1 INFORMATIONEN FÜR GESCHÄFTSPARTNER + Energie APRIL 2015 SERVICE ENERGIEAUSWEIS ONLINE BESTELLEN BLICKPUNKT NEUE FERNWÄRME-LEITUNG FÜR KARLSRUHE INTERVIEW AUSWIRKUNGEN DER KLIMAVERÄNDERUNG 2 Inhalt // Impressum Inhalt Editorial 03 Editorial News 04 - Stadtwerke Karlsruhe ziehen um - Zuschuss für Elektrofahrzeuge 05 - Abwärmenutzung wird gefördert - Neue Stadtwerke-App Blickpunkt 06 Neue Fernwärme-Leitung für Karlsruhe Zum Titelbild Die Jahresmitteltemperartur auf der Erde steigt seit rund 100 Jahren an, allerdings bisher nur um rund ein Grad Celsius. Was sind die Folgen, was die Ursachen für diese Erderwärmung? Lesen Sie dazu unser Interview mit einem Klimaforscher des KIT auf den Seiten 10 und 11. Ressourcen 08 Ökostrom – nicht nur für den Stadtgeburtstag Interview 10 Auswirkungen der Klimaveränderung Stadwerke 12 Beratung für Gewerbe Service 13 Gebäudeenergieausweis online bestellen Thema 14 So steigen Industrieunternehmen ins Energiemanagement ein Karlsruher Unternehmen 16 tech-solute: Unterstützt bei Innovationsprozessen Eventorganisation 18 Planung ist die halbe Veranstaltung Impressum Stadtwerke Karlsruhe Energie+ – Informationen für Geschäftspartner Daxlander Straße 72, 76127 Karlsruhe Telefon: 0721 599-1053 Telefax: 0721 599-1059 E-Mail: [email protected] Redaktion: Gerda Willig (verantw.) Nicole Müller-Goldschmidt Cordula Schulze Layout: Vogt Design GmbH Druck: Stadtwerke Karlsruhe Fotos: e-Motion Line GmbH, Uli Deck, Jörg Donecker Andrea Fabry, Fotolia, Jens Kolb, Pitopia, Dr. Hans Schipper, Cordula Schulze Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, das mit dem EU-Ecolabel ausgezeichnet ist. Editorial Editorial „Eine spannende Zeit liegt vor uns.“ Liebe Leserinnen, liebe Leser, Michael Homann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Karlsruhe hier in Karlsruhe arbeiten wir nicht nur an der Energiewende, sondern auch an der „Wärmewende“. Wir treiben intensiv den Ausbau der CO2-armen Fernwärme voran. Unser Fernwärmenetz ist eines der größten Deutschlands und wächst kontinuierlich weiter: Neben mehr als 1.000 öffentlichen Gebäuden, Kaufhäusern, Kliniken und Firmen heizen heute schon fast 30.000 Karlsruher Wohnungen mit Fernwärme. Allein durch die Nutzung von Abwärme der Mineralölraffinerie Oberrhein sparen wir jedes Jahr über 60.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Nach dem Ausbau der Zusammenarbeit werden es rund 100.000 Tonnen pro Jahr sein – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und das wichtigste Klimaschutzprojekt der Stadt. Wir sind als Energie- und Wasserversorger Experten in Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Als regionales Unternehmen liegt uns eine attraktive, lebenswerte Stadt am Herzen. Als das Stadtmarketing einen Partner für die Umsetzung eines klimafairen Stadtgeburtstags gesucht hat, haben wir einem Sponsoring sofort zugestimmt. Wir helfen bei der Erfassung der gesamten KohlendioxidEmissionen, beliefern die zentralen Veranstaltungen mit Ökostrom und finanzieren die Zertifikate für die Kohlendioxid-Emissionen, die bei einer Großveranstaltung nicht zu vermeiden sind. Die Idee, dieses Sponsoring mit unserer Kompetenz in Sachen Klimaschutz zu verbinden, gefällt mir besonders. Wir haben in Karlsruhe das Know-how dafür, und wir engagieren uns mit Elan für die Umsetzung. Ihr Michael Homann 3 4 News News Umzug Stadtwerke-Zentrale wird saniert Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Karlsruhe und der Tochter Netzservice ziehen im April vorübergehend in ein Gebäude bei der Europahalle. Der Grund ist die Sanierung der Stadtwerke-Zentrale in der Daxlander Straße. Klimatechnik, Beleuchtung, Wärmedämmung und die Sanitäranlagen des fast 40 Jahre alten Gebäudes entsprechen nicht mehr heutigen Anforderungen. Der Umbau wird voraussichtlich im Frühjahr Herbst 2017 beendet sein. Für die Kunden ändert sich durch den Umzug nichts. Alle Telefonnummern, E-Mail- und Postadressen bleiben bestehen. Der Kundenservice und die Filiale der BBBank ziehen für die Zeit des Umbaus in Container auf dem Gelände in der Daxlander Straße. Die genauen Öffnungszeiten finden Sie auf den Stadtwerke-Internetseiten. Firmen, die Auskünfte zu den Netzplänen der Netzservice-Gesellschaft der Stadtwerke benötigen, bekommen diese ab Mitte April in der Hermann-Veit-Straße 6. KMU Abwärme nutzen lohnt sich jetzt Kleine und mittlere Unternehmen mit einem hohen Prozesswärmebedarf können seit Januar dieses Jahres eine Förderung für eine Energieberatung mit Fokus auf die Abwärmenutzung in Anspruch nehmen. Die Beratungskosten sind seit Januar mit bis zu 80 Prozent förderfähig und werden von der Bundesregierung bezuschusst. Unternehmen können ihre Förderanträge „Energieberatung im Mittelstand“ an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Kunden der Stadtwerke Karlsruhe, die ihre Abwärme nutzen möchten beziehungsweise Entwicklungsund Einsparpotenzial sehen, können sich direkt an ihren Kundenbetreuer wenden. @ www.bafa.de News Querschnittstechnologie Anpassung der Förderung Leasingfahrzeuge Im Januar ist eine neugefasste Förderrichtlinie des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für hocheffiziente Querschnittstechnologien in Kraft getreten. Eine Änderung ist beispielsweise, dass die Antragstellung für Einzelmaßnahmen bei LED-Beleuchtung bis zum 30. April dieses Jahres beschränkt ist. Zudem werden die Fördersätze für LED-Beleuchtung auf 20 Prozent für kleinere und mittlere Unternehmen und 10 Prozent für sonstige Unternehmen reduziert. Weiterhin ist ab sofort der komplette Austausch der Leuchte erforderlich, der Ersatz eines LED-Leuchtmittels wird nicht mehr gefördert. Im Bereich systemischer Optimierung tritt als neuer Förderbereich die Dämmung von Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen hinzu. Allerdings muss ein anerkannter Energieberater in diesen Prozess einbezogen sein. Vor Beginn von Investitionen im Rahmen der BAFA-Förderung muss ein Energieeinsparkonzept erstellt werden. Förderfähig sind Maßnahmen, bei denen eine Endenergieeinsparung von mindestens 25 Prozent nachgewiesen wird. Mehr Infos gibt es bei Thomas Kraus, Telefon 599-2344, [email protected] @ www.bafa.de -> Energie -> Querschnittstechnologie Förderung für elektrische Flotte Aus Klimaschutzgründen möchte Baden-Württemberg mehr Elektro- und Plug-InHybrid-Fahrzeuge auf die Straßen bringen und dabei Erkenntnisse über das Nutzerverhalten sowie das energetische Verhalten der Fahrzeuge im Alltagseinsatz gewinnen. Daher fördert das Land noch bis Ende 2016 mit dem Projekt „InitiaivE-BW“ bis zu 45 Prozent der Leasingmehrkosten eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zu einem konventionellen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Mehr Infos gibt es bei Thomas Hofmann, Telefon 599-2105, [email protected]. @ www.initiative-bw.de Neue App „KÄPPSELE“ für Android und iOS Mit der neuen Stadtwerke-App können Kunden der Stadtwerke ihren Energie- und Trinkwasserverbrauch überprüfen oder Tipps zum Energiesparen erhalten. Die neuesten Nachrichten aus Karlsruhe und der Region sowie Veranstaltungstipps finden sich genauso wie die Standorte von Elektro-Ladesäulen und Erdgas-Tankstellen. Natürlich können über die App schnell und unkompliziert Störungen der Energie- oder Wasserversorgung gemeldet werden. Privatkunden nutzen zudem den Preisrechner mit Kostenübersicht. KÄPPSELE ist kostenlos über die Stadtwerke-Internetseite als iOS-Version für Apple-Geräte und als Android-Version verfügbar. 5 6 Blickpunkt VORBILDLICH Wärmewende in Karlsruhe Mit der Inbetriebnahme der neuen Fernwärmeleitung werden nun auch Teile von Daxlanden, Grünwinkel und Oberreut sowie der Heidenstücker- und Rheinstrandsiedlung mit umweltschonender Heizenergie versorgt. Für die Versorgung der südlichen Stadtteile mit Fernwärme sorgt die neue, dritte Hauptleitung, die die Stadtwerke in dreijähriger Bauzeit verlegt haben. Damit ist das Unternehmen der Wärmewende in Karlsruhe und der Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt ein Stück näher gekommen. Das Fernwärmenetz der Fächerstadt ist eines der größten Deutschlands und wächst kontinuierlich weiter: Neben mehr als 1.000 öffentlichen Gebäuden, Kaufhäusern, Kliniken und Firmen heizen heute schon fast 30.000 Karlsruher Wohnungen CO2-arm mit Fernwärme. FERNWÄRME: KOMFORTABEL UND UMWELTSCHONEND Freuen sich auf eine gute Partnerschaft (v. l.): Reiner Kuklinski, Geschäftsführer Volkswohnung, und von den Stadtwerken Karlsruhe Michael Homann, Vorsitzender der Geschäftsführung, Roland Schwarz, Leiter Vertrieb, Dr. Manuel Rink, Leiter Wärme/KWK, und Holger Ochs, Leiter Abteilung Dienstleistungen. Fernwärmekunden der Stadtwerke lassen heizen – eine komfortable Lösung. Denn: Fernwärme kommt ganz einfach als „heißes Wasser“ ins Haus. Kessel, Brenner, Tank und Schornstein entfallen. Das spart Platz im Keller, sorgt für überschaubare Investitionskosten und sehr geringe Wartungskosten. Zudem bieten die Stadtwerke den Fernwärmeanschluss auch mit ihrer Energiedienstleistung Contracting an. Das ist gerade für größere Wohnhäuser, Objekte der Wohnungswirtschaft und Firmen eine wirtschaftlich interessante Alternative. Die Fernwärmepreise sind stabil, die Lieferung ist zuverlässig und sicher. Die Anforderungen der Wärmegesetze des Landes und des Bundes erfüllt die Karlsruher Fernwärme spielend, denn sie stammt zu über 90 Prozent aus industrieller Abwärme einer großen Raffinerie und aus KraftWärme-Kopplung des Kohlekraftwerkes der Energie Baden-Württemberg AG am Rheinhafen. Blickpunkt NAHWÄRME-NETZE AN FERNWÄRME ANGESCHLOSSEN Ein schwieriger Bauabschnitt war die Unterquerung der Alb in Daxlanden. Fast 2.000 Wohnungen in der Rheinstrandsiedlung, Heidenstückersiedlung und in Oberreut werden künftig mit Fernwärme versorgt, die die Stadtwerke in die vorhandenen Nahwärmenetze der Karlsruher Energie Service Gesellschaft (KES) einspeisen. Dabei handelt es sich vor allem um Wohnungen in großen Wohnanlagen der städtischen Volkswohnungs-Gesellschaft. Diese bezogen ihre Wärme bisher aus eigenen Heizzentralen mit fossilen Brennstoffen der KES. Die vorhandenen Nahwärmenetze wurden in den letzten Monaten an das Fernwärmenetz angeschlossen und auf Fernwärme umgestellt. Das spart Energie und entlastet die Umwelt. Zusammen kommen sie auf einen Wärmebedarf von rund sechs Megawatt. FERNWÄRME-AKTION MIT ATTRAKTIVEN ZUSCHÜSSEN Seit Anfang Januar gibt es Sonderkonditionen für Hausbesitzer oder Unternehmen, die zukünftig mit Fernwärme heizen möchten. Bei der Umstellung von Heizöl auf Fernwärme geben die Stadtwerke Karlsruhe – je nach Größe der Heizungsanlage – einen Zuschuss auf die Anschlusskosten in Höhe von 3.300 bis 4.900 Euro. Wird Erdgas durch Fernwärme ersetzt, bekommt der Kunde zwischen 2.500 und 3.500 Euro gutgeschrieben. Bei der Umstellung von Heizöl ist der Zuschuss deshalb höher, weil bei der Verbrennung von Heizöl mehr CO2 entsteht als bei einer Erdgasheizung. Stellt der Kunde seine Heizung zusätzlich von Einzelöfen oder Etagenheizungen auf eine zentrale Wärmeversorgung des Gebäudes um, verdoppeln sich die jeweiligen Zuschüsse, da er deutlich mehr in seine neue Heizungslösung investieren muss. Alle Fernwärmeneukunden bezahlen außerdem für die Stadtwerke-Kompaktstation nur die 7 Hintergrund Hälfte. Diese Sonderkonditionen gewährt das Unternehmen allerdings nur bei direktem Anschluss an das Fernwärmenetz, nicht bei der Umstellung von Nahwärmenetzen. Wo Fernwärme in Karlsruhe bereits vorhanden ist oder in nächster Zeit verlegt wird, können alle Interessierten im interaktiven Fernwärme-Netzplan anschauen: @ www.stadtwerke-karlsruhe.de -> Produkte -> Fernwärme -> Versorgungsgebiete NAHWÄRME – FERNWÄRME Ähnlich wie bei Fernwärme handelt es sich bei Nahwärme um ein System der Wärmeübertragung zu Heizzwecken. Die Unterscheidung zwischen Nahund Fernwärme ist nicht fest definiert. Da bei Nahwärme die Transportwege tendenziell kürzer sind, eignet sie sich auch für dezentral erzeugte Wärme mit niedrigerer Temperatur, beispielsweise aus Sonnenkollektoranlagen, Erdwärmeanlagen oder Blockheizkraftwerken. Im aktuellen Beispiel übernimmt das vorhandene Nahwärmesystem der KES Wärme aus dem Fernwärmenetz der Stadtwerke Karlsruhe. Volker Wefels Sachgebietsleiter Fernwärme-Hausanschlüsse, Stadtwerke Karlsruhe 599-2324 [email protected] Info 8 Ressourcen AKTIV Ökostrom - nicht nur für den Stadtgeburtstag Individuelle Angebote für regenerativ erzeugten Strom Die Organisatoren möchten den bevorstehenden Karlsruher Stadtgeburtstag möglichst klimafair und nachhaltig gestalten. Sie legen Wert auf Ressourcenschonung, Müllvermeidung und die Einsparung von CO2-Emissionen. Trotz aller Anstrengungen werden sich die CO2-Emissionen bei dieser Großveranstaltung nicht auf null reduzieren lassen. Die Stadtwerke Karlsruhe unterstützen das Stadtmarketing mit ihrem Know-how im Umwelt- und Klimaschutz. Zur CO2-Kompensation werden beim Karlsruher Klimaschutzfond Zertifikate erworben. Der Fond gibt diesen Geldbetrag an Klimaschutzprojekte weiter, wo die entsprechende Menge an CO2-Emissionen eingespart wird. Die Stadtwerke tragen sämtliche Kosten für diese Kompensationszahlungen. Darüber hinaus unterstützen sie das Stadtmarketing bei der allgemeinen Umsetzung eines klimafairen Stadtgeburtstags und beliefern das Jubiläum mit 100 Prozent Ökostrom. den Kriterien des ok-power-Gütesiegels oder anderer Labels entsprechen. Für Stadtwerke-Kunden mit einem Stromverbrauch von mehr als 100.000 Kilowattstunden im Jahr erfolgt die Bescheinigung in der Regel nach dem European Energy Certificate System (EECS). Dieses System basiert auf einem gemeinsamen Kriterienkatalog, EU-Direktiven und nationaler Gesetzgebung. Es ermöglicht einen länderübergreifenden Handel mit Herkunftsnachweisen für Ökostrom. ÖKOSTROM FÜR GESCHÄFTSUND GEWERBEKUNDEN DER STADTWERKE ZERTIFIZIERUNG NACH DEM OK-POWER-LABEL Allen Gewerbe- und Geschäftskunden bieten die Stadtwerke individuelle Ökostromangebote, die zum Beispiel Aufgrund des großen Angebots an Strom aus erneuerbaren Energien im europäischen Strommarkt führt der Das ok-power-Label wird von der EnergieVision e. V. vergeben, einem unabhängigen Verein, der aus dem Zusammenschluss der Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen und des Öko-Instituts besteht. Ressourcen alleinige Bezug von regenerativ erzeugtem Strom nicht direkt zu einem Ausbau von erneuerbaren Energien. Erst dieser führt aber dazu, dass konventionell erzeugter Strom aus dem Markt verdrängt wird und somit ein zusätzlicher Nutzen für die Umwelt entsteht. Energiekunden erwarten, mit ihrer Entscheidung für ein Ökostromprodukt einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Deswegen bieten die Stadtwerke ihren Geschäftskunden Ökostrom an, der nach den Anforderungen des ok-powerLabels zertifizierungsfähig ist. Hier wird ein aktiver Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energien geleistet. Um letztendlich eine Urkunde mit dem okpower-Label zu erhalten, muss der individuelle Bezug von zertifizierungsfähigem Ökostrom eines Kunden durch den Verein EnergieVision e. V. bestätigt werden. Gerne unterstützen die Stadtwerke ihre Geschäftskunden bei diesem Prozess. Die Zertifizierung ist jedoch nicht obligatorisch. Die strengen Anforderungen an okpower-zertifizierungsfähigen Ökostrom garantieren, dass der Kunde mit sei- nem individuellen Liefervertrag nachweislich zum Ausbau erneuerbarer Energien beiträgt. Das heißt: ❚ Mindestens ein Drittel des Ökostroms stammt aus regenerativen Energieerzeugungsanlagen, die nicht älter als sechs Jahre sind. ❚ Ein Drittel des Ökostroms kommt aus Anlagen, die nicht älter als 12 Jahre sind. ❚ Die Anlagen beider Kategorien dürfen keine Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten (Doppelvermarktung). Ziel dieser Regelungen ist es, dass spätestens alle sechs Jahre neue Anlagen unter Vertrag genommen werden müssen. 9 Hintergrund EECS European Energy Certificate System (EECS): Ein Erzeuger regenerativen Stroms registriert sich im EECS. Stimmen die Voraussetzungen, so erhält er für jede ins Netz eingespeiste Megawattstunde Ökostrom einen elektronischen Herkunftsnachweis (englisch: Guarantee of Origin, GoO). Diese GoOs können nun innerhalb des EECS gehandelt werden. Die Stadtwerke kaufen nach Vertragsabschluss über den Bezug einer bestimmten Ökostrommenge diese GoOs bei einem EECS-zertifizierten Ökostromlieferanten für ihre Kunden ein. ÖKOSTROMANGEBOTE DER STADTWERKE NatuR und NatuRonline sind Tarif-Ökostromangebote der Stadtwerke für Privat- und Gewerbekunden mit einem jährlichen Stromverbrauch bis 100.000 Kilowattstunden. Dieser Regenerativstrom ist mit dem ok-power-Label und dem Label des TÜV Nord zertifiziert. Der Naturstrom von den Stadtwerken wird zu 100 Prozent in Wasserkraftanlagen erzeugt – ganz ohne klimaschädliche CO2-Emissionen. Mit NatuRonline bekommt man Naturstrom von den Stadtwerken und profitiert zusätzlich von den Vorteilen eines preisgünstigen Online-Tarifs. Manuel Krupp Abteilungsleiter Vertrieb Geschäftskunden, Stadtwerke Karlsruhe 599-2420 [email protected] Info 10 Interview KLIMAWANDEL „Auch in Karlsruhe ist eine Veränderung des Klimas deutlich spürbar“ Dr. Hans Schipper absolvierte den interdisziplinären Studiengang „Boden, Wasser und Atmosphäre“ in Wageningen, Niederlande. Nach seiner Zeit als Doktorand an der Ludwig-MaximiliansUniversität München setzte er die interdisziplinäre Arbeit in Karlsruhe fort. 2009 begann er beim Süddeutschen Klimabüro am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der Klimawandel ist keine theoretische Möglichkeit mehr, sondern findet tatsächlich statt. Dr. Hans Schipper, Leiter des Süddeutschen Klimabüros am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Meteorologie und Klimaforschung, erläutert die aktuellen Veränderungen. Die Veränderung des Klimas ist fühlbare Realität. Welche messbaren Veränderungen gibt es? Dr. Hans Schipper: „Hier muss man zwischen globalem und regionalem Klima unterscheiden. Natürlich sind diese beiden stark gekoppelt, nur unterscheiden sich die Auswirkungen einer globalen Klimaänderung teilweise von denen in den unterschiedlichen Regionen der Erde und auch Deutschlands. Auf globaler Ebene sind schon seit vielen Jahrzehnten Änderungen in der Jahresmitteltemperatur zu beobachten. Die Temperatur weist mit knapp einem Grad in hundert Jahren eindeutig einen Trend nach oben auf. Dieser ist ebenfalls regional messbar. So stieg die Jahresmitteltemperatur in Baden-Württemberg in diesem Zeitraum um circa 1,5 Grad. Fühlbar ist ein solcher Anstieg kaum. Dennoch hat er Auswirkungen. Beispielsweise nimmt als Folge des Temperaturanstiegs die Anzahl der Hitzetage und damit die Anzahl und Dauer von Hitzewellen zu. Vor allem für Karlsruhe als immer schon warme Stadt bedeutet dies eine Verschärfung der Belastung. Durch eine Zunahme der Hitze erhöht sich ebenfalls das Potenzial für extremeres Wetter, wie beispielsweise Starkniederschläge und Hagel. Praktische Beispiele sind eine Verschiebung der Apfelblüte oder die Verbreitung von wärmeliebenden Insektenarten.“ Wo liegt die kritische Grenze der Temperaturerhöhung? Mit welchen Folgen? Dr. Hans Schipper: „Global spricht man vom Zwei-Grad-Ziel, dessen Überschreiten zu unumkehrbaren Folgen des Klimawandels führen würde. Rein klimatisch gesehen hängt eine kritische Grenze von den sozialen und wirtschaftlichen Folgen in den betroffenen Regionen ab. Zum Beispiel leiden ältere Leute in der Regel stärker unter einer Hitzewelle als junge Leute. Bei den Pflanzen ist beispielsweise Interview Mais eher in der Lage, einen Temperaturanstieg und Trockenheit gut zu verkraften als die Fichte. Letztere spielt aber bei der Waldwirtschaft in BadenWürttemberg eine wichtige Rolle. Auch regional gibt es Unterschiede in der Anpassungsfähigkeit.“ Welche Möglichkeiten sehen Sie, den Klimawandel aufzuhalten? Dr. Hans Schipper: „Der Klimawandel schreitet jetzt seit circa 100 Jahren voran, vor allem aufgrund des Ausstoßes von Treibhausgasen. Um den Klimawandel zu bremsen oder sogar aufzuhalten, müsste eine drastische Reduzierung der Treibhausgase in der Atmosphäre stattfinden. Das geht nicht von heute auf morgen. In den letzten Jahrzehnten hat in Deutschland ein Umdenken eingesetzt. Der Anteil von erneuerbaren Energien steigt, während sich gleichzeitig der Verbrauch traditioneller Energieträger verringert. Weltweit steigt der Ausstoß von Treibhausgasen aber unvermindert an. Die Weltklimakonferenzen der letzten Jahre konnten daran leider wenig ändern. Das Klima ist ein komplexes System, das auf Veränderungen nur träge reagieren kann.“ Wie zeigt sich der Klimawandel in Karlsruhe und der Region? Dr. Hans Schipper: „Für einen einzelnen Ort wie Karlsruhe schwankt die Jahresmitteltemperatur naturgemäß stärker als global. Der Klimawandel zeigt sich aufgrund der Schwankungen erst über eine Periode von vielen Jahrzehnten. Langjährige Mes- Süddeutsches Klimabüro am Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das sich auf regionaler Ebene unterschiedlich auswirkt. Im Mittelpunkt der Arbeiten des Süddeutschen Klimabüros am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) steht daher der intensive Austausch mit Medien, öffentlichen Organisationen sowie Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik. sungen zeigen, dass das Klima auch in Karlsruhe schon Änderungen zeigt. Beispielsweise hat sich die Anzahl der Eistage mit einer Maximaltemperatur unter 0 °C verringert. Gleichzeitig hat die Anzahl der Sommertage mit mindestens 25 °C deutlich zugenommen. Ähnliches gilt für die Region rund um Karlsruhe. Klimasimulationen zeigen, dass auch der Klimawandel voranschreiten wird. Durch höhere Temperaturen im Winter würde in dem Fall im Schwarzwald häufiger Regen statt Schnee fallen. Es ist aber ebenfalls eine Zunahme der Niederschläge im Winter zu erwarten. Dies könnte zu häufigeren Überschwemmungen führen, oder bei einer Kälteperiode immer noch für Schneechaos sorgen. Die erwartete Abnahme der Niederschläge im Sommer hingegen könnte zu Problemen in der Land- und Forstwirtschaft führen.“ 11 12 Stadtwerke PARTNER Beratung und Dienstleistung für Gewerbekunden Individuelle Betreuung und maßgeschneiderte Angebote. Andreas Baier Beratung Gewerbekunden, Stadtwerke Karlsruhe 599- 2353 [email protected] Angelin Hoffmann und Andreas Baier sind die Ansprechpartner der Stadtwerke Karlsruhe für Gewerbekunden mit einem Jahresstromverbrauch bis 100.000 Kilowattstunden oder / und 300.000 Kilowattstunden Erdgas. Rund um die Themen Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme mit den dazugehörigen Verträgen beraten sie die Unternehmen kompetent. Die Experten der Stadtwerke wollen ihre Gewerbekunden verstärkt auf die Möglichkeiten des Energiesparens und der Tarifoptimierung hinweisen. „Ich betreue die Gewerbekunden der Stadtwerke vom ersten Kontakt an, kalkuliere Angebote, berate sie rund um die Themen Energie- und Trinkwasserversorgung sowie Dienstleistungen. Während der gesamten Vertragslaufzeit bin ich für sie da. Mir ist wichtig, dass sich der Kunde gut aufgehoben fühlt und jederzeit Rat und Unterstützung bekommt. Viele meiner langjährigen Gewerbekunden schätzen die persönliche Betreuung und die Nähe der Stadtwerke. Ich merke, dass es den Kunden gerade heutzutage wichtig ist, dass wir als regional agierendes Unternehmen vor Ort präsent sind.“ Angelin Hoffmann Beratung Gewerbekunden, Stadtwerke Karlsruhe 599-2354 [email protected] „Unsere Gewerbekunden haben einen großen Beratungsbedarf. Umso wichtiger ist persönliche Beratung nach dem Motto ‚one face to the customer’. Meistens berate ich die Firmeninhaber persönlich. Sie wollen nicht nur Verträge für die Energie- und Wasserversorgung abschließen, sondern individuelle, auf sie zugeschnittene Energiedienstleistungen und Informationen über Einsparmöglichkeiten. Hier können die Stadtwerke mit ihrem breiten Portfolio punkten. Denn wir bieten den Gewerbekunden individuelle Angebote und immer mehr Dienstleistungen an, wie beispielsweise die LED-Beratungswochen. Die Stadtwerke analysieren auch in Zukunft die Bedürfnisse ihrer Kunden und sind dementsprechend als kompetenter Partner für sie da. Gewerbekunden sind wichtige Multiplikatoren und Meinungsbildner.“ Service 13 ONLINE Energieausweis bequem und unkompliziert Kunden der Stadtwerke Karlsruhe können ihren Energieausweis jetzt ganz einfach online bestellen. Käufern, Mietern oder Pächtern von Immobilien muss ein Energieausweis vorgelegt werden. Das schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) vor. Ein Energieausweis soll dem potenziellen Mieter oder Käufer die Möglichkeit geben, die zu erwartenden Energiekosten einzuschätzen und Modernisierungsmaßnahmen besser zu planen. Dafür zeigt der Ausweis auf einen Blick die Energiebilanz der Immobilie. Auf einer Farbskala lässt sich der Energieverbrauchswert je Quadratmeter ablesen: „Grün“ steht für einen geringen Energieverbrauchswert. „Rot“ bedeutet: Sparpotenzial vorhanden. Seit Mai 2014 beinhalten Energieausweise Modernisierungsempfehlungen. Je nach Alter und Nutzung des Gebäudes gibt es drei Arten von Energieausweisen. Jeder Ausweis ist zehn Jahre gültig. Möchte ein Eigentürmer mehrere Energiebedarfs- oder Energieverbrauchsausweise für seine Objekte, kümmern sich die Stadtwerke gerne um die Abwicklung. 1. ENERGIEBEDARFSAUSWEIS FÜR WOHNGEBÄUDE Der Bedarfsausweis für Wohngebäude analysiert und beurteilt den Energiebedarf eines Gebäudes aufgrund seiner Größe, der verwendeten Baumaterialien und der Heizanlagentechnik unter Normbedingungen. Diese Werte sind unabhängig von der Anzahl der Bewohner und deren Gewohnheiten. Ein Bedarfsausweis ist für alle Wohngebäude zulässig. Die Stadtwerke Karlsruhe können Bedarfsausweise für Ge- Energieausweis ganz einfach online bestellen : @ www.stadtwerke-karlsruhe.de oder direkt über diesen QR-Code. -> Service -> Kundencenter -> Energieberatung bäude mit bis zu 20 Wohnungen ausstellen. Preis: 89 Euro 2. ENERGIEVERBRAUCHSAUSWEIS FÜR WOHNGEBÄUDE Der Verbrauchsausweis für Wohngebäude orientiert sich ausschließlich am witterungsbereinigten Energieverbrauch der Immobilie. Er wird auf Grundlage des tatsächlichen Energieverbrauchs der Bewohner der letzten drei Jahre erstellt. Dieser tatsächliche Verbrauch kann aufgrund der Witterung und des Verhaltens der Bewohner vom angegeben Energieverbrauchskennwert abweichen. Ein Energieverbrauchsausweis ist nur für Wohngebäude ab Baujahr 1978 oder mit mehr als vier Wohnungen zulässig. Preis: 49 Euro 3. VERBRAUCHSAUSWEIS FÜR NICHTWOHNGEBÄUDE Der Verbrauchsausweis für Nichtwohngebäude orientiert sich am witterungsbereinigten Energieverbrauch der Immobilie. Zusätzlich fließen Angaben zum Stromverbrauch in die Erstellung des Ausweises ein. Er ist notwendig für Gebäude, deren Gewerbeanteil bei mehr als 10 Prozent liegt. Preis: 59 Euro Gerold Fürniß Energieberater im Kundencenter, Stadtwerke Karlsruhe 599-2343 [email protected] Info Thema Top-Aufgabe Energiemanagement Energie zu sparen, ist theoretisch im Interesse jedes Unternehmens. Praktisch ist es manchmal nicht so einfach, ins Thema Energiemanagement einzusteigen. Energie+ macht Mut. In der Unternehmensbilanz nehmen die Energiekosten einen wichtigen Platz ein. Darüber hinaus gibt es weitere greifbare Vorteile: Unternehmen, die ihren Verbrauch und ihre Einsparpotenziale kennen, können gezielt investieren, ihre Wettbewerbsposition verbessern und ihr Engagement mit Fakten kommunizieren. Es nutzt also unmittelbar, Einsparpotenziale systematisch zu erschließen und so steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Dieser Überlegung stehen der Deut- schen Energie-Agentur dena zufolge häufig Bedenken entgegen, ein Unternehmen sei nicht groß genug oder die notwendigen Investitionskosten seien zu hoch, um mit wirtschaftlichem Aufwand die Energieeffizienz zu steigern. Der Gesetzgeber fördert Unternehmen bei der Einführung eines Energiemanagements: Seit 2013 ist der Beginn der Einführung eines zertifizierten Energiemanagementsystems Voraussetzung für die Inanspruchnahme steuerlicher Energie und Kosten sparen in Industrie und Gewerbe Energieeffizienzpotenziale bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien in Prozent Beleuchtung Druckluft Pumpensysteme Kälte- und Kühlwasseranlagen Wärmeversorgung Lüftungsanlagen Die Grafik veranschaulicht, wie groß das Einsparpotenzial für Industrieunternehmen in der Regel ist. Ein Blick auf die Zahlen lohnt sich also. Quelle: Initiative EnergieEffizienz, dena, Stand 06/2014 14 Thema Entlastungen nach Paragraph 55 des Energiesteuergesetzes und Paragraph 10 des Stromsteuergesetzes. Die Zertifizierung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 wie auch die Kosten für die Anschaffung erforderlicher Hard- und Software werden für viele Unternehmen staatlich bezuschusst. Ein Energiemanagementsystem ist auf jeden Fall ein wichtiger Baustein zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen und damit auch zur Verbesserung des Umweltund Klimaschutzes. Die Stadtwerke Karlsruhe haben seit Mai 2013 ein zertifiziertes Energiemanagementsystem, die Tochter Netzservice GmbH seit Mai 2014. Der Umfang der erforderlichen Maßnahmen kann ganz unterschiedlich sein: Reichen bei Kleinunternehmen oft einfache Analysen und Maßnahmen aus, um die Betriebskosten nachhaltig zu senken, so müssen energieintensive Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe mehr tun. Die Gesamtverantwortung für das Energiemanagementsystem liegt beim Management. Ein Vertreter der Unternehmensleitung sollte als beauftragter und mit allen notwendigen Kompetenzen ausgestatteter „Energiemanager“ beziehungsweise„EnergiemanagementBeauftragter“ gemeinsam mit einem definierten, abteilungsübergreifenden Energieteam seiner Aufgabe nachgehen. Das Management muss die Es ist nicht notwendig, das Rad neu zu erfinden: Linien vorgeben, unter anBestehende Managementsysteme, wie beispielsderem: den Gültigkeitsbeweise ein Qualitätsmanagementsystem oder reich des Energiemanageein Umweltmanagement nach EMAS oder ISO 14001, mentsystems festlegen, können als vorhandene Infrastruktur hilfreich sein. die Energiepolitik des Unternehmens formulieren ❚ Daraufhin ist es wichtig, festzulegen, und die strategischen Energieziele dewelche Bereiche eine besondere Refinieren, Ressourcen bereitstellen und levanz für den Energieverbrauch des Kommunikation ermöglichen. Unternehmens haben, um deren Verbräuche näher zu untersuchen und Verbesserungsmaßnahmen zu TIPPS FÜR DIE EINFÜHRUNG EINES formulieren. Das bedeutet, dass die ENERGIEMANAGEMENTSYSTEMS: Systemgrenzen des Managementsystems festgelegt werden. Berei❚ Die Unternehmensleitung muss ein che mit geringem Verbrauch müssen klares Bekenntnis zum kontinuierlizwar laut Managementsystem erfasst, chen Energiemanagement abgeben. es müssen jedoch keine Maßnahmen Damit verbunden ist insbesondere zur Verbesserung formuliert werden. die Bereitstellung von personellen Insbesondere dann nicht, wenn Verund finanziellen Ressourcen. besserungen nur mit erheblichem Aufwand möglich wären. ❚ Wichtig ist, sich ein klares Bild darüber zu machen, in welchen Berei❚ Sinnvoll ist auch die Bildung eines chen Energieverbrauch im Unter„Energieteams“, in dem sich die nehmen stattfindet. Und damit ist verantwortlichen oder am Thema nicht nur der direkte Produktionsbeinteressierten Mitarbeiter aus den reich gemeint! wesentlichen durch das Energiemanagement betroffenen Bereichen in regelmäßigen Abständen »Wer nachhaltig Energie treffen, um Verbessesparen möchte, muss rungsmaßnahmen zu beseine Verbräuche kennen. sprechen. Die Protokolle Messen – bewerten – der Teamsitzungen könMaßnahmen durchführen – nen sehr gut als Dokudokumentieren – motivieren mentation des Verbessesind die Schlüsselbegriffe rungsprozesses dienen. zum Erfolg.« Markus Schleyer, Umweltmanagement-Beauftragter der Stadtwerke Karlsruhe und der Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH Die Novellierung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) wird bald in Kraft treten. Demnach sind alle Unternehmen, die keine kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) sind und alle Unternehmen, die über eine öffentlichrechtliche Beteiligung von mehr als 25 Prozent verfügen, zur regelmäßigen Durchführung von Energieaudits nach der DIN EN 16247 verpflichtet – erstmals bis zum 5. Dezember 2015. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt kann ein Ordnungsgeld von bis zu 50.000 Euro drohen. Gerne unterstützen die Stadtwerke Karlsruhe ihre Kunden bei der Erfüllung dieser neuen Vorgaben. Bitte wenden Sie sich an ihren persönlichen Kundenbetreuer. Nützliches Material wie zum Beispiel eine Einstiegscheckliste und ausführliche Informationen über die verschiedenen Systeme gibt es unter @ www.stromeffizienz.de/ industrie-gewerbe/ handlungsfelder/ energiemanagement.html 15 16 Karlsruher Unternehmen Die Abbildungen veranschaulichen den Weg eines Produkts von der Ideensammlung zur Fertigstellung. Es handelt sich um ein Bedampfungsgerät für kosmetische Anwendungen. INNOVATIONEN „Veränderungsbereitschaft ist der Schlüssel zu neuen Entwicklungen“ Innovationen zu fördern und im Unternehmensalltag zu verankern, gelingt mit der richtigen Strategie. Mit einem breiten Lächeln erscheint Dr. Dirk Schweinberger zum Gespräch mit der Redaktion. Der Geschäftsführer der vor 13 Jahren in Karlsruhe gegründeten tech-solute hat nichts vom Elan des Gründers verloren – er brennt für sein Geschäft: Innovationen für seine Kunden zu finden, zu entwickeln und anzuwenden. Dabei setzt der Ingenieur ganz auf technische Kompetenz: Von seinen mehr als 20 Mitarbeitern hat ein großer Teil einen technischen Hintergrund. In den Räumen nahe der Bannwaldallee südlich der GüntherKlotz-Anlage wird getüftelt, geschraubt und getestet. Gleichzeitig rauchen hier auch in konzeptioneller Hinsicht die Köpfe. Dr. Dirk Schweinberger (r.) im Gespräch mit den Praktikanten Martin Mucha und Ursula Starke in den Testräumen der tech-solute. Karlsruher Unternehmen den Vorteil, dass keine Abteilung plötzlich mit einer Veränderung konfrontiert ist, sondern dass sie sie im Idealfall mit entwickelt beziehungsweise ihre Entwicklung mit begleitet hat.“ Das bedeutet, dass Mitarbeiter neben ihrem Tagesgeschäft noch zündende Ideen produzieren sollen? Was macht ein innovationsfreudiges Unternehmen aus? Dr. Dirk Schweinberger: „Geschäftsführung und Management müssen den Willen zur Veränderung haben. Weil aber der Mensch Veränderungen eigentlich gar nicht mag, herrscht in Unternehmen oftmals eine widersprüchliche Haltung: Einerseits erkennen sie, dass sie Innovationen brauchen. Wenn es aber an die Umsetzung geht, scheuen sich viele davor. Die Förderung von Innovationen aus den oberen Hierarchien ist also besonders wichtig. Und es geht noch weiter: Das Management muss nicht nur begreifen, dass Veränderungen für den wirtschaftlichen Erfolg unerlässlich sind, sondern diese auch zulassen. Selbst wenn es sie selbst und ihren Aufgabenbereich betrifft.“ Durch welche Maßnahmen kann ein Unternehmen dieser Veränderungsangst begegnen? Dr. Dirk Schweinberger: „Hierarchieund abteilungsübergreifende Innovationskreise können hilfreich sein. Hier kommen Kritiker und Förderer zusammen. Alle im Unternehmen haben das Recht und die Aufgabe, Ideen in den Innovationskreis hineinzugeben. Dort wird dann die Umsetzbarkeit überprüft, es werden Muster erstellt und an den Ideen gearbeitet. Das hat dann auch Dr. Dirk Schweinberger: „Im Idealfall – aber das hängt natürlich von der Größe des Unternehmens und den zur Verfügung stehenden Ressourcen ab – teilt ein technisch orientiertes Unternehmen seine Innovationsförderung strukturell in zwei Teile auf: erstens eine kurzfristig handlungsfähige Abteilung Serienentwicklung, die die Anpassentwicklungen vorantreibt. Unter Anpassentwicklung versteht man die stufenweise Verbesserung vorhandener Produkte. Zweitens braucht es eine davon völlig unabhängige Abteilung, die über Neues nachdenkt, die spielen und ausprobieren darf. 95 Prozent dieser Arbeit wird ins Leere führen, aber die verbleibenden fünf Prozent haben Potenzial für wahre Innovation.“ Aus dem üblicherweise dreistufigen Prozess lassen sich auch einzelne Elemente herauslösen: In der ersten Stufe definieren wir mit dem Auftraggeber die Aufgabe und erarbeiten Impulse zur Lösung. Die nennen wir Reizideen. Dabei kommt auch das Wissen aus anderen Branchen zum Tragen. Mit diesen Impulsen kann das Unternehmen dann seine interne Entwicklung vorantreiben. Bei der Umsetzung helfen wir in einem dritten Schritt gemeinsam mit einem kompetenten Ansprechpartner im Unternehmen. Die Aufgabe kann sehr konkret formuliert sein oder auch nur in einem Unbehagen bestehen, innovativer sein zu müssen.“ Deutschland gilt doch noch immer als Innovationsstandort. Dr. Dirk Schweinberger: „Viele Unternehmen gründen ihren Erfolg heute noch immer auf Technologien, die sie vor 60 Jahren entwickelt haben. Es ist interessant und teilweise auch erschreckend, wie unzureichend Unternehmen im Innovationsland Deutschland teilweise vorbereitet sind.“ Welche Rolle spielen Universitäten, Start-ups und Trendforscher? Auf welche Projekte sind Sie besonders stolz? Dr. Dirk Schweinberger: „Theoretisch spricht man genau diesen Gruppen und Unternehmen eine hohe Innovationskraft zu. Praktisch ist es aber so, dass es häufig Schwierigkeiten bei der Klärung von Urheberrechten gibt; Verträge sind schwer zu gestalten oder extrem komplex. Das schreckt Unternehmen dann im Arbeitsprozess ab. Wir bieten unseren Kunden diesbezüglich ein unbürokratisches Vorgehen und verzichten auf jegliche Schutzrechtansprüche. Das macht uns attraktiv.“ Dr. Dirk Schweinberger: „Einen Hersteller von Motorgeräten haben wir bereits vor vielen Jahren dahingehend beraten, seine Produkte auch als AkkuVarianten anzubieten. Dafür wurden wir zunächst belächelt, weil es nicht zum Selbstbild des Kunden gehörte. Wenige Jahre später erkannte das Unternehmen den Bedarf ebenfalls und wir durften es bei der Entwicklung entsprechender Produkte begleiten. Welche Aufgaben übernehmen Sie noch für Ihre Kunden? „Im Prinzip werden wir im Sinne unserer Kunden so tätig, wie diese es brauchen. Ein weiteres Beispiel für ein Projekt, auf das wir stolz sind, ist die erste erdgasbetriebene Pistenraupe, die wir in Zusammenarbeit mit dem KIT entwickelt haben. Sie stieß auf großes Interesse, ist aber leider noch nicht in Serie gegangen.“ 17 18 Eventorganisation FIRMENEVENTS Wenn Unternehmen Feste feiern Ein Unternehmensevent ist Chance und Herausforderung zugleich. Wenn sich Ihre Gäste amüsieren, etwas lernen und ein gutes Gefühl mit nach Hause nehmen, stärkt das die Bindung zu Ihrem Unternehmen. Aber: Nur mit guter Vorbereitung schaffen Sie ein unverwechselbares Ereignis. Die Planung eines Unternehmensevents ist eine komplexe Angelegenheit. Damit am Tag des Ereignisses alles glattläuft, sollte man nicht nur frühzeitig – ein Jahr im Voraus – mit der Vorbereitung beginnen, sondern auch die passenden Ressourcen dafür einplanen. In einer dreiteiligen Serie unterstützt Energie+ Sie dabei, Ihr Event vorzubereiten, die passenden Künstler und nicht zuletzt auch das ideale Catering zu finden. 1. ZIEL FESTLEGEN Je nach Unternehmenstyp und Anlass kann ein Firmenevent ganz unterschiedlich aussehen. Wollen Sie Ihren Mitarbeitern danke sagen für ein erfolgreiches Unternehmensjahr? Eröffnen Sie ein neues Gebäude auf dem Firmengelände und wollen die Fachwelt von Ihren modernen Anlagen begeistern? Präsentieren Sie sich den Medien, beispielsweise anlässlich eines Jubiläums? Die drei Beispiele zeigen, dass die präzise Definition des Ziels der erste, wichtige Schritt ist. Davon ausgehend konzipieren Sie Ihre Veranstaltung. 4. ORT FESTLEGEN 2. RESSOURCEN EINPLANEN Steht die Grobplanung, besprechen Sie mit Ihrem Kommunikations- und Veranstaltungsteam, welche Ressourcen benötigt werden. Dabei geht es einerseits darum, die Kosten für externe Dienstleister zusammenzustellen. Gleichzeitig sollten Sie besprechen, wieviele interne Stunden voraussichtlich nötig sind. Gegebenenfalls ist es dann sinnvoll, das Planungsteam zu verstärken. 3. TERMIN FESTLEGEN 15. Der Festlegung des Termins kommt höchste Bedeutung zu. Natürlich können Sie das Wetter am Veranstaltungstag nicht beeinflussen, aber Sie können zumindest sicherstellen, dass keine Konkurrenzveranstaltungen oder Ereignisse Ihnen die Gäste streitig machen: große Sport-Events, Messen oder Kongresse, Stadtfeste und -marathons oder Faschingsumzüge. Sofern möglich, feiern Sie auf Ihrem Firmengelände oder in Ihren Räumlichkeiten. Keine Festhalle und kein Kongresszentrum ersetzt das authentische Flair einer Veranstaltung vor Ort. Auch wenn Ihre Mitarbeiter viel Zeit auf der Arbeit verbringen – den eigenen Arbeitsplatz der Familie zeigen zu können und zu sehen, dass sich sogar die Medien dafür interessieren, stärkt die Verbundenheit mit dem Unternehmen. Externe Besucher interessieren sich für einen Blick hinter die Kulissen eines ortsansässigen Unternehmens. Wenn aus Sicherheitsgründen einzelne Gebäudeteile nicht für eine Veranstaltung infrage kommen, können Sie mit einem Festzelt im Hof viel erreichen und Zutritt beispielsweise zur Werkhalle im Rahmen von Führungen oder Rundgängen ermöglichen. 5. GÄSTELISTE UND EINLADUNGEN Jetzt wird es kniffelig: Wen wollen Sie einladen? Wen müssen Sie einladen? Tauschen Sie sich mit allen Geschäfts- Eventorganisation führern und dem Planungsteam aus und stecken Sie die Zielgruppen fest. Eine klare Definition der Gästeliste ist wichtig, schließlich richten Sie Ihr Programm und den gesamten Tag auf diese Menschen aus. Laden Sie den Bürgermeister, IHK, Verbandsvorsitzende etc. ein. Erfahrungsgemäß freuen diese sich über die Gelegenheit, sich auf einer Veranstaltung zu präsentieren und Ihr Unternehmen zu würdigen. Verschicken Sie frühzeitig eine Info mit dem bis dahin festgelegten Termin. Dann können sich alle Gäste den Tag bereits im Kalender notieren. Die eigentliche Einladung sollte sechs bis acht Wochen vor der Veranstaltung versandt werden und organisatorische Details wie Anfahrmöglichkeiten, Hauptprogrammpunkte, Verpflegung, Hinweise zur Kleidung (beispielsweise festes Schuhwerk, festliche Kleidung) enthalten. 6. MODERATOR UND PROGRAMM Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler: Gestalten Sie das Programm so, dass es zu- nächst der Zielgruppe Freude macht. Auch wenn Sie als Geschäftsführer auf harte Metal-Klänge stehen – Ihre Zielgruppe mag vielleicht lieber Klassik oder Schlager. Nicht zuletzt ist es natürlich wichtig, dass das Programm zu Ihrem Unternehmen und seinen Werten passt. Ein Moderator – häufig der Künstler oder Event-Organisator – führt durch das Programm. Er oder sie gestaltet den Tag und hat das Zeitmanagement inne. Die Person sollte also mikrofonerfahren sein. 7. ORGANISATORISCHES Liegt Ihr Unternehmen im Neubaugebiet, kennen die Navigationsgeräte Ihre Adresse gegebenenfalls noch nicht. Teilen sie Ihren Gästen mit, welche Infos sie sicher zu Ihnen führen: Parken, Shuttle-Service und öffentliche Verkehrsmittel, gegebenenfalls auch abweichende Koordinaten fürs Navigationsgerät. Denken Sie daran, einen SecurityDienst zu engagieren, wenn es sicher- heitsrelevante Einlasskontrollen geben soll oder wenn am Abend nach dem Fest Equipment nicht sofort abgeschlossen verstaut werden kann. Buchen Sie einen Fotografen! Die Kosten machen sich bezahlt, wenn Sie in Ihrer Hauszeitung und im Internet mit einer ansprechenden Bildgalerie berichten können. Auch Journalisten nutzen gerne vorhandenes Bildmaterial – es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie über Ihre Veranstaltung berichten. Nicht zuletzt freuen sich die Gäste, wenn sie Bilder ansehen können – oder sogar Abzüge erhalten. Ihre Gäste danken es Ihnen besonders, wenn sie nach einer gelungenen Veranstaltung ein Andenken an den gemeinsam verbrachten Tag mit nach Hause nehmen dürfen. 19 20 IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN UND ANSPRECHPARTNER SERVICE VERTRIEB ENERGIE UND TRINKWASSER Leiter Vertrieb / Marketing Roland Schwarz 599-2100 [email protected] VERTRIEB GESCHÄFTSKUNDEN RUND UM ENERGIE Energiespar-Beratung, Förderprogramme, Heizung 599-2121 [email protected] Anlagen-Contracting 599-2121 [email protected] Abteilungsleitung Manuel Krupp 599-2420 [email protected] Kundenbetreuung ENTSTÖRUNGS- UND BEREITSCHAFTSDIENSTE (Störungsmeldungen werden aus Sicherheitsgründen aufgezeichnet) Erdgas/Trinkwasser 599-12 Renate Bier 599-2421 [email protected] Strom 599-13 VERTRIEB GEWERBEKUNDEN Fernwärme/Wärme-Direkt-Service 599-14 Abteilungsleitung Ariane Bertz 599-2130 [email protected] Kundenbetreuung Angelin Hoffmann 599-2354 [email protected] TELEFONZENTRALE 599-0 INTERNET www.stadtwerke-karlsruhe.de E-MAIL [email protected] VERTRIEB DIENSTLEISTUNGEN Abteilungsleitung Holger Ochs 599-2310 [email protected] Kundenbetreuung Thomas Bierlein 599-2321 [email protected] [email protected] www.stadtwerke-karlsruhe.de SOCIAL MEDIA www.facebook.com/stadtwerkeka twitter.com/Stadtwerke_KA
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