Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste Wissenschaftliche Sitzungen 2. Halbjahr 2015 3 Wissenschaftliche Klassensitzungen und Akademieveranstaltungen für alle Klassen der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste im 2. Halbjahr 2015 Die Akademie ist eine Vereinigung führender Forscherinnen und Forscher des Landes und die Heimat von zurzeit 14 wissenschaftlichen Forschungsvorhaben. In der Akademie pflegen die Mitglieder wie in den weiteren sieben deutschen Landesakademien den wissenschaftlichen Gedankenaustausch untereinander sowie mit Vertretern von Politik und Gesellschaft und unterhalten enge Kontakte zu anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland. Die Nordrhein-Westfälische Akademie ist in drei wissenschaftliche Klassen, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin sowie Ingenieurund Wirtschaftswissenschaften, und eine Klasse der Künste gegliedert. In ihnen findet das eigentliche wissenschaftliche und diskursive Leben der Akademie statt. Die regelmäßigen nichtöffentlichen Klassensitzungen bieten die Gelegenheit zur Diskussion wissenschaftlicher Forschungsergebnisse oder künstlerischer Fragestellungen, in ihnen werden für die akademieeigenen Schriftenreihen vorgesehene Publikationen vorgelegt. Die Vielfalt der vertretenen Fachrichtungen bietet die Gewähr für disziplinenübergreifenden Gedankenaustausch und interdisziplinäres Arbeiten. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste 4 5 Übersicht 2| 2015 G Mittwoch, 9. September 2015 um 15.00 Uhr „Plena dignitatis domus“ – Das Haus des römischen Senators Prof. Dr. Harald Mielsch, Bonn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 IW Mittwoch, 16. September 2015 um 15.30 Uhr Die Organisation von Innovation im Unternehmen Prof. Dr. Mark Ebers, Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Vom Klima-Killer zum Welten-Retter? Zur stofflichen Nutzung von Kohlendioxid Prof. Dr. André Bardow, Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 NM Mittwoch, 23. September 2015 um 15.30 Uhr Intravitales funktionelles Imaging mit Zweiphotonenmikroskopie: neue Einblicke in Leberfunktionen und Prinzipien der Gewebeorganisation Prof. Dr. Jan Hengstler, Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Der kleine Unterschied – Materie gegen Antimaterie und die Folgen für das Universum Prof. Dr. Bernhard Spaan, Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 JK Donnerstag / Freitag, 24.–25. September 2015 Fachtagung „Widerstandsrecht“ Abschlussveranstaltung eines Forschungsprojekts des Jungen Kollegs 6 A Mittwoch, 7. Oktober 2015 um 17.00 Uhr (ÖV) Leo Brandt-Vortrag Lesung des Schriftstellers Jürgen Becker NM Mittwoch, 21. Oktober 2015 um 15.30 Uhr Functionalization of Synthetic Carbon Allotropes Prof. Dr. Andreas Hirsch, Erlangen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Angeborene Störungen der Flimmerhärchen oder Warum schlägt unser Herz am rechten Fleck Prof. Dr. Heymut Omran, Münster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 JK Freitag, 23. Oktober 2015 um 14.00 Uhr (ÖV) Das Fremde – Annäherung und Ausgrenzung Forschungstag des Jungen Kolleg G Mittwoch, 28. Oktober 2015 um 15.00 Uhr Kleine und fragmentarische Historiker der Spätantike Prof. Dr. Bruno Bleckmann / Prof. Dr. Markus Stein, Düsseldorf . . . . . . . 24 IW Donnerstag, 5. November 2015 um 13.00 Uhr Themenklassensitzung: Verkehr – Gegenwart und Zukunft / Wie reagieren die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften auf die Herausforderungen? . . . . . . . . . . . 26 Regulierung von Verkehrsmärkten Prof. Dr. Gernot Sieg, Münster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 7 Moderne Mobilität und IT-Technik – Automatisiertes Fahren und die Folgen Prof. Dr. Michael Schreckenberg, Duisburg / Essen . . . . . . . . . . . . . . . 28 Vernetzte Mobilität durch kooperative Verkehrssysteme Prof. Dr. Fritz Busch, München. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Kooperative automatische Automobile Prof. Dr. Christoph Stiller, Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Verkehrsinfrastrukturen zwischen Markt und Staat Prof. Dr. Günter Knieps, Freiburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 NM Mittwoch, 11. November 2015 um 15.30 Uhr Die Entdeckung hochenergetischer kosmischer Neutrinos: Ein neues Fenster zum Kosmos? Prof. Dr. Marek Kowalski, Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Die Galileischen Monde des Jupiters: Feuer, Eis und Wasser Prof. Dr. Joachim Saur, Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 A NM Mittwoch, 9. Dezember 2015 um 15.30 Uhr Die Suche nach der Quantenraumzeit: Warum 3+1 manchmal 2 ergibt Prof.'in Dr. Renate Loll, Nijmegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Kollektive Zellmigration – wie koordinieren Ensembles von Epithelzellen die Wundheilung Prof. Dr. Joachim Spatz, Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 A Montag, 14. Dezember 2015 Fachwissenschaftlicher Workshop Forschungsstelle „Textdatenbank und Wörterbuch des klassischen Maya“ G Mittwoch, 16. Dezember 2015 um 15.00 Uhr „Ich bin Realist, wie es vor mir noch kein Mensch gewesen ist“ – Der philosophische Provokateur Friedrich Heinrich Jacobi Prof.'in Dr. Birgit Sandkaulen, Bochum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Freitag, 13. November 2015 um 15.00 Uhr (ÖV) Erinnern / Vergessen: Gewinn oder Verlust? 7. Forum aller Klassen G Mittwoch, 18. November 2015 um 15.00 Uhr Die Völkerstraftat der Aggression Prof. Dr. Claus Kreß, Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 8 9 Legende / Erläuterungen A = Akademieveranstaltung für alle Klassen G = Klasse für Geisteswissenschaften NM = Klasse für Naturwissenschaften und Medizin IW = Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften K = Klasse der Künste JK = Junges Kolleg ÖV = Öffentliche Veranstaltung Weitere Informationen zu den Klassensitzungen sind zeitnah im Internet zu finden. Bitte beachten Sie bei den genannten öffentlichen Terminen die Einladungen und hierbei eventuelle Terminänderungen. Weitere Terminhinweise finden Sie unter www.awk.nrw.de. Die Klassensitzungen sind grundsätzlich nur für die Mitglieder der Akademie und der Stiftung der Freunde und Förderer der Akademie zugänglich. 10 11 Wissenschaftliche Sitzungen 2 | 2015 IW Mittwoch, 16.09.2015 um 15.30 Uhr, 100. Sitzung Vortrag 1 G Mittwoch, 09.09.2015 um 15.00 Uhr, 564. Sitzung „Plena dignitatis domus“ Das Haus des römischen Senators Prof. Dr. Harald Mielsch, Bonn Ziel des Vortrags ist es, aus archäologischen und literarischen Quellen die typischen Züge des Hauses der römischen Führungsschicht herauszuarbeiten. Der Bestand an Denkmälern ist fragmentarisch, erlaubt aber mehr Aussagen, als gemeinhin angenommen wird. So lassen sich einige literarisch bekannte Funktionen rekonstruieren, in denen sich das römische etwa vom pompejanischen Haus unterscheidet. Dazu gehören etwa Räume für Gerichtsverhandlungen oder zur Bewirtung zahlreicher Gäste, aber auch Orte für die demonstrative Betätigung der senatorischen Frauen bei der Verfertigung von Textilien. Einige Eigenheiten bleiben bis in die Spätantike in veränderter Form erhalten. Professor Dr. Harald Mielsch, 1944 in Baden-Baden geboren, promovierte 1970 in Bonn. Nach einigen wissenschaftlichen Stationen von 1971 bis Mitte der 1980ziger Jahre in Rom und Berlin, habilitierte er 1984 an der Freien Universität Berlin. Von 1985 bis 1994 hatte er an der Universität Würzburg eine Professur für Klassische Archäologie inne. 1994 wechselte er an die Universität Bonn, wo er bis zu seinem Ruhestand 2009 die Professur für Klassische Archäologie innehatte. Prof. Mielsch ist seit 2005 ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. 12 Die Organisation von Innovation im Unternehmen Prof. Dr. Mark Ebers, Köln Um nachhaltig erfolgreich sein zu können, müssen Unternehmen ihre Produkte und Leistungen, Leistungserstellungs- und Vermarktungsprozesse immer wieder verbessern und verändern. Denn wenn sie dies nicht tun, fallen sie mit der Zeit hinter ihre Konkurrenten zurück, verlieren an Wettbewerbsfähigkeit und scheiden irgendwann aus dem Wettbewerb aus. So gehören bspw. nur 61 der Unternehmen, die im Jahre 1955 unter den Fortune 500 waren, auch in 2014 noch dazu. Unternehmen stehen dabei vor der doppelten Herausforderung, sowohl ihre Bestands- als auch neuartige Geschäfte beständig zu entwickeln. Sie müssen ihre bestehenden Geschäfte beständig bewahren und verbessern, weil Konkurrenzdruck, technischer Wandel, abnehmende Nachfrage, regulatorische Eingriffe und andere Entwicklungen mehr bestehende Geschäftsmodelle rasch entwerten können. Da bestehende Geschäfte nicht dauerhaft sind, und auch um über die bestehenden Geschäfte hinaus Wachstum zu erzielen, müssen Unternehmen aber auch, wenn sie nachhaltig erfolgreich sein wollen, in der Lage sein, neue Geschäfte zu entwickeln. Bestandsgeschäfte liefern freien Cashflow, aus dem Investitionen in Neugeschäfte finanziert werden können. Und die Neugeschäfte werden, wenn sie denn erfolgreich sind, zu den Bestandsgeschäften der Zukunft. Dieser Kreislauf sichert den nachhaltigen Bestand und Erfolg des Unternehmens. Es ist nun jedoch nicht leicht, eine solche Balance zwischen Bestands- und Neugeschäften in einem Unternehmen zu erreichen. Denn die Sicherung und Weiterentwicklung von Bestandsgeschäften stellt ganz andere Anforderungen 13 an ein Unternehmen, dessen Steuerung, Organisation und Management, als die Entwicklung neuartiger Geschäfte. Der Beitrag wird u.a. auf Basis eigener empirischer Forschungsarbeiten diskutieren wie Unternehmen die Spannungsfelder zwischen der Sicherung des Bestandsgeschäfts und der Entwicklung neuartiger, innovativer Leistungen und Geschäftsmodelle erfolgreich bewältigen können. Professor Dr. Mark Ebers, geboren am 13. März 1956. 1974 Abitur in Hamburg. 1974–1979 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg. 1979 Diplom-Kaufmann, Universität Hamburg. 1980–1985 wissenschaftlicher Angestellter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Organisation (Prof. Dr. Alfred Kieser), Universität Mannheim. 1985 Promotion, Universität Mannheim. 1985–1992 Hochschulassistent an der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre, Universität Mannheim. 1989–1990 John F. Kennedy Memorial Fellow Universität Harvard, Cambridge, Mass., USA. 1993 Habilitation, Universität Mannheim. 1992–1994 Vertretungsprofessor (C4) cum spe für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation, Universität-GHS-Paderborn. 1994–2004 Universitätsprofessor (C4) für Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt Unternehmensführung und Organisation, Universität Augsburg. 1996 Visiting Professor Universitá L. Bocconi, Mailand. 1997 Visiting Scholar Harvard University, Cambridge, MA, USA. 2002 Visiting Scholar Harvard Business School, Boston, MA, USA. 2004 Visiting Professor Tilburg University, Niederlande. Seit 2004 Universitätsprofessor (C4) für Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensentwicklung und Organisation, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln. 2006–2007 Visiting Fellow Advanced Institute of Management (AIM) International, University of Strathclyde, Glasgow, Schottland. 2008–2010 Visiting Professor University of Strathclyde, Glasgow, Schottland. 2008–2009 Visiting Scholar Columbia Business School, Columbia University, New York City, NY, USA. 2012–2013 Fellow Institute for Advanced Studies, Hebrew University, Jerusalem, Israel. 2014 Visiting Scholar New York University, New York City, NY, USA. 1985 Verleihung des Karin-Islinger Preis der Universität Mannheim für die Dissertationsschrift. Best Paper Award 2007, Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft. Best Paper Award 2007, European Group for Organizational Studies (EGOS). Seit 2000 Mit-Herausgeber der Fachzeitschrift „Die Betriebswirtschaft“. Mitglied in Editorial Boards verschie14 dener führender internationaler Fachzeitschriften. Seit 2003 Mitglied des Vorstands der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V.. Seit 2011 Leiter des Arbeitskreises Organisation der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e.V.. Seit 2007 Mitglied des Councils der „International Max Planck Research School on the Social and Political Constitution of the Economy“, Köln. Seit 2007 Senator der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln. Seit 2013 Representative-at-Large der Organization and Management Theory Division, Academy of Management, Inc.. Vortrag 2 Vom Klima-Killer zum Welten-Retter? Zur stofflichen Nutzung von Kohlendioxid Prof. Dr. André Bardow, Aachen Kohlendioxid ist das wichtigste Produkt der Menschheit: Kein anderes Molekül stellt der Mensch mehr her als CO2. Allerdings ist das Produkt „CO2“ nur ein Neben-Produkt, denn es entsteht bei der Erzeugung von Strom, Wärme und Antriebsenergie durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe. Das NebenProdukt CO2 wird als Abfall in die Atmosphäre entlassen, wo es wiederum seine schädigende Bedeutung für die Menschheit erlangt: Als Hauptursache des Klimawandels. Klimaschutz-Maßnahmen zielen daher auf die Reduktion von CO2-Emissionen. In jüngster Zeit wird allerdings intensiv diskutiert, Kohlendioxid nicht blindlings zu vermeiden, sondern stattdessen stofflich zu nutzen. Die stoffliche Verwertung von CO2 nutzt dabei die spezifischen Eigenschaften des CO2Moleküls zur Wertschöpfung. Mögliche Anwendungen reichen von der etablierten direkten Nutzung von CO2, z. B. im Feuerlöscher, über die Herstellung von Kunststoffen aus CO2 bis zu sogenannten solaren Brennstoffen aus Kohlendioxid und Wasserstoff. Die stoffliche Nutzung von CO2 soll dabei gleichzeitig CO2-Emissionen vermeiden und als unbegrenzte Kohlenstoff-Quelle den Verbrauch von fossilen Rohstoffen reduzieren. 15 In diesem Vortrag wird die stoffliche Nutzung aus verschiedenen Perspektiven diskutiert. Die wissenschaftlichen und technischen Herausforderungen werden aus einer thermodynamischen Betrachtung der CO2-Nutzung abgeleitet. Diese Betrachtung erlaubt eine Klassifizierung der Möglichkeiten der stofflichen CO2-Nutzung. Hierzu werden aktuelle Beispiele aus der Forschung und Praxis präsentiert. Mit Hilfe der Methodik der Ökobilanz (engl.: Life-cycle assessment, LCA) kann der mögliche Beitrag der CO2-Nutzung zum Klimaschutz quantifiziert werden und eine Einordnung der Bedeutung der stofflichen CO2-Nutzung erfolgen. Professor Dr. André Bardow ist seit Februar 2010 Universitätsprofessor und Inhaber des Lehrstuhls für Technische Thermodynamik an der RWTH Aachen University. Dort studierte er Maschinenbau mit der Fachrichtung Verfahrenstechnik (Diplom 1999) und promovierte am Lehrstuhl für Prozesstechnik bei Herrn Prof. Marquardt (Promotion 2004). Auslandsaufenthalte absolvierte er an der Carnegie Mellon University, USA, und der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Gliwice, Polen. Thema seiner Dissertation war die „Modellgestützte experimentelle Analyse der Diffusion in Mehrkomponentengemischen“. Als Postdoktorand arbeitete er 2005–2006 am Institut für Polymere an der ETH in Zürich. Ab 2007 war er zunächst Assistant, dann Associate Professor für Trenntechnik an der Delft University of Technology in den Niederlanden im Department of Process & Energy. Herr Bardow wurde gefördert durch die Studienstiftung, DAAD, DFG und die DaimlerChrysler Studienförderung. Von der RWTH erhielt er die Springorum Denkmünze und die BorchersPlakette. Für seine grundlegenden Arbeiten zum integrierten Prozess- und Produktentwurf verlieh ihm die VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen 2009 den Arnold-Eucken-Preis. Seine Forschung umfasst alle Skalen der technischen Thermodynamik: vom Molekül bis zum Prozess. Die Anwendungen liegen dabei in der Energie- und Verfahrenstechnik. Schwerpunkte sind Stoffdaten für komplexe Fluide, die Energiesystemtechnik und die Sorptionstechnik. 16 NM Mittwoch, 23.09.2015 um 15.30 Uhr, 569. Sitzung Vortrag 1 Intravitales funktionelles Imaging mit Zweiphotonenmikroskopie: neue Einblicke in Leberfunktionen und Prinzipien der Gewebeorganisation Prof. Dr. Jan Hengstler, Dortmund Eine grundlegende Eigenschaft von Geweben und Organen ist ihre Fähigkeit zur Regeneration. Begrenzte Zerstörungen lösen in der Regel koordinierte Prozesse aus, bei denen ausgehend von überlebenden Zellen die funktionelle Gewebestruktur in voller Komplexität wieder hergestellt wird. Unter noch nicht vollständig verstandenen Umständen wird diese perfekte Regeneration gestört. Stattdessen kommt es dann zur narbigen Ausheilung. Für manche Organe hat diese Narbenbildung fatale Folgen, zum Beispiel die Zirrhose der Leber. Eine kritische Frage besteht nach wie vor darin, welche Ereignisse für ein Umschalten von perfekter zu narbiger Ausheilung verantwortlich sind. Zur Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen hat sich in unserem Labor funktionelles Imaging mit Zweiphotonen-Mikroskopie bewährt. Diese Technik ermöglicht nicht invasive Zeitrafferaufnahmen lebender Organe bei einer Auflösung von weniger als 500 nm. Während des Imaging können einzelne Zellen mittels Laserbestrahlung oder auch größere Zellverbände modifiziert oder zerstört und die Konsequenzen verfolgt werden. Eine Schlüsselbeobachtung besteht darin, dass nur die Zerstörung bestimmter Zelltypen des Lebergewebes, nämlich der sinusoidalen Endothelzellen, Narben zur Folge hat, während nach ausschließlicher Zerstörung der Hepatozyten eine perfekte Regeneration beobachtet wird. An diesem und weiteren Beispielen werden Möglichkeiten und Grenzen der intravitalen modellgestützten Zweiphotonenmikroskopie erläutert werden. 17 Professor Dr. Jan Hengstler, geboren 1965, hat an der Universität Mainz Medizin studiert (1984–1990) und am Institut für Toxikologie promoviert (1991). Weitere Stationen führten über die Abteilung für Molekulare Toxikologie (Leitung 2003–2007) und das Institut für Rechtsmedizin (kommissarische Leitung: 2006–2007) an das Leibniz-Institut (IFADO) an der TU Dortmund (seit 2007). Jan Hengstler ist Toxikologe mit Schwerpunkt Lebertoxizität. In seiner Gruppe entwickelte er in vitro Systeme für Toxizitätstestungen, welche inzwischen weltweit eingesetzt werden. Neben angewandter Forschung interessiert sich seine Arbeitsgruppe für Grundprinzipien der Gewebeorganisation. Um zu verstehen, wie Millionen an Zellen koordiniert werden, um ein hochspezialisiertes funktionelles Gewebe zu bilden, setzt die Gruppe mathematische Modelle, als auch intravitales Imaging und Geweberekonstruktionstechniken ein. Vortrag 2 Der kleine Unterschied – Materie gegen Antimaterie und die Folgen für das Universum Prof. Dr. Bernhard Spaan, Dortmund Experiment am größten Teilchenbeschleuniger der Welt, dem Large Hadron Collider am CERN, versucht man mehr über diesem Unterschied in Erfahrung zu bringen. Professor Dr. Bernhard Spaan, studierte in Dortmund Physik und promovierte dort 1988 mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Experimentellen Teilchenphysik. Nach einem Forschungsaufenthalt am Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY) in Hamburg und der Mitarbeit am ARGUS-Experiment wechselte er 1993 als Senior Research Associate an die McGill University in Montreal, Kanada, verbunden mit der Mitarbeit am CLEO-Experiment der Cornell-University um am 1993 genehmigten BABAR-Experiment am Beschleunigerlabor SLAC, das durch die Stanford-University betrieben wurde. 1995 wurde er auf eine Professur an der Technischen Universität Dresden berufen. Im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten stand zunächst das BABAR-Experiment. Zugleich beteiligte er sich an den Arbeiten zum Aufbau des LHCb-Experiments am CERN. 2004 wurde er auf eine Professur an die Technische Universität Dortmund berufen. Zu den Arbeiten auf dem Gebiet der Experimentellen Teilchenphysik mit dem LHCb-Experiment ist dort auch eine Aktivität im Bereich der medizinischen Physik hinzugekommen. Er war Deutscher Vertreter in RECFA (Restricted European Committee for Future Accelerators), Vorsitzender des KET (Komitee für Elementarteilchenphysik); Dekan der Fakultät Physik und ist zurzeit Vorsitzender des Collaboration Boards der LHCb-Kollaboration. Seit der Entdeckung des Antiteilchens des Elektrons, des Positrons, wissen wir, dass es neben Materie auch Antimaterie geben muss. Treffen Materie und Antimaterie aufeinander, so kommt es zu einer Vernichtungsreaktion, bei der gemäß der Einstein‘schen Formel E=mc², eine sehr große Energiemenge freigesetzt wird. Trotz intensiver Suche konnte keine derartigen Vernichtungen im Universum beobachtet werden, so dass unser Universum ganz augenscheinlich nur aus Materie besteht. Im Mikrokosmos aber herrscht eine weitgehende Symmetrie zwischen Teilchen und Antiteilchen: bei der Erzeugung eines Teilchens wird auch immer ein Antiteilchen erzeugt. Damit müsste nach dem Urknall, durch den im Prinzip nur Energie und nicht Materie oder Antimaterie erzeugt wurde, zu gleichen Teilen Materie und Antimaterie erzeugt worden sein, die sich im Laufe der Zeit wieder gegeneinander vernichtet hätten. Unsere Existenz hängt damit von einem winzigen Unterschied zwischen der Welt der Teilchen und der der Antiteilchen ab. Mit dem LHCb18 19 NM Mittwoch, 21.10.2015 um 15.30 Uhr, 570. Sitzung Vortrag 1 Functionalization of Synthetic Carbon Allotropes Prof. Dr. Andreas Hirsch, Erlangen Chemical functionalization of new C-allotropes is of fundamental interest and opens the door to unprecedented materials applications. In principle, the physical and chemical properties of fullerenes, carbon nanotubes (CNTs) and graphene are related to each other, although their levels of development vary considerably. In order to efficiently explore the reactivity of the less developed CNTs and especially that of graphene it is our goal to provide a unifying approach for the chemistry of all three new carbon allotropes. The fullerenes present the first family of synthetic carbon allotropes. Since their availability in macroscopic quantities numerous investigations with respect to their physical characterization and chemical functionalization have been carried out. CNTs – the second new family of C-allotropes – exhibit at least the same potential for unprecedented applications. Their chemistry, however, is much less developed. Although many protocols for covalent and non-covalent CNT functionalization have been published there are still many fundamental problems to be solved. This includes inter alia the highly selective functionalization of metallic- or semiconducting SWNTs, the high throughput isolation of SWNTs with single helicity, the development of general concepts allowing for tunable doping of individualized tubes with single helicity or least defined transport characteristics (metallic – semiconductive). Finally, the youngest representative in the list of new C-allotropes is graphene and the exploration of its chemistry has just begun to start. So far only investigation on the functionalization of defect rich graphene oxide (GO) but not intact graphene itself have been published. Compared to the various flavours of CNTs (broad variation of helicities, single walled, multi walled) graphene is a much more uniform material. This will facilitate the development of its chemistry considerably. We will present a series of new results of covalent and non-covalent functionalizations of fullerenes, carbon nanotubes and graphene. 20 Professor Dr. Andreas Hirsch promovierte 1990 an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Von 1990 bis 1991 forschte er als Postdoc am Institute for Polymers und Organic Solids in Santa Barbara, Kalifornien, in der Arbeitsgruppe von Prof. Wudl. Danach kehrte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Institut für Organische Chemie nach Tübingen zurück. Nach Abschluss seiner Habilitation, für die er 1994 verschiedene Preisen und Ehrungen einschließlich des Otto-Röhm-Forschungspreises und des Jahrespreises für Habilitanden der ADUC (Arbeitsgemeinschaft deutscher Professoren/innen für Chemie) erhielt, wurde Andreas Hirsch 1994 als Professor für Organische Chemie an die Fakultät für Chemie der Universität Karlsruhe berufen. Seit Oktober 1995 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Organische Chemie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Im Jahr 2000 lehnte er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Organische Chemie an die University of St. Andrews, Schottland, ab. Im Jahr 2004 wurde Andreas Hirsch zum außerplanmäßigen Professor an der Rice University in Houston und zum Senator an der FAU ernannt. Im Jahr 2005 lehnte er ein Angebot für eine gemeinsame Berufung als Welch Professor für Chemie an der Rice University Houston und als Welch-Cullen Professor für Chemie und Nanotechnologie am University of Texas Health Science Center in Houston ab. Das Angebot wurde initiiert und stark unterstützt von Prof. Smalley, dem Nobelpreiseträger für Chemie 1996 für die Entdeckung der Fullerene. 2006 erhielt er den ElhuyarGoldschmidt-Preis der Chemischen Gesellschaften von Spanien und Deutschland. Von dem Magazin Unicum Beruf wurde Andreas Hirsch 2007 zum Professor des Jahres gewählt. Für die FAU warb er 2010 den ersten ERC Advanced Grant (GRAPHENOCHEM) ein. Im Jahr 2012 wurde ihm sowohl der Max-Grundig-Gedächtnispreis als auch die Medaille des Instituts für Organische Chemie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik verliehen. 21 Vortrag 2 Angeborene Störungen der Flimmerhärchen oder Warum schlägt unser Herz am rechten Fleck Prof. Dr. Heymut Omran, Münster Die primäre ziliäre Dyskinesie (englisch primary ciliary dyskinesia; PCD) ist eine seltene, klinisch und genetisch heterogene Gruppe hereditärer Erkrankungen, denen eine Dysfunktion beweglicher Zilien zugrunde liegt. Durchschnittlich sind einer von ca. 15.000 Menschen betroffen. Die PCD basiert auf Störungen der Bewegung motiler respiratorischer Zilien (Flimmerhärchen), die mit einer verminderten Reinigung der oberen und unteren Atemwege einhergehen. Daher leiden PCD-Patienten an persistierenden und destruierenden Entzündungen der Atemwege, die zu einer chronischen Ateminsuffizienz führen. Zusätzlich zu den respiratorischen Symptomen zeigt die PCD weitere Erkrankungsmanifestationen. So können Motilitätsstörungen der nodalen Zilien, die während der frühen Embryonalentwicklung für die Etablierung der Rechts-Links-Körperachse verantwortlich sind, in 40–50% der PCD Fälle zu einem Situs inversus (Kartagener-Syndrom) führen. In seltenen Fällen ist bei diesen Lateralitätsdefekten die Ausbildung einzelner Organe gestört (z. B. kongenitale Herzfehler, Asplenie/Polysplenie). Männliche PCD Patienten zeigen außerdem eine hohe Inzidenz von Infertilität. Eileiter sind ebenfalls von motilen Zilien ausgekleidet. Eine Störung dieser Zilien erklärt möglicherweise auch ein gering erhöhtes Risiko für extrauterine Schwangerschaften. Durch eine Dysfunktion der Ependymzilien, die das Ventrikelsystem des Gehirns auskleiden, ist das Risiko eines Hydrocephalus (Wasserkopfes) geringfügig erhöht. Die Diagnose der PCD wird derzeit hauptsächlich aufgrund des Nachweises funktioneller oder struktureller Defekte von respiratorischen Zilien gestellt. Derzeit wird die PCD nur symptomatisch behandelt, es steht keine kausale oder evidenz-basierte Therapie zur Verfügung. Die Identifikation der zu Grunde liegenden genetischen Defekte erlaubt im zunehmenden Maße eine molekulargenetische Diagnostik und eröffnet Möglichkeiten neuer Therapieverfahren. 22 Professor Dr. Heymut Omran studierte Humanmedizin an der Universität Freiburg, University of Massachusetts (USA) und University of Manchester (UK) und erlangte 1994 die Approbation. In den Jahren von 1994 bis 2009 war er an der Universitäts-Kinderklinik Freiburg zunächst als wissenschaftlicher Assistent, dann als Fach- und Oberarzt tätig. Während dieser Zeit erhielt er neben der Gebietsbezeichnung Kinderheilkunde auch die Zusatzqualifikationen für Neuropädiatrie, Kinderpneumologie, und Kinderdiabetologie und Endokrinologie. Im Jahr 2002 habilitierte er mit Arbeiten zu Zystennierenerkrankungen und Blindheit. Seit 2007 ist er zusätzlich als Adjunct-Professor an der University of North Carolina at Chapell Hill (USA) tätig. Während seiner klinischen Tätigkeit hat er sich immer für die Belange von Patienten eingesetzt und ist daher seit vielen Jahren in Selbsthilfegruppen wie Primäre Ciliäre Dyskinesie und Kartagener Syndrom e.V. aktiv. Seit 2010 ist er Lehrstuhlinhaber für Kinder- und Jugendmedizin (W3) der Westfälischen Wilhelms-Universität und Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Münster. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeiten sind seltene hereditäre Erkrankungen. Insbesondere konnte seine Arbeitsgruppe zahlreiche genetische Defekte von Ziliopathien entschlüsseln. So konnte er die Bedeutung motiler Zilien / Geißeln und unbeweglicher Monozilien für die Erkrankungsentstehung im Detail charakterisieren. Diese Arbeiten haben wesentlich dazu beigetragen, die Ätiologien zystischer Nierenerkrankungen, chronischer Atemwegserkrankungen, retinale Degeneration, Infertilität, Herzentwicklungsstörungen und Hydrocephalus zu klären. Mittels molekulargenetischer und zellbiologischer Techniken charakterisierte er evolutionär konservierte biologische Mechanismen wie Festlegung der Links/Rechts-Körperasymmetrie, Hirnventrikel-Entwicklung und mukoziliäre Reinigung der Atemwege. 23 G Mittwoch, 28.10.2015 um 15.00 Uhr, 565. Sitzung Kleine und fragmentarische Historiker der Spätantike Prof. Dr. Bruno Bleckmann / Prof. Dr. Markus Stein, Düsseldorf Ein Großteil der Quellen, die wir über die Geschichte der Spätantike besitzen, ist verloren und kann allenfalls in Ausschnitten wiedergewonnen werden aus Erwähnungen bei nachfolgenden Autoren, die mitunter ein halbes Jahrtausend später gelebt haben. Dabei ist die Spätantike für die politische und kulturelle Entwicklung Europas von kaum zu überschätzender Bedeutung: In diese Epoche fallen z.B. die Ereignisse, die man allgemein mit den Stichwörtern „Völkerwanderung“ oder „Ende des römischen Reiches“ verbindet, und es ist die Zeit, in der das Christentum von einer verfolgten zur Staatsreligion aufsteigt und sich das pagane Gedankengut anverwandelt, so dass auch solche Werke der Nachwelt überliefert wurden. Publikationen: Die Reichskrise des III. Jahrhunderts in der spätantiken und byzantinischen Überlieferung, München 1992; Die römische Nobilität im Ersten Punischen Krieg, München 2002; Die Germanen, München 2009. Professor Dr. Markus Stein Nach Studium der Klassischen Philologie und Geschichte in Köln dort 1992 Promotion und 2000 Habilitation; wissenschaftlicher Mitarbeiter in Köln, Bonn (Franz Joseph Dölger-Institut zur Erforschung der Spätantike) und Göttingen, seit 2005 Professor für Klassische Philologie, insbesondere Latinistik, an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Publikationen: Definition und Schilderung in Theophrasts Charakteren, Stuttgart 1992; Manichaica Latina 1–3 (Papyrologica Coloniensia XXVII 1–3 ), Opladen / Paderborn 1998–2006. Das Akademieunternehmen der Kleinen und fragmentarischen Historiker der Spätantike umfasst knapp 90 Autoren bzw. anonyme Werke vom 3. bis 6. Jh. Dazu gehören lateinische und griechische Autoren, Profan- und Kirchenhistoriker, fragmentarisch erhaltene und „kleine“ Autoren, namentlich bekannte Historiker und sicher rekonstruierbare, aber anonyme Geschichtswerke. Diese Schriften bzw. ihre Überreste werden nicht allein im Originaltext ediert, sondern auch mit einer deutschen Übersetzung und einem philologischen sowie historischen Kommentar ausgestattet. Der Vortrag gibt einen Überblick über Erträge und Schwierigkeiten der Arbeit der ersten drei Jahre. Professor Dr. Bruno Bleckmann Nach Studium der Geschichte und Klassischen Philologie in Würzburg, Köln und Münster 1991 Promotion in Köln und 1996 Habilitation in Göttingen; nach Professuren in Strasbourg und Bern seit 2003 Professor für Alte Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 24 25 IW Donnerstag, 05.11.2015 um 13.00 Uhr, 101. Sitzung Themenbezogene Klassensitzung Verkehr – Gegenwart und Zukunft / Wie reagieren die Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften auf die Herausforderungen? Das neue Format der Themenbezogenen Klassensitzung (ThemenKS) soll dazu dienen, Problemstellungen hohen Komplexitätsgrades sowie wichtige Zukunftsprobleme aus Sicht der Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften zu hinterfragen, zu analysieren und – über Klassengrenzen hinweg – zu diskutieren. Für die vierte ThemenKS, die am Donnerstag, dem 5. November 2015, ab 13.00 Uhr, stattfindet, ist folgendes Programm vorgesehen: ThemenKS finden im halbjährlichen Rhythmus statt; sie beginnen jeweils zur Mittagszeit, umfassen vier bis maximal fünf Vorträge unterschiedlicher Schwerpunktsetzung und erstrecken sich über den ganzen Nachmittag. Vortrag 1 Sinn und Zweck des neuen Formats ist es des Weiteren, im Wechsel mit der traditionellen Klassensitzung (KS) den Zusammenhalt der Mitglieder in der Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften zu verstetigen. Ebenso soll der Diskurs zwischen Mitgliedern anderer Klassen der Akademie, des Jungen Kollegs sowie eingeladenen Fachkollegen aus Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen befördert werden. Dies ermöglicht zahlreiche Wechselwirkungen über Klassengrenzen hinweg. Zugleich wird der satzungsgemäße Anspruch der Akademie betont, auch eine Arbeitsakademie zu sein. Prof. Dr. Gernot Sieg, Münster Das Thema „Verkehr – Gegenwart und Zukunft / Wie reagieren die Ingenieurund Wirtschaftswissenschaften auf die Herausforderungen?“ wurde gewählt, da sich die Verkehrsproblematik – getragen von dem Wunsch nach immer mehr Mobilität – zunehmend verschärft bzw. weiter verschärfen wird: Im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen dabei vor allem die Überlastung des Straßenverkehrs (Stauszenarien) mit teilweise gravierenden Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, die Finanzierung dringender Maßnahmen zur Verbesse26 rung der Verkehrsinfrastruktur, die Einrichtung von kooperativen intelligenten Verkehrssystemen, technische Innovationen bei den Antriebssystemen (Elektromobilität, effiziente Motoren etc.), die Verkehrssicherheit (Fahrerassistenzsysteme, autonomes Fahren), der Einsatz digitaler Techniken bei der Verkehrssteuerung, aber auch der Umweltschutz infolge Verkehrsbelastung. Zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen sind vor allem ganzheitliche, systemwissenschaftlich abgesicherte Problemlösungskonzepte gefragt, wobei den Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften bei der Problembewältigung zweifelsohne eine Schlüsselrolle zufällt. Die nachfolgend aufgeführten Vorträge zeigen hierzu zukunftsweisende Lösungsansätze auf und stellen diese zur Diskussion. Regulierung von Verkehrsmärkten Will man Verkehrssysteme als Märkte betreiben, muss der Markt organisiert und reguliert werden. Insbesondere müssen Marktfehler beispielsweise resultierend aus der Vorstellung dass zusätzliche Straßennutzung keine Kosten verursacht und Regulierungsfehler wie beispielsweise die zur Zeit offensichtliche Unterfinanzierung der Verkehrsinfrastruktur vermieden werden. Oft führt der nicht regulierte Markt zu einer nicht optimalen Qualität und Quantität der Verkehrsinfrastruktur und zu einer Über- bzw. Unternutzung. Viele Effekte des Verkehrs werden vom Markt nicht direkt erfasst. Während Umwelt- und Klimafolgen durch Steuern und Grenzwerte internalisiert werden können, ist dieses für Lärm-, Ballungs- und Stauexternalitäten schwieriger zu realisieren. Darüber hinaus sind die verteilungspolitischen Folgen solch einer Steuerung des Verkehrs über Preise oft unerwünscht. Auch die Verkehrssicherheit erfordert eine ausgewogene Regulierung. 27 Professor Dr. Gernot Sieg, geboren 1966, ist Inhaber des Lehrstuhls für Industrieökonomik, insbesondere Infrastruktur- und Verkehrsökonomik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft Münster im Center für Angewandte Wirtschaftswissenschaften. Nach dem Studium der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in Trier mit Diplom in Wirtschaftsmathematik (1990) Promotion (1993) und Habilitation in Volkswirtschaftslehre (1999) an der Georg-August-Universität Göttingen. Nach Lehr- und Forschungsaufenthalten an der Freien Universität Bozen und der University of Southern California, Los Angeles bis 2013 Direktor des Instituts für Volkswirtschaftslehre an der TU Braunschweig. In der Forschung befasst sich Professor Sieg insbesondere mit industrie- und verkehrsökonomischen Themen. Forschungsschwerpunkte sind Verkehrsmärkte und ihre Regulierung, Verkehrssicherheit. Verkehrspolitik und Transport und Klimawandel. Er ist berufenes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Vortrag 2 Moderne Mobilität und IT-Technik – Automatisiertes Fahren und die Folgen Prof. Dr. Michael Schreckenberg, Duisburg/Essen Die Zukunft des Verkehrs auf der Straße wird wesentlich von dem Einfluss von Assistenzsystemen bis hin zu tatsächlich autonomem Fahren bestimmt. Doch im Fahrzeug befindet sich immer noch ein menschlicher Fahrer, der letztendlich (mit-) verantwortlich ist für alles, was passiert. Bei diesem Miteinander von Mensch und Maschine bleiben aber bis heute viele Dinge ungeklärt, ob technisch, juristisch oder ethisch. Die verschiedenen Aspekte der möglichen Folgen der automobilen Autonomie werden in dem Vortrag anschaulich dargestellt. Professor Dr. Michael Schreckenberg, geboren 1956 in Düsseldorf, studierte Theoretische Physik an der Universität zu Köln, an der er 1985 in Statistischer Physik promovierte und 1991 habilitierte. 1994 wechselte er zur Universität Duisburg-Essen, wo er 1997 die erste deutsche Professur für Physik von 28 Transport und Verkehr erhielt. Seit über 20 Jahren arbeitet er an der Analyse, Modellierung, Simulation und Optimierung von Transportsystemen in großen Netzwerken, besonders Straßenverkehr, und dem Einfluss von menschlichem Verhalten darauf. Seine aktuellen Aktivitäten umfassen Online-Verkehrsprognosen des Autobahnnetzwerkes von Nordrhein-Westfalen, die Reaktion von Autofahrern auf Verkehrsinformationen, die Entwicklung individueller Navigationssysteme, die Möglichkeiten der Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation, Perspektiven der Elektromobilität sowie die Installation und Effizienz von Baustellen. Vortrag 3 Vernetzte Mobilität durch kooperative Verkehrssysteme Prof. Dr. Fritz Busch, München Die schnellen Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik bewirken zunehmend Veränderungen auch in den Verkehrssystemen, die die Personen- und Güter-Mobilität im städtischen und regionalen Umfeld gestalten. Besonders treten hierbei die zunehmende und allgegenwärtige Verfügbarkeit von immer vielfältigeren Mobilitätsinformationen sowie der steigende Vernetzungsgrad innerhalb der Verkehrssysteme hervor. Durch Austausch von Daten zwischen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeugen und einer intelligenten Verkehrsinfrastruktur wird nicht nur die Informationslage über den jeweiligen Zustand des Verkehrssystems verbessert, sondern es werden auch Abstimmungen bis hin zu echten Kooperationen zwischen den Systempartnern möglich. Fahrzeuge bilden halbautomatische Kolonnen und stimmen sich beim Einfädeln und Überholen ab, Ampeln kooperieren mit Fahrzeugen, indem sie Schaltzeiten und Annäherungsverhalten aufeinander abstimmen, Fahrzeuge informieren Leitzentralen und Wartungsdienste über Unfälle, Staus oder kritische Straßen- und Wetterzustände, Verspätungs- oder Umleitungsinformationen des öffentlichen Personennahverkehrs werden in Echtzeit mit Alternativangeboten verschiedener Verkehrsträger im Smartphone angegeben … Diese und ähnliche Anwendungen führen zu einem Zustand hochgradig vernetzter Mobilität in kooperativen Verkehrssystemen, der neben 29 vielen unbestreitbaren Vorteilen jedoch auch eine Fülle neuer Herausforderungen und Risiken mit sich bringt. Neben der Regelung/Vereinbarung technischer Standards, die eine Vernetzung überhaupt erst ermöglichen, entstehen Fragen nach Verantwortlichkeiten und Rollenverteilung der beteiligten Systempartner, bis hin zu Kostenträgerschaften. Neuartige Mobilitätsdienste in einer vernetzten Welt führen bereits heute zu Veränderungen im Mobilitätsverhalten und damit mittelbar auch zu veränderten gesellschaftlichen Strukturen, was neue Disziplinen und Denkweisen im Umgang mit Technik fordert. Die aktuelle Diskussion zu derartigen Fragen wird zumeist auf 3 Ebenen geführt: den Diensten und Funktionen, der Informations- und Systemtechnik, der Organisation und Regulation. Der Vortrag stellt einige strukturelle Aspekte dieser Gesamtthematik vor und illustriert den Stand der Technik anhand ausgewählter Beispiele aus Forschung und Implementierung. Professor Dr.-Ing. Fritz Busch studierte Bauingenieurwesen an der Universität (TH) Karlsruhe. Die anschließende Promotion im Bereich der Verkehrsflussanalyse schloss er 1986 ebenfalls in Karlsruhe an der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen ab. Im Anschluss wirkte er 4 Jahre in einem internationalen Stuttgarter Ingenieurbüro als beratender Ingenieur für Verkehrstechnik und Verkehrsplanung. Von 1990 bis 2002 war Fritz Busch in verschiedenen Funktionen bei der Siemens AG in München tätig, wo er in den letzten 4 Jahren als Mitglied der Geschäftsgebietsleitung die Verantwortung für Produktmanagement und Systemmarketing des globalen Portfolios der Siemens Straßenverkehrstechnik hatte. Seit 2003 leitet Fritz Busch als Ordinarius den Lehrstuhl für Verkehrstechnik in der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt der Technischen Universität München. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Datenerfassung, Verkehrsmodellierung und Steuerung für intelligente Verkehrssysteme. Er hat seine Arbeiten als Autor und Co-Autor in ca. 150 Aufsätzen in wissenschaftlichen Zeitschriften, Buchbeiträgen, Konferenzbänden und Vorträgen veröffentlicht. Fritz Busch ist Träger der Feuchtinger-Wehner Denkmünze, der höchsten Auszeichnung im deutschsprachigen Bereich des Verkehrswesens. Er leitet den Ausschuss für Verkehrstelematik der Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen und ist Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Gremien und Beiräte, unter anderem des wissenschaftlichen Beirats der Bundesanstalt für Straßenwesen oder des Weltstraßenverbandes PIARC. 30 Vortrag 4 Kooperative automatische Automobile Prof. Dr. Christoph Stiller, Karlsruhe Individuelle Mobilität ist für uns Menschen ein hohes Gut. Sie bildet die Basis des Wohlstands und trägt direkt zur Lebensqualität bei. Auf der Kehrseite fordert sie einen hohen Preis in Form von Verkehrsunfällen mit zahlreichen Verletzten und Getöteten, Umweltbelastung durch Lärm und Abgase, Ressourcenverbrauch durch Verkehrsträger sowie Produktiv- und Freizeitverluste durch Staus. In dieser Situation eröffnen jüngste Entwicklungen im Automobilbereich attraktive Chancen. Zum einen entstehen derzeit in weltweiten Forschergruppen automatische Fahrzeuge. Diese generieren durch Sensorik und digitale Karten ein aktuelles Modell des Fahrzeugumfelds und können auf Basis dieser Information in zunehmend komplexen Situationen geeignete Fahrtrajektorien planen und umsetzen. Zum anderen schreitet die Technik zu Kommunikation zwischen Fahrzeugen und mit der Infrastruktur rasant voran, so dass sogenannte Car2X Kommunikationssysteme in einigen Jahren als Regelausrüstung in Automobilen zu erwarten sind. Durch Verknüpfung dieser unabhängigen Entwicklungen entsteht mit Car2Xbasierter automatisierter Kooperation eine völlig neuartige Form automatisiert kooperativen Verkehrs. Durch explizite Manöverabstimmung lassen sich Fahrtrajektorien selbst in sicherheitskritischen Situationen millisekundenschnell generieren und sicher ausführen, in denen Autofahrer aufgrund ihres eingeschränkten Kommunikations- und Reaktionsvermögens hierzu nicht mehr in der Lage wären. Gleichzeitig erlaubt die niedrige Latenzzeit der Car2X Kommunikation Manöverausführungen auf erheblich engerem Raum und mit erheblicher Dämpfung der Beschleunigungen. Anwendungsbeispiele werden aus der automatischen Bertha Benz Fahrt und dem Grand Cooperative Driving Challenge Wettbewerb aufgezeigt. 31 Professor Dr.-Ing. Christoph Stiller studierte Elektrotechnik an der RWTH Aachen und an der Norwegischen Technischen Hochschule in Trondheim, Norwegen. Nach der Promotion an der RWTH Aachen arbeitete er zunächst bei INRS-Telecommunications in Montreal, Kanada und später in der Vorausentwicklung der Robert Bosch GmbH in Hildesheim. Seit April 2001 leitet er als Ordinarius das Institut für Mess- und Regelungstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie. Seine Forschungsinteressen liegen im Bereich der maschinellen Wahrnehmung und Trajektorienplanung für automatische mobile Systeme. Er ist amtierender Past-President der IEEE Intelligent Transportation Systems Society und Sprecher des DFG Schwerpunktprogramms Kooperativ Interagierende Automobile. Vortrag 5 Verkehrsinfrastrukturen zwischen Markt und Staat Funktionsfähiger Wettbewerb auf den Transportmärkten erfordert den diskriminierungsfreien Zugang zu den Verkehrsinfrastrukturen für sämtliche aktiven und potenziellen Anbieter von Verkehrsleistungen. Neben der Bedingung der Diskriminierungsfreiheit gilt es aber gleichzeitig eine effiziente Allokation der knappen Infrastrukturkapazitäten sowie die erforderliche Kostendeckung anzustreben. In diesem Beitrag werden alternative Preissetzungs- und Qualitätsdifferenzierungsmechanismen zur Allokation knapper Infrastrukturkapazitäten aufgezeigt. Auch wird auf den Zusammenhang zwischen auslastungsabhängigen Netznutzungsentgelten und sozial optimalem Infrastrukturniveau näher eingegangen. Danach werden die Potentiale anreizkompatibler Regulierungsinstrumente dargelegt mit dem Ziel, die Marktmacht von Verkehrsinfrastruktur-Anbietern zu disziplinieren, gleichzeitig einen diskriminierungsfreien Zugang zu den Infrastrukturen zu gewährleisten und überhöhte Benutzungsentgelte zu vermeiden. Professor Dr. Günter Knieps ist Direktor des Instituts für Verkehrswissenschaft und Regionalpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Prof. Dr. Günter Knieps, Freiburg Der Aufbau und Betrieb von Verkehrsinfrastrukturen wurde in der Vergangenheit in starkem Maße als Aufgabe des Staates angesehen, da es sich um öffentliche Güter handle, die von der öffentlichen Hand zu finanzieren seien. Bewirken Unteilbarkeiten beim Aufbau von Verkehrsinfrastrukturen eine vollständige Nicht-Rivalität bei deren Inanspruchnahme, so ist die Erhebung einer Benutzungsgebühr zum Zwecke der Allokation der Kapazitäten nicht sinnvoll. Es verbleibt demnach die Aufgabe, das gesellschaftlich erwünschte Investitionsniveau festzulegen sowie dessen Finanzierung zu garantieren. Erforderlich ist die transparente Ausübung des Bestellerprinzips im politischen Prozess, beispielsweise defizitäre Strecken im Rahmen eines Ausschreibungswettbewerbs zu finanzieren. Bei steigender Nachfrage nach Verkehrsleistungen steigt gleichzeitig die Nachfrage nach Infrastrukturkapazität. Die Folgen sind erhebliche Stauprobleme auf Straßen, aber auch auf Flughäfen und Schienennetzen. 32 Günter Knieps hat in Bonn Volkswirtschaftslehre und Mathematik studiert, promovierte zum Dr. rer. pol. an der Universität Bonn und habilitierte sich an der Universität Bern. Von 1988 bis 1992 hatte er eine Professur für Mikroökonomie an der Universität Groningen inne. Seit 1992 ist er Ordinarius für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Netzökonomie, Wettbewerbstheorie- und politik, (De)-Regulierung und Privatisierung in Europa, Industrieökonomie und Verkehrswissenschaft. Er hat zahlreiche Sektorstudien, insbesondere zu den Themen Energie, Telekommunikation und Verkehr verfasst. 33 NM Mittwoch, 11.11.2015 um 15.30 Uhr, 571. Sitzung Vortrag 1 Die Entdeckung hochenergetischer kosmischer Neutrinos: Ein neues Fenster zum Kosmos? dem Nachweis kosmischer Neutrinos sowie mit der präzisen Vermessung der Expansion des Universums. Im Jahre 2009 erhielt er für seine Arbeit den Preis für Physik der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Vortrag 2 Die Galileischen Monde des Jupiters: Feuer, Eis und Wasser Prof. Dr. Marek Kowalski, Berlin Prof. Dr. Joachim Saur, Köln Im Jahr 2013 hat das IceCube-Neutrinoteleskop am geographischen Südpol erstmalig die Existenz hochenergetischer Neutrinos kosmischen Ursprungs nachgewiesen. Damit steht der Astronomie ein neues Botenteilchen mit besonderen Merkmalen zur Verfügung. So könnten hochenergetische Neutrinos in Zukunft z.B. Einblick in das Innere von Supernova-Sternexplosionen geben oder erlauben, die Quellen der kosmischen Strahlung zu identifizieren. In dem Vortrag wird der Nachweis hochenergetischer astrophysikalischer Neutrinos mit IceCube vorgestellt, unser aktuelles Verständnis ihrer Quellen diskutiert sowie ein Ausblick auf die Zukunft gegeben. Professor Dr. Marek Kowalski wurde 1974 in Bonn geboren. Sein Studium absolvierte er an der Universität Hamburg und der Humboldt-Universität zu Berlin (Diplom 1999). Promoviert hat er am DESY in Zeuthen und an der Humboldt-Universität zu Berlin (2003). Im Folgenden arbeitete er als Postdoctoral Researcher und Research Scientist am Lawrence Berkeley National Laboratory in der Supernova-Kosmologie-Gruppe von Saul Perlmutter (2004– 2006). Mit einem Emmy-Noether-Stipendium kam er zurück nach Deutschland, wo er an der Humboldt-Universität eine Nachwuchsgruppe mit Schwerpunkt Neutrinos aufbaute (2006–2009). Im Jahr 2009 folgte er dem Ruf auf eine W3-Professur für Astroteilchenphysik und Kosmologie am Physikalischen Institut der Universität Bonn, wo er unter anderem den neuen Forschungsbau „Forschungs- und Technologiezentrum Detektorphysik“ koordiniert hat. Im Jahr 2014 nahm er einen Ruf auf eine W3-Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin an, die mit der Stelle eines Leitenden Wissenschaftlers am DESY in Zeuthen verbunden ist. In seiner Arbeit beschäftigt sich Marek Kowalski mit 34 Die vier großen Monde des Jupiters, Io, Europa, Ganymed und Kallisto, ihrem Entdecker zu Ehren Galileische Monde genannt, spielten bei der Beantwortung wichtiger naturwissenschaftlicher Fragen eine historische Rolle. Aber auch ihre Beobachtungen mit modernen Teleskopen und Raumsonden bergen heute noch große Überraschungen. So entpuppte sich der Mond Io als der vulkanisch aktivste Körper unseres Sonnensystems. Die Jupitermonde Europa, Ganymed und Kallisto gelten als verheißungsvolle Kandidaten bei der Suche nach einer habitablen Umgebung außerhalb der Erde, d.h. einer Umgebung, die die Grundvoraussetzungen für biologisches Leben erfüllen könnte. Unter den Eisoberflächen dieser drei Monde werden riesige Ozeane aus flüssigem Wasser vermutet. Der Mond Ganymed ist außerdem der einzig bekannte Mond mit einem eigenen Magnetfeld. Auf Europa wurden jüngst aktive Geysire aus Wasserdampf gesehen, die 200 km in die Höhe ragen. Zudem weisen alle Monde Polarlicht-Aktivitäten auf, die mit dem Hubble-Weltraum-Teleskop beobachtet werden können, und deren Struktur und Helligkeit äußerst diagnostisch für das Verständnis der Atmosphären und des Inneren der Monde sind. Professor Dr. Joachim Saur studierte Physik in Stuttgart und in Köln, wo er das Diplom im März 1995 erwarb. Anschließend wurde er im Februar 2000 an der Universität zu Köln mit einer Arbeit zur Plasmawechselwirkung von Io und Europa mit der Magnetosphäre Jupiters promoviert. Danach war er als Postdoc zunächst am Observatoire de la Côte d’Azure in Nizza (2000 bis 2001) und anschließend als Postdoctoral Fellow (2001 bis 2002) an der Johns Hopkins University und später als Senior Research Scientist (2003 bis 2005) 35 am Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University in Baltimore tätig. Im Jahr 2005 wurde Joachim Saur als Professor an die Universität zu Köln berufen, an der er bis heute den Lehrstuhl für Geophysik innehat. Wissenschaftlich befasst sich Joachim Saur vor allem mit der Weltraumgeophysik und hier speziell mit der Wechselwirkung von Monden mit dem sie umgebenden Plasma, mit den Plasmaumgebungen der Planeten in unserem Sonnensystem und denen von extrasolaren Planeten, mit Nordlichtern (Aurorae) bei Planeten und Monden und mit der Turbulenz in Weltraumplasmen. Interdisziplinär ist er tätig als Sprecher des Kompetenzfelds „Quantitative Modellierung komplexer Systeme“ an der Universität zu Köln, sowie in einem gemeinsamen Projekt mit Neurowissenschaftlern, in dem es um die Erforschung des Signaltransports in Patienten mit neurologischen Bewegungsstörungen (u. a. Parkinson) geht. G Mittwoch, 18.11.2015 um 15.00 Uhr, 566. Sitzung Die Völkerstraftat der Aggression Prof. Dr. Claus Kreß, Köln In der Nürnberger Geburtsstunde des Völkerstrafrechts nach dem Zweiten Weltkrieg standen die deutschen Angriffskriege unter der Überschrift „Verbrechen gegen den Frieden“ im Zentrum. Doch selbst bei der Errichtung des ersten ständigen Weltstrafgerichtshofs 1998 in Rom gelang es der Staatengemeinschaft nicht, sich auf eine Definition des „hochpolitischen“ Verbrechens der Aggression zu verständigen. Der für viele Beobachter überraschende Verhandlungsdurchbruch gelang erst 2010 in der ugandischen Hauptstadt Kampala. Die hier erzielte Einigung, die eine fast ein Jahrhundert währende Diskussion zu einem vorläufigen Abschluss gebracht hat, bleibt einstweilen völkerrechtspolitisch umstritten und deshalb fragil. Doch sie eröffnet die Perspektive, dass der Internationale Strafgerichtshof 2017 damit wird beginnen können, auf der Grundlage des Völkerrechts gegen Staatsführer vorzugehen, die sich der Planung, Vorbereitung, Einleitung oder Durchführung einer schwerwiegenden Angriffshandlung gegen einen anderen Staat schuldig gemacht haben. Der Vortrag möchte den Kompromiss von Kampala vorstellen und über seine Bedeutung für das Völkerrecht der Friedenssicherung reflektieren. Professor Dr. Claus Kreß, ist seit 2004 Professor für Strafrecht und Völkerrecht an der Universität zu Köln. Sein Forschungsschwerpunkt betrifft das Völkerrecht der Friedenssicherung in einem weiten, das Recht der bewaffneten Konflikte, das Recht der Friedenskonsolidierung und das Völkerstrafrecht einschließenden Sinn. Kreß ist Inhaber des Lehrstuhls für deutsches und internationales Strafrecht und Direktor des Institute for International Peace and Security Law an der Universität zu Köln. Rufe an die Universität Regensburg sowie an das Max-Planck-Institute for International, European and Regulatory Procedural Law in Luxemburg-Stadt lehnte er ab. Er war Gastprofessor u. a. am Lauterpacht Centre for International Law der Universität Cambridge und an der Columbia University, und er ist Life Member des Clare Hall College der Universität Cambridge. Er ist Mitherausgeber u.a. des Journal of International Criminal Justice und des Journal on the Use of Force and 36 37 International Law. Seit 1998 ist er Mitglied der deutschen Regierungsdelegationen bei den Verhandlungen zum Internationalen Strafgerichtshof. In dieser Eigenschaft nahm er an den Verhandlungen zum Verbrechen der Aggression teil, in deren Verlauf er zeitweise mit der Aufgabe eines Sub-Koordinators betraut war. 2014 erhielt er den M.C. Bassiouni Justice Award. NM Mittwoch, 09.12.2015 um 15.30 Uhr, 572. Sitzung Vortrag 1 Die Suche nach der Quantenraumzeit: Warum 3+1 manchmal 2 ergibt Prof.'in Dr. Renate Loll, Nijmegen Raum und Zeit sind allgegenwärtige Größen, aber geben uns in vielerlei Hinsicht noch stets Rätsel auf: Haben sie eine Struktur, die sich aus grundlegenderen Prinzipien erklären lässt? Haben sie einen Anfang und ein Ende? Aus Sicht der Physik hat sich unser Verständnis von Raum und Zeit seit dem Zeitalter Newtons drastisch verändert. Im Rahmen der Einsteinschen Relativitätstheorie bilden sie zusammen eine untrennbare Einheit, die vierdimensionale Raumzeit. Diese ist nicht strukturlos und statisch, sondern krümmt sich unter dem Einfluss von Energie und Materie und überträgt so Gravitationswechselwirkungen. Neue Einsichten zur Struktur der Raumzeit jenseits des Gültigkeitsbereichs der klassischen Gravitationstheorie erhoffen wir uns von einer Theorie der Quantengravitation, nach der seit vielen Jahren mit Hochdruck geforscht wird. Welche Quantengesetze bestimmen die Dynamik von Raum und Zeit auf der ultrakurzen Planckskala? Lassen sich die wohlbekannten Eigenschaften der makroskopischen Raumzeit aus ihnen ableiten? Spielen Begriffe wie Raum, Zeit, Kausalität und Dimension auf der Planckskala überhaupt noch eine Rolle oder sind sie lediglich emergente Eigenschaften eines dynamischen Ensembles einer noch unbekannten Art mikroskopischer Elementarbausteine? Ich werde einige Forschungsergebnisse eines neuen, vielversprechenden Ansatzes zur Quantengravitation vorstellen, dem der sogenannten „Kausalen Dynamischen Triangulierungen“. In dieser Formulierung lassen sich mit Hilfe von Computersimulationen konkrete, quantitative Ergebnisse ableiten. Durch Anwendung des üblichen quantenmechanischen Überlagerungsprinzips auf die gekrümmten Raumzeiten wird eine Quantenraumzeit erzeugt, deren physikalische Eigenschaften man in numerischen „Experimenten“ messen 38 39 kann. Auf großen Skalen sind diese kompatibel mit der allgemeinen Relativitätstheorie, aber auf der Planckskala findet man ein völlig unerwartetes, nichtklassisches Verhalten, was sich anhand des Begriffs der Dimension schön illustrieren lässt. Professorin Dr. Renate Loll studierte Physik an der Universität Freiburg im Breisgau und promovierte 1989 am Imperial College, London, bei Christopher J. Isham mit einer Arbeit zur Quantisierung von Systemen mit Zwangsbedingungen. Nach ihrer Doktorarbeit wandte sie sich dem Gebiet der Quantengravitation zu, und damit der Suche nach einer der allgemeinen Relativitätstheorie zugrunde liegenden, fundamentalen Quantentheorie. Ihre Lehr- und Wanderjahre verbrachte sie als Postdoc in Deutschland (U. Bonn), den USA (Syracuse U., Penn State U.) und Italien (U. di Firenze), bevor sie 1996 wissenschaftliche Mitarbeiterin des neu gegründeten Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam wurde. Loll habilitierte sich 1998 in theoretischer Physik an der U. Potsdam und war ab 1999 Heisenberg-Stipendiatin am MPI. Dort legte sie auch den Grundstein für ihr heutiges, erfolgreiches Forschungsprogramm der Kausalen Dynamischen Triangulierungen zur nichtperturbativen Quantisierung der Gravitationstheorie. Sie wechselte 2001 an die U. Utrecht, wo sie ab 2005 eine Professur in theoretischer Physik innehatte. Von 2005–2009 war sie auch wissenschaftliche Koordinatorin des europäischen Forschungsnetzwerks ENRAGE zu Anwendungen von Zufallsgeometrie. Seit 2012 ist sie Professorin für Physik jenseits des Standardmodells an der Radboud-Universität in Nijmegen. Seit 2009 ist sie außerdem Distinguished Visiting Research Chair am Perimeter Institute for Theoretical Physics in Waterloo, Kanada. Loll ist u.a. Mitglied der Academia Europaea, Mitherausgeberin mehrerer internationaler Fachzeitschriften, VICI-Preisträgerin der niederländischen Wissenschaftsorganisation NWO, Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Perimeter-Instituts und Mitglied des Direktoriums der niederländischen Stiftung für Grundlagenforschung FOM. Sie ist eine gefragte Sprecherin bei Fachtagungen und populärwissenschaftlichen Veranstaltungen. 40 Vortrag 2 Kollektive Zellmigration – wie koordinieren Ensembles von Epithelzellen die Wundheilung Prof. Dr. Joachim Spatz, Stuttgart Damit Wunden sich wieder verschließen können, müssen Zellen sich koordiniert, gemeinsam in eine Richtung, bewegen. Die kollektive Bewegung von Zellen und anderer biologischer Systeme ist eines der wichtigsten natürlichen Phänomene und kommt auf verschiedenen Ebenen und Längenskalen der Natur vor. Bislang war der zentrale molekulare Mechanismus, mit dem Zellen diese Bewegungen über größere Entfernungen koordinieren können, unklar. Diese kollektive Zellmigration spielt nicht nur bei der Wundheilung eine wichtige Rolle, sondern auch bei der Entwicklung von Krebs und der Embryonalentwicklung. Wir haben nun den molekularen Hauptakteur und den entsprechenden Mechanismus identifiziert, der die kollektive Migration von Epithelzellen, also Zellen des Deckgewebes, steuert. In unseren Untersuchungen stellen wir einen vollständigen molekularen Mechanismus vor, der sich auf das Protein Merlin konzentriert. Die Ergebnisse stellen eine Verbindung von mechanischen Kräften innerhalb der Zelle zu kollektiven Zellbewegungen her und zeigen auch, wie lokale Interaktion eine kollektive Dynamik auf der multizellulären Ebene bewirkt. Innerhalb eines Zellkollektivs sind die Vorgänge des Wahrnehmens benachbarter Zellen und der koordinierten Aktion zwischen Zellen durch Signalübertragungswege miteinander verbunden. In einem Zellkollektiv gibt es eine Führungszelle. Diese Führungszelle ist mit den der Führungszelle folgenden Zellen mechanisch durch Zell-Zellkontakte verbunden. Durch das Voranschreiten der Führungszelle wird mechanische Spannung auf die Verfolgerzellen ausgeübt. Diese mechanische Spannung nimmt das Protein Merlin wahr und initiiert die polarisierte Verfolgungsbewegung. Und so wird die mechanische Spannung von einer Zelle zur nächsten im Verfolgerfeld weitergegeben. Verfolgerzellen reagieren darauf durch die Ausbildung von Lamellipodien in Richtung der 41 Führungszelle, um sich nach vorne zu bewegen. Damit ist das Protein Merlin ein mechanosensitives Protein, welches zelluläre Kräfte in kollektive Zellbewegungen umwandelt. Ein weiterer Aspekt des Vortrags wird die Klärung der Frage sein, wie eine Zelle zur Führungszelle in der Hierarchie eines Zellkollektivs aufsteigt. Als Modellsysteme verwendeten wir Einzelschichten von Epithelzellen, dreidimensionale menschliche Haut und der menschlichen Haut entsprechende Systeme. In statischen Epithelzellen lokalisiert Merlin im Zellkortex und hemmt Rac1, einen wichtigen Verursacher von Zellmigration. Während der Migration wird Merlin durch die Zugkräfte zwischen den Zellen ins Zytoplasma gespült. Dadurch wird die Aktivierung von räumlich polarisiertem Rac1 und damit die Bildung von Lammellipodien ausgelöst, was die Zelle dazu bringt, einer voranschreitenden Nachbarzelle zu folgen. Wird Merlin aus Zellen isoliert, verlieren diese die Fähigkeit, sich kollektiv zu bewegen und verursachen die damit verbundenen medizinisch relevanten, pathophysiologischen Merkmale von Organismen. Professor Dr. Joachim Spatz studierte an der Universität Ulm Physik und promovierte an dieser 1996 unter der Leitung von Prof. Martin Möller. In den Jahren 1997/98 verbrachte er einen Post Doc Aufenthalt am Institut Curie (Paris) und habilitierte sich im Jahr 2000 an der Universität Ulm in dem Fach Physik. Im selben Jahr nahm er einen Ruf (C3) auf die Professur für Biophysikalische Chemie an der Universität Heidelberg an. Im Jahr 2004 nahm er einen Ruf an das Max Planck Institut für Metallforschung – heute das MPI für Intelligente Systeme – als Direktor und einen Ruf (C4) auf die Professur für Biophysikalische Chemie der Universität Heidelberg an. G Mittwoch, 16.12.2015 um 15.00 Uhr, 567. Sitzung „Ich bin Realist, wie es vor mir noch kein Mensch gewesen ist“ – Der philosophische Provokateur Friedrich Heinrich Jacobi Prof.'in Dr. Birgit Sandkaulen, Bochum Bisweilen schlägt die Philosophiegeschichte Kapriolen. Über lange Zeit war die überragende Bedeutung des Düsseldorfer Philosophen und Romanautors Friedrich Heinrich Jacobi (1743–1819) völlig überdeckt. Nicht zuletzt hat der andere große Sohn der Stadt, nämlich Heinrich Heine, das Gerücht befördert, dass Jacobi ein irrationaler Fideist gewesen sei, dem wir keinerlei wichtigen Impuls verdanken. Inzwischen gehört diese kuriose, aber wirkmächtige Fehleinschätzung der Vergangenheit an und Jacobi wird neue Aufmerksamkeit zuteil. Als großbürgerlich situierter homme de lettres und „graue Eminenz“ der ganzen klassischen deutschen Philosophie hat er in seinen Schriften und in seiner ausgedehnten Korrespondenz, die alle illustren Geister der Epoche umfasst, nicht nur neben Kant die maßgeblichen Anstöße für die intellektuellen Debatten der beginnenden jüngeren Moderne gegeben. Die provokative Kraft, mit der Jacobi diese Debatten streitbar und sprachgewaltig vorangetrieben hat, weist darüber hinaus auch in gegenwärtige Diskussionen voraus. Der Vortrag zeigt dies am Fall des „Realismus“ – denn was heißt es, Realist zu sein, wie es noch kein Mensch gewesen ist?. Professorin Dr. Birgit Sandkaulen, geboren 1959 in Koblenz, wurde nach Studium der Fächer Philosophie und Germanistik in Tübingen und Poitiers 1989 mit einer Studie zu Schelling in Tübingen promoviert. Von 1990 bis 1998 war sie wiss. Mitarbeiterin und Assistentin in Tübingen und Heidelberg. Die Habilitation mit einer Studie zu Jacobi erfolgte 1999 in Heidelberg. Von 2000 bis 2011 war sie als Professorin für Philosophie mit Schwerpunkt auf dem Gebiet des Dt. Idealismus in Jena tätig; seit 2011 ist sie Professorin für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Klassischen Deutschen Philosophie in Bochum. Seit 2011 leitet sie in Bochum das Forschungszentrum für 42 43 Klassische Deutsche Philosophie / Hegel-Archiv und ist Mitherausgeberin der Hegel-Studien. Zusammen mit Walter Jaeschke ist sie seit 2013 Projektleiterin des Akademievorhabens „Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel. Text – Kommentar – Wörterbuch Online“ an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Seit 2013 ist sie Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. 44 45 Impressum Herausgeber Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste Palmenstraße 16 40217 Düsseldorf Tel. 0211 61734-0 Fax 0211 61734-500 [email protected] www.awk.nrw.de Redaktionsschluss: 04. Mai 2015. Aktuelle Informationen zu nachträglichen Programmänderungen finden Sie im Internet unter www.awk.nrw.de. Redaktion Esther Polito, Birgit Haneklaus, Ursula Steinbach Gestaltung Atelier für Mediengestaltung www.afm-koeln.de Bildnachweis Andreas Endermann Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk sowie einzelne Teile desselben sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Herausgebers nicht zulässig. 46 Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste Palmenstraße 16 • 40217 Düsseldorf Tel. 0211 61734-0 • Fax 0211 61734-500 [email protected] • www.awk.nrw.de
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