Dosimetrie, Projektionsgesetze, Bildqualität

Physikalische Grundlagen der Röntgentechnik und
Sonographie
Dosimetrie
PD Dr. Frank Zöllner
Dosimetrie
Ziel der Dosimetrie ist, die von einer ionisierenden
Strahlung
in
einem
Material
erzeugten
Energiedosis zu bestimmen, z.B. in biologischem
Gewebe
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 149 I Datum
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Ionisierende Strahlen
direkt ionisierend
indirekt ionisierend
Wikipedia:
http://www.wikipedia.org/wiki/Ionisierende_Stra
hlung
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 150 I Datum
Strahlenquellen
Natürlich:
Zivilisatorisch:
Radon (z.B. in Kellern!)
Kalium-40 und Radionuklide
in Baumaterialen
Kohlenstoff-14 (Nahrung,
Luft)
Kosmische Strahlung
(Flugverkehr)
Strahlung der Sonne (UV
Licht, Sonnenwind)
Medizinische Anlagen
Radioaktives Material
(Kernwaffentest,
Nuklearunfälle)
AKWs +
Teilchenbeschleuniger (meist
Protonen und Neutronen)
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 151 I Datum
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Energiedosis
Energiedosis die durch eine
Masse absorbiert wird
Physikalische Basisgröße,
Einheit Gy (J/kg)
Kann nicht im Körper direkt
gemessen werden
Energiedosis in Dosimetersonde
Ionisationskammer
(Ionisationsdosis)
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 152 I Datum
Kerma
Kinetic energy released in
matter
Indirekt ionisierende Strahlung,
Sekundärteilchen
Einheit: Gy
Nur bei indirekt ionisierenden
Strahlen
ungefähr identisch zur
Energiedosis
Nicht relevant bei Dosimetrie
am Menschen
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 153 I Datum
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Dosisbestimmung
Ionendosismeßwert
Einheit
C/kg
Energiedosis = Ionendosis * Umrechnungsfaktor
Einheit
Gy
Äquivalentdosis = Energiedosis * Strahlenqualitätsfaktor
Einheit
Sv
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 154 I Datum
Dosis und Gewebe
Strahlen haben
unterschiedlichen
Wirkungsquerschnitt und
Reichweite
für die Vergleichbarkeit
Strahlenwichtungsfaktor
Zusätzlich reagieren
Gewebeunterschiedlich stark auf
Strahlen
Gewebewichtungsfaktor
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 155 I Datum
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Effektive (Äquivalent-) Dosis
Berücksichtigt Belastung der
einzelnen Organe
Es wurde stochastische Wirkung
verschiedener Organe bei
Strahlenexposition ermittelt
wT Bewertungsfaktor
HT Äquivalentdosis des Organs
T Indexierung des Organs
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 156 I Datum
Quiz
Welcher effektiven Dosis war ein Mensch bei
folgender Strahlenbelastung ausgesetzt?
Haut: 2 mGy , Alphastrahlung
Keimdrüsen: 5 mGy, Gammastrahlung
Schildrüse: 3 mGy Röntgenstrahlung
Leber: 2mGy Gammastrahlung
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 157 I Datum
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Tabellen
Strahlung
Qualtätsfakto
r
Körperteil
Bewertungsfaktor
Alpha
20
Keimdrüsen
0,2
Beta
1
Knochenmark
0,12
Leber
Gamma
0,05
1
Haut
0,01
Röntgen
1
Schildrüse
0,05
Ionen
20
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 158 I Datum
Lösung
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 159 I Datum
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Relative biologische Wirksamkeit (RBW)
Unterscheidung der Strahlen bzgl. Ihrer
biologischen Effekte
Beschaffenheit des Gewebes
Zeitliche Dosisleistung
Örtliche Dosisverteilung
Ionisationsdichte
Bewertung von Beschädigung der DANN
Einzelstrangbrüche
Doppelstrangbrüche
Berechnung aus Energiedosis einer Referenz
Dref zur Dosis einer Strahlung DY
Quelle: http://www.strahlentherapie.ukw.de/fuer-patienten/wiefunktioniert-bestrahlung/strahlenbiologie.html
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 160 I Datum
Beispiele RBW
Röntgenstrahlen:
Alphastrahlen:
1000 Einzelstrangbrüche (ESB) pro Zelle und Gray
250 Einzelstrangbrüche pro Zelle und Gray
RBW α,ESB = 0,25
Röntgenstrahlen:
Alphastrahlen:
35 Doppelstrangbrüche (DSB) pro Zelle und Gray
63 Doppelstrangbrüche pro Zelle und Gray
RBW α,DSB = 1,8
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 161 I Datum
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Dosismeßsysteme
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 162 I Datum
Dosismeßung Röntgenanlage
Verschiedene Positionen für
die Ionisationskammer
Abhängig von Aufnahmeobjekt
Hinter Röntgenröhre, z.B.
Dentalaufnahme
Hinter Filmkassette,
gleichbleibende
Strahlungsspannung
Hinter Bildverstärker
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 163 I Datum
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Dosismeßung Röntgenanlage (2)
Anordnung für Meßfelder
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 164 I Datum
Dosismessgeräte - Funktion
Zwischen Anode und Kathode wird eine Gleichspannung angelegt
ionisierende Strahlung einfällt, erzeugt sie in der Gasfüllung freie Elektronen
Zahl der Elektronen proportional der vom einfallenden Teilchen im Gas
abgegebenen Energie
weitere Vorgang hängt wesentlich von der Spannung zwischen Anode und
Kathode
Geiger-Müller-Zählrohr
400 – 600 V
jedes einfallende ionisierende
Teilchen eine selbständige
Gasentladung
Totzeit (ca. 100 ms)
Ionisationskammer
ab 100 V, alle Elektronen zur Anode
im Stromkreis messbare Impuls ist
damit proportional der Energie, die die
Strahlung im Zählrohr abgegeben
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 165 I Datum
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Charakteristische Kurve Zählrohre
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 166 I Datum
Zusammenfassung
Dosimetrie
Äquivalentdosis
Bestimmung der
Energiedosis im Gewebe
Kann nicht direkt
gemessen werden
Messung der Ionendosis
Umrechnungsfaktor f
Strahlenschutz
Abhängig vom Strahlungstyp
Bewertungsfaktor q
Effektive Dosis
Summation der einzelnen
Strahlenexpositionen
Organwichtungsfaktor wT
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 167 I Datum
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Physikalische Grundlagen der Röntgentechnik und
Sonographie
Projektionsgesetze
PD Dr. Frank Zöllner
Projektionsgesetze
Röntgenbildgebung ist eine
Projektion
Röntgenstrahlen projezieren
ein Abbild eines Objekts auf
eine Fläche
Strahlen gehen vom Focus
(hier Brennfleck) aus
Strahlenbündel, kegelförmig
Objektebene, zu
durchstrahlendes Objekt
Bildebene, hier Röntgenfilm
Projektionsgesetze beschreiben die Verhältnisse und Strahlengang
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 169 I Datum
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Zentralprojektion
Röntgen ist eine Zentralprojektion
Brennfleck entspricht Projektionszentrum
Typische Anwendungen
Fotografie
Architektur
Kartografie
Gnomonik (Sonnenuhr)
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 170 I Datum
Focus-Film-Abstand (FfA)
Focus
Abstandswert zwischen
Focus (F) und Film (f)
Gemessen an der Achse
des Nutzstrahlbündels
FfA
Objekt
Bild
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 171 I Datum
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Focus-Objekt-Abstand (FOA)
Focus
Abstandswert zwischen
Focus (F) und Objekt (O)
Objekt liegt parallel zur
Bildebene
Gemessen an der Achse
des Nutzstrahlbündels
FOA
Objekt
Bild
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 172 I Datum
Objekt-Film-Abstand (OfA)
Focus
Abstandswert zwischen
Objekt (O) und Film (f)
Differenz von FfA und
FOA
Objekt
OfA
Bild
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 173 I Datum
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Übersicht
Focus
FfA
FOA
Objekt
OfA
Bild
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 174 I Datum
Strahlensatz
1. Strahlensatz:
Werden Strahlenbündel
parallel geschnitten, so
verhalten sich die Abschnitte
auf jedem Strahl gleich
2. Strahlensatz:
Werden Strahlenbündel
parallel geschnitten, so
verhalten sich die Abschnitte
auf den Parallelen wie die
entsprechenden
Scheitelstrecken auf
irgendeinem Strahl
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 175 I Datum
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Senkrechtstrahl
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 176 I Datum
Zentralstrahl
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 177 I Datum
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1. Abbildungsgesetz
Abstandsgesetz:
Parallel zur Bildebene
angeordnetes Objekt wird
umso mehr vergrößert, je
weiter es von der Bildebene
entfernt ist.
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 178 I Datum
2. Abbildungsgesetz
Isometriegesetz:
Objekte, die parallel zur
Bildebene angeordnet sind
erfahren die gleiche
Vergrößerung
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 179 I Datum
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3. Abbildungsgesetz
Parallaxe:
Verschiebt man den
Fokuspunkt parallel in einer
Ebene, so verschiebt sich das
Bild auch in der Bildebene,
jedoch entgegengesetzt
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 180 I Datum
4. Grundregel
Verzeichnung:
Die Abbildung von Objekten
die schräg zum Zentralstrahl
liegen, ändert sich mit ihrer
Lage zum Zentralstrahl
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 181 I Datum
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Abstandsquadratgesetz
Die Intensität oder Dosis der von
einer Strahlenquelle
ausgehenden Strahlung
verringert sich mit dem Quadrat
ihrer Entfernung von der Quelle.
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 182 I Datum
Superposition
Im Strahlengang projizieren
sich zwei oder mehrere
Details auf die Bildebene.
Können nicht mehr
unterschieden werden im
Röntgenbild
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 183 I Datum
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Hochkanteffekt
Dünne (feine) Details können abgebildet werden, wenn
sich ihre längste Ausdehnung im Strahlengang verläuft
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 184 I Datum
Zusammenfassung
Röntgenaufnahme ist Projektion
4 Abbildungsgesetzte
Strahlensätze beschreiben math. Streckenverhältnisse
Positionierung des Patienten unter Berücksichtigung der Projektion
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 185 I Datum
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Physikalische Grundlagen der Röntgentechnik und
Sonographie
Bildqualität
PD Dr. Frank Zöllner
Überblick
Bildqualität abhängig von
Bildkontrast
Unschärfe
Rauschen
Strahlenkontrast
Filmkontrast
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 187 I Datum
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Geometrische Unschärfe
Keine Unschärfe bei
punktförmigem Fokus
Aber: Brennfleck nicht
punktförmig
mit zunehmender Größe der
Lichtquelle wachsen sog.
Halbschatten
Bewirkt Unschärfe im Bild
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 188 I Datum
Geometrische Unschärfe (2)
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 189 I Datum
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Bewegungsunschärfe
Tritt auf wenn
Abhilfe:
Patient sich bewegt
Aufnahmesystem sich
bewegt
Fixierung des Patienten
Atemanhalten
Schnelle Belichtungszeiten
Nicht nur nachteilig, genutzt
um Details
überlagerungsfrei
abzubilden
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 190 I Datum
Film- und Folienunschärfe
Abhängig von
Größe der Körner
Streueigenschaften der
Schichten
Statistische Verteilung der
Körner in der Schicht
Es kann kein Detail
abgebildet werden, dass
kleiner als die Körner
(Kristalle)
Kann zu örtlichen
Häufungen kommen,
Eindruck eines „körnigen“
Bildes
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 191 I Datum
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Rauschen
Quantenrauschen
Statistische Verteilung der auf dem Detektor
auftreffenden Röntgenquanten
Viele lokale Intensitätsänderungen
Erscheinung nicht vorhersagbar
Enthält keine diagnostische Information
Kann Bilddetails überlagern
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 192 I Datum
Zusammenfassung
PD Dr. Ing Frank G. Zöllner I Folie 193 I Datum
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