St. Lambrechter Orgelsommer 2015

St. Lambrechter Orgelsommer
Vier Konzerte und eine Orgelführung
an der Westenfelder-Orgel
Stiftskirche St. Lambrecht, 8813 St. Lambrecht
Juni bis September 2015
Herzlich willkommen beim St. Lambrechter Orgelsommer
2015!
Eine Reihe von vier Konzerten bietet die Gelegenheit, die
beeindruckende Westenfelder-Orgel in der Stiftskirche in all ihren
Facetten zu erleben. Das Instrument von höchster Qualität besticht
durch außergewöhnlichen Farbenreichtum und Klangsinn, der sich
auf einzigartige Weise mit der Akustik der gotischen Kirche verbindet.
Zwei Soloabende international renommierter Organisten werden von
zwei Konzerten umrahmt, in denen zum „Atem“ der Orgel auch der
menschliche Atem tritt: Saxophon, Klarinette und Flöte werden den
Orgelklang bereichern, ergänzen und kontrastieren. Im zweiten
Solokonzert wird auch die menschliche Stimme mit der Orgel
alternieren. Beschlossen wird die Reihe von einer Orgelführung, bei der
Sie das Instrument Orgel im Allgemeinen und die St. Lambrechter
Westenfelder-Orgel im Speziellen näher kennen lernen können.
So lade ich Sie gerne zu diesen vielfältigen Klangerlebnissen in die
Stiftskirche von St. Lambrecht ein!
Manfred Novak
Stiftsorganist St. Lambrecht
Gesamtprogramm
20.06.2015, 19:30
Wolfgang Fleischhacker,
und Saxophon
Manfred Novak, Orgel
Klarinette
11.07.2015, 19:30
Pieter van Dijk, Orgel
15.08.2015, 19:30
Peter Planyavsky, Orgel
Mitwirkend: Grazer Choralschola,
Leitung: Franz Karl Praßl
19.09.2015, 19:30
Hansgeorg Schmeiser, Flöte
Manfred Novak, Orgel
in Kooperation mit den Steirischen
Stifts- und Schlosskonzerten
20.09.2015, 16:00
Manfred Novak, Orgelführung an der
Westenfelder-Orgel
Alle Veranstaltungen finden in der Stiftskirche St. Lambrecht,
8813 St. Lambrecht, bei freiem Eintritt statt. Wir ersuchen Sie um
eine angemessene Spende.
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Zugsanbindung nach Mariahof-St. Lambrecht (Fahrpläne unter
http://fahrplan.oebb.at).
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20. Juni 2015, 19:30
Wolfgang Fleischhacker & Manfred Novak
Ein musikalisches Kaleidoskop
Das Besondere in der Kombination „Orgel-Saxophon“ liegt wohl in der
Seltenheit von Konzerten in dieser Besetzung. Für Abwechslung im
Programm sorgt der Einsatz von Sopran- und Baritonsaxophon und
Klarinette, wodurch vielfältige Klangkombinationen, ergänzt durch
solistische Werke sowohl für Orgel als auch für Saxophon, garantiert
sind. Das Saxophon ist ein eher „junges“ Instrument, sodass sich die
Originalliteratur auf den französischen Impressionismus und die
neuere Musik konzentriert, jedoch werden auch Bearbeitungen
älterer Werke und Improvisatorisches ihren Platz im Programm des
Eröffnungskonzertes finden. Freuen Sie sich auf einen variantenreichen Konzertabend mit Musik vom 18. bis ins 21. Jahrhundert, von
Barock (Johann Sebastian Bach) bis Jazz (Duke Ellington und
Spiritualarrangements)!
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Wolfgang Fleischhacker
Aufgewachsen
in
St.
Lambrecht
(Steiermark). Nach einer Schlosser- und
Elektrikerlehre folgte ein dreijähriges
Berufsmusikerdasein in einigen mitteleuropäischen Ländern (Unterhaltungsmusik). Erst relativ spät folgte am zweiten
Bildungsweg das Musikstudium.
Fleischhacker absolvierte ein Klarinettenstudium am Konservatorium Klagenfurt,
das Saxophonstudium ebendort sowie an
den Musikuniversitäten Graz (Prof. Peter
Straub) und Wien (Prof. Oto Vrhovnik).
Seit 1998 unterrichtet Wolfgang Fleischhacker an der Musikschule
Murau, seit 2001 auch am BORG Murau (derzeit karenziert). Seit 2004
Direktor der Musikschule Murau. In der wenigen Freizeit versucht er sich
als Komponist von Werken für Blasmusik und widmet sich der Tätigkeit
als Vorsitzender des MDF Steiermark (MusikschuldirektorInnenLandesfachverband).
Manfred Novak (geb. 1977) studierte Orgel und Kirchenmusik in
Wien (Orgel und Improvisation bei Peter Planyavsky; Komposition
bei Wolfgang Sauseng, beide Studien mit Auszeichnung) und Orgel in
Amsterdam (bei Jacques van Oortmerssen), wo er sich schwerpunktmäßig mit Musik der Renaissance und des Barock beschäftigte.
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Er edierte die erste kritische Gesamtausgabe der Klagenfurter Orgeltabulatur,
The Organ Tablature from Klagenfurt, ms.
GV 4/3: Transcription, Commentary &
Facsimile (3 Bde.). Wissenschaftliche
Vorträge zum Thema der Klagenfurter
Orgeltabulatur und zu liturgischer Musik
nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil
sowie Solo- und Kammermusikkonzerte
führten ihn in verschiedene Länder und
zu
historischen
Orgeln
Europas
(Alkmaar, Grote Sint Laurenskerk;
Amsterdam, Nieuwe Kerk; Rötha, St.
Georgenkirche; Kongsberg;
Vilnius,
Church Heritage Museum, etc.) und bis nach Australien. Seine
kompositorische Tätigkeit umfasst hauptsächlich liturgische und
geistliche Musik sowie Vokalmusik. Er erhielt Kompositionsaufträge der
Evangelischen Kirche in Österreich, des Carus-Verlags und von STYRIA
CANTAT, sowie Förderungen aus Mitteln des „Wiener Symphoniker
Kompositionsstipendium“. Mit November 2010 wurde Manfred Novak
als Organist und Chorleiter an das Benediktinerstift St. Lambrecht
(Steiermark/Österreich) berufen. Im Jahr 2011 nahm er bei MDG die
Weltersteinspielung der Klagenfurter Orgeltabulatur auf einer DoppelCD vor (im Fachhandel erhältlich). Zwei Jahre später spielte er seine
zweite Aufnahme, Farbklänge, mit vorwiegend barocker Orgelmusik an
der Westenfelder-Orgel in St. Lambrecht ein.
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11. Juli 2015, 19:30
Pieter van Dijk
Programm
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Nicolaus Bruhns
1665-1697
Praeludium in e-Moll
Andries van Rossem
* 1957
Oneliner (2014)
Johann Nicolaus Hanff
1665-1711
Auf meinen lieben Gott
Erbarm dich mein, o Herre Gott
(2 Verse)
Louis Nicolas
Clerambault
1676-1749
Suite du deuxième Ton
Johann Sebastian Bach
1685-1750
Sonate in c-Moll BWV 526
(Vivace-Adagio-Allegro)
Vater unser im Himmelreich BWV 582
Auf meinen lieben Gott/Wo soll ich fliehen
hin BWV 646
Praeludium und Fuge in G-Dur BWV 541
Pieter van Dijk wurde 1958 geboren und studierte an der
Musikhochschule in Arnheim Orgel bei Bert Matter, Klavier und
Kirchenmusik. Außerdem hatte er Unterricht bei Gustav Leonhardt,
Marie Claire Alain und Jan Raas. Er gewann Preise bei den internationalen Orgelwettbewerben in Deventer (1979) und Innsbruck
(1986).
Er ist Professor für Orgel an der Hochschule für Musik und Theater in
Hamburg und am Conservatorium van Amsterdam. Als Gastprofessor
unterrichtete er u. a. an den Hochschulen in Antwerpen, Dresden,
Helsinki, St. Petersburg, Danzig, Stuttgart und Toulouse. Er ist
Organist der Grote of Sint Laurenskerk in Alkmaar, wo er die Van
Hagerbeer/Schnitger-Orgel sowie die Van Covelens-Orgel aus dem
Jahr 1511 betreut. 2004 wurde er zum Stadtorganisten berufen. Rege
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Konzerttätigkeit führte ihn in verschiedene europäische Länder, in die
Vereinigten Staaten und nach Japan.
Er nahm CDs mit Scheidemann (bei Naxos), Bachs Concerti (bei
Hänssler), „Spielen in die Orgel” (mit Annegret Siedel, Violine, bei
Cantate) und Soler für 2 Orgeln (mit Maurizio Croci, bei Brilliant) auf,
sowie die erste CD auf der rekonstruierten Orgel der St. Katharinenkirche in Hamburg (bei EsDur).
Pieter van Dijk ist künstlerischer Leiter des Orgelfestivals Holland
(www.alkmaarorgelstad.nl). Er publizierte Artikel über J. P. Sweelinck,
J. S. Bach, M. Weckmann und Straube/Reger. Er war Jurymitglied der
internationalen Orgelwettbewerbe in Alkmaar, Amsterdam, Celle,
Freiberg, Danzig, Innsbruck, Kotka, Lausanne, Lübeck und Toulouse.
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15. August 2015, 19:30
Peter Planyavsky
Mitwirkend: Grazer Choralschola, Leitung: Franz Karl Praßl
Der Marienfeiertag hinterlässt einige Spuren im Programm dieses
Orgelkonzertes. Das Magnificat ist einer der wichtigsten marianischen
Gesänge. Es gibt Zyklen von kurzen Orgelstücken, die abwechselnd
mit gesungenen Versen des Magnificat gespielt werden; im Programm
finden sich einer aus dem 17. Jahrhundert (Samuel Scheidt) und ein
zeitgenössischer. Dazu noch einige fröhliche Variationen über „Ave
regina coelorum“ von Augustinus Franz Kropfreiter.
Grazer Choralschola
Das Ensemble, das heute in variablen Besetzungen je nach Art des
Programms singt, wurde 1992 als ein Spezialensemble gegründet, das
den Interpretationsansatz der gregorianischen Semiologie im
Kernrepertoire der Gregorianik pflegt und weiterentwickelt. Auch für
die Interpretation der Spätgregorianik sind semasiologische
Grundpositionen wie der rhetorisch richtige Vortrag der Gesänge von
zentraler Bedeutung. Das Ensemble gastierte in zahlreichen
europäischen Ländern, in den USA und Israel, nahm an bedeutenden
Musikfestivals teil und ist auch durch zahlreiche Tonträger bekannt
geworden. Der Gründer und Leiter, Franz Karl Praßl, ist Professor für
Gregorianik an der Kunstuniversität Graz und an der Päpstlichen
Musikhochschule in Rom.
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Programm
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Johann Sebastian Bach
1685-1750
Samuel Scheidt
1587-1654
Fuga sopra il Magnificat
BWV 733
Magnificat noni toni
Augustinus Franz Kropfreiter
1936-2003
Ave regina coelorum (Variazioni
chorali)
Felix Mendelssohn Bartholdy
1809-1847
Allegro B-Dur
Andante con variazioni
Allegro d-Moll
Johann Sebastian Bach
Aus den Schübler-Chorälen:
Ach bleib bei uns, Herr Jesu
Christ BWV 649
Meine Seele erhebt den Herren
BWV 648
Peter Planyavsky
* 1947
Schwarzenbach-Magnificat
Vincenzo Petrali
1832-1889
Aus „Versetti per il Gloria“:
Marcia
Andante mosso
Allegro brillante
Die Stimmung der Zungenpfeifen
wurde kostenfrei zur Verfügung
gestellt von
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Peter Planyavsky studierte in Wien
Orgel und Kirchenmusik. Nach dem
Abschluss seiner Studien praktizierte er
ein Jahr lang bei einem Orgelbauer.
Seit 1969 war er am Wiener Stephansdom tätig (1983 bis 1990 als gesamtverantwortlicher
Dommusikdirektor,
sonst als Domorganist). 2004 verließ er
den Stephansdom.
1980 bis 2012 war Peter Planyavsky
Professor für Orgel und Improvisation
an der Wiener Musikhochschule,
außerdem 1996-2003 Leiter der
Abteilung für Kirchenmusik. Konzerte
und Aufnahmen führten ihn in
zahlreiche Länder Europas, nach Nordamerika, Fernost, Australien
und Südafrika. Basisarbeit in der Kirchenmusik, Aufgaben als
Orgelberater und Juror, Artikel in Fachzeitschriften und CDEinspielungen runden seine berufliche Tätigkeit ab. Als Dirigent ist
Peter Planyavsky mit den großen Werken der Kirchenmusik
hervorgetreten; ein weiterer Schwerpunkt seiner dirigentischen
Tätigkeit gilt dem vernachlässigten Sektor der Konzerte für Orgel
und Orchester. Aus seiner essayistischen Tätigkeit sind eine
Monographie über Anton Heiller hervorzuheben (deutsch 2009,
englisch 2014) sowie das umfassende Buch Katholische Kirchenmusik
(Innsbruck, 2010).
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19. September 2015, 19:30
Abschließendes Konzert in Zusammenarbeit mit
Hansgeorg Schmeiser & Manfred Novak
Alte Musik neu interpretiert
An diesem Abend können Sie Flöte und Orgel im frankophilen Dialog
erleben. Neben originär französischer Musik wird auch Musik aus
dem deutschsprachigen Raum erklingen. Somit spiegelt das
Programm mit Werken von Alexandre Pierre François Boëly, Georg
Böhm, Michel Blavet, Jean-Marie Leclair und Marin Marais in
gewisser Weise das Konzept der Orgel, durch die Zusammenführung
von (u. a.) französischen und deutschen Charakteristiken des Orgelbaus
etwas Neues zu schaffen, wider.
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Hansgeorg Schmeiser (Flöte) begann
sein Musikstudium bei Gottfried Hechtl
an
der
Musikhochschule
seiner
Heimatstadt Graz. Es folgten Studien bei
Alain Marion in Paris und bei Wolfgang
Schulz an der Wiener Musikhochschule,
wo er 1982 mit Auszeichnung
diplomierte. Er besuchte außerdem
Meisterkurse bei Aurèle Nicolet, Alain
Marion und Karl-Heinz Zoeller.
Er ist mehrfacher Preisträger der
Österreichischen Jeunesse-Wettbewerbe.
1982 wurde er als Soloflötist an die
Wiener Volksoper engagiert. Von 1984
bis 2000 unterrichtete er an der Wiener Musikhochschule, der
heutigen Universität für Musik, als Assistenzprofessor von Wolfgang
Schulz. Seit Oktober 2000 ist er Leiter einer eigenen Ausbildungsklasse für Flöte. Seine rege solistische und kammermusikalische
Tätigkeit führte ihn durch ganz Europa und auch nach Japan, Taiwan
und Korea, wo er regelmäßig Meisterkurse leitet. Seit 1993 ist er
Leiter der Seminare der Neuberger Kulturtage, seit 2001 unterrichtet
er bei der Europäischen. Flötenakademie. in Fiss, Tirol, deren
künstlerische Leitung er 2003 übernahm. Hansgeorg Schmeiser ist
regelmäßig als Gast bei den Wiener Philharmonikern tätig und
außerdem langjähriges Mitglied des „Wiener Kammerorchesters”,
des Ensembles „die reihe“ und des „Ensemble 20. Jahrhundert”.
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1993 gründete er das Bläserquintett „quintett.wien”, mit dem er, wie
auch als Solist, bei „Nimbus-Records” (Großbritannien) unter Vertrag
steht. 1996 folgte die Gründung des „Mozartensemble der Wiener
Volksoper”, mit dem er auch bei Nimbus Records aufnimmt.
Hansgeorg Schmeiser spielt eine 24kt-Goldflöte der japanischen
Flötenfirma Muramatsu.
Manfred Novak (Orgel)
Künstlerbiographie auf Seite 5.
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20. September 2015, 16:00
Orgelführung
Stiftsorganist Manfred Novak stellt die
Westenfelder-Orgel in St. Lambrecht
vor.
Sie bekommen einen Einblick in die
Bau- und Funktionsweise einer Orgel,
wobei sowohl die Bauart der
Orgelpfeifen, als auch die Mechanik
des Instruments, mittels derer der
Organist die Klangerzeugung steuert,
präsentiert werden. Dabei haben Sie
Gelegenheit, den einen oder anderen
sonst verwehrten Blick in das Innere
der Orgel zu werfen.
Selbstverständlich wird das Instrument
auch klanglich vorgestellt, wodurch Sie
die individuellen Besonderheiten dieser
Orgel nicht nur erläutert bekommen,
sondern auch selbst hörend erfahren
können.
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Der St. Lambrechter Orgelsommer 2015 wird ermöglicht
durch finanzielle Zuwendung von:
Grafische Gestaltung: Adam Jarczyk
Konzeption und Gesamtverantwortung: Manfred Novak, Hauptstr. 5/2,
8813 St. Lambrecht, 0664/8843 9113, [email protected]