22.04.X –28.04.2015 Wiesbaden Programm 15.X Festival

22.04.X
–28.04.2015
Wiesbaden
Programm
15.X
Festival
des mittel-X
und
osteuropäischen
Films
INHALT
Wettbewerb4
Zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme spiegeln
exemplarisch das aktuelle Filmschaffen in
Mittel- und Osteuropa wider. Seinem Reglement
entsprechend zeigt goEast ausgewählte
Produktionen oder Koproduktionen der letzten
beiden Jahre vor einer internationalen Jury.
East-West Talent Lab
8
Das festivaleigene Nachwuchsprogramm bietet
den TeilnehmerInnen vielseitige Workshops,
Networkingmöglichkeiten und Unterstützung
bei der Entwicklung von Filmprojekten. Im
Zentrum des Labs steht der Open Frame Award –
Wettbewerb für Experimentalfilm und Videokunst.
Beyond Belonging
10
Beyond Belonging ist eine thematisch kuratierte
Sektion und für die unterschiedlichsten
filmischen Ästhetiken und Formen offen. In
diesem Jahr versammelt die Sektion Spiel- und
Dokumentarfilme, Lang- und Kurzfilme sowie
Experimentalfilme zum Thema „Filmen gegen
Krieg: Von Trauma und Aussöhnung“.
Symposium14
Der Forschungstradition des Deutschen
Filminstituts folgend, beschäftigt sich das
interdisziplinäre Symposium jährlich mit
einem Thema von gesellschaftlicher und/oder
historischer Relevanz. Die Vorträge, Diskussionen
und eine ergänzende Filmreihe bringen in
2015 Publikum, FilmwissenschaftlerInnen,
KritikerInnen und HistorikerInnen zusammen, um
das Schaffen des legendären Produzenten Artur
Brauner zu beleuchten.
Hommage22
Die Hommage ehrt große FilmemacherInnen
und widmet sich in diesem Jahr dem Œuvre
von Marlen Khutsiev. Erstmalig in Deutschland
besteht die Gelegenheit, die einzigartige
filmische Handschrift dieses zentralen
Regisseurs des sowjetischen Tauwetter-Kinos
kennenzulernen.
Highlights24
Die Highlights präsentieren herausragende
filmische Glanzlichter mit dem Prädikat
„besonders sehenswert“. Die ausgewählten Filme
liefen bereits erfolgreich in den Kinos ihrer
Heimatländer oder waren Publikumslieblinge auf
anderen Festivals.
Specials26
Festivals und Archive präsentieren ihre Schätze,
die Schulfilmtage bieten SchülerInnen die
Möglichkeit, Festivalluft zu schnuppern, die
traditionelle Sonntagsmatinee verspricht die
Begegnung mit einer (deutschen) Regie-Größe
und das Rahmenprogramm mit Filmgesprächen,
Konzerten und Partys spannt einen Bogen
zwischen Filmschaffenden und Publikum.
Liebes
goEastPublikum,
Filme das Monumentalwerk ICH
an dieser Stelle warb ich vor einem
Der Krieg in der Ukraine, der politi-
bringen – wer es verpasst, ist selbst
schuld …
sche Konflikt zwischen dem Westen
higen, polnisch-dänischen Schwarz-
und Russland und die zunehmenden
Weiß-Film, mit dem wir unser 14.
illiberalen Tendenzen in Teilen
goEast eröffneten: IDA von Paweł
Europas treiben natürlich auch
Pawlikowski. goEast 2014 widmete
goEast um – nicht zuletzt pro-
außerdem Małgorzata Szumowska
grammatisch. Wir engagieren uns
eine Werkschau (die erste zu ihrem
und beziehen Position mit einem
Œuvre überhaupt). Inzwischen ist
Pilotprojekt, das zu goEast startet:
IDA ein Oscar-prämierter Film und
Young Filmmakers for Peace. Es lädt,
Szumowska stolze Besitzerin eines
mit Unterstützung der Robert Bosch
Regie-Bären der Berlinale (ex-aequo
Stiftung, NachwuchsfilmemacherIn-
mit dem Rumänen Radu Jude – üb-
nen aus kriegerischen Konflikt- und
rigens auch kein Unbekannter bei
Post-Konfliktregionen Osteuropas
goEast!). All dies sind – das darf mit
ein, an Vorlesungen, Workshops
Fug und Recht konstatiert werden
und Podien teilzunehmen, die das
– Belege dafür, dass goEast den rich-
Filmemachen in Konfliktzeiten und
tigen Riecher hat: „Tief im Westen“
als Mittel der Friedensbildung und
warten wir Jahr für Jahr mit dem
Demokratisierung ins Zentrum
Beeindruckendsten, Bewegendsten
stellen. Zusätzlich versammelt die
und Packendsten auf, das die mittel-
Sektion Beyond Belonging unter
und osteuropäische Filmkultur zu
dem Titel „Filmen gegen Krieg: Von
bieten hat, und das direkt vor Ihrer
Trauma und Aussöhnung“ Spiel-, Do-
Haustür. Es sind in diesem Jahr u. a.
kumentar- und Experimentalfilme,
goEast-Jury 2014
Frauen am Rande des Kreditwahn-
die sich auf sehr unterschiedliche
sinns, ein unreifer Rennfahrer und
Weisen dem Thema nähern. Weitere
KAKADU und unsere KollegInnen
ein ausgebrannter Boxer, ein Vater
interessante und auch kontroverse
vom Internationalen Filmfestival
Nowe Horyzonty Wrocław präsen-
mit seiner Tochter auf dem Weg zu
Programmpunkte zur Ukraine und
Pippi Langstrumpf, ein Postbote,
Russland finden sich in der Sektion
tieren in der Sektion Specials den
dem sein Postboot abhanden kommt,
Specials – „Das andere Russland, die
polnischen Kassenschlager GÖTTER
ein polnischer Bürger bei einer
neue Ukraine“.
– packendes Genrekino at its best!
Drei Programmpunkte möchte ich
All dies und das, was an dieser
Tour de Force durch die jüngste
Geschichte seines Landes, fanatische
Sowjet-KünstlerInnen der Avantgarde auf Mission und vielerlei bunte
und abgefahrene Gestalten mehr.
Allesamt bevölkern sie die Wettbewerbsfilme unserer Jubiläumsausgabe, 16 an der Zahl, produziert in den
vergangenen zwei Jahren.
Ihnen noch ganz besonders ans
Stelle noch unerwähnt geblieben ist,
Herz legen: Am Festivaldonnerstag
braucht die Förderung von treuen
feiert unser Open Frame Award –
Partnern. Im Namen des gesamten
Wettbewerb für Experimentalfilm
goEast-Teams bedanke ich mich
und Videokunst in der Caligari
von Herzen bei allen Förderern, die
FilmBühne und im Museum Wiesba-
durch ihre Unterstützung das Festi-
den Premiere und präsentiert zwölf
val erst möglich machen. An erster
Arbeiten von FilmemacherInnen
Stelle sind hier das Land Hessen und
Wir zeigen in unseren sieben
und KünstlerInnen aus Osteuropa
die Landeshauptstadt Wiesbaden
goEast-Sektionen rund hundert
und der Region, etliche als internati-
zu nennen. Weitere Hauptförderer
Filme aus 30 Ländern und ehren
onale Premieren oder Deutschland-
sind die Robert Bosch Stiftung, der
gleich zwei Freigeister des europä-
premieren; am Sonntag erwarten
Kulturfonds Frankfurt RheinMain,
ischen Kinos in besonderer Weise:
wir den Regisseur Dominik Graf zur
ŠKODA AUTO Deutschland, die BHF-
Mit unserem aufwendig kuratierten
traditionellen Festivalmatinee mit
BANK-Stiftung, die Adolf und Luisa
Symposium verneigen wir uns vor
seinem DDR-Liebesdrama DER ROTE
Haeuser-Stiftung für Kunst und Kul-
dem Ausnahmeproduzenten Artur
Brauner, insbesondere vor seinen
Leistungen als Mahner wider das
und Brückenbauer“ zwischen den
Locations17
BIN ZWANZIG zur Aufführung zu
Jahr für einen ungewöhnlichen, ru-
Vergessen und als „Grenzgänger
Abkürzungen7
alten Regisseur bei goEast begrüßen
zu dürfen und neben anderen seiner
politischen Blöcken im Kalten Krieg.
Unsere Hommage feiert einen Filmemacher, der in Deutschland bisher
noch wenig bekannt ist, obwohl
turpflege und das Auswärtige Amt.
Den KollegInnen des Deutschen
Filminstituts, den MitarbeiterInnen
des Kulturamts und des Medienzentrums Wiesbaden und insbesondere
den zahlreichen Volunteers gilt ein
besonderer Dank: Ohne Ihre/Eure
tatkräftige Hilfe wäre goEast nicht
zu stemmen!
Timetable18
er eine der zentralen Figuren des
sowjetischen Tauwetter-Kinos war:
Wir freuen uns auf goEast 2015,
Förderer und Sponsoren
Marlen Martynovich Khutsiev. Wir
auf Sie, liebes Festivalpublikum,
Impressum /
Tickets und Preise
33
freuen uns darauf, den fast 90 Jahre
auf unsere Gäste aus nah und fern
und wünschen Ihnen nicht nur be-
34
eindruckende und bleibende Kinoerlebnisse, sondern auch viel Spaß bei
den Partys, Lesungen, Filmgesprächen und allem, was unser Festival
noch an Erlebenswertem zu bieten
hat (und künftige Oscar-, Bären-,
Palmen- und Löwen-GewinnerInnen
laufen Ihnen dabei sicher auch über
den Weg!).
Gaby Babić / Festivalleiterin
3
4
Ein polnischer Jedermann,
der von einem Missgeschick
ins nächste stolpert, ein
rumänischer Staatsanwalt,
der einen Korruptionsskandal
aufdeckt, afrikanische
Flüchtlinge, die im serbischen
Hinterland gestrandet sind
– der goEast Wettbewerb
spiegelt die thematische
und ästhetische Vielfalt des
mittel- und osteuropäischen
Autorenkinos wider. Ob
komisch, spannend oder
kritisch, goEast hat die
bemerkenswertesten
zehn Spielfilme und sechs
Dokumentarfilme ausgewählt,
die in den vergangenen
zwei Jahren in Mittel- und
Osteuropa produziert oder
koproduziert wurden. Sie
konkurrieren um vier
Preise, über deren Vergabe
eine internationale Jury
entscheidet: den Preis für
den Besten Film (10.000
Euro), den Preis für die Beste
Regie der Landeshauptstadt
Wiesbaden (7.500 Euro) und
den Preis des Auswärtigen
Amtes für kulturelle Vielfalt
(4.000 Euro). Eine eigene Jury
der FIPRESCI vergibt den Preis
der Internationalen Filmkritik.
Außer Konkurrenz präsentiert
goEast mit BODY von
Małgorzata Szumowska
und UNDER ELECTRIC
CLOUDS von Aleksey German
jr. zwei Gewinnerfilme
der diesjährigen Berlinale.
Szumowska, der das goEast
Porträt 2014 gewidmet war,
und German jr. sind alte
Bekannte in Wiesbaden –
beide erhielten bereits den
Preis für die Beste Regie bei
goEast.
Alle Wettbewerbsfilme
werden in der Originalfassung
mit englischen Untertiteln
gezeigt, die Spielfilme in der
Caligari FilmBühne zusätzlich
mit deutschen Untertiteln.
Hier stellen die
RegisseurInnen und/oder
andere Mitglieder der
Filmcrews ihre Arbeiten
zudem persönlich vor.
Weitere Gelegenheiten
zum Gespräch mit den
Filmschaffenden ergeben sich
für alle FestivalbesucherInnen
abends ab 22:00 Uhr bei
den Filmgesprächen im
Festivalzentrum.
CIAŁO
UROK
BODY
DIE LEHRSTUNDE / THE LESSON
Eröffnungsfilm
Bulgarien, Griechenland 2014
105 min, DCP, Farbe / bul OmeU
Regie: Kristina Grozeva, Petar Valchanov
Polen 2015 / 90 min, DCP, Farbe / OmeU+dU
Regie: Małgorzata Szumowska
Janusz, ein zynischer Kriminologe,
der den Alkohol und fettes Essen
liebt, muss seine magersüchtige
Tochter Olga nach einem Zusammenbruch in eine Klinik einweisen.
Dort treffen die beiden auf die
esoterisch angehauchte Therapeutin
Anna, die als Medium Kontakt zur
Welt der Toten aufnimmt. Nach
anfänglicher Sprachlosigkeit und
Skepsis kommen sich die drei
grundverschiedenen Charaktere
langsam näher. In ihrem neuen
Film beschreibt Małgorzata Szumowska einfühlsam und ehrlich,
gespickt mit schwarzem Humor, die
komplexen Prozesse, die nach traumatischen Erlebnissen einsetzen.
Der Körper wird zum Spiegel des
Seelenzustandes.
Caligari Mi, 22.04. / 21:30
Rex, Darmstadt Do, 23.04. / 20:15
Caligari Mo, 27.04. / 22:00
In Anwesenheit der Schauspielerin
JUSTYNA SUWAŁA
Eine präzise, lakonische Studie
über soziale Verhältnisse, Macht
und Ohnmacht der Moral und den
Mut der Verzweiflung: Nadezhda,
eine junge Lehrerin mit hohen
moralischen Ansprüchen, wird mit
einem Diebstahl in ihrer Klasse
konfrontiert, der sie empört. Doch
kurz darauf wird ihre eigene
Rechtschaffenheit auf die Probe
gestellt, denn sie und ihr Mann sind
hochverschuldet, und da er das
letzte Geld verschleudert hat, droht
plötzlich die Pfändung ihres Hauses.
Nur drei Tage bleiben, um den
Kredit zurückzuzahlen. Was immer
Nadezhda versucht, geht schief, die
Lage scheint immer auswegloser
– und außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche
Maßnahmen …
Deutschlandpremiere
Caligari Do, 23.04. / 17:30 (+dU)
Apollo Fr, 24.04. / 18:00
DFM, Frankfurt Fr, 24.04. / 20:30
Präsentiert von
OBYWATEL
Wett
-be
-werb
BÜRGER / CITIZEN
POD ELECTRICHESKIMI OBLAKAMI
Unter Elektrischen Wolken /
UNDER ELECTRIC CLOUDS
Russland, Ukraine, Polen 2015
130 min, DCP, Farbe / rus OmeU
Regie: Aleksey German jr.
Russland im Jahr 2017: Menschen
stolpern im Nebel umher – am
Strand, auf schlecht befestigten Straßen, zwischen Ruinen und kaputten
Lenin-Statuen. Es sind „überflüssige“
Leute, deren Geschichten Aleksey
German jr. in lose miteinander
verknüpften Episoden erzählt: kirgisische Bauarbeiter, melancholische
Oligarchenkinder, KünstlerInnen,
Junkies, FremdenführerInnen. Und
mittendrin schemenhaft der Rohbau
eines nicht fertiggestellten Wolkenkratzers. Der Bauherr ist verstorben,
die ErbInnen uneins, der Architekt
mit dem Feuermal im Gesicht
unschlüssig, ob er lieber eine Spitze
oder eine Kuppel bauen lassen will …
Für seine elegischen Bilder erhielt
Germans filmisches Tableau über den
Seelenzustand seines Landes auf der
diesjährigen Berlinale den Silbernen
Bären für die beste Kamera.
Polen 2014 / 104 min, DCP, Farbe+s/w / OmeU
Regie: Jerzy Stuhr
Sechzig Jahre polnische Geschichte
als satirische Tour de Force. Ein
alter Mann, gespielt von Autor und
Regisseur Jerzy Stuhr, lässt ans
Krankenbett gefesselt die Jahrzehnte Revue passieren: Eigentlich will
er einfach nur sein Leben leben,
doch allerhand Zufälle und Missgeschicke lassen ihn immer wieder
mitten hinein ins Chaos der Politik
stolpern, im Kommunismus und der
Zeit von Solidarność genauso wie in
der jungen polnischen Demokratie.
Während all der Umwälzungen
versucht er sein Gesicht zu wahren
und ein wenig Glück zu finden, was
ihm meist mehr schlecht als recht
gelingt. Jerzy Stuhr schildert den
Weg dieses Jedermanns in opulenten Bildern – heiter, beschwingt und
gnadenlos sarkastisch.
Deutschlandpremiere
Caligari Do, 23.04. / 20:00 (+dU)
DFM, Frankfurt Fr, 24.04. / 18:00
Apollo Fr, 24.04. / 20:00
Caligari Sa, 25.04. / 22:00
Ausser
KonkuRrenz
spielfilme
im Wettbewerb
KOSAC
KEBAB I HOROSKOP
DER SENSENMANN / THE REAPER
KEBAB & HOROSKOP / KEBAB & HOROSCOPE
BELYE NOCHI POCHTALONA
ALEKSEYA TRYAPITSYNA
Kroatien, Slowenien 2014
98 min, DCP, Farbe / hrv OmeU
Regie: Zvonimir Jurić
Polen 2014 / 72 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Grzegorz Jaroszuk
DIE WEISSEN NÄCHTE DES POSTBOTEN
THE POSTMAN‘S WHITE NIGHTS
Eine Frau läuft eine dunkle
Landstraße entlang. Aus der Ferne
nähert sich ein Licht, die Scheinwerfer eines Traktors. Der Fahrer
hält an – und die Frau steigt bei
dem Unbekannten ein. Was wie ein
Horrorfilm beginnt, entwickelt sich
zu einem spannungsreichen und
subtilen Sozialdrama, das in einer
einzigen Nacht in einer abgelegenen kroatischen Kleinstadt spielt.
Drei ineinander verschachtelte
Geschichten kreisen um die dunkle
Vergangenheit des Traktorfahrers
Ivo und decken die noch nicht verheilten, allgegenwärtigen Wunden
des Kroatienkrieges auf. Hervorragende SchauspielerInnen und eine
atemlose Kamera machen den Film
zu einem Kinoerlebnis, das noch
lange nach dem Abspann wirkt.
Deutschlandpremiere
Caligari Fr, 24.04. / 18:00 (+dU)
Die Angestellten eines Teppichladens sollen auf ihren wirtschaftlichen Nutzen hin geprüft werden
– von zwei „Marketingexperten“,
deren berufliche Erfahrungen eher
in den Bereichen Gastronomie
und Scharlatanerie liegen. In drei
Kapiteln beweisen alle Beteiligten,
dass sie zwar vollkommen unwirtschaftlich, in ihrer Skurrilität jedoch
unbedingt liebenswert sind: als
ExpertInnen für verflossene Liebschaften, enttäuschte Sehnsüchte
und existenzielle Einsamkeit. Als
Gruppentherapie zeigt der Marketing-Workshop zunächst kleine Erfolge, eine dauerhafte Wirkung der
ungewöhnlichen Methoden bleibt jedoch mehr als fraglich. In kühlblauen Cinemascope-Bildern, wortarmen
Dialogen und langen Einstellungen
lächelt und leidet man mit den
Charakteren. Warschauer Tristesse
trifft Aki Kaurismäki.
DFM, Frankfurt Sa, 25.04. / 16:00
Deutschlandpremiere
Apollo Sa, 25.04. / 18:00
Caligari Sa, 25.04. / 18:00 (+dU)
DFM, Frankfurt So, 26.04. / 18:00
Apollo So, 26.04. / 20:00
Russland 2014 / 110 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Andrey Konchalovsky
Eine kleine Ansiedlung am nordrussischen Kenozero-See – hier lebt
Lyokha, der seinen bescheidenen
Lebensunterhalt als Postbote verdient und die DorfbewohnerInnen
auch mit Brot, ihrer Rente oder
Vodka versorgt. Ihn verbindet eine
stille Liebe mit einer ehemaligen
Mitschülerin aus lang vergangenen
Tagen, die ihren kleinen Sohn alleine großzieht, sich aber nach einem
besseren Leben in der Stadt sehnt.
Als eines Tages sein Außenbordmotor gestohlen wird, bedeutet das für
Lyokha eine Katastrophe – wie soll
er nun arbeiten?
In poetischen Bildern zeigt Andrey
Konchalovsky in seinem ausschließlich mit LaiendarstellerInnen aus
der Region gedrehten dokumentarischen Spielfilm die Schönheit
der Natur und die fragile Welt der
kleinen Leute.
Deutschlandpremiere
Caligari So, 26.04. / 17:30 (+dU)
Russland 2014 / 113 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Aleksey Fedorchenko
Während der Russischen Revolution galt Polina Schneider als die
Geheimwaffe der Bolschewiki. Jahre
später, 1934, wird sie wieder für
einen Sonderauftrag auserkoren:
Sie soll die Chanten und Nenzen im
Nordwesten der jungen Sowjetunion zum Kommunismus bekehren.
Gemeinsam mit vier ehemaligen
MitstreiterInnen – allesamt KünstlerInnen der Avantgarde – macht
sie sich auf den Weg nach Sibirien
und versucht mit ihren Mitteln, die
Lehre Lenins durchzusetzen. Doch
die indigene Bevölkerung hält hartnäckig an ihren jahrhundertealten
schamanischen Ritualen fest.
Deutschlandpremiere
Caligari Fr, 24.04. / 20:00 (+dU)
DFM, Frankfurt Sa, 25.04. / 18:00
Apollo So, 26.04. / 13:30
Peter, genannt Koza, „die Ziege“, hat
seine größten sportlichen Erfolge
als Boxer hinter sich: Einst Olympiateilnehmer für die Slowakei, kehrt
er nun in den Ring zurück, um als
Preisboxer Geld zu verdienen. Sein
mageres Einkommen bei einem
Schrotthändler reicht kaum zum
Leben, geschweige denn für die
Abtreibung, die seine Freundin Miša
plant. Im dreisitzigen VW-Bus tingelt er von Kampf zu Kampf in der
Hoffnung auf Prämiengelder. Auch
wenn sein Körper den Strapazen
nicht mehr gewachsen ist, will er
nicht aufgeben. Der slowakische
Ex-Boxer Peter Baláž spielt sich
selbst, einen Kämpfer voll Melancholie und innerer Stärke. Regisseur
Ivan Ostrochovskýs Roadmovie
fokussiert auf die unglamourösen
Seiten des Boxbetriebs und setzt
diese mit atemberaubend schönen
Bildern in Szene.
Caligari Mo, 27.04. / 18:00 (+dU)
Apollo Di, 28.04. / 18:30
DFM, Frankfurt Mi, 29.04. / 18:00
Apollo Di, 28.04. / 20:00
DFM, Frankfurt Di, 28.04. / 20:30
ANGELY REVOLYUTSII
ENGEL DER REVOLUTION
ANGELS OF REVOLUTION
KOZA
Slowakische Republik, Tschechische Republik 2015
75 min, DCP, Farbe / slk, cze, deu, eng OmeU
Regie: Ivan Ostrochovský
DE CE EU?
NIČIJE DETE
NIEMANDSKIND / NO ONE´S CHILD
Serbien, Kroatien 2014
95 min, DCP, Farbe / sh OmeU
Regie: Vuk Ršumović
WARUM ICH? / WHY ME?
KREDITIS LIMITI
KREDITLIMIT / LINE OF CREDIT
Georgien, Frankreich, Deutschland 2014
85 min, DCP, Farbe / geo OmeU
Regie: Salomé Alexi
In einem Wald in Bosnien finden
Jäger einen kleinen Jungen, der
offenbar ohne jeglichen Kontakt
zur menschlichen Zivilisation
unter Wölfen aufgewachsen ist.
Er erhält den Namen Haris und
wird in ein Kinderheim in Belgrad
gebracht. Von den anderen Kindern
verspottet und von den BetreuerInnen zunächst verloren gegeben,
fasst Pućke, wie das Wolfskind dort
wenig liebevoll genannt wird, nur
langsam Vertrauen zu seinen eigentlichen Artgenossen. Vuk Ršumović
lässt sich in seinem hochgelobten
Debütfilm viel Zeit, diese auf einer
wahren Begebenheit beruhende
Geschichte einer Menschwerdung
vor der Folie der Jugoslawienkriege zu erzählen. Getragen werden
die langen, ruhigen Einstellungen
durchweg von Denis Murić, dessen
ergreifende Darstellung des Haris
noch lange im Gedächtnis haften
bleibt.
Nino, eine elegante Mittvierzigerin in Tiflis, hatte eine behütete
Kindheit in der Sowjetunion: in
einem großen Haus aufgewachsen,
verwöhnt von ihren wohlhabenden
Eltern, beneidet von ihren KlassenkameradInnen. Aber seit dem Zusammenbruch der UdSSR bröckelt
die schöne Fassade. Wehmütige
Gesänge und Vodka kaschieren
nur notdürftig eine finanzielle
Abwärtsspirale: ihr kleiner Laden
läuft nicht mehr, und die Lebenshaltungskosten sind gestiegen. Unfähig
sich mit den neuen Anforderungen
zu arrangieren und unerfahren im
Umgang mit Geld, baut sich Nino
ein persönliches Schneeballsystem
auf. Dieses läuft Gefahr, sie zu
überrollen …
Salomé Alexis tragikomisches Spielfilmdebüt verleiht der georgischen
Finanzkrise ein Gesicht.
Deutschlandpremiere
Caligari So, 26.04. / 20:00 (+dU)
Caligari Sa, 25.04. / 20:00 (+dU)
Apollo So, 26.04. / 18:00
DFM, Frankfurt Mo, 27.04. / 18:00
Deutschlandpremiere
Apollo Mo, 27.04. / 18:00
DFM, Frankfurt Mo, 27.04. / 20:30
Rumänien, Bulgarien, Ungarn 2015
130 min, DCP, Farbe / rum OmeU
Regie: Tudor Giurgiu
Der junge, vor Idealismus strotzende Staatsanwalt Cristian bekommt
unerwartet einen heiklen Fall
zugeteilt: Ein älterer Kollege mit
bedeutenden politischen Kontakten
sieht sich mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Bei seinen
Nachforschungen kommt Cristian
einem komplexen Netz aus Intrigen,
Erpressungen und Lügen auf die
Spur. Als ihm der Fall schließlich
entzogen wird und er auf eigene
Faust weiter ermittelt, wird die
Lage plötzlich gefährlich für ihn. Im
Gewand eines Polit-Thrillers mit reduziertem Schauspiel liefert der auf
wahren Begebenheiten beruhende
Film einen pessimistischen Kommentar zum Status Quo Rumäniens,
wo Korruption und organisiertes
Verbrechen bis in oberste politische
Kreise hineinreichen.
Caligari Mo, 27.04. / 19:30 (+dU)
Apollo Di, 28.04. / 16:00
DFM, Frankfurt Mi, 29.04. / 20:30
5
6
Die Filmgespräche finden täglich
ab 22:00 Uhr im Festivalzentrum in
Anwesenheit der Filmschaffenden
statt.
Die Moderation übernehmen
Andreas Heidenreich, Nikolaj Nikitin und Barbara Wurm.
GOLI
DESTINACIJA_SERBISTAN
VMESTE
NACKTE INSEL / NAKED ISLAND
DESTINATION_SERBISTAN
LOGBOOK_SERBISTAN
ZUSAMMEN / TOGETHER
Kroatien 2014 / 75 min, DCP, Farbe+s/w / OmeU
Regie: Tiha K. Gudac
Vor über sechzig Jahren verschwand
Tiha K. Gudacs Großvater eines
Tages spurlos und kehrte erst vier
Jahre später zurück – schwer krank
und traumatisiert. Darüber, wo er
in dieser Zeit gewesen war, wurde
über Jahrzehnte geschwiegen. Erst
nach dem Tod des Großvaters
1992 erzählen enge FreundInnen
der Familie der Regisseurin von
dessen Gefangenschaft auf der
Insel Goli otok, einem berüchtigten Umerziehungslager Titos. Die
dort Inhaftierten wurden grausam
gequält und waren auch nach ihrer
Freilassung, belastet von Angst und
Scham, unfähig über das Erlebte zu
sprechen. Erst jetzt brechen sie ihr
langes Schweigen …
Tiha K. Gudacs sehr persönlicher
und berührender Film wurde beim
Sarajevo Film Festival als bester
Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Deutschlandpremiere
Caligari Fr, 24.04. / 16:00
Apollo Sa, 25.04. / 16:00
Serbien 2015 / 94 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Želimir Žilnik
„Die Straßen hier sehen auch nicht
viel anders aus als bei uns in Afrika“,
stellt Lee pragmatisch fest, als er
sich in einer serbischen Kleinstadt
umsieht. Räumarbeiten auf überfluteten Straßen. Beten zwischen
Baggern und Matsch. Vom Leiter des
AsylbewerberInnenheims schroff
behandelt werden. Zwischendurch
Fußball spielen im „Heimteam“ oder
Kolo tanzen auf einem Bohnenfest
in der Provinz. So sieht der Alltag
von Menschen aus, die eine lange
Flucht aus Afghanistan, Syrien,
Ghana oder Kamerun unfreiwillig
ins serbische Hinterland geführt
hat. Želimir Žilnik folgt ihnen mit
dem von ihm maßgeblich geprägten
Stil der Doku-Fiction und hält dabei,
wie schon in seinem Film FESTUNG
EUROPA, der restriktiven europäischen Einwanderungspolitik den
Spiegel vor.
Deutschlandpremiere
Caligari Sa, 25.04. / 16:00
Russland 2014
52 min, DCP, Farbe / rus, swe OmeU
Regie: Denis Shabaev
Denis Shabaev und seine neunjährige Tochter Anna auf einer
mehrtägigen Autofahrt durch
Deutschland und Skandinavien:
Raststätten, Spielplätze, Hotelzimmer, Landstraßen bei Tag und bei
Nacht. Essen, Schlafen, Arbeiten,
Spielen, Kuscheln – unentwegt
filmen sich die beiden gegenseitig.
Eingestreut mal ein Radiohead-Song
und immer wieder Fragmente ihrer
zum Teil sehr philosophischen Gespräche. Wohin führt die Reise? – Zu
Pippi Langstrumpf? Zur Großmutter? Anna muss eine schwierige
Entscheidung treffen …
Irgendwo zwischen Tagebuch
und Experimentalfilm angesiedelt,
ermöglicht Shabaevs Debütfilm
einen faszinierenden Einblick in die
ebenso komplizierte wie zauberhafte Welt eines Kindes.
Deutschlandpremiere
In englischer Sprache
Donnerstag, 23.04.
UROK
DIE LEHRSTUNDE / THE LESSON
OBYWATEL
BÜRGER / CITIZEN
Freitag, 24.04.
GOLI
NACKTE INSEL / NAKED ISLAND
KOSAC
DER SENSENMANN / THE REAPER
ANGELY REVOLYUTSII
ENGEL DER REVOLUTION
ANGELS OF REVOLUTION
Samstag, 25.04.
FLOTEL EUROPA
DESTINACIJA_SERBISTAN
DESTINATION_SERBISTAN
LOGBOOK_SERBISTAN
Caligari So, 26.04. / 16:00
Apollo Mo, 27.04. / 16:30
Apollo So, 26.04. / 16:00
KEBAB I HOROSKOP
KEBAB & HOROSKOP / KEBAB & HOROSCOPE
NIČIJE DETE
NIEMANDSKIND / NO ONE´S CHILD
Sonntag, 26.04.
DRIFTER
VMESTE
FLOTEL EUROPA
Dänemark, Serbien 2015
70 min, DCP, Farbe+s/w / sh, dan OmeU
Regie: Vladimir Tomić
Ein riesiges Schiff steht im Kopenhagener Hafen: das „Flotel Europa“.
Anfang der 1990er-Jahre wurde es
für Hunderte jugoslawische Kriegsflüchtlinge eine temporäre Heimat.
Unter den BewohnerInnen befand
sich damals auch der schüchterne
Vladimir. In Videobotschaften an
den daheim gebliebenen Vater
erzählen er, seine Mutter und sein
großer Bruder vom Alltag auf dem
Schiff: von Erfolgen in der Schule,
von den Gemeinschaftsabenden im
Fernsehsaal und der Langeweile in
den fensterlosen Kabinen. Zwanzig
Jahre später ist aus dem schüchternen Jungen ein Filmregisseur geworden. Aus altem VHS-„Home-Movie“-Material der BewohnerInnen
des „Flotel Europa“ montierte Tomic
einen Found-Footage-Film, der die
Schicksale der AsylbewerberInnen
dokumentiert und anhand dieses
Mikrokosmos vom Zerfall eines
Staates erzählt.
Caligari Sa, 25.04. / 14:30
Apollo So, 26.04. / 22:00
DRIFTER
ZUHAUSE / MY HOME
Ungarn, Deutschland 2014
72 min, DCP, Farbe / hun OmeU
Regie: Gábor Hörcher
Tschechische Republik 2014
84 min, Blu-ray, Farbe / ukr, rus OmeU
Regie: Jiří Stejskal
Richárd „Ricsi“ Steinbach ist einer
dieser Glückstreffer, die DokumentarfilmerInnen bei der Auswahl
ihrer ProtagonistInnen landen
können. Was in der Zusammenfassung nach Sozialtragödie klingt,
rutscht dank der Hauptfigur niemals
ins Trostlose ab. Auf dem Weg
zur Verwirklichung seines großen
Traums vom Autorennen handelt
der Achtzehnjährige wie ein Kind,
das nicht an die Konsequenzen seiner Handlungen denkt. So stolpert
er von einer brenzligen Situation
in die nächste – aber man verzeiht
ihm seine Fehler, weil er in seiner
naiven Unschuld so prototypisch
menschlich ist. Der Lernprozess auf
dem Weg zum verantwortungsbewussten Erwachsenen, der dabei
dokumentiert wird, ist Bonus.
Der Film erhielt 2014 den Preis für
das beste Dokumentarfilmdebüt
auf dem Dokumentarfilmfest in
Amsterdam.
Oft sind es die kleinen tragisch-skurrilen Geschehnisse am Wegesrand
der Geschichte, die die Zeitläufe begreifbar machen: Natalyas gallisches
Dorf ist ein Stück Land in einem
Vorort von Kiev, das seit Generationen von der Familie bewohnt wird.
Gigantische Wohnblocks wachsen
immer näher an das winzige Gehöft
heran. Bulldozer, Brandstifter und
ein Gerichtsprozess bedrohen die
ungewöhnliche Wohngemeinschaft
aus Sonderlingen, gescheiterten
Existenzen und diversen Tieren, die
einzig durch Natalyas unerschütterliche Zuversicht zusammengehalten
wird.
ZUHAUSE findet starke Bilder für
eine sich ausbreitende Lebensform,
in der jeder sich selbst der Nächste
ist. Den Beginn des Euromaidan, mit
dem der Film endet, nimmt Natalya
in ihrem Kampf schon vorweg: eine
Revolution der Würde.
Deutschlandpremiere
Caligari So, 26.04. / 14:30
Apollo Mo, 27.04. / 22:00
Dokumentarfilme
im Wettbewerb
JÁMA
ZUSAMMEN / TOGETHER
BELYE NOCHI POCHTALONA
ALEKSEYA TRYAPITSYNA
DIE WEISSEN NÄCHTE DES POSTBOTEN
THE POSTMAN‘S WHITE NIGHTS
KREDITIS LIMITI
KREDITLIMIT / LINE OF CREDIT
Montag, 27.04.
JÁMA
ZUHAUSE / MY HOME
KOZA
DE CE EU?
WARUM ICH? / WHY ME?
Deutschlandpremiere
Caligari Mo, 27.04. / 16:00
Festivalzentrum Mo, 27.04. / 20:00
FILMGESPRÄCHE
IN ANWESENHEIT
DER
FILMSCHAFFENDEN
FESTIVALZENTRUM
IM GEBÄUDE
DER
WIESBADENER
CASINO-GESELLSCHAFT
INFO- UND PRESSE-COUNTER
Kommunikativer Mittelpunkt des Festivals ist das stilvolle historische
Gebäude der Wiesbadener Casino-Gesellschaft in der Friedrichstraße 22.
Unser kompetentes goEast-Team ist dort am Info-Counter von morgens
bis abends bei Fragen zum Programm, zur Stadt oder zur Unterbringung
behilflich. Zudem sind hier Dauerkarten und goEast-Publikationen
erhältlich.
Das Festivalzentrum ist erste Anlaufstelle für internationale Gäste und
akkreditierte FachbesucherInnen, für JournalistInnen gibt es einen
Presse-Counter. FestivalbesucherInnen haben vor Ort die Gelegenheit,
sich auszutauschen, den abendlichen Filmgesprächen beizuwohnen
oder sich in der goEast-Lounge zu entspannen.
Abkürzungen
Sprachen
abkAbchasisch
albAlbanisch
bosBosnisch
bulBulgarisch
cheTschetschenisch
czeTschechisch
dan
Dänisch
deuDeutsch
engEnglisch
geoGeorgisch
hunUngarisch
hrvKroatisch
macMazedonisch
polPolnisch
rumRumänisch
rusRussisch
sh
Serbokroatisch
slkSlowakisch
srpSerbisch
swe Schwedisch
ukrUkrainisch
Das Festivalzentrum beherbergt auch eine der Spielstätten.
Länder
Festivalzentrum
Friedrichstraße 22, 65185 Wiesbaden
Info-Counter: 0611 / 23 68 43 - 0
Presse-Counter: 0611 / 23 68 43 - 16 oder - 17
Öffnungszeiten der Info- und Presse-Counter
Do, 23.04. bis Mo, 27.04. 10:00 – 20:00
Mi, 22.04. und Di, 28.04. 10:00 – 16:00
goEast bedankt sich beim Staatstheater Darmstadt, ganz besonders bei
Uwe Czettl und Jürgen Pelz, für die Ausstattung des Festivalzentrums
mit Möbeln aus dem hauseigenen Fundus.
ALBAlbanien
AUTÖsterreich
BIH
Bosnien und Herzegovina
BGRBulgarien
CANKanada
CHESchweiz
CSKTschechoslowakei
CZE Tschechische Republik
DEUDeutschland
DNKDänemark
FINFinnland
FRAFrankreich
FRG Bundesrepublik Deutschland
GDR Deutsche Demokratische Republik
GEOGeorgien
GRCGriechenland
HUNUngarn
HRVKroatien
ISRIsrael
ITAItalien
KAZKasachstan
KOSKosovo
LTULitauen
MKEMazedonien
POLPolen
PRL Volksrepublik Polen
ROURumänien
RUSRussland
SRBSerbien
SVK Slowakische Republik
SVNSlowenien
SWESchweden
UKRUkraine
USA Vereinigte Staaten von Amerika
USSRSowjetunion
YUGJugoslawien
Untertitel
OmeU Originalfassung mit englischen Untertiteln
+dU zusätzliche deutsche Untertitel
+eU zusätzliche englische Untertitel
OmdU Originalfassung mit deutschen Untertiteln
OFOriginalfassung
DF
Deutsche Fassung
Jahrbuch Polen 2015
Umwelt
Polen wird „grün“. Die Vorboten der neuen Entwicklung sind
überall im Lande zu sehen:
Zunehmend prägen Windkraftparks und Solaranlagen die
beschauliche polnische Landschaft; in den Städten wachsen Null-Emissions-Häuser wie
Pilze aus dem Boden, Hybridfahrzeuge erobern die Straßen,
selbst der Müll wird neuerdings
getrennt gesammelt und dem
Stoffkreislauf wieder zugeführt.
Das Jahrbuch Polen 2015 geht
auf die umwelt- und energiepolitischen Diskurse in unserem
Nachbarland ein und lässt
viele an der Diskussion beteiligte Akteure zu Wort kommen.
Schnell wird ersichtlich, dass
sich die polnische Umweltdebatte keinesfalls vor den globalen Herausforderungen drückt.
Im Gegenteil: Man ndet in
Polen zu allen dringenden Fragen differenzierte, kompetente
und zugleich leidenschaftliche
Stellungnahmen. So deckt das
Jahrbuch ein breites Spektrum
der Stimmen ab, die sich ernsthaft mit Polens umwelt- und
energiepolitischen Interessen,
aber auch mit der Verantwortung des Landes im Bereich
Umwelt und Nachhaltigkeit
auseinandersetzen.
2015. 213 Seiten, 70 Abb.,
14 Diagramme, 3 Tabellen, br
ISBN 978-3-447-10342-8
Einzelpreis € 11,90 (D)
Fortsetzungspreis € 9,– (D)
www.deutsches-polen-institut.de
HARRASSOWITZ
Verlag
www.harrassowitz-verlag.de
8
goEast fördert und vernetzt
junge Filmschaffende
und KünstlerInnen aus
Mittel- und Osteuropa
und der Rhein-MainRegion. Für die insgesamt
dreißig TeilnehmerInnen
des East-West Talent Lab
wurde ein vielseitiges
Fortbildungsangebot
konzipiert: Vorträge zu
Filmförderung von KoProduktionen in Europa,
Masterclasses von
ExpertInnen im Film- und
Videokunstbereich, PitchingWorkshops und der goEast
Development Award für neue
Projektideen sind nur einige
der Programmpunkte.
Wichtiger Bestandteil
des Labs ist der von
der BHF-BANK-Stiftung
ausgelobte Open Frame
Award – Wettbewerb für
Experimentalfilm und
Videokunst, der mit
5.000 Euro dotiert ist.
Die Jury ist mit Inke
Arns (künstlerische
Leiterin des Hartware
MedienKunstVereins,
Dortmund), Fabian
Schöneich (Kurator des
Portikus, Frankfurt am Main)
und Florian Wüst (Künstler
und freier Filmkurator,
Berlin) auch dieses Jahr
hochkarätig besetzt. Die
zwölf Beiträge der zweiten
Wettbewerbsausgabe
zeichnen sich durch
vielfältige Bezüge auf die
Film- und Kunstgeschichte
aus – von der Formsprache
des klassischen
Experimentalfilms über
Figuren der literarischen
Avantgarde des 20.
Jahrhunderts bis hin zu
Klassikern der jüngeren
Architekturgeschichte.
Dabei begegnen sich
Found-Footage- und
Diary-Film, Performance
und Computerspiel. Nicht
zuletzt werden auch die
medialen Zeugnisse der
jüngeren Geschichte und
der gesellschaftlichen
Gegenwart befragt.
Die Kriege des späten
20. Jahrhunderts und ihre
Folgen, die Hoffnungen
und Ängste, die sich an die
EU-Osterweiterung knüpfen,
oder auch das beharrliche
Fortleben antiquierter
Genderstereotypen finden in
den Arbeiten ihr Echo.
Einen Überblick über
den jungen deutschen
Experimentalfilm gibt
außerdem das Programm
„Emerging Artists –
Contemporary Experimental
Films and Video Art from
Germany“, das von German
Films und der AG Kurzfilm
präsentiert wird.
Open Frame Award
/ Wettbewerb
für
Experimentalfilm
und Videokunst
Screening
Caligari Do, 23.04. / 16:00
Insgesamt 60 min
Die acht Screening-Wettbewerbsbeiträge sind
auch im Loop im Museum Wiesbaden zu sehen.
This Time, Last Year
Revelion 2014
Rumänien 2014 / 14 min, HD, Farbe / eng OmeU
Regie: Ana Maria Savin
New Year’s Eve 2014
Ein Homemovie über die fast symbiotische Freundschaft zwischen
zwei Mädchen und die Folgen, die
das Auftauchen einer dritten Person
mit sich bringt. Mit einer rohen
Ästhetik zwischen Tagebuch- und
Found-Footage-Film erforscht der
Film auch die Täuschungen und Verschiebungen, die mit dem Erinnern
einhergehen.
Rumänien 2014 / 3 min, HD, Farbe / OmeU
Regie: Artur Boruzs
Wenn mit dem 1. Januar 2014 in
Großbritannien das Arbeitsverbot
aufgehoben wird, steht eine Invasion zu befürchten: eine Invasion
von RumänInnen, die wieder einmal
allen einen Schritt voraus sind.
Internationale Premiere
Internationale Premiere
Handbook
Sky Lines
Serbien 2013 / 10 min, HD, s/w / ohne Dialog
Regie: Nadine Poulain
Ein formalistischer Film, der durch
Wiederholungsstrukturen und ein
extremes Sounddesign eine Atmosphäre latenter Bedrohung erzeugt.
Während sich Gruppen abstrakter
Linien wie choreografiert über die
Leinwand bewegen, verändern sich
Raum und Atmosphäre fortwährend
und ein Gefühl der Spannung und
Instabilität entsteht.
Deutschland 2014
4 min, 16mm, Farbe / ohne Dialog
Regie: Tobias Sauer
„Fingerabdruck“, „Handschrift“:
Diese Begriffe machen deutlich,
dass Hände nicht nur Werkzeuge,
sondern ein wesentliches Identifikationsmerkmal – und Kommunikationsmittel – des Menschen sind.
Man kann in Händen lesen wie in
einem Buch. Aber man braucht ein
zweites Buch, um ihre Zeichen zu
entschlüsseln.
Urgestein
Sjezd
Tschechische Republik, Deutschland, Schweiz 2014
6 min, HD, Farbe / ohne Dialog
Regie: Martin Kohout
Ein kurzes Video, das während eines
Kurzaufenthalts im sommerlichen
Tessin nur mit Hilfe eines Smartphones gefilmt wurde.
Internationale Premiere
Deutschland 2014 / 8 min, HD, Farbe / OmeU
Regie: Lena Reidt
Ein friedliches Dorf irgendwo
in Deutschland und das offene
Geheimnis um einen Täter, der von
einer wissenden Gemeinde gedeckt
wird. Strukturen und Mythen, die
so alt sind wie unsere Zivilisation,
bringen ZeugInnen und Opfer zum
Schweigen. Das Vertraute und das
Grauenhafte liegen oft so nah beieinander, dass die Wahrheit schwer
zu ertragen ist.
goEast Development Award
/ Project Market Pitch
Festivalzentrum Mo, 27.04. / 10:00 – 13:00
In englischer Sprache, Eintritt frei
No Signal Detected
Ungarn 2013 / 3 min, HD, Farbe / ohne Dialog
Regie: Péter Lichter
Ein rhythmischer Kampf zwischen
digitalem und chemischem Zerfall.
Naše Telo
Our Body
Serbien, Deutschland, Bosnien und Herzegovina
2015 / 14 min, HD / srp OmeU
Regie: Dane Komljen
Von hier aus ist alles zu sehen: das
Meer zur Rechten, die Berge zur Linken und dazwischen der Himmel.
Deutschlandpremiere
Die TeilnehmerInnen des East-West Talent Lab präsentieren vor Publikum
und einer Fachjury ihre Projektideen aus den Bereichen Kurzspiel- und
Dokumentarfilm sowie Experimentalfilm und Videokunst. Die jungen Talente kommen u. a. aus Armenien, Aserbaidschan, Deutschland, Litauen, der
Republik Moldau, Rumänien, Russland, Serbien, der Tschechischen Republik,
der Ukraine und Weißrussland. Der jeweilige Pitch beläuft sich auf fünf
Minuten, dem schließt sich ein direktes Feedback der Fachjury an, die dieses
Jahr aus Jelena Goldbach (Produzentin und mit THE CHICKEN Europäische
Filmpreisgewinnerin Kurzfilm 2014), Susann Maria Hempel (Regisseurin und
Gewinnerin des Deutschen Kurzfilmpreises) und Meinolf Zurhorst (Redaktionsleiter Spielfilm III bei ZDF/ARTE) besteht. Der beste Pitch gewinnt den
mit 3.500 Euro dotierten und 2014 erstmals vergebenen goEast Development
Award. Das Siegerprojekt wird im Rahmen der goEast-Preisverleihung von
der Jury bekanntgegeben.
EMERGING
ARTISTS
Ausstellung
Museum Wiesbaden Do, 23.04. bis So, 03.05.
Vernissage: Do, 23.04. / 18:00
Contemporary
Experimental Films anD
Video Art from Germany
Öffnungszeiten
Di & Do 10:00 – 20:00
Mi, Fr bis So 10:00 – 17:00
Festivalzentrum So, 26.04. / 18:00
7 Kurzfilme, insgesamt 82 min
SIEBEN MAL AM TAG BEKLAGEN WIR
UNSER LOS UND NACHTS STEHEN
WIR AUF, UM NICHT ZU TRÄUMEN
Deutschland 2014 / 17 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Susann Maria Hempel
Mass Ornament #1. Watch out
for gorillas in your midst
Essen vom Boden der
Geschichte
Serbien 2014
30 min, 3-Kanal-Videoinstallation / OmeU
Regie: Marta Popivoda, Ana Vujanović
Deutschland 2014
4 min, 1-Kanal-Videoinstallation / OmeU
Regie: Sita Scherer
Die Arbeit untersucht eine umstrittene Massenperformance aus der
Spätphase Jugoslawiens: die Feiern
zum Tag der Jugend (slet) im Jahr
1987 – ein hybrides sozialistisches
Spektakel, das bereits deutliche
Anzeichen des bevorstehenden
Zerfalls des Landes in sich trug, die
die ZuschauerInnen aber anscheinend nicht „sahen“. Diese „blinden
ZuschauerInnen“ sind die ProtagonistInnen des Videos.
Wir sammeln Kürbisse vom Friedhof und kochen daraus Suppe. Wir
pflanzen Salbei auf Gräbern. Warum
keine Tomaten dort pflanzen, wenn
doch jeder Boden eine Geschichte
hat. Ausgangspunkt des Gedankenspiels ist ein Industriepark auf dem
Gelände des ehemaligen Flugplatzes
Kassel Waldau, der während der
NS-Zeit als Werksflugplatz von der
Firma Fieseler Flugzeugbau genutzt
wurde.
STICK IT
Deutschland 2014
5 min, DCP, Farbe / ohne Dialog
Regie: Stefan Ramírez Pérez
Der Video-Loop STICK IT kombiniert
Found-Footage-Material olympischer
Turnerinnen mit Aufnahmen des
Künstlers beim Versuch, selbige
Gymnastik-Routinen durchzuführen.
REIGN OF SILENCE
Österreich, Deutschland 2013
7 min, DCP, Farbe / engl. OF
Regie: Lukas Marxt
Deutschlandpremiere
FLOTSAM
USA, Deutschland 2014
15 min, DCP, Farbe / engl. OmdU
Regie: cylixe
Ya Ne Go
Russland 2014
4 min, 1-Kanal-Videoinstallation / OmeU
Regie: Kirill Adibekov
Eine rhythmische Improvisation,
ausgehend von einem Textfragment
aus dem Tagebuch des frühen sowjetischen Schriftstellers Juri Olescha.
Internationale Premiere
Skyscrapers Aren’t Only About
Height
Deutschland, Italien 2014
7 min, 1-Kanal-Videoinstallation / eng, it OmeU
Regie: Andrew de Freitas, Curtis McLean
Eine Kombination aus halb ausformulierten fiktionalen Figuren,
kryptischem Onscreen-Text und
Collagen gesprochener Notizen. Die
Arbeit lässt sich kaum als vollständiger Film bezeichnen, doch das ist
Teil seines Charmes. Zusammen ergeben die Fragmente ein komplexes
Gedicht über den massenhaften Niedergang menschlicher Intelligenz.
Das auf Interviews basierende
kinematografische Andachtsbuch
voller Devotionalien erzählt die
Passionsgeschichte eines ostthüringischen EU-Rentners, der 1989 sein
Gedächtnis verlor.
Eine urbane Expedition in die
Straßenschluchten des Seelenlebens.
„Wenn man in eine existenzielle
Krise stürzt, fallen alle Filter. Die
Wirklichkeit taucht auf, kontrastarm,
schwach, nebelig. Jedes Signal, das
von außen eindringt, mahlt und
reibt an Verstand und Zähnen …“
Eine statische Einstellung zeigt den
Ausschnitt einer Landschaft, eine
ruhige Wasseroberfläche vor einem
Berg. Von rechts kommt ein Motorboot ins Bild, es folgt Instruktionen
über Funk und zeichnet eine Spirale
ins Wasser.
MY THROAT, MY AIR
Deutschland 2014 / 16 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Loretta Fahrenholz
Ein semi-fiktionales Familiendrama,
gedreht in Münchens kleinbürgerlichem Westend mit dem ehemaligen
Fassbinderschauspieler, Warholmitarbeiter und Horrorfilmregisseur
Ulli Lommel.
MUSTANG JEANS
Deutschland 2013 / 7 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Marko Schiefelbein
Die Arbeit thematisiert die Beeinflussung durch Bildwelt und Dramaturgie der Werbeindustrie. Eine
Frau erzählt von einem Erlebnis:
Obwohl sie die Ereignisse detailliert
beschreibt, wirkt die Geschichte
nicht plausibel.
HYPOZENTRUM
Deutschland 2013 / 15 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Xenia Lesniewski
Ass-to-mouth, aber Chanel geht
auch. Ein globales Hirn und nichts
Zufälliges – und degradierte Objekte
natürlich. Unbedingt traurig und
richtig. Überall rumort und drückt
es, überall Spannung.
9
10
2014 war ein Jahr, das
die weltpolitischen
Widersprüche erschütternd
deutlich gemacht hat – nicht
zuletzt im Osten Europas.
Konträr zur These vom
„Ende der Geschichte“ tun
sich neue Krisenherde auf
und Demokratien beginnen
zu erodieren. Populisten,
National-Chauvinisten
und rechtsextreme
Parteien mit wenig Sinn für
demokratische Werte sind
auf dem Vormarsch, Krieg
erscheint ihnen oftmals als
probates Mittel ihrer Politik.
Die Sektion Beyond
Belonging stellt sich diesen
Tatsachen und beschäftigt
sich unter dem Titel „Filmen
gegen Krieg: Von Trauma
und Aussöhnung“ mit
Kriegen in Osteuropa nach
1989. Neben dem aktuellen
Konflikt zwischen Russland
und der Ukraine werden die
teilweise noch schwelenden
Konflikte im Kaukasus
und die jugoslawischen
Zerfallskriege in den Blick
genommen.
ALL THINGS ABLAZE
BARZAKH
KIEV BRENNT
Litauen, Finnland 2011
59 min, DCP, Farbe / che, rus OmeU
Regie: Mantas Kvedaravicius
Ukraine 2014 / 82 min, DCP, Farbe / rus, ukr OmeU
Regie: Oleksandr Techynskyi, Aleksey Solodunov,
Dmitry Stoykov
Dabei untersucht Beyond
Belonging, wie kriegerische
Gewalterfahrungen
im fiktionalen und
dokumentarischen Film
behandelt werden: Welche
Bilder finden sich für
das Unaussprechliche
und Unmenschliche?
Wie reflektieren
FilmemacherInnen, die zu
diesen Themen arbeiten,
ihre eigene Tätigkeit und
deren Beeinflussung durch
die Konfliktlage? Kann
Film positiven Einfluss
auf die Behebung von
sozialen, politischen und
humanitären Konfliktlagen
haben? Verfügt er gar über
ein Vermögen zur Aufklärung,
Völkerverständigung und
Versöhnung?
Ein Genres und Formate
überschreitendes Programm
aus Lang- und Kurzfilmen,
Publikumsgesprächen, einer
Podiumsdiskussion und
einem Vortrag widmet sich
diesen Fragen.
Was hierzulande im Gedächtnis
bleibt von den Ausschreitungen auf
dem Kiever Maidan-Platz im Winter
2014 sind lediglich distanzierte
Fernsehbilder, journalistisch aufbereitet für die Abendnachrichten. Nur
selten zeigen diese Bilder das, was
geschieht, wenn eine Regierung unwillig ist, in einen Dialog zu treten
und die Resignation von Teilen der
Bevölkerung in Gewalt umschlägt.
Über die Folgen dieser fehlgeleiteten Kommunikation erzählt KIEV
BRENNT. Die Kamera ist dabei
nicht nur hautnahe Beobachterin
der nächtlichen Straßenschlachten,
sondern zeigt auch die Opfer der
Unruhen und macht auf diese Weise
die Intensität der Ausschreitungen
für Außenstehende begreifbar.
Festivalzentrum Do, 23.04. / 20:00
In Anwesenheit der Produzentin
Yulia Serdyukova
Mit Vorfilm:
SPEECHLESS
Georgien 2009 / 12 min, DVD, Farbe
Regie: Salomé Jashi
Festivalzentrum Fr, 24.04. / 20:00
In Kooperation mit Amnesty International
THE SEARCH
DIE SUCHE
Frankreich, Georgien 2014
149 min, DCP, Farbe / eng, fra, rus, che OmeU
Regie: Michel Hazanavicius
Tschetschenien 1999: Der neunjährige Hadji ist mit seinem Babybruder
auf der Flucht, nachdem seine
Eltern von russischen Soldaten
ermordet wurden. Die NGO-Mitarbeiterin Carole nimmt den kleinen
Jungen bei sich auf, während zur
gleichen Zeit seine ältere Schwester verzweifelt nach ihm und dem
jüngsten Bruder sucht. DIE SUCHE
ist ein Remake des gleichnamigen
Fred Zinnemann-Klassikers von
1948. Michel Hazanavicius, der mit
seinem Schwarzweiß-Stummfilm
THE ARTIST (2011) mehrere Oscars
gewann, verlegte die Handlung in
den zweiten Tschetschenienkrieg
und schuf damit einen engagierten
politischen Kommentar – und einen
anklagenden Antikriegsfilm, der
unter die Haut geht. Gleichzeitig
bedient sich DIE SUCHE eingespielter Genre-Muster.
Deutschlandpremiere
Caligari Do, 23.04. / 22:00
Beyond
Belonging
Im Tschetschenischen – wie im
Arabischen – bezeichnet „Barzakh“
einen Ort, der zwischen Leben und
Tod liegt. Die Menschen in Kvedaravicius’ aufwühlendem Dokumentarfilm leben in der Schwebe, seitdem
Familienangehörige im Zweiten
Tschetschenienkrieg spurlos verschwunden sind. Ihr abwechselnd
von Hoffnung und Verzweiflung
geprägter Alltag verflicht sich mit
dem der Menschen, die zwar leben
und „da“ sind, aber nach Folter
und Missbrauch mit den Folgen der
traumatischen Vergangenheit leben.
Einziger Trost ist der familiäre und
gemeinschaftliche Zusammenhalt.
Mit einer berührenden Mischung
von dokumentarischen Aufnahmen und poetischen Bildern wirft
BARZAKH einen anteilnehmenden
und wütenden Blick auf die Folgen
eines verheerenden Konfliktes, die
Hilflosigkeit seiner Opfer und die
niederschmetternde Gleichgültigkeit
der lokalen Autoritäten.
THE SEARCH for Humanity
How war films face the challenge
of civil war and terrorism
PD Dr. Marcus Stiglegger
Film- und Kulturwissenschaftler, Universität Mainz
Vortrag im Rahmen des Projekts
Young Filmmakers for Peace
Festivalzentrum So, 26.04. / 14:30
In englischer Sprache, Eintritt frei
CRNCI
DIE SCHWARZEN / THE BLACKS
Kroatien 2009 / 75 min, 35mm, Farbe / OmeU
Regie: Goran Dević, Zvonimir Jurić
Kroatienkrieg 1991: Ungeachtet
des gerade in Kraft getretenen
Waffenstillstands begibt sich die
kroatische Spezialeinheit „Crnci“ auf
eine letzte Mission, um ihre toten
Kameraden aus einem Minenfeld
zu bergen und einen Vergeltungsschlag durchzuführen. Statt einem
actiongeladenen Kriegsfilm, in dem
Freund und Feind klar erkennbar
sind, liefert das Regiegespann Jurić/
Dević das realistische Psychogramm
einer Gruppe von Menschen in
einer kriegerischen Extremsituation.
Kammerspielartig, wortkarg und
mit kleinen Gesten werden hier
erstmalig im kroatischen Spielfilm
die Kriegsverbrechen der eigenen
Armee thematisiert und damit
die inneren Widersprüche der
kroatischen Nachkriegsgesellschaft
angesprochen.
Caligari Fr, 24.04. / 22:30
In Anwesenheit der Produzentin
Ankica Jurić Tilić
Young
Filmmakers
for
Peace
DOMINO EFFEKT
DOMINO EFFECT
Deutschland, Polen 2014
76 min, DCP, Farbe / abk, rus OmeU
Regie: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
Einst galt die Schwarzmeerstadt
Sochumi als sowjetisches Urlaubsparadies. Heute ist sie Hauptstadt des
völkerrechtlich nicht anerkannten
Abchasiens, das sich in einem blutigen Konflikt von Georgien lossagte.
In dem kaukasischen Miniaturstaat
von Moskaus Gnaden ist der stolze
Rafael Sportminister; gebeutelt von
der desolaten Infrastruktur und
manch anderem Problem. Er liebt
die russische Sängerin Natascha, die
ihm zuliebe in sein Heimatland zog
und sich nun fremd, nicht angenommen und einsam fühlt. Das Regieduo
Niewiera/Rosołowski beobachtet,
wie das Private und das Politische,
das Unbestimmbare und das Identitäre sich mischen, sich in die Quere
kommen und schließlich kollidieren
– im Schatten eines Krieges, der die
Menschen noch nicht aus seinem
Bann entlassen hat.
Caligari Sa, 25.04. / 12:30
In Anwesenheit der RegisseurInnen
WORK IN PROGESS / VORAB-PRÄSENTATION
KIEV/MOSKVA
KIEV/MOSKAU / KIEV/MOSCOW
Russland, Ukraine 2015
90 min, Farbe / rus, ukr OmeU
Regie: Andrei Kiselyov, Maxim Pakhomov,
Elena Khoreva u. a.
Trotz der Eskalation des Konfliktes
zwischen Russland und der Ukraine
seit dem Winter 2014 muss das
Leben in den Hauptstädten Kiev
und Moskau, so gut es geht, in den
gewohnten Bahnen weitergehen.
Verantwortlich für die Bewahrung
der „Normalität“ inmitten eines
Krieges sind die „gewöhnlichen“
Helden des Alltags: LehrerInnen,
ÄrztInnen, HausmeisterInnen,
PolizistInnen, SchauspielerInnen. In
zwei Teilen erzählt KIEV/MOSKAU
die Geschichten dieser Menschen,
die zwar jeweils die gleichen Berufe
ausüben, jedoch getrennt sind durch
eine streng bewachte Grenze, einen
Krieg und die starren Ideologien
einiger ihrer Landsleute.
Festivalzentrum Sa, 25.04. / 20:00
In Anwesenheit des Regisseurs Maxim
Pakhomov und des Produzenten Pavel
Kostomarov
Neu bei goEast ist in diesem Jahr das
Projekt Young Filmmakers for Peace,
das mit Unterstützung der Robert
Bosch Stiftung realisiert wird:
Young Filmmakers for Peace hat das
Filmemachen unter Bedingungen
von gewalttätigen Auseinandersetzungen sowie das Filmemachen
über solche Konflikte zum Thema.
Für die gesamte Dauer des Festivals
kommen NachwuchsfilmemacherInnen aus kriegerischen Konflikt- und
Post-Konfliktregionen Osteuropas
sowie aus Deutschland bei goEast
zusammen. Die eingeladenen
TeilnehmerInnen besuchen eigens
für sie konzipierte Workshops und
Masterclasses, die das Filmemachen
über bewaffnete Konflikte zum
Inhalt haben, wie zum Beispiel
„Shooting vs. Shooting“ oder „Hunting for Reality“, und von erfahrenen FilmemacherInnen wie Ines
Tanović (Bosnien und Herzegovina),
George Ovashvili (Georgien) oder
Marina Razbezhkina (Russland)
geleitet werden. Vorlesungen von
Politik- und FilmwissenschaftlerInnen wie Dr. Gabi Schlag und Prof.
Dr. Marcus Stiglegger, Diskussionen
und das Podium „Wie und warum
über Krieg filmisch erzählen?“ loten
das friedensstiftende Potenzial von
Film aus. Inhaltlich wird das Projekt
ergänzt durch die Filme der Sektion
Beyond Belonging.
Palatin, Mainz So, 26.04. / 20:00
In Anwesenheit der RegisseurInnen
11
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des
Förderprogramms Grenzgänger der Robert Bosch
Stiftung unterstützt.
OBIČNI LJUDI
GANZ NORMALE MENSCHEN
ORDINARY PEOPLE
Serbien 2009 / 80 min, Digi Beta, Farbe / OmeU
Regie: Vladimir Perišić
SIMINDIS KUNDZULI
DIE MAISINSEL / CORN ISLAND
Georgien, Deutschland, Frankreich, Tschechische
Republik, Kasachstan 2014
100 min, DCP, Farbe / abk, geo, rus OmeU
Regie: George Ovashvili
Eine winzige Insel an der Grenze
der georgischen Region Abchasien:
Ein alter Mann und seine Enkelin
bauen eine Hütte und pflanzen
Mais. Der von harter Arbeit geprägte
Rhythmus ihres Alltags wird nur
von vorbeifahrendem Militär und
einem verwundeten Soldaten unterbrochen. Als sich der Sommer dem
Ende zuneigt, hat sich jedoch alles
geändert …
Der beeindruckend reduziert
erzählte Film ist eine Parabel auf
das Leben, eine Coming-of-Age-Geschichte, eine zärtliche psychologische Studie und eine Beobachtung
von Traditionen, die mit gegenwärtigen Strukturen und Konflikten
kollidieren. Gesprochen wird kaum,
doch die suggestive Kraft der Bilder
macht DIE MAISINSEL zu einem
sinnlichen und zutiefst menschlichen Erlebnis.
Apollo Sa, 25.04. / 20:00
In Anwesenheit des Regisseurs
Palatin, Mainz Mo, 27.04. / 20:00
Eine Handvoll junger Soldaten wird
unangekündigt und ohne Auftrag
mit dem Bus zu einem abgelegenen
Militärstützpunkt gebracht. Während sie in der heißen Mittagssonne
auf weitere Anweisungen warten,
fahren in unregelmäßigen Abständen Gefangenentransporte auf dem
Gelände ein …
Verortet in einem nicht näher
beschriebenen Land in Osteuropa,
zeigt Vladimir Perišićs erster Langfilm einen ganz normalen Tag im
Leben eines Soldaten. Durch die einfache, distanzierte Darstellung von
unmenschlicher Gewalt inmitten
von alltäglichen, banalen Handlungen macht er den Krieg – seine
Wechselwirkungen von Autorität
und Gehorsam und den psychischen
Missbrauch junger Männer – auf
verstörende Weise anschaulich.
Festivalzentrum So, 26.04. / 22:00
Wie und warum
über Krieg
filmisch erzählen?
Filmschaffende reagieren mit ihren
Arbeiten auf kriegerische Ereignisse
und finden dabei sehr unterschiedliche Formen der Darstellung. So
blicken etwa die Nachfolgestaaten
Jugoslawiens bereits auf eine über
zwanzig Jahre andauernde filmische Auseinandersetzung mit den
Zerfallskriegen der 1990er-Jahre
zurück. Das Podium will die jeweils
zugrundeliegende spezifische Reflexionsarbeit und die Verfahren, die
von FilmemacherInnen in Auseinandersetzung mit kollektiver Gewalt
entwickelt werden, thematisieren:
Glauben die AkteurInnen, dass ihre
Arbeiten positiven Einfluss auf ihre
Postkriegsgesellschaften haben
können? Glauben sie an ein Vermögen von Film zur Aufklärung und
Verarbeitung von Traumata? Welche
Muster der filmischen Reflexion
über Krieg beobachten sie in ihren
Gesellschaften? Und wie wirken
diese auf Prozesse der individuellen
und kollektiven Identitätskonstruktion zurück? Diese und ähnliche
Fragen sollen mit den FilmemacherInnen, TheoretikerInnen und
AktivistInnen diskutiert werden.
PodiumsteilnehmerInnen
Nataša Govedarica
Dramaturgin / NGO-Aktivistin, Belgrad
Nino Kovačić
Filmkritiker und Autor, Zagreb
Vuk Ršumović
Filmemacher, Belgrad
Yulia Serdyukova
Produzentin, Kiev
u. a.
Moderation
Dr. Greg DeCuir
Filmwissenschaftler, Belgrad
Festivalzentrum So, 26.04. / 16:30
In englischer Sprache, Eintritt frei
Podiums
–diskussion
12
Beyond Belonging Shorts
Zwei Kurzfilmprogramme widmen sich sehr unterschiedlichen Strategien
der visuellen Verarbeitung individueller und kollektiver Gewalterfahrungen
in Zuge der Jugoslawienkriege. Das erste Programm beschäftigt sich mit
kindlicher Wahrnehmung von Kriegssituationen und den Langzeitfolgen des
Bosnienkrieges, während sich das zweite Programm mit der Konstruktion
und Dekonstruktion von Selbst- und Fremdbildern auseinandersetzt.
KOKOŠ
DAS HUHN / THE CHICKEN
Deutschland, Kroatien 2014
15 min, DCP, Farbe / bos, hrv, srp OmeU
Regie: Una Gunjak
Heute ist Selmas Geburtstag. Ihr
Vater schickt ihr zur Feier des Tages
ein Huhn von der Front. Doch Selma
will verhindern, dass das Tier auf
dem Esstisch landet und schenkt
ihm die Freiheit. Im belagerten
Sarajevo des Jahres 1993 wird dieser
kindliche Akt zu einem lebensgefährlichen.
KAKO SAM ZAPALIO
SIMONA BOLIVARA
JEDAN DAN NA DRINI
GETO 59
EIN TAG an DER DRINA / A DAY ON THE DRINA
GHETTO 59
WIE ICH SIMON BOLIVAR ANZÜNDETE
THE FUSE: OR HOW I BURNED SIMON BOLIVAR
Bosnien und Herzegovina 2012
17 min, Blu-ray, Farbe / OmeU
Regie: Ines Tanović
Bosnien und Herzegovina 2014
25 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Ines Tanović
Ein Arbeitstrupp Männer fährt an
die Sandbänke des Flusses Drina. Es
ist heiß, das Flussbett liegt zu großen Teilen trocken. Die Regisseurin
beobachtet ruhig, eindringlich und
ohne Kommentar. Was geht hier vor
sich? Die ZuschauerInnen bekommen Zeit, zu begreifen …
Der Krieg ist seit zwanzig Jahren zu
Ende, doch ein Dutzend Familien
lebt weiterhin in Behelfsunterkünften und am Rande der Legalität
– wie aus der Zeit gefallen. Mit dem
Sammeln von Kräutern und verwertbaren Resten auf einer Kohlegrubenhalde schlagen sie sich durch
und warten auf ein besseres Morgen.
JOURNAL NO. 1 –
AN ARTIST'S IMPRESSION
Kanada, Bosnien und Herzegovina 2011
9 min, HD, Farbe / bos, hrv, srp OmeU
Regie: Igor Drljača
Mit Homevideo-Aufnahmen seiner
Familie und einer autobiografischen
Erzählung aus dem Off beschreibt
Igor Drljača seine Angst als Neunjähriger vor schlechten Noten – damals,
als der Krieg in Sarajevo begann. In
der magischen Logik des Kindes hat
sein Wünschen den so verheerenden Krieg mitverursacht.
SHORTS I
Festivalzentrum Do, 23.04. / 18:00
4 Kurzfilme, insgesamt 66 min
Von Kindheiten in Sarajevo
und dem Leben nach dem Krieg
MUŠKI FILM
TRI
HOW TO MAKE A REFUGEE
MÄNNERFILM / REAL MAN'S FILM
DREI / THREE
WIE MAN EINEN FLÜCHTLING MACHT
Kroatien 2012 / 12 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Nebojša Slijepčević
Kroatien 2008
25 min, HD, Farbe / bos, hrv, srp OmeU
Regie: Goran Dević
Mazedonien 1999
12 min, DVD, Farbe / alb, eng OmeU
Regie: Phil Collins
Drei Ex-Soldaten der Jugoslawienkriege in ihren Autos – on the road.
Dabei erzählen sie der Kamera von
Verletzungen, Zorn, Trauer und
dem Weiterleben. Drei Geschichten vom Krieg. Dević montiert die
regelrechten Beichten so, dass sie
sich ergänzen und Bände sprechen
von den Beschädigungen, die diese
Männer anderen antaten und die
ihnen angetan wurden.
Collins dokumentiert die Berichterstattung über den Kosovo-Krieg
anhand eines Fallbeispiels: Eine
Gruppe von Journalisten drapiert
eine Flüchtlingsfamilie auf dem Sofa.
Vorher wurde ein verletzter Teenager dazu angehalten, sein T-Shirt
auszuziehen – doch dabei bitte seine
Baseball-Mütze aufzubehalten – und
seine Wunden zu zeigen. Der Junge
fühlt sich sichtlich unwohl und
richtet beim Familienfoto den Blick
zu Boden.
Irgendwo, zwischen zwei Kriegen:
Es herrscht Volksfeststimmung, aus
dem Off sind religiös-patriotische
Lieder zu hören. Und zur Feier des
Tages bekommen die Kinder Plastikwaffen geschenkt. Krieg lässt sich
spielen. Die Lade- und Feuergeräusche sind realistisch. Die Folgen des
kindlich erarbeiteten Waffenfetischismus auch?
SHORTS II
Festivalzentrum Sa, 25.04. / 22:00
4 Kurzfilme, insgesamt 70 min
Von Soldaten, Flüchtlingen
und den Welten
zwischen
Wörtern und Bildern
JOURNAL NR. 1
Deutschland, Österreich 2007
21 min, Beta SP, Farbe / bos, srp, hrv, eng OmeU
Regie: Hito Steyerl
Zwei Jahre nach dem Zweiten
Weltkrieg wurde in Sarajevo das
Film-Journal No. 1 veröffentlicht,
vier Jahre nach dem Ende des
kommunistischen Blocks ging diese
Wochenschau, die nur auf Nitrofilm
überliefert wurde, in den Wirren
des Jugoslawienkriegs verloren.
Wo ist sie verblieben? Dies ist der
Versuch einer Rekonstruktion, bei
der sich das „Medium“ der Rekonstruktion selbst als Opfer ethnischer
Säuberungen entpuppt.
Kulturpartner von goEast
3sat präsentiert:
Blind Dates
Spielfilm von Levan Koguashvili,
Georgien 2013
Dienstag, 21.4.2015
22.25 Uhr
Preisgewinnerfilm
goEast -Festival 2014
anders fernsehen
14
Das goEast Symposium
beleuchtete bisher stets
einen Aspekt des mitteloder osteuropäischen Kinos,
zuletzt 2014 die sogenannte
„polnische Neue Welle“.
Dieses Jahr verschiebt
sich der Blick etwas und
erfasst einen Ausschnitt des
bundesrepublikanischen
Kinos – das Schaffen des
in Polen geborenen, in
Deutschland seit 1946
tätigen Produzenten
Artur Brauner. Eine
Jahrhundertgestalt, nicht
weniger: HolocaustÜberlebender, Selfmademan
des BRD-Kinos,
erfolgsverwöhnt wider
alle Branchen-Krisen,
stets willens, sich selbst
neu zu erfinden und bis
heute beruflich aktiv. Was
Brauner von allen anderen
bundesrepublikanischen
Produzenten unterscheidet,
ist sein politisches
Sendungsbewusstsein.
Die Erinnerung an den
Holocaust, die kritische
Beschäftigung mit dem
Zweiten Weltkrieg, aber
auch der Versuch, einen
Dialog zu führen mit dem
Gegenüber im Kalten
Krieg, durchziehen sein
Schaffen von den ersten
Produktionen an. Er war
eine Schlüsselgestalt im
Kulturdialog zwischen den
politischen Blöcken der
Nachkriegszeit – mit DER
ACHTE WOCHENTAG (1958;
Aleksander Ford) stemmte
er beispielsweise die erste
Spielfilmkoproduktion
zwischen der BRD und
der Volksrepublik Polen.
Seither hat kein anderer
in der BRD situierte
Produzent derart ausgiebig,
durch die Zeiten und
Systeme hindurch mit den
verschiedensten Ländern
Mittel- und Osteuropas
Produktionen initiiert. Das
Symposium besteht aus
Vorträgen am Morgen
und Filmprogrammen am
Nachmittag und Abend,
den Abschluss bildet ein
Gespräch mit Dr. Alice
Brauner, der Tochter von
Artur Brauner.
EINE LIEBE IN DEUTSCHLAND
MORITURI
A LOVE IN GERMANY
Deutschland 1948
88 min, 35mm, s/w / OF+eU
Regie: Eugen York
Deutschland (BRD), Frankreich 1983
132 min, 35mm, Farbe / deu OF
Regie: Andrzej Wajda
Ab den frühen 1980er-Jahren zog
sich Artur Brauner aus dem immer
unlukrativeren Kinokonfektionsgeschäft zurück und konzentrierte
sich primär auf sein Kino des
Gedächtnisses. Damit einher ging
der Versuch einer Wiederannäherung an die Volksrepublik
Polen – über einen Nebenweg: Eine
primär von der BRD und Frankreich
gestemmte Produktion eines Werks
ihres international bedeutendsten
Filmemachers. Heraus kam dabei
bestes europäisches 1980er-Kunstkino: Wajda erzählt die Geschichte
einer deutsch-polnischen Liebe im
Schatten der Naziverheerungen
so, dass man sie zwar als zwei, drei
Nationen direkt betreffend, in ihren
tieferen Linien wie weiteren Verzweigungen und Implikationen aber
weit über deren jeweilige (Partial-)
Interessen hinausgehend begreift.
Morgen für Morgen entscheidet der
polnische Arzt Bronek beim Appell
im KZ über die Arbeitsfähigkeit und
damit das Leben der Geknechteten,
Gequälten. Bis er sich eines Tages
entschließt, einigen jüngst Todgeweihten die Flucht zu ermöglichen …
Um MORITURI zu machen, Zeugnis
abzulegen vom ganze Völker vernichtenden Terror der Nazis, ein
Mal wider das Vergessen zu errichten in einer Kunstform, welche von
Massen gesehen und verstanden
werden kann, wurde Artur Brauner
Produzent. Heraus kam dabei ein bis
heute ästhetisch erstaunliches Werk:
Einerseits ist der Film vom Expressionismus gezeichnet, andererseits
gehört er zu den wenigen hiesigen
Versuchen, mit neorealistischen
Stilelementen zu arbeiten.
Murnau Do, 23.04. / 18:00
Caligari Di, 14.04. / 20:00
EICHMANN UND DAS DRITTE REICH
EICHMANN AND THE THIRD REICH
SYM
-POSIUM
HITLERJUNGE SALOMON
EUROPA EUROPA
Deutschland (BRD), Frankreich 1990
112 min, 35mm, Farbe / deu OF
Regie: Agnieszka Holland
Im Abstand von nunmehr einem
Vierteljahrhundert fällt es schwer
zu glauben, dass HITLERJUNGE
SALOMON damals ein mittlerer
Skandal war, zumindest in der BRD,
die dem Film denn auch höhere
Weihen, wie etwa die Nominierung
für den Oscar für den besten fremdsprachigen Film, verweigerte. Die
Geschichte Salomon Perels, der den
Nazi-Terror ausgerechnet in einer
Nationalpolitischen Erziehungsanstalt versteckt überlebte, mag
zwar wahr sein, aber deswegen
müsse man sie ja nicht erzählen
– zu bizarr, voller Ambivalenzen,
damit zu weit weg vom üblichen
Realismus des Täter-Opfer-Schemas
war das; und dann diese ab und
an leicht „campige“ Gestaltung, die
das Verführerische der NS-Ästhetik
unterstreicht; und dieser (letztlich
scheue) Teenager-Sex … So ungefähr
raunte das einst.
DFM, Frankfurt Mi, 15.04. / 18:00
VorabScreenings
Schweiz, Deutschland (BRD) 1961
90 min, 35mm, s/w / deu OF
Regie: Erwin Leiser
Ermutigt durch den Erfolg seines
Montagekino-Meilensteins DEN BLODIGA TIDEN / MEIN KAMPF (1960),
wagte sich Erwin Leiser mit EICHMANN UND DAS DRITTE REICH an
ein Zeit-Stück: Einen Film, der aktuelle Ereignisse historisch kontextualisierte und Stellung bezog zu einem
politischen Vorgang von historischer
Tragweite – dem Prozess gegen Adolf
Eichmann. Das Kino, man spürt es
hier bis heute, war damals (noch)
ein Ort, wo Gegenwart entwickelt,
Geschichte gemacht wurde. Brauner
war an dem Film allein minoritär
beteiligt, weshalb er nur selten im
Kontext seines Schaffens gewürdigt
wird – wobei er politisch ähnlich
bedeutend ist wie MORITURI oder
SIE SIND FREI, DR. KORCZAK.
Murnau Do, 23.04. / 20:00
GORKE TRAVE
BRICHA EL HASHEMESH
ZEUGIN AUS DER HÖLLE
WITNESS OUT OF HELL
FLUCHT IN DIE SONNE / ESCAPE TO THE SUN
Deutschland (BRD), Jugoslawien 1967
83 min, 35mm, s/w / sh OF+eU
Regie: Živorad Mitrović
Zu den vielen Aspekten der KZ-Erfahrung, über die man offiziell
lieber nichts wissen wollte (und
eigentlich auch immer noch nicht
will), gehörte die Scham der Überlebenden – weniger deren Angst vor
der fortgesetzten Verfolgung durch
die Täter von einst und guten Bürger
von heute (die aber auch, und das
mit gutem Grund), als vielmehr die
fortwährend nagende Frage, warum
genau nun die anderen tot waren
und man selber nicht, was man also
getan, wie man sich, wenn schon
nicht gegen seine Nächsten, dann
doch gegen sich selbst vergangen
hatte. ZEUGIN AUS DER HÖLLE
erzählt die Geschichte eines solchen
Lebens – als einen kühl-zornigen,
dabei eminent umsichtig-reflektierten Polit-Thriller.
Murnau Do, 23.04. / 22:00
Frankreich, Israel, Deutschland (BRD) 1972
96 min, 35mm, Farbe+s/w / eng OF
Regie: Menahem Golan
Ein Kapitel für sich ist die Beziehung
zwischen Artur Brauner und Menahem Golan, die nach außen hin
lose, fast zufällig wirkt, realiter aber
recht eng und beständig war, auch
wenn sich das selten direkt in den
Titeln widerspiegelte. Bei FLUCHT
IN DIE SONNE zum Beispiel half
Brauner Golan bei dessen BerlinDreh. Der Stoff dürfte Brauner
fasziniert haben: Geschildert wird
der Fluchtversuch einer Gruppe
jüdischer Intellektueller, denen man
die offizielle Ausreise aus der Sowjetunion verweigerte. Als in Berlin
(West) situierter Produzent gebot
sich eine gewisse Zurückhaltung
gegenüber UdSSR-kritischen Stoffen,
doch so wie hier – diskret-handfest
– ließ sich eine Solidarität mit dem
antitotalitären Anliegen des Projekts
leben.
Murnau Fr, 24.04. / 20:00
ANASTASIA, DIE LETZTE
ZARENTOCHTER
ANASTASIA: THE CZAR`S LAST DAUGHTER
Deutschland (BRD) 1956
104 min, 35mm, s/w / OF
Regie: Falk Harnack
Brauner dachte gern in Parallel-Produktionen, drehte also Filme in
direkter Konkurrenz zu Werken,
um deren Entstehen er wusste, bzw.
lagen die Ideen und Sujets manchmal einfach in der Luft. ANASTASIA,
DIE LETZTE ZARENTOCHTER zum
Beispiel entstand im gleichen Jahr
wie in Hollywood Anatol Litvaks
ANASTASIA – das Mysterium um die
verschollene Romanov, wenn es sie
denn wirklich gegeben haben sollte,
sorgte seinerzeit u.a. für solide
Illustriertenauflagen. Falk Harnacks
wunderbar dunkles Melodram erweist sich bei näherer Betrachtung
allerdings als ungleich mehr denn
ein bloßes Stück Best-Kolportage:
Der Film ist ein faszinierender Versuch über historische Projektionen
und Phantome, Identitätssuche und
Zuschreibungsversuche, Fluch und
Exil und Heimat.
DER BRAVE SOLDAT SCHWEJK
THE GOOD SOLDIER SCHWEJK
Deutschland (BRD) 1960
96 min, 35mm, s/w / OF
Regie: Axel von Ambesser
Brauners Kommentar zur bundesdeutschen Bewaffnung: Nun hatte
das Land also seine Streitkräfte, jetzt
musste man sich also wieder mit
dem Ernstfall beschäftigen. Axel von
Ambessers Adaption des Klassikers
steht dabei heute besser da, als man
sich das damals, den Kritiken nach,
so gedacht hatte. Aufgeräumt schaut
er aus, interessant kühl in seinen Linien, prononciert didaktisch, dabei
nie vorlaut pädagogelnd. Zwar war
viel Spezifisches, Zugespitzt-Scharfzüngiges aus der Vorlage entfernt
worden, dies aber half, den Blick zu
klären auf den doch sehr radikal humanistischen, antiautoritären (und
nicht allein antimilitaristischen)
Kern der Geschichte. Dezidiert eine
Wiederentdeckung!
Murnau Sa, 25.04. / 22:00
Murnau Sa, 25.04. / 18:30
15
ÓSMY DZIEŃ TYGODNIA
ČOVEK I ZVER
MENSCH UND Bestie / MAN AND BEAST
Deutschland (BRD), Jugoslawien 1963
90 min, 35mm, s/w / sh OF+eU
Regie: Edwin Zbonek
Franz Köhler steckt in einem Arbeitslager nahe der immer schneller
zerfallenden Ostfront. In der
SS-Wachmannschaft dient sein Halbbruder Willy. Als klar wird, dass die
Rote Armee in absehbarer Zeit das
Lager erreichen wird, ergeht der
Befehl, sämtliche Gefangenen zu
töten. Diese wiederum kriegen Wind
davon; sie entscheiden: Franz soll
ausbrechen, um die Befreier zum
Lager zu leiten …
Kain und Abel 1944 – in der Inszenierung des einzigen bedeutenden
jüngeren österreichischen Regisseurs der ersten zwei Nachkriegsdekaden. Bei seiner Berlinale-Premiere
(fast erwartungsgemäß) ausgepfiffen, besticht MENSCH UND BESTIE
heute als ein Mittler-Werk zwischen
dem Altbranchenkino und dem
Jungen Deutschen Film.
Murnau Fr, 24.04. / 18:00
DER ACHTE WOCHENTAG
THE EIGHTH DAY OF THE WEEK
WEDLE WYROKÓW TWOICH …
ZU FREIWILD VERDAMMT
AFTER YOUR DECREES
POLIKUSCHKA
Deutschland (BRD), Polen (PRL) 1983/84
101 min, 35mm, Farbe / DF+eU
Regie: Jerzy Hoffman
Deutschland (BRD), Italien, Frankreich 1958
78 min, 35mm, s/w / deu OF
Regie: Carmine Gallone
Ein Familienprojekt: Artur produzierte einen Schlüsselfilm über
die Kindheit seiner Gattin Maria,
gespielt von ihrer Nichte Sharon.
Wobei in der kleinen Ruth – ihrem
Schicksal im deutsch okkupierten
Polen, ihrer Flucht quer durch
das Land vor den Schergen des
mordbrennerischen Antisemitismus'
der Nazis – wohl auch viel von dem
jungen Artur und dessen Ringen um
das nackte Überleben steckt; das
legt zumindest die Lektüre seiner
Autobiografie nahe. Interessant ist
Brauners Regisseurs-Wahl für dieses
doch sehr persönliche Werk: Mit
Hoffman holte er sich einen Spezialisten für historische Spektakel, der
selbst zerrissenen Szenarien und
kammerspielartigen Situationen
eine massive Gravitas zu verleihen
vermag.
Die russische Klassik, allen voran
Tolstoj und Tschechow, war in den
späten 1950er-Jahren weltweit in
Mode, was u. a. an mehreren bahnbrechenden sowjetischen Tauwetter-Produktionen lag, die auch im
Ausland Erfolge bei der Kritik wie
an der Kasse feierten. Auch darauf
wusste die hiesige Filmindustrie zu
reagieren, souverän, war doch „Russiana“ seit den stummen Anfängen
ein bestetabliertes Lieblingsgenre
der Deutschen. Brauner wusste
das – nicht umsonst stemmte die
CCC ihre erste Farbproduktion in
diesem Register. POLIKUSCHKA ist
Brauners wohl gewaltigster wie
ambitioniertester Versuch in dieser
Form – ein Prestigeprojekt, dessen
Uraufführung im Rahmen der Berlinale platzte, weil der Film als nicht
deutsch genug galt!
Murnau Fr, 24.04. / 22:15
Murnau Sa, 25.04. / 20:30
Deutschland (BRD), Polen (PRL) 1958
84 min, 35mm, s/w / deu OF
Regie: Aleksander Ford
Das verfemte Meisterwerk im
CCC-Korpus: ein Akt der Völkerverständigung, aus dem ein
Politikum sondergleichen wurde.
Die Geschichte einer Liebe auf der
Suche nach einem Dach für ein paar
ungestörte Stunden, besetzt mit
dem coolsten Mann der eurasischen
Landmasse (Zbigniew Cybulski) sowie dem Schwarzwaldmädel als einzig wahrer Göttin der Verworfenheit
(Sonja Ziemann), wurde von beiden
beteiligten Seiten rigoros abgelehnt:
in der BRD vom Filmestablishment
als „Fremdstück“ geschnitten, in
der Volksrepublik Polen für ein
rundes Vierteljahrhundert auf's
Regal gepackt, länger als jeder
andere Spielfilm. Die volkspolnische
Premiere erlebte Aleksander Ford
nicht mehr – der hatte sich da schon
das Leben genommen.
Murnau So, 26.04. / 18:30
Rex, Darmstadt Fr, 24.04. / 20:15
Festivalzentrum Fr, 24.04. bis So, 26.04.
Alle Vorträge in englischer Sprache oder mit englischer Simultanübersetzung, Eintritt frei
DEN FØRSTE KREDS
SIE SIND FREI, DR. KORCZAK
DER ERSTE KREIS / THE FIRST CIRCLE
THE MARTYR
Dänemark, Deutschland (BRD) 1971
98 min, 35mm, Farbe / eng OF
Regie: Aleksander Ford
Deutschland (BRD), Israel 1975
99 min, 35mm, Farbe / eng OF
Regie: Aleksander Ford
Nach seiner Vertreibung aus der
Volksrepublik Polen versuchte Aleksander Ford in mehreren Ländern
als Filmemacher Fuß zu fassen,
was aber nirgends so recht gelang.
Zuerst ging er nach Israel, wo er
sich nicht wohlzufühlen verstand.
Die nächste bedeutende Station war
Dänemark, was in sein vorletztes
Werk, DER ERSTE KREIS, mündete: Eine ästhetisch zugespitzte, zu
Zeiten zwischen Naturalismus und
Stilisierung oszillierende Solschenizyn-Adaption, die man am besten
als einen sehr privaten Schmerzensschrei ansieht, mit den verschiedenen Sharashka-Insassen und deren
Schicksalen, als Spiegelungen seiner
eigenen Erfahrungen wie Ängste
– was perfekt passt zum autobiografischen Kern des Romans.
Neben MORITURI nennt Brauner
stets SIE SIND FREI, DR. KORCZAK
als den einen weiteren Film seines
Schaffens, der ihm wirklich wichtig
ist – so wichtig, dass er dieses
Projekt, im Gegensatz zu diversen
vergleichbaren, nie aufgab. Die
Geschichte des polnischen Arztes,
der sich im Warschauer Ghetto
um Hunderte von Waisenkindern
kümmerte und 1942 freiwillig mit
diesen in den Tod ging, bot auch
viel Identifikationspotential für
Aleksander Ford: Der Film wirkt wie
ein Wieder-Bekenntnis zu jenen kulturell-spirituellen Wurzeln, die er in
der Volksrepublik Polen weitestgehend ignorierte. Ein Meisterwerk,
das damals wohl wie aus der Zeit
gefallen wirkte, in Wahrheit wider
jeden Zeitgeist in die Welt gesetzt
ward, für alle Zeiten.
Murnau So, 26.04. / 20:15
Murnau So, 26.04. / 22:15
Begrüssung
CLAUDIA DILLMANN
Direktorin Deutsches Filmmuseum / Frankfurt
Einführung
Olaf Möller
Symposiumsleiter / Filmjournalist, Autor und Kurator / Köln
Fr, 24.04. / 10:00
CCC & DEFA
DR. RALF SCHENK
Filmpublizist, Vorstand der DEFA-Stiftung / Berlin
Fr, 24.04. / 11:00
Titanen unter sich: Brauner und Golan
CHRISTOPH HUBER
Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Österreichisches Filmmuseum, Wien
Fr, 24.04. / 14:00
Etwas besseres als die Nation
(Zu Brauners Abenteuerfilmen der 1960er)
PROF. DR. JAN DISTELMEYER
Medienwissenschaftler / Berlin/Potsdam
Fr, 24.04. / 16:00
16
Der ANASTASIA-Komplex 1956
(Die Filme von Falk Harnack und Anatole Litvak)
PETER ELLENBRUCH
Literatur- und Filmwissenschaftler / Universität Duisburg-Essen
Sa, 25.04. / 09:30
AUF DAS LEBEN!
To Life!
Überschaubare Epik: Tolstoj in der BRD
Deutschland 2014
90 min, DCP, Farbe / OF
Regie: Uwe Janson
BARBARA WURM
Slawistin und Filmwissenschaftlerin / Humboldt-Universität zu Berlin
Die Grundidee des Films stammt
von Artur Brauner, Teile der Handlung beruhen auf den Kindheitserinnerungen seiner Frau Maria, der
der Film gewidmet ist. Die jüdische
ehemalige Cabaret-Sängerin Ruth
steht trotz ihres Alters noch mitten
im Leben; Traumata aus ihrer Kindheit im Dritten Reich versucht sie zu
verdrängen. Ihr Leben ändert sich
schlagartig, als sie ihre Wohnung
aufgrund einer Zwangsversteigerung verlassen muss. Am Tag ihres
Umzugs lernt sie den jungen Möbelpacker Jonas kennen, der unheilbar
krank ist und in einem Kleinbus
lebt. Aus der zufälligen Begegnung
entwickelt sich nach und nach eine
enge Freundschaft. Der Wunsch,
sich gegenseitig zu helfen, lässt die
beiden auch vor ungewöhnlichen
Maßnahmen nicht zurückschrecken …
DFM, Frankfurt So, 26.04. / 20:15
In Anwesenheit von DR. Alice Brauner
und Hannelore Elsner
Sa, 25.04. / 11:00
Die Zähmung des braven Soldaten?
Schwejk-Adaptionen im Film
HEIKE WINKEL
Slawistin und Literaturwissenschaftlerin / Freie Universität Berlin
Sa, 25.04. / 14:00
Artur Brauners Oskar Schindler-Projekt
PETER KRÄMER
Filmwissenschaftler / University of East Anglia, Norwich, GB
So, 26.04. / 09:30
Abschlussgespräch: Woher? Wohin?
DR. ALICE BRAUNER
Geschäftsführerin CCC Filmkunst GmbH / Berlin
im Gespräch mit Olaf Möller
So, 26.04. / 14:30
Vorträge
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AbschlussGespräch
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23.04. – 27.04. / 22:00
Festival Center
Friedrichstraße 22
65185 Wiesbaden
Info Desk +49 611 / 23 68 43 - 0
Press Desk +49 611 / 23 68 43 - 16 / - 17
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accreditation, info- & press counter,
cinema, Symposium lectures, film discussions,
workshops, lounge
23.04. – 03.05.
Museum Wiesbaden
Vernissage: Thursday 23.04. / 18:00
Caligari Filmbühne 2
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Festival Cinema
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Special
Events
23.04. – 14.06.
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Vernissage: Thursday 23.04. / 19:00
Festival Cinema
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Murnau-Filmtheater 4
Festival Cinema
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friedrich-ebertallee
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65189 Wiesbaden
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Museum Wiesbaden 7
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Friday 24.04. / 22:00
Kulturzentrum Schlachthof
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Party
Bonanza Beat Club
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Saturday 25.04. / 22:00
Kulturpalast
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Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
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Roncalli-Haus 9
Friedrichstraße 26 – 28
65185 Wiesbaden
Workshops: East-West Talent Lab,
Young Filmmakers for Peace
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m
er
m
er
ma
Kino Palatin 10
in
i
11
Festival Cinema
se
ra
Frankfurt
e
ss
Kino des Deutschen Filmmuseums 11
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt
darmstadt
Festival Cinema
se
uSTRASSE
sa alba
GRAFENSTRASSE
stras
rhein
Sunday 26.04. / 14:30
Festival Center
see page 10
Panel Discussion
Everyday Life in Ukraine,
Everyday Life in Russia?
How to Go On, What to Do?
12
Darmstadt
Programmkino Rex 12
ngSTRASSE
adelu
Grafenstraße 18 – 20
64283 Darmstadt
Festival Cinema
e
enstrass
elisabeth
see page 27
goEast Closing Party
Hotel Ost (LIVE) / DJ Janeck
Tuesday 28.04. / 23:00
Kulturpalast
see page 31
as
t
rs
re
dü
g
te
tr
ers
eiz
a
ink
Hintere Bleiche 6 – 8
55116 Mainz
hw
sc
s
ein
lb
ho
a
um
ha
sc
LECTURE
PD Dr. Marcus Stiglegger:
The Search for Humanity
Monday 27.04. / 20:00
Festival Center
t
un
frankfurt
t
un
goEast Party
Eric & The Worldly Savages (LIVE)
Schwarzmeer BBQ (DJ)
goEast Party
5
tne
rga
s
Exhibition
Katharina Dubno
Moritzstraße 6
65185 Wiesbaden
Murnaustraße 6
65189 Wiesbaden
ing
gustav-stresemann-r
g är
Open Frame Award
Marktplatz 9
65183 Wiesbaden
sse
friedrichstra
9
wörthstrassee
8
wilhelmstras
2
Festival
Locations
17
18
09:00
Abbreviations
Countries
Albania ALB
Austria AUT
Bosnia and Herzegovina
BIH
Bulgaria BGR
Canada CAN
Switzerland CHE
CzechoslovakiaCSK
Czech Republic
CZE
Germany DEU
Denmark DNK
Finland
FIN
France FRA
Federal Republic of Germany FRG
German Democratic Republic GDR
Georgia GEO
Greece GRC
Hungary HUN
Croatia HRV
Israel
ISR
Italy
ITA
Kazakhstan KAZ
Kosovo KOS
Lithuania
LTU
Republic of Macedonia MKE
PolandPOL
Polish People‘s Republic
PRL
RomaniaROU
RussiaRUS
SerbiaSRB
Slovak Republic SVK
Slovenia SVN
Sweden SWE
UkraineUKR
United States of America USA
Soviet Union USSR
YugoslaviaYUG
Subtitles
Original Version
with English Subtitles OmeU
+ German Subtitles +dU
+ English Subtitles +eU
Original Version
with German Subtitles OmdU
Original Version
OF
German Version
DF
Abkhazabk
Albanianalb
Bosnianbos
Bulgarianbul
Chechenche
Czechcze
Danishdan
Germandeu
Englisheng
Georgiangeo
Hungarianhun
Croatianhrv
Macedonianmac
Polishpol
Romanianrum
Russianrus
Serbo-Croatiansh
Slowakianslk
Serbiansrp
Swedishswe
Ukrainianukr
14:00
Wed
22.04.
Caligari
Thu
23.04.
Caligari
Caligari 10:00
29
Caligari 14:00
MKE 1905 – 1923 / eng intertitles / 70 min
piano accompaniment
GDR, CSK 1960 – 1984 / deu OF / 55 min
Festival
Center
Murnau
Fri
24.04.
Caligari
Caligari 09:00
29
Caligari 14:00
School film Day II : KARLA
THE TWO FEDORS
GDR 1965/90 / OF / 128 min
Director: Herrmann Zschoche
USSR 1958 / OF (+dU) / 83 min
Director: Marlen Khutsiev
22
Apollo
Festival Center 10:00
Festival
Center
16
Festival Center 11:00
16
Festival Center 14:00
OPENING LECTUREs
LEcture
Lecture
Claudia Dillmann & Olaf Möller
Dr. Ralf Schenk:
CCC & DEFA
Christoph Huber:
Titans among themselves – Brauner and Golan
16
Murnau
Sat
25.04.
Caligari 12:30
Caligari
11
Caligari 14:30 6
DOMINO EFFECT
FLOTEL EUROPA
DEU, POL 2014 / abk, rus OmeU / 76 min
Directors: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
DNK, SRB 2015 / sh, dan, eng OmeU / 70 min
Director: Vladimir Tomić
Apollo 14:00
28
BOTA
ALB, ITA, KOS 2014 / alb OmeU / 100 min
Directors: Iris Elezi, Thomas Logoreci
Apollo
Festival Center 09:30
Festival
Center
16
Festival Center 11:00
16
Festival Center 14:00
Lecture
Lecture
Lecture
Peter Ellenbruch: The Anastasia-Complex 1956
(The Films of Falk Harnack and Anatole Litvak)
Barbara Wurm: Small-Scale Epic –
Tolstoy in the Federal Republic of Germany
Heike Winkel:
Taming the Good Soldier? Schwejk on Screen
Murnau 14:00
16
22
I AM TWENTY
USSR 1962/1965/1988 / OF (+eU) / 199 min
Director: Marlen Khutsiev
Murnau
Sun
26.04.
Caligari 11:00 MATINEE
Caligari
26
Caligari 14:30 6
THE RED COCKATOO
DRIFTER
DEU 2004 – 2006 / OF / 128 min
Director: Dominik Graf
HUN, DEU 2014 / hun OmeU / 72 min
Director: Gábor Hörcher
Apollo 13:30 5
ANGELS OF REVOLUTION
RUS 2014 / OmeU / 113 min
Director: Aleksey Fedorchenko
Apollo
Festival Center 09:30
Festival
Center
16
Festival Center 11:00
31
Festival Center 14:30
PRESENTATION: MOVEAST WORKSHOP
Closing Talk
Peter Krämer:
Artur Brauner‘s Oskar Schindler Project
IVÁN FORGÁCS
In discussion with Dr. Alice Brauner:
Where are We Coming From, Where are We Going?
JULY RAIN
Sections
Mon
27.04.
Specials
Apollo
Festival
Center
Tue
28.04.
Caligari
Apollo
16
Lecture
Murnau 13:30
Murnau
Competition
East-West Talent Lab
Beyond Belonging
Symposium
Homage
Caligari
Highlights
Timetable
Wiesbaden
28
ARCHIVE PRESENTATION MACEDONIA
School film Day I :
DEFA-Stiftung Short Film Programme
Apollo
Languages
11:00
USSR 1966 / OF (+eU) / 108 min
Director: Marlen Khutsiev
Caligari 12:00
INFINITAS
USSR 1991 / OF (+eU) / 220 min
Director: Marlen Khutsiev
23
22
16:00
18:00
Wed
20:00
22:00
Caligari 19:00
Caligari 21:30
Opening Ceremony
Body
Opening Film 4
POL 2015 / OmeU (+dU) / 90 min
Director: Małgorzata Szumowska
Thu
Caligari 17:30 4
Caligari 20:00 4
Caligari 22:00
Open Frame Award
The Lesson
Citizen
The Search
Screening:
Contemporary Video Art and Experimental Film / 60 min
BGR, GRC 2014 / bul OmeU (+dU) / 105 min
Directors: Kristina Grozeva, Petar Valchanov
POL 2014 / OmeU (+dU) / 104 min
Director: Jerzy Stuhr
FRA, GEO 2014 / eng, fra, rus, che OmeU / 149 min
Director: Michel Hazanavicius
Apollo 17:30
Festival Center 16:00
27
Apollo 22:00
SAILING TO PARADISE
POL 2014 / OmeU / 112 min
Director: Łukasz Palkowski
CZE 2014 / OmeU / 102 min
Director: Miroslav Krobot
SVN 2014 / OmeU / 83 min
Director: Blaž Završnik
Festival Center 18:00
12
Festival Center 20:00
All things ablaze
DEU 2015 / rus, deu OmeU / 99 min
Director: Tatiana Brandrup
HRV, DEU, BIH, CAN 2011 – 2014
bos, hrv, srp, geo OmeU / 66 min
UKR 2014 / rus, ukr OmeU / 82 min
Directors: O. Techynskyi, A. Solodunov, D. Stoykov
14
Murnau 20:00
14
Murnau 22:00
Eichmann and the third Reich
Witness out of hell
DEU 1948 / OF (+eU) / 88 min
Director: Eugen York
CHE, FRG 1961 / deu OF / 90 min
Director: Erwin Leiser
FRG, YUG 1967 / sh OF (+eU) / 83 min
Director: Živorad Mitrović
Caligari 16:00 6
Caligari 18:00 5
Caligari 20:00 5
Caligari 22:30
NAKED ISLAND
THE REAPER
ANGELS OF REVOLUTION
THE BLACKS
HRV 2014 / OmeU / 75 min
Director: Tiha K. Gudac
HRV, SVN 2014 / hrv OmeU (+dU) / 98 min
Director: Zvonimir Jurić
RUS 2014 / OmeU (+dU) / 113 min
Director: Aleksey Fedorchenko
HRV 2009 / OmeU / 75 min
Directors: Goran Dević, Zvonimir Jurić
27
Apollo 18:00 4
Apollo 20:00 4
Apollo 22:00
When IT BLINDS, OPEN YOUR EYES
THE LESSON
CITIZEN
NOWHERE IN MORAVIA
AUT 2014 / rus OmeU / 75 min
Director: Ivette Löcker
BGR, GRC 2014 / bul OmeU / 105 min
Directors: Kristina Grozeva, Petar Valchanov
POL 2014 / OmeU / 104 min
Director: Jerzy Stuhr
CZE 2014 / OmeU / 102 min
Director: Miroslav Krobot
16
Festival Center 18:00
Lecture
UKRAINE, NOVEMBER 2014
Prof. Dr. Jan Distelmeyer: Anything better
than the nation (Brauner‘s 1960s adventure films)
UKR 2014 / rus, ukr OmeU / 71 min
M. Zhukovskaya, M. Moskalenko, T. Kuzminchuk
27
15
24
10
Morituri
Murnau 18:00
Festival Center 20:00
BARZAKH + Short Film, 12 min
LTU, FIN 2011 / che, rus OmeU / 59 min
Director: Mantas Kvedaravicius
10
Murnau 20:00
15
Festival Center 22:00
15
10
24
26
THE MOSCOW TRIALS
DEU 2013 / rus, deu OmeU / 86 min
Director: Milo Rau
Murnau 22:15
15
MAN AND BEAST
ESCAPE TO THE SUN
AFTER YOUR DECREES
FRG, YUG 1963 / sh OF (+eU) / 90 min
Director: Edwin Zbonek
FRA, ISR, FRG 1972 / eng OF / 96 min
Director: Menahem Golan
FRG, PRL 1983/84 / DF (+eU) / 101 min
Director: Jerzy Hoffman
Caligari 16:00 6
Caligari 18:00 5
Caligari 20:00 5
Caligari 22:00 4
LOGBOOK_SERBISTAN
KEBAB & HOROSCOPE
NO ONE‘S CHILD
UNDER ELECTRIC CLOUDS
SRB 2015 / OmeU / 94 min
Director: Želimir Žilnik
POL 2014 / OmeU (+dU) / 72 min
Director: Grzegorz Jaroszuk
SRB, HRV 2014 / sh OmeU (+dU) / 95 min
Director: Vuk Ršumović
RUS, POL, UKR 2015 / rus OmeU / 138 min
Director: Aleksey German Jr.
11
Apollo 16:00 6
Apollo 18:00 5
Apollo 20:00
NAKED ISLAND
THE REAPER
CORN ISLAND
GODS
HRV 2014 / OmeU / 75 min
Director: Tiha K. Gudac
HRV, SVN 2014 / hrv OmeU / 98 min
Director: Zvonimir Jurić
GEO, DEU, FRA, CZE, KAZ 2014 / abk, rus, geo OmeU
100 min / Director: George Ovashvili
POL 2014 / OmeU / 112 min
Director: Łukasz Palkowski
Festival Center 16:30
28
Festival Center 18:00
24
Festival Center 20:00
11
Apollo 22:00
Festival Center 22:00
IN SEARCH OF THE LOST LANDSCAPE
SAILING TO PARADISE
WORK IN PROGESS: KIEV/MOSCOW
BEYOND BELONGING SHORTS II
POL, SWE 2014 / pol OmeU / 40 min
Director: Leo Kantor
SVN 2014 / OmeU / 83 min
Director: Blaž Završnik
RUS, UKR 2015 / rus, ukr OmeU / 90 min
Regie: A. Kiselyov, M. Pakhomov, E. Khoreva et al.
HRV, MKE, AUT, DEU 1999 – 2012
bos, srp, hrv, alb, eng OmeU / 70 min
Murnau 18:30
15
Murnau 20:30
15
Murnau 22:00
28
12
15
ANASTASIA: THE CZAR’S LAST DAUGHTER
POLIKUSCHKA
THE GOOD SOLDIER SCHWEJK
FRG 1956 / OF / 104 min
Director: Falk Harnack
FRG, ITA, FRA 1958 / deu OF / 78 min
Director: Carmine Gallone
FRG 1960 / OF / 96 min
Director: Axel von Ambesser
Caligari 16:00 6
Caligari 17:30 5
Caligari 20:00 5
Caligari 22:00
TOGETHER
THE POSTMAN’S WHITE NIGHTS
LINE OF CREDIT
EPILOGUE
RUS 2014 / rus, swe OmeU / 52 min
Director: Denis Shabaev
RUS 2014 / OmeU (+dU) / 110 min
Director: Andrey Konchalovsky
GEO, FRA, DEU 2014 / geo OmeU (+dU) / 85 min
Director: Salomé Alexi
USSR, 1983 / OF (+dU) / 98 min
Director: Marlen Khutsiev
Apollo 16:00 6
Apollo 18:00 5
Apollo 20:00 5
Apollo 22:00 6
LOGBOOK_SERBISTAN
NO ONE’S CHILD
KEBAB & HOROSCOPE
FLOTEL EUROPA
SRB 2015 / OmeU / 94 min
Director: Želimir Žilnik
SRB, HRV 2014 / sh OmeU / 95 min
Director: Vuk Ršumović
POL 2014 / OmeU / 72 min
Director: Grzegorz Jaroszuk
DNK, SRB 2015 / sh, dan, eng OmeU / 70 min
Director: Vladimir Tomić
11
Festival Center 18:00 9
Festival Center 20:00
Beyond Belonging PANEL
EMERGING ARTISTS
Reading: DANKO RABRENOVIĆ
ORDINARY PEOPLE
How and Why Should We Approach
War Through Film?
DEU, AUT, USA 2012 – 2014 / OmeU / 82 min
90 min
SRB 2009 / OmeU / 80 min
Director: Vladimir Perišić
Festival Center 16:30
Murnau 16:00
Mon
24
Nowhere in Moravia
BEYOND BELONGING SHORTS I
Festival Center 16:00
Sun
Apollo 20:00
CINEMA: A PUBLIC AFFAIR
Apollo 16:00
Sat
28
Gods
Murnau 18:00
Fri
10
Caligari 16:00 8
22
Murnau 18:30
15
Murnau 20:15
31
16
Festival Center 22:00
Murnau 22:15
23
11
16
IT WAS IN MAY
THE EIGHTH DAY OF THE WEEK
THE FIRST CIRCLE
THE MARTYR
USSR 1970 / OF (+dU) / 109 min
Director: Marlen Khutsiev
FRG, PRL 1958 / deu OF / 84 min
Director: Aleksander Ford
DNK, FRG 1971 / eng OF / 98 min
Director: Aleksander Ford
FRG, ISR 1975 / eng OF / 99 min
Director: Aleksander Ford
Caligari 16:00 6
Caligari 18:00 5
Caligari 19:30 5
Caligari 22:00 4
MY HOME
KOZA
WHY ME?
BODY
CZE 2014 / ukr, rus OmeU / 84 min
Director: Jiří Stejskal
SVK, CZE 2015 / slk, cze, deu, eng OmeU (+dU) / 75 min
Director: Ivan Ostrochovský
ROU, BGR, HUN 2015 / rum OmeU (+dU) / 130 min
Director: Tudor Giurgiu
POL 2015 / OmeU (+dU) / 90 min
Director: Małgorzata Szumowska
Apollo 16:30 6
Apollo 18:00 5
Apollo 20:00
TOGETHER
LINE OF CREDIT
A MONUMENT TO MICHAEL JACKSON
DRIFTER
RUS 2014 / rus, swe OmeU / 52 min
Director: Denis Shabaev
GEO, FRA, DEU 2014 / geo OmeU / 85 min
Director: Salomé Alexi
SRB, MKE, DEU, HRV 2014 / srp, eng OmeU / 95 min
Director: Darko Lungulov
HUN, DEU 2014 / hun OmeU / 72 min
Director: Gábor Hörcher
Festival Center 18:00
23
IN DISCUSSION WITH MARLEN KHUTSIEV
24
Festival Center 20:00 6
MY HOME
CZE 2014 / ukr, rus OmeU / 84 min
Director: Jiří Stejskal
Tue
Caligari 19:00
AWARD CEREMONY
Apollo 16:00 5
Apollo 18:30 5
Apollo 20:00 5
WHY ME?
KOZA
THE POSTMAN’S WHITE NIGHTS
ROU, BGR, HUN 2015 / rum OmeU / 130 min
Director: Tudor Giurgiu
SVK, CZE 2015 / slk, cze, deu, eng OmeU / 75min
Director: Ivan Ostrochovský
RUS 2014 / OmeU / 110 min
Director: Andrey Konchalovsky
Apollo 22:00 6
19
16:00
18:00
20:00
Wed 22.04.
Thu 23.04.
Rex, Darmstadt 20:15 4
Body
POL 2015 / OmeU (+dU) / 90 min
Director: Małgorzata Szumowska
Rex, Darmstadt
DFM, Frankfurt
Palatin, Mainz
Fri 24.04.
Rex, Darmstadt 20:15
15
THE EIGHTH DAY OF THE WEEK
FRG, PRL 1958 / deu OF / 84 min
Director: Aleksander Ford
Rex, Darmstadt
DFM, Frankfurt
DFM, Frankfurt 18:00 4
DFM, Frankfurt 20:30 4
CITIZEN
THE LESSON
POL 2014 / OmeU / 104 min
Director: Jerzy Stuhr
BGR, GRC 2014 / bul OmeU / 105 min
Directors: Kristina Grozeva, Petar Valchanov
Palatin, Mainz
Sat 25.04.
Rex, Darmstadt
DFM, Frankfurt
20
DFM, Frankfurt 16:00 5
DFM, Frankfurt 18:00 5
THE REAPER
ANGELS OF REVOLUTION
HRV, SVN 2014 / hrv OmeU / 98 min
Director: Zvonimir Jurić
RUS 2014 / OmeU / 113 min
Director: Aleksey Fedorchenko
Palatin, Mainz
Sun 26.04.
Rex, Dramstadt 20:15
POL 2014 / OmeU / 112 min
Director: Łukasz Palkowski
Rex, Darmstadt
DFM, Frankfurt
28
Gods
DFM, Frankfurt 18:00 5
DFM, Frankfurt 20:15
KEBAB & HOROSCOPE
TO LIFE!
POL 2014 / OmeU / 72 min
Director: Grzegorz Jaroszuk
DEU 2014 / OF / 90 min
Director: Uwe Janson
Palatin, Mainz 20:00
16
11
DOMINO EFFECT
DEU, POL 2014 / abk, rus OmeU / 76 min
Directors: Elwira Niewiera, Piotr Rosołowski
Palatin, Mainz
Mon 27.04.
DFM, Frankfurt 18:00 5
DFM, Frankfurt 20:30 5
NO ONE’S CHILD
LINE OF CREDIT
SRB, HRV 2014 / sh OmeU / 95 min
Director: Vuk Ršumović
GEO, FRA, DEU 2014 / geo OmeU / 85 min
Director: Salomé Alexi
Palatin, Mainz 20:00
11
CORN ISLAND
GEO, DEU, FRA, CZE, KAZ 2014 / abk, rus, geo OmeU
100 min / Director: G. Ovashvili
Tue 28.04.
Rex, Darmstadt
DFM, Frankfurt 20:30 5
THE POSTMAN’S WHITE NIGHTS
RUS 2014 / OmeU / 110 min
Director: Andrey Konchalovsky
DFM, Frankfurt
Palatin, Mainz
WED 29.04.
Timetable
Darmstadt
Frankfurt
Mainz
Rex, Darmstadt
DFM, Frankfurt
Palatin, Mainz
DFM, Frankfurt 18:00 5
DFM, Frankfurt 20:30 5
KOZA
WHY ME?
SVK, CZE 2015 / slk, cze, deu, eng OmeU / 75min
Director: Ivan Ostrochovský
ROU, BGR, HUN 2015 / rum OmeU / 130 min
Director: Tudor Giurgiu
World Trade Center, New York
Scholz & Friends
Dahinter steckt
immer ein kluger Kopf.
Daniel Libeskind, Architekt
faz.net/libeskind
Nie mehr im
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DVA FEDORA
IYULSKY DOZHD
DIE ZWEI FEDORS / THE TWO FEDORS
JULIREGEN / JULY RAIN
USSR 1958 / 83 min, 35mm, s/w / OF+dU
Regie: Marlen Khutsiev
USSR 1966 / 108 min, 35mm, s/w / OF+eU
Regie: Marlen Khutsiev
„Kommt nach Hause“, sagt die junge
Frau am Ende dieses Films zu Mann
und Kind. Erst da vielleicht haben
wir gemeinsam mit dem großen
Fedor (Kriegsheimkehrer) und
dem kleinen Fedor (Kriegswaise)
vielleicht verstanden, was das überhaupt heißt, ein Zuhause zu haben,
sich eines aufzubauen. Aus Namensvettern, die sich zufällig im Waggon
begegnen, werden Vater und Sohn
(mit phasenweise vertauschten Rollen). Wahlverwandtschaften einer
anderen Natur, vorsichtige Versuche
der Sorge für den Anderen – zu
einer Zeit der transzendentalen wie
realen Vater- und Obdachlosigkeit.
Khutsievs erster alleiniger Regie-Genie-Streich vermisst seismografisch
die ersten Nachkriegsjahre, ein Leben zwischen Trauma und Aufbruch.
Caligari Fr, 24.04. / 14:00
Haben die Menschen in Marlen
Khutsievs Filmen sich eine Haltung
zum Leben und zur Gesellschaft
erarbeitet (was sie in der Regel früh
tun), dann warten auf sie keine
großen Schicksalsschläge, sondern
kleine Verschiebungen – im Kommunizieren, im Atmosphärischen,
in der Fremd- und Selbstwahrnehmung –, die sie umdenken lassen.
Im Sequel zu ICH BIN ZWANZIG ist
es Lena, 27, Moskauerin, die diese
Phase durchlebt. Sie wandert durch
die Soundscapes der Weltempfänger
und Sowjet-Barden, am Lagerfeuer‚
draußen vor der Stadt oder entlang
von Filmplakaten, ziellos oft, sich
dabei aber konkret entfernend: von
ihrem Geliebten, alten Freunden
und damit von den (neu)kollektiven
Glücksverheißungen des frühen
Tauwetters.
Murnau So, 26.04. / 13:30
In Anwesenheit von Marlen Khutsiev
22
In diesem Jahr wird
er seinen neunzigsten
Geburtstag feiern: Marlen
Martynovich Khutsiev –
Regisseur, Drehbuchautor,
Schauspieler und Pädagoge.
Geboren 1925 in Tiflis,
schuf Khutsiev, der an der
Staatlichen Filmakademie
(VGIK) in Moskau studierte,
1962 mit ZASTAVA
ILICHA ein zentrales
Werk des sowjetischen
Tauwetter-Kinos – das
nach Chruschtschows
persönlicher Intervention
überarbeitet und gekürzt
werden musste (ICH BIN
ZWANZIG, 1965). Bereits
Khutsievs frühe Filme, wie
das Nachkriegs-Zeitbild
DIE ZWEI FEDORS von
1958, waren große Erfolge
und boten dem Publikum
ein Kino der jungen Garde.
Sie zeichneten sich durch
einen vom italienischen
Neorealismus beeinflussten
kritischen Optimismus
aus, der mit den beiden in
Moskau gedrehten Filmen
ICH BIN ZWANZIG und
JULIREGEN (1966) seinen
Höhepunkt fand. 1970
folgte mit ES WAR EINMAL
IM MAI ein bedeutender
antifaschistischer Film.
Nach Ausflügen ans Theater
und an die Universität – als
Dozent für Regie – drehte
Khutsiev 1983 seinen ersten
Farbfilm: DAS NACHWORT.
Dabei verzichtete er auf
sein Markenzeichen –
Metropolen und andere
semidokumentarische
Exterieurs – und
konzentrierte sich ganz
auf eine Wohnung und den
Dialog zweier Menschen
aus verschiedenen
Generationen. 1992
präsentierte er seinen bis
dahin letzten Spielfilm, den
philosophischen Lang-Essay
INFINITAS, im Wettbewerb
der Berlinale. Seit knapp
zehn Jahren arbeitet er an
UNVERGÄNGLICH, einem
neuen und letzten großen
Filmprojekt über die
Begegnungen zwischen zwei
geistigen Größen Russlands:
Tolstoj und Tschechow. Die
goEast Hommage 2015
präsentiert das filmische
Œuvre Khutsievs und freut
sich auf die Begegnung mit
dem legendären Altmeister!
ZASTAVA ILICHA / MNE DVADTSAT LET
ICH BIN ZWANZIG / I AM TWENTY
USSR 1962/1965/1988
199 min, 35mm, s/w / OF+eU
Regie: Marlen Khutsiev
Das „Zentralmassiv des Tauwetter-Kinos“ (Olaf Möller) hat in
der Originalversion außer Nikita
Chruschtschow wohl keiner gesehen,
den Verriss brachte die „Pravda“, es
folgten Zensur und Umschnitte. Bei
aller Grobheit im Umgang mit diesem Ton-Bild-Bewegungsrausch ist
Khutsievs filmsprachliche Eleganz
im Streben nach maximaler Authentizität (der Helden, ihrer Jugendlichkeit, ihrer Zeit) nie untergegangen.
Gemeinsam mit seinen Hinterhof-Freunden, dem ernsthaften
Kolya und dem jungen Vater Slava,
erwandert der vaterlose Sergey die
Moskauer Tauwetter-Topografie zwischen legendären Dichterlesungen
und Partyszene, Erster-Mai-Demo
und erster Liebe. Swingig, jazzig,
nachdenklich. Der Wegweiser der
neuen Garde.
Im Anschluss zeigt Anna Malgina
(Gosfilmofond) von Marlen Khutsiev
kommentiertes Material (ca. 20
min), das in keine der realisierten
Fassungen eingegangen ist, weder
in ZASTAVA ILICHA (1962), noch in
MNE DVADTSAT LET (1965), noch in
ZASTAVA ILICHA (1988).
Murnau Sa. 25.04. / 14:00
BYL MESYATS MAY
ES WAR EINMAL IM MAI / IT WAS IN MAY
USSR 1970 / 109 min, 35mm, s/w / OF+dU
Regie: Marlen Khutsiev
Dokumentarisch der Rahmen, fiktional der Kern. Zu Beginn – Footage
vom Kampf um den Reichstag,
herrenlose verletzte Pferde in den
Ruinen Berlins; am Ende – Straßentreiben in den Metropolen der
Welt, sommerlich und mondän,
durchsetzt jedoch von Fotos Nackter, Bedrohter und Verhungerter.
Dass auch Gaskammern Teil des
Naziregimes waren, erfahren hier
vier sowjetische Soldaten und ihr
Leutnant schon sechs Tage nach der
Kapitulation. Sie tasten sich förmlich an alle Wahrheiten heran. Auch
an die ihrer wortkargen deutschen
„Quartiergeber“ („Krieg kaputt“)
oder der anderen – Juden, Kommunisten. Große Geschichte übersetzt
Khutsiev 25 Jahre nach Kriegsende
gespenstisch real in alltägliche
Erfahrungen.
Murnau So, 26.04. / 16:00
In Anwesenheit von Marlen Khutsiev
POSLESLOVIE
BESKONECHNOST
DAS NACHWORT / EPILOGUE
INFINITAS / INFINITAS
USSR 1983 / 98 min, 35mm, Farbe / OF+dU
Regie: Marlen Khutsiev
USSR 1991
220 min, 35mm, Farbe+s/w / OF+eU
Regie: Marlen Khutsiev
Wie lässt sich das eigene routinierte
Dasein von außen und doch mit
Einblick in die konkreten Gegebenheiten reflektieren? Durch den Zufallsbesuch eines Familienmitglieds:
Schwiegervater (geschäftig) trifft auf
Schwiegersohn (beschäftigt). Eine
bisweilen bizarre, dann spröde, am
Ende erfrischend offene Konstellation. Zwei Generationen treten in
Khutsievs erstem Abschiedswerk
(weitere werden folgen) einander
gegenüber – latent depressiv der
Jüngere, überaus präsent und agil
der Ältere. Das Ergebnis: ein meisterhaftes Kammerspiel zwischen
Telefon- und Schreibmaschinenterror, klaustrophobisch, explosiv
und reich an umstürzlerischem
Potenzial. Zudem ein Kommentar
zum Leben unter Breschnew & Co.
Caligari So, 26.04. / 22:00
In Anwesenheit von Marlen Khutsiev
1983 verfasste Khutsiev mit POSLESLOVIE ein filmisches „Nachwort“
auf das Leben und seine Zeit, 1991
legte er noch eins drauf: INFINITAS
ist ein ultimatives Abschiedswerk,
ein transzendentaler „Rite de
Passage“ in ein anderes Universum
und doch ein irdisches Durchschreiten des menschlichen Lebens
im Ganzen. Nach einer großartig
zufälligen Wohnungsentrümpelung
zieht ein gewisser Prochorov – frei
von jedwedem Gepäck, beschattet
nur von seinem zwanzig Jahre
jüngeren virtuellen Alter Ego – in
die russische Provinz, zurück nach
Hause. Der vielleicht skeptischste
und doch positivste Freiheitstrip
des Kinos. Ein inniger Blick auf das
wundersame Geschenk, ein paar
wenige Jahre auf dem Planeten Erde
verbringen zu dürfen.
Werkstatt
-gespräch
mit
Marlen
Khutsiev
Im Gespräch mit goEast-Auswahlkommissionsmitglied und Kuratorin
der Hommage Barbara Wurm gibt
Marlen Khutsiev einen Einblick in
sein Leben, seinen beruflichen Werdegang, sein künstlerisches Schaffen
und „sein“ zwanzigstes Jahrhundert.
Festivalzentrum Mo, 27.04. / 18:00
In russischer Sprache mit Übersetzung
ins Englische, Eintritt frei
Caligari Mo, 27.04. / 12:00
In Anwesenheit von Marlen Khutsiev
23
OSCAR
MEETS
DARTH
VADER
Exhibitions, cinema, workshops and events
Movies in their original versions: daily (except Mondays)
at Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main.
www.deutsches-filmmuseum.de
24
Während Arthouse-Kino
aus Mittel- und Osteuropa
auch hierzulande immer
mehr Anerkennung erfährt,
nicht zuletzt aufgrund
der Achtungserfolge auf
der Berlinale und anderen
großen Filmfestivals, finden
Mainstream-Filme und
Publikumslieblinge aus
diesen Ländern nur selten
den Weg auf deutsche
Kinoleinwände. Nicht so
bei goEast: In der Sektion
Highlights versammeln
sich in diesem Jahr drei
filmische Höhepunkte, die
die ZuschauerInnen in
Tschechien, Slowenien
und auf dem Balkan
2014 im Kino oder auf
Festivals begeisterten. Ob
satirisch, schwarzhumorig
oder romantisch – drei
ausgewählte Komödien
werfen einen wohlwollend
heiteren Blick auf die
menschlichen Macken ihrer
ProtagonistInnen. Lassen
Sie sich von ihrem Humor
und ihrer Lebensfreude
anstecken!
POT V RAJ
DIRA U HANUŚOVIC
DER WEG INS PARADIES / SAILING TO PARADISE
NIRGENDWO IN MORAVIA
NOWHERE IN MORAVIA
Slowenien 2014 / 83 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Blaž Završnik
Nach dem Tod seiner Eltern packt
Žak seinen Rucksack und bricht
auf zu einem Segeltrip. Gegensätze
prallen aufeinander, als der ruhige
Student auf dem Weg zum Meer der
flippigen Lučka begegnet. Vor ihrer
ansteckenden Lebensfreude kann
sich Žak nicht lange verschließen. Auf der gemeinsamen Reise
wird bald klar, dass auch Lučka
hinter ihrem strahlenden Lächeln
eine schmerzliche Vergangenheit
verbirgt.
Die romantische Komödie erzählt
mit humorvoller Leichtigkeit von
Verlust, Trauer und der Möglichkeit
eines Neuanfangs. Die bezaubernde
Hauptdarstellerin Ajda Smrekar
wurde vom slowenischen Kulturmagazin STOP zur Schauspielerin des
Jahres gekürt, der Film ist Gewinner
des Publikumspreises auf dem Slowenischen Filmfestival in Portorož.
DEUTSCHLANDPREMIERE
Apollo Do, 23.04. / 22:00
Festivalzentrum Sa, 25.04. / 18:00
Tschechische Republik 2014
102 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Miroslav Krobot
Zusammen mit ihrer Schwester und
ihrer dominanten Mutter lebt Maruna in einem kleinen tschechischen
Dorf, wo sie einen Pub betreibt. Sie
schläft mit dem Bürgermeister, der
eher versehentlich an seinen Posten
gelangt ist, und – je nach Lust und
Laune – auch mit anderen Männern,
wenngleich die Auswahl möglicher
Kandidaten eigentlich eher dünn
gesät ist. Ähnlich verhält es sich mit
den Zukunftsperspektiven. Gründe
genug zur Flucht, möchte man
meinen. Doch die DorfbewohnerInnen lassen sich kaum davon aus
der Ruhe bringen. Ein satirischer
Blick auf die zwischenmenschlichen
Verstrickungen auf dem Lande, inszeniert mit einem starken, bei den
Czech Lions mehrfach ausgezeichneten SchauspielerInnenensemble.
DEUTSCHLANDPREMIERE
Apollo Do, 23.04. / 20:00
Apollo Fr, 24.04. / 22:00
Präsentiert von
SPOMENIK MAJKLU DŽEKSONU
Škoda-Aktion
EIN DENKMAL FÜR MICHAEL JACKSON
A MONUMENT TO MICHAEL JACKSON
Ein ŠKODA Schlüssel öffnet die
Tür zum Kino:
Wird er an der Abendkasse
vorgelegt, erhält der Besitzer
oder die Besitzerin freien
Eintritt in den Film,
solange Karten vorrätig sind.
Serbien, Mazedonien, Deutschland, Kroatien 2014
95 min, DCP, Farbe / srp, eng OmeU
Regie: Darko Lungulov
Zwei Ziele hat Frisör Marko: Zum
einen seine Frau Ljubinka, die das
eintönige Leben mit ihm satt hat,
zurückzugewinnen, zum anderen
den Flughafen seines komatösen
Heimatdorfes im serbischen Hinterland vor dem Abriss zu bewahren.
Der Weg zum Ziel: Eine peppige
Statue von Michael Jackson soll ein
altes Partisanendenkmal ersetzen.
Durch Höhen und Tiefen von Anerkennung und Kritik verstrickt sich
Marko immer mehr in Probleme,
von denen ihn am Ende nur einer
befreien könnte – der King of Pop
himself. EIN DENKMAL FÜR MICHAEL JACKSON ist eine tiefschwarze Komödie und intensive Milieustudie – mit viel Liebe zum Detail
und einer stimmungsvollen Filmmusik.
Apollo Mo, 27.04. / 20:00
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26
Filmhistorische
Schätze, politischer
Diskurs, ausgelassenes
Feiern, anspruchsvolle
Unterhaltung und Glamour
– all dies verspricht das
Rahmenprogramm zur
Jubiläumsausgabe von
goEast. Aus aktuellem
Anlass beleuchten gleich
mehrere Specials den Alltag
der Menschen in der Ukraine
und in Russland: drei
Dokumentarfilmprogramme
und eine Gesprächsrunde
in Kooperation mit der
Heinrich-Böll-Stiftung
Hessen. Ein besonderes
Ereignis garantiert
die Matinee mit ihrem
diesjährigen Gast: Der
Ausnahmeregisseur
Dominik Graf wird seinen
Film DER ROTE KAKADU
vorstellen. Neben dem
FilmFestival Cottbus und
dem Nowe Horyzonty IFF,
Wrocław präsentiert sich
auch die Mazedonische
Kinemathek und zeigt
ausgesuchte Stummfilme mit
Klavierbegleitung. Ebenfalls
musikalisch untermalt: die
Lesung des Autors Danko
Rabrenović, „ein Jugo in
Deutschland“, der sich zum
zweiten Mal bei goEast
die Ehre gibt, nachdem
er bereits 2013 den Saal
füllte. Und nicht nur Filme
sind dieses Jahr bei goEast
zu bewundern – Fotos einer
außergewöhnlichen Reise
der Künstlerin Katharina
Dubno durch Osteuropa
sind in einer Ausstellung im
frauen museum wiesbaden
zu sehen.
Das junge und jüngste
Festivalpublikum kommt
selbstverständlich auch
auf seine Kosten: Die
goEast Schulfilmtage
zeigen in diesem Jahr kurze
Trickfilme und einen langen
Spielfilmklassiker aus dem
Bestand der DEFA-Stiftung.
Am Ende des Abends heißt
es dann wieder „PartyTime“! Mit der Band Erik &
the Worldly Savages und
Schwarzmeer BBQ kann
im Schlachthof ausgiebig
gefeiert werden, und zum
großen Finale spielen auf
der Abschlussparty Hotel
Ost auf.
SonntagsMatinee
Im Rahmen der diesjährigen
Sonntagsmatinee präsentiert goEast
Dominik Grafs Spielfilm DER ROTE
KAKADU. Graf –„eine Ausnahmeerscheinung im Film-Fernseh-Betrieb“– zählt zu den bedeutendsten
deutschen Regisseuren und begeisterte zuletzt mit seinem Historienfilm DIE GELIEBTEN SCHWESTERN
die KritikerInnen. In Filmen wie
MORLOCK (1993) oder EINE STADT
WIRD ERPRESST (2006) interessiert
er sich immer wieder für den real
existierenden Sozialismus und die
Folgen der Wende. Mit DER ROTE
KAKADU setzte er der DDR-Bohème
um die gleichnamige legendäre
Bar ein Denkmal. Grafs Affinität zu
osteuropäischen Themen wird im
Gespräch nach dem Film auf den
Grund gegangen.
Zu Gast
Dominik Graf
Moderation
Olaf Möller
Filmjournalist, Autor und Kurator / Köln
Free
Oleg
Sentsov
Seit Mai 2014 befindet sich der
ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov aufgrund seines Engagements
für die Euromaidan-Bewegung in
Moskau in Untersuchungshaft. Die
Vorwürfe scheinen dabei haltlos
bis ominös, die Umstände seiner
Haft bleiben besorgniserregend.
Sein Prozess wurde inzwischen
mehrfach verschoben, die Hoffnung
auf eine faire und rechtsstaatliche
Verhandlung dürfte kaum erfüllt
werden. Als Zeichen der Solidarität
mit Sentsov – wider die Repression
politisch Andersdenkender und
Handelnder – zeigt goEast DIE MOSKAUER PROZESSE. 2012 war Sentsov
mit seinem Debütfilm GAMER bei
goEast zu Gast.
DER ROTE KAKADU
DIE MOSKAUER PROZESSE
THE RED COCKATOO
THE MOSCOW TRIALS
Deutschland 2004 – 2006
128 min, 35mm, Farbe / OF
Regie: Dominik Graf
Deutschland 2013
86 min, DCP, Farbe / rus, deu OmeU
Regie: Milo Rau
Im April 1961 – als noch niemand
vom Bau einer Mauer sprach – zieht
der 20-jährige Siggi nach Dresden,
um eine Lehre als Bühnenmaler
anzutreten. Bei einem Rock’n’
Roll-Konzert lernt er die idealistische Luise kennen. Über sie kommt
er in Kontakt mit der Clique um die
berüchtigte Tanzbar „Roter Kakadu“,
die mit ihrer „westlich-dekadenten“
Rockmusik ein Dorn im Auge der
Staatssicherheit ist.
Vier Monate vor dem Bau der Berliner Mauer waren die Hoffnungen
in den neu gegründeten Arbeiter- und Bauernstaat noch groß.
Dominik Graf inszeniert in DER
ROTE KAKADU die sukzessiv eintretende Repression durch das schon
bald allgegenwärtige Ministerium
für Staatssicherheit mit deutlich
kritischeren Tönen, als es die „Ostalgie-Komödien“ der späten 1990erund frühen 2000er-Jahre taten.
Kunst – wachendes Auge über
Politik und Gesellschaft, Spiegel
ihrer Zeit, manchmal gar Weckruf.
Sie macht Kritik sinnlich erfahrbar,
inspiriert, entfacht Diskurse. Mit
ihrem Hang zu Provokation ist sie
vielen ein Dorn im Auge; vor allem
denen, deren Machtpositionen sie
angreift und deren Glaubens- und
Wertesysteme sie hinterfragt. In
Russland wurde sie zuletzt häufiger
zum Staatsfeind erklärt: Mehrere
Gerichtsverfahren diskutierten im
Grundsatz ihre Schaffensfreiheit.
KuratorInnen, KünstlerInnen sowie
die notorischen Pussy Riot standen
vor Gericht, um vor Augen geführt
zu bekommen, dass die Kunst in Putins Russland nur abseits jeglichen
Aktivismus’ Existenzberechtigung
hat. Milo Rau rollt die Verfahren
in seinem Dokumentartheater neu
auf – diesmal fair und diskursiv.
Machtgefüge und Interessenverflechtungen werden dabei, auch
für die Betroffenen auf befreiende
Weise, augenscheinlich.
Caligari So, 26.04. / 11:00
In Anwesenheit von Dominik Graf
Festivalzentrum Fr, 24.04. / 22:00
DAS ANDERE RUSSLAND,
DIE NEUE UKRAINE
UKRAINE, NOVEMBER 2014
CINEMA: A PUBLIC AFFAIR
3 Dokumentarfilme
Deutschland 2015
99 min, DCP, Farbe+s/w / rus, deu OmeU
Regie: Tatiana Brandrup
Ukraine 2014
insgesamt 71 min, DCP, Farbe / ukr, rus OmeU
Regie: Mykhailo Moskalenko,
Marina Zhukovskaya, Tetiana Kuzminchuk u. a.
Wie soll man seinen Beitrag zur
Konfliktlösung leisten, in einem
Land, das von blutigen Auseinandersetzungen zutiefst zerrüttet
ist? Die Dokumentarfilme der
Trilogie UKRAINE, NOVEMBER
2014 porträtieren Menschen, die
diese Frage auf unterschiedliche
Art für sich beantworten. Während
sich die einen freiwillig zur Armee
melden und schwer bewaffnet an
Landstraßen patrouillieren, greifen
Kosim und Valerij in STENA / DIE
MAUER zu Farben und Sprühdosen,
um ihren Protest in politischer
Street-Art auszudrücken. VREMYA
GOSPITALYA / ZEIT DES HOSPITALS
folgt Chirurgen eines ukrainischen
Militärkrankenhauses und ZA
SHIRMOY VOYNY / HINTER DEM
VORHANG DES KRIEGES erzählt von
einer ukrainischen Familie, die vor
den kriegerischen Konflikten im
östlichen Teil des Landes geflohen
ist und nun mit einfachsten Mitteln
zu helfen versucht – sei es durch
Verteilen von Kleiderspenden,
Pflegen von Verwundeten oder mit
einem Puppentheater für die Kinder
Dnipropetrowsks.
Die Filme sind das Ergebnis eines
von der Deutschen Welle Akademie
und dem Auswärtigen Amt initiierten Projekts zur Förderung des
nationalen Dialogs für ukrainische
FernsehjournalistInnen und FilmemacherInnen. Unter Anleitung der
erfahrenen DokumentarfilmerInnen
Irene Langemann und Andrzej
Klamt entstanden, beziehen die drei
Arbeiten je einen eigenen Standpunkt, ohne belehren zu wollen.
Internationale Premiere
Festivalzentrum Fr, 24.04. / 18:00
In Anwesenheit der FilmemacherInnen
Podiumsdiskussion
Alltag in der Ukraine,
Alltag in Russland?
Wie weiter,
was tun?
Festivalzentrum Mo, 27.04. / 20:00
Bereits zu goEast 2014 wurde
ein Panel einberufen, das mit
FilmemacherInnen aus der Ukraine
und Russland besetzt war: „Keep
on Talking! The Role Film Culture
Can Play in the Russian-Ukrainian Conflict“ lautete der Titel der
Gesprächsrunde, die sich mehrheitlich mit der Euromaidan-Bewegung
solidarisierte. Seitdem ist ein Jahr
vergangen, die politische und
militärische Situation ist weiter
eskaliert. Die Ausgangsfragestellung
des diesjährigen Podiums, zu dem
Intellektuelle, JournalistInnen, AutorInnen und Filmschaffende aus der
Ukraine, Russland und Deutschland
eingeladen sind, lautet: Wie kann
man jenseits der in der öffentlichen
Wahrnehmung dominanten, dichotomen Konfliktmuster über lebensweltliche und alltägliche Aspekte
des Lebens und des Arbeitens in
der gegenwärtigen Ukraine und im
gegenwärtigen Russland sprechen,
schreiben, filmen …? Wie nehmen
die PodiumsteilnehmerInnen den
Alltag in den beiden Ländern wahr?
Wie sehen ihre Positionen jenseits
der aktuellen Propagandaschlachten
in den Medien aus, wie kann sich
der/die Einzelne positionieren und
überhaupt Kritik üben und wie wird
die eigene Rolle dabei reflektiert?
PodiumsteilnehmerInnen
Marina Razhbezhkina
Filmemacherin / Moskau
Dr. Anna Veronika Wendland
Historikerin / Herder-Institut Marburg
Marina Zhukovskaya
Journalistin, Filmemacherin / Odessa
Irene Langemann
Filmemacherin / Köln
und weitere Gäste
Moderation
Eberhard Nembach
Redakteur, hr-iNFO
In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung
Hessen e.V.
Neben einem anspruchsvollen Filmund Ausstellungsprogramm bot das
Moskauer Filmmuseum Intellektuellen und KinoliebhaberInnen einen
offenen Ort für Diskussionen, egal
ob zu Kultur oder Politik. Vor zehn
Jahren wurde das „Musei Kino“ auf
die Straße gesetzt. In Behelfsquartieren trotzte die Belegschaft seitdem
mit Mut und unerschütterlichem
Optimismus den widrigen Umständen. Allen voran Naum Kleiman,
der Eisenstein-Experte und „Vater“
des Museums, dessen Verdrängung
aus dem Direktorenamt zuletzt
international für Entrüstung sorgte.
CINEMA: A PUBLIC AFFAIR begleitet
einen stillen, aber versierten Protest,
im Kampf um ein Lebenswerk. Für
seine Verdienste um den Film wurde
Kleiman mit der Berlinale Kamera
2015 ausgezeichnet.
Festivalzentrum Do, 23.04. / 16:00
WENN ES BLENDET,
ÖFFNE DIE AUGEN
WHEN IT BLINDS, OPEN YOUR EYES
Österreich 2014
75 min, DCP, Farbe / rus OmeU
Regie: Ivette Löcker
Schanna und Ljoscha sind seit den
1990er-Jahren, den turbulenten Umbruchsjahren Russlands, heroinabhängig, außerdem HIV-positiv. Jetzt,
mit Mitte 30, leben sie mit Ljoschas
Mutter Maria zusammen in einem
Plattenbau in Sankt Petersburg.
Sie wissen, dass ihre Zeit langsam
abläuft, und setzen dieser Tatsache
ihre zerbrechliche Lebensfreude
und ihren Galgenhumor entgegen.
Ivette Löcker zeichnet in ihrem
dokumentarischen Kammerspiel ein
intimes und warmherziges Porträt
der verlorenen „Generation Perestroika“ und schafft es, inmitten der
urbanen Tristesse die Möglichkeit
einer Veränderung aufscheinen zu
lassen.
Apollo Fr, 24.04. / 16:00
27
28
FEstivalpräsentation:
FEstivalpräsentation:
Filmfestival
Cottbus
T-Mobile
New horizons
IFF
Das FilmFestival Cottbus hat sich
seit seiner Gründung 1991 zu einem
der wichtigsten internationalen
Schaufenster für das osteuropäische
Kino entwickelt. Das fünftägige Festival wird in der Lausitz-Metropole
Cottbus, 120 Kilometer südöstlich
von Berlin, veranstaltet. Gezeigt
werden etwa 150 Filme in 13 Sektionen, darunter die drei Wettbewerbe
für Spiel-, Kurz- und Polnisch-Deutschen Jugendfilm. Flankiert wird
das Festival vom Ost-West-Koproduktionsmarkt „connecting cottbus“.
2015 findet das FilmFestival
Cottbus vom 3. bis 8. November statt.
Schwerpunktthemen sind u. a. der
Fokus „Osteuropa der Städte“ und
der Islam in Osteuropa.
BOTA
Albanien, Italien, Kosovo 2014
100 min, DCP, Farbe / alb OmeU
Regie: Iris Elezi, Thomas Logoreci
Einführung
Bota bedeutet auf Albanisch „die
Welt“. Die gleichnamige Strandbar
liegt jedoch in einem gottverlassenen Niemandsland zwischen
Meer und Festland; hier wurden
unter kommunistischer Herrschaft
politische Gefangene interniert. Die
Kellnerin Juli arbeitet für ihren
Vetter Ben, der sich mit der lokalen
Mafia eingelassen hat. Eine italienische Baufirma zieht eine neue
Straße durch den vertrockneten
Sumpf; immer noch werden hier die
sterblichen Überreste von Opfern
der politischen Repression gefunden.
Auch Juli wird mit der schmerzlichen Wahrheit über ihre tote Mutter
und ihre Familie konfrontiert.
Bernd Buder
Künstlerischer Leiter des FilmFestival Cottbus
Apollo Sa, 25.04. / 14:00
T-Mobile New Horizons International Film Festival in Wrocław
(Breslau) ist Polens größtes
Arthouse-Festival und Schauplatz
für mutiges Autorenkino jenseits
von ausgetretenen Pfaden und filmischen Konventionen. Entstanden,
um anspruchsvollen internationalen
Filmproduktionen eine Bühne zu
bieten, hat sich das Festival mit
Branchen-Events wie den Polish
Days und dem New Horizons Studio
zu einem wichtigen Szenetreff von
Filmschaffenden entwickelt. Seit
seiner Gründung im Jahr 2001 bietet
das Festival nicht nur Gelegenheit
neue RegisseurInnen und Trends zu
entdecken, sondern auf Ausstellungen und Performances in ganz
Wrocław Kunst auch abseits der
Kinoleinwand zu erleben.
Einführung
Archivpräsentation
/ Mazedonische Kinemathek
Die Mazedonische Kinemathek (Kinoteka na Makedonija) wurde 1974
gegründet und begann ihre Tätigkeit
im Jahr 1976 zunächst mit der
Erfassung, Sammlung, Erforschung,
Konservierung und Lagerung sowie
der Präsentation bedeutender Filme
mazedonischen Ursprungs.
Die Filmsammlung umfasst über
15.000 Filmkopien, darunter 8.500
verschiedene Titel. Daneben besitzt
die Kinemathek eine Sammlung
von 76.500 Stills und Fotos, eine
Fachbibliothek mit mehr als 4.100
Büchern und Zeitschriften, ein
Schriftenarchiv mit mehr als
120.000 verschiedenen Dokumenten
sowie eine Sammlung historischer
Filmapparate.
Zu den bedeutendsten Werken des
Sammlungsbestands gehören das
filmische Erbe der Manaki-Brüder,
der ersten Filmemacher auf dem
Balkan, sowie der Dokumentarfilm
„Mazedonien in Bildern“ (1926) von
Arsenij Jovkov.
www.maccinema.com
Einführung
Aleksandra Mladenovik
Filmwissenschaftlerin, Skopje
Joanna Łapińska
Künstlerische Leiterin New Horizons IFF
BOGOWIE
GÖTTER / GODS
Polen 2014 / 112 min, DCP, Farbe / OmeU
Regie: Łukasz Palkowski
Polen, 1980er-Jahre: Der Herzchirurg Dr. Zbigniew Religa kündigt
seinen sicheren Job an einem
Krankenhaus, um eine eigene Klinik
zu eröffnen. Nicht nur finanziell
hat er dabei mit Widrigkeiten zu
kämpfen, mit seiner reservierten
Art eckt er bei seinen KollegInnen
des Öfteren an. Auf seinem Weg, die
erste erfolgreiche Herztransplantation des Landes durchzuführen, wird
er mit der Frage konfrontiert, was
sein Handeln antreibt: Ruhm und
beruflicher Erfolg oder Menschlichkeit und Demut. Der preisgekrönte
Film lockte in Polen über zwei
Millionen ZuschauerInnen in die
Kinos. Er zeigt ein packendes Stück
Medizingeschichte: Zwischen Hoffnung und Verzweiflung, Wahn und
Ernüchterung kämpfen die Ärzte
nicht nur um die Leben ihrer PatientInnen, sondern auch um ein Stück
Anerkennung und Gewissheit.
DEUTSCHLANDPREMIERE
Apollo Do, 23.04. / 17:30
Apollo Sa, 25.04. / 22:00
Digital restaurierte Filme
der Manaki-Brüder
Rex, Darmstadt So, 26.04. / 20:15
Stummfilmprogramm mit LiveKlavierbegleitung
Mazedonien 1905-1923, 70 min, s/w, DCP
kein Dialog, eng Zwischentitel
In den Jahren 2012 und 2013 übernahm die Mazedonische Kinemathek die Digitalisierung und digitale
Restaurierung der gesamten filmischen Hinterlassenschaft der Brüder
Janaki und Milton Manaki im Ungarischen Filmlabor in Budapest.
Das Werk von Janaki und Milton
Manaki ist eng mit einer Reihe von
wichtigen historischen Ereignissen
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbunden. Dazu gehören
der Ilinden-Aufstand und seine
blutige Auflösung im Jahre 1903,
die Jungtürkische Revolution von
1908, die Balkankriege von 1912 bis
1913 und der Erste Weltkrieg. Die
Filme der Brüder Manaki bewahren sowohl die Erinnerung an das
alltägliche Leben als auch an eine
Reihe von wichtigen politischen
Persönlichkeiten ihrer Zeit, darunter
der vorletzte Sultan des Osmanischen Reiches, Mehmed V. Reshad,
der jugoslawische König Aleksandar
I. Karađorđević, Niazi Bey, einer der
Führer der Jungtürkischen Revolution, Constantin Istrati, ein Mitglied
der Rumänischen Akademie der
Wissenschaften und Künste und
ehemaliger Minister, aber auch
König Konstantin I. von Griechenland. Das erhaltene und restaurierte
Filmmaterial der Brüder Manaki
wurde unter 43 Titeln gesammelt.
DEUTSCHLANDPREMIERE
Caligari Do, 23.04. / 14:00
StädtepartnerschaftsScreening
Wiesbaden /
Wrocław
W POSZUKIWANIU
UTRACONEGO KRAJOBRAZU
AUF DER SUCHE NACH DER VERLORENEN
LANDSCHAFT / IN SEARCH OF THE LOST
LANDSCAPE
Polen, Schweden 2014
40 min, Blu-ray, Farbe+s/w / pol OmeU
Regie: Leo Kantor
1946 wurden die sogenannten „Wiedergewonnenen Gebiete“ um die
Stadt Wrocław (Breslau) herum zur
größten europäischen Enklave der
dem Holocaust entkommenen Juden
– in Wrocław siedelten sich 15.000
polnische Juden an, in den umliegenden Kleinstädten etwa 100.000.
Leo Kantors autobiografische Dokumentation erzählt die einzigartige
Geschichte der niederschlesischen
jüdischen Gemeinde, die nach dem
Krieg eine reichhaltige Kultur und
viele außergewöhnliche Persönlichkeiten hervorbrachte. Nur zwanzig
Jahre später, 1968, fiel diese „Oase
der Geretteten“ der antisemitischen
Politik der kommunistischen Volksrepublik zum Opfer und Tausende
polnische Juden sahen sich gezwungen das Land zu verlassen.
DEUTSCHLANDPREMIERE
Festivalzentrum Sa, 25.04. / 16:30
In Anwesenheit des Regisseurs LEO KANTOR
In Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen
Verein Wiesbaden-Wrocław e.V.
goeast
Schulfilmtage
Kinder und SchülerInnen aus Wiesbaden und Umgebung haben wieder die
Möglichkeit osteuropäisches Kino in Festivalatmosphäre zu erleben!
2015 präsentiert sich die DEFA-Stiftung mit zwei Programmpunkten bei den
goEast Schulfilmtagen. Ein Kurzfilmprogramm aus dem DEFA-Studio für
Trickfilme ist schon für die jüngsten KinogängerInnen geeignet und zeigt
zeitlose Klassiker wie ALARM IM KASPERLETHEATER. Der Langfilm KARLA
war zu DDR-Zeiten verboten und zeigt einen Ausschnitt neuer deutscher
Geschichte. Empfohlen ist dieses kritische Werk ab 14 Jahren.
Ansprechpartnerin
Hanna Krüger
0611 / 23 68 43 - 10
[email protected]
SchulfilmTag I
Die DEFA-Stiftung präsentiert:
Ausgezeichnete Klassiker aus
dem DEFA-Studio für Trickfilme
Kurzfilmprogramm, 55 min
FSK: ab O, empfohlen ab 5 Jahren
Caligari Do, 23.04. / 10:00
Flucht zu den Pinguinen
DDR 1984 / 9 min, DCP, Farbe / ohne Dialog
Regie: Günter Rätz
Rübezahl und der Schuster
Die Sonne steht schon tief und der
pausbäckige Herr Winter schleicht
heran. Als die Sonne wieder an
Kraft gewinnt, muss Herr Winter
sich zurückziehen und findet in den
Pinguinen freudige Spielgefährten.
DDR, Tschechoslowakei 1975
15 min, DCP, Farbe / deu OF
Regie: Stanislav Latal
Rübezahl erteilt dem unehrlichen
Schuster eine Lektion. In eine Vogelscheuche verwandelt, bereut dieser
bald seine Taten und schwört, nie
wieder zu stehlen.
– regional und aktuell
– alles rund um die Familie
– jeden zweiten Monat kostenlos
– alle Veranstaltungen auf einen Blick
– an über 1.000 Stellen im Rhein-Main-Gebiet
kuckuck! Das Familienmagazin für Frankfurt und Umgebung
kuckuck! Das Familienmagazin für Mainz Wiesbaden und Umgebung
SchulfilmTag II
Spielfilm, 128 min
FSK: ab 6, empfohlen ab 14 Jahren
www.kuckuck-magazin.de
präsentiert die Ausstellung
Alarm im Kasperletheater
KARLA
DDR 1960 / 16 min, Blu-ray, Farbe / OF
Regie: Lothar Barke
DDR 1965/90 / 128 min, 35mm, s/w / OF
FSK: ab 6, empfohlen ab 14 Jahren
Regie: Herrmann Zschoche
Nachts zwischen zwölf und eins
geht es im Kasperletheater lustig zu.
Besonders zu Omas Geburtstag. Kasperle und seine Freunde freuen sich
schon auf die Pfannkuchen, aber
beinahe verdirbt ihnen der kleine
Teufel den Spaß.
Meta Morfoss
DDR 1978 / 15 min, DCP, Farbe / OF
Regie: Monika Anderson
Meta Morfoss ist ein Kind voller
Fantasie. Ihr Metamorphosentalent
lässt sie Verwandlungen vom Engel
bis zum Krokodil vollziehen. Oft
ergeben sich daraus sonderbare
Situationen, auf die ihre Mitmenschen mit Schelte oder freundlicher
Zustimmung reagieren.
Karla tritt nach ihrem Universitätsabschluss eine Lehrerstelle in einer
Kleinstadt im Norden der DDR an.
Sie möchte den Kindern nicht nur
trockenen Stoff vermitteln, sondern
sie vor allem zu selbständigem
Denken anregen. Doch ihre Ideale
stoßen allgemein auf Unverständnis
– auch bei den SchülerInnen – und
ihr unkonventionelles Verhalten
fällt unangenehm auf. Nach einer
Niederlage passt sich Karla an,
begehrt jedoch kurz vor dem Abitur
auf. Ihre Handlungen haben schließlich schwerwiegende Konsequenzen.
Im Anschluss Filmgespräch mit Jutta
Hoffmann.
Caligari Fr, 24.04. / 09:00
Präsentiert von:
GEGEN?ÖFFENTLICHKEIT! – Neue Wege
im Dokumentarischen
im Deutschen Filmhaus
DER VW-K
OMPLEX
(DE/FR 19
88/89)
Copyright
: Günter
Zint
Die Ausstellung kann im Zeitraum vom 22. April bis 16. Juni 2015
während der Öffnungszeiten des Murnau-Filmtheaters (Mittwoch bis Sonntag)
besucht werden. Sie wird durch eine Filmreihe begleitet.
Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Murnaustraße 6 | 65189 Wiesbaden | Tel. 0611 97708 -32
[email protected] | www.murnau-stiftung.de
Ärzte Service Center Jovanović
Wilhelmstr. 62, 65183 Wiesbaden
0611 / 50 59 68 30
www.dusanjovanovic.de
gemeinsam mit
Fühle deine Stadt:
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Und Monat für Monat 20.000-fach an
1.000 Auslegestellen in der ganzen Stadt
: ehrliche Worte
Fühle deine Stadt:
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LESUNG / DANKO
RABRENOVIc´
Danko Rabrenović gibt sich erneut
die Ehre: Nach seiner Lesung bei
der goEast-Ausgabe 2013 ist der
gebürtige Jugoslawe in diesem Jahr
wieder zu Gast in Wiesbaden. Mit
im Gepäck sein frisch erschienenes
Buch „Herzlich Willkommenčić –
Heimatgeschichten vom Balkanizer“.
Mit viel Humor und Selbstironie
geht er darin mit „Biodeutschen“
und „Turbobalkanesen“ ins Gericht,
entlarvt eingefahrene Denkmuster
und kulturelle Spleens und beweist
ganz nebenbei, wie selbstverständlich man sich zwischen zwei Kulturen bewegen kann. Sein musikalisches Talent stellt er bei der Lesung
gleich mit unter Beweis: Zwischen
den Absätzen greift er zur Gitarre,
um dem Publikum den passenden
Sound-track zum Buch zu liefern.
Festivalzentrum So, 26.04. / 20:00
Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 7 euro
Präsentation
Moveast
Workshop
„Moveast Workshop” ist ein internationales Filmkultur-Projekt mit
dem Ziel, eine neue komparative
Filmgeschichte Mittel- und Osteuropas zu schreiben. Die Notwendigkeit
hierfür besteht, da auch nach der
Unabhängigkeit von der Sowjetunion, dem Systemwechsel und dem
Beginn des europäischen Integrationsprozesses parallele ökonomische,
politische und kulturelle Trends in
den Ländern Mittel- und Osteuropas
bestehen. Die postsozialistischen
Staaten werden als eine Region
wahrgenommen, was sich sehr deutlich im Bereich der Filmproduktion
zeigt. Eine komparative Analyse der
besagten Filmkultur soll Verbindungen herstellen – auch über die Welt
der Filme hinaus – und Geschichte
und Gegenwart Mittel- und Osteuropas untersuchen.
Den Vortrag hält Iván Forgács, Experte für osteuropäische Filmkultur
und Initiator des Projekts.
Foto–
Ausstellung
/ Katharina
Dubno
Im Winter 2010 reiste Katharina Dubno für zwei Monate als
Couchsurferin durch Osteuropa
– von Danzig in Polen über die
Slowakei, Ungarn, Rumänien und
Bulgarien bis nach Istanbul. Ihre
GastgeberInnen lernte sie immer
erst vor Ort kennen. Diese besondere Form des Reisens ermöglichte
ihr intensive Kontakte und einen
intimen Einblick in das Leben der
Menschen in Osteuropa. Die Bilder
zeigen Menschen in ihrer Alltagsumgebung, in ihrer Freizeit oder bei
traditionellen Festen. Sie vermitteln uns eine fremde und doch so
nahe Welt jenseits von Luxus und
Überfluss.
Vom 23. April bis 14. Juni sind die
Fotos in der Ausstellung „Zu Gast bei
Fremden – Als Couchsurferin durch
Osteuropa“ zu sehen. Zur Vernissage
spielt die Band Absinto Orkestra
Musik vom Balkan.
frauen museum wiesbaden 23.04. – 14.06.
Vernissage: Do, 23.04. / 19:00
Öffnungszeiten
Mi & Do 10:00 – 17:00
Sa & So 12:00 – 17:00
an Feiertagen 12:00 – 17:00
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 5 Euro
www.moveast.eu
Festivalzentrum So, 26.04. / 11:00
In englischer Sprache, Eintritt frei
Bonanza Beat
Club
meets goEast
Du stehst auf Twisten, Shouten oder
gepflegten Longdrinkverzehr? Dann
bist du hier genau richtig. Das einzige, was an diesem Abend praller gefüllt sein wird als unsere Theke, sind
die DJ-Koffer unserer Plattendreher, die mit der Aufschrift „Hits“,
versteht sich. Funk, Soul & Beat
– Sixties-Mucke, bei der man nicht
unbedingt live dabei gewesen sein
musste, um sie heute abzufeiern.
Also werft euch in Schale, schnürt
die Tanzschuhe und nehmt alles mit,
was ihr so zum Shaken habt!
Passend zum Anlass: filmische
Begleitung von goEast.
Kulturpalast Sa, 25.04. / 22:00
Eintritt: 5 Euro
GOEAST PARTY
/
ERIK &
THE WORLDLY
SAVAGES
+
SCHWARZMEER
BBQ
Auch in diesem Jahr darf die legendäre goEast Party natürlich nicht
fehlen. Erstmalig nun im neu eröffneten Kesselhaus des Wiesbadener
Schlachthofs! Für die musikalische
Untermalung sorgen Erik & The
Worldly Savages. Die Band um den
kanadischen Musiker Erik Mut ist
aus allen Ecken der Welt zusammengewürfelt: Gegründet in Belgrad verzeichnet die Bandgeschichte wechselnde Mitglieder aus zehn Ländern
auf drei Kontinenten. Entsprechend
kosmopolitisch ist auch der Sound
der „Wilden“: Enegiegeladener
Gypsy Punk trifft auf folkloristische
Elemente aus den Herkunftsländern
der Bandmitglieder. Nach dem
Konzert befeuert das Schwarzmeer
BBQ DJ Team von La Bolschevita mit
schrägen Rhythmen und tanzbaren
Grooves aus Osteuropa das feierlaunige Festivalpublikum.
Kulturzentrum Schlachthof Fr, 24.04. / 22:00
Eintritt: nur Party: 4 Euro
Konzert: AK 12 Euro, VVK 9 Euro
31
Irgendwo zwischen osteuropäischer
Folklore, Balkanmusik, Klezmer und
Jazz trifft sich das Quintett Hotel Ost.
Mit einer gehörigen Portion Experimentierfreudigkeit und Virtuosität
arrangieren sich Violine, Klarinette,
Akkordeon, Kontrabass und Schlagzeug zu einem bunten Stilmix und
laden zu einer musikalischen Reise
durch Osteuropa ein. Die Gelegenheit, sich nach einer Woche goEast
aus den Kinosesseln zu bequemen
und das Tanzbein zu schwingen!
Doch Schluss ist danach noch lange
nicht: Bis in die frühen Morgenstunden darf zu den Beats von DJ Janeck
weitergefeiert werden.
Kulturpalast Di, 28.04. / 23:00
Eintritt: 5 Euro
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DAS KULTURMAGAZIN
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IMPRESSUM
PROGRAMMHEFT
2015
TICKETS
UND
PREISE
goEast –
Festival des mittel- und osteuropäischen Films
KARTENVORVERKAUF
Deutsches Filminstitut – DIF
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Tourist Information Wiesbaden
goEast-Festivalbüro
Friedrichstraße 32
65185 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 23 68 43 - 0
Fax: 0611 / 23 68 43 - 49
[email protected]
www.filmfestival-goEast.de
Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden
Tel.: 0611 / 172 97 80
ab 30.03. (zzgl. VVG)
Caligari Filmbühne, Wiesbaden
während des gesamten Festivals
Deutsches Filmmuseum, Frankfurt
Tickets für Wiesbaden auf Bestellung
Kino Palatin, Mainz
Tickets nur für Mainz
Herausgeberin
Claudia Dillmann
Programmkino Rex, Darmstadt
Tickets nur für Darmstadt
Festivalleitung / Künstlerische Leitung
Gaby Babić
Leitung Management und Organisation
Stefan Adrian
Programmkoordination
Markus Reuter, Katrin Wollnik
Redaktionsleitung
Miriam Loy
Fotoredaktion
Stefan Adrian, Gaby Babić, Deniz Bozkurt, Miriam Loy
Presseleitung
Romina Neu
EINTRITTSPREISE
Festival
Einzelkarte
Tageskarte
Dauerkarte
7 Euro / ermäßigt 6 Euro
18 Euro / ermäßigt 15 Euro
50 Euro / ermäßigt 45 Euro
Wochenendpass (Fr – So)
5er-Karte (nicht übertragbar)
35 Euro / ermäßigt 30 Euro
25 Euro / ermäßigt 20 Euro
Tages- und Dauerkarten sind während des Festivals an den Kinokassen
und am Info-Counter erhältlich. Das Rahmenprogramm ist darin
nicht enthalten. Die Caligari-10er-Karte hat bei goEast keine Gültigkeit.
Texte
Stefan Adrian, Gaby Babić, Deniz Bozkurt, Monika Haas, Natascha Korol,
Hanna Krüger, Kristin Kupke, Miriam Loy, Friederike Mertes, Olaf Möller,
Ioana Moldovan, Katrin Mundt, Stefanie Plappert, Markus Reuter, Franziska
Schuster, Patrick Seyboth, Andrea Wink, Katrin Wollnik, Barbara Wurm
Rahmenprogramm
Gestaltung
Matinee 10 Euro / ermäßigt 8 Euro
Festivaleröffnung (begrenztes Kartenkontingent)
8 Euro
8 Euro
Preisverleihung (begrenztes Kartenkontingent)
Aoki & Matsumoto
aokimatsumoto.com
Ausstellung Open Frame Award, Museum Wiesbaden 6 Euro / ermäßigt 4 Euro
Druck
goEast Party, Schlachthof
Fissler & Schröder GbR
Auflage: 35.000
Lesung
Fotonachweise
DEFA-Stiftung
8 Euro / ermäßigt 7 Euro
Karten unter 0611 / 23 68 43 - 10 oder [email protected]
Bonanza Beat Club, Kulturpalast (Samstag)
Abschlussparty Kulturpalast (Dienstag)
Fotoausstellung frauen museum wiesbaden
META MORFOSS, ALARM IM KASPERLETHEATER,
FLUCHT ZU DEN PINGUINEN, Rübezahl und der Schuster
Symposium
DEFA-Stiftung / Eberhard Daßdorf
Vorträge / Abschlussgespräch
KARLA
Party 4 Euro / Konzert 12 Euro / VVK 9 Euro
5 Euro
5 Euro
6 Euro / ermäßigt 5 Euro
Eintritt frei
IIPM / Maxim Lee
DIE MOSKAUER PROZESSE
Wild Bunch
THE SEARCH, ORDINARY PEOPLE
Neue Visionen Filmverleih
CORN ISLAND
Shady Lane Productions, Berlin
HOW TO MAKE A REFUGEE
Wir bitten darum, alle Zitate aus den Texten zu goEast 2015 als solche zu kennzeichnen.
Originaltitel und -namen aus dem Kyrillischen werden in den Publikationen von goEast in der Regel
englisch transkribiert.
Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir Bildrechte in den Festivalpublikationen sowie bei der
Berichterstattung im Einzelnen nicht immer nachweisen können, und verweisen darauf, dass das
Bildmaterial ausschließlich zum Zwecke der Werbung für den Einzelfilm bzw. die Festivalprogramme
veröffentlicht wird. Eine Weitergabe an Dritte ist nicht vorgesehen und würde nur mit ausdrücklicher
Genehmigung der Rechteinhaber stattfinden. Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Rechteinhaber.
KULTURTICKET
Eintrittskarten der Caligari Filmbühne und der Tourist Information
Wiesbaden zum goEast Filmfestival, die einen entsprechenden Aufdruck
ausweisen, gelten im gesamten RMV-Gebiet als Fahrausweis.
Fahrtantritt frühestens fünf Stunden vor Beginn der Veranstaltung,
Rückfahrt bis Betriebsschluss.
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