kreuz+quer - Deutsches Rotes Kreuz im Kreis Borken

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kreuz
quer
DAS ROTE KREUZ IM KREIS BORKEN
FRÜHJAHR 2015
Rotes Kreuz hilft den
Flüchtlingen in Bocholt
Aus dem Inhalt
Betreuung in Notunterkunft an der Norbertschule
Fotos: and
Untersuchung im
umfunktionierten
Klassenraum:
Barbara Etringer
(links) und Jessica
Hübner, Rotkreuzleiterin beim DRKStadtverband
Bocholt, mit Macha
Boaten aus Mali.
E
s sind drei vom Roten Kreuz im
Kreis Borken, die anderen Menschen helfen: Jessica Hübner (22), Rotkreuzleiterin beim DRK-Stadtverband
Bocholt, Barbara Etringer (39), Ortsverein Isselburg, und Christian Stutzmann
(45), Ortsverein Heiden, gehören zum
Team von 50 Rotkreuzhelfern, die in
einer Notunterkunft in Bocholt bis zu 71
Flüchlinge aus 13 Nationen betreuen.
Alle hoffen auf ein besseres Leben in
Deutschland – viel Arbeit fürs Rote
Kreuz, zeigt die Reportage in dieser
kreuz + quer.
> Weiter Seite 3
Trauer um Josefa Lück †
2
Rotkreuz-Termine 2015
2
Informationen für Mitglieder
2
Kleidersammlung am 25. April 2
Impressum
2
50 Helfer in Notunterkunft
3
Lebensretter Wesenberg geehrt 4
Heringsessen zur Integration
5
Haus Morgenstern in Gronau
6
Demenzfreundliches Burlo
7
Sport im Haus Rosengarten
8
Rotary Club Bocholt im KARO
8
Wohnraum-Beratung
9
Neuer Rotkreuzleiter in Raesfeld 10
JRK ehrt Shannen-Lee Verwendel 11
Spenden für Digitalfunk Heiden 11
Syrien-Hilfe im Kreis Borken
12
Aktuelles laufend im Internet:
www.DRKBorken.de
Rotkreuz-Spendenkonto:
DE28 4015 4530 0051 0219 39
Sparkasse Westmünsterland
WELADE3WXXX
Spendenaktion für Syrien-Hilfe ist angelaufen
D
ie Not in den syrischen
Flüchtlingslagern ist gewaltig.
Millionen Menschen sind aus ihrer
Heimat geflohen. Satac Aldemir
(26) aus Vreden hatte die zündende Idee zu helfen: Er wird
unterstützt vom Roten Kreuz im
Kreis Borken und Landrat Dr. Kai
Zwicker, der für die Hilfsaktion die
Schirmherrschaft übernommen
hat. Der Landrat und das Rote
Kreuz hoffen auf eine große
Spendenbereitschaft der Men-
schen im Westmünsterland. DRKVorstand Anton Verschaeren: „Regionale Aktionen zeigen erfahrungsgemäß große Wirkung. Das
hat sich auch bei Aufrufen nach
Katstrophen auf Haiti und den
Philippinen so bestätigt.“
Im gesamten Jahr wird für Syrien gesammelt. Deshalb bittet
das Rote Kreuz auch in dieser
Ausgabe der kreuz + quer um finanzielle Unterstützung.
> Weiter letzte Seite
www.DRKBorken.de • Seite 1
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Das Rote Kreuz
trauert um
Josefa Lück †
D
Veranstaltungsreihe
für Mitglieder zur
Patientenverfügung
ie Rotkreuzgemeinschaft im
Kreis Borken trauert um Josefa
Lück. Sie verstarb am 29. Januar
nach einem erfüllten Leben. Am 4.
April wäre sie runde 100 Jahre geworden.
Mehr als 27 Jahre lang war die
Verstorbene – bis zu ihrem Ausscheiden 1980 – eine große Stütze
im damaligen Kreisverband Borken.
Mit großem Engagement kümmerte
sie sich um fast alle Aufgaben. Ein
besonderes Anliegen war Josefa
(„Mucki“) Lück der Vermisstensuchdienst, der in den Jahren nach dem
Zweiten Weltkrieg und auch später
viele Menschen wieder zusammenführte – auch durch das engagierte
Wirken der Rotkreuzhelferin. In unermüdlicher Manier durchstreifte sie
damals Schulen und Gaststätten,
um in Gesprächen mit Spätheimkehrern und Angehörigen das Schicksal
Vermisster und Verschollener aufzuklären. Ihre eigenen Interessen
stellte Josefa Lück immer zugunsten
der Rotkreuzgemeinschaft zurück.
Josefa Lück hat sich durch ihren
außerordentlichen Einsatz für das
Rote Kreuz im Kreis Borken große
Verdienste erworben.
D
Am 21. Juni ist
Familienfest
Rotkreuz-Termine
■ Samstag, 25. April:
Kleidersammlung kreisweit
(alle Sammelstellen auf
Seite 9);
■ Sonntag, 26. April:
„Tag der offenen Tür“,
DRK-Kita Burg Funkelstein,
Solmsstraße 10 in Ahaus-Ottenstein;
■ Freitag, 8. Mai:
Aktion „Kein kalter Kaffee“ im gesamten Kreisgebiet für Berufspendler, 6 bis 8 Uhr;
■ Samstag, 13.Juni:
Familienfest des Roten Kreuzes
in Gronau;
■ Sonntag, 21. Juni:
Familienfest des Roten Kreuzes
im und am Rotkreuz-Zentrum
Borken / Borkener Industrie- und
Gewerbetag 2015
as Rote Kreuz im Kreis Borken
bietet seinen Mitgliedern eine
kostenlose Veranstaltungsreihe zu
den Themen Patientenverfügung
aus ärztlicher Sicht sowie Patientenverfügung aus juristischer Sicht.
Diese Veranstaltungen finden an folgenden Terminen jeweils in der Zeit
von 15 bis 17 Uhr statt:
■ am 20. Mai 2015 im DRK-Stadtverband Bocholt, Goerdelerstraße 15, Bocholt (Patientenverfügung aus ärztlicher Sicht).
■ am 20. August 2015 im DRKOrtsverein Ahaus, Parallelstraße
40, Ahaus (Patientenverfügung
aus juristischer Sicht):
■ am 19. November 2015 im
DRK-Stadtverband Bocholt,
Goerdelerstraße 15, Bocholt
(Patientenverfügung aus juristischer Sicht).
Alle Mitglieder sind eingeladen, sich
umfassend zu informieren. Wir bitten um Anmeldung:
■ Kontakt
Rotkreuz-Zentrum
Andrea Terfloth
Telefon 02861 8029-120
[email protected]
Große Rotkreuz-Kleidersammlung am 25. April: Alle Sammelstellen
Ortsvereine
Ahaus
Borken
Epe
Gescher
Heiden
Isselburg
Sammelstellen
Parallelstraße 40, 48683 Ahaus
Heinrich-Hertz-Straße 7, 46325 Borken
Laurenzstr. 65, 48599 Gronau-Epe / Kartoffelaktion
Venneweg 18, 48712 Gescher
Am Sportzentrum 9, 46359 Heiden
Adolf-Donders-Allee 11-13, 46419 Anholt
Impressum
Herausgeber:
DRK-Kreisverband Borken e. V.
Röntgenstraße 6, 46325 Borken
Vorstand: Anton Verschaeren
Telefon 02861 8029-0
Telefax 02861 8029-115
www.DRKBorken.de
[email protected]
Öffentlichkeitsarbeit:
Björn Theyssen
Seite 2 • www.DRKBorken.de
Legden
Oeding
Raesfeld
Rhede
Stadtlohn
Vreden
Amtshausplatz 3, 48739 Legden
Oeding: Pfarrer-Becker-Str$#" (am Pfarrheim)
Südlohn: Bushaltestelle gegenüber Vereinshaus
Füllenkamp 11, 46348 Raesfeld
Kettelerstraße 11, 46414 Rhede
Gutenbergstraße 28, 48703 Stadtlohn
Karl-Benz-Straße 12, 48691 Vreden
Redaktion, Fotos, Akquise,
grafische Herstellung:
andresen-presseservice
Telefon 02872 980 627
[email protected]
Druck und Lettershop:
rehms druck GmbH, Borken
Versand: Kurier-Blitz, Bocholt
• Hinweis zur Geschlechtergleichberechtigung:
Druckauflage: 17.500,
postalischer Versand per
Kurier-Blitz: 16.500 Exemplare
Wir bevorzugen geschlechtsneutrale Formulierungen oder es werden beide Geschlechter gleichberechtigt erwähnt. Wenn dies aus
Gründen der Lesbarkeit unterbleibt, sind ausdrücklich stets beide
Geschlechter angesprochen.
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„Wir müssen den Menschen helfen“
Rotes Kreuz unterstützt Flüchtlingsarbeit in Bocholter Unterkunft mit 50 Helfern
J
essica Hübner (22), Rotkreuzleiterin
beim DRK-Stadtverband Bocholt,
Barbara Etringer (39) vom Ortsverein Isselburg und Christian Stutzmann (45)
vom Ortsverein Heiden haben Dienst:
Das Trio betreut Menschen aus vielen
Nationen in einer Notunterkunft in der
Bocholter Norberthauptschule und -turnhalle. An diesem Tag sind noch 41
Flüchtlinge von zuvor 71 aus 13 Nationen vor Ort, der Großteil seit zwei Wochen. „Langsam breitet sich ein Lagerkoller aus; die Menschen sind meist
ohne Beschäftigung und haben den
ganzen Tag fast nichts zu tun“, stellt das
Trio fest.
Die Flüchtlinge kommen aus folgenden Ländern: Kosovo, Serbien, Mazedonien, Albanien, Türkei, Syrien, Iran,
Irak, Pakistan sowie aus den afrikanischen Staaten Nigeria, Eritrea, Ghana
und Mali. Sie sollen etwa vier bis sechs
Wochen in der Erstaufnahmeeinrichtung
verbleiben. So hat es die Stadt Bocholt
angekündigt, die vom Kreis Borken gebeten worden war auszuhelfen. Ohne
groß zu überlegen handelte Sozialdezernent Ludger Triphaus: „Es geht doch
nicht um Kapazitäten und Kontingente.
Wir müssen den Menschen helfen,
wenn sie bei uns auf der Matte stehen.“
Und da war das Rote Kreuz sofort
mit im Boot. Noch vor den Karnevalstagen wurde innerhalb kürzester Zeit eine
Sporthalle zur neuen Bleibe der Menschen aus dem Kosovo und vor allem
aus afrikanischen Staaten eingerichtet:
Familien für sich auf der einen Seite,
Christian Stutzmann prüft das
Geschirrmobil des Roten Kreuzes in
der Flüchtlingsunterkunft. Fotos: and
eine Truppe junger Männer woanders.
„Wir hatten keinerlei Informationen und
mussten innerhalb einer Stunde reagieren“, erklärt Jessica Hübner.
Kreisrotkreuzleitung koordiniert
Sie ist Krankenschwester am Bocholter St.-Agnes-Hospital, Christian
Stutzmann Kraftfahrer bei der Spedition
Stenkamp in Borken-Burlo: Beide sind
von ihren Arbeitgebern freigestellt für
den Dienst am Nächsten, Barbara Etringer, von Beruf Altenpflegerin, stellt sich
ehrenamtlich zur Verfügung. Gearbeitet
wird in zwei
Schichten, eine
Das DRK-Team (von links Christian Stutzdauert bis zu zehn
mann, Jessica Hübner und Barbara Etringer)
Stunden. Drei bis
beobachtet die Essensausgabe.
vier Einsatzkräfte
sind jeden Tag vor
Ort, sieben Tage in
der Woche. Die
Drei sind nur die
Spitze einer Gruppe von knapp 50
Rotkreuz-Helfern
aus Heiden,
Rhede, Bocholt
und Isselburg. Die
zentrale Koordination und Organisation des Einsatzes
liegt bei der Kreisrotkreuzleitung
unter Führung von
Björn Theyssen.
Ein Klassenraum der Norbertschule
ist in ein Behandlungs- und Untersuchungszimmer umfunktioniert worden.
Einige medizinische Fachbegriffe sind
mit Kreide auf die Tafel geschrieben:
Die Verständigung ist nicht immer ganz
einfach, „nur einige Wenige sprechen
Englisch“, sagt Jessica Hübner, die trotz
ihrer jungen Jahre souverän die Einsatzleitung ausführt.
Bocholter Bürger bringen Spenden
wie Kinderwagen oder Kleidung, die
über die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (Ewibo) vorsortiert wird. Die Ewibo kocht auch und
gibt das Essen aus. Christian Stutzmann, der auch der DRK-Motorradstaffel gehört: „Die Leute haben nichts
außer ein paar Habseligkeiten.“
So wie Macha Boaten aus Mali. Der
23-jährige junge Mann flüchtete von
Zentralafrika nach Libyen, kam mit
einem der Schleuserboote übers Mittelmeer nach Italien und von dort über das
Aufnahmelager in Dortmund nach Bocholt. Die Umstände der Flucht begleiten ihn offenbar immer noch. „Die Fahrt
übers Mittelmeer war hochriskant“, sagt
der junge Afrikaner und erinnert sich ungern an die Flucht, während Jessica
Hübner und Barbara Etringer ihn untersuchen. Er ist ganz allein, hat keinen
Bekannten. Wie es mit ihm weitergeht?
Er weiß es nicht. Er hofft auf Asyl, um
im „hochgelobten Deutschland“ bleiben
zu können. Ob sich der Wunsch erfüllt,
scheint fraglich. (and)
www.DRKBorken.de • Seite 3
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„Ein-, zweimal eine Herzdruckmassage –
das war's“
Für 16-jährigen Heidener
Rotkreuz-Lebensretter
Pascal Wesenberg ist
seine lebensrettende Tat
selbstverständlich
„E
in-, zweimal eine Herzdruckmassage. Das war's. Dann kamen
auch schon die Jungs von der Rettung.“
Pascal Wesenberg (16), Jugendrotkreuzler beim DRK-Ortsverein Heiden
und wohnhaft in Reken, hat dem Heidener Willibald Knüwer (59) das Leben gerettet – und schildert die gute Tat, als
wäre es das Selbstverständlichste auf
der Welt. Dafür wurde der junge Lebensretter während der Mitgliederversammlung des Ortsvereins mit der
Leistungsspange des DRK in Silber
ausgezeichnet.
Zur Ehrung reiste die
Vizepräsidentin des DRKLandesverbandes Westfalen-Lippe, Carin Hell, aus
Münster an: „Pascal, das
hast du toll gemacht.“ Erst
später wurde dem Jugendrotkreuz-Gruppenleiter die
Bedeutung der Auszeichnung bewusst: In der Rotkreuz-Geschichte im Kreis
war sie zuvor erst dreimal
verliehen worden.
„Die Herzdruckmassage war die entscheidende Maßnahme“,
erklärte Heidens Rotkreuzleiter und Ausbilder Ortwin
Dördelmann später. Der
Verletzte war auf dem
Parkdeck des Borkener
Kaufhauses „Kaufland“ am 13. August
vorigen Jahres zusammengebrochen.
Er hatte sich beim Sturz Gesichtsverletzungen zugezogen. Ersthelfer, darunter
seine Ehefrau, hatten den Verletzten in
eine stabile Seitenlage gelegt und die
Rettung alarmiert. Pascal kam zufällig
vorbei, erkannte die Situation und half
sofort: Er konnte den Puls des Mannes
nicht mehr fühlen und begann mit der
Wiederbelebung. Nach Eintreffen des
Rettungsdienstes, der den Verletzten
ins Borkener Krankenhaus brachte, betreute Pascal die Ehefrau des Verletzten.
Willibald Knüwer, bei der BautrockSeite 4 • www.DRKBorken.de
Hohe Auszeichnung für den jungen Lebensretter beim DRK-Ortsverein Heiden:
von links der neue Vorsitzende Heinz-Josef Tönnes, Bürgermeister Heiner Buß,
Willibald Knüwer, Pascal Wesenberg, DRK-Landesvizepräsidentin Carin Hell,
Anke Dördelmann, Georg Beckmann und Ortwin Dördelmann (alle DRK).
nung Ralf Liesner GmbH in Heiden beschäftigt, nahm während der Ehrung
von Pascal seinen Retter gerührt in den
Arm und bedankte sich mit einem klei-
Ein Foto fürs Leben: Willibald Knüwer
und sein 16-jähriger Lebensretter
Pascal Wesenberg. Fotos: and
nen Präsent: „Wenn du nicht gewesen
wärest, würde ich heute nicht hier stehen.“
„Pascals beherztes Eingreifen und
seine Zivilcourage machen uns stolz“
Die Komplimente prasselten auf den
Lebensretter hernach nur so ein. Ortsvereins-Vorsitzender Heinz-Josef Tönnes sprach für die Rotkreuz-Gemeinschaft: „Pascals beherztes Eingreifen
und seine Zivilcourage machen uns
stolz, und wir freuen uns, dass er dadurch ein Menschenleben retten
konnte.“
Bürgermeister Heiner Buß: „Du hast
als Lebensretter beherzt zugegriffen
und dafür gesorgt, dass Willibald Knüwer weiter unter uns ist.“
Georg Beckmann, stellvertretender Präsident des
Roten Kreuzes im Kreis
Borken: „Wir sind stolz,
junge Leute in unseren Reihen zu haben, die durchaus
als junge Helden bezeichnet werden können. Freilich
sollten auch die Ausbilder
nicht vergessen werden,
die erst dafür sorgen, dass
junge Helden Entsprechendes leisten können.“
DRK-Sanitätsdienst hilft
Fußballfan beim Eurocup
in Reken nach einem
Herzstillstand
Zuvor war Pascal Wesenberg mit fünf weiteren
Ersthelfern ausgezeichnet
worden: Rotkreuz- und Einsatzleiterin
Anke Dördelmann, die Rettungshelfer
Melanie Seyferth, Christian Stutzmann
sowie die Sanitäter Birgit Jahnke und
Heinrich Hübert hatten am 9. Januar
beim Eurocup von Viktoria Heiden
einem Zuschauer des FC Halle lebensrettend geholfen. Der Mann hatte einen
Herzstillstand, der implantierte Herzschrittmacher versagt. Das Team reagierte schnell und richtig mit einem
zufällig anwesenden Notarzt: Nach
Herz-Lungen-Wiederbelebung und dem
Einsatz eines Defibrillators konnte der
Fußballfan dem Rettungsdienst ansprechbar übergeben werden.
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„Dialog der Kulturen
gewinnbringend
gestalten“
„Z
uwanderung und Integration –
ganz klar eine deutsche Frage.“
Man solle sich ihr stellen und sie mit
einem klaren Ja beantworten, sagte Referent Werner Hülsmann, Integrationsbeauftragter des Landkreises Osnabrück, beim Rotkreuz-Heringsessen mit
Gästen aus Politik, Verwaltung und
Wohlfahrtspflege im „Café Henry“. Hülsmann forderte im Rotkreuz-Zentrum in
Borken in seinem Referat zum Thema
„Zuwanderung – eine deutsche Frage?“:
„Den Dialog der Kulturen sollten wir gewinnbringend gestalten.“
Aloys Eiting hatte als Vorsitzender
des Präsidiums zuvor die knapp 100
Gäste begrüßt, darunter die Bundestagsabgeordneten Ursula Schulte
(SPD), Johannes Röring (CDU), den
Landtagsabgeordneten Bernhard Tenhumberg (CDU), die Vizepräsidentin
des DRK-Landesverbandes, Nilgün
Özel, sowie zahlreiche Bürgermeister.
Eiting unterstrich, dass das Rote
Kreuz derzeit die Organisation mit dem
größten Logistikeinsatz in NordrheinWestfalen bei der Bewältigung der
Flüchtlingsfrage sei – so auch in Bocholt
in der Norbertschule. Heutzutage gebe
es vielfach bei den Themen Zuwanderung, Integration und Asyl ein „tiefsitzendes Misstrauen“, sagte Eiting. Auch
deshalb habe das
Rote Kreuz dieses
brandheiße Thema
aufgegriffen.
Deutschland
verzeichne seit
20 Jahren die höchste Zuwanderung
von fast 430.000 Menschen in 2013,
sagte Integrationsbeauftragter Werner
Hülsmann. Zudem sei die Zahl der
Flüchtlinge im vergangenen Jahr auf
629.000 Menschen gestiegen.
Job-Talente nicht vergeuden
Die Deutschen täten sich nach wie
vor häufig schwer im Umgang mit Fremden im Alltag, sie würden Deutschsein
eher „republikanisch und nicht ethnisch
definieren“. Dabei sei wohl vergessen
worden, dass nach dem Zweiten Weltkrieg zwölf Millionen Deutsche „eigene
schreckliche Flucht- und Vertreibungserfahrungen gesammelt“ hätten. Entscheidende Punkte einer Integration seien:
■ Bildung und Teilhabe am Arbeits-
markt als Schlüssel zur Emanzipation;
■ Ende der Diskriminierung am Arbeitsplatz, sonst würden „Talente
vergeudet“;
Fotos: and
Heringsessen:
„Zuwanderung
und Integration –
deutsche Frage!“
Nach dem Reden Heringe
essen im „Café Henry“
(von links): Gastreferent
Werner Hülsmann sowie
DRK-Vorstand Anton Verschaeren, Ehrenpräsident
Raimund Pingel, der ehemalige Kreisgeschäftsführer Bernhard Lensing
mit André Klose und
Stephanie Micksch.
■ die Perspektiven der Migrantinnen
entscheidend verbessern, dann „erhalte die Geschichte ein Happy
End“.
Werner Hülsmann ging nicht, ohne
dem Roten Kreuz im Kreis Borken ein
großes Kompliment auszusprechen:
„Das ist hier ein Musterbeispiel für gute
haupt- und ehrenamtliche Integrationsarbeit.“ Dies betreffe auch die neueste
Sammelaktion „Syrien-Hilfe“.
DRK-Vorstand Anton Verschaeren
belegte das mit Zahlen: Ein Fünftel der
Belegschaft habe Migrationsanteil, bis
zu 60 Prozent der Kunden seien Menschen mit Migrations- hintergrund.
Gleichwohl könne man „doch noch
lange nicht von einer Willkommenskultur“ sprechen, aber Willkommensstrukturen flössen in die tägliche Arbeit ein.
Das sähe auch Rotkreuz-Präsident Rudolf Seiters so: „Interkulturelle Öffnung
ist ein unverzichtbarer Schritt in die Zukunft des Deutschen Roten Kreuzes.
Sie passiert aber nicht von alleine und
nicht von heute auf morgen.“
Prominenz aus Politik, Verwaltung und Wohlfahrtsverbänden traf sich im „Café Henry“ zum Rotkreuz-Heringsessen.
Seite 5 • www.DRKBorken.de
www.DRKBorken.de • Seite 5
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Haus Morgenstern in Gronau: Neues
Wohnen für Menschen mit Demenz
Bürgermeisterin Jürgens: Lichtdurchflutete Räume, angenehmes Leben
D
ie vierte Wohngemeinschaft für
Menschen mit Demenz hat das
Rote Kreuz im Kreis Borken in Gronau
an der Vereinsstraße 79 eröffnet – das
neue „Haus Morgenstern“ in direkter
Nachbarschaft zum Standort des Ortsvereins an der Ochtruper Straße. „Diese
neue Wohnform wird den Gronauer
Osten beleben“, lobte Bürgermeisterin
Sonja Jürgens bei der Einweihung bei
musikalischer Untermalung der Gruppe
„Little Nork“ aus Ahaus.
Elf dementiell erkrankte Bewohner
werden in dem Gebäude wohnen können, im Februar zogen die ersten drei
Mieter ein. Rotkreuz-Pflegemanagerin
Susanne Biallas unterstrich das Konzept des gemeinsamen Wohnens, das
sich bisher bewährt und Zukunft habe.
Gemeinsam kochen, essen, feiern!
„Die neuen Bewohner können in ihrem eigenen Zuhause nicht mehr wohnen. Wir versuchen aber, ihnen ein solches zu bieten. Altvertraute Möbel und
anderes kann natürlich mitgebracht werden.“ In der großen Wohnküche wird
gemeinsam gekocht und gegessen und
gefeiert. Der große Gemeinschaftsraum
ist wichtig für ein Miteinander. Gleichwohl hat jeder seinen ganz eigenen
Rückzugsraum in seinem eigenen Zimmer. Dazu gehören jeweils auch eigene
sanitäre Anlagen. Diese Art des Wohnens erfordert einen hohen Betreuungsbedarf, dem das Rote Kreuz voll und
ganz gerecht wird. Angehörige können
und sollen sich mit einbringen.
Das Rote Kreuz ist Mieter der Wohneinheiten, die von der Wohnbau Westmünsterland in einem völlig neuen
Gebäudekomplex auf dem Gelände des
alten Johannes-Calvin-Hauses der
Evangelischen Kirchengemeinde erstellt
wurde. DRK-Vorstand Anton Verschaeren dankte den Partnern wie der Wohn-
Schlüsselübergabe im Haus Morgenstern für Menschen mit Demenz in Gronau: Uwe Schramm von der Wohnbau Westmünsterland übergibt DRK-Vorstand Anton Verschaeren (rechts) den symbolischen Schlüssel. Von links auf
dem Foto: Morgenstern-Leiterin Martina Niehoff, Pflegemanagerin Susanne
Biallas, Bürgermeisterin Sonja Jürgens, Projektleiter Thomas Hopp (hinten
links) und Architekt Bernd Niehoff, beide vom Investor Hoff und Partner.
bau und Hoff und Partner aus Gronau
für eine reibungslose und „sehr zügige
Verwirklichung“ des Projektes: „Das
ging ja alles im Eiltempo inklusive der
baurechtlichen Genehmigung.“
Gute Erfahrungen gemacht
Uwe Schramm, Wohnbau-Vorstandsvorsitzender, betonte während
der Schlüsselübergabe den aus seiner
Sicht „sensationell schnellen Projektablauf“. Erst vor zwölf Monaten sei man
zueinander gekommen. Jetzt könne
schon die Eröffnung gefeiert werden.
Das komme nicht oft vor, könne er mit
Fug und Recht sagen.
DRK-Vorstand Anton Verschaeren
zeigte sich sicher, dass „unsere gute Er-
fahrung, die wir mit unseren Wohngemeinschaften in Vreden, Oeding und
Borken-Burlo gemacht haben, auch in
Gronau mit diesem Haus Morgenstern
fortgesetzt werden.“
Die Einsegnung der Räume erfolgte
durch die Pfarrer Uwe Riese von der
Evangelischen Kirche Gronau und Michael Vehlken von der Katholischen St.Antonius-Gemeinde Gronau.
Bürgermeisterin Sonja Jürgens war
nach der Besichtigung der Räumlichkeiten und der neuen Form des Wohnens
für Menschen mit Demenz außerordentlich angetan: „Das sind schöne lichtdurchflutete Räume, die den neuen
Bewohnern ein angenehmes undv möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen werden.“
Infos Haus Morgenstern
■ Kontakt
Martina Niehoff
Vereinsstraße 79
48599 Gronau
Telefon 01761 8029 324
[email protected]
www.DRKBorken.de
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Burlo zu einem noch
demenzfreundlicheren
Ort (um-)gestalten
Dr. Stefanie Oberfeld, in Münster
Fachärztin für
Neurologie,
Psychiatrie und
Psychotherapie.
Allianzen für Menschen mit Demenz
„A
llianzen für Menschen mit Demenz“: So heißt ein Modellprojekt,
das das Rote Kreuz in Borken-Burlo
startet. „Wir wollen Burlo zu einem demenzfreundlichen Ortsteil entwickeln“,
sagte DRK-Vorstand Anton Verschaeren
während der Auftaktveranstaltung im
„Café Rosengarten“. Nebenan, im Haus
Rosengarten, leben neun vom Roten
Kreuz betreute Menschen mit Demenz –
„eine Wohngemeinschaft, die für den
Ortsteil Burlo eine große Bereicherung
ist“, sagte Ortsvorsteher Alfons Finke.
Das große Ziel sei, die Lebensstruktur für Menschen mit Demenz zu verbessern, forderte auch Finke: „Die Kommunen stehen zukünftig vor großen Herausforderungen.“ In Burlo sei man
durch Haus Rosengarten auf einem
guten Weg. „Wir wollen Burlo zu einem
noch demenzfreundlicheren Ort gestalten“, meinte der Ortsvorsteher.
Darauf zielt die neuerliche Maßnahme mit einer zweijährigen Dauer ab.
Mit einem Bundesmodellprogramm fördert der Bund lokale Allianzen. Er stellt
sich vor, dass bis zum nächsten Jahr
500 Allianzen entstehen werden. Jede
wird mit 10.000 Euro gefördert.
Vier große Ziele werden angestrebt,
informierten Pflegemanagerin Susanne Biallas
und Pflegedienstleiterin
Claudia Alfert nach einem
einführenden Tanzprogramm der Seniorengruppe des Roten Kreuzes die rund 40
Gäste im Café Rosengarten:
■ Die Menschen in Burlo sollen mehr
über die Krankheit Demenz erfahren;
■ Vereine, Verbände, Gruppen, Unternehmen und Institutionen sollen sensibilisiert werden;
■ Betroffene und Familien sollen unterstützt werden;
■ Menschen mit Demenz sollen besser
versorgt werden.
In drei Arbeitsgruppen wurden mit
Burloer Bürgern Stichpunkte zum
Thema „Wie können ältere Menschen in
Burlo so lange wie möglich selbstständig leben?“ erörtert: Umfeldgestaltung,
Zusammenwirken der Generationen,
Einbindung in soziale Netzwerke.
Bis zu 1,5 Millionen Menschen sind
heute in Deutschland demenzkrank. Bis
2050 könnte sich die Zahl verdoppeln,
schätzt das Bundesseniorenministerium. Zehn bis 20 Prozent aller über
Gefördert durch:
Infos Haus Morgenstern
■ Kontakt
André Sendner
Borkener Straße 52-56
46325 Borken-Burlo
Tel. 02862 41604 16
[email protected]
Demenz-Telefon
■ Dr. Stefanie Oberfeld kann in
einer wöchentlichen Telefonsprechstunde zum Thema Demenz befragt werden: mittwochs
von 12 bis 13 Uhr,
Telefon 0251 520227-610
www.demenz-service-nrw.de
80-jährigen Bundesbürger seien dement, erklärte Dr. Stefanie Oberfeld. Die
Expertin ist Fachärztin für Neurologie,
Psychiatrie und Psychotherapie. Seit
der Gründung 2007 leitet sie als Oberärztin das Gerontopsychiatrische Zentrum des Demenzservice-Zentrums
Münster.
„Demenzkrankheit enttabuisieren“
Gelungener Auftakt des Projektes „Allianzen für Menschen mit Demenz“. Von
links: Burlos Ortsvorsteher Alfons Finke, Dr. Stefanie Oberfeld, vom Roten
Kreuz Pflegemanagerin Susanne Biallas, Bozena Wingert, André Sendner
(beide Haus Rosengarten) und DRK-Vorstand Anton Verschaeren. Fotos: and
Die Ärztin will im Westmünsterland
über Demenz „aufklären, die Krankheit
enttabuisieren“. Das größte Risiko für
Demenz sei das Alter. Alzheimer sei lediglich eine Art der Demenz, von der es
viele gebe. Je früher sie erkannt werde,
desto besser. Stefanie Oberfeld: „Demenz ist nicht heilbar. Sie führt in die
Pflegebedürftigkeit. Die Folge ist eine
verringerte Lebenserwartung.“
Die Demenzbeauftragte der Ärztekammer Westfalen-Lippe will aufklären
und helfen: „Was braucht eine Region,
was braucht ein Ort wie Burlo, um besser mit dem Thema umzugehen?“ Einer
der Schwerpunkte sei, Angehörigen Arbeit abzunehmen: „Sie sind 365 Tage im
Jahr bereit, den Familienangehörigen zu
pflegen – eine Herkulesaufgabe.“
www.DRKBorken.de • Seite 7
k+q ostern 2015_Layout 1 12.03.15 10:06 Seite 8
Menschen mit
Demenz haben
Spaß am Sport
Weiteres Modellprojekt im
Haus Rosengarten in Burlo
„S
port für Menschen mit Demenz“
heißt ein neues Angebot, das regelmäßig dienstags von 14.30 bis 15.30
Uhr im Haus Rosengarten in BorkenBurlo, Borkener Straße 52-56, stattfindet. Im Rahmen einer Kooperation
bieten das Rote Kreuz im Kreis Borken
und die Sportgemeinschaft Borken wöchentlich eine Stunde Sport an, auch
bei beginnender Demenz.
Der Auftakt war sogleich ansprechend. „Das Angebot ist für Demenzkranke kostenlos. Wichtig ist uns: Interessierte aus Burlo dürfen natürlich
gerne teilnehmen. Wer also einen Angehörigen mit Demenz hat, ist willkommen“, sagte Pflegedienstleiterin Claudia
Alfert.
„Das Gehirn ist bis ins hohe Alter
trainierbar“, betonte Gerlinde KleinBong. Die Borkener Übungsleiterin leitet
Sport für Menschen mit Demenz im Haus Rosengarten in Burlo bereitet den
Teilnehmern großen Spaß. Jeden Dienstag von 14.30 bis 15.30 Uhr können
Burloer Bürger kostenfrei mitmachen.
Foto: and
die Gruppe im Haus Rosengarten. Sport
für Menschen mit Demenz“ ist ein Modellprojekt zwischen Sportverein und
Pflege. Es wird vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und
Alter des Landes Nordrhein-Westfalen
und den Pflegekassen gefördert.
Gerlinde Klein-Bong: „Es ist nie zu
spät, Sport zu treiben, auch nicht für de-
menziell erkrankte Menschen. Das hat
der Auftakt in Burlo gezeigt, als die Bewohner des Hauses Rosengarten mit
Sitz- und Stehübungen, begleitet von
Musik und Gesang, sehr viel Spaß hatten.“
Einer Studie zufolge könne regelmäßiger Sport den Lebensabend wesentlich verlängern.
KARO stößt beim Rotary Club Bocholt auf großes Interesse
A
uf großes Interesse stieß die Arbeit
der gemeinnützigen Integrationsbetriebe des Roten Kreuzes im Kreis Borken beim Rotary Club Bocholt. Gut 40
Mitglieder statteten dem KARO Bocholt
(Kaufhaus Rotes Kreuz) an der Kreuzstraße 18-20 einen Besuch ab.
Sie informierten sich über die Arbeit
des KARO, in dem behinderte und nicht
behinderte Menschen integrativ zusammenarbeiten. Das Bocholter KARO
wurde am 17. Juni 2013 eröffnet und
Beeindruckt vom KARO in Bocholt:
der Rotary Club Bocholt. Foto: and
Seite 8 • www.DRKBorken.de
wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Zusammen mit Aloys Eiting,
Vorsitzender des Präsidiums, präsentierte sie den Rotary-Gästen eindrucksvolle Zahlen über die Arbeit des Roten
Kreuzes im Kreis Borken.
Der Kreisverband Borken ist der
größte in Westfalen-Lippe und zählt im
Kreis Borken knapp 17 000 Fördermitglieder, 1300 ehrenamtliche und 840
hauptamtliche Mitarbeiter (im Kreisverband und in den 16 Ortsvereinen und
dem Stadtverband Bocholt). Jährlich
gehen 47 500 Bürger aus dem Kreis
Blut spenden – mehr als im Saarland.
„Wir stellen uns umfangreichsten
Aufgaben. Das macht die Arbeit immer
wieder spannend“, sagte Edith Holtkamp. Auch das „Café Henry“ im Borkener Rotkreuz-Zentrum an der Röntgenstraße 6 wird integrativ betrieben. Das
gelte auch für die KAROS.
In Bocholt gehören zum Team von
Betriebsleiter Felix Reukes fünf Vollzeitkräfte, davon drei mit Behinderung,
sowie drei weitere Mitarbeiter. Hinzu
kommen Praktikanten und ehrenamtliche Helfer.
Die größte Spenden-/Warengruppe
sind Möbel (43 Prozent), gefolgt von
Kleidung, Dekorationsartikel (je 17 %)
und Elektrogeräten (6 %). Bis zu 2800
Kunden gehen monatlich durchs KARO.
Sie stöbern – und werden meist fündig.
„Beeindruckend, was hier auf die
Beine gestellt worden ist“, sagte HansDieter Kohnen, Präsident des Rotary
Club Bocholt. Der hat fast 60 Mitglieder
und betreut mit Spenden von Mitgliedern und der Öffentlichkeit lokale und
internationale Projekte unter dem Motto
von Rotary: „Selbstlos dienen“.
k+q ostern 2015_Layout 1 12.03.15 10:06 Seite 9
Barrierefreies Bad mit
Zuschuss der Bank
Wohnraumberatung: Kamperschroers in
Rhedebrügge sind ein Musterbeispiel
E
lisabeth (63) und Johannes Kamsenen Bausumme
perschroer (67) haben eine Infovon 3800 Euro)
Veranstaltung von Wohnraumberaterin
übernimmt das Land
Michael Penker besucht, einen Zuüber die KfW-Bank.
schuss beantragt – „und die Sache
Die muss zuvor per
läuft“, stellen die beiden erleichtert und
Antrag informiert
erfreut fest. Schnell und fast unbürokrawerden. „Innerhalb
tisch erhält das Ehepaar aus Borkendrei bis vier Wochen
Rhedebrügge einen (nicht rückzahlbakam die Rückmelren) Zuschuss zum Ausbau ihres Badedung. Das ging alles
zimmers: Es wird barrierefrei – Vorsorge
ganz schnell und
für die Zukunft, falls es zu körperlichen
problemlos“, sagt JoBad-Besichtigung
Komplikationen kommen sollte.
hannes Kamperbei Kamperschroers in
Die Kamperschroers sind nach
schroer, der früher
Rhedebrügge: Aus der
einem ausgefüllten Berufsleben nach
Landwirt auf seinem
Baustelle wird mit Unterwie vor topfit, sorgen aber vor. „Das ist
eigenen Hof war. Vor
stützung der Wohnraumvorbildlich“, sagt Michaela Penker, die
Jahren wurde das
beratung eine barrierefreie
für das Rote über barrierefreies Wohnen
Erdgeschoss ausWellness-Oase.
informiert. Die Beratungsstelle wird vom
und umgebaut, der
Foto: and
Kreis Borken und dem Land NordrheinSohn zog mit Familie
Westfalen gefördert.
nach oben. Treppen
Das Prunkstück im Bad wird die Dugibt es nicht: So könsche, 1,20 mal 1,40 Meter groß. Sie
nen auch der an
Mersmann für Gronau zuständig. Die
wäre später sogar mit einem Rollstuhl
Multiple Sklerose erkrankte Verwandte
Expertinnen räumen mit einem Vorurteil
befahrbar. Die sanitäund die Nachbarin, die
auf: „Barrierefreies Wohnen geht nicht
ren Anlagen werden
im Rollstuhl sitzt, proGefördert durch:
nur die ältere Generation an, sondern
erneuert sowie Bodenblemlos zu Besuch
jeden von uns.“ Und wird entsprechend
und Wandfliesen. Eine
kommen.
bezuschusst.
Fußbodenheizung
Das Ehepaar ist
Die Kamperschroers haben richtig
sorgt für angenehme
froh, dass es ausführliund frühzeitig gehandelt, lobt Michaela
Temperaturen. Das wird ein barriereche Informationen der Rotkreuz- WohnPenker: „Oft muss in aller Eile umgefreies, schickes, geräumiges Bad.
raumberatung erhielt. Immer mehr
baut werden, wenn ein Pflegefall schon
Die Rhederbrügger haben investiert
Menschen im Kreis Borken kommen zu
vorliegt. Elisabeth und Johannes Kamund sich ein Volumen von 6000 bis
kostenlosen Gesprächen. Michaela
perschroer aus Rhedebrügge sind ein
8000 Euro vorgenommen. Acht Prozent
Penker ist für den Südkreis, Annette
Musterbeispiel.“
davon (ab einer handwerklich ausgewie- Hinz für die Region Ahaus und Kyra
Infos
■ Kontakt Wohnraumberatung
Standort Ahaus
Annette Hinz
Tel. 02561 9495
Mobil 01761 8029704
Standort Borken
Michaela Penker
Tel. 02861 8029-0
Mobil 01761 8029102
Gefördert durch:
Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend
Standort Gronau
Kyra Mersmann
Mobil 01761 8029352
[email protected]
www.DRKBorken.de • Seite 9
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Neuer Rotkreuzleiter in Raesfeld:
Timo Penassa
I
m Rahmen der Jahresversammlung des DRK-Ortsvereins Raesfeld konnte das
Rote Kreuz auf ein gutes
Jahr 2014 zurückblicken. Insgesamt leisteten die DRKler
weit über 4000 Einsatzstunden bei 60 Diensten in der
Gemeinde Raesfeld plus den
fasst wöchentlichen Diensten
in der Schalke- Arena. Dazu
kommen insgesamt zwölf
Kurse zu Lebensrettenden
Sofortmaßnahmen (LSM),
acht Erste-Hilfe-Kurse, zahlreiche Erste-Hilfe-Abende für
die Bevölkerung und für Vereine, Erste Hilfe am Kind und
Erste-Hilfe-Schulungen in
Schulen und Kindergärten in
und der Schulsanitätsdienst
an der Alexanderschule.
Gerade auf die Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe legt der Ortsverein
sehr viel Wert. Vorsitzender
Michael Weddeling: „Erste
Hilfe kann jeder lernen und
damit Leben retten.“ Für die
Auffrischung bietet der Ortsverein zweistündige Trainings an Abenden an.
Bei den Anschaffungen
hat es das Rote Kreuz in Raesfeld bis Ende 2014 geschafft, den kompletten
Funkverkehr auf den
neuen digitalen Funkverkehr umzustellen.
Weitere Felder
waren das Blutspenden mit insgesamt elf
Blutspendeterminen in Raesfeld und Erle mit
allerdings rückläufigen Blutspenderzahlen: 1326 Spender
kamen 2014. Ebenso
standen zahlreiche
Fortbildungsmaßnahmen auf dem Programm, verschiedene
Aktionen des Jugendrotkreuzes wie Zelten
und die erfolgreiche
Verbandskastenaktion.
Foto: DRK Raesfeld
Auf Digitalfunk umgestellt / 4000 Einsatzstunden
Einige der Geehrten beim DRK in Raesfeld (von links): Florian Uhlenbrock, Karina Uhlenbrock, Roland Hörning.
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im DRK-OV Raesfeld!
Die Zahl der Fördermitglieder des Ortsvereins
konnten durch eine Werbeaktion auf 735 Personen
(vorher 600) gesteigert werden. Mit der Vision 2020 hat
er in 2014 begonnen, sich
auch für die weiteren Jahren
erfolgreich aufzustellen. Mit
der Umsetzung der Ergeb-
nisse werde bereits in diesem Frühjahr 2015 mit einzelnen Aktionen begonnen.
Bei den Wahlen für wurde
Timo Penassa als neuer Rotkreuzleiter gewählt Stellvertreter ist Maik Epping.
Ebenso wurde der stellvertretende Vorsitzende Roland
Hörning für drei Jahre wiedergewählt, ebenso die Beisitzerin Elke Brockhoff.
Zahlreiche Rotkreuzler
wurden für ihre aktive Mitgliedschaft im DRK-Ortsverein Raesfeld geehrt – für
zehn Jahre Tina Penassa, für
15 Jahre Patrick Emmerich,
Julia Epping, Lars Erlemann,
Heike Hofmann, Jennifer
Mümken, Florian Uhlenbrock
und Karina Uhlenbrock, für
20 Jahre Maik Epping, für
30 Jahre Roland Hörning.
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Seite 10 • www.DRKBorken.de
k+q ostern 2015_Layout 1 12.03.15 10:06 Seite 11
Junge „Heldin“ ausgezeichnet:
JRK-Uhr für Shannen-Lee Verwendel
Borkenerin hilft zweimal innerhalb einer Stunde in Borkener Schule
U
nter dem neuen Motto des Kreisverbandes Borken „junge Helden“
wurde zum ersten Mal vom Jugendrotkreuz (JRK) eine Ersthelferin für hervorragende Leistungen ausgezeichnet.
Am 24. Februar war es an einer Borkener Schule zu einem epileptischen
Anfall gekommen. Shannen-Lee Verwendel zeichnete sich durch Fachkompetenz und Umsichtigkeit aus. „Es zeigt
sich in hervorragender Weise, wie hochqualifiziert schon die Ausbildung im Jugendrotkreuz ist. Unser jahrelanges
Training macht sich bezahlt“, unterstrich
Johannes Raap, JRK-Leiter im Ortsverein Borken.
Hervorragende Übergabe
Mit diesem Einsatz noch nicht genug: Innerhalb einer Stunde begann
eine weitere Person zu krampfen, die
Shannen-Lee wiederum als Ersthelferin
fachgerecht betreute und mit dem RTW
Reken ins Krankenhaus begleitete. „Ich
dachte, ich sehe nicht richtig“, so Fabian
Haas, Rettungsassistent im Rotkreuz-
Zentrum Borken,
der die erste Patientin mit Notarzt
ins Krankenhaus
gebracht hatte.
„Innerhalb einer
Stunde zwei Patienten: Das hat
man als Ersthelferin auch nicht alle
Tage, aber die
hervorragende
Übergabe von
Shannen an den
Rettungsdienst
auch nicht!“
„Mit Urkunde
und einer JRKUhr jemanden
aus dem JugendEhrung einer beherzten Ersthelferin: Johannes Raap, Shanrotkreuz zu ehren,
nen-Lee Verwendel und Ralf Luters.
Foto: jrk
macht natürlich so
richtig Spaß“,
doch völlig normal – helfen, wo Hilfe
bekräftigte Ralf Luters, der für die JRKnötig ist.“ Recht hat sie.
Kreisleitung die Ehrung übernahm.
Und was hat Shannen-Lee Verwendel zu all dem Rummel zu sagen? „War
www.jrkkreisverbandborken.de
Volksbank und Gebr. Brun
spenden für Digitalfunk
„Geld, das gut angelegt ist“: Mit diesen Worten überreichten
Vorstandschef Ludger Jacobs von der Volksbank Heiden und
Mitgeschäftsführer Günter Brun von der Bauunternehmung
Gebr. Brun GmbH aus Heiden dem DRK-Ortsverein Heiden
symbolische Schecks für den Digitalfunk. „Eine lohnende Investition“, freuten sich der im Herbst neugewählte Vorsitzende Heinz-Josef Tönnes und die Rotkreuz- leitung Ortwin
und Anke Dördelmann. „Der Ortsverein hat einen starken Sanitäts- und Blutspendedienst und macht eine tolle Jugendarbeit“, lobte Volksbank-Vorstand Ludger Jacobs. Die Bank
spendet 2000 Euro, die Bauunternehmung Brun 800 Euro.
Ralf Liesner Bautrocknung
GmbH & Co.KG
Kampstraße 2 · 46359 Heiden
Telefon: 0 28 67 / 90 82 10-0
Telefax: 0 28 67 / 90 82 10-19
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www.liesner.de
www.DRKBorken.de • Seite 11
k+q ostern 2015_Layout 1 12.03.15 10:06 Seite 12
Hilfe für Syrien: „Ich will einfach nur helfen“
Satac Aldemir ruft mit Landrat Zwicker und Rotem Kreuz zu Spendenaktion auf
S
atac Aldemir (26)
allem im Winter nach
kann das Leid seiner
heftigem Schneefall.
Landsleute in Syrien
„Jeder Cent und jeder
und Kurdistan mit MillioEuro, der hier von den
nen geflüchteter MenMenschen im Kreis Borschen nicht mehr mit
ken gespendet wird,
kommt 1:1, also zu 100
ansehen. Der Vredener
Prozent, über das Deutergreift mit Unterstütsche Rote Kreuz in Syzung des Roten Kreuzes
rien an. Es geht nichts
im Kreis Borken und
verloren“, bekräftigte
Landrat Dr. Kai Zwicker
Verschaeren.
die Initiative zu einer außergewöhnlichen SpenJahres-Motto:
denaktion. „Ich finde das
„Syrienhilfe“!
ganz toll, dass sich ein
junger Mensch aus dem
„Dieses ganze Jahr
Kreis Borken für seine
werden wir zu unserem
Mitmenschen in Syrien
Motto der Syrienhilfe
einsetzt. Deshalb habe
Spenden sammeln für bedrohte Meveden (Zweiter von links) mit Land- machen, wie bereits
ich keine Sekunde gezö- rat Dr. Kai Zwicker (rechts) sowie DRK-Vorstand Anton Verschaeren beim Heringsessen am
gert, dafür die Schirmund DRK-Mitarbeiterin Claudia Pankratz.
Foto: Horst Andresen 18. Februar, beim komherrschaft zu übermenden Sommerfest
nehmen“, unterstrich
am 21. Juni und vielen
Landrat Zwicker im Rotkreuz-Zentrum.
anderen Aktionen. Denn die humanitäre
Satac Aldemir wurde 1988 in LüneSituation in Syrien verschlechtert sich
burg geboren, ist Berufskraftfahrer und
dramatisch. Eine Million Kinder sind belebt seit einigen Jahren in Vreden. „Ich
reits auf der Flucht. In den Flüchtlingslabin Jeside, möchte aber alle Menschen
gern wird dringend Hilfe benötigt. “
■ Sparkasse Westmünsterland
in der Katastrophenregion unterstützen,
Landrat Dr. Kai Zwicker lobte in dieKonto 372 703 52
also auch die syrischen Christen und
sem Zusammenhang die Aktivitäten
BLZ 401 545 30
alle anderen“, sagt der Vredener. Er
zahlreicher Bürger im Kreis Borken, die
IBAN
hatte sich an den Landrat gewandt und
inzwischen ehrenamtlich für Flüchtlinge
DE 60401545300037270352
der die gute Idee, die Aktion „mit einer
tätig werden. „Das ist eine große Sache
BIC WELADE3WXXX
kompetenten Hilfsorganisation wie dem
und aller Ehren wert. Darüber freuen wir
Roten Kreuz“ zu starten.
uns sehr. Denn die Kommunen allein
■ VR-Bank Westmünsterland
sind überfordert.“
Konto 373 8008
Umfangreiche Hilfsaktionen
Satac Aldemir hofft, dass das Leid
BLZ 428 613 87
der von der Terrororganisation IS beIBAN
drohten Mitbürger in der kurdischen
DRK-Vorstand Anton Verschaeren
DE 81428613870003738008
Konfliktregion mit Geldspenden gelinverwies auf umfangreiche Hilfsaktionen,
BIC GENODEM1BOB
dert werden kann: „Ich will einfach nur
die das Deutsche Rote Kreuz seit 2012
helfen.“
in Syrien auf den Weg gebracht hat; vor
Spendenkonten
CIAO im
RISTORANTE
Genießen Sie die typischen
Spezialitäten des Landes nach
originalen Rezepten. Lassen Sie sich
kulinarisch verwöhnen. Dazu empfehlen wir die passenden Weine.
CUCINA ITALIANA
Entspannen Sie sich in Rhede im
Ristorante Toscana!
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Inh. Velio Pifferi
Öffnungszeiten:
Täglich 12 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr
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Seite 12 • www.DRKBorken.de