Eglisauer Rhii-Mäss: So begehrt wie noch nie

GZA/PP 8180 Bülach
35. Jahrgang
Mittwoch, 8. April 2015
Verlag Tel. 044 863 72 00
Nr. 15
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach
Fax 044 863 72 01
Brennpunkt
Hintergrund
Schlusspunkt
Rafz: Alles bereit für die Spargelsaison
Der Buchsbaumzünsler kehrt zurück
Oldtimermarkt in Niederhasli
Walter Pfister ist Betriebsleiter des Rafzer Spargelhofs. Er ist bereit für die Ernte, die jederzeit
losgehen könnte. Bisher liegen in den Läden
Spargeln aus Übersee, doch ab dieser Woche
soll es Unterländer Spargeln geben.
Seite 3
Chemische Spritzmittel dämmten bisher die
Ausbreitung des Buchsbaumzünslers ein. Nun
hat der Niederglatter Gartenbaumeister Thomas
Meier ein wirksames natürliches Produkt zur
Bekämpfung des Schädlings gefunden.
Seite 9
Rund 800 Leute wurden nach
Niederhasli an den Oldtimer- und
Teilemarkt eingeladen. Sie konnten
zahlreiche Perlen aus der Vergangenheit bestaunen.
Seite 16
Eglisauer Rhii-Mäss: So begehrt wie noch nie
Sechs Jahre nach dem
Grosserfolg findet Ende
Monat in Eglisau eine weitere Gewerbeausstellung
statt. Bereits jetzt ist klar:
Die Rhii-Mäss ist bei den
Gewerblern sehr begehrt.
OK unter anderem von der Gemeinde, die Personal und Infrastruktur
zur Verfügung stelle, von der Schule,
welche die Räume öffne, aber beispielsweise auch von der Zürcher
Kantonalbank, welche die Ausstellung grosszügig unterstützen würde.
Mark Saint, Sponsoring-Projektleiter
bei der Kantonalbank, betont, dass
man sich mit der lokalen Bevölkerung und dem lokalen Gewerbe verbunden fühle. «Die nahe Bank» sei
keineswegs nur ein schöner Slogan.
Mit dem übers Sponsoring eingenommenen Geld werden vor allem die
Messe-Werbung, die Zelte und Einrichtungen finanziert.
Daniel Jaggi
Das wirtschaftliche Umfeld wird auch
für Gewerbetreibende zusehends
härter. Besonders in Eglisau, wo die
Nähe der Gemeinde zum preislich
günstigen süddeutschen Raum viele
KMU vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Trotzdem leistet sich
beinahe jedes Gewerbevereinsmitglied auch an der kommenden RhiiMäss Ende April einen Stand.
Regierungsrat eröffnet Messe
Gestaltete Innenplätze schaffen Luft und Individualität: Rhii-Mäss im Jahr 2009.
Foto: zvg.
Messe ist schon lange ausgebucht
Wie begehrt ein Ausstellungsplatz in
Eglisau ist, zeigt der Umstand, dass
bereits einige Wochen nach dem Planungsstart vor zwei Jahren beinahe
alle Ausstellungsmöglichkeiten vergeben waren. Im Oktober letzten Jahres
konnten dann keine weiteren Anmeldungen mehr berücksichtigt werden.
«Die Rhii-Mäss war bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht», sagt
René Lee, Präsident des siebenköpfigen Organisationskomitees und fügt
an «Ich weiss von Gewerbevereinskollegen, die bereits seit einem Jahr
an der Planung ihres Stands sind.»
Das Geheimnis des Erfolgs vermutet
Lee unter anderem im Messekonzept.
«Bei uns bezahlt jeder Aussteller einen kleinen Grundbetrag und darf
dann seinen Stand nach den eigenen
Vorstellungen individuell gestalten.»
Will heissen: Es besteht für die Aussteller kein boxenartiges Präsentationskonzept, wie sie bei anderen Messen teilweise Pflicht ist.
OK will Individualität schaffen
«Bei uns kann jeder Aussteller auf
der ihm zugewiesenen Fläche machen, was er für richtig hält.» Malermeister Lee ist überzeugt: «Das
schafft Individualität und verleiht der
Rhii-Mäss ihren ganz eigenen Charakter. Sie lebt so viel mehr.» Dennoch überlässt das OK nicht alles
dem Zufall. Gärtner würden zum Beispiel die Innenplätze und die Halle
und Zelte dekorieren. «Gerade mit
den Innenplätzen könne so ein optischer Kontrapunkt zum geschäftigen
Treiben rundherum geschaffen werden, die von den Besuchern offenbar
sehr geschätzt werden», meint Lee
weiter. Die Rhii-Mäss findet während
der Schulferien wiederum in und um
das Schulhaus Steinboden statt. Auf
rund 1200 Quadratmeter werden 69
Aussteller über eine breite Palette re-
gionaler Leistungsangebote aus dem
Einzugsgebiet des Zürcher Unterlandes und des Flaachtals informieren.
Die letzte Ausstellung im Jahr 2009
war mit 64 Ausstellern praktisch
gleich gross. Mit dabei sind aber
auch zehn Vereine. Erwartet werden
rund 7500 Besucher.
Aber nicht nur die Vergabe der
Ausstellungsfläche lief reibungslos,
auch die Sponsorensuche habe sich
gut gestaltet. Die Folge: Das Sponsorenbudget wurde übertroffen. «Obwohl die Gegenleistung meist nicht
im Verhältnis zum Betrag steht», sagt
Lee weiter. Viel Goodwill erfahre das
Die Gewerbemesse litt bislang noch
nie unter finanziellen Schwierigkeiten. Lee: «Davon zeugt auch, dass
wir die vom Gewerbeverein zugesicherte Defizitgarantie nicht anknabbern mussten.» Stattdessen resultiere
jeweils ein kleiner Gewinn, der aber
nicht ausbezahlt, sondern in die Finanzierung der künftigen Messe
fliesst. Findet die Messe, die am Freitag, 24. April, von Regierungsrat und
Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker am Freitagmittag eröffnet wird,
nun auch noch beim Publikum Anklang, dann dürfte sicher sein, dass
es bald eine weitere Rhii-Mäss geben
wird. René Lee: «Wann, ist aber noch
nicht klar.»
Details zur Rhii-Mäss sind auf der Homepage www.rhiimaess.ch zu finden.
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2
Wochenspiegel
Nr. 15
TRIBÜNE
8. April 2015
GASTKOMMENTAR
PRESSESCHAU
Mein Blick ins Universum
*Ueli Gantner
Wenn ich nachts in den Sternenhimmel schaue, erfasst mich eine grosse
Faszination, die mir Fragen stellt.
Wie ist das Ganze entstanden? Dieses
Universum von einer nicht fassbaren
Grösse und Weite. All die Milliarden
von Sonnen und Planeten, die einander umkreisen. Ich weiss, dass die
vier physikalischen Grundkräfte – die
Gravitation, die elektromagnetische
Kraft, die kleine und die grosse Kernfusion – dazu beitragen, alles in einem gegenseitigen Gleichgewicht zu
halten. Ich bin mir auch bewusst,
dass nur eine winzige Veränderung
dieses fragilen Gleichgewichts dazu
führt, dass sich alles verändert.
Warum gibt es Leben hier?
Weil ich ein Mensch bin, der immer
wieder Fragen stellt, um zu verstehen, komme ich beim Blick ins unendliche Universum auch zur Frage:
Warum gibt es unsere Erde? Besser:
Warum gibt es diese Erde? Sie gehört
ja nicht uns. Ein kleiner Planet inmitten von Milliarden Sternen und Planeten der Galaxie Milchstrasse, und
diese inmitten von Milliarden Galaxien, welch glücklicher Umstand. Warum gibt es Leben hier, in der Form,
wie wir es kennen? Warum sind wir
hier?
Viele versuchen, Antworten zu
finden, naturwissenschaftliche gibt
es, nicht vollständig, so weit sind wir
noch lange nicht, wenn jemals überhaupt. Mir genügt bereits das Vor-
ANZEIGEN
«Mein Selbstwert soll
sich nicht über das
Bankkonto definieren»
handene, um fantastische Emotionen
zu verspüren, dass es möglich wurde
nach Milliarden von Jahren, dass ich
für einen Moment hier sein darf. Dieses Gefühl führt mich zur Frage, was
mache ich, was machen wir Menschen daraus, mit diesem Moment
des Seins, hier auf diesem Planeten?
Unverständnis und Traurigkeit
verdrängen die Faszination bei meinen Antworten auf diese Fragen.
Statt die Schönheiten dieses fantastischen Glücks zu leben und zu geniessen, schlachten wir uns gegenseitig
ab, führen Krieg, um irgendwelche
Ideologien uns gegenseitig aufzuzwingen. Wir nehmen Besitz von
Dingen, die uns gar nicht gehören.
Wir bilden Gruppen, um Macht zu erlangen, damit wir behaupten können,
wir sind die Richtigen. Wir haben
den Tanz um das Goldene Kalb zur
absoluten Perfektion gemacht.
Wir unterliegen einer von uns
selbst gemachten Sklaverei, unserer
Marktwirtschaft, welche auf der Basis des Wachstums funktionieren soll.
Minimale mathematische Kenntnisse
und ein wenig klares Bewusstsein genügen, um zu erkennen, dass dies
nicht wirklich funktioniert, und schon
gar nicht endlos. Was dann, was
jetzt? Wo ist das Leben geblieben,
das Erstrebenswerte, die Zufriedenheit, das Glücklich-Sein, der innere
Frieden?
Das Wesentliche finden
Ich bin kein Weltverbesserer, politische Couleurs sind mir fremd, ich
kenne weder die Antwort noch die
Lösung. Meine Art der Kunst, die ich
erschaffe, das Reduzieren auf das
Wesentliche, hat mir eine mögliche
Lösung aufgezeigt: ein Reduzieren in
unserer Lebensweise. Das heisst für
mich, nicht verzichten zu Gunsten eines asketischen Lebens, sondern das
Wesentliche für einen Zustand von
innerer Zufriedenheit und Erfülltheit
zu finden, ohne wertgebende Massvorgaben des materiellen Wohlstands.
Mein Selbstwert soll sich nicht
über das Bankkonto definieren, sondern über meine innere Zufriedenheit und über meinem positiven Beitrag zum Ganzen.
*Ueli Gantner ist Bildhauer in Bülach.
Bülach: Rund 2500 Fahrschüler legten ihre praktische Autoprüfung vergangenes Jahr in Bülach ab. In Regensdorf waren es entsprechend weniger. Dies berichtet der «Zürcher
Unterländer».
Fahrschüler aus dem Bezirk Dielsdorf haben traditionellerweise ihre
praktische Fahrprüfung im Regensdorfer Strassenverkehrsamt absolviert. Das hat sich nun geändert: Im
April 2013 hat das Strassenverkehrsamt an der Schützenmattstrasse in
Bülachs Norden seine Türen geöffnet.
Seither können alle Fahrschüler ihre
Prüfung auch in Bülach ablegen. Und
diese Möglichkeit wird zunehmend
genutzt: 2438 praktische Fahrprüfungen der Kategorie B wurden 2014
in Bülach abgenommen. Zwischen
April und Dezember 2013 gingen
1326 Fahrschüler nach Bülach, um
ihr «Billett» zu machen.
Abgewandert sind die Prüflinge aus
Regensdorf. Dort sind die Zahlen entsprechend gesunken. Zählte das
Strassenverkehrsamt im Furttal 2012
noch 5154 Fahrprüfungen der Kategorie B, waren es 2013 nur noch
4085. Letztes Jahr wollten nur noch
3358 Fahrschüler ihren «Brief» in
Regensdorf machen.
Für das Bülacher Strassenverkehrsamt stellt der Andrang an Prüflingen
aber kein Problem dar. «Es war die
Idee, dass die neue Prüfstelle in Bülach den Standort Regensdorf entlastet», sagt Roger Volgger, Chefexperte
Führerprüfung der kantonalen Strassenverkehrsämter. Die Anzahl der
Führerprüfungsverschiebung
nach
Bülach entspreche in etwa der Erwartung und Hochrechnung des
Strassenverkehrsamts. Das Echo aus
der Bevölkerung und dem Gewerbe
zur neuen Prüfstelle in Bülach sei
äusserst positiv.
In Bülach sind derzeit elf Experten
im Einsatz. Eng wird es in Sachen
Fahrprüfungen also noch nicht. «Wir
haben noch Kapazitäten, welche wir
mit dem teilweise flexiblen Arbeitseinsatz der Mitarbeiter als Springer
sehr gut regulieren können», sagt
Volgger.
Flughafen: Sturmtief Niklas hat den
Piloten beim Landeanflug auf Zürich
einiges abverlangt.
Laut «20 Minuten»
mussten 15 Maschinen durchstarten und 5 auf andere Flughäfen ausweichen.
Die grossen Passagierflugzeuge wurden beim Landeanflug auf den Flughafen abgetrieben, durchgeschaukelt
und -geschüttelt. Am Flughafen wurden Böenspitzen von über 90 km/h
gemessen. Die Stärke der Seitenwinde betrug laut Skyguide bis zu 35
Knoten (65 km/h). «Für die Piloten
eine kleine Herausforderung, aber
dafür sind sie geschult», sagt Sprecher Vladi Barrosa. Nebst den 15
Durchstartmanövern seien 5 Flugzeuge direkt auf einen anderen Flughafen ausgewichen. Sie flogen nach
Genf, Basel, Stuttgart oder München.
Wegen der schwierigen Landesituation kam es in Kloten laut Barrosa
auch zu vielen Verspätungen.
Wochenspiegel
BRENNPUNKT
Nr. 15
8. April 2015
3
Rafzer Spargeln werden wieder gestochen
Während in den Läden
bereits Spargeln aus Übersee liegen, schlummern die
Schweizer Spargeln noch im
Dornröschenschlaf. Spargelbauer Walter Pfister aus
Rafz steckt aber schon
mitten in den Vorbereitungen für die Spargelsaison.
Thomas Güntert
«Ab dieser Woche gibt es sicher Rafzer Spargeln», sagt Walter Pfister, der
41-jährige Betriebsleiter des Rafzer
Spargelhofs. Er ist froh, dass der
März schön und trocken war und er
die Spargeldämme für die Bleichspargel fräsen konnte. Die 80 Zentimeter breiten und 70 Zentimeter hohen Dämme mussten bis spätestens
Anfang April fertig sein, damit die
Spargeln wachsen können. Das Fräsen der Dämme sei eine der wichtigsten Arbeiten. «Der Grund:», so sagt
Pfister, «Gute Spargeldämme wirken
sich unmittelbar auf die Qualität
aus.»
Allerdings: Wann die Spargelsaison beginnt, ist schwierig vorauszusagen, da das Wachstum stark vom
Wetter abhängig ist. So benötigen die
Spargeln eine Bodentemperatur von
zwölf Grad, bis sie erwachen. Anschliessend dauert es rund zwei Wochen, bis sie geerntet werden können. Ist es aber einige Tage schön
warm, könne es plötzlich schnell gehen, sagt Pfister weiter. Im letzten
Jahr seien die ersten Spargeln bereits
am 27. März gestochen worden. «Wir
hatten aber auch schon Jahre, in denen die Spargelsaison nach einem
frühen Start nochmals eingeschlafen
ist.» Gehe es dann aber los, so sei der
Run auf den Hofladen gross.
40 Saisonarbeiter im Einsatz
Der Rafzer Spargelhof ist Teil der Juckerfarm, zu der noch der Juckerhof
in Seegräben und der Bächlihof in
Jona gehören. Der Rafzer Bauernhof
gehörte dem Grossvater der Gebrüder Martin und Beat Jucker, die zusammen mit Walter Pfister aus Freienstein die Juckerfarm führen. Vor
rund 15 Jahren wurde aus dem Bauernhof ein Spargelhof, auf dem 70
Hektar in einer Produktionsgemeinschaft bewirtschaftet werden und bis
zu 40 Saisonarbeiter im Einsatz stehen. Der Rafzer Spargelhof baut neben den 12 Hektar Spargeln auch
Erdbeeren, Himbeeren, Heidelbeeren
und Kürbis an. «Wir zielen auf das
qualitätsbewusste Hochpreisniveau»,
betont Pfister.
Den ganzjährig geöffneten Hofladen gibt es seit fünf Jahren. Dort ist
alles fein säuberlich dokumentiert,
damit der Kunde auch weiss, woher
das Gemüse stammt, das er kauft.
Die weissen Spargeln werden in etwa 25 Zentimeter Tiefe ausgegraben und am unteren Ende mit einem Stechmesser abgeschnitten.
Alexandra Schrepfer hat beim Besuch des «Wochenspiegels» bereits
den ersten Rhabarber im Angebot,
der aus dem 15 Kilometer entfernten
Oberweningen stammt. Im Hofladen,
wo auch Importprodukte wie Orangen verkauft werden, gibt es die Eigenproduktionen nur, wenn Saison
ist.
Keine typischen Spargelböden
Spargeln gedeihen am besten in lockerem, sandigen und nicht zu feuchtem Boden. Walter Pfister sagt, dass
es in Rafz eigentlich keine typischen
Spargelböden gibt. «Durch den gehaltvollen Boden mit hohen Humusanteil wird der Spargel geschmacksintensiver», bemerkt Pfister, der
Geschmacksintensive Rafzer Spargeln dank gehaltvollen Böden.
weissen und grünen Spargel anbaut.
Um eine Austrocknung des Bodens
zu verhindern, werden die Spargeldämme mit Folie abgedeckt. Als diese Technik noch unbekannt war,
konnten im Rafzerfeld auch keine
Spargeln angebaut werden. Mit den
Folien kann zudem der Erntezeitraum
beeinflusst
werden.
Die
schwarze Seite erhöht die Temperatur in den Dämmen und beschleunigt
das Wachstum, was zu einer früheren Ernte führt. Mit einer weissen
Folie wird das Gegenteil erreicht. Sobald die Spargeltriebe im Frühjahr
die Dammkrone durchbrechen, werden die weissen Spargel in etwa 25
Zentimeter Tiefe ausgegraben und
am unteren Ende mit dem sogenannten Stechmesser abgeschnitten. Nach
dem Stechen wird das Loch wieder
aufgefüllt und die Oberfläche geglättet, um das Austreiben weiterer Triebe besser erkennen zu können. Der
grüne Spargel, der seine Farbe durch
Das sollte man über die Gemüsespargel wissen
Der Gemüsespargel ist eine der 220
Gattungen des Spargels. Früher
war die Wurzel als Heilmittel sogar
amtlich anerkannt und die Samen
wurden als Kaffee-Ersatz verwertet. In China wurden Spargeln bereits vor über 5000 Jahren gegen
Husten, Blasenprobleme und Geschwüre verordnet. Auch die alten
Ägypter, Griechen und Römer erkannten die heilende Wirkung.
Spargeln sollen harntreibend und
abführend wirken, sowie gegen
Gelbsucht helfen. Mit den Römern
fand die Spargel den Weg über die
Spargeldämme fräsen ist auf dem Rafzer Spargelhof Chefsache.
Alpen. Aber mit dem Niedergang der
römischen Kultur verschwand der
Spargelanbau wieder. Erst im 16.
Jahrhundert ist der Anbau wieder
belegt. Damals galt er in aristokratischen Kreisen als Delikatesse.
Der Spargel ist ein empfindliches
Gemüse und sollte von der Ernte bis
zur Zubereitung sorgsam behandelt
werden. Guten weissen Spargel erkennt man an geschlossenen Köpfen,
gleichmässigem Wuchs, einem noch
feuchten Ende und an dem quietschenden Geräusch, das frische Spargelstangen beim Aneinanderreiben
erzeugen. Ein guter Spargel hat einen Durchmesser von über 15 Millimetern. Grüner Spargel kann etwas dünner sein, der Kopf ist durch
die Lichteinwirkung meist leicht geöffnet. Spargeln sollten frisch gegessen werden. Zur Vorbereitung
muss weisser Spargel geschält werden. Beim grünen Spargel ist dies
häufig nur im unteren Drittel nötig.
Pro Person werden etwa 500
Gramm gerechnet. Spargeln aufrecht und zusammengebunden in
einem schmalen, hohen Topf bei
mässiger Temperatur garen. (thg.)
Fotos: Th. Güntert
das Sonnenlicht erhält, wird über der
Erde abgeschnitten. Auf dem Rafzer
Spargelhof wird selektiv von Hand
geerntet, da der Betrieb für eine maschinelle Ernte zu klein ist. «Es
macht auch bezüglich den hohen
Qualitätsanforderungen keinen Sinn,
maschinell zu ernten», so Pfister.
Viel Handarbeit notwendig
Der Spargel wird traditionell bis zum
Johannistag am 24. Juni, dem längsten Tag im Jahr, gestochen. Das edle
Gemüse könnte durchaus bis in den
Herbst geerntet werden, doch die
Spargeln brauchen ausreichend Zeit,
um durchzuwachsen und einen grünen Busch zu bilden, damit auch im
Folgejahr wieder eine ertragsreiche
Ernte möglich ist.
Vom 24. Juni bis zum ersten Frost
sind es mindestens 100 Tage, die der
Spargel benötigt, um Kraft für das
nächste Jahr zu sammeln. Spargeln,
die nach dem 24. Juni gestochen
werden, stammen in der Regel von
Spargelanlagen, die zum letzten Mal
gestochen werden. Walter Pfister erntet acht Jahre lang. Dann müsse neue
Anlagen angelegt werden. Da der
Spargelanbau viel Handarbeit erfordert, ist er für ein Gemüse verhältnismässig teuer. Und wie isst Walter
Pfister seine Spargeln? «Am liebsten
pur, ohne alles, damit ich das volle
Aroma geniessen kann.»
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Alexandra Schrepfer hat schon den ersten Unterländer Rhabarber.
4
Wochenspiegel
Nr. 15
8. April 2015
VE R M I S C H TE S
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Bauarbeiten in Kloten und
Opfikon haben begonnen
Voraussichtlich bis Ende Oktober werden an der BalzZimmermann-Strasse der
Belag und die Strom- und
Wasserleitungen erneuert.
Um auch weiterhin eine sichere und
einwandfreie Infrastruktur gewährleisten zu können, muss der Strassenbelag der Balz-ZimmermannStrasse zwischen Kloten und Opfikon
erneuert werden. Gleichzeitig werden
auch
die
Versorgungsleitungen
(Strom/Wasser) der Industriellen Betriebe Kloten (ibk) erneuert. Die gestern begonnenen Bauarbeiten dauern
nach Angaben des Tiefbauamts voraussichtlich bis Ende Oktober.
Anschliessend beginnen die Sanierungsarbeiten für den Kreisel
Werftstrasse, ist der Mitteilung weiter
zu entnehmen. Über diese Arbeiten
wird die Bevölkerung in einem separaten Schreiben zu einem späteren
Zeitpunkt informiert. Um die Behinderungen für die Anstösser so gering
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Freienstein-Teufen:
Irchelstrasse wird bis
Ende Oktober saniert
wie möglich zu halten, erfolgt die
Ausführung in sieben Etappen. Die
direkt betroffenen Anwohnenden
werden jeweils vor Beginn einer
Etappe über mögliche Behinderungen und Sperrungen informiert.
Die
Balz-Zimmermann-Strasse
wird während der Bauzeit nur in
Richtung Opfikon befahrbar sein. Eine Umleitung für den Verkehr Richtung Flughafen ist signalisiert.
Die Buslinien 735, 759 und 768
verkehren auf der Balz-Zimmermann-Strasse ebenfalls nur in Richtung Kloten/Opfikon. Richtung Flughafen werden die Busse über die
Schaffhauserstrasse,
Balsbergweg
und Werftstrasse umgeleitet. Es kann
zeitweise zu leichten Verspätungen
kommen. Die Benützer des öffentlichen Verkehrs werden gebeten, die
entsprechenden Fahrgastinformationen auf www.vbg.ch oder an den
Haltestellen zu beachten, schreibt
das Tiefbauamt in einer Medienmitteilung weiter. (pd.)
Das Tiefbauamt erneuert an der Irchelstrasse, Abschnitt Tössbrücke bis
Tüfenbach, den Fahrbahnbelag, die
Randsteine sowie Teile der Entwässerungsleitungen. Zudem werden neue
Fussgängerstreifen und Mittelinseln
erstellt. Gleichzeitig erneuert die Gemeinde Freienstein-Teufen Abwasserleitungen und Wasserversorgungsanlagen.
Die Bauarbeiten dauern bis zirka
Ende Oktober . Während dieser Zeit
müssen einzelne Strassenabschnitte
gesperrt werden. Die Umleitung für
den Durchgangs- und Schwerverkehr
wird signalisiert. Die Bauarbeiten erfolgen in mehreren Etappen, jeweils
unter Vollsperrung des Verkehrs. Lokale Umleitungen werden signalisiert.
Während der Bauzeit können die
Buslinien die Haltestellen teilweise
nicht bedienen. Fahrgastinformationen an den Haltestellen und in den
Bussen weisen auf die temporären
Änderungen hin. (pd.)
Mehr unter www.vbg.ch.
Mehr unter www.tba.zh.ch/baustellen.
POLITIK/KULTUR
Wochenspiegel
Nr. 15
8. April 2015
5
Kulturinitiative für Parlament zu konkret
Kultur Ja, aber nicht zu
konkret: Das ist das Fazit
der Diskussion im Bülacher
Gemeinderat. Das Parlament unterstützt deshalb
den stadträtlichen Gegenvorschlag.
Daniel Jaggi
Die vom Verein Bülach Kultur im November 2013 mit 629 gültigen Unterschriften eingereichte Initiative verlangt die Änderung von Artikel 3 der
Gemeindeordnung: Die Stadt Bülach
fördert das kulturelle Leben in seiner Vielfalt und unterstützt künstlerisches Schaffen. Sie sorgt für die
notwendige Infrastruktur wie Raum,
Koordination und Information und
schafft die finanzielle Grundlage, die
öffentliches und privates Engagement möglich macht. Die im zweiten
Satz enthaltene Konkretisierung der
Bülacher Kulturpolitik war der Mehrheit des Gemeinderats vor allem aus
ordnungspolitischen Gründen nicht
genehm. Er hiess deshalb den stadträtlichen Gegenvorschlag mit 16 zu
11 Stimmen gut. Dieser besteht lediglich aus dem ersten, allgemein gehalten Satz des Initiativtexts.
Kein Präjudiz schaffen
Die Fachkommission II und die RPK
unterstützen mehrheitlich den Gegenvorschlag. Grund: Die im zweiten
Satz enthaltene Konkretisierung gehöre nicht in eine Gemeindeordnung.
Bei einer Annahme würde zudem ein
Präjudiz geschaffen. Die Minderheit
LESERBRIEF
Rosige Finanzlage –
oder hat der Osterhase
Geld gebracht?
Kann es sein, dass die Gemeinde
Embrach einen einzelnen Klub trotz
der angespannten Finanzlage mit
750 000 Franken unterstützt? Damit
die Sanierung des Schulhauses Ebnet
eine Chance beim Stimmbürger hat,
wird alles versucht, unter den Baukosten von 20 Millionen Franken zu
bleiben. An der vergangenen ausserordentlichen Gemeindeversammlung
wurde den anwesenden Stimmbürgern eine angespannte Finanzlage
präsentiert, und jetzt werden dem
Fussballklub Embrach 750 000 Franken versprochen. Dass dieser Beitrag
ja am 22. Juni von den anwesenden
Stimmbürgern angenommen wird, ist
auch klar. Wie war es vor noch nicht
allzu langer Zeit mit dem jährlich
wiederkehrenden Betrag von 80 000
Franken? Zuerst war von einem Betrag von 30 000 Franken die Rede.
Durch ein anwesendes FC-EmbrachMitglied wurde ein Antrag auf 80 000
Franken gestellt, und schon wurde
dieser Betrag gutgeheissen. Darf es
dieses Mal 1 Million Franken sein?
Es müssen nur genügend FC-Embrach-Mitglieder aufgeboten werden
und der Betrag ist gesprochen. Wäre
es nicht sinnvoller, die Gemeinde
würden den Platz kaufen, selber betreiben und ihn zu marktüblichen
Preisen dem FC Embrach vermieten?
Felix Egli, Embrach
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Das Präsidium: Frédéric Clerc (Präsident), Nadja Naegeli (1. Vizepräsidentin, links), Romaine Rogenmoser (2. Vizepräsidentin).
Foto: dj.
in der FAK II sprach dagegen von einem flügellahmen Gegenvorschlag. In
der Diskussion waren die Fronten
weitgehend klar: Grüne und SP plädierten für die lange Fassung des Initiativtextes. Felix Böni (Grüne) monierte, der Gegenvorschlag sei zu allgemein, für Samuel Lienhart (SP) bietet er keine Lösungsansätze.
Auch die Ratsrechte unterstützt
einen Kulturartikel in der Gemeindeordnung, wehrt sich aber gegen eine
konkrete
Ausformulierung
und
sprach sich deshalb für den Gegenvorschlag des Stadtrats aus, der keineswegs nur eine halbe Initiative sei,
betonte die SVP/EDU-Fraktion. Auch
die EVP-Fraktion unterstützt aus ordnungspolitischen Gründen den Gegenvorschlag.
Mitinitiant
Mischa
Klaus mahnte vor dem Rat, dass die
ordnungspolitische Auseinanderset-
zung der Initiative nicht gerecht werde, denn es handle sich um eine
Volksinitiative, deren Willen man zu
berücksichtigen habe. Klaus weiter:
«Ohne eine konkrete Ausgestaltung
bleibt Kultur in Bülach der politischen Willkür ausgesetzt.»
Alle Fraktionen im Ratsbüro
Er widersprach zudem Michael Grafs
(SVP) Votum, Kultur habe keine
nachweislichen,
wirtschaftlichen
Auswirkungen. «Fakt ist, die Kreativwirtschaft ist ein Wachstumsmarkt.»
Das letzte Wort hat aber das Stimmvolk. Es wird über die Initiative und
den Gegenvorschlag an der Urne befinden.
Neu bestellt wurde das Ratsbüro,
in der alle sechs Fraktionen mit jeweils einem Mitglied vertreten sind.
Im Vorfeld der Wahl verlangte die
SVP/EDU-Fraktion aufgrund ihrer
Fraktionsstärke fortan zwei Sitze im
Büro. Konsequenz: Die kleinste Fraktion, die EVP, hätte ihren Sitz verloren. Doch es kam anders: Die
SVP/EDU-Fraktion hielt zwar an ihrem Vorschlag, Romaine Rogenmoser
zur 2. Vizepräsidentin zu wählen,
fest, verzichtete dann aber auf den
Stimmenzähler. Dadurch wurde wieder Platz für die EVP geschaffen.
Zum Gemeinderatspräsidenten und
damit höchsten Bülacher wählte der
Rat
erwartungsgemäss
Frédéric
Clerc. Er erhielt 22 der 28 Stimmen.
1. Vizepräsidentin ist Nadja Naegeli
(25 Stimmen), 2. Vizepräsidenten Romaine Rogenmoser (20 Stimmen).
Der Vorschlag der BSB/GLP-Fraktion,
Dominique Lauber als 2. Vizepräsidenten zu wählen, blieb erfolglos. Als
Stimmenzähler wurden Christine
Frischknecht (EVP, 27 Stimmen),
Claudia Forni (Grüne, 18 Stimmen
und Dominique Lauber (BSB/GLP, 20
Stimmen) gewählt.
Ferner hat der Rat:
• die abgeänderte Verordnung über
die Siedlungsentwässerung genehmigt;
• die abgeänderte Verordung über
die Wasserversorgung genehmigt;
• Kenntnis genommen, dass die Realisation des Zentralen Verwaltungsgebäudes auf gutem Weg ist und frühestens im Jahr 2020 bezugsbereit
sein dürfte.
Stadtrat zum Befangenheits-Vorwurf
In einer Interpellation hat Gemeinderat Michael Graf (SVP) unter anderem die Frage gestellt, ob im Zusammenhang mit der Realisation
von Bülach Nord auch Firmen von
Stadträten involviert seien «Mir
liegt ein konkreter Hinweis vor»,
sagte Graf im «Wochenspiegel» von
letzter Woche. Konkret geht es um
die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für die Realisierung und
Betrieb eines Gastronomie-, Eventund Kulturorts in Bülach Nord, die
der künftige Grundeigentümer, die
Firma Allreal, in Auftrag gegeben
hat. Wie der Stadtrat in seiner Antwort schreibt, wurde der Auftrag
zur Erstellung der Machbarkeitsstudie der Firma Specogna AG erteilt. Diese habe als Unterlieferan-
ten auch die Firma Lienhart GmbH
verpflichtet. Besitzer der Firma ist
Stadtrat Hanspeter Lienhart. Lienharts Firma zeichne für die Abklärungen im Zusammenhang mit
der Bildung einer möglichen Trägerschaft verantwortlich. Dabei
handle es sich um ein privatrechtliches Auftragsverhältnis ohne Beteiligung der Stadt Bülach, schreibt
die Exekutive in ihrer Antwort weiter. Auf Grafs Frage, ob deswegen
ein Stadtrat in Ausstand getreten
sei, steht in der Antwort: «Nein. Da
die Stadt Bülach keinen Auftrag erteilt hat, wurde diesbezüglich auch
nie ein Beschluss im Stadtrat getroffen, bei dem sich die Frage
nach einem Ausstand gestellt hätte.» (dj.)
Humorvolle Beziehungskiste mit Stacheln
Die Cheernagel-Büüni
Bachenbülach präsentiert
in ihrer neusten Aufführung
die Komödie «Kaktusblüte».
Die Beziehungskiste sorgt
mit Humor für Abwechslung
und Lacher im Publikum.
Béatrice Christen
Die Cheernagel-Büüni Bachenbülach
überrascht dieses Jahr mit der Komödie «Kaktusblüte» unter der Regie
von Sara Bellin. Andreas Fischer hat
das Stück nach dem Film «Cactus
Flower» von Pierre Barillet und
Jean-Pierre Grédy ins Schweizerdeutsche übersetzt. Fischer steht übrigens als Zahnarzt und Lebemann auf
der Bühne.
«Kaktusblüte», eine Komödie mit
Humor, Turbulenzen und Verwirrungen. Das gibt es nämlich, wenn ein
lediger Zahnarzt sich als verheirateter Familienvater ausgibt. Im Mittelpunkt steht auch eine Nerzstola, welche die Besitzerin wechselt. Aber
auch des Zahnarzts Sprechstundenhilfe ist mit von der Partie. Die Dame
Was ist ein
Cheernagel?
Der Cheernagel oder Kehrnagel
ist das Wappenzeichen von Bachenbülach. Dabei handelt es sich
um einen Stift, mit dem der Pflug
gewendet werden kann. Der
Kehrnagel soll im Jahr 1853 erstmals auf einem Markstein als
Wappenzeichen abgebildet gewesen sein. Die Cheernagel-Bühni
übernahm vor 31 Jahren die Bezeichnung.
Sorgfältig wird das Paket vorbereitet. Der neugierige Nachbar schaut dabei zu.
im weissen Kittel pflegt einen Kaktus
auf dem Empfangstresen, und sie
schmachtet ihren Chef an. Es kommt
zu Begegnungen im Nachtclub, aber
auch der junge Nachbar einer Freundin des Lebemanns trägt zu den Verstrickungen auf der Bühne bei. Als
der Zahnarzt sich ernsthaft verliebt,
wird das Durcheinander noch grösser, muss er sich doch, um den moralischen Ansprüchen seiner Freundin
zu entsprechen, von einer Frau
scheiden lassen, die es gar nicht gibt.
Das Tohuwabohu nimmt seinen Lauf,
aber am Schluss kommt alles anders,
ganz nach dem Motto «Ende gut, alles gut».
Die Premiere von «Kaktusblüte»
findet am Donnerstag, 9. April, um
20 Uhr statt. Weitere Vorstellungen:
Freitag, 10. April, Samstag, 11. April,
Donnerstag, 16. April, Freitag, 17.
April und am Samstag, 18. April, jeweils um 20 Uhr. Der Vorverkauf findet über das Internet auf der Homepage www.cheernagel.ch statt.
Von Montag bis Freitag zwischen
19 und 21 Uhr und am Samstag zwischen 9 und 12 Uhr können Tickets
ANZEIGEN
Foto: Béatrice Christen
auch unter der Telefonnummer 079
630 50 50 bestellt werden. Das Theaterbeizli Cheernagel ist jeweils ab
18.30 Uhr geöffnet.
Cheernagel-Büüni: Vorstellungen in der
Mehrzweckhalle,
Schulhausstrasse
1,
8184 Bachenbülach.
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Wochenspiegel
Nr. 15
8. April 2015
VE R M I S C H TE S
Oberglatt: Geld wird knapp
Die Rechnung 2014 der Gemeinde Oberglatt schliesst
mit einem «besorgniserregenden Ergebnis» ab. Grund
seien die vielen gebundenen
Ausgaben, schreibt die Exekutive in einer Mitteilung.
So sei für das Rechnungsjahr 2014
eigentlich ein Ertragsüberschuss von
rund 169 000 Franken budgetiert gewesen. Die Jahresrechnung (ohne Sekundarschulgemeinden) schliesst nun
aber mit einem Defizit von 1,9 Millionen ab, wie der Mitteilung weiter zu
entnehmen ist. Über diese Situation
sei der Gemeinderat «sehr besorgt»,
vor allem weil ein weiteres gleich
schlechtes Resultat in diesem Jahr
den Gemeindehaushalt aus dem
Gleichgewicht bringen könnte.
Eigenkapital wird kleiner
Der Grund dafür sei, dass die letztjährigen Mehrausgaben dem Eigenkapital belastet werden müssen, das
sich nun auf rund 1,74 Millionen
Franken verringert. Die Eigenkapitalbasis sei so schwach, weil die Gemeinde während Jahren keine Möglichkeit hatte, entsprechende finanzielle Mittel zu äufnen. So mussten gemäss altem Finanzausgleichsystem,
das bis Ende 2011 in Kraft war, jährlich 10 Prozent des Eigenkapitals abgebaut werden.
Das besorgniserregende Resultat
wird mit Mehrkosten begründet, die
nicht beeinflussen werden könnten.
Zudem hätten 1,6 Millionen Franken
provisorisch geleisteter Steuern einer
Firma zurückbezahlt werden müsANZEIGEN
sen. Diese Rückzahlung konnte mit
den Mehreinnahmen von 800 000
Franken bei den Grundstückgewinnsteuern nicht kompensiert werden.
Bevölkerungsstruktur belastet
Wie der Gemeinderat weiter schreibt,
habe sich gezeigt, dass die Bevölkerungsstruktur der Gemeinde je länger, je mehr zur finanziellen Belastung werde. So sei diese Struktur
vom hohen Ausländeranteil von 32
Prozent und von einer hohen Sozialhilfequote von 3,8 Prozent bestimmt.
Im Bereich Bildung seien vor unvorhersehbare Mehrausgaben bei der
Sonderschulung (352 000 Franken)
entstanden. Auch für die Langzeitpflege seien 401 000 Franken mehr
ausgegeben worden. Bei der sozialen
Wohlfahrt handle es sich bei den
Mehrausgaben von 536 000 Franken
um Zusatzleistungen zur AHV/IV,
516 000 Franken für Sozialhilfeleistungen für Ausländer, 199 000 Franken für die Alimentenbevorschussung
und 322 000 Franken für Kleinkinder-Betreuungsbeiträge.
Ruinöse Zwangsausgaben
Der
Gemeinderat
kommt
zum
Schluss, dass die gebundenen Ausgaben den Gemeindehaushalt ruinieren
würden. Rund 90 Prozent der Ausgaben der Gemeinde würden unter diese Bezeichnung fallen. Der Gemeinderat will durch gezieltes Hinterfragen von Abläufen, Tätigkeiten und
Dienstleistungen eine Effizienzsteigerung in der Verwaltung erzielen. Dies
könne aber nicht nur die gebundenen
Ausgaben betreffen. Es müssten auch
neue Einnahmenmöglichkeiten gefunden werden. (dj./pd.)
PAAR- UND LEBENSBERATUNG
Austauschen schafft Zeit für die Liebe
Zeit ist ein kostbares Gut. Viele Menschen hätten gerne mehr davon, und
der Umgang mit ihr ist zum wichtigen Thema geworden. So gibt es zum
Beispiel Fortbildungen zum Zeitmanagement und der Begriff «Work-Life-Balance» hat sich in unserer Gesellschaft etabliert. Und welche Bedeutung hat Zeit und ihr Umgang für
die Paarbeziehung?
Während das Paar zu Beginn
häufig viel Zeit miteinander verbringt
und gleichzeitig beide immer noch
Zeit für sich selbst haben, verändern
sich frei verfügbare Zeit und das Bedürfnis der Zeitgestaltung im Lauf einer Beziehung vielfach. So kann beispielsweise bereits das Zusammenziehen den Wunsch nach mehr persönlichem Freiraum bei einem oder
beiden Partnern hervorrufen.
Behutsamer Umgang wichtig
Hat das Paar dann grössere Herausforderungen zu bewältigen, wie zum
Beispiel Überstunden bei der Arbeit,
Weiterbildung, Hausbau oder Aufziehen der Kinder, ist ein behutsamer
Umgang mit der damit verbunden
Beanspruchung von Wichtigkeit. Dies
umso mehr, wenn die Ereignisse zusammenfallen. Gerade die Geburt des
ersten Kindes verändert die Paardynamik sehr stark: Viele Paare berichten von der Freude über das Kind,
dessen überwältigende Entwicklungsschritte, aber auch über die Zeit, die
durch das Kind «gebunden» ist. Hier
ist es bedeutsam, dass das Paar in
gutem Austausch ist. Sich über positive Erlebnisse wie auch über Schwie-
«Ein guter Austausch
verhindert, dass sich der
Partner unverstanden
zurückzieht»
Werner Klumpp
rigkeiten, zum Beispiel mit der Arbeit
oder den Kindern auszutauschen,
verhindert, dass sich jeder unverstanden zurückzieht und sich beide
mehr und mehr auseinanderleben.
Im Gespräch miteinander bleiben
Ebenso sollten eigene Bedürfnisse
frühzeitig mitgeteilt werden, weil diese ansonsten schnell untergehen und
zu Frustration führen können. Im Gespräch miteinander zu bleiben ist eine wichtige Voraussetzung dafür,
dass Geben und Nehmen in einer
Partnerschaft Ausgleich finden. Tritt
hier im Lauf der Zeit ein zu starkes
Ungleichgewicht ein und resultieren
daraus starke Konflikte, bedarf es
mitunter professioneller Unterstützung. Nehmen äussere Beanspruchungen zu, ist es umso wichtiger,
dass das Paar regelmässig Zeiten für
sich allein hat, um Dinge zu tun, die
es gerne macht: zum Beispiel gemütlich Abend zu essen, ein Konzert zu
besuchen, einen Spaziergang zu machen und einfach einmal Zeit zum
Lachen und Reden zu haben. Es zahlt
sich für die Beziehung aus, solche
Zeiten fest einzuplanen und eine Kinderbetreuung zu organisieren – vielleicht warten beispielsweise die
Grosseltern geradezu auf eine solche
Gelegenheit.
Bedürfniss miteilen
Wichtig ist aber auch, dass jeder
Partner seine Bedürfnisse dem anderen mitteilt und das Paar Wege sucht,
um jeweils dem anderen Freiraum zu
geben: So kann zum Beispiel durch
Hobbys oder Pflege von Freundschaften neue Kraft für den Alltag geschöpft werden, was wiederum der
Beziehung guttut. Im Lauf der Zeit,
wenn die Herausforderungen gut bewältigt und die Kinder ausgezogen
sind, kann sich das Paar bezüglich
Zeit und Zeitgestaltung neu orientieren. Dies fällt umso leichter, wenn
solche Zeiten über die Jahre bewusst
gelebt wurden. Gönnen Sie daher Ihrer Beziehung Zeit für die Liebe.
Werner Klumpp, Dipl. Psychologe,
Paar- und Lebensberatung
Bezirk Bülach
Wochenspiegel
WIRTSCHAFT
LESERBRIEF
Nachrichtendienst:
Rauchzeichen statt
Drohnen?
Abhören von Telefonen, Überwachen
von privaten Räumen, Eindringen in
Computer: Diese Massnahmen sieht
das neue Nachrichtendienstgesetz bei
Verdachtsfällen vor, um unsere Sicherheit zu verbessern. Denn die Gefahr von Terroranschlägen und andern «modernen» Bedrohungen wie
verbotener Nachrichtendienst, Spionage, Anschlägen gegen öffentliche
Anlagen
(Kraftwerke,
Bahnhöfe,
Schaltzentren und anderes) hat zugenommen.
Was im Ausland geschieht, kann
auch bei uns geschehen. Entscheidend ist, dass solche Verbrechen
durch vorbeugende Massnahmen
verhindert werden. Dazu braucht der
Nachrichtendienst taugliche Instrumente.
Rot-grüne Politiker laufen Sturm
gegen das Gesetz. Sie malen das Gespenst einer «neuen Fichenaffäre»
und von «Orwellschen Zuständen» an
die Wand. In der nationalrätlichen
Debatte wurde alles versucht, um
den Nachrichtendienst mit zahlreichen Auflagen impotent zu machen.
Zwei Beispiele: Der Nachrichtendienst soll nicht bei «besonderen»,
sondern erst bei «ausserordentlichen» Lagen zum Einsatz kommen –
also dann, wenn es zu spät ist und
die Krise mit Gewalt und Terror bereits da ist. Ebenso wollte die Linke
dem Nachrichtendienst keine Drohnen und Satelliten zubilligen – man
will offenbar noch mit Rauchzeichen
arbeiten.
Die Mehrheit liess sich aber nicht
beeindrucken, und ich hoffe, dass
auch der Ständerat zustimmen wird.
Denn mehr Hürden kann man gar
nicht einbauen: Um eine Person zu
überwachen, braucht es grünes Licht
vom Bundesverwaltungsgericht sowie
die Zustimmung des Chefs VBS und
des bundesrätlichen Sicherheitsausschusses.
Nachdem wir uns «Schengen» mit
offenen Grenzen und einer massiven
Zunahme der grenzüberschreitenden
Kriminalität angeschlossen haben, ist
das neue Nachrichtendienstgesetz
umso dringlicher. Zudem brauchen
wir eine moderne und auch bestandsmässig starke Milizarmee, damit bei Terrorgefahr viele wichtige
öffentliche Einrichtungen gleichzeitig
und über längere Zeit bewacht oder
überwacht werden können. Sicherheit ist und bleibt die erste Staatsaufgabe.
Nationalrat Hans Fehr, SVP,
Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission, Eglisau
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Glattfelden: Bau der «Riverlodge» gestartet
Hans-Ulrich Lehmann hat
es geschafft: Er verkündete
am Spatenstich den Baubeginn der «Riverlodge».
Ein langer Streit, verzögerte
dieses Ereignis um mehrere
Jahre.
Flavio Zwahlen
«Endlich kann es losgehen», sagt
Hans-Ulrich Lehmann und spricht
die langwierige Planung für die «Riverlodge» an.
Das bestehende Seminarhotel Riverside wird ausgebaut. Der neue
Teil mit trägt den Namen «Riverlodge», hat 52 Zimmer und liegt direkt
an der Glatt. Lehmann: «Nach dem
Ausbau haben wird den benötigten
Platz, um mehrtägige Seminare anzubieten.» Bisher fanden im Riverside
lediglich eintägige Seminare statt.
Der Neubau wird zum grössten Teil
aus Holz bestehen. «Es soll ein bisschen rau wirken», sagt Lehmann am
Spatenstich. Eröffnet wird die «Riverlodge» im nächsten Frühling.
Auch Glattfeldens Gemeindepräsident Ernst Gassmann liess es sich
nicht nehmen, am Spatenstich teilzunehmen. Schliesslich beendete sein
Gemeindepräsident Ernst Gassmann (links) und Riverside-Besitzer Hans-Ulrich Lehmann am Spatenstich des
Erweiterungsbaus «Riverlodge». Eröffnet wird der neue Teil des Hotels im nächsten Frühling. Foto: Flavio Zwahlen
Vermitteln zwischen Hans-Ulrich
Lehmann und Andreas Maag den
langjährigen «Kompoststreit».
«Er wäre sicher gekommen»
Die beiden lagen sich über zehn Jahre
in Haaren. Lehmann fühlte sich nämlich durch den Gestank von Maags
Kompostieranlage, in der Nähe des
Seminarzentrums, belästigt, während
Maag auf gerichtlichem Weg versuchte, den Bau der «Riverlodge» zu unterbinden. Dies ist nun alles Schnee
von gestern. Der Streit wurde mittels
einer Verpflichtung beigelegt. Diese
hält im Wesentlichen fest, dass Andreas Maag seinen Kompostbetrieb im
reduzierten Umfang bis spätestens
40 neue Arbeitsplätze in Regensdorf
Gute Nachrichten für den
Unterländer Wirtschaftsstandort: Die zur RobertAebi-Gruppe gehörende
Matra AG verlegt bis zu 40
Arbeitsplätze an den Gruppensitz nach Regensdorf.
Daniel Jaggi
Die Matra AG, Generalimporteur von
John-Deere-Landmaschinen, strafft
ihr Netz von Zweigniederlassungen.
Deshalb wird im Frühling des komm
enden Jahres die Zweigniederlassung
im bernischen Lyss geschlossen, wie
Pressesprecher Thierry Fahrni auf
Anfrage bestätigt. Im Zuge dieser
Konzentration werden zentrale Aufgaben an den Gruppenhauptsitz verlegt. Durch die Verschiebung werden
in Regensdorf deshalb 35 bis 40 neue
Arbeitsplätze geschaffen, wie Fahrni
auf Anfrage weiter ausführt. Ein baulicher Ausbau sei aber nicht nötig.
Die Verlagerung der Aufgaben und
Funktionen soll bis im Sommer abgeschlossen sein. Von Lyss nach Regensdorf verschoben werden die Be-
Konzentration der Kräfte: Hauptsitz in Regensdorf.
Foto: fzw.
reiche Product Management, Kundendienst, Administration und Marketing.
Grund für die Konzentration ist
die Übernahme der Gerber & Reinmann AG in Schwarzhäusern BE und
die strategische Partnerschaft mit der
Fritz Spahr AG in Lengnau BE. Dadurch verfügt die Matra AG derzeit
innerhalb von einer Entfernung von
80 Kilometern über drei Regionalzentren, was offenbar zu viel ist. Fahrni:
«Unsere Strategie setzt auf eine starke Präsenz in den landwirtschaftlichen Regionen.» Die Firmenleitung
entschied deshalb, künftig in die Regionalzentren in Schwarzhäusern
und Lengnau zu investieren.
Die Muttergesellschaft der Matra
AG ist die 1881 gegründete Robert
Aebi AG mit Sitz in Regensdorf, die
auch im Bereich Baumaschinen in
der Schweiz und in Deutschland tätig
ist. Sie beschäftigt heute rund 430
Mitarbeitende.
Seit 1977 ist die Robert Aebi AG
im süddeutschen Baden-Württemberg und seit 2013 auch in Bayern
Generalvertreterin von Volvo. Über
die Pumex AG vertreibt das Unternehmen ferner Betonfördertechnik.
2021 weiterbetreiben darf. Hans-Ulrich Lehmann kann andererseits den
Riverside-Erweiterungsbau realisieren. Er sagte am Spatenstich gar: «Eigentlich hätte ich Andi einladen können. Ich denke, er wäre sicher gekommen.» Aber ein Foto vor dem
Bagger zusammen mit Maag wäre
ihm dann doch zu kitschig gewesen.
Eglisau: Anwohner
wollen Fussgängerzone
2002 sagte die Gemeindeversammlung Ja zu einer Begegnungszone im
Städtli. Fussgänger haben darin Vortritt, die Höchstgeschwindigkeit für
Fahrzeuge beträgt 20 Stundenkilometer. Doch umgesetzt wurde sie bislang noch nicht.
Nun lässt eine von der Partei Fokus Eglisau im letzten Sommer
durchgeführte Umfrage aufhorchen.
Die dem «Wochenspiegel» vorliegenden Ergebnisse zeigen: 24 der 37 Befragten (Anwohner, Liegenschaftsbesitzer, Fachgeschäfte, Gastro-Betriebe) würden sogar eine Fussgängerzone begrüssen. Das sind 65 Prozent.
Noch deutlicher fällt die Zustimmung
unter den Anwohnern und Liegenschaftsbesitzern aus. 19 von 25 sagen Ja (76 Prozent). Anders die Meinung unter den Fachgeschäften und
Gastro-Betrieben. Hier können sich
nur 5 der 12 Befragten eine Fussgängerzone vorstellen.
Für Fokus Eglisau ist klar: Nun
müssen die Vor- und Nachteile diskutiert werden. Wie Gemeindeschreiber
Martin Hermann bestätigt, soll zur
Gestaltungsfrage im Städtli bald eine
Veranstaltung stattfinden. (dj.)
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Wochenspiegel
Nr. 15
8. April 2015
Wochenspiegel
H I N TE R G R U N D
Nr. 15
«Bazillen sind Bakterien, also ein natürlicher Gegenspieler des Buchsbaumzünslers»: Der Niederglatter Gärtner Thomas Meier beim Behandeln eines Buchsbaums.
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Fotos: Daniel Jaggi
Mit Bazillen gegen den Buchsbaumzünsler
Jetzt ist er wieder aktiv,
der Buchsbaumzünsler.
Die Raupe ist so gefrässig,
dass sie den Busch gänzlich
entlauben kann. Untersuchungen zeigen nun: Biologische Bekämpfungsarten
sind teilweise effizienter als
chemische Spritzmittel.
Daniel Jaggi
Als sich der Buchsbaumzünsler 2006
von Deutschland über Basel auch
aufs Zürcher Unterland ausbreitete,
war der Aufschrei gross. In kurzer
Zeit waren einst wunderbar grüne
Hecken teilweise kahlgefressen. Chemische Spritzmittel dämmten die
Ausbreitung ein, aber mit den bekannten Nachteilen: Sie sind auch für
den Menschen giftig. Für Thomas
Meier, Inhaber des gleichnamigen
1. Den befallenen Buchsbaum kräftig schütteln, damit
die abgestorbenen Blätter abfallen.
ANZEIGEN
te chemische Insektizid. Meier führt
zudem aus, dass chemische Spritzmittel, die von der Pflanze aufgenommen und so im ganzen Strauch verbreitet werden, vor allem während
der starken Wachstumsphase im
März und April nur eingeschränkt
wirken würden. Der Niederglatter
Gärtner ist überzeugt, dass die meisten Garten- und Liegenschaftsbesitzer das Buchsbaumzünslerproblem
mit dem biologischen Mittel lösen
können. Bei Einzelpflanzen hält er
auch eine Totalrodung für denkbar.
Meier: «Als Ersatz sollte dann aber
eine Buchsbaumsorte gewählt werden, die der Zünsler meidet. Solche
gibt es, allerdings sind sie nicht bei
Grossverteilern zu finden.» Zudem:
Auch ein optisch stark geschädigter
Buchsbaum wächst wieder nach,
langsam zwar, aber stetig.
Mit Spritzen allein ist es aber
nicht getan: Der Buchsbaum muss
auch vorbereitet werden. So wird
vorgegangen:
1. Die Äste des Buchsbaums kräftig ausschütteln, sodass möglichst
viele der abgestorbenen Blätter zu
Boden fallen.
2. Den Buchsbaum am besten mit
einer Heckenschere ordentlich zurückschneiden.
3. Den Astabraum entweder über
den Hauskehricht oder Grüncontainer (Kompogas) entsorgen. Keinesfalls auf den Kompost werfen.
4. Falterfalle aufhängen. Sie dient
zur Überwachung der Flugzeit des
Buchsbaumzünsler-Falters.
Sobald
Falter in der Fall sind, ist mit Raupenbefall zu rechnen.
4. Werden Raupen am Buchsbaum festgestellt, kann das biologische Insektizid gespritzt werden. Das
Produkt ist ein konzentriertes Pulver,
das mit Wasser verdünnt und mit einem Sprühgerät vollständig und
gleichmässig bis ins Innere der Pflanze aufgetragen wird. Meier: «Das
geht am besten mit einer Spritze, die
über einen Sprühschlauch verfügt.»
Pro Kubikmeter Buchsbaum reicht
nach Angaben des Herstellers ein Liter Spritzbrühe.
2. Buchsbaum am besten mit einer Heckenschere ordentlich zurückschneiden.
3. Das biologische Insektizid auch
im Innern des Baums versprühen.
4. Mit der Falterfalle wird die Flugzeit des Falters überwacht.
Gartenbauunternehmens in Niederglatt, keine nachhaltige Methode.
Meier setzt, wo immer möglich, auf
natürliche Produkte, wodurch Nützlinge wie beispielsweise Bienen geschont werden. Nun hat er ein solches Produkt gefunden, das auch tatsächlich wirkt. «Statt Chemie wird
mit dem Mittel Delfin ein Bazillus auf
und unter den Buchsbaum gespritzt»,
sagt Meier und fährt fort: «Bazillen
sind Bakterien, also ein natürlicher
Gegenspieler.» Der Bazillus wird von
der Buchsbaumzünsler-Raupe gefressen und führt rasch zum Tod.
Eine Studie an der Zürcher Hochschule ZHAW bestätigt die Wirksamkeit des biologischen Insektizids. Wie
der Untersuchung zu entnehmen ist,
wurde das biologische Insektizid
auch mit einem chemischen Mitteln
verglichen. Fazit: Zwei Tage nach der
Applikation von Delfin starben 72
Prozent der jungen und 82 Prozent
der älteren Raupen. Das biologische
Mittel übertraf sogar das bislang bes-
Gut sichtbarer Unterschied: Links
nicht befallen, rechts befallen.
Oelhafen, A.: Bekämpfung des Buchsbaumzünslers mit biologischen Mitteln, Bachelorarbeit, ZHAW (2012).
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Wochenspiegel
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Renault Twingo darf wieder frech sein
Heckmotor und Heckantrieb
– was früher gern gebaut
wurde, kennen wir aktuell
nur noch vom Porsche 911.
Nun überrascht Renault
mit dem neuen Twingo mit
genau diesem Antriebskonzept.
mensionen aufweisen – der Knieraum ist praktisch inexistent, an den
Schultern wird es eng, Grosse müssen den Kopf einziehen. Immerhin
gestaltet sich der Weg zur Rückbank
komfortabel – der Twingo ist nämlich
ein waschechter Fünftürer.
Kleines Auto, kleine Motoren
Dave Schneider
Wumms, und wir sind der Leitplanke
links schlagartig einen Meter näher.
Zack, und beinahe überfahren wir
die Spurlinie nach rechts. Die heftigen Windböen werfen die kleine Kiste über die Autobahn, als wäre sie
aus Pappe. Der nächste LKW taucht
vor uns auf und die Hände umklammern das Lenkrad fester. Locker bleiben, Windversatz ausgleichen, auf
die nächste Böe warten. Der Sog des
Lastwagens zieht uns nach rechts,
gleich danach peitscht uns der Wind
wieder nach links.
Kein Cruiser, sondern Stadtauto
Was nach einem Schiff im Sturm
klingt, ist in Wahrheit ein Renault
Twingo auf dem Weg zum Genfer Auto-Salon – allerdings begleitet von
sturmähnlichen Winden. Freilich, der
peppige Winzling ist ein Stadtauto
und keine Langstrecken-limousine,
und dennoch ist es spannend, zu
sehen, wie sich der Franzose auf
einer mehrstündigen Autobahnfahrt
schlägt. Kurz zusammengefasst: nicht
sehr gut.
Die Sitzposition wird bald unbequem, das linke Bein weiss nicht, wohin, die Schultern verspannen sich,
Trägt seinen kleinen Motor hinten, wie ein Porsche 911: Der neue Renault Twingo.
der kurze Radstand und das kostengünstige Fahrwerk geben Unebenheiten der Fahrbahn scheinbar ungeniert an Gesäss und Rücken weiter.
Und wenn nicht die Windböen dauernd für Abwechslung gesorgt hätten,
wäre uns der Lärm wohl bald auf die
Nerven gegangen. Denn es wird laut
im Twingo, wenn der kleine Dreizylinder auf Tempo 120 gequält wird.
Auch der Verbrauch steigt dann drastisch an. Solche Fahrten liegen ausserhalb der Komfortzone des kleinen
Franzosen – doch man kann damit
auch längere Strecken bewältigen,
wenn es denn sein muss.
Seine Stärken liegen in der Stadt.
Da wuselt der Twingo wie kein Zwei-
ter durchs Getümmel. Er misst süsse
3,6 Meter, sein Radstand beträgt lediglich 2,49 Meter. Die Räder stehen
ganz aussen, es sind kaum Überhänge vorhanden.
Seine wirkliche Trumpfkarte aber,
die ihn von anderen Kleinwagen abhebt, ist der sensationelle Wendekreis von 8,6 Metern. Das macht den
stupsnasigen Renault unglaublich
wendig. So wendig, dass man sich
unweigerlich südamerikanische Verkehrsverhältnisse herbeiwünscht, wo
jeder sich irgendwie an den anderen
Autos vorbeischlängelt. Dort wäre
der Twingo König! Möglich macht
diese Wendigkeit das Antriebskonzept mit Heckmotor und Heckantrieb.
Foto: zvg.
Die
Schattenseiten:
Der
Motor
braucht Platz, auch wenn im Twingo
ausschliesslich winzige Dreizylinder
verbaut werden, und somit wird das
Kofferraumvolumen im ohnehin sehr
kurzen
Heck
zusätzlich
eingeschränkt. Hinter der Glasklappe ist
ein Kofferräumchen mit 188 Liter
Fassungsvermögen – da passen mit
etwas Tetris-Erfahrung die MigrosTaschen des Wochenendeinkaufs hinein. Mit umgeklappten Rücksitzen
und bis unters Dach vollgestopft,
kann der Winzling 980 Liter transportieren. Allerdings sorgen praktische Ablagen im Innern für zusätzlichen Stauraum. Auch die Passagiere
im Fond sollten nicht zu grosse Di-
Unter dem Gepäckraum werkelt entweder ein Einlitersauger mit 70 PS
und 91 Newtonmeter Drehmoment
oder ein 0,9-Liter-Turbobenziner mit
90 PS und 135 Newtonmetern. Geschaltet wird in beiden Varianten
manuell mit fünf Gängen. Wir fuhren
das kleinere, stärkere Turboaggregat
– bestimmt die bessere Wahl.
Der leer nur knapp über eine Tonne wiegende Twingo wird damit ordentlich beschleunigt, vor allem innerorts ist man flott unterwegs, wenn
man dem Franzosen die Sporen gibt.
Dann allerdings steigt der Verbrauch
bedenklich an. Die Werksangaben
von 4,3 Litern übertrafen wir massiv:
6,8 Liter verbrauchten wir im Zweiwochenschnitt – das ist schlicht zu
viel für ein Neundezilitermotörchen.
Witzig und frech
Kein Zweifel, der neue Twingo ist ein
witziger Kleinwagen, der viele Qualitäten besitzt. Vor allem aber darf die
neue Generation wieder frech sein.
Der knuffig gestaltete und mit allerlei
individuellen
Dekormöglichkeiten
verschönerbare Franzose gefällt mit
einem soliden Innenraum, einem guten Infotainmentsystem, einer guten
Ausstattung.
Leider hat das auch seinen Preis:
Unser Testwagen war mit 21 400
Franken angeschrieben.
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WWW
Wochenspiegel
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Rat & Rätsel
BUCHTIPP
DER GUTE RAT
HOROSKOP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Verriegelte Türen – verriegelte Herzen
Kämpferischer Rabbi
Vor einem Jahr bin ich aus beruflichen Gründen aus ländlicher Gegend
in die Stadt in einen Wohnblock gezügelt. Es fiel mir gar nicht leicht,
aus meiner gewohnten Umgebung
wegzugehen und einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen. Von Anfang an versuchte ich mit den anderen Mietern freundlich zu sein und
einen guten Kontakt zu ihnen zu erreichen. Dabei stosse ich aber auf
taube Ohren. Viele Mitbewohner
grüssen mich mit aufgezwungenem
Lächeln im Gesicht, andere gehen
grusslos an mir vorüber oder begegnen mir sogar mit Ablehnung. Ich sehe ein, dass diese Mieter für sich
sein wollen, niemanden an sich heranlassen mögen, kurz, die Türen
hinter sich verriegeln. Einzig ein
kleines Italienermädchen lächelt
mich an und gibt mir etwas Mut. So
frage ich mich traurig: Ist es falsch,
seinem Gruss ein freundliches Wort
beizufügen; jemanden zu einem Kaffee einzuladen; Anteilnahme zu zei-
Zum
zweiten
Mal wird der
Zürcher Rabbiner
Gabriel
Klein in einen
Mordfall
hineingezogen,
diesmal ist er
persönlich sehr
betroffen: Seine Frau Rivka wird
wegen Mordverdachts verhaftet.
Sie soll Carmen Singer vor einen
Zug gestossen haben, da diese
den Rabbiner gestalkt und mit
Liebesbezeugungen verfolgt hat.
Natürlich kann Rabbi Klein das
nicht glauben und beginnt selber
nachzuforschen, zum Teil mit
sehr unorthodoxen Methoden,
und gerät damit ins Visier der ermittelnden Kommissarin Karin
Bänziger. Trotzdem findet er die
entscheidenden Hinweise, die auf
einen völlig überraschenden Täter hinweisen. Ein sehr menschlicher, mitfühlender und kämpferischer Rabbi mit einer sympathischen Familie wird beschrieben,
der seine Kämpfe mit einer pubertierenden Tochter ausfechten
muss. In diese Geschichte hineingesponnen sind alte Liebesbriefe,
die Gabriel Klein von der Tochter
des Schreibers erhält, damit er
diese lesen kann, weil sie sie gerne veröffentlichen würde.
Für den ersten Band «Kains
Opfer» hat Bodenheimer soeben
den Zürcher Krimipreis erhalten.
«Auf Facebook zählt man
hundert Freunde, sitzt aber
trotzdem allein zu Hause»
gen? Ist man eine Klatschtante,
wenn man zwischenmenschliche Beziehungen pflegen möchte? Heute
liest man viel von der Anonymität in
den Wohnblocks. Aber sind es denn
nicht gerade die Mieter selbst, die
diese Anonymität produzieren?
Sicher gibt es Menschen, die nach
einem turbulenten Arbeitstag Ruhe
suchen und allein sein möchten.
Wenn man aber den unzähligen Kontaktgesuchen in Computern und Zeitungen Glauben schenkt, dann hat
sich allerdings grosse Einsamkeit in
unsere Gesellschaft eingeschlichen,
trotz vieler Möglichkeiten, sich kennenzulernen. Auf Facebook zählt
man hundert Freunde, sitzt aber
trotzdem allein zu Hause. Ihr Versuch, Beziehungen zu knüpfen, ist
darum lobens- und nachahmenswert.
Wenn auch manche Tür und manches Herz verriegelt scheinen, geben
Sie nicht auf. Gottes Mühlen mahlen
bekanntlich langsam. Wer aber unbeirrbar Freundlichkeit ausstrahlt, der
wird früher oder später im Treppenhaus, in der Waschküche oder im
Keller auf ein Echo stossen. Ich kenne Mieter, die mit einer «Kennenlern-Party» Erfolg hatten. Es ist
Frühling, gerade der richtige Zeitpunkt dafür.
Béatrice Petrucco,
dipl. Psychologin, Kloten
KREUZWORTRÄTSEL
Alfred Bodenheimer. Das Ende vom Lied.
Nagel & Kimche.
Makaberster Fall
Seit
Jahren
wohnt
Bertil
Carlsson, ehemaliges
Mitglied der Nobelpreisjury für
Medizin,
im
idyllischen
Kurort. Er ist
seit Jahren im Trachten- und Heimatverein Mitglied und benimmt
sich einheimischer als ein Einheimischer. Gerade hat er noch im
Garten gearbeitet, da macht seine
Frau einen grausigen Fund – im
grossen Häcksler. War es ein Unfall? Oder doch ein Mord? Kommissar Jennerwein und sein
Team forschen unter knorrigen
Bayern und neidischen Nobelpreiskandidaten. Dann kommt
eine
aufsehenerregende
Entdeckung: Im Puzzle der Leichenknochen fehlt eine Hand. Als Jennerwein nach ähnlichen Fällen
sucht und ein schreckliches Forschungsprojekt entdeckt, zweifelt
er, ob er diesen Fall in den Griff
bekommen wird … Nur eine Nebenrolle spielt diesmal das Bestatter-Ehepaar, das sich auf
Weltreise begibt und Postkarten
und Tipps zum Mordfall schickt.
Eine wichtige Rolle dagegen gibt
es für eine junge Frau, die gruselige Tagebücher findet und sie unterschlägt. Der bisher makaberste
Fall des aus sechs Krimis bekannten Kommissars.
Jörg Maurer. Der Tod greift nicht daneben.
Scherz.
Die Lösung ergibt das sich in Maienfeld (GR) befindliche älteste Weingut Europas.
AUFLÖSUNG
Verkaufsleitung: Marlies Meier,
Tel. 044 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 07,
E-Mail [email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. 044 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: NZZ Print, Schlieren
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel.
+41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
14
Wochenspiegel
Nr. 15
8. April 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Instrumentenvorführung in Bülach
Wild-West in Bülach
Am Samstag, 11. April,
führt die Musikschule
Bülach die jährliche
Instrumentenvorführung in
der Aula der Kanti durch.
Mit ihrem ersten Westernstück bringen die Spielleute
von Seldwyla den Goldrausch nach Bülach.
Der Anlass beginnt neu um 10 Uhr
mit einer kurzen Vorstellung aller
Instrumente. Danach können die Kinder und Jugendlichen die Instrumente in den Schulzimmern, unter Anleitung der Lehrpersonen, selber ausprobieren und versuchen, einige Töne zu spielen. Auskunft über den Unterricht, die Kosten und weitere Informationen erhalten Interessierte
am Infostand im Foyer. Sollte jemand
an diesem Samstag verhindert sein,
so besteht die Möglichkeit, sich bei
der Instrumentenvorführungen in
Oberglatt zu informieren. Diese finden am Montag, 13. April, um 10
Uhr im Singsaal Schulhaus Bachtel in
Oberglatt statt. Damit man sich im
Voraus ein Bild einer Unterrichtslek-
Bei der Musikschule mal das Lieblingsinstrument ausprobieren.
tion machen kann, besteht zudem die
Möglichkeit, die Lehrpersonen vom
7. April bis 17. April im Unterricht zu
besuchen. Welche Lehrperson welches Instrument unterrichtet, kann
beim Sekretariat der Musikschule Bülach, Telefon 044 860 51 11, in Erfahrung gebracht werden. Zudem
werden Schnupperlektionen angeboten. Für 40 Franken wird bei einer
F: zvg.
Lehrperson der Musikschule eine Unterrichtslektion angeboten. Dabei
kann das Lieblingsinstrument 30 Minuten lang ohne Verpflichtungen ausprobiert werden. Gutscheine für diese Lektionen sind an der Instrumentenvorführung oder im Sekretariat
der Musikschule erhältlich. (pd.)
Mehr: www.musikschule-buelach.ch.
Im Wilden Westen schiessen Revolvergirls und Cowboys schneller als
der Wind und die Geier warten über
dem Galgen bereits gierig auf das
Lied vom Tod. Nur noch ein Wunder
kann den verurteilten Pferdedieb Matt
Murphy vor dem Galgenstrick in Little
Frisco retten – oder aber die alleinstehende Landbesitzerin Lisa Lee, die
für ihre Goldmine noch einen billigen
Handlanger gebrauchen kann.
Cowboys, wilde Schiessereien, ein
verurteilter Galgenvogel und eine reiche Goldminenbesitzerin, die gefährliche Gang der Watts Sisters und überraschende Entwicklungen garantieren
einen Theaterabend voller Spannung
und Wildwestromantik.
Unter der Regie des erfahrenen
Regisseurs Walter Millns laden die
Spielleute von Seldwyla an sieben
Cowboys und wilde Schiessereien
im Theaterstück «Wanted». F: zvg.
Abenden sowohl erfahrene Cowboys
und Cowgirls als auch Greenhorns in
die Aula der Kantonsschule Bülach
ein. Die Premiere findet am Freitag,
8. Mai, um 20 Uhr statt. (pd.)
Spielplan und Tickets ab 13. April unter
www.spielleutevonseldwyla.ch. Vorverkauf
in der Altstadtbuchhandlung Bülach.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland
Mittwoch, 8. April
NIEDERWENINGEN
20.00 Bücherabend: Alexandra Vogel
und ihr Team von der Buchhandlung
zum Geeren, Dielsdorf, stellen Neuheiten vor. Mehr unter www. mediothek-niederweningen.ch. Mediothek,
Alte Stationsstrasse 1.
Donnerstag, 9. April
BÜLACH
20.00 Wellness beim Putzen: Dass Putzen auch Spass machen und sogar
das Fitness-Center ersetzen kann,
zeigt Katharina Zaugg, PutzkulturPionierin aus Basel. Sie putzt mit Leidenschaft, führt eine Putzschule und
gibt im eigenen Verlag Bücher um
Thema Putzen heraus. Für sie ist Putzen ein «optimales, lustvolles Zusammenspiel menschlicher Energie mit
Wasser und Werken in Raum und
Zeit». Organisator: Frauenstammtisch Zürcher Unterland. SechtbachHuus (Café), Gartematt 1.
BÜLACH
14.00–16.30 Spielnachmittag für Senioren: Reformiertes Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
schen ihre Spielwaren, Sportartikel,
Bücher, Games, DVD usw. Infos: 043
411 43 47. Verpflegung im Café.
Sechtbach-Huus (Café), Gartematt 1.
KLOTEN
8.00 Naturfreunde Kloten: Alpenpanoramaweg Einsiedeln nach Unterägeri,
5 Stunden: Abfahrt Zürich Flughafen
8.06 Uhr nach Einsiedeln. Abkürzung
möglich. Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei Margrit Engeli, 044 813
42 94. Kloten.
DÜBENDORF
10.00–15.00
Pflanzentauschmarkt:
An der dritten Pflanzentauschbörse
vor der Oberen Mühle können Pflanzen aller Art getauscht werden. Das
Café Obere Mühle ist geöffnet. Eine
Anmeldung ist nicht nötig. Veranstalter: Naturschutzverein Dübendorf
und Bioterra Zürich. Obere Mühle,
Oberdorfstrasse 15.
OBERGLATT
18.00–22.00
Line-Dance-Schnupperabend für jedermann: Line Dance ist
für jedes Alter geeignet und auch ein
gutes Fitness- und Gedächtnistraining. Der Schnupperabend ist gratis.
Dance Saloon, Aspstrasse 12.
Samstag, 11. April
BÜLACH
10.00–14.30 Kinderflohmarkt: Kinder
und Jugendliche verkaufen und tau-
20.00 Konzert: «Yidaki – traditionelles
Didgeridoo unplugged» mit Sven Molder. Obere Mühle, Oberdorfstrasse
15.
NEERACH
9.30–14.00 Velobörse: Alte, gebrauchte, ungebrauchte, neuwertige Mountain-, Renn-, City-, Elektro- und Kinder-, Bikes, Vorplatz der Wagenschmitte Jucker, Zürichstrasse 4.
NIEDERGLATT
9.00–12.00 Velobörse: Annahme ab
8.30 Uhr. Wer ein fahrtüchtiges Fahrrad loswerden oder ein solches erwerben möchte, besucht die Velobörse des Velo Moto Clubs Niederglatt.
Informationen unter www.vmcniederglatt.ch. Gubi’s Bike Shop, Zürcherstrasse 10.
NIEDERHASLI
14.00–18.00 Ausstellung: «Herbare et
Flores»: Bilder von Matthias Linder,
freischaffender Zeichner und Maler.
Rosmarie Schürer, Kunst & Kultur,
Dorfstrasse 13.
STEINMAUR
14.00 Instrumenten-Vorstellung: Es
werden viele Instrumente sowie die
musikalische Grundschule in einem
Clown-Programm vorgestellt. Anschliessend können die Instrumente
der Musikschule Dielsdorf ausprobiert werden. Mehr unter www.
musikschuledielsdorf.ch. Schulhaus
Steinmaur, Turnhalle.
Sonntag, 12. April
KLOTEN
9.35 Naturfreunde Kloten: Wanderung
Lommis–Frauenfeld: Abfahrt ab Winterthur 9.35 Uhr via Frauenfeld nach
Lommis. Leichte Wanderung via
Schloss Sunnebärg, Chöll, Waldegg
nach Frauenfeld (3½ Std.). Verpflegung aus dem Rucksack. Info bei
Martina Lötscher, 044 861 07 50.
NIEDERHASLI
13.00–17.00 Ausstellung: «Herbare et
Flores»: Bilder von Matthias Linder,
freischaffender Zeichner und Maler.
Der Künstler ist anwesend. Rosmarie
Schürer, Kunst & Kultur, Dorfstrasse
13.
RAFZ
14.00–17.00 Ortsmuseum offen: Taufe
der Strohkuh «Blüemli» und Eröffnung der Fotoausstellung «Rafz im
Zeitraffer – Fotos vom Gnal». ÖffentliFortsetzung auf Seite 15
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BAUCH-WEGAKTION
Jetzt für das 4-WochenProgramm anmelden!
INFOVERANSTALTUNG
14. 4. 2015, 19.15 Uhr
Weitere Daten im Club anfragen!
Begrenzte Anzahl Plätze.
Jetzt reservieren: 043 444 07 27
Mrs.Sporty Bülach
Dammstr. 6, 8180 Bülach
Tel. 043 444 07 27
www.mrssporty.ch/club199
*Das Angebot gilt bis zum 14. 4. 2015.
Die einmalige Teilnahmegebühr für das 4-WochenProgramm beträgt Fr. 35.–. Nur in teilnehmenden
Mrs.Sporty Clubs gültig und nur für Interessierte,
die noch nicht Mrs.Sporty-Mitglied sind.
Unterländer
Brocki
Wehntalerstrasse 1b, 8155 Nassenwil
Mo bis Fr: 14.00 ― 18.30 Uhr / Sa: 9.00 ― 16.00 Uhr
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Wochenspiegel
Veranstaltungen & Freizeit
Bülach: E-BikeFahrtraining für Ü40
Kloten: Workshops
für Mädchen
E-Bikes liegen im Trend. Doch das
Fahren mit diesem Verkehrsmittel
hat auch seine Tücken. Die Volkshochschule Bülach bietet ein Fahrtraining mit einem Experten an. Zuerst wird im verkehrsfreien Raum geübt, anschliessend wird das Gelernte
im Verkehr umgesetzt. Der Kurs richtet sich an Personen im Alter über
40, die sich neu ein Elektrovelo angeschafft haben, aber auch an E-BikeFahrende, die sich weiterbilden und
mehr Sicherheit gewinnen wollen.
Das E-Bike-Fahrtraining für über
40-Jährige findet mit dem im Unterland weitherum bekannten Verkehrsinstruktor der Kantonspolizei Zürich,
Beat Wettstein, statt. Das Training
wird am Samstag, 16. Mai, von 9 bis
11.30 Uhr beim Schulhaus Hofuri in
Bülach durchgeführt. Der Kurs kostet
60 Franken. (pd.)
Die Jugendarbeiterinnen der GlowGemeinden bieten im Zentrum
Schluefweg am 12. April einen Sonntag lang attraktive Angebote wie
«Tres chic», «Fingerfood», «Graffiti»
oder «Thaiboxen» und mehr an.
Mädchen ab der 6. Klasse wird
die Gelegenheit geboten, sich zu einem Thema auszutauschen und gemeinsam neue Fähigkeiten zu entdecken. Das Angebot möchte die Mädchen mit Themen abholen, die für sie
aktuell sind und ihre Perspektive erweitern, zum Beispiel zum Thema
Schönheit. In diesem Workshop wird
das Thema Schönheitsideal auch kritisch angeschaut. Zwischen 10 und
19 Uhr gibt es zwei Workshop-Blöcke
mit einer Mittagspause. Am Ende des
Tages kann das Erprobte vorgeführt
werden. (pd.)
Anmeldung und Infos unter www.volkshochschule-buelach.ch, [email protected], Tel. 044 864 44 55.
Fortsetzung von Seite 14
Philo-Treff in Bülach
Der Philosophie-Treff findet am
Sonntag, 12. April, von 10 bis 12 Uhr
statt. Das Thema lautet: «Arbeitslos –
was nun?»
Referent Nicola Giuralarocca hat
sich sehr intensiv und vielseitig mit
Betroffenen befasst und gibt den Teilnehmern Gelegenheit, etwas vertiefter, umfassender und ausführlicher in
diese ganze Problematik hineinzusehen.
Gefühle der Scham, der Wertlosigkeit, sowie die Erfahrungen von
Misserfolgen sind nur einige von vielen Belastungen, die Arbeitslose erleben. (pd.)
E-Mail [email protected].
che Führung um 15 Uhr. Eintritt frei.
Führungen ausserhalb der Öffnungszeiten auf Voranmeldung: 044 869 01
41 oder unter ortsmuseum.rafz@
gmail.com. Ortsmuseum, Oberdorf 2.
S5, Zürich-Oerlikon ab 9.14 Uhr nach
Rafz. Wanderung ab Flaach Ziegelhütte entlang dem Rheinufer nach Ellikon. Mittagessen eventuell im Restaurant, weiter geht es bis Rheinau
(ca. 3 Std.). Info bei Elsbeth Grob,
044 869 17 60. Kloten.
Dienstag, 14. April
Mittwoch, 15. April
BÜLACH
13.40–14.40 Chorprobe des SeniorenMännerchors: Die Chorproben finden
jeden Dienstag statt. Auskunft erteilt
Fritz Schärer, 044 860 68 56. Ref.
Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
HÖRI
14.00 Seniorentreff Höri: Referat von
Gemeinderat Christian Meier zum
Thema «Entwicklung von Höri – Vergangenheit und Zukunft». Musikalische Umrahmung durch das Trio The
Sunny Boys. Schulhaus Weiher (Singsaal).
15.00–16.00 Männerturnen für Senioren: Das Turnen des Seniorenclubs
wird wöchentlich angeboten, ausser
während der Ferien der Bülacher
Volksschulen. Auskunft: Sigrid Bachofner, Telefon 079 218 06 56. Ref.
Kirchgemeindehaus, Grampenweg 5.
KLOTEN
9.00 Naturfreunde Kloten: 60+-Wanderung: Wo Kuckuck und Biber leben,
Abfahrt ab Zürich HB 9.07 Uhr mit
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch
Normalauflage: 35 529 Exemplare
Grossauflage: 69 787 Exemplare (jeweils am
letzten Mittwoch im Monat)
Kostenlos verteilt in die Haushaltungen des
Zürcher Unterlands
Jahresabonnement: 90 Franken
Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr
Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein
Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo
AG, Zürich
Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg,
Tel. +41 44 913 53 33,
E-Mail [email protected]
Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel.
+41 44 913 53 30, E-Mail [email protected]
Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11,
E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel.
+41 44 863 72 05, E-Mail [email protected].
Verkaufsleitung: Marlies Meier,
Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected]
Anzeigenberatung: Malaporn Schori,
Tel. +41 44 863 72 08, [email protected],
Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 07,
E-Mail [email protected], Susanne Hogg,
Tel. +41 44 863 72 02, [email protected]
Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli,
Tel. +41 44 913 53 62,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau
Druck: NZZ Print, Schlieren
Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG,
Feldstrasse 82, 8180 Bülach,
Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01,
E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch
WINKEL
13.30–17.00
Pflanzentauschbörse:
Bringen, holen, tauschen, schnuppern und fachsimpeln. Alles, was keinen Platz mehr hat, erfreut vielleicht
bald einen anderen Gartenbesitzer.
Es dürfen auch Zimmerpflanzen getauscht werden. Kaffee und Kuchen.
www.frauenverein-winkel.ch.
Villa
Tusculum (Garten), Römerweg 1.
Genauere Informationen werden in den
Jugis und auf ihren Homepages veröffentlicht oder sind per Mail an [email protected] erhältlich.
Donnerstag, 16. April
KLOTEN
8.00 Naturfreunde Kloten: Wanderung
zum Oberbüelchnubel: Abfahrt ab
Zürich HB 7.57 Uhr nach Herzogenbuchsee–Riedtwil. Wanderung durch
den Mutzgrabe zum Oberbüelchnubel. Weiter über Leggiswil nach Wynigen (3¾ Std.). Mittagessen im Restaurant. Info bei Margret Hörschläger, 044 850 45 43. Kloten.
NIEDERHASLI
20.00 Autorenlesung: «Ganz mein Stil»,
mit Katharina Blansjaar: Was Frauen
über gutes Aussehen wissen wollen.
Katharina Blansjaar vermittelt die
praktischsten Tipps für jedes Alter, jede Figur und jedes Budget. Denn keine Frau ist zu alt, zu arm, zu klein, zu
gross, zu dick oder zu dünn, um gut
auszusehen. Die Autorin verrät, wie
sich mit wenigen Kniffen eine Basisgarderobe für jede Gelegenheit zusammenstellen lässt, die zeitlos ist
und nicht zuletzt auch die passenden
Accessoires berücksichtigt. Mediothek
Niederhasli, Spitzstrasse 20.
Nr. 15
8. April 2015
15
16
Wochenspiegel
Nr. 15
8. April 2015
SCHLUSSPUNKT
Perlen aus der Vergangenheit in Niederhasli
In der Dreschschüür in
Niederhasli fand kürzlich
zum zweiten Mal der Oldtimer- und Teilemarkt statt.
Thierry Haecky
Glänzend polierte, wunderbar restaurierte Perlen aus der Vergangenheit:
Es gab allerhand alte Motoren, Auspuffe, Tanks, sonstige Schräubchen,
Ventile und Rohre zu kaufen. Die
Standbetreiber hatten genauso mit
Motorenöl verschmierte Hände wie
die Kunden, die die Stücke begeistert
in die Hand nahmen und manchmal
genau das richtige Teil für ihr Projekt
fanden. Neben alten Raritäten von
Ford, MG und Fiat gab es auch Traktoren und schön gepflegte Motorräder von Triumph bis zu Harley Davidson. Es ist bereits die zweite Aus-
Organisator Bruno Maag fuhr bereits auf dem Traktor, als er gerade
mal zehn Jahre alt war.
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führung des Oldtimer- und Teilemarkts in Niederhasli. Die Resonanz
war im letzten Jahr so gross, dass für
die Organisatoren klar war, den Anlass noch ein zweites Mal durchzuführen.
Gründer des Markts ist der leidenschaftliche Sammler Bruno Maag:
«Wie schon im letzten Jahr durften
wir rund 800 Oldtimer-Begeisterte zu
uns nach Niederhasli einladen.» Für
das kulinarische Befinden wurden
Würste auf dem Grill gebraten. Während sich Bruno Maags Lebensgefährtin Lolita Frenandez um die
hungrigen und durstigen Besucher
kümmerte, gab der Organisator jedem Interessierten bereitwillig Auskunft und fachsimpelte mit den Bastlern. «Ich bin begeisterter Motorradsammler, schon früh bastelte ich an
meinem Töffli. Motoren bereiten mir
einfach Freude», sagt er.
Von restaurierten Oldtimern bis zu exklusiven Einzelteilen fand man alles in Niederhasli.
«Ich habe mein Traumauto gefun- Der Sekräter des Fiat 500er Clubs,
den», schwärmte Tommaso Porzio Martin Schärer, kam mit Beatrice
über seinen 72’ MG.
Schärer nach Niederhasli.
Otto Köstli fuhr mit seiner MZ aus
der Deutschen Demokratischen Republik am Grand Prix.
Fotos: Thierry Haecky
Der sechsjährige Jan Schneider aus
Steinmaur, fuhr zum ersten Mal
mit dem Feuerwehr-Tretauto.