1|15 D I E M I T G L I E D E R Z E I T S C H R I F T D E R S C H W E I Z E R I S C H E N Z E N T R A L S T E L L E F Ü R B A U R AT I O N A L I S I E R U N G Farbtrends 2015. Farbstrategien in der Architektur. Klare Leistungsverzeichnisse – ein echter Mehrwert für alle. 2| EDITORIAL | CRB-BULLE TIN | 1.15 Im Zusammenhang mit dem NCS-Farbsys- INH A LT tem wollen unsere Kunden immer wieder wissen, was die kommenden Trendfarben 3 | FOKUS sind. Vor diesem Hintergrund hat CRB an Farbtrends 2015. CRB an der appli-tech. der appli-tech, die Anfang Februar in Luzern stattfand, zwei Impulsreferate zum Thema «Interior Colour Trends» organisiert. Wer sie verpasst hat, kann im FOKUS nachlesen, wie 7 | KNOW-HOW ein Farbtrend entsteht, durch was er beein- Farbstrategien in der Architektur. flusst wird und mit welchen Trends bzw. Farbtönen wir dieses und nächstes Jahr zu rechnen haben. 11 | PERSÖNLICH Der NPK ist nicht mehr wegzudenken. Um das Thema Farbe geht es auch im KNOW-HOW: Eine neue vom Haus der Farbe herausgegebene Publikation zeigt Möglichkeiten auf, wie das raumgestalterische Potenzial von 12 | AKTUELL Rückblick: Fachtagung «Bau schlau!». BIM und CRB-Standards. Neu bei CRB. Farbe besser ausgeschöpft werden kann. Das Buch will Fachleute inspirieren und dabei unterstützen, in der Farbgestaltung verschiedene Wege einzuschlagen. Bei der Anfang März gemeinsam von SBV, VSEI und CRB durchgeführten Fachtagung «Bau schlau!» stand die Frage im Mittelpunkt, warum klare, vollständige und rechtssichere Leis- 15 | NOTIZEN tungsverzeichnisse für alle Beteiligten einen echten Mehrwert darstellen. In der Rubrik AKTUELL berichten wir darüber, wie die praxiserfahrenen Referenten die Bedeutung des NPK aus ihrem jeweiligen Blickwinkel beurteilen. 16 | AGENDA Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und würde mich freuen, wenn Sie am 6. Mai an der CRB-GV bzw. am spannenden Vortrag über «BIM und CRB-Standards» im Vorfeld teilnehmen könnten. IMP R E S S U M Das CRB-Bulletin erscheint quartalsweise und ist das Mitteilungsblatt für die Mitglieder von CRB. Nachdruck und Veröffentlichung von Bild und Text nur mit schrift licher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Herausgeber: CRB, Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung, Steinstrasse 21, Postfach, 8036 Zürich, Telefon +41 44 456 45 45, Fax +41 44 456 45 66, [email protected], www.crb.ch Redaktionsleitung: Gaby Jefferies Titelbild: Bearbeitetes Cover «Interior Colour Trends», Original © NCS Colour, Stockholm, Schweden. Produktion: Schwabe AG, 4132 Muttenz, www.schwabe.ch Reto Helbling Services | Mitglied der Geschäftsleitung 1.15 | CRB-BULLE TIN | FOKUS | 3 Farbtrends 2015. Farbtrends verlaufen in Zyklen, geben eine Richtung vor und werden durch eine Reihe verschiedener Faktoren wie Wirtschaftslage, Unterhaltungsindustrie, neue Materialien, innovative Techniken oder unerwartete Ereignisse beeinflusst. Hier erfahren Sie, welche Farbtrends das aktuelle Jahr prägen und warum sich auch Architekten und Planer für diese Trends und ihre Bedeutung interessieren sollten. TEXT: GABY JEFFERIES Bei der Trendforschung geht es darum, das Neue zu untersuchen und Innovationen aufzuspüren. Da über die Zukunft noch keine Daten zur Verfügung stehen, die sich analysieren lassen, beobachten Trendforscher aktuelle Moden und Strömungen des Zeitgeistes. Das Ergebnis dieser Beobachtung soll Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Gesellschaft als Leitplanke dienen. In enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus ganz unterschiedlichen Bereichen – Designern, Architekten, Farbgestaltern, Psychologen – setzt sich das in Schweden beheimatete Unternehmen NCS Colour mit der Frage auseinander, wie sich die Märkte in verschiedenen Branchen und Regionen in Bezug auf Farbe entwickeln. Schon seit vielen Jahren unterstützt sie zahlreiche Organisationen dabei, Farbvorhersagen zu machen, seit etwa vier Jahren präsentiert sie mit den «Interior Colour Trends» auch eigene. Was ist ein Farbtrend? Viele Menschen haben feste Lieblingsfarben, denen sie über lange Zeit treu bleiben. Die allgemeinen Farbvorlieben ändern sich aber von Zeit zu Zeit. Farbtrends geben eine Richtung vor, wie Ingela Koski-Vähälä, Marketing Manager bei NCS Colour, erklärt. So kann Blau unsere konstante Lieblingsfarbe sein, aber dieses Blau variiert, es wird mehr oder weniger grünlich, rötlich, dunkler, heller, bunter oder neutraler. Farbtrends zeigen also die Richtung und die Variationen auf, und zwar sowohl des Farbtons (NCSFarbkreis) als auch der Nuance (NCS-Farbdreieck). Farbtrends für Innenräume sind saisonalen Änderungen nicht so stark ausgesetzt wie zum Beispiel Modetrends. Die übergeordneten Farbrichtungen der beiden Bereiche gleichen sich aber, weil die Einflüsse dieselben sind. Auf die Frage, wie rasch sich Farbtrends ändern, antwortet I. KoskiVähälä, dass es sich bei einem Trend um einen kontinuierlichen Prozess handelt, nicht um etwas Mit den Farben des Trends «technisch und menschlich» reagieren wir auf plötzlich Eintreunsere hochtechnisierte Welt. Foto: © NCS Colour, Stockholm, Schweden. tendes. Die verschiedenen Farbdass unser Verstand hier ganz einfach funktrends überlappen sich, gehen ineinander tioniert: Wenn wir über längere Zeit die über. «Was wir feststellen können, ist, dass gleichen Farben gesehen haben, wollen wir sich die Farbtrends aufgrund der heutigen Abwechslung. Wie bei vielen anderen DinInformationsflut immer schneller ändern. gen fallen wir von einem Extrem ins andeÜblicherweise kommt ein Farbtrend nach 15 re. Wenn alles um uns herum eher neutral, bis 20 Jahren zurück.» weiss, grau oder schwarz ist, sehnen wir uns nach starken, bunten Farben. Diesem anEinfluss der Marktpsychologie deren Extrem nähern wir uns Schritt für Die Marktpsychologie wird durch unsere Stimmungen beeinflusst. Diese StimSchritt und durchlaufen dabei verschiedemungen reflektieren die allgemein vorherrne Farb-Phasen. schende Gefühlslage. In optimistischen Farbtrends verlaufen also zyklisch: Auf jeden Trend folgt ein Gegentrend. «Wenn Zeiten neigen die meisten Menschen tendenziell eher zu vorsichtigen, gedämpfteren wir das verstanden haben, wenn wir erkennen, wo genau wir uns heute befinden, ist es Farben, während sie in schwierigen Zeiten fröhliche und buntere Farben sehen wollen. möglich, den nächsten Schritt vorherzusagen. Natürlich ist dies eine Vereinfachung, Wie Karl Johan Bertilsson, Vice President Sales und Creative Director der Colour Acaaber im Prinzip funktioniert es so», betont demy, ausführt, hat die Forschung gezeigt, K. Bertilsson. 4| FOKUS | CRB-BULLE TIN | 1.15 Trendtreiber Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, die Farbtrends beeinflussen, sogenannte Trendtreiber. Wie stark ihre Wirkung ist, hängt von der momentanen Aufnahmebereitschaft des Marktes ab. Dass die Wirtschaftslage ein sehr wichtiger Faktor darstellt, wurde in der Wirtschaftskrise 2008 deutlich: Innert kurzer Zeit änderten sich die Farbvorlieben radikal: In Europa und Amerika wollten die Menschen aufmunternde Farben. In Asien blieben die Farben hingegen gedeckter. Dies zeigt, dass die Menschen auf das gleiche Ereignis regional verschieden reagieren. Ein weiterer wichtiger Trendtreiber ist die Unterhaltungsindustrie, sie lenkt die Aufmerksamkeit auf bestimmte Farben oder Einrichtungsstile und manipuliert unsere Sinne auf ganz unterschiedliche Weise. Auch neue Materialien und innovative Technologien verändern unsere Farbvorlieben, oder unerwartete Ereignisse wie die Terroranschläge in New York 2001. Für K. Bertilsson ist in diesem Zusammenhang wichtig, herauszufinden, ob ein Trendtreiber global wirkt oder nur lokal. Aufgrund lokal wirkender Einflüsse oder Stimmungen gelten einige Farbtrends nur für bestimmte Regionen. Grenzen der Vorhersagbarkeit Wenn man den sich wiederholenden zyklischen Verlauf versteht und ihm folgt, lassen sich Farbtrends relativ lange im Voraus vorhersagen, aber da kurz- und langfristig viele Natural Colour System NCS Das in Schweden entwickelte Natural Colour System NCS ist ein Farbsystem, das sich an der menschlichen Farbempfindung orientiert – unabhängig von Produkten, Materialien oder Herstellungsverfahren. Seit 1981 vertreibt CRB das NCS-Farbsystem und seine Arbeitsmittel exklusiv in der Schweiz. Die «Interior Colour Trends 2015», ein Satz inspirierender Karten mit vier Farbtrends und 24 Trendfarben, unterstützen Farbschaffende bei der Farbentscheidung und helfen ihnen bei der Begründung ihrer Entscheidung. Für Farbschaffende, die lernen wollen, wie sich Farbtrends vorhersagen oder auf ihren spezifischen Bereich bzw. ihre Industrie zugeschnittene Farbpaletten entwickeln lassen, können Seminare angeboten werden. Weitere Informationen dazu sowie zum NCS-Farbsystem und seinen Arbeitsmitteln gibt es unter crb.ch oder Tel. +41 44 456 45 45 unerwartete, nicht vorhersagbare Ereignisse eintreten, die sich auf diese Trends auswirken können, muss man mit konkreten Aussagen sehr vorsichtig sein. Gemäss Ingela Koski-Vähälä beziehen sich die meisten Vorhersagen deshalb auf einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Farbtrends für die grosse Masse aufzuspüren, ist dabei bedeutend einfacher, weil diese den «Trendsettern» – also denjenigen, die die Trends definieren – einfach folgen. Einzelfarbe oder Farbfamilie Bei «Interior Colour Trends» geht es weniger um einzelne Farben als vielmehr um Farbbereiche und Farbfamilien. Eine einzelne Farbe kann sehr modisch sein, wie z.B. das Orange aus der amerikanischen TV-Serie «Orange Is the New Black». Wenn man aber Farbtrends verstehen will, geht es darum, die Richtung und die Bereiche zu erkennen, in die sich die Farben bewegen. Beispielsweise sehen wir heute viele Farben aus dem blassen, schmutzigen Pastellbereich. Mithilfe des Natural Colour Systems NCS lassen sich die Farbnuancen bestimmen, die sich im Vergleich zum Vorjahr verändert haben. Daraus können dann die aktuellen Farbtrends abgeleitet werden. Was sind die aktuellen Farbtrends? Für 2015/16 sieht NCS Colour die folgenden vier weltweit gültigen Farbpräferenzen: Der Trend «rustikal und organisch», der für den Wunsch nach Selbstbesinnung und Ruhe, Rückzug in die Natur, Flucht vor Verstädterung und permanenter Erreichbarkeit steht, verwendet eine harmonische Palette von Erdtönen und mineralische Farben, die mit frischen Akzenten kombiniert werden. Der Trend «mutig und leuchtend» verbindet laute, bunte Farben mit auf Blau basierenden Die Farbdesignerin Dr. Hildegard Kalthegener beim Zusammenstellen von Farbkombinationen. Grautönen. Hier geht es darum, spielerisch alle Sinne anzusprechen, die Farben sollen als pulsierende, dynamische Klänge wahrgenommen werden. Mit den Farben des Trends «technisch und menschlich» reagieren wir auf unsere hochtechnisierte Welt, hier trifft Metallisches in Retrotönen auf saubere, frische Farbtöne. Der Trend «feinfühlig und bezaubernd» will uns aufmuntern und stimulieren, anspruchsvolle Pastelltöne werden hier mit faszinierenden Nuancen kombiniert und ermöglichen so sensorische Erfahrungen. «Die aktuellen Farbtrends werden dominiert von vielen schmutzigen Pastelltönen, die oft mit Grau kombiniert werden. Blautöne sind schon seit einiger Zeit in verschiedenen Abstufungen präsent, sie werden noch bleiben, sich aber in Richtung Grün bewegen. Es werden immer mehr Grüntöne auftauchen, und Orange ist bereits sehr wichtig, nicht nur um einen Akzent zu setzen», fasst K. Bertilsson zusammen. 2016 wird Pink noch mehr an Bedeutung gewinnen. Die Farben werden noch frecher, gewagter und mit ins Schwarze gehenden Farbtönen kombiniert. Dies fängt schon dieses Jahr an und wird sich im nächsten fortsetzen. Zuverlässigkeit der Vorhersage Am Beispiel von Kupfer und Türkis lässt sich zeigen, wie man erkennen kann, ob es sich um einen längerfristigen Farbtrend handelt: «Schon letztes Jahr haben wir diese beiden Farben bei kurzlebigen Dekorationsgegenständen wie Tischsets, Kerzen oder Kissen festgestellt. Jetzt sind sie aber auch an Sofas, an der Wand oder im bzw. am Auto zu sehen, also an hochwertigen, teuren Produkten», erläutert die auch für NCS Colour tätige Farbdesignerin Dr. Hildegard Kalthegener. Daraus lässt sich schliessen, dass es sich um NCS S 4040-G40Y NCS S 0580-Y70R FOKUS | 5 NCS S 2010-Y10R NCS S 7010-B10G NCS S 1015-Y80R NCS S 2005-G30Y NCS S 3055-R30B NCS S 1070-Y10R NCS S 3020-B30G NCS S 3060-R70B NCS S 6005-G20Y Der Trend «mutig und leuchtend» verbindet laute, bunte Farben mit auf Blau basierenden Grautönen. Der Trend «rustikal und organisch» verwendet eine harmonische Palette von Erdtönen und mineralische Farben, die mit frischen Akzenten kombiniert werden. NCS S 1010-Y10R NCS S 1020-R20B NCS S 2060-B NCS S 1030-B60G NCS S 1050-Y NCS S 0540-G60Y NCS S 3030-Y50R NCS S 4040-R60B NCS S 0560-Y50R NCS S 3030-Y90R NCS S 3560-Y70R NCS S 6502-B Der Trend «feinfühlig und bezaubernd» kombiniert Pastelltöne mit faszinierenden Nuancen. einen längerfristigen Trend handelt, die Vorhersage also eingetreten ist. Vorteile für Architekten und Planer Dass es auch für Architekten und Planer wichtig ist, Farbtrends und ihre Bedeutung zu kennen, steht für H. Kalthegener fest: «Für Leute, die nicht ständig mit Farbe zu tun haben, ist es sehr hilfreich, wenn sie wissen, wie sie ihre Kunden überzeugen können. Ich höre von Architekten oft, dass sie bei der Farb NCS S 0603-Y20R Beim Trend «technisch und menschlich» trifft Metallisches in Retrotönen auf saubere frische Farbtöne. entscheidung unsicher sind. Sie gehen in tuitiv vor und suchen dann im Nachhinein nach einer Begründung für ihre Wahl.» Die Trendforschung von NCS Colour kann ihnen hier helfen, bei der Farbwahl und ihrer Begründung mehr Sicherheit zu gewinnen. Bei ihrer Tätigkeit als Farbdesignerin schätzt H. Kalthegener das NCS-Farbsystem, weil es sie dabei unterstützt, ihre gestalterische Intuition rational zu erklären. Sie kann damit komplexe Zusammenhänge verständlich und nachvollziehbar aufzeigen. Danach gefragt, welches NCS-Arbeitsmittel ihr Favorit ist, nennt sie sofort das NCS-Album: «Die kleinen A9-Muster sind ideal, um Farbkombinationen für Kollektionen oder Stilgruppen zu machen, das Album ist sehr übersichtlich, da ich alle Farben im Dreieck auf einen Blick sehen kann.» Wenn Architekten für ihre Arbeit grössere Farbmuster benötigen, können sie die NCS-Box oder A4-Muster anwenden. Fotos: © NCS Colour, Stockholm, Schweden 1.15 | CRB-BULLE TIN | 6| FOKUS | CRB-BULLE TIN | 1.15 Rückblick: CRB an der appli-tech. Mit ihrer sechsten Ausgabe erwies sich die Messe für das Ausbaugewerbe erneut als wichtiger Branchentreffpunkt: Das Fachpublikum nutzte die zahlreichen Möglichkeiten zum Informationsaustausch und zur Kontaktpflege. Auch der attraktive CRB-Stand zog viele Besucher an, die sich über das Natural Colour System NCS und seine bewährten Arbeitsmittel informierten. TEXT: GABY JEFFERIES Vom 4. bis 6. Februar 2015 trafen sich die Kreativen am Bau an der appli-tech in Luzern: Zahlreiche Handwerker und Planer besuchten die Fachmesse, um sich über innovative Produktentwicklungen und Dienstleistungen sowie über die neusten Trends rund um das Maler- und Gipsergewerbe, den Trockenbau und die Dämmung zu orientieren. Ein Innovationswettbewerb, dessen Ziel es war, zugleich junge Talente und die Zusammenarbeit zwischen Architekten, Handwerkern und Planern zu fördern, verschiedene Sonderschauen, ein Architektursymposium sowie zahlreiche Impulsreferate mit wertvollen Tipps für die Praxis bildeten das Rahmenprogramm. NCS – nicht umsonst Europas Nr. 1 Am CRB-Stand gleich am Eingang von Halle 3 konnten sich die Besucher selbst davon überzeugen, warum das NCS-Farbsystem Anwender aus ganz unterschiedlichen Branchen begeistert. Das clevere Farbsystem orientiert sich an der menschlichen Farbempfindung, was nicht nur das Erkennen von Farbzusammenhängen erleichtert, sondern auch die Kommunikation über Farben. Neben den Klassikern der NCS-Produktpalette wie Index, Atlas oder Album waren nach Aussage des CRB-Messeverantwortlichen Daniel Pfeffer der praktische Colour Scan sowie allgemeine Erläuterungen zum NCSFarbsystem gefragt. Gut genutzt wurde auch das exklusive Subskriptionsangebot für die neue, vom Haus der Farbe herausgegebene Der attraktive CRB-Messestand war an allen drei Messetagen gut besucht. Publikation «Farbstrategien in der Architektur» (siehe Seite 10). Der unterhaltsame Wettbewerb, bei dem die Teilnehmenden durch Drehen des grossen NCS-Farbkreises einen Gutschein für ihren nächsten Einkauf sowie Sofortpreise erspielen konnten, sorgte dafür, dass der Messestand von CRB während der drei Messetage immer sehr gut besucht war. Ausserdem hatte CRB zu zwei Impulsreferaten über «Interior Colour Trends 2015» eingeladen. Im Namen von NCS Colour erläuterte die Farbdesignerin Dr. Hildegard Kalthegener in ihren mit viel Engagement vorgetragenen Kurzreferaten nicht nur, wie Farbtrends entstehen und was sie beeinflusst, sondern sie zeigte anhand von zahlreichen Beispielen auch die weltweit gültigen Farbpräferenzen für 2015/16 auf. Farbstrategien in der Architektur | 1.15 | CRB-BULLE TIN | KNOW-HOW | 7 Das raumgestalterische Potenzial von Farbe entdecken. Die vom Haus der Farbe herausgegebene neue Publikation «Farbstrategien in der Architektur» will Fachleute dabei unterstützen, die vielfältigen Möglichkeiten der Farbgestaltung zu erkennen und zu nutzen. Anhand von praktischen Beispielen wurden sechs Farbstrategien eruiert und beschrieben, die zeigen, wie sich das Zusammenspiel von Farbe und Raum schon früh im Entwurfsprozess planen lässt. TEXT: LINO SIBILLANO UND STEFANIE WETTSTEIN Die Visualisier ungen der Farbstrategien wurden mit den handgestrichenen Farbmustern der abgenommenen Farben collagiert. (Foto: Haus der Farbe) Farbe ist ohne Frage ein wesentliches und vielseitiges Mittel der Raumgestaltung, weit mehr als Dekoration oder oberflächliche Baukosmetik. Wird Farbe als integraler Bestandteil des Entwurfs verstanden und gekonnt eingesetzt, schafft sie einen gestalterischen und funktionalen Mehrwert. Idealerweise entstehen die ersten strategischen Ansätze zu einem Farbkonzept schon früh im Entwurfsprozess in Verbindung mit der Entwicklung von Grundrissen, Volumetrien und Bauformen. Eine im Gesamtkonzept verankerte Farbgestaltung berücksichtigt somit die verschiedenen Aspekte der Architektur wie Raum und Licht, Architektursprache und Kontext, Funktion und Atmosphäre, Materialität und Textur. Bei solch vernetztem konzeptionellen Vorgehen kann Farbe Vielfältiges bewirken. In einem Fall stärkt und klärt die Farbe die architektonische Form, in einem anderen kommentiert und interpretiert sie diese auf spielerische Weise. Einmal fühlt sich, wer den Raum betritt, wie in einem Farbbad, ein andermal verlockt die Farbe dazu, den Raum zu begehen und verschiedene Blickpunkte einzunehmen. Mal ist die Farbe eine Interpretation des Lichts, mal bildet sie mit Material, Mobiliar und Raum ein ausgeklügeltes Ganzes. Das raumgestalterische Potenzial von Farbe wird aktuell jedoch nur teilweise ausgeschöpft. Hier gibt es noch Einiges zu entdecken. Um die konzeptionelle Vielfalt von Farbgestaltung aufzuzeigen, haben das Haus der Farbe und die Universität Edinburgh in einem interdisziplinären Team die Farbigkeit bestehender Architektur untersucht. Forschungsmethode und Darstellungsformen Die in der Studie angewendete Methode verfolgt eine empirische und phänomenologische Annäherung an Farbe und Architektur. Der Prozess konzen trierte sich in einem ersten Schritt auf eine genaue Beobachtung, um die Farben und ihren Bezug zum Raum zu erfassen. Die Farben wurden vor Ort mit Farbfächern abgenommen und dann im Atelier sorgfältig von Hand gemischt und auf Papier gestrichen. Wo die Originalfarbigkeit nicht mehr sichtbar war, wurde diese aufgrund von vorhandenen Farbuntersuchungen, Archivrecherchen und historischen Fotografien so genau wie möglich bestimmt und nachgemischt. Dieser handwerkliche und kognitive Prozess ist dem Anfertigen von Aufmassen und Zeichnungen von bestehenden Gebäuden ähnlich und hat vielfache Wirkungen: Er führt zu einem vertieften Verständnis von Massstab und Dimension, und die Beziehungen zwischen architektonischen Elementen, Farben und räumlichen Kompositionen werden unmittelbar erlebt. Ausserdem wird im Nachmischen der Farben von Hand das Kolorit der Bauten intensiv nachempfunden und im wahrsten Sinne des Wortes begriffen. Dieses vom Einzelnen zum Allgemeinen füh- Stefanie Wettstein, Dr. phil. I, Kunsthistorikerin Lino Sibillano, lic. phil. I, Kunsthistoriker Gemeinsam führen sie das Haus der Farbe, das dieses Jahr sein 20-Jahr-Jubiläum feiert. Seit ihrer Gründung setzt sich die Fachschule für Gestaltung inHandwerk und Architektur für eine hochwertige Handwerks- und Baukultur ein. Im S peziellen fördert das Haus der Farbe die Farbkompetenz in der Architektur, die Gestaltungskompetenz im Handwerk und den Disziplinen übergreifenden Dialog am Bau. Dies geschieht in Form von praxisorientierten Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Forschung und Beratung. hausderfarbe.ch 8| KNOW-HOW | CRB-BULLE TIN | 1.15 | Farbstrategien in der Architektur rende Verfahren eröffnet somit eine von der Wahrnehmung und Beobachtung erschlossene Bedeutungsebene und unterstützt ein umfassendes Verständnis für den Einsatz von Farbe in der Architektur. Der Ansatz ist auch deshalb sinnvoll, weil Farbe selten statisch ist und auf vielfäl tige Art und Weise zum Raum Bezug nehmen kann. Nachdem alle Farbmuster gestrichen waren, wurden sie auf dem Hintergrund der architektonischen Gegebenheiten analysiert, um die Farbpalette zu charakterisieren und die Rolle der Farbe im Entwurf, also die übergeordnete Farbstrate gie, zu entschlüsseln. Die Ergebnisse der Studie werden mit zwei unterschied lichen Darstellungsformen sichtbar gemacht. Die Farbporträts der Einzelgebäude sind abstrakte Darstellungen des jeweiligen Farbklangs eines Gebäudes und zeigen Quantitäten, Nachbarschaften und Beziehungen zwischen den einzelnen Farben auf. Die Farbportraits wurden mit den handgemalten Farbmustern collagiert, wobei es sich um künstlerische Kompositionen handelt, die nach dem Farbportrait Haus Sunnebüel (1929/1930), Küsnacht-Itschnach, Architektin Lux Guyer. Collage mit handgestrichenen Farbmustern, 36 2 51 cm. (Foto: Urs Siegenthaler) Augenmass gestaltet sind. Sie haben primär den Anspruch, das Farbklima eines Gebäudes wiederzugeben, indem sie bildhaft das Kolorit zeigen. Im Idealfall erkennt eine Betrachterin oder ein Betrachter ein Gebäude im Farbporträt wieder. Für die Visualisierung der Farbstrategie wurde eine räumliche Darstellungsform entwickelt, die ebenfalls mit den handgemalten Mustern als Colla- ge gestaltet ist. Die dargestellten Räume lehnen sich zwar an die jeweils untersuchten Gebäude an, sind aber fiktiv. Es handelt sich um stark abstrahierte Kompositionen, die in erster Linie sichtbar machen, wie Farbe in verschiedener Art und Weise zu Raum und Architektur in Beziehung treten kann. Die ermittelten Farbstrategien können also als spezifische farbgestalterische Haltungen verstanden werden. Sechs Architekturbüros – sechs Farbstrategien In der Studie wurden Bauten von sechs in Berlin, Edinburgh und Zürich beheimateten Architekturbüros farbgestalterisch untersucht. Sie zeigen in ihrem architektonischen Entwurf im Umgang mit Farben, Materialien und Oberflächen eine Vielzahl von konzeptionellen Ansätzen. Ausserdem umfassen die Bauten eine Zeitspanne, die vom frühen zwanzigsten Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht, wobei auch unterschiedliche Bautypologien berücksichtigt wurden. Das Einfamilienhaus fand also genauso Beachtung wie eine Wohnsiedlung für mehrere hundert Menschen, ein Konzertsaal oder eine U-Bahn-Station. Und neben der Architekturikone entdeckt man im Buch auch das eine oder andere versteckte Kleinod. Aufgrund dieser differenzierten Auswahl konnten schliesslich sechs unterschiedliche Farbstrategien in der architektonischen Gestaltung beschrieben und dargestellt werden. Visualisierung der Farbstrategie «Malerische Promenade». Collage mit handgestrichenen Farbmustern, 57 2 57 cm. (Foto: Urs Siegenthaler) Malerische Promenade am Beispiel Lux Guyer Lux Guyer (1894–1955) war eine Pionierin der Architektur in Zürich, die eine Reihe von innovativen Projekten entworfen Farbstrategien in der Architektur | 1.15 | CRB-BULLE TIN | und realisiert hat. Das erste von ihr geplante Fertighaus wurde 1927 als Exponat in der Ausstellung SAFFA gezeigt, an der die Leistungen von Frauen gefeiert wurden. Ihre Einfamilienhäuser können als malerische Promenade durch einzelne, teilweise raffiniert zu öffnende oder zu schliessende Farbräume erlebt werden, wobei die sich ändernden Durchblicke für das Erlebnis der Architektur entscheidend sind. Der Grundriss ist weder frei noch offen, dagegen sind die Räume flexibel und auf die Bedürfnisse des Familienlebens zugeschnitten. Lux Guyers Einsatz von Farbe ist atmosphärisch und unterstützt die Definition einer räumlichen Sequenz oder Promenade. Analysierte Bauten: SAFFA-Haus, Stäfa (1928), Haus Sunnebüel (1929/1930) und Haus Obere Schiedhalde (1929), KüsnachtItschnach Geklärte Tektonik am Beispiel asil Spence B Basil Spence (1907–1976), der vor allem als Architekt der Kathedrale von Coventry in England bekannt ist, war von den 1930ern bis in die 1980er-Jahre tätig. Farbe und Materialien verwendet er, um die Lesart der tektonischen Struktur, des Rhythmus und der Volumen zu artikulieren und zu verstärken. Er war als versierter Zeichner bekannt, und seine prägenden Jahre beinhalten Arbeiten an bedeutenden Nachkriegsausstellungen wie dem Festival of Britain (1951), für das er den «Sea and Ships»-Pavillon entwarf. Seine Farbpalette, die sich durch grossflächig markante Bunt- und Hell-Dun- kel-Werte auszeichnet und mit lebendigen Farbakzenten spielt, spiegelt diese Zeit des Optimismus und wird durch zwei Edinburgher Wohnprojekte veranschaulicht. Analysierte Bauten: Wohnhäuser in Canongate (1959–1969) und Wohnsiedlung Claremont Court (1958–1963), Edinburgh Umfassendes Zusammenspiel am Beispiel Hans Scharoun Hans Scharouns (1893–1972) Philharmonie und Staatsbibliothek befinden sich wie zwei goldene Schiffe Seite an Seite, nahe des Potsdamer Platzes in Berlin, wo sich einst freies Ödland neben der Berliner Mauer befand. Der Einsatz von Farbe ist im Werk Scharouns integraler Bestandteil seiner ganzheitlich gedachten Architektur und dient der subtilen Artikulation der ungezwungenen Geometrie und der Orientierung des Besuchers in den räumlich komplexen inneren Landschaften. Die Farbe verschmilzt mit der architektonischen Form und das Zusammenspiel von Oberfläche, Form, Licht und Farbe ist entscheidend für die Atmosphäre jedes Raumes. Analysierte Bauten: Philharmonie (1957– 1963) und Staatsbibliothek (1964–1978), Berlin Immersive Pop Rainer Rümmler (1929–2004) war in den Jahren zwischen 1960 und 1990 für die Gestaltung von zahlreichen U-Bahn-Stationen in West-Berlin verantwortlich. Das gestalterische Konzept hatte die Aufgabe KNOW-HOW | 9 die U-Bahnhöfe unmissverständlich im Stadtraum zu verorten. Jede Station erhielt durch einen intensiven Gebrauch von Farben und Formen ihre unverwechselbare Identität mit einer eigenständigen Raumatmosphäre. Die für die vorliegende Studie untersuchten Stationen der 70er-Jahre vermitteln das Gefühl einer zeittypischen Lounge – modisch, anregend und lebendig, zugleich auch äusserst pragmatisch in der Verwendung der Materialien und hilfreich bei der Orientierung. Die Erfahrung ist eindringlich und spiegelt diejenige einer Fahrt mit der U-Bahn wider. Das Eintauchen in diese intensiven Farbwelten bedeutet eine plötzliche Veränderung und bewirkt ein intensives Raumerlebnis, das der potenziellen Langeweile des Reisens im Untergrund entgegengehalten wird. Analysierte U-Bahn-Stationen: Fehrbel liner Platz (1971), Rathaus Steglitz (1974) und Konstanzer Strasse (1978), Berlin Stille Tonalitäten am Beispiel Reiach & Hall Auch wenn Reiach & Hall schon seit den 1960er-Jahren existieren, hat das Werk dieses Architekturbüros eine Kontinuität, die wechselnde Führungspersönlichkeiten überstrahlt. Der aktuelle Entwurfschef Neil Gillespie ist sich bewusst, dass die Arbeiten des Büros diese Kontinuität, die sich durch eine feinsinnige, zeitlose Annäherung an die Architektur als Unterstützung und Reflexion des Lebens auszeichnet, weiterführen sollen. Die Verwendung einer fast monochromen Farbpalette reflektiert zwei ver- Farbportrait Philharmonie (1957–1963), Berlin, Architekt Hans Scharoun. Foyer (links), Konzertsaal (rechts). Collage mit handgestrichenen Farbmustern, 36 2 51 cm. (Fotos: Urs Siegenthaler) 10 | KNOW-HOW | CRB-BULLE TIN | 1.15 | Farbstrategien in der Architektur Visualisierung der Farbstrategie «Umfassendes Zusammenspiel». Collage mit handgestrichenen Farbmustern, 57 2 57 cm. (Foto: Urs Siegenthaler) schiedene Themen der Architektur: Gebäude des Lichts und verkohlte Gebäude des Schattens. In jedem Fall steht das Gebäude in engem Kontext zur umgebenden Landschaft, und die Farbe der Natur ist ein wesentlicher Bestandteil der weichen und gedämpften Farbigkeit. Analysierte Bauten: Forth Valley College (2011) und Gedenkstätte Bannockburn (2013), Stirling Second Layer am Beispiel Knapkiewicz & Fickert Die zeitgenössischen Schweizer Architekten Kaschka Knapkiewicz und Axel Fickert applizieren Farbe direkt auf die Oberflächen, um Massstäbe zu verändern, Volumen und Tektonik zu verunklären und so alternative Interpretationen oder Bedeutungen der Architektur vorzuschlagen. Die Farbe eröffnet somit als zweite Schicht eine erzählende Ebene und eine zweite Lesart des Baus. Sie wird fast wie eine Maske aufgesetzt und verschiebt die Wahrnehmung der Skalen, Flächen und Volumen. Die Farbe ist rebellisch und bewusst verspielt, mal unterstützend, manchmal widersprüchlich und immer wieder auch provozierend. Analysierte Bauten: Wohnsiedlung Klee (2006–2011) und Wohnhäuser am Rigiplatz (1997–2010), Zürich Jede dieser sechs Farbstrategien zeigt einen spezifischen konzeptionellen Ansatz für die Planung des Zusammenspiels von Farbe und Raum. Die eigens für die Publikation entwickelten, von Hand gefertigten Darstellungsformen unterstützen das Verständnis der Ausführungen. Durch den sowohl visuellen als auch analytischen Zugang dient das Buch Fachleuten nicht nur zur Inspiration, sondern bietet ihnen auch Ideen und Unterstützung dafür, verschiedene Wege in der Farbgestaltung zu begehen. Farbstrategien in der Architektur Die Publikation Herausgeber: Haus der Farbe – Fachschule für Gestaltung in Handwerk und Archi tektur. Co-AutorInnen: Fiona McLachlan, AnneMarie Neser, Lino Sibillano, Marcella Wenger-Di Gabriele, Stefanie Wettstein. Mit einem Vorwort von Iain Boyd Whyte. Gestaltung: Barbieri Bucher, Stephanie Cuérel Schwabe Verlag Basel, 2015. 112 Seiten, 20,4 2 27,0 cm, 18 Farbtafeln, 6 Klapptafeln. Gebunden. Die Publikation erscheint in Deutsch und Englisch. ISBN 978-3-7965-3420-1 (deutsche Ausgabe) ISBN 978-3-7965-3421-8 (englische Ausgabe) Die Faksimile-Sonderedition Anlässlich seines 20-Jahr-Jubiläums bietet das Haus der Farbe auch eine Faksimile-Sonderedition an. Die Mappe enthält sechs Faksimile-Drucke der Farbstrategien im Originalformat 570 2 570 mm. Offsetdruck sechsfarbig mit einer Modulationsfarbe im Steindruck. Subskriptionsangebot Gemeinsam mit der Schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung CRB bietet das Haus der Farbe den Leserinnen und Lesern eine Subskription an. Buch CHF 56.– statt CHF 68.– (inkl. MwSt., exkl. Porto/Verpackung) Faksimile-Sonderedition CHF 580.– statt CHF 650.– (inkl. MwSt., Porto/Verpackung) Bestellung: shop.crb.ch (Rubrik: Fachliteratur) oder [email protected] Die Subskriptionspreise gelten bis zum 12.4.2015. Das Buch wird ab 8. Juni 2015 ausgeliefert. Ergänzend zur Publikation wird eine Wanderausstellung gezeigt. Die Eröffnung findet zusammen mit der Buchvernissage am Samstag, 6. Juni 2015, 16.00 Uhr im Gewerbemuseum Winterthur statt. 1.15 | CRB-BULLE TIN | PERSÖNLICH | 11 Der NPK ist nicht mehr wegzudenken. Im Gespräch mit Marcel Pfrunder, Leiter Technik und Betriebswirtschaft beim Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen VSEI. INTERVIEW: GABY JEFFERIES Marcel Pfrunder, eidg. dipl. Elektro installateur und betriebswirtschaftliches Master-Studium MAS-BA, war lange Zeit als Geschäftsführer in der Elektroplanung sowie im Projektmanagement für Grossprojekte tätig. Durch eine höhere technische Fachausbildung und sein betriebsw irt schaftliches Studium ist er ein kompetenter Ansprechpartner für bauöko nomische Fragen. Als Leiter der Abteilung Technik und Betriebswirtschaft des VSEI berät er die Elektrobranche mit seinem Team und ist verantwortlich für die Herausgabe des NPK Elektro. Welche Bedeutung hat der NormpositionenKatalog NPK für Ihre Mitglieder? Die professionellen Bauherren schätzen die übersichtliche, normierte Struktur des NPK. Unseren Mitgliedern ermöglicht er, Elektro installationen neutral oder produktbezogen effizient zu erfassen. Das intelligente Gliederungskonzept erlaubt dem Anwender die einfache Erstellung von Zusammenfassungen, Teilauszügen oder Statistiken. Die NPK-Daten des VSEI umfassen über 25’000 neutrale und produktbezogene Positionen. Sie werden jährlich aktualisiert und den neusten technischen Gegebenheiten angepasst. Dem Nutzer stehen die Daten in den vom VSEI zertifizierten Kalkulationsprogrammen zur Verfügung. Welche Vorteile bietet der NPK der E lektro-Branche? Zeitersparnis und Effizienzsteigerung durch die Anwendung des NPK Elektro und Telekommunikation sind sicherlich die wichtigs ten Vorteile. Selbstverständlich steht den Anwendern des NPK für die effiziente Erstellung von Leistungsverzeichnissen eine erfolgreiche Suchfunktion zur Verfügung. Im Vergleich zu anderen Verbänden erarbeitet der VSEI in seinen Kalkulationsgrundlagen intensive wissenschaftliche Zeitstudien für alle NPK-Positionen. Diese werden laufend den neusten Gegebenheiten und Montagehilfsmitteln angepasst, dadurch hat der Anwender eine realistische Vorstellung für die Kalkula tion und für die Kapazitätsplanung. Mithilfe der Bildsuchstrukturen und den dazugehörigen Bildinformationen können auch weniger geübte Anwender nach kurzer Zeit eine Ausschreibung nach NPK erstellen. Welche Massnahmen ergreift der VSEI, damit seine Mitglieder den NPK auch anwenden bzw. richtig anwenden? In den wichtigsten Wirtschaftsregionen der Schweiz werden regelmässig NPK-Basis- und NPK-Anwenderseminare durchgeführt, welche jeweils sehr gut besucht sind. In der electrorevue – der VSEI-Verbandszeitschrift – gibt es die Rubrik «Tipps und Tricks». Sie unterstützt die Mitglieder in der effizienten Anwendung des NPK, sodass sie jederzeit à jour sind. Ausserdem publiziert der VSEI das NPK Lehrbuch. Es ist ein Lehrmittel für die Kalkulation im Elektro- und Telekommunikations-Installationsgewerbe und das Standardwerk für die Weiterbildung. Die Broschüre NPK Ausmassregeln vereinfacht die Erfassung von Leistungen sowie die Zuordnung der Installationscodes. Auch im Bereich der Kalkulation bietet der VSEI eine Vielzahl von Hilfsmitteln an: Auf der Website vsei.ch (Rubrik NPK / Hilfsmittel zum NPK) gibt es Informationen zum NPK, welche die Anwendung jedes Kapitels Schritt für Schritt erläutern. Die Statistik ermöglicht einen Überblick über alle neuen, verschobenen und gelöschten Positionen. Auch die in dieser Rubrik hinterlegten Musterleistungsverzeichnisse MLV erleichtern die Anwendung des NPK. Der VSEI stellt MLV für Ein- und Mehrfamilienhäuser zur Verfügung. Diese wiederum sind unterteilt in verschiedene Varianten, nämlich in Installationsteile- und Leistungspositionen. In der Broschüre Lohnerhebung sind die durchschnittlichen Lohnzahlen pro Beruf und Altersgruppe festgehalten. Wer seine Daten der Lohnerhebung zur Verfügung gestellt hat, erhält die aufschlussreiche Broschüre kostenlos. In der Broschüre Branchenkennzahlen werden die durchschnittlichen schweizerischen Branchenwerte präsentiert und kommentiert. Sie liefert für jeden Betrieb anwendbare Kennzahlen und ermöglicht dem Unternehmer branchenspezifische Vergleiche. Unseren Mitgliedern wird sie kostenlos zugestellt. Des Weiteren veröffentlichen wir Informationen zur jährlichen Teuerung nach VSEI und KBOB sowie Checklisten zu Themen wie Haftungsbegrenzung oder Schallschutz. Hat der VSEI konkrete Vorstellungen in Bezug auf die zukünftige Weiterentwicklung des NPK? Ja, selbstverständlich! Die Elektrobranche wird laufend mit technischen Neuerungen konfrontiert. Bedenken Sie nur, wie viel Elektrotechnik heute im Vergleich zu früher installiert wird. Der Anteil der Gebäudetechnik im gesamten Bau ist gestiegen, die Gebäude werden «intelligenter». In diesem Bereich wird der NPK laufend weiterentwickelt und teilweise massiv ausgebaut. Der NPK 2016 wird mit vielen Neuheiten und hilfreichen Tools herauskommen. Wir passen unsere Kapitel in Zusammenarbeit mit CRB den Marktbedürfnissen und den neusten Technologien an. Dazu arbeiten verschiedene Fach- und ERFA-Gruppen intensiv mit der technisch-betriebswirtschaftlichen Abteilung des VSEI zusammen. Sie vertreten einen Gebäudetechnikverband. Welche Unterschiede bestehen hier in Bezug auf den Einsatz des NPK gegenüber anderen Branchen? Gegenüber anderen Branchen sind bei den NPK-Kapiteln, für welche der VSEI für die fachlich korrekte Formulierung der Inhalte verantwortlich ist, bei geschlossenen Leistungspositionen sogenannte Stücklisten hinterlegt. Sie beinhalten sämtliche Materialien und Installationszeiten zur Erfüllung der entsprechenden Leistungspositionen. Die Stücklisten bilden zusammen mit den betriebseigenen Sollerlösen für die Installationsstunden sowie mit den Materialeinkaufspreisen die Basis für die individuelle betriebseigene Kalkulation. Zurzeit stehen dem Anwender ca. 25’000 Stücklisten zur Verfügung. Welche Ziele verfolgt der VSEI mit einer Veranstaltung wie der Tagung «Bau schlau!»? Mit solchen Veranstaltungen kann die Branche für die Anwendung des NPK sensibilisiert werden, die Bauherren können informiert und von den Vorteilen des NPK – zum Beispiel klar definierte und vergleichbare Leistungspositionen in Deutsch, Französisch und Italienisch – überzeugt werden. 12 | AKTUELL | CRB-BULLE TIN | 1.15 Klare Leistungsverzeichnisse – ein echter Mehrwert für alle. Mit der Fachtagung «Bau schlau!» haben die drei Organisatoren – SBV, VSEI und CRB – offensichtlich ein für viele aktuelles Thema angesprochen: Etwa 250 Bauherren, Architekten, Fachplaner und Unternehmer waren am 5. März 2015 nach Zürich gekommen, um zu hören, wie die Referenten den Stellenwert des Leistungsverzeichnisses aus ihrem jeweiligen Blickwinkel beurteilten. Ausgangspunkt ihrer Überlegungen bildete der Neubau des Landesmuseums, zu dem es im Anschluss an die Veranstaltung eine Führung gab. TEXT: GABY JEFFERIES Für den Baumeister Robert Schnetzer ist der NPK ein grossartiges Instrument zur Erfassung und Kalkulation der Kosten für seine Leistung. Rechtliche Aspekte Für Dr. Mario Marti, Geschäftsführer usic und Jurist, ist der Leistungsbeschrieb «Drehund Angelpunkt im Vertragsverhältnis». Der Werkvertrag regelt das Austauschverhältnis zwischen Bauherr und Unternehmer und gibt Auskunft über die Details. Der Planer ist aus rechtlicher Sicht Hilfsperson des Bauherrn. Bei seinen Aufgaben – Erstellung eines Planwerks, Erbringen von Dienstleistungen wie Definition von Vorgaben und Erstellen der Ausschreibungsunterlagen – ist Sorgfalt der oberste Massstab. Das Leistungsverzeichnis muss übersichtlich, vollständig und mängelfrei sein. Da viele Projekte erst nach der Ausschreibung hinreichend klar sind, müssen Abweichungen berücksichtigt und die Einheitspreise sowie die Leistungsvergütung bei einer Änderung der Ausführungsvoraussetzung angepasst werden. Gute Vorlagen wie Normen und der Normpositionen-Katalog NPK helfen hier, da sie eine gemeinsame Basis ermöglichen. Damit die Zusammenarbeit trotz der unterschiedlichen Interessen der Beteiligten gut funktioniert, sind die Gebote der Transparenz und Fairness einzuhalten und die vorhandenen Hilfs mittel anzuwenden. Bedeutung für den Bauherrn Grosse öffentliche Bauherren fordern neben architektonisch überdurchschnittlichen Leistungen und der Erfüllung von Minergie-P insbesondere die Einhaltung der vor- gegebenen Kostenrahmen. Hanspeter Winkler, Leiter Projektmanagement BBL, vertraut darauf, «dass Planer und Unternehmer die gängigen Standards von CRB (Baukostenplan BKP, NPK, LCC) und die Normen des SIA anwenden». Der BKP ermöglicht nicht nur eine planungs- und ausführungsorientierte Gliederung der Kosten, sondern auch die Vergleichbarkeit der Kosten verschiedener Projekte. Mit einem auf der Basis des NPK erstellten Leistungsverzeichnis werden vergleichbare Offerten generiert, für einen Bauherrn mit einem Portfolio von etwa 2700 Objekten und einer jährlichen Investitionssumme von 250 bis 350 Millionen Franken ein grosser Vorteil. Zudem wird das Beschaffungsrecht in Bezug auf Gleichbehandlung und Transparenz eingehalten und das Nachtragsmanagement ist effizienter, da die Kostengrundlagen klar sind. Sicht des Planenden Jörg Paschke, Projektleiter Proplaning AG, erläuterte am Beispiel der Ausschreibung für das Landesmuseum Zürich die Komplexität seiner Aufgabe. Ziel war, eine Leistungsbeschreibung zu erarbeiten, welche die zu erbringende Gesamtleistung in Form von Teilleistungen umschreibt. Aufgrund des umfangreichen Planungsstands in der Ausschreibungsphase, der sich am Beispiel der äusserst anspruchsvollen Ortbeton-Fassadenkonstruktion nachvollziehen lässt, be- stand die grösste Herausforderung darin, sich Klarheit zu verschaffen. Die NPK-Kapitel bildeten die Leitplanken: «Sie bieten ein sicheres, einheitliches Gerüst für die Ausschreibung, enthalten technisch korrekte Formulierungen und einen aktuellen Bezug zu Normen und Vorschriften.» Durch die Möglichkeit, R-Positionen einzufügen, ist auch Gestaltungsspielraum vorhanden. Eine gute Ausschreibung setzt eine detaillierte Ausschreibungsplanung, die Weitergabe aller Informationen an den Ersteller des Leistungsverzeichnisses sowie eine rechtzeitige Lieferung der Planunterlagen voraus und in der Ausschreibungsphase sollte es keine relevanten Änderungen mehr geben. Ob das angestrebte Ziel erreicht wurde, zeigt sich erst am Ende der Realisierungsphase. Unternehmersicht Für den Baumeister Robert Schnetzer, Geschäftsführer Huber Straub AG, ist der NPK ein grossartiges Instrument zur Erfassung und Kalkulation der Kosten für seine Leistung. «Die Normpositionen ermöglichen eine klare Abgrenzung unserer Leistungen am Bauobjekt in Bezug auf die Qualitätsanforderungen des Ausschreibenden.» Dass es sich bei der Erweiterung des Landesmuseums um keinen normalen Neubau handelt, wurde ihm schnell klar: Das ausgedruckte Leistungsverzeichnis hatte einen Umfang von 203 Seiten und enthielt zahlreiche Etwa 250 Bauschaffende nahmen Anfang März an der von SBV, VSEI und CRB organisierten Fachtagung teil. 1.15 | CRB-BULLE TIN | AKTUELL | 13 Bei der Besichtigung der Landesmuseum-Baustelle wurde deutlich, wie anspruchsvoll die Anforderungen in Bezug auf die Betonarbeiten waren. Reservepositionen, in welchen viele aussergewöhnliche Anforderungen beschrieben waren. Welche Schwierigkeiten damit für den Unternehmer verbunden sein können, veranschaulicht folgendes Beispiel: Die Konterschalung für Mauerkronen mit Bewehrungsdurchdringung wurde mit einer Reserveposition beschrieben. Da zum Zeitpunkt der Ausschreibung keine Armierungspläne vorlagen, hat R. Schnetzer auf seine Erfahrung zurückgegriffen und ist davon ausgegangen, dass pro Meter Wandkrone zehn Armierungseisen abgeschalt werden müssen. In der Realität waren es aufgrund der drei Lagen Anschlussarmierung dann dreimal so viel. Dieser Mehraufwand war bei der Offertstellung nicht vorhersehbar und daher nicht kalkulierbar. Auch wenn es in manchen Fällen unterschiedliche Auffassungen geben kann, was eine NPK-Position enthält und was nicht, steht für ihn fest, «dass es ohne NPK noch mehr Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten gäbe». Bedeutung für die Elektro- und Sanitärbranche Peter Zimmermann und Stefan Trummer, beide von der Alpiq Intec Ost AG, beleuchteten die Thematik aus ihrem Blickwinkel: Nach anfänglichen Widerständen – die ersten NPK-Kapitel für die Gebäudetechnik wurden 1994 publiziert, erste Kalkulationshilfen des VSEI gab es 1997 – ist der NPK in den Bereichen Elektro und Sanitär heute gut etab- liert: Im Elektrobereich werden 50 Prozent der Submissionen mit dem NPK ausgeschrieben. Der NPK Elektro enthält mittlerweile über 25’000 Positionen. P. Zimmermann betont, «dass damit auch eine genaue Ausschreibung von Spezialwünschen des Kunden möglich ist». Durch die gute Gliederung sind grosse Projekte bis ins Detail erfassbar und visualisierbar. Einen weiteren Vorteil sieht Stefan Trummer darin, «dass die hinterlegten Kalkulationsgrundlagen des VSEI an die jeweilige Firma angepasst werden können». Der NPK fördert mit seiner klaren Struktur und einheitlichen Sprache nicht nur die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen Fachplaner und Kunden, durch die genauere und schnellere Kalkulation lassen sich auch Kosten sparen. Was die Zukunft bringt Im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2015 steht für Jürg Grossen, Nationalrat und Elektroplaner, fest, dass die sinnvolle Nutzung von Energie vor der Förderung erneuerbarer Energie und dem Ausbau des Stromnetzes kommen muss. Da in der Praxis viele unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse aufeinander treffen, braucht es gute In strumente, um die Energie- und Stromeffizienzpotenziale voll ausnutzen zu können. Mit Massnahmen wie Storensteuerung, tageslicht- und präsenzabhängiger Beleuchtung, optimal an die Anwenderbedürfnisse angepasster IT sowie bedarfsgerechtem Be- trieb mit Einsatz moderner Gebäudeautomation konnte der Stromverbrauch in seinem Firmengebäude insgesamt um 80% reduziert werden. Die Gebäudeautomation spielt für ihn dabei eine zentrale Rolle, «sie verbindet das Ganze». Ausserdem rät er, dem Grundsatz «lieber weniger Technik, dafür aber hohe zukunftsfähige Qualität» zu folgen. Der Trend, dass immer mehr Bauherren die Lebenszykluskosten betrachten wollen, wird seiner Meinung nach ebenso zunehmen, wie die Bereitschaft, intelligente Gebäude zu bauen. Am Ende der Veranstaltung lud Renato Polentarutti, Fachkom GmbH, der als Moderator durch den Nachmittag geführt hat, die Zuhörer ein, die Aussagen der Referenten bei der Besichtigung der Landesmuseum-Baustelle direkt vor Ort nachzuvollziehen. Jürg Grossen, Nationalrat und Elekroplaner, zeigte verschiedene Massnahmen auf, die zu einer sinnvollen Energienutzung beitragen. 14 | AKTUELL | CRB-BULLE TIN | 1.15 BIM und CRB-Standards: Bericht aus der Praxis und Zukunftspotenzial. Am Mittwoch, 6. Mai 2015 lädt CRB seine Mitglieder sowie alle Interessierten zur 53. Generalversammlung ins Swissôtel nach ZürichOerlikon ein. Im Vorfeld der Generalversammlung hält Manfred Huber, dipl. Arch. ETH SIA, ein Referat zum Thema «BIM und CRBStandards». Datum: Mittwoch, 6. Mai 2015 Ort:Swissôtel, Zürich Schulstrasse 44, 8050 Zürich 16.00 Uhr:Referat Manfred Huber, dipl. Architekt ETH/SIA 17.00 Uhr:Beginn der 53. ordentlichen Generalversammlung 2015 anschliessend Apéro und Abendessen Building Information Modeling – eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden – gewinnt nicht nur international, sondern auch in der Schweiz an Bedeutung. Da immer mehr Bauherren eine digitale Planungskoordination verlangen, wächst der Druck auf Planungsbüros, BIM anzuwenden. Manfred Huber, Inhaber der aardeplan ag, Architekten ETH SIA, berichtet über seine Praxiserfahrungen mit der Gebäudedatenmodellierung. Er zeigt auf, was BIM und die CRB-Standards wie zum Beispiel der eBKP im Planungs- und Bauprozess bereits heute leisten, nennt die Herausforderungen im Planungsalltag und skizziert das Zukunftspotenzial für die Planungs- und Baubranche. In seiner Tätigkeit bei aardeplan setzt Manfred Huber die BIM-Methode seit mehreren Jahren im eigenen Bauprozess intensiv ein. Zudem gibt er das bei der Anwendung von BIM gewonnene Wissen als Berater an andere Planer und Bauherrschaften weiter. Er kennt daher die mit BIM verbundenen Herausforderungen nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern ebenfalls aus der Sicht Dritter. M. Huber ist auch Präsident der Kommission SIA 2051, welche momentan einen BIM-Leitfaden Schweiz erarbeitet. Die Veranstaltung im Vorfeld der GV steht allen Interessierten offen. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Anmeldung unter: [email protected] Entwicklungsteam seit Oktober als Projektleiter Facility Management. Nach seiner Lehre als Elektromonteur absolvierte er ein Studium an der HTL Chur, das er als Elektroingenieur abschloss. Durch seine langjährige Tätigkeit in verschiedenen Leitungsfunktionen, in denen er für die technische und infrastrukturelle Instand- und Werterhaltung von Bauten und Haustechnikanlagen verantwortlich war, ist er mit den Bedürfnissen der Kunden bestens vertraut. Diese vielseitigen Praxiskenntnisse werden ihn bei der Entwicklung von CRBProdukten für das Facility Management unterstützen. ten sowohl in der Schweiz als auch im Ausland mit. Bei CRB besteht seine Hauptaufgabe darin, zwischen den Fachabteilungen und der IT zu dolmetschen sowie die für Kunden sichtbaren IT-Dienstleistungen zu gewährleisten. Koordinationsmodell Architektur-Gebäudetechnik-Holzbau (LOD 300), © aardeplan ag, Baar. Neu bei CRB. Seit Beginn dieses Jahres wird der Bereich Finanzen und Administration von Roland Muff geleitet. Er ist auch Mitglied der CRB-Geschäftsleitung. Nach dem Studium der Betriebsökonomie HWV arbeitete er in verschiedenen Unternehmen im Bereich Controlling und Finanzen. Parallel dazu machte er den Masterabschluss in Corporate Finance und absolvierte diverse Weiterbildungen in Prozessmanagement und Projektleitung. Bevor er zu CRB kam, arbeitete er mehrere Jahre für eine grössere im Baustoff- und Baubereich tätige Gruppe in verschiedenen Funktionen und Abteilungen. Die hier gewonnenen Kenntnisse und Erfahrungen bilden eine ideale Basis für die erfolgreiche Bewältigung der bei CRB anstehenden Aufgaben und Projekte. In der Abteilung Entwicklung und Technologie konnten in den letzten Monaten ebenfalls verschiedene zentrale Stellen besetzt werden: Mario Mullis verstärkt das Seit April 2014 ist Michal Nejedly als Business Analyst und IT Service Manager bei CRB. Nach einem Studium der Wirtschaftsinformatik in Prag war er 14 Jahre für eine international agierende deutsche Softwarefirma im Bereich Geschäftsprozess- und Applikationsmanagement tätig. Er arbeitete an unterschiedlichen Projek- Jolanda Hug, eidg. dipl. W irtschaftsinformatikerin, ist seit Mai ebenfalls als Business Analyst für die Technologieabteilung tätig. Sie bringt über 20 Jahre Projekterfahrung in Softwareengineering und IT-Architektur in verschiedenen Branchen sowie fundierte Kenntnisse im Bereich Softwareentwicklungsmethoden mit. Bei CRB setzt sie sich nicht nur für eine optimale Zusammenarbeit zwischen den Fachabteilungen und der Informatik ein, sondern sie unterstützt auch die Aufnahme der Anforderungen und damit die Realisierung der Kundenbedürfnisse. 1.15 | CRB-BULLE TIN | NOTIZEN | 15 Neues Grundlagenwerk für Bautechnik. «Die neue Konstruktionslehre für den Hochbau», die seit August 2014 in der 3. Auflage erhältlich ist, wurde als Lehrmittel für Zeichner Fachrichtung Architektur konzipiert, wird aber auch bei der Ausbildung von Zeichnern Fachrichtung Ingenieurbau, Bauleitern und Hauswarten eingesetzt. Die 25 Themenhefte geben einen guten Überblick über das aktuelle Bauen im Hochbau. Bilder aus der Praxis sowie einfache, kurze und verständliche Texte veranschaulichen und erklären grundlegende Bauteile wie Fundationen, Steildächer oder sanitäre Anlagen. Neben konstruktiven Details und gängigen Ausführungen werden auch die Vor- und Nachteile von Techniken erläutert sowie ganze Arbeitsprozesse abgebildet. Die einzelnen Themenhefte sind nach methodisch-didaktischen Gesichtspunkten auf gebaut. Struktur und Darstellung sind ähnlich, was das Zurechtfinden vereinfacht. Eine Vertiefung der Themen erfolgt im «Plusteil». Der Leser erhält damit eine verdichtete und dennoch umfassende Sicht auf den Hochbau. Auch Architekturbüros, Bauherrschaf- ten, Hausbesitzer sowie bauverwandte Betriebe können die zwei Schuber als wertvollen Leitfaden und Nachschlagewerk nutzen. «Die neue Konstruktionslehre für den Hochbau», LM-A LernMedien-Architektur GmbH, 3. Auflage, 2014, 25 Themenhefte in 2 Schubern, d (Teilübersetzung in f; 9 Hefte), insgesamt 840 Seiten, 1635 Abbildungen, vierfarbig, 29,5 2 21 cm, CHF 310.–, www.lm-a.ch; ab August 2015 auch als eLehrmittel. NPK: Vernehmlassungen – Ihre Meinung zählt! Anwender wissen am besten, wie die Arbeitsmittel aussehen müssen, damit sie ein effizientes und zielgerichtetes Arbeiten optimal unterstützen. Dank Rückmeldungen und Verbesserungsvorschlägen aus der Praxis kann CRB die NPK-Kapitel überprüfen und anpassen, bevor sie definitiv auf den Markt kommen. Beteiligen auch Sie sich an den öffentlichen Vernehmlassungen und gestalten Sie so die für Ihre Arbeit wichtigen Kapitel mit! Im 2. Quartal 2015 wird für folgende Kapitel eine Vernehmlassung durchgeführt: NPK 225 «Gleisbau, Sicherungsanlagen und Weichenheizungen» (bis. 6. Mai), NPK 364 «Flachdacharbeiten», NPK 367 « Absturzsicherungen für Kontroll- und Unterhaltsarbeiten auf Dächern» Anmeldeformular unter: crb.ch, Rubrik: News/Vernehmlassungen/NPK. Weitere Informationen: CRB, Ursi Scherrer, Tel. +41 44 456 45 77, [email protected] Gewonnen! Unter den zahlreich eingegangenen Antwortkarten aus der Ende letzten Jahres durchgeführten Verkaufsaktion zum «NPK-Navigator» wurden die Gewinner gezogen: Hans Vettiger, Vettiger und Partner, Kilchberg ZH, Thomas Ruoss, P. Meier & Partner AG, Lachen SZ, und Philippe Chillier, archi_ cool sàrl, Bernex GE, können sich über ein Apple iPad mini freuen. Wir wünschen ihnen ein erfolgreiches Arbeiten mit dem NPK-Navigator sowie viel Spass mit diesem vielseitigen Gadget. Hans Vettiger Thomas Ruoss Philippe Chillier 16 | AGENDA | CRB-BULLE TIN | 1.15 Aktuelles CRB-Schulungsangebot. Die Schulung der CRB-Standards ist in drei Stufen gegliedert: Die Basis vermittelt das Grundlagenwissen, die Stufe Praxis richtet sich an alle, die Leistungsverzeichnisse er- stellen, und bei den Extras geht es um die Vertiefung spezieller Kenntnisse. Diese Kurse lassen sich auch mit den aktuellen Crashkursen und Workshops kombinieren. Im ersten Halbjahr 2015 werden folgende Kurse angeboten: CRB-Standards Basis. CRB-Standards Praxis. CRB-Standards Extras. Kosten: CHF 475.–, jeweils 13.30–17 Uhr, inkl. Handbuch «Bauleistungen beschreiben und Baukosten ermitteln» Sursee, 23./30.4.2015 St. Gallen, 5./12.5.2015 Kosten: CHF 840.–, jeweils 8.30–17 Uhr, inkl. Handbuch «Vom Bauprojekt zum Leistungs verzeichnis» Unterentfelden, Tiefbau, 7./12.5.2015 Sursee, Hochbau, 20./27.5.2015 «Kostenplanung mit dem Baukostenplan Hochbau eBKP-H» Kosten: CHF 670.–, jeweils 13.30–17 Uhr, inkl. Ratgeber «Baukostenplanung: Theorie und Anwendung» Solothurn, 21./28.5./11.6.2015 Luzern, 10./17./24.6.2015 «Ausschreibung und Vergabe» Kosten: CHF 585.–, 8.30–17 Uhr. Olten, 11.6.2015 CRB-Crashkurse. CRB-Workshops. Kosten: CHF 385.– «Farben planen und kommunizieren», Zürich, 15.4.2015, 8.30–17 Uhr. Kosten: CHF 585.– «Starterkit NPK», Zürich, 16.4.2015, 13.30–17 Uhr. «Kostenplanung Hochbau», Chur, 6.5.2015, 13.30–17 Uhr. «Ökonomie und Ökologie», Zürich, 12.5.2015, 13.30–17 Uhr. «Planungs- und baubegleitendes Facility Management», Zürich, 17.6.2015, 13.30–17 Uhr. CRB-General versammlung 2015. «Kostenmanagement für Bauleiter», Sursee, 3./9.6.2015, 8.30–17 Uhr. Kosten: CHF 1125.– 6. Mai 2015: Zürich-Oerlikon, Swissôtel «Führungskompetenz», (s. unten) Zürich, 7./8.5.2015, 8.30–17 Uhr. Kosten: CHF 960.– 16.00 Uhr Referat BIM und CRB-Standards: Bericht aus der Praxis und Zukunftspotenzial. «Bauleitungskompetenz», Olten, 11./18./25.6.2015, 8.30–17 Uhr. Kosten: CHF 1450.– 17.00 Uhr 53. ordentliche GV Alle Kurskosten exkl. MwSt. Neuer Workshop «Führungskompetenz». © Fernando Guerra und künstlerisches Eigentum von Catherine Bolle: «Le Semainier et son double» / «Les cordes lumineuses» Die erfolgreiche Abwicklung von Bauprojekten setzt Führungskräfte voraus, die zum einen das notwendige Fachwissen mitbringen und zum anderen in der Lage sind, Teams zu Höchstleistungen zu führen. Der neue, Anfang Mai erstmals in Zürich angebotene, zweitägige Workshop «Führungskompetenz» vermittelt den Teilnehmenden neue Perspektiven für ihre Führungsarbeit. Der Kurs richtet sich an Bauleiter, Planer, Unternehmer oder Bauherrschaften, welche eine Führungsfunktion wahrnehmen. Die Teilnehmenden reflektieren ihr Führungsverhalten, ihre Rolle und ihre Denkhaltung. So nehmen sie bewusst wahr, was sie erfolgreich macht, und bauen diese Kompetenzen weiter aus. Mithilfe der vermittelten Führungsansätze erhalten sie konkrete Anregungen und Werkzeuge, um zielorientiert und effektiv zu führen. Durch den Austausch mit Gleichgesinnten, das Besprechen unterschiedlicher Praxisanliegen und das professionelle Trainerfeedback verbessern sie ihre Führungskompetenz und erhalten neue Impulse. Zürich, 7./8. Mai 2015, 8.30–17 Uhr. Kosten: CHF 960.– (exkl. MwSt.) Kursleiter: Stephan Kälin, Organisationsberater MBA, Coach BSO Auskünfte zu den Kursen: Franziska Elmer, Tel. +41 44 456 45 18, [email protected], Anmeldungen per Mail an [email protected]
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