Geschäftsmodelle für IoT Internet of Things

Geschäftsmodelle für IoT
Internet of Things
Mittwoch, 6. Mai 2015
DKE Tagung 2015
Session: Internet der Dinge – Internet of Things (IoT)
Johannes Stein, DKE
Inhalt
 Einführung
 Beispiele / Use Cases
 Treiber neuer Geschäftsmodelle
08.05.2015
Quelle: VDE dialog, 2/2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Geschäftsmodell und digitale Transformation
 Ein Geschäftsmodell (engl. business model) beschreibt die logische Funktionsweise
eines Unternehmens und insbesondere die spezifische Art und Weise, mit der es
Gewinne erwirtschaftet.
Digital Business Transformation, auch Digitale Transformation, verändert langfristig
durch die Möglichkeiten und Potenziale digitaler Medien und des Internets das
Fundament jedes Unternehmens in seiner Strategie, Struktur, Kultur und seinen
Prozessen.
Quelle: Wikipedia
Langfristig?
Evolution und disruptive, neue Geschäftsmodelle
„Wir suchen alle nach dem Uber-Modell für
internethinterlegte Mehrwertdienste.“
DR. PETER ADOLPHS
Geschäftsführer Technik Pepperl + Fuchs GmbH
Quelle: VDE dialog, 2/2015
Die digitale Agenda der Bundesregierung
Digitale Wirtschaft und digitales Arbeiten
 Immer mehr Daten (Big Data) werden miteinander verknüpft (Smart Data) und führen zu
neuen Dienstleistungen (Smart Services) und Produkten. Gleichzeitig werden
Geschäftsprozesse durch die mobile Internetnutzung sowie Anwendungen von Cloud
Computing und Social Media tangiert und für neue Geschäftsmodelle genutzt. Die
Wirtschaft ist von diesen Veränderungen in ihrem Kern massiv betroffen. "Industrie
4.0", die vernetzte Produktion, hat das Potenzial, Wertschöpfungsketten grundlegend
neu zu gestalten und die Geschäftsmodelle der deutschen Leitbranchen wie Anlagenund Maschinenbau, Automobilbau, Elektro- und Medizintechnik erheblich zu
beeinflussen.
http://www.digitale-agenda.de/Webs/DA/DE/Handlungsfelder/2_DigitaleWirtschaft/digitalewirtschaft_node.html;jsessionid=9AAA6F7890598172E97A31B039C27A70.s2t2
Market Pull versus Technology Push
Megatrends
Ziele, Geschäftsmodelle
Use Case, Anwendungsfälle
Anforderungen
Architekturen / allgemeine Konzepte
Technologien
„Der vor allem junge Maschinennutzer mit
seinem Wunsch nach einfacher
Maschinensteuerung ist ein wesentlicher
Treiber von Industrie 4.0“.
DR. MYRIAM JAHN
Geschäftsführerin der ifm consulting
08.05.2015
Quelle: VDE dialog, 2/2015
© 2014 DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Inhalt
 Einführung
 Beispiele / Use Cases
 Treiber neuer Geschäftsmodelle
08.05.2015
Quelle: VDE dialog, 2/2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case: Kundenindividuelle Produkte
Lebensmittelindustrie
Automobilindustrie
Schuhfabrik
Kundenindividuelle Produkte
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case: Lebenslange Nachverfolgbarkeit von Produkten
Wem gehören die Daten?
Automobilindustrie
Lebenslange Nachverfolgbarkeit von Produkten
08.05.2015
•
Services und neue Angebote für den Kunden / Wartung
•
Produktinnovation
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiele – Use Case:
Neue Distribution, neue Wertschöpfungsketten / Wertschöpfungsnetzwerke
Zeitung (Buch)
Text
schreiben
Layout
Text
schreiben
CMS
Cross
Medial
Setzen
Druck
AusTragung
/ Verkauf
Kunde
Zeitung traditionell
Kunde
Zeitung Online
Kunde
Musik traditionell
Kunde
Musik Online
Musik
Aufnahme
Bearbeiten
Musizieren
iTunes,
Streaming
08.05.2015
CD
Druck
Großhandel
Verkauf
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiele – Use Case:
Neue Distribution, neue Wertschöpfungsketten, Wertschöpfungsnetzwerke
Brillen
Brille
Design
Brille
Design
Prototype
Fertigung
Versand
Prototype
Optiker
Optiker
3D Druck
Kunde
Kunde
Kann in dem
Umfeld IPR
noch geschützt
werden?
Siehe MusikIndustrie
Fertigung für Kunde allgemein
Design
Design
08.05.2015
Prototype
Fertigung
Versand
Händler
Kunde
Kunde
3DDruck
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case:
Predictive Maintenance
Dienste
Update,
Fernwartung,
Ausfallwahrscheinlichkeit
Daten
Dokumentation,
Konfiguration, …
Dinge
Motor
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case:
Predictive Maintenance
Benedikt Sommerhoff, Leiter DGQ-Regional
bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität
(DGQ)
„Industrie 4.0 und Big Data werden die
Individualität und die Qualität von Produkten
signifikant verbessern. Die Kunden selbst
spezifizieren ihre individuelle Produktvariante und
die Smart Factory produziert kostengünstig mit
Losgröße 1. Die Qualität aller relevanten
Merkmale ist jederzeit vollständig erfasst. Der
Hersteller weiß, wie und wann welcher Fehler im
Feld auftritt. Die Produzenten brauchen allerdings
intelligente Analysesysteme, die konsequente
Nutzung der Big Data, Industrie-4.0-taugliche
Infrastrukturen und Geschäftsmodelle und den
Paradigmenwechsel zur Qualitätssicherung 4.0“.
Quelle: VDE dialog 2/2015
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case:
Von der Hardware zum Service
Cloud für Trainingsdaten,
Auswertung Training
Berechnung von individuellen
Trainingsprogrammen
Trainingsdokumentation
auf dem PC -> Internet
Dinge – Pulsuhr,
Frequenzmessung, Vernetzung mit
weiteren Sensoren: Trittfrequenz, GPS
Pulsuhr
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Plattformen gewinnen:
z. B. Apple Ökosystem
-> Schnittstellenreduktion
-> Vermeidung von Medienbrüchen
Beispiel – Use Case:
Von der Hardware zum Service
App-Store, iTunes
Verbindung zu
Smart Phone, Mac, Tablet…
X
Pulsuhr
08.05.2015
X
Apple
Smart
Watch
Dinge – Apple Smart Watch,
mit verschiedenen Sensoren,
u.a. Herzfrequenz
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case:
Domänenübergreifende Nutzung von Sensoren
Verkehrsaufkommen, -Prognose
-Steuerung,
Parkplatzbewirtschaftung
Datenerfassung aller Sensoren
Auto, Nutzer
Ampel (Sensor),
Parkplätze (Sensor)
Ampel
08.05.2015
Auto
Parkplatz
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Beispiel – Use Case:
Domänenübergreifende Nutzung von Sensoren und Informationen
Verbindung von KalenderFunktionen
Verkehrsaufkommen in
Google Maps,
Near-Field-Werbung
-> Services / Dienste
Ich bezahle mit meinen Daten.
Google:
Kalender, Suche, Lokalisierbarkeit
Wer nutzt im B2B-Umfeld z.B.
die Daten meiner Produkte?
Auto, Nutzer
Devices
Android
08.05.2015
Google
Car
Nest
Robotik
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Beispiel – Use Case:
Landwirtschaft – Ökosystem
System Traktor / Produktion,
+ Wetterdatensystem (Sensoren
Feuchtigkeit, Regen, Temperatur,
Wettervorhersage)
+ Saatoptimierungssystem
(Saatdatenbank, …)
+ Bewässerungssystem
System of Systems
Traktor (int. + vernetzt) mit Pflanzmaschine,
Mähdrescher und Pflug
Produktionssystem
Intelligentes vernetztes Produkt
Intelligentes Produkt
„Die Effizienzreserven von Industrie 4.0 liegen nicht wie
in der bisherigen Automatisierung in, sondern
zwischen
Produkt
den Wertschöpfungsstufen.“
UWE HARDER
Leiter Consulting bei EPLAN Software & Service
Quelle: VDE dialog, 2/2015
08.05.2015
Traktor mit Steuerungsfunktionen und vernetzt
Traktor mit Steuerungsfunktionen
Traktor
Quelle: Beispiel übertragen von Harvard Business
Manager 12/2014
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Inhalt
 Einführung
 Beispiele / Use Cases
 Treiber neuer Geschäftsmodelle
08.05.2015
Quelle: VDE dialog, 2/2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Definition des Lenkungskreises der Plattform Industrie 4.0
Veröffentlicht am 05.07.13:
Der Lenkungskreis der Plattform Industrie 4.0 hat in seiner Sitzung am 4. Juli eine begriffliche
Darstellung und Vision von „Industrie 4.0“ abgestimmt:
Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, einer neuen Stufe der Organisation
und Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette über den Lebenszyklus von Produkten.
Dieser Zyklus orientiert sich an den zunehmend individualisierten Kundenwünschen und
erstreckt sich von der Idee, dem Auftrag über die Entwicklung und Fertigung, die Auslieferung eines
Verbindung zu
Produkts an den Endkunden bis hin zum Recycling, einschließlich der damit verbundenen
IoT
Dienstleistungen.
Basis ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der
Wertschöpfung beteiligten Instanzen sowie die Fähigkeit aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt
optimalen Wertschöpfungsfluss abzuleiten. Durch die Verbindung von Menschen, Objekten und
Systemen entstehen dynamische, echtzeitoptimierte und selbst organisierende,
unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke, die sich nach unterschiedlichen
Kriterien wie bspw. Kosten, Verfügbarkeit und Ressourcenverbrauch optimieren lassen.
http://www.plattform-i40.de/blog/was-industrie-40-f%C3%BCr-uns-ist
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Treiber neuer Geschäftsmodelle im Internet der Dinge und Dienste
 Megatrends verbinden mit Automatisierung und IT, z.B.:
• Alternde Gesellschaft
 AAL, Smart Home
 Orientierung / Navigation, Kontakt / Vereinsamung -> Soziale Netzwerke / Skype
 kollaborierende Roboter (Pflege-Robotor, aber auch im Unternehmen)
• Urbanisierung
 Smart City
• Umwelt, Klimaschutz
 Smart Grids, Smart Home und Energieeffizienz, …
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Merkmale neuer IoT-Geschäftsmodelle – weitere Beispiele
 IoT bringt neue, disruptive Geschäftsmodelle
 Individualisierung, Flexibilisierung
 Serviceorientierung
 Allgemein: von lösungsgetriebener Innovation zu benutzergetriebener
Innovation (Outcome Driven Innovation)
 Kunde übernimmt Aufgaben
z.B. Banküberweisung, Kunde schreibt Beiträge, …
 Interaktion
Web 2.0 – Kunden macht, designt, kommentiert (Marktforschung / Marketing)…
 Plattformen, Ökosysteme
„The winner takes it all“
 Lokalisierbarkeit
 Big Data – über Branchen- und Applikationsgrenzen hinweg
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Merkmale neuer IoT-Geschäftsmodelle – weitere Beispiele
 Neue Mensch-Maschinen-Interaktion
Tablet, Augmented Reality, Gestensteuerung,…
 Komplexitätsreduktion
 Share Economy (z.B. Uber, AirBNB) / Contracting Modelle
 Andere Kulturen
 Open Source, Open Innovation, Shared Innovation, Netzwerke
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Merkmale neuer IoT-Geschäftsmodelle (B2B, Industrie 4.0)
 Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, Ressourceneffizienz,
Produktivität
 Flexibilität, Resilienz, Verfügbarkeit, Risikovermeidung
 volle Flexibilität von Anlagen und Maschinen (bei Ausfall oder Auftragsschwankungen, schnelle
Marktänderungen), Prozessoptimierung
 kundenindividuelle Produkte, Stichwort „Losgröße“, hohe Variantenvielfalt
 Reduzierung Time-to-market, Prozessoptimierung, Ressourcen, Effizienz (Material, Energie,
CO2)
 Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Risikovermeidung
 Mensch-Technik-Interaktion
 Beherrschung der zunehmenden Komplexität, Komplexitätsreduktion
 neue Arbeitsformen, vernetzte Mitarbeiter, Workflow-Optimierungen
 alternde Belegschaft, junge Generation mit anderen Kommunikationsgewohnheiten
08.05.2015
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Fragen zur Diskussion
 Könnten Geschäftsmodell-Diskussionen für die Normung von Relevanz
sein?
 Was bedeuten IoT-Geschäftsmodelle für die Normungsorganisationen
und ihre Produkte?
 Risiken in Geschäftsmodell-Analyse nicht ausklammern?
08.05.2015
© DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
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Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit
Ihr Ansprechpartner:
Johannes Stein
Fachbereich 4 / 9
Leiter VDE-Kompetenzzentrum
Industrie 4.0
Tel.: +49 69 6308 - 252
[email protected]