Polizeiliche Kriminalstatistik 2014, PD Bad Kreuznach

PD BAD KREUZNACH
Polizeidirektion Bad Kreuznach
Pressebericht
Polizeiliche Kriminalstatistik
2014
Polizeidirektion Bad Kreuznach
Soonstraße 23
55593 Rüdesheim / Nahe
Rüdesheim, 15.04.2015
Sachbearbeiterin: Anja Klein, KHK‘in
Tel.: 0671/92000-204
[email protected]
Polizeiliche Kriminalstatistik 2014
für den Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach
Inhalt
Strukturdaten .............................................................................................................................. 3
Fallzahlen und Aufklärungsquote .............................................................................................. 3
Fallzahlen der Polizeiinspektionen Bad Kreuznach, Bingen und Kirn ...................................... 3
Aufklärungsquote ....................................................................................................................... 5
Kriminalitätsbelastung ............................................................................................................... 5
Angaben zu den Tatverdächtigen ............................................................................................. 6
Anmerkungen zu ausgesuchten Kriminalitätsbereichen ............................................................ 7
Straftaten gegen das Leben......................................................................................................... 7
Rohheitsdelikte ......................................................................................................................... 7
Diebstahl ................................................................................................................................... 8
Vermögens- und Fälschungsdelikte ........................................................................................... 8
Sonstige Straftatbestände ........................................................................................................... 9
Rauschgiftdelikte ........................................................................................................................ 9
Polizeiliche Maßnahmen .......................................................................................................... 10
Anlagen I – Auszug - Polizeiliche Kriminalstatistik – Tabelle 01 – PD Bad Kreuznach ....... 11
Anlagen II – Auszug Polizeiliche Kriminalstatistik – Fallzahlen der Polizeiinspektionen Bad
Kreuznach, Bingen und Kirn .................................................................................................... 13
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Strukturdaten
Die Polizeidirektion Bad Kreuznach ist eine von insgesamt fünf Flächen- und Fachdirektionen des Polizeipräsidiums Mainz. Der Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach umfasst den Landkreis Bad Kreuznach (ausgenommen die Verbandsgemeinde Meisenheim), aus dem Landkreis Mainz-Bingen die Stadt Bingen,
die Verbandsgemeinden Rhein-Nahe und Sprendlingen-Gensingen und aus dem
Landkreis Birkenfeld die Ortsgemeinden Bergen, Berschweiler, Sonnschied, Griebelschied und Schmidthachenbach (VG Herrstein).
Innerhalb dieses Zuständigkeitsbereiches lebten am 01.01.2014 insgesamt 202.194
Bürgerinnen und Bürger.
Die polizeilichen Aufgaben werden innerhalb dieses Gebietes durch drei Polizeiinspektionen (Bad Kreuznach, Bingen und Kirn) sowie die Kriminalinspektion in Bad
Kreuznach wahrgenommen.
Fallzahlen und Aufklärungsquote
Die nachfolgenden Zahlen geben nur die der Polizei angezeigten Straftaten, also das
Hellfeld, wieder. Zum Ausmaß der unentdeckten bzw. nicht angezeigten Straftaten
(Dunkelfeld) liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Die Fallzahlen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach sind im
Vergleich zum Jahr 2013 um 2,9 % auf 14360 Fälle gesunken.
Das Gesamtergebnis hat sich zum Vorjahr sowohl in der Fallzahlenentwicklung als
auch bei der Aufklärungsquote nur geringfügig verändert.
Im Fünfjahresvergleich belegt das Jahr 2014 die dritte Stelle und zum dritten Mal wird
die Grenze von 14.000 Straftaten überschritten.
Fallzahlen der Polizeiinspektionen Bad Kreuznach, Bingen und Kirn
9000
8000
7000
6000
5000
4000
8443
3000
2000
3857
1000
2060
0
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
Fallzahlen 2014
3
PI Kirn
Die Fallzahlen bei den Straftaten gegen das Leben und bei den Straftaten gegen die
sexuelle Selbstbestimmung entsprechen nahezu dem Stand 2013.
Die Rohheitsdelikte und die sonstigen Straftatbestände nach dem StGB verzeichnen
einen leichten Fallzahlenanstieg. Stärkere Fallzahlenzunahmen sind beim Diebstahl
unter erschwerenden Umständen (schwerer Diebstahl) und bei den strafrechtlichen
Nebengesetzen festzustellen. Dem gegenüber stehen erfreuliche Fallzahlenrückgänge, teilweise im zweistelligen Prozentbereich, beim Diebstahl ohne erschwerende
Umstände (einfacher Diebstahl) und in besonderem Maße bei den Vermögens- u.
Fälschungsdelikten
Die Fallzahlen der Deliktsgruppen haben sich wie folgt verändert:
4122
2674
2277
2257
3218
2632
2950
2909
1698
1445
1536
7
6
1156
133 133
Fallzahlendiffezenz
Differenz zu 2013
289
162
41
1
0
20
-42
-904
4
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote ist um 0,2 Prozent auf 64,7 % gestiegen. Sie hat somit im
Fünfjahresvergleich den zweithöchsten Wert erreicht.
65,6
15000
64,6
64,5
64,7
14500
14000
60,8
13500
13000
12500
Fallzahlen
Aufklärungsquote in %
2010
2011
2012
2013
2014
13789
14687
13400
14793
14360
65,6
64,6
60,8
64,5
64,7
Kriminalitätsbelastung
Die Anzahl der Straftaten alleine bestimmt nur bedingt die Sicherheitslage in einem
bestimmten Gebiet. Als Indikator für die Kriminalitätsbelastung dient vielmehr die sogenannte Häufigkeitszahl. Die Häufigkeitszahl stellt die Zahl der registrierten Straftaten zu 100.000 Einwohnern in Relation.
Für den Bereich der PD Bad Kreuznach stellen sich die Häufigkeitszahlen im Fünfjahresvergleich wie folgt dar.
Häufigkeitszahl PD Bad Kreuznach
8000
7000
6811
7258
7306
7102
2013
2014
6618
6000
5000
4000
3000
2000
1000
0
2010
2011
2012
5
Obwohl ein Rückgang der Kriminalitätsbelastung im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden konnte, liegt die PD Bad Kreuznach weiterhin leicht über dem Kriminalitätsbelastungsdurchschnitt des Polizeipräsidiums Mainz, welches im Jahr 2014 eine
Häufigkeitszahl von 7003 Fällen (Vorjahr: 7188) registriert.
Angaben zu den Tatverdächtigen (in Klammern die Vergleichszahlen aus 2013)
Im Bereich der Polizeidirektion Bad Kreuznach wurden 2014 6225 (5931) Tatverdächtige ermittelt. Davon waren 4727 (4403) männlichen und 1498 (1528) weiblichen
Geschlechts, d.h. der prozentuale Anteil weiblicher Tatverdächtiger lag bei 24,1 %
(25,8 %)
1229 der Tatbeteiligten, also 19,7 %, waren unter 21 Jahre alt. (1171 / 19,7 %) Der
Anteil dieser Personengruppe an der Gesamtbevölkerung lag bei 19,5 % (19,7 %)
Der Anteil der Kinder (unter 14 Jahre) an der Tatbeteiligung ist mit 190 (191) Tatverdächtigen nahezu konstant geblieben (3,1 %). Der Anteil der Jugendlichen (14 bis unter 18
Jahre) ist von 505 Tatverdächtigen auf 487 (7,8 %) gesunken. Hingegen der Anteil der
Heranwachsenden (18 bis unter 21) von 475 auf 552 (8,9 %) gestiegen ist.
Der Kriminalitätsschwerpunkt bei den Personen unter 21 Jahren lag mit 25,3 %
(-0,6 %) bei den Körperverletzungsdelikten, gefolgt von den Diebstählen mit 21,6 %
(-5 %), den Vermögensdelikten mit 18,3 % (-1,1 %), den Sachbeschädigungen mit
13,6 % (+ 0,4 %) und den Rauschgiftdelikten mit 15,5 % (+4,5 %).
Bei den Raubdelikten ist innerhalb dieser Personengruppe erfreulicherweise ein
Rückgang von 2,2 Prozentpunkten auf 0,8 % festzustellen.
Sonstige Angaben zu den Tatverdächtigen
Von den ermittelten Tatverdächtigen unter 21Jährigen standen 11 % (+3,3 %) unter
dem Einfluss von Alkohol; ebenso lag der Anteil alkoholisierter Personen bezogen
auf alle Tatverdächtigen bei 11 % (-1,2 %).
Der Anteil der Konsumenten sogenannter harter Drogen (u.a. Heroin und Kokain) lag
bei 10 % (9,5 %).
Von den 6225 (5931) ermittelten Tatverdächtigen hatten 3370 (3295) ihren Wohnsitz
in der Tatortgemeinde; dies entspricht 54,1 % (55,6 %).
34,9 % (36,1 %) der ermittelten Tatverdächtigen sind bereits zuvor polizeilich in Erscheinung getreten.
6
Anmerkungen zu ausgesuchten Kriminalitätsbereichen
Straftaten gegen das Leben
Signifikante Veränderungen liegen in diesem Deliktsbereich nicht vor. Im Fünfjahresvergleich belegt das Jahr 2014 mit sieben Fällen die dritte Stelle.
Als besondere Fälle im Bereich der Straftaten gegen das Leben sind folgende zwei
herausragende versuchte Tötungsdelikte aus dem Jahr 2014 zu erwähnen, über die
in den Medien auch ausführlich berichtet wurde:
Im März 2014 versuchte ein maskierter 21jähriger Deutscher eine 46jährige Deutsche in ihrer Wohnung in Laubenheim zu töten. Die Frau konnte den Angriff abwehren und flüchten. Sie wurde jedoch schwer verletzt. Im Rahmen der Ermittlungen
stellte sich heraus, dass der Täter durch die Noch-Ehefrau des Lebensgefährten der
Geschädigten, einer 43jährigen Deutschen und deren 21jährigen Sohn, mit der Tat
beauftragt wurde. Die Beschuldigten wurden mittlerweile durch das Landgericht Bad
Kreuznach zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Im Mai 2014 kam es in Bad Kreuznach zu einer medienwirksamen Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Gruppen, in deren Verlauf ein 18jähriger mit einem
Messer attackiert und verletzt wurde. Gegen drei Beteiligte im Alter von 20, 21 und
24 Jahren wird aktuell ein Strafverfahren wegen versuchten Totschlags geführt.
Rohheitsdelikte (in Klammern die Vergleichszahlen aus 2013)
Die in diesem Bereich enthaltenen Raubdelikte, die in der Öffentlichkeit meist sehr
viel Aufsehen erregen, sind um 16 auf 73 Fälle (-18 %) gesunken, wobei die Aufklärungsquote um 0,1 Prozentpunkte auf 50,7 % gestiegen ist. Der positive Trend rückläufiger Fallzahlen im Bereich der Raubdelikte setzt sich somit auch 2014 fort. Insbesondere die Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder Plätzen sind um 14 auf 26 Delikte zurückgegangen.
Positiv beeinflusst worden sein dürfte der Rückgang der Raubdelikte auch auf die
Festnahme mehrerer örtlicher Intensivtäter im Verlauf des Jahres 2014. Diese Täter
waren in der Vergangenheit für einen Großteil der Raubdelikte verantwortlich.
Die Fallzahlensteigerung bei den Rohheitsdelikten ist auf einen Anstieg der Körperverletzungsdelikte im Dienstbezirk der PI Bad Kreuznach um 151 auf 1058 Fälle
(+16,6 %) zurückzuführen. Sowohl beim Delikt der vorsätzlichen einfachen Körperverletzung als auch bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen gab es
im Dienstbezirk der PI Bad Kreuznach Fallzahlenzunahmen. Diese Taten ereigneten
sich insbesondere an Wochenenden und Feiertagen im Bereich der Bad Kreuznacher Innenstadt. Häufig aufgrund vorhandener Alkoholisierung sank bei den Tatverdächtigen offenkundig die Hemmschwelle zur Bereitschaft der Gewaltanwendung.
Auch in Verbindung mit den Fastnachtsveranstaltungen und beim Kreuznacher
Jahrmarkt wurden vermehrt derartige Delikte festgestellt.
7
Die laufenden gemeinsamen Maßnahmen von Polizei und Ordnungsamt der Stadt
Bad Kreuznach zur konsequenten Überwachung der bekannten Brennpunkte und zur
Gewährleistung von Präsenz werden mit hoher Priorität fortgesetzt.
Diebstahl (in Klammern die Vergleichszahlen aus 2013)
Deliktischer Schwerpunkt an der Gesamtkriminalität ist nach wie vor der Diebstahlsbereich. Die statistisch erfassten 2.632 einfachen und 1.698 schweren Diebstähle
bilden zusammen einen Anteil von 30,2 % (28,6 %) an der Gesamtkriminalität.
Beim einfachen Diebstahl sind die Ladendiebstähle um 9,1 % auf 666 Fälle gesunken. Die Fallzahlen unterliegen hier aber jährlich starken Schwankungen und sind
wesentlich vom Einsatz von Ladendetektiven, der Intensität der technischen Warensicherung und dem Anzeigeverhalten der geschädigten Firmen abhängig.
Die Fallzahlen beim schweren Diebstahl sind 2014 angestiegen, sie entsprechen
exakt den Zahlen des Jahres 2011 und haben im Fünfjahresvergleich abermals den
Höchstwert erreicht.
Im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls verzeichnet die PD Bad Kreuznach
entgegen der präsidialweiten Entwicklung (-207 auf 1100 Fälle) eine geringe Fallzahlenzunahme um 19 auf 301 Fälle. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich ist
entgegen dem fallenden Trend aus 2013 wieder um 6,2 Prozentpunkte auf 23,9 %
gestiegen. Bei 135 (103) der 301 (282) Wohnungseinbruchsdiebstähle blieb es beim
Versuch. Dies ist insbesondere auch auf eine verstärkte Präventionsarbeit der Polizei im Bereich der vorbeugenden Bekämpfung dieser Delikte zurückzuführen. Durch
Grundschutzberatungen und Präventionsveranstaltungen wird die Bevölkerung auch
individuell über die Möglichkeiten der Sicherung ihrer Wohnungen aufgeklärt. Dies
führt letztendlich dazu, dass 44,8% (36,5%) der Taten im Versuchsstadium endeten.
Im Vergleich zum Polizeipräsidium Mainz, das beim Wohnungseinbruchsdiebstahl im
Jahr 2014 eine Aufklärungsquote von 15,6 % verzeichnet, konnte die Polizeidirektion
Bad Kreuznach einen deutlich höheren Aufklärungswert in diesem Deliktsbereich
erzielen.
Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in dem Bereich der
PD Bad Kreuznach überwiegend örtliche Täter agieren. So konnten im Jahr 2014
mehreren örtlichen Intensivtätern, vorwiegend Betäubungsmittelkonsumenten, eine
Vielzahl von Wohnungseinbrüchen nachgewiesen werden.
Vermögens- und Fälschungsdelikte
Die Vermögensdelikte verzeichnen zwar einen Fallzahlenrückgang um 904 Fälle,
liegen aber mit 3128 Fällen noch an zweiter Stelle im Fünfjahresvergleich. Ursächlich
für den starken Fallzahlenrückgang sind u.a. Fallzahlenabnahmen im Bereich des
Leistungsbetrugs. Der Rückgang ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass umfangreiche Sammelverfahren gegen dubiose Werbeverlage, die Gelder für Abonnements kassierten, ohne dafür eine vereinbarte Gegenleistung zu erbringen, 2014
8
zwar in größerem Umfang bearbeitet wurden, aber statistisch noch nicht berücksichtigt sind.
Die Warenkredit- und Warenbetrugsdelikte sind um -15,2 % auf 811 Fälle gesunken.
In diesem Bereich ist nach den Steigerungen der vergangenen Jahre für den Anteil
der Internetkriminalität erstmals wieder ein Rückgang der Fallzahlen festzustellen.
Wurden im Vorjahr noch 381 Fälle von Waren- und Warenkreditbetrug über das Medium Internet registriert, so sind es 2014 nur 278 Fälle. Dieser Umstand dürfte insbesondere darauf zurückzuführen sein, dass die Internetnutzer mittlerweile sensibler im
Umgang mit ihren persönlichen Daten geworden sind.
Sonstige Straftatbestände
Die Widerstandsdelikte gegen Polizeibeamte, die zu der anfangs erwähnten Deliktsgruppe der sonstigen Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch zählen, sind um
22 auf 40 Fälle angestiegen. Mehrere Taten ereigneten sich im Zusammenhang mit
den Polizeieinsätzen im Fastnachtszeitraum vom 27.2. bis 05.03.2014. Die Entwicklung dieses Deliktsbereichs folgt insoweit auch bei der PD Bad Kreuznach dem bundesweit festzustellenden Phänomen steigender Bereitschaft zur Gewaltausübung
gegen Polizeikräfte.
Auch bei den Brandstiftungen ist eine Steigerung der Fallzahlen um 14 auf 87 Fälle
und damit ein Höchststand im Fünfjahresvergleich festzustellen. Als wesentliche Ursache hierfür ist das Wirken dreier heranwachsender Serienbrandstifter anzusehen,
denen seit Juli 2014 im Bereich des „Nahetal-Dreiecks“ 24 Brandstiftungen sowie
zahlreiche andere Straftaten (u.a. Raub, Tankbetrug, Diebstähle an Kfz) zugeordnet
werden konnten. Seit der Inhaftierung der drei Tatverdächtigen im November 2014
ist ein spürbarer Rückgang der Brandereignisse eingetreten
Rauschgiftdelikte
Die Rauschgiftdelikte, die zu der Obergruppe der strafrechtlichen Nebengesetze gehören, verzeichnen einen Fallzahlenanstieg um 20,8 % auf 1039 Fälle. Bei den sogenannten weichen Drogen (u.a. Cannabis) ist hierbei eine stärkere Zunahme als bei
den sogenannten harten Drogen (u.a. Heroin und Kokain) feststellbar. Eine Ursache
für den Fallzahlenanstieg liegt insbesondere darin, dass vermehrt Personen mittleren Alters als Cannabispflanzer im Wohnbereich auftreten, die keinerlei Unrechtsbewusstsein bezüglich ihres Cannabisanbaus/-konsums zeigen und sich der straf- und
auch fahrerlaubnisrechtlichen Folgen offenkundig nicht bewusst sind.
Allgemein ist in diesem Deliktsbereich immer wieder darauf hinzuweisen, dass es
sich bei der Rauschgiftkriminalität um sogenannte Kontrollkriminalität handelt, die
nicht durch Anzeigen der Bürgerinnen und Bürger, sondern ganz überwiegend durch
polizeiliche Maßnahmen aufgedeckt wird.
9
Polizeiliche Maßnahmen
Alle Dienststellen der Polizeidirektion Bad Kreuznach sind weiterhin bestrebt, die
Kriminalitätsentwicklung durch gleichrangig nebeneinander stehende Prävention und
Ermittlungsmaßnahmen nachhaltig positiv zu beeinflussen. Hierzu werden naturgemäß Schwerpunkte gesetzt werden müssen.
Im Jahr 2014 lag einer dieser Schwerpunkte bei der Bekämpfung einer die Bevölkerung in hohem Maße beunruhigende Brandserie. Nur durch das Einrichten einer Ermittlungsgruppe, die umfangreiche und zeitintensive Ermittlungen durchführte, war es
möglich, die Täter zu ermitteln und gerichtsverwertbar zu überführen.
Eine weitere wichtige Hauptaufgabe stellt die Bekämpfung der Gewaltdelikte im öffentlichen Raum dar. Zur vorbeugenden Bekämpfung dieser Straftaten diente auch
2014 in besonderem Maß die Konzeption zur Steigerung der Wahrnehmbarkeit der
Polizei im öffentlichen Raum im Bereich der Polizeiinspektion Bad Kreuznach (Präsenzkonzept). Ziel dieses Konzeptes ist es, die Wirkung der polizeilichen Präsenz
durch erkennbare Ansprechbarkeit, aktive Suche des Bürgergesprächs und konsequentes Einschreiten auch bei leichteren Verstößen, beispielsweise durch erzieherische Gespräche, Ermahnungen oder auch gezielte Gefährderansprachen zu erhöhen und dadurch Straftaten zu verhindern.
Ein weiterer Schwerpunkt polizeilicher Maßnahmen im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Mainz war und wird weiterhin die Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls sein. Im gesamten Winterhalbjahr 2014/2015 wurden dazu Schwerpunktkontrollen und intensive Präventionsstreifen durchgeführt. Zudem wurden zentrale Präventionsveranstaltungen sowie individuelle Grundschutzberatungen für die
Bürgerinnen und Bürger des Direktionsbereichs angeboten.
Nach wie vor liegt für die Dienststellen der PD Bad Kreuznach auch ein Schwerpunkt
bei der Bekämpfung der Jugendkriminalität. Monatliche gemeinsame Fallkonferenzen
von Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendämtern sowie kurze Zeiten bis zu Gerichtsverfahren im Einzelfall stellen sicher, dass Straftaten von Jungtätern schnellstmöglich nach Begehung auch sanktioniert werden.
Schulen werden bei Präventionsveranstaltungen, z.B. im Rahmen des Projekts „Prävention im Team“ (PIT), zu den Themen Gewalt, Sucht und Fremdenfeindlichkeit
unterstützt. Zudem führen die Dienststellen in enger Absprache und in Zusammenarbeit mit den Jugend- und Ordnungsämtern intensive Jugendschutzkontrollen in
Gaststätten, Diskotheken und bei sonstigen Musik – und Tanzveranstaltungen durch.
Im Auftrag
gez.
Achim Hannes
Polizeidirektor
Leiter der Polizeidirektion Bad Kreuznach
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Anlagen I – Auszug - Polizeiliche Kriminalstatistik – Tabelle 01 –
PD Bad Kreuznach
Schlüsselzahl
Jahr
2013
Fälle
Jahr
2013
AQ
Jahr
2014
Fälle
Jahr 2014
Fälle + / Vorjahr
Jahr
2014
AQ
INSG
14793
64,5
14360
-433
64,7
Straftaten gegen das Lebe
000000
6
83,3
7
1
85,7
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
100000
133
79,7
133
0
78,9
Sexueller Missbrauch von Kindern §§ 176, 176a,
176b StGB
Besitz oder Verschaffung von Kinderpornografie
131000
43
86,0
48
5
81,3
143300
17
94,1
20
3
100,0
Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit
Raub, räuberische Erpressung und räuberischer
Angriff auf Kraftfahrer §§ 249-252, 255, 316a StGB
Sonstige Raubüberfälle auf Straßen, Wegen oder
Plätzen
Körperverletzung §§ 223-227, 229, 231 StGB
200000
2257
89,7
2277
20
91,3
210000
89
50,6
73
-16
50,7
217000
40
35,0
26
-14
26,9
220000
1585
91,6
1640
55
93,1
Gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstümmelung weiblicher Genitalien §§ 224, 226, 226a
231 StGB
Gefährliche und schwere Körperverletzung auf Straßen, Wegen oder Plätzen
Körperverletzung
222000
340
85,0
331
-9
85,5
222100
148
77,0
155
7
76,8
224000
1185
93,7
1240
55
95,0
Nötigung § 240 StGB
232200
261
85,4
201
-60
85,6
Bedrohung
232300
261
94,3
285
24
94,7
Nachstellung § 238 StGB
232400
45
97,8
50
5
94,0
Diebstahl ohne erschwerende Umstände §§ 242,
247, 248a-c StGB
Diebstahl von Fahrrad
3***00
2674
42,6
2632
-42
38,6
300310
60
16,7
104
44
26,9
"Einfacher" Diebstahl in/aus Kiosken, Warenhäusern,
Verkaufsräumen, Selbstbedienungsläden, Schaufenstern, Schaukästen und Vitrinen darunter:
325*00
815
81,1
767
-48
74,4
Diebstahl unter erschwerenden Umständen §§
243-244a StGB
Wohnungseinbruchdiebstahl § 244 Abs. 1 Nr. 3 StGB
4***00
1536
15,2
1698
162
19,9
435*00
282
17,7
301
19
23,9
Tageswohnungseinbruch
436*00
110
30,0
91
-19
16,5
Vermögens- und Fälschungsdelikte
500000
4122
82,0
3218
-904
80,3
Waren- und Warenkreditbetrug
511000
956
74,9
811
-145
74,8
Erschleichen von Leistungen § 265a StGB
515000
364
100,0
321
-43
99,7
Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen
518110
442
100,0
24
-418
100,0
Unterschlagung §§ 246, 247, 248a StGB
530000
377
41,4
397
20
44,8
Straftat
Straftaten insgesamt
11
Sonstige Straftatbestände (StGB)
600000
2909
53,8
2950
41
61,4
Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte
621021
18
100,0
40
22
100,0
Brandstiftung und Herbeiführen einer Brandgefahr §§
306-306d, 306f StGB
Beleidigung §§ 185-187, 189 StGB
640000
73
35,6
87
14
60,9
673000
606
92,6
685
79
92,0
Sachbeschädigung §§ 303-305a StGB
674000
1548
27,6
1417
-131
35,5
Strafrechtliche Nebengesetze
700000
1156
94,0
1445
289
93,1
Straftaten gegen das Sprengstoff-, das Waffen- und
das Kriegswaffenkontrollgesetz
Rauschgiftdelikte -Betäubungsmittelgesetz- (soweit
nicht bereits mit anderer Schlüsselzahl erfasst)
Allgemeiner Verstoß mit Heroin
726000
94
73,4
151
57
74,2
730000
860
97,2
1039
179
96,1
731100
32
100,0
37
5
97,3
Allgemeiner Verstoß mit Kokain
731202
20
100,0
22
2
95,5
Allgemeiner Verstoß mit Cannabisprodukten
731800
327
98,2
444
117
97,7
Unerlaubter Handel mit und Schmuggel von Cannabis und Zubereitungen
Unerlaubte(r) Handel, Herstellung, Abgabe und Besitz in nicht geringer Menge von Betäubungsmitteln
gemäß § 29a Abs. 1 Nr. 2 BtMG
732800
72
94,4
51
-21
90,2
734800
41
97,6
43
2
100,0
Auszug Polizeiliche Kriminalstatistik – Tabelle 01 – Bereich PD Bad Kreuznach Fallzahlen/Aufklärungsquote 2013 / 2014 – ausgewählte Kriminalitätsbereiche
Straftat
Schlüsselzahl
Jahr
2013
Fälle
Jahr
2013
AQ
Jahr
2014
Fälle
Jahr 2014
Fälle + / Vorjahr
Jahr
2014
AQ
Rauschgiftkriminalität
891000
869
96,8
1041
172
95,9
Gewaltkriminalität
892000
459
78,4
429
-30
79,7
Mord und Totschlag
892500
5
80,0
6
1
83,3
Wirtschaftskriminalität
893000
1143
99,6
395
-748
99,5
Straftaten gegen Bestimmungen zum Schutze der
Jugend
Computerkriminalität
896000
2
50,0
2
0
100,0
897000
156
62,2
114
-42
70,2
Umweltkriminalität
898000
168
69,6
164
-4
73,8
Straßenkriminalität
899000
2358
20,9
2404
46
25,4
Sachbeschädigung durch Graffiti insgesamt
899500
101
14,9
121
20
35,5
12
Anlagen II – Auszug Polizeiliche Kriminalstatistik – Fallzahlen der
Polizeiinspektionen Bad Kreuznach, Bingen und Kirn
Allgemeine Entwicklung
2013
2014
Schlüsselzahl :
gesamt
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Aufklärungsquote
Anzahl
+ / - z.
VJ.
+/- in %
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
8822
4052
1919
66,0
61,8
63,3
8443
3857
2060
-379
-195
141
-4,3
-4,8
+7,3
65,4
62,4
66,1
-0,6
+0,6
+2,8
PD Bad Kreuznach
14793
64,5
14360
-433
-2,9
64,7
+0,2
Straftaten gegen das Leben
2013
2014
Schlüsselzahl :
0000
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Anzahl + / - z. VJ. +/- in %
Aufklärungsquote
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
3
1
2
100,0
0
100,0
5
1
1
+2
0
-1
+66,7
0
-50,0
80,0
100,0
100,0
-20,0
+100,0
0,0
PD Bad Kreuznach
6
83,3
7
+1
+16,7
85,7
+2,4
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
2013
2014
Schlüsselzahl :
1000
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Aufklärungsquote
Anzahl
+ / - z. VJ.
+/- in %
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
71
30
32
77,5
76,7
87,5
74
38
21
+3
+8
-11
+4,2
+26,7
-34,4
71,6
92,1
81,0
-5,9
+15,4
-6,5
PD Bad Kreuznach
133
79,7
133
0
0,0
78,9
-0,8
Rohheitsdelikte
2013
2014
Schlüsselzahl :
2000
Erf. Fälle
AQ(%)
Anzahl
Erfasste Fälle
+ / - z. VJ. +/- in %
Aufklärungsquote
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
1292
596
369
88,3
90,9
92,4
1438
532
307
+146
-64
-62
+11,3
-10,7
-16,8
91,6
88,7
94,1
+3,3
-2,2
+1,7
PD Bad Kreuznach
2257
89,7
2277
+20
+0,9
91,3
+1,6
13
Diebstahl ohne erschwerende Umstände
2013
2014
Schlüsselzahl :
3*
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Aufklärungsquote
Anzahl
+ / - z. VJ.
+/- in %
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
1547
793
334
43,5
39,8
44,9
1600
681
351
+53
-112
+17
+3,4
-14,1
+5,1
40,4
33,8
40,2
-3,1
-6,0
-4,7
PD Bad Kreuznach
2674
42,6
2632
-42
-1,6
38,6
-4,0
Diebstahl unter erschwerenden Umständen
2013
2014
Schlüsselzahl :
4*
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Aufklärungsquote
Anzahl
+ / - z. VJ.
+/- in %
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
873
485
178
12,4
22,1
10,1
959
466
273
+86
-19
+95
+9,9
-3,9
+53,4
17,7
16,1
34,1
+5,3
-6,0
+24,0
PD Bad Kreuznach
1536
15,2
1698
+162
+10,5
19,9
+4,7
Vermögens- u. Fälschungsdelikte
2013
2014
Schlüsselzahl :
5000
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Aufklärungsquote
Anzahl
+ / - z. VJ.
+/- in %
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
2698
1066
358
84,2
77,9
77,9
1828
1020
370
-870
-46
+12
-32,2
-4,3
+3,4
79,8
80,8
81,9
-4,4
+2,9
+4,0
PD Bad Kreuznach
4122
82,0
3218
-904
-21,9
80,3
-1,7
Sonstige Straftatbestände nach dem StGB
2013
2014
Schlüsselzahl :
6000
Erf. Fälle
AQ(%)
Anzahl
Erfasste Fälle
+ / - z. VJ. +/- in %
Aufklärungsquote
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
1568
795
546
53,9
52,2
55,9
1607
811
532
+39
+16
-14
+2,5
+2,0
-2,6
62,2
59,8
61,7
+8,3
+7,6
+5,8
PD Bad Kreuznach
2909
53,8
2950
+41
+1,4
61,4
+7,6
14
Strafrechtliche Nebengesetze
2013
2014
Schlüsselzahl :
7000
Erf. Fälle
AQ(%)
Erfasste Fälle
Aufklärungsquote
Anzahl
+ / - z. VJ.
+/- in %
AQ (%)
+/- in %
PI Bad Kreuznach
PI Bingen
PI Kirn
770
286
100
94,2
94,8
91,0
932
308
205
+162
+22
+105
+21,0
+7,7
+105,0
93,7
91,9
92,2
-0,5
-2,9
+1,2
PD Bad Kreuznach
1156
94,0
1445
+289
+25,0
93,1
-0,9
15