Burger Rundschau Guten Tag! Montag, 20. April 2015 Staubige Schartauer Scholle JL-Teilnehmer Neun Schlepperfreunde veranstalten mit ihren Unterstützern das fünfte Schaupflügen Von Falk Heidel Talente M it ein wenig Talent kann man es bis nach ganz oben schaffen. Claudia Schiffer und Heidi Klum halten ihre Vorzüge oft und gern in TV-Kameras. Sie können von ihren Talenten prima leben. In unserem Land gibt es viele großartige Talente: Til Schweiger zum Beispiel oder Thomas Gottschalk. Früher hießen solche Stars Heinz Rühmann und Joachim Fuchsberger. Sie alle können Dinge ganz besonders gut – besser als die anderen Menschen auf unserer Welt. Paul Breitner (1974) und Mats Hummels (2014) sind mit ihren Talenten FußballWeltmeister geworden. Ich kenne einen alten Maurer. Der ist unheimlich talentiert. Beeindruckend, wie der Mann eine Wölbung mauert. Oder wie er eine Klinkerwand fertigt. Obwohl das die meisten Menschen nicht so gut können, ist sein Bankkonto deutlich schmaler als das von Herrn Schweiger. Ist das gerecht? Ich habe auch ein Talent: Im Supermarkt stelle ich mich immer an der langsameren Kassenschlange an. Immer! Willkommen Staubwolken zogen am Sonnabend aus Richtung Fähre nach Schartau. Die rührigen Schlepperfreunde veranstalteten die fünfte Auflage des Schartauer Schaupflügens. Mehr als 500 Besucher wollten sich das landwirtschaftliche Spektakel nicht entgehen lassen. Von Falk Heidel Schartau ● Keine Hüpfburg aus Gummi, sondern eine Spielelandschaft aus Strohballen war der zentrale Punkt auf dem Acker am Pappelwäldchen in Schartau: „Wir wollen den Menschen hier zeigen, wie Landwirtschaft funktioniert, nachhaltige Landwirtschaft“, erklärt Marcus Teschner vom gastgebenden Verein. Für die Besucher ist die Veranstaltung ein Zeitensprung: Parallel arbeiten die Landwirte an den Furchen mit Technik aus Vorkriegszeiten bis hin zur Gegenwart. Auch ein Pferdegespann war am Start: Alexander Schoß aus Rogätz mit seinem Einschar-Karrenpflug. Teschner: „Nach der langen Auszeit hat die Fähre heute früh den Betrieb wieder aufgenommen, sonsten wären die Teilnehmen von der anderen Elbseite nicht dabei gewesen.“ Zu den 34 Startern gehörte Ralf Huchel mit seinem Famulus 40, der einen ZweischarWinkeldrehpflug zog: „Der Traktor ist Baujahr 1962, einer der letzten, die in Nordhausen gebaut wurden“, sagte der Ihleburger. Seinen ersten Famulus Matthias Müller aus Parchau war mit jugendlicher Begleitung auf seinem Belarus (Baujahr 1962) am Start. hat Huchel bereits in Studienzeiten zusammengeschraubt. Seit Anfang der Woche bereitete Jürgen Marx auf seinem kleinen Deutz die Ackerparzellen vor. Jedes Rechteck hat der 74-jährige Schartauer exakt angepflügt: „Wie man das so genau hinbekommt? Zunächst die Flächen abschreiten, der Rest ist Berufserfahrung.“ Marx sagte auch: „Es gibt hier in der Region keinen Quadratmeter Acker, den ich noch nicht umgepflügt habe.“ Seinen ersten Pflug hat er 1949 bewegt. Zunächst mit Pferdegespann, dann mit dem K4KB aus ungarischer Produktion und schließlich mit dem ZT 300. Seinen Deutz (Baujahr 1959) hat er vor drei Jahren gekauft. Damit hilft Jürgen Marx bei solchen Anlässen, wann immer er gefragt wird. Aber Vereinsmitglied ist er nicht: „Das sollen Den Schartauer Acker vorbereitet hatte Jürgen Marx mit seinem Deutz-Traktor. Die unverwüstliche Technik ist fast 60 Jahre alt. die jungen Leute machen, die Alten dürfen klugscheißen.“ Solche Volksfeste sind auch immer Treffpunkte zum Auffrischen von alten Bekanntschaften. Getroffen haben sich an der Furche Erhard Karbe aus Wörmlitz und sein ehemaliger Lehrling Hans-Horst Bog aus Schartau. Karbe war 25 Jahre lang Produktionsleiter bei der LPG Möckern, nach der Wende dann Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Wörmlitz. Der 73-Jährige meint mit Blick auf die frühere Traktorentechnik: „Wer Fahrrad fahren kann, kann auch einen Trecker steuern.“ Nach Möckern kam Borg seinerzeit durch ein stu- 7 Fotos: Falk Heidel dentisches Praktikum. Fritz Bukowski aus Burg schaute sich die alten Traktoren ganz genau an: „Schließlich habe ich einst Traktorist bei der MTS in Möckern gelernt.“ Das war von 1956 bis 58: „Mein erster Traktor war ein Pionier, der Motor musste angekurbelt werden.“ Nicht extra ankurbeln mussten die neun Schartauer Schlepperfreunde als Gastgeber die Stimmung unter den Besuchern. Gleich neben dem Kleintierstand mit Truthahn und Kaninchen kümmerten sich die Versorger um ihre Besucher. Gleich drei Kartoffelsorten aus einem alten Dämpfer gab es bei Waldemar Schulze. Mit Minitrecker in der Hand gehörte Jacob Ulrich (fast 2) aus Krüssau zu den jüngsten Besuchern. Opa Günther Gniff ke hatte den Jungen nach Schartau mitgenommen. Walter Schotte, Schartau, Shibaura Sven Guschewski, Pabsdorf, TZ4K14C Detlef Hildebrandt, Parchau, Landini Ralf Kraneiß, Parchau, MIAG Dirk Bonitz, Parchau, Deutz Andy Altenstein, Parchau, Deutz Hans-Joachim und Joachim Kamm, Niegripp, Lanz-Bulldog Wolfgang und René Hoffmann, Niegripp, Lanz-Bulldog Dirk Dietrich, Burg, Lanz-Bulldog Erhard Karbe, Wörmlitz, ICH Otto Markgraf, Schermen, Zetor Helmut Kloß, Wörmlitz, Lanz John Deere Jürgen Marx, Schartau, Deutz Ulrich Härtel Manfred Lindstedt, Wörmlitz, Zetor Ralf Huchel, Ihleburg, Famulus Arndt Holländer, Parchau, Famulus Reinhard Holländer, Parchau, Belarus Matthias Müller, Parchau, Belarus Henry Ostrowski, Parchau, Belarus Henning Voigt, Schartau, Belarus Jörg Anselm, Burg, Lanz Christian Krakau, Burg, Fordson Dextra Eckhard Krakau, Burg, Deutz Meinerd Buchheim, Ihleburg, ZT 300 Benny Ferchland, Agrar Niegripp, Fendt 930 Horst Napiontek, Landgut Parchau, John Deere Stephan Neubauer, Schartau, John Deere Thomas Schulze, Möser, EMW-Lastendreirad Quelle: Schlepperfreunde Menschen beim Schaupflügen in Schartau Oskar ist der jüngste Schartauer Schartau (bsc) ● Glücklich über die Geburt von Söhnchen Oskar sind Jenny Grunewald (25) und Tino Wust (32) aus Jacob Ulrich Ralf Huchel Erhard Karbe und Hans-Horst Hans Horst Borg Marcus Teschner am Mikrofon Waldemar Schulze Schartau. Der Junge erblickte am 12. April um 10.23 Uhr im Burger Krankenhaus das Licht der Welt. Er brachte 3640 Gramm auf die Waage und war 52 Zentimeter groß. Mit Yanick (6) sowie Emely und 37 Austauschschüler aus Polen und Frankreich verbringen eine spannende Woche, unter anderem in Burg und Berlin Lea (12) hat der Junge bereits Geschwister. Von Jara Tiedemann dann doch noch nicht. noch ein deutsch-polnisches Lehrerin Petra Büttner. Unter Mousse au Chocolat. Brezeln, (Foto: Bettina Schütze) Burg ● „Witaj!“ und „BienveBis 21. April werden die Frühstück“, erzählt Beate See- anderem wird es nach Sorge Kartoffel- und Nudelsalat. nue!“ hieß es am Donnerstag in polnischen Austauschschüler ger, betreuende Lehrerin des in den Harz gehen, um sich Hungrig stürzten sich die Burg. Auf Polnisch und Fran- in Burg bleiben. Die 13- und Austausches. das „Grüne Band“ entlang des Schüler auf die Leckereien. zösisch bedeutet das „Herzlich 14-Jährigen wohnen bei GastSeit zwölf Jahren findet der früheren Grenzweges anzu„Meine Eltern haben extra Willkommen“. 15 Schüler aus familien, um so nicht nur die deutsch-polnische Schüleraus- schauen. Auch die Gedenk- Camembert gekauft“, berichPolen und 22 aus Frankreich deutsche Kultur, sondern vor tausch regelmäßig statt. Im stätte in Marienborn steht auf tet die 16-jährige Chantalle SiWelche Themen trudelten in der Ihlestadt ein. allem die Sprache besser ver- September geht es für die 15 dem Programm sowie eine mon, die die Französin Cathie sollen wir aufgreifen? Rufen Sie Im Rahmen eines Schüleraus- stehenzulernen. Roland-Gymnasiasten für eini- Fahrt nach Quedlinburg und bei sich zu Gast hat. Die beiden uns heute von 11 tauschprogramms sind sie für ge Tage nach Polen, wo sie sich Berlin. „Wir wollen den fran- haben sich auf Anhieb gut verbis 17 Uhr an. eine knappe Woche zu Gast Im September nach Polen einen Eindruck von der polni- zösischen Schülern etwas von standen. „Wir sind beide große bei den Schülern des Rolandschen Kultur machen können. unserer Geschichte mitgeben“, Japan-Fans, zeichnen Mangas Mario Kraus Gymnasiums. Während ihres Aufenthalts Ähnlich sieht es bei den so Büttner. und können auch ein paar ☎ (0 39 21) 45 64 31 Dass die beiden Austausch- sind viele spannende Dinge Neunt- und Zehntklässlern des Worte Japanisch sprechen“, erprogramme parallel ablaufen, geplant. „Wir fahren ins Pha- Gymnasiums aus. Sie haben Croissants und Brezeln zählt die 16-Jährige. Eine gute Tel.: (0 39 21) 45 64-30, Fax: -39 ist Zufall. Am Freitag wurden eno nach Wolfsburg, besuchen bis zum 23. April Besuch von Voraussetzung zum Erhalt der Zerbster Straße 39, 39288 Burg, [email protected] die 15 Schüler aus dem polni- in Berlin die Reichstagskuppel französischen Austauschschü- Am Freitag stand ein Mittags- deutsch-französischen Freundschen Stettin von Runa Bohne, und machen dort einen Stadt- lern aus der Region La Franche Buffet mit deutschen und schaft. Im Oktober wird es Leitender Regionalredakteur: JanFachbereichsleiterin Zentrale rundgang, den die Schüler or- -Comté. „Es wird sich alles um französischen Spezialitäten dann für die deutschen Schüler Thomas Goetze (jg, 0 39 28/48 68 20) Dienste, im Rathaus willkom- ganisieren. Am Dienstag ma- das Thema 25 Jahre Mauerfall im Klassenzimmer der Schü- nach Frankreich gehen, worauf Gesamtredaktionsleitung Jerichower Land-Anhalt: Andreas men geheißen. Mit dabei waren chen wir zum Abschied dann drehen“, erzählt Französisch- ler bereit. Croissants, Baguette, sich schon alle sehr freuen. Mangiras (am, 0 39 21/45 64 35) natürlich auch ihre deutschen Redaktion Burg: Mario Kraus (mk, „Gastgeschwister“ der siebten 0 39 21/45 64-31), Falk Heidel (fh, Klasse des Gymnasiums. Als -33), Tobias Dachenhausen (da, -32), kleines Geschenk hatte Bohne Steffen Reichel (re, -36) für jeden ein kleines Burg-Paket Regionalreporter: Franziska Ellrich mit Infomaterial rund ums Je(el, 0 39 21/45 64 41) Anzeigen: Tel.: 03 91 - 59 99-9 00 richower Land und dem guten, [email protected] alten Burger Knäckebrot parat. Ticket-Hotline: Bohne erzählte den 30 Schülern 03 91 - 59 99-7 00 einiges über die Stadt, während Service Punkt: Papierwelt am Markt, Lucyna Osiewicz, DeutschlehMarkt 27, 39288 Burg, rerin der polnischen Schüler, Tel. (0 39 21) 4 82 44 50 fleißig übersetzte. So gut waren Keine Zeitung im Briefkasten? Tel.: 03 91 - 59 99-9 00 die Deutschkenntnisse nach Auf einen Besuch im Rathaus: Roland-Schüler mit ihren polnischen Und die Hände in die Luft: Französische und deutsche Schüler [email protected] dem ersten Tag in Deutschland Austauschschülern aus Stettin. Fotos (2): Jara Tiedemann en sich mit Maskottchen „Bärchien“ auf eine tolle Austauschwoche. Multikulti-Trubel am Roland-Gymnasium Lokalredaktion Fritz Bukowski Polizeibericht Ladendieb bei Rewe erwischt Burg (fh) ● Lebensmittel im Wert von 33 Euro wollte ein Ladendieb aus dem ReweMarkt an der Fruchtstraße mitgehen lassen. Er wurde Freitagabend vom Ladendetektiv auf frischer Tat gestellt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Gegen den Burger (35) liegt ein Haftbefehl vor. Gegen die Zahlung eines Geldbetrages wurde der Mann aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Polizei verfolgt Fahrradfahrer Burg (fh) ● Eine Verfolgungsjagd der Polizei gab es in der Nacht zu Sonntag mit einem radfahrer zwischen Zerbster Straße und Deichstraße. Der Mann wollte sich aus dem Staub machen, nachdem er den Streifenwagen erkannte. Der 26-jährige Gerwischer wollte sich in einer Hofeinfahrt unter seinem Fahrrad verstecken. Laut Atemalkoholtest hatte er knapp zwei Promille Alkohol im Blut. Die Polizei hat eine Strafanzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr eingeleitet.
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