AMI Markt Woche Ölsaaten & Biokraftstoffe

Woche
Ölsaaten
Ausgabe 33/2015 vom 12.08.2015
Schlagzeilen
 Auf und Ab an den Terminbörsen, Sojabohnen in Chicago erst von positiven Aussichten auf mehr Export
Richtung China beflügelt, danach zerschlug Absturz der chinesischen Währung alle Hoffnungen
 Rapskurse vor dem Hintergrund reduzierter Ernteaussichten fester, Druck schwacher Sojanotierungen
beendete Aufwärtstrend
 Erfasser nehmen Raps stetig auf, Abgabe an Ölmühlen über Kontrakte hinaus kaum möglich
 Ernte weit vorangeschritten, Menge und Qualität durchschnittlich, Erzeuger vermarkten Raps aufgrund
unbefriedigender Gebote kaum
 Stark schwankende Ölschrotpreise zuletzt nachgebend, Preisabstand zwischen Palm- und Rapsöl wächst
Deutschland | Ölsaaten /-nachprodukte | Marktlage | von W ienke von Schenck
Rapsernte mit durchschnittlichen Ergebnissen
(AMI) - Die Rapsernte ist in vielen Regionen abgeschlossen. In den vergangenen Tagen war es im Westen
zwar nass, aber im Norden und Osten trocken, so dass die Drescher zügige Arbeit leisten konnten. Das
Ertragsniveau liegt im Schnitt der vergangenen 5 Jahre zeigt aber sehr große Heterogenität von 25-55 dt/ha.
Die Ölgehalte sind durchschnittlich, selten unter 42 %. Agrarverbände schätzen die Ernte um 5 Mio. t und
damit etwas geringer als im Vorjahr. Die 2014 angeblich erzielten 6,2 Mio. t werden ja von den meisten
Marktteilnehmern zudem bezweifelt, es wird aufgrund der Knappheit gegen Ende 2014/15 von weniger ausgegangen. Auch wenn die Ernte bis auf einige Hochlagen und norddeutsche Randgebiete abgeschlossen
ist, die Abgabebereitschaft bleibt verhalten. Obgleich die Ernte besser ausfiel als erwartet, die Preise können
im Schnitt nicht überzeugen, selbst wenn vereinzelt 365 EUR/t gezahlt werden. Erzeuger erhielten in der
aktuellen Woche im Mittel 359 EUR/t. Das sind gut 3,50 EUR/t mehr als in der Vorwoche und 62 EUR/t mehr
als zum Vorjahreszeitpunkt.
Die Ölmühlen hoben mit den festen Terminnotierungen ihre Gebote ebenfalls an, für den August/SeptemberTermin mit 3-6 EUR/t allerdings sehr unterschiedlich. Für die vorderen Liefertermine wird ohnehin kaum
noch Ware benötigt, und auch für September scheint der Bedarf ausreichend gedeckt. Das Interesse konzentriert sich auf Liefertermine ab Oktober, für die die Gebote Anfang der Woche um 3 EUR/t angehoben
wurden. Doch auf diesen Terminen wird bislang kaum Ware offeriert. Auch aus dem Ausland ist das Angebot derzeit nicht drängend. Die geringeren Ernten in Frankreich, Polen und Tschechien begrenzen das Exportpotenzial.
Sehr volatile Sojaschrotpreise
Erst die Rallye, dann der Absturz. Die tonangebenden Sojanotierungen zogen in den vergangenen Tagen
alle Register und stießen die Kassamärkte in staunende Tatenlosigkeit. Zusätzlich setzt der feste Euro die
Preise unter Druck. Mit 1,114 USD/EUR legte er in 5 Tagen um 2,7 % zu.
Die Sojaschrotpreise zeigten sich vor diesem Hintergrund sehr volatil, verteuerten sich um bis zu 6 EUR/t,
um dann von einem zum anderen Tag um 9 EUR/t abzurutschen. Damit ist Sojaschrot nun sogar wieder
günstiger als in der Vorwoche. Kaufinteresse besteht wenig und auch Rapsschrot wird selten gehandelt.
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Woche Ölsaaten
Seit Mitte Juli 2015 hat es sukzessive an
Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, da sich
der Preisvorteil für 1 Prozent Protein von
1,45 Euro auf 0,81 Euro reduziert hat.
33/2015 | Seite 2
Ölschrotpreise fob Mühle
EUR/t
420
380
Aktuell wird Rapsschrot fob Mühle mit
durchschnittlich 243,25 EUR/t bewertet.
Die Preisrücknahmen zum Vortag sind
auf den vorderen Terminen eher gedämpft, da die Verkaufsmengen bereits
limitiert sind, demgegenüber geben spätere Termine kräftiger nach. Die Umsätze
tendieren gegen Null, gerade vor dem
heute anstehenden USDA-Bericht.
Mischfutterhersteller zeigten schon in den
vergangenen Tagen kein Kaufinteresse.
340
Sojaschrot 49 %
300
Sojaschrot 44 %
Rapsschrot 35 %
260
220
24.06.
01.07.
08.07.
15.07.
22.07.
29.07.
05.08.
12.08.
© AMI 2015
Palmöl setzt sich weiterhin nach unten ab
Der Preisabstand zwischen den europäischen Ölen und importiertem Palmöl wird immer größer. Während
sich die Soja- und Rapsölpreise unter dem Einfluss fester Rohstoffbörsen zuletzt aufwärts bewegten, steht
Palmöl weiterhin unter Druck eines reichlich versorgten Marktes.
Besonders kräftig hat sich Sojaöl verteuert. Fob ARAG legte der August-Termin auf 675 EUR/t zu und kostet
so 20 EUR/t mehr als in der Vorwoche,
Rapsöl fob Niederrhein wird mit 698 EUR/t
Terminkurse Pflanzenöle
EUR/t
nur unwesentlich über Vorwochenlinie
bewertet. Die Nachfrage ist mit den stei700
genden Forderungen sehr gedämpft, zumal auch der Absatz der Biodieselherstel650
ler stockt.
Sojaöl, Chicago
600
Aufgrund des niedrigen Dieselpreises
Palmöl, Kuala Lumpur
versuchen Beimischer den Anteil an Bio550
diesel so gering wie möglich zu halten und
ordern daher vorzugsweise Biodiesel mit
500
sehr hohem THG-Einsparungskoeffizient.
Der wird vorrangig mit Biodiesel aus Alt450
speisefetten erzielt, so dass Rapsöl und
02.Jul.
12.Jul.
22.Jul.
01.Aug.
11.Aug.
auch Sojaöl in den Hintergrund rutschen.
Quelle: CME, KLSE
© AMI 2015
Demgegenüber ist Palmöl deutlich wettbewerbsfähiger, was sich auch in der Nachfrage widerspiegelt. Es
findest stetig Käufer, zumal es zur Vorwoche teils über 20 EUR/t nachgegeben hat. Sonnenblumenöl zur
Lieferung ab Oktober hat ebenfalls im Preis nachgegeben. Zwar wird in der EU-28 die Erntemenge des Vorjahres nicht wieder erreicht werden können, aber durchschnittliche Ergebnisse wird es wohl dennoch geben.
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Woche Ölsaaten
33/2015 | Seite 3
Deutschland | Raps | Erzeugerpreise
Einkaufspreise der 1. Erfassungsstufe für Raps in EUR/1.000 kg, frei Lager
SchleswigMeckl.Hannover
Nordrhein
Holstein
PreisVorp.
Spanne
355-368
361-380
360-367
345-362
Schwerpunkt
360,50
370,60
362,33
355,70
WestfalenHessen
Weser-Ems
Brandenburg
PreisLippe
Spanne
345-360
360-365
342-359
355-367
Schwerpunkt
350,75
361,96
353,40
359,17
SüdBadenThüringen
Saarland
Preisbaden
Württemb.
Spanne
355-362
348-355
348-360
340-355
Schwerpunkt
360,00
355,00
355,00
347,00
vom 11.08.15
RheinlandBayern
Pfalz
350-365
354-370
356,50
359,17
SachsenSachsen
Anhalt
355-360
350-360
359,00
353,00
Bundesdurchschnitt
Vorwoche
aktuell
351,40-363,40
355,02
358,75
Anmerkung: Hannover Spannenobergrenze = Lieferung Wasserplatz.
Quelle: AMI/LK/MIO.
Deutschland | Ölsaaten/Ölschr ote | Börsennotierungen
Notierungen deutscher Börsen vom 05.08.2015-11.08.2015 in EUR/1.000 kg
Börse
Raps
Rapsschrot
Sojaschrot
Soblukerne
München
Köln
Würzburg
Mannheim
Hamburg
BS/H/MD*
Stuttgart
Dresden
380 G
384-386
380
378 G
386-390
367
243 B
243-244
243-245
254 T
246 B
249 T
364 B
349-355
358-360
348
-
364
Sobluschrot
198
Anmerkung: Raps: 9/2/40 franko; Rapsschrot 35%, Sobluschrot 29%, Sojaschrot 44 %, ab Werk; * = Braunschweig/Hannover/Magdeburg; G = Geld-, B = Briefkurs; T = Termin.
Quelle: Produktenbörsen, AMI.
Deutschland | Raps | Ölmühlenpreise
Inland; in EUR/1.000 kg, franko
Raps
Aug 15
Sep 15
Rostock
371
373
Hamburg
374
376
Salzgitter
373
375
Niederrhein
381
383
Mainz
387
Mannheim
385
Straubing
378
Okt-Dez 15
378
381
380
390
391
390
382
Jan-Mär 16
380
383
382
392
390
390
382
vom 12.08.2015
Apr-Jun 16
379
382
381
391
388
379
Quelle: AMI.
W elt | Ölsaaten | Kommentar | von W ienke von Schenck
Starke Sojakursschwankungen
(AMI) - Das Wetter in den USA und der bevorstehende USDA-Monatsbericht zeigen derzeit den größten
Einfluss auf die Sojanotierungen. Die Meldung über neues Exportgeschäft mit China in Höhe von 132.000 t
für September 2015 sorgte für gute Stimmung in Chicago. Und auch die Meldungen, die danach aus China
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Woche Ölsaaten
33/2015 | Seite 4
selbst kamen. Doch wie gewonnen – so zerronnen. Der Einbruch der chinesischen Währung gegenüber
dem Dollar, der Exporte ins Reich der Mitte deutlich erschweren wird, ließ die Überflieger wieder aufs Parkett
krachen. In Chicago verloren Sojabohnen nahezu den gesamten Vortagsgewinn. Gleichzeitig werden ohnehin Risikopositionen aufgelöst, denn am Mittwochabend steht der aktuelle USDA-Monatsbericht an. Marktteilnehmer erwarten deutliche Korrekturen hinsichtlich der US-Ernte und Endbestände – und zwar nach unten. Spekulanten meinen, in der unveränderten Feldbestandeinschätzung am Montag bereits erste Zeichen
dafür zu erkennen. Abwarten! Jedenfalls waren die Haussiers in den vergangenen Tagen am Ruder – bis
der Yuan abgewertet wurde.
Chicago fast mit Limit-up - kurzzeitig
Die Wettervorhersagen sind weder für Mais noch Sojabohnen optimal. Die angekündigte trocken-heiße Witterung trieb die Börsennotierungen kräftig nach oben, zumal gleichzeitig Marktteilnehmer von einer Kürzung
der Ernteprognose im kommenden USDA-Bericht ausgehen. Da kommt eins zum anderen. Am Montag
schlossen die Bohnen nahe Limit-up und erreichten 4-Wochenhoch. Auch von den Nachprodukten kam
Aufwind. Sojaschrot tendiert ebenfalls fester, weil der US-Kassamarkt so kurz vor dem Ende des Wirtschaftsjahres mal wieder sehr knapp versorgt scheint. Die Kurse legten sprunghaft auf 3-Wochenhoch zu.
Und auch Sojaöl widersetzte sich der positiven Tendenz nicht. Mit dem leichten Plus der Rohölnotierungen
setzten sie am Montag den Aufwärtstrend fort.
China erwartet größere Sojaimporte
Im laufenden Wirtschaftsjahr, das noch bis Ende September läuft, wurde die Prognose für die Sojaimporte
auf 76 Mio. t angehoben. Das wären 8 % mehr als 2013/14. Die Schätzung des offiziellen Informationszentrum CNGOIC liegt so 2 Mio. t über der Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums. Allein im Juli 2015
wurde mit 9,5 Mio. t ein neuer Monatsrekord aufgestellt, angetrieben von den preisgünstigen Offerten aus
Südamerika. Und auch für die beiden letzten Monate des Wirtschaftsjahres werden Sojaimporte deutlich
über Vorjahresumfang erwartet. Für das kommende Jahr 2015/16 erwartet das CNGOIC allerdings eine
deutliche Verlangsamung der Importsteigerungen, ein potenzielles Plus von 1 Mio. t könnte allerdings noch
drin sein. Denn die Sojaernte 2015 wird in China derzeit nur bei 11 Mio. t gesehen, nach 12,5 Mio. t im Vorjahr.
Palmölkurse in Malaysia geben spürbar nach
Nachdem von offizieller Seite bestätigt wurde, dass die Tankbestände weiter zunehmen, gaben die Kurse
erneut nach und erreichten mit 2010 MYR/t (529 EUR/t) den niedrigsten Stand seit knapp einem Jahr. Lässt
man die kurzzeitige Schwäche von August 2014 außer Acht, ist es sogar das niedrigste Niveau seit 6 Jahren.
Ende Juli lagerten rund 1,26 Mio. t rohes Palmöl in Malaysia und so 40 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.
Gegenüber Vormonat sind es noch einmal 188.000 t mehr. Einer Produktionssteigerung von knapp 50.000 t
gegenüber Juni 2015 auf über 1 Mio. t, die größte Monatsmenge seit August 2014, stand ein rückläufiger
Export gegenüber. Im Juli 2015 wurden 1,6 Mio. t ausgeführt, 95.000 t weniger als im Vormonat. Allerdings
waren das immerhin 156.000 t mehr als im Vorjahresmonat.
Die EU-28 hat seit Januar 2015 insgesamt 1,25 Mio. t Palmöl in Malaysia geordert, 7 % weniger als im ersten Halbjahr 2014. An den knapp 100.000 t weniger trägt vor allem die geringere Nachfrage aus den Niederlanden Rechnung. Das Minus gegenüber Vorjahreszeitraum beträgt dort 79.000 t. Rund 27.000 t nahm
Schweden weniger ab, 23.000 t weniger Spanien. Gleichzeitig gab es allerdings auch Länder die ihre Nachfrage gesteigert haben. So kaufte Italien in der ersten Jahreshälfte 29.000 t mehr Palmöl in Malaysia, Frankreich gut 10.000 t. Deutschland erhielt übrigens mit 43.600 t rund 3.200 t weniger.
EU | Ölsaaten | Kommentar | von W ienke von Schenck
Aufwärtstrend der Rapskurse fand abruptes Ende
(AMI) - Die Aussicht auf eine mittelmäßige Rapsernte in der EU-28 konnte in der vergangen Tagen an
Marktwirkung gewinnen, zusätzlich mit Unterstützung fester US-Sojanotierungen. Innerhalb von 5 Börsenta-
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Woche Ölsaaten
33/2015 | Seite 5
gen legte der Fronttermin in Paris um 10,25 EUR/t zu. Aber es fehlt die nötige Unterstützung vom Kassamarkt, die Prämien konnten mit den steigenden Kursen kaum gehalten werden, da die Margen nicht passen.
Zumal der Euro steigt und Mineralöl weiterhin an Boden verliert. Damit sieht die Kalkulation der Mühlen und
Biodieselhersteller immer schlechter aus. Gleichzeitig gewinnt Palmöl zunehmend an Attraktivität, ist es doch
so günstig wie seit 6 Jahren nicht mehr.
Und der Druck hielt an. Die Abwertung der chinesischen Währung, die die Exporte ins Reich der Mitte erschwert und zudem die Kaufkraft des Wirtschaftsriesen spürbar limitiert, aber gleichzeitig Lieferungen aus
China begünstigt, hat nicht nur an den Finanzmärkten für Turbulenzen gesorgt, sondern auch an den Energie- und Rohstoffmärkten. Gegenüber dem Euro verlor der Yuan an nur einem Tag gut 2,7 % an Wert. Raps
in Paris musste die Gewinne der 2 Vortage wieder abgeben und schloss zuletzt auf 382,50 EUR/t.
Das Barrel Rohöl rutschte in New York fast auf 43 USD/bbl und damit auf ein 6-Jahrestief. Und das scheint
noch nicht das Ende. Die Weltbank rechnet aufgrund der Erleichterung des Marktzuganges für iranische
Lieferungen und stetigem Anstieg der Fördermengen mit anhaltend schwachen Rohölnotierungen. Das belastet die Kalkulation der Biodieselhersteller. Denn Mischer ordern kaum noch RME. Genommen wird, was
möglichst viel Dieselkraftstoff in der Mischung ermöglicht!
Nun wächst die Hoffnung auf den heutigen USDA-Bericht. Er könnte mit bullischen Nachrichten zur Wiederaufnahme der festen Tendenz am Rapsmarkt sorgen. Auf jeden Fall, waren Marktteilnehmer schon lange
nicht mehr so gespannt auf den Bericht und seine Wirkung!
Ungünstige Aussaatbedingungen für Raps in der Ukraine
Die Trockenheit und Hitze in der Ukraine wird nicht nur die Maiserträge zur Ernte 2015 spürbar limitieren,
sondern sich auch negative auf die Winterrapsaussaat auswirken. Bis Ende August 2015 müssen die Bestände gedrillt werden, ansonsten erhöht sich Gefahr von Auswinterungsverlusten. Bereits zur Ernte 2015
lief die Aussaat nicht optimal und die ungünstigen Vegetationsbedingungen reduzierten die Erträge. Die
Ernteschätzung wurde von 1,93 Mio. t auf 1,86 Mio. t reduziert. Das wäre ein Defizit gegenüber 2014 von 17
%, so die Analysten von UkrAgroConsult. Damit könnte sich auch das Exportpotenzial auf geschätzte 1,58
Mio. t reduzieren, ein Rückgang gegenüber Vorjahr von fast 20 %.
Rapsernte in Frankreich kleiner
In Frankreich ist die Rapsernte so gut wie gelaufen. Die Druschergebnisse konnten nicht überzeugen, so
dass zuletzt das Ministerium seine vorangegangene Ertragsschätzung sogar leicht zurücknahm. Mit prognostizierten 34 dt/ha liegt das Ergebnis 7
Frankreichs Ölsaatenernten verfehlen
% unter Vorjahr, trifft aber das langjähriVorjahresergebnis deutlich
ge Mittel. Mit der gleichzeitig verringerten
6.000
Anbaufläche könnte die französische
1.000 t
Sonnenblumenkerne
5.000
Rapsernte 2015 somit nur 5 Mio. t erreiRaps
chen und das Vorjahresergebnis um
4.000
500.000 t verfehlen. Auch hinsichtlich
der Sonnenblumenernte ist das Ministe3.000
rium pessimistisch. Schon im Frühjahr
deckelte die knapp 7 % kleinere Anbau2.000
fläche die Erwartungen. Die Sommertrockenheit scheint nun auch den Erträgen
1.000
nicht gut getan zu haben. Die Aussichten
0
liegen bei 21,4 dt/ha und so 11 % unter
1985
1990
1995
2000
2005
2010
2015
Vorjahr. Auch das langjährige Mittel von
Quelle: Agreste
32,2 dt/ha wird deutlich verfehlt. Die
Ernte wird auf 1,3 Mio. t geschätzt, 270.00 t unter Vorjahr.
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Woche Ölsaaten
33/2015 | Seite 6
Mit den festeren Terminnotierungen legten die Kassapreise in Frankreich für Raps spürbar zu. Mit 387 EUR/t
franko oder fob zur Lieferung ab Oktober lagen sie am 11.8.15 rund 10 EUR/t über Vorwochenlinie. Der
Markt für Sonnenblumenkerne ist faktisch tot. Gegen Ende der Saison ist keine Ware mehr verfügbar, die
kommende Ernte wird aufgrund der Unsicherheit bezüglich der möglichen trockenheitsbedingten Ertragseinbußen nicht offeriert. Die Preise sind mit 380 EUR/t franko zur Lieferung im Oktober unverändert.
In Großbritannien erzielt Winterrapsernte bessere Ergebnisse als im Vorjahr
Die Winterrapsernte kommt mit den zuletzt trockenen Tagen spürbar voran, bleibt aber dennoch deutlich
hinter dem Erntefortschritt des Vorjahres. Bislang wurden 35 % der Winterrapsflächen geräumt. Dabei fallen
die Erträge besser aus als 2014, vor allem unterdurchschnittliche Partien sind deutlich seltener. Es wurden
Ergebnisse zwischen 23-53 dt/ha gemeldet, im Schnitt 35-37 dt/ha. Vor einem Jahr lagen die Werte bei 3436 dt/ha. Die Ölgehalte sind mit 43-46 % ebenfalls etwas besser als 2014. Allerdings sind die Feuchtegehalte der angelieferten Partien mit 5,5-15 % teils sehr hoch, da aufgrund des engen Zeitfensters wegen der
bisherigen Verzögerungen Erzeuger auch sehr früh morgens und sehr spät abends dreschen, um möglichst
rasch mit dem Weizen anfangen zu können.
In der Vorwoche reagierten die Kassapreise auf die beginnende Ernte mit leichter Schwäche. Franko Liverpool gaben die Gebote ex Ernte um umgerechnet 1,40 EUR/t auf 366 EUR/t nach. Spätere Termine waren
unverändert bzw. leicht fester, November-Ware wurde mit 381 EUR/t bewertet.
EU | Nachprodukte | Großhandelspreise
umgerechnet in EUR/1.000 kg fob Ölmühle
Öle
Raps, roh
fob
ARAG
Deutschl.
ARAG
Aug 15
690
698
.
Sep-Okt 15
690
698
670
Nov-Jan 15/16
701
705
665
Febr-Apr 16
705
708
670
Raffinat
760
743
.
Hamburg
677
672
682
686
722
Termin
Aug-Sep 15
Okt-Dez 15
Jan-Mär 16
Apr-Jun 16
Raffinat T5
So-blu.
ARAG
.
745
736
745
fca RDM
12.08.2015
Palm, roh
cif ARAG
521
523
543
557
626
Anmerkung: ARAG = Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen, Gent; fca RDM = free carrier Rotterdam.
fob
Termin
Niederrhein
Aug 15
244
Sept 15
245
Okt 15
245
Nov-Jan 15/16
249
Febr-Apr 16
249
Rapsschrot
Hamburg
Straubing
.
.
250
247
250
247
255
251
255
253
Oberrhein
238
245
245
249
249
SoBluschrot
Rapskuchen
Nordost-D. Termin
Niederrhein
.
Sept-Okt 15
.
257
Nov-Jan 15/16
.
259
Febr-Apr 16
.
264
Mai-Juli 16
.
264
Aug-Okt 16
.
Rapskuchen = Rapsexpeller aus dezentralen Ölmühlen.
Sojaschrot
Termin
Aug 15
Sept 15
Okt 15
44/45% Prot.
Hamburg
Oberrhein
342
342
344
352
353
349
48/49% Prot.
Hamburg
Oberrhein
370
369
370
379
379
376
Sojaschrot Rotterdam
Termin
44/45%
48/49 %
Aug 15
346
.
Sept 15
348
.
Okt 15
354
352
Anmerkung: Briefkurse sofern nicht anders angegeben. Quelle: AMI.
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33/2015 | Seite 7
EU | Ölsaaten/Nachprodukte | Großhandelspreise
umgerechnet in EUR/1.000 kg vom
Raps
Sonnenblumen
Soja
Termin
Saat
Oel
Schrot Kerne
Oel Schrot Bohnen Oel
Jul-Aug 15
.
695
.
.
.
200
.
665
Sep 15
.
695
256
.
822
.
.
660
Okt-Dez 15
.
702
256
.
755
.
.
660
Jan-Mär 16
.
705
262
.
743
.
.
670
Frankreich: Juli 15
378
.
.
380
.
262
.
.
44/45er
Schrot
.
359
369
370
.
11.08.2015
48/49er
Schrot
.
364
363
365
382
Anmerkung: Raps fob Mosel; Raps-, Sonnenblumenschrot und Sojaöl aus der Vorwoche; Rotterdam = cif, Rapsschrot
und Öle fob; Sojabohnen any origin, niedrigster Großhandelspreis, alle Preise gerundet. Quelle: AMI.
1 € = 1,1055 USD
Devisenkurse vom 11.08.15
1 € = 0,7088 GBP
W elt | Ölsaaten/Nachprodukte | Terminkurse
Schlusskurse in EUR/t
NYSE Liffe Paris
Nov 15
Feb 16
Mai 16
Aug 16
Raps
11.08.2015
382,50
382,50
380,75
363,00
Vortag
386,75
386,50
384,50
365,50
Vorjahr
324,75
327,75
331,00
331,75
1 € = 1,4454 CAD
Nov 16
367,25
369,25
335,25
Menge
7.315
5.072
2.635
Sojaschrot
Aug 15
346,48
Sep 15
340,31
Okt 15
333,24
KLSE
Palmöl
Aug 15
Sep 15
Okt 15
Offene
Positionen
87.014
88.623
68.135
Anmerkung: offene Positionen vom Vortag
11.08.2015
Aug 15
Sep 15
Nov 15
CME
Sojabohnen
336,99
326,02
322,87
WCE
11.08.2015
Nov 15
Jan 16
Mär 16
Winnipeg
Raps
351,18
350,42
349,66
Sojaöl
Aug 15
599,86
Sep 15
601,45
Okt 15
603,44
Raps
Mär 16
Budapest
SoBlu
367,01
Okt 15
.
Nov 15
.
350,04
352,28
.
Kuala Lumpur
459,17
462,13
464,41
CME
Ethanol
Sep 15
Okt 15
Nov 15
Chicago
442,09
440,28
437,28
Quelle: Euronext, CME, KLSE, ICE, AMI.
W elt | Rohöl | Terminmarkt
USD/
Barrel
Deutschland | Kraftstoffe | Großhandel
NYMEX Rohölnotierung
Cent/Liter
120
60
Diesel und Biodiesel
ab Raffinerie/Tank
114
108
55
Biodiesel
inkl. Energiesteuer (45,03 Cent/l)
102
50
96
45
40
02.Jul.
Quelle: CME
90
84
12.Jul.
22.Jul.
01.Aug.
11.Aug.
Dieselkraftstoff
inkl. Energiesteuer (47,04 Cent/l)
17. Feb. 24. Mrz. 28. Apr.
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2. Jun.
7. Jul.
11. Aug.
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