service energieausweis online bestellen

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INFORMATIONEN FÜR GESCHÄFTSPARTNER
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Energie
APRIL 2015
SERVICE ENERGIEAUSWEIS ONLINE BESTELLEN
BLICKPUNKT
NEUE FERNWÄRME-LEITUNG FÜR KARLSRUHE
INTERVIEW
AUSWIRKUNGEN DER KLIMAVERÄNDERUNG
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Inhalt // Impressum
Inhalt
Editorial
03 Editorial
News
04 - Stadtwerke Karlsruhe ziehen um
- Zuschuss für Elektrofahrzeuge
05 - Abwärmenutzung wird gefördert
- Neue Stadtwerke-App
Blickpunkt
06 Neue Fernwärme-Leitung für Karlsruhe
Zum Titelbild
Die Jahresmitteltemperartur auf der Erde steigt
seit rund 100 Jahren an, allerdings bisher nur
um rund ein Grad Celsius. Was sind die Folgen,
was die Ursachen für diese Erderwärmung?
Lesen Sie dazu unser Interview mit einem Klimaforscher des KIT auf den Seiten 10 und 11.
Ressourcen
08 Ökostrom – nicht nur für den Stadtgeburtstag
Interview
10
Auswirkungen der Klimaveränderung
Stadwerke
12
Beratung für Gewerbe
Service
13
Gebäudeenergieausweis online bestellen
Thema
14
So steigen Industrieunternehmen ins
Energiemanagement ein
Karlsruher Unternehmen
16 tech-solute: Unterstützt bei Innovationsprozessen
Eventorganisation
18 Planung ist die halbe Veranstaltung
Impressum
Stadtwerke Karlsruhe
Energie+ – Informationen für Geschäftspartner
Daxlander Straße 72, 76127 Karlsruhe
Telefon: 0721 599-1053
Telefax: 0721 599-1059
E-Mail: [email protected]
Redaktion:
Gerda Willig (verantw.)
Nicole Müller-Goldschmidt
Cordula Schulze
Layout: Vogt Design GmbH
Druck: Stadtwerke Karlsruhe
Fotos:
e-Motion Line GmbH,
Uli Deck, Jörg Donecker
Andrea Fabry, Fotolia,
Jens Kolb, Pitopia,
Dr. Hans Schipper,
Cordula Schulze
Gedruckt auf 100 %
Recyclingpapier,
das mit dem
EU-Ecolabel
ausgezeichnet ist.
Editorial
Editorial
„Eine spannende Zeit
liegt vor uns.“
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Michael Homann,
Vorsitzender der Geschäftsführung
der Stadtwerke Karlsruhe
hier in Karlsruhe arbeiten wir nicht nur an der Energiewende, sondern auch an der „Wärmewende“. Wir
treiben intensiv den Ausbau der CO2-armen Fernwärme
voran. Unser Fernwärmenetz ist eines der größten
Deutschlands und wächst kontinuierlich weiter: Neben
mehr als 1.000 öffentlichen Gebäuden, Kaufhäusern,
Kliniken und Firmen heizen heute schon fast 30.000
Karlsruher Wohnungen mit Fernwärme. Allein durch die
Nutzung von Abwärme der Mineralölraffinerie Oberrhein
sparen wir jedes Jahr über 60.000 Tonnen Kohlendioxid
ein. Nach dem Ausbau der Zusammenarbeit werden es
rund 100.000 Tonnen pro Jahr sein – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und das wichtigste Klimaschutzprojekt der Stadt.
Wir sind als Energie- und Wasserversorger Experten in
Sachen Umwelt- und Klimaschutz. Als regionales Unternehmen liegt uns eine attraktive, lebenswerte Stadt am
Herzen. Als das Stadtmarketing einen Partner für die Umsetzung eines klimafairen Stadtgeburtstags gesucht hat,
haben wir einem Sponsoring sofort zugestimmt.
Wir helfen bei der Erfassung der gesamten KohlendioxidEmissionen, beliefern die zentralen Veranstaltungen mit
Ökostrom und finanzieren die Zertifikate für die Kohlendioxid-Emissionen, die bei einer Großveranstaltung nicht zu
vermeiden sind. Die Idee, dieses Sponsoring mit unserer
Kompetenz in Sachen Klimaschutz zu verbinden, gefällt
mir besonders. Wir haben in Karlsruhe das Know-how
dafür, und wir engagieren uns mit Elan für die Umsetzung.
Ihr
Michael Homann
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News
News
Umzug
Stadtwerke-Zentrale wird saniert
Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Karlsruhe und der Tochter Netzservice ziehen im April vorübergehend in ein Gebäude bei der Europahalle. Der Grund ist die Sanierung der Stadtwerke-Zentrale in der Daxlander Straße.
Klimatechnik, Beleuchtung, Wärmedämmung und die Sanitäranlagen des fast 40 Jahre alten Gebäudes entsprechen nicht
mehr heutigen Anforderungen. Der Umbau wird voraussichtlich im Frühjahr Herbst 2017 beendet sein.
Für die Kunden ändert sich durch den Umzug nichts. Alle Telefonnummern, E-Mail- und Postadressen bleiben bestehen. Der
Kundenservice und die Filiale der BBBank ziehen für die Zeit des Umbaus in Container auf dem Gelände in der Daxlander
Straße. Die genauen Öffnungszeiten finden Sie auf den Stadtwerke-Internetseiten. Firmen, die Auskünfte zu den Netzplänen der Netzservice-Gesellschaft der Stadtwerke benötigen, bekommen diese ab Mitte April in der Hermann-Veit-Straße 6.
KMU
Abwärme nutzen
lohnt sich jetzt
Kleine und mittlere Unternehmen mit einem hohen
Prozesswärmebedarf können seit Januar dieses Jahres eine Förderung für eine Energieberatung mit Fokus auf die Abwärmenutzung in Anspruch nehmen.
Die Beratungskosten sind seit Januar mit bis zu 80
Prozent förderfähig und werden von der Bundesregierung bezuschusst. Unternehmen können ihre
Förderanträge „Energieberatung im Mittelstand“ an
das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(BAFA) stellen.
Kunden der Stadtwerke Karlsruhe, die ihre Abwärme
nutzen möchten beziehungsweise Entwicklungsund Einsparpotenzial sehen, können sich direkt an
ihren Kundenbetreuer wenden.
@ www.bafa.de
News
Querschnittstechnologie
Anpassung der Förderung
Leasingfahrzeuge
Im Januar ist eine neugefasste
Förderrichtlinie des Bundesamtes
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für hocheffiziente
Querschnittstechnologien in Kraft
getreten. Eine Änderung ist beispielsweise, dass die Antragstellung für Einzelmaßnahmen bei
LED-Beleuchtung bis zum 30. April dieses Jahres beschränkt
ist. Zudem werden die Fördersätze für LED-Beleuchtung auf 20
Prozent für kleinere und mittlere Unternehmen und 10 Prozent
für sonstige Unternehmen reduziert. Weiterhin ist ab sofort der
komplette Austausch der Leuchte erforderlich, der Ersatz eines
LED-Leuchtmittels wird nicht mehr gefördert.
Im Bereich systemischer Optimierung tritt als neuer Förderbereich die Dämmung von Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen
hinzu. Allerdings muss ein anerkannter Energieberater in diesen
Prozess einbezogen sein. Vor Beginn von Investitionen im Rahmen
der BAFA-Förderung muss ein Energieeinsparkonzept erstellt
werden. Förderfähig sind Maßnahmen, bei denen eine Endenergieeinsparung von mindestens 25 Prozent nachgewiesen wird.
Mehr Infos gibt es bei
Thomas Kraus, Telefon 599-2344,
[email protected]
@ www.bafa.de -> Energie
-> Querschnittstechnologie
Förderung für
elektrische Flotte
Aus Klimaschutzgründen möchte
Baden-Württemberg mehr Elektro- und Plug-InHybrid-Fahrzeuge
auf die Straßen
bringen und dabei
Erkenntnisse über
das Nutzerverhalten sowie das energetische Verhalten der Fahrzeuge im Alltagseinsatz gewinnen. Daher fördert das
Land noch bis Ende 2016 mit dem Projekt
„InitiaivE-BW“ bis zu 45 Prozent der Leasingmehrkosten eines Elektrofahrzeugs im Vergleich zu einem konventionellen Fahrzeug
mit Verbrennungsmotor.
Mehr Infos gibt es bei
Thomas Hofmann, Telefon 599-2105,
[email protected].
@ www.initiative-bw.de
Neue App
„KÄPPSELE“ für Android und iOS
Mit der neuen Stadtwerke-App können Kunden der Stadtwerke ihren Energie- und
Trinkwasserverbrauch überprüfen oder Tipps zum Energiesparen erhalten. Die neuesten Nachrichten aus Karlsruhe und der Region sowie Veranstaltungstipps finden
sich genauso wie die Standorte von Elektro-Ladesäulen und Erdgas-Tankstellen. Natürlich können über die App schnell und unkompliziert Störungen der Energie- oder
Wasserversorgung gemeldet werden. Privatkunden nutzen zudem den Preisrechner
mit Kostenübersicht. KÄPPSELE ist kostenlos über die Stadtwerke-Internetseite als
iOS-Version für Apple-Geräte und als Android-Version verfügbar.
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Blickpunkt
VORBILDLICH
Wärmewende
in Karlsruhe
Mit der Inbetriebnahme der neuen Fernwärmeleitung werden nun auch Teile
von Daxlanden, Grünwinkel und Oberreut
sowie der Heidenstücker- und Rheinstrandsiedlung mit umweltschonender
Heizenergie versorgt.
Für die Versorgung der südlichen Stadtteile mit
Fernwärme sorgt die neue, dritte Hauptleitung,
die die Stadtwerke in dreijähriger Bauzeit verlegt
haben. Damit ist das Unternehmen der Wärmewende in Karlsruhe und der Erreichung der
Klimaschutzziele der Stadt ein Stück näher gekommen. Das Fernwärmenetz der Fächerstadt
ist eines der größten Deutschlands und wächst
kontinuierlich weiter: Neben mehr als 1.000
öffentlichen Gebäuden, Kaufhäusern, Kliniken
und Firmen heizen heute schon fast 30.000
Karlsruher Wohnungen CO2-arm mit Fernwärme.
FERNWÄRME: KOMFORTABEL UND
UMWELTSCHONEND
Freuen sich auf eine gute Partnerschaft (v. l.): Reiner Kuklinski, Geschäftsführer
Volkswohnung, und von den Stadtwerken Karlsruhe Michael Homann,
Vorsitzender der Geschäftsführung, Roland Schwarz, Leiter Vertrieb, Dr. Manuel
Rink, Leiter Wärme/KWK, und Holger Ochs, Leiter Abteilung Dienstleistungen.
Fernwärmekunden der Stadtwerke lassen heizen – eine komfortable Lösung. Denn: Fernwärme kommt ganz einfach als „heißes Wasser“
ins Haus. Kessel, Brenner, Tank und Schornstein entfallen. Das spart Platz im Keller, sorgt
für überschaubare Investitionskosten und sehr
geringe Wartungskosten. Zudem bieten die
Stadtwerke den Fernwärmeanschluss auch mit
ihrer Energiedienstleistung Contracting an. Das
ist gerade für größere Wohnhäuser, Objekte
der Wohnungswirtschaft und Firmen eine
wirtschaftlich interessante Alternative. Die
Fernwärmepreise sind stabil, die Lieferung ist
zuverlässig und sicher. Die Anforderungen der
Wärmegesetze des Landes und des Bundes
erfüllt die Karlsruher Fernwärme spielend, denn
sie stammt zu über 90 Prozent aus industrieller
Abwärme einer großen Raffinerie und aus KraftWärme-Kopplung des Kohlekraftwerkes der
Energie Baden-Württemberg AG am Rheinhafen.
Blickpunkt
NAHWÄRME-NETZE AN FERNWÄRME ANGESCHLOSSEN
Ein schwieriger Bauabschnitt war die
Unterquerung der Alb in Daxlanden.
Fast 2.000 Wohnungen in der Rheinstrandsiedlung, Heidenstückersiedlung
und in Oberreut werden künftig mit
Fernwärme versorgt, die die Stadtwerke in die vorhandenen Nahwärmenetze der Karlsruher Energie Service
Gesellschaft (KES) einspeisen. Dabei
handelt es sich vor allem um Wohnungen in großen Wohnanlagen der städtischen Volkswohnungs-Gesellschaft.
Diese bezogen ihre Wärme bisher aus
eigenen Heizzentralen mit fossilen
Brennstoffen der KES. Die vorhandenen Nahwärmenetze wurden in den
letzten Monaten an das Fernwärmenetz angeschlossen und auf Fernwärme umgestellt. Das spart Energie
und entlastet die Umwelt. Zusammen
kommen sie auf einen Wärmebedarf
von rund sechs Megawatt.
FERNWÄRME-AKTION MIT
ATTRAKTIVEN ZUSCHÜSSEN
Seit Anfang Januar gibt es Sonderkonditionen für Hausbesitzer oder Unternehmen, die zukünftig mit Fernwärme
heizen möchten. Bei der Umstellung
von Heizöl auf Fernwärme geben die
Stadtwerke Karlsruhe – je nach Größe
der Heizungsanlage – einen Zuschuss
auf die Anschlusskosten in Höhe von
3.300 bis 4.900 Euro. Wird Erdgas
durch Fernwärme ersetzt, bekommt
der Kunde zwischen 2.500 und 3.500
Euro gutgeschrieben. Bei der Umstellung von Heizöl ist der Zuschuss
deshalb höher, weil bei der Verbrennung von Heizöl mehr CO2 entsteht
als bei einer Erdgasheizung. Stellt der
Kunde seine Heizung zusätzlich von
Einzelöfen oder Etagenheizungen auf
eine zentrale Wärmeversorgung des
Gebäudes um, verdoppeln sich die
jeweiligen Zuschüsse, da er deutlich
mehr in seine neue Heizungslösung
investieren muss. Alle Fernwärmeneukunden bezahlen außerdem für die
Stadtwerke-Kompaktstation nur die
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Hintergrund
Hälfte. Diese Sonderkonditionen gewährt das Unternehmen allerdings nur
bei direktem Anschluss an das Fernwärmenetz, nicht bei der Umstellung
von Nahwärmenetzen.
Wo Fernwärme in Karlsruhe bereits
vorhanden ist oder in nächster Zeit verlegt wird, können alle Interessierten
im interaktiven Fernwärme-Netzplan
anschauen:
@ www.stadtwerke-karlsruhe.de
-> Produkte -> Fernwärme
-> Versorgungsgebiete
NAHWÄRME – FERNWÄRME
Ähnlich wie bei Fernwärme handelt es
sich bei Nahwärme um ein System der
Wärmeübertragung zu Heizzwecken.
Die Unterscheidung zwischen Nahund Fernwärme ist nicht fest definiert. Da bei Nahwärme die Transportwege tendenziell kürzer sind, eignet
sie sich auch für dezentral erzeugte
Wärme mit niedrigerer Temperatur,
beispielsweise aus Sonnenkollektoranlagen, Erdwärmeanlagen oder Blockheizkraftwerken. Im aktuellen Beispiel
übernimmt das vorhandene Nahwärmesystem der KES Wärme aus dem Fernwärmenetz der Stadtwerke Karlsruhe.
Volker Wefels
Sachgebietsleiter Fernwärme-Hausanschlüsse,
Stadtwerke Karlsruhe
599-2324
[email protected]
Info
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Ressourcen
AKTIV
Ökostrom - nicht nur
für den Stadtgeburtstag
Individuelle Angebote
für regenerativ erzeugten
Strom
Die Organisatoren möchten den bevorstehenden Karlsruher Stadtgeburtstag
möglichst klimafair und nachhaltig gestalten. Sie legen Wert auf Ressourcenschonung, Müllvermeidung und
die Einsparung von CO2-Emissionen.
Trotz aller Anstrengungen werden
sich die CO2-Emissionen bei dieser
Großveranstaltung nicht auf null reduzieren lassen. Die Stadtwerke Karlsruhe unterstützen das Stadtmarketing
mit ihrem Know-how im Umwelt- und
Klimaschutz. Zur CO2-Kompensation
werden beim Karlsruher Klimaschutzfond Zertifikate erworben. Der Fond
gibt diesen Geldbetrag an Klimaschutzprojekte weiter, wo die entsprechende
Menge an CO2-Emissionen eingespart
wird. Die Stadtwerke tragen sämtliche
Kosten für diese Kompensationszahlungen. Darüber hinaus unterstützen
sie das Stadtmarketing bei der allgemeinen Umsetzung eines klimafairen
Stadtgeburtstags und beliefern das
Jubiläum mit 100 Prozent Ökostrom.
den Kriterien des ok-power-Gütesiegels oder anderer Labels entsprechen.
Für Stadtwerke-Kunden mit einem
Stromverbrauch von mehr als 100.000
Kilowattstunden im Jahr erfolgt die
Bescheinigung in der Regel nach dem
European Energy Certificate System
(EECS). Dieses System basiert auf
einem gemeinsamen Kriterienkatalog,
EU-Direktiven und nationaler Gesetzgebung. Es ermöglicht einen länderübergreifenden Handel mit Herkunftsnachweisen für Ökostrom.
ÖKOSTROM FÜR GESCHÄFTSUND GEWERBEKUNDEN DER
STADTWERKE
ZERTIFIZIERUNG NACH DEM
OK-POWER-LABEL
Allen Gewerbe- und Geschäftskunden bieten die Stadtwerke individuelle
Ökostromangebote, die zum Beispiel
Aufgrund des großen Angebots an
Strom aus erneuerbaren Energien im
europäischen Strommarkt führt der
Das ok-power-Label wird von der
EnergieVision e. V. vergeben,
einem unabhängigen Verein, der
aus dem Zusammenschluss der
Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen und des Öko-Instituts
besteht.
Ressourcen
alleinige Bezug von regenerativ erzeugtem Strom nicht direkt zu einem
Ausbau von erneuerbaren Energien.
Erst dieser führt aber dazu, dass konventionell erzeugter Strom aus dem
Markt verdrängt wird und somit ein
zusätzlicher Nutzen für die Umwelt
entsteht. Energiekunden erwarten,
mit ihrer Entscheidung für ein Ökostromprodukt einen aktiven Beitrag
zum Umweltschutz zu leisten. Deswegen bieten die Stadtwerke ihren Geschäftskunden Ökostrom an, der nach
den Anforderungen des ok-powerLabels zertifizierungsfähig ist. Hier
wird ein aktiver Beitrag zum Ausbau
erneuerbarer Energien geleistet. Um
letztendlich eine Urkunde mit dem okpower-Label zu erhalten, muss der individuelle Bezug von zertifizierungsfähigem Ökostrom eines Kunden durch
den Verein EnergieVision e. V. bestätigt werden. Gerne unterstützen die
Stadtwerke ihre Geschäftskunden bei
diesem Prozess. Die Zertifizierung ist
jedoch nicht obligatorisch.
Die strengen Anforderungen an okpower-zertifizierungsfähigen Ökostrom
garantieren, dass der Kunde mit sei-
nem individuellen Liefervertrag nachweislich zum Ausbau erneuerbarer
Energien beiträgt. Das heißt:
❚ Mindestens ein Drittel des Ökostroms stammt aus regenerativen
Energieerzeugungsanlagen, die nicht
älter als sechs Jahre sind.
❚ Ein Drittel des Ökostroms kommt
aus Anlagen, die nicht älter als 12
Jahre sind.
❚ Die Anlagen beider Kategorien
dürfen keine Förderung nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz erhalten (Doppelvermarktung).
Ziel dieser Regelungen ist es, dass
spätestens alle sechs Jahre neue Anlagen unter Vertrag genommen werden
müssen.
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Hintergrund
EECS
European Energy Certificate System
(EECS): Ein Erzeuger regenerativen
Stroms registriert sich im EECS.
Stimmen die Voraussetzungen, so erhält er für jede ins Netz eingespeiste
Megawattstunde Ökostrom einen
elektronischen Herkunftsnachweis
(englisch: Guarantee of Origin, GoO).
Diese GoOs können nun innerhalb des
EECS gehandelt werden. Die Stadtwerke kaufen nach Vertragsabschluss
über den Bezug einer bestimmten Ökostrommenge diese GoOs
bei einem EECS-zertifizierten Ökostromlieferanten für ihre Kunden ein.
ÖKOSTROMANGEBOTE DER STADTWERKE
NatuR und NatuRonline sind Tarif-Ökostromangebote der Stadtwerke
für Privat- und Gewerbekunden mit einem jährlichen Stromverbrauch
bis 100.000 Kilowattstunden. Dieser Regenerativstrom ist mit dem
ok-power-Label und dem Label des TÜV Nord zertifiziert.
Der Naturstrom von den Stadtwerken
wird zu 100 Prozent in Wasserkraftanlagen erzeugt – ganz ohne klimaschädliche
CO2-Emissio­nen.
Mit NatuRonline bekommt man Naturstrom von den Stadtwerken und profitiert
zusätzlich von den Vorteilen eines preisgünstigen Online-Tarifs.
Manuel Krupp
Abteilungsleiter Vertrieb Geschäftskunden,
Stadtwerke Karlsruhe
599-2420
[email protected]
Info
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Interview
KLIMAWANDEL
„Auch in Karlsruhe
ist eine Veränderung
des Klimas deutlich
spürbar“
Dr. Hans Schipper absolvierte den
interdisziplinären Studiengang „Boden,
Wasser und Atmosphäre“ in Wageningen, Niederlande. Nach seiner Zeit als
Doktorand an der Ludwig-MaximiliansUniversität München setzte er die
interdisziplinäre Arbeit in Karlsruhe fort.
2009 begann er beim Süddeutschen
Klimabüro am Karlsruher Institut für
Technologie (KIT).
Der Klimawandel ist keine theoretische
Möglichkeit mehr, sondern findet tatsächlich
statt.
Dr. Hans Schipper, Leiter des Süddeutschen Klimabüros am Karlsruher
Institut für Technologie (KIT) und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut
für Meteorologie und Klimaforschung,
erläutert die aktuellen Veränderungen.
Die Veränderung des Klimas ist
fühlbare Realität. Welche messbaren Veränderungen gibt es?
Dr. Hans Schipper: „Hier muss man
zwischen globalem und regionalem
Klima unterscheiden. Natürlich sind
diese beiden stark gekoppelt, nur unterscheiden sich die Auswirkungen einer globalen Klimaänderung teilweise
von denen in den unterschiedlichen
Regionen der Erde und auch Deutschlands. Auf globaler Ebene sind schon
seit vielen Jahrzehnten Änderungen
in der Jahresmitteltemperatur zu beobachten. Die Temperatur weist mit
knapp einem Grad in hundert Jahren
eindeutig einen Trend nach oben auf.
Dieser ist ebenfalls regional messbar.
So stieg die Jahresmitteltemperatur in
Baden-Württemberg in diesem Zeitraum um circa 1,5 Grad. Fühlbar ist ein
solcher Anstieg kaum. Dennoch hat er
Auswirkungen. Beispielsweise nimmt
als Folge des Temperaturanstiegs die
Anzahl der Hitzetage und damit die
Anzahl und Dauer von Hitzewellen
zu. Vor allem für Karlsruhe als immer
schon warme Stadt bedeutet dies eine
Verschärfung der Belastung. Durch
eine Zunahme der Hitze erhöht sich
ebenfalls das Potenzial für extremeres
Wetter, wie beispielsweise Starkniederschläge und Hagel. Praktische
Beispiele sind eine Verschiebung der
Apfelblüte oder die Verbreitung von
wärmeliebenden Insektenarten.“
Wo liegt die kritische Grenze der
Temperaturerhöhung? Mit welchen
Folgen?
Dr. Hans Schipper: „Global spricht
man vom Zwei-Grad-Ziel, dessen
Überschreiten zu unumkehrbaren Folgen des Klimawandels führen würde.
Rein klimatisch gesehen hängt eine
kritische Grenze von den sozialen und
wirtschaftlichen Folgen in den betroffenen Regionen ab. Zum Beispiel leiden ältere Leute in der Regel stärker
unter einer Hitzewelle als junge Leute.
Bei den Pflanzen ist beispielsweise
Interview
Mais eher in der Lage, einen Temperaturanstieg und Trockenheit gut zu verkraften als die Fichte. Letztere spielt
aber bei der Waldwirtschaft in BadenWürttemberg eine wichtige Rolle.
Auch regional gibt es Unterschiede in
der Anpassungsfähigkeit.“
Welche Möglichkeiten sehen Sie,
den Klimawandel aufzuhalten?
Dr. Hans Schipper: „Der Klimawandel schreitet jetzt seit circa 100 Jahren voran, vor allem aufgrund des
Ausstoßes von Treibhausgasen. Um
den Klimawandel zu bremsen oder
sogar aufzuhalten, müsste eine drastische Reduzierung der Treibhausgase
in der Atmosphäre stattfinden. Das geht
nicht von heute auf morgen. In den letzten Jahrzehnten hat in Deutschland ein
Umdenken eingesetzt. Der Anteil von
erneuerbaren Energien steigt, während
sich gleichzeitig der Verbrauch traditioneller Energieträger verringert. Weltweit
steigt der Ausstoß von Treibhausgasen
aber unvermindert an. Die Weltklimakonferenzen der letzten Jahre konnten
daran leider wenig ändern. Das Klima ist
ein komplexes System, das auf Veränderungen nur träge reagieren kann.“
Wie zeigt sich der Klimawandel in
Karlsruhe und der Region?
Dr. Hans Schipper: „Für einen einzelnen Ort wie Karlsruhe schwankt
die Jahresmitteltemperatur naturgemäß stärker als global. Der Klimawandel zeigt sich aufgrund der Schwankungen erst über eine Periode von
vielen Jahrzehnten. Langjährige Mes-
Süddeutsches Klimabüro am
Karlsruher Institut für Technologie (KIT):
Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das sich auf regionaler Ebene
unterschiedlich auswirkt. Im Mittelpunkt
der Arbeiten des Süddeutschen Klimabüros am Karlsruher Institut für Technologie
(KIT) steht daher der intensive Austausch
mit Medien, öffentlichen Organisationen
sowie Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik.
sungen zeigen, dass das Klima auch
in Karlsruhe schon Änderungen zeigt.
Beispielsweise hat sich die Anzahl der
Eistage mit einer Maximaltemperatur
unter 0 °C verringert. Gleichzeitig hat
die Anzahl der Sommertage mit mindestens 25 °C deutlich zugenommen.
Ähnliches gilt für die Region rund um
Karlsruhe. Klimasimulationen zeigen,
dass auch der Klimawandel voranschreiten wird. Durch höhere Temperaturen im Winter würde in dem
Fall im Schwarzwald häufiger Regen
statt Schnee fallen. Es ist aber ebenfalls eine Zunahme der Niederschläge
im Winter zu erwarten. Dies könnte
zu häufigeren Überschwemmungen
führen, oder bei einer Kälteperiode
immer noch für Schneechaos sorgen.
Die erwartete Abnahme der Niederschläge im Sommer hingegen könnte
zu Problemen in der Land- und Forstwirtschaft führen.“
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12
Stadtwerke
PARTNER
Beratung und
Dienstleistung
für Gewerbekunden
Individuelle Betreuung
und maßgeschneiderte
Angebote.
Andreas Baier
Beratung Gewerbekunden,
Stadtwerke Karlsruhe
599- 2353
[email protected]
Angelin Hoffmann und Andreas Baier
sind die Ansprechpartner der Stadtwerke Karlsruhe für Gewerbekunden
mit einem Jahresstromverbrauch bis
100.000 Kilowattstunden oder / und
300.000 Kilowattstunden Erdgas. Rund
um die Themen Strom, Erdgas, Trinkwasser und Fernwärme mit den dazugehörigen Verträgen beraten sie die
Unternehmen kompetent. Die Experten
der Stadtwerke wollen ihre Gewerbekunden verstärkt auf die Möglichkeiten
des Energiesparens und der Tarifoptimierung hinweisen.
„Ich betreue die Gewerbekunden der
Stadtwerke vom ersten Kontakt an, kalkuliere Angebote, berate sie rund um die
Themen Energie- und Trinkwasserversorgung sowie Dienstleistungen. Während der gesamten Vertragslaufzeit bin ich für sie da.
Mir ist wichtig, dass sich der Kunde gut aufgehoben fühlt und jederzeit Rat und Unterstützung bekommt. Viele meiner langjährigen
Gewerbekunden schätzen die persönliche Betreuung und die Nähe
der Stadtwerke. Ich merke, dass es den Kunden gerade heutzutage
wichtig ist, dass wir als regional agierendes Unternehmen vor Ort präsent sind.“
Angelin Hoffmann
Beratung Gewerbekunden,
Stadtwerke Karlsruhe
599-2354
[email protected]
„Unsere Gewerbekunden haben einen
großen Beratungsbedarf. Umso wichtiger
ist persönliche Beratung nach dem Motto
‚one face to the customer’. Meistens berate ich die Firmeninhaber
persönlich. Sie wollen nicht nur Verträge für die Energie- und Wasserversorgung abschließen, sondern individuelle, auf sie zugeschnittene Energiedienstleistungen und Informationen über Einsparmöglichkeiten. Hier können die Stadtwerke mit ihrem breiten Portfolio
punkten. Denn wir bieten den Gewerbekunden individuelle Angebote und immer mehr Dienstleistungen an, wie beispielsweise die
LED-Beratungswochen. Die Stadtwerke analysieren auch in Zukunft
die Bedürfnisse ihrer Kunden und sind dementsprechend als kompetenter Partner für sie da. Gewerbekunden sind wichtige Multiplikatoren und Meinungsbildner.“
Service
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ONLINE
Energieausweis bequem und unkompliziert
Kunden der Stadtwerke Karlsruhe können ihren Energieausweis jetzt ganz einfach online bestellen.
Käufern, Mietern oder Pächtern von
Immobilien muss ein Energieausweis
vorgelegt werden. Das schreibt die
Energieeinsparverordnung (EnEV) vor.
Ein Energieausweis soll dem potenziellen Mieter oder Käufer die Möglichkeit
geben, die zu erwartenden Energiekosten einzuschätzen und Modernisierungsmaßnahmen besser zu planen.
Dafür zeigt der Ausweis auf einen
Blick die Energiebilanz der Immobilie.
Auf einer Farbskala lässt sich der Energieverbrauchswert je Quadratmeter
ablesen: „Grün“ steht für einen geringen Energieverbrauchswert. „Rot“ bedeutet: Sparpotenzial vorhanden. Seit
Mai 2014 beinhalten Energieausweise
Modernisierungsempfehlungen.
Je nach Alter und Nutzung des Gebäudes gibt es drei Arten von Energieausweisen. Jeder Ausweis ist zehn Jahre
gültig. Möchte ein Eigentürmer mehrere Energiebedarfs- oder Energieverbrauchsausweise für seine Objekte,
kümmern sich die Stadtwerke gerne
um die Abwicklung.
1. ENERGIEBEDARFSAUSWEIS FÜR
WOHNGEBÄUDE
Der Bedarfsausweis für Wohngebäude
analysiert und beurteilt den Energiebedarf eines Gebäudes aufgrund seiner
Größe, der verwendeten Baumaterialien und der Heizanlagentechnik unter Normbedingungen. Diese Werte
sind unabhängig von der Anzahl der
Bewohner und deren Gewohnheiten.
Ein Bedarfsausweis ist für alle Wohngebäude zulässig. Die Stadtwerke Karlsruhe können Bedarfsausweise für Ge-
Energieausweis ganz einfach online bestellen :
@ www.stadtwerke-karlsruhe.de
oder direkt
über diesen
QR-Code.
-> Service -> Kundencenter
-> Energieberatung
bäude mit bis zu 20 Wohnungen ausstellen. Preis: 89 Euro
2. ENERGIEVERBRAUCHSAUSWEIS
FÜR WOHNGEBÄUDE
Der Verbrauchsausweis für Wohngebäude orientiert sich ausschließlich
am witterungsbereinigten Energieverbrauch der Immobilie. Er wird auf
Grundlage des tatsächlichen Energieverbrauchs der Bewohner der letzten
drei Jahre erstellt. Dieser tatsächliche Verbrauch kann aufgrund der
Witterung und des Verhaltens der
Bewohner vom angegeben Energieverbrauchskennwert abweichen. Ein
Energieverbrauchsausweis ist nur für
Wohngebäude ab Baujahr 1978 oder
mit mehr als vier Wohnungen zulässig.
Preis: 49 Euro
3. VERBRAUCHSAUSWEIS FÜR
NICHTWOHNGEBÄUDE
Der Verbrauchsausweis für Nichtwohngebäude orientiert sich am witterungsbereinigten Energieverbrauch
der Immobilie. Zusätzlich fließen Angaben zum Stromverbrauch in die
Erstellung des Ausweises ein. Er ist
notwendig für Gebäude, deren Gewerbeanteil bei mehr als 10 Prozent liegt.
Preis: 59 Euro
Gerold Fürniß
Energieberater im Kundencenter,
Stadtwerke Karlsruhe
599-2343
[email protected]
Info
Thema
Top-Aufgabe Energiemanagement
Energie zu sparen, ist
theoretisch im Interesse
jedes Unternehmens.
Praktisch ist es manchmal nicht so einfach, ins
Thema Energiemanagement einzusteigen.
Energie+ macht Mut.
In der Unternehmensbilanz nehmen
die Energiekosten einen wichtigen
Platz ein. Darüber hinaus gibt es weitere greifbare Vorteile: Unternehmen,
die ihren Verbrauch und ihre Einsparpotenziale kennen, können gezielt investieren, ihre Wettbewerbsposition
verbessern und ihr Engagement mit
Fakten kommunizieren. Es nutzt also
unmittelbar, Einsparpotenziale systematisch zu erschließen und so steigenden Energiekosten entgegenzuwirken.
Dieser Überlegung stehen der Deut-
schen Energie-Agentur dena zufolge
häufig Bedenken entgegen, ein Unternehmen sei nicht groß genug oder die
notwendigen Investitionskosten seien
zu hoch, um mit wirtschaftlichem Aufwand die Energieeffizienz zu steigern.
Der Gesetzgeber fördert Unternehmen
bei der Einführung eines Energiemanagements: Seit 2013 ist der Beginn der
Einführung eines zertifizierten Energiemanagementsystems Voraussetzung
für die Inanspruchnahme steuerlicher
Energie und Kosten sparen in Industrie und Gewerbe
Energieeffizienzpotenziale bei branchenübergreifenden Querschnittstechnologien in Prozent
Beleuchtung
Druckluft
Pumpensysteme
Kälte- und Kühlwasseranlagen
Wärmeversorgung
Lüftungsanlagen
Die Grafik veranschaulicht, wie groß das Einsparpotenzial für Industrieunternehmen in
der Regel ist. Ein Blick auf die Zahlen lohnt sich also.
Quelle: Initiative EnergieEffizienz, dena, Stand 06/2014
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Thema
Entlastungen nach Paragraph 55 des
Energiesteuergesetzes und Paragraph
10 des Stromsteuergesetzes. Die Zertifizierung eines Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001
wie auch die Kosten für die Anschaffung
erforderlicher Hard- und Software
werden für viele Unternehmen staatlich bezuschusst.
Ein Energiemanagementsystem ist auf
jeden Fall ein wichtiger Baustein zur
kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz im Unternehmen und damit
auch zur Verbesserung des Umweltund Klimaschutzes. Die Stadtwerke
Karlsruhe haben seit Mai 2013 ein
zertifiziertes Energiemanagementsystem, die Tochter Netzservice GmbH
seit Mai 2014.
Der Umfang der erforderlichen Maßnahmen kann ganz unterschiedlich sein:
Reichen bei Kleinunternehmen oft einfache Analysen und Maßnahmen aus,
um die Betriebskosten nachhaltig zu
senken, so müssen energieintensive
Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe mehr tun.
Die Gesamtverantwortung für das
Energiemanagementsystem liegt beim
Management. Ein Vertreter der Unternehmensleitung sollte als beauftragter
und mit allen notwendigen Kompetenzen ausgestatteter „Energiemanager“
beziehungsweise„EnergiemanagementBeauftragter“ gemeinsam mit einem
definierten, abteilungsübergreifenden
Energieteam seiner Aufgabe nachgehen. Das Management muss die
Es ist nicht notwendig, das Rad neu zu erfinden:
Linien vorgeben, unter anBestehende Managementsysteme, wie beispielsderem: den Gültigkeitsbeweise ein Qualitätsmanagementsystem oder
reich des Energiemanageein Umweltmanagement nach EMAS oder ISO 14001,
mentsystems festlegen,
können als vorhandene Infrastruktur hilfreich sein.
die Energiepolitik des Unternehmens formulieren
❚ Daraufhin ist es wichtig, festzulegen,
und die strategischen Energieziele dewelche Bereiche eine besondere Refinieren, Ressourcen bereitstellen und
levanz für den Energieverbrauch des
Kommunikation ermöglichen.
Unternehmens haben, um deren
Verbräuche näher zu untersuchen
und Verbesserungsmaßnahmen zu
TIPPS FÜR DIE EINFÜHRUNG EINES
formulieren. Das bedeutet, dass die
ENERGIEMANAGEMENTSYSTEMS:
Systemgrenzen des Managementsystems festgelegt werden. Berei❚ Die Unternehmensleitung muss ein
che mit geringem Verbrauch müssen
klares Bekenntnis zum kontinuierlizwar laut Managementsystem erfasst,
chen Energiemanagement abgeben.
es müssen jedoch keine Maßnahmen
Damit verbunden ist insbesondere
zur Verbesserung formuliert werden.
die Bereitstellung von personellen
Insbesondere dann nicht, wenn Verund finanziellen Ressourcen.
besserungen nur mit erheblichem
Aufwand möglich wären.
❚ Wichtig ist, sich ein klares Bild darüber zu machen, in welchen Berei❚ Sinnvoll ist auch die Bildung eines
chen Energieverbrauch im Unter„Energieteams“, in dem sich die
nehmen stattfindet. Und damit ist
verantwortlichen oder am Thema
nicht nur der direkte Produktionsbeinteressierten Mitarbeiter aus den
reich gemeint!
wesentlichen durch das Energiemanagement betroffenen Bereichen in
regelmäßigen Abständen
»Wer nachhaltig Energie
treffen, um Verbessesparen möchte, muss
rungsmaßnahmen zu beseine Verbräuche kennen.
sprechen. Die Protokolle
Messen – bewerten –
der Teamsitzungen könMaßnahmen durchführen –
nen sehr gut als Dokudokumentieren – motivieren
mentation des Verbessesind die Schlüsselbegriffe
rungsprozesses dienen.
zum Erfolg.«
Markus Schleyer,
Umweltmanagement-Beauftragter
der Stadtwerke Karlsruhe und der
Stadtwerke Karlsruhe Netzservice GmbH
Die Novellierung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) wird bald in
Kraft treten. Demnach sind alle Unternehmen, die keine kleinen oder mittleren Unternehmen (KMU) sind und alle Unternehmen, die über eine öffentlichrechtliche Beteiligung von mehr als 25 Prozent verfügen, zur regelmäßigen
Durchführung von Energieaudits nach der DIN EN 16247 verpflichtet – erstmals bis zum 5. Dezember 2015. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt
kann ein Ordnungsgeld von bis zu 50.000 Euro drohen.
Gerne unterstützen die Stadtwerke Karlsruhe ihre Kunden bei der Erfüllung dieser
neuen Vorgaben. Bitte wenden Sie sich an ihren persönlichen Kundenbetreuer.
Nützliches Material wie zum Beispiel eine Einstiegscheckliste und
ausführliche Informationen über
die verschiedenen Systeme gibt
es unter
@ www.stromeffizienz.de/
industrie-gewerbe/
handlungsfelder/
energiemanagement.html
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Karlsruher Unternehmen
Die Abbildungen veranschaulichen den Weg eines Produkts von der Ideensammlung zur Fertigstellung. Es handelt sich um ein
Bedampfungsgerät für kosmetische Anwendungen.
INNOVATIONEN
„Veränderungsbereitschaft ist der
Schlüssel zu neuen Entwicklungen“
Innovationen zu fördern und im
Unternehmensalltag zu verankern,
gelingt mit der richtigen Strategie.
Mit einem breiten Lächeln erscheint Dr. Dirk Schweinberger zum Gespräch mit der Redaktion. Der Geschäftsführer der vor 13 Jahren in Karlsruhe gegründeten tech-solute hat nichts vom Elan des Gründers
verloren – er brennt für sein Geschäft: Innovationen
für seine Kunden zu finden, zu entwickeln und anzuwenden. Dabei setzt der Ingenieur ganz auf technische
Kompetenz: Von seinen mehr als 20 Mitarbeitern hat
ein großer Teil einen technischen Hintergrund. In den
Räumen nahe der Bannwaldallee südlich der GüntherKlotz-Anlage wird getüftelt, geschraubt und getestet.
Gleichzeitig rauchen hier auch in konzeptioneller Hinsicht die Köpfe.
Dr. Dirk Schweinberger (r.) im Gespräch mit den Praktikanten
Martin Mucha und Ursula Starke in den Testräumen der tech-solute.
Karlsruher Unternehmen
den Vorteil, dass keine Abteilung plötzlich mit einer Veränderung konfrontiert
ist, sondern dass sie sie im Idealfall
mit entwickelt beziehungsweise ihre
Entwicklung mit begleitet hat.“
Das bedeutet, dass Mitarbeiter
neben ihrem Tagesgeschäft noch
zündende Ideen produzieren sollen?
Was macht ein innovationsfreudiges
Unternehmen aus?
Dr. Dirk Schweinberger: „Geschäftsführung und Management müssen den
Willen zur Veränderung haben. Weil aber
der Mensch Veränderungen eigentlich
gar nicht mag, herrscht in Unternehmen
oftmals eine widersprüchliche Haltung:
Einerseits erkennen sie, dass sie Innovationen brauchen. Wenn es aber an die
Umsetzung geht, scheuen sich viele
davor. Die Förderung von Innovationen
aus den oberen Hierarchien ist also
besonders wichtig. Und es geht noch
weiter: Das Management muss nicht
nur begreifen, dass Veränderungen für
den wirtschaftlichen Erfolg unerlässlich sind, sondern diese auch zulassen.
Selbst wenn es sie selbst und ihren
Aufgabenbereich betrifft.“
Durch welche Maßnahmen kann ein
Unternehmen dieser Veränderungsangst begegnen?
Dr. Dirk Schweinberger: „Hierarchieund abteilungsübergreifende Innovationskreise können hilfreich sein. Hier
kommen Kritiker und Förderer zusammen. Alle im Unternehmen haben das
Recht und die Aufgabe, Ideen in den
Innovationskreis hineinzugeben. Dort
wird dann die Umsetzbarkeit überprüft,
es werden Muster erstellt und an den
Ideen gearbeitet. Das hat dann auch
Dr. Dirk Schweinberger: „Im Idealfall – aber das hängt natürlich von der
Größe des Unternehmens und den zur
Verfügung stehenden Ressourcen ab
– teilt ein technisch orientiertes Unternehmen seine Innovationsförderung
strukturell in zwei Teile auf: erstens
eine kurzfristig handlungsfähige Abteilung Serienentwicklung, die die Anpassentwicklungen vorantreibt. Unter
Anpassentwicklung versteht man die
stufenweise Verbesserung vorhandener Produkte. Zweitens braucht es eine
davon völlig unabhängige Abteilung,
die über Neues nachdenkt, die spielen
und ausprobieren darf. 95 Prozent dieser Arbeit wird ins Leere führen, aber
die verbleibenden fünf Prozent haben
Potenzial für wahre Innovation.“
Aus dem üblicherweise dreistufigen
Prozess lassen sich auch einzelne
Elemente herauslösen: In der ersten
Stufe definieren wir mit dem Auftraggeber die Aufgabe und erarbeiten
Impulse zur Lösung. Die nennen wir
Reizideen. Dabei kommt auch das Wissen aus anderen Branchen zum Tragen.
Mit diesen Impulsen kann das Unternehmen dann seine interne Entwicklung vorantreiben. Bei der Umsetzung
helfen wir in einem dritten Schritt gemeinsam mit einem kompetenten Ansprechpartner im Unternehmen. Die
Aufgabe kann sehr konkret formuliert
sein oder auch nur in einem Unbehagen
bestehen, innovativer sein zu müssen.“
Deutschland gilt doch noch immer
als Innovationsstandort.
Dr. Dirk Schweinberger: „Viele Unternehmen gründen ihren Erfolg heute
noch immer auf Technologien, die sie
vor 60 Jahren entwickelt haben. Es
ist interessant und teilweise auch erschreckend, wie unzureichend Unternehmen im Innovationsland Deutschland teilweise vorbereitet sind.“
Welche Rolle spielen Universitäten,
Start-ups und Trendforscher?
Auf welche Projekte sind Sie besonders stolz?
Dr. Dirk Schweinberger: „Theoretisch
spricht man genau diesen Gruppen
und Unternehmen eine hohe Innovationskraft zu. Praktisch ist es aber so,
dass es häufig Schwierigkeiten bei der
Klärung von Urheberrechten gibt;
Verträge sind schwer zu gestalten oder
extrem komplex. Das schreckt Unternehmen dann im Arbeitsprozess ab.
Wir bieten unseren Kunden diesbezüglich ein unbürokratisches Vorgehen und
verzichten auf jegliche Schutzrechtansprüche. Das macht uns attraktiv.“
Dr. Dirk Schweinberger: „Einen Hersteller von Motorgeräten haben wir
bereits vor vielen Jahren dahingehend
beraten, seine Produkte auch als AkkuVarianten anzubieten. Dafür wurden
wir zunächst belächelt, weil es nicht
zum Selbstbild des Kunden gehörte.
Wenige Jahre später erkannte das Unternehmen den Bedarf ebenfalls und
wir durften es bei der Entwicklung entsprechender Produkte begleiten.
Welche Aufgaben übernehmen
Sie noch für Ihre Kunden?
„Im Prinzip werden wir im Sinne unserer
Kunden so tätig, wie diese es brauchen.
Ein weiteres Beispiel für ein Projekt, auf
das wir stolz sind, ist die erste erdgasbetriebene Pistenraupe, die wir in Zusammenarbeit mit dem KIT entwickelt
haben. Sie stieß auf großes Interesse,
ist aber leider noch nicht in Serie gegangen.“
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Eventorganisation
FIRMENEVENTS
Wenn Unternehmen
Feste feiern
Ein Unternehmensevent ist Chance und Herausforderung zugleich. Wenn sich Ihre Gäste amüsieren,
etwas lernen und ein gutes Gefühl mit nach Hause
nehmen, stärkt das die Bindung zu Ihrem Unternehmen.
Aber: Nur mit guter Vorbereitung schaffen Sie ein
unverwechselbares Ereignis.
Die Planung eines Unternehmensevents ist eine komplexe Angelegenheit. Damit am Tag des Ereignisses
alles glattläuft, sollte man nicht nur
frühzeitig – ein Jahr im Voraus – mit
der Vorbereitung beginnen, sondern
auch die passenden Ressourcen dafür
einplanen. In einer dreiteiligen Serie
unterstützt Energie+ Sie dabei, Ihr
Event vorzubereiten, die passenden
Künstler und nicht zuletzt auch das
ideale Catering zu finden.
1. ZIEL FESTLEGEN
Je nach Unternehmenstyp und Anlass kann ein Firmenevent ganz unterschiedlich aussehen. Wollen Sie
Ihren Mitarbeitern danke sagen für
ein erfolgreiches Unternehmensjahr?
Eröffnen Sie ein neues Gebäude auf
dem Firmengelände und wollen die
Fachwelt von Ihren modernen Anlagen begeistern? Präsentieren Sie sich
den Medien, beispielsweise anlässlich
eines Jubiläums? Die drei Beispiele
zeigen, dass die präzise Definition des
Ziels der erste, wichtige Schritt ist.
Davon ausgehend konzipieren Sie Ihre
Veranstaltung.
4. ORT FESTLEGEN
2. RESSOURCEN
EINPLANEN
Steht die Grobplanung, besprechen
Sie mit Ihrem Kommunikations- und
Veranstaltungsteam, welche Ressourcen benötigt werden. Dabei geht es
einerseits darum, die Kosten für externe Dienstleister zusammenzustellen.
Gleichzeitig sollten Sie besprechen,
wieviele interne Stunden voraussichtlich nötig sind. Gegebenenfalls ist es
dann sinnvoll, das Planungsteam zu
verstärken.
3. TERMIN FESTLEGEN
15.
Der Festlegung des Termins kommt
höchste Bedeutung zu. Natürlich
können Sie das Wetter am Veranstaltungstag nicht beeinflussen, aber Sie
können zumindest sicherstellen, dass
keine Konkurrenzveranstaltungen oder
Ereignisse Ihnen die Gäste streitig machen: große Sport-Events, Messen
oder Kongresse, Stadtfeste und -marathons oder Faschingsumzüge.
Sofern möglich, feiern Sie auf Ihrem
Firmengelände oder in Ihren Räumlichkeiten. Keine Festhalle und kein
Kongresszentrum ersetzt das authentische Flair einer Veranstaltung vor Ort.
Auch wenn Ihre Mitarbeiter viel Zeit
auf der Arbeit verbringen – den eigenen Arbeitsplatz der Familie zeigen zu
können und zu sehen, dass sich sogar
die Medien dafür interessieren, stärkt
die Verbundenheit mit dem Unternehmen. Externe Besucher interessieren
sich für einen Blick hinter die Kulissen
eines ortsansässigen Unternehmens.
Wenn aus Sicherheitsgründen einzelne Gebäudeteile nicht für eine Veranstaltung infrage kommen, können Sie
mit einem Festzelt im Hof viel erreichen und Zutritt beispielsweise zur
Werkhalle im Rahmen von Führungen
oder Rundgängen ermöglichen.
5. GÄSTELISTE UND
EINLADUNGEN
Jetzt wird es kniffelig: Wen wollen Sie
einladen? Wen müssen Sie einladen?
Tauschen Sie sich mit allen Geschäfts-
Eventorganisation
führern und dem Planungsteam aus
und stecken Sie die Zielgruppen fest.
Eine klare Definition der Gästeliste ist
wichtig, schließlich richten Sie Ihr Programm und den gesamten Tag auf diese
Menschen aus. Laden Sie den Bürgermeister, IHK, Verbandsvorsitzende etc.
ein. Erfahrungsgemäß freuen diese
sich über die Gelegenheit, sich auf einer Veranstaltung zu präsentieren und
Ihr Unternehmen zu würdigen.
Verschicken Sie frühzeitig eine Info mit
dem bis dahin festgelegten Termin.
Dann können sich alle Gäste den Tag bereits im Kalender notieren. Die eigentliche Einladung sollte sechs bis acht
Wochen vor der Veranstaltung versandt
werden und organisatorische Details wie
Anfahrmöglichkeiten, Hauptprogrammpunkte, Verpflegung, Hinweise zur Kleidung (beispielsweise festes Schuhwerk, festliche Kleidung) enthalten.
6. MODERATOR
UND PROGRAMM
Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler: Gestalten
Sie das Programm so, dass es zu-
nächst der Zielgruppe Freude macht.
Auch wenn Sie als Geschäftsführer
auf harte Metal-Klänge stehen – Ihre
Zielgruppe mag vielleicht lieber Klassik
oder Schlager. Nicht zuletzt ist es natürlich wichtig, dass das Programm zu
Ihrem Unternehmen und seinen Werten passt.
Ein Moderator – häufig der Künstler
oder Event-Organisator – führt durch
das Programm. Er oder sie gestaltet
den Tag und hat das Zeitmanagement
inne. Die Person sollte also mikrofonerfahren sein.
7. ORGANISATORISCHES
Liegt Ihr Unternehmen im Neubaugebiet, kennen die Navigationsgeräte
Ihre Adresse gegebenenfalls noch
nicht. Teilen sie Ihren Gästen mit, welche Infos sie sicher zu Ihnen führen:
Parken, Shuttle-Service und öffentliche Verkehrsmittel, gegebenenfalls
auch abweichende Koordinaten fürs
Navigationsgerät.
Denken Sie daran, einen SecurityDienst zu engagieren, wenn es sicher-
heitsrelevante Einlasskontrollen geben
soll oder wenn am Abend nach dem
Fest Equipment nicht sofort abgeschlossen verstaut werden kann.
Buchen Sie einen Fotografen! Die Kosten machen sich
bezahlt, wenn Sie in Ihrer Hauszeitung
und im Internet mit einer ansprechenden Bildgalerie berichten können.
Auch Journalisten nutzen gerne vorhandenes Bildmaterial – es erhöht die
Wahrscheinlichkeit, dass sie über Ihre
Veranstaltung berichten. Nicht zuletzt
freuen sich die Gäste, wenn sie Bilder
ansehen können – oder sogar Abzüge
erhalten.
Ihre Gäste danken es Ihnen besonders, wenn sie nach einer gelungenen
Veranstaltung ein Andenken an den
gemeinsam verbrachten Tag mit nach
Hause nehmen dürfen.
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IHRE ANSPRECHPARTNERINNEN UND ANSPRECHPARTNER
SERVICE
VERTRIEB ENERGIE UND TRINKWASSER
Leiter Vertrieb / Marketing
Roland Schwarz
599-2100
[email protected]
VERTRIEB GESCHÄFTSKUNDEN
RUND UM ENERGIE
Energiespar-Beratung, Förderprogramme, Heizung
599-2121
[email protected]
Anlagen-Contracting
599-2121
[email protected]
Abteilungsleitung
Manuel Krupp
599-2420
[email protected]
Kundenbetreuung
ENTSTÖRUNGS- UND BEREITSCHAFTSDIENSTE
(Störungsmeldungen werden aus Sicherheitsgründen aufgezeichnet)
Erdgas/Trinkwasser
599-12
Renate Bier
599-2421
[email protected]
Strom
599-13
VERTRIEB GEWERBEKUNDEN
Fernwärme/Wärme-Direkt-Service
599-14
Abteilungsleitung
Ariane Bertz
599-2130
[email protected]
Kundenbetreuung
Angelin Hoffmann
599-2354
[email protected]
TELEFONZENTRALE
599-0
INTERNET
www.stadtwerke-karlsruhe.de
E-MAIL
[email protected]
VERTRIEB DIENSTLEISTUNGEN
Abteilungsleitung
Holger Ochs
599-2310
[email protected]
Kundenbetreuung
Thomas Bierlein
599-2321
[email protected]
[email protected]
www.stadtwerke-karlsruhe.de
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