreis heute diejenigen Handwerksbetriebe würdigt, die unter hohem persönlichem Einsatz Verantwortung für ihr Produkt, ihre Mitarbeiter, ihre Kunden und ihr soziales Umfeld übernehmen.“ Kammerpräsident Dietmar Mothes zur Preisverleihung: „Die Preisträger stehen für das vielfältige Umweltengagement des Handwerks: für nachhaltige Betriebsorganisation, technische Innovation sowie effiziente Ressourcen- und Energienutzung – und das alles als strategischer Bestandteil der Unternehmensführung. Das sichert dem Handwerk einen festen Platz in der Zukunft.“ Und die Preise gehen an … Für die „dauerhafte Etablierung eines Umweltmanagementsystems im Unternehmen (Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe QuB)“ erhält Dietmar Eckhardt vom Feuerungs- und Heizungsservice aus Euba den Umweltpreis im Bereich umweltorientierte Unternehmensführung. Seit seiner Gründung 1990 bietet das Unternehmen Dienstleistungen im Dietmar Eckhardt; Feuerungs- und Heizungsservice aus Euba: „Wir haben uns inzwischen schon zum dritten Mal um den Preis beworben. Dass es diesmal mit dem Hauptpreis geklappt hat, ist für uns Ansporn und neue Motivation.“ Foto: Romy Weisbach/HWK Klaus Büttner, isotech Gebäudetechnik e.K. aus Plauen: „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass sich die Kammer für ein Nischenprodukt wie unseres interessiert. Der Preis zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Foto: Igor Pastirovic Bereich Energieeffizienz an. Aktuell wirkt es an Forschungsprojekten zur Nutzung von Biomasse mit. Das Unternehmen ist Teilnehmer der Umweltallianz Sachsen und seit 2007 zertifiziert im Qualitätsverbund umweltbewusster Betriebe (QuB). In dieser Zeit hat das Unternehmen umfangreiche Maßnahmen zum Umweltschutz umgesetzt. Insgesamt sparte das Unternehmen über 25 Tonnen CO2-Emissionen ein, es verbesserte den Betriebsablauf und sensibilisierte Mitarbeiter und Kunden in Sachen Umweltschutz. Für die Entwicklung eines Rückgewinnungssystems für Hochdruckkondensat zur Verbesserung der Energieeffizienz von Dampferzeugungsanlagen erhält das Unternehmen isotech Gebäudetechnik e.K. aus Plauen den Umweltpreis im Bereich Innovation. Mit dem patentierten Verfahren kann Abdampf beziehungsweise Nachdampf in den Kondensationskreislauf zurückgeführt werden. Damit spart das Unternehmen bis zu 15 Prozent Primärenergie. Der Einsatz des Verfahrens amortisiert sich nach zwei bis drei Jahren und ist somit für Anwender wie Wäschereien, für die Pharmazie oder die Lebensmittelverarbeitung sehr wirtschaftlich. Für den Bau des Büro- und Verwaltungsgebäudes Energetikhaus 100® office und für die Verwendung natürlicher und ökologischer Baustoffe und regenerativer Dämmstoffe erhält die FASA AG Hoch-, Tiefund Ingenieurbau aus Chemnitz den Umweltpreis im Bereich Schutz natürlicher Ressourcen. Erstmals kommt in dem Gebäude Solarthermie im gewerblichen Bereich so umfassend zum Einsatz. Der Firmensitz der FASA AG benötigt für seine 1.200 Quadratmeter Bürofläche weder Öl noch Gas. Das spart langfristig Heizkosten, schont die Umwelt und birgt einen Imagegewinn. Als bundesweit anerkanntes Pionierunternehmen im Bereich solares Bauen hat die FASA AG an ihrem Firmensitz eindrucksvoll gezeigt, wie Solararchitektur auch bei der Sanierung von alten Industriebrachen wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Anerkennungen erhielten zwei weitere Unternehmen. Für die Umsetzung eines auf Ökologie und Regionalität ausgerichteten Konzeptes erhält die Altdeutsche Steinbackofen Bäckerei Zenner aus Mülsen St. Jacob einen von zwei Anerkennungspreisen. Die Bäckerei ist ein zertifizierter Bio-Betrieb, hat eine eigene Getreidemühle, verarbeitet Bio-Getreide aus der Region und backt mit einem Holzbackofen. Die Wärme wird im Unternehmen umfassend genutzt. Für ein innovatives Verfahren zur Ressourceneinsparung durch die Revitalisierung von Oberflächen erhält das Unternehmen Knuth Kohlrausch RvO Revitalisierung von Oberflächen und Raumgestaltung aus Bobritzsch-Hilbersdorf den zweiten Anerkennungspreis. Malermeister Knuth Kohlrausch revitalisiert Gebäudeoberflächen mit einem Verfahren, das die Renovierungsintervalle deutlich ausweitet und die Neubeschichtung einer Fassade wesentlich hinauszögert. Energie, Kosten und Ressourcen für die Herstellung der Oberflächenbeschichtung werden so gespart. Bisher stellte das Unternehmen 50.000 Quadratmeter Wandbeschichtungen wieder her. Das bedeutet eine Einsparung von 120.000 Litern Beschichtungsstoffe auf Erdölbasis. Knuth Kohlrausch hat das Verfahren ohne den Einsatz von Fördermitteln entwickelt und bisher rund 36.000 Euro in die Entwicklung investiert. Impressum 09116 Chemnitz, Limbacher Str. 195, Tel. 03 71/53 64-234 E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Frederik Karsten 7 Dipl.-Ing. Ullrich Hintzen, FASA AG aus Chemnitz: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Ideen durch einen solchen Preis transportiert werden und wir damit die Möglichkeit haben, überregional bekannter zu werden.“ Foto: FASA AG Können Familienfreundlichkeit, Beratungen zu Qualifizierungen und Weiterbildungen, die Beschäftigung von ausländischen Jugendlichen und behinderten Arbeitnehmern in Zeiten des demografischen Wandels dabei helfen, gute Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des BusinessTalks am 27. Mai im Zwickauer Rathaus. Zu diesem Treffen hatten die fünf südwestsächsischen Arbeitsagenturen Zwickau, Chemnitz, Annaberg-Buchholz, Plauen und Freiberg sowie die Handwerkskammer und die IHK mehr als 200 Arbeitgeber eingeladen. Unter dem Motto „Unternehmen@ Zukunft – Fachkräfte finden und fördern“ kamen die Arbeitsmarkt-Experten mit Personalverantwortlichen und Firmenchefs ins Gespräch. „Nach der ersten Veranstaltung im vergangenen Jahr in Chemnitz wollen wir natürlich weitere Impulse für die Zukunft und die Fachkräfteentwicklung setzen“, sagte Zwickaus Arbeitsagentur-Chefin Dr. Regine Schmalhorst. Dass dies mit einem Impulsreferat und vier verschiedenen Foren gelungen ist, bestätigten viele der geladenen Arbeitgeber. Im Bürgersaal wechselten sich in entspannter Atmosphäre Fragerunden, Gespräche mit Arbeitgeberkollegen und kurzweilige Theaterszenen ab. Letztere warfen einen pointierten Blick auf „Erfolgreiche Personalarbeit am veränderten Arbeitsmarkt“. „Beim Business-Talk geht es nicht um trockenes Dozieren, sondern um lockere Meinungsbildung und offene Diskussionen. Darum haben wir alles dafür getan, dass der Nachmittag nicht nur informativ war, sondern auch abwechslungsreich und unterhaltsam“, freut sich die Zwickauer Agentur-Leiterin Schmalhorst. Der dritte Business-Talk für Arbeitgeber soll 2015 im Agenturbezirk Annaberg-Buchholz stattfinden. Metallbauer stellen Meisterstücke aus Alltagstaugliche Exponate Ein Highlight der Metallbauer-Ausstellung im vergangenen Jahr war eine beheizbare Gartenbank von Meisterschüler René Donath. Foto: HWK Vom 24. Juni bis zum 4. Juli sind die Meisterstücke des Metallbau-Meisterkurses im Foyer der Metallhalle der Handwerkskammer zu sehen. Vor allem alltagstaugliche Exponate sind zu bewundern: darunter ein Küchentisch, eine Outdoor-Küche, ein Schneepflug und ein Edelstahlgrill. Die nächsten Meisterlehrgänge finden an folgenden Terminen statt: Teilzeitkurs Metallbauer: Teile I und II vom 21.08.2015 bis 25.06.2016. Vollzeit-Kombikurs Meister und internatinaler Schweißfachmann (IWS): vom 30.03.2015 bis 04.09.2015. Informationen und Anmeldungen: Mandy Frohs, Tel. 0371/5364-302, E-Mail: [email protected] 8 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Chemnitz Freiwillig zum Umweltschutz Handwerk trifft Handwerk Kammern, Staatsregierung und Verbände unterzeichnen die Fortschreibung der Umweltallianz Schmiede-Innung als Gastgeber Die Firma Wiegel in Grüna war am 24. Mai Treffpunkt für Mitarbeiter, Meister und Familien der Chemnitzer Schmiede-Innung und ihrer Handwerkskollegen. Ein buntes Rahmenprogramm für die Jüngsten, Betriebsbesichtigungen und viel Zeit für Gespräche machten den Nachmittag zu einer erfolgreichen Veranstaltung. Bernd Prüfer, Innungsobermeister a.D., war vor allem das gegenseitige Kennenlernen wichtig: „Wir haben uns gefreut, viele Kollegen und deren Familien bei uns begrüßen zu können. Ich denke aber, da ist noch viel Potenzial nach oben. Das Miteinander-Reden kommt im Handwerk leider oft zu kurz.“ Sein Dank gilt der Handwerkerschule für die Ausrichtung des Festes und den Aufbau einer Bastelstraße sowie den Chemnitzer Innungen des Bäcker- und des Fleischerhandwerks, die Kaffee, Kuchen, Roster und Steaks sponserten. I m Rahmen der Umweltkonferenz am 5. Juni in der Handwerkskammer Chemnitz unterzeichneten der sächsische Umwelt minister Frank Kupfer und die übrigen Partner der Umweltallianz Sachsen die Fortschreibung der Umweltallianz für die Jahre 2014 bis 2016. Die Umweltallianz ist eine freiwillige Vereinbarung zwischen der sächsischen Staatsregierung und der sächsischen Wirtschaft und dient dazu, gemeinsam die Rahmenbedingungen für eine umwelt verträgliche Wirtschaftsentwicklung zu entwickeln, die dem Leitbild der Nachhaltigkeit folgt. Die Unternehmen verbessern freiwillig und über den gesetzlichen Rahmen hinaus die Umweltsituation und stoßen damit die Entwicklung neuer Technologien, Produkte und Produktionsabläufe im Bereich der Grünen Wirtschaft an. Im Gegenzug eröffnet die Staatsregierung Spielräume zur Reduzierung staatlicher Kontrolle und Reglementierung. Mehr Mitsprache für Kammern Was passiert in einer Feuerverzinkerei? Rundgänge durch die Firma Wiegel waren für Jung und Alt interessant und lehrreich. Foto: Schmiede-Innung Chemnitz Gesundheit im Mittelpunkt Innovative Fachkräftebindung Untersuchungen bestätigen, dass neben den Gehaltsvorstellungen zunehmend auch das soziale Umfeld und die Identifikation mit dem Unternehmen über die Wahl des Arbeitgebers entscheiden. Nutzen Sie die Chance eines betrieblichen Gesundheitsmanagements, um Fachkräfte im Unternehmen zu gewinnen und zu halten. Mit einem ganzheitlichen Konzept stellen Sie ein Bindeglied zwischen Arbeitsschutz, Gesund heitsförderung und Personalentwicklung her. Und: Leistungsfähige Mitarbeiter sind mit die wichtigste Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg. Vom 5. bis zum 19. Juli können Sie samstags von 7.30 bis 16 Uhr alle Handlungsfelder eines betrieblichen Gesundheitsmanagements kennenlernen und anhand einer Soll-Ist-Analyse ein zu Ihrem Unternehmen passendes Konzept aufbauen. Anmeldungen bei Bianca Nagel, Tel. 0371/5364-165, E-Mail: [email protected] ÜLU mit neuester Technik Neue Maschinen stehen bereit Nach baulichen Veränderungen in der Maschinenwerkstatt wurden Ende Mai die ersten neuen Werkzeugmaschinen im Bildungs- und Technologiezentrum Chemnitz geliefert. Vier neue Präzisions-, Leit- und Zugspindeldrehmaschinen mit erhöhter Genauigkeit nach DIN 8605 und eine größere qualitativ hochwertige und stabile Universal-, Fräs- und Bohrmaschine mit hoher Präzision wurden angeschafft. Von dem Umbau in der Maschinenwerkstatt profitieren Auszubildende, Meisterschüler und Fortbildungsteilnehmer aus den verschiedensten Metallberufen. Ansprechpartner zur Überbetrieblichen Lehrunterweisung ist Gabriele Uhle, Tel. 0371/5364-183, E-Mail: [email protected]. Ansprechpartner zur Meisterausbildung und Fortbildung ist Mandy Frohs, Tel. 0371/5364-302, E-Mail: m.frohs@ hwk-chemnitz.de Ausg. 12 | 20. Juni 2014 | 66. Jahrgang Mehr als 160 Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Chemnitz sind seit 1998 der Umweltallianz Sachsen beigetreten. Anteilig nimmt das Handwerk des Kammerbezirks Chemnitz damit den Spitzenplatz unter den Partnern ein – eine Verpflichtung für die Kammer, diese Betriebe gut in den Gremien der Umweltallianz Sachsen zu vertreten. Im dortigen Beirat vertritt Kammerpräsident Dietmar Mothes die Mitgliedsbetriebe. Der Beirat wird auf Vorschlag der Allianz-Partner aus der Wirtschaft (Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern und Vereinigung der sächsischen Wirtschaft) im neuen Vertragszeitraum mehr Mit spracherechte bei der Themen- und Projektauswahl haben und das Jahresprogramm beschließen. An dieser Stelle wird sich die Handwerkskammer für Kammerpräsident Dietmar Mothes unterschreibt im Beisein von Staatsminister Frank Kupfer und Vertretern der Umweltallianz den Neuvertrag. Foto: SMUL praxisnahe und wirtschaftlich sinnvolle Ideen stark machen. Eine weitere Neuerung: Die Urkunden für die Teilnehmer an der Umweltallianz werden zukünftig mit einer Jahreszahl versehen. Unternehmen können sich jedes Jahr mit einer neuen Leistung bewerben oder regelmäßig die Erneuerung von Umweltmanagementzertifikaten nachweisen. Mit der aktuellen Jahreszahl können sie ihre Teilnahme an der Umweltallianz öffentlichkeitswirksam darstellen. Alle bisherigen Teilnehmer können noch bis Ende 2015 mit Ihrer derzeitigen Teilnahmeurkunde werben. Die Kammern traten jüngst auch dafür ein, dass sich alle Partner, ob aus Wirtschaft, Land- oder Forstwirtschaft, gleichrangig an Abeitsaufwand und Finanzierung von Projekten beteiligen. Umstritten war lange die neue Vertragslaufzeit: Der neue Vertrag wird bis Ende 2016 gelten, dann wird die Umweltallianz erneut auf den Prüfstand gestellt. Der durch die Handwerkskammer Chemnitz alle zwei Jahre ausgeschrie- bene und am 5. Juni zum 13. Mal vergebene Umweltpreis ist Teil des Arbeitsprogramms der Umwelt allianz Sachsen. Damit fördert die Kammer Umweltschutz und ökologische Innovationen und macht – Klappern gehört zum Handwerk – herausragende Umwelt leistungen von Handwerksunternehmen bekannt. fefonds des Bundes und der Länder zur Verfügung. Genehmigt sind bislang 1,07 Milliarden Euro für Wiederaufbau maßnahmen der Kommunen, 133 Millionen Euro Fördergelder durch die SAB und 475 Millionen Euro für die Beseitigung von Schäden an staatlicher Infrastruktur. Gezielte Prävention Dass von den Folgen der Flut kaum mehr etwas zu sehen ist, hat aber noch eine andere Ursache: den seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 in Sachsen zielgerichtet vorangetriebene präventive Hochwasserschutz. In Aue beispielsweise wurden in den Jahren 2006 und 2007 unmittelbar oberhalb der Nickelhütte ein Geröllfangbecken und ein Hochwasserumfluter gebaut. 2013 blieb die Nickelhütte daraufhin von Am Ende lagen sie alle gar nicht so weit auseinander: Beim traditionellen Werkstatt gespräch der Junioren des Handwerks Südwestsachsen diskutierten am 27. Mai je ein Vertreter von CDU, FDP, Grünen, SPD und erstmals auch der AfD über handwerkspolitische Themen. Einig waren sich die Politiker darin, etwas gegen den Fachkräftemangel und für die Attraktivität des Standorts Südwestsachsen zu unternehmen. Hanka Kliese, SPD-Abgeordnete im Sächsischen Landtag, sprach sich dafür aus, Schule und Handwerk stärker miteinander zu verknüpfen. Fachkräftesicherung, sagte Kliese, fange in der Schule an und nicht alle Jugendlichen müssten einmal studieren. Ihr Abgeordneten-Kollege von der CDU, Peter Patt, trat dafür ein, die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge abzuschaffen, und er plädierte für regionale Wirtschafts kreisläufe, in denen der Staat als Auftraggeber als Vorbild auftreten solle. Der FDP-Landtagsabgeordnete An dreas Schmalfuß gab sich als Verfechter des dualen Studiums zu erkennen, der zudem, „gegen die unsägliche Entwicklung, den Meistertitel in Frage zu stellen“, eintritt. Thomas Lehmann, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Chemnitzer Stadtrat betonte die Notwendigkeit, attraktive Standortbedingungen zu schaffen, um im Wettbewerb um die Köpfe mitzuhalten: „Ein gutes Stadt- und Standortmarketing kann Fachkräfte hierher locken.“ Eine Notwendigkeit, die Jürgen Grobe, Vertreter des AfD-Kreisverbands, mit einer eher pessimistischen Anmerkung unterstrich: Der Geschäftsführer einer Projektentwicklungsfirma findet keinen beruflichen Nachwuchs. Grobe: „Wir müssen die Firma wohl irgendwann schließen.“ Der Rahmen des Werkstattgesprächs war treffend gewählt: Am HörgeräteUnternehmen von Ronny Schott lässt sich eine typische Nachwende-Geschichte im Handwerk erzählen. Inhaber Schott war zunächst Rundfunkund Fernsehmechaniker, dann sattelte er um, bildete sich schließlich zum Betriebswirt mit Handwerkskammer-Abschluss weiter, bevor er sein heutiges Geschäft 2009 vom Senior übernahm. Dass er damit kein wirklicher Junior mehr ist – die Handwerksjunioren nahmen es ihm nicht übel. rs Mitgliedsunternehmen der Handwerkskammer Chemnitz sind dank des Rückenwinds durch den Umweltpreis mittlerweile auch auf anderem Parkett erfolgreich: Der sächsische Umweltpreis ging 2011 und 2013 an Unternehmen aus dem Kammerbezirk. Andere Mitgliedsbetriebe waren zur Woche der Umwelt beim Bundespräsidenten zu Gast oder sind aktuell für den CSRPreis der Bundesregierung nominiert. Ihre Ansprechpartnerin in der Handwerkskammer Chemnitz ist Steffi Schönherr, Abteilungsleiterin Umwelt- und Technologieberatung, Tel. 0371/5364-240, E-Mail: s.schoenherr@ hwk-chemnitz.de. Die Umweltallianz im Internet: www.umwelt.sachsen.de/umwelt/ua/index.asp Ein Jahr nach der Flut sind weitere Fortschritte zu sehen Vorbeugender Hochwasserschutz: Geröllauffang-Becken oberhalb der Nickelhütte in Aue. Foto: Katrin Kleeberg Die Junioren des Handwerks luden zum Werkstattgespräch Preis gibt Rückenwind Hochwasserschutz behält in Sachsen hohe Priorität Als am ersten Juniwochenende 2013 nach langanhaltenden Starkregenfällen große Teile Sachsens unter Wasser standen, waren auch unzählige Handwerksbetriebe betroffen. Allein im Bereich der Handwerkskammer Chemnitz waren es 176, die meisten davon, 63, im Landkreis Mittelsachsen. Auf rund 6,6 Millionen Euro wurden die Schäden für die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Chemnitz beziffert. Ein Jahr später lud Sachsens Umweltminister Frank Kupfer nach Aue, Crossen, Crimmitzschau und Chemnitz, um die Folgen der Flut zu besichtigen. Doch die sind kam noch sichtbar. Das mag zum Teil daran liegen, dass die Schadensbeseitigung nach einfacheren Regeln erfolgen kann als noch nach der Flut 2002. Soforthilfen wurden nach der jüngsten Flut innerhalb eines Monats ausgezahlt, die Antragsverfahren sind erheblich verschlankt worden. Waren nach 2002 noch bis zu 20 Richtlinien bei der Antragstellung zu beachten, gilt seit 2013 nur noch eine, und für die Bewilligung der Fördermittel sind einzig die Sächsische Aufbaubank (SAB) und das Landesamt für Straßenbau und Verkehr zuständig. Und vom Vorschussprinzip wurde in der Auszahlung der Mittel auf das Erstattungsprinzip umgeschaltet. Das heißt, wer für seine genehmigten Maßnahmen entsprechende Rechnungen vorlegt, bekommt diese bezahlt. „Die Voraussetzungen für eine zügige Schadensbeseitigung sind geschaffen, nun kommt es darauf an, dass alle Beteiligten ihre Aufgaben entsprechend erledigen“, sagte Minister Kupfer. Insgesamt stehen für die Schadensbeseitigung aus der Flut 2013 in Sachsen rund 1,7 Milliarden Euro aus dem Aufbauhil- Fünf Politiker im Hörgeräteladen Schäden verschont. Weitere Schutzmaßnahmen im Bereich des Schwarzwassers – Mauern und Gewässerrenaturierung – sorgten dafür, dass Wohngebiete von Aue, die in den Fluttagen 2002 kurz vor der Evakuierung standen, 2013 nahezu trocken blieben. Ein Beispiel von vielen. Insgesamt hat der vorbeugende Hochwasserschutz dazu geführt, dass die Flut von 2013, die von den Wassermengen her mit der von 2002 vergleichbar ist, deutlich weniger Schäden verursacht hat. Den acht Milliarden Euro 2002 standen 2013 rund 1,9 Milliarden Euro gegenüber. Die rund 750 Millionen Euro, die der Freistaat seit 2002 in den Hochwasserschutz investiert hat, seien „gut angelegtes Geld“, sagte der Minister. Auch künftig solle der Hochwasserschutz oberste Priorität behalten. Pegelstände im Internet Es gibt einen dritten Grund, warum die Flut von 2013 zwar noch in den Köpfen der Betroffenen präsent, in der Fläche aber kaum sichtbar ist: Heute kann sich jeder über seine Hochwassergefahrenlage informieren – Karten im Internet machen es möglich. Auch über zu erwartende Pegelstände kann man sich informieren, hinzu kommt ein aktives Warnsystem. Menschen und Tiere, Hab und Gut können so frühzeitig aus den Gefahrenzonen gebracht, Gebäude gesichert werden. Die Handwerkskammer Chemnitz unterstützt ihre Mitglieder bei der Beantragung von Fördermitteln zur Beseitigung von Flutschäden. Ansprechpartner: Markus Winkelströter, Tel. 0371/5364-214, E-Mail: m.winkelstroeter@ hwk-chemnitz.de Talk in der Werkstatt: Jürgen Grobe, Andreas Schmalfuß, Peter Patt, Hanka Kliese, Handwerksjunioren-Chef Andreas Pfauch, Thomas Lehmann und Gastgeber Ronny Schott (v.li.). Foto: Schimke/HWK Schule macht Betrieb Berufsorientierungsmesse in Freiberg Mit der Berufsorientierungsmesse „Schule macht Betrieb“ lädt am 11. Juli eine große Schau der Ausbildungsberufe nach Freiberg. Von 10 bis 17 Uhr im Berufsschulzentrum Julius Weisbach können sich Schüler ab Klasse 7, ihre Eltern und Lehrer informieren. Rund 120 Unternehmen aus Handwerk, Industrie, Handel, Dienstleistung und Pflege präsentieren ihre Ausbildungsberufe. Die Messe bietet unter anderem einen BewerbungsmappenCheck, eine Last-Minute-Stellenbörse, Ausbildungsvermittlung für 2015, Styling-Tipps für das Bewerbungsfoto, Speed-Dating und Aktionen in den BSZ-Werkstätten. Die Handwerkskammer Chemnitz ist Partner der Messe. Erfolgsstrategie Nachhaltigkeit Orthopädie-Schuhtechnik Schwarzenberg für CSR-Preis nominiert Die Orthopädie-Schuhtechnik Schwarzenberg GmbH zählt zu den insgesamt 21 Finalisten, die für den CSR-Preis der Bundesregierung 2014 nominiert sind. Die Fachjury hat nach einer umfangreichen Befragung der Geschäftsführung zu langfristigen Strategien und Aktivitäten zwei Unternehmen aus dem Erzgebirge in der Größenkategorie 1 bis 49 Mitarbeiter für den Preis nominiert. Die Orthopädie-Schuhtechnik Schwarzenberg GmbH steht damit als eines dieser zwei Unternehmen in der Nominierungsliste in einer Reihe mit Namen wie BASF SE, der Ford-Werke GmbH, der Frosta AG oder der Otto Group GmbH & Co. KG. Der Betrieb wird seit seiner Gründung im Jahr 1990 umweltfreundlich gestaltet. Maßnahmen im Energiebereich wie eine eigene Photovoltaik-Anlage, der Einsatz umweltfreundlicher Baustoffe und Technologien, um Emissionen aus Klebstoffen und Abfall zu verringern, gehen damit einher. Aber auch die Ausrichtung auf regionale Lieferanten für das Lederhandwerk spielt eine wesentliche Rolle für eine positive Umweltbilanz. 2004 wurde das Unternehmen für sein freiwilliges Umweltengagement in die Umweltallianz Sachsen aufgenommen und hat 2012 das Umweltmanagementzertifikat nach Juniorchefin Ulrike Schröder bringt durch ihre langjährige Erfahrung als Berufsschullehrerin und Abteilungsleiterin in einer Orthopädischen Klinik am Tegernsee viel Frische und Engagement mit in das Familienunternehmen ein. Foto: Weisbach/HWK DIN ISO 14001 zum wiederholten Mal erhalten. Das Prozedere des Wettbewerbs, der 2013 ins Leben gerufen wurde und unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, steht, sieht vor, dass nun eine Stakeholder-Befragung der nominierten Unternehmen durchgeführt wird. Stakeholder sind gesellschaftliche Akteure wie Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner oder kommunale Vertreter, die im unmittelbaren Interessensaustausch mit den Unternehmen stehen. Der CSR-Preis der Bundesregierung soll nach Auswertung der Befragungsergebnisse schließlich am 17. September 2014 in Berlin verliehen werden. Deutsche Handwerks Zeitung Sachsen Ausg. 12 | 20. Juni 2014 | 66. Jahrgang 9 Welche Standpunkte vertreten Sie? Am 31. August wird in Sachsen ein neuer Landtag gewählt. Die DHZ hat die Kandidaten von CDU, Die Linke, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen zu ihren handwerkspolitischen Standpunkten befragt ? ? ? Frank Heidan, CDU. Foto: privat Jana Pinka, Die Linke. Foto: privat Hanka Kliese, SPD. Foto: privat Dr. Jürgen Martens, FDP. Foto: privat Volkmar Zschocke, Bündnis 90/ Die Grünen. Foto: privat Fragen an: Frank Heidan, CDU, Wahlkreis Vogtland 1 Jana Pinka, Die Linke, Wahlkreis 20/Freiberg 2 Hanka Kliese, SPD, Wahlkreis Chemnitz 2 Dr. Jürgen Martens, FDP, Wahlkreis 8/Zwickau 4 Volkmar Zschocke, Bündnis 90/Die Grünen, Wahlkreis 10/Chemnitz 1 Was wollen Sie für die Entwicklung des ländlichen Raums und der strukturschwächeren Städte und Gemeinden im Kammerbezirk Chemnitz tun? Wichtig für die Entwicklung des ländlichen Raumes ist eine gute Infrastruktur, dazu zählen nicht nur ein gutes Straßennetz, sondern auch ein leistungsfähiger Breitbandausbau, ein guter ÖPNV und gute Angebote im schulischen und kulturellen Bereich. Ich werde mich weiterhin für diese Bereiche bei der finanziellen Ausstattung starkmachen. Ich hätte in Regierungsverantwortung bei der Anmeldung der Europäischen Fördermittel alle Fonds (EFRE, ESF, ELER) integrativ gedacht. Damit wären bis 2020 Prioritäten bei Forschung und Innovation zum Beispiel für Ressourceneffizienz von KMU formuliert, eine hochwertige Aus- und Weiterbildung ermöglicht, aber auch der soziale Zusammenhalt gewährleistet worden. Das SPD-Programm „Kommune 2030“ möchte ländliche und strukturschwache Räume entwickeln. Wichtig ist uns der Breitbandausbau. Schnelles Internet muss überall verfügbar sein – egal, wo man lebt und arbeitet. Zudem planen wir die Einführung von Regionalbudgets als neues Finanzierungsinstrument für die zielgerichtete Unterstützung des Mittelstands, insbesondere des Handwerks. Uns ist zudem wichtig, dass in strukturschwachen Gebieten eine wohnortnahe Schulbildung möglich ist und das Vereinswesen gestärkt wird. Dank des von der FDP durchgesetzten Schulschließungsstopps bleiben die Oberschulen im ländlichen Raum erhalten – ein Meilenstein für die Attraktivität dieser Gemeinden. Außerdem bieten wir vielerorts moderne Bürgerdienste der Verwaltung an. Aber wir müssen auch eine verlässliche ärztliche Versorgung, den Nahverkehr und überall leistungsfähiges Breitband-Internet sicherstellen. Wir wollen dezentrale Strukturen und regionale Wirtschaftskreisläufe stärken und haben unter anderem die Schaffung eines guten Nahverkehrsnetzes, die bessere Pflege der bestehenden Straßeninfrastruktur, den Erhalt von Schulen vor Ort, den Ausbau des Internet-Breitbandnetzes und die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung auf dem Land zum Ziel. Wir Grüne setzen uns auch dafür ein, Arbeitsplätze in der bäuerlichen Landwirtschaft wiederzubeleben. Wie stehen Sie zur Vorfälligkeit der Sozialversicherungs beiträge? Als wirtschaftspolitischer Sprecher meiner Fraktion habe ich mich maßgeblich dafür eingesetzt, dass ein Antrag zur Abschaffung dieser Regelungen im Landtag beschlossen werden kann. Nun liegt dieser Beschluss in der Länderkammer und benötigt eine Mehrheit im Bundesrat. Für mich ist es als Unternehmer unverständlich, dass der Aufwand zur doppelten Lohnabrechnung nicht wieder abgeschafft werden kann. Die Linke in Sachsen hat im letzten Jahr „wirtschaftspolitische Leitlinien“ verabschiedet. Für uns sind andere Ziele stärker im Fokus als die Rücknahme der Vorfälligkeit der SV-Beiträge. Wir wollen die heimische Wirtschaft durch einen Mindestlohn, steigende Löhne und ein Investitionsprogramm für den sozialökologischen Umbau ankurbeln. Auch dies nutzt dem Handwerk. Die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge wollen wir abschaffen. Dies beseitigt zum einen bürokratische Hürden und zum anderen mit der Vorfälligkeit einhergehende Liquiditätseinbußen. Die Vorverlagerung verursacht mehr bürokratischen Aufwand vor allem für kleine Unternehmen und schränkt ihre Liquidität ein. Deshalb haben wir im Bundesrat einen Antrag laufen, damit die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge rückgängig gemacht wird. Wir plädieren für die Abschaffung der Vorfälligkeit und für die Reduzierung dieses bürokratischen Mehraufwandes. Die Entwicklung der letzten Jahre hat dazu beigetragen, dass die gesetzliche Renten- und Krankenversicherung Überschüsse erwirtschaften konnte. Wie ist Ihre Haltung zur Entwicklung des sächsischen Berufsschulnetzes? Das Berufsschulnetz in Sachsen bedarf einer Überprüfung. Bei der Optimierung der Schulstandorte darf der ländliche Raum nicht vernachlässig werden. Der Fachkräftebedarf muss flächendeckend für Sachsen sichergestellt werden können. Überlegungen von Zusammenführungen von Berufsbildern sind dabei ebenfalls mit anzustrengen. Der Bestand an staatlichen Berufsschulzentren muss erhalten werden, um den Fachkräftebedarf in unserer Region abzusichern. Voraussetzung dafür ist eine Fachkräfteprognose in Zusammenarbeit der Landkreise, der Bildungs- und Arbeitsagenturen und der Wirtschafts- und Sozialverbände. Die Entwicklung der Berufsschulzentren muss sich an den wachsenden demografischen Herausforderungen orientieren. Sie müssen sich zu Kompetenzzentren entwickeln, deren theoretische Lehrinhalte mit den praktischen Inhalten im Ausbildungsbetrieb korrespondieren. Hierfür sind mehr Lehrnachwuchs sowie Planbarkeit in Abstimmung mit SMWK und Landkreisen notwendig. Die duale Berufsausbildung ist eines der Erfolgsrezepte der deutschen Wirtschaft, und sie muss weiter gestärkt werden. Um die berufsbildenden Schulen außerhalb der großen Städte zu erhalten, braucht es eine engere Abstimmung der Angebote zwischen den Schulen in Ballungszentren und im ländlichen Raum. Damit wir überall im Land die benötigten Fachkräfte haben. Wir Grüne unterstützen den Vorschlag der Kammern, die Planung von Ausbildungsstandorten auf Landesebene zu koordinieren. So können traditionelle Standorte und Wirtschaftszweige erhalten werden, ohne an regionalen Egoismen zu scheitern. Der Freistaat muss für mehr Lehrernachwuchs sorgen, da an den berufsbildenden Schulen der Altersdurchschnitt der Lehrerinnen und Lehrer besonders hoch ist. Wie werden Sie dem Mangel an beruflichem Nachwuchs begegnen, und was wollen Sie dafür tun, dass mehr Jugend liche als jetzt die Ausbildungsreife erlangen? Die Abbrecherquote von teilweise über zehn Prozent ist zu hoch. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir die Anforderungen absenken dürfen. Es muss frühzeitig eine Förderung der Jugendlichen geben, die auf die beruflichen Herausforderungen abgestellt ist. Die Lernform „produktives Lernen“ ist eine Möglichkeit, die Ausbildungsreife zu erreichen und lernschwachen Schülern eine Unterstützung damit zu geben. Das Bildungssystem in Sachsen muss verändert werden. Neben längerem gemeinsamem Lernen, was der Sozialbindung der Jugendlichen dient, befürworte ich die stärkere Einbindung von regelmäßigen Praxisangeboten in den Schulalltag. Beispielhaft könnten Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 unterschiedliche Berufsfelder kennenlernen oder ab Klasse 7 jährliche Berufspraktika durchführen. Die Schulausbildung ist besser an die Bedürfnisse des Handwerks anzupassen, indem eine praxisnahe Berufsorientierung, die auch die Vielfalt an Handwerksberufen darstellt, fest im Lehrplan verankert wird. Durch eine Qualitätsoffensive in allen Bildungseinrichtungen soll die Ausbildungsfähigkeit deutlich verbessert und die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss halbiert werden. Die neue Oberschule bietet künftig eine deutlich stärkere Berufsorientierung. Wir wollen engere Kontakte von Betrieben und Schulen ermöglichen. Denn wer frühzeitig realistische Vorstellungen vom künftigen Ausbildungsberuf und dem Betrieb erhält, bricht seltener die Ausbildung ab. Und wir wollen eine koordinierte und flächendeckende Berufsorientierung mit hohem Praxisanteil schon ab der 7. Klasse für alle Oberschüler. Da wir die berufliche Ausbildung in Betrieb und Berufsschule (duales System) begrüßen, wollen wir sie erhalten und den veränderten Bedingungen anpassen. Als zusätzliches Plus wollen wir überbetriebliche Ausbildungsstätten (ÜBS) einrichten bzw. ausbauen und die Ausbildung in klar gegliederte Ausbildungsbausteine (Module) einteilen. Jedes Modul soll mit einem Abschluss enden. Darüber hinaus unterstützen wir Grüne Maßnahmen, die zur Reduzierung der hohen Ausbildungsabbrecherquote führen. Brauchen wir den Meisterbrief als Zulassungsvoraussetzung für bestimmte Handwerks berufe? Ohne Meisterbrief wird es keine Ausbildung geben – ohne Ausbildung keinen Nachwuchs. Das duale Ausbildungssystem und der Meisterbrief garantieren die Qualität deutscher Produkte und haben Deutschland vor der hohen Jugendarbeitslosigkeit anderer europäischer Länder bewahrt. Der Meisterbrief ist Markenzeichen unserer Wettbewerbsfähigkeit in Sachsen. Seit 2004 können etliche Handwerker ohne Meisterbrief einen Betrieb führen. Es wäre an der Zeit, Bilanz zu ziehen, welche Auswirkungen dies hatte. Der Meisterbrief im Handwerk kann auch eine hohe Hürde auf dem Weg in die Selbstständigkeit oder ein Wettbewerbsnachteil in der EU sein. Er hindert nach meiner Einschätzung Frauen, sich in Handwerksgewerben selbstständig zu machen. Die SPD bekennt sich vollumfänglich zur Meisterpflicht. Der Meisterbrief ist Garant für eine hohe Qualität der Ausbildung. Er muss unbedingt erhalten werden und darf nicht durch Regelungen auf europäischer Ebene ausgehöhlt werden. Wir stehen dazu, dass es in Sachsen auch weiterhin den Meisterbrief als anerkannten Abschluss gibt. Der Meisterbrief hat nicht nur im Handwerk eine lange Tradition. Er steht auch bei den Verbrauchern für eine fachlich gute Beratung und die verlässliche Ausführung von Leistungen. Und unser duales Ausbildungssystem basiert auf der hohen Qualifikation der Meister. Bündnis 90/Die Grünen sind für die Beibehaltung des Meisterbriefes. Gerade vor dem Hintergrund der Kleinteiligkeit unserer sächsischen Wirtschaft hat das Handwerk eine wichtige Funktion als Ausbilder und Arbeitgeber – besonders im ländlichen Raum. Dank gut ausgebildeter Fachkräfte hat sich das Handwerk zum Synonym für Qualität entwickelt. Das soll so bleiben.
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