ZUR GLAUBENSFRAGE ERHOBEN

03 2 0 1 5
SPITALSÄRZTE
PHC
ELTERNTEILZEIT
„Keine Angst vor
Eskalationsszenarien“
„Eine Chance auch
für die Ärzteschaft“
„Plötzlich wird
alles ganz anders“
ZUR GLAUBENSFRAGE
ERHOBEN
In Österreich hat sich Impfmüdigkeit breitgemacht. Experten mühen sich,
den diversen Impfmythen medizinische Evidenz entgegenzusetzen.
Foto: Creatas Images/Thinkstock
P.b.b. Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien/GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 03
MITTEILUNGEN DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN
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BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Mangelnde Wertschätzung
Ź Die Politik hat eine Reihe von Ideen, wie das österreichische Gesundheitssystem
verändert werden könnte. Diese werden vorsorglich im arztfreien Raum diskutiert und
beschlossen.
Erinnern wir uns an die sogenannte Gesundheitsreform: Politiker, die uns nur bedingt gewogen sind, haben hinter verschlossenen Türen eine Reform, die nach nunmehr zwei Jahren
nicht wirklich als solche mehr bezeichnet werden kann, beschlossen. Wie wurde argumentiert? Die Zahler hätten zu entscheiden. Die Ärztinnen und Ärzte seien lediglich Gesundheitsdiensteanbieter und hätten nichts mitzureden.
Umso unangenehmer sind störende öffentliche Wortmeldungen und Protestveranstaltungen.
All dies wäre aber bei einer rechtzeitigen Einbindung der Ärztevertreter vermutlich gar nicht
notwendig.
Vor Fehleinschätzungen und massiven Schwierigkeiten gewarnt
„Ohne Zusammenwirken mit
der Ärzteschaft funktioniert es
einfach nicht. Wir kennen das
Gesundheitssystem, und eine
pauschale Verunglimpfung
eines ganzen Berufsstands ist
unsachlich und unrichtig.“
Bekannte Politiker haben damals gewerkt: Sonja Wehsely, Ingrid Reischl, Hans Jörg Schelling,
Alois Stöger und Josef Pühringer. Gemeinsam ist ihnen zumindest Distanz und Misstrauen
gegenüber Ärztinnen und Ärzten, wie aus unmissverständlichen öffentlichen Äußerungen
erkennbar ist.
Die Ärztinnen und Ärzte haben vor Fehleinschätzungen und massiven Schwierigkeiten gewarnt – und haben Recht behalten, in fast allen Fragen. Denken wir an die Probleme mit der
E-Medikation, die Verzögerung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA), den drohenden
Ärztemangel, insbesondere bei den Hausärzten, die fehlende Finanzierung aus einer Hand
et cetera. Ein Lieblingsprojekt, das Mammografie-Screening, scheint ohne Einbindung der
Frauen- und Hausärzte auch nicht wirklich gut zu funktionieren.
Ohne Zusammenwirken mit der Ärzteschaft funktioniert es halt einfach nicht. Wir kennen
das Gesundheitssystem, und eine pauschale Verunglimpfung eines ganzen Berufsstands ist
unsachlich und unrichtig.
Massive Veränderungen stehen an und sind auch notwendig
Foto: Stefan Seelig
Das Hauptproblem für die Politik ist, dass Ärztinnen und Ärzte gehört werden, insbesondere bei ihren Patienten. In etwa 80 Millionen Patientenkontakte nur im ambulanten Bereich
österreichweit pro Jahr – das ist eine enorme Zahl hinsichtlich Kommunikationspotenzial und
Meinungsverstärkung.
Massive Veränderungen stehen an, und diese sind in vielen Bereichen auch notwendig
– denken wir nur an die bevorstehende Pensionierungswelle bei Ärztinnen und Ärzten
sowie die gleichzeitige Herausforderung, immer mehr ältere Menschen auch medizinisch
zu versorgen. Oder die Tatsache, dass immer mehr Leistungen ambulant getätigt werden.
Oder die Abwanderung von derzeit vier von zehn Absolventen des Medizinstudiums ins
Ausland.
Es muss also möglichst bald gegengesteuert werden. Ärztinnen und Ärzte sind keine „Betonierer“. Wir stehen bereit für sinnvolle Reformen. Aber dies muss idealerweise mit uns und nicht
gegen uns passieren. Denn sonst befürchte ich, dass sich das „beste Gesundheitssystem der
Welt“ schon sehr bald sehr massiv verschlechtern wird.
Oder mit anderen Worten: Uns Ärztinnen und Ärzten muss wieder jene Wertschätzung entgegengebracht werden, die wir auch von unseren Patienten tagtäglich erfahren.
Besuchen Sie auch meinen Blog:
blog.szekeres.at.
Herzlichst,
Ihr Thomas Szekeres
03_2015 doktor in wien
3
▸ Tagungsmappe
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Themen & Termine 2015
Veranstaltungsort:
Courtyard Marriott Wien Messe
Trabrennstraße 4, 1020 Wien
Termine 2015
Schilddrüse 11. April
Diabetes 18. April
Alzheimer 30. Mai
Psychiatrie 19. September
Rheumatologie und Osteoporose 12. Dezember
Information und Anmeldung unter:
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Anmeldung erforderlich, limitierte Teilnehmerzahl!
IN KOOPERATION MIT:
EDITORIAL INHALT
3
Inhalt
Editorial
In eigener Sache
Veränderungen
„Selbst das Unangenehme, woran wir uns
gewöhnten, vermissen
wir ungern.“
Intern
6
Leserbriefe
8
News
Die Arbeitszeitverkürzung der Spitalsärzte verursacht im AKH immer häufiger Kapazitätsprobleme. Schon bald könnten eine kontinuierliche Patientenversorgung sowie effiziente
Forschung nicht mehr gegeben sein. Ärztekammer und Betriebsrat fordern dringend ein klares
Konzept für eine Strukturreform.
12
News
Frank Ulrich Montgomery, Präsident der deutschen Bundesärztekammer und Leitfigur des
größten Ärztestreiks Europas, gab Wiens Spitalsärzten, die aktuell für bessere Rahmenbedingungen in den Spitälern kämpfen, einen Einblick in die deutsche Verhandlungstaktik 2006.
14
News
Die demnächst in Wien entstehenden Primary Health Care Center werden sich unter den
wachsamen Augen von Ärztekammer, Sozialversicherungen und betroffener Bevölkerung zu
bewähren haben. Diese Bewährung und ihr Erfolg sollten von allen Beteiligten nicht in erster
Linie als Bedrohung, sondern als Chance auch für die Ärzteschaft wahrgenommen werden.
16
News
Ärztinnen und Ärzte haben, sofern die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind, Rechtsanspruch auf Elternteilzeit. In den meisten Fällen wird diese auch problemlos genehmigt. Eine
etwaige Ablehnung muss seitens der Gemeinde Wien hinreichend begründet werden, die
Zustimmung des Abteilungsvorstands ist nicht erforderlich.
18
Kammerbereich
22
Gesundheit und Politik
Coverstory
24
Zur Glaubensfrage erhoben
In Österreich hat sich Impfmüdigkeit breitgemacht. Experten mühen sich, den diversen Impfmythen medizinische Evidenz entgegenzusetzen.
Foto: Stefan Seelig
Service
28
Fortbildung
Vorträge, Tagungen, Symposien
30
Medizin
37
Chronik
38
Steuer
39
Bücher
40
Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
41
Kommentar
Martin Nagl-Cupal zur Rolle der „Young Carers“.
42
Kleinanzeigen
IIMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den
Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: [email protected]. Redaktionsvorsitz:
Dr. Stefan Ferenci. Stellvertreter: Dr. Franz Mayrhofer. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Petra Lindermuth,
Bakk., Mag. Susanne Schönmayr, Mag. Elisa Cavalieri, Alexandra Wolffinger (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria
GmbH, Forum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 50 531, Mail: offi[email protected].
Aboverwaltung: Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: wolffi[email protected]. Anzeigenleitung: Reinhard Rosenberger,
T 01/54 600-510. Anzeigenverkauf: Bernhard Mitterhauser, T 01/54 600-531. Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-512,
Mail: [email protected]. Druck: Friedrich VDV, 4020 Linz.
In der momentanen
Diskussion rund um die
zur Abstimmung vorgelegte Einigung zwischen
Wiener Krankenanstaltenverbund und den Wiener Ärzten und
Ärztinnen muss ich wiederholt an dieses
Zitat Goethes denken.
In meinen nun fast zehn Jahren als Arzt im
KAV war ein Umstand ein ständiger Begleiter an allen Abteilungen meiner Ausbildung:
Das Klagen über die Belastungen durch
25-Stunden-Dienste. Kaum eine andere
Berufsgruppe darf so viele Stunden am
Stück arbeiten wie wir, kaum eine hat eine
höhere Verantwortung.
Andere Berufsgruppen haben signifikant
strengere Schutzbestimmungen. Piloten
dürfen maximal elf Stunden am Stück in der
Nacht arbeiten, und dort werden Verstöße
gegen die Schutzbestimmungen, anders als
bei uns, nicht mit einem Augenzwinkern
abgetan. Während bei uns Ärztinnen und
Ärzten die Ruhezeiten öfters – teilweise
selbstgewählt – nicht eingehalten wurden
und werden, landete erst kürzlich ein Pilot
aufgrund drohender Arbeitszeitüberschreitung vorzeitig seine Maschine.
Nun reagiert der Arbeitgeber und bekennt
sich klar dazu, dass verlängerte Dienste nur noch dort möglich sind, wo die
Patientenströme ausreichende Ruhezeiten
ermöglichen. Anstatt das nötige Maß an
Selbstreflexion zu besitzen und diese längst
überfällige Reform zu begrüßen, kommt
jetzt aber ein Aufschrei der Empörung aus
der Kollegenschaft, und eine neu gegründete Gewerkschaft fordert umgehend die
Beibehaltung der plötzlich doch so geliebten
25-Stunden-Dienste.
Ich kann mir dies nur durch Angst vor Veränderung erklären und bin davon überzeugt,
dass die meisten, die keine 25-StundenDienste mehr machen müssen, nach kurzer
Zeit das Unangenehme, woran sie sich
gewöhnt haben, nicht mehr vermissen.
Hoffentlich schütteln junge Kolleginnen und
Kollegen in zehn Jahren genauso ungläubig den Kopf, wenn ich von 25-StundenDiensten erzähle, wie ich es tue, wenn ich
Geschichten über zehn Nachtdienste pro
Monat von Oberärzten höre.
Herzlichst, Ihr
Stefan Ferenci
03_2015 doktor in wien 5
„MEDIZINISCHE
FORSCHUNGSFÖRDERUNGEN
[email protected]
IN ÖSTERREICH”
Niederlassung
Zur elektronischen Krankmeldung
Zumutung für Arzt und Patient
Jetzt weiß ich, warum ich mich jahrelang gegen die elektronische Krankmeldung gewehrt habe:
1. Es ist für jede Krankenkasse extra eine
Ausgehzeit vorprogrammiert.
2. Es ist nicht möglich, eine Krankmeldung zu verfassen und zu übermitteln,
sofern die Anspruchsberechtigung unterbrochen ist.
Es ist nach wie vor eine arge Zumutung
für Patient und Arzt, dass Patienten von
ihrer Krankenversicherung nicht von
Änderungen der Anspruchsberechtigung informiert werden, sondern es
erst beim Arzt oder im Spital bemerken
können.
Das gehört geändert, schließlich leben
wir in einem Rechtsstaat.
Die 6. Auflage des praktischen
Handbuchs „Medizinische Forschungsförderungen, Preise, Stipendien”.
Aus dem Verlag der
Ärztekammer für Wien.
MR Dr. Hans-Joachim Fuchs, Wien 9.
„ Alle Daten aktualisiert
„ Österreichweite und länderspezifische Forschungsförderungen
„ Übersichtlich aufgelistet
nach durchführenden Stellen
„ Zusätzliches Namensregister und
nach Fachgebieten geordnet
Medien
Zur neuen Publikation der Ärztekammer:
Standpunkte
BESTELLEN SIE IHR
PERSÖNLICHES EXEMPLAR:
Verlag der
Ärztekammer für Wien
Alexandra Wolffinger
Tel.: (01) 515 01/1223 DW
Fax: (01) 512 60 23/1223 DW
E-Mail: [email protected]
Internet:
Zusätzlich kann die Broschüre unter
www.aekwien.at/media/forschf.pdf
downgeloadet werden.
Die Broschüre und der
Versand sind kostenlos.
Eine Serviceleistung der
Ärztekammer für Wien.
Wollen Sie
uns etwas
mitteilen?
Weihburggasse 10-12,
1010 Wien.
Kennwort
Leserservice
oder
pressestelle
@aekwien.at.
Und die Kosten?
An sich sind die Standpunkte keine
schlechte Idee, aber welche Kosten
wird diese neue Publikation für die
„Zwangsmitglieder“ der Ärztekammer
bedeuten? Diese wären wohl zu kommunizieren.
Um die Kosten zu minimieren, schlage ich vor, diese erneute Publikation
– doktorinwien, Österreichische Ärztezeitung, und jetzt noch Standpunkte
– nur per E-Mail zu versenden, sodass keine Druck- und Portokosten
anfallen.
Kolleginnen und Kollegen nach wie vor die
Publikationen der Ärztekammer auch „in
der Hand halten“ wollen. Daher hat sich
die Ärztekammer noch nicht entschließen können, ausschließlich auf einen
Online-Versand umzusteigen. Allerdings
ist geplant, im Herbst dieses Jahres eine
Umfrage hinsichtlich der Akzeptanz aller
Informationstools durchzuführen, und
dabei wird neuerlich die Frage einer möglichen Zusendung von Zeitschriften der
Ärztekammer ausschließlich via E-Mail
abgefragt werden.
Red.
Ärzteball
Am 31. Jänner 2015 fand der 65. Wiener
Ärzteball mit mehr als 3000 Gästen in
der Hofburg statt.
Immer wieder ein Highlight
Vielen Dank für die gelungene Organisation. Wir haben mit unseren Kindern
den 65. Ärzteball sehr genossen, getanzt
bis zum Schluss und freuen uns schon
auf das nächste Jahr.
Der Ball ist immer wieder ein Highlight,
besonders für einen hart arbeitenden
Landarzt.
Dr. Hellmuth Loesch, D-91593 Burgbernheim
Wir haben den Ball wieder in vollen
Zügen genossen. Unsere Gäste aus Kanada, Finnland, Kuwait, Schweiz und
Deutschland waren begeistert.
Eberhard Ludewigs, E-Mail
Kino
Am 10. Februar 2015 zeigte die Ärztekammer im Filmcasino „Vienna’s lost daughters“, in dem das Leben von acht Frauen,
die 1938/39 in die USA emigrieren mussten, nachgezeichnet wurde.
Prim. Dr. Nikolaus Neuhold, Wien 13.
Der Vorstand der Ärztekammer für Wien
hat für das zweimonatlich erscheinende
neue Verlagsprodukt Standpunkte einen Rahmenbetrag von 45.000 Euro pro
Jahr für Grafik, Druck und Versand beschlossen. Damit kommt ein Heft auf
ungefähr 0,61 Euro pro Arzt. Aus vielen
Rückmeldungen wissen wir, dass viele
Vielen Dank für den Abend
Der Film ist sehr gut und sehr berührend. Ein Pflichtfilm für jede Wienerin
und jeden Wiener. Vielen Dank für den
Abend.
Univ.-Doz. Dr. Gabiele Stiegler, E-Mail
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe
zu kürzen.
INTERN NEWS
AKH
Die Frustrationsgrenze scheint erreicht
Die Arbeitszeitverkürzung der Spitalsärzte verursacht im AKH immer häufiger
Kapazitätsprobleme. Schon bald könnten eine kontinuierliche Patientenversorgung
sowie effiziente Forschung nicht mehr gegeben sein. Ärztekammer und Betriebsrat
fordern dringend ein klares Konzept für eine Strukturreform.
en Arbeitszeitgesetzes und der
damit einhergehenden Arbeitszeitreduktion werden die Versorgungsengpässe im Wiener AKH von Tag zu
Tag größer. Seit Anfang Jänner wurden
ungefähr 300 kleinere Operationen
verschoben. Trotz einer aktuellen Optout-Quote von ungefähr 50 Prozent
ist die Fortführung des Betriebs unter
den derzeitigen Bedingungen nur sehr
schwer möglich. Wenn es weiterhin
zu keiner Einigung kommt, befürchtet
der Betriebsrat, dass bald bis zu 1000
Operationen pro Monat verschoben
werden müssen. Weitere Leistungskürzungen und Qualitätsverluste in
Forschung, Ausbildung und Patientenversorgung scheinen demnach vorprogrammiert.
„Die Frustration ist hoch. Viele Kolleginnen und Kollegen fühlen sich im
Stich gelassen. Trotz ihres intensiven
persönlichen Einsatzes und der Bereitschaft, das hohe Niveau im AKH zu
halten, wird die Toleranzschwelle bald
überschritten sein“, so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres bei einem
Hintergrundgespräch vor Journalisten
am 19. Februar 2015 in Wien.
“Wir sollen in immer kürzerer Zeit
dieselbe Arbeit erledigen, ohne dass
zusätzliche Kolleginnen und Kollegen
aufgenommen werden. Eine Durchschnittsarbeitszeit von 48 Stunden ist
8
doktor in wien 03_2015
für eine Universitätsklinik schlichtweg
unmöglich“, ergänzte Betriebsratsvorsitzender Martin Andreas.
Sonderregelungen notwendig
Wenn es
weiterhin
zu keiner
Einigung
kommt, befürchtet der
Betriebsrat,
„Wenn von den Ärztinnen und Ärzten
des AKH Spitzenmedizin gefordert
wird, werden wir auch die Rahmenbedingungen dazu brauchen“, erklärt
Andreas. Die Verhandlungen mit dem
Wissenschaftsministerium gestalteten
sich jedoch bislang äußerst schwierig.
„In manchen Punkten benötigt das AKH
genau wie andere Universitätskliniken
dass bald
bis zu 1000
Operationen
pro Monat
verschoben
werden
müssen.
Sonderregelungen“, hält Szekeres fest.
Es gibt dort teilweise hoch spezialisierte
Leistungen, die österreichweit nur von
einer kleinen Zahl an Ärztinnen und
Ärzten durchgeführt werden können.
Zudem müssen aufgrund gesetzlicher
Bestimmungen 30 Prozent der Arbeitszeit in Forschung und Lehre investiert
werden. In der Praxis zeigt sich, dass
diese Leistungen häufig in der Freizeit
erbracht werden. „Viele Kolleginnen
und Kollegen sind nur noch aufgrund
der, noch vorhandenen, Reputation bei
uns im Haus“, sagt Andreas. „Es braucht
dringend eine Strukturreform, die mit
der Schaffung zusätzlicher Stellen einhergeht“, bekräftigt Szekeres.
Der aktuelle Verhandlungsstand
Ende Februar hat das Rektorat der
MedUni Wien dem Betriebsrat ein
nachgebessertes Angebot unterbreitet,
das vom Betriebsrat aktuell geprüft
wird (Stand: 26. Februar 2015).
In seinem ursprünglichen Angebot
hat das Rektorat eine flächendeckende
Umstellung der 48-Stunden-Woche
bereits ab 1. Juli 2016 gefordert. Dem
Betriebsrat war diese Frist zu knapp
bemessen – er befürchtet Probleme bei
der Umsetzung. Jetzt soll die Umstellung erst ein halbes Jahr später mit 1.
Jänner 2017 erfolgen.
Um die Gehaltsverluste durch die Arbeitszeitverkürzung zu decken, fordert
der Betriebsrat eine Erhöhung im Sinne
der Gehälter des Wiener Krankenanstaltenverbunds beziehungsweise des
Marburger Bunds, der Ärztegewerkschaft der Spitalsärzte in Deutschland.
Größere Einigkeit besteht bis dato hinsichtlich der Änderung von Dienstzeitmodellen sowie der Einführung von
mehr Rufbereitschaften und deren Bezahlung.
Für Anfang März sind weitere Verhandlungsrunden sowie Betriebsversammlungen geplant. Ebenfalls
noch im März wird es für die Ärztinnen und Ärzte im AKH eine elektronische Mitgliederbefragung, analog
der Befragung für die KAV-Häuser,
geben. …
Zum Thema siehe auch Interview mit
Frank Ulrich Montgomery auf Seite 12f.
Foto: Karl Gruber – wikimedia.org
Ź Seit der Umsetzung des neu-
NEWS INTERN
Abschlussdiplome in der
Ärztekammer feierlich verliehen
Unter Beisein des
Obmanns der Kurie
angestellte Ärzte
und Vizepräsidenten der Ärztekammer für Wien,
Hermann Leitner,
fand am 22. Jänner
2015 die feierliche
Verleihung von
Diplomen für die
Absolventen der
Ausbildung zum Allgemeinmediziner beziehungsweise Facharzt in den Räumlichkeiten
der Ärztekammer statt.
In entspannter Atmosphäre gratulierte Leitner
zum Abschluss eines langen Ausbildungswegs:
Alexandru-Laurentiu Chiriac (Allgemeinmedizin), Monika Chocholous (Kinder- und
Jugendheilkunde), Alexandra Draskovits
(Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und
Zahnmedizin), Nikolaus Duschek (Chirurgie), Johanna Edelbauer (Unfallchirurgie und
Allgemeinmedizin), Sonja Fröhlich
(Kinder- und
Jugendpsychiatrie
und Allgemeinmedizin), Manfred
Greslechner (Psychiatrie und Allgemeinmedizin),
Isabelle Katschnig
(Unfallchirurgie
und Allgemeinmedizin), Katharina Marth (Immunologie
und Allgemeinmedizin), Roswitha Rechberger
(Neurologie und Allgemeinmedizin), Georgia
Riepl (Anästhesiologie und Intensivmedizin),
Nora Streit (Frauenheilkunde und Geburtshilfe), Xu Hui Sun (Allgemeinmedizin), Ioannis Tentzeris (Innere Medizin und Allgemeinmedizin), Ingeborg Truxa (Allgemeinmedizin),
Philipp Ubl (Nuklearmedizin und Allgemeinmedizin) und Elisabeth Vesely (Lungenkrankheiten und Allgemeinmedizin). …
Foto: Stefan Seelig
Wiener Patientenombudsmann
mit eigenem Webauftritt
Seit Kurzem steht Patientenombudsmann
Franz Bittner für die Anliegen der Wiener
Patienten auch mit einer eigenen Homepage
zur Verfügung. Anregungen und Beschwerden können damit ab sofort noch leichter an
die Patientenombudsstelle herangetragen
werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit,
sich laufend über Neuigkeiten im Gesundheitswesen zu informieren.
Auf der neuen Website www.patienten
ombudsmann-wien.at finden Patienten
detaillierte Informationen zur Patientenombudsstelle. Bei konkreten Anliegen
betreffend Ordinationen oder Spitäler,
Problemen mit Sozialversicherungen sowie
im Falle weiterer Fragen zum Gesundheitswesen können sich Patienten mithilfe eines
Kontaktformulars direkt an den Patientenombudsmann wenden. „Wir gehen auf alle
Probleme ein, vermitteln durch persönliche
Aussprachen oder fordern Ärztinnen und
Ärzte gegebenenfalls zu Stellungnahmen
auf“, erklärt Bittner seine Aufgaben. „Mit der
neuen Website bauen wir unsere Beratung
weiter aus und erleichtern den Patienten die
Kontaktaufnahme zu uns.“
Die Patientenombudsstelle der Ärztekammer
für Wien ist seit September 2013 tätig. Seither
wurden 1530 Beschwerden bearbeitet, ungefähr 4100 Telefonanrufe entgegengenommen
sowie zahlreiche persönliche Gespräche
geführt. …
Service: Neben der neuen Website gibt es auch
weiterhin die Möglichkeit einer telefonischen
Kontaktaufnahme mit dem Patientenombudsmann: Montag bis Donnerstag von 8.30 bis
15.30 Uhr und Freitag von 8.30 bis 14.00 Uhr,
Tel.: 515 01/1270 DW, 664/506 07 04, E-Mail:
sekretariat@patientenombudsmann-wien.
at. Informationsbroschüren können in der
Pressestelle der Ärztekammer für Wien bestellt
werden: Tel.: 515 01/1223 DW, E-Mail: [email protected].
Ärztekammer warnt
eindringlich vor
Versorgungsengpässen
Anlässlich der Diskussion über die Spitalsärztegehälter warnt die Ärztekammer vor
Verschlechterungen im Gesundheitssystem.
Die Reduktion der Arbeitszeiten in den Krankenhäusern werde zu Ärzteknappheit führen
und damit die Belastung für den niedergelassenen Bereich verschärfen, so die Befürchtung des Obmanns der Kurie niedergelassene
Ärzte und Vizepräsidenten der Ärztekammer
für Wien, Johannes Steinhart.
Die Verringerung von 60 auf 48 Stunden
Wochenarbeitszeit in den Spitälern bedeute
ein Minus von 20 Prozent, was automatisch
zu mehr Patienten für die Ordinationen
führe. Der niedergelassene Bereich aber
werde seit Jahren ausgedünnt. „Da entsteht
ein Spalt, und in den rutschen die Patienten
hinein“, prophezeit Steinhart. Nach seinen
Berechnungen brauche es zumindest 1300
zusätzliche Kassenordinationen in Österreich. Zudem sei die Ärzteschaft in den
Ordinationen überaltert. Mehr als die Hälfte
der Mediziner seien 55 Jahre alt und älter und
würden in den nächsten Jahren in Pension
gehen.
Der Nachwuchs suche immer öfter das
Weite, weil er andernorts bessere Rahmenbedingungen vorfände, so Steinhart weiter. Die
Ärztekammer drängt deshalb unter anderem
auf die Finanzierung eines Lehrpraxismodells. Auch die Bürokratie in den Ordinationen habe mittlerweile „unerträgliche“
Ausmaße angenommen, streift Steinhart
kurz auch die harte Kritik der Ärztekammer
an Systemen wie der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA).
In Sachen Finanzierung wiederum sei der
Kostendämpfungspfad ein strategischer
Fehler und widersinnig, denn gerade in
wirtschaftlich schlechten Zeiten brauche
es mehr Geld, da die Menschen eher
krank würden. Mit Missfallen hat die
Ärztekammer auch den Rechnungshofbericht zum Vermögensmanagement der Sozialversicherungen studiert. „Notgroschen“
seien kein Problem, doch Krankenkassen
seien „nicht als Investitionseinrichtungen
gedacht“, die insgesamt 3,8 Milliarden
Euro auf der hohen Kante hätten. Für viele
dringende Verbesserungen im Sinne der
Patienten „wäre Geld da“, glaubt Steinhart,
zumal die Deckelung vieler Leistungen ebenfalls eine Erschwernis für Ärztinnen und
Ärzte und Patienten sei. …
03_2015 doktor in wien
11
INTERN NEWS
Zur Person:
Frank Ulrich Montgomery ist Radiologe
und seit 2011 Präsident der deutschen
Bundesärztekammer. Von 1989 bis
2007 war er Bundesvorsitzender der
Ärztegewerkschaft Marburger Bund.
Montgomery war Kopf des größten
Ärzteprotests Europas. Er führte 2006
die deutschen Spitalsärzte durch eine
monatelange Protestwelle, zu deren
Höhepunkt am 7. August 2006 fast
16.000 Spitalsärzte ihre Arbeit niederlegten. Die Forderung nach mehr Gehalt
wurde schließlich umgesetzt. Damit
konnte auch die Abwanderung von
Jungärzten in Länder mit attraktiveren
Gehaltsmodellen gebremst werden.
Spitalsärzte
„Keine Angst vor Eskalationsszenarien“
Frank Ulrich Montgomery, Präsident der deutschen Bundesärztekammer
und Leitfigur des größten Ärztestreiks Europas, gab Wiens Spitalsärzten,
die aktuell für bessere Rahmenbedingungen in den Spitälern kämpfen,
einen Einblick in die deutsche Verhandlungstaktik 2006.
Von Petra Lindermuth
12
doktor in wien 03_2015
„Die Großkundgebung
im Museumsquartier
war schon
ein guter
Anfang,
doch ohne
weitere Protestmaßnahmen wird
es kaum
gehen.“
Arbeitszeit auf 48 Stunden sowie ein
Gehaltsplus von 30 Prozent. Die Verhandlungen mit den Spitalsbetreibern
über Arbeitszeiten, Ärztegehälter und
Bereitschaftsdienste scheiterten jedoch
über Monate hinweg. Es war ein langer Prozess, deren Höhepunkt 2006 in
einer monatelangen Protestwelle unsererseits gegipfelt hat.
doktorinwien: Welche Taktik haben
Sie gewählt, um die Forderungen der Ärzteschaft durchzubringen?
Montgomery: Dem Marburger Bund
war von Anfang an klar, dass die als
„geldgierig“ verschrienen Ärztinnen
und Ärzte mit der bloßen Forderung
nach mehr Gehalt erfolglos bleiben
würden. Um die Bevölkerung auf unsere Seite zu bringen, folgten wir daher dem Mantra, dass erstens bessere
Arbeitsbedingungen, zweitens kürzere
Arbeitszeiten und (erst) drittens mehr
Arbeitsentgelt benötigt werden. Wir
haben in der Öffentlichkeit konsequent
das Bild des jungen, überarbeiteten und
unterbezahlten Assistenzarztes geprägt,
der frei von ökonomischen Interessen
ist. Da diese Beschreibung exakt den
damaligen Tatsachen entsprochen hat,
hat sie uns die gewünschte Glaubwürdigkeit gebracht. Wir haben 2006 immer wieder Befragungen zur Akzeptanz
des Ärztestreiks durchgeführt, und dabei zeigte sich eine Zustimmung zwischen 66 und 85 Prozent. Die Solidarität der Bevölkerung ist das A und O und
somit ein wichtiger Ausgangspunkt für
Verhandlungen.
doktorinwien: 2006 haben streikende
Ärztinnen und Ärzte für Schlagzeilen in
den deutschen Medien gesorgt. Noch heute
spricht man von den öffentlichkeitswirksamen Aktionen des „Monty“. Wie sind Sie
dabei vorgegangen?
Foto: Stefan Seelig
doktorinwien: Seit der Umsetzung der
Novelle zum Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz ringen die Spitalsärzte um bessere Arbeitsbedingungen. Zwischen 2001
und 2006 steckte auch die deutsche
Ärzteschaft in einer tiefen Depression.
Wo sehen Sie Parallelen zu damals?
Montgomery: Die Ähnlichkeiten sind
wirklich sehr groß. Die deutsche Ärzteschaft war mit zunehmend schlechter
werdenden Rahmenbedingungen wie
sinkenden Grundgehältern und zu gering abgegoltenen Mehrstunden konfrontiert. Ein gravierendes Problem war
zudem die steigende Abwanderung.
2004 waren bereits mehr als 2700 deutsche Ärztinnen und Ärzte ins Ausland
abgewandert, da sie dort bessere Arbeitsbedingungen vorfanden. Um die
Abwanderung zu stoppen, forderte der
Marburger Bund (Ärztegewerkschaft
der Spitalsärzte in Deutschland, Anm.)
unter anderem eine Begrenzung der
NEWS INTERN
Montgomery: Wir haben uns recht
erfolgreich der Macht der Worte und
der Medien bedient. So versammelten
wir an einem Tag Hunderte Ärztinnen
und Ärzte auf einem Schiff an der Spree
und spielten „Auswanderung aus Berlin“. Ein anderes Mal ließen wir das
Ärztepersonal in Mainz sprichwörtlich
„baden gehen“. Die Medien haben fast
immer berichtet. Neben einer guten
Vorbereitung sind starke Bilder und
Worte die wichtigsten Eckpfeiler einer
erfolgreichen Kampagne. Leitfiguren
und provozierende Formulierungen
wie „Dies ist kein Ärztestreik, sondern
ein Sklavenaufstand!“ waren für uns
ebenfalls wichtig. Die Forderung nach
30 Prozent mehr Gehalt war zwar hoch
angesetzt, doch die beste Provokation
ist eine absurd klingende Forderung,
die sich logisch ableiten lässt. Wir argumentierten damit, dass wir lediglich
wieder haben wollten, was man uns
genommen hat. Die Medien bezeichneten mich damals als „Mister 30 Prozent“.
doktorinwien: Stand die Ärzteschaft
während dieser Zeit immer geschlossen
hinter Ihnen?
Montgomery: Ja. Diesen Zusammenhalt habe ich davor und auch danach nie
wieder erlebt. So haben beispielsweise
die Ordinarii die Notfallversorgung
übernommen, um den angestellten
Kolleginnen und Kollegen die Teilnahme an den Streiks zu ermöglichen.
Auch von der niedergelassenen Kollegenschaft sowie von den Patienten gab
es eine hohe Welle der Solidarität. Den
größten Solidaritätsschub und zugleich
die höchste Eskalationsstufe habe ich
bei der „Evakuierung“ der Universitätsklinik von Heidelberg erlebt, bei der Patienten im Rahmen einer regelrechten
Performance mit Lastwägen in andere
Krankenhäuser transportiert wurden.
Egal ob Patienten, Anrainer, Journalisten, Ärztinnen und Ärzte oder das
restliche Krankenhauspersonal – alle
haben an einem Strang gezogen, um
die Evakuierung reibungslos über die
Bühne zu bringen. Der Spitalsbetrieb
war damals aber zu keinem Zeitpunkt
gefährdet. Die Notfallversorgung war
bei allen Protestaktionen stets gewährleistet. Streiks wurden immer Wochen
im Voraus angekündigt sowie Überbrückungsmaßnahmen gemeinsam mit
den Spitalsleitungen geplant.
doktorinwien: Wie schätzen Sie die
derzeitige Position der Wiener Spitalsärzte am Verhandlungstisch ein?
Montgomery: Das große Dilemma
ist der extreme Zeitdruck, unter dem
die österreichischen Ärztinnen und
Ärzte stehen und der leider auf die verzögerte Umsetzung der EU-Arbeitszeitrichtlinie zurückzuführen ist. In
Deutschland konnten wir diese glücklicherweise rechtzeitig umsetzen. Daher hatten wir für die Planung unserer
Protestaktionen wesentlich mehr Vorlaufzeit. In der derzeitigen Verhandlungssituation brauchen die Wiener
Kolleginnen und Kollegen vor allem
mehr Mut, sich verschiedener Eskalationsmöglichkeiten zu bedienen. Die
Großkundgebung im Museumsquartier war ein guter Anfang, doch ohne
weitere Protestmaßnahmen wird es
kaum gehen. Der Streik ist ein Arbeitnehmerrecht, das man auch den Ärztinnen und Ärzten zugestehen muss.
Wichtig ist aber, dass dabei die Arbeitgeberseite und nicht die Patienten
getroffen werden. Die Notfallversorgung muss stets gewährleistet bleiben.
Auch wenn die Lösung letztendlich
immer am Verhandlungstisch erzielt
wird, dürfen sich die Verhandler nicht
von der Gegenseite unter Druck setzen
lassen.
doktorinwien: Kann auch das arbeitszeitliche Opt-out als geschicktes Verhandlungskalkül eingesetzt werden?
Montgomery:. Im Moment ist das
Opt-out eine der besten strategischen
Verhandlungsoptionen. Daher würde ich auf alle Fälle davon abraten, ein
Opt-out zu unterschreiben. Gegenüber der Gegenseite kann damit so
lange Druck aufgebaut werden, bis sie
schlicht und einfach nicht mehr weiß,
wie Dienstpläne erstellt oder Diensträder besetzt werden sollen. Mein Tipp
lautet daher: Entschleunigen Sie die
Verhandlungen. Die Zeit spielt Ihnen
in die Hände. Sobald Ärztinnen und
Ärzte über das Opt-out eingefangen
werden, lässt der Druck für die Verantwortlichen nach. …
Auf Einladung der Wiener Ärztekammer
hielt Frank Ulrich Montgomery am
27. Jänner 2015 einen Vortrag zum
Thema „Ärztestreik: Motivationstraining für Individualisten oder Sklavenaufstand?“
Ausschreibung von
Vertragsarztstellen
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben
gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten für Allgemeinmedizin und
Vertragsfachärzten iVm § 6 Abs. 1 Gesamtvertrag vom
1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt
öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt
für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie
der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien)
im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende
Vertragsarztstellen aus:
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 10. (Stelle nach MR Dr. Usama
El-Azzeh)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 15. (Stelle nach Dr. Ahmed Yaser
Baradie)
Facharzt/Fachärztin für Chirurgie
Berufssitz in Wien 21.
Facharzt/Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Berufssitz in Wien 22., Seestadt Aspern – die Stelle ist
bis Ende 2017 zu besetzen (neue Kassenplanstelle)
Bewerbungen sind bis zum 31. März 2015 zu richten an:
Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:
Otto Baidinger, Tel.: 515 01/1222 DW, E-Mail: baidinger
@aekwien.at
Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht,
Tel.: 515 01/1259 DW, E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur
Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch im Internet auf der Homepage
der Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) unter
der Rubrik Ärztliche Tätigkeit t Kassenplanstellen oder
fordern diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Sozialversicherungsträger treffen gemeinsam die Entscheidung über die
Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Die Besetzung der Vertragsarztstellen erfolgt frühestens
nach rechtskräftiger Beendigung des Einzelvertragsverhältnisses des Planstellenvorgängers beziehungsweise
bei neuen Planstellen zum ehest möglichen Zeitpunkt.
Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener
Gebietskrankenkasse eine Tätigkeit als angestellte(r)
Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines Einzelvertrags mit der
Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt werden
kann und zu beenden ist. Ausgenommen sind nur konsiliar- und belegärztliche Tätigkeiten.
Unterlagen zur Anrechnung von Punkten können
ausschließlich im Rahmen einer Bewerbung eingereicht
werden. Das Ranking der ausgeschriebenen Kassenplanstellen wird nach ungefähr zwei bis drei Monaten
nach Ablauf der Bewerbungsfrist auf der Homepage der
Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) veröffentlicht.
03_2015 doktor in wien
13
INTERN NEWS
Primary Health Care
„Eine Chance auch für die Ärzteschaft“
Die demnächst in Wien entstehenden Primary Health Care Center werden sich unter
den wachsamen Augen von Ärztekammer, Sozialversicherungen und betroffener Bevölkerung zu
bewähren haben. Diese Bewährung und ihr Erfolg sollten von allen Beteiligten nicht in erster
Linie als Bedrohung, sondern als Chance auch für die Ärzteschaft wahrgenommen werden.
Von Franz Mayrhofer
kussionen wurde durch
Beschluss der verantwortlichen Gremien der Ärztekammer am 12. Jänner
2015 der Weg für
den Start zweier
zukunftsweisender
Pilotprojekte
der
Primärversorgung
frei gemacht – dies
nach komplizierten Verhandlungen im Rahmen des
Gesamtvertrags und somit
innerhalb des vorhandenen
Regelwerks von Stellenplan,
Vertragsvergabe und der für
alle Vertragspartner gültigen
gesamtvertraglichen Regelungen.
Geschehen ist dies nicht ohne erheblichen Druck seitens der Gesundheitspolitik, die sich im Zuge der Gesundheitsreform verpflichtet hat, bis 2016
einem Prozent der Bevölkerung neu
strukturierte primärmedizinische Versorgungszentren anzubieten. In Wien
sollten also in etwa 18.000 Einwohnern
derartige Zentren zur Verfügung stehen.
Diktat des Rechenstifts
Das Interesse der Gesundheitspolitik
an einer Aufwertung und Neustrukturierung der Primärversorgung folgt in
erster Linie dem Diktat des Rechenstifts: Je mehr Probleme sich in der
vergleichsweise kostengünstigen ersten
Versorgungsebene lösen lassen, umso besser ist dies für die ebenfalls in
diesem Reformvorhaben festgeschriebenen Kostendämpfungsziele. Sie begrenzen das Wachstum der Gesundheitsausgaben auf die Wachstumsrate
des Bruttoinlandsprodukts. Der damit
drastisch eingeschränkte Handlungsspielraum in Richtung von unter Umständen kostenintensiven medizini14
doktor in wien 03_2015
Ein PHC
wird keine
Urlaubsschließungen haben, es muss
wohnortnahe und gut
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
erreichbar
sein.
schen Innovationen erfordert zwangsläufig Maßnahmen – entweder der
Rationalisierung oder vorderhand, noch
wortreich geleugnet, der Rationierung.
Dass sich die Verantwortlichen für
ein vorsichtiges freiwilliges Umlenken der Patientenströme mithilfe einer
gezielten Attraktivierung bestimmter
Angebote entschieden haben, zeugt
von einer gewissen Lernfähigkeit in
der politisch äußerst sensiblen Debatte
um unsere Gesundheitsversorgung. So
sind, um nur zwei Beispiele zu nennen,
sowohl die Ambulanzgebühr (unter
dem damaligen Sozialminister Herbert
Haupt) als auch die Versuche, große
Versorgungszentren gegen den Willen
der Ärzteschaft durchzusetzen (unter
der damaligen Gesundheitsministerin
Andrea Kdolsky), spektakulär gescheitert. Getragen von einem Mainstream
in der internationalen Debatte, der
komplexe und multiprofessionelle Modelle der Primary Health Care als optimale Struktur der Basisversorgung propagiert, wird es nun doch in Österreich
erste derartige Einrichtungen geben.
Alle Modelle, die derzeit an verschiedenen Orten in Österreich in den Startlöchern stehen – manche fix und fertig
durchorganisiert, andere auf der Ebene
eher theoretischer Konzepte –, verfolgen zwei große Ziele: erstens, durch
organisatorische und strukturelle Maßnahmen die Verfügbarkeit und Qualität
der erforderlichen diagnostischen und
therapeutischen Maßnahmen für die
Patienten zu verbessern, und zweitens
für die in derartigen Einrichtungen
arbeitenden Menschen ein in vielerlei
Aspekten erfüllendes Arbeitsumfeld
mit einer optimalen Work-Life-Balance zu ermöglichen.
Ein weiteres Ziel, nämlich eine verpflichtende Gatekeeping-Funktion der
Allgemeinmedizin (Einschreibmodell),
ist aufgrund des Widerstandes der
fachärztlichen Versorgungsebene nicht
mehr in Diskussion.
Mehr Service
Ein erster und zentraler Punkt der Realisierung ist die zeitliche und örtliche
Verfügbarkeit. Ein Primary Health Care Center (PHC) muss bedarfsgerechte
Öffnungszeiten haben. Es wird fünf
Tage die Woche geöffnet sein und pro
Arbeitstag zumindest zehn Stunden
zur Verfügung stehen. Insbesondere
am Abend wird eine Öffnungszeit bis
19.00 Uhr als wünschenswert erachtet.
Öffnungszeiten auch am Wochenende
sind in Diskussion. Ob sich Samstagsoder sogar Sonntagsöffnungszeiten etablieren werden, hängt aber, neben wirtschaftlichen Faktoren, vor allem von
der Leistungsfähigkeit der regionalen
Bereitschaftsdienste für die Wochenend- und Nachtversorgung ab. So wird
es etwa in Wien wenig Sinn machen,
eine Parallelstruktur zum bestens eingeführten Ärztefunkdienst aufzubauen.
Entsprechend den bereits jetzt für allge-
Foto: Onur Döngel/iStock
Ź Nach jahrzehntelangen Dis-
NEWS INTERN
meinmedizinische Gruppenpraxen geltenden Vorgaben
werden PHC keine Urlaubsschließungen haben. Sie
müssen wohnortnahe und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein.
Neben der zeitlichen und räumlichen Verfügbarkeit
ist es natürlich das Leistungsspektrum, das aus einem
PHC einen „Best Point of Service“ macht: Ein PHC
muss neben einer State-of-the-Arzt-Ordination bereit und imstande sein, die vielfältigen psychosozialen,
pflegerischen und organisatorischen Herausforderungen einer Erstanlaufstelle zu bewältigen. Es muss
dazu das entsprechend qualifizierte Personal (neben
dem ärztlichen auch diplomiertes Pflegepersonal, Sozialarbeiter, Psychotherapeuten, Ordinationsassistenten
et cetera) vor Ort sein. Ein funktionierendes Schnittstellenmanagement sowohl mit den umliegenden
Krankenanstalten als auch mit den verschiedenen die
Region versorgenden Fachärzten muss etabliert und
auch praktisch gelebt werden.
Begleitet werden alle relevanten Abläufe von den Mechanismen der Evaluation, um aus den gewonnenen
Erfahrungen rasch auch die notwendigen Anpassungen und Korrekturen einleiten zu können.
Weiters soll ein PHC ein Zentrum der Lehre und Erfahrungsweitergabe durch ein Angebot für Lehrpraxen
und Famulaturen sein.
Was primärmedizinische Versorgungszentren nicht sein
können: Sie sind weder Alternative noch Konkurrenz
zur bestehenden allgemeinmedizinischen Versorgung.
Sie sind vielmehr eine notwendige Erweiterung des Angebots sowohl für hilfesuchende Patienten als auch für
Kolleginnen und Kollegen, die aus verschiedenen Gründen nicht im derzeitigen Einzelkassenordinationssystem arbeiten wollen. Und sie können zu einem
Katalysator für eine überfällige Neupositionierung
der Allgemeinmedizin werden. Denn im Gegensatz zu den gebetsmühlenartig vorgetragenen Hinweisen auf die Wertschätzung der Allgemeinmedizin
durch die Bevölkerung nehmen die Fallzahlen in den
allgemeinmedizinischen Kassenordinationen ab – dies
trotz Steigerung der Bevölkerungszahlen und regelmäßig durchgeführter PR-Kampagnen.
Heftig und mit besten Argumenten von den Krankenkassen erstrittene Erhöhungen der Honorarsummen
werden – im Gegensatz zu den Vertragsfachärzten –
nicht im möglichen Umfang auch tatsächlich erarbeitet und von den Krankenkassen ausbezahlt, sodass von
einem realen Bedeutungsverlust der Allgemeinmedizin
gesprochen werden kann. Besorgt muss auch zur Kenntnis genommen werden, dass das Interesse der Kolleginnen und Kolleginnen für Kassenstellen dramatisch
abgenommen hat – eine Situation, zu deren Bewältigung die Verfechter der Beibehaltung des Status quo bislang keine überzeugenden Konzepte liefern konnten. …
Franz Mayrhofer ist stellvertretender Öffentlichkeitsreferent der Ärztekammer für Wien.
Ein erster Beitrag zum Thema ist in doktorinwien
2/2015 erschienen.
Widerruf einer Ausschreibung
Gemäß § 7 Abs. 4 der Richtlinien für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten für Allgemeinmedizin und Fachärzten gemäß § 5 Abs. 2 Gesamtvertrag
wird im Einvernehmen zwischen der Ärztekammer für Wien und der Wiener Gebietskrankenkasse folgende Ausschreibung widerrufen:
Ausschreibung aus doktorinwien 2/2015:
Originäre Gruppenpraxisneugründung für das Pilotprojekt „Primary Health Care
SMZ-Ost“ auf Basis des Gruppenpraxengesamtvertrags vom 1. Jänner 2011 mit unten
stehenden besonderen verpflichtenden Anforderungen (nur Teambewerbungen von
drei Ärzten möglich)
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 22., im Umkreis von 170 Metern des Haupteingangs SMZ-Ost (als genaue
Lokalisation dient die äußere Schiebetür); Bedingung: barrierefreie Erreichbarkeit
Eine neuerliche Ausschreibung erfolgt unten stehend.
Ausschreibung einer Gruppenpraxisstelle in Form
des Pilotprojekts „Primary Health Care SMZ-Ost“
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die
Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9
Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und
Bergbau (VAEB), die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA)
sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit
der Ärztekammer für Wien folgende originäre Gruppenpraxis aus:
Originäre Gruppenpraxisneugründung für das Pilotprojekt „Primary Health Care
SMZ-Ost“ auf Basis des Gruppenpraxengesamtvertrags vom 1. Jänner 2011 mit unten stehenden besonderen verpflichtenden Anforderungen (nur Teambewerbungen
von drei Ärzten möglich)
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 22., im Umkreis von 170 Metern des Haupteingangs SMZ-Ost“ (als genaue
Lokalisation dient die äußere Schiebetür); Bedingung: barrierefreie Erreichbarkeit.
Für dieses Pilotprojekt gelten besondere über die Bestimmungen des Gruppenpraxengesamtvertrags hinausgehende verpflichtende Bedingungen beziehungsweise Berechtigungen, die integrierender Bestandteil dieser Ausschreibung und von den Bewerbern zu
erfüllen sind. Diese sind auf der Homepage der Ärztekammer für Wien (www.aekwien.
at) abrufbar.
Bewerbungen sind bis zum 31. März 2015 zu richten an:
Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:
Otto Baidinger, Tel.: 515 01/1222 DW,E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch im Internet auf der Homepage der
Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) unter der Rubrik Stellenbörse t Kassenplanstellen oder fordern diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse treffen gemeinsam
die Entscheidung über die Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Der Gesellschaftsvertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung – die rechtlichen
Beziehungen sind innerhalb des Bewerberteams zu vereinbaren.
Anmerkung: Das Pilotprojekt „PHC SMZO“ wird für die Dauer von fünf Jahren
vereinbart, wobei die Laufdauer mit Vertragsbeginn des PHC-Zentrums beginnt.
Sofern eine Überführung in ein nach Beendigung der Laufdauer etwaig bestehendes
neues PHC-Gesamtvertragsregime nicht möglich ist, verbleibt das „PHC SMZO“
im Vertragssystem des jeweiligen Gruppenpraxengesamtvertrags oder eines etwaigen Folgegruppenpraxengesamtvertrags dauerhaft als Gruppenpraxis für Allgemeinmedizin.
03_2015 doktor in wien 15
INTERN NEWS
Elternteilzeit
„Plötzlich wird alles ganz anders“
Ärztinnen und Ärzte haben, sofern die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind,
Rechtsanspruch auf Elternteilzeit. In den meisten Fällen wird diese auch problemlos
genehmigt. Eine etwaige Ablehnung muss seitens der Gemeinde Wien hinreichend
begründet werden, die Zustimmung des Abteilungsvorstands ist nicht erforderlich.
Von Stefan Ferenci
Ź „Du glaubst, du weißt, dass alles
Anspruch auf Elternteilzeit
Der Gesetzgeber hat unter anderem mit
dem Mutterschutzgesetz 1979 (MSchG),
dem Väterkarenzgesetz (VKG) sowie in
den Dienstrechten der Bundes- und
Landesbediensteten einen Rechtsanspruch auf Teilzeitbeschäftigung bis
zum Ablauf des siebenten Lebensjahres
16
doktor in wien 03_2015
Praxisleitfaden für den Wiener Krankenanstaltenverbund
Aufgrund der verschiedenen Dienstgeber und der damit verbundenen unterschiedlichen Rechtsgrundlagen ist ein allgemeiner Praxisleitfaden zur Beantragung der Elternteilzeit für alle angestellten
Ärztinnen und Ärzte Wiens nur schwer zu erstellen. Hier ein kurzer Überblick für den KAV:
Auch wenn es formalrechtlich nicht erforderlich ist, wird empfohlen, zunächst das Gespräch mit dem
eigenen Abteilungsvorstand beziehungsweise der Personalstelle des Hauses, eventuell unter Beiziehung
der lokalen Personalvertretung, zu suchen und schon vorab mit diesen die notwendigen Rahmenbedingungen zu klären. Die Personalstelle verfügt auch über das entsprechende Antragsformular. Der Antrag
auf Elternteilzeit ist im Dienstweg an die MA 2 – Personalservice zu richten.
Es besteht keine rechtliche Verpflichtung, die Stelle mit einem Kollegen zu teilen. Dadurch entsteht
auch eine größere Flexibilität hinsichtlich des zeitlichen Ausmaßes der Teilzeitbeschäftigung. Die Arbeitszeit kann bis auf ein Viertel der Normalarbeitszeit reduziert werden, das heißt bei einer Normalarbeitszeit von 40 Wochenstunden auf zehn Stunden pro Woche. Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung
müssen jedoch die strengeren ausbildungsrechtlichen Vorschriften zum Ausmaß der Teilzeitausbildung
berücksichtigen.
Für die Antragstellung selbst ist die Zustimmung des Abteilungsvorstands nicht erforderlich. Auch
wenn bei ersten Gesprächen mit dem Abteilungsvorstand oder der Personalstelle des Hauses vorerst
keine Einigung erzielt werden kann, lohnt es sich jedenfalls, den Antrag auf Elternteilzeit im Dienstweg
an die MA 2 zu stellen. Diese entscheidet abschließend über den Antrag auf Elternteilzeit und muss
eine Ablehnung mangels gleichwertiger Einsetzbarkeit hinreichend begründen. Eine etwaige Ablehnung
sollte mithilfe der Personalvertretung, der Gewerkschaft und/oder der Ärztekammer rechtlich genau
überprüft werden.
Foto: ferrantraite/iStock
anders wird, aber du hast keine Ahnung, wie anders alles wird.“ Mit
diesen Worten wurden meine Frau und
ich von einer guten Freundin auf unsere
damals bevorstehende Elternschaft vorbereitet. Als wie wahr würden sich diese
Worte dann noch erweisen.
Während Kolleginnen und Kollegen
sowie Vorgesetzte oft noch nicht oder
nicht mehr wissen, welche Herausforderungen die Betreuung kleiner Kinder mit
sich bringt, hat dies der Gesetzgeber sehr
wohl berücksichtigt: Um beiden Elternteilen die Möglichkeit zu geben, sich sowohl um ihren Nachwuchs zu kümmern
als auch rasch wieder im Berufsleben zu
stehen, hat er das Instrument der Elternteilzeit geschaffen. Eltern können auch
zeitgleich Elternteilzeitbeschäftigung in
Anspruch nehmen, ohne dass es zu einer
zeitlichen Verkürzung des Anspruchs
auf Elternteilzeit kommt.
Dieser gesetzliche Anspruch auf Reduktion der Arbeitszeit ist vor allem in Ärztekreisen leider ein noch immer zu gut
gehütetes Geheimnis. Allzu oft höre ich
Geschichten von Kolleginnen und Kollegen, welche auf die Frage nach Elternteilzeit unrichtige Antworten, von einem
schlichten „geht nicht“ bis hin zu „in der
Ausbildung nicht möglich“, bekommen.
Auch erzählen mir Bekannte oft, dass
die Elternteilzeit von ihren Abteilungsvorständen untersagt worden sei. Was
gilt im Zusammenhang mit der Elternteilzeit nun wirklich?
NEWS INTERN
beziehungsweise bis zu einem späteren
Schuleintritt des Kindes geschaffen.
Gleichzeitig ist damit ein Kündigungsschutz bis zum Ablauf des vierten Lebensjahres des Kindes, wie auch ein
Recht auf Rückkehr zur bisherigen Lage
der Arbeitszeit, verbunden.
Die Bestimmungen des MSchG und des
VKG gelten uneingeschränkt allerdings
nur für angestellte Ärztinnen und Ärzte
bei privaten Rechtsträgern.
Die dienstrechtlichen Vorschriften
der Bundes- und Landesbediensteten
schränken hingegen den Anspruch auf
Elternteilzeit ein. So sieht unter anderem die Vertragsbedienstetenordnung
1995 der Stadt Wien (VBO) für angestellte Ärztinnen und Ärzte beim Wiener Krankenanstaltenverbund vor, dass
eine Teilzeitbeschäftigung dann nicht
zulässig ist, wenn der Antragsteller infolge der Teilzeitbeschäftigung aus wichtigen dienstrechtlichen Gründen weder
auf seinem bisherigen Arbeitsplatz noch
auf einem anderen seiner dienstrechtlichen Stellung entsprechenden Dienstposten verwendet werden kann. Dies ist
vom Dienstgeber nachzuweisen.
Bei Bestehen eines Rechtsanspruchs
wird allerdings auch im KAV im Regelfall Elternteilzeit ohne Probleme gewährt. Der Ärztekammer sind kaum
Fälle bekannt, wo eine Elternteilzeit aufgrund Nichteinigung mit dem Dienstgeber beziehungsweise aufgrund einer
nicht gleichwertigen Einsetzbarkeit
abgelehnt wurde. Beschäftigte des KAV
sollten sich daher nicht verunsichern
lassen und sich auch trauen, einen Antrag auf Elternteilzeit zu stellen.
Anspruchsvoraussetzungen
1. Drei Jahre ununterbrochenes Arbeitsverhältnis beim selben Dienstgeber
sowie mehr als 20 Arbeitnehmer
im Krankenhaus:
Zu den drei Jahren zählen auch
Zeiten einer Karenz nach dem
MSchG beziehungsweise dem VKG.
Davon unabhängig besteht beim KAV
die dreijährige Wartefrist dann nicht,
wenn für dieses Kind Anspruch auf
Elternkarenz bestanden hat. Hinsichtlich der vorgeschriebenen Dauer des Dienstverhältnisses gibt es für
Ausbildungsärzte des KAV seit November 2013 insofern eine Erleichterung, als die Dienstverhältnisse zu
Ausbildungszwecken über den Elternkarenzurlaub bis zum Ende der
Ausbildung verlängert werden müssen und nicht mehr in der Zwischenzeit auslaufen dürfen. Somit ist das
Erreichen der dreijährigen Beschäftigungsdauer wesentlich erleichtert.
2. Schriftlicher Antrag:
In weiterer Folge muss ein Antrag
gestellt werden, in welchem, unter
anderem, konkret die Lage und der
Umfang der Arbeitszeit sowie Beginn,
Ende und Dauer der Teilzeitbeschäftigung definiert sein müssen. Die Teilzeitbeschäftigung muss mindestens
zwei Monate betragen. Der Antrag
auf Teilzeitbeschäftigung ist spätestens drei Monate vor dem beabsichtigten Beginn schriftlich zu stellen.
Die Teilzeitbeschäftigung muss nicht
verpflichtend an eine Elternkarenz
anschließen. Darüber hinaus besteht
ein einmaliger Rechtsanspruch auf
Änderung der Teilzeitbeschäftigung
(Verlängerung, Änderung des Arbeitsausmaßes oder der Verteilung der
Arbeitszeit, vorzeitige Beendigung).
Eine Ausbildung (sowohl zum Allgemeinmediziner als auch zum Facharzt)
ist natürlich auch in Teilzeit möglich.
Die Ausbildungsdauer verlängert sich
dadurch entsprechend.
Personen in Elternteilzeit nach den Bestimmungen des MSchG beziehungsweise VKG dürfen grundsätzlich zu keiner Mehrarbeit verpflichtet werden.
Für Ärztinnen und Ärzte im KAV sieht
die VBO der Stadt Wien jedoch vor,
dass Teilzeitbeschäftigte zu Mehrarbeit
herangezogen werden dürfen, wenn die
Dienstleistung zur Vermeidung eines
Schadens unverzüglich notwendig ist
und ein Bediensteter mit voller Arbeitszeit nicht zur Verfügung steht.
Im Fall von Problemen empfiehlt es
sich auch hier, sich mit der Personalvertretung vor Ort beziehungsweise
mit der Ärztekammer in Verbindung
zu setzen. …
Service: Ansprechpartner zum Thema
Elternteilzeit ist primär die Personalvertretung/der Betriebsrat vor Ort.
Gerne unterstützen und beraten Sie auch
die Mitarbeiter der Stabsstelle Recht
der Ärztekammer für Wien: Tel.: 515
01/1219 DW, E-Mail: [email protected].
Stefan Ferenci ist Mitglied der Vollversammlung der Ärztekammer für Wien.
Ausschreibung von
Gruppenpraxisstellen
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben
gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen
iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner
2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich
Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der
Krankenfürsorgeanstalt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende Gruppenpraxisstellen aus:
Gesellschafterwechsel:
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 12. (GP Dr. Dörflinger & Dr. Trappl OG)
Gesellschaftserweiterung:
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 17. (GP Dr. Kristina Lion/Dr. Rohregger OG)
Gruppenpraxisneugründung:
Fach: Chirurgie
Ort: Wien 12. (MR Dr. Andreas Kees)
Gesellschafterwechsel
(Schwerpunkt: „Wundmanagement“)
Fach: Chirurgie
Ort: Wien 12. (WundMED Gruppenpraxis Dr. Adalbert
Strasser & Dr. Heila Rexeisen FÄ für Chirurgie GmbH)
Bewerbungen sind bis zum 31. März 2015 zu richten an:
Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin:
Otto Baidinger, Tel.: 515 01/1222 DW, E-Mail: baidinger
@aekwien.at
Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht,
Tel.: 515 01/1259 DW, E-Mail: [email protected]
Die ausgeschriebenen Stellen sowie die Richtlinien zur
Invertragnahme, Punktesystem und Bewerbungsformulare finden Sie auch im Internet auf der Homepage
der Ärztekammer für Wien (www.aekwien.at) unter der
Rubrik Stellenbörse t Kassenplanstellen oder fordern
diese in den Sektionen an.
Die Ärztekammer für Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse treffen gemeinsam die Entscheidung über die
Besetzung der ausgeschriebenen Vertragsarztstellen.
Die ausschreibenden Institutionen weisen ausdrücklich darauf hin, dass gemäß den Bestimmungen des
Gruppenpraxengesamtvertrags die ausgeschriebenen
Gruppenpraxisstellen nur an jene Bewerber vergeben
werden können, die bei der Punktebewertung nach
den geltenden Richtlinien eine Quote von mindestens
80 Prozent der Punkte des bestgereihten Bewerbers
erreichen. Die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen
können jeweils nur an einen Bewerber vergeben werden,
der auch den Gesellschaftsanteil an der Vertragsgruppenpraxis erwerben muss.
Der OG-Vertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung – die rechtlichen Beziehungen sind zwischen den
Bewerbern und dem Ordinationsinhaber beziehungsweise den Gesellschaftern der bestehenden Gruppenpraxis
zu vereinbaren.
Mitarbeit: Michaela Röhle.
03_2015 doktor in wien
17
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
ERNENNUNGEN
Dr. Martin Andreas, Herzchirurgie
Dr. Sylvia Auer, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Dr. Zsuzsanna Bago-Horvath, Pathologie
MR Dr. Eva-Maria Höller, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
VP Dr. Thomas Horejs, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Herbert Kiss, MBA, Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Rainer Klaus, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Richard Lass, Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Assoc. Prof. Dr. Markus Margreiter, Urologie
Mag. Dr. Maria Paulke-Korinek, PhD, Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin
Dr. Stefan Pfaffenberger, Innere Medizin
Dr. Regina Promberger-Ott, Chirurgie
Dr. Dominik Riss, Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Dr. Michael Töpker, Radiologie
Privatdozent
Medizinalrätin
Privatdozentin
Obermedizinalrätin
Medizinalrat
Universitätsprofessor
Medizinalrat
Privatdozent
Privatdozent
Privatdozentin
Privatdozent
Privatdozentin
Privatdozent
Privatdozent
NAMENSÄNDERUNGEN
Dr. Elisabeth Punz
Dr. Daniela Kienzl
Dr. Eva Schuster
1020, Praterstraße 44-46/2/30
1190, Hackhofergasse 9a-11/4/18
1030, Ungargasse 27
Dr. Elisabeth Höll
Dr. Daniela Kienzl-Palma
Dr. Eva Seifried
PRAXISERÖFFNUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Matthias Aichinger
1030, Klimschgasse 14/11
Dr. Margot Bär
1130, Auhofstraße 184
Dr. Annemarie Fischer
1040, Favoritenstraße 27A
Dr. Christoph Flux
1220, Kaisermühlenstraße 26/3/311
Dr. Karim Ghazal Aswad
1200, Dresdner Straße 68/1/2/Top 2
Dr. Johann Hörbinger
1050, Wehrgasse 32/3/3
Dr. Zhaohui Hu
1090, Zimmermanngasse 12
Dr. Rudolf Lauw
1110, Mautner-Markhof-Gasse 58/4/1
Dr. Veronika Nebenführ
1160, Redtenbachergasse 22-32/6/3
Dr. Florian Pfaff
1020, Georg-Sigl-Gasse 11/14
Dr. Markus Pfisterer
1230, Laxenburger Straße 216
Dr. Andrea Rosin-Surkamp
1210, Brünner Straße 133/1
Dr. Aiga Straudi
1060, Eggerthgasse 9/6
Dr. Robert Trzil
1220, Terzaghigasse 39/Haus 2
Augenheilkunde und Optometrie
Dr. Ulrike Mayr-Sponer
1020, Vorgartenstraße 206C **
Dr. Andrea Rosin-Surkamp
1210, Brünner Straße 133/1
Chirurgie
Dr. Matthias Aichinger
1030, Klimschgasse 14/11
Dr. Georg Tentschert
1060, Gumpendorfer Straße 95/9
Dr. Georg Tentschert
1100, Favoritenstraße 111/5 **
Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Dr. Kathrin Köck
1140, Hütteldorfer Straße 110/2. Stock
Dr. Angel Jürgen Lopez
1110, Simmeringer Hauptstraße 145/5
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Nikolaus Schaumann
1030, Beatrixgasse 3A/23
Innere Medizin
1110, Mautner-Markhof-Gasse 56-60/2/401
Dr. Ahmed Al Bahloul
Univ.-Prof. Dr. Johannes Drach 1080, Florianigasse 36/18 **
Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe
1190, Heiligenstädter Straße 46-48
Dr. Ulrike Itzlinger-Monshi
1020, Heinestraße 36/6
Dr. Elisabeth Singer
1190, Billrothstraße 49A
Dr. Keziban Uyanik-Ünal
1090, Rummelhardtgasse 3/45
Kinder- und Jugendheilkunde
Dr. Karim Ghazal Aswad
1200, Dresdner Straße 68/1/2/Top 2
18
doktor in wien 03_2015
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dr. Gerlinde Angelika Schopf
1090, Mariannengasse 10
Lungenkrankheiten
Dr. Christian Molderings
1020, Untere Augartenstraße 1-3
Medizinische Genetik
Dr. Ahmet Gökhan Uyanik
1090, Rummelhardtgasse 3/45
Neurologie
Dr. Julia Jecel
1130, Speisinger Straße 4
Dr. Rudolf Lauw
1110, Mautner-Markhof-Gasse 58/4/1
Dr. Stefan Presslauer
1140, Riedstraße 29
Dr. Ahmet Gökhan Uyanik
1090, Rummelhardtgasse 3/45
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Dr. Markus Hanus
1120, Eichenstraße 50-52
Dr. Eva-Maria Strasser
1120, Eichenstraße 50-52
Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie
Dr. Najib Chichakli
1010, Johannesgasse 12/5
Dr. Markus Handle
1060, Schadekgasse 4 **
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Gerlinde Angelika Schopf
1090, Mariannengasse 10
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
Dr. Martin Fink
1090, Währinger Straße 18/3
Dr. Gerlinde Angelika Schopf
1090, Mariannengasse 10
Radiologie
Dr. Thomas Brüll
1100, Kurbadstraße 14
Unfallchirurgie
Dr. David Böckmann
1120, Eichenstraße 50-52
Dr. Arthur Schultz
1010, Schottengasse 7/5 **
Urologie
Dr. Annahita Hariri
1130, Hietzinger Hauptstraße 66/5/DG
Dr. Thomas Florian Wimpissinger, MBA
1090, Sensengasse 3
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Dr. Erik Farago
1060, Liniengasse 52/2/2
Dr. Jennifer Maier
1190, Heiligenstädter Straße 69/10
Roksolana Melesh
1100, Franz-Koci-Straße 15/4/2
Dr. Gerhard Zips
1150, Johnstraße 69
(** Zweitpraxis)
Fortbildungsnachweis
Nicht vergessen und mitmachen.
Genauere Details finden sie unter www.meindfp.at.
September 2016
1
Fortbildungsnachweis
Im Zuge des Fortbildungsnachweises mit
Stichtag 1. September 2016 ist von den Ärztinnen
und Ärzten nachzuweisen, dass der gesetzlichen
Fortbildungspflicht im Umfang eines DFP-Diploms
nachgekommen wurde.
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
PRAXISVERLEGUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Michaela Albrecht, MMSc
1090, Pelikangasse 9-15/1. Stock
Dr. Sana Dabbass
1230, Ketzergasse 56
Dr. Brian Hagerty
1090, Mariannengasse 1/18
Dr. Georg Heydenreich
1220, Hausgrundweg 48/57/2
Dr. Matthias Lechner
1010, Schottengasse 9
Dr. Alexander Widhalm
1030, Hainburger Straße 21/14
Dr. Jaleh Zarza
1170, Jörgerstraße 41
Augenheilkunde und Optometrie
Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Amon
1090, Garnisongasse 18/11
Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Amon
1190, Nedergasse 32
Chirurgie
Dr. Can Isler
1160, Schellhammergasse 24/3
Priv.-Doz. Dr. Tudor Birsan
1080, Skodagasse 32
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Univ.-Prof. Dr. Herbert Kiss, MBA
1190, Silbergasse 18
Dr. Yüksel Yücel-Seifert
1160, Schellhammergasse 24/3
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Kurt Martin Fuchsbauer
1010, Laurenzerberg 2
Innere Medizin
Dr. Celal Burak Erdogmus
1160, Schellhammergasse 24/3
Dr. Eva-Maria Müller-Knespel
1180, Messerschmidtgasse 40/3
Dr. Herbert Pamperl
1090, Nordbergstraße 10/6
Dr. Rainer Watzak
1020, Engerthstraße 267-269
Dr. Peter Weiss
1060, Millergasse 7
Kinder- und Jugendchirurgie
Dr. Ulrike Hallwirth
1040, Belvederegasse 2/2B
Neurologie und Psychiatrie
Dr. Anneliese Eisenstädter
1070, Kandlgasse 27/18
Prim. Dr. Dieter Volc
1070, Schottenfeldgasse 45
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Dr. Mykola Dmyterko
1060, Mariahilfer Straße 103/21/1/4
Univ.-Doz. Dr. Werner Lack
1140, Einwanggasse 23/2
Dr. Steven Moayad
1120, Meidlinger Hauptstraße 30
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Dr. Michaela Albrecht, MMSc
1090, Pelikangasse 9-15/1. Stock
Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie
Dr. Can Isler
1160, Schellhammergasse 24/3
Dr. Roland Reinhard Resch
1140, Cumberlandstraße 3/1
Dr. Klaus Schrögendorfer
1020, Untere Augartenstraße 1-3/Stg. 4
Psychiatrie
Dr. Barbara Delacher
1070, Kirchberggasse 26/E4
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Andrea Bronner
1020, Böcklinstraße 12/12
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
Dr. Brian Hagerty
1090, Mariannengasse 1/18
Strahlentherapie-Radioonkologie
Dr. Daniela Kauer-Dorner
1110, Leberweg 8/2/3+4
Unfallchirurgie
Dr. Barbara Curda
1060, Morizgasse 1/3
Prim. Univ.-Doz. Dr. Christian Kukla
1090, Alser Straße 28/12
t 1090, Pelikangasse 9-15/2. Stock
t 1190, Nußdorfer Platz 6
t 1080, Josefstädter Straße 79/17
t 1220, Stadlauer Straße 62
t 1010, Mölker Bastei 5
t 1030, Rennweg 79-81/1/101
t 1090, Canisiusgasse 25/32
t 1020, Praterstraße 10/6
t 1180, Köhlergasse 17
t 1080 Piaristengasse 2-4/4
t 1020, Schoellerhofgasse 5
t 1190, Billrothstraße 78
t 1080, Piaristengasse 2-4/4
t 1120, Schönbrunner Straße 153
t 1080, Piaristengasse 2-4/4
t 1180, Messerschmidtgasse 40/4
t 1190, Billrothstraße 49A
t 1220, Erzherzog-Karl-Straße 108
t 1040, Wiedner Hauptstraße 45-47/24a
t 1030 Landstraßer Hauptstraße 18/6
t 1060, Stumpergasse 49/29
t 1080, Skodagasse 32
t 1060, Grabnergasse 6/2
t 1220, Stadlauer Straße 62/3.OG
t 1120, Tivoligasse 2/15
t 1090, Pelikangasse 9-15/2. Stock
t 1080 Piaristengasse 2-4/4
t 1190, Döblinger Hauptstraße 79/7
t 1090, Lazarettgasse 25/OG/1
t 1080, Kochgasse 16/11
t 1020, Laufbergergasse 6/18
t 1080, Josefstädter Straße 79/17
t 1130, Auhofstraße 185
t 1090, Sensengasse 3
t 1090, Alser Straße 28/3-5
MELDUNGEN VON ÄNDERUNGEN
Bitte vergessen Sie nicht, folgende Änderungen an die Ärztekammer zu melden: jede Änderung der ärztlichen Tätigkeit (Beginn, Ende, Unterbrechung,
Dienstzuteilung, Karenzierung, Versetzung, Landesärztekammerwechsel, Auslandsaufenthalt, vorzeitiger Mutterschutz und Mutterschutz), Anmeldung,
Verlegung und Abmeldung von Ordinationen, Aufnahme und Beendigung von ärztlichen Nebentätigkeiten, Verleihung von Berufs- und Amtstiteln,
Namensänderungen sowie Änderung der Zustelladresse:
Mag. Beate Udvardi, Susanne Will, Florian Chalupsky, Tel.: 515 01/1296, 1205, 1206 DW, Fax: 515 01/1429 DW, E-Mail: [email protected]
20
doktor in wien 03_2015
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN
PRAXISABMELDUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr-medic Özlem Ayriksa
Dr. Wolfgang Cwetler
Dr. Martin Doppelreiter
Dr. Helmut Friehs
Dr. Sabine Gingold
Dr. Elisabeth Kainc
Dr. Ingrid Kraus
Dr. Samira Majlesi
Dr. Behrokh Moghtaderi
Dr. Helmut Roi
MR Dr. Gottfried Schimpp
Dr. Michael Schweitzer
Dr. Margot Van Assche
Dr. Josef Wedam
Dr. Aglaja Weihs-Zuckermann
Dr. Ursula Zlabinger
Augenheilkunde und Optomerie
Dr. Michael Marek
Dr. Gottfried Strasser
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Clemence Aurelie Yekpe
1150
1030 **
1060 **
1040
1190 **
1160
1160
1230 **
1080
1110
1100
1190 **
1130
1190
1180 **
1140
1220 **
1160
1040
Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Priv.-Doz. Dr. Christian Müller
1190
Innere Medizin
Dr. Peter Dolliner
1140
Dr. Helga Feldner-Busztin
1190
Univ.-Prof. Dr. Gerald Maurer
1010 **
Dr. Gunter Riedmüller
1090
Prim. Dr. Heinrich Schmidt
1080 **
Dr. Beate Schnack
1090 **
Dr. Ernst Sieberth
1060
Kinder- und Jugendheilkunde
Dr. Christoph Mittermayer
1160
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dr. Sylvia Wimmer
1130
Neurologie
Dr. Ines Kempf
1070
Univ.-Doz. Dr. Wolfgang Lalouschek 1130 **
Neurologie und Psychiatrie
Dr. Albert Syen
1220
Dr. Sylvia Wimmer
1130
Nuklearmedizin
Dr. Peter Dolliner
1140
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Priv.-Doz. Dr. Nicolas Aigner
1210 **
Dr. Jörg Holzapfel
1190
Dr. Alexander Krebs
1130 **
Dr. Steven Moayad
1140
Dr. Peter Pichler
1210 **
Dr. Alexandra Pokorny-Olsen
1230
Pathologie
Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Klimpfinger 1090
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Erik Bölcs
1070
Dr. Heinrich Donat
1180
Radiologie (ÄAO 1989)
MR Dr. Christine Erharda Glos
1100
MR Dr. Wolfgang Glos
1100
Urologie
Dr. Annahita Hariri
1190
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde
Dr. Peter Strangfeld
1010
Dr. Roman Zips
1150
(** Zweitpraxis)
GEBURTSTAGE
Dr. Josef Baier, Dr. Ingrid Blahout, Dr. Barbara Degn, Dr. Mualla Duman, Dr. Ruth Fechner, Dr. Leo Fitzinger, Dr. Ingrid Fuchs, Dr. Wolfgang Fürst,
Dr. Maria Cristina Galen, Univ.-Prof. Dr. Christian Herold, Dr. Günter Hofer, Dr. Gottfried Hönlinger, Dr. Peter Kadan, Univ.-Prof. Dr. Harald Kollegger,
Dr. Wilfried Köhler, Dr. Gerald Lackner, Dr. Jutta Lassmann, Dr. Barbara Lindeck-Pozza, Dr. Alosman Masic, Dr. Arthur Mensdorff-Pouilly,
Dr. Michael Merth, Dr. Elisabeth Mikl, Dr. Vram Mirzoyan, Prim. Univ.-Doz. Dr. Michael Musalek, OR Dr. Hermine Obermair, Dr. Renate Pellech,
Dr. Maria Pertiller, Dr. Roland Plotz, Dr. Jaza Salehi, Dr. Elisabeth Skale, Dr. Ulrike Sonnberger, Dr. Elisabeth Teply, Dr. Gyula Toth, Dr. Reinhard Walter,
Dr. Hyang Hee Yoon, Dr. Ilse Zimmer-Roth (alle 60)
Dr. Rosa Abraham, Dr. Feridoun Asadian Chalshtari, Dr. Alfred De Martin, Dr. Peter Dollezal, Prim. Univ.-Prof. Dr. Alfred Engel, Dr. Michael Fink,
Dr. Brigitte Hackenberg, Dr. Rom Hortolomei, Dr. Angelika Jüttner, Dr. Fanny Knorreck, Dr. Tibor-Sandor Kovacs, VP Dr. Hermann Leitner,
Dr. Michael Müller, Dr. Wilhelm Nespor, Dr. Eva Ressmann-Hlebow, MR Dr. Christian Rizzi, Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Scharf, Dr. Georg Schönbeck, Prim. Univ.-Prof. Dr. Josef Smolen, Dr. Wolfram Stix, Dr. Heinz Tauer, Dr. Werner Tomschi, Dr. Elisabeth Varduli (alle 65)
Dr. Peter Cafuta, MR Dr. Thomas-Sven Cermak, Dr. Mechthild Ficker-Glaser, Dr. Gerhard Gabriel, Univ.-Doz. Dr. Hans Stefan Harrer, Univ.-Prof. Dr.
Josef Kaliman, Dr. Hermann Kantor, MR Dr. Gerlinde Kapl, Univ.-Prof. DDr. Kurt Kletter, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Langer, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Lenz,
Stadtphys. Dr. Christa Lucius, Prof. Dr. Alexander Meng, OMR Dr. Eberhard Meyer, Univ.-Prof. Dr. Johannes Mlczoch, Dr. Jutta Seyfried, Dr. Gabriele
Springer, OMR Dr. Reinhard Stiegler (alle 70)
Dr. George Brownstone, Univ.-Doz. Dr. Friedrich Böck, Dr. Hermine Dirnberger, Dr. Dorota Fengler, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Freyler, Dr. Waltraud
Gfrerrer, HR Univ.-Prof. Dr. Ingrid Göber, MR Dr. Helga Harringer, Dr. Alfons Herrlein, Univ.-Prof. Dr. Matthias Kux, Dr. Zenka Penewa-Petrow,
Dr. Johann Pirker, Dr. Susanne Pirker, Dr. Ewald Riegler, Univ.-Prof. Dr. Gernot Schnaberth, Dr. Rouhina Shariat, Dr. Christiane Sluga, Dr. Edith Stedry,
Univ.-Prof. Dr. Hans Strassl, Dr. Edeltraud Wagner (alle 75)
Dr. Gerhard Fuchs, OMR Dr. Andreas Kyriakoulis, Dr. Reza Miraghai (alle 80)
w.OR Dr. Roland Brehm, Dr. Abdolrassoul Schahbasi, MR Dr. Erna Wotipka (alle 85)
HR OMR Dr. Edgar Bach, MR Dr. Gerda Becker, OMR Dr. Herbert Gmach, OMR Nikolaus Hajnoczi, Dr. Walter Than (alle 90)
MR Dr. Wolfgang Popp, Dr. Helene Schulha (beide 91)
Univ.-Prof. Dr. Rudolf Höfer, Dr. Ivan Martinek, Dr. Alexander Zolotar (alle 92)
Univ.-Doz. Dr. Ernst Kriehuber, Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schwetz (beide 93)
OMR Dr. Thomas Heinz Northoff (94)
MR Dr. Edeltraut Schütz (96)
Dr. Johann Essl (101)
TODESFÄLLE R.I.P.
MR Dr. Franz Krasa
Dr. Adolfine Landa
Dr. Leopold Mokosch
MR Dr. Hildegard Ortner
Dr. Viktor Petioky
Ã
29.04.1923
Ã
28.07.1917
Ã
06.09.1925
Ã
21.07.1926
Ã
02.11.1954
g 06.12.2014
g 21.01.2015
g 27.11.2014
g 21.10.2014
g 16.12.2014
Univ.-Doz. MR Dr. Wolfgang Pritz
MR Dr. Theodor Redl
Dr. Josef Wedam
Dr. Martina Überall
Dr. Robert Zellich
Ã
08.08.1920
Ã
17.09.1920
Ã
09.06.1947
Ã
16.03.1924
Ã
16.04.1923
g 16.12.2014
g 29.11.2014
g 20.12.2014
g 22.09.2014
g 21.12.2014
03_2015 doktor in wien
21
INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK
Krankenkassen erwarten 129 Millionen Euro Defizit
KRANKENKASSEN IM MINUS
Bilanzsaldo in Millionen Euro, 2014 vorläufig, 2015 Voranschlag
400
292
Alle Krankenkassen
218
200
83
22
147
0
36
-129
-156
-339
-125
Gebietskrankenkassen
-400
-425
’05
’06
’07
’08
Einzelne Kassen 2014
GKK Bgld
’09
’10
’11
’12
±0
GKK NÖ
±0
-47,9
GKK Ktn
-4,1
-0,7
GKK OÖ
+12,9
-21,3
GKK Sbg
+15,2
+2,7
GKK Stmk
±0
±0
GKK Tirol
±0
-19,8
GKK Vbg
±0
-4,9
GKK Wien
+11,6
-64,1
’14
’15
2014
2015
+30,0
+46,7
VA Eisenbahn/
Bergbau
+8,9
-3,4
SVA Gewerbl.
Wirtschaft
-18,0
+3,4
VA Öffentlicher
Dienst
+25,4
-18,9
2015
±0
’13
SVA Bauern
Grafik: © APA
Quelle: APA/Hauptverband
In eigener Sache
Anlässlich der Bestellung von Peter McDonald zum neuen Vorstandsvorsitzenden
des Hauptverbands der österreichischen
Sozialversicherungsträger hat doktorinwien
mehrmals um einen Interviewtermin angefragt – leider ohne Erfolg. Gerne informieren wir Sie, sollte ein Interview doch noch
zustande kommen.
Red.
Die Krankenkassen erwarten nach mehreren
Jahren mit positivem Ergebnis heuer wieder
ein Minus. Nach dem jüngsten Voranschlag
des Hauptverbands der österreichischen
Sozialversicherungsträger wird mit einem
Defizit von 128,9 Millionen Euro für 2015
gerechnet. Im Vorjahr haben die Krankenkassen insgesamt nach vorläufigen Zahlen noch ein Plus von 83 Millionen Euro
geschrieben.
Auffallend ist, dass heuer nur noch drei
Krankenkassen positiv bilanzieren werden –
nämlich die Salzburger Gebietskrankenkasse (plus 2,7 Millionen Euro), die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen
Wirtschaft (plus 3,4 Millionen Euro) und
die Sozialversicherungsanstalt der Bauern
(plus 46,7 Millionen Euro). Ein ausgeglichenes Ergebnis erwarten die Gebietskrankenkassen im Burgenland und der
Steiermark. Alle anderen Krankenkassen
rutschen wieder ins Minus – am stärksten
die Wiener Gebietskrankenkasse mit 64,1
Millionen Euro.
Hauptverbandsvorstandsvorsitzender Peter
McDonald erklärte dazu gegenüber der Austria Presse Agentur, „2014 ist es trotz rauer
See gelungen, das Schiff sicher in den Hafen
zu steuern“. 2015 sei aber eine „noch stürmischere See“ zu erwarten. Sein Ziel sei aber
nach wie vor „ein ausgeglichenes Ergebnis
über den Konjunkturzyklus“.
McDonald verwies darauf, dass es in den
letzten Jahren gelungen sei, die Krankenkassen zu entschulden und deren Finanzsituation zu stabilisieren. Die Hälfte der
Träger habe Leistungssicherungsreserven
für schwierige Zeiten aufbauen können. In
einigen Bereichen seien die Leistungen auch
ausgebaut worden, etwa bei der Psychotherapie, der Logo- und der Ergotherapie.
Das zu erwartende negative Ergebnis für
heuer führt der Hauptverbandschef einerseits auf die schwierigen wirtschaftlichen
Zeiten mit höheren Arbeitslosenzahlen und
einem matten Wirtschaftswachstum zurück,
das auf die Beitragseinnahmen drückt.
Andererseits verursache der medizinische
Fortschritt vor allem bei den Medikamenten
steigende Kosten. McDonald führte hier
etwa bessere, aber teure Arzneimittel gegen
Hepatitis C und Krebs an.
Er betonte aber auch, dass bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet worden seien. So
achte man etwa auf einen optimierten Medikamenteneinsatz und habe ein Hepatitis
C-Register eingeführt. Eine nachhaltige
finanzielle Absicherung des Systems ist
seiner Auffassung nach aber vor allem zu
erreichen, wenn Sozialversicherung und
Länder enger zusammenrücken. Hier gelte es
nun, die beschlossenen Maßnahmen der Gesundheitsreform mit der Primärversorgung
umzusetzen. …
Ordensspitäler fordern Finanzierungssicherheit
Die Wiener Ordensspitäler sorgen sich um
ihre Zukunft, denn die reguläre Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt läuft nur
bis 2016, wie Manfred Greher, Sprecher der
Plattform Ordensspitäler, kürzlich betonte.
„Wir brauchen auch weiterhin eine möglichst
langfristige Planungssicherheit“, erklärte
Greher im Zuge einer Pressekonferenz, die die
acht Wiener Ordensspitäler gemeinsam veranstalteten. Nur so könne seriös geplant und
kalkuliert werden – etwa was Bautätigkeiten
anbelange: „Es ist wichtig, dass wir wissen,
wie es nach 2016 weitergeht.“ In den vergangenen Jahren sei die Finanzierung durch die
Stadt von Jahr zu Jahr neu verhandelt worden,
erst 2012 habe man erstmals eine Vereinbarung auf vier Jahre geschlossen, so Greher.
Nun verkompliziere sich die Situation durch
die Novelle zum Arbeitszeitgesetz zusätzlich:
22
doktor in wien 03_2015
„Das kann zu noch nicht abschätzbaren finanziellen Konsequenzen führen“, meinte Greher,
der auch ärztlicher Direktor des Herz-Jesu
Krankenhauses ist. Derzeit gebe es zwar noch
keine Leistungseinschränkungen, eine Lösung
erwarte er trotzdem. „Es darf keine einseitige
Bevorzugung der Spitäler im Krankenanstaltenverbund geben“, betonte er.
Obwohl man knapp 20 Prozent der Versorgungsleistung für Wiener Patienten übernehme, fehle es derzeit vor allem auch an
Aufmerksamkeit, erklärte Greher. „Wir haben
einen beträchtlichen Versorgungsanteil, wir
möchten daher auch im Spitalskonzept der
Stadt öffentlich wahrnehmbar vorkommen.“
Denn derzeit laute die Formel der Stadt noch
„6 plus 1“ – also sechs KAV-Spitäler, ergänzt
vom Wiener AKH.
Dabei stehe jedes fünfte Wiener Spitalsbett
in einem Ordensspital, wie Markus Zemanek, Geschäftsführer des Krankenhauses St.
Elisabeth, ergänzte. 2014 wurden von den
Ordensspitälern in etwa 125.000 Patienten
stationär betreut – zusätzlich zu 200.000
ambulanten Patienten. Karitativ werden
auch Patienten ohne Versicherung betreut.
Das müsse auch in Zukunft möglich sein,
betonten die Vertreter der Ordensspitäler. Um
zu zeigen, wie wichtig diese Krankenhäuser
in der Versorgungslandschaft Wiens seien,
werde man künftig einmal im Jahr auch eine
Leistungsbilanz vorlegen, erklärte Zemanek.
Ordensspitäler sind nicht profitorientiert, sie
haben private Träger, sind jedoch in den öffentlichen Versorgungsauftrag eingebunden.
Im Unterschied zu anderen privaten Krankenhäusern stehen sie auch Patienten ohne
Zusatzversicherung zur Verfügung. …
PREISE INTERN
STATUTEN DES THEODOR-BILLROTH-PREISES DER ÄRZTEKAMMER FÜR WIEN
Artikel I
1. Zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten
stiftet die Ärztekammer für Wien den „Theodor-Billroth-Preis der Ärztekammer für Wien”.
2. Der „Theodor-Billroth-Preis” wird alljährlich
verliehen und ist mit 7500 Euro dotiert. Er ist
maximal in drei Teile teilbar.
3. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund einer fehlenden Empfehlung seitens der
Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung
des Preises Verwendung finden.
Artikel II
Um die Verleihung dieses Förderungspreises
können sich alle Angehörigen der Ärztekammer
für Wien bewerben. Da der „Theodor-BillrothPreis der Ärztekammer für Wien“ sowohl der
Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
als auch der Förderung der wissenschaftlichen
Tätigkeit in der freien Praxis dienen soll, sind
Klinik-, Abteilungs- und Institutsvorstände
(ausgenommen als Co-Autoren) von der
Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher
kommen nur Erstautoren in Frage, die in den
vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung
nicht Preisträger des „Theodor-Billroth-Preises“
oder des „Forschungsförderungspreises der
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen
AG“ waren.
Artikel III
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in den „Mitteilungen der Ärztekammer
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse
10-12, in würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung
vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF
oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen
Publikationen ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich (Arbeiten können in englischer Sprache eingereicht werden).
Artikel IV
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des
Vorjahres in schriftlicher Form veröffentlicht
noch für einen anderen Preis eingereicht worden
sein. Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Tätigkeiten beziehungsweise experimenteller Untersuchungen aus einem Fachgebiet
der Medizin zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften können nicht eingereicht werden.
Von der Einreichung ebenfalls ausgeschlossen
sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts durchgeführt und von dieser ausländischen Institution publiziert werden.
Artikel V
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche
Jury eingesetzt.
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.
Artikel VI
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich.
2. Die Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher
Form durch das Präsidium der Ärztekammer
für Wien.
3. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein
Rechtsmittel zulässig.
Artikel VII
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für
Wien erfolgen.
STATUTEN DES FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREISES DER ERSTE BANK DER OESTERREICHISCHEN SPARKASSEN AG
Artikel I
1. Zur Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit
der Ärzte in Wien stiftet die Erste Bank der
oesterreichischen Sparkassen AG einen Preis.
2. Der Preis trägt den Namen „Forschungsförderungspreis der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”.
3. Der „Forschungsförderungspreis der Erste
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG”
wird alljährlich verliehen und ist mit 7500 Euro
dotiert. Er ist maximal in drei Teile teilbar.
4. Wird in einem Jahr von der Verleihung aufgrund einer fehlenden Empfehlung seitens der
Jury Abstand genommen, so wird der vorgesehene Betrag trotzdem bereitgestellt und soll in
einem der folgenden Jahre für eine Erhöhung
des Preises Verwendung finden.
Artikel II
Um die Verleihung dieses Förderungspreises
können sich alle im Bereich Wien tätigen Ärzte
bewerben. Dies gilt auch für promovierte Mediziner, die nicht Mitglied der Ärztekammer sind.
Da der „Forschungsförderungspreis der Erste
Bank der oesterreichischen Sparkassen AG“ sowohl der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses als auch der Förderung der wissenschaftlichen Tätigkeit in der freien Praxis
dienen soll, sind Klinik-, Abteilungs- und Insti-
tutsvorstände (ausgenommen als Co-Autoren)
von der Bewerbung ausgeschlossen. Als Einreicher kommen nur Erstautoren in Frage, die in
den vorhergehenden fünf Jahren vor der Einreichung nicht Preisträger des „Theodor-BillrothPreises“ oder des „Forschungsförderungspreises
der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen
AG” waren.
Artikel III
1. Die Ausschreibung des Preises erfolgt alljährlich in den „Mitteilungen der Ärztekammer
für Wien”. Für die Einreichung der Arbeiten
ist jeweils als Schlusstermin der 31. Mai festzusetzen.
2. Die Arbeiten sind beim Präsidium der Ärztekammer für Wien, Wien 1., Weihburggasse
10-12, in würdiger und druckreifer Form einzureichen. Sie sind in vierfacher Ausfertigung
vorzulegen plus in elektronischer Form (PDF
oder ähnliches Format). Bei fremdsprachigen
Publikationen ist die Einreichung einer deutschen Übersetzung erforderlich (Arbeiten können in englischer Sprache eingereicht werden).
Artikel IV
Die Arbeiten dürfen weder vor dem 1. Juni des
Vorjahrs in schriftlicher Form veröffentlicht noch
für einen anderen Preis eingereicht worden sein.
Sie sollen die Ergebnisse eigener wissenschaft-
licher Tätigkeit beziehungsweise experimenteller
Untersuchungen aus einem Fachgebiet der Medizin zum Gegenstand haben. Habilitationsschriften können nicht eingereicht werden. Von der
Einreichung ebenfalls ausgeschlossen sind wissenschaftliche Arbeiten, die zum überwiegenden
Teil im Rahmen eines Auslandsaufenthalts
durchgeführt und von dieser ausländischen Institution publiziert werden.
Artikel V
1. Zur Beurteilung der Arbeiten wird vom Vorstand der Ärztekammer für Wien eine ärztliche
Jury eingesetzt.
2. Zur Beurteilung der Arbeiten können beliebig
viele (Fach-)Referenten herangezogen werden.
Artikel VI
1. Für die Verleihung des Preises oder dessen Teilung ist die einfache Mehrheit der Juroren erforderlich.
2. Die Verleihung des Preises erfolgt in feierlicher
Form durch die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG in Wien.
3. Gegen die Entscheidung der Jury ist kein
Rechtsmittel zulässig.
Artikel VII
Eine Abänderung dieser Statuten kann nur über
Beschluss des Vorstands der Ärztekammer für
Wien erfolgen.
03_2015 doktor in wien
23
AM PULS COVERSTORY
Ź In Berlin ist Mitte Februar dieses
Jahres ein Kleinkind an Masern
gestorben. Das ist der traurige Höhepunkt einer Maserepidemie, die im
vergangenen Oktober in der deutschen
Hauptstadt ausgebrochen ist und in deren Verlauf sich bislang mindestens 574
Menschen mit der gefährlichen Infektionskrankheit angesteckt haben (Stand:
23. Februar 2015).
Die ersten Fälle traten unter Asylbewerbern aus dem ehemaligen Jugoslawien
auf, doch bereits kurz nach dem Start
der Erkrankungswelle stammte bereits
mehr als die Hälfte der Betroffenen
nicht mehr aus der ursprünglichen Personengruppe. Die Ursache: In Berlin
herrscht nicht die notwendige Durchimpfungsrate, um eine Ausbreitung
der Erkrankung zu verhindern. Wären
dort genug Menschen gegen Masern
geimpft, hätte sich die Krankheit nicht
weiter verbreiten können.
Der Ausbruch einer derartigen Masernepidemie ist auch in Österreich jederzeit möglich. Denn auch hierzulande
ist die Durchimpfungsrate bei Masern
alles andere als optimal. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) müsste
die für die Ausrottung der Erkrankung
erforderliche Durchimpfungsrate bei 95
Prozent für beide Masernteilimpfungen
liegen. In Deutschland liegt sie, je nach
Region, zwischen 52 und 98 Prozent. Bei
Schulkindern beträgt die Impfquote für
die Erstimpfung 96,7 Prozent, für die
zweite Impfung bei 92,4 Prozent.
Zur Glaubensfrage
erhoben
Impfskepsis, übersteigerter Individualismus und – paradoxerweise –
der Erfolg von Impfprogrammen haben dazu geführt, dass die
Österreicher impfmüde geworden sind. Experten mühen sich, den
diversen Impfmythen medizinische Evidenz entgegenzusetzen.
Von Michael Krassnitzer
24
doktor in wien 03_2015
In Österreich liegt die Durchimpfungsrate laut der österreichischen Impfstatistik bei den zweijährigen Kindern – in
Abhängigkeit vom Geburtenjahrgang
– zwischen 84 und 100 Prozent für die
Impfung mit einer Dosis des Masern/
Mumps/Röteln-Impfstoffs und zwischen 63 und 81 Prozent für die zwei
erforderlichen Dosen. Das ist zu wenig.
Die Folge: Beinahe ausgestorbene
Krankheiten erleben eine Renaissance.
„Seit einigen Jahren messen wir einen
kontinuierlichen Anstieg von Krankheiten wie Masern oder Keuchhusten”,
erklärt Ursula Wiedermann-Schmidt,
Leiterin des Instituts für Spezifische
Prophylaxe und Tropenmedizin der
MedUni Wien, anlässlich des jüngsten Österreichischen Impftages, dessen wissenschaftliche Leiterin sie ist:
„Die Erfolge der Impfprogramme der
Foto: Creatas Images/Thinkstock
Zu geringe Durchimpfungsrate
COVERSTORY AM PULS
letzten Jahrzehnte haben Krankheiten
wie Masern als Gefahr aus den Köpfen
ausblenden lassen”, beschreibt sie die
Situation: „Viele Menschen fürchten
sich heute mehr vor möglichen Nebenwirkungen der Impfungen als vor den
Krankheiten selbst.” Impfmüdigkeit
wird dieses Phänomen genannt.
Wichtige präventive Maßnahme
Ein schlagendes Beispiel dafür sind die
Masern. Von 1993 bis 2007 wurde laut
WHO die Zahl der Maserninfektionen
in Europa um 98 Prozent reduziert.
Seither ist jedoch wieder ein Anstieg zu
verzeichnen: von knapp 7000 gemeldeten Masernfällen im Jahr 2007 auf
ungefähr 32.000 im Jahr 2013. Im Jahr
2010 wurde ein Masernvirusstamm
von England nach Hamburg und dann
über eine einzige infizierte Person nach
Bulgarien verschleppt und führte dort
zu einer Masernepidemie mit mehr als
23.500 Erkrankungen und 24 Todesfällen. Im Jahr 2008 kam es in Salzburg
zu einem Masernausbruch mit insgesamt 443 Fällen durch Einschleppung
von Masern aus der Schweiz in eine
Schule mit nicht geimpften Kindern.
„Die Masern sind alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit“, unterstreicht Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Kurie niedergelassene
Ärzte der Ärztekammer für Wien und
niedergelassener Kinderarzt in Wien
5. Die Komplikationsrate beträgt in Industrienationen 20 Prozent, am häufigsten werden Diarrhoe, Otitis media
und Pneumonie beobachtet, gefolgt von
Krampfanfällen. Die Häufigkeit einer
Masernenzephalitis beträgt in etwa ein
bis zwei pro 1000 gemeldete Maserninfektionen, davon verläuft ein Viertel
letal, ein Drittel der Überlebenden hat
bleibende schwere Folgeschäden. Dazu
kommt als seltene Spätfolge (ein Fall pro
5000 bis 10.000 Infektionen) noch die,
trotz Behandlung, letal endende subakut
sklerosierende Panenzephalitis (SSPE).
Ähnlich ist die Situation bei Keuchhusten. Auch hier wurde in den vergangenen Jahren ein Anstieg der Fälle
registriert. Pertussis ist besonders für
Säuglinge eine große Gefahr: Eines von
100 infizierten Kleinkindern stirbt an
der Erkrankung. „Ein Keuchhustenpatient steckt im Durchschnitt 17 andere
Ungeimpfte an“, warnt Schmitzberger.
„Schutzimpfungen gehören zu den
wichtigsten und wirksamsten präven-
tiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen“, heißt es im
Österreichischen Impfplan 2015. „Der
Nutzen von Impfungen ist durch umfangreiches epidemiologisches Datenmaterial eindrucksvoll untermauert“,
fügt Wiedermann-Schmidt hinzu:
„Umso betrüblicher ist es, dass wir mit
massiver Impfskepsis und Impfgegnerschaft konfrontiert sind.“
Laut einer Umfrage des forsa-Instituts
stehen nur 39 Prozent der österreichischen Eltern dem Impfwesen ohne
Vorbehalte gegenüber. Die Zahl der
Impfskeptiker, also jener Eltern, die
Vorbehalte gegen Impfungen hegen,
beträgt 57 Prozent. 4 Prozent der Eltern
sind deklarierte Impfgegner, lehnen also Impfungen für ihre Kinder ab. „Das
sind bedenkliche Zahlen“, sagt Wiedermann-Schmidt.
Immunologische Trittbrettfahrer
Als Ursache für die weit verbreitete
Impfskepsis nennen die Experten mehrere Gründe:
ƒ
Verminderte Wahrnehmung: Durch
den Rückgang der Morbidität infolge
erfolgreicher Impfkampagnen verschwinden die Risiken der Erkrankungen aus dem Bewusstsein der
Öffentlichkeit, das Hauptaugenmerk
Beinahe ausgestorbene
Krankheiten
erleben eine
Renaissance:
Seit einigen
Jahren wird
ein kontinuierlicher
Anstieg von
Masern oder
Keuchhusten
gemessen.
richtet sich nunmehr auf die Impfnebenwirkungen. „Früher kannte jeder Österreicher irgendjemanden, der
an den Folgen einer Kinderlähmung
litt oder der ein Kind durch Keuchhusten verloren hat“, erklärt Schmitzberger: „Heute ist das nicht mehr so.“
ƒ
Die Aktivitäten der Impfgegner: Ei
ne sehr kleine, aber gut organisierte
Gruppe professioneller Impfgegner
agitiert mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen Impfungen.
Dabei erweisen sich die Möglichkeiten
der neuen Medien als fatal: „Weil die
Behauptungen der Impfgegner im
Internet scheinbar gleichrangig neben den evidenzbasierten Informationen stehen, glauben viele Menschen,
es handle sich um eine Frage, über
die Uneinigkeit unter den Experten
herrscht“, erläutert WiedermannSchmidt: „Das stimmt natürlich nicht.“
ƒ
Egoismus: Impfungen sollen nämlich
nicht nur den Geimpften selbst schützen, sondern auch jene, die noch nicht
geimpft sind oder aus medizinischen
Gründen nicht geimpft werden können. „Immunologische Trittbrettfahrer setzen nicht nur ihre eigene
Gesundheit aufs Spiel, sondern auch
die anderer, meist Schwächerer“, kritisiert Schmitzberger die Impfverwei- >
Impfplan 2015: Neuerungen und Änderungen
HPV: Die Impfungen im Rahmen des nationalen Impfprogramms in den Schulen werden so organisiert,
dass die Serie von zwei Impfungen im selben Schuljahr abgeschlossen werden kann. Zusätzlich wird
die HPV-Impfung an den öffentlichen Impfstellen der Bundesländer für Kinder ab dem vollendeten
neunten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr kostenlos angeboten.
Influenza: In Österreich ist ein nasaler Lebendimpfstoff verfügbar, der ab einem Alter von 24 Monaten
bis zum abgeschlossenen 18. Lebensjahr angewendet werden kann.
Meningokokken B: Die Impfung soll bevorzugt ab einem Alter von zwei Monaten nach sorgfältiger
Aufklärung über Nutzen und Risiko durchgeführt werden.
Pertussis: Bei anlassbezogenen Tetanusimpfungen und den Auffrischungsimpfungen wird die Kombinationsimpfung gegen Diphterie, Tetanus, Polio und Pertussis empfohlen. Weiters wird die Pertussisimpfung bei nicht immunen Schwangeren ab der 27. Schwangerschaftswoche empfohlen, ebenso die
Impfung aller Personen im engen Umfeld von Neugeborenen.
Pneumokokken: Die Immunisierung von Erwachsenen ab dem 51. Lebensjahr ohne vorangegangene
Pneumokokkenimpfung soll zuerst mit dem 13-valenten konjugierten Impfstoff (PNC13) und nach
einem Jahr mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff (PPV23) durchgeführt werden. Für Erwachsene, die bereits mit PPV23 angeimpft sind, wird nach zwei Jahren eine Impfung mit PNC13 empfohlen.
Postexpositionelle Prophylaxemöglichkeiten: Im Impfplan wurden – in Anlehnung an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland – die postexpositionellen Prophylaxemöglichkeiten ergänzt.
Adjuvans Aluminium: Aufgrund zahlreicher Anfragen zum Thema Aluminium in Impfstoffen wurde im
Impfplan ein eigenes Kapitel über diesen Wirkverstärker eingefügt. Fazit: Das Risiko durch Aluminiumverbindungen in Impfstoffen ist als vernachlässigbar anzusehen.
03_2015 doktor in wien 25
AM PULS COVERSTORY
nellen Impfgegnern die eigene Radikalität im Weg: „Impfgegner bezweifeln
zum Beispiel, dass es Viren oder Bakterien gibt. Das ist so haarsträubend, dass
es viele Menschen abschreckt“, sagt
Wiedermann-Schmidt.
Impfskeptiker lassen sich aber sehr
wohl mit Argumenten überzeugen. Anlässlich des Impftages 2015 hat Wiedermann-Schmidt einige Impfmythen und
deren Widerlegung zusammengefasst:
ƒ
Impfungen überlasten angeblich
das kindliche Immunsystem. Falsch.
Richtig ist vielmehr, dass das kindliche Immunsystem wesentlich mehr
aushält, als ihm Impfskeptiker zutrauen. Theoretisch könnte es mit mehr
als 1000 Vakzinen gleichzeitig fertig
werden. Zehn Vakzine gleichzeitig appliziert würden das Immunsystem zu
gerade einmal 0,1 Prozent auslasten.
ƒ
Es besteht angeblich ein Zusammen
hang zwischen Allergien und Impfungen. Falsch. Richtig ist vielmehr,
dass Geimpfte weniger Allergien haben. Das belegen unter anderem Zah-
gerer. So gehe eine hohe Prozentzahl
an Keuchhusten- und Pneumokokkenfällen bei Säuglingen auf die Ansteckung durch Erwachsene zurück.
Mit Influenza wiederum würden sich
meist Schul- oder Kindergartenkinder
infizieren und die Erkrankung dann
auf Eltern und Großeltern übertragen.
„Große schützen Kleine und Kleine
schützen Große“, bringt Schmitzberger dies auf den Punkt. „Beim Impfen
geht es nicht nur um die individuelle
Selbstbestimmung, sondern um das
Gemeinwohl“, bekräftigt Wiedermann-Schmidt: „Impfen ist ein Akt
der Solidarität.“ Leider aber gehe die
gesellschaftliche Entwicklung immer
mehr in Richtung Individualismus.
ƒ
Negative Erfahrungen, die der Vergan
genheit angehören: Früher wurde gegen Keuchhusten mit Ganzzellvakzinen
immunisiert, die häufig zu Nebenwirkungen führten (Fieber, neurologische
Auffälligkeiten, Enzephalopathie bei
einem bis zehn von einer Million geimpften Kindern). „Das hat die Impfbereitschaft massiv reduziert“, beklagt
Schmitzberger. Ganzzellvakzine sind
allerdings in Österreich seit 1999 nicht
mehr in Verwendung.
len aus dem Jahr 1994: Damals war in
Ostdeutschland die Durchimpfungsrate der Standardimpfungen höher
als in Westdeutschland, allergischer
Schnupfen, Asthma und bronchiale
Hyperreaktivität hingegen in der alten
Bundesrepublik deutlich verbreiteter
als im Osten. Allerdings müssen bei
Impfungen manche Allergien, zum
Beispiel gegen Eiereiweiß, berücksichtigt werden.
ƒ
Impfzusätze, insbesondere Alumini
um, schaden angeblich den Geimpften. Falsch. Richtig ist vielmehr, dass
die durch Impfungen aufgenommene
Menge an Aluminium verschwindend gering ist im Vergleich zu jener
Menge, die auf ganz natürlichem Weg
in den Körper gelangt. Die durchschnittliche
Aluminiumaufnahme
durch Nahrung und Trinkwasser
beträgt bei einem Erwachsenen 105
Milligramm pro Woche. Das ist mehr
als 130-mal so viel Aluminium, wie in
einer herkömmlichen Impfdosis enthalten ist. Darüber hinaus ist durch
Mythen und deren Widerlegung
Besonders verbreitet ist die Impfskepsis unter Menschen mit höherer
Bildung. „Bei dieser Bevölkerungsgruppe muss ich in meiner Ordination
vier- bis fünfmal täglich intensiv eine
Kosten-Nutzen-Abwägung bezüglich
der Masern/Mumps/Röteln-Impfung
durchführen“, erzählt Schmitzberger.
Menschen mit Migrationshintergrund
hingegen stehen Impfungen wesentlich
offener gegenüber – denn oft haben
sie die Risiken und Folgen vermeidbarerer Infektionskrankheiten in ihren
Herkunftsländern noch mit eigenen
Augen mitansehen müssen. Schmitzberger berichtet allerdings von bemerkenswerten Ausnahmen: Angehörige
bestimmter Minderheiten, die in ihren
Herkunftsländern verfolgt werden, halten Impfungen für ein Instrument, um
ihnen beziehungsweise ihren Kindern
gezielt Schaden zuzufügen.
An die Hardcore-Impfgegner kommt
man mit Argumenten nicht heran.
Mit Esoterikern oder Anthroposophen,
für die Impfen eine Glaubensfrage
darstellt, ist jede Diskussion sinnlos.
Glücklicherweise steht den professio26
doktor in wien 03_2015
KONSEQUENZEN DER ERKRANKUNG VERSUS IMPFNEBENWIRKUNGEN
Erreger
Konsequenzen der Erkrankung
Bekannte Impfnebenwirkungen
Haemophilus
influenzae
Tod: 2–3%; Meningitis, Pneumonie,
Epiglottitis, Sepsis
Lokalreaktionen; selten Fieber,
Kopfschmerz; Guillain-Barré-Syndrom
Masern
Enzephalitis: 1/1.000 (Letalität 25%);
Pneumonie: 6%; subakute sklerosierende
Panenzephalitis (SSPE): 1/~10.000
Fieber: 5–15%;
Impfmasern (zumeist milde Verläufe);
Enzephalitis ≤1/1 Million)
Pertussis
Tod: 2/1.000;
Pneumonie: 10%, Krämpfe: 1–2%
Lokalreaktionen, Fieber
Mumps
Taubheit: 120.000; Enzephalitis: 1/2.000;
Orchitis: 20–50% (postpubertär)
selten Fieber, Exanthem
Quelle: Reaktionen und Nebenwirkungen nach Impfungen. Erläuterungen und Definitionen in Ergänzung zum
Österreichischen Impfplan (2013 Wiedermann-Schmidt et al, www.meduniwien.ac.at/tropenmedizin, www.bmg.gv.at)
Foto: Wavebreakmedia Ltd/Thinkstock
>
COVERSTORY AM PULS
die Europäische Arzneimittelbehörde
die Aluminiummenge je Dosis Impfstoff mit maximal 1,25 mg begrenzt
– de facto liegt sie in den derzeitigen
Impfstoffen klar darunter (zwischen
0,3 und 0,8 mg). Die lebenslange Gesamtbelastung durch aluminiumhältige Impfstoffe ist dementsprechend
sehr gering und wissenschaftliche
Daten lassen nicht auf eine Gefährdung durch Impfungen mit aluminiumhältigen Adjuvanzien schließen.
ƒ
Impfungen lösen angeblich Erkran
kungen wie Autismus, Diabetes und
Multiple Sklerose aus. Falsch. Richtig ist vielmehr, dass es zahlreiche
wissenschaftliche Studien mit insgesamt hohen Patientenzahlen gibt, die
derartige Zusammenhänge verneinen. Jene Studie aus dem Jahr 1998,
demnach die Schutzimpfung gegen
Masern, Mumps und Röteln angeblich Autismus auslösen könne, wurde
längst als Fälschung entlarvt und von
dem Fachmagazin, in dem sie erschienen war, zurückgezogen. Die Britische
Ärztekammer erteilte dem Autor Berufsverbot. Kürzlich haben gleich zwei
internationale Studien belegt, dass die
HPV-Impfung zum Schutz vor Gebärmutterhalskrebs nicht das Risiko
für Multiple Sklerose oder ähnliche
Nervenkrankheiten erhöht.
Das Gespräch suchen
„Ganz wichtig ist es, mit skeptischen
Eltern das Gespräch zu suchen und eine
Risiko-Nutzen-Abwägung durchzuführen“, betont Schmitzberger: Welches
Risiko bringt eine Erkrankung mit sich?
Und was kann im schlimmsten Fall
durch eine Erkrankung passieren?
Im Fall von Masern fällt diese Rechnung für Schmitzberger eindeutig aus:
Einer von 1000 Infizierten bekommt
es mit einer Enzephalitis zu tun, die in
einem Viertel der Fälle tödlich endet
und bei einem Drittel der Überlebenden bleibende Schäden hinterlässt.
Demgegenüber stehen möglicherweise Fieber, milde Impfmasern und eine
Enzephalitis bei einem von einer Million Geimpften. „Das ist schicksalhaft“, ordnet der Pädiater diese geringe
Wahrscheinlichkeit ein. Zugunsten der
Impfung spricht die Gegenüberstellung
von Konsequenzen der Erkrankung und
den Impfnebenwirkungen auch in Zusammenhang mit anderen Impfungen
(siehe Tabelle Seite 26).
Noch einen weiteren Tipp für die Praxis hat Schmitzberger parat: „Bei einer
Verletzung oder einem chirurgischen
Eingriff sollte man die Tetanusauffrischung nicht mit einem monovalenten
oder bivalenten Impfstoff durchführen,
sondern mit dem Vierfach-Kombinationsimpfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Polio.“
Einheitliche Handhabung
Während die von doktorinwien befragten Experten die Defizite auf dem
Gebiet des Impfens herausstreichen,
sieht die Politik durchaus „positive Tendenzen“, so Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser in einem Interview mit
der Austria Presse Agentur: „Die ersten
Schätzungen der aktuellen Durchimpfungsraten der kostenlosen Kinderimpfungen für das Jahr 2014 zeigen erstmals
seit fünf Jahren einen positiven Trend.“
So liegt in Österreich die Abdeckung
bei der Sechsfach-Impfung für Säuglinge
bei etwa 90 Prozent für drei Teilimpfungen. Bei den Vierfach-Auffrischungsimpfungen im Schulalter seien erstmals
mehr als 90 Prozent geimpft werden.
Auch dass in etwa 15 Prozent aller
kostenfreien Masernimpfungen in Österreich von Erwachsenen in Anspruch
genommen würden, wertet die Ministerin als „erfreuliche Entwicklung“.
Ein Erfolg sei auch die HPV-Impfung,
die kostenlos für alle Mädchen und
Buben im Rahmen des Nationalen Kinderimpfprogramms angeboten wird.
Laut ersten Schätzungen betrage die
Durchimpfungsrate der ersten drei
Jahrgänge in etwa 35 Prozent. „Das liegt
weit über den Erfahrungen aus anderen
Ländern“, unterstreicht Oberhauser.
Auch Schmitzberger betrachtet die
HPV-Impfung als Erfolg. Wesentlich
dazu beigetragen habe die Möglichkeit, die Gratisimpfung in Wien auch
bei niedergelassenen Ärztinnen und
Ärzten durchführen zu lassen. „Bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten
wird die HPV-Impfung wesentlich besser akzeptiert. Wenn diese in Wien nur
als Schulimpfung angeboten würde,
dann wäre die Durchimpfungsrate bei
Weitem nicht so gut.“
Damit legt Schmitzberger den Finger auf einen wunden Punkt, der auch
Wiedermann-Schmidt ein großes Anliegen ist: nämlich dass Impfmaßnahmen in den einzelnen Bundesländern
unterschiedlich gehandhabt werden.
Spielraum
für Skepsis
bleibt, wenn
die Politik
und alle
zuständigen
Gesundheitsbereiche und
Stakeholder nicht
100-prozentig hinter
den im
Österreichischen Impfplan ausgearbeiteten
Maßnahmen stehen beziehungsweise
diese nicht
einheitlich
umgesetzt
werden.
„Wenn die Politik und alle zuständigen
Gesundheitsbereiche und Stakeholder
– insbesondere in den Ländern – nicht
100-prozentig hinter den im Österreichischen Impfplan ausgearbeiteten
Maßnahmen stehen beziehungsweise
diese nicht einheitlich umgesetzt werden, dann bleibt Spielraum für Skepsis“, meint die Impfexpertin. Das wiederum könnte Impfskeptiker bestärken.
Und solche finden sich nicht nur unter medizinischen Laien. „Leider gibt
es auch Impfskepsis unter den Kolleginnen und Kollegen“, räumt Schmitzberger ein. „Speziell bei der Grippeimpfung gibt es Kolleginnen und Kollegen,
die Argumenten nicht sehr zugänglich
sind“, präzisiert Wiedermann-Schmidt.
Tatsächlich hat eine Befragung bei
Eltern mit Vorbehalten gegenüber dem
Impfen bedenkliche Zahlen zutage gefördert: 41 Prozent dieser Eltern gaben
an, dass ihnen ihr Arzt schon einmal
von Impfungen abgeraten habe. Im
Impfplan heißt es dazu klipp und klar:
„Es ist eine ärztliche Verpflichtung,
für einen ausreichenden Impfschutz
der betreuten Personen (Patienten) zu
sorgen und diese fachgerecht zu informieren. Ein Abraten von Impfungen
ohne Kontraindikation durch Ärzte ist
ein Verstoß gegen die Prinzipien der
evidenzbasierten Medizin.“
Skeptiker auch unter Ärzten
„Die Durchimpfungsraten sind beim
Gesundheitspersonal in Österreich –
insbesondere auch im Krankenhausbereich – als nicht ausreichend zu bezeichnen. So steht es in den vor drei Jahren
als Erweiterung des Österreichischen
Impfplans herausgegebenen Empfehlungen über Impfungen für Mitarbeiter
des Gesundheitswesens geschrieben.
Darin werden allen Ärztinnen und
Ärzten die Standardimpfungen gegen
Diphterie/Tetanus/Pertussis/Polio,
Masern/Mumps/Röteln, Varizellen,
Influenza und Hepatitis B als „dringend erforderlich“ ans Herz gelegt. Die
Meningokokkenimpfung ist speziell
bei Ärztinnen und Ärzten aus den Bereichen Pädiatrie, Infektionsabteilung,
Intensiv Care Unit (ICU) und Labor,
die Impfung gegen Pneumokokken speziell bei Ärztinnen und Ärzten aus den
Bereichen Geriatrie, Pädiatrie, ICU und
Labor dringend erforderlich. Angeraten
wird allen Ärztinnen und Ärzten die
Impfung gegen Hepatitis A. …
03_2015 doktor in wien
27
SERVICE KONGRESSE
APRIL BIS MAI 2015
ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG
Rhythmologie – Update 2015
Ort: forte FortBildungszentrum Krankenhaus der Elisabethinen, 4010 Linz, Museumsstraße 31
Termin: 10.4.2015
Veranstalter: Medizinische Abteilung II. Interne Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin am Krankenhaus der Elisabethinen Linz
Organisation: Prim. Univ.-Prof. Dr. Helmut Pürerfellner,
Priv.-Doz. Dr. Martin Martinek, Prim. Dr. Josef Aichinger
Information und Anmeldung: Medizinische Ausstellungsund Werbegesellschaft, 1200 Wien, Engerthstraße 128
Tel.: +43/1/536 63-32 DW, E-Mail: [email protected]
ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien
1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW,
Fax: 13 DW, E-Mail: spitzhuetl@zafi.at, schramm@zafi.at
Echokardiographie Aufbaukurs II
Ort: Austria Trend Hotel Donauzentrum
1220 Wien, Wagramer Straße 83-85
Termin: 17. – 18.4.2015
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Thomas Binder, Univ.-Prof. Dr.
Jutta Bergler-Klein
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten
1200 Wien, Treustraße 43/4/4
Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
Workshop … without Burn out!
„Anleitung zu einem erfolgreichen und gesunden Arbeitsverhalten“
Ort: Hotel Pritz
3644 Emmersdorf, Emmersdorf an der Donau 7
Termin: 24. – 25.4.2015
Veranstalter: Dr. Hans Peter Bilek
Information und Anmeldung: 1180 Wien, Haizingergasse 6
Tel.: +43/1/310 40 22 oder
2558 Sattelbach 22, Tel.: +43/2258/302 57
E-Mail: [email protected], www.hp-bilek.at
Teilnahmegebühr: EUR 270,- exkl. Kosten der Unterkunft
Carotissonographie Grundkurs II
Ort: KH Göttlicher Heiland
1170 Wien, Dornbacher Straße 20-28
Termin: 24. – 25.4.2015
Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten
1200 Wien, Treustraße 43/4/4
Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
Carotissonographie Abschlusskurs
Ort: KH Göttlicher Heiland
1170 Wien, Dornbacher Straße 20-28
Termin: 29. – 30.5.2015
Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten
1200 Wien, Treustraße 43/4/4
Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
BITTE BEACHTEN SIE
Das gesamte Programm der Gesellschaft der Ärzte in Wien
können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.
28
doktor in wien 03_2015
Motivierende Gesprächsführung (Seminar für Assistenten)
Petra Eibl-Schober
13. – 14.3.2015
Kieferorthopädie (sechsteiliger KFO-Kurs)
Prof. Dr. Martin Baxmann
15. – 16.3., 19. – 20.4., 7. – 8.6., 28. – 29.6., 6. – 7.9., 13. – 14.12.2015
ZAFI Curriculum – Implantologie 2015
Implantologie Live OP – Kurse – Planungs-Jour-fixe
Dr. Christian Schober, Univ.-Prof. DDr. Raoul Polansky, Prof. DDr. Rudolf Seemann,
DDr. Cornelia Czembirek, DDr. Christina Eder-Czembirek, ZTM Tom Vaskovich
Kursserie 1: 10. – 11.4., 19. – 20.6.2015
Kursserie 2: 18. – 19.9., 23. – 24.10., 20. – 21.11.2015
Paro Day – Implantieren im parodontal geschädigten Gebiß
Dr. Axel Mory, Priv.-Doz. Dr. Michael Weinländer
11.4.2015
Moderne Kieferorthopädie: Qualität und Effizienz
Dr. Guido Sampermans
26. – 27.4., 31.5. – 1.6., 28. – 29.6., 13. – 14.9., 18. – 19.10., 15. – 16.11.,
20. – 21.12.2015, 17. – 18.1., 21. – 22.2., 20. – 21.3.2016
Glasfaserverstärkte Komposit-Restaurationen mit Kochbuch zur
vorhersehbaren ästhetischen Schichtung
Dr. Stephan Höfer
8.5.2015
Endodontie 2015
Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz, DDr. Markus Laky, Dr. Christoph Kurzmann
29.5.2015
Curriculum – Ästhetische Zahnheilkunde 2015
Prof. Dr. Jürgen Manhart
29. – 30.5., 12. – 14.6., 3. – 4.7., 4. – 5.9., 30. – 31.10., 4. – 5.12.2015
Blut als Infektionsüberträger
Univ.-Prof. DDr. Apostolos Georgopoulos
30.5.2015
Kieferorthopädie für Fortgeschrittene
Prof. Dr. Martin Baxmann
31.5. – 1.6., 20. – 21.9., 18. – 19.10., 8. – 9.11., 22. – 23.11.2015
Röntgen (Seminar für Assistenten)
Univ.-Prof. Dr. Ales Celar
13.6.2015
Sommerakademie – Digitale Zahnheilkunde
Univ.-Prof. DDr. Andreas Moritz, Dr. Christoph Kurzmann, Dr. Rinet Dauti, Dr. Birgit
Nawrath, ZTM Tom Vaskovich, Univ.-Prof. Dr. Rainer Hahn, Dr. Stefan Seckler
26. – 27.6.2015
Aufbereitung zahnärztlicher Medizinprodukte (Seminar für Assistenten)
MR Dr. Franz Hastermann
3.9., 11.9., 17.9.2015
Administration – Verwaltung (Seminar für Assistenten)
Dr. Johanna Treer
4.9.2015
Assistenz in der selbstligierenden Multibrackettechnik (Seminar für Assistenten)
Prof. Dr. Martin Baxmann
7.9.2015
Fotodokumentation (Seminar für Assistenten)
Dr. Gerhard Schager
12.9.2015
KONGRESSE SERVICE
RHEUMATAG STEIERMARK – ÄRZTLICHE FORTBILDUNG
MAI BIS SEPTEMBER 2015
Ort: Hotel Novapark, 8051 Graz, Fischeraustraße 22
Termin: 9.5.2015
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Graninger
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie, Klinische Abteilung
für Rheumatologie des LKH Graz
Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-41 DW, E-Mail: [email protected]
Wiener Kompressionsschule
Ort: Lohmann & Rauscher Schulungszentrum
1140 Wien, Johann-Schorsch-Gasse 4
Termin: 9.5.2015
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Christiane Stöberl
Information: www.wienerkompressionsschule.at/wks
39. BADENER RHEUMATOLOGISCHER FORTBILDUNGSTAG
Ort: Congress Casino Baden, Großer Saal, 2500 Baden, Im Kurpark
Termin: 23.5.2015
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Doz. Dr. Peter Peichl, MSc
Veranstalter: Institut für Rheumatologie der Kurstadt Baden in Kooperation mit der
Donau-Universität Krems
Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-48 DW, E-Mail: [email protected]
23rd European Conference on General Thoracic Surgery
Ort: Lisboa, Congress Center, Portugal
1300-307 Lisboa, Praca das Indústrias
Termin: 31.5. – 3.6.2015
Information und Anmeldung: Leading, Rua Diogo do Couto,
1 B, 2799-537, Linda-a-Velha, Portugal, Tel.: +351/217 712 634,
E-Mail: [email protected], www.estsmeetings.org
24. Ärztetage Grado
Termin: 31.5. – 6.6.2015
Veranstalter: Österreichische Akademie der Ärzte GmbH
Informationen und Anmeldung: www.arztakademie.at/grado
ÖSTERREICHISCHE KARDIOLOGISCHE GESELLSCHAFT – JAHRESTAGUNG 2015
Ort: Salzburg Congress, 5020 Salzburg, Auerspergstraße 6
Termin: 27. – 30.5.2015
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Franz Weidinger, Univ.-Doz. Dr. Bernhard
Metzler
Veranstalter: Österreichische Kardiologische Gesellschaft
Sekretariat: Edith Tanzl, Ingrid Lackinger, 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20
Tel.: +43/1/40 400-46140 DW, E-Mail: offi[email protected], www.atcardio.at
Information: Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft, 1010 Wien, Freyung 6
Tel.: +43/1/536 63-32 DW, E-Mail: [email protected]
59. ÖSTERREICHISCHER HNO-KONGRESS 2015
Ort: Congress Innsbruck, 6020 Innsbruck, Rennweg 3
Termin: 16. – 19.9.2015
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde,
Kopf- und Halschirurgie
Kongresssekretariat: Mondial Congress & Events, Tel.: +43/1/588 04 -0
E-Mail: [email protected], www.mondial-congress.com/hno2015
4. NOTFALLSYMPOSIUM
Ort: Hörsaalzentrum AKH Wien, 1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20
Termin: 18.9.2015
Veranstalter: Universitätsklinik für Notfallmedizin, Allgemeines Krankenhaus Wien,
in Kooperation mit Center of Excellence of Medical Intensive Care Medicine (CEMIC),
Austrian Association of Emergency Medicine (AAEM), Österreichische Gesellschaft
für Internistische und Allgemeine Intensivmedizin und Notfallmedizin (ÖGIAIN)
Organisation: Univ.-Prof. Dr. Anton Laggner
Information und Anmeldung: Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft
1200 Wien, Engerthstraße 128, Tel.: +43/1/536 63-68 DW, E-Mail: [email protected]
KARDIOLOGIE IM ZENTRUM
Ort: Design Center Linz, 4020 Linz, Europlatz 1
Termin: 9. – 10.10.2015
Organisation: Prim. Priv.-Doz. Dr. Clemens Steinwender, Dr. Simon Hönig
Information: Medizinische Ausstellungs- und Werbegesellschaft
1200 Wien, Engerthstraße 128, Tel.: +43/1/536 63-32 DW, E-Mail: [email protected]
7. Wachauer Venensymposium
Ort: Altes Postmeisterhaus Melk, 3390 Melk, Linzerstraße 3-5
Termin: 12. – 14.6.2015
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Alfred Obermayer, Prof. Dr.
Hugo Partsch
Veranstalter: Karl-Landsteiner-Institut für funktionelle
Phlebochirurgie, Melk
Information: www.venensymposium.org
10. Sailersymposium – Internistische Angiologie
Ort: Hörsaalzentrum der Medizinischen Universität Graz
8036 Graz, Auenbruggerplatz 2
Termin: 18. – 19.6.2015
Veranstalter und Organisation: Priv.-Doz. Dr. Thomas
Gary, Dr. Peter Rief
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-48 DW
E-Mail: [email protected], www.azmedinfo.co.at
Duplexsonographie der peripheren Gefäße
Grundkurs
Ort: KH Göttlicher Heiland
1170 Wien, Dornbacher Straße 20-28
Termin: 19. – 20.6.2015
Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten
1200 Wien, Treustraße 43/4/4
Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
Duplexsonographie der peripheren Gefäße
Aufbaukurs
Ort: KH Göttlicher Heiland
1170 Wien, Dornbacher Straße 20-28
Termin: 4. – 5.9.2015
Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten
1200 Wien, Treustraße 43/4/4
Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
03_2015 doktor in wien
29
SERVICE MEDIZIN
Welt-Krebstag
Zahl der Krebserkrankungen steigt
Jeder zweite Mensch erkrankt einmal im Leben an Krebs. Die gute Nachricht:
Trotz der steigenden Zahl der Diagnosen sinken die Todesraten, betonten am
27. Jänner 2015 österreichische Experten bei der Pressekonferenz der Initiative
„Leben mit Krebs“ und der Österreichischen Krebshilfe.
ren hat die vor allem molekularbiologisch ausgerichtete Forschung
entscheidende Fortschritte gebracht.
Erhöhte Überlebensdauer
Günther Steger von der Klinischen
Abteilung für Onkologie der Wiener
Universitätsklinik für Innere Medizin I
führte mehrere Beispiele an. So hat bei
sogenannten HER2-positiven Mammakarzinomen der Einsatz des monoklonalen Antikörpers Trastuzumab
beziehungsweise neuerdings auch
einer Wirkstoffkombination des Biotech-Medikaments mit einem Chemotherapeutikum die durchschnittliche
Überlebensdauer von Frauen mit der
Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium von ehemals zwölf bis 18 Monaten
auf vier bis fünf Jahre erhöht. Bei 70 bis
80 Prozent der Frauen gelingt es, solche
Tumoren vor der Operation gänzlich zu
beseitigen.
Ähnlich ist die Entwicklung beim hormonabhängigen Brustkrebs. Hier kann
im fortgeschrittenen Stadium die Kombination der antihormonellen Medikamente mit einem mTOR-Inhibitor
die Notwendigkeit der Verabreichung
einer nebenwirkungsreichen Chemotherapie deutlich hinausschieben. Steger: „Die Klassifizierung
der Brustkrebserkrankung in immer
mehr Untereinheiten nach molekularbiologischen Kriterien ermöglicht
eine hochwirksame Therapie.“
„Die Klassifizierung
der Brustkrebserkrankung in
Untereinheiten nach
molekularbiologischen
Kriterien
ermöglicht
eine hochwirksame
Therapie.“
Wolfgang Hilbe, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung – Zentrum für
Onkologie und Hämatologie und Palliativmedizin im Wilhelminenspital, erklärte, dass auch beim Lungenkarzinom
ein solcher Trend – allerdings mit Zeitverzögerung im Vergleich zum Mammakarzinom – in Gang gekommen sei.
„Im Stadium IV einer Lungenkarzinomerkrankung lag das mittlere Überleben früher bei neun Monaten. Nach
einem Jahr lebten nur 30 Prozent.“
Bei Vorliegen einer bestimmten Mutation im Erbgut der Tumorzellen (ALKMutation) erreicht man jetzt mit einem
neuen Medikament Ansprechraten von
70 Prozent. Hilbe: „Nach einem Jahr
leben noch 70 Prozent der Patienten,
die mittlere Lebenserwartung stieg von
neun auf 24 Monate.“
Ganz ähnlich sieht es bei den verschiedenen Hautkrebsformen aus, so Hubert
Pehamberger, Vorstand der Wiener
Universitätsklinik für Dermatologie.
2010 wurde mit dem monoklonalen Antikörper Ipilimumab
und dem Kinase-Enzymhemmer
Vemurafenib
erstmals der Nachweis erbracht, dass eine medikamentöse Therapie bei
Vorliegen bestimmter
Mutationsmerkmale
der Tumorzellen die
Zeit bis zum Fortschreiten eines malignen
Melanoms und die Überlebenszeit der Patienten
deutlich erhöhen kann.
Mittlerweile hat die
Kombination
verschiedener zielgerichteter Medikamente die Erfolgsraten noch einmal
gesteigert.
Der Präsident der Österreichischen
Krebshilfe, Paul Sevelda, betonte anlässlich des Welt-Krebstages am 4. Februar 2015 die Bedeutung der Verbesserung der Rahmenbedingungen. „Wir
machen 2015 die Teilzeitrückführung
von Krebspatienten in den Arbeitsprozess zu einem Ziel.“ Zwei Drittel der
Patienten könnten derzeit nicht sofort
nach Therapie und Rehabilitation in
das Arbeitsleben zurückkehren. „Da tut
sich teilweise zu wenig.“
Weiters müsste endlich in Österreich
eine flächendeckende palliativmedizinische Versorgung für Patienten im
Endstadium der Erkrankung organisiert werden. Und schließlich gehe es
um die vollinhaltliche Durchsetzung
der Regelungen zum Verbot des Rauchens in der Gastronomie und des erschwerten Zuganges von Jugendlichen
zu Zigaretten. „Wir werden da sehr darauf achten, dass es nicht zur Verwässerung (des geplanten Gastronomierauchverbots, Anm.) kommt.“
Fehlende Ressourcen
Bei den Überlebensraten liegt Österreich
im europäischen Spitzenfeld. Doch die
dafür notwendige Forschung, die Lehre
und auch die Patientenbetreuung sind
durch die jüngste Novelle zum Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz
ohne
Personalaufstockung gefährdet (siehe
dazu auch Seiten 8 und 12f). Kranke
würden auf Diagnose und Therapie zukünftig warten müssen, der Zugang zu
den modernsten Therapien werde erschwert, warnen die Onkologen.
Christoph Zielinski, Koordinator des
Comprehensive Cancer Center
der MedUni Wien und Begründer der Initiative „Leben
mit Krebs“, schlägt Alarm:
Foto: Christopher Futcher/iStock
Ź Gerade in den vergangenen Jah-
MEDIZIN SERVICE
„Wir haben seit Anfang des Jahres das
neue Arbeitszeitgesetz. Das wird alle
Patienten betreffen. Natürlich liegt es in
unserem Interesse, dass die Qualität der
Versorgung in jeder Art und Weise gewährleistet wird. Das aber ist schwierig,
wenn Ärztinnen und Ärzte weniger arbeiten dürfen und es keine Aufstockung
der Zahl der Ärztinnen und Ärzte gibt.
Das wird sich auch auf die Lehre und
Forschung auswirken. Das ist außerordentlich gefährlich für das Land.“
Allein die Onkologen an der Wiener
Universitätsklinik tragen jährlich 1 Prozent zum Wissenszuwachs in der Krebsforschung weltweit bei. Bei fehlenden
und von der Politik nicht bereitgestellten
Ressourcen sieht Zielinski Österreich
„in Provinzialität versinken“. Binnen
weniger Tage hätte die österreichische
Bundesregierung ein „Sicherheitspaket“
für 300 Millionen Euro beschlossen, die
Sicherheit der österreichischen Krebspatienten müsse mindestens ebenso gewichtet werden. Der Onkologe in einem
sprichwörtlichen Vergleich: „Was wir
gern hätten, wäre ein ‚Rotorblatt‘ eines
Hubschraubers.“
Steger schildert die Auswirkungen
mangelnder Personalressourcen im
Detail: „Durch die besonderen Anstrengungen aller Beteiligter waren
wie ‚Weltmeister‘ beim Zugang der
Patienten zu den neuesten Medikamenten. In anderen Staaten dauerte
das zwei, drei, vier Jahre. Bislang bekamen Patientinnen nach einer Brustkrebsdiagnose binnen drei Tagen einen Termin, jetzt sind es zehn bis 14
Tage. Was das für die Patientinnen
bedeutet, können sich alle vorstellen.
Wir haben also keinen Mangel an Intellektualität, sondern einen Mangel
an Ressourcen.“
Der österreichischen Politik gehe – so
die Onkologen – das Verständnis für
den Zusammenhang zwischen Spitzenforschung und Patientenversorgung
nach den neuesten und optimalen internationalen Standards ab. Die österreichischen Krebsforscher müssten
sich in einem kleinen Land besonders
anstrengen, um klinische Forschungsprojekte anzuziehen. Daraus entstehe
die Chance, die modernsten Therapien
zu erproben, anzuwenden und dann
Die Experten warnen
jedoch
davor, dass
Österreich
bei fehlenden und
von der Politik nicht bereitgestellten
Ressourcen
„in der Provinzialität
zu versinken“ drohe.
auch gleich in die Behandlung der geeigneten Patienten einzubauen. Steger: „Wenn wir uns da abkoppeln, ist
das fürchterlich. Das geht wahnsinnig
schnell. Zerbrochenes Porzellan kann
nicht mehr gekittetet werden.“ Man
könne nicht vorübergehend zurückschalten, wolle man nicht für immer
den Anschluss verlieren.
„Für ein Kulturland unwürdig
Zielinski will die Personal- und Ressourcenknappheit bei Notwendigkeit in
einen Massenprotest umwandeln. „Jedes Jahr erhalten in Österreich 35.000
Menschen die Diagnose Krebs. Und sie
haben alle ein, zwei, drei Angehörige.
Das kann 100.000 Menschen betreffen.“ Wenn die Politik nicht verstehe,
dass diese Patienten die beste Versorgung benötigten, werde man gemeinsam marschieren. „Das wird wahlentscheidend“, sagte er.
Die Politik ziehe sich offenbar aus
der Verantwortung still zurück. Zielinski: „Das halte ich für eine Katastrophe und eines Kulturlands für unwürdig.“ …
APA
Lungenkrebspatienten sind meist „top“ versorgt
Lungenkrebs ist in Österreich im Hinblick auf Häufigkeit und Sterblichkeit jene
Krebserkrankung, die am häufigsten zum Tod
führt. Umso bedeutsamer ist die möglichst
optimale Versorgung der Patienten. Ein Audit der Austrian Lung Cancer Group (ALCG)
deutet auf eine Spitzenbetreuung in den
spezialisierten Institutionen hin, auch wenn
die Krankheit zumeist nicht heilbar ist.
Die Expertengruppe hat in der jüngsten Vergangenheit eine Benchmark-Studie durchgeführt. Ziel des Audits ist es, österreichweit
in allen Einrichtungen eine medizinische
Betreuung nach einheitlichen modernsten
Standards zu gewährleisten. „Nun liegen
erste Daten dieses ‚Lung Cancer Audits‘ vor,
die auf eine Versorgung der Patienten auf
einem sehr hohen Qualitätsniveau schließen
lassen“, hieß es am 2. Februar 2014 in einer
Aussendung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.
20 Kliniken beziehungsweise Abteilungen
wurden in ganz Österreich in die Umfrage
miteinbezogen. Der Erhebungszeitraum
erstreckte sich von Oktober 2013 bis Februar
2014. Über eine Dauer von ungefähr drei
Monaten wurden in den teilnehmenden
Einrichtungen die Daten jedes neuen Lungenkrebspatienten – sowohl zur Erkrankung
als auch zur ärztlichen Versorgung innerhalb
der Einrichtung – erfasst. Auf diese Weise
konnten knapp 800 Betroffene und damit
österreichweit mehr als 60 Prozent der Neuerkrankten eingeschlossen werden.
„Zurzeit liegen uns noch keine detaillierten
Analysen des Audits vor, wir verfügen bisher
nur über sogenannte deskriptive Daten.
Eines aber lässt sich bereits jetzt mit Sicherheit sagen: Die Qualität der Versorgung der
Lungenkrebspatienten erfolgt österreichweit
auf einem sehr hohen Niveau“, so Michael
Studnicka, Präsident der Pneumologengesellschaft.
Zu den wesentlichen Kriterien, die sich
aus dem nun vorliegenden Datenmaterial
herauslesen lassen, zählt beispielsweise die
Frage der Tumoreinschätzung, die ja für die
Therapieplanung und Prognose bei einer
malignen Tumorerkrankung entscheidend
ist. Dabei zeigte sich, dass in der weitaus
überwiegenden Anzahl der Fälle diese wichtige Frage mit hoher Präzision geklärt werden
konnte. Weiters geht es um das Vorhandensein der entsprechenden Befunde und um die
Art der verwendeten Therapie.
Ziel der Aktivitäten ist es, in sämtlichen Einrichtungen, die in Österreich Lungenkrebspatienten betreuen, einen durchgängigen
Behandlungsstandard zu erreichen. Das
schließt auch im Bedarfsfall Optimierungsmaßnahmen mit ein.
Trotzdem bleibt das Lungenkarzinom eine
der tödlichsten Krankheiten. 90 Prozent
der Erkrankungen sind mit dem Rauchen
assoziiert. Laut einer neuen österreichischen
Studie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Patienten trotz aller Fortschritte
der Medizin bei nur 16,4 Monaten. „Wir
haben in Österreich pro Jahr 4000 Lungenkrebserkrankungen. Bei den Männern haben
wir einen kleinen Rückgang, bei den Frauen
nimmt Zahl der Erkrankungen sehr stark zu.
Wir können 15 Prozent der Patienten heilen“,
sagte der Wiener Lungenkarzinomspezialist
Peter Pirker vor Kurzem. In Europa dürfte in
diesem Jahr die Lungenkarzinommortalität
bei Frauen die Sterblichkeit durch Brustkrebs
erstmals übersteigen. …
APA
03_2015 doktor in wien
31
SERVICE MEDIZIN
Palliativmedizin für Patienten mit Herzinsuffizienz
Mit mindestens 300.000 Betroffenen in
Österreich und 28 Millionen in Europa ist die
Herzinsuffizienz eine der häufigsten internistischen Erkrankungen. Die Sterberate ist höher als bei den meisten Krebsarten. Deshalb
benötigen diese Kranken im fortgeschrittenen
Stadium eine palliativmedizinische Betreuung, hieß es aus Anlass einer Expertentagung
am 24. Jänner 2015 in Wien.
Stiegen zu steigen, sich allein anzukleiden
und in der letzten Phase der Erkrankung
überhaupt nur das Bett zu verlassen. Damit
sollte der Palliativmedizin als Möglichkeit
zur Symptomlinderung und zum Erhalt
einer annehmbaren Lebensqualität bis zum
Lebensende auch in solchen Fällen eine
besondere Bedeutung zukommen.
„Dennoch spielt die Herzinsuffizienz
ein Positionspapier erarbeitet hat, betont den
hohen Bedarf, unterstreicht aber auch die
Unterschiede in der palliativen Betreuung:
„Vor allem sind die lebensverlängernden
Medikamente, die bei Herzinsuffizienz
verwendet werden, auch jene, welche die Lebensqualität bis zum Lebensende verbessern.
Es ist also nicht so, dass man – so wie beim
Krebs – irgendwann die ursächliche Thera-
In frühen Stadien der chronischen Herzschwäche stehen sehr wirksame Therapien
zur Verfügung. Menschen mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz sind schwer krank
und leiden unter erheblichen Beschwerden, wie deutlicher Leistungsminderung,
Atemnot, Ödemen in Armen und Beinen,
Blutarmut, Eisenmangel, Nierenversagen,
diffusen Schmerzsyndromen, Ängsten oder
Depression. Sie sind nicht mehr in der Lage,
ungeachtet des erheblichen Leidensdrucks,
zu dem sie führt, in der Palliativmedizin gegenwärtig nur eine untergeordnete Rolle“, erklärte Martin Hülsmann von der Klinischen
Abteilung für Kardiologie der Wiener Universitätsklinik für Innere Medizin II.
Christiane Angermann vom Deutschen
Zentrum für Herzinsuffizienz im Universitätsklinikum Würzburg, die im Rahmen der
Europäischen Gesellschaft für Kardiologie
pie beendet und sich ganz auf die Palliation
konzentriert.“
Allerdings ist der Wissensstand zur Symptomlinderung am Lebensende von Patienten mit Herzinsuffizienz nach wie vor relativ begrenzt. „Während für Krebspatienten
schon seit mehreren Jahrzehnten palliative
Behandlungsoptionen verfügbar sind, sind
sie in der Kardiologie noch eher unüblich“, so
die Expertin. …
APA
Mit einer Untersuchung auf bestimmte
Bestandteile des an sich schützenden HDLCholesterins im Blut könnte eventuell bei
bestimmten Kranken eine genauere Prognose
über das Herz-Kreislauf-Risiko erfolgen. Das
hat eine Studie von Wiener Wissenschaftern
ergeben.
An sich schützen hohe Konzentrationen von
HDL-Cholesterin im Blut eher vor Atherosklerose und deren Folgen. LDL-Cholesterin
fördert hingegen Herz-Kreislauf-Zwischenfälle.
Wiener Wissenschafter der MedUni Wien
konnten zeigen, dass zwei Proteinformen –
Serum Amyloid A (SAA) sowie Surfactant
Protein B (SP-B) – im HDL von Dialysepatienten deutlich erhöht sind und dazu
beitragen, dass das Cholesterin bei diesen
Personen offenbar seine schützende Wirkung verliert.
APA/Clinical Journal of the American Society of Nephrology
32
doktor in wien 03_2015
Bei Weitem häufigste Todesursache
Ein aktueller Bericht über Herz-KreislaufErkrankungen in Österreich, der im Auftrag
des Gesundheitsministeriums erstellt wurde,
belegt erneut: Ein Gutteil der Erkrankungen
– sie stellen nach wie vor bei Weitem die
häufigste Todesursache dar – könnte verhindert werden.
Der Bericht „Herz-Kreislauf-Erkrankungen in
Österreich“ stellt eine bundesweite Gesamteinschätzung zu den Krankheitsbildern Angina Pectoris, Myokardinfarkt, ischämischer
Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit dar und komplettiert damit
die Ergebnisse anderer Arbeiten. Er befasst
sich mit den Ursachen, Risiken und Folgen
der Erkrankungen und setzt sich eingehend
mit den Fragen der Prävention auseinander.
Die gesammelten Daten würden die Ausgangsbasis für die Entwicklung einer Strategie
zur Verbesserung der Prävention und der Versorgung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
bringen, hieß es in der Aussendung.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Krankheiten. In den
westlichen Ländern sind sie mit ungefähr
45 Prozent und in den Entwicklungsländern
mit ungefähr 25 Prozent aller Todesfälle die
häufigste Todesursache.
Weltweit sterben jährlich in etwa 17,3
Millionen Menschen an den Folgen einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung, wobei vorsichtige Schätzungen einen Anstieg auf bis
zu 23,6 Millionen im Jahr 2030 prognostizieren.
In Österreich stellen Herz-KreislaufErkrankungen bei Frauen über 65 Jahren
und bei Männern über 45 Jahren die Haupttodesursache dar, wobei bei 47 Prozent der
Frauen und 38 Prozent der Männer HerzKreislauf-Erkrankungen als Todesursache
angegeben werden. Den geschlechtsspezifischen Unterschieden liegen sowohl biologische als auch psychosoziale Unterschiede
zugrunde. …
APA
Foto: linearcurves/iStock
Test könnte Herzrisiko
besser voraussagen
MEDIZIN SERVICE
Erhebliches Keimproblem in den Krankenhäusern
Österreichs Krankenhäuser haben offenbar
ein Keimproblem mit potenziell gefährlichen
Darmbakterien (Clostridium difficile). Doch
sie „schauen“ kaum „hin“, um das Gefährdungspotenzial zu erkennen. Dies ist das
Fazit einer Pressekonferenz zum Thema am
23. Jänner 2015 in Wien.
C. difficile-Bakterien finden sich vor allem im
Darm. Diese „Anaerobier“ überwuchern die
sonstige Darmflora zumeist dann, wenn Antibiotikaeinnahme die übrigen Bakterienarten
schädigt. Im Krankenhaus hoch gefährlich
werden sie durch Sporenbildung, was weitere
Ansteckungen erleichtert und normale Desinfektionsmaßnahmen unwirksam macht.
Zusätzlich werden die Bakterien in den USA
bereits als „wichtigste Resistenzbedrohung“
eingestuft. Und antibiotikaresistente Keime
verbreiten sich besonders leicht im Spitalsmilieu.
Doch um die Gefahr zu bekämpfen, müssten
die Krankenhäuser zunächst einmal wissen,
dass sie überhaupt da ist. Dem ist offenbar
nicht so. In Österreich gibt es eine „Meldepflicht von Erkrankungsfällen an einer schwer
verlaufenden Clostridium difficile assoziierten Erkrankung und von Todesfällen“, betonte
der Leiter des Geschäftsfelds für Öffentliche
Gesundheit der Agentur für Gesundheit
und Ernährungssicherheit (AGES), Franz
Allerberger.
Die gemeldeten Zahlen sprechen jedenfalls
massiv für zu wenig Meldungen: 2010 wurden 110 Erkrankungen registriert (15 Todesfälle). 2013 waren es dann 241 (84 Todesfälle).
Laut den vorläufigen Daten von 2014 gab es
172 schwere Erkrankungen, von denen 27 letal
verliefen. Doch, so Allerberger: „Die Meldezahlen sind nur die Spitze des Eisbergs.“ Ein
ziemlich hartes Indiz dafür: Schon in den
Statistiken des österreichischen Krankenhausfinanzierungssystems finden sich für das Jahr
2013 exakt 3243 Fälle von C. difficile und 302
Todesfälle.
Das legt nahe, dass die Spitäler lieber Kosten
als potenziell für die Patientengesundheit
gefährliche Ereignisse dokumentieren. Laut
Allerberger haben alle Hochrechnungen aus
österreichischen Krankenhausstudien zu
diesem Thema bislang jährliche Erkrankungszahlen von ungefähr 7000 Fällen erbracht. Da
die Sterblichkeit – sie trifft im Durchschnitt
etwa 75-jährige Patienten – bei ungefähr 10
Prozent liegt, müsse man von ungefähr 700
Toten und mehr ausgehen.
Nur elf von ungefähr 200 österreichischen
Krankenhäusern beteiligen sich derzeit
freiwillig an einem bestehenden Melde-
Neues Therapieprinzip in Tablettenform gegen schwere Psoriasis
Nach den USA via Arzneimittelbehörde FDA im vergangenen Jahr hat
jetzt auch die EU den Wirkstoff Apremilast für die Behandlung von Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis zugelassen. Es handelt sich
dabei um ein neues Therapieprinzip und um die erste in Tablettenform
vorliegende neue Psoriasistherapie seit 15 bis 20 Jahren.
Der Wirkstoff ist ein selektiver Phosphodiesterase-4 (PDE4)-Inhibitor.
Hemmstoffe von Phosphodiesterase-Enzymen sind in den vergangenen
Jahren immer breiter in der Medizin eingesetzt worden. Selektive Blocker gegen die Phosphodiesterase-3 können bei akuter Herzschwäche
verwendet werden. PDE4-Hemmer können eine Therapie bei chronischen Lungenerkrankungen darstellen.
Zugelassen ist das neue Medikament zur Behandlung mittelschwerer
bis schwerer chronischer Plaque-Psoriasis bei erwachsenen Patienten,
die auf eine andere systemische Therapie nicht angesprochen haben
oder bei denen eine Gegenanzeige oder Intoleranz gegenüber anderen
systemischen Therapien wie Cyclosporin, Methotrexat oder Psoralen
und UVA-Licht (PUVA) vorliegt.
Apremilast wirkt, indem es die Bildung von entzündungsfördernden
Botenstoffen in Immunzellen reduziert. Zu den häufigsten möglichen
unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Übelkeit und KopfAPA
schmerzen.
und Überwachungssystem. Allerberger ist
allerdings optimistisch, dass neue Hygienestandards dies noch 2015 verbindlich machen
dürften. Entscheidend wäre, dass bei Vorliegen einer Durchfallerkrankung gezielt auch
nach C. difficile gesucht wird.
Dabei wäre die Diagnose entscheidend für die
Bekämpfung eines solchen Problems. Laut
Agnes Wechsler-Fördös, seit vielen Jahren
antibiotika- und hygienebeauftragte Ärztin in
der Krankenanstalt Rudolfstiftung, bewirkt
C. difficile eine starke „Umgebungskontamination“: „Die Sporen sind enorm umweltbeständig. Dazu gibt es noch das Problem,
dass die gängigen Desinfektionsmaßnahmen
nicht wirken.“ Es habe sich gezeigt, dass
in Krankenhausbetten, in denen zuvor C.
difficile-Patienten gelegen waren, auch deren
„Nachfolger“ vermehrt erkrankten.
Drittes Standbein bei der Zurückdrängung
der Keime wäre eine möglichst optimierte
Antibiotikaverwendung. Die Bakterien beginnen nämlich besonders dann zu wachsen,
wenn im Darm die „gesunde“ Flora durch
die Medikamente so geschädigt wird, dass
sie eine Nische vorfinden. Richtiger Einsatz,
richtige Dosierung und adäquate Therapiedauer bei einer Antibiotikabehandlung sind
ausschlaggebend. …
APA
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03_2015 doktor in wien
33
SERVICE MEDIZIN
Intensivmedizin:
Gefahr durch
Depressionen
Typ 2-Diabetes: Neue Kampagne
der Ernährungsmediziner
Etwa ein Viertel der Patienten, die in einer
Intensivmedizinabteilung im Krankenhaus
betreut werden müssen, stirbt. Besonders
schlecht sehen die Chancen auf ein Überleben von Kranken aus, die
zusätzlich an Depressionen
leiden. Das haben Wiener
und Salzburger Ärztinnen
und Ärzte jetzt herausgefunden.
„Die Mortalität
(an Intensivmedizin-
Typ 2-Diabetes ist – so man die Frühzeichen
für die Entwicklung der Erkrankung kennt
und gegensteuert – zu 60 Prozent verhinderbar. Das Österreichische Akademische
Institut für Ernährungsmedizin hat deshalb
eine neue Aufklärungskampagne gestartet.
Thomas Stulnig, Leiter der Kampagne und
Diabetesspezialist an der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel
der Wiener Universitätsklinik für Innere
Medizin III, verwies am 27. Jänner 2015 bei
einer Pressekonferenz in Wien auf die Dimension des Diabetesproblems in Österreich
und in vielen anderen Staaten: „8 Prozent
der österreichischen Bevölkerung leiden an
Diabetes. Aber nur zwei Drittel wissen darüber Bescheid. Das verursacht enorme Kosten
für das Gesundheitswesen. 20 Prozent der
Diabetespatienten haben zum Zeitpunkt der
Diagnose schon Spätschäden.“
Dabei entwickelt sich der Typ 2-Diabetes zumeist langsam und könnte, so Stulnig, durch
eine intensive Lebensstiländerung zu 60 Prozent überhaupt verhindert werden. Warnzeichen seien Fettansammlung am Bauch,
34 doktor in wien 03_2015
Geschlechtshormone machen über
Serotoninmechanismus „glücklich“
Ein Defizit an Geschlechtshormonen fördert
Depressionen. Wie eine Zufuhr von Testosteron bei Männern stimmungsaufhellend
wirkt, dafür haben Wissenschafter der
MedUni Wien jetzt einen Mechanismus
identifiziert.
Die Studie wurde von Rupert Lanzenberger
von der Wiener Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie veröffentlicht. Er
konnte dabei erstmals zeigen, dass Testosteron die Anzahl von Serotonintransportern im
menschlichen Gehirn erhöht. Diese Proteine
regeln die Konzentration von Serotonin und
sind auch der Zielort von Antidepressiva.
Als Modell für die Untersuchung wählten die
Forscher die Hormontherapie von Transsexuellen. Erstautor Georg S. Kranz erklärt dazu:
„Transsexuelle wünschen eine hoch dosierte
gegengeschlechtliche Hormontherapie, um
ihr Erscheinungsbild an das jeweils andere
Geschlecht anzupassen. Genetische Frauen
erhalten Testosteron, genetische Männer
Östradiol sowie Medikamente zur Unterdrückung von Testosteron.“
Mithilfe des Bildgebungsverfahrens der Positronen-Emissions-Tomografie konnten die
Wissenschafter in Kooperation mit Wolfgang
Wadsak und Markus Mitterhauser von der
Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin der
Wiener Universitätsklinik für Radiologie und
Nuklearmedizin sowie Ulrike Kaufmann von
der Wiener Universitätsklinik für Frauenheilkunde nachweisen, dass der Serotonintransporter im Gehirn bereits nach vierwöchiger
Hormontherapie mit Testosteron signifikant
erhöht ist und bei fortlaufender Therapie weiter ansteigt. Ferner konnte ein enger Zusammenhang zwischen Testosteron im Blut und
der Serotonintransporterdichte nachgewiesen
werden. …
Biological Psychiatry
Foto: Fentino/iStock
stationen, Anm.) ist abhängig vom Alter, von
der Schwere der Grunderkrankung und von
zusätzlichen Krankheiten. Bisher hat man
den Effekt von Depressionen, die schon vorher bestanden haben, nicht untersucht“, so
Marlene Wewalka von der Intensivstation der
Universitätsklinik für Innere Medizin III.
Insgesamt wurden 200 Intensivpatienten
auf das Vorliegen von Depressionen schon
vor Einlieferung in eine solche spezialisierte
Abteilung untersucht. Die Ergebnisse waren
statistisch signifikant. 33 Prozent (66 Kranke)
hatten Depressionen gehabt. Die Gesamtmortalität innerhalb von 28 Tagen nach Aufnahme in die intensivmedizinische Abteilung
betrug 24,5 Prozent. Von den Verstorbenen
hatten 47 Prozent an diesen psychischen
Problemen gelitten. Von den Patienten ohne
schwere psychische Verstimmung waren 29
Prozent gestorben.
Die Experten: „Depressionen vor Aufnahme in eine intensivmedizinische Abteilung
könnten ein von anderen Faktoren unabhängiger Risikofaktor bezüglich der Sterblichkeit
innerhalb von 28 Tagen sein. Das könnte
auch diagnostische und therapeutische
Konsequenzen für Kranke in einem kritischen
Zustand haben.“ …
Psychosomatic Medicine
weniger als zweieinhalb Stunden Bewegung
pro Woche, erhöhte Blutzuckerwerte, abnormale Blutfettwerte und Bluthochdruck.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie,
bei Frauen ein Schwangerschaftsdiabetes
sowie Verwandte, die ebenfalls erkrankt sind,
bedeuteten ein höheres Risiko.
5 bis 10 Prozent der Personen mit einem
Frühdiabetes gleiten pro Jahr in die Zuckerkrankheit ab. In Großbritannien waren
beispielsweise im Jahr 2003 10 Prozent
der Bevölkerung betroffen, 2011 schon 35
Prozent.
Die Kampagne (www.diabetes-verhindern.
at) zielt mit Plakaten für Ordinationen und
Merkblättern für die Bevölkerung auf die
Entdeckung von Frühdiabetes ab. Damit
könnte schnell ein wesentlicher Beitrag zur
Gesundheit geleistet werden. Daran müsste
auch die Politik interessiert sein: Laut dem
Gesundheitsökonomen Gottfried Haber
von der Donauuniversität Krems steigen die
Gesundheitskosten für Diabetiker nämlich
auf das dreifache Niveau des Werts von nicht
Zuckerkranken. …
APA
CHRONIK SERVICE
Vorhofflimmern: Neue Informationsbroschüre für Patienten
Spezialambulanz
für Beckenbodenerkrankungen eröffnet
auf eine Erkrankung aufVorhofflimmern zählt zu den
ÖKG
merksam zu machen, noch
häufigsten Herzrhythmusehe sie sich auf dramatische
störungen und trifft vor
Weise manifestiert. Dabei
allem Personen in höherem
geht es hauptsächlich darum,
Lebensalter, die aber häufig
sŽƌŚŽŋŝŵŵĞƌŶʹ
ͣ,ĞƌnjĂƵƐĚĞŵdĂŬƚʹ'ĞŚŝƌŶŝŶ'ĞĨĂŚƌ͞
jene Fakten näherzubringen,
nichts davon wissen. Dieses
/ŶĨŽƌŵĂƟŽŶĨƺƌWĂƟĞŶƟŶŶĞŶƵŶĚWĂƟĞŶƚĞŶ
die zum Erkennen und in
Nichtwissen kann gefährliche
weiterer Folge Abklären und
Folgewirkungen nach sich
Behandeln dieser Herzziehen, manchmal auch mit
rhythmusstörung wesentlich
fatalem Ausgang. Die Patisind. Einfache Fragen, wie
enteninformationsbroschüre
beispielsweise „Wie funkti„Vorhofflimmern – Herz aus
oniert das Herz?“, „Was ist
dem Takt – Gehirn in Gefahr“
Vorhofflimmern?“ oder „Wie
des Gesundheitsministeribemerkt man Vorhofflimmern?“, werden
ums soll Menschen dabei unterstützen, ihre
anschaulich beantwortet, erklärt und bildlich
diesbezügliche Gesundheitskompetenz zu
erhöhen und gesundheitsrelevante Entschei- dargestellt. …
dungen rasch und umfassend informiert
Service: Die Broschüre „Vorhofflimmern –
treffen zu können.
Die in der Broschüre enthaltenen Informatio- Herz aus dem Takt – Gehirn in Gefahr“ kann
telefonisch im Gesundheitsministerium bestellt
nen klären Patienten über einige wichtige Aswerden: Montag bis Freitag von 10.00 bis 14.00
pekte der häufigsten Herzrhythmusstörung,
Uhr, Tel.: 810/81 81 64.
das „Vorhofflimmern“, auf und helfen dabei,
Im Rahmen des neu gegründeten interdisziplinären Beckenbodenzentrums im Wiener
AKH ist an der Klinischen Abteilung für
Allgemeinchirurgie der Wiener Universitätsklinik für Chirurgie eine neue Spezialambulanz für Beckenbodenerkrankungen eröffnet
worden.
Patienten mit funktionellen chirurgischen
Beckenbodenerkrankungen (Stuhlinkontinenz, Defäkationsstörungen, Prolaps et
cetera) sollen dort gezielt behandelt werden.
Beckenbodenerkrankungen gehören zu den
typischen Tabuthemen in der Gesellschaft.
Obwohl es viele Menschen betrifft und mit
einer starken Beeinträchtigung des Lebens
einhergeht, sprechen nur wenige Betroffene
darüber.
Österreichische
Kardiologische
'ĞƐĞůůƐĐŚĂŌ
Service: Die chirurgische Beckenbodenambulanz (Ebene 7C) ist freitags zwischen 8.00
und 10.00 Uhr besetzt; Anmeldungen täglich
zwischen 13.00 und 14.45 Uhr unter Tel.: 40
400/64920 DW.
Orchesterkonzert der
Camerata Medica Wien
Michail Glinka: Valse fantaisie
Joseph Haydn: Symphonie Es-Dur, Hob.I/103 („Paukenwirbel“)
Milij Balakirew: Ouvertüre über drei russische Themen
Franz Schubert: Symphonie Nr. 8, h-moll („Unvollendete“)
Dirigent: Nicolas Radulescu
Sonntag, 22. März 2015, 11.00 Uhr
Konzertsaal der Krankenanstalt Rudolfstiftung,
1030 Wien, Boerhaavegasse 13
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Fertigstellu
Geplante
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Karten: 25 Euro (Kinder, Jugendliche und Studenten: 10 Euro)
Reservierung: Tel.: 0681/113 697 01, www.cameratamedica-wien.at
Die Camerata Medica Wien erweckt die ins frühe 20. Jahrhundert
zurückreichende Tradition eines „Wiener Ärzteorchesters“ zu neuem
Leben. Ihre Mitglieder sind mehrheitlich Angehörige medizinischer und
pharmazeutischer Berufe. 2004 als Kammerorchester vom Wiener
Orthopäden Martin Donner gegründet, hat sich das Orchester unter
der erfolgreichen musikalischen Leitung von Nicolas Radulescu
mittlerweile zu einem qualitätsvollen Klangkörper weiterentwickelt,
der auch größere symphonische Werke des 19. und 20. Jahrhunderts
in sein Repertoire aufnehmen kann. Jährlich werden zwei bis drei
Konzertprogramme neu erarbeitet und öffentlich präsentiert.
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03_2015 doktor in wien
37
SERVICE STEUER
Umsatzsteuerpflicht beim Einsetzen von Spiralen
Als Gynäkologe sind Sie grundsätzlich mit
Ihren Umsätzen, die der Heilbehandlung dienen, unecht von der Umsatzsteuer befreit und
müssen Ihren Patienten keine Umsatzsteuer
in Rechnung stellen. Vor Kurzem entschied
das Finanzamt nun, dass das Einsetzen von
Spiralen ohne medizinische Indikation keine
Heilbehandlung darstellt und daher Umsatzsteuer zu verrechnen ist.
Konkret vertritt das Finanzministerium
folgende Auffassung: Wenn eine hormonelle
oder nicht hormonelle Spirale eingesetzt wird
und diese Maßnahme einem kontrazeptiven Zweck dient, ist hierfür Umsatzsteuer
einzuheben und auch an das Finanzamt
abzuführen. Nur wenn ein therapeutischer
Zweck verfolgt wird, besteht nach wie vor eine
Umsatzsteuerbefreiung.
Wenn Sie also in Zukunft eine nicht therapeutische IUD-Implantation vornehmen,
sollten Sie Ihrer Patientin daher Umsatzsteuer in Rechnung stellen (Ausnahme: Sie
sind umsatzrechtlicher Kleinunternehmer
mit weniger als 30.000 Euro Gesamtumsatz – das heißt: sowohl steuerpflichtige als
auch steuerbefreite Umsätze – pro Jahr). Sie
sollten diese Honorarnoten Ihrem Steuerberater melden, damit dieser für Sie eine
Umsatzsteuervoranmeldung abgeben kann.
Wird die Implantation aus therapeutischen
Zwecken vorgenommen, dann sollten Sie
das in der Patientenkartei detailliert dokumentieren. …
MEDplan
UMSATZSTEUERPFLICHTIGE VERSUS UMSATZSTEUERBEFREITE LEISTUNGEN
Tätigkeit
USt-frei
Heilbehandlungen
USt-pflichtig
x
Verkauf von Medikamenten, Kosmetika et cetera
x
Veranstaltung von Seminaren
x
Vortragstätigkeiten
x
Lehrtätigkeiten
x
Schriftstellerische Tätigkeiten
x
Konsulententätigkeiten
x
NEU: Nicht operative ärztliche Leistungen im Zusammenhang
mit Empfängnisverhütung
ƒ
mit therapeutischem Zweck
ƒ
ohne therapeutischen Zweck
x
Operative Leistungen im Zusammenhang mit Empfängnisverhütung, wenn das therapeutische Ziel im Vordergrund steht
x
Ästhetisch-plastische Leistungen, wenn das therapeutische Ziel
im Vordergrund steht
x
x
Schönheitsoperationen und Kosmetikbehandlung, die nur aus
ästhetischen Gründen erfolgen
x
Biologische Untersuchungen zwecks Verwandtschaftsfeststellung
x
Psychologische Berufsfindungstests
x
Ärztliche Untersuchungen über die pharmakologische Wirkung
eines Medikaments beim Menschen
x
Dermatologische Untersuchung von kosmetischen Stoffen
x
Bescheinigungen laut Kriegsopfergesetz
x
Gutachten für zivil- und strafrechtliche Haftungsfragen
x
Gutachten über ärztliche Kunstfehler
x
Gutachten zwecks Anspruch der Invaliditätspensionen
Sonstige Gutachten und Zeugnisse
x
x
Regelbedarfssätze für die Unterhaltsleistungen
Scheiden tut weh – und billig ist es auch
nicht, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.
Nach einem Urteil beziehungsweise Vergleich
sind die Zahlungsverpflichtungen für Kinder
eindeutig – ansonsten gelten die Regelbedarfssätze. Kommt der Unterhaltspflichtige
seinen Zahlungsverpflichtungen nach, dann
kann er steuerlich den Unterhaltsabsetzbetrag
geltend machen.
Im Streitfall läuft das so: Die Höhe der Unterhaltsleistungen für Kinder als Folge einer
Trennung der Eltern wird mittels gerichtlichem Urteil oder Vergleich beziehungsweise
einer behördlichen Festsetzung festgesetzt. In
allen anderen Fällen, in denen eine behördliche Festsetzung der Unterhaltsleistungen
nicht vorliegt, sind die Regelbedarfsätze
anzuwenden. Die monatlichen Regelbedarf38
doktor in wien 03_2015
sätze werden jährlich per 1. Juli angepasst und
betragen derzeit von null bis drei Jahre 197
Euro, von drei bis sechs Jahre 253 Euro, von
sechs bis zehn Jahre 326 Euro, von zehn bis 15
Jahre 372 Euro, von 15 bis 19 Jahre 439 Euro
und von 19 bis 28 Jahre 550 Euro.
Für all jene, die solche Zahlungsverpflichtungen treffen, gibt es als steuerliches „Bonbon“ den Unterhaltsabsetzbetrag. Für dessen
Geltendmachung von
ƒ
29,20 Euro für das erste Kind
ƒ
43,80 Euro für das zweite Kind
ƒ
58,40 Euro für das dritte und jedes weitere
Kind
gilt Folgendes: Liegen weder eine behördlich
festgelegte Unterhaltsverpflichtung noch ein
schriftlicher Vertrag vor, dann bedarf es der
Vorlage einer Bestätigung der empfangsbe-
rechtigten Person, aus der das Ausmaß des
vereinbarten Unterhalts und das Ausmaß des
tatsächlich bezahlten Unterhalts hervorgehen.
In allen diesen Fällen steht der Unterhaltsabsetzbetrag nur dann für jeden Kalendermonat
zu, wenn die vereinbarte Unterhaltsverpflichtung in vollem Ausmaß erfüllt wird und die
Regelbedarfsätze nicht unterschritten werden.
Unterhaltsverpflichteter ist, wer für ein
nicht haushaltszugehöriges Kind – für das
weder dem Unterhaltsverpflichteten noch
seinem mit ihm im selben Haushalt lebenden Partner Familienbeihilfe gewährt wird
– nachweislich den gesetzlichen Unterhalt
(Alimente) leistet. Im Unterschied zum
Kinderabsetzbetrag wirkt sich der Unterhaltsabsetzbetrag erst im Nachhinein bei der
Arbeitnehmerveranlagung aus. …
MEDplan
BÜCHER SERVICE
EbM-Guidelines im Überblick
„EbM-Guidelines – Evidenzbasierte Medizin für Klinik und Praxis“ von Susanne Rabady, Windigsteig, und
Andreas Sönnichsen, Witten (Hrsg.), Ilkka Kunnamo, Karstula (Chef-Editor). 2015., 6., komplett überarbeitete Auflage. ISBN 978-3-99052-091-8. Verlagshaus der Ärzte, Wien.
Mehr als 1000 Krankheitsbilder werden fundiert und mit allen sinnvollen Therapieansätzen vorgestellt.
Mehr als 400 Reviewer werten dazu in einem ständigen Prozess alle wesentlichen medizinischen Fachzeitschriften aus. Damit sind die EbM-Guidelines ein verlässlicher Begleiter in der Medizin.
Jede Guideline bietet einen kurz gefassten, aber prägnanten Überblick mit praxisgerechten Empfehlungen
zu Diagnostik und Therapie. Die Darstellung beschränkt sich dabei nicht auf einen krankheitsorientierten
Ansatz, sondern erfolgt auch symptom- und betreuungsorientiert. Und mit dem beigelegten Gutschein für
einen dreimonatigen Gratis-Online-Zugang profitieren Leser vom Zusatznutzen des Internetangebots.
Diagnostik: Welche Untersuchungen sind notwendig, was ist überflüssig?
Therapie: Was ist gesichert, was ist sinnvoll, wo lauern Gefahren?
Strategie: Was kann der Hausarzt tun, wann ist der Facharzt hinzuzuziehen, wann ist eine Einweisung
erforderlich? …
Phytotherapie
Psychopharmaka
Knieschmerzen
„PhytoPraxis“ von Markus Wiesenauer,
Kernen. 5., erweiterte Auflage. 2013. XVI,
350 Seiten, 71 Tabellen. ISBN 978-3-64232772-8. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg.
„Psychopharmaka von A bis Z“ von Otto
Benkert, Mainz. 3., erweiterte Auflage.
2015. XV, 396 Seiten, ISBN 978-3-64254767-6. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg.
„100 Fragen und Antworten zum
schmerzhaften Knie“ von Patrick Weninger und Lena Hirtler, beide Wien. 2014.
254 Seiten. ISBN 978-3-902991-17-1.
Goldegg Verlag, Berlin – Wien.
Immer mehr Patienten fragen nach
pflanzlichen Präparaten als Alternative
oder Ergänzung zur konventionellen
Pharmakotherapie. Deshalb benötigt
jeder praktizierende Arzt ein handliches Kompendium, das ihm schnell
und gezielt Auskunft gibt.
„PhytoPraxis“ zeigt die Möglichkeiten
einer rationalen Phytotherapie – praxisbezogen und wissenschaftlich belegt sowie mit zahlreichen Tipps für die Patientenversorgung auch in der Pädiatrie
und Geriatrie sowie in der Onkologie:
indikationsbezogen strukturiert nach
Symptomen und Krankheitsbildern,
wirksamkeitsbelegte Arzneidrogen mit
Präparatebeispielen und Dosierung sowie eine monografische Darstellung der
pflanzlichen Wirkstoffe. …
Dieser komprimierte Pocket Guide ist
bestens geeignet, um es in die Kitteltasche zu packen. Von A bis Z findet man
schnell und übersichtlich „Erste-Hilfe“Informationen rund um alle Psychopharmaka, die im Praxisalltag gebraucht
werden.
Die Informationen sind sehr knapp und
präzise gehalten. Ganz bewusst wurde auf eine ausführliche Darstellung
der Störungen verzichtet. Damit ist der
Pocket Guide das, was er verspricht,
nämlich eine sinnvolle Ergänzung des
„Kompendium der psychiatrischen
Pharmakotherapie“.
Zusätzlich bietet der Pocket Guide
wertvolle Psychopharmakabewertungen.
Besonders sinnvoll: die Hinweise zu den
Medikamenteninteraktionen. …
Experten des Orthopädischen Spitals
Speising entwickelten eine neue Operationsmethode, bei der das verletzte Kreuzband mit Dübeln wieder am
Knochen befestigt wird. Die Operation dauert nur 30 Minuten. Ein großer
Vorteil ist, dass Betroffene sehr bald
nach dem Eingriff wieder ihren Lieblingssport betreiben können.
Über weitere Knieprobleme und deren Behandlungen informiert der neue
Ratgeber „100 Fragen und Antworten
zum schmerzhaften Knie“. Anhand
zahlreicher Fallbeispiele schildert das
Autorenteam einfach und verständlich
die häufigsten Probleme und leitet die
Leser zwischen der Erwartungshaltung
und den Möglichkeiten einer Behandlung zum bestmöglichen Ergebnis. …
03_2015 doktor in wien 39
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40 doktor in wien 03_2015
MEINUNG SCHLUSSPUNKT
Kommentar von außen
„Young Carers“ rechtzeitig erkennen
In einer nicht unbeträchtlichen Zahl von Familien in Österreich sind Kinder und Jugendliche eine
tragende Säule bei der Unterstützung chronisch kranker Familienmitglieder. Diese sogenannten „Young
Carers“ werden in Österreich noch sehr wenig wahrgenommen. Betroffene zu erkennen und sie zu
identifizieren ist eine wichtige Aufgabe. Der Hausarzt kann dabei eine wesentliche Rolle spielen.
Ź In Österreich gibt es ungefähr 3,5 Prozent Kinder und
Jugendliche, die als „pflegende Kinder und Jugendliche“ bezeichnet werden können. Diese, im englischen
Sprachraum mittlerweile recht gut erforschte, Gruppe der
sogenannten „Young Carers“ sind Kinder und Jugendliche bis
zum 18. Lebensjahr, die regelmäßig pflegerische Verantwortung für ein anderes Familienmitglied übernehmen. Nicht
Personen mit einem vorübergehenden Bedarf sind gemeint
– wie es bei einer klassischen „Grippe“ der Fall sein mag –,
sondern Personen mit chronischen Erkrankungen oder Behinderungen, die einen dauerhaften Unterstützungsbedarf
im Alltag haben.
Meist sind es die Eltern, aber ebenso Großeltern wie auch
kranke Geschwisterkinder, die von Minderjährigen unterstützt werden. Das Ausmaß der Verantwortung hängt von
mehreren Faktoren ab, unter anderem vom Alter der Kinder
„Pflegende Kinder und Jugendliche müssen
in ihrer Umgebung wahrgenommen werden.
Dies setzt ein ‚Zuständigkeitsbewusstsein‘
voraus, welches neben der Schule und den
Gesundheits- und Sozialdiensten im besonderen Maße an den Hausarzt adressiert ist.“
beziehungsweise Jugendlichen, der Anzahl der Familienmitglieder, also von der Anzahl der „helfenden Hände“, sowie der
Art der Erkrankung. Die Mehrzahl an pflegenden Kindern
und Jugendlichen sind Mädchen. Kindliche Pflege muss
nicht, kann aber negative Auswirkungen haben, die sich in
Form von körperlichen, seelischen und sozialen Belastungen
manifestieren.
Foto: Ärztekammer
Young Carers leben meist im Verborgenen
Ein zentrales Merkmal von kindlicher Pflege ist die Verborgenheit der Situation. Zum größten Teil unbemerkt durch
die Außenwelt, übernehmen sie eine Vielzahl von Aufgaben,
wie Haushaltstätigkeiten, die Versorgung jüngere Geschwister
bis hin zu „klassischen“ Pflegetätigkeiten aller Art, wie wir sie
sonst nur aus der Erwachsenenpflege kennen. Sie füllen Lücken und sind in Bereitschaft immer dann, wenn ihre Hilfe
benötigt wird. Betroffene reden nicht darüber, entweder weil
sie sich schämen oder weil sie Angst haben, dass durch die Öffentlichkeit der Familie geschadet werden kann, oder weil ihnen der Status „pflegendes Kind sein“ selbst nicht bewusst ist.
Diese Verborgenheit ist auch der Grund dafür, warum es so
schwierig ist, an Betroffene heranzukommen. In England,
dem Land mit der längsten Erfahrung in dieser Thematik, arbeiten zu diesem Zweck unterschiedliche Akteure im Schul-,
Sozial- und Gesundheitswesen zusammen. Hausärzte spielen dabei eine große Rolle: Sie sind wichtig, weil sie in der
Regel der erste und oft auch einzige Kontakt ins Gesundheitssystem für chronisch kranke Menschen sind. So überrascht
es nicht, dass zur Sensibilisierung in unzähligen Hausarztpraxen Englands Plakate hängen, die auf die Young-CarersThematik aufmerksam machen. Hausärzte werden sensibilisiert und geschult, wie sie Young Carers erkennen und zu
welchen der ungefähr 300 landesweiten Young-Carers-Hilfsangebote sie Betroffene in ihrer Region vermitteln können.
In Österreich gibt es wenige, wenngleich sehr bemühte, Unterstützungsangebote für pflegende Kinder und Jugendliche.
Hier kann auf „Superhands“ der Johanniter als Informationsund Austauschplattform oder auf das regelmäßig stattfindende Juniorcamp des Österreichischen Jugendrotkreuzes
verwiesen werden.
Martin Nagl-Cupal
ist Universitätsassistent und stellvertretender Vorstand
des Instituts für
Pflegewissenschaft
der Universität Wien.
Mit der Thematik umgehen, ohne zu stigmatisieren
Hausärzte sind deshalb wichtig, weil sie die familiären Verhältnisse häufig kennen, wie beispielsweise, ob in einer Familie minderjährige Kinder mit chronisch kranken Erwachsenen oder Geschwistern zusammenleben. Die persönliche
Beziehung zu ihren Patienten lassen Fragen zu, die häufig
niemand anderer stellen kann, wie zum Beispiel: „Welche
Familienmitglieder (einschließlich der Kinder) helfen, wenn
das chronisch kranke Familienmitglied Hilfe benötigt?“,
oder: „Gibt es in der Familie Kinder, die aktiv in die Pflege
involviert sind?“, oder: „Benötigen die kranken Eltern Unterstützung, ihre Elternrolle auszuüben?“, oder: „Was kann getan werden, um die ganze Familie zu unterstützen?“
Seltener, aber doch immer wieder, treten betroffene Kinder
und Jugendliche selbst in Erscheinung, beispielsweise dadurch, dass sie das kranke Familienmitglied zum Hausarzt
begleiten oder allein vorbeikommen, um ein Rezept für ein
krankes Familienmitglied abzuholen, weil es das selber nicht
tun kann.
Jedenfalls muss mit dieser Thematik sehr behutsam umgegangen werden, ohne zu stigmatisieren oder gar die Eltern
anzuklagen. Für betroffene Kinder selbst ist es wichtig zu
erkennen, dass sie etwas tun, wofür sie sich nicht schämen
brauchen und wofür sie sich Hilfe holen können. Dazu gehört auch, dass pflegende Kinder und Jugendliche in ihrer
Umgebung wahrgenommen werden. Dies setzt ein „Zuständigkeitsbewusstsein“ voraus, welches neben der Schule und
den Gesundheits- und Sozialdiensten im besonderen Maße
an den Hausarzt adressiert ist. …
Die hier getätigten
Äußerungen stellen
ausschließlich
die Meinung des
Autors/der Autorin
dar und müssen
sich weder in
rechtlicher noch in
inhaltlicher Hinsicht
mit der Meinung
der Ärztekammer
für Wien decken.
03_2015 doktor in wien
41
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„Weil ich meine Berufung und
meine Familie so gut vereinbaren kann. Darum bin ich
Arbeitsmedizinerin beim ASZ.“
Dr. Patricia Dobetsberger
Menschen liegen Ihnen mehr am Herzen als ein Krankheitsbild? Gesunde Impulse setzen, finden Sie spannender als medizinische Routineaufgaben? Dann ist Ihre Bewerbung für unser Wiener Team gefragt:
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der Arbeitsmedizin, vor allem aber sinnvolle menschliche Erfahrungen
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der Stadt Wien (KFA) sucht für den chefärztlichen Dienst eine/einen
Ärztin/Arzt mit ius practicandi
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Bewerbungen richten Sie bitte per E-Mail an
Herrn Mag. Sebastian Mindler, [email protected]
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Caritas der Erzdiözese Wien
Sozialpsychiatrisches Zentrum
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DSA Elisabeth Weißmayer
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ABILIFY MAINTENA 300mg/400 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Depot-Injektionssuspension. ATC-Code: N05AX12. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Durchstechflasche enthält 300 mg bzw. 400mg Aripiprazol. Nach der Rekonstitution enthält
jeder ml Suspension 200 mg Aripiprazol. Sonstige Bestandteile: Pulver: Carmellose-Natrium, Mannitol (Ph. Eur.), Natriumdihydrogenphosphat 1
H2O, Natriumhydroxid; Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: ABILIFY MAINTENA wird für die Erhaltungstherapie von
Schizophrenie bei erwachsenen Patienten, die stabil mit oralem Aripiprazol eingestellt wurden, angewendet. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit
gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Inhaber der Zulassung: Otsuka Pharmaceutical Europe Ltd.; Gallions, Wexham Springs,
Framewood Road, Wexham, SL3 6PJ - Vereinigtes Königreich. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere
Angaben zu Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und
Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen. Stand der Information: 12/2014.
Astec 35 (52,5; 70) Mikrogramm/h Transdermales Pflaster. Zusammensetzung: Ein transdermales Pflaster enthält 20 (30; 40) mg Buprenorphin. Wirkstoffhaltige Fläche: 25 (37,5; 50) cm2. Nominale Abgaberate: 35 (52,5; 70) Mikrogramm Buprenorphin pro Stunde. Hilfsstoffe: Sojaöl.
Adhäsive Matrix mit Wirkstoff: Styren-Butadien-Styren (SBS) und Styren-Butadien Blockcopolymer, Kolophonium Harz, Antioxidans (2,4-Bis(1,1Dimethylethyl)phenyl phosphit (3:1); Tris(2,4-Di-Tert-Butylphenyl)phosphate), Aloe Vera Blätterextrakt Öl (enthält auch raffiniertes Sojaöl und all-racD-Tocopherolacetat (Ph.Eur.)). Trägerschicht: Pigmentiertes Polyethylen, thermoplastisches Harz und aluminiumbedampftes überzogenes Polyester,
blaue Beschriftungstinte. Abziehfolie mit Abziehhilfe: Polyesterfilm, einseitig silikonisiert (wird vor dem Aufkleben abgezogen). Anwendungsgebiete:
Mäßig starke bis starke Tumorschmerzen und starke Schmerzen bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Schmerzmittel. Astec ist für die
Behandlung von akuten Schmerzen nicht geeignet. Gegenanzeigen: Astec darf nicht angewendet werden: • bei Überempfindlichkeit gegen den
Wirkstoff Buprenorphin, Soja, Erdnuss oder einen der sonstigen Bestandteile • bei opioidabhängigen Patienten und zur Behandlung bei Drogensubstitution • bei Krankheitszuständen, bei denen eine schwergradige Störung des Atemzentrums und der Atemfunktion vorliegt oder sich entwickeln
kann • bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder innerhalb der letzten 2 Wochen erhalten haben • bei Patienten mit Myasthenia gravis • bei
Patienten mit Delirium tremens • in der Schwangerschaft. Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioide, Oripavin-Derivate. ATC-Code: N02AE01.
Packungsgrößen: Die Packungen enthalten 4, 5, 8, 10, 16 oder 24 (6x4) einzeln versiegelte transdermale Pflaster. Es werden möglicherweise nicht
alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Abgabe: Suchtgift, Abgabe nur auf Suchtgiftrezept, apothekenpflichtig. Kassenstatus: Green-Box.
Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn. Stand der Fachkurzinformation: Juni 2014. Weitere Angaben zu Warnhinweisen
und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
Colidimin 200 mg - Filmtabletten. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält: Rifaximin 200 mg. Hilfsstoffe: Carboxymethylstärke-Natrium,
Glycerol(mono/di/tri)(palmitat/stearat), hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Titandioxid (E171), Natriumedetat, Propylenglycol, Eisenoxid (E 172). Anwendungsgebiete: • Kausale Behandlung von Erkrankungen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab
12 Jahren, die durch Rifaximin-sensitive Bakterien im Gastrointestinaltrakt verursacht, bzw. mitverursacht werden, wie: – unkomplizierte Divertikelerkrankungen. – hepatische Encephalopathie, – pseudomembranöse Kolitis durch Clostridium difficile, – bakterielles Überwucherungs-Syndrom,
– Reisediarrhoe verursacht durch nicht-invasive enteropathogene Bakterien, • Präoperative Darmdekontamination. Die offiziellen Richtlinien für den
angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen. Gegenanzeigen: Colidimin 200 mg - Filmtabletten dürfen nicht
angewendet werden: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Rifaximin und andere Rifamycin-Derivate sowie einen der sonstigen
Bestandteile des Präparates. Pharmakotherapeutische Gruppe: Intestinale Antibiotika, Antibiotika (Rifaximin). ATC-Code: A07AA11. Packungsgrößen: 12 Stück, 36 Stück. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Kassenstatus: 12 Stück: Green Box, OP II
verschreibbar. 36 Stück: Green Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn. Stand der Fachkurzinformation: Oktober
2010. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte
der veröffentlichten Fachinformation.
Durotiv 20 (40) mg magensaftresistente Tabletten. Zusammensetzung: Jede Tablette enthält 20 (40) mg Esomeprazol (als Magnesiumtrihydrat).
Hilfsstoffe: 28 (40) mg Saccarose, Glycerolmonostearat, Hydroxypropylcellulose, Hypromellose, Magnesiumstearat, Methacrylsäure-EthylacrylatCopolymer-(I:I) Dispersion 30 %, mikrokristalline Cellulose, synthetisches Paraffin, Macrogol, Polysorbat 80, Crospovidon, Natriumstearylfumarat,
Zuckerkügelchen (Saccharose und Maisstärke), Talkum, Titandioxid (E171), Triethylcitrat, Eisenoxid, rot-braun (E172). 20 mg: Eisenoxid, gelb (E172).
Anwendungsgebiete: Esomeprazol Tabletten sind indiziert bei gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD): Behandlung von erosiver Refluxösophagitis, Langzeitmanagement von Patienten mit geheilter Ösophagitis zur Verhinderung des Wiederauftretens der Erkrankung, Symptomatische
Behandlung von gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD); zur Eradikation von Helicobacter pylori in Kombination mit einer geeigneten Antibiotikatherapie und zur: Heilung von mit Helicobacter pylori verbundenem Ulcus duodeni, Vorbeugung des Wiederauftretens von peptischem Ulcus bei
Patienten mit Helicobacter pylori verbundenem Ulcus; bei Patienten, die eine NSAID Langzeit-Therapie benötigen: Heilung von Ulcus ventriculi im
Zusammenhang mit NSAID Therapie, zur Vorbeugung von Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni im Zusammenhang mit NSAID Therapie bei Risikopatienten; zur weiterführenden Behandlung, nach erfolgter i.v. Behandlung zum Schutz vor dem Wiederauftreten von peptischen Ulcus-Blutungen; zur
Behandlung von Zollinger Ellison Syndrom. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Esomeprazol, substituierte Benzimidazole oder einen der in
Abschnitt 6.1 genannten, sonstigen Bestandteile. Esomeprazol darf, ebenso wie andere Protonenpumpeninhibitoren, nicht mit Nelfinavir angewendet
werden. Pharmakotherapeutische Gruppe: Protonenpumpenhemmer, ATC-Code: A02B C05. Abgabe: Rp, apothekenpflichtig. Packungsgrößen:
20 mg, 40 mg: Blisterpackungen zu 7, 14, 30 Stück. Kassenstatus: Green Box. Zulassungsinhaber: Gebro Pharma GmbH, 6391 Fieberbrunn.
Stand der Fachkurzinformation: 17. Juni 2013. Weitere Angaben zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen sowie
Gewöhnungseffekten entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
*Esomeprazol vs. Pantoprazol/Lansoprazol/Omeprazol nach 4 und 8 Wochen bei erosiver Refluxösophagitis: Labenz et al., Aliment Pharmacol Ther
2005;21:739–746; Castell et al., J Gastroenterol 2002;97:575–583; Richter et al., Am J Gastroenterol 2001;96:656–665.
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Frauenheilkunde und Geburtshilfe
UK f. Frauenheilkunde und Geburtshilfe der PMU, Vollzeit, befristet
CHRISTIAN-DOPPLER-KLINIK
UNIVERSITÄTSKLINIKUM DER PMU
1684 Facharzt/-ärztin bzw. Assistenzarzt/-ärztin für Psychiatrie und
psychotherapeutische Medizin
UK f. Psychiatrie und Psychotherapie der PMU,
SA f. Psychosomatische Medizin LKH, Vollzeit
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Facharzt/-ärztin (Oberarzt/-ärztin) bzw. Assistenzarzt/-ärztin für
Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin
UK f. Psychiatrie und Psychotherapie der PMU, Vollzeit
1650 Facharzt/-ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie
UK f. Kinder- und Jugendpsychiatrie der PMU, Tagesklinik
Vollzeit, befristet
1649 Facharzt/-ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie für
Liaison- und Konsiliardienste
Dienststelle: UK f. Kinder- und Jugendpsychiatrie der PMU,
Dienstverrichtungsstelle: UK f. Kinder- und Jugendheilkunde der PMU,
Vollzeit
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UK f. Neurologie der PMU, unbefristet und befristet, Vollzeit
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